-
Die vorliegende Beschreibung betrifft
Saugleitungseinheiten, durch die Materialien, vor allem Sand oder
Dämmstoffe,
befördert
werden. Jedoch kann die Erfindung auch zum Befördern anderer Materialien,
zum Beispiel Schnee, angewendet werden.
-
In der britischen Patentschrift Nr.
GB 2 292 132 B wird ein Gerät
zum pneumatischen Befördern von
Materialmengen aus einem Mengenaufnahmebehälter offenbart, wobei das Gerät eine Mengenladeeinrichtung
umfasst, die so angepasst ist, dass sie den Mengenaufnahmebehälter mit
Material belädt, wobei
die Mengenladeeinrichtung eine Förderleitung umfasst,
durch welche das Material im Gebrauch durch ein Fluidströmungsmittel
in den Aufnahmebehälter
befördert
wird, wobei der Aufnahmebehälter eine
Rühr- bzw.
Umschichteinheit enthält,
die so angepasst ist, dass sie in dem Aufnahmebehälter gehaltenes
Material vermischt. Ein bei dem in dem vorstehend erwähnten Patent
beschriebenen Gerät
anzutreffendes Problem ist, dass, wenn das Fluidströmungsmittel
auf die Materialmenge angewendet wird, das Fluidströmungsmittel
häufig
neu positioniert werden muss, so dass es immer nahe genug an einem
Teil der Materialmenge ist, um weiteres Material in den Aufnahmebehälter zu
saugen.
-
Dieses Erfordernis der Neupositionierung
ist nicht nur zeitaufwändig,
sondern erfordert auch erhebliche Mühe, wenn sie von Hand ausgeführt wird.
-
Die
DE 3 217 398 A1 offenbart eine Saug-Hubvorrichtung
für den
pneumatischen Transport von Schüttgut
von einer Ebene auf eine höher gelegene
Ebene. Die Hubvorrichtung umfasst eine Leitungseinheit, die aus
zwei teleskopisch verbundenen Leitungsabschnitten und einem mit
dem freien Ende der Leitungseinheit verbundenen vertikalen Zufuhrschlauch
besteht.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine Saugleitungseinheit zum Aufsaugen von Material aus einem
Haufen bzw. einer Halde zur Verfügung
gestellt, wobei die Saugleitungseinheit einen ersten und einen zweiten
Rohrabschnitt umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Rohrabschnitt
relativ zum ersten Rohrabschnitt hin und her bewegbar ist, um die
effektive Länge
der Saugleitung zu variieren, und der zweite Rohrabschnitt umfasst
ein in den Haufen bzw. die Halde eindringendes freies Ende, das mit
einer offenen Ansaugöffnung
versehen ist, ohne dass ein Zufuhrschlauch daran angeschlossen ist, wobei
die Saugleitungseinheit weiterhin eine hydraulische Einrichtung
zum axialen Bewegen des zweiten Abschnitts relativ zu dem ersten
Rohrabschnitt auf den Materialhaufen zu und von ihm weg umfasst,
wodurch die Ansaugöffnung
beim Gebrauch durch Betätigen
der hydraulischen Einrichtung in das aufgehäufte Material eingeführt und
aus ihm herausgezogen werden kann.
-
Vorzugsweise ist der zweite Rohrabschnitt relativ
zu dem ersten Rohrabschnitt in einer Teleskopbewegung hin und her
bewegbar.
-
Bevorzugt ist die Saugleitungseinheit
mit einem Mittel versehen, das betätigt werden kann, um die Ansaugöffnung in
Vibration zu versetzen.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Sauggerät zur Verfügung gestellt, das eine Saugleitungseinheit
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung aufweist, wobei das Sauggerät außerdem einen Aufnahmebehälter umfasst, der
mit der Saugleitungseinheit verbunden ist, und welcher Aufnahmebehälter beim
Gebrauch unter Druck gehalten wird, der ausreichend ist, um einen Sog
an der Ansaugöffnung
zu erzeugen, durch die Material in die Saugleitungseinheit eintritt.
-
Vorzugsweise ist die Saugleitungseinheit lösbar an
dem Aufnahmebehälter
befestigt.
-
Bevorzugt ist die Saugleitungseinheit
drehbar an dem Aufnahmebehälter
befestigt.
-
Nun wird eine Ausführungsform
der Erfindung rein exemplarisch unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, worin:
-
1 eine
Seitenaufrissansicht einer an einem Aufnahmebehälter befestigten Saugleitungseinheit
gemäß der Erfindung
ist,
-
2 eine
Draufsicht auf die in 1 gezeigten
Ausführungsform
ist, die teilweise im Querschnitt dargestellt ist,
-
3 eine
vergrößerte Ansicht
der 2 ist und
-
3A eine
vergrößerte Ansicht
des in 3 eingekreisten
Bereichs ist.
-
Es sei auf 1 Bezug genommen, worin eine Saugleitungseinheit 1,
durch welche Material befördert
wird, einen ersten Rohrabschnitt 3, einen zweiten Rohrabschnitt 4 und
eine Ansaugöffnung 5 umfasst.
-
Die Bohrung des ersten Rohrabschnitts 3 ist so
dimensioniert, dass das zweite Rohr 4 zu einer Teleskopbewegung
innerhalb des ersten Rohrabschnitts 3 fähig ist, so dass die effektive
Länge der Saugleitungseinheit
variiert werden kann.
-
Es sei nun auf die 3 und 3A Bezug
genommen, worin eine Abdichtschürze 6 an
der Innenfläche 12 des
distalen Endes 7 des zweiten Rohrabschnitts 4 befestigt
ist. Die Abdichtschürze 6 ist
von im Wesentlichen kegelstumpfförmiger
Form und bildet mit der Innenfläche 10 des
ersten Rohrabschnitts 3 eine weitgehende Abdichtung.
-
Auf ähnliche Weise ist eine Abdichtschürze 9 auf
der Außenfläche 13 des
distalen Endes 8 des ersten Rohrabschnitts 3 vorgesehen.
Die Abdichtschürze 9 ist
von im Wesentlichen kegelstumpfförmiger Form
und bildet mit der Außenfläche 11 des
zweiten Rohrabschnitts 4 eine weitgehende Abdichtung. Das distale
Ende 7 und das distale Ende 8 sind konisch erweitert
bzw. verjüngt,
um einen abdichtenden Kontakt der Schürzen mit den jeweiligen Oberflächen sicherzustellen.
-
Des Weiteren umfasst die Saugleitungseinheit 1 Kolben 14a und 14b sowie
damit verbundene hydraulische Zylinder 15a und 15b.
Die Kolben 14a und 14b sind auf folgende Art und
Weise an dem zweiten Rohrabschnitt 4 befestigt. Zwei Paar
Platten 16 und 17 (eine Platte von jedem Paar
ist in den 2 und 3 gezeigt), die starr an
dem zweiten Rohr befestigt sind, sind so beabstandet, dass sie durchgebohrte Stücke 18a und 18b aufnehmen.
Bohrungen 19a und 19b fluchten mit Löchern in
den Plattenpaaren 16 und 17, so dass (nicht gezeigte)
Haltestifte hindurchgehen können.
Die durchgebohrten Stücke 18a und 18b sind
an den jeweiligen Kolben durch (nicht gezeigte) Kugelgelenke befestigt.
Die Kolben 14a und 14b werden durch jeweilige
hydraulische Leitungen 24 bewegt, wobei die hydraulischen
Leitungen mit entgegengesetzten Enden jedes Zylinders 15a und 15b in
Verbindung stehen. Die Kolben 14a und 14b können bequemerweise
von dem Hydrauliksystem, das mit dem Aufnahmebehälter 45 verbunden
ist, angetrieben werden, falls ein solches vorgesehen ist.
-
Jeder der hydraulischen Zylinder 15a und 15b ist
an zwei Stellen auf dem ersten Rohrabschnitt 3 befestigt.
Die hydraulischen Zylinder sind im ersten Beispiel durch (nicht
gezeigte) Haltestifte durch die Plattenpaare 20 und 21 (eine
Platte von jedem Paar ist in den 2 und 3 gezeigt) und durchgebohrte Stücke 22a und 22b und
im zweiten Beispiel durch Halteringe 23a und 23b gesichert.
Die durchgebohrten Stücke 22a und 22b sind
an den jeweiligen Zylindern durch (nicht gezeigte) Kugelgelenke
befestigt.
-
Ein Kardanbügel 44, der zwei doppelgliedrige
Komponenten 26 und 27 und einen Rahmen 32 umfasst,
ist zwischen dem ersten Rohrabschnitt 3 und dem Rohr 37 vorgesehen,
wobei die doppelgliedrigen Komponenten 26 und 27 teilweise
eine Länge biegsamen
Schlauchs 25 umgeben. Der biegsame Schlauch 25 ist
vorzugsweise von jener Gestaltung, die in der britischen Patentschrift
Nr. GB 2 218 178 B offenbart ist. Die doppelgliedrige Komponente 26 ist an
dem Rahmen 32 zum Drehen der Rohrabschnitte 3 und
4 um eine Achse Y-Y befestigt. Die doppelgliedrige Komponente 27 ist
an dem Rahmen 32 in einer zur Achse Y-Y senkrechten Ebene
zur Drehung der Rohrabschnitte 3 und 4 um eine
Achse X-X befestigt. Das Rohr 37 ist an das Rohr 38 durch
eine Bauer-Klemme 39 festgeklemmt,
und das Rohr 38 führt
aufwärts
zu einem Abstellventil 40 und dann in einen Aufnahmebehälter 45.
Der Aufnahmebehälter 45 kann
Rührvorrichtungen
enthalten, um darin Materialien zu vermischen.
-
Eine Rüttelvorrichtung 47 ist
auf dem zweiten Rohrabschnitt 4 vorgesehen und umfasst
eine kreisförmige
Bahn 48, um die ein Kugellager mittels einer (nicht gezeigten)
Druckluftzufuhr umlaufen gelassen wird.
-
Ein Stützstab 60 ist zwischen
der Unterseite der Saugleitungseinheit 1 und dem Aufnahmebehälter 45 vorgesehen.
-
Im Gebrauch funktioniert die Einheit
wie folgt.
-
Eine Ausleereinrichtung 58 umfasst
einen Luftauslass 61, eine Ausleerpumpe 62 und
ein Schleusenventil 63. Die Ausleerpumpe 62 ist
vorteilhafterweise eine Strahlpumpe, da es nicht durchführbar ist,
die Pumpe mit Sicherheit vor festen Teilchen zu schützen. Die
Strahlpumpe ist bevorzugt von jenem Typ, der als GENFLO® bekannt
ist. Wenn der Aufnahmebehälter 45 Teil
des Geräts
für pneumatisch
beförderte
Mengen gemischten Materials ist, dann kann die Strahlpumpe praktischerweise
von dem dazu benutzten Luftkompressor angetrieben werden.
-
Nachdem das Abstellventil 40 geöffnet worden
ist und die Ausleerpumpe in Gang gesetzt worden ist, richtet eine
Bedienperson dann die Ansaugöffnung 5 des
zweiten Rohrabschnitts 4 auf einen (nicht gezeigten) Materialhaufen,
der in den Aufnahmebehälter 45 geladen
werden soll. Dann fährt
die Bedienperson mittels geeigneter Steuereinrichtungen den zweiten
Rohrabschnitt 4 aus, um in den Materialhaufen einzudringen,
und dabei wird Material in die Leitungseinheit 1 und dann
in den Aufnahmebehälter 45 aufgenommen.
Sobald der zweite Rohrabschnitt 4 voll ausgefahren worden
ist, wird der zweite Rohrabschnitt 4 aus dem Haufen herausgezogen, wonach
der zweite Rohrabschnitt 4 wieder in den Haufen hinein
ausgefahren wird, um weiteres Material in den Aufnahmebehälter 45 zu
laden. Dieses wiederholte Ausfahren und Einziehen des zweiten Rohrabschnitts 4 erzeugt
so eine hin- und hergehende Bewegung, deren Geschwindigkeit durch
die Eigenschaften des einzuladenden Materials bestimmt wird. Die
Rüttelvorrichtung 47 erzeugt
eine kreisende Bewegung der Ansaugöffnung 5 und stellt
dadurch sicher, dass die Ansaugöffnung 5 nicht
verstopft und dass irgendwelche Materialklumpen um die Ansaugöffnung in
dem Haufen gelockert werden.
-
Wenn der Aufnahmebehälter 45 Teil
des Geräts
zur Beförderung
von Mengen gemischten Materials auf pneumatische Weise ist, dann
können
die Ventile 40 und 63 abgeschaltet werden und
ein (nicht gezeigtes) Auslassventil kann geöffnet werden, sobald die erforderliche
Materialmenge in den Behälter geladen
worden ist. Der Aufnahmebehälter
kann dann unter Druck gesetzt werden, um das gemischte Material
aus dem Behälter
zu drängen.
-
An den Rohrabschnitten 3 und 4 angebrachte
Handgriffe 30 stellen sicher, dass, sobald die Saugleitungseinheit
von der Klemme 39 gelöst
ist, sie mit einem reduzierten Risiko, Schaden anzurichten, getragen
werden kann.
-
In einer Modifikation der Einheit 1 kann
der Kardanbügel 44 so
angepasst sein, dass er mit einer geeigneten Servoeinrichtung verwendet
werden oder durch diese ersetzt werden kann, um die Drehbewegung
der Saugleitungseinheit zu steuern.
-
In einer weiteren Modifikation der
Erfindung kann der zweite Rohrabschnitt 4 mit einem Aufsatz versehen
sein, um den Ladevorgang eines gegebenen Materials zu vereinfachen.
Der Aufsatz kann beispielsweise eine betätigte Schaufel umfassen, um Material
in dem Haufen zu erfassen, damit es durch die Ansaugöffnung 5 weggesaugt
wird.
-
Obwohl die Erfindung in erster Linie
für den Gebrauch
im Baugewerbe gedacht ist, sollte erkannt werden, dass die vorliegende
Erfindung Verwendung in vielen unterschiedlichen Situationen außerhalb des
Baugewerbes findet.
-
In einer Modifikation der veranschaulichten Einheit
ist eine Förderschnecke
wie etwa eine archimedische Schnecke zwischen dem zweiten Rohrabschnitt 4 (d.
h. dem sich hin und her bewegenden Abschnitt) und dem Aufnahmebehälter 45 vorgesehen. Diese
modifizierte Anordnung ist dergestalt, dass Material durch ein Vakuum
in den zweiten Rohrabschnitt 4 gesogen und dann wenigstens
zum Teil durch die Förderschnecke
in den Aufnahmebehälter befördert wird.