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Verfahren und Vorrichtung zur. Herstellung von Käse Man hat bereits
zur Verbesserung von Käse vorgeschlagen, die Masse aufzuschließen und durch eine
Heizvorrichtung, in welcher jedoch ein flüssiges Heizmittel nicht in Berührung mit
dem Käse kam, zu kochen. Nach verschiedenen dieser Verfahren wird die Käsemasse
in ununterbrochenem Durchgang einer Maschine zur Zerkleinerung zugeführt und dann
in das von einem Dampfmantel o. dgl. umschlossene Kochgefäß eingeschickt.
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Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von den bekannten dadurch,
daß die Käsemasse durch den unmittelbar auf sie wirkenden Dampf gekocht und daraufhin
einer Durchlüftung oder einer Anreicherung mit einem Gas, beispielsweise Sauerstoff,
unterworfen wird.
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Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens weist mehrere hintereinander
angeordnete Kammern auf, die mit Fördervorrichtungen versehen sind. In diesen Kammern
wird der Käse fortlaufend zerkleinert, gemischt und gekocht. Während die erste Kammer
hauptsächlich der Beförderung und Zerkleinerung dient, wird in der zweiten das Mischen
und Kochen vorgenommen, und in diese Kammer treten auch mehrere Zuleitungsröhren
an verschiedenen Stellen ein, um die Beschaffenheit des Käses durch die unmittelbare
Einwirkung des Dampfes vorteilhaft zu beeinflussen.
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Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel dar.
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Abb. i ist ein Aufriß und teilweiser Schnitt, Abb.2 ein Längsschnitt
durch den Vorderteil, Abb.3 ein Längsschnitt durch den rückwärtigen Teil der Maschine,
und Abb. q., 5 und 6 sind Querschnitte nach entsprechenden Linien der Abb.2.
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Der ersten zylindrischen Kammer 15 wird die Käsemasse bei 16
zugeführt; diese Kammer schließt sich an zwei zylindrische Kammern 17 an (Abb. q.),
in welchen durch Drehung von Schnecken 18 eine Zerkleinerung und Beförderung der
Masse vorgenommen werden. Die Wellen der Schnecken ruhen in passenden Lagern an
den Enden der Kammern 17, und die eine Schnecke wird durch eine Welle i9 angetrieben,
die ihrerseits durch einen Motor 21 unter Einschaltung eines Reduktionsvorgeleges
22 vom Riemen 20 in Drehung versetzt wird. Die rückwärtigen Enden der Kammern 17
sind durch Platten 23, 2¢ (Abb.6) mit Durchlochungen abgeschlossen. Durch Verdrehung
der beiden Platten 23, 24 in jeder Kammer wird die Größe, auf welche der Käse unterteilt
wird, verändert. Die Käsestränge, welche durch diese Löcher herausgetrieben werden,
unterteilt man unmittelbar vor den Platten 23, 24 durch das Flügelrad 25, das in
einem Joch 26 unterstützt ist. Auch befindet sich in der Nähe des Austrittsendes
jeder Kammer 17 eine Bogenplatte 27 unter dem betreffenden Zylinder. Diese Platte
kann in der Längsrichtung verschoben werden, so daß auch hier durch Veränderung
der frei bleibenden Durchtrittsöffnungen in
den Kammern 17 und Platten
27 die Zerkleinerung des Käses geregelt werden kann. Durch die Platten 23, 24 und
27 stehen die Kammern 17_ in unmittelbarer Verbindung mit der zweiten Kammer 28.
Diese enthält nach Abb. 2 und 3 eine Förderschnecke 29 auf einer Welle 3o. Die Welle
äst als Hohlwelle ausgebildet, und das Vorderende der Bohrung in der Hohlwelle steht
mit der Dampfzuleitung 32 durch einen im Lager der Welle angeordneten Ringkanal
und die Radialbohrung 34 in beständiger Verbindung. Die Bohrung 30 steht
aber auch am Vorderende dieser Hohlwelle in Verbindung mit einem Kanal 31, der sich
durch den ganzen Schneckenkörper hindurch erstreckt. Es ist also durch die Dampfzuleitung
32 dafür gesorgt, daß dem Förder- und Zerkleinerungsmittel, bestehend aus der Schnecke,
beständig überhitzter Dampf o. dgl. zugeführt wird. Nach Abb.l erhält auch diese
Hohlwelle ihren Antrieb durch ein Vorgelege vom Vorderende der Vorrichtung aus.
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Ein parallel zur Kammer 28 verlaufendes, auf der Außenseite verlegtes
Dampfrohr 38 hat an verschiedenen Stellen Zweige 40 und Ventile 39, -durch welche
das Heizmittel in die Kammer 28 eingejagt wird. Die Anzahl dieser Dampfzuführungen
ist genügend groß, um die -zerkleinerte Käsemasse während ihrer Mischung gründlich
zu kochen. Durch die Heiz- und Förderschnecke 29 wird diese Masse nach Abb. 3 durch
einen Stutzen 42 in eine zusätzliche zylindrische Kammer 43 eingetrieben, in der
die nunmehr gekochte Masse durch die Förderschnecke 44 einer weiteren Durchmischung
unterworfen wird.
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Die Zutaten, die der Würze halber dem Käse zugeführt werden sollen,
werden in einem Mischkasten 41 aufbereitet und durch die Leitung 41 b in die Kammer
2 8 nahe deren Eintrittsende zugeführt, zu welchem Zweck die Kammer bei 28d (Abb.
a) entsprechend erweitert ist. Die Mischeinrichtung umfaßt auch nach Abb. 1 eine
Welle 41a, die sich von dem Vorgelege am vorderen Ende zu dieser Einrichtung erstreckt.
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Vom Austrittsende der Kammer 43 führt ein Rohrknie 45 zu einem Sonderbehälter
48, in welchem ein Rührwerk angeordnet ist. Der gründlich gekochte und gemischte
Käse tritt durch einen einstellbaren Schieber 46 in die Kammer 48 ein, und zur nochmaligen
Zerkleinerung der Käsemasse ist an dieser Stelle ein doppeltes Drahtsieb angeordnet,
wo der Käse die Kammer 43 verläßt und in den Krümmer 47 übertritt.
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Die Kammer 43 ist auf dem größten Teil ihrer Länge von einem Heißwassermante149
umgeben, der das Heizmittel durch das Rohr 5o zugeführt erhält. Auf der anderen
Seite dieses Mantels ist ein Ablaßrohr 51 angeordnet, durch das :der Dampf oder
das Heizmittel austritt.
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Das Rührwerk 55 in dem Behälter 48 hat Flügel auf einer Welle 54,
die sich nach oben in dem Gehäuse 56 fortsetzt. Eine Würze kann dem Käse durch den
Deckel des Behälters 48 zugesetzt werden. Damit der Käse dort noch warm gehalten
wird, ist der Behälter mit einer Doppelwand ausgestattet.
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Der senkrechte, vergrößerte Teil 28 der ersten Kammer hat bei 57 nach
Abb. 1 einen Abzugskanal mit einem nicht dargestellten Ventilator, der die Dämpfe
heraussaugt. An der Seite dieses Teiles 28 ist eine Sammelstelle 58 fü:r eine Flüssigkeit,
wie Pflanzenöle oder Butterfette, Färbemittel oder Fruchtsäfte, und ein Einlauftrichter
59 gestattet die Zuführung geringer Mengen dieser Flüssigkeit in den Raum 28. Das
Rührwerk 48 setzt sich in dem Entleerungsstutzen 52 fort, der bei 53 einen Absperrschieber
hat, in welchem sich auch das Rohr 62 für zusätzliche Befeuchtung oder Absaugung
von Feuchtigkeit befindet.
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Die Temperatur der Käsemasse beträgt bei ihrem Austritt aus dem Rührwerk
und Stutzen ungefähr 55 bis 6o°. Die Kochtemperatur, herbeigeführt durch Versorgung
der Schnecke 31 mit Dampf, beträgt auch ungefähr 6o°. Der Dampf hat einen Druck
von ungefähr o, 6 kg/qcm.
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Der Käse, der die Vorrichtung durch die Üffnung 53 verläßt, fließt
in die gewünschten Formen oder Behälter oder in einen passenden Beförderungsmechanismus
hinein. Ist der Käse genügend abgekühlt, dann wird er aus den Formen herausgenommen
und verpackt.
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Um etwaige harte Fremdkörper beseitigen zu können, die unbeabsichtigt
durch den Einfülltrichter 16 in die Schneideabteilung 15 gelangen, ist am Ausgangsende
dieser Abteilung direkt vor den durchlöcherten Scheiben 23, 24 eine taschenartige
Vertiefung 6o angebracht, die nach unten hin durch einen mit Löchern versehenen
Schieber 61 abgeschlossen wird. Die Fremdkörper, die sich hier ansammeln, können
von hier aus leicht entfernt werden. Der Schieber 61 wird herausgezogen, und die
herabfallenden Teile werden in der geräumigen Kammer 28a aufgefangen und entfernt.
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Um verschiedene Arten von Käse hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und
Festigkeit zu erzeugen, wird je nach Wunsch der heißen Käsemasse Sauerstoff, Kohlensäure
oder ein anderes Gas unter Druck durch das Ventil 62 beigemischt. Die aufwallende
Wirkung des Sauerstoffes oder eines anderen Gases reinigt den Käse und macht ihn
haltbar. Auf diese Weise läßt sich auch Käse mit den Kennzeichen des Schweizerkäses
herstellen.