-
Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Zusammensetzung, die ein nicht flüchtiges Silicon und ein nicht flüchtiges
Kohlenwasserstofföl,
die nicht miteinander kompatibel sind, enthält und die insbesondere für die Kosmetik
vorgesehen ist. Die Erfindung bezieht sich genauer auf eine glänzende Zusammensetzung,
die sich nicht überträgt (Zusammensetzung
ohne Transfer), zur Pflege und/oder zum Schminken der Haut sowohl
des Gesichts als auch des menschlichen Körpers, der unteren oder oberen
Augenlider oder der Hautanhangsgebilde, beispielsweise der Wimpern,
Augenbrauen, Nägel
und Haare.
-
Die Zusammensetzung kann insbesondere
als Produkt, das in Form eines Stiftes oder Tiegelchens gegossen
wurde, beispielsweise als Lippenstift oder Lippenbalsam, gegossenes
Make-up, Produkt gegen Augenringe, Lidschatten oder Wangenrouge,
oder als mehr oder weniger fluide Paste oder Creme vorliegen, beispielsweise
als fluides Make-up oder fluider Lippenstift, Eyeliner, Mascara,
Sonnenschutzmittel oder Zusammensetzung zum Färben oder zur künstlichen
Bräunung
der Haut oder zum Schminken des Körpers oder der Haare.
-
Die Produkte zum Schminken oder zur
Pflege der menschlichen Haut oder der Lippen, wie Make-up oder Lippenstifte,
enthalten im Allgemeinen eine Fettphase, wie beispielsweise Wachse
und Öle,
Pigmente und/oder Füllstoffe
und gegebenenfalls Zusatzstoffe, beispielsweise kosmetische oder
dermatologische Wirkstoffe. Sie können auch so genannte "pastöse" Produkte von weicher
Konsistenz enthalten, wodurch farblose oder farbige Pasten hergestellt
werden können,
die mit dem Pinsel aufgetragen werden.
-
Diese Zusammensetzungen haben jedoch
den Nachteil, dass sie sich nach dem Auftragen auf die Haut oder
die Lippen übertragen,
d. h., sie scheiden sich zumindest teilweise auf verschiedenen Trägern ab, mit
denen sie in Kontakt kommen können,
beispielsweise Gläsern,
Tassen, Zigaretten, Kleidungsstücken
oder der Haut. Somit haftet der aufgetragene Film nur schlecht und
das Make-up oder der Lippenstift muss in regelmäßigen Abständen neu aufgetragen werden.
Außerdem
können
nicht zu akzeptierende Spuren insbesondere auf Blusenkrägen manche
Frauen von der Verwendung dieses Typs von Schminke abhalten.
-
Ferner weisen die Zusammensetzungen
die Tendenz auf, zu migrieren, d. h., sie breiten sich im Inneren
der Falten und Fältchen
der Haut im Bereich um die Lippen und Augen aus und führen zu
einer unästhetischen
Wirkung.
-
Die Firma Revlon schlägt in der
Patentanmeldung EP-A-0 709 083 eine Zusammensetzung mit verbesserten
Eigenschaften ohne Transfer vor, die Partikel von trimethylierter
Kieselsäure,
ein flüchtiges
Lösungsmittel
und ein nicht flüchtiges Öl enthält. Diese
Zusammensetzung hat jedoch keine kosmetischen Eigenschaften, die
vollständig
zufrieden stellend sind, insbesondere hinsichtlich des Glanzes.
-
Die Firma Procter & Gamble hat in
ihrer Patentanmeldung WO-A-96/40044 Zusammensetzungen für Lippenstifte
angegeben, die "ohne
Transfer"-Eigenschaften
besitzen und ein flüchtiges Öl und ein nicht
flüchtiges Öl vom Typ
Perfluorpolyether enthalten, welche nicht miteinander kompatibel
sind. In dieser Patentanmeldung ist außerdem die Verbesserung des
Glanzes aufgrund der vorherigen Dispersion einer Ölphase in einer
Matrix und der Fähigkeit
der Ölphase
zur Segregation beim Aufbringen des Produktes auf den Träger und
zur Migration auf der Oberfläche
des auf diese Weise abgeschiedenen Films beschrieben.
-
Dieses System erfordert jedoch eine
gute Dispersion der Ölphase
in der Matrix und kann zu Problemen hinsichtlich der Stabilität des Produkts
führen,
die mit der notwendigerweise schlechten Kompatibilität der Ölphase mit
der Matrix zusammenhängen.
-
Im Übrigen ist bekannt, dass feste
Partikel und insbesondere Pigmente in der Zusammensetzung gut dispergiert
werden müssen,
wenn der Glanz verbessert werden soll. In der Patentanmeldung
US 5 945 092 von Revlon
wird die Verwendung von grenzflächenaktiven
Siliconen in Kombination mit flüchtigen Ölen beschrieben.
-
Trotz ihrer Wirksamkeit weisen diese
grenzflächenaktiven
Stoffe den Nachteil auf, dass sie insbesondere auf die Schleimhäute der
Lippen möglicherweise
reizend wirken, wenn ihr prozentualer Anteil in der Zusammensetzung
hoch ist (typischerweise über
3 %).
-
Es wäre daher besonders interessant,
ein weiteres Mittel zu finden, um den Glanz von Zusammensetzungen
ohne Transfer zu verbessern, ohne dass die oben angegebenen Nachteile
auftreten.
-
Diese Zusammensetzungen weisen zwar
verbesserte Eigenschaften bezüglich
des Nichtübertragens ("ohne Transfer") auf, sie haben
jedoch den Nachteil, dass auf den Lippen nach dem Verdampfen der
flüchtigen Öle ein Film
zurückbleibt,
der im Laufe der Zeit sehr schnell unangenehm wird (Austrocknen,
Ziehen und unangenehmes Hautgefühl),
wodurch einige Frauen von diesem Lippenstifttyp abgehalten werden.
Außerdem ist
die erhaltene Abscheidung matt. Die Anwenderinnen möchten jedoch
glänzende
Produkte, die den ganzen Tag über
angenehm zu tragen sind, die im Bereich um die Lippen oder Augen
in den Hautfalten nicht oder wenig migrieren und die sich nicht
oder praktisch nicht übertragen.
-
Es besteht daher ein Bedürfnis nach
Zusammensetzungen, die die oben angegebenen Nachteile nicht aufweisen
und sich insbesondere nicht übertragen
und nicht migrieren, auch wenn sie starkem Druck oder Reibung ausgesetzt
sind, die zu einer Abscheidung führen,
welche mehr oder weniger glänzend
aussieht, den Wünschen
der Verbraucherinnen gerecht werden können und die Haut oder die
Lippen sowohl beim Aufbringen als auch nach dem Auftragen im Laufe
der Zeit nicht austrocknen und kein Spannen verursachen.
-
Die Anmelderin hat völlig überraschend
festgestellt, dass durch die Verwendung eines nicht flüchtigen Silicons,
eines nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföls,
das mit dem nicht flüchtigen
Silicon nicht kompatibel ist, und eines speziellen flüchtigen
Lösungsmittels
in einer physiologisch akzeptablen Zusammensetzung und genauer einer
kosmetischen Zusammensetzung eine glänzende Abscheidung erhalten
werden kann, die sehr gut haftet, sich wenig oder überhaupt
nicht überträgt, nicht
migriert, wasserbeständig
ist und gleichzeitig beim Auf tragen sehr angenehm und den ganzen
Tag über
angenehm zu tragen ist. Die Abscheidung ist weich und cremig.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
daher eine Zusammensetzung zur Pflege oder zum Schminken von Keratinsubstanzen,
die mindestens einen flüchtigen
Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel,
mindestens ein in dem Kohlenwasserstoff lösliches oder dispergierbares,
nicht flüchtiges
Silicon und mindestens ein in dem flüchtigen Kohlenwasserstoff lösliches,
nicht flüchtiges
und mit dem nicht flüchtigen
Silicon inkompatibles Kohlenwasserstofföl enthält, wobei das nicht flüchtige Kohlenwasserstofföl die folgenden
Solubilitätsparameter aufweist:
6,40
(J/cm3)1/2 ≤ δD ≤ 19,00 (J/cm3)1/2 und 2,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 9,08 (J/cm3)1/2.
-
Unter einem "Öl" werden beliebige,
nicht wässrige,
bei Raumtemperatur (25 °C)
und Atmosphärendruck
(760 mm Hg) flüssige
Medien verstanden. Unter einem "Lösungsmittel" wird ein nicht wässriges,
bei Umgebungstemperatur (25 °C)
und Atmosphärendruck
(760 mm Hg) flüssiges
Medium verstanden. Unter dem Ausdruck "flüchtig" wird verstanden,
dass ein Medium befähigt
ist, von der Haut oder den Lippen in weniger als einer Stunde zu
verdampfen. Ein flüchtiges
Medium ist insbesondere unter den Medien ausgewählt, die einen Dampfdruck aufweisen,
der bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck im Bereich von 10–3 bis
300 mm Hg (0,13 bis 40 000 Pa) liegt.
-
Die Zusammensetzung kann ein oder
mehrere nicht flüchtige
Kohlenwasserstofföle
und einen oder mehrere, als Lösungsmittel
dienende, flüchtige
Kohlenwasserstoffe enthalten.
-
Die Zusammensetzung ist insbesondere
eine kosmetische oder dermatologische Zusammensetzung. Sie enthält daher
Bestandteile, die mit der Haut, den Lippen, den Keratinfasern und
den Nägeln
kompatibel sind. Sie kann als wasserfreies Gel, Emulsion oder Dispersion
vom Öl-in-Wasser-Typ oder
Wasser-in-Öl-Typ oder
in Form einer multiplen Emulsion vorliegen. Sie kann außerdem mehr
oder weniger fluide als Paste oder als nicht deformierbarer oder
starrer Feststoff vorliegen, der gegebenenfalls in Form eines Stiftes
oder in Tiegelchen gegossen ist. Es handelt sich vorzugsweise um
fluide Zusammensetzungen oder Stifte, die insbesondere wasserfrei
sind. Unter einer fluiden Zusammensetzung oder einem Fluid wird
eine Zusammensetzung verstanden, die im Gegensatz zu einem Feststoff
unter ihrem eigenen Gewicht fließt.
-
Das nicht flüchtige Silicon und das nicht
flüchtige Öl sind gemäß der Erfindung
bei Fehlen des flüchtigen
Lösungsmittels
nicht miteinander kompatibel. Nach der Abscheidung der Zusammensetzung
auf den Keratinsubstanzen verdampft das flüchtige Lösungsmittel und lässt auf
den Keratinsubstanzen das nicht flüchtige Silicon, das nicht flüchtige Kohlenwasserstofföl und, wenn
ein Füllstoff
vorliegt, den speziellen Füllstoff
zurück. Die
auf der Haut oder den Lippen erhaltene Abscheidung ist nach dem
Trocknen homogen, glänzend
und weich. Sie hinterlässt
auf einem Träger,
mit dem sie in Kontakt kommt, praktisch keine Spuren und zeigt insbesondere
in den Falten um die Lippen herum keine Migration.
-
Die Zusammensetzung enthält vorteilhaft
mindestens einen Bestandteil, der unter den kosmetischen oder dermatologischen
Wirkstoffen, Farbmitteln und deren Gemischen ausgewählt ist.
Aufgrund der In kompatibilität
des nicht flüchtigen
Silicons und des nicht flüchtigen
Kohlenwasseröls
ist es mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
möglich,
den Transfer der Zusammensetzung und insbesondere den Transfer von
Wirkstoffen und/oder Farbmitteln einzuschränken oder sogar zu verhindern,
so dass die Wirkstoffe und/oder Farbmittel dort verbleiben, wo sie
abgeschieden wurden.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Verwendung mindestens eines als Lösungsmittel dienenden, flüchtigen
Kohlenwasserstoffs, mindestens eines in dem flüchtigen Lösungsmittel löslichen
oder dispergierbaren, nicht flüchtigen
Silicons und mindestens eines in dem flüchtigen Lösungsmittel löslichen
und mit dem nicht flüchtigen
Silicon inkompatiblen, nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföls,
wobei das nicht flüchtige Kohlenwasserstofföl die Solubilitätsparameter
16,40 (J/cm3)1/2 ≤ δD ≤ 19,00 (J/cm3)1/2 und 2,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 9,08 (J/cm3)1/2 besitzt, in
einer kosmetischen Zusammensetzung oder zur Herstellung einer Zusammensetzung zur
topischen Anwendung als Mittel, um den Transfer eines Films der
auf die menschliche Haut und/oder die menschlichen Lippen aufgetragenen
Zusammensetzung auf einen mit dem Film in Kontakt stehenden Träger zu vermindern
oder sogar zu verhindern und/oder seinen Glanz zu bewahren.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Verwendung mindestens eines flüchtigen, als Lösungsmittel
dienenden Kohlenwasserstoffs, mindestens eines in dem flüchtigen
Lösungsmittel
löslichen
oder dispergierbaren, nicht flüchtigen
Silicons und mindestens eines in dem flüchtigen Lösungsmittel löslichen,
mit dem nicht flüchtigen
Silicon inkompatiblen, nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföls,
wobei das nicht flüchtige
Kohlenwasserstofföl
die Solubilitätsparameter 16,40
(J/cm3)1/2 ≤ δD ≤ 19,00 (J/cm3)1/2 und 2,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 9,08 (J/cm3)1/2 besitzt, in
einer kosmetischen Zusammensetzung oder zur Herstellung einer Zusammensetzung
zur topischen Anwendung, wobei die Zusammensetzung sich nicht überträgt und/oder
glänzt.
-
Die Erfindung bezieht sich auch auf
ein kosmetisches Verfahren zur Pflege oder zum Schminken der Lippen,
der Hautanhangsgebilde oder der Haut, das darin besteht, auf die
Lippen, die Hautanhangsgebilde oder die Haut eine oben definierte
kosmetische Zusammensetzung aufzutragen.
-
Die Erfindung betrifft außerdem ein
Verfahren, um den Transfer und/oder die Migration einer Zusammensetzung
zum Schminken oder zur Pflege der Haut oder der Lippen auf einem
Träger,
der von der Haut und den Lippen verschieden ist, einzuschränken oder
sogar zu verhindern, wobei die Zusammensetzung mindestens einen
Bestandteil enthält,
der unter den Farbmitteln und den kosmetischen oder dermatologischen
Wirkstoffen ausgewählt
ist und wobei das Verfahren darin besteht, in die Zusammensetzung
ein System einzuarbeiten, das mindestens ein nicht flüchtiges
Silicon, mindestens ein mit dem nicht flüchtigen Silicon inkompatibles,
nicht flüchtiges
Kohlenwasserstofföl
und mindestens ein flüchtiges
Lösungsmittel
für das
nicht flüchtige
Silicon und das nicht flüchtige
Kohlenwasserstofföl,
wie die oben definierten, enthält.
-
Es hat sich herausgestellt, dass
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
Eigenschaften hinsichtlich des Verteilens und der Haftung auf der
Haut und den Lippen aufweist, die besonders interessant sind; außerdem fühlt sie
sich cremig und angenehm an. Die Zusammenset zung hat ferner den
Vorteil, dass sie sich insbesondere mit herkömmlichen Milchen zum Abschminken
einfach abnehmen lässt.
Dies ist besonders bemerkenswert, da sich Zusammensetzungen des
Standes der Technik, die gute "ohne
Transfer"-Eigenschaften
aufweisen, sehr schwierig abschminken lassen. Sie werden im Allgemeinen
zusammen mit einem speziellen Produkt zum Abschminken im Handel
angeboten, wodurch die Anwenderin zusätzlich eingeschränkt wird.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält vorteilhaft
ein oder mehrere physiologisch akzeptable, nicht flüchtige Silicone.
-
Die erfindungsgemäßen nicht flüchtigen
Silicone müssen
in den flüchtigen
Kohlenwasserstoffen und insbesondere in flüchtigen Isoalkanen löslich oder
dispergierbar sein. Sie sind unter den bei Raumtemperatur flüssigen Verbindungen
und deren Gemischen ausgewählt
und haben bei 25 °C
vorzugsweise eine Viskosität im
Bereich von 5 bis 10 000 cSt und noch besser im Bereich von 10 bis
5 000 cSt.
-
Es sind beispielsweise die Polydimethylsiloxane,
Phenyltrimethicone, Polyalkylmethylsiloxane, Siliconharze, beispielsweise
die in den Druckschriften JP-A-62-61911, JP-A-61-65809 und EP-A-602
905 beschriebenen Verbindungen, die fluorierten Silicone und deren
Gemische zu nennen.
-
Die Silicone sind insbesondere unter
den nicht flüchtigen
Polydimethylsiloxanen (PDMS); den Polydimethylsiloxanen, die als
Seitenketten oder am Ende der Siliconkette Alkyl-, Alkoxy- oder
Phenylgruppen mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen enthalten; Phenyltrimethiconen,
Phenyldimethiconen, Phenyltrimethylsiloxydiphenylsiloxanen, Diphenyl dimethiconen,
Diphenylmethyldiphenyltrisiloxanen, 2-Phenylethyltrimethylsiloxysilicaten;
fluorierten Siliconen, die als Seitengruppe oder am Ende der Siliconkette
eine fluorierte Gruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen aufweisen,
deren Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt
sind; Siliconharzen und deren Gemischen ausgewählt.
-
Ihr Massegehalt liegt in der fertigen
Zusammensetzung beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 90 %, vorzugsweise
5 bis 60 % und noch bevorzugter 10 bis 50 %.
-
Das nicht flüchtige Silicon liegt vorzugsweise
in einem Mengenanteil vor, der dem Mengenanteil des nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföls
entspricht oder darüber
liegt, d. h. anders ausgedrückt
liegt das Verhältnis
R:
vorzugsweise
bei 1 oder darüber.
-
Die erfindungsgemäßen nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföle
müssen
ebenfalls in den flüchtigen Kohlenwasserstoffen,
beispielsweise flüchtigen
Isoalkanen, löslich
sein, sie dürfen
sich jedoch in den oben angegebenen Siliconen nicht lösen.
-
Die Kohlenwasserstofföle sind
bei Umgebungstemperatur fluide und enthalten in ihrer chemischen Struktur
mindestens eine der folgenden nichtionischen, polaren Gruppen:
-COOH,
-OH
mono- oder disubstituiert (primär
oder sekundär),
-PO
4,
-NHR; NR
1R
2, wobei R
1 und R
2, die gegebenenfalls einen Ring bilden,
eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1
bis 20 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder
wobei R
1' und R
2' H oder eine geradkettige
oder verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
bedeuten können;
und
vorzugsweise mindestens zwei der folgenden, nichtionischen, polaren
Gruppen:
-COOH,
-OH mono- oder disubstituiert (primär oder sekundär),
-PO
4, oder
wobei R
1' und R
2' H oder eine geradkettige
oder verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
bedeuten können.
Die Kohlenwasserstofföle
enthalten vorteilhaft mindestens eine OH-Gruppe.
-
Die erfindungsgemäßen nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföle
sind vorzugsweise so ausgewählt,
dass sie die folgenden Löslichkeitsparameter δD, δp, δh,
nach HANSEN besitzen:
16,40 (J/cm3)1/2 ≤ δD ≤ 19,00 (J/cm3)1/2 und vorzugsweise
16,70 (J/cm3)1/2 ≤ δD ≤ 18,50 (J/cm3)1/2 und 2,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 9,08 (J/cm3)1/2, vorzugsweise
4,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 9,08 (J/cm3)1/2, noch bevorzugter
5,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 9,08 (J/cm3)1/2 und besser
5,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 6,80 (J/cm3)1/2 mit δa =
(δp2 + δh2)1/2.
-
Die Definition der Löslichkeitsparameter
nach HANSEN ist dem Fachmann bekannt; sie wurden insbesondere von
C.M. HANSEN in dem Artikel: "The
three dimensional solubility parameters", J. Paint Technol. 39, 105 (1967) beschrieben.
-
Im HANSEN-Raum charakterisieren:
- – δD die
LONDON-Dispersionskräfte
aus der Bildung induzierter Dipole bei molekularen Stößen;
- – δp die
DEBYE-Wechselwirkungskräfte
zwischen permanenten Dipolen; und
- – δh spezielle
Wechselwirkungskräfte
(vom Typ Wasserstoffbrücken,
Säure/Base,
Donor/Akzeptor und dergleichen).
-
Die Parameter δD, δp und δh werden
im Allgemeinen in (J/cm3)1/2 ausgedrückt.
-
In der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
können
beliebige, nicht flüchtige
Kohlenwasserstofföle oder
Gemische von nicht flüchtigen
Kohlenwasserstoffölen
verwendet werden, die die oben beschriebenen Beziehungen erfüllen. In
diesem Fall werden die Solubilitätsparameter
des Gemisches ausgehend von den Parametern der einzelnen, nicht
flüchtigen
Kohlenwasserstofföle
nach den folgenden Beziehungen ermittelt:
worin x
i den
Volumenanteil des nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföls
i in dem Gemisch bedeutet.
-
Der Fachmann kann mit seinem Fachwissen
die Mengenanteile der nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföle
ermitteln, die jeweils vorliegen müssen, damit das Gemisch der
nicht flüchtigen
Kohlenwasserstofföle
die oben angegebenen Beziehungen erfüllt.
-
Die Molmasse der Kohlenwasserstofföle liegt über 600
g/mol.
-
Als Beispiele für nicht flüchtige Kohlenwasserstofföle können Diisostearylmalat
und verschiedene Mono- oder Polyester von Polyolen, beispielsweise
Diglyceryldiisostearat, Diglyceryltriisostearat oder die Poly(12-hydroxy)stearinsäuren, wie
Solsperse 21 000 von der Firma Zeneca oder Arlacel P100 von der
Firma Uniqema, und deren Gemische angegeben werden. Vorzugsweise
werden Diglyceryldiisostearat, Diglyceryltriisostearat und die Poly(12-hydroxy)stearinsäuren und
deren Gemische eingesetzt.
-
Ihr Gewichtsanteil liegt in der fertigen
Zusammensetzung beispielsweise im Bereich von 2,5 bis 40 %, vorzugsweise
4 bis 30 % und noch besser 4 bis 15 %.
-
Von den erfindungsgemäß verwendbaren
flüchtigen
Kohlenwasserstoffen können
die flüchtigen
Lösungsmittel
mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen und deren Gemische angegeben werden.
Die flüchtigen
Lösungsmittel
sind unter den verzweigten C8–16-Alkanen, den verzweigten
C8–16-Estern
und deren Gemischen ausgewählt.
Die Lösungsmittel
sind vorzugsweise unter den C8–16-Isoparaffinen, insbesondere
aus Erdöl,
beispielsweise den "Isopars", "Permetyls", Isododecan, Isohexadecan,
Isohexylneopentanoat und deren Gemischen ausgewählt. Vorzugsweise werden Isododecan,
Isohexadecan oder deren Gemische verwendet.
-
Der flüchtige Kohlenwasserstoff oder
die flüchtigen
Kohlenwasserstoffe liegen insbesondere in einem Gewichtsanteil von
5 bis 90 %, vorzugsweise 10 bis 60 % und noch besser 20 bis 50 %
vor.
-
Die Zusammensetzung kann außerdem mindestens
eine zusätzliche
Fettsubstanz enthalten, die von dem nicht flüchtigen Silicon, dem flüchtigen
Kohlenwasserstoff und dem nicht flüchtigen Kohlenwasserstofföl verschieden
und unter den Wachsen, Gummis/Gummen, bei Umgebungstemperatur pastösen Fettsubstanzen und Ölen mineralischer,
tierischer, pflanzlicher oder synthetischer Herkunft oder deren
Gemischen ausgewählt ist.
-
Die zusätzlichen öligen Fettsubstanzen der Zusammensetzung
können
kosmetisch oder dermatologisch akzeptable und ganz allgemein physiologisch
akzeptable Öle
sein, die unter den flüchtigen
oder nicht flüchtigen Ölen mineralischer,
tierischer, pflanzlicher oder synthetischer Herkunft ausgewählt sind.
-
Von den in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendbaren zusätzlichen Ölen können insbesondere
angegeben werden:
- – Kohlenwasserstofföle tierischer
Herkunft wie Perhydrosqualen;
- – pflanzliche
Kohlenwasserstofföle,
beispielsweise flüssige
Triglyceride von Fettsäuren
mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen, wie die Triglyceride von Heptansäure oder
Octansäure,
oder Sonnenblumenöl,
Maisöl,
Sojaöl, Kürbiskernöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Rapsöl, Haselnussöl, Aprikosenkernöl, Macadamiaöl, Ricinusöl, Avocadoöl, die Triglyceride
von Capryl/Caprinsäure,
beispielsweise die Produkte der Firma Stearineries Dubois oder die
Produkte, die unter den Bezeichnungen Miglyol 810, 812 und 818 von
Dynamit Nobel angeboten werden, Jojobaöl und Sheabutter;
- – geradkettige
oder verzweigte Kohlenwasserstoffe mineralischer oder synthetischer
Herkunft, wie Paraffinöle
und deren Derivate, Vaseline, Polydecene und hydriertes Polyisobuten
wie Parleam;
- – synthetische
Ester und Ether insbesondere von Fettsäuren, wie die Öle der Formel
R3COOR4, wobei die Gruppe
R3 den Rest einer höheren Fettsäure mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen
und die Gruppe R4 eine Kohlenwasserstoffkette
mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen mit R3 +
R4 ≤ 10
bedeutet, beispielsweise Purcellinöl, Isononylisononanoat, Isopropylmyristat,
2-Ethylhexylpalmitat, 2-Octyldodecyl stearat, 2-Octyldodecylerucat,
Isostearylisostearat; hydroxylierte Ester wie Isostearyllactat,
Octylhydroxystearat, Octyldodecylhydroxystearat, Diisopropyladipat,
Triisocetylcitrat, Heptanoate, Octanoate und Decanoate von Fettalkoholen; Ester
von Polyolen, wie Propylenglykoldioctanoat, Neopentylglykoldiheptanoat,
Diethylenglykoldiisononanoat; und die Ester von Pentaerythrit, wie
Pentaerythrityltetraisostearat;
- – Fettalkohole
mit 12 bis 26 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Octyldodecanol,
2-Butyloctanol, 2-Hexyldecanol, 2-Undecylpentadecanol und Oleylalkohol;
- – fluorierte Öle, die
gegebenenfalls flüchtig,
teilweise kohlenwasserstoffhaltig und/oder siliconhaltig sind, wie
Methoxynonafluorbutan;
- – flüchtige Siliconöle, beispielsweise
die geradkettigen oder cyclischen flüchtigen Polydimethylsiloxane (PDMS)
mit 2 bis 7 Siliciumatomen, wobei diese Silicone als Seitengruppen
oder am Ende der Siliconkette gegebenenfalls Alkyl- oder Alkoxygruppen
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen enthalten, wie Octamethylcyclotetrasiloxan,
Decamethylcyclopentasiloxan, Hexadecamethylcyclohexasiloxan, Heptamethylhexyltrisiloxan,
Heptamethyloctyltrisiloxan und deren Gemische; und
- – die
Gemische dieser Verbindungen.
-
Das nicht flüchtige Öl oder die nicht flüchtigen Öle der Zusammensetzung
können
0,5 bis 90 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung und vorzugsweise
8 bis 75 % ausmachen.
-
Die flüchtigen Öle sind günstig, um einen Film mit "ohne Transfer"-Eigenschaften herzustellen. Nach dem
Verdampfen der Öle
erhält
man eine weiche, homogene und glänzende
Abscheidung, die auf der Haut oder den Lippen, auf die die Zusammensetzung
aufgebracht wurde, angenehm ist. Diese flüchtigen Öle erleichtern außerdem das
Aufbringen der Zusammensetzung auf die Keratinsubstanzen.
-
Die zusätzlichen siliconhaltigen und
fluorierten, flüchtigen Öle machen
insbesondere 0 bis 30 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung und
besser 0 bis 20 % aus.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann vorteilhaft
ein oder mehrere Farbmittel, die mindestens eine (eine oder mehrere)
pulverförmige
Verbindungen und/oder ein oder mehrere fettlösliche oder wasserlösliche Farbstoffe
umfassen, beispielsweise in einem Mengenanteil von 0 bis 70 % des
Gesamtgewichts der Zusammensetzung und insbesondere 0,01 bis 70
% enthalten. Die pulverförmige(n)
Verbindungen) können
insbesondere unter den Pigmenten, Perlglanzpigmenten und Füllstoffen,
die gewöhnlich
in kosmetischen oder dermatologischen Zusammensetzungen verwendet
werden, und deren Gemischen ausgewählt werden. Die pulverförmigen Verbindungen
machen vorteilhaft 0 bis 50 % (beispielsweise 0,1 bis 50 %) des
Gesamtgewichts der Zusammensetzung und besser 1 bis 40 % aus.
-
Die Pigmente können weiß oder farbig, anorganisch
und/oder organisch, interferierend oder nicht interferierend und
in der flüssigen
Fettphase unlöslich
sein, wobei sie zum Färben
und/Trüben
der Zusammensetzung dienen sollen. Von den anorganischen Pigmenten
können
gegebenenfalls an der Oberfläche
behandeltes Titandioxid, die Oxide von Zirconium, Zink oder Cer
sowie die Oxide von Zink, Eisen oder Chrom, Manganviolett, Ultramarinblau,
Chromhydrat und Eisenblau angegeben werden. Von den organischen
Pigmenten sind Ruß,
die Pigmente von Typ D & C
und die Lacke auf der Basis von Cochenillerot, Barium, Strontium,
Calcium und Aluminium zu nennen.
-
Die Perlglanzpigmente können unter
den weißen
Perlglanzpigmenten, wie mit Titan oder Bismutoxidchlorid überzogenen
Glimmer-Pigmenten,
und den farbigen Perlglanzpigmenten, wie Titandioxid-Glimmer-Pigmenten
mit Eisenoxiden, Titandioxid-Glimmer-Pigmenten insbesondere mit
Eisenblau oder Chromoxid, Titandioxid-Glimmer-Pigmenten mit einem organischen Pigment
vom vorgenannten Typ sowie den Perlglanzpigmenten auf der Basis
von Bismutoxidchlorid ausgewählt
werden.
-
Die Füllstoffe können anorganisch oder organisch,
lamellar oder sphärisch
sein. Es kommen insbesondere Talk, Glimmer, Siliciumdioxid, Kaolin,
Nylonpulver (Orgasol® von Atochem), Poly-β-alaninpulver,
Polyethylenpulver, Polytetrafluorethylenpulver (Teflon®),
Lauroyllysin, Stärke,
Bornitrid, Mikrohohlkugeln, beispielsweise aus Polyvinylidenchlorid/Acrylnitril,
wie Expancel® (Nobel
Industrie), Acrylsäure-Copolymeren, wie Polytrap® (Dow
Corning), und Siliconharz-Mikrokugeln (beispielsweise Tospearl® von
Toshiba), gefälltes
Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumhydrogencarbonat, Hydroxyapatit,
Siliciumdioxid-Mikrohohlkugeln (Silica Beads® von
Maprecos), Glasmikrokapseln oder Keramikmikrokapseln in Betracht.
-
Fettlösliche Farbmittel sind beispielsweise
Sudanrot, DC Red 17, DC Green 6, β-Carotin,
Sojaöl,
Sudanbraun, DC Yellow 11, DC Violet 2, DC Orange 5 und Chinolingelb.
Sie können
0 bis 20 % und insbesondere 0,01 bis 20 % des Gesamtgewichts der
Zusammensetzung und noch besser 0,1 bis 6 % ausmachen. Wasserlösliche Farbstoffe
sind etwa Saft aus roten Rüben
und Methylenblau; sie können
bis zu 6 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung ausmachen.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann außerdem einen
oder mehrere kosmetische oder dermatologische Wirkstoffe enthalten,
beispielsweise die üblicherweise
verwendeten Wirkstoffe.
-
Von den kosmetischen oder dermatologischen
Wirkstoffen, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbar
sind, können
die Hydratisierungsmittel, Vitamine, essentielle Fettsäuren, Sphingolipide und
Sonnenschutzfilter angegeben werden. Die Wirkstoffe werden in der
vom Fachmann als üblich
angesehenen Menge und insbesondere in Konzentrationen von 0 bis
20 % und besonders 0,001 bis 20 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
verwendet.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann ferner
in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Anwendungstyp alle Bestandteile enthalten, die in der Regel auf
den jeweiligen Gebieten verwendet werden, wobei sie in einer für die gewünschte galenische
Form geeigneten Menge vorliegen.
-
Von den bei Umgebungstemperatur festen
Wachsen, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorliegen
können,
können
die Kohlenwasserstoffwachse, beispielsweise Bienenwachs, das gegebenenfalls
modifiziert ist, Carnaubawachs, Candelillawachs, Ouricuriwachs,
Japanwachs, Korkfaserwachs, Zuckerrohrwachs, Paraffin, Lignit, mikrokristalline
Wachse, Lanolinwachs, Montanwachs, Ozokerite, Polyethylenwachse,
durch Fischer-Tropsch-Synthese hergestellte Wachse und C20–60-Fettalkohole
angegeben werden. Es können
auch Siliconwachse verwendet werden, wobei von diesen die Alkylpolydimethylsiloxane,
die Alkoxypolydimethylsiloxane und/oder Polymethylsiloxanester und
deren Gemische genannt werden können.
-
Die Wachse können in einer Menge von 0 bis
50 Gew.-% (beispielsweise 0,01 bis 50 %) und besser 5 bis 20 % in
der Zusammensetzung enthalten sein, um den Glanz der auf den Lippen
und/oder der Haut abgeschiedenen Zusammensetzung und des Films nicht
zu sehr zu vermindern.
-
Von den pastösen Fettsubstanzen können die
Fettsubstanzen mit einem Schmelzpunkt von 25 bis 45 °C und/oder
einer Viskosität
von 0,1 bis 40 Pa·s
bei 40 °C
genannt werden, wobei die Viskosität mit einer Vorrichtung Contraves
TV, die mit einem mobilen Teil MS-r3 oder Ms-r4 (60 Hz) ausgestattet
ist, bestimmt wird. Beispiele für
pastöse
Fettsubstanzen sind etwa die PDMS mit Seitenketten vom Alkyltyp
oder Alkoxytyp mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen wie Stearyldimethicon;
Ester von Fettalkoholen oder Fettsäuren, wie Cholesterinester,
Polyvinylaurat und Arachidylpropionat; das PVP/Eicosen-Copolymer;
Lanoline und deren Derivate, wie acetylierte oder propoxylierte
Lanoline, und deren Gemische.
-
Die Art und Qualität der Wachse,
pastösen
Fettsubstanzen und Gummis/Gummen sind von den gewünschten
mechanischen Eigenschaften und Texturen abhängig.
-
Die Zusammensetzung kann ferner beliebige, üblicherweise
in derartigen Zusammensetzungen verwendeten Zusatzstoffe enthalten,
wie Verdickungsmittel, Antioxidantien, Parfums, Konservierungsmittel, grenzflächenaktive
Stoffe, fettlösliche
Polymere wie Polyalkylene und insbesondere Polybuten, Polyacrylate und
Siliconcopolymere, die mit der Fettphase kompatibel sind, sowie
Polyvinylpyrrolidonderivate. Der Fachmann wird selbstverständlich die
gegebenenfalls vorliegende(n) zusätzliche(n) Verbindungen) und/oder
ihre Mengenanteile so auswählen,
dass die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten
Zusatz nicht oder nicht wesentlich verändert werden.
-
Nach einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vom Fachmann in üblicher
Weise hergestellt werden. Sie können
in Form eines gegossenen Produktes, beispielsweise als Stick oder
Stift, oder in Form eines Tiegelchens, das durch direkten Kontakt
oder mit einem Schwämmchen
verwendbar ist, oder auch in einem Fläschchen vorliegen. Sie werden
insbesondere als gegossenes Make-up, gegossenes Wangenrouge oder
gegossener Lidschatten, Lippenstift, Basisformulierung zur Pflege
der Lippen oder Lippenbalsam und Produkt gegen Augenringe verwendet.
Sie können
auch als weiche Paste oder Gel und mehr oder weniger fluide Creme
vorliegen. Es kann sich dann um Make-up, Lippenstifte, Lippenglanz
(in angelsächsischer
Terminologie Lipgloss), Sonnenschutzmittel oder Produkte zum Färben der
Haut handeln.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weisen
vorteilhaft eine kontinuierliche Fettphase (oder lipophile Phase)
auf; sie sind vorzugsweise wasserfrei und können weniger als 5 % Wasser,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten. Sie
können
dann insbesondere als öliges
Gel, ölige
Flüssigkeit,
Paste oder Stift oder auch in Form von Vesikeldispersionen vorliegen,
die ionische und/oder nichtionische Lipide enthalten. Es kann sich
außerdem
um einfache oder multiple Emulsionen mit kontinuierlicher Fettphase
oder wässrigen
Phase oder Dispersionen handeln, deren Ölphase mit Hilfe von Vesikeln,
die ionische und/oder nichtionische Lipide enthalten, in der wässrigen
Phase dispergiert ist. Diese galenischen Formen werden nach Verfahren
hergestellt, die auf den jeweiligen Gebieten üblich sind.
-
Die Zusammensetzung ist vorzugsweise
ein Lippenstift, der mindestens einen flüchtigen Kohlenwasserstoff als
Lösungsmittel,
mindestens ein in dem flüchtigen
Kohlenwasserstoff lösliches
oder dispergierbares, nicht flüchtiges
Silicon und mindestens ein in dem flüchtigen Lösungsmittel lösliches
und mit dem nicht flüchtigen
Silicon inkompatibles, nicht flüchtiges
Kohlenwasserstofföl
enthält,
wobei das nicht flüchtige
Kohlenwasserstofföl
die folgenden Solubilitätsparameter
hat:
16,40 (J/cm3)1/2 ≤ δD ≤ 19,00 (J/cm3)1/2 und 2,00 (J/cm3)1/2 ≤ δa ≤ 9,08 (J/cm3)1/2 und wobei das
Lösungsmittel, das
Silicon und das Kohlenwasserstofföl den oben angegebenen Definitionen
entsprechen.
-
Bei den Zusammensetzungen zur topischen
Anwendung kann es sich insbesondere um kosmetische oder dermatologische
Zusammensetzungen zum Schutz, zur Behandlung oder zur Pflege des
Gesichts, des Halses, der Hände
oder des Körpers
(beispielsweise Pflegecreme, Sonnenschutzöl, Körpergel), Zusammensetzungen
zum Schminken (beispielsweise Schminkgel, Creme, Stift) oder Zusammensetzungen
zum künstlichen
Bräunen
oder zum Schutz der Haut handeln.
-
Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele näher
erläutert.
Die Mengenanteile sind in Gewichtsprozent angegeben.
-
Beispiele 1 und 2
-
Lippenstifte als "Gloss" in Fläschchen
-
Es werden die folgenden Formulierungen
verglichen:
-
Vorgehensweise
-
Die Partikelphase C wird in der Phase
A mit Hilfe einer Dreiwalzenmühle
zerkleinert. Dann wird die Wachsphase B eingearbeitet und man erwärmt bis
zum vollständigen
Lösen der
Wachse auf 100 °C.
Bei 100 °C
wird das Phenyltrimethicon und anschließend bei 80 bis 90 °C das Isododecan
zugegeben. Nach Homogenisieren kann die Zusammensetzung bei 60 bis
80 °C in
geeignete Fläschchen
gefüllt
werden.
-
Die Zusammensetzung des Beispiels
1 hat hinsichtlich des Glanzes und des Nichtübertragens bessere Eigenschaften
als die Zusammensetzung des Beispiels 2. Beispiel
Nr. 3
Lippenstift in Form von "Gloss" in einem Fläschchen
Phase
A | |
– hydriertes
Polyisobuten | 11,15
% |
– Diglyceryldiisostearat,
unter der | |
Referenz
Salacos 42 von der Firma | |
Nisshin
Oil Mills erhältlich | 4,86
% |
– Konservierungsmittel | qsp |
– Antioxidationsmittel | qsp |
Phase
B | |
– mikrokristallines
Wachs | 7,63
% |
– Ozokerit | 5,27
% |
Phase
C | |
– Titanoxid | 0,38
% |
– DC Red
Nr. 7 | 1,38
% |
– FDC yellow
Nr. 6 Al lake | 2,94
% |
– Kaolin | 7,50
% |
Phase
D | |
– Phenyltrimethicon
(1000 cSt) | 36,35
% |
Phase
E | |
– Isododecan | 22,08 % |
| 100
Gew.-% |
Beispiel
Nr. 4
Lippenstift in Form von "Gloss" in einem Fläschchen
Phase
A | |
– hydriertes
Polyisobuten | 10,95
% |
– Poly(12-hydroxy)stearinsäure, unter | |
der
Referenz Solsperse 21000 von | |
Zeneca
erhältlich | 4,86
% |
– α-Bisabolol | 0,2
% |
– PVP/Eicosen-Copolymer | 5,55
% |
– Konservierungsmittel | qsp |
– Antioxidationsmittel | qsp |
Phase
B | |
– mikrokristallines
Wachs | 4,35
% |
– Ozokerit | 3,00
% |
Phase
C | |
– Titanoxid | 0,28
% |
– DC Red
Nr. 7 | 1,03
% |
– FDC yellow
Nr. 6 Al lake | 2,19
% |
– Kaolin | 7,00
% |
– Acrylatcopolymer
(Polytrap®) | 0,5
% |
Phase
D | |
– Phenyltrimethicon
(1000 cSt) | 36,35
% |
Phase
E | |
– Glimmer | 1,2
% |
Phase
F | |
– Isododecan | 22,08 % |
| 100
Gew.-% |
Beispiel
5
Lippenstift in Stiftform
Phase
A | |
– hydriertes
Polyisobuten | 11,00
% |
– Diglyceryldiisostearat,
unter der | |
Referenz
Salacos 42 von der Firma | |
Nisshin
Oil Mills erhältlich | 4,86
% |
– PVP/Eicosen-Copolymer | 5,00
% |
– Antioxidationsmittel | qsp |
Phase
B | |
– Polyethylenwachs
(Mn = 400) | 10,00% |
Phase
C | |
– Titanoxid | 0,28
% |
– DC Red
Nr. 7 | 1,03
% |
– FDC yellow
Nr. 6 Al lake | 2,19
% |
– Kaolin | 7,00
% |
Phase
D | |
– Phenyltrimethicon
(1000 cSt) | 35,00
% |
Phase
E | |
– Glimmer | 1,00% |
Phase
F | |
– Isododecan | 22,08 % |
| 100
Gew.-% |
-
Vorgehensweise
-
Die Partikelphase C wird in der Phase
A mithilfe einer Dreiwalzenmühle
zerkleinert. Dann wird das Polyethylenwachs zugegeben und man erwärmt bis
zum vollständigen
Lösen des
Wachses auf 100 °C.
Anschließend
werden das Phenyltrimethicon und der Glimmer bei 100 °C und dann
das Isododecan bei 80 bis 90 °C eingearbeitet.
Zur Herstellung von Sticks gießt
man dann bei 80 bis 85 °C
in geeignete Formen.
-
Die Zusammensetzung des Beispiels
4 wurde im Vergleich mit einer im Handel erhältlichen flüssigen Lippenstiftformulierung "Liquid Lip" von REVLON getestet,
die die erfindungsgemäße Kombination
eines nicht flüchtigen
Silicons, eines flüchtigen
Kohlenwasserstoffs als Lösungsmittel
und eines nicht flüchtigen
kohlenwasserstoffhaltigen Öls
nicht enthält.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wurde als
fluider und glänzender
als die Zusammensetzung des Standes der Technik beurteilt.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wurde beim
Aufbringen und im Laufe der Zeit als glänzender beurteilt sowie als
wesentlich angenehmer.
-
Beim Auftragen kleben die beiden
Lippenstifte nicht. Die zeitliche Haltbarkeit wurde als identisch
bewertet; sie übertragen
sich wenig und sind beständig
und erfordern daher ein Mittel zum Abschminken. Im Laufe der Zeit
verblassen sie gleichförmig. Beispiel
6
Lippenstift in Stiftform
Phase
A | |
– hydriertes
Polyisobuten | 14,36
% |
– Poly(12-hydroxy)stearinsäure, unter | |
der
Referenz Solsperse 21000 von | |
Zeneca
erhältlich | 4,00
% |
– PVP/Eicosen-Copolymer | 5,00
% |
– α-Bisbobol | 0,40
% |
– Antioxidationsmittel | qsp |
Phase
B | |
– Carnaubawachs | 2,02
% |
– Ozokerit | 2,40
% |
– Polyethylenwachs
(Mn = 650) | 8,08
% |
Phase
C | |
– Titanoxid | 1,80
% |
– DC Red
Nr. 7 ca lake | 2,90
% |
– FDC yellow
Nr. 6 Al lake | 3,30
% |
– DC Red
Nr. 21 Al lake | 0,60 |
– schwarzes
Eisenoxid | 0,06 |
– Kaolin | 1,
84 % |
Phase
D | |
– Phenyltrimethicon
(1000 cSt) | 34,32
% |
Phase
E | |
– Glimmer | 1,14
% |
Phase
F | |
– Isododecan | 17,72 % |
| 100
Gew.-% |
-
Vorgehensweise
-
Die Phase C wird mit Hilfe einer
Dreiwalzenmühle
in der Phase A zerkleinert. Dann wird die Wachsphase B zugegeben
und man erwärmt
bis zum vollständigen
Lösen der
Wachse auf 105 °C.
Daraufhin werden das Phenyltrimethicon und der Glimmer bei 105 °C und anschließend das
Isododecan bei 90 bis 100 °C
eingearbeitet. Dann wird die Masse zur Herstellung von Lippenstiften
in Stiftform bei 90 bis 100 °C
in geeignete Formen gegossen, wobei die erhaltenen Stifte gut haften,
nicht kleben, sich nicht übertragen
und angenehm zu tragen sind. Beispiel
7
Lippenstift in Stiftform
Phase
A | |
– hydriertes
Polyisobuten | 13,82
% |
– Diglyceryltriisostearat,
unter | |
der
Referenz Salacos 43 von | |
Nisshin
Oil Mills erhältlich | 3,85
% |
– PVP/Eicosen-Copolymer | 4,82
% |
– α-Bisbobol | 0,40
% |
– Antioxidationsmittel | qsp |
Phase
B | |
– Ozokerit | 3,40
% |
– Polyethylenwachs
(Mn = 500) | 11,60
% |
Phase
C | |
– DC Red
Nr. 7 | 2,72
% |
– FDC Blue
Nr. 1 Al lake | 0,81
% |
– braunes
Eisenoxid | 1,01
% |
– schwarzes
Eisenoxid | 2,01
% |
– Kaolin | 3,94
% |
Phase
D | |
– Phenyltrimethicon
(1000 cSt) | 24,11
% |
Phase
E | |
– Perlglanzpigmente | 5,45
% |
Phase
F | |
– Isododecan | 22,00 % |
| 100
Gew.-% |
-
Die Vorgehensweise entspricht dem
Beispiel 6. Die kosmetischen Eigenschaften des Lippenstifts sind mit
den Eigenschaften des Lippenstifts aus Beispiel 6 identisch. Beispiel
8
Lippenstift in Stiftform
Phase
A | |
– Poly(12-hydroxy)stearinsäure, unter | |
der
Referenz Solsperse 21000 von | |
Zeneca
erhältlich | 4,00
% |
– PVP/Eicosen-Copolymer | 3,00
% |
– Arachidylpropionat | 5,00
% |
– α-Bisabolol | 0,40
% |
– Antioxidationsmittel | qsp |
Phase
B | |
– hydriertes
Polyisobuten | 18,76
% |
– Bentone | 0,54 |
Phase
C | |
– Ozokerit | 3,78
% |
– Polyethylenwachs
(Mn = 650) | 11,22
% |
Phase
D | |
– Titanoxid | 1,80
% |
– DC Red
Nr. 7 ca lake | 2,90
% |
– FDC yellow
Nr. 6 Al lake | 3,30
% |
– DC Red
Nr. 21 Al lake | 0,60
% |
– schwarzes
Eisenoxid | 0,06
% |
– Kaolin | 1,
84 % |
Phase
E | |
– Phenyltrimethicon
(1000 cSt) | 21,60
% |
Phase
F | |
– Glimmer | 1,14
% |
Phase
G | |
– Isohexadecan | 20,00 % |
| 100
Gew.-% |
-
Vorgehensweise
-
Die Phase B wird hergestellt, indem
das Bentone in dem hydrierten Polyisobuten dispergiert wird. Die Partikelphase
D wird in der Phase A mit Hilfe einer Dreiwalzenmühle zerkleinert.
Dann wird die Phase B zugegeben und anschließend die Wachsphase C. Man
erwärmt
bis zum vollständigen
Lösen der
Wachse auf 105 °C.
Anschließend
werden das Phenyltrimethicon und der Glimmer bei 105 °C und dann
das Isohexadecan bei 90 bis 100 °C
zugegeben. Die Zusammensetzung wird zur Herstellung von Stiften
bei 90 bis 100 °C
in geeignete Formen gegossen, wobei die Eigenschaften der Stifte
mit Beispiel 6 identisch sind.