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Verfahren und- Vorrichtung zum Trocknen von Milcherzeugnissen Die
Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zum Trocknen von Milcherzeugnissen,
insbesondere Molke, mit einer Voreindickung und einer mechanischen Rühr-Behandlung
ges einzudickenden Milcherzeugnisses.
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- Bei den bekannten Verfahren dieser Art erfolgt die mechanische Rührbehandlung
während der Voreindickung im Verdampfer, und zwar lediglich zu dem Zweck, eine Herabminderung
des Verdampfungserfolges mit zunehmendem Konzentrationsgrad zu vermeiden: Ist dänn
die Voreindlickung so erfolgt, dann wird das Restprodukt nach vorheriger Aufteilung
in einzelne Stücke - im Ofen getrocknet. Diese Art der Gewinnung eines Trockenproduktes
ist recht langwierig, da die Trocknung im Ofen so lange durchgeführt werden mu$,
bis die Wasserteile auch aus dem Innern der einzelnen Stücke entfernt Worden sind.-
Überdies läßt sich diese Trocknung nur bis zu einem gewissen Grade treiben. Das
Endprodukt enthält immer noch einen erheblichen Wassergehalt, der die Auf-Bewahrung
des so getrockneten Erzeugnisses für längere Zeit ohne Schäden nicht gestattet.
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Nach der Erfindung werden nun -diese Nachteile dadurch vermieden,
daß die Rühr-Behandlung nach der Voreindickung erfolgt und dabei unter ständiger
Abkühlung in den. der Rührbehandlung ausgesetzten Brei ein Tröcknungsgas, z. B.
Luft, eingeleitet wird, das sich unter Bildung eines porösen Körpers innig mit dem
Brei mischt.. Bei diesem Verfahren braucht die Voreindickung nicht so weit getrieben
zu werden wie bei den bekannten Verfahren. Es ist daher eine Rühr-Behandlung während
der 'Vöreindickung auch
nicht erforderlich. Der voreingedickte Brei
wird trotz geringeren Eindickungsgrades in kurzer Zeit restlos getrocknet, da die
in den Brei eingeführte Trocknungsluft den Brei, einen porösen Körper verwandelt,
der anß ordentlich rasch trocknet, wobei die eintstehende Kristallisationswärme
durch da;s' für diesen Zweck vorgesehene Kühlmittel alr geführt wird. Die ,ganze
Trocknung erfolgt daher bei sehr niedrigen Temperaturen; was 'sich auf den' Nährwert
und den Geschmack des eingetrockneten Erzeugnisses günstig auswirkt. Das Erzeugnis
ist unbeschränkt -haltbar, da es nicht mehr hygroskopisch ist. Die Trocknung kann
insbesondere bei allen Molkearten; wie Sauermolke, Labemolke, Schwefelsäuremolke
und Salzsäuremolke, angewendet werden: Zweckmäßig wird dabei die Trocknungsmischluft
unter Druck dem v oreingedickten Brei zugeführt. Dadurch wird die Intensität der
Trocknunz noch erhöht. Es ist auch schonbekannt, Milcherzeugnisse in Schaum zu verwandeln,
um sie dadurch besser trocknen zu können. Bei den bekannten Verfahren dieser Art
wird aber nicht das voreingedickte, sondern das frische Milcherzeugnis in Schaum
verwandelt durch besondere chemische Zusätze, um dann durch Ausbreitung auf Darren
o. dgl. in der Luft getrocknet zu werden. Während der Schaumbildung wird eine Trocknungsluft
nicht zugeführt.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des neuen Verfahrens: Nach -der Erfindung ist diese Vorrichtung mit einem kühlbaren
Behälter versehen, durch den das eingedickte-Milcherzeugnis hindurchwandert und
der mit Schlagwerkzeugen versehen ist; die die feine Zerteilung des Milcherzeugnisses
und seine Vermengung mit der Luft bewirken. Dabei dienen die Schlagwerkzeuge zweckmäßig
gleichzeitig als Fördermittel für das eingedickte Milcherzeugnis.
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Das auf beispielsweise 651/o Trockensubstanz eingedickte Milcherzeugnis
wird während der sich an die Voreindickung im Vakuum anschließenden -. Kristallisation
in einem einzigen Arbeitsgang im Sinne eines porösen Körpers innig mit Luft vermengt.
Auf diese Weise erfolgt innerhalb kürzester Zeit die weitere Entwässerung bis zur
notwendigen Grenze der Haltbarkeit und damit die Erstarrung, Härtung und Trocknung
des eingedickten Milcherzeugnisses: Dieses Ergebnis findet bei dem starkkristallinen
Milcherzeugnis seine wesentliche Ursache in der innigen Vermischung mit einem gasförmigen
Körper, vor allein Luft. Nach der Vermischung bildet sich ein stark poröser Körper
mit einer sehr großen Oberfläche. In dem porösen Gefüge entstehen unendlich viele
feinste Luftkanäle, die es ermöglichen, daß
` . s kleinste Teilchen der eingedickten Masse |
g der atmosphärischen Luft |
' Einwirkugn |
esetzt wird, was bei einer plastischen |
'ässe oder bei einem Schaum nicht der |
Fall ist.
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Die Masse ist dadurch in der Lage, die aus dein Verdampfer erhaltene
Wärme sofort zur Verdampfung unter Wasserentzug zu verwenden und die sich dabei
bildende Kristallisationswärme unter weitgehender Trocknung an die Außenluft abzugeben.
Durch das poröse Gefüge erhält man später bei der Zerstörung der Mässe --ein Pulver,
das sich auf Grund seiner 'großen Oberfläche sehr leicht wieder aüflöserr=läßt.
Das Verfahren hat ferner noch den Vorzug, da,ß die Trocknung bei niedrigster, den
Rohstoff nicht beeinflussender Temperatur erfolgt, so daß das Enderzeugnis als reversibel
anzusehen ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Anlage zur Durchführung des neuen Verfahrens
als Beispiel der Erfindung dargestellt.
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Die Eindickung des Milcherzeugnisses, z: B. .von Molke, erfolgt in
an sich bekannter Weise in einem Verdampfer i. Aus diesem Verdampfer führt eine
Leitung 2 in einen Zwischenbehälter 3. An diesen Behälter schließt sich der kühlbare
Behälter q. an, der aus einem rohrartigen Gehäuse besteht. Dieses Gehäuse ist von
einem Kühlmantel 5 umschlossen. Die beiden Stirnenden -des Gehäuses q. sind- durch
Deckel verschlossen, durch die eine Welle 6 hindurchnagt. Auf # der Welle 6 sitzen
Schlagwerkzeuge 7, die der eingedickten Molke eine Förderbewegung in Richtung des
Pfeiles x erteilen: In dem Kühlmantel -5 sind öffnungen 8, 8' vorgesehen, durch
die hindurch atmosphärische Luft in das Innere des Gehäuses q. eintreten kann. Das
Kühlmittel tritt durch die Leitung g hindurch in den Kühlmantel ein und durch die
Leitung io wieder aus. Am Ende des Gehäuses _q. ist eine Leitung r i vorgesehen,
durch die das durch das Schlag- und Mischwerk 7 hindurchgeführte Gut austritt.
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In dein Behälter q. wird die Masse. kräftig geschlagen und innig mit
Luft vermengt. Dabei erfolgt eine starke Abkühlung des mit etwa 68° eintretenden
Breies auf etwa 28°. Beim Heraustreten aus dem kühlbaren Behälter kann die Mässe
sowohl zu Kuchen geformt als auch in .einer Zerkleinerungsvorrichtung fein zermahlen
werden.
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Die oben angegebenen Temperaturen sind lediglich beispielsweise genannt
worden. Die Wahl der jeweils zweckmäßigen Temperatur hängt von -der Art des Milcherzeugnisses
und vielen- -anderen Faktoren ab, -