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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine geformte kristalline Polymerzusammensetzung
und genauer auf eine geformte kristalline Polymerzusammensetzung,
enthaltend 100 Gewichtsteile eines kristallinen Polymers und 0,01
bis 3 Gewichtsteile einer durch Formel (I) wiedergegebenen Verbindung,
die im folgenden beschrieben wird und einen Chlorgehalt von 30 ppm
oder weniger hat.
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Kristalline
Polymere, wie z. B. Polyethylen, Polypropylen, Polybuten-1, Polyethylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat und Polyamid, kristallisieren langsam nach
Wärmeformen
und haben deshalb eine geringe Formeffizienz und benötigen Formkühlung. Weiter
erfahren sie Formschrumpfung bei der Kristallisation. Weiterhin
neigen Formstücke
dieser kristallinen Polymere aufgrund zu großer gebildeter Kristalle dazu,
unzureichende Festigkeit oder schlechte Transparenz zu haben.
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Es
ist bekannt, daß alle
diese Nachteile der Kristallinität
der Polymere zuzurechnen sind und durch Erhöhen der Kristallisationstemperatur
des Polymers eliminiert werden könnten,
so daß feine
Kristalle schnell hergestellt werden.
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Es
ist bekannt, daß die
Zugabe eines Kristallkeimbildungsmittels oder eines Kristallkeimbildungsbeschleunigers
effektiv für
diesen Zweck ist. Üblicherweise
verwendete Kristallkeimbildungsmittel oder Kristallkeimbildungsbeschleuniger
umfassen Carboxylsäure-Metallsalze,
wie z. B. Aluminium-4-t-butylbenzoat und Natriumadipat, Phosphorsäureester,
wie z. B. Natrium-bis(4-t-butylphenyl)phosphat und Natrium-2,2'-methylen-bis(4,6-di-t-butylphenyl)phosphat,
und Derivate mehrwertiger Alkohole, wie z. B. Dibenzylidensorbitol
und Bis(methylbenzyliden)sorbitol.
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Von
diesen bekannten Verbindungen sind Metallsalze eines zyklischen
Phosphats eines Alkylidenbisphenols, offenbart in den offengelegten
japanischen Patentschriften Nr. 1736/83 und 184252/84 etc., besonders
effektiv und sind umfassend verwendet worden. Jedoch sind ihre Effekte
manchmal immer noch unzureichend und es sind Fälle aufgetreten, in welchen
ein Alkalimetallchlorid aus dem Polymer herausgelöst wird
und eine Oberflächenrauheit
oder Lücken
verursacht, welche bei der Anwendung problematisch sind. Weiterer
relevanter Stand der Technik wird in
EP
0 255 693 und
US 4,463,113 offenbart.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine geformte kristalline
Polymerszusammensetzung bereitzustellen, die frei von Oberflächenrauheit
oder Lücken
ist und ausgezeichnet bezüglich
Festigkeit und Transparenz.
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Um
den oben beschriebenen Nachteil des Metallsalzes des zyklischen
Alkylidenbisphenolphosphats zu entfernen, haben die Erfinder ausgedehnte
Untersuchungen durchgeführt
und gefunden, daß der
Nachteil in enger Verbindung mit dem Chlorgehalt des Metallsalzes
des zyklischen Alkylidenbisphenolphosphats steht.
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Das
Metallsalz eines zyklischen Alkylidenbisphenolphosphats, welches
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, wird normalerweise
hergestellt, indem Phosphortrichlorid (oder Phosphoroxychlorid) und
ein 2,2'-Alkylidenphenol
zur Reaktion gebracht werden, gefolgt von, falls notwendig, Hydrolyse,
um einen zyklischen Phosphorsäurester
zu erhalten, der dann mit einem Alkalimetallhydroxid, z. B. Natriumhydroxid,
zur Reaktion gebracht wird. Das Produkt wird durch Filtration gesammelt,
ge trocknet und, falls gewünscht,
für die Verwendung
als ein Kristallkeimbildungsmittel gemahlen.
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Die
so hergestellte Verbindung hat normalerweise einen Chlorgehalt,
der 500 ppm überschreitet.
Deshalb wird ein Alkalimetallchlorid herausgelöst, wo sie in Kontakt mit Wasser
oder unter einer hohen Luftfeuchtigkeitsbedingung verwendet wird,
um eine Oberflächenrauheit
oder Lücken
zu verursachen.
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Da
es sehr schwierig ist, den Chlorgehalt vollständig aus der Verbindung zu
entfernen, zielten die Erfinder darauf ab, einen für praktische
Verwendung annehmbaren Bereich des Chlorgehalts zu finden. Als ein Ergebnis
haben sie gefunden, daß die
offenstehenden Probleme alle gelöst
werden, indem der Chlorgehalt in dem zyklischen Alkalidenbisphenolphosphat
auf 30 ppm oder weniger eingestellt wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine geformte kristalline Polymerzusammensetzung
bereit, die 100 Gewichtsteile eines kristallinen Polymers und 0,01
bis 3 Gewichtsteile einer durch Formel (I) wiedergegebenen Verbindung
umfaßt:
wobei R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander eine Alkylgruppe
mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen bezeichnen; R
3 ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bezeichnet; und M ein Alkalimetall bezeichnet, wobei die Verbindung
einen Chlorgehalt von 30 ppm oder weniger hat.
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Die
geformte kristalline Polymerzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
ist frei von Oberflächenrauheit
oder Lücken
und ausgezeichnet bezüglich
Festigkeit und Transparenz.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Verbindung der Formel (I), die in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist geeignet als ein Kristallkeimbildungsmittel.
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In
Formel (I) umfaßt
die Alkylgruppe mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, wie wiedergegeben
durch R1 oder R2,
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, sec-Butyl-, t-Butyl-,
Isobutyl-, Amyl-, t-Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Isooctyl-, 2-Ethylhexyl-,
t-Octyl-, Nonyl-,
und t-Nonyl-Gruppen. Die Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie wiedergegeben durch R3, umfaßt Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, sec-Butyl-, t-Butyl-, und Isobutyl-Gruppen.
Das durch M wiedergegebene Alkalimetall umfaßt Natrium, Kalium und Lithium.
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Von
den durch Formel (I) wiedergegebenen Verbindungen werden diese bevorzugt,
in welchen R1 eine tertiäre Alkylgruppe ist, wie z.
B. eine t-Butylgruppe oder eine t-Amylgruppe; R2 eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist; und R3 ein
Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist.
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Es
wird weiter bevorzugt, daß sowohl
R1 als auch R2 t-Butylgruppen
sind. In diesem Fall ist R3 vorzugsweise
ein Wasserstoffatom und M ist vorzugsweise Natrium oder Lithium.
Es ist besonders bevorzugt, daß sowohl
R1 als auch R2 t-Butylgruppen
sind; R3 ein Wasserstoffatom ist; und M
Natrium ist.
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Entsprechend
werden die unten gezeigten Verbindungen unter den durch Formel (I)
wiedergegebenen Verbindungen bevorzugt.
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Die
Verbindungen der Formel (I) werden gewöhnlich hergestellt, indem Phosphortrichlorid
(oder Phosphoroxychlorid) und ein 2,2'-Alkylidenphenol
zur Reaktion gebracht werden, gefolgt von, falls notwendig, Hydrolyse,
um einen zyklischen Phosphorsäureester
zu erhalten, und indem der zyklische Phosphorsäureester mit einem Alkalimetallhydroxid,
z. B. Natriumhydroxid, zur Reaktion gebracht wird. Das Produkt wird
durch Filtration gesammelt, getrocknet, und, falls gewünscht, zur
Verwendung als ein Kristallkeimbildungsmittel gemahlen.
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Die
so hergestellte Verbindung enthält
eine große
Menge Chlor, welches hauptsächlich
aus einem Alkalimetallchlorid stammt, und hat gewöhnlich einen
Chlorgehalt, der 500 ppm überschreitet.
Wo sie als solche in Kontakt mit Feuchtigkeit, z. B. in Kontakt
mit Wasser oder unter einer hohen Luftfeuchtigkeitsbedingung, verwendet
wird, wird ein Alkalimetallchlorid, z. B. NaCl, herausgelöst, um Oberflächenrauheit
oder Lücken
zu verursachen.
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Die
vorliegende Erfindung besteht in der Verwendung der Verbindung der
Formel (I), deren Chlorgehalt auf 30 ppm oder weniger reduziert
worden ist, als Kristallkeimbildungsmittel, wodurch der oben erwähnte Nachteil
eliminiert wird. Reduktion des Chlorgehalts auf 30 ppm oder weniger
kann z. B. durch geeignete Auswahl der Waschbedingungen erreicht
werden, d. h. der Anzahl der Waschvorgänge, der Menge des Waschwassers,
der Temperatur des Waschwassers, der Rührzeit, und der Waschzeit,
oder durch ein Verfahren, das ein Auflösen der Verbindung in einem
organischen Lösungsmittel,
gefolgt von Filtration zur Entfernung jeglichen unlöslichen
anorganischen Salzes, umfaßt.
Während
die untere Grenze des Chlorgehalts nicht besonders eingeschränkt ist,
ist es praktisch unmöglich,
den Chlorgehalt auf 1 ppm oder weniger zu reduzieren.
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Die
Verbindung der Formel (I) mit einem Chlorgehalt von 30 ppm oder
weniger wird in einer Menge von 0,01 bis 3 Gewichtsteilen pro 100
Gewichtsteilen eines kristallinen Polymers verwendet. Wenn sie in
einer Menge von weniger als 0,005 Gewichtsteilen zugegeben wird,
wird die Verbindung kaum als ein Kristallkeimbildungsmittel dienen.
Selbst wenn die Verbindung in 5 Teile überschreitenden Mengen zugegeben
wird, werden keime weiteren Effekte für die Menge erwartet, sondern
nachteilige Effekte auf andere verschiedene physikalische Eigenschaften
und eine schlechte Wirtschaftlichkeit resultieren.
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Die
kristallinen Polymere, die in der geformten kristallinen Polymerzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen α-Olefin-Polymere,
wie z. B. Polyethylen niedriger Dichte, lineares Polyethylen niedriger
Dichte, Polyethylen hoher Dichte, Polypropylen, Polybuten-1, Poly-3-methylbuten,
Ethylen-Propylen-Block- oder statistische Copolymere; thermoplastische
lineare Polyester, wie z. B. Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat
und Polyhexamethylenterephthalat; lineare Polyamide, wie z. B. Polycaprolactam
und Polyhexamethylenadipamid; syndiotaktisches Polystyrol und Polyphenylensulfid.
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Für die vorliegende
Erfindung besonders geeignete kristalline Polymere sind Polyolefine,
wie z. Β.
kristalline α-Olefin-Polymere,
insbesondere Polyethylen- und Propylenharze, wie z. B. Polypropylen,
füllstoffbeladenes
Polypropylen, ein Ethylen-Propylen-Copolymer und Polymischungen
dieser Propylenharze und anderer α-Olefin-Polymere.
Das Ethylen-Propylen-Copolymer ist bevorzugt ein Block-Copolymer
oder ein statistisches Copolymer. Diese Propylenharze können ungeachtet
ihrer intrinsischen Viskosität,
Gehalt an isotaktischem Pentad, Dichte, Molekulargewichtsverteilung,
Schmelzflußgeschwindigkeit,
Steifheit und dergleichen ver wendet werden. Die in den offengelegten
japanischen Patentschriften Nr. 37148/88, 37152/88, 90552/88, 210152/88,
213547/88, 243150/88, 243152/88, 260943/88, 260944/88, 264650/88,
178541/89, 49047/90, 102242/90, 251548/90, 279746/90, und 195751/91
beschriebenen Propylenharze sind auch geeignet.
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Die
Art der Zugabe der durch Formel (I) wiedergegebenen Verbindung zu
dem kristallinen Polymer ist nicht besonders eingeschränkt, und üblich verwendete
Verfahren sind anwendbar. Z. B. wird ein Pulver der Verbindung der
Formel (I) durch trockenes Vermengen in ein Pulver oder Pellets
des kristallinen Polymers gemischt.
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Falls
gewünscht,
kann die geformte kristalline Polymerzusammensetzung Antioxidantien
vom Phenoltyp, Antioxidantien vom Thioethertyp, Antioxidantien vom
Phosphittyp, Metallseifen, Pigmente, Füllstoffe, Organozinnverbindungen,
Weichmacher, Epoxyverbindungen, Aufschäummittel, antistatische Mittel,
Flammverzögerer,
Schmiermittel, Verarbeitungshilfsmittel usw. enthalten.
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Die
geformte kristalline Polymerzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann zu verschiedenen geformten Artikeln, Fasern, biaxial gedehnte
Folien, Platten und dergleichen verarbeitet werden.
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Die
geformte kristalline Polymerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
ist auch auf medizinischem Gebiet nützlich als Spritzen, Spritzenpreparationen,
Infusionsbeutel etc. Die Zusammensetzung der Erfindung ist auch
für geformte
Artikel geeignet, die verschiedenen Nachbehandlungen unterworfen
werden, wie z. B. geformte Artikel für medizinische Verwendung oder
Verpackungsmaterialien für
Nahrungsmittel, welche einer Bestrahlungssterili sations- oder Niedertemperaturplasmabehandlung
zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften,
wie z. B. Beschichtungseigenschaften, unterworfen werden.
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Die
vorliegenden Erfindung wird nun detaillierter veranschaulicht, aber
es sollte verstanden werden, daß die
Erfindung nicht als darauf beschränkt aufgefaßt werden soll.
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Beispiel 1
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Die
folgende Zusammensetzung wurde in einer Walzenmühle bei 180°C für 5 Minuten geknetet, bei 180°C unter 250
kg/cm
2 für
5 Minuten druckgeformt und schnell auf 60°C abgekühlt, um eine 1 mm dicke Platte herzustellen.
Die Platte wurde 10-mal in Längsrichtung
und 10-mal in Querrichtung auf einer Maschine zum aufeinanderfolgenden
biaxalen Dehnen vom Tentor-Typ gedehnt, um eine biaxial gedehnte
Folie mit einer Dicke von etwa 10 μm zu erhalten. Der Chlorgehalt
der in der Zusammensetzung verwendeten Verbindung der Formel (I)
war eingestellt worden, indem die Waschbedingungen variiert wurden,
wie z. B. die Anzahl der Waschvorgänge, die Menge des Waschwassers,
die Temperatur des Waschwassers, die Rührzeit, und die Waschzeit,
und dergleichen. Zusammensetzung
Polypropylen
(Profax) | 100
(Gewichtsteile) |
Calciumstearat | 0,005 |
Tetrakis[methylen-β-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat]methan | 0,1 |
Verbindung
der Formel (I) (siehe Tabelle 1) | 0,1 |
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Die
erhaltene gedehnte Folie wurde mit dem bloßen Auge begutachtet, um die
Oberflächenrauheit
gemäß dem folgenden
Bewertungssystem zu bewerten. Weiterhin wurde die gedehnte Folie
mikroskopisch begutachtet, um Lücken
zu messen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Bewertungsstandard
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- 1
- Glatte Oberfläche ohne
Rauheit.
- 2
- im wesentlichen glatte
Oberfläche
mit leichter Rauheit.
- 3
- auf fast der Hälfte der
Oberfläche
beobachtete Rauheit.
- 4
- auf fast der gesamten
Oberfläche
beobachtete Rauheit.
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Beispiel 2
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Dieselbe
Zusammensetzung, wie in Beispiel 1 verwendet, wurde in einer Walzenmühle bei
180°C für 5 Minuten
geknetet, bei 180°C
unter 250 kg/cm2 für 5 Minuten druckgeformt und
schnell auf 60°C
abgekühlt, um
ein 1 mm dickes Probestück
herzustellen. Der Chlorgehalt der in der Zusammensetzung verwendeten
Verbindung der Formel (I) war eingestellt worden, indem die Waschbedingungen
variiert wurden, wie z. B. die Anzahl der Waschvorgänge, die
Menge des Waschwassers, die Temperatur des Waschwassers, die Rührzeit, und
die Waschzeit, und dergleichen.
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Der "Dunstwert" (haze value) des
Probestücks
wurde gemäß ASTM D-1003-61 gemessen.
Weiterhin wurde das Probestück
bei 50°C
und 100% RH für
eine Woche stehengelassen und die Veränderung des Oberflächenglanzes
bei 60°C
wurde gemäß ASTM D-523-63T
gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Die
Ergebnisse in den Tabellen 1 und 2 beweisen, daß die Verbindung der Formel
(I), deren Chlorgehalt auf 30 ppm oder weniger reduziert worden
ist, wenn sie als ein Kristallkeimbildungsmittel zu einem kristallinen
Polymer zugegeben wird, effektiv zur Verhinderung einer Entwicklung
von Oberflächenrauheit
und Lücken
ist und zur Verbesserung der Lagerstabilität bezüglich Glanz ist.