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Technikbereich
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Diese Erfindung betrifft die Zusammensetzung
des kompositen (zusammengesetzten) Sorbens auf der Basis von anorganischen
Stoffen, seine Erzeugungsweise, und vor allem seinen Einsatz zur
Entfernung und Immobilisierung von Kationen der Schwermetalle und/oder
der Phosphate in kontaminierten Gewässern oder Böden, Sedimenten
oder Abfällen
(Schlämmen):
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Bisheriger Stand der Technik
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In der Praxis sind bekannt und werden
verwendet verschiedene Sorbienten, die auf dem Prinzip des Kationenaustausches
(Ionenaustauscher) funktionieren, wie Naturzeolithe oder Alumosilikate
mit einer sehr niedrigen Sorptionskapazität. Diese Stoffe zeichnen sich
auch durch Selektivität
nur zu einem bestimmten Ion oder einer Ionengruppe aus, und ihr
Sorptionsvermögen
kann sehr schnell nach Erreichen des Gleichgewichtes ausgeschöpft werden.
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Viele auf dem Prinzip des Kationenaustausches,
der physikalischen Adsorption und Chemiesorption funktionierende
Naturstoffe können
nur in der pulverisierten Form eingesetzt werden. Fein zermahlende
organische Stoffe, Staubkohle, Bentonit, verschiedene Tone, Naturzeolith,
verschiedene Flugaschen oder Schlacken sind die typischen Vertreter
der angeführten
Sorbientengruppe. Diese Stoffe können
nicht direkt als Filtrationsbett verwendet werden, sie haben eine
sehr niedrige Sorptioskapazität,
und die Flockung sowie Separation dieser feinen Stoffe aus kontaminiertem
Wasser durch Filtration können
nach Ausschöpfung
der Wirksamkeit ernsthafte Probleme im technologischen Prozess verursachen.
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Bekannt ist auch eine sehr wirksame
Methode der Fixierung von Kationen der Schwermetalle durch den direkten
Einsatz des Kalkes oder des Portlandzementes. Die Applikation dieser
Methode ist aber durch technische Möglichkeiten (z. B. Einsatz
des Kalkes oder des Portlandzementes als Filtrationsbett) des Materials
begrenzt, und aus chemischer Sicht kann der erreichte sehr hohe
pH-Wert der Umgebung zur wiederholten Auflösung der ausgefällten Salze
führen.
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Unter dem Begriff Sorbens wird in
dieser Erfindung jeder beliebige Vertreter der Stoffgruppe verstanden,
die durch ihre Fähigkeit
gekennzeichnet ist, die Kationen der Schwermetalle und/oder Phosphate
durch Absorption, Adsorption oder Chemiesorption oder durch einen
anderen beliebigen Mechanismus zu immobilisieren. Das Sorbens ist
fähig,
den pH-Wert der Umgebung zu ändern,
als Puffer an der Schwelle feste Phase – kontaminierte/ flüssige Phase
zu wirken, und in der flüssigen
Phase die Kationen der Schwermetalle auszufällen. Dabei werden Hydroxisalze,
hydratisierte Oxide oder Hydroxide entsprechender Schwermetalle
gebildet, wobei ein Teil der ausgefällten Menge der kontaminierenden Metallkationen
auf physikalisch-chemische Weise auf der gegliederten Oberfläche des
porösen
Sorbens aufgefangen wird.
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In der Patentliteratur wurden technische
Lösungen
beschrieben, die die Adsorbienten zur Fixierung der Kationen von
Schwermetallen verwenden (PCTWO93/16797): das Adsorbens besteht
aus Komplexen, die Smektite (Minerale der Montmorillonitgruppe),
Aluminiumhydroxid und Phosphat bilden, die bei pH 5 bis 6 wirken.
Ein solches Adsorbens wird nach dem Austrocknen bei 40°C in Form
von Staub verwendet, und in den Filtern wird es zusammen mit faserigen
oder granulierten Stoffen eingesetzt, die einen Körper bilden.
Dieses Adsorbens kann auch mit verunreinigten Böden zwecks der Immobilisierung
der Kationen von Schwermetallen gemischt werden. Auf diese Weise
kann die Existenzform der Schwermetalle im Boden auf die Weise geändert werden,
dass die biologische Zugänglichkeit
von Ionen der Schwermetalle für
die Pflanzen reduziert wird, wodurch man diese Böden für gereinigt halten kann. Die
auf diese Methode gewonnene Immobilisierungsstufe erreicht den Wirkungsgrad
von 74 bis 82%. Wegen der relativ niedrigen Durchlässigkeit
der flüssigen
Phase ist es günstiger
die Adsorbienten auf der Basis der Tone als Dichtungsschichten (passive
Sperre) als Filtrationsbetten zur Entfernung der Schwermetalle anzuwenden.
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Das Prinzip einer weiteren bekannten
technischen Lösung
dieses Problems (WO 94/06717) ist folgend: die verunreinigte flüssige Phase
kommt in Kontakt mit den Partikeln des inerten Trägers (Mineralkörner oder
Eisenpartikeln) mit dem Durchmesser von 0,1 bis 2,5 mm und der Dichte
von 1 g·cm–3 unter
Anwesenheit des aufgelösten
Eisen(II)-Ions (Fe2+) sowie des gasförmigen Oxidationsmittels
(Sauerstoff oder Ozon), bei pH-Wert von 2,5 bis 8,5. Die Partikeloberfläche de Trägers, der
in der gemischten zu reinigenden flüssigen Phase zerstreut ist,
wird durch die Adsorption mittels Eisen(II)-Ionen aus der flüssigen Phase
aktiviert, infolge dessen es zu einer intensiveren Fixierung anderer
Metallkationen kommt – inklusive
der Kationen von Schwermetallen. Dieses Adsorbens sowie Art und
Weise seiner Anwendung ist zur Reinigung des Eisenwassers als auch
des Wassers mit einem hohen Chromgehalt geeignet. Die eingesetzte
Durchflussgeschwindigkeit der flüssigen
Phase betrug 3 m·St–1 bei
Filtrationskapazität
von etwa 24 l·St–1.
Diese Methode eignet sich auch zur Entfernung des Arsens aus kontaminiertem
Wasser. Das angeführte
Verfahren löst
aber nicht das Problem der komplexen Entfernung oder Fixierung der
Mehrheit von Ionen der Schwermetalle, und erfordert eine technologische
Sonderanlage – einen
Reaktor, der eine wirbelnde Bewegung des Partikelträgers in
der flüssigen
Phase sowie die Zufuhr der Eisen(II)-Ionen sichert. Diese Methode
kann weder zur Konsolidierung noch zur Reinigung der verunreinigten
Böden,
Schlämme
und Sedimente, d. h. zur Reinigung der kontaminierten festen Phase
verwendet werden.
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Eine ähnliche bekannte Lösung des
Problems stellt die Methode der Vorbereitung des aktiven Absorptionsmaterials
(EP0337047A1) dar. Dieses Material wird durch Rösten der Alumosilikate bei
einer mäßigen Temperatur
von 350 bis 800°C
in statischer Oxydationsatmosphäre
(Luft oder Sauerstoff) erzeugt. Das so thermisch modifizierte Alumosilikat
enthält
mindestens 17 Massenprozent der Reste des tauben Gesteins, das auch
Dolomiten oder schieferhaltige Materialien enthält. Darauffolgend werden in
die feinen ausgebrannten Teilchen von Alumosilikaten schrittweise
Formaldehyd – Harnstoff
sowie Wassersuspension eines anderen geeigneten Bindemittels (z.
B. 10 Massenprozent Zement) zugegeben. Auf diese Weise wird das
Adsorbens gewonnen, das kommerziell als „Beringite" bekannt ist. Als eine Alternative zu
den westfälischen
Schiefern, die man als Grundstoff zur Herstellung dieses Adsorbens
anwendet, können
die meisten Minerale dienen, die nach dem Ausbrand bei 800°C ihre Struktur
in eine sog. amorphe Röntgenphase ändern. Die
Wirkstoffe dieser Adsorbensgruppe sind Produkte der thermischen
Zersetzung von Karbonaten wie Kalzit, Dolomit und Siderit. Das Adsorbens
wird gewöhnlich
in zwei Formen verwendet: das grobe (Korngröße 1–2 mm) und das feine (Korngröße weniger
als 1 mm, genannt als „Wasserberingite"). Das sehr feine
Adsorbens (Korngröße weniger als
0,25 mm, genannt als „Bodenberingite") wird zum Bodenremedieren
eingesetzt. Bei der Entfernung und/oder Immobilisierung der Kationen
von Schwermetallen mittels Beringite spielen die Neutralisierung
und Fällung
die Hauptrolle.
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Zugänglich ist auch die Methode
der Erzeugung des vervollkommenen "Beringite" (EP0455621A1). Die Erhöhung des
Sorptionskoeffizienten des schieferhaltigen Materials, das Alumosilikate
enthält,
erhält
man durch Zugabe des Zementes als Bindemittel und/oder des Pulveraluminiums
oder der das Aluminium enthaltenden Wassersuspension, durch Vorbereitung
des Stabilisierungsgemisches auf die pH-Werte zwischen 10 bis 14
durch Zugabe der Hydroxide und durch hydrothermale Verarbeitung
bei der Temperatur von 70 bis 120°C
während
mehrerer Stunden, alternativ auch durch Zugabe des Natriumsilikats
in der Wasserlösung.
Das vervollkommene "Beringite" kann beim industriellen
Einsatz als Filtrationsbett zur Filtration des kontaminierten Wassers
im Volumen von 1500 bis 1800 V/V0 unter
Einhaltung der Normen für
Reinigung angewendet werden.
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Alle angeführten inkompositen (nicht zusammengesetzten)
Sorptionsstoffe sind Einzweckstoffe und man kann sie nur als Additivs
applizieren. Sie sind nicht geeignet zur gleichzeitigen Anwendung
als aktiver Stoff, als körniges
Grundmaterial für
die Füllungen
der Filterbette zur Reinigung der kontaminierten flüssigen Phasen
und als Pulverzusatz zur Immobilisierung der Metallkationen in der
festen Phase.
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Die Hauptnachteile der Sorbienten
des "Beringite"-Typs sind: die schieferhaltigen
Ausgangsstoffe sind nicht üblich
zugänglich
und darüber
hinaus sind sie zwecks der Erhöhung
der spezifischen Oberfläche
sowie der Pufferwirkung thermisch bei der Temperatur um 600 bis
800°C zu
behandeln, was energetisch und technisch anspruchsvoll ist. Weiterhin
müssen
verschiedene spezielle Komponenten wie z. B. Metallaluminium, Natriumsilikat
und Kalziumhydroxid zugegeben werden, und darauffolgend sind sie
hydrothermal zu verarbeiten, um eine höhere Wirksamkeit der Entfernung
von Kationen der Schwermetalle zu erreichen. Der Nachteil ist der
technische und ökonomische
Aufwand des Vorbereitungsprozesses des Sorbens
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Die ähnlichste bekannte Lösung des
Problems ist die Methode einer solchen Vorbereitung des aktiven Absorptionsmaterials,
wie sie in folgenden Dokumenten beschrieben ist:
- – Database
WPI, Class D15, AN 1988-087150, XP-002122616 & JP-A-06 07732, SHINKO KOGYO KK (im weiteren
nur D1) a
- – DE 36 24 300 A ,
METALLGESELLSCHAFT AG (im weiteren nur D2).
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Das Dokument D1 führt ein Sorbens zur Entfernung
der Phosphate oder Ione der Schwermetalle Hg2+, Zn2+, Cu+2, Cd2+, Ni2+, oder Cr2+ aus Wasser an, das durch Vermischung (a)
des Kalzits vom Korallenriff, (b) des Dolomits und (c) des anorganischen
Bindemittels im Verhältnis
10–90
Massenprozent (a), 90–10
Massenprozent (b) und 1–10
Massenprozent (c) vorbereitet wird. Das Gemisch wird dann geformt
und schließlich
bei den Temperaturen von 500–800°C ausgebrannt.
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Die Grundstoffe, aus denen das in
D1 angeführte
Sorbens (d. h. Kalzit des Korallengriffes, Dolomit und anorganisches
Bindemittel) vorbereitet wird, werden im festgelegten Massenverhältnis gemischt.
Kalzit und Dolomit repräsentieren
die aktive Komponente des Sorbens, und der Gesamtinhalt im Sorbens
beträgt
90–99 Massenprozent.
Das anorganische Bindemittel (repräsentiert 1–10 Massenprozent) wird zugegeben,
damit sich die einzelnen Körner
der aktiven Komponente zu einem Ganzen binden.
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Was die Lösung nach D2 betrifft, dort
ist das Sorbens für
die Sorption der gasförmigen
Phase entwickelt. Es ist nicht zur Reinigung der Flüssigkeiten
applizierbar. Das Sorbens in Form von Pellets wird durch einen hohen
Kalkgehalt (CaO) charakterisiert, da der Ausbrand bei der Temperatur
von 800–900°C, das Intervall
(iii) wird überschreiten.
Der Kalk wird in der Flüssigkeit
unter dynamischen Bedingungen gelöst, und der so gebildete Brei
kann das Filtrationsbett verstopfen.
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Das Wesen
des Patentes
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Die angeführten Nachteile der bekannten
Lösungen
können
im beträchtlichen
Maße durch
die Lösung laut
dieser Erfindung behoben werden. Der Gegenstand der Erfindung ist
das zusammengesetzte Sorbens zur Entfernung und Immobilisierung
der Schwermetalle und/oder Phosphate in der kontaminierten flüssigen oder festen
Phase. Das körnige
zusammengesetzte Sorbens entsprechend dieser Erfindung wird durch
Vermischen der Grundkomponenten (Träger), die die Naturschiefer
und/oder Abfall nach der Kohleaufbereitung bilden, mit der aktiven
Komponente – halbgebrannte
Dolomite mit einem hohen MgO·CaCO3-Gehalt, die durch das Brennen des natürlichen
Dolomits in die 1. Stufe bei den Temperaturen 750 ± 30°C und des
Bindemittels im Massenverhältnis
(1,3 bis 4,3) : (1,0 bis 1,3) : (1,0 bis 1,5) gewonnen werden. Das
so gebildete Gemisch wird weiterhin physikalisch-mechanisch aufbereitet,
um ein zusammengesetztes Sorbens mit einer vorausbestimmten Korngröße für verschiedene
Applikationen beim Reinigen der kontaminierten festen oder flüssigen Phase
zu gewinnen.
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Die Art und Weise der Herstellung
des kompositen Sorbens entsprechend dieser Erfindung wird durch das
Mischen der Naturschiefer und/oder des Abfalls aus der Kohleaufbereitung
charakterisiert, die die Grundkomponente (Träger) repräsentieren, mit dem halbgebrannten
Dolomit mit einem hohen MgO·CaCO3-Gehalt, der durch das Brennen des natürlichen
Dolomits in der ersten Stufe bei den Temperaturen 750 ± 30°C gewonnen
wird, und der die aktive Komponente repräsentiert. Diese zwei Hauptkomponenten
werden zuerst getrennt oder zusammen auf die Korngröße kleiner
als 0,2 mm zerkleinert und/oder gemahlen. Im nächsten Schritt wird zu diesem
Zweikomponentengemisch in geeigneter Menge das Bindemittel so beigemischt,
dass das Massenverhältnis
folgend ist Trägeraktive
Komponente : Bindemittel = (1,3 bis 4,3) : (1,0 bis 1,3) : (1,0
bis 1,5). Danach wird ins Gemisch Wasser im Verhältnis G : W = 1 : (0,38–0,60) zugegeben
und man bereitet eine Masse mit Pastenkonsistenz (sog. Zementmörtel) vor.
Nach einer kurzen 10-tägigen
Erstarrungszeit wird der erstarrte Zementmörtel auf die im voraus definierte
Kornfraktionen zerkleinert und/oder gemahlen und sortiert, je nach
Verwendungszweck des Sorbens zur Reinigung der kontaminierten festen
oder flüssigen
Phase.
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Die wichtigsten Grundstoffe zur Vorbereitung
der Hauptkomponente (Träger)
des Sorbens sind verschiedene Naturschiefer wie Chlorit- serizitische
Schiefer oder schwarze Schiefer (z. B. solche der Obertrias-Zeit
vom Reingraaben-typ oder aus der Marienthaler Lagerstätte) oder
Abfallmaterial aus den beim Kohlewaschen und/oder bei der Kohleaufbereitung
entstehenden Halden, eventuell ihre gegenseitige Kombination. Genauso
können
als Grundsubstanzen zur Vorbereitung der Hauptkomponente verschiedene
Naturstoffe verwendet werden, wie Tuffe, Sandsteine, Tonsteine,
Kaoline oder Diatomite, oder ihre Kombination.
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Als wirksame Komponente zur Vorbereitung
des Sorbens entsprechend dieser Erfindung kann bevorzugt der thermisch
modifizierte (kalzinierte) Dolomit angewendet werden, der durch
Ausbrennen des natürlichen
Dolomits in die 1. Stufe bei der Temperatur von 720 bis 750°C unter statischen
Bedingungen gewonnen wird. Alternativ kann auch der thermisch modifizierte
Dolomit angewendet werden, der durch Ausbrennen des natürlichen
Dolomits bei der Temperatur von 750 bis 780°C unter dynamischen Bedingungen
gewonnen wird.
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Bei der Sorbenserzeugung nach dieser
Erfindung wird als Bindemittel der Portlandzement (PZ) – bevorzugt
weißer
Zement angewendet.
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Die Endform des Sorbens nach dieser
Erfindung wird durch das Zerkleinern und/oder Mahlen des ausgehärteten Zementmörtels mit
Sortierung nach festgelegter Korngröße erreicht – bevorzugt
= (1,0–3,0), (0,3–1,0) und
(0,0–0,3)
mm – je
nach unterschiedlicher Anwendung zur Reinigung der kontaminierten
flüssigen oder
festen Phase.
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Wird das Sorbens entsprechend dieser
Erfindung zur Entfernung und Immobilisierung der Kationen von Schwermetallen
und/oder Phosphaten in der kontaminierten flüssigen Phase verwendet, wird
dieses als Filtrationsbett eingesetzt, durch welches die kontaminierte
flüssige
Phase hindurchfließt.
Eine bestimmte Sorbensmenge mit einer bestimmten Korngröße kann
auch in die Sedimentationsbehälter
mit kontaminierter flüssiger
Phase vor ihrer Filtration zugegeben werden.
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Wird das zusammengesetzte Sorbens
nach dieser Erfindung zur Immobilisierung von Schwermetallen und/oder
Phosphaten in der kontaminierten festen Phase (d. h. im Boden) eingesetzt,
so wird eine bestimmte Menge des Pulversorbens mit der kontaminierten
festen Phase gemischt, bevor sie zwecks Verhinderung möglicher
Extrakte der oben spezifizierten gefährlichen Stoffe am Abfallplatz
abgelagert wird.
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Beispiele der Erfindungsrealisierung
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Zur Vorbereitung der Gemische, die
die Basis des zusammengesetzten Sorbens entsprechend der Erfindung
bilden, wurden auf Grund der Prüfungen
drei Grundarten der Ausgangsstoffe ausgewählt:
- – Grundstoffe,
die die Quelle der "aktiven
Komponente" des
Sorbens sind;
- – Grundstoffe,
die die Hauptkomponente, d. h. Träger (sog. Skelett, Matrix)
des Sorbens bilden; und
- – Bindestoffe,
die als Bindemittel der zwei angeführten Hauptkomponenten verwendet
werden.
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Diese Erfindung betriff die nicht
thermische Vorbereitungsweise des kompositen Sorbens. Diese Art und
Weise setzt die Zugabe eines solchen Bindemittels ins Gemisch der
Hauptkomponente und der aktiven Komponente voraus, das dem Sorbens
genügende
Trockenfestigkeit sowie die Festigkeit im Wasser sichert, und das
einen in die Verbesserung der Funktion der aktiven Komponente mündenden
synergischen Effekt mit sich bringt.
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In den in dieser Erfindung angeführten Beispielen
wurden bei der Erzeugung als Hauptstoffe für den Hauptteil verschiedene
Naturstoffe vom Typ der Schiefer und Abfallmaterial aus der Kohleaufbereitung
angewendet. Konkret wurden Schiefer aus den slowakischen Lokalitäten Ráztoka,
Marianka a Hnilčík verwendet, sowie
das feste Abfallmaterial, das aus der Halde der aufbereiteten und
gewaschenen Kohle in Handlová in der
Slowakei stammt. Obwohl dieses Material im wesentlichen unterschiedlich
ist, enthält
es allerdings tuffitisch-tonige und organische Stoffe und kann alternativ
statt des Schiefers zur Erzeugung der Hauptkomponente des Sorbens
nach dieser Erfindung angewendet werden.
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Als aktive Komponente wird bei der
Erzeugung der Dolomit aus der Lagerstätte Hubina, Slowakei, verwendet,
der die besten Ergebnisse lieferte. Der Halbgebrannte Dolomit (HGD) kann
durch das Ausbrennen des natürlichen
Dolomits in die 1. Stufe bei der Temperatur 750 ± 30°C vorbereitet werden. Der erzeugte
HGD mit Korngröße 2–11 mm hat
eine hohe chemische Reinheit und seine mineralogische Zusammensetzung
ist folgende: Kalzit (CaCO3) = im Durchschnitt
70%, Periklas (MgO) = 28%, Restdolomit = 1% und weniger als 1% der
Silikate (die aus Glimmer, Quarz, Feldspat SiO2,
Al2O3, Fe2O3 usw. stammen)
Kalzit- und Restdolomitgehalte wurden durch manometrische Analyse
des gemahlenen Produktes festgelegt. Der HGD mit der Korngröße 2–11 mm wurde
danach bis auf die Korngröße kleiner
als 0,2 mm zerkleinert, gemahlen, sortiert (Brecher – 3 Stufen,
Schwingmühle,
Schüttelsortierer),
und dieses Endmaterial wurde zur Erzeugung des zusammengesetzten
Sorbens verwendet.
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Schwarze Tonschiefer, konkret Lunz-Schiefer
(LS) scheinen – auf
Grund ihrer einfachen mechanischen Verarbeitbarkeit (Mahlen), ihres
relativ niedrigen Gehaltes an Schwermetallen und günstigen
Gehaltes an organischen Stoffen – als die besten Grundstoffe
zur Erzeugung der Hauptkomponente zu sein. Die Volumenmasse des
feuchten Gesteines beträgt
etwa 2545 kg·m–3 und
des Trockengesteins ca. 2050 kg·m–3.
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Der Portlandzement wurde als Bindemittel
zur Vorbereitung des zusammengesetzten Sorbens entsprechend dieser
Erfindung angewendet. Neben diesen Eigenschaften als Bindemittel
wirkt der Portlandzement teilweise auch als aktive Komponente (was
der Gehalt an Kalzium Silikaten, Kalzium Aluminate und/oder Anwesenheit
einer kleinen Menge vom freien CaO verursacht). Allgemein ist es
möglich,
jeglichen Portlandzement des Grades 350 und höher anzuwenden. Deshalb ist
es günstig,
den weißen
Zement anzuwenden, weil er umweltfreundlicher ist, kein Chrom, eventuell
weitere Schwermetalle in einer solchen Menge wie gewöhnlicher
Portlandzement enthält.
In den in dieser Erfindung angeführten
Beispielen wurde weißer
Zement (PZ) von der Gesellschaft Hirocem Rohožník, Slowakei, verwendet.
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Mineralogische und chemische Zusammensetzung
der angeführten
Ausgangsstoffe wurde mittels der X-ray Difraktions- und der chemischen
Analyse bestimmt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1, 2 und 3
angeführt.
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In den in der Erfindung präsentierten
Beispielen sind zwei verschiedene Gemische der Hauptkomponente (Gemisch
1 und Gemisch 2) angeführt,
die zur Vorbereitung des körnigen
zusammengesetzten Sorbens verwendet wurden. Die Zusammensetzung
des Gemisches 1 und des Gemisches 2 war folgend:
Gemisch 1:
LS(50%) + PC(30%) + HGD(20%)
Gemisch 2: HA(50%) + PC(30) +
HGD(20%)
wobei gilt: LS = Schwarze Tonschiefer
HA = Abfallmaterial
nach der Aufbereitung der Braunkohle Handlová
PZ = (weißer) Portlandzement
HGD
= halbgebrannter Dolomit
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Die Zahlen in den Klammern entsprechen
dem Anteil der gegebenen Komponente in Massenprozent.
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Beispiel 1
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In diesem Beispiel wurde das Sorbens
entsprechend der Erfindung so vorbereitet, dass die einzelnen Ausgangsstoffe
selbständig
verarbeitet wurden: sie wurden zerkleinert auf einem 3-stufigen
Brecher, gemahlen in einer Schwingmühle und sortiert auf einem
Schüttelsortierer,
wodurch die Hauptkomponenten mit Korn kleiner als 0,2 mm gewonnen
wurden. Zur Vorbereitung des Gemisches 1 wurden LS und HGD gemischt
und danach wurde in dieses Doppelkomponentengemisch weißer Portlandzement
(PZ) zugegeben. Das Gemisch 2 wurde auf die gleiche Art vorbereitet,
nur statt LS wurde HA eingesetzt. Durch Wasserzugabe in jedes Dreikomponentengemisch
aus festen Stoffen in der Menge, die dem Massenverhältnis feste
Phase : Wasser (P : W) = 1,25–2,00
entsprach, wurde eine pastenartige Masse vorbereitet, der sog. Zementmörtel. Dieser
Zementmörtel
wurde in verschiedene Formstücke
zur Herstellung der Briketts, Ziegel oder Pellets gegeben. Die so gebildeten
Formstücke
wurden während
des Erstarrens (7 Tage) mit Wasser bespritzt. Nach dem Erstarren, Aushärten und
Austrocknen wurde das Material in zwei bis drei Etappen zerkleinert
und sortiert, wobei aus dem Gemisch 1 und dem Gemisch 2 das Mahlgut
in drei Fraktionen mit der Korngröße 1,0 bis 2,5 mm; 0,30 bis
1,0 mm und kleiner als 0,30 mm vorbereitet wurde. Da der gleiche
Brecher- und Sortierertyp bei der Verarbeitung des Gemisches 1 und
des Gemisches 2 verwendet wurde, waren die Körner einzelner Fraktionen ähnlich – Tabelle
4. Die chemische und mineralogische Zusammensetzung beider Gemische
ist in der Tabelle 5 angeführt: Tabelle
4:
Tabelle
5:
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Erklärungen zu der Tabelle 5:
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- *) Phylosilikate
- Chlorit + Serizit
+ Illit (Gemisch 1) oder Montmorillonit + Serizit + Illit + Kalzit
Gemisch 2)
- +
- bedeutet Spuren bis
0,X% des Mineralgehalts
- Vulkanischer Tuff
- amorphe vulkanische
Phase (vulkanisches Glas, Asche u. ä.)
- Organische Phase
- fein zerstreuter organischer
Kohlenstoff und organische Stoffe (Gemisch 1) oder fein zerstreute
Kohle und organische Urkohlekomponente (Gemisch 2)
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Die Eigenschaften des Sorbens entsprechend
dieser Erfindung sind detaillierter in folgenden Beispielen angeführt (Beispiele
2 bis 4). Die Art und Weise der Vorbereitung und Anwendung von Sorbens
als Mittel zur Entfernung und Fixierung der Schwermetalle an Modelllösungen von
Kupfer (Cu2+), Zink (Zn2+),
Blei (Pb2+), Cadmium (Cd2+),
Quecksilber (Hg2+), Eisen (Fe3+)
, Mangan (Mn2+) und Phosphaten (PO4
3–) unter statischen und
dynamischen Bedingungen werden präsentiert; die Ergebnisse der
unter statischen Bedingungen durchgeführter Tests sind in der Tabelle
6 zusammengestellt.
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Wie aus der Tabelle 6 hervorgeht,
wurden die Proben des zusammengesetzten Sorbens mit Zugabe des natürlichen
Zeoliths ins Gemisch 1 auch auf die Fähigkeit des Abfanges der Amoniumionen
(NH4
+) überprüft.
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Beispiel 2
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In diesem Beispiel wurde entsprechend
der Erfindung das zusammengesetzte Sorbens mit der Korngröße 1,0–3,0 mm
vorbereitet. Seine Zusammensetzung in Massenprozent war folgend:
Lunz-Schiefer (LS) 50%, weißer
Zement (PZ) 30%, thermisch modifizierter Dolomit (HGD) 20%. Zur
Vorbereitung des Zementmörtels
wurde Wasser im entsprechenden Verhältnis P : W = 1,25 zugegeben.
Nach einer bestimmten Erstarrungszeit (etwa 7 Tage) wurde die getrocknete
Masse zerkleinert und in drei Fraktionen sortiert. Im weiteren Versuch
wurden 15 ml des kompositen Sorbens mit der Körnigkeit 1,0–3,0 mm
als Filtrationsbett verwendet. Die Modelllösung mit der Konzentration
9 mg·l–1 Cu2+ floss durch das Filterbett mit der Durchschnittsgeschwindigkeit
2,76 m·St–1 von
unten nach oben. Nach dem Übergang
der Lösung
in der Menge V/V0 = 267 betrug die Durchschnittsstufe
der Lösungsreinigung
vom Cu-ionen 97%
bei der Konzentration Cu2+ in gereinigter
Lösung 0,29
mg·l–1.
Die durchschnittliche Volumenbelastung des Filters betrug 18 V/V0·St–1,
was dem Wert 2,76 m3·m2·St–1 entspricht.
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Beispiel 3
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In diesem Beispiel wurde das zusammengesetzte
Sorbens wie im Beispiel 2 vorbereitet. Der Unterschied bestand nur
darin, dass statt des Lunz-Schiefers der getrocknete Abfall (HA)
nach der Kohleaufbereitung aus der Halde in Handlová in der
Menge von 50% als Träger
verwendet wurde. Wie im oben angeführten Beispiel , wurde der
Träger
mit 30% Portlandzement (PZ) als Bindemittel und mit 20% thermisch
modifizierten Dolomits (HGD) als der aktiven Komponente gemischt.
Zur Vorbereitung des Zementmörtels
wurde Wasser in Menge zugegeben, die dem Verhältnis P : W = 2,0 entspricht.
Nach Erstarren und Aushärten
des Gemisches (etwa 10 Tage) wurde die trockene Masse zerkleinert
und zum zusammengesetzten Sorbens mit der Korngröße 1,0–3,0 mm sortiert, um weitere
Tests durchzuführen.
In jedem wurden 15 ml Sorbens als Filtrationsbett verwendet. Die
Modelllösung
Cu2+ mit Konzentration 8,7 mg·l–1 floß durch
das Bett von unten nach oben. Nach dem Übergang des Volumens V/V0 = 267 durch das Filter betrug die Endkonzentration
von Cu2+ in gereinigter Lösung 0,106
mg·l–1.
Es wurde der Wirkungsgrad der Ionenentfernung von Cu2+ auf
98,8% bei der durchschnittlichen Volumenbelastung des Filters 12
V/V0·St–1 festgestellt,
was dem Wert 1,84 m3·m–2·St–1 entspricht.
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Beispiel 4
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Das Sorbens entsprechend dieser Erfindung
und die Lösung
mit dem Gehalt an PO4
3+ Ionen
wurden unter statischen Bedingungen (durch Dosierung) im Verhältnis 1
g Sorbens auf 1000 ml der Lösung
vermischt. Die gemischten Phasen wurden während 60 Min. gemischt und
danach durch die Filtration abgetrennt. Es wurde festgestellt, dass
die Ionenkonzentration PO4
3+ von
Anfangswert 9,7 mg·l–1 auf
den Endwert 0,01 bis 0,16 mg·l–1 gesenkt
wurde, wobei der Wirkungsgrad der Ionenentfernung PO4
3+ 98,3 bis 99,9% erreicht wurde.
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Beispiel 5
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Das Sorbens entsprechend dieser Erfindung
und die Modelllösungen
mit Ionenkonzentrationen Cu2+ in der Menge
10,52 bis 91,68 mg·l–1 wurden
unter statischen Bedingungen (durch Dosierung) im Verhältnis 1 g
Sorbens auf 1000 ml Lösung
vermischt. Die gemischten Phasen wurden während 60 Min gemischt und danach
durch Filtration abgetrennt. Der Gehalt an Cu2+ Ionen
in den Lösungen
nach der Reinigung war von 0,103 bis 16,227 mg·l–1 je
nach Cu2+ Gehalt in der Ausgangslösung, d.
h. Ionengehalt von Cu2+ in gereinigten Lösungen wurde
von 99,02% bis 82,3% reduziert. Bei den Vergleichstests unter gleichen
Bedingungen mit Beringite wurde der Wirkungsgrad im Bereich von
61,69% bis 22,02% erreicht.
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Beispiel 6
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Die Tests wurden mit Modelllösungen der
Ionen Zn2+ durchgeführt. Die Anfangskonzentrationen
bewegten sich im Bereich von 10,90 bis 105,40 mg·l–1 und
diese Lösungen
wurden auf die gleiche Art und Weise durchgeführt wie in vorangehenden Beispielen
unter Anwendung des Sorbens entsprechend dieser Erfindung. Es wurde
festgestellt, dass der Ionengehalt Zn2+ in
gereinigten Lösungen
im Bereich von 99,42% bis 60,92% in indirekter Abhängigkeit
von der Anfangskonzentration der Lösung reduziert wurde.
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Beispiel 7
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In diesem Experiment wurde ein Satz
von Vergleichstests durchgeführt,
um zu vergleichen:
- – Einflüsse der Produktionsweise auf
die Adsorptionskapazität
des Sorbens, und
- – das
Sorbens entsprechend dieser Erfindung mit dem Adsorbens Typ Beringite.
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Das zusammengesetzte Sorbens in Zusammensetzung
entsprechend dieser Erfindung wurde in zwei Typs vorbereitet: als
Pellets (Typ A) und in körnigem
Zustand (Typ B).
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Das Sorbens A mit den Pellets der
Größe 0,2–5 mm wurde
aus dem Gemisch vorbereitet, das 50% des Trägers (LS und/oder HA), 30%
Portlandzement (PZ) und 20% halbgebrannten Dolomits (HGD) enthält. Zuerst
wurde das trockene Gemisch fein mit Wasser bespritzt, um nasse Pellets
vorzubereiten. Nach dem Erstarren und Aushärten der Masse (ca. 5 Tage)
wurden Pellets für
weitere Anwendung vorbereitet.
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Das Sorbens B im körnigen Zustand
entsprechend dieser Erfindung wurde aus dem Gemisch vorbereitet,
das 50% des Trägers
(LS und/oder HA), 30% Portlandzement (PZ) und 20% halbgebrannten
Dolomits (HGD) enthält.
Das körnige
Material bestimmter Körnigkeit
wurde durch darauffolgendes Zerkleinern dieser Grundstoffe gewonnen,
durch Vermischen und durch Zugabe einer bestimmten Menge des trockenen
Gemisches, wodurch Zementmörtel
gebildet wurde, der nach dem Erstarren und Aushärten zerkleinert und sortiert wurde.
Mittels dieser Methode wurde das zusammengesetzte Sorbens mit typischer
Korngröße von 1,0–2,5 mm
vorbereitet.
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Die Proben der einzelnen Sorbienten
wurden zur Reinigung der Modelllösungen
verwendet, die Kupfer und Zink unter statischen Bedingungen (durch
Dosierung) enthalten – die
Ergebnisse sind in der Tabelle 7 angeführt. Diese Ergebnisse können mit
denen verglichen werden, die mit der Vergleichsprobe des Beringite
mit der Korngröße 1 bis
2 mm (sog. "Wasserberingite", das durch thermische
Methode aus Alumosilikate vorbereitet wird) erreicht wurden.
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Die höchsten Werte der Wirksamkeit
der Ionenentfernung von Cu2+ und Zn2+ (99 bis 60%) wurden in den Tests erreicht,
in denen Proben des körnigen
Sorbens entsprechend dieser Erfindung (Typ B) verwendet wurden.
Die Werte für
die Zn2+-ionen waren in allen Fällen höher als
entsprechende Werte, die mit Sorbens Typ A (45 bis 15%) erreicht
wurden, und viel höher
im Vergleich mit den mit Adsorbens Beringite erreichten Ergebnissen.
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Zum Vergleich, die erreichten Werte
der Wirksamkeit der Entfernung von Zn2+-ionen
für das
Adsorbens Beringite waren nur 25 bis 10% unter gleichen Bedingungen.
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Die Durchschnittswirksamkeit des
aus dem Sorbens entsprechend dieser Erfindung vorbereiteten Filtrationsbettes
betrug unter dynamischen Bedingungen 97% bei höherer Geschwindigkeit und 99%
bei kleinerer Geschwindigkeit.
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Beispiel 8
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Zum Testen der Wirksamkeit von Sorbens
nach dem Beispiel 1 zur Reinigung der realen kontaminierten Wasserlösung wurde
dieses komposite Sorbens als Filtrationsbett im Durchflusssystem
eingesetzt. Die verwendete Abfalllösung aus einem Galvanisierungswerk
wurde darüber
hinaus künstlich
aufbereitet – mit
den Cu- und Pb-Salzen dotiert. Die Anfangskonzentrationen sind in
der Tabelle 8 angeführt: Tabelle
8:
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Die Tests verliefen an der Apparatur
in gläsernen
Durchflusskolonnen mit der Höhe
400 mm und Durchmesser 30 mm mit Filtrationsgewebe (Typ LN61) sowie
mit Sedimentationsbehältern
mit 3 Liter-Inhalt. Die kontaminierte Lösung wurde mittels einer Rotationspumpe
umgepumpt und in den oberen Teil der Kolonne zugeführt. Von
dort floss die Lösung
nach unten zum Filtriergewebe. Die Raumbelastung des Filters betrug
15 V/V0 St–1.
Während
des Versuches wurde in 30 Min. Abständen die Regeneration der Filtrationskolonne
durch Gegenstrom durchgeführt.
Auf die Art und Weise ist es gelungen, die Filtration ohne Austausch
der Filterfüllung (Sorbens)
bis 770 V/V0 zu erreichen. Beim periodischen
Durchwaschen des Filtrationsbettes kann die mechanische Lebensdauer
des Filters mit körnigem
Sorbens als Füllung
in der Größenordnung
1 500 V/V0 erwartet werden. Während der
Messung wurde der pH-Wert der Lösungen
betrachtet, der sich zwischen 12,8 bis 8,7 bewegte.
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Die Ergebnisse, die die Möglichkeit
der Reinigung einer solchen Abfalllösung unter dynamischen Bedingungen
mit Einsatz des Sorbens entsprechend dieser Erfindung dokumentieren,
sind in der Tabelle 9 angeführt.
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Industrielle Nutzung der
Erfindung
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Das komposite entsprechend dieser
Erfindung vorbereitete Sorbens kann zur Entfernung und Immobilisierung
der Schwermetalle und/oder Phosphate in der flüssigen sowie festen Phase ausgenutzt
werden. Typische Applikationen des Sorbens entsprechend dieser Erfindung
stellen folgende Beispiele dar:
- 1. Material
für Filtrationsbette
in der Korngröße 1,0–3,0 mm,
gelegentlich auch 0,3–1,0
mm zur Reinigung und Nachreinigung des kontaminierten Abfallwassers
von den Kationen der Schwermetalle und/oder Phosphate unter dynamischen
Bedingungen;
- 2. Pulverzusatz mit Korngröße kleiner
als 0,3 mm zur Reinigung und Nachreinigung des Abfallwassers von Schwermetallen
und/oder Phosphaten, wo er darauffolgend von der gereinigten flüssigen Phase
durch zwei Methoden abgetrennt werden kann: (i) durch Sedimentation
oder gelegentlich durch Flockung und Sedimentation im Absetzbehälter und
(ii) durch Filtration mittels Anwendung des mechanischen Filters
(z. B. Sandfilter);
- 3. Zusatz, vor allem im Pulverzustand mit der Korngröße weniger
als 0,3 mm, in die Böden,
Sedimente und Abfälle
(Schlämme)
zur Immobilisierung der Kationen von Schwermetallen und/oder Phosphaten,
der das Auslaugen dieser gefährlichen
Stoffe aus angeführten
festen Phasen verhindert.
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Die angeführten Beispiele beschränken nicht
die weiteren möglichen
Applikationen von Sorbens entsprechend dieser Erfindung.