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Die Erfindung betrifft eine neue
Familie von Anthrachinon-Verbindungen, das Verfahren für ihre Herstellung
und ihre Verwendung als Pigmente, insbesondere auf dem Gebiet der
Kosmetik.
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In der Literatur ist die Synthese
von Farbstoffen mit Anthrachinon-Ringsystem, insbesondere von Farbstoffen
mit Anthrachinon-Ringsystem, die mit Aminen substituiert sind, allgemein
bekannt. Eine Synthese wird insbesondere in dem Patent FR-A-2 039
381 beschrieben. Einige dieser Farbstoffe, wie die in dem Patent US-A-5
486 629 beschriebenen Farbstoffe, werden für die Haarfärbung verwendet.
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Diese Farbstoffe sind im allgemeinen
in Wasser oder in unpolaren Medien (organischen Lösemitteln, Ölen) löslich. Sie
können
daher nicht als unlösliche
Pigmente bei Anwendungen wie dem Schminken der Haut verwendet werden,
weil ein Abtrennen bzw. Herauslösen
des Farbstoffs beobachtet wird.
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Diese Familie von Farbstoffen weist
demnach ein sehr geringes Potential für die industrielle Verwendung
als Pigmente auf, auch wenn mit einigen Polymerisationsverfahren,
wie dem Verfahren, das in dem Patent US-A-4 279 662 beschrieben
wird, und einigen komplexen Behandlungsverfahren, wie dem Verfahren, das
in dem Patent FR-A-2 060 730 beschrieben wird, versucht wurde, dieses
weiterhin bestehende Problem zu lösen.
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Die Anmelderin hat festgestellt,
dass die Verbindungen aus einer neuen Familie von Anthrachinon-Verbindungen,
die ein aus einer Ureylengruppe bestehendes Bindeglied aufweisen,
als Pigmente verwendet werden können,
insbesondere in kosmetischen Zusammensetzungen. Diese Verbindungen,
die den Gegenstand der Erfindung darstellen, sind sowohl in wäßrigen Medien
als auch in organischen Lösemitteln
und öligen Medien
unlöslich
oder nur sehr wenig löslich.
Mit ihnen kann daher das Problem des Abtrennens, das bei den Anthrachinon-Farbstoffen
des Stands der Technik in diesen Medien und insbesondere in öligen Medien beobachtet
wird, gelöst
werden.
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Außerdem sind diese neuen Verbindungen
sehr leicht zugänglich,
weil sie in einem einzigen, leicht durchführbaren Verfahrensschritt hergestellt
werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind daher neue Anthrachinon-Verbindungen
der weiter unten folgenden Formel (I).
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Nach einem weiteren Gegenstand betrifft
die Erfindung die Verwendung dieser Verbindungen als Pigmente, insbesondere
auf dem Gebiet der Kosmetik.
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Gegenstand der Erfindung sind außerdem die
kosmetischen Zusammensetzungen, die diese Verbindungen enthalten.
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Weitere Gegenstände, Merkmale, Aspekte und
Vorteile der Erfindung ergeben sich noch deutlicher beim Lesen der
folgenden Beschreibung und der folgenden verschiedenen Beispiele.
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Erfindungsgemäß entsprechen die neuen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I)
in der bedeuten:
m und
n Zahlen, die gleich oder verschieden sind und im Bereich von 1
bis 20 liegen;
X und Z jeweils einen Rest NH oder O;
p
die Zahl 0 oder 1,
Y ein Kohlenstoffatom oder ein Schwefelatom;
R
1, R'
1, R
5, R'
5,
R
6, R'
6, R
7, R'
7,
R
8, R'
8, R
9, R'
9,
R
10 und R'
10, die gleich
oder verschieden sind, jeweils ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte C
1
-8-Kohlenwasserstoffgruppe,
eine Hydroxygruppe,
R
2,
R
3, R
4, R'
4 und
R
11, die gleich oder verschieden sind, jeweils
ein Wasserstoffatom, eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte
C
1-8-Kohlenwasserstoffgruppe, die gegebenenfalls
hydroxyliert ist.
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Die erfindungsgemäß geeigneten Kohlenwasserstoffgruppen
sind geradkettig oder verzweigt, gesättigt oder ungesättigt und
weisen 1 bis 8 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome
auf.
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Als Kohlenwasserstoffgruppen können insbesondere
Akyl-, Alkenyl- und Alkinylgruppen angegeben werden, wie z. B. Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Methylen,
Ethenyl oder Ethinyl.
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Als Halogenatome können insbesondere
Chlor, Brom, Fluor und Iod, vorzugsweise Chlor, angegeben werden.
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Die bevorzugten Verbindungen der
Erfindung sind die Verbindungen, die der Formel (I) entsprechen, in
der bedeuten: n = m, R'
1 = R
1, R'
4 =
R
4, R'
5 = R
5,R'
6 =
R
6,R'
7 = R
7, R'
8 =
R
8, R'
9 = R
9 und R'
10 =
R
10, Z = X und p = 1, und die noch bevorzugteren
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind die Verbindungen, die der folgenden allgemeinen Formel (II)
entsprechen, in der bedeuten:
n
eine Zahl im Bereich von 1 bis 12,
R
1 ein
Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine geradkettige oder verzweigte,
gesättigte
oder ungesättigte C
1-8-Kohlenwasserstoffgruppe, eine Hydroxygruppe
oder eine Gruppe -NR
2R
3,
R
2, R
3 und R
4 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine geradkettige
oder verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte C
1-8-Kohlenwasserstoffgruppe,
R
5 und R
6 jeweils
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine geradkettige oder verzweigte,
gesättigte
oder ungesättigte
C
1-8-Kohlenwasserstoffgruppe oder eine Hydroxygruppe.
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Als Beispiele für Verbindungen der obigen Formel
(I) oder (II) können
insbesondere angegeben werden: 1,3-Bis[3-(9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-1-ylamino)-propyl]harnstoff
und 1,3-Bis[3-(4-methylamino-9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-1-ylamino)-propyl]harnstoff.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der obigen
Formel (I).
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Es besteht darin, ein Anthrachinon-Derivat
der folgenden allgemeinen Formel (III)
in der A eine aktivierende
Gruppe bedeutet, wie insbesondere eine Gruppe, die von Imidazol
abgeleitet ist, oder ein Halogenatom, und in der die anderen Symbole
die gleiche Bedeutung wie für
die Formel (I) haben, mit einem Anthrachinon-Derivat der folgenden
allgemeinen Formel (IV)
in der R
1,
R
4 bis R
11, Z und
n dieselbe Bedeutung wie für
die Formel (I) haben,
in Gegenwart eines Lösemittels und gegebenenfalls
einer Base bei einer Temperatur von 0 bis 160°C während eines Zeitraums von 30
min bis 20 h umzusetzen.
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Die erfindungsgemäß geeigneten Lösemittel
sind vorzugsweise aprotische dipolare Lösemittel, wie z. B. N,N-Dimethylacetamid
oder N,N-Dimethylformamid.
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Die gegebenenfalls verwendeten Basen
werden insbesondere unter Pyridin und seinen Derivaten, Triethylamin
und Diisopropylethylamin ausgewählt.
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Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren
ermöglicht
es, Verbindungen der obigen Formel (I) herzustellen, in der R'1 =
R1, R'4 = R4, R'5 =
R5, R'6 = R6, R'7 =
R7, R'8 = R8, R'9 =
R9 und R'10 = R10, n = m,
Z = X und p = 1 ist. Es ermöglicht
unter anderem die Herstellung der besonders bevorzugten Verbindungen
der obigen Formel (II).
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Dieses Verfahren besteht darin, ein
Anthrachinon-Derivat der allgemeinen Formel (IV)
in der n, Z, R
1 bis
R
10 so wie weiter oben für Formel (I) definiert sind,
oder eines seiner Salze mit Phosgen oder einem seiner Derivate oder
einem seiner Substitutionsprodukte, wie Carbonyldiimidazol, bei
einer Temperatur von 0 bis 160°C
während
eines Zeitraums von 30 min bis 20 h in Gegenwart eines Lösemittels
und gegebenenfalls einer Base umzusetzen.
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Die Erfindung betrifft ferner die
Verwendung mindestens einer Verbindung der wie weiter oben definierten
Formel (I) oder (II) und vorzugsweise von 1,3-Bis[3-(9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-1-ylamino)-propyl]harnstoff
und 1,3-Bis[3-(4-methylamino-9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-1-ylamino)-propyl]harnstoff
als Pigment.
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Diese neue Familie von Pigmenten
kann auf dem Gebiet der Lebensmittel, der Kosmetik und in Anstrichmitteln,
vorzugsweise auf dem Gebiet der Kosmetik, verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung
enthält
in einem kosmetisch akzeptablen Medium mindestens eine Verbindung
der wie weiter oben definierten Formel (I) oder (II). Diese Verbindung
ist insbesondere in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, enthalten.
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Unter kosmetisch akzeptablem Medium
wird ein Medium verstanden, das mit allen Keratinmaterialien, wie
der Haut, den Nägeln,
den Haaren, den Wimpern und Augenbrauen, den Lippen, und jedem sonstigen Hautbereich
des Körpers
und Gesichts kompatibel ist.
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Das Medium kann beispielsweise eine
Suspension, eine Dispersion, eine Lösung in einem Lösemittelmedium
oder einem wäßrig-alkoholischen
Medium, die gegebenenfalls verdickt oder sogar in ein Gel übergeführt ist;
eine Öl-in-Wasser-Emulsion,
eine Wasser-in-Öl-Emulsion
oder eine multiple Emulsion; ein Gel oder einen Schaum; ein emulgiertes
Gel, eine Vesikeldispersion, insbesondere von Lipidvesikeln; eine
zweiphasige Lotion oder Multiphasen-Lotion; ein Spray; ein loses,
kompaktes oder gegossenes Puder; oder eine wasserfreie Paste enthalten
oder in einer solchen Form vorliegen.
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Der Fachmann ist imstande, die geeignete
galenische Form sowie ihr Herstellungsverfahren auf der Grundlage
seines allgemeinen Fachwissens auszuwählen, indem er einerseits die
Eigenschaften der verwendeten Bestandteile, insbesondere ihre Löslichkeit
in dem Träger,
und andererseits die für
die Zusammensetzung in Betracht gezogene Anwendung berücksichtigt.
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Wenn die Zusammensetzung in wäßriger Form
vorliegt, insbesondere in Form einer Dispersioin, einer Emulsion
oder einer wäßrigen Lösung, kann
sie eine wäßrige Phase
umfassen, die Wasser, ein Blütenwasser und/oder
ein Mineralwasser enthält.
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Die wäßrige Phase kann außerdem Alkohole,
wie einwertige C1-6-Alkohole und/oder Polyole,
wie Glycerin, Butylenglykol, Isoprenglykol, Propylenglykol, Polyethylenglykol,
enthalten.
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Wenn die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in Form einer Emulsion vorliegt, kann sie gegebenenfalls außerdem einen
grenzflächenaktiven
Stoff, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 30 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
außerdem
mindestens einen Coemulgator enthalten, der unter ethoxyliertem
Sorbitanmonostearat, Fettalkoholen, wie Stearinalkohol oder Cetylalkohol,
und Estern aus Fettsäuren
und Polyolen, wie Glycerinstearat, ausgewählt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann außerdem ein
oder mehrere Verdickungsmittel in Konzentrationen enthalten, die
vorzugsweise im Bereich von 0 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, liegen können,
die ausgewählt
werden unter:
- – den Polysaccharid-Biopolymeren,
wie Xanthangummi, Carobengummi, Guargummi, den Alginaten, den modifizierten
Cellulosen, den Stärkederivaten,
den Etherderivaten von Cellulose, die quartäre Ammoniumgruppen aufweisen,
den kationischen Polysacchariden;
- – den
synthetischen Polymeren, wie den Poly(acrylsäuren), Polyvinylpyrrolidon,
Poly(vinylalkohol), den Polymeren auf Polyacrylamidbasis;
- – Magnesium-
und Aluminiumsilicat.
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In Abhängigkeit von der in Betracht
gezogenen Anwendung kann die Zusammensetzung außerdem ein filmbildendes Polymer
enthalten. Dies ist insbesondere der Fall, wenn eine Zusammensetzung
vom Typ der Nagellacke, der Mascaras, der Eyeliner oder eine Zusammensetzung
zur Haarbehandlung vom Typ der Lacke hergestellt werden soll. Die
Polymere können
in dem kosmetisch akzeptablen Medium gelöst oder dispergiert sein. Das
Polymer kann vor allem in Form einer Lösung in einem organischen Lösemittel
oder in Form einer wäßrigen Dispersion
von Partikeln des filmbildenden Polymers vorliegen. Das Polymer
kann unter Nitrocellulose, Celluloseacetobutyrat, Poly(vinylbutyral),
Alkydharzen, Polyestern, Acrylpolymeren, Vinylpolymeren und/oder
Polyurethanen ausgewählt
werden.
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Die Zusammensetzung kann außerdem mindestens
einen Weichmacher enthalten, der in einem Mengenanteil von 1 bis
40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten
sein kann.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann außerdem eine
Fettphase enthalten, die insbesondere aus bei 25°C flüssigen Fettsubstanzen, wie Ölen tierischer,
pflanzlicher, mineralischer oder synthetischer Herkunft; aus bei
25°C festen
Fettsubstanzen, wie Wachsen tierischer, pflanzlicher, mineralischer
oder synthetischer Herkunft, aus pastösen Fettsubstanzen; Gummen;
oder Gemischen dieser Substanzen besteht.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können außerdem flüchtige Öle enthalten,
die im Kontakt mit der Haut verdunsten, deren Vorhandensein in der
kosmetischen Zusammensetzung aber nützlich ist, weil sie das Verteilen
der Zusammensetzung während
ihrer Anwendung auf der Haut erleichtern. Die erfindungsgemäß besonders
gut geeigneten flüchtigen Öle weisen
im allgemeinen bei 25°C
einen Sättigungsdampfdruck
von mindestens 50 Pa (0,5 Millibar) auf.
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Es können beispielsweise die flüchtigen
Siliconöle
angegeben werden, wie
- – die cyclischen flüchtigen
Silicone, die 3 bis 8 Siliciumatome und vorzugsweise 4 bis 6 Siliciumatome
aufweisen,
- – die
Cyclocopolymere vom Dimethylsiloxan/Methylalkylsiloxan-Typ,
- – die
geradkettigen flüchtigen
Silicone, die 2 bis 9 Siliciumatome aufweisen.
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Außerdem können die flüchtigen Kohlenwasserstofföle angegeben
werden, wie die Isoparaffine und insbesondere Isododecan, und die
fluorierten Öle.
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Außerdem können nichtflüchtige Öle verwendet
werden, von denen angegeben werden können:
- – die Poly-(C1-20)-alkylsiloxane und insbesondere die
Siloxane mit endständigen
Trimethylsilyl-Gruppen, von denen die geradkettigen Polydimethylsiloxane
und die Alkylmethylpolysiloxane, wie Cetyldimeticon (CTFA-Name)
angegeben werden können;
- – die
Silicone, die mit aliphathischen und/oder aromatischen Gruppen,
die gegebenenfalls fluoriert sind, oder mit funktionellen Gruppen,
wie Hydroxy-, Thiol- und/oder Amingruppen, modifiziert sind;
- – die
phenylierten Silicionöle,
insbesondere die Siliconöle
der Formel: in der bedeuten: R C1-30-Alkyl, Aryl oder Aralkyl, q eine ganze
Zahl im Bereich von 0 bis 100 und r eine ganze Zahl im Bereich von
0 bis 100, mit der Maßgabe,
dass die Summe im Bereich von 1 bis 100 liegt;
- – die Öle tierischer,
pflanzlicher oder mineralischer Herkunft und insbesondere die tierischen
oder pflanzlichen Öle,
die aus Estern aus einer Fettsäure
und Polyolen gebildet sind, insbesondere die flüssigen Triglyceride, z. B.
Sonnenblumenöl,
Maisöl,
Sojaöl,
Kürbiskernöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Haselnußöl, Aprikosenöl, Mandelöl oder Avocadoöl; die Fischöle, Glycerintricaprocaprylat,
oder die pflanzlichen oder tierischen Öle der Formel RaCOORb, in der Ra den
Rest einer Fettsäure
darstellt, die 7 bis 19 Kohlenstoffatome aufweist, und Rb eine verzweigte Kohlenwasserstoffkette
darstellt, die 3 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, wie z. B. Purcellinöl; Paraffinöl, Vaselineöl, Perhydrosqualen,
Weizenkeimöl,
Kalophyllumöl,
Sesamöl,
Macadamiaöl,
Traubenkernöl,
Rapsöl,
Kopraöl,
Erdnußöl, Palmöl, Ricinusöl, Jojobaöl, Olivenöl, Getreidekeimöl; Fettsäureester;
Alkohole; Acetylglyceride; Octanoate, Decanoate oder Ricinoleate
von Alkoholen oder Polyolen; Triglyceride von Fettsäuren; Glyceride;
- – die
fluorierten und perfluorierten Öle.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann außerdem andere
Fettsubstanzen enthalten, die vom Fachmann auf der Basis seines
allgemeinen Fachwissens so ausgewählt werden können, dass
die fertige Zusammensetzung die gewünschten Eigenschaften erhält, z. B.
hinsichtlich der Konsistenz und/oder der Textur. Diese zusätzlichen
Fettsubstanzen können
Wachse, Gummen und/oder pastöse
Fettsubstanzen tierischer, pflanzlicher, mineralischer oder synthetischer
Herkunft sowie Gemische dieser Substanzen sein. Es können vor
allem angegeben werden: die Silicongummis; die Wachse tierischer,
pflanzlicher, mineralischer oder synthetischer Herkunft, wie die
mikrokristallinen Wachse, Paraffin, Petrolatum, Vaseline, Ozokerit,
Montanwachs; Bienenwachs, Lanolin und seine Deriate; Candellilawachs,
Ouricurywachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Kakaobutter, Korkfaserwachs
oder Zuckerrohrwachs; die hydrierten Öle, die Ozokerite, die Fettester
und die Glyceride; die Polyethylenwachse und die Wachse, die durch
Fischer-Tropsch-Synthese hergestellt werden; Lanoline, die Siliconwachse;
die fluorierten Wachse; die Polyolefine.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann außerdem Perlglanzpigmente
und/oder Füllstoffe
sowie andere Pigmente, die in der Technik wohlbekannt sind, enthalten.
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Die Perlglanzpigmente können in
der Zusammensetzung in einem Anteil von 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
8 bis 15 Gew.-%, enthalten sein und können unter Perlmutt, Glimmer,
der mit Titandioxid, Eisenoxid, natürlichem Pigment oder Bismutoxidchlorid
beschichtet ist, farbigem Titanglimmer ausgewählt werden.
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Die Füllstoffe, die in einem Anteil
von 0 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 15% in der Zusammensetzung
enthalten sein können,
können
mineralische oder synthetische, lamellare oder nicht-lamellare Füllstoffe
sein. Es können
angegeben werden: Talk, Glimmer, Kieselsäure, Kaolin, Nylon- und Polyethylenpulver,
Teflon, Stärke,
Bornitrid, Mikroperlen aus einem Polymer, wie Expancel® (Nobel
Industrie), Polytrap® (Dow Corning) und die
Mikrokügelchen
aus Siliconharz (z. B. Tospearls® von
Toshiba), gefälltes
Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat oder -hydrogencarbonat, Metallseifen,
die von organischen Carbonsäuren
abgeleitet sind, die 8 bis 22 Kohlenstoffatome aufweisen.
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Die Zusammensetzung kann außerdem einen
wasserlöslichen
oder fettlöslichen
Farbstoff enthalten, insbesondere einen natürlichen organischen Farbstoff,
wie Cochenillerot, und/oder einen synthetischen Farbstoff, wie Halogensäurefarbstoffe,
Azofarbstoffe, Anthrachinon-Farbstoffe. Außerdem können anorganische Farbstoffe,
wie Kupfersulfat, angegeben werden.
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Die Zusammensetzung kann außerdem alle üblicherweise
auf dem Gebiet der Kosmetik verwendeten Zusatzstoffe enthalten,
wie Parfüms,
etherische Öle,
Konservierungsmittel, lipophile oder hydrophile kosmetische Wirkstoffe,
Hydratisierungsmittel, Vitamine, essentielle Fettsäuren, Sphingolipide,
Selbstbräunungsmittel,
wie Dihydroxyaceton (DHA), Sonnenschutzfilter, Antischaummittel,
Maskierungsmittel, Antioxidantien, Dispergiermittel.
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Der Fachmann achtet selbstverständlich darauf,
die oben erwähnte(n)
mögliche(n)
ergänzende(n) Verbindungen)
so zu wählen,
dass die vorteilhaften Eigenschaften, die mit der erfindungsgemäßen Färbemittelzusammensetzung
verbunden sind, durch den oder die in Betracht gezogenen Zusätze nicht
oder nicht wesentlich verschlechtert werden.
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Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen
können
vorliegen:
- – in Form eines Produkts zum
Schminken der Haut des Gesichts, des Körpers oder der Lippen oder
der Keratinfasern (Nägel,
Wimpern, Augenbrauen, Haare), z. B. in Form eines Make-ups, einer
getönten
Creme, eines Rouge oder Lidschattens, eines losen oder gegossenen
Puders, eines Stifts gegen Augenringe, eines Abdeckstifts, eines
Eyeliners, eines Mascaras, eines Lippenstifts, eines Nagellacks,
eine Zusammensetzung zum Schminken der Haare;
- – in
Form eines Produkts zur Pflege der Haut des Gesichts oder des Körpers einschließlich der
Kopfhaut, wie einer Pflegezusammensetzung für das Gesicht (für den Tag,
für die
Nacht, gegen Falten, hydratisierend, etc.); einer mattierenden Zusammensetzung
für das
Gesicht;
- – in
Form einer Sonnenschutzzusammensetzung oder einer Zusammensetzung
zur künstlichen
Bräunung (selbsttbräunend);
oder
- – in
Form einer Zusammensetzung für
die Haarbehandlung, insbesondere in Form einer Frisiercreme oder eines
Frisiergels, eines Haarfärbemittels
zur oxidativen oder direktziehenden Färbung, gegebenenfalls in Form
eines färbenden
Haarwaschmittels.
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Die folgenden Beispiele dienen der
Veranschaulichung der Erfindung und dürfen in keiner Weise als die
Erfindung einschränkende
Beispiele verstanden werden.
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Beispiel 1: Herstellung von 1,3-Bis[3-(9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-1-ylamino)-propyl]harnstoff (Formel
(II) mit R1, R4,
R5, R6 = H und n
= 3)
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In einen 250-ml-Dreihalskolben, unter
Stickstoffatmosphäre,
werden 5 g (17,84 mmol) 1-[(3-Aminopropyl)-amino]-9,10-anthracendion
bei Umgebungstemperatur in 200 ml Dimethylformamid teilweise gelöst. Anschließend werden
1,5 g (0,55 Äq.)
Carbonyldiimidazol zugegeben.
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Das Gemisch wird zunächst 1 Stunde
bei Umgebungstemperatur gerührt,
wonach es 5 Stunden unter Erwärmen
bei 40°C
gehalten wird. Anschließend
wird filtriert, mit Wasser und Aceton gewaschen und im Vakuum bei
50°C getrocknet,
wonach 4,5 g eines tiefroten Pulvers (Endprodukt in einer Ausbeute
von 90%) erhalten werden.
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Das Endprodukt weist die folgenden
Eigenschaften auf:
- – Schmelzpunkt oberhalb von
260°C (gemessen
auf einer Kofler-Bank),
- – Massenspektrum
(SSQ710, CI-DI): m/z = 587,
- – Elementaranalyse
(C35H30N4O5, MG = 586, 653):
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Beispiel 2: Herstellung von 1,3-Bis[3-(4-methylamino-9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-1-ylamino)-propyl]harnstoff
(Formel (II) mit R4, R5 und
R6 = H, R1 = NHCH3, und n = 3).
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In einen 250-ml-Dreihalskolben, unter
Stickstoffatmosphäre,
werden 5 g (16,27 mmol) 1-[(3-Aminopropyl)-amino]-9,10-anthracendion
bei Umgebungstemperatur in 200 ml Dimethylformamid teilweise gelöst. Anschließend werden
1,45 g (0,5 Äq.)
Carbonyldiimidazol zugegeben.
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Das Gemisch wird zunächst 1 Stunde
bei Umgebungstemperatur gerührt,
wonach es 6 Stunden unter Erwärmen
bei 40°C
gehalten wird. Anschließend
wird filtriert, mit Wasser und Aceton gewaschen und im Vakuum bei
50°C getrocknet,
wonach 3,9 g eines malvenfarbenen blauen Pulvers (Endprodukt in
einer Ausbeute von 73%) erhalten werden.
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Das Endprodukt weist die folgenden
Eigenschaften auf:
- – Schmelzpunkt oberhalb von
260°C (gemessen
auf einer Kofler-Bank),
- – Massenspektrum
(SSQ710, EI-DEP): m/z = 644,
- – Elementaranalyse
(C37H36N6O5, MG = 644,7280):
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Formulierungsbeispiel
Nr. 1
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Es wird ein getönte Creme vom Öl-in-Wasser-Emulsions-Typ
aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
- Parleamöl | 22
g |
Stearinsäure | 1,5
g |
Polysorbat
60(1) (unter der Handelsbezeichnung Tween® 60
von der Firma ICI im Handel erhältlich) | 0,9
g |
Cetylalkohol | 0,5
g |
Glycerinmonostearat/PEG-100-stearat-Gemisch | 2,1
g |
Triethanolamin | 0,75
g |
Verbindung
aus Beispiel 1 | 5
g |
Propylenglykol | 3
g |
Cyclopentadimethylsiloxan | 3
g |
Carbopol
981 | 0,15
g |
Xanthangummi | 0,2
g |
Wasser | ad.
100 g |
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Formulierungsbeispiel
Nr. 2
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Es wird ein Lidschatten aus den folgenden
Bestandteilen hergestellt:
Talk | 38
g |
Glimmer | 20
g |
Bismutoxidchlorid | 8
g |
Zinkstearat | 3
g |
Nylonpulver | 20
g |
Verbindung
aus Beispiel 2 | 5
g |
Wasser | ad.
100 g |
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Man erhält einen blauen Lidschatten,
der stabil ist und gute kosmetische Eigenschaften aufweist.
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Formulierungsbeispiel
Nr. 3
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Aus den folgenden Bestandteilen wird
ein Lippenstift hergestellt:
Polyethylenwachs | 15
g |
Verbindung
aus Beispiel 1 | 10
g |
Parleamöl | ad.
100 g |
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Man erhält einen Lidschatten, der gute
kosmetische Eigenschaften aufweist.