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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung von medizinischen Einweg-Vorrichtungen, die von synthetischen
und natürlichen
Polymeren abgeleitet sind, hat in den letzten Jahren zugenommen.
Diese Vorrichtungen umfassen Überwachungsschläuche, künstliche
Organe, Katheter, Blutfilter, Sauerstoffgeräte, Schlauchsets und andere
Vorrichtungen, die während
chirurgischer oder anderer medizinischer Behandlungsverfahren in
direkten Kontakt mit Blut kommen. Kürzlich wurden bestimmte synthetische
Kunststoffe infolge ihren wünschenswerten
Eigenschaften einer üblichen
Verwendung zugeführt.
Diese Kunststoffmaterialien haben die Einfachheit der Vorrichtungsherstellung
erhöht
und sind häufig
die bevorzugten Materialien für
bestimmte Anwendungen in der Technologie prothetischer Vorrichtungen.
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Eine
Eigenschaft, die alle Kunststoffe medizinischer Qualität gemeinsam
aufweisen, ist die Möglichkeit der
Thrombusbildung an der Oberfläche,
wenn der Kunststoff in direkten Kontakt mit Blut kommt. Die Bildung eines
Thrombus oder eines Blutgerinnsels schafft die Möglichkeit für eine Reihe ernster Komplikationen.
Diese umfassen Unterbrechung des Blutstroms, Lungenembolie, zerebrale
Thrombose oder Myokardinfarkt. Traditionell reduzieren Ärzte das
Thrombusrisiko durch die Verabreichung von Antikoagulanzien wie
Heparin, Coumadin oder anderen pharmakologischen Mittel. Allerdings
kann eine Verabreichung dieser Antikoagulanzien in einigen Fällen unerwünscht sein,
da die Koagulanzien zu Blutungskomplikationen führen können und da ihre antikoagulierenden
Effekte nicht leicht umgekehrt werden können, wenn Blutungskomplikationen,
wie z.B. eine gastrointestinale Blutung, auftreten.
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Heparin
ist ein gut bekanntes systemisches Antikoagulans. Von diesem sulfatierten
Aminoglycan-Polysaccharid mit variablem Molekulargewicht ist bekannt,
daß es
die Inaktivierungsrate von Serumproteasen wie z.B. Thrombin und
Faktor Xa in Verbindung mit dem Inhibitor Antithrombin III erhöht. Folglich
bildet Blut in Gegenwart von Heparin weniger leicht einen Thrombus;
ernste lebensbedrohende Folgen werden dadurch vermieden. Eine Übersicht über die
klinische Biochemie von Heparin und seine Antikoagulans-Wirkungen kann
in HEPARIN: CHEMICAL AND BIOLOGICAL PROPERTIES, CLINICAL APPLICATIONS
(1989), herausgegeben von D. Lane et al., CRC Press, Inc., Bota
Raton, Florida, gefunden werden.
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Infolge
der Nebenwirkungen, die aus einer direkten systemischen Verabreichung
von Natriumheparin resultieren, haben einige Forscher sich überlegt,
Mittel zum Auftragen von Heparin auf solche Oberflächen von medizinischen
Vorrichtungen aufzutragen, die dazu bestimmt sind, in direkten Kontakt
mit Blut zu kommen. Ein Beispiel für eine Heparin-Beschichtung
wird in V. Gott, Science 142:1297 (1993) vorgeschlagen. Gott schlägt eine
Beschichtung für
eine Graphitkunststoffoberfläche
vor, die ein kationisches oberflächenaktives
Mittel, Benzalkoniumchlorid, das an das Heparin-Polyanion komplexiert
ist, beinhaltet. Dieser ionische Komplex von kationischem oberflächenaktiven
Mittel und Heparin haftet an der Oberfläche des Kunststoffs infolge
der hydrophoben Natur des oberflächenaktiven
Mittels und seiner Anziehung für
die Graphitoberfläche.
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Andere
Ansätze
zum Auftragen von Heparin auf eine Oberfläche wurden in den US-Patenten
Nr. 3 810 781 und 4 118 485 vorgeschlagen, die sich auf die Behandlung
von Heparin beschichteten Oberflächen
mit Dialdehyd zur Vernetzung der Heparinmoleküle beziehen. Das US-Patent
Nr. 4 265 927 schlägt
eine Behandlung einer geladenen Oberfläche mit Heparin durch Inkontaktbringen
der Oberfläche
mit einer kolloidalen wäßrigen Lösung einer
Komplexverbindung aus Heparin und einem kationischen oberflächenaktiven
Mittel vor. Die Verwendung des Dialdehyds führt anscheinend zur einer stabilisierteren
Heparin-Beschichtung. Allerdings resultiert die Vernetzung, die
in Heparin auftritt, zu einer Verringerung der antithrombogenen
Aktivität
des Heparins. Die Verringerung bei der anti-thrombogenen Aktivität, die durch
vernetzte Heparin-Beschichtungen
beobachtet wird, ist ein allgemeines Resultat von Anstrengungen,
Heparin chemisch zu modifizieren.
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Eine
Reihe von Heparin-Beschichtungen, die auf der Bildung eines ionischen
Komplexes mit Natriumheparin oder einem Heparin-Derivat basieren,
sind im Handel verfügbar.
Beispiele für
solche Beschichtungen umfassen BENZALKONIUM HEPARIN® von
Polyscience, Inc. TDMAC®-Heparin von Polysience,
Inc. und DURFLOW II® von Baxter Biocompatible
Technologies. Diese Beschichtungen sind Gegenstand eines Ausleckens
des Heparins infolge der ionischen Natur von Blutplasma. Spezifischer
ausgedrückt,
Heparin geht aus der Oberfläche
verloren, da das kationische oberflächenaktive Mittel es gegen
anderen Gegenionen, die im Blut vorliegen, z.B. Natrium, Kalium
und andere austauscht.
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Es
wurden andere Heparin-Beschichtungen entwickelt, die Alkylammoniumsalze
als den kationischen Teil des Komplexes verwenden. Beispielsweise
schlägt
das US-Patent Nr. 4 046 725 ein Polyurethan-Copolymer zur Verwendung
bei der Herstellung von Artikeln vor, welche mit Blut in Kontakt
kommen. Das Copolymer enthält
quaternäre
Ammonium-Gruppen, an die die Heparin-Beschichtung bindet. Das US-Patent
Nr. 5 391 580 schlägt
einen Artikel aus Poly(sulfon-alpha-olefin)-Verbundstoff zur Verwendung in der Sauerstoffbehandlung
von Blut vor. Der Gegenstand umfaßt einen Polypropylenschlauch
und eine permselektive homogene Polysulfonschicht, die direkt an
den Polypropylenschlauch gebunden ist. Heparin ist kovalent an die
permselektive Polysulfonschicht gebunden.
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Auf
dem Fachgebiet bleibt ein Bedarf für Heparin-Beschichtungszusammensetzungen, die
auf Oberflächen
medizinischer Vorrichtungen, die mit Blut in Kontakt kommen, aufgebracht
bzw. angewendet werden. Es bleibt weiter ein Bedarf auf dem Fachgebiet
für Heparin-Beschichtungszusammensetzungen,
die ihre anti-thrombogenen Wirkungen im Lauf der Zeit nicht verlieren.
Weiterhin bleibt ein Bedarf auf dem Fachgebiet für Heparin-Beschichtungszusammensetzungen, die
in kosteneffektiver und wirtschaftlich machbarer Art induziert werden
können
und die in wirtschaftlich machbarer Weise auf Oberflächen medizinischer
Vorrichtungen, die mit Blut in Kontakt stehen, angewendet bzw. aufgebracht
werden können.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue antithrombogene Beschichtungszusammensetzungen.
Entsprechend den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind
hydrophobe Einheiten kovalent unter Bildung eines Komplexes an ein
Heparinmolekül
gebunden.
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Als
ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine antithromobogene
Beschichtungszusammensetzung für
Oberflächen,
die mit Blut in Kontakt kommen, bereit. Die Beschichtungszusammensetzung
umfaßt einen
kovalenten Komplex von 1 bis 30 hydrophoben Silyl-Einheiten der
Formel (I):
wobei: R
1 eine
C
1–8-Alkyl-
oder C
6–32-Aryl-Gruppe
darstellt, jedes R
2 unabhängig ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus C
1–8-Alkyl
und C
6–32-Aryl,
R
3 N oder O darstellt, und n eine Zahl von
1 bis 10 ist, direkt an ein Heparinmolekül über eine kovalente Bindung
gebunden.
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Als
zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine nicht-thrombogene
medizinische Vorrichtung bereit, die Oberflächen umfaßt, die mit Blut in Kontakt
kommen. Die mit Blut in Kontakt kommenden Oberflächen haben darauf eine antithrombogene
Beschichtungszusammensetzung aufgetragen. Die anti-thrombogene Beschichtungszusammensetzung
umfaßt
einen kovalenten Komplex von 1 bis 30 hydrophoben Silyl-Einheiten
der Formel (I) direkt an ein Heparinmolekül über kovalente Bindung gebunden.
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Als
dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit,
um mit Blut in Kontakt kommende Oberflächen einer medizinischen Vorrichtung
nicht-thrombogen zu machen. Das Verfahren umfaßt Beschichten der Oberflächen mit
einer anti-thrombogenen Beschichtungszusammensetzung. Die Zusammensetzung
umfaßt
einen kovalenten Komplex von 1 bis 30 hydrophoben Silyl-Einheiten
der Formel (I) direkt an ein Heparinmolekül über kovalente Bindung gebunden.
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Als
vierten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen kovalenten
Komplex der Formel (II) bereit:
worin R
1 eine
C
1–8-Alkyl-
oder C
6–32-Aryl-Gruppe
darstellt, jedes R2 unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus C
1–8-Alkyl
und C
6–32-Aryl,
R3 N oder O darstellt und n eine Zahl von 1 bis 10 ist und x eine
Zahl von 1 bis 30 ist.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden in der Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
und den Beispielen der Erfindung, die folgen, näher beschrieben.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Alle
technischen und wissenschaftlichen Ausdrücke, die hier verwendet werden,
haben, wenn sie nicht anders definiert sind, ihre herkömmliche
Bedeutung auf dem Fachgebiet. Die folgenden Ausdrücke, wie
sie hier verwendet werden, haben die ihnen zugeschriebenen Bedeutungen.
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"Alkyl" bezieht sich auf
lineare, verzweigte oder cyclische, gesättigte oder ungesättigte C1–8-Kohlenwasserstoffe,
z.B. Methyl, Ethyl, Ethenyl, Propyl, Propenyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, t-Butyl, Pentyl, Cyclopentyl, Hexyl, Cyclohexyl, Octyl
und dgl.
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"Aryl" bezieht sich auf
ungesättigte
C6-32-Kohlenwasserstoff-Ringe, die 1- bis 5-mal mit Alkyl, Halogen oder
anderen Aryl-Gruppen
substituiert sein können.
Aryl umfaßt
auch bicyclische Aryl-Gruppen. Spezifische Beispiele für Aryl-Gruppen umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Phenyl, Benzyl, Dimethylphenyl, Tolyl, Methylbenzyl, Dimethylbenzyl,
Trimethylphenyl, Ethylphenyl, Ethylbenzyl und dgl.
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Die
Heparin-Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
umfassen einen kovalenten Komplex von einer oder mehreren hydrophoben
Silyl-Einheiten mit Heparin. Heparin ist ein Gemisch von variabel
sulfatierten Polysaccharid-Ketten, die aus Repetiereinheiten von
D-Glucosamin und entweder L-Iduronsäure oder D-Glucuronsäure bestehen.
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In
der Reaktion kann eine beliebige geeignete Heparin-Form eingesetzt
werden. Auf dem Fachgebiet sind mehrere Salze von Heparin und Heparin-Derivate
bekannt. Z.B. umfassen herkömmliche
Salze von Heparin Natriumheparin, Calciumheparin, Magnesiumheparin
und Kaliumheparin. Heparin-Derivate
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Ammoniumheparin, Benzalkoniumheparin und dgl. Natriumheparin
ist eine bevorzugte Form von Heparin zur Herstellung der kovalenten
Komplexe gemäß der vorliegenden
Erfindung. Zu Zwecken der Vereinfachung bezieht sich der Ausdruck "Heparinmolekül" auf eine der bekannten
Heparin-Formen, die alle Salze und Derivate von Heparin einschließen.
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Die
Silyl-Einheit wird durch die allgemeine Formel I dargestellt:
worin R
1 eine
C
1–8-Alkyl-
oder C
6–32-Aryl-Gruppe
ist, jedes R
2 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus C
1–8-Alkyl
und C
6–32-Aryl,
R
3 N oder O darstellt und n eine Zahl von
1 bis 10 ist. Wie dem Fachmann klar sein wird, ist R
3 ein
N- oder O-Atom am Heparinmolekül
und die unbesetzte Bindung von R
3 bedeutet
die Anbindung der Silyl-Einheit an das Heparinmolekül. Somit
ist die hydrophobe Silyl-Einheit zur Anheftung an das Heparinmolekül entweder
an einem O-Atom eines Alkohols (d.h. Hydroxyl) oder einem N-Atom
eines Amins fähig.
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Heparin
umfaßt
viele Repetiereinheiten, die Amin- und Hydroxyl-funktionelle Gruppen
enthalten, die die Stelle zur Anheftung des hydrophoben Silyl-Einheit
an das Heparin sein können.
Dementsprechend sieht eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Bindung von mehr als einer hydrophoben
Silyl-Einheit an ein einzelnes Heparinmolekül in Betracht. Es können so
viele wie 30 hydrophobe Silyl-Einheiten
der Formel (I) oder mehr und auch so wenige wie eine hydrophobe
Silyl-Einheit an einzelnes Heparinmolekül gebunden sein, um den kovalenten
Komplex zu erhalten, der in den erfindungsgemäßen Heparin-Beschichtungszusammensetzungen
verwendet wird. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden zwischen 2 und 25 hydrophobe Silyl-Einheiten
an ein einzelnes Heparinmolekül
gebunden. In einer Ausführungsform
werden zwischen 5 und 20 hydrophobe Silyl-Einheiten an ein einzelnes Heparinmolekül gebunden.
In einer Ausführungsform
werden zwischen 7 und 15 hydrophobe Silyl-Einheiten an ein einzelnes Heparinmolekül gebunden. In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind 7 oder 8 hydrophobe Silyl-Einheiten
an ein einzelnes Heparinmolekül
gebunden. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind 12 hydrophobe
Silyl-Einheiten
an ein einzelnes Heparinmolekül
gebunden.
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In
solchen Ausführungsformen,
in denen mehr als eine hydrophobe Silyl-Einheit an ein einzelnes
Heparinmolekül
gebunden ist, können
die hydrophoben Silyl-Einheiten entweder durch das Amin von Heparin (z.B.
wenn R3 N ist) oder durch die Hydroxyl-Gruppe
von Heparin (z.B. wenn R3 O ist) gebunden
sein. Mit anderen Worten, einige dieser hydrophoben Silyl-Einheiten können über eine
Bindung an den Amin-Gruppen von Heparin an das Heparinmolekül gebunden
sein, während
andere hydrophobe Silyl-Einheiten über Bindung an den Hydroxyl-Gruppen von Heparin
an das Heparinmolekül
gebunden sind. Es ist auch möglich,
daß alle
hydrophoben Silyl-Einheiten konsistent über das eine oder das andere
der Amine (z.B. R3 ist in allen hydrophoben
Silyl-Einheit N) oder den Alkohol (z.B. R3 ist
in allen hydrophoben Silyl-Einheiten O) an das Heparin gebunden
sind.
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Die
Bindungen zwischen den hydrophoben Silyl-Einheiten und dem Heparinmolekül, die die
Anheftung der Einheiten an das Molekül bewirken, sind kovalente
Bindungen. Somit beruhen die Beschichtungszusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung nicht auf ionischen Wechselwirkungen zwischen
Heparin und der hydrophoben Einheit. Die hydrophoben Einheiten sind
eher durch kovalente Bindung entweder durch die Amin- oder die Hydroxyl-Gruppen
(oder möglicherweise
eine Kombination von Amin- und Hydroxyl-Gruppen wenn zwei oder mehrere
hydrophobe Silyl-Einheiten an ein einzelnes Heparinmolekül gebunden
sind) an das Heparinmolekül
gebunden. Da die hydrophobe Silyl-Einheit durch eine kovalente Bindung
an das Heparinmolekül
gebunden ist, überwindet
die vorliegende Erfindung eine Schwäche der herkömmlicherweise
bekannten Heparin-Beschichtungen. Genauer ausgedrückt, das
Problem des Heparinausleckens aus der Beschichtung als Resultat
des Brechens der ionischen Bindung zwischen Heparin und der Gruppe,
die Heparin an die Oberfläche
anheftet, wird dadurch überwunden,
daß ionische
Bindungswechselwirkungen zwischen Heparin und der Bindungsgruppe
als Basis vermieden werden. In der vorliegenden Erfindung werden
die kovalenten Bindungen zwischen den hydrophoben Silyl-Einheiten
und dem Heparinmolekül
in der Beschichtungszusammensetzung durch das Vorliegen von Ionenspezies
im Blut, mit dem die beschichtete Oberfläche in Kontakt kommen wird,
nicht getrennt. Die Daten beweisen, daß dieser Prozeß einer
kovalenten Modifizierung auch zu keinem schädlichen Verlust der Heparin-Aktiviktät führt, wie
es durch einen Faktor Xa/Antithrombin III-chromogenes Substrat-Assay an der Oberfläche von
Zielsubstraten überwacht
wird.
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Der
kovalente Komplex gemäß der vorliegenden
Erfindung kann nach dem folgenden Schema 1 hergestellt werden. Schema
1
worin R
1 eine C
1–8-Alkyl-
oder C
6–32-Aryl-Gruppe
ist, jedes R
2 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus C
1–8-Alkyl
und C
6–32-Aryl,
R
3 N oder O ist, n eine Zahl von 1 bis 10
und x eine Zahl von 1 bis 30 ist.
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Im
allgemeinen wird das erste Zwischenprodukt, R1(Si(R2)2CH2)nCl, worin n 1 ist, durch Umsetzung eines
Alkyl- oder Arylmagnesiumchlorids mit einem Chlor(chlormethyl)dialkylsilan
oder Chlor(chlormethyl)diarylsilan in Gegenwart von Tetrahydrofuran
(THF) hergestellt. Die Alkyl- oder Arylmagnesiumchloride, die als
Ausgangsmaterialien verwendet werden, sind im Handel verfügbar und
umfassen z.B. Benzylmagnesiumchlorid. Das Chlor(chlormethyl)dialkylsilan
oder Chlor(chlormethyl)diarylsilane sind ebenfalls im Handel verfügbar und umfassen
z.B. Chlor(chlormethyl)dimethylsilan. Die Reaktion ist exothern
und wird typischerweise bei Temperaturen von etwa 10°C oder weniger
durchgeführt.
Die Reaktion wird für
einen ausreichenden Zeitraum durchgeführt, um etwa 80 bis 90 % Produkt
zu erhalten. Typischerweise wird die Reaktion über einen Zeitraum von etwa
2 bis 24 Stunden durchgeführt.
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Erste
Zwischenprodukte, in denen n 2 oder höher ist, können unter Verwendung einer
Grignard-Reaktion hergestellt werden, welche die Reaktion des ersten
Zwischenprodukts, worin n 1 ist, mit ClSi(R2)2CH2Cl umfaßt. Diese
Grignard-Reaktion kann eine beliebige Anzahl von Malen wiederholt
werden, um den gewünschten
Wert für
n im ersten Zwischenprodukt zu erreichen. Diese Reaktion wird in
Gegenwart einer katalytischen Menge an Iod und THF durchgeführt.
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Das
erste Zwischenprodukt (worin n 1–10 ist) wird in das zweite
Zwischenprodukt, R1(Si(R2)2CH2)nOH, durch Umsetzung
des ersten Zwischenproduktes mit Kaliumacetat (KOAc) in Dimethylformamid
(DMF) bei einer Temperatur von über
etwa 120°C
und vorzugsweise etwa 135°C
für zwischen
12 und 24 Stunden umgesetzt wird. Das Produkt dieser Reaktion wird
dann mit Natriummethoxid (NaOMe) in Methanol (MeOH) unter Rückfluß für etwa 2
Stunden durchgeführt,
um das zweite Zwischenprodukt zu erhalten.
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Das
zweite Zwischenprodukt wird in das letzte Zwischenprodukt, R1(Si(R2)2CH2)nCO2N(COOCH2)2, durch ein Zweistufen-Reaktionsverfahren übergeführt. In
der ersten Stufe wird das zweite Zwischenprodukt mit Triphosgen
und Natriumcarbonat in Methylenchlorid bei einer Temperatur von
weniger als 10°C
und vorzugsweise etwa 0°C
umgesetzt. Das Produkt dieser Reaktion wird mit N-Hydroxysuccinimid
und Triethylamin (Et3N) in Methylenchlorid
bei einer Temperatur von weniger als 10°C und vorzugsweise etwa 0°C umgesetzt.
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Das
Endzwischenprodukt wird kovalent an Heparin gebunden, indem Heparin
mit dem Endzwischenprodukt in einem geeigneten Lösungsmittel (z.B. Wasser/Dimethylformamid)
bei einem pH von etwa 8,0 bis 9,0 und vorzugsweise etwa 8,5 umgesetzt
wird. Der pH der Reaktion wird durch Zusatz einer Base, z.B. Natriumhydroxid
bei Bedarf gesteuert.
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Unter
Anwendung dieser allgemeinen Verfahren können die kovalenten Komplexe
der vorliegenden Erfindung produziert werden. Die kovalenten Komplexe
haben die allgemeine Formel (II):
worin R
1 eine
C
1–8-Alkyl-
oder C
6-32-Aryl-Gruppe darstellt, jedes
R
2 unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus C
1–8-Alkyl
und C
6-32-Aryl, R
3 N
oder O ist, n eine Zahl von 1 bis 10 ist und x eine Zahl von 1 bis
30 ist.
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Bevorzugte
Komplexe umfassen solche Komplexe, bei denen R1 der
hydrophoben Silyl-Einheit Aryl ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist R1 Benzyl. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist jedes R2 Alkyl. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist jedes R2 ausgewählt aus der Gruppe bestehend Methyl,
Ethyl, Propyl und Isopropyl, insbesondere Methyl. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist n eine Zahl von 2 bis 3.
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Spezifische
Beispiele für
kovalente Komplexe gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf [Benzyl-bis(dimethylsilylmethyl)]-(N-heparinyl)-carbamat,
[Benzyl-tris(dimethylsilylmethyl)]-(N-heparinyl)-carbamat und Dodecyl[benzyl-bis(dimethylsilylmethyl)]-(N-heparinyl)-carbamat. Obgleich diese
drei spezifischen kovalenten Komplexe Beispiele für derzeit
bevorzugte kovalente Komplexe mit der obigen allgemeinen Formel
(II) sind, werden dem Fachmann weitere spezifische Beispiele für solche
Komplexe einfallen und werden durch die vorliegende Erfindung in
Betracht gezogen.
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Die
Beschichtungen der vorliegenden Erfindung umfassen die oben beschriebenen
kovalenten Komplexe. Zusätzlich
zu dem kovalenten Komplex kann die Beschichtungszusammensetzung
auch ein Lösungsmittel
oder mehrere Lösungsmittel
enthalten, welche das Verfahren zum Anwenden bzw. Auftragen der
Zusammensetzung auf die Oberfläche
erleichtern. Geeignete Lösungsmittel
werden solche sein, die den kovalenten Komplex mindestens teilweise
solubilisieren und die die antithrombogene Aktivität von Heparin
nicht stören.
Beispiele für
Lösungsmittel,
die in den Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, wäßrige Lösungsmittel,
Alkohole, Nitrile, Amide, Ester, Ketone, Ether und dgl. "Wäßrig" unter Bezugnahme auf Lösungen oder
Lösungsmittel
bezieht sich auf Lösungen
oder Lösungsmittel,
die in erster Linie aus Wasser bestehen, normalerweise zu mehr als
90 Gew.-% aus Wasser bestehen und die in bestimmten Fällen im
wesentlichen reines Wasser sein können. Beispielsweise kann eine
wäßrige Lösung oder
ein wäßriges Lösungsmittel
destilliertes Wasser, Leitungswasser oder dgl. sein. Allerdings
kann eine wäßrige Lösung oder
ein wäßriges Lösungsmittel
Wasser mit Substanzen wie z.B. pH-Puffern, pH-Einstellungsmitteln, organischen und
anorganischen Salzen, Alkoholen (z.B. Ethanol), Zuckern, Aminosäuren oder oberflächenaktiven
Mitteln darin eingearbeitet umfassen. Die wäßrige Lösung oder das wäßrige Lösungsmittel
kann auch ein Gemisch aus Wasser und geringeren Mengen eines oder
mehrerer Co-Lösungsmittel,
einschließlich
agronomisch geeigneter organischer Co-Lösungsmittel, die damit mischbar
sind oder damit eine Emulsion bilden können, sein. Beispiele für geeignete
Alkohol-Lösungsmittel umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Hexanol, wie auch
Glykole, z.B. Ethylenglykol und dgl. Beispiele für geeignete Nitrile umfassen
Acetonitril, Propionitril, Butyronitril, Benzonitril und dgl. Beispiele
für geeignete
Amide umfassen Formamid, N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid
und dgl. Beispiele für
geeignete Ester umfassen Methylacetat, Ethylacetat und dgl. Beispiele
für geeignete
Ketone umfassen Aceton, Methylethylketon, Diethylketon und dgl.
Beispiele für
geeignete Ether umfassen Diethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan,
Dimethoxyethan und dgl. Beliebige zwei oder mehrere der vorgenannten
Lösungsmittel
können
auch in der Beschichtungszusammensetzung verwendet werden. Derzeit bevorzugte
Lösungsmittel
umfassen Wasser, insbesondere destilliertes, Wasser, Isopropanol,
Acetonitril und Kombinationen aus beliebigen zwei oder mehreren
dieser Lösungsmittel.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der kovalente Komplex in Lösungsmittel
solubilisiert, so daß eine
Konzentration zwischen etwa 0,01 und etwa 10 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen etwa 0,1 und etwa 1 % und bevorzugter von etwa 0,125 %
erreicht wird.
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Zusätzlich zu
den vorangehenden Lösungsmitteln,
können
die Heparin-Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
auch verschiedene herkömmliche
Additive enthalten. Beispiele für
Additive, die in die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
eingearbeitet werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Benzalkonium-, 4-Dimethylaminopyridinium-, Tetrabutylammoniumhalogenide
und dgl.
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Die
Beschichtungszusammensetzung kann auf ein beliebiges einer weiten
Vielfalt von Oberflächenmaterialien
aufgebracht werden, um anti-thrombogene Effekte bereitzustellen,
wenn die beschichtete Oberfläche
mit Blut in Kontakt kommt. Geeignete Oberflächen, die mit der Beschichtungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung beschichtet werden können, umfassen eine beliebige
Oberfläche,
die Affinität
oder Anziehung zu der hydrophoben Silyl-Einheit hat. Solche Oberflächen sind
typischerweise hydrophobe Oberflächen. Beispiele
für geeignete
Oberflächen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, hydrophobe Polymere, z.B. Polycarbonat, Polyester, Polypropylen,
Polyethylen, Polystyrol, Polytetrafluorethylen, Polyvinylchlorid,
Polyamid, Polyacrylat, Polyurethan, Polyvinylalkohol und Copolymere
aus zwei oder mehreren der vorgenannten; Siloxane, z.B.
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2,4,6,8-Tetramethylcyclotetrasiloxan;
natürliche
und künstliche
Kautschuke; Glas und Metalle einschließlich Stainless Steel und Graphit.
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Die
Heparin-Beschichtungszusammensetzung kann auf die Oberfläche aufgebracht
werden, um die mit Blut kommende Oberfläche nicht-thrombogen zu machen.
Zum Auftragen der Beschichtungszusammensetzung auf die Oberfläche kann
irgendein beliebiges Verfahren verwendet werden. Ein geeignetes
Verfahren zum Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung auf die
zu behandelnde mit Blut in Kontakt kommende Oberfläche ist
durch Eintauchen der mit Blut in Kontakt kommenden Oberfläche in die
Beschichtungszusammensetzung, die den kovalenten Komplex der vorliegenden
Erfindung enthält.
Eine flüssige
Beschichtungszusammensetzung, die den kovalenten Komplex der vorliegenden
Erfindung enthält,
kann unter Verwendung eines der oben beschriebenen Lösungsmittel
hergestellt werden. Die Oberfläche
wird in ein Bad der Beschichtungszusammensetzung eingetaucht. Typischerweise
wird der Eintauchprozeß bei
erhöhten
Temperaturen, z.B. zwischen etwa 30°C und etwa 80°C für einen
Zeitraum zwischen etwa 5 und etwa 20 Minuten, vorzugsweise etwa
10 Minuten, durchgeführt.
Danach wird die Oberfläche
in Kontakt mit der Beschichtungszusammensetzung, die den kovalenten
Komplex enthält,
für einen
Zeitraum von zwischen 15 bis 60 Minuten, vorzugsweise etwa 20 Minuten,
bei Raumtemperatur belassen.
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Ein
anderes Verfahren, das zum Auftragen oder Anwenden der Heparin-Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auf mit Blut in Kontakt kommende Oberflächen angewendet
werden kann, umfaßt
Pump- oder Sprühverfahren.
Nach dem Pumpverfahren wird die Beschichtungslösung, die eine Konzentration
zwischen 0,05 und 5 % (G/V) hat, durch die Vorrichtung, in der der
Blutkontakt erfolgen wird, für
30 Minuten gepumpt. Danach wird überschüssiges Beschichtungsmaterial
mit Wasser oder Kochsalzlösung
herausgewaschen. Die mit Blut in Kontakt kommende Oberfläche kann
auch durch das Material der vorliegenden Erfindung in einfacher
Weise durch Besprühen
mit der oben beschriebenen Beschichtungslösung beschichtet werden. Die
beschichtete Oberfläche
wird typischerweise vor einer Trocknung mit Wasser gewaschen.
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Nach
dem Aufbringen der Zusammensetzung auf die Oberfläche wird
die Oberfläche
typischerweise vor einem Trocknen mit Wasser oder Kochsalzlösung gewaschen.
Vorteilhafterweise sind die vorstehenden Verfahren zum Auftragen
der Beschichtungszusammensetzung auf eine Oberfläche relativ schnell, wirtschaftlich
durchführbar
und kosteneffektiv.
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Die
hydrophoben Wechselwirkungen zwischen den hydrophoben zu beschichtenden
Oberflächen
und den hydrophoben Silyl-Einheiten
des kovalenten Komplexes bilden die Bindung zwischen dem kovalenten Komplex
und der Oberfläche.
Diese hydrophobe Wechselwirkung ist ausreichend stark, so daß eine stabile Bindung
zwischen dem kovalenten Komplex und der Oberfläche bereitgestellt wird. Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun ein Verfahren zum
Binden von Heparin an eine Oberfläche durch Verwendung hydrophober
Bindungswechselwirkungen bereitgestellt, welche einen bestimmten
Vorteil gegenüber
dem Verfahren, das auf dem früheren
Beschichtungstechnologien basiert, liefern. Das Vorliegen von ionischen
Spezies im Blut stört
die hydrophobe Wechselwirkung zwischen dem kovalenten Komplex der
vorliegenden Erfindung und der Oberfläche nicht.
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Die
Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
auf Oberflächen
einer beliebigen einer weiten Vielzahl von medizinischen Vorrichtungen,
die mit Blut in Kontakt kommen, angewendet werden, um so eine nichtthrombogene
medizinische Vorrichtung bereitzustellen. Beispiele für spezifische
medizinische Vorrichtungen, die vorteilhafterweise mit den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
behandelt werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Sauerstoffgeräte,
Sauerstoffkreisläufe,
Herz-Lungen-Bypass-Kreisläufe,
Blutgasaustauschvorrichtung, Blutfilter, künstliche Blutgefäße, künstliche
Klappen, Prothesen, Stents, Katheter, Wärmeaustauscher und hypoderme
Nadeln. Weitere Beispiele für
medizinische Vorrichtungen, die aus der Anwendung der erfindungsgemäßen nicht-thrombogenen Beschichtungszusammensetzungen
Nutzen ziehen würden,
werden dem Fachmann auf dem Gebiet chirurgischer und medizinischer
Verfahren einfallen und werden daher als erfindungsgemäß angesehen.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung
angeführt
und sollten nicht als darauf beschränkend angesehen werden. In
diesen Beispielen bedeutet "ml" Milliliter; "1" bedeutet Liter, "mg" bedeutet
Milligramm, "g" bedeutet Gramm, "mol" bedeutet Mol, "M" bedeutet molare Konzentration, "Me" bedeutet Methyl; "Bn" bedeutet Benzyl, "nBu4NI" bedeutet Tetrabutylammoniumiodid, "°C" bedeutet Grad Celsius. Alle Prozentangaben
sind Gew.-%, wenn nichts anderes angegeben ist.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel demonstriert das Verfahren zur Herstellung der kovalenten
Komplexe der vorliegenden Erfindung.
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Synthese
von Benzyl(chlormethyl)dimethylsilan
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In
einen 2 l-Dreihalskolben, der mit einem Stickstoffeinlaß, einem
500 ml-Tropftrichter und einem Thermometer ausgestattet war, wurden
500 ml Tetrahydrofuran gegeben. Chlor(chlormethyl)dimethylsilan
(100 ml, 0,744 mol) wurde durch eine Spritze zugesetzt und die farblose
Lösung
wurde in einem Eis/Aceton-Bad auf 0°C gekühlt. Dann wurde Benzylmagnesiumchlorid
(2,0 M-Lösung,
400 ml, 0,8 mol) mit einer Spritze in den Tropftrichter überführt und
im Verlauf von 2 Stunden tropfenweise zugesetzt. Es wurde eine leicht
exotherme Reaktion beobachtet und die Temperatur wurde unter 10°C gehalten.
Nachdem der Zusatz des Chlor(chlormethyl)dimethylsilans vollständig war,
wurde das Eisbad ohne Erwärmen
auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen, das Reaktionsgemisch wurde über Nacht gerührt. Danach
wurde Hexan (300 ml) zugesetzt und das Reaktionsgemisch wurde durch
tropfenweise Zugabe von gesättigtem
wäßrigem Ammoniumchlorid
(300 ml) aufgearbeitet und in einen 2 l-Trenntrichter mit zusätzlichem
Hexan (300 ml) transferiert. Nach der Verteilung wurde die organische
Schicht mit gesättigtem
wäßrigem Ammoniumchlorid
(200 ml) und gesättigtem
wäßrigem Natriumchlorid
(200 ml) gewaschen. Die kombinierten wäßrigen Schichten wurden mit
Hexan (2 × 500
ml) gewaschen. Die kombinierten organischen Schichten wurden über Magnesiumsulfat
getrocknet, an einem Rotationsverdampfer eingeengt und schließlich mit
einer Ölpumpe
eingeengt, wodurch ein farbloses Öl, 162,0 g (109,5 % Ausbeute)
erhalten wurde. Es wurde eine quantitative Ausbeute mit einer Reinheit
des Rohproduktes von 91,3 % angenommen.
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Grignard-Reaktion
von Bn(SiMe2CH2)nCl und ClSiMe2CH2Cl unter Erhalt von Bn(SiMe2CH2)n+lCl
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In
einen 500 ml-Dreihalskolben der mit einem Kühler-Stickstoff-Einlaß, einem Septum und einem Thermometer
ausgestattet war, wurde Magnesiumpulver (7,5 g, 0,31 mol), eine
katalytische Menge an Iod und Tetrahydrofuran (100 ml) gegeben.
Das braune Gemisch wurde kurz mit einer Heizpistole unter Rückfluß erhitzt, bis
die Farbe von Iod verschwunden war. Bn(SiMe2CH2)nCl (0,2 mol) wurde
mit einer Spritze zugesetzt und mit dem Tetrahydrofuran (2 × 25 ml)
heruntergewaschen. Die Reaktion wurde mit einer Heizpistole initiiert.
Es wurde eine exotherme Reaktion beobachtet und der Reaktionskolben
wurde in ein Wasserbad gestellt, bis die exotherme Reaktion nachließ. Das resultierende
graue Gemisch wurde für
24 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Das Reagens wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt und in einen Druckfiltertrichter
kannüliert,
wo es direkt in einen anderen 500 ml-Rundkolben gegeben wurde, in
dem eine Lösung
von ClSiMe2CH2Cl
(27,0 ml, 0,2 mol) in Tetrahydrofuran (50 ml) bei Raumtemperatur
gegeben wurde. Der Magnesiumrückstand
wurde mit Tetrahydrofuran (2 × 25
ml) abgewaschen. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht unter Rückfluß erhitzt.
Die resultierende graue Suspension wurde durch Zusatz von gesättigtem
wäßrigem Natriumbicarbonat
(50 ml) aufgearbeitet und in einem 500 ml-Trenntrichter mit Hexan
(200 ml) überführt. Nach
Verteilung wurde die organische Schicht mit gesättigtem wäßrigem Natriumbicarbonat (50
ml) und gesättigtem
wäßrigem Natriumchlorid
(50 ml) gewaschen. Dann wurden die kombinierten wäßrigen Schichten
mit Hexan (2 × 100
ml) rückgewaschen.
Die kombinierten organischen Schichten wurden über Magnesiumsulfat getrocknet,
an einem Rotationsverdampfer eingeengt und schließlich an
der Ölpumpe
eingeengt, wodurch ein bernsteinfarbenes Öl erhalten wurde, welches durch
Destillation gereinigt werden kann, wodurch ein farbloses Öl erhalten
wird. Die Ausbeute ist etwa 80 %.
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Umwandlung
von Bn(SiMe2CH2)nCl in Bn(SiMe2CH2)nOH Bn(SiMe2CH2)nCl
(0,16 mol) wurde in Dimethylformamid (300 ml) in einem 1 l-Dreihalskolben
gelöst.
Kaliumacetat (50 g, 0,5 mol) wurde zugegeben, gefolgt von nBu4NI (4,0 g, 0,01 mol) und das Reaktionsgemisch
wurde in einem 135°C-Ölbad für 24 Stunden
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde durch Kühlen auf Raumtemperatur aufgearbeitet,
in einen 1 l-Scheidetrichter
mit Hexan (500 ml) transferiert und mit gesättigtem wäßrigem Natriumchlorid (3 × 100 ml)
gewaschen. Die kombinierten wäßrigen Schichten
wurden mit Hexan (3 × 300
ml) rückgewaschen.
Die kombinierten organischen Schichten wurden über Magnesiumsulfat getrocknet
und an einem Rotationsverdampfer unter Erhalt eines amberfarbenen Öls eingeengt.
Das Öl
wurde in Methanol (400 ml) gelöst.
Dann wurde eine großzügige Menge
an frisch hergestelltem Natriummethoxid zugesetzt, um den pH auf
größer 10 einzustellen,
und das Reaktionsgemisch wurde für
2 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde durch Neutralisieren mit Essigsäure (AcOH)
neutralisiert und zur Trockne eingeengt. Das getrocknete Gemisch
wurde mit Silicagel in einer 6,5 × 100 cm (Silicagelhöhe 40 cm)-Flash-Säule chromatographiert und mit
0 bis 30 % Ethylacetat/Hexan [Rf (Dünnschichtchromatographie mit
Silicagel 60 F254 auf Al-Platten, eluiert mit 20 % Ethylacetat/Hexan und
als dunkler Fleck unter der UV-Lampe betrachtet) des Produktes =
0,1], wodurch das gewünschtes
Produkt als hellgelbes Öl
erhalten wurde. Die Ausbeute ist etwa 80 %.
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Umwandlung
von Bn(SiMe2CH2)nOH in Bn(SiMe2CH2)nOCO2N(COCH2)2 Triphosgen (60
g, 0,2 mol) wurde in Methylenchlorid (200 ml) aufgelöst und bei
0°C unter
Stickstoff in einem 1 l-Dreihalskolben,
der mit einem Thermometer, Tropftrichter und Stickstoffeinlaß ausgestattet
war, gerührt.
Natriumcarbonat (65 g, 0,6 mol) wurde zugesetzt, gefolgt von Bn(SiMe2CH2)nOH
(0,13 mol, gelöst
in 200 ml Methylenchlorid) im Verlauf von 30 Minuten tropfenweise.
Danach wurde das Eis/Aceton-Bad ohne Wärmezuführung auf Raumtemperatur erwärmen gelassen.
Das Reaktionsgemisch wurde über
Nacht Rühren
gelassen und am nächsten
Morgen durch Filtrieren durch eine Glasfritte die mit Toluol (PhCH3) (200 ml) nachgewaschen wurde, aufgearbeitet.
Danach wurde das Filtrat am Rotationsverdampfer eingeengt, wodurch
ein farbloses Öl
erhalten wurde, welches in Methylenchlorid gelöst wurde; dann wurde unter
Stickstoff im Eisbad gerührt.
N-Hydroxysuccinimid (30 g, 0,26 mol) wurde zugesetzt, anschließend folgte
der tropfenweise Zusatz von Triethylamin (Et3N)
(40 ml, 0,28 mol), und zwar im Verlauf von 15 Minuten. Das resultierende
flockenartige Gemisch wurde für
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann durch Verdünnen mit Hexan (600 ml), Waschen mit
gesättigtem
wäßrigem Ammoniumchlorid
(3 × 100
ml) aufgearbeitet und die kombinierten wäßrigen Phasen wurden mit Hexan
(2 × 200
ml) rückgewaschen.
Die kombinierten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat getrocknet
und an einem Rotationsverdampfer zur Trockene eingeengt, wodurch
ein bernsteinfarbenes Öl
erhalten wurde. Das Öl
wurde mit Silicagel in einer 6,5 × 100 cm (Höhe von Silicagel 40 cm)-Flash-Säule chromatographiert
und mit 20 bis 50 % Ethylacetat/Hexan [Rf(Dünnschichtchromatographie mit
Silicagel 60 F254 auf Al-Platten, eluiert
mit 20 % Ethylacetat/Hexan und als dunkler Punkt unter der UV-Lampe
betrachtet) des Produktes = 0,1], eluiert, wobei ein bernsteinfarbener
Sirup erhalten wurde. Die Ausbeute ist etwa 70 %.
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Konjugation
von Heparin mit Bn(SiMe2CH2)nOCO2N(COCH2)2 Heparin (Ammonium-frei,
durchschnittliches Molekulargewicht 10 000; 100 g, 10 mmol) wurde
in einem 4000 ml-Becher unter Rühren
in 500 ml Wasser gelöst.
DMF (400 ml) wurde zugegeben, gefolgt von DMAP (5,0 g, 40 mmol)
und der pH wurde mit einem 702 SM-Titrino-Gerät mit folgender Programmeinstellung:
Endpunkt = 8,50, maximale Durchflußgeschwindigkeit = 1 ml/min,
Mindestdurchflußgeschwindigkeit
= 10 μl/min,
Pausenzeit = 60 s, Stoppkriterien = Zeit (inf.) und mit einem Reservoir
an 1 M Natriumhydroxid angeschlossen, überwacht. Bn(SiMe2CH2)nOCO2N(COCH2)2 (10 × mmol)
in DMF (100 ml) wurde zugesetzt und der pH begann abzufallen. Das
Programm wurde gestartet, sobald der pH gerade unter 8,5 gefallen
war. Das resultierende milchige Gemisch wurde bei Raumtemperatur Rühren gelassen,
während
der pH des Reaktionsgemisches durch Titrino mittels automatischem
Zusatz von 1 M Natriumhydroxid nach Bedarf bei 8,5 gehalten wurde.
Die Menge an 1 M Natriumhydroxid, die verwendet wurde (in ml) wurde
gegen die Reaktionszeit (in Stunden) als Reaktionsprofil aufgetragen.
Das Reaktionsgemisch wurde aufgearbeitet, als das Reaktionsprofil
begann, abzuflachen, und zwar durch Verreiben mit Aceton (2 1);
die weiße
Suspension wurde durch eine Glasfritte filtriert, wobei ein weißer Feststoffrest
erhalten wurde, der mit DMF und etwas restlichen N-Hydroxysuccinimid
kontaminiert war. Dieses Rohmaterial kann durch Soxhlet-Extrakt mit Aceton über Nacht
gereinigt werden, wodurch ein weißes Pulver erhalten wird. Die
Ausbeuten liegen im allgemeinen in der Höhe von 90 %.
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Verfahren
zum Auftragen der Komplexe auf die Oberfläche Der Komplex wird vollständig unter
leichtem Rühren
in 1/3 Volumen destilliertem Wasser aufgelöst. Ein Lösungsmittel, z.B. Isopropylalkohol
oder Acetonitril wird in der Menge von 2/3 Volumen zugesetzt und
die Lösung
wird gemischt. Die so hergestellte Beschichtungslösung hat
eine Komplexkonzentration zwischen 0,01 und 10 %, bezogen auf das
Gewicht der Lösung.
Das zu beschichtende Material wird in die Beschichtungslösung bei
erhöhten
Temperaturen, üblicherweise
im Bereich von 30°C
bis 50°C
für etwa
10 min eingetaucht, worauf ein Stehenlassen bei Raumtemperatur für etwa 20
Minuten folgt. Das beschichtete Material wird aus der Beschichtungslösung genommen
und gründlich
mit destilliertem Wasser und Kochsalzlösung vor einem Trocknen abgespült.
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BEISPIEL 2
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Dieses
Beispiel demonstriert eine Technik zum Auftragen der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
auf Oberflächen,
die zu einem direkten Kontakt mit Blut bestimmt sind.
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Der
kovalente Komplex (100 mg), der gemäß Beispiel 1 oben produziert
wurde, wird in 1/3 Volumen, 27 ml destilliertes Wasser unter sanftem
Rühren
solubilisiert. Nach werden 2/3 Volumen, 53 ml, Isopropylalkohol
oder Acetonitril zugegeben. Die resultierende Konzentration des
kovalenten Komplexes in Lösung
ist etwa 0,125 Gew.-%. Die mit Blut in Kontakt kommende Oberfläche, die
mit der Beschichtungszusammensetzung beschichtet werden soll, wird
für 10
Minuten bei einer Temperatur zwischen 30°C und 50°C in die Beschichtungszusammensetzung
eingetaucht. Danach wird die Oberfläche für etwa 20 Minuten bei Raumtemperatur mit
der Beschichtungszusammensetzung in Kontakt gelassen. Danach wird
die beschichtete Oberfläche
aus der Beschichtungslösung entfernt
und gründlich
mit destilliertem Wasser oder Kochsalzlösung gespült.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel demonstriert die Stabilität der Heparin-Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auf Oberflächen, die ionischen Umgebungen
ausgesetzt sind. Verschiedene Oberflächen, die gemäß Beispiel
2 beschichtet worden waren, wurden bezüglich ihrer Heparin-Aktivität nach Waschen
mit 3 % (bezogen auf das Gewicht) Natriumchlorid-Lösung
beurteilt. Die Oberflächenheparinaktivität wird in mIE/cm2 nach der Technik gemessen, die in Sigma
Diagnostics, Heparin, Verfahren Nr. CRS 106 beschrieben ist.
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Resultate,
die aus der Beurteilung der Heparin-Aktivität an einer Polycarbonatoberfläche nach
Waschen mit Natriumchlorid erhalten wurden, sind in Tabelle 1 unten
angegeben. TABELLE
1
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Resultate,
die aus der Beurteilung der Heparin-Aktivität an einer Siloxan-Oberfläche (TMCTS)
nach Waschen mit Natriumchlorid erhalten wurden, sind in Tabelle
2 unten angegeben. TABELLE
2
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Resultate,
die aus der Beurteilung der Heparin-Aktivität an einer Polyester-Oberfläche nach
Waschen mit Natriumchlorid erhalten wurde, sind in Tabelle 3 unten
angegeben. TABELLE
3
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Resultate,
die aus der Beurteilung der Heparin-Aktivität an einer Polyvinylchlorid-Oberfläche nach
Waschen mit Natriumchlorid erhalten wurden, sind in Tabelle 4 unten
angegeben. TABELLE
4
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Resultate,
die aus der Beurteilung der Heparin-Aktivität an einer Stainless Steel-Oberfläche nach
Waschen mit Natriumchlorid erhalten wurden, sind in der Tabelle
5 unten angegeben TABELLE
5
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Die
kombinierten Resultate beweisen, daß die Heparin-Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Heparin-Aktivität auf einer
weiten Vielzahl von Oberflächenmaterialien zeigen.
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Das
Vorstehende ist für
die vorliegende Erfindung erläuternd
und nicht als beschränkend
für diese
angeführt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Ansprüche definiert.