-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung einer Al-Automatenlegierung, die kein Blei
als Legierungselement, sondern lediglich als mögliche Verunreinigung enthält. Die
Legierung zeigt bessere Festigkeitseigenschaften, bessere Bearbeitbarkeit,
bessere Automatenzerspanbarkeit, Korrosionsbeständigkeit, geringeren Energieverbrauch
und ist in Produktion und Anwendung umweltfreundlich. Die vorliegende Legierung
kann bevorzugt Automatenlegierungen der Gruppe AlCuMgPb (AA2030)
ersetzen.
-
Al-Automatenlegierungen wurden ausgehend
von standardisierten vergütbaren
Legierungen entwickelt, denen zur Bildung weicherer Phasen in der
Grundmasse Zusatzelemente zugesetzt wurden. Diese Phasen verbessern
die Zerspanbarkeit des Werkstoffs durch Erzielung einer glatten
Oberfläche,
Senkung des Aufwandes an Zerspanungskraft sowie des Meißelverschleißes und
insbesondere durch leichteres Brechen der Späne.
-
Die genannten Phasen werden durch
Legierungselemente gebildet, die in Aluminium nicht löslich sind, mit
diesem keine intermetallischen Verbindungen bilden und niedrige
Schmelzpunkte aufweisen. Elemente mit diesen Eigenschaften sind
Blei, Wismut, Zinn, Cadmium, Indium und einige andere, die jedoch
aus praktischen Gründen
nicht verwendet werden können.
Diese Elemente, die einzeln und im Gemisch zugesetzt werden, fallen
während
der Erstarrung in Form von Globuliteinschlüssen mit einer Teilchengröße von einigen
um bis einigen 10 μm
aus.
-
Die wichtigsten Al-Automatenlegierungen
sind:
Al-Cu mit 0,2–0,6
Gew.-% Pb und 0,2–0,6
Gew.-% Bi (AA2011),
Al-Cu-Mg mit 0,8–1,5 Gew.-% Pb und bis zu 0,2
Gew.-% Bi (AA2030),
Al-Mg-Si mit 0,4–0,7 Gew.-% Pb und 0,4–0,7 Gew.-%
Bi (AA6262).
-
Bei diesen Legierungen werden die
Einschlüsse
zur Verbesserung der Zerspanbarkeit insbesondere durch Blei und
Wismut gebildet. In jüngster
Zeit gibt es die Tendenz, aufgrund des Gesundheitsrisikos des Bleis für den menschlichen
Organismus und aus ökologischen
Gründen
dieses Element durch andere Elemente zu ersetzen. Als Ersatz werden
meist Zinn und teilweise Indium verwendet. Die Verwendbarkeit von
Zinn in Al-Automatenlegierungen
ist schon lange allgemein bekannt. Zinn war eines der ersten Elemente,
die in einer Menge von bis zu 2 Gew.-% Al-Automatenlegierungen zugesetzt
wurden. In der Praxis wurde Zinn aufgrund vermeintlicher Beeinträchtigung
der Korrosionseigenschaften, geringerer Legierangsduktilitat und
aufgrund des hohen Preises nie in größerem Umfang eingesetzt. In
letzter Zeit wird Zinn insbesondere Legierungen der Gruppen Al – Mg – Si (Serie
AA6xxx) und Al – Cu
(Serie AA2xxx), zugesetzt, die in der Standardform Blei und Wismut
oder lediglich Blei enthalten.
-
Zinn enthaltende Legierungen sollen
im Vergleich zu üblichen
Legierungen im Hinblick auf Mikrogefüge, Bearbeitbarkeit, mechanische
Eigenschaften, Korrosionsbeständigkeit
und Zerspanbarkeit ähnliche
oder bessere Eigenschaften aufweisen. Die Bildung geeigneter Späne aus Zinn
enthaltenden Legierungen hängt ähnlich wie
bei Blei und Wismut enthaltenden Legierungen von der Wirkung der
Einschlüsse
auf die Erhöhung der
Zerspanbarkeit entsprechend dem Mechanismus des Zerbrechens des
Werkstoffs während
der Zerspanung ab.
-
Frühere Untersuchungen und Erklärungen für den Mechanismus
des Zerbrechens der Späne
beruhten insbesondere auf Blei und Wismut enthaltenden Legierungen.
Beide Elemente, welche in einer härteren Grundmasse weichere
Phasen bilden, behalten ihre chemischen und metallographischen Eigenschaften
bei. An Lockerstellen im Gefüge
nehmen die Korrosionskräfte
ab, wodurch das Brechen der Späne
während
der Zerspanung erleichtert wird. Die Verteilung der Globulitphasen
soll feinkörnig
und gleichmäßig sein.
Eine gleichzeitige Zulegierung geringerer Mengen von zwei oder mehr
Elementen, die in Aluminium unlöslich
sind, übt
auf die Zerspanbarkeit eine größere Wirkung
aus als die Zulegierung lediglich eines Elements. Die Elemente liegen
in den Globulitphasen in Verhältnissen
vor, die den durchschnittlichen Analysewerten gleichen.
-
Aus der Praxis ist bekannt, dass
die Späne
am besten bei einem in Aluminium unlöslichen eutektischen Gemisch
der Elemente zerbrechen. Es herrscht somit die Meinung vor, dass
ein günstiges
Brechverhalten der Späne
das Ergebnis des Aufschmelzens der Einschlüsse bei den Temperaturen ist,
die während
der Bearbeiturg des Werkstoffs durch Drehen, Bohren usw. erzielt
werden.
-
Die Druckschrift DE-A-21 55 322 offenbart
eine Al-Legierung die 3,5–5,0%
Cu, 1,0–3,0%
Pb + Sn + Bi + Cd + Sb, 0,4–1,8%
Mg und 0,5–1,0%
Mn enthält,
wobei der Rest auf Aluminium entfällt. Diese Druckschrift enthält jedoch
kein konkretes Beispiel und führt
auch keine Legierungseigenschaften an.
-
Die Druckschrift EP-A-0 964 070 beansprucht
eine Al-Legierung auf der Basis von AlCuMg, die 0,7 bis 1,5% Sn
enthält.
Die genannte Druckschrift beschreibt eine Legierung, die (in Gew.-%)
0,3–1,0
Mn, 0,3–1,3 Mg,
3,9–5,2
Cu, 0,7–1,5
Sn, ≤ 0,15
Cr, ≤ 0,2
Ti, ≤ 0,8
Si, ≤ 0,8
Fe, ≤ 0,5
Zn, ≤ 0,4
Bi und an unvermeidlichen Verunreingungen jeweils ≤ 0,05, insgesamt ≤ 0,15 enthält, wobei
der Rest auf Aluminium entfällt.
Sie beschreibt jedoch AlCuMg-Legierungen, die u. a. Sn + Bi als
Komponenten enthalten. Die zitierte Druckschrift umfasst zwei Beispiele,
wobei in beiden Beispielen der Bi-Gehalt 0,19 Gew.-% beträgt.
-
Die Legierung wird zu Strängen gegossen,
wonach diese zerschnitten werden. Die einzelnen zerschnittenen Stränge werden
dann bei hoher Temperatur diffusionsgeglüht, auf die Strangpresstemperatur
erwärmt,
stranggepresst, lösungsgeglüht, abgeschreckt,
kalt verformt und künstlich
oder natürlich
gealtert.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Al-Automatenlegierungen, die kein Blei
als Legierungselement enthalten. Die erhaltene Legierung hat bessere
Festigkeitseigenschaften, höhere Bearbeitbarkeit,
bessere Zerspanbarkeit, Korrosionsbeständigkeit, geringeren Energieverbrauch
und ist bei Herstellung und Verwendung umweltfreundlich.
-
Die genannten Eigenschaften und eine
Verminderung der Produktionskosten werden durch eine optimale Auswahl
der Legierungselemente, der Bearbeitungsverfahren und der thermomechanischen
Behandlung erzielt.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zur Bearbeitung und Wärmebehandlung
einer Al-Automatenlegierung, die
- a) als Legierungselemente
0,5–1,0 Gew.-%
Mn,
0,4–1,8
Gew.-% Mg,
3,3–4,6
Gew.-% Cu,
0,4–1,9
Gew.-% Sn,
0–0,1
Gew.-% Cr,
0–0,2
Gew.-% Ti,
- b) als Verunreinigungen
bis 0,8 Gew.-% Si,
bis 0,7
Gew.-% Fe,
bis 0,8 Gew.-% Zn,
bis 0,1 Gew.-% Pb,
bis
0,1 Gew.-% Bi,
bis 0,3 Gew.-% restliche enthält,
- c) wobei der Rest auf 100 Gew.-% auf Aluminium entfällt, durch
halbkontinuierliches Gießen,
Diffusionsglühen,
Abkühlen
ausgehend von der Diffusionsglühtemperatur,
Erwärmen
auf Betriebstemperatur des Strangpressens, das ein indirektes Strangpressen
bei maximaler Temperatur von 380°C,
Abschrecken unter Druck und natürliche
oder künstliche
Alterung bei einer Temperatur von 130–190°C während 8–12 Stunden umfassst.
-
Gemäß einer Variante des obigen
Verfahrens werden die stranggepressten Stücke vor der Alterungsstufe
kaltverformt.
-
Gemäß einer weiteren Variante des
obigen Verfahrens werden die stranggepressten Stücke vor der Alterungsstufe
zuggereckt.
-
Gemäß einer weiteren Variante des
obigen Verfahrens werden die stranggepressten Stücke vor der Alterungsstufe
kaltverformt und zuggereckt.
-
Das gemäß dem obigen Verfahren bzw.
gemäß den Varianten
dieses Verfahrens erhaltene Erzeugnis hat vorzugsweise eine Zugfestigkeit
von 293 bis 487 N/mm2, eine Fließspannung
von 211 bis 464 N/mm2, eine HB-Härte von
73 bis 138 und eine Bruchdehnung von 4,5 bis 13%.
-
Das gemäß dem obigen Verfahren bzw.
gemäß den Varianten
dieses Verfahrens erhaltene Erzeugnis hat vorzugsweise eine Zugfestigkeit
von 291 bis 532 N/mm2, eine Fließspannung
von 230 bis 520 N/mm2, eine HB-Härte von
73 bis 141 und eine Bruchdehnung von 5,5 bis 11,4%.
-
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Legierungen werden nach ihrem Sn-Gehalt in fünf Gruppen
unterteilt:
- 1. Gruppe: 0,40–0,70 Gew.-% Sn
- 2. Gruppe: 0,71–1,00
Gew.-% Sn
- 3. Gruppe: 1,01–1,30
Gew.-% Sn
- 4. Gruppe: 1,31–1,60
Gew.-% Sn
- 5. Gruppe: 1,61–1,90
Gew.-% Sn.
-
Die Legierungen werden aus folgenden
Gründen
im Hinblick auf ihren Sn-Gehalt in die obigen Gruppen unterteilt:
Eine
Steigerung des Sn-Gehalts bei konstantem Gehalt an den übrigen Legierungselementen
und Verunreinigungen führt
zu einer Verminderung der Festigkeitseigenschaften nach der Wärmebehandlung.
Eine Steigerung des Sn-Gehalts führt
zu günstigeren
Spänen
während
der Zerspanung des Werkstoffs.
-
Bei einem konstanten Gehalt an Legierungselementen
und Verunreinigungen und unter derselben Bedingungen für Gießen, Diffusionsglühen, Strangpressen
und Wärmebehandlung
hängen
die mechanischen Eigenschaften und die Zerspanbarkeit der Halbzeuge
aus den Legierungen von ihrem Sn-Gehalt ab. Eine Steigerung des
Sn-Gehalts führt
zu einer Verbesserung der Zerspanbarkeit aufgrund der Begünstigung
des Zerbrechens der Späne.
Ein höherer
Sn-Gehalt führt
zu kleineren Spänen.
Eine Steigerung des Sn-Gehalts bewirkt eine Absenkung der Zugfestigkeit
und dere Fließspannung.
-
Die Zerspanbedingungen beeinflussen
die Zerspanbarkeit von Sn enthaltenden Legierungen. Bei höheren Zerspangeschwindigkeiten
mit aus Carbidhartmetalllegierungen hergestellten Werkzeugen sowie
bei geringeren Sn-Gehalten (< 1,2
Gew.-% Sn) erhält
man Späne,
die entsprechend ihrer Klassifikation zur Gruppe der vorteilhafteren
Spänen
gehören.
-
Legierungen mit geringerem Sn-Gehalt
haben schlechtere Späne
bei geringeren Zerspangeschwindigkeiten und bessere Späne bei höheren Zerspangeschwindigkeiten.
Legierungen mit niedrigerem Sn-Gehalt haben bessere mechanische
Eigenschaften verglichen mit Legierungen mit höherem Sn-Gehalt.
-
Legierungen mit höherem Sn-Gehalt haben bei sämtlichen
Zerspangeschwindigkeiten günstigere Späne. Legierungen
mit höherem
Sn-Gehalt haben verglichen mit Legierungen mit niedrigerem Sn-Gehalt schlechtere
mechanische Eigenschaften.
-
Der Grenzwert für den Sn-Gehalt für die Erzielung
günstiger
oder ungünstiger
Späne sowie
höherer oder
niedrigerer mechanischer Eigenschaften liegt bei 1,2 Gew.-% Sn.
-
Die Erfindung umfasst neue Verfahren
zur Bearbeitung und Wärmebehandlung
der obigen Sn enthaltenden Al-Legierungen. Halbzeuge aus üblichen
Automatenlegierungen der Gruppe AlCuMgPb in Form von Stangen mit
kreisförmigem
oder hexagonalem Querschnitt werden gewöhnlich entsprechend den nachfolgenden
Verfahren hergesteilt:
-
Verfahren 1 (T3)
-
Halbkontinuierliches Gießen, Diffusionsglühen, Abkühlung ausgehend
von der Diffusionsglühtemperatur,
Erwärmung
auf die Betriebstemperatur für
das Strangpressen, Strangpressen, Lösungsglühen (gewöhnlich in einem Salzbad für Legierungen
der Gruppe AA2xxx), Abschrecken, Kaltverformung unter Ziehen und natürliche Alterung.
-
Verfahren 2 (T4)
-
Halbkontinuierliches Gießen, Diffusionsglühen, Abkühlung ausgehend
von der Diffusionsglühtemperatur,
Erwärmung
auf die Betriebstemperatur für
das Strangpressen, Strangpressen, Lösungsglühen gewöhnlich in einem Salzbad für Legierungen
der Gruppe AA2xxx), Abschrecken, natürliche Alterung.
-
Verfahren 3 (T6)
-
Halbkontinuierliches Gießen, Diffusionsglühen, Abkühlung ausgehend
von der Diffusionsglühtemperatur,
Erwärmung
auf die Betriebstemperatur für
das Strangpressen, Strangpressen, Lösungsglühen (gewöhnlich in einem Salzbad für Legierungen
der der Gruppe AA2xxx), Abschrecken, künstliche Alterung.
-
Verfahren 4 (T8)
-
Halbkontinuierliches Gießen, Diffusionsglühen, Abkühlung ausgehend
von der Diffusionsglühtemperatur,
Erwärmung
auf die Betriebstemperatur für
das Strangpressen, Strangpressen, Lösungsglühen (gewöhnlich in einem Salzbad für Legierungen
der Gruppe AA2xxx), Abschrecken, Kaltverformung unter Ziehen, künstliche
Alterung.
-
Die neuen Verfahren zur Herstellung,
Bearbeitung und thermomechanischen Behandlung der erfindungsgemäßen Sn enthaltenden
Legierung der Gruppe AlCuMg umfassen
- (1) eine Änderung
der Bearbeitungstemperaturen, die höher sind als bei den üblichen
Verfahren,
- (2) die Einführung
des Gegenfließpressens
bei höheren
Strangpressgeschwindigkeiten,
- (3) das Abschrecken des stranggepressten Stückes unter Druck unmittelbar
nach Austreten aus der Strangpressform,
- (4) der erhöhte
Grad an Kaltverformung während
der thermomechanischen Behandlung,
- (5) optimale Temperaturen und Zeiten für die künstliche Alterung und
- (6) Verfahren zur Erzielung eines spannungsfreien Zustandes
in den stranggepressten und thermomechanisch behandelten Stangen.
-
Die Einführung der neuen Verfahren für die Bearbeitung
und thermomechanische Behandlung von Legierungen ist gegenüber den
konventionellen Verfahren aus folgenden Gründen von Vorteil:
Durch
unterschiedliche Kombinationen verfahrenstechnischer Prozesse nach
dem Strangpressen der Legierung ist es möglich, unterschiedlich eingestellte
mechanische Eigenschaften der Halbzeuge und verfahrenstechnische
Eigenschaften wie die Zerspanbarkeit und die Oberflächenqualität zu erzielen.
-
Die verfahrenstechnischen Prozesse
für die
Bearbeitung und thermomechanische Behandlung haben verglichen mit
Halbzeugen aus üblichen
Legierungen der Gruppe AlCuMgPb gemäß den konventionellen Verfahren
folgende Vorteile:
Rascheres Strangpressen des Werkstoffs in
der Gegenfließpresse.
-
Durch das Abschrecken unter Druck
kann die Bearbeitungswärme
für das
Lösungsglühen genutzt werden.
Entsprechend diesem Verfahren kann auf getrenntes Lösungsglühen, wie
es gewöhnlich
in Salzbädern
durchgeführt
wird, verzichtet werden. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch
gesenkt und die Bearbeitungszeit verkürzt werden. Wichtig dabei ist,
dass auf diese Weise auch ökologische
Probleme im Zusammenhang mit der Verwendung von Salz für das Lösungsglühen beseitigt
werden können.
(Legierungen der Gruppe AA2xxx, zu denen auch die bekannte Legierung
AlCuMgPb (AA2030) gehört,
werden nach einem Verfahren des getrennten Lösungsglühens hergestellt).
-
Aufgrund des Abschreckens der Legierungen
unter Druck haben diese eine glatte und glänzende Oberfläche. Bei
den üblichen
Verfahren unter getrenntem Lösungsglühen entsteht
eine dunklere Oberfläche aufgrund
der Oxidation des Magnesiums auf der Oberfläche der Stange und der Wirkung
der Salzkorrosion und der mechanischen Schädigungen der Oberflächen der
stranggepressten Stangen aufgrund der Durchführung mehrerer verfahrenstechnischer
Arbeitsgänge.
-
Durch Kaltverformung in Verbindung
mit dem Grad der Kaltverformung vor der natürlichen oder künstlichen
Alterung steigen die Festigkeitseigenschaften. Die mechanischen
Eigenschaften (Fließspannung
und Zugfestigkeit) der Zinn enthaltenden erfindungsgemäßen Legierungen
sind schlechter als bei der traditionellen Legierung AlCuMgPb (AA2030).
-
Durch die Kaltverformung vor der
natürlichen
oder künstlichen
Alterung können
innere Spannungen auf ein Minimum herabgesetzt werden.
-
Durch Verformung vor der Alterung
der stranggepressten Stangen wird ein spannungsfreier Zustand in
den Halbzeugen erzielt.
-
Die Erfindung umfasst außerdem die
nachfolgenden verfahrenstechnischen Prozesse bei der Herstellung
und Wärmebehandlung
der Zinn enthaltenden Legierung:
-
Prozess a
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der nalbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf Raumtemperatur bei einer Abkühlgeschwindigkeit
von 230°C/-Stunde. Erwärmung der
Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungsglühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach Verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt
10°C. Die
natürliche
Alterung nimmt 6 Tage in Anspruch.
-
Prozess b
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der halbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf Raumtemperatur bei einer Abkühlgeschwindigkeit
von 230°C/-Stunde. Erwärmung der
Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungsglühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach Verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt
10°C. Die
künstliche
Alterung während
8 bis 12 Stunden erfolgt in einem Temperaturbereich von 130 bis
190°C.
-
Prozess c
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der halbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf Raumtemperatur bei einer Abkühlgeschwindigkeit
von 230°C/-Stunde. Erwärmung der
Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungsglühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach Verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt
10°C. Die
stranggepressten und abgeschreckten Stangen werden bei einem Verformungs grad
von bis zu 15% gezogen. Die natürliche
Alterung nimmt 6 Tage in Anspruch.
-
Prozess d
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der halbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf Raumtemperatur bei einer Abkühlgeschwindigkeit
von 230°C/-Stunde. Erwärmung der
Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungsglühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach Verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt
10°C. Die
stranggepressten und abgeschreckten Stangen werden bei einem Verformungsgrad
von bis zu 15% gezogen. Die künstliche
Alterung während
8 bis 12 Stunden erfolgt in einem Temperaturbereich von 130 bis
190°C. Die
abschließende
verfahrenstechnische Phase ist ein Prozess für die Erzielung eines spannungsfreien
Zustandes der Halbzeuge in Form von Stangen.
-
Die Legierungen können auch thermisch und thermomechanisch
entsprechend den Verfahren zum getrennten Lösungsglühen behandelt werden; die den
Verfahren entsprechend der Klassifikation der Aluminium Association
T3, T4, T6 und T8 entsprechen (diese mit e, f, g und h in Tabelle
1 bezeichneten Verfahren sind nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung).
-
Prozess i
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der halbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf. Raumtemperatur bei einer Abkühlgeschwindigkeit von 230°C/-Stunde. Erwärmung der
Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungsglühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach Verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt
10°C. Zugrecken
der stranggepressten Stücke
zur Erzielung eines spannungsfreien Zustandes. Die natürliche Alterung
nimmt 6 Tage in Anspruch.
-
Prozess j
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der halbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf Raumtemperatur. Erwärmung
der Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungsglühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach Verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt 10°C. Zugspannungsverfestigung
der stranggepressten Stücke
zur Erzielung eines spannungsfreien Zustandes. Die künstliche
Alterung während
8 bis 12 Stunden erfolgt in einem Temperaturbereich von 130 bis
190°C.
-
Prozess k
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der halbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf Raumtemperatur bei einer Abkühlgeschwindigkeit
von 230°C/-Stunde. Erwärmung der
Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungsglühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt
10°C. Die
stranggepressten und abgeschreckten Stangen werden bei einem Verformungsgrad
von bis zu 15% gezogen. Zugreckung der stranggepressten Stücke zur
Erzielung eines spannungsfreien Zustandes. Die natürliche Alterung
nimmt 6 Tage in Anspruch.
-
Prozess 1
-
Halbkontinuierliches Gießen der
Blöcke.
Diffusionsglühen
der halbkontinuierlich gegossenen Blöcke während 8 Stunden bei 490°C. Abkühlen der
Blöcke
nach dem Diffusionsglühen
auf Raumtemperatur. Erwärmung
der Blöcke
auf eine Bearbeitungstemperatur von 380°C. Gegenfließpressen der Stränge zu Stangen
mit einem Durchmesser von 12 bis 127 mm. Die Erfindung umfasst auch
die Abkühlung
des Strangpresswerkzeugs mit flüssigem
Stickstoff. Das Werkzeug muss aufgrund der hohen Bearbeitungstemperaturen,
die für
ein erfolgreiches Lösungs glühen an der
Strangpresse erforderlich sind, gekühlt werden. Das Abschrecken
der stranggepressten Stücke
nach Verlassen des Strangpresswerkzeugs erfolgt in einer Wasserwelle.
Die maximal zulässige
Zeit zwischen der Bearbeitung und dem Abschrecken des Werkstoffs
beträgt
30 Sekunden. Die maximal zulässige
Abkühlung
der Oberfläche
der stranggepressten Stücke
vor dem Abschrecken beträgt 10°C. Die stranggepressten
und abgeschreckten Stangen werden bei einem Verformungsgrad von
bis zu 15% gezogen. Zugreckung der stranggepressten Stücke zur
Erzielung eines spannungsfreien Zustandes. Die künstliche Alterung während 8
bis 12 Stunden erfolgt in einem Temperaturbereich von 130 bis 190°C.
-
Tabelle
1: Arten der Verfahrenstechnik für
die Herstellung und Wärmebehandlung
von Automatenlegierungen der Gruppe AlCuMgSn mit den wichtigsten
verfahrenstechnischen Phasen
-
-
- a
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, natürlich
gealtert
- b
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, künstlich
gealtert (T = 130–190°C, t = 8–12 St)
- c
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, kaltbearbeitet, natürlich gealtert
- d
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, kaltbearbeitet, künstlich gealtert (T = 130–190°C, t = 8–12 St)
- e
- stranggepresst (Tmax = 350°C),
abgeschreckt im Salzbad, natürlich
gealtert
- f
- stranggepresst (Tmax = 350°C)
, abgeschreckt im Salzbad, künstlich
gealtert (T = 130–190°C, t = 8–12 St)
- g
- stranggepresst (Tmax = 350°C),
abgeschreckt im Salzbad, kaltbearbeitet, natürlich gealtert
- h
- stranggepresst (Tmax = 350°C),
abgeschreckt im Salzbad, kaltbearbeitet, künstlich gealtert (T = 130–190°C, t = 8–12 St)
- i
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, zuggereckt, natürlich gealtert
- j
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, zuggereckt, künstlich
gealtert (T = 130–190°C, t = 8–12 St)
- k
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, kaltbearbeitet, zuggereckt, natürlich gealtert
- l
- stranggepresst (Tmax = 380°C),
druckabgeschreckt, kaltbearbeitet, zuggereckt, künstlich gealtert (T = 130–190°C, t = 8–12 St).
-
3. BEISPIEL
-
Die Erfindung wird anhand von realen
Beispielen näher
erläutert.
-
Prüflegierungen mit den in Tabelle
2 angegebenen Zusammensetzungen werden halbkontinuierlich zu Blöcken mit
einem Durchmesser von 288 mm gegossen, die dann 8 Stunden lang bei
einer Temperatur von 490°C ± 5°C diffusionsgeglüht, auf
Raumtemperatur bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit
von 230°C/Stunde abgekühlt, zu
Blöcken
geschnitten, bis zu einem Durchmesser von 275 mm gedreht, auf die
Bearbeitungstemperatur von 280°C
(Verfahren a, b, c, d und i, j, k, l) oder 350°C (Verfahren e, f, g, h) erwärmt, zu
Stangen mit einem Durchmesser von 26,1 mm stranggepresst und thermisch
bzw. thermomechanisch entsprechend den Verfahren a, b, c, d, e,
f, g, h, i, j, k und l bearbeitet werden.
-
Tabelle
2: Chemische Zusammensetzung der Prüflegierungen (in Gew.-%)
-
Die mechanischen Eigenschaften der
Prüflegierungen
der Gruppe AlCuMgSn und der üblichen
Legierung AlCuMgPb für
verschiedene Prozesse der thermischen und thermomechanischen Behandlung
sind in den Tabellen 3 bis 6 zusammengefasst.
-
Tabelle
3: Zugfestigkeit R
m(N/mm
2)
der Prüflegierungen
in Abhängigkeit
vom Sn-Gehalt und der Herstellungsart
-
Tabelle
4: Fließspannung
R
p0,2 (N/mm
2) der
Prüflegierungen
in Abhängigkeit
vom Sn-Gehalt und der Herstellungsart
-
-
Tabelle
5: HB-Härte
der Prüflegierungen
in Abhängigkeit
vom Sn-Gehalt und der Herstellungsart
-
Tabelle
6: Bruchdehnung (%) der Prüflegierungen
in Abhängigkeit
vom Sn-Gehalt und der Herstellungsart
-
-
In Tabelle 7 sind die Formen und
Größen der
Späne der
Referenzlegierung AlCuMgPb und der Legierung AlCuMgSn, die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird, bei den einzelnen Techniken der thermischen und thermomechanischen
Behandlung bei unterschiedlichen Zerspanungsgeschwindigkeiten und
Werkzeugwerkstoffen angegeben.
-
Tabelle
7: Klassifizierung der Späne***
der Legierung vom Typ AlCuMgSn, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird, sowie der Referenzlegierung AlCuMgPb bei Zerspanungsgeschwindigkeiten
von 160 m/min (Werkzeug HSS) und 400 m/min (Werkzeug aus Carbidhartmetalllegierung),
je nach der Art der thermischen und thermomechanischen Behandlung
der Legierung* erhalten
-
Die Legierungen K1, K2, K3 und K4
ließ man
8 Stunden lang bei einer Temperatur von 190°C gemäß den Verfahren b und d altern.
Die Legierungen K5 und K6 ließ man
8 Stunden lang bei einer Temperatur von 160°C gemäß den Verfahren b und d altern.
Die übrigen
Bedingungen für
die Wärmebehandlung
sind in Tabelle 1 angegeben.
-
Ungünstige Späne: Streifen, gebogene Späne, flache
Spiralen
-
Zufriedenstellende Späne: geneigte
Spiralen, lange zylindrische Spiralen
-
Günstige
Späne:
kurze zylindrische Spiralen, kurze Spiralen, Spiralrollen, Spirallamellen,
dünne Späne.
-
Die Vergleichslegierung K1 bildet
günstige
Späne (A).
Legierungen mit weniger als 0,9 Gew.-% Sn bilden ungünstige (C)
bis zufriedenstellende (B) Späne
in allen Phasen, je nach der Zerspanungsgeschwindigkeit. Legierungen
mit über
1,13 Gew.-% Sn bilden zufriedenstellende (B) bis günstige (A)
Späne,
je nach der Zerspanungsgeschwindigkeit. Legierungen mit mehr als
1,38 Gew.-% Sn bilden unter allen Prüfbedingungen günstige Späne (A).
-
Ein weiteres Kriterium für die Zerspanbarkeit
ist die Rauigkeit der gedrehten Oberfläche. Unter denseiben Bedingungen
der Zerspanung und thermomechanischen Behandlung bestehen keine
erheblichen Unterschiede bezüglich
der Rauheit zwischen der erfindungsgemäßen Legierung AlCuMgSn (über 1 Gew.-%
Sn) und der Vergleichslegierung AlCuMgPb.
-
Legierungen mit einem Sn-Gehalt von
1,1 bis 1,5 Gew.-% stellen die bevorzugten Legierungen dar, da sie
eine optimale Kombination aus mechanischen Eigenschaften und Zerspanbarkeit
aufweisen.
-
Mikrogefüge der Legierungen: Bei den
erfindungsgemäßen Gusslegierungen
AlCuMgSn liegt das Zinn in Form sphärischer oder polygonaler Einschlüsse, die
an den Kristallkorngrenzen verteilt sind, vor. Die Häufigkeit
von Sn-Einschlüssen
nimmt mit dem Sn-Gehalt zu. Die Größe dieser Einschlüsse bewegt
sich zwischen einigen μm
bis 10 μm.
Mit intermetallischen Verbindungen auf der Basis von Legierungselementen
und Verunreinigungen bilden die Sn-Einschlüsse um die Kristallkörner ein
Netzwerk. Durch das Strangpressen wird das Netzwerk gebrochen und
die Einschlüsse
auf Sn-Basis nehmen eine in der Verformungsrichtung sich längs erstreckende
Form an.
-
Einschlüsse auf Sn-Basis sind im Hinblick
auf Zusammensetzung und Verteilung nicht homogen. Neben Zinn enthalten
sie auch die Legierungselemente Aluminium, Magnesium und Kupfer
sowie Elemente der Verunreinigungen Blei und Wismut. Ihr Gehalt
in den Einschlüssen
beträgt
1 bis 20 Gew.-%.
-
Die Verteilung des Magnesiums in
der Legierung ist sehr wichtig. Magnesium bildet entsprechend dem binären Phasendiagramm
Mg – Sn
die intermetallische Verbindung Mg2Sn. Die
Bildung dieser Verbindung ist unerwünscht, da gebundenes Magnesium
nicht am Prozess der Aushärtung
teilnimmt, was zu einer Verminderung der Festigkeitseigenschaften
führt.
In den vorliegenden Legierungsgemischen liegt in den Sn-Einschlüssen der
Legierungen mit bis zu 1,00 Gew.-% Sn ein geringerer Mg-Gehalt vor.
Dieser entspricht nicht dem stöchiometrischen
Mg : Sn-Verhältnis
in der intermetallischen Verbindung Mg2Sn.
-
Die entsprechend den Prozessen des
Druckabschreckens erzeugten Legierungen zeigen ein faserförmiges längliches
Kristallkorn in der Verformungsrichtung nach Abschluss der thermischen
und thermomechanischen Behandlung.
-
Korrosionseigenschaften: Die erfindungsgemäßen Prüflegierungen
vom Typ AlCuMgMn mit Sn zeigen verglichen mit einer üblichen
Legierung vom Typ AlCuMgMn mit Pb ähnliche oder bessere Spannungskorrosionsbeständigkeit.