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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivate, die medizinischen
Anwendungen von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin und Verfahren zur
Herstellung von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivaten.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Die
bekanntesten Antikrebsmittel aus Anthracyclinen sind Doxorubicin
und Daunorubicin, die eine 13-Ketogruppe und eine 5-Ketogruppe enthalten.
Doxorubicin, das in US-Patent Nr. 3,590,028 offenbart ist, hat ein
weites Anwendungsspektrum gegen Krebs und wird bei der Behandlung
von Leukämie,
Lymphomen und festen Tumoren verwendet. Daunorubicin, das in US-Patent
Nr. 3,616,242 offenbart ist, ist bei der Behandlung von akuter Leukämie vorteilhaft.
US-A-4,585,859 offenbart
einige 5-Iminodaunorubicin-Derivate für die Verwendung als Antikrebsmittel.
Die Verwendung dieser Wirkstoffe ist jedoch durch die ernsthaften
Nebenwirkung einer Kardiotoxizität
begrenzt, so daß die
Gesamtmenge des Wirkstoffs, die einem Patienten verabreicht werden
kann, 550 mg/M2 nicht übersteigen kann (E. A. Lefrak
et al., Cancer, 32: 302, 1973). Selbst bei der oder ungefähr der empfohlenen
maximalen gesamten kumulativen Dosis (430 bis 650 mg/M2)
kommt es bei 60% der Patienten zu einer signifikanten und lang andauernden
Fehlfunktion des Herzens, und bei 14% bildet sich ein kongestiver
bzw. Blutandrang erzeugender Herzfehler aus (A. Dresdale et al.,
Cancer, 52: 51, 1983). Obwohl diese Wirkstoffe für die Hemmung des Wachstums
von krebsartigen Tumoren vorteilhaft sind, kann der Patient aufgrund
der starken kardiotoxischen Nebenwirkung der Wirkstoffe an kongestiven
Herzfehler sterben.
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Einige
Forscher glauben, daß die
Kardiotoxizität
das Ergebnis der Erzeugung freier Radikale durch die Chinon-Einheit
des Anthracyclin-Moleküls ist (J.
Dorowshow et al., J. Clin. Invest., 68: 1053, 1981; D. V. Unverferth
et al., Cancer Treat. Rev., 9: 149, 1982; J. Goodman et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 77: 797, 1977; J. L. Zweier, J. Biol. Chem.,
259: 6056, 1984). Andererseits gibt es einen echten Beweis, daß die Erzeugung
freier Radikale nicht der einzige Mechanismus der Kardiotoxizität sein kann,
da die Wirkstoffe in Gegenwart von Radikalfängern noch immer einen Herzschaden
hervorrufen (J. F. VanVleet et al., Am. J. Pathol., 99: 13, 1980;
D. V. Unverferth et al., Am. J. Cardiol., 56: 157, 1985; C. Myers
et al., Seminars in Oncology, 10: 53, 1983; R. H. M. Julicher et
al., J. Pharm. Pharmacol., 38: 277, 1986; E. A. Porta et al., Res.
Comm. Chem. Pathol Pharmacol., 41: 125, 1983).
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Es
wurde auch festgestellt, daß eine
Hemmung der Bildung freier Radikale die Kardiotoxizität dieser Anthracycline
nicht beseitigt (P. S. Mushlin et al., Fed. Proc., 45: 809, 1986).
Diese Forschung zeigt stattdessen, daß die Kardiotoxizität von Doxorubicin
und Daunorubicin, die sich durch eine Verminderung des myokardialen
Kontraktionsvermögens
zeigt, auch von der metabolischen Reduktion der 13-Keto-Einheit zu einem 13-Dihydro-Metabolit
abhängt.
Bei Testsystemen, bei denen Doxorubicin nicht merklich zu der 13-Dihydro-Verbindung
metabolisiert wird, werden kardiotoxische Effekte nur bei sehr hohen
Konzentrationen beobachtet (200 bis 400 μg/ml) (P. S. Mushlin et al.,
Fed. Proc., 44: 1274, 1985; R. D. Olson et al., Fed. Proc., 45:
809, 1986). Demgegenüber
erzeugen die 13-Dihydro-Metabolite Doxorubicinol und Daunorubicinol
bei den gleichen Testsystemen bei relativ niedrigen Konzentrationen
eine Kardiotoxizität
(1 bis 2 μg/ml,
R. D. Olson et al., Proceed. Am. Assoc. Cancer Res., 26: 227, 1985;
R. D. Olson et al., Proceed. Am. Assoc. Cancer Res., 28: 441, 1987).
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Wenn
Doxorubicin selbst für
kurze Zeit in den Testsystemen verbleiben kann, kommt es zu einer
gewissen metabolischen Umwandlung, und der 13-Dihydro-Metabolit
wird in einer ausreichenden Menge erzeugt, so daß die Ausbildung einer Kardiotoxizität beginnt
(L. Rossini et al., Arch. Toxicol. suppl., 9: 474, 1986; M. Del
Tocca et al., Pharmacol. Res. Commun., 17: 1073, 1985). Somit wurden
wesentliche Beweise gesammelt, daß die Kardiotoxizität von Wirkstoffen,
wie Doxorubicin und Daunorubicin, von den starken kardiotoxischen
Effekten resultiert, die von deren 13-Dihydro-Metaboliten hervorgerufen
werden (P. Mushlin et al., Rational Drug Therapy, 22: 1, 1988; S.
Kuyper et al., FASEP Journal, 2: A1133, 1988; A. Boucek et al.,
J. Biol. Chem., 262: 15851, 1987 und R. Olson et al., Proc. Natl.
Acad. Sci., 85: 3585, 1988).
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Die
vorliegende Erfindung nutzt die Tatsache aus, daß die 13-Desoxy-Formen von Doxorubicin,
Daunorubicin oder anderer ähnlicher
Anthracycline nicht metabolisch in die kardiotoxischen 13-Dihydro-Formen überführt werden,
und daß die
5-Ketogruppe zu einer Form modifiziert wird, bei der die Erzeugung
freier Radikale weniger wahrscheinlich ist, womit eine Methode zur
Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen
in nicht-kardiotoxischen Mengen ohne eine Einschränkung der
gesamten kumulativen Dosis zur Verfügung gestellt wird wird.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung zielt auf die Bereitstellung neuer 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivate, die
weniger Nebenwirkungen haben.
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Folglich
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, Verfahren
zur Herstellung von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivaten anzugeben.
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Gemäß dieser
und weiterer Aufgaben und Vorteile geben die bevorzugten Gesichtspunkte
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivaten
an.
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Im
allgemeinen werden Anthracycline der Formel I
worin R
1,
R
2 und R
3 H, OH
oder OCH
3 sind und R
4 eine
Zucker-Einheit ist,
wie es in Anspruch 1 angeben ist, nach bekannten Verfahren leicht
in 13-Tosylhydrazone überführt.
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Anthracyclin-13-tosylhydrazone
werden mit Natriumcyanoborhydrid unter sauren Bedingungen zu 13-Desoxyanthracyclin-Derivaten
reduziert. Diese Produkte werden dann durch präparative Chromatographie ohne
Extraktionsschritte gereinigt. Die gereinigten 13-Desoxyanthracyclin-Derivate
werden in N-Boc-Derivate überführt und
dann mit NH3 behandelt, wodurch N-Boc-5-Imino-13-desoxyanthracycline
erzeugt werden. Das Entfernen von N-Boc unter sauren Bedingungen
erzeugt die 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivate. Es wurde festgestellt,
daß diese
Verfahren eine Ausbeute von etwa 50 bis etwa 60% haben.
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Weitere
bevorzugte Gesichtspunkte der Erfindung geben ein Verfahren zur
Herstellung von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivaten an. Das
Verfahren schließt
die Erzeugung einer sauren Lösung
von Anthracyclin-13-tosylhydrazon mit Cyanoborhydrid ein. Die Lösung wird
schonend unter Rückfluß erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt.
Der Lösung
wird eine geringe Wassermenge zugesetzt, da nach folgt ein Halogenkohlenstofflösungsmittel.
Das Gemisch wird filtriert. Das Filtrat wird der präparativen
Chromatographie unterzogen, um die 13-Desoxyanthracyclin-Derivate
abzutrennen. Die gereinigten Derivate werden mit einer tert.-Butoxycarbonylgruppe
geschützt,
wodurch 3'-N-Boc-Derivate
erzeugt werden, die dann mit Ammoniak behandelt werden, wodurch
3'-N-Boc-5-Imino-13-desoxyanthracycline
erzeugt werden. Das Entfernen der Amino schützenden Gruppe bei sauren Bedingungen
erzeugt 5-Imino-13-desoxyanthracycline, die dann durch Chromatographie
gereinigt werden.
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Ein
weiterer bevorzugter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung gibt
ein Verfahren zur Herstellung von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivaten
an. Das Verfahren schließt
die Erzeugung einer Lösung
ein, indem etwa 1 g Doxorubicin-13-tosylhydrazonhydrochlorid und
etwa 2,4 g p-Toluolsulfonsäure
in etwa 50 ml wasserfreiem Methanol gelöst werden. Der Lösung wird
etwa 0,8 g Natriumcyanoborhydrid zugesetzt.
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Die
Lösung
wird auf eine Temperatur von etwa 68 bis etwa 72°C erwärmt. Die Lösung wird etwa 1 Stunde unter
einer Stickstoffatmosphäre
schonend unter Rückfluß erhitzt.
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Das
Reaktionsgemisch wird auf etwa 20 ml konzentriert. Das Reaktionsgemisch
wird in einem Gefrierapparat auf eine Temperatur von etwa 0 bis
4°C abgekühlt.
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Dem
Reaktionsgemisch werden etwa 0,5 ml Wasser zugesetzt. Etwa 200 ml
Chloroform werden dem Reaktionsgemisch zugegeben. Dem Reaktionsgemisch
wird wasserfreies Natriumsulfat zugesetzt. Salze werden herausfiltriert.
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Das
Filtrat läßt man über eine
Kieselgelsäule
laufen. Die Säule
wird außerdem
mit Chloroform/Methanol gewaschen, bis das Eluat farblos ist.
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Eine
das Produkt enthaltende Fraktion wird mit Methanol eluiert. Das
Methanol-Eluat wird verdampft. Der durch die Verdampfung entstehende
Rückstand
wird in 30% Acetonitril in Ammoniumformiat-Puffer gelöst.
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Das
Produkt wird durch präparative
HPLC abgetrennt, wobei eine Phenylsäule verwendet wird. Das Produkt
wird von anderen Verunreinigungen abgetrennt, wobei ein Acetonitril/Ammoniumformiat-Gradient
angewendet wird. Die mit HPLC gereinigte Fraktion wird dann mit
Wasser mit etwa dem gleichen Volumen wie die aufgefangene Fraktion
verdünnt,
und diese Lösung
läßt man durch
eine präparative
Phenyl-HPLC-Säule laufen.
Die Säule
wird mit Wasser eluiert, um das Salz zu entfernen. Das Produkt wird
mit Methanol eluiert. Das Methanol-Eluat wird konzentriert, und
das gleiche Produkt wird durch die Zugabe von Ethylether gefällt. Das
feste Produkt wird durch Filtration entfernt, wodurch etwa 600 mg
13-Desoxydoxorubicin erhalten werden.
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Etwa
600 mg des gereinigten 13-Desoxydoxorubicins werden in etwa 60 ml
Methylenchlorid und etwa 10 ml Wasser gelöst und etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur
mit etwa 180 mg Kaliumhydrogencarbonat und etwa 180 mg Di-tert.-butyldicarbonat
behandelt. Die organische Lösung
wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen und mit wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Die Lösung
wird bis zur Trockne verdampft. Der Rückstand wird in etwa 100 ml
wasserfreiem Methanol gelöst.
Die Lösung
wird für
etwa 48 Stunden bei etwa 0 bis 4°C
mit Ammoniak gesättigt
belassen. Das Lösungsmittel
und Ammoniak werden im Vakuum entfernt, wodurch 3'-N-Boc-5-Imino-13-desoxydoxorubicin
erhalten wird. Das vorstehend erhaltene 3'-N-Boc-5- Imino-13-desoxydoxorubicin wird für etwa 2
Stunden bei Raumtemperatur etwa 60 ml wasserfreiem Methanol behandelt,
das etwa 0,1 m Chlorwasserstoff enthält, um die 3'-N-Boc-Gruppe zu
entfernen. Die entstandene Lösung
wird auf etwa 5 ml konzentriert.
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Die
konzentrierte Lösung
wird durch präparative
HPLC mit einer Phenylsäule
abgetrennt. Das Produkt wird von anderen Verunreinigungen abgetrennt,
wobei ein Acetonitril/Ammoniumformiat-Gradient angewendet wird.
Die mit HPLC gereinigte Fraktion wird mit ungefähr dem gleichen Volumen Wasser
verdünnt,
in eine Phenylsäule
für die
präparative
HPLC injiziert, und mit Wasser gespült, um die Salze zu entfernen.
Dann wird das Produkt mit Methanol eluiert.
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Das
Methanol-Eluat wird mit etwa 0,5 ml Chlorwasserstoff in Ethylether
angesäuert.
Dann wird die Lösung
wird dann auf etwa 5 ml konzentriert. Es werden etwa 10 ml Ethylether
zugesetzt, um das Produkt zu fällen.
Der Niederschlag wird filtriert, wodurch etwa 360 mg 5-Imino-13-desoxydoxorubicinhydrochlorid
erhalten werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verbindungen mit der folgenden
Formel bereit:
wobei R
1,
R
2 und R
3 H, OH
oder OMe sind und R
4 eine Zucker-Einheit ist, wie
es in Anspruch 1 angegeben ist.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
die mindestens ein 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivat einschließt.
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Außerdem können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von Krebs, einschließlich Leukämie, Lymphomen und festen Tumoren,
verwendet werden, wenn eine wirksame Menge von mindestens einem
5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivat verabreicht wird.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann
leicht anhand der folgenden Beschreibung verständlich. Die ausführliche
Beschreibung zeigt und beschreibt nur bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung, um die in Betracht gezogene beste Art und Weise der
Durchführung
der Erfindung zu erläutern.
Wie der Fachmann erkennt, schließt die Erfindung weitere und
andere Ausführungsformen
ein. Einzelheiten der Erfindung können nach verschiedenen Gesichtspunkten
modifiziert werden, ohne von der Erfindung abzuweichen. Folglich
sollen die Zeichnungen und die Beschreibung nur als erläuternd und nicht
als einschränkend
angesehen werden.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivate,
deren Verwendung und Verfahren zur Herstellung von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivaten
bereit. 3 zeigt Beispiele von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivaten,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung synthetisiert werden können.
Wie vorstehend erläutert,
ist bekannt, daß Verbindungen
wie die in 3 gezeigten, Antitumor
Eigenschaften haben. Diese Verbindungen haben auch weniger Nebenwirkungen.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
bei einer Temperatur von etwa 0 bis etwa 75°C durchgeführt werden. Die Verfahren werden
vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 65 bis etwa 75°C durchgeführt. Stärker bevorzugt
wird das Verfahren bei einer Temperatur von etwa 68 bis etwa 72°C durchgeführt. Temperaturen
oberhalb von etwa 72°C
führen
typischerweise zur Zersetzung der Reaktanten und der Produkte.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
schließt
eine Anzahl von allgemeinen Bedingungen ein. Die Reduktionsreaktion
wird z. B. vorzugsweise unter sauren Bedingungen durchgeführt. Mit
anderen Worten sollte der pH-Wert bei etwa 7,0 oder darunter liegen.
Es wurde festgestellt, daß bekannte
Verfahren zur Herstellung der vorstehend genannten Verbindungen,
die im Reaktionsgemisch basische Bedingungen anwenden, zur Zersetzung
der Reaktanten und der Produkte führen.
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Außerdem sollten
sowohl Sauerstoff als auch Wasser aus der Reduktionsreaktion ausgeschlossen werden.
Die Reaktion erfolgt vorzugsweise in einer Stickstoff- oder Inertgasatmosphäre unter
Verwendung von wasserfreien Lösungsmitteln.
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Die
Aminierungsreaktion sollte außerdem
bei etwa 0 bis 4°C
durchgeführt
werden. Höhere
Temperaturen können
zur Zersetzung der Reaktanten und Produkte führen.
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Außerdem sollte
Wasser aus der Aminierungsreaktion ausgeschlossen sein. Die Reaktion
wird vorzugsweise in wasserfreien Lösungsmitteln durchgeführt.
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Außerdem sollte
Wasser aus der Hydrolysereaktion ausgeschlossen sein. Die Reaktion
erfolgt vorzugsweise in wasserfreien Lösungsmitteln.
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Gemäß dem vorstehend
Aufgeführten
gibt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der vorstehenden allgemeinen Formel I an.
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Nachstehend
folgt ein Beispiel der Umwandlung des Moleküls, wenn es das Verfahren durchläuft.
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Das
folgende Fließschema
erläutert
ein Beispiel einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von 5-Imino-13-desoxydoxorubicin,
das ein 13-Desoxyanthracyclin-Derivat darstellt.
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Nachstehend
werden Beispiele von Anthracyclin-Derivaten aufgeführt, deren
Synthese hier offenbart ist.
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Bei
den Verbindungen kann R4 eine modifizierte
Version verschiedener Anthracyclin-Analoge sein. Der Ring D kann
auch mit einem Halogen oder einer Hydroxylgruppe substituiert sein.
Der Ring D kann z. B. mit Fluor, Iod oder irgendeinem anderen Halogen
substituiert sein.
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Im
allgemeinen schließen
die erfindungsgemäßen Verfahren
die Erzeugung einer sauren Lösung
eines 5-Imino-13-desoxyanthracyclins ein. Die Lösung wird schonend unter Rückfluß erhitzt.
Dann kann das Reaktionsgemisch abgekühlt werden. Nach einem Beispiel
wird das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von etwa 0 bis etwa
4°C abgekühlt. Dann
kann eine geringe Wassermenge zugesetzt werden, um das Produkt zu hydrolysieren.
Dem Reaktionsgemisch kann ein Halogenkohlenstofflösungsmittel
zugesetzt werden. Das Halogenkohlenstofflösungsmittel kann kalt sein.
Das Halogenkohlenstofflösungsmittel
kann z. B. eine Temperatur von etwa 0 bis etwa 4°C haben. Ein Beispiel eines
Halogenkohlenstofflösungsmittels,
das verwendet werden kann, ist Chloroform. Nach der Zugabe von wasserfreiem
Natriumsulfat kann das Reaktionsgemisch dann filtriert werden. Die
Filtration kann auch bei einer geringeren Temperatur erfolgen. Die
Filtration kann z. B. bei einer Temperatur von etwa 4 bis etwa 15°C durchgeführt werden.
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Die
vorstehend beschriebene Zugabe von Wasser leitet vorzugsweise eine
Hydrolyse ein. Irgendwelches überschüssiges Wasser
kann durch die Zugabe von wasserfreiem Natriumsulfat entfernt werden.
Die anorganischen Salze werden dann vorzugsweise aus dem Reaktionsgemisch
filtriert. Das Filtrat kann der Säulenchromatographie über Kieselgel
unterzogen werden. Hydrophobe Verunreinigungen können abgetrennt werden, indem
mit weniger polaren Lösungsmitteln
eluiert wird. Dann können
die 13-Desoxyanthracyclin-Produkte eluiert werden, und das Eluat
kann weiter gereinigt werden.
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Die
gereinigten 13-Desoxyanthracyclin-Derivate können in einer gemischten Lösung von
Methylenchlorid und Wasser gelöst
werden, die eine Base und Di-tert.-butyldicarbonat enthält. Die
Lösung
kann für
etwa 2 Stunden etwa bei Raumtemperatur gerührt werden. Die organische
Lösung
kann abgetrennt und mit Wasser gewaschen werden. Dann kann das Lösungsmittel
entfernt werden, und der Rückstand
kann in einem Alkohollösungsmittel
gelöst
werden. Die Alkohollösung
kann für
etwa 24 Stunden bei etwa 0 bis etwa 4°C mit Ammoniak gesättigt werden.
Das Lösungsmittel
kann entfernt werden, und der trockene Rückstand kann für etwa 2
Stunden etwa bei Raumtemperatur mit einem sauren alkoholischen Lösungsmittel
behandelt werden. Die entstandene Lösung kann konzentriert und
der weiteren Reinigung unterzogen werden, danach kann sie angesäuert und
in Ether gefällt
werden, wodurch die Hydrochlorid-Salze von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin
erhalten werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
schließt
vorzugsweise die Erzeugung einer Lösung von Anthracyclin-13-tosylhydrazonen
in wasserfreiem Methanol mit p-Toluolsulfonsäure und Natriumcyanoborhydrid
ein. Die Lösung
wird unter Stickstoff schonend unter Rückfluß erhitzt und danach abgekühlt. Es
wird Wasser zugesetzt, gefolgt von Chloroform. Die gefällten Salze
werden filtriert, und das Filtrat wird über einer Kieselgelsäule abgetrennt.
Die durch die Zersetzung entstehenden hydrophoben Verunreinigungen
werden mit einer gemischten Lösung
von Chloroform und Methanol eluiert. Die Produkte, 13-Desoxyanthracycline,
werden mit Methanol eluiert. Das Methanol-Eluat wird außerdem durch
präparative
HPLC gereinigt.
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Die
gereinigten 13-Desoxyanthracycline werden in einem Gemisch aus Methylenchlorid
und Wasser gelöst
und mit Kaliumhydrogencarbonat und Di-tert.-butyldicarbonat behandelt.
Die Lösung
wird für
etwa 2 Stunden etwa bei Raumtemperatur gerührt. Die organische Schicht
wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen und über wasser freiem Natriumsulfat
getrocknet. Dann wird das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt. Der Rückstand
wird in wasserfreiem Methanol gelöst und für etwa 48 Stunden bei etwa
0 bis etwa 4°C
mit Ammoniak gesättigt
belassen. Das Methanol und der Ammoniak werden vom Reaktionsprodukt
entfernt, das für
etwa 2 Stunden etwa bei Raumtemperatur mit einer verdünnten Säure in Alkohol
behandelt wird, wodurch die Verbindung 5-Imino-13-desoxyanthracyclin
erhalten wird. Diese gelöste
Verbindung wird konzentriert und dann durch präparative HPLC gereinigt, um
Verunreinigungen und danach Salze zu entfernen. Das Produkt wird
mit Methanol eluiert, angesäuert
und gefällt,
wodurch das Hydrochlorid-Salz von 5-Imino-13-desoxyanthracyclin erhalten wird.
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Nachstehend
folgt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beispiel
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Herstellung von 5-Imino-13-desoxydoxorubicinhydrochlorid
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Etwa
1 g Doxorubicin-13-tosylhydrazonhydrochlorid und etwa 2,4 g p-Toluolsulfonsäure werden
in etwa 50 ml wasserfreiem Methanol gelöst. Zu dieser Lösung wird
etwa 0,8 g Natriumcyanoborhydrid gegeben. Die entstandene Lösung wird
auf etwa 68 bis 72°C
erwärmt
und für
1 Stunde unter einer Stickstoffatmosphäre schonend unter Rückfluß erhitzt.
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Dann
wird das Reaktionsgemischs auf etwa 20 ml konzentriert und in einem
Gefrierapparat auf etwa 0 bis 4°C
abgekühlt.
Es wird etwa 0,5 ml Wasser zugesetzt, darauf folgen etwa 200 ml
Chloroform. Es wird wasserfreies Natriumsulfat zugegeben, und nach
dem Schütteln
werden die Salze filtriert.
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Dann
wird die Lösung über eine
Kieselgelsäule
geleitet (2,5 × 5
cm). Die Säule
wird außerdem
mit Chloroform/Methanol (10/1) gewaschen, bis das Eluat farblos
ist. Die gebundene Fraktion, die das Produkt enthält, wird
mit Methanol eluiert. Das Methanol-Eluat wird verdampft und der
Rückstand
wird in 30% Acetonitril in Ammoniumformiat-Puffer (pH = 4,0, 0,5%)
gelöst
und durch präparative
HPLC abgetrennt. Es wird eine Phenylsäule verwendet, und das Abtrennen
des Produktes von den anderen Verunreinigungen wird unter Anwendung
eines Acetonitril/Ammoniumformiat-Gradienten erreicht (von 27% auf 30%
Acetonitril für
etwa 30 min).
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Die
durch HPLC gereinigte Fraktion wird etwa mit dem gleichen Volumen
Wasser verdünnt.
Die Lösung
läßt man über eine
Phenyl-Säule für die präparative
HPLC laufen. Die Säule
wird mit Wasser eluiert, um Salze zu entfernen. Dann wird das Produkt
mit Methanol eluiert. Das Methanol wird konzentriert, und das Produkt
wird gefällt,
indem Ethylether enthaltender Chlorwasserstoff zugesetzt wird, und
durch Filtration aufgefangen, wodurch 600 mg 13-Desoxydoxorubicinhydrochlorid erhalten
werden. Die Ausbeute beträgt
80%.
TLC: R
f = 0,38
UV: λ
max =
233, 252, 293, 485 nm
MS: 530 (M + H),
383 (M –
+ H)
1HNMR
(Methanol d
4): (siehe nachstehend)
δ 1,30 (d,
3H, 6'-CH
3),
1,85 (m, 2H, 13-H
2),
2,05
(m, 2H, 10-H
2),
2,60 (d, 1H, 12-H),
3,05
(d, 1H, 12-H),
3,55 (m, 1H, 5'-H),
3,90 (m, 2H, 14-H
2),
4,05
(s, 3H, O-CH
3),
4,25 (m, 1H, 4'-H),
4,95 (m,
1H, 3'-H),
5,40
(m, 1H, 1'-H),
7,55
(d, 1H, 3-H),
7,85 (d, 1H, 2-H) und
7,95 (d, H, 1-H).
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Etwa
600 mg gereinigtes 13-Desoxydoxorubicin werden in etwa 60 ml Methylenchlorid
und etwa 10 ml Wasser gelöst
und für
etwa 2 Stunden etwa bei Raumtemperatur mit etwa 180 mg Kaliumhydrogencarbonat und
etwa 180 mg Di-tert.-butyldicarbonat behandelt. Die organische Lösung wird
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Die Lösung
wird bis zur Trockne verdampft, und der Rückstand wird in etwa 100 ml
wasserfreiem Methanol gelöst.
Die Lösung
wird für
etwa 48 Stunden bei etwa 0 bis etwa 4°C mit Ammoniak gesättigt belassen.
Das Lösungsmittel
und Ammoniak werden unter Vakuum entfernt, wodurch 3'-N-Boc-5-Imino-13-desoxydoxorubicin
erhalten wird, das für
etwa 2 Stunden etwa bei Raumtemperatur mit etwa 60 ml wasserfreies
Methanol enthaltendem 0,1 m Chlorwasserstoff behandelt wird, um
die 3'-N-Boc-Gruppe zu entfernen.
Die entstandene Lösung
wird konzentriert, und das Produkt wird durch präparative HPLC abgetrennt. Die
durch HPLC gereinigte Fraktion wird mit dem gleichen Volumen Wasser
verdünnt. Die
Lösung
wird auf eine Phenylsäule
für die
präparative
HPLC gegeben und mit Wasser eluiert, um die Salze zu entfernen.
Das Produkt wird mit Methanol eluiert. Das Methanol-Eluat wird mit
Chlorwasserstoff in Ethylether angesäuert, und die Lösung wird
kon zentriert. Ethylether wird zugesetzt, und der entstandene Niederschlag
wird filtriert, wodurch etwa 360 mg 5-Imino-13-desoxydoxorubicinhydrochlorid
erhalten werden.
TLC: R
f = 0.35
UV: λ
max =
222, 251, 310, 544, 585 nm
1HNMR (MeOH-da)
δ 1,30 (d,
3H, 6'-CH
3)
1,85 (m, 2H, 13-H
2)
2,10
(m, 2H, 10-H
2)
2,60 (d, 1H, 12-H)
2,75
(d, 1H, 12-H)
2,95 (d, 1H, 12-H)
3,50 (m, H, 5'-H)
3,90 (m,
2H, 14-H
2)
4,15 (s, 3H, O-CH
3)
4,25 (m, 1H 4'-H)
5,10 (m, 1H, 3'H)
5,60 (m,
1H, 1'-H)
7,50
(d, 1H, 3-H)
7,80 (d, 1H, 2-H
8,05 (d, 1H, 1-H)
MS:
529 (M + H)
400 (M –
+ H)
382 (M –
+ H)
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verbindungen mit der folgenden
Formel bereit:
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
die mindestens ein 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivat einschließt.
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Außerdem gibt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Krebs,
einschließlich
Leukämie,
Lymphomen und festen Tumoren, an. Das Verfahren schließt den Schritt
ein, bei dem eine wirksame Menge von mindestens einem 5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivat
verabreicht wird. Die Dosen wären
denen bekannter Verbindungen ähnlich.
Aufgrund ihrer Ähnlichkeiten
mit bekannten Verbindungen kann der Fachmann ohne übermäßige Versuche
die Behandlungsvorschriften bestimmen, die zu einer ähnlichen
Wirksamkeit führen.
Wie vorstehend erläutert,
liefert die vorliegende Erfindung jedoch deutlich weniger Nebenwirkungen,
einschließlich
einer geringeren Kardiotoxizität.
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Die
vorliegende Erfindung gibt auch ein Verfahren zur Behandlung von
Autoimmunerkrankungen oder Immunmangelkrankheiten, wie AIDS, an.
Das Verfahren schließt
einen Schritt ein, bei dem eine wirksame Menge von mindestens einem
5-Imino-13-desoxyanthracyclin-Derivat verabreicht wird.
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Die
vorangegangene Beschreibung der Erfindung erläutert und beschreibt die vorliegende
Erfindung. Außerdem
zeigt und beschreibt die Beschreibung nur bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung, wie vorstehend erwähnt, ist es jedoch selbstverständlich,
daß die
Erfindung in verschiedenen anderen Kombinationen, Modifikationen
und Umgebungen angewendet werden kann und innerhalb des Umfangs
des erfindungsgemäßen Konzeptes,
so wie es hier angegeben ist, in Übereinstimmung mit den vorstehenden
Lehren und/oder der Erfahrung oder Kenntnis auf dem zugehörigen Fachgebiet
geändert
oder modifiziert werden kann. Die hier vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen
sollen außerdem
die besten bekannten Arten für die
Durchführung
der Erfindung erläutern
und andere Fachleute befähigen,
die Erfindung mit diesen oder anderen Ausführungsformen und mit verschiedenen
Modifikationen anzuwenden, die für
die bestimmten Anwendungen oder Verwendungszwecke der Erfindung
erforderlich sind. Folglich soll diese Beschreibung nicht auf die
hier offenbarte Form begrenzt sein. Es ist auch beabsichtigt, daß die zugehörigen Ansprüche andere
Ausführungsformen
einschließen
sollen.