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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Zusammensetzungen, die
ein neues Gelbpigment von intensiver und gesättigter Farbe enthalten, das
keine freien Radikale erzeugt; sie bezieht sich genauer auf Zusammensetzungen
zum Schminken der Haut sowohl des Gesichts als auch des menschlichen
Körpers,
der Lippen und der Hautanhangsgebilde, wie der Nägeln, der Wimpern, der Augenbrauen
oder der Haare.
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Zusammensetzungen
zum Schminken, beispielsweise Make-up, Wangenrouge, Lidschatten,
Lippenstifte, Produkte zum Abdecken von Augenringen, Rouge, Mascara,
Eyeliner, Lippenkonturenstifte, Lidstrichstifte oder Nagellacke
und Produkte zum Schminken des Körpers,
bestehen aus einem geeigneten Träger
und Farbmitteln unterschiedlichster Art, die den Zusammensetzungen
vor und/oder nach dem Auftragen auf die Haut, die Lippen und/oder
die Hautanhangsgebilde eine bestimmte Farbe geben sollen.
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Bei
den Farbmitteln kann es sich um Lacke, anorganische oder organische
Pigmente und/oder Perlglanzpigmente oder Farbstoffe handeln. Im
Bereich der Gelbpigmente verfügen
die mit der Kosmetik befassten Fachleute über Pigmente anorganischer
Herkunft, wie gelbe Eisenoxide, und Pigmente organischer Herkunft. Die
anorganischen Pigmente und insbesondere die anorganischen Oxide
haben den Vorteil, dass sie relativ stabil sind, sie weisen jedoch
den Nachteil auf, dass sie zu Farben führen, die eher matt und blass
sind. Die organischen Lacke haben den Vorteil, dass sie zu Zusammensetzungen
mit kräftigen
Farben führen,
sie sind jedoch meistens nicht stabil gegenüber Licht, Temperatur oder
dem pH-Wert. Einige dieser Lacke haben auch den Nachteil, dass sie
nach dem Auftragen durch Farbstoffabsonderung hässliche Flecken auf der Haut
oder den Nägeln verursachen.
Mit den Perlglanzpigmenten können
unterschiedliche Farben, die jedoch nie intensiv sind, mit irisierenden
Effekten erzeugt werden, die meistens jedoch ziemlich schwach sind.
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Einige
dieser Farbmittel weisen im übrigen
den Nachteil auf, dass sie in den Formulierungen der Schminke freie
Radikale erzeugen, wodurch die Farbwiedergabe und die Stabilität der Zusammensetzungen verändert wird,
und außerdem
auch nach dem Auftragen in der Haut, wodurch die Hautalterung gefördert wird (Auftreten
von Falten, Fältchen,
Gelbwerden der Haut). Insbesondere oxidieren die gelben Eisenoxide
oft mehrfach ungesättigte Öle (beispielsweise
Pflanzenöle),
wodurch die Palette der Formulierungen eingeschränkt wird. Von den Farbmitteln,
die diesen Nachteil aufweisen, können
insbesondere die Gemische von braun-gelben Eisenoxiden, die beispielsweise
unter der Handelsbezeichnung "Sicovit
Jaune 10 E 172" von BASF
verkauft werden, die Pigmente organischer Herkunft; und der Lack
von Aluminiumtartrazin auf Aluminiumoxid (20/80) (CI:19140, CI:77002),
der unter der Handelsbezeichnung FD % C Yellow 5 von Warner Jenkinson
im Handel erhältlich
ist, angegeben werden.
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Um
diesem Nachteil abzuhelfen, werden derzeit Antioxidationsmittel,
wie beispielsweise Ethoxyquin, verwendet. Da in den Zusammensetzungen
zum Schminken eine Vielzahl von Bestandteilen enthalten ist, ist es
leider oft schwierig, ein 100%ig wirksames Antioxidationsmittel
zu finden. Außerdem
führen
die Antioxidationsmittel oft selbst zu Zersetzungsprodukten (Oxidation
des Antioxidationsmittels), die stören können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, in einer
kosmetischen Zusammensetzung ein neues stabiles Gelbpigment von
intensiver und gesättigter
Farbe zu verwenden, das den Vorteil hat, dass es wesentlich weniger
freie Radikale erzeugt als die üblichen Pigmente,
die insbesondere verwendet werden, um zu einer gelben Farbe zu gelangen.
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Die
Anmelderin hat in überraschender
Weise festgestellt, dass mit Bismutvanadat der Formel BiVO4 die Bildung von freien Radikalen beschränkt werden
kann, da es die Eigenschaft hat, zu sehr wenigen freien Radikalen
zu führen,
und auf diese Weise in den Zusammensetzungen weniger Antioxidantien
verwendet werden können.
Mit diesem Pigment kann außerdem
eine intensive und insbesondere zitronengelbe, sehr lebhafte und
intensive Farbe von sehr großer
Farbreinheit erzeugt werden, die sich nicht auf Keratinsubstanzen überträgt und gegenüber Licht,
pH-Wert und Temperatur stabil ist. Mit diesem Pigment ist es außerdem möglich, den
Farbbereich in der Kosmetik zu erweitern und im Gemisch mit Blautönen leuchtende
Grüntöne und kräftige Orangetöne zu kreieren.
Mit diesem Pigment kann ferner die im Stand der Technik verwendete
Pigmentmenge vermindert werden, wobei der Glanz der Zusammensetzung
und der Glanz des abgeschiedenen Films erhalten bleibt; dies ist
für Nagellacke
und Produkte zum Schminken der Lippen von besonderem Interesse.
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Die
Erfindung betrifft genauer eine farbige Zusammensetzung zur topischen
Anwendung mit einer kontinuierlichen hydrophilen Phase, die als
Produkt zum Schminken der menschlichen Haut, der Lippen und/oder der
Hautanhangsgebilde vorliegt und die als Farbmittel und genauer als
Pigment Bismutvanadat (BiVO4) enthält. Es kann
in reiner Form vorliegen oder auf einem Substrat abgeschieden sein.
Es liegt insbesondere in reiner Form vor; ein solches Pigment ist
beispielsweise unter der Referenz Sicopal Gelb L1100 von der Firma BASF
im Handel erhältlich.
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Die
Herstellung dieses Pigments ist insbesondere in den Druckschriften
EP-A-551 637 und EP-A-632 110 von BASF beschrieben worden. Es weist
insbesondere eine Größe von etwa
0,3 μm auf.
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Das
Bismutvanadat kann in unterschiedlichen Formen kristallisieren und
auf diese Weise verschiedene Gelbtöne entfalten:
- – Kristallsystem
monoklin; Fergusonit: glänzendes
Gelb, Dichte 6,959
- – Kristallsystem
tetragonal; Zircon: blasses Gelb, Dichte 6,127
- – Kristallsystem
tetragonal; Scheelit: glänzendes
Gelb, Dichte 6,929
- – Kristallsystem
orthorhombisch; Pulcherit: blasses Gelb.
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Die
Anmelderin hat einen Test mit Ethylen nach dem Verfahren durchgeführt, das
in dem Artikel "Ethylene
formation from methionine as a method to evaluate oxygen free radical
scavenging and metal inactivation by cosmetics" von J.-B. Galey, F. Millecamps und
Q.-L. Nguyen, International Journal of Cosmetic Science 13, 65–78, 1991
beschrieben wurde, um zu zeigen, dass Bismutvanadat keine freien
Radikale bildet.
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Ziel
ist es, das erfindungsgemäße anorganische
Pigment in einem Test zur Photooxidierung unter Verwendung von Eisen
zur Bildung von freien Radikalen mit den herkömmlichen Pigmenten zu vergleichen.
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In
dem Test mit Ethylen wird das Eisenchlorid, das zur Aktivierung
der Bildung von freien Radikalen verwendet wird, jeweils durch die
zu testenden Pigmente ersetzt. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle angegeben.
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Die
Vergleichsverbindung FeCl3 ergibt bei 0,005
% einen Mittelwert von 9000 (willkürliche Einheiten – relative
Bestimmung).
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Je
höher die
Ethylenmenge ist, desto mehr freie Radikale werden gebildet.
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Das
gelbe Eisenoxid (CI:77492) ist nicht inert. In geringen Dosen aktiviert
es bis zu einer bestimmten Konzentration, bei der die Schutzwirkung
des Pigments Bedeutung erlangt, wohingegen für das Bismutvanadat die gebildete
Ethylenmenge sehr gering ist und sich in Abhängigkeit von der Konzentration
nicht verändert. Das
Pigment kann also vorteilhaft in Zusammensetzungen zum Schminken
und farbigen Sonnenschutzmitteln verwendet werden, die insbesondere
zum Schutz der Haut und/oder der Schleimhäute, wie der Lippen, vorgesehen
sind, ohne dass freie Radikale gebildet werden; auf diese Weise
werden die Haut und/oder die Lippen weniger beeinträchtigt.
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Das
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorliegende Pigment hat im Vergleich mit den häufig in der Kosmetik verwendeten
gelben Eisenoxiden außerdem
den Vorteil, dass es eine größere Farbsättigung
besitzt und lebhafter und in der Farbe intensiver ist, wodurch bei
gleicher Farbwiedergabe geringere Mengen verwendet werden können. Im
Folgenden sind die colorimetrischen Parameter von Bismutvanadat
(von der Firma BASF unter der Marke Sicopal Gelb L1100 im Handel
erhältlich)
im Vergleich mit gelbem Eisenoxid (CI:77492) angegeben.
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Je
höher der
Wert c ist, desto gesättigter
ist die Farbe: Das Bismutvanadat hat eine lebhaftere und intensivere
Farbe als das Eisenoxid, so dass eine kosmetische Zusammensetzung
mit einer geringen Pigmentmenge stark gefärbt werden kann. Auf diese
Weise sind auch die Probleme hinsichtlich der Rheologie (schwieriges
Aufbringen, heterogene Schminke), die mit einer zu großen Pigmentmenge
zusammenhängen und
die in den Zusammensetzungen des Standes der Technik auftreten,
deutlich geringer ausgeprägt.
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Im
Vergleich mit einem organischen Lack hat das Bismutvanadat bei gleicher
Pigmentmenge eine größere Deckkraft.
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Das
erfindungsgemäße Pigment
kann in kosmetische Zusammensetzungen mit kontinuierlicher hydrophiler
Phase und insbesondere Zusammensetzungen zum Schminken in einer
Menge eingearbeitet werden, die der Fachmann auf der Basis seiner
allgemeinen Kenntnisse leicht bestimmen kann; die Menge kann insbesondere
im Bereich von 0,01 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, und vorzugsweise in einem Bereich von 0,5 bis
25 Gew.-% liegen. Auch bei hoher Konzentration zerstört das Pigment
die Struktur der Zusammensetzung nicht.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
liegt als Produkt vor, das auf die menschlichen Lippen, Augen, Haut
und/oder Hautanhangsgebilde aufgetragen wird. Sie enthält daher
ein kosmetisch akzeptables Medium, d.h. ein Medium, das mit allen
Keratinsubstanzen kompatibel ist, wie beispielsweise der Haut sowohl
des menschlichen Körpers
als auch des Gesichts, den Nägeln,
den Haaren, den Wimpern und den Augenbrauen.
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Gemäß der Erfindung
enthält
das Medium eine kontinuierliche hydrophile Phase, d.h. ein Gemisch
aus einer oder mehreren hydrophilen Substanzen, die zumindest zum
Teil mit Wasser mischbar oder zumindest zum Teil darin löslich sind
und die bei Raumtemperatur (im allgemeinen 25 °C) flüssig, pastös oder fest sein können. Das
Medium kann insbesondere eine Suspension, Dispersion oder Lösung in
Wasser oder einem wässrig-alkoholischen
Medium gegebenenfalls in dickflüssiger
Form oder sogar in Gelform; eine Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W) oder multiple
Emulsion (W/O/W) in Form einer Creme, Paste oder sogar als Feststoff;
ein wässriges
oder wässrig-alkoholisches
Gel oder einen hydrophilen Schaum; ein emulgiertes Gel; eine Vesikeldispersion
insbesondere von ionischen oder nichtionischen Lipiden, eine zweiphasige
oder mehrphasige Lotion; oder ein Spray enthalten oder in einer
solchen Form vorliegen. Der Fachmann kann die geeignete galenische
Form sowie ihr Herstellungsverfahren auf der Basis seiner allgemeinen
Kenntnisse auswählen,
wobei er natürlich
einerseits die Art der verwendeten Bestandteile, insbesondere ihre
Löslichkeit
in dem Träger,
und andererseits die für
die Zusammensetzung vorgesehene Anwendung berücksichtigen wird.
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Die
Zusammensetzung enthält
also eine kontinuierliche hydrophile Phase, die Wasser oder ein
Gemisch von Wasser und hydrophilen organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen,
und insbesondere gerad kettigen oder verzweigten, niederen Monoalkoholen
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Ethanol oder Propanol, Polyolen,
wie Glycerin, Diglycerin, Propylenglykol, Sorbit, Panthenol, Pentylenglykol
und Polyethylenglykolen umfassen kann. Die kontinuierliche Phase
kann 0,5 bis 99,99 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung ausmachen.
Sie kann außerdem
hydrophile C2-Ether und C2-4-Aldehyde
enthalten.
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Wenn
die Zusammensetzung als Emulsion vorliegt, kann sie gegebenenfalls
ferner einen grenzflächenaktiven
Stoff vorzugsweise in einer Menge von 0 bis 30 % und insbesondere
0,01 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
enthalten.
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In
Abhängigkeit
von der gewünschten
Anwendung kann die Zusammensetzung außerdem ein filmbildendes Polymer
(beispielsweise Polyurethane, Polyacrylverbindungen, Polyurethan-
und Polyacrylhybride, Polyester, Nitrocellulose, Kohlenwasserstoffharze
und/oder Siliconharze) enthalten. Dies trifft insbesondere zu, wenn
eine Zusammensetzung vom Typ Nagellack mit wässrigem Medium, Mascara, Eyeliner
oder eine Zusammensetzung für
das Haar in Form von Lack hergestellt werden soll. Diese Polymere
können
in dem kosmetisch akzeptablen Medium gelöst oder dispergiert vorliegen
und gegebenenfalls mit Koaleszenzmitteln und/oder Weichmachern kombiniert
werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann auch eine Fettphase enthalten, die insbesondere aus bei Raumtemperatur
(im Allgemeinen 25 °C)
flüssigen
Fettsubstanzen und/oder bei Raumtemperatur festen Fettsubstanzen,
beispielsweise Wachsen, pastösen
Fettsubstanzen, Gummis oder deren Gemischen, bestehen kann. Die
Fettphase kann auch lipophile organische Lösungsmittel enthalten.
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Von
den bei Raumtemperatur flüssigen
Fettsubstanzen, die meistens als Öle bezeichnet werden und die
erfindungsgemäß verwendbar
sind, kommen in Betracht: Kohlenwasserstofföle tierischer Herkunft, wie Perhydrosqualen;
pflanzliche Kohlenwasserstofföle,
wie die flüssigen
Triglyceride von Fettsäuren
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, beispielsweise die Triglyceride
von Heptansäure
oder Octansäure,
oder Sonnenblumenöl, Maisöl, Sojaöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Aprikosenkernöl, Macadamiaöl, Ricinusöl, Avocadoöl, die Triglyceride
von Capryl/Caprinsäure,
Jojobaöl,
Sheabutter; geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffe mineralischer
oder synthetischer Herkunft, wie die Paraffinöle und ihre Derivate, Vaseline,
Polydecene, hydriertes Polyisobuten, wie Parleam; die synthetischen
Ester und Ether von Fettsäuren,
beispielsweise Purcellinöl,
Isopropylmyristat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Octyldodecylstearat,
2-Octyldodecylerucat, Isostearylisostearat; hydroxylierte Ester,
wie Isostearyllactat, Octylhydroxystearat, Octyldodecylhydroxystearat,
Diisostearylmalat, Triisocetylcitrat, Heptanoate, Octanoate und
Decanoate von Fettalkoholen; Polyolester, wie Propylenglykoldioctanoat, Neopentylglykoldiheptanoat,
Diethylenglykoldiisononanoat; Ester von Pentaerythrit; Fettalkohole
mit 12 bis 26 Kohlenstoffatomen, wie Octyldodecanol, 2-Butyloctanol, 2-Hexyldecanol,
2-Undecylpentadecanol, Oleylalkohol; fluorierte Öle, die teilweise kohlenwasserstoffhaltig
und/oder siliconhaltig sind; Siliconöle, wie Polydimethylsiloxane
(PDMS), die flüchtig
oder nicht flüchtig,
geradkettig oder cyclisch, bei Raumtemperatur flüssig oder pastös vorliegen
können,
beispielsweise die Cyclomethicone, Dimethicone, die gegebenenfalls
Phenylgruppen enthalten, wie die Phenyltrimethicone, Phenyltrimethylsiloxydiphenylsiloxane,
Diphenylmethyldimethyltrisiloxane, Diphenyldimethicone, Phenyldimethicone,
Polymethylphenylsiloxane; und deren Gemische.
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Die Öle können 0 bis
90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der lipophilen Phase, ausmachen.
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Die
lipophile Phase der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann auch
ein oder mehrere organische, kosmetisch akzeptable (Verträglichkeit,
Toxikologie und akzeptable sensorische Empfindung) organische Lösungsmittel
enthalten. Die organischen Lösungsmittel
können
0 bis 60 % und besser 0 bis 30 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
ausmachen und sie können
unter den lipophilen organischen Lösungsmitteln, amphiphilen Lösungsmitteln
oder deren Gemischen ausgewählt
werden. Von den in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbaren
Lösungsmitteln
sind zu nennen: die Ester von Essigsäure, wie Methylacetat, Ethylacetat,
Butylacetat, Amylacetat und 2-Methoxyethylacetat; die Ketone, wie
Methylethylketon, Methylisobutylketon und Isopropylacetat; die Kohlenwasserstoffe,
wie Toluol, Xylol, p-Xylol, Hexan und Heptan; die Aldehyde mit 5
bis 10 Kohlenstoffatomen; und die Ether mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen
und deren Gemische.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann außerdem
beliebige herkömmlich
in den jeweiligen Bereichen und insbesondere in der Kosmetik und
Dermatologie verwendete Bestandteile enthalten. Diese Bestandteile
sind insbesondere unter den Konservierungsmitteln, Verdickungsmitteln
für die
wässrige
Phase (Polysaccharid-Biopolymere, synthetische Polymere) oder Verdickungsmitteln
für die
Fettphase, Parfums, hydrophilen oder lipophilen Wirkstoffen und
deren Gemischen ausgewählt.
Die Mengenanteile der verschiedenen Bestandteile sind so, wie sie
herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten verwendet werden; sie liegen beispielsweise
im Bereich von 0,01 bis 20 % und insbesondere 0,01 bis 15 % des
Gesamtgewichts der Zusammensetzung. Die Art der Bestandteile und
ihre Mengenanteile müssen
so sein, dass sie mit der Herstellung von stabilen, dickflüssigen und
glänzenden
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kompatibel sind.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann außerdem
eine zusätzliche
Partikelphase enthalten, die 0 bis 30 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
und vorzugsweise 0,05 bis 20 % ausmachen kann; die Partikelphase
kann Pigmente und/oder Perlglanzpigmente und/oder Füllstoffe
umfassen, die in kosmetischen Zusammensetzungen verwendet werden.
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Unter
den Pigmenten sind weiße
oder farbige, anorganische oder organische, in der flüssigen hydrophilen
Phase unlösliche
Partikel zu verstehen, die die Zusammensetzung färben und/oder trüben sollen.
Unter Füllstoffen
werden farblose oder weiße,
anorganische oder synthetische, lamellare oder nicht lamellare Partikel
verstanden. Unter Perlglanzpigmenten sind irisierende Partikel zu
verstehen, die insbesondere von verschiedenen Mollusken in ihrer
Schale produziert werden oder die synthetisiert werden. Die Füllstoffe
und Perlglanzpigmente dienen insbesondere dazu, die Textur der Zusammensetzung
zu modifizieren.
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Die
Pigmente, die von Bismutvanadat verschieden sind, können in
der Zusammensetzung in einer Menge von 0 bis 25 % des Gewichts der
fertigen Zusammensetzung und vorzugsweise in einer Menge von 2 bis
15 % vorliegen. Von den erfindungsgemäß verwendbaren anorganischen
Pigmenten können
die Oxide von Titan, Zirconium oder Cer sowie die Oxide von Zink,
Eisen oder Chrom und Eisenblau angegeben werden. Von den erfindungsgemäß verwendbaren
organischen Pigmenten kommen Ruß und
die Lacke von Barium, Strontium, Calcium und Aluminium oder auch
die Diketopyrrolopyrrole (DPP) in Betracht, die in den Druckschriften EP-A-542
669, EP-A-787 730, EP-A-787 731 und WO 96/08537 beschrieben sind.
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Die
Perlglanzpigmente können
in der Zusammensetzung in einer Menge von 0 bis 20 % des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung und vorzugsweise in einer Menge in der Größenordnung
von 1 bis 15 % vorliegen. Von den erfindungsgemäß verwendbaren Perlglanzpigmenten
können
mit Titanoxid, Eisenoxid, Perlmutt oder Bismutoxidchlorid überzogene
Glimmerpigmente, wie beispielsweise farbige Titanglimmerpigmente, angegeben
werden.
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Die
Füllstoffe
können
in einer Menge von 0 bis 30 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
und vorzugsweise 0, 5 bis 15 % vorliegen. Es sind insbesondere Talk,
Zinkstearat, Glimmer, Kaolin, Nylonpulver (insbesondere Orgasol),
Polyethylenpulver, Teflon, Stärke,
Bornitrid, Mikrokugeln von Copolymeren, wie Expancel (Nobel Industrie),
Polytrap (Dow Corning) und Siliconharzmikrokugeln (beispielsweise
Tospearl von Toshiba) zu nennen.
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Die
Zusammensetzung kann vorteilhaft eine feste oder pastöse Fettphase
enthalten, die einen oder mehrere Gummis und/oder ein oder mehrere
Wachse enthält.
Die Wachse können
kohlenwasserstoffhaltig, fluoriert und/oder siliconiert und pflanzlicher,
mineralischer, tierischer und/oder synthetischer Herkunft sein.
Die Wachse weisen insbesondere eine Schmelztemperatur über 25 °C und besser über 45 °C auf.
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Von
den Wachsen, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbar
sind, können
Bienenwachs, Carnaubawachs, Candelillawachs, Paraffin, die mikrokristallinen
Wachse, Ceresin oder Ozokerit; die synthetischen Wachse, wie die
Polyethylenwachse oder durch Fischer-Tropsch-Synthese hergestellten Wachse
und die Siliconwachse, wie die Alky1- oder Alkoxydimethicone mit
16 bis 45 Kohlenstoffatomen genannt werden.
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Bei
den Gummis handelt es sich im Allgemeinen um PDMS mit hohem Molekulargewicht,
Cellulosegummen oder Polysaccharide; die pastösen Fettsubstanzen sind im
Allgemeinen Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Lanoline und deren
Derivate oder auch PDMS.
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Die
Art und die Menge der festen Substanzen hängen von den gewünschten
mechanischen Eigenschaften und Eigenschaften hinsichtlich der Textur
ab. Die Zusammensetzung kann 0 bis 50 Gew.-% Wachse, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, und besser 1 bis 30 % enthalten,
wobei dieser Mengenanteil als Beispiel für die Größenordnung angegeben ist.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann das Aussehen einer Creme, Pomade, fluiden Lotion oder weichen
Paste mit einer dynamischen Viskosität in der Größenordnung von 1 bis 40 Pas
bei 25 °C,
einer Salbe und eines insbesondere als Stift oder in Form von Tiegelchen
gegossenen oder geformten Feststoffes haben.
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Die
Zusammensetzung kann in Abhängigkeit
von der Art der verwendeten Bestandteile vorteilhaft zum Schminken
der Haut und/oder der Lippen und/oder der Hautanhangsgebilde verwendet
werden. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann insbesondere ein Lippenstift, ein Lack für die Lippen oder ein Lippenglanz
(in angelsächsischer
Terminologie Lipgloss) sein, der als solcher verwendbar ist oder
auf einen Lippenstiftfilm aufgetragen werden kann, insbesondere
um seinen Glanz zu erhöhen
und/oder seine Farbe zu verbessern (in angelsächsischer Terminologie Topcoat).
Es kann sich auch um ein festes Make-up, Produkte gegen Augenringe
oder zur Verstärkung
der Augenkonturen, Eyeliner, Mascara, Lidschatten, gepresstes Pulver, Rouge
oder Nagellack handeln. Die Zusammensetzungen können außerdem kosmetische oder dermatologische
Wirkstoffe enthalten, insbesondere um der Zusammensetzung pflegende
oder behandelnde Eigenschaften zu geben. Die Zusammensetzung kann
daher Vitamine und weitere lipophile Wirkstoffe (Lanolin, UV-A-Filter)
oder hydrophile Wirkstoffe (Hydratisierungsmittel wie Glycerin)
enthalten.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die kosmetische Verwendung
der oben beschriebenen Zusammensetzung zur Pflege und/oder zum Schminken
und/oder zum Schutz der Haut und/oder der Lippen und/oder der Hautanhangsgebilde
des Menschen sowie die Verwendung dieser Zusammensetzung zur Herstellung
einer Salbe, die zur Behandlung und/oder zum Schutz der Haut und/oder
der Lippen und/oder der Hautanhangsgebilde vorgesehen ist. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haut
und/oder der Lippen und/oder der Hautanhangsgebilde, das darin besteht,
auf die Haut und/oder die Lippen und/oder die Hautanhangsgebilde
die oben definierte Zusammensetzung aufzutragen.
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Die
Erfindung betrifft genauer ein Produkt für die Lippen, ein Make-up oder einen Nagellack.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
nach herkömmlich
in der Kosmetik oder Dermatologie angewandten Herstellungsverfahren
erhalten werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines oben beschriebenen
Farbmittels in einer farbigen kosmetischen Zusammensetzung oder
zur Herstellung einer farbigen dermatologischen Zusammensetzung, um
die Haut und/oder die Lippen und/oder die Hautanhangsgebilde gegen
die schädlichen
Wirkungen von freien Radikalen zu schützen und/oder die Anzeichen
insbesondere der lichtinduzierten Hautalterung zu bekämpfen. Bei
den Anzeichen der Alterung handelt es sich insbesondere um Falten,
Fältchen
und schlaffe und/oder gelbe Haut.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein kosmetisches Verfahren
zum Schutz der Haut und/oder der Lippen und/oder der Hautanhangsgebilde
gegen die schädlichen
Wirkungen von freien Radikalen und/oder zur Bekämpfung der Anzeichen der lichtinduzierten
Hautalterung, das darin besteht, auf die Haut und/oder die Lippen
und/oder die Hautanhangsgebilde die oben definierte Zusammensetzung
aufzubringen.
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Im
Folgenden werden zur Erläuterung
Beispiele für
Zusammensetzungen angegeben. Die Mengenangaben bedeuten Gewichtsprozent. Beispiel
1: Make-up vom Typ O/W -
Phase A:
– Stearinsäure | 2,0
% |
– Glycerylstearat | 3,0
% |
– Glycerylisostearat | 2,0
% |
– Mineralöl | 8,0 |
– Pigmente
rotes Eisenoxid | 0,9
% |
schwarzes
Eisenoxid | 0,3
% |
Titandioxid | 4,4
% |
Bismutvanadat | 0,7
% |
– Konservierungsmittel | 0,2
% |
– Dimethicon
(5 cSt) | 4,0
% |
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Phase B:
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Phase C:
– Konservierungsmittel | 0,2
% |
– Magnesiumaluminiumsilicat,
als Gel mit 5 % Wirkstoff | 20,0
% |
– Cellulosegummi | 3,5
% |
– Natriumlauroylsarcosinat | 3,5
% |
– Glycerin | 2,0
% |
– Wasser | ad
100 % |
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Phase D:
– Konservierungsmittel | 0,3
% |
– Wasser | 2,0
% |
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- Vorgehensweise:
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Die
Phasen A und B werden getrennt voneinander hergestellt; sie werden
auf 80 °C
erhitzt und dann mit einem Homogenisator, der unter der Bezeichnung
Moritz im Handel erhältlich
ist, homogenisiert. Die Phase B wird in die Phase A gegeben, worauf
das Gemisch unter Rühren
in die Phase C gegossen. Anschließend wird die Phase D eingearbeitet;
es wird bis zum vollständigen
Abkühlen
weitergerührt.
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Man
erhält
ein Make-up von beiger Farbe, das sehr gut deckt, lichtstabil ist
und nach dem Abschminken keinerlei Spuren (oder Rückstände) hinterlässt. Beispiel
2: Lack für
die Lippen – Zusammensetzung:
– wässrige Dispersion
eines Acryl/Styrol-Polymers (Neocryl
A-1052 von Zeneca) | 2,0
% Wirkstoff |
– Acetyltributylcitrat | 2,5
% |
– Bismutvanadat | 1,5
% |
– Rouge
Flaming (CI 12085) | 1,5
% |
– Glycerin | 1,25
% |
– Wasser | ad
100 % |
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- Vorgehensweise:
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Das
Acetyltributylcitrat, die Pigmente und die wässrige Phase (Glycerin + Wasser)
werden bei Raumtemperatur zu der Polymerdispersion gegeben; dann
wird homogenisiert.
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Man
erhält
einen Lippenlack von oranger Farbe, der stabil ist und gut deckt.