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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Futtermitteln aus wasserhaltigen,
hocheiweißhaltigen Stoffen, insbesondere fettarmen Fischen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Futtermitteln aus wasserhaltigen, hoch
eiweißhaltigen Stoffen, insbesondere fettarmen Fischen, wobei das zerkleinerte und
sterilisierte Gut nach der Anwärmung abwechselnd belüftet bzw. einer Luftverdünnung
ausgesetzt wird.
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Es sind Fisch- und Fleischabfallverwertungsanlagen bekannt, bei denen
im kontinuierlichen als auch im intermittierenden Betrieb gearbeitet wird. Bei der
Verarbeitung von Magermaterial, worunter ein solches zu verstehen ist, bei welchem
in dem Trockenprodukt nicht mehr als a bis 3 °/o Öl enthalten ist, entsteht die
Schwierigkeit, daß, sobald ein gewisser Prozentsatz Feuchtigkeit entfernt ist, das
leimgebende Gewebe an den Heizwänden festbackt und eine weitere Trocknung beeinträchtigt
bzw. völlig ausschließt. Dadurch wird die Chargendauer sehr verlängert, und in manchen
Fällen muß sogar die Trocknung abgebrochen werden, um die Heizflächen zu reinigen.
Hierbei findet leicht ein Ver- bzw. Anbrennen der angeklebten Teile statt, wodurch
die Oualität des Fertigproduktes beeinträchtigt wird. Diesem Übelstande versuchte
man dadurch zu begegnen, daß man nach der erfolgten Sterilisation die Leimbrühe
abließ und das verbleibende Material, welches nunmehr nicht mehr zu Anbackungen
neigte, anstandslos trocknete. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß durch
das Ablassen des Leimwassers wichtige Nährstoffteile (Stickstoffverbindungen) verlorengehen,
wodurch die Qualität des Fertigproduktes stark beeinträchtigt wird.
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Man hat bei Vorrichtungen zum Trocknen von beweglichem Gut, beispielsweise
Pflanzenstoffen, Wie Rübenschnitzel u. dgl., schon an einzelnen Stellen der Mulde
oder Trommel Luftöffnungen oder sonstige Durchströmungsvorrichtungen vorgesehen,
so daß das wandernde Gut abwechselnd einem Schwitz-und einem Verdunstungsvorgange
ausgesetzt wird.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß das Gut, gegebenenfalls
in besonderen Einrichtungen, ein oder mehrmals abwechselnd erwärmt und stark abgekühlt,
beispielsweise an gekühlten Kontaktflächen vorübergeführt wird, worauf gegebenenfalls
im selben Arbeitsgange eine Nachtrocknung erfolgt.
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Bei solchem anklebenden und daher der Ver- und Anbrennung ausgesetzten
Material wird durch die Abkühlung; ohne das Ablassen der Leimbrühe erforderlich
zu machen, eine wesentliche Arbeitsförderung erreicht. Wichtige Nährstoffteile können
daher nicht verlorengehen.
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Weitere Merkmale der Erfindung bestehen in der besonderen Ausbildung
des Verfahrens und der Vorrichtung.
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Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. Sie ist
in der Zeichnung
beispielsweise in zwei Ausführungsformen veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. z die Vorrichtung im Schnitt, Abb. 2 eine Seitenansicht zu Abb.
z, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie I-I der Abb. r, Abb. q. einen Schnitt nach Linie
II-II der Abb. r ; Abb. 5 zeigt eine andere Ausführungsform in schematischer Darstellung.
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Der liegende, vollständig geschlossene Zylinder a mit Heizmantel b
dient zur Sterilisation des Materials, wobei besonders zur Sterilisation von Fleischmaterial
auch ein Anschluß für direkten Dampf vorgesehen sein kann. Diese Sterilisation wird
je nach dem vorliegenden Rohmaterial, Fisch- oder Fleischmaterial, mit mehr oder
weniger hoher Temperatur durchgeführt. Im Zylinder ä ist ein auf der Welle c sitzendes
Rührwerk d eingebaut, das für ein gutes Durcharbeiten des Materials sorgt, eine
gleichmäßige Sterilisation ermöglicht und zugleich das Gut nach der Öffnung e fördert.
Das Rohmaterial wird durch eine leicht verschließbare Öffnung f eingefüllt und gelangt
nach erfolgter Sterilisation durch die Öffnung e, die durch ein Absperrorgan, beispielsweise
Schieber g, abschließbar ist, in einen darunterliegenden Zylinder k. Der Übergang
vom oberen Zylinder a zum unteren Zylinder h kann entweder unmittelbar erfolgen
oder, wie in der Zeichnung dargestellt, unter Zwischenschaltung eines weiter unten
beschriebenen, mit Fördervorrichtung ver sehenen, in erster Linie der Abkühlung
dienenden Zylinders o. Der Zylinder lt besitzt ebenfalls Doppelheizmantel
h1 und ein auf der Welle i sitzendes Rührwerk k, das das Material gut durcharbeitet
und nach der Abführöffnung L fördert. Durch die Abführöffnung l gelangt das Material
in einen seitlich eingebauten Elevator m, dessen Becher yt das Material nach einer
weiteren Vorrichtung, beispielsweise einem Raum o, fördert. Dieser ist beispielsweise
ebenfalls als Zylinder o ausgebildet und besitzt einen Doppelmantel p, der so eingerichtet
ist, daß man das in der Vorrichtung enthaltene Material durch Einlassen von Kühlwasser
in den Doppelmantel p abkühlen kann. Gleichzeitig kann durch eine durch Schieber
o. dgl. regelbare Öffnung q Luft in jeder gewünschten Weise zugeführt werden.
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Sobald der Leim im Material gebunden ist, kann durch Einlassen von
Dampf in den Doppelmantel p dieser Zylinder o ebenfalls zum Trocknen herangezogen
werden.
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Auf einer Welle r des Zylinders o ist ein besonderes Rührwerk s, das
das Material vom Elevator wegfördert. Von diesem Behälter o aus kann durch einen
entsprechenden Stutzen t, der ebenfalls durch eine Abschlußvorrichtung t1 verschließbar
ist, das Gut wieder nach dem Zylinder h befördert werden.
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Es ist auf diese Art und Weise ein Kreislauf des Gutes innerhalb des
Zylinders l2 und der Vorrichtung o möglich, wobei das Gut abwechselnd erwärmt und
abgekühlt wird. Nach erfolgter Bindung des Leimes erfolgt dann in beiden Teilen
die Trocknung, wobei die entstehenden Dämpfe durch Abzugsrohre it durch einen Exhaustor
oder einer Vakuumpumpe abgesaugt werden. Gleichzeitig ist aber die Vorrichtung o
über den .unteren Trockenraum h so verlängert, daß das Fertigmaterial zu einem Auswurfstutzen
v, der durch ein Absperrorgan v1 verschließbar ist, gefördert und bei Öffnung von
v das Material an dieser Stelle abgesackt werden kann, wobei der Stutzen t durch
sein Absperrorgan t1 abgeschlossen wird. Da die Entleerung durch die Vorrichtung
o erfolgt, kann durch Einleiten von Kühlwasser in den Doppelmantel p gleichzeitig
das Fertigmaterial abgekühlt werden, so daß es direkt absackfähig ist, eine besondere
Abkühlung an der Luft also nicht zu erfolgen braucht. Im Interesse der guten Qualität
und Haltbarkeit des Fertigmaterials ist dies sehr erwünscht.
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In Abb. 5 ist die Vorrichtung für kontinuierlichen Betrieb gezeigt.
Hierbei wird das Material in den Sterilisationsraum d eingeführt, gelangt von diesem
in den Trockenraum h, von diesem durch die Öffnung Z nach dem Kühlraum o, von diesem
nochmals in einen Trockenraum h, von hier zu einem zweiten Kühlraum o und von da
in den Nachtrockenraum w.
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Die sämtlichen Räume sind mit Rührwerken und Fördervorrichtungen versehen,
so daß das Material im kontinuierlichen Betriebe sterilisiert, vorgetrocknet, gekühlt,
nochmals getrocknet und nachgetrocknet wird. Hierbei kann die Einrichtung so geschaffen
sein, daß ein abwechselndes Kühlen und Trocknen, mehrfach hintereinander wiederholt,
vorgenommen werden kann.
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Natürlich kann die Vorrichtung für kontinuierlichen Betrieb auch noch
in anderer Weise konstruiert sein.
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Die Vorrichtung kann sowohl an Land als auch insbesondere unmittelbar
an Bord von Schiffen Aufstellung finden. Sie besitzt den Vorteil geringster Platzbeanspruchung.
Sie hat auch den Vorzug, daß sie in jeder Stellung zu arbeiten in der Lage ist.
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Der Doppelmantel p des Kühlraumes kann durch Anschlusstutzen mit Heizvorrichtungen
verbunden sein, um gegebenenfalls auch diesen Raum o zur Trocknung heranzuziehen,
wie oben angegeben.