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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung eines Urandioxidpulvers
zum Gegenstand, dessen physikalisch-chemische Eigenschaften es geeignet
machen für
die Herstellung von Uran-Plutonium-Mischoxidbrennstoff (MOX), der
in den Leichtwasser-Kernreaktoren verwendet wird.
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Noch
genauer betrifft sie die Herstellung eines fließfähigen, feinen und kleinkörnigen Pulvers, das
dazu bestimmt ist, mit einem anderen Pulver gemischt zu werden (Primärmischung,
reich an Pu) und das die folgenden Charakteristika aufweist;
- – spontanes
Fließen,
- – eine
homogene Granulometrie innerhalb des Bereichs 20 bis 100 μm,
- – eine
hohe Schüttdichte,
um eine optimale Befüllung
der verschiedenen, zur Herstellung von Brennstoff benützten Behältnisse
zu ermöglichen (Zerkleinerer,
Mischer, Behälter,
Beförderungsmittel,
Pressenfüllschuh,
usw.),
- – Elementarteilchen,
ausreichend fest, um den verschieden mechanischen Belastungen während der
Herstellung zu widerstehen (Konvektionslötung, Füllen und Leeren von Behältern, Beförderung
auf pneumatischem Wege, usw.),
- – gutes
Verdichtungsverhalten, und
- – eine
exzellente Reaktionsfähigkeit
beim natürlichen
Sintern.
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Stand der Technik
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Gegenwärtig erhält man ein
Urandioxidpulver mit solchen Eigenschaften mittels eines nassen Prozesses
zur Umwandlung des Uranylnitrats in Urandioxid.
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Diese
nasse Umwandlung besteht aus einer Fällung des Ammoniumdiuranats
(ADU), gefolgt – oder
nicht – von
einer Zerkleinerung auf die geeignete Teilchengröße, wie beschrieben in US-A-3
394 997 [1] und US-A-3 998 925 [2].
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Das
Dokument FR-A-2 088 170 [3] beschreibt ein Verfahren zur Umwandlung
von Uranylnitrat in sinterfähiges
Urandioxid durch Zerstäubung-Trocknung
einer Lösung
aus Uranylnitrat und Ameisensäure,
gefolgt von einer Kalzination.
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Die
durch diese nassen Umwandlungsverfahren erhaltenen Pulver können direkt
zur industriellen Herstellung des MOX-Brennstoffs verwendet werden,
ohne dass es nötig
ist, einen zusätzlichen
Schritt zur mechanischen Granulierung des Pulvers durchzuführen.
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Tatsächlich haben
die Pulver exzellente Fließeigenschaften,
die der UO2-PuO2-Endmischung eine
für hohe
Fabrikationstakte ausreichende Fließfähigkeit verleihen.
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Hingegen
ermöglichen
die Herstellungsverfahren von Urandioxid, die mit der trockenen
Umwandlung von UF6 in UO2 arbeiten,
wie beschrieben in FR-A-2 060 242 [4] und FR-A-2 064 351 [5], gegenwärtig nicht,
ein Pulver zu erhalten, das direkt zur Herstellung von MOX-Brennstoffen
verwendet werden kann. Die trockene Umwandlung von UF6 erfolgt industriell
in einem kompakten Ofen mit zwei aufeinanderfolgenden Reaktionen:
- – die
erste ist die Hydrolysereaktion, die gasförmiges UF6 in
festes Uranoxyfluorid UO2F2 umwandelt,
- – die
zweite betrifft die reduzierende Pyrohydrolyse von UO2F2, die zur Bildung von UO2 in
feinpulvriger Form führt.
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Das
durch das in [4] und [5] beschriebene Verfahren hergestellte UO2-Pulver eignet sich nicht gut für die Herstellung
von MOX-Brennstoffen, denn es ist generell zusammenhängend und
hat eine geringe Schüttdichte,
was seine direkte Verwendung in der industriellen Fabrikation wegen
seines sehr mittelmäßigen Verdichtungsverhaltens
schwierig macht.
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Wenn
man diese Bezugsverfahren [4] und [5] benutzt, um Brennstoffe auf
der Basis von UO2 für die Reaktoren herzustellen,
realisiert man anschließend eine
Granulierung des Pulvers durch ein mechanisches Verfahren, das eine
Vorverdichtung des Pulvers, gefolgt von einer Zerkleinerung und
dann eine Siebung umfasst, um ein Granulat zu erhalten, das gute
Fließeigenschaften
aufweist und das in bestimmten Fällen
einer Kugeligglühungsoperation
unterzogen wird, um das Fließverhalten
des Pulvers noch zu verbessern. Diese mechanische Granulierung führt zu größeren Körnern bzw.
Teilchen, die 500 μm
erreichen und sogar überschreiten
können.
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Eine
andere Technik zur Granulierung von UO2-Pulver
wird in FR-A-1 438 020 [6] beschrieben. IN diesem Fall stellt man
eine Paste her, indem man ein UO2- oder
UO2-PuO2-Pulver mischt mit
einer Lösung
aus einem Bindemittel und einem organischen Lösungsmittel mit sehr niedrigem
Wasserstoffgehalt wie etwa Trichlorethylen, und man diese Paste
dann durch Zerstäubung
trocknet. So erhält
man Granulatteilchen mit großer
Abmessung, zum Beispiel 250 μm.
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Für die Herstellung
des MOX-Brennstoffs, wo eine intensive Mischung der beiden Bestandteile (UO2-Pulver und PuO2-Pulver)
erforderlich ist, sind derart hohe Teilchengrößen für UO2 ausgeschlossen. Um
die erforderlichen Spezifikationen für diesen Brennstoff zu erreichen,
ist für
UO2 eine Teilchengröße unter 100 μm unerlässlich.
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Die
vorliegende Erfindung hat genau ein Verfahren zur Behandlung eines
auf trockenem Wege erlangten Urandioxidpulvers zum Gegenstand, das
in ein Pulver umgewandelt wird, das direkt zur Herstellung von MOX-Brennstoff
verwendet werden kann.
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Darstellung der Erfindung
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Nach
der Erfindung umfasst das Verfahren zur Herstellung eines sinterbaren
Pulvers aus Urandioxid (UO2) die folgenden
Schritte:
- – 1)
Herstellung einer wässrigen
Suspension eines UO2-Pulvers, das auf trockenem
Wege aus Uranhexafluorid hergestellt worden ist, wobei die Suspension
50 bis 80 Gew.-% UO2, mindestens ein Dispergiermittel
und mindestens ein Additiv, ausgewählt zwischen Wasserstoffperoxid
(H2O2) und einem U3O8-Pulver, in einer solchen Menge enthält, dass
die Viskosität
der Suspension einen Wert von 250 mPa·s nicht übersteigt, und
- – 2)
Zerstäubung
dieser Suspension und Trocknung derselben in einem heißen Gas
bei einer Temperatur von 150 bis 300°C zur Herstellung eines verarmten
UO2-Pulvers, das eine mittlere Teilchengröße von 20
bis 100 μm
hat.
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Bei
diesem Verfahren bereitet man zunächst eine wässrige Lösung eines Urandioxidpulvers
mit einem sehr hohen Gehalt an Trockensubstanz vor, die aber eine
möglichst
niedrige Viskosität
hat, die 250 mPa·s
nicht überschreitet,
so dass sie sich für
die anschließende
Zerstäubungs-Trocknungsoperation
der Suspension zur Herstellung eines kalibrierten Granulats eignet.
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Die
Tatsache, für
die Herstellung der Suspension Wasser zu verwenden, ist sehr vorteilhaft, denn
es ermöglicht,
die Mengen organischer Produkte, die Verunreinigungen in das Endprodukt
einführen könnten, auf
sehr kleine Werte zu begrenzen.
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Erfindungsgemäß ist das
Herstellungsverfahren der Suspension sehr einfach, von kurzer Dauer,
reproduzierbar und führt
zu sehr flüssigen
Suspensionen, die ohne Schwierigkeiten durch Pumpen bis zu der Spritzdüse des Zerstäubers befördert werden
kann. Man kann sehr hohe Gehalte an Trockensubstanz erreichen, um
anschließend
dichte, volle und schön
kugelige Pulverteilchen zu erhalten. Außerdem ist dieses Verfahren übertragbar
auf eine Produktionseinheit mit industrieller Kapazität.
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Für die Herstellung
dieser Suspension verwendet man generell wenigstens zwei Additive:
- – 1)
mindestens ein Dispergiermittel, und
- – 2)
mindestens ein Additiv, ausgewählt
zwischen Wasserstoffperoxid und einem U3O8-Pulver,
wobei
diese Additive alle während
der Zerstäubungs-Trocknungsoperation
die Rolle des Bindemittels spielen.
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In
dem Dokument EP-A-0 092 475 [7] wird die Verwendung von Wasserstoffperoxid
zur Verbesserung des Widerstand beim Verdichten der rohen UO2- oder UO2-PuO2-Tabletten durch die Ausbildung einer wasserhaltigen
bzw. hydrierten Oxidschicht auf dem Ausgangspulver beschrieben.
Diese Schicht wird ausgebildet, indem ein H2O2-Lösung
auf das Metalloxidpulver gesprüht
wird, wobei H2O2-Lösungsmenge
2 bis 15% des Gewichts dieses Pulvers darstellt. In diesem Fall
ist die Menge des verwendeten H2O2 groß.
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Das
Dispergiermittel hat die Aufgabe, die Suspension flüssiger zu
machen. Es kann durch ein leicht eliminierbares organisches Produkt
gebildet werden, zum Beispiel Ammoniumpolymethacrylat, wie das durch
die Firma Polyplastic S. A. unter der Bezeichnung DARVAN C vertriebene
Produkt, das eine wässrige
Lösung
mit 25% Ammoniumpolymethacrylat ist.
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Die
Gewichtsmenge an verwendetem Dispergiermittel (Ammoniumpolymethacrylat)
beträgt generell
0,03 bis 0,16% des Gewichts der Trockensubstanz der Suspension.
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Der
Suspension kann ein organisches Bindemittel beigegeben werden, um
die Agglomeration des Pulvers im Laufe der Trocknung im Zerstäuber zu begünstigen.
Man wählt
organische Bindemittel, die leicht eliminiert werden können. Als
Beispiele solcher Bindemittel kann man Polyvinylalkohol und Polyethylenglycol
nennen.
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Das
sauerstoffangereicherte Wasser kann dieselbe Rolle spielen wie ein
organisches Bindemittel und dasselbe gilt für ein U3O8-Pulver, aber in beiden Fällen kann
es vorteilhaft sein, auch ein organisches Bindemittel in geringer
Proportion beizumischen.
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Nach
einer ersten Realisierungsart der Erfindung umfasst die Lösung also
ein Dispergiermittel und Wasserstoffperoxid (H2O2), ohne organisches Bindemittel, wobei die
Gewichtsmenge von H2O2 0,2 bis
0,4% des Gewichts der Trockensubstanz der Suspension darstellt.
Das sauerstoffangereicherte Wasser kann zum Beispiel in Form von
wässriger
Lösung
mit 20% H2O2 beigemischt
werden.
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Nach
einer zweiten Realisierungsart der Erfindung umfasst die Lösung ein
Dispergiermittel, Wasserstoffperoxid und ein organisches Bindemittel wie
Polyvinylalkohol, wobei die Gewichtsmenge von H2O2 0,1 bis 0,4% des Gewichts der Trockensubstanz
der Suspension darstellt und die Gewichtsmenge des organischen Bindemittels
0,1 bis 0,5% des Gewichts der Trockensubstanz der Suspension darstellt.
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Bei
diesen beiden Realisierungsarten stellen die Gewichtsmenge des Dispergierungsmittels
wie etwa Ammoniumpolymethacrylat generell 0,03 bis 0,16% des Gewichts
der Trockensubstanz der Suspension dar.
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Bei
der Realisierungsart, bei der man ein organisches Bindemittel verwendet,
kann dieses Polyvinylalkohol oder Polyethylenglycol sein.
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Wenn
das Additiv durch ein U3O8-Pulver
gebildet wird, kann dieses durch gelenkte Oxidation des auf trockenem
Wege erhaltenen Ausgangs-UO2-Pulvers erlangt
werden. Man kann eine U3O8-Pulvermenge
verwenden, die 10 bis 20% des Gewichts von UO2 darstellt,
zum Beispiel 15%.
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In
diesem Fall kann die Suspension auch ein organisches Bindemittel
wie diejenigen umfassen, die oben mit zum Beispiel 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent
organischen Bindemittels in Bezug auf das Gewicht der Trockensubstanz
der Suspension angegeben wurden, also das Gesamtgewicht von UO2 und U3O8.
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Erfindungsgemäß kann man
der Suspension auch UO2-Pulver und eventuell
U3O8-Pulver, Sinteradjuvans-Pulver
wie Cr2O3, TiO2, Al2O3 usw.
und verzehrbare Giftstoffe wie Gd2O3 oder Er2O3. beimischen. Dies ermöglicht, eine gleichmäßige Dispersion
dieser Adjuvans und/oder verzehrbaren Giftstoffe in dem UO2-Pulver zu erhalten.
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Erfindungsgemäß kann die
Trockensubstanz der Suspension also entweder durch ein UO2-Pulver allein gebildet werden, durch die
UO2-U3O8-Mischung,
oder durch Mischungen des Typs UO2-verzehrbarer
Giftstoff und/oder Sinteradjuvan(s) und/oder U3O8.
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Zum
Herstellen der Suspension geht man von einem auf trockenem Weg erlangten
UO2-Pulver im rohen Zustand aus und mischt
graduell Wasser, die Additive und die eventuellen Adjuvans und eventuell
U3O8 bei, wobei
man eine mechanische Bewegung oder eine Ultraschallbewegung realisiert,
in einem oder mehreren Schritten.
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Die
nachfolgende Zerstäubungs-Trocknungsoperation
kann in einer Standard-Zerstäubungs-Trocknungsvorrichtung
erfolgen, ausgerüstet zum
Beispiel mit einer mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Turbine
(Zentrifugalzerstäubung),
einer unter Druck versorgten Düse
(Druck- oder pneumatische Zerstäubung)
oder einer Ultraschallinjektions-Düse (Sonotrodenzerstäubung).
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Die
Einstellung dieser verschiedenen Injektionsparameter, nämlich des
Durchmessers der Düsenöffnung,
der Rotationsgeschwindigkeit, des Injektionsdrucks oder der Ultraschallfrequenz,
muss so erfolgen, dass es zur Bildung eines Nebels aus Suspensions-Mikrotröpfen kommt,
zum Beispiel wenn möglich
mit einem mittleren Durchmesser von 50 μm und einer Streuung von 20
bis 100 μm,
wobei sich kein großer
Tropfen, zum Beispiel in der Millimeter-Größenordnung, bilden darf.
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Die
Trocknungsatmosphäre
kann durch Luft oder ein anderes Gas außer Sauerstoff gebildet werden,
zum Beispiel durch Stickstoff oder Argon. Die Temperatur des Gases
liegt generell in einem Bereich von 150 bis 300°C, zumindest in der Zone, die sich
in unmittelbarer Nähe
der Injektionsdüse
befindet. Man kann die Trocknung, bezogen auf die Injektionsrichtung
der Suspension, im Gleich- oder Gegenstrombetrieb oder im Misch-
bzw. Wechselbetrieb realisieren. Die Trocknungshöhe der Tröpfchen ist vorzugsweise größer als
70 cm, mit einer Temperatur von über
100°C im
unteren Teil der Trockenkolonne. Vorzuziehen sind Zerstäubungs-Trockenkolonne,
die große
Trocknungshöhen
aufweisen, um ein Endgranulat zu erhalten, dessen Restfeuchtigkeit
minimal ist.
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Nach
dieser Operation erhält
man ein UO2-Pulver mit folgenden Eigenschaften:
- – homogene
Granulatteilchengrößen von
20 bis 100 μm,
- – ausreichende
Kohäsionsfähigkeit
der Teilchen während
der verschiedenen Manipulationen zur Herstellung der MOX-Brennstoffe,
- – exzellente
Fließeigenschaften;
also spontanes Fließen
von 200 g Pulver in einem metallischen Konus mit einer Öffnung mit
15 mm Durchmesser,
- – eine
hohe Schüttdichte
von ungefähr
23 g/cm3,
- – ein
O/U-Verhältnis
unter 2,15,
- – ein
niedriger Restverunreinigungsgrad,
- – eine
gute Verdichtung, und
- – eine
exzellente Eignung zum natürlichen
Sintern, so dass die Dichte nach dem Sintern zum Beispiel mehr als
97,5% der theoretischen Dichte beträgt.
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Erfindungsgemäß kann man
in bestimmten Fällen
eine zusätzliche
Wärmebehandlung
des durch Zerstäubung-Trocknung
erhaltenen Pulvers durchführen.
Diese Behandlung kann entweder bei einer niedrigen Temperatur von
100 bis 250°C
durchgeführt
werden, um die Restfeuchte des Pulvers zu eliminieren, oder bei
einer höheren
Temperatur von 250 bis 700°C,
um die Gesamtheit der Restverunreinigungen des Pulvers zu eliminieren
und, wenn nötig, das
O/U-Verhältnis
zu regeln, indem man für
die Wärmebehandlung
eine entsprechende Atmosphäre
benutzt.
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Zum
Einfluss der Wärmebehandlung
ist festzustellen, das die Morphologie der Granulatteilchen sich
im Laufe dieser Behandlung nur sehr wenig verändert. Sie bewahren ihre Kugeligkeit
und Individualität,
so dass sie ihre exzellenten Fließeigenschaften beibehalten.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen besser aus der nachfolgenden
Beschreibung von Realisierungsbeispielen hervor, die selbstverständlich nur
beispielhaft und nicht einschränkend sind
und sich auf die beigefügte
Zeichnung beziehen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Die 1 zeigt schematisch im Vertikalschnitt
eine in der Erfindung benutzte Zerstäubungs-Trocknungsvorrichtung.
Diese Vorrichtung ist vollständig
in einen Handschuh- bzw.
Strahlenschutzkasten eingebaut.
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Detaillierte Beschreibung
von Ausführungsarten
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Beispiel 1
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In
diesem Beispiel wird ein Urandioxidpulver verwendet, das aus einem
Umwandlungsofen mit einem konzentrischen dreiröhrigen Injektor stammt. Dieses
Pulver hat die folgenden Eigenschaften:
- – Schüttdichte:
ungefähr
1 gcm–3,
- – spezifische
Oberfläche:
im Wesentlichen 2,5 m2g–1,
- – Pulver
nicht fließfähig in einem
Strömungskonus mit
einem Durchmesser von 15 mm,
- – mittlerer
Durchmesser der Teilchen (gemessen mittels Laserbrechung auf nassem
Wege): im Wesentlichen 1,5 μm,
mit 50 feinen Teilchen unterhalb 1 μm,
- – Abbrand-
bzw. Glühverlust,
beobachtet nach dem Sintern: ungefähr 0,7 Massen-%, und
- – O/U-Verhältnis von
2,04 bis 2,08.
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Aus
diesem Pulver stellt man eine Suspension her, indem man 60 Gewichtsanteile
UO2-Pulver und 40 Gewichtsanteile destilliertes
Wasser nimmt.
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Die
Zubereitung der Suspension aus Wasser und UO2-Pulver
erfolgt vorzugsweise in zwei Schritten, um Absetzungserscheinungen
zu vermeiden, insbesondere bei UO2, das
ein hohes spezifisches Gewicht hat.
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Man
füllt die
40 Anteile Wasser in einen Behälter
aus Plexiglas oder aus Glas oder aus nichtrostendem Stahl, dessen
Boden keine scharfen Kanten aufweist und dessen Wände keine
Rauheiten bzw. Unebenheiten aufweisen. Dann füllt man 40 Gewichtsanteile
UO2-Pulver ein, graduell, wobei man die
Suspension mit einem Rührwerk,
das zum Beispiel mit einer Dispergiervorrichtung des Rotor-Stator-Typs
ausgerüstet
ist, mit ungefähr
1000 U/min umrührt.
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Man
mischt dann das Dispergiermittel Ammoniumpolymethacrylat bei, 0,09%
des Gewichts der Trockensubstanz, wobei das Umrühren mit 1000 U/min aufrechterhalten
wird.
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Man
misst dann die Viskosität
der Suspension, zum Beispiel mit einem Viskosimeter BROOKFIELD DVII,
das mit einer Geschwindigkeit von 20 U/min dreht, und man stellt
fest, dass sie niedriger als 20 mPa·s ist.
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Man
mischt dann den Rest des UO2-Pulvers bei,
also 20 Gewichtsanteile, wobei das Umrühren mit 1000 U/min aufrechterhalten
wird.
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Anschließend wird
20 Minuten lang eine zweite Desagglomeration-Dispersionsoperation mit demselben Rührwert mit
einer Geschwindigkeit von 3000 U/min durchgeführt, und man mischt diesmal 0,03
Trockensubstanz-Gewichtsprozent Dispergiermittel Ammoniumpolymethacrylat
bei, wobei das Umrühren
mit 1000 U/min aufrechterhalten wird.
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Insgesamt
wurden also 0,12 Trockensubstanz-Gewichtsprozent Ammoniumpolymethacrylat beigemischt,
das die Rolle des Dispergiermittels spielt.
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Man
mischt der Suspension dann 0,2 Trockensubstanz-Gewichtsprozent sauerstoffangereichertes
Wasser bei, dann 0,4 Trockensubstanz-Gewichtsprozent Polyvinylalkohol,
nach Stabilisierung der Viskosität
der Suspension. Diese Zugaben erfolgen, während das Umrühren mit
1000 U/min aufrechterhalten wird. Diese beiden Bestandteile spielen die
Rolle des Bindemittels und begünstigen
außerdem
die Agglomeration des Pulvers im Laufe der Trocknung im Zerstäuber.
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Wenn
die Viskosität
der Suspension 250 mPa·s
nicht unterschreitet, fügt
man eine kleine Menge Ammoniumpolymethacrylat hinzu. Die Viskosität der Suspension
beträgt
vorzugsweise ungefähr
100 mPa·s.
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Es
folgt dann die Granulierung des UO2-Pulvers
durch Zerstäubung-Trocknung
der Suspension.
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Dies
kann in der in der 1 dargestellten Maschine
stattfinden.
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In
dieser Figur sieht man, dass die Vorrichtung einen Behälter 1 umfasst,
der in seinem Innern enthält:
- – eine
peristaltische Pumpe 3 zur Förderung der durch 4 zugeführten Suspension
zum Ultraschallzerstäuber 5.
Die Förderleistung
der Pumpe kann zwischen 0 und 2 Liter/Stunde eingestellt werden.
- – einen
Ultraschallzerstäuber 5 mit
ringförmiger Düse. Die
Suspension wird bis zu dem aktiven Kranz bzw. der aktiven Kappe
(couronne active) des Zerstäubers
befördert.
Die Ultraschallvibrationen führen
zu der Bildung eines gleichmäßigen Wellengitters
auf der Flüssigkeitsoberfläche. Jede Gitterspitze
führt zu
der Bildung eines Mikrotröpfchens,
dessen Durchmesser direkt mit der Vibrationsfrequenz verknüpft ist.
Mehrere Zerstäubungstypen
mit unterschiedlichen Frequenzen ermöglichen, Granulatteilchengrößen zwischen
10 und 200 μm
zu erhalten. Benutzt wird ein Zerstäuber mit 30 oder 35 kHz, der
ermöglicht,
Teilchengrößen zwischen
ungefähr
30 und 50 μm
zu erhalten. Während
des Betriebs wird der Zerstäuber durch
Luftzirkulation bei Umgebungstemperatur gekühlt. Außerdem ist in Höhe der Zuführung der Suspension
ein Kühlkreis
mit gekühltem
Wasser vorgesehen, um diese während
der Injektion auf niedriger Temperatur zu halten. Da nämlich die Zuführung der
Warmluft in der Nähe
des Zerstäubers
erfolgt, wird die Temperatur in Höhe des Injektors sehr hoch
(> 1000°C) und könnte die
Suspension vor ihrer Injektion zum Kochen bringen. Die Versorgung
mit Kühlwasser
wird durch einen Zirkulationskryostaten sichergestellt.
- – ein
Luftzirkulationsnetz mit einem Belüfter-Entlüfter 9, der sich am
Ausgang der Trockenkolonne 11 befindet. Die Luft, die vor
dem Zerstäuber
bei 10 angesaugt wird, wird durch einen Heizwiderstand 12 erhitzt
(Temperatur einstellbar zwischen 20 und 650°C). Diese Heißluft wird
anschließend in
der Nähe
des Ultraschallzerstäubers
ins Zentrum der Trockenkolonne injiziert.
- – eine
Trockenkolonne 11.
- – ein
metallischer Aufnahmekonus 13 des Pulvers, verbunden mit
einem Luft-Teilchen-Trennungsabscheider 15 mittels
eines metallischen S-Rohrs 17. Ein Thermoelement, angeordnet
an der Unterseite des Empfangskonus, ermöglicht, kontinuierlich die
Temperatur der Luft am Ausgang der Trockenkolonne zu messen.
- – ein
Gefäß 19 zum
Sammeln des trockenen Granulats an der Unterseite des Zyklons.
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Ein
Schlauchfilter 20 am Ausgang des Zyklons ermöglicht,
die Teilchen mit einer Größe über 1 μm zurückzuhalten.
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In
diese Vorrichtung wird die Urandioxidsuspension mit einem Durchsatz
von 330 cm3/h injiziert und die erzeugten
Mikrotröpfchen
haben einen Durchmesser von ungefähr 50 μm. In Höhe der Injektionsdüse wird
Luft mit einer Temperatur von ungefähr 180°C injiziert.
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Die
Temperatur im unteren Teil der Trockenkolonne beträgt ungefähr 130°C und das
UO2-Pulver wird in dem Gefäß 19,
das sich am Ausgang des Zyklons 15 befindet, in einer Menge
von ungefähr
370/h gesammelt. Derart erhält
man ein Pulver mit folgenden Eigenschaften:
- – Schüttdichte:
1,8 g/cm3,
- – Dichte
nach dem Setzen: 2,0 g/cm3,
- – Fließgeschwindigkeit
in einem Konus mit einem Durchmesser von 15 mm: 39 g/s, und 13 g/s
in einem Konus mit einem Durchmesser von 9,5 mm, spontanes Fließen,
- – mittlerer
Teilchendurchmesser: 30 μm,
- – Morphologie
des Granulats: kugeliges, manchmal wulstförmiges Granulat mit Vorhandensein
eines geringen Anteils von Feinteilchen (fines),
- – O/U-Verhältnis: 2,13.
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Man
erhält
also ein Pulver mit den zur Herstellung von MOX-Brennstoff erwünschten
Eigenschaften.
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel folgt man derselben Verfahrensweise wie in Beispiel,
benutzt aber als Bindemittel Polyethylenglycol (PEG) anstatt Polyvinylalkohol.
Man erhält äquivalente
Resultate.
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Beispiel 3
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In
diesem Beispiel folgt man derselben Verfahrensweise wie in Beispiel
1, verwendet aber nur sauerstoffangereichertes Wasser ohne Zusatz
von Polyvinylalkohol. In diesem Fall stellt der Anteil des sauerstoffangereicherten
Wassers 0,3% des Gewichts der Trockensubstanz dar. Diese Erhöhung des Gehalts
an Wasserstoffperoxid (H2O2)
hat den Zweck, den Anteil feiner Teilchen bei Fehlen von organischem
Bindemittel (PVA oder PEG) zu begrenzen. Sie führt in Bezug auf das in dem
Beispiel 1 beschriebene Pulver zu einer Erhöhung des O/U-Verhältnisses
von UO2, wobei ΔO/U ungefähr 0,02 beträgt. Jedoch
ist die Fließfähigkeit
des Endpulvers geringer als bei den Pulvern der Beispiele 1 und
2.
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Beispiel 4
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In
diesem Beispiel folgt man derselben Verfahrensweise wie in Beispiel
1, realisiert aber die beiden beschriebenen Desagglomeration-Dispersionsoperationen
zur Herstellung der Suspension, indem man eine Ultraschall-Dispersionssonde
mit einer Frequenz von ungefähr
20 kHz benutzt. Die Rühr-
bzw. Rütteldauer
ist in diesem Fall auf 10 Minuten pro Operation begrenzt, mit einer
injizierten Energie von ungefähr
150 W. Bei dieser Dispersionsart steigt die Temperatur der Suspension
beträchtlich
(bis ungefähr
80°C) und
führt zu
einer wesentlichen Verdampfung des anfänglich beigemischten Wassers.
Man passt also die Wassermenge wieder an, um einen Trockensubstanzgehalt
(also von UO2) von ungefähr 60% bei Umgebungstemperatur
zu erhalten.
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Unter
diesen Bedingungen erhält
man ein Pulver, dessen Eigenschaften gleichwertig mit denen des
Beispiels 1 sind.
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Beispiel 5
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In
diesem Beispiel folgt man derselben Verfahrensweise wie in Beispiel
1, aber das UO2-Pulver umfasst einen Anteil
von ungefähr
15 Massen-% U3O8-Pulver,
erlangt durch gesteuerte Oxidation des ursprünglichen UO2-Pulvers.
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Man
mischt dann die beiden Pulver und realisiert mit ihnen eine Suspension
wie in Beispiel 1, ohne sauerstoffangereichertes Wasser, denn U3O8 spielt die Rolle
des Bindemittels beim Trocknen. In Abhängigkeit von der Menge der
nach der Zerstäubung
vorhandenen Feinteilchen kann man eine 0,1 bis 0,5% des Trockensubstanzgewichts
entsprechende Menge eines organischen Bindemittels beimischen, zum
Beispiel Polyvinylalkohol oder PEG. Man erhält äquivalente Resultate.
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Beispiel 6
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Aus
in den Beispielen 1 bis 5 hergestellten Pulvern fertigt man Tabletten
mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Höhe von 10 mm durch Kaltpressen
unter einem Druck von 500 MPa, ohne innere Schmierung des Pulvers,
gefolgt von einem Sintern bei 1700°C während 4 Stunden mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von 100°C/h.
Die Charakteristika des erhaltenen Produkts sind die folgenden:
- – Dichte
bzw. spezifisches Gewicht nach der Verdichtung: 6,4 g/cm3;
- – Dichte
bzw. spezifisches Gewicht nach dem Sintern: 98 bis 99% der theoretischen
Dichte;
- – Abbrand-
bzw. Glühverlust,
beobachtet nach dem Sintern: zwischen 1 und 2%;
- – metallographisches
Aussehen nach dem Sintern: keine Risse, geringe und gleichmäßig verteilte
Porosität;
- – mittlere
Teilchengröße der gesinterten
Tablette: zwischen 8 und 15 μm.
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Die
der maximalen Verdichtungsgeschwindigkeit durch Sintern entsprechende
Temperatur beträgt
1280°C.
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Das
erfindungsgemäß hergestellte
UO2-Pulver weist also zufriedenstellende
Charakteristika auf, mit gleichwertigen oder sogar verbesserten
Eigenschaften in Bezug auf das gegenwärtig zur Herstellung von MOX-Brennstoff
verwendete UO2-Pulver. Insbesondere lässt es sich
sehr gut komprimieren und hervorragend sintern.
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Angegebene Fundstellen
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- [1]: US-A-3 394 997
- [2]: US-A-3 998 925
- [3]: FR-A-2 088 170
- [4]: FR-A-2 060 242
- [5]: FR-A-2 064 351
- [6]: FR-A-1 438 020
- [7]: EP-A-0 092 475