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Die vorliegende Erfindung betrifft
kondensierte 1,2,4-Thiadiazinderivate, Verfahren zur deren Herstellung,
die Verbindungen umfassende Zusammensetzungen, die Verwendung dieser
Verbindungen als Medikamente und deren Verwendung bei der Therapie
z. B. bei der Behandlung oder Vorbeugung von Erkrankungen des zentralen
Nervensystems, des kardiovaskulären
Systems, des Pulmonalsystems, des gastrointestinalen Systems und
des endokrinologischen Systems.
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Gegebenenfalls kann die pharmazeutische
Zusammensetzung der Erfindung eine Verbindung der Formel I umfassen,
die mit einer oder mehreren pharmazeutisch wirksamen Verbindungen,
z. B. einem Antidiabetikum oder einem anderen pharmazeutisch wirksamen
Material, einschließlich
Verbindungen zur Behandlung oder Prophylaxe von Diabetes, einschließlich zur
Vorbeugung oder Verlangsamung des Fortschreitens von beeinträchtigtem
Glukoseverlangen („impaired
fasting glucose" (IFG))
oder beeinträchtigter
Glukosetoleranz („impaired
glucose tolerance" (IGT),
sowie Insulinresistenz und Erkrankungen, bei welchen Insulinresistenz
der pathophysiologische Mechanismus ist, kombiniert werden. Geeignete
Antidiabetika umfassen kurz- und langwirkende Insuline, Insulinanaloge
sowie oral wirksame hypoglykämische
Mittel wie Sulfonylharnstoffe, z. B. Gilbenchlamid und Glipizid;
Biguanide, z. B. Metformin; Benzoesäurederivate, z. B. Rapaglinid;
Thiazolidindione, z. B. Troglitazon, Rosiglitazon, Pioglitazon und
Ciglitazon; glukagonähnliches
Peptid 1 (GLP-1), GLP-1-Derivate und GLP-1-Analoge, Hemmstoffe von α-Glukosidase,
z. B. Acarbose und Voglibose, Hemmstoffe von Leberenzymen, die für die Biosynthese
von Glukose verantwortlich sind, z. B. Glykogenphosphorylase-Hemmstoffe.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kaliumkanäle spielen bei der physiologischen
und pharmakologischen Regulierung des Zellmembranpotentials eine
wichtige Rolle. Unter den verschiedenen Arten von Kaliumkanälen befinden
sich ATP-sensitive (KATP-)Kanäle, die
durch Änderungen
der intrazellulären
Konzentration von Adenosintriphosphat reguliert werden. Die KATP-Kanäle
wurden in Zellen von verschiedenen Geweben wie Herzzellen, Bauchspeicheldrüsenzellen,
Skelettmuskeln, Glattmuskeln, zentralen Neuronen und Adenohypophysezellen
gefunden. Die Kanäle wurden
mit verschiedenen Zellfunktionen, z. B. mit Hormonausscheidung (Insulin
von Betazellen der Bauchspeicheldrüse, Wachstumshormone und Prolactin
von Adenohypophysezellen), Gefäßerweiterung
(in Glattmuskelzellen), Herzaktionspotentialdauer, Neurotransmitterfreisetzung
im zentralen Nervensystem in Zusammenhang gebracht.
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Von Modulatoren der KATP-Kanäle wurde
gefunden, dass sie zur Behandlung für verschiedene Erkrankungen
wichtig sind. Bestimmte Sulfonylharnstoffe, die zur Behandlung von
nicht insulinabhängiger
Diabets mellitus verwendet wurden, wirken durch Stimulieren der
Insulinfreisetzung durch eine Hemmung der KATP-Kanäle auf Betazellen
der Bauchspeicheldrüse.
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Von den Kaliumkanalöffnern,
die eine heterogene Verbindungsgruppe umfassen, wurde gefunden, dass
sie Gefäßglattmuskeln
entspannen können,
und sie wurden deshalb zur Behandlung von Bluthochdruck verwendet.
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Zudem können Kaliumkanalöffner als
Bronchodilatoren bei der Behandlung von Asthma und verschiedenen
anderen Erkrankungen verwendet werden.
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Weiterhin zeigten Kaliumkanalöffner, dass
sie Haarwachstum unterstützen,
und sie wurden zur Behandlung von Haarausfall verwendet.
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Kaliumkanalöffner können auch den Harnblasenglattmuskel
entspannen und deshalb zur Behandlung von Harninkontinenz verwendet
werden. Kaliumkanalöffner,
die den Glattmuskel der Gebärmutter
entspannen, können
zur Behandlung von Frühgeburt
verwendet werden.
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Durch die Wirkung auf Kaliumkanäle des zentralen
Nervensystems können
diese Verbindungen zur Behandlung von verschiedenen neurologischen
und psychiatrischen Erkrankungen wie Alzheimer, Epilepsie und zerebrale
Ischämie
verwendet werden.
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Ferner wurde von den Verbindungen
gefunden, dass sie bei der Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung,
Erektionsfunktionsstörung
und bei der Empfängnisverhütung nützlich sind.
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Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
die Insulinausscheidung durch Aktivieren von Kaliumkanälen der
Betazelle hemmen, können
in Kombination mit anderen Verbindungen verwendet werden, die zur
Behandlung von nicht insulinabhängiger
Diabetes mellitus und insulinabhängiger
Diabetes mellitus, einschließlich zur
Vorbeugung oder Verlangsamung des Fortschreitens von beeinträchtigtem
Glukoseverlangen (IFG) und beeinträchtigter Glukosetoleranz (IGT)
verwendet werden können.
Beispiele für
solche Verbindungen sind lang- und kurzwirkende Insuline, Insulinanaloge,
Insulinsensibilisierungsmittel, Insulinsekretagoga sowie oral wirksame
hyperglykämische
Mittel wie Sulfonylharnstoffe, z. B. Gilbenchlamid und Glipizid;
Biguanide, z. B. Metformin; Benzoesäurede rivate, z. B. Rapaglinid;
Thiazolidindione, z. B. Troglitazon, Rosiglitazon, Pioglitazon und
Ciglitazon; glukagonähnliches
Peptid 1 (GLP-1), GLP-1-Derivate und GLP-1-Analoge, Hemmstoffe von α-Glukosidase,
z. B. Acarbose und Voglibose, Hemmstoffe von Leberenzymen, die für die Biosynthese von
Glukose verantwortlich sind, z. B. Glykogenphosphorylase-Hemmstoffe.
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Da einige KATP-Öffner Vasospasmen
in Basilar- oder Zerebralarterien anatagonisieren können, können die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von vasospastischen
Störungen
wie Subarachnoidalblutung und Migräne verwendet werden.
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Kaliumkanalöffner hyperpolarisieren Neuronen
und hemmen Neurotransmitterfreisetzung, und es ist zu erwarten,
dass die vorliegenden Verbindungen zur Behandlung von verschiedenen
Erkrankungen des zentralen Nervensystems, z. B. von Epilepsie, Ischämie und
neurodegenerativen Erkrankungen, und zur Schmerzbehandlung verwendet
werden können.
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In letzter Zeit wurde gezeigt, dass
Diazoxid (7-Chlor-3-methyl-2H-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxid) und bestimmte
3-(Alkylamino)-4H-pyrido[4,3-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxidderivate
die Insulinfreisetzung durch Aktivierung von KATP-Kanälen auf
Betazellen der Bauchspeicheldrüse
hemmen (Pirotte, B. et al. Biochem. Pharmacol. 47 1381–1386 (1994),
Pirotte, B. et al., J. Med. Chem. 36, 3211–3213 (1993)). Von Diazoxid
wurde weiterhin gezeigt, dass es den Einsatz von Diabetes bei BB-Ratten
verzögert
(Vlahos, W. D. et al., Metabolism 40, 39–46 (1991). Bei fettleibigen
Zucker-Ratten zeigte sich von Diazoxid, dass es die Insulinausscheidung vermindert
und die Insulinrezeptorbindung erhöht und demzufolge die Glukosetoleranz
erhöht
und eine Gewichtszunahme vermindert (Alemzadeh, R. et al. Endocrinol.
133, 705–712
(1993)). Verbindungen, die KATP-Kanäle aktivieren,
können
zur Behandlung von Erkrankungen, die durch eine Überpro duktion von Insulin gekennzeichnet
sind, und zur Behandlung und Vorbeugung von Diabetes verwendet werden.
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EP
618 209 offenbart eine Klasse von Pyridothiadiazinderivaten
mit einer Alkyl- oder
einer Alkylaminogruppe in Position 3 des Thiadiazinrings. Von diesen
Verbindungen wurde beansprucht, dass sie Agonisten am AMPA-Glutamatrezeptor
sind.
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In J. Med. Chem. 23, 575–577 (1980)
sind die Synthese von 4(5)-Amino- und Formylaminoimidazo-5(4)-carboxamid
und deren Eigenschaften als chemotherapeutisch wertvolle Mittel
beschrieben. Insbesondere werden die Verbindungen 3-Amino-4,5-dihydroimidazo[4,5-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
und 3-Benzoylamino-4,5-dihydroimidazo[4,5-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
gezeigt.
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WO 97/26265 offenbart eine Klasse
von kondensierten 1,2,4-Thiadiazin- und kondensierten 1,4-Thiazinderivaten,
die bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen nützlich sind.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
4H-Thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazinderivate der allgemeinen Formel
I:
wobei
X und Y unabhängig Wasserstoff,
Halogen, Perhalomethyl, C
1-6-Alkyl oder
C
1-6-Alkoxy
sind;
R
1, R
2 und
R
3 unabhängig
C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl,
C
2-6-Alkinyl, C
3-6-Cycloalkyl,
Carboxy, C
1-6-Alkoxycarbonyl oder Aryl sind,
von denen alle wahlweise mit Halogen, Hydroxy, Oxo oder Aryl mono-
oder polysubstituiert sind, oder
R
1 wie
oben definiert ist und R
2-C-R
3 eine
C
3-6-Cycloalkylgruppe bildet, die wahlweise
mit C
1-6-Alkyl, Perhalomethyl, Halogen,
Hydroxy oder Aryl mono- oder
polysubstituiert ist; oder
-CR
1R
2R
3 ein 4- bis 12-gliedriges
bicyclisches oder tricyclisches carbocyclisches System bildet, das
wahlweise mit C
1-6-Alkyl, Perhalomethyl,
Halogen, Hydroxy oder Aryl mono- oder polysubstituiert ist; oder
ein
Salz hiervon mit einer pharmazeutisch geeigneten Säure oder
Base.
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Innerhalb ihres Umfangs schließt die Erfindung
alle optischen Isomere der Verbindungen der Formel I, wobei einige
davon optisch aktiv sind, und auch deren Mischungen, einschließlich racemische
Mischungen hiervon, ein.
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Der Umfang der Erfindung schließt auch
alle tautomeren Formen der Verbindungen der Formel I, sowie Metabolite
oder Prodrugs ein.
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Ein „Metabolit" einer in dieser Anmeldung offenbarten
Verbindung ist ein wirksames Derivat einer hier offenbarten Verbindung,
das hergestellt wird, wenn die Verbindung metabolisiert wird. Metabolite
von hier offenbarten Verbindungen können entweder durch Verabreichen
einer Verbindung an einen Wirt und eine Analyse von Blutproben des
Wirts oder durch Inkubation der Verbindungen mit Leberzellen in
vitro und Analyse des Inkubanten identifiziert werden. Ein „Prodrug" ist eine Verbindung,
die entweder in vivo zu einer in der Anmeldung offenbarten Verbindung
umgewandelt wird oder dasselbe wirksame Metabolit wie eine in dieser
Anmeldung offenbarte Verbindung aufweist.
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Die Salze schließen pharmazeutisch geeignete
Säureadditionssalze,
pharmazeutisch geeignete Metallsalze oder wahlweise alkylierte Ammoniumsalze
wie Salzsäure-,
Bromwasserstoff-, Iodwasserstoff-, Phosphorsäure-, Schwefelsäure-, Trifluoressigsäure-, Trichloressigsäure-, Oxalsäure-, Maleinsäure-, Brenztraubensäure-, Malonsäure-, Bernsteinsäure-, Zitronensäure-, Weinsäure-, Fumarsäure-, Mandelsäure-, Benzoesäure-, Zimtsäure-, Methansulfonsäure-, Ethansulfonsäure-, Pikrinsäuresalze
und dgl. ein und schließen
die Säuren,
die mit den pharmazeutisch geeigneten Salzen verbunden sind, die
in Journal of Pharmaceutical Science 66, 2, (1977) aufgezählt und
hier unter Bezugnahme eingebracht sind, oder Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Magnesiumsalze und dgl. ein.
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Der Begriff „Halogen" bedeutet Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
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Der Begriff „Perhalomethyl" bedeutet Trifluormethyl,
Trichlormethyl, Tribrommethyl oder Triiodmethyl.
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Der Begriff „C1-6-Alkyl" bedeutet wie hier
allein oder in Kombination verwendet eine lineare oder verzweigte
gesättigte
Kohlenwasserstoffkette mit der angegebe nen Anzahl an Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl,
n-Pentyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 4-Methylpentyl, Neopentyl, n-Hexyl, 1,2-Dimethylpropyl,
2,2-Dimethylpropyl, 1,2,2-Trimethylpropyl und dgl.
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Der Begriff „C1-6-Alkoxy" bedeutet wie hier
allein oder in Kombination verwendet einen linearen oder verzweigten
einwertigen Substituenten, der eine C1-6-Alkylgruppe umfasst,
die durch einen Ethersauerstoff mit der freien Valenzbindung des
Ethersauerstoffs gebunden ist und 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist,
z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Pentoxy.
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Der Begriff „C2-6-Alkenyl" bedeutet wie hier
verwendet eine ungesättigte
Kohlenwasserstoffkette mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und einer Doppelbindung
wie z. B. Vinyl, 1-Propenyl, Allyl, Isopropenyl, n-Butenyl, n-Pentenyl
und n-Hexenyl.
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Der Begriff „C2-6-Alkinyl" bedeutet wie hier
verwendet ungesättigte
Kohlenwasserstoffe, die Dreifachbindungen enthalten, wie z. B. -C≡CH, -C≡CCH3, -CH2C≡CH,
-CH2CH2C≡CH, -CH(CH3)C≡CH
und dgl.
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Der Begriff „C1-6-Alkoxycarbonyl" bedeutet wie hier
verwendet einen einwertigen Substituenten, der eine C1-6-Alkoxygruppe
umfasst, die durch eine Carbonylgruppe gebunden ist, wie z. B. Methoxycarbonyl,
Carbethoxy, Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl, n-Butoxycarbonyl,
sek-Butoxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl, 3-Methylbutoxycarbonyl,
n-Hexyloxycarbonyl und dgl.
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Der Begriff „C3-6-Cycloalkyl" bedeutet wie hier
verwendet einen gesättigten
cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit der angegebenen Anzahl an Kohlenstoffatomen
wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl.
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Der Begriff „Aryl" bedeutet wie hier verwendet Phenyl,
1-Naphthyl oder 2-Naphthyl.
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Der Begriff „4- bis 12-gliedriges bicyclisches
oder tricyclisches carbocyclisches System" bedeutet wie hier verwendet einen einwertigen
Substituenten, der eine bicyclische oder eine tricyclische Struktur
umfasst, die aus 4–12
Kohlenstoffatomen hergestellt ist, wie Bicyclo[2.1.1]hexan, Bicyclo[2.2.1]heptan,
Bicyclo[2.2.2]octan, Octahydropentalen, Bicylclo[2.2.0]hexan, Adamantan,
Noradamantan oder Tricyclo(4.3.1.1(3,8))undecan.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist
X Halogen, z. B. Chlor.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist Y Wasserstoff.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung sind R1, R2 und
R3 C1-6-Alkyl.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist R1 C1-6-Alkyl,
z. B. Methyl oder Ethyl.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist R1 Carboxy oder C1-6-Alkoxycarbonyl,
z. B. Carbethoxy.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist R1 Aryl, z. B. Phenyl.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung bildet R2-C-R3 eine
C3-6-Cycloalkylgruppe,
d. h. eine Cyclopropyl-, Cyclobutyl-, Cyclopentyl- oder Cyclohexylgruppe.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung bildet -CR1R2R3 ein tricyclisches carbocyclisches System,
z. B. Adamantan.
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Spezielle Verbindungen der Erfindung
sind:
3-tert-Butylamino-6-chlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(1,1-dimethylpropylamino)-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(1-methylcyclopropyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(2-hydroxy-1,1-dimethylethylamino)-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(1,1,3,3-tetramethylbutylamino)-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid.
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Andere spezielle Verbindungen der
Erfindung sind:
3-(1-Adamantylamino)-6-chlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
1-(6-Chlor-1,4-dihydro-1,1-dioxothieno[3,2-e]-1λ6,2,4-thiadiazin-3-ylamino)-cyclopropancarbonsäureethylester,
6-Chlor-3-(1-methyl-1-phenylethyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(1-hydroxymethylcyclopentyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
1-(6-Chlor-1,4-dihydro-1,1-dioxothieno[3,2-e]-1λ6,2,4-thiadiazin-3-ylamino)cyclopropancarbonsäure,
6-Chlor-3-(1-methylcyclobutyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(1-methylcyclohexyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(1-methylcyclopentyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid,
6-Chlor-3-(1-ethylcyclobutyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung zeigen eine Wechselwirkung mit den Kaliumkanälen und
wirken damit als Öffner
oder Blockierer der ATP-regulierten
Kaliumkanäle,
was sie bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen des kardiovaskulären Systems,
z. B. von zerebralerer Ischämie,
Bluthochdruck, ischämischen
Herzerkrankungen, Angina pectoris und Herzkranzerkrankungen, des
Pulmonalsystems, des gastrointestinalen Systems, des zentralen Nervensystems
und des endokrinologischen Systems nützlich macht.
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Da einige KATP-Öffner Vasospasmen
in Basilar- oder Zerebralarterien antagonisieren können, können die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von vasospastischen
Störungen
wie Subarachnoidalblutung und Migräne verwendet werden.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
auch zur Behandlung von Erkrankungen, die mit vermindertem Skelettmuskelblutfluss
verbunden sind, wie Reynauds-Krankheit und Charcot-Syndrom verwendet
werden.
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Ferner können die Verbindungen der Erfindung
zur Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen, einschließlich Asthma,
und zur Behandlung von Detrusormuskelinstabilität, die sekundär zur Blasenhalsobstruktion
führt,
und deshalb für
Nierensteine verwendet werden, indem sie ihnen helfen, entlang der Harnröhre durchzuwandern.
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Die vorliegenden Verbindungen könnten auch
zur Behandlung von Zuständen,
die mit Störungen
der Beweglichkeit des Magendarmtrakts verbunden sind, wie Reizkolon
verwendet werden. Zudem können
diese Verbindungen zur Behandlung von Frühgeburt und schmerzhafter Regelblutung
verwendet werden.
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Kaliumkanalöffner hyperpolarisieren Neuronen
und hemmen die Neurotransmitterfreisetzung, und es ist zu erwarten,
dass solche Verbindungen zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen
des zentralen Nervensystems, z. B. von Epilepsie, Ischämie und
neurodegenerativen Erkrankungen, und zur Schmerzbehandlung verwendet
werden können.
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Ferner unterstützen Kaliumkanalöffner den
Haarwachstum, weshalb die Verbindungen der vorliegenden Erfindung
zur Behandlung von Haarausfall verwendet werden können.
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Kaliumkanalöffner entspannen auch den Harnblasenglattmuskel,
womit die Verbindungen der vorliegenden Erfindung zur Behandlung
von Harninkontinenz verwendet werden können.
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Bei Erkrankungen wie diffuse Inselzellhyperplasie
und Insulinom, wobei eine Überausscheidung
von Insulin schwere Hyperglykämie
verursacht, können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung zur Reduzierung der
Insulinausscheidung verwendet werden. Bei Fettleibigkeit tritt häufig Hyperinsulinämie und
Insulinresistenz auf. Dieser Zustand könnte zur Entwicklung von nicht
insulinabhängiger
Diabetes (non-insulin dependent diabetes (NIDDM)) führen. Kaliumkanalöffner und
damit die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zur
Gegenwirkung auf die Hyperinsulinämie verwendet werden und damit
Diabetes vorbeugen und Fettleibigkeit reduzieren. Bei einer offenen
NIDDM-Behandlung von Hyperinsulinämie mit Kaliumkanalöffnern und
damit den vorliegenden Verbindungen können diese bei der Wiederherstellung
von Glukosesensitivität und
normaler Insulinausscheidung vorteilhaft sein. Folglich können die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von NIDDM
verwendet werden.
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In frühen Fällen von insulinabhängiger Diabetes
(insulin dependent diabetes (IDDM)) oder in prädiabetischen Fällen können Kaliumkanalöffner und
damit die vorliegenden Verbindungen zum Einbringen eines Betazellrests
der Bauchspeicheldrüse
verwendet werden, wodurch dem Fortschreiten der Autoimmunerkrankung
vorgebeugt werden kann.
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Die Kaliumkanalöffner der vorliegenden Erfindung
können
in Kombination mit einem Immunosuppressivum oder mit einem Mittel
wie Nikotinamid verwendet werden, das die Autoimmundegenerierung
von Betazellen reduziert.
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Die Kombination eines Betazellrests
mit einer Behandlung, die die Betazellen vor Cytokin-vermittelter Betazellbeeinträchtigung/Cytotoxizität schützt, ist
ein anderer Aspekt dieser Erfindung. Insulinbenötigende Diabetes des Typs 1
(IDDM) sowie späteinsetzende
IDDM (auch bekannt als Typ 1,5, z. B. nicht insulinbenöti gende
Patienten des Typs 2 (NIDDM) mit Autoreaktivität gegen Betazellepitopen, die
später
Insulin benötigen) weisen
zirkulierende autoreaktive Monocyten/Lymphozyten auf, die sich in
Inselzellen/Betazellen niederlassen und ihre Cytokine freisetzen.
Einige dieser Cytokine (z. B. Interleukin-1b (IL-1b), Tumornekrosefaktor
a (TNFa) und Interferon g (IFNg)) sind besonders für Betazellen,
z. B. durch das Einbringen von Stickstoffoxid (NO) und anderen freien
Radikalen toxisch. Die Hemmung dieser Cytotoxizität, z. B.
durch Co-Verabreichung von Nikotinamid (NA), einem Derivat hiervon
oder anderen Cytokinschutzverbindungen an die prädiabetischen/diabetischen Patienten,
die mit der PCO-Verbidnung behandelt werden, ist ein Beispiel für diesen
Aspekt. Nikotinamid gehört
zur der Familie der B-Vitamine und wird von Nikotinsäure durch
Amidierung der Carboxylgruppe abgeleitet. Es besitzt keine der pharmakologischen
Eigenschaften von Nikotin. NA wird zu NAD+ umgewandelt, das als
Coenzym für
Proteine wirkt, die bei der Gewebeatmung beteiligt sind. NA wurde
vorgeschlagen, um einige der mutmaßlichen intrazellulären Molekularvorfälle, gefolgt
von Immunangriff auf die Betazellen zu beeinflussen. Tierversuche
und frühere
Nichtblindversuche bei Menschen zeigten, dass diese Verbindungen gegen
IDDM sowie bei der Cytokin/Immun-vermittleten Betazellenzerstörung eine
schützende
Rolle spielen.
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Noch ein anderer Aspekt dieser Anmeldung
betrifft die Verwendung einer PCO-Verbindung in Kombination mit dem Hemmstoff
für Cytokin-/Immun-vermittelter Betazellenbeeinträchtigung
bei einer Transplantation, z. B. Inselzelltransplatation in Diabetespatienten.
Die Verendung von einer oder beiden dieser Behandlungen kann das
Risiko der Abstoßung
der transplantierten Insellzellen-/Betazellen-konstruierten Betazellen/Bauchspeicheldrüse reduzieren.
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Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
die als Blockierer der KATP-Kanäle wirken,
können
zur Behandlung von NIDDM verwendet werden.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
zur Behandlung oder Vorbeugung von Erkrankungen des endokrinologischen
Systems wie Hyperinsulinämie
und Diabetes, einschließlich
zur Vorbeugung oder Verlangsamung des Fortschreitens von beeinträchtigtem
Glukoseverlangen (IFG) und beeinträchtigter Glukosetoleranz (IGT)
verwendet werden.
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Demzufolge betrifft die Erfindung
in einem anderen Aspekt eine Verbindung der allgemeinen Formel I oder
ein pharmazeutisch geeignetes Säureadditionssalz
hiervon zur Verwendung als therapeutisch geeignete Substanz, vorzugsweise
zur Verwendung als therapeutisch geeignete Substanz bei der Behandlung
von Hyperinsulinämie
und zur Behandlung oder Vorbeugung von Diabetes, NIDDM und zur Vorbeugung
oder Verlangsamung des Fortschreitens von beeinträchtigtem
Glukoseverlangen (IFG) und beeinträchtigter Glukosetoleranz (IGT).
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Ferner betrifft die Erfindung auch
die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I als Medikamente, die zur Behandlung von Hyperinsulinämie und
zur Behandlung oder Vorbeugung von Diabetes, NIDDM und zur Vorbeugung
oder Verlangsamung des Fortschreitens von beeinträchtigtem
Glukoseverlangen (IFG) und beeinträchtigter Glukosetoleranz (IGT)
nützlich
sind.
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Weiterhin kann die pharmazeutische
Zusammensetzung der Erfindung eine Verbindung der Formel I umfassen,
die mit einer oder mehreren anderen pharmakologisch wirksamen Verbindungen,
z. B. einem Antidiabetikum oder einem anderen pharmakologisch wirksamen
Material kombiniert wird. Geeignete Antidiabetika umfassen kurz-
und langwirkende Insuline, Insulinanaloge, sowie oral wirksame hypoglykämische Mittel
wie Sulfonylharnstoffe, z. B. Gilbenchlamid und Glipizid; Biguanide,
z. B. Metformin; Benzoesäurederivate,
z. B. Rapaglinid; Thiazolidindione, z. B. Troglitazon, Rosiglitazon,
Pioglitazon und Ciglitazon; glukagonähnliches Peptid 1 (GLP-1),
GLP-1-Derivate und GLP-1-Analoge, Hemmstoffe von α- Glukosidase, z. B.
Acarbose und Voglibose, Hemmstoffe von Leberenzymen, die für die Biosynthese
von Glukose verantwortlich sind, z. B. Glykogenphosphorylase-Hemmstoffe.
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In noch einem anderen Aspekt betrifft
die vorliegenden Erfindung Verfahren zur Herstellung der vorstehend
erwähnten
Verbindungen. Die Verfahren umfassen: a)
Umsetzen einer Verbindung der Formel II:
wobei X und Y wie oben definiert sind und Z eine
Abgangsgruppe ist, wie Alkoxy, Alkylthio, Trimethylamino, Methylsulfinyl,
methylsulfonyl oder Halogen, vorzugsweise Chlor, Brom oder Iod,
stärker
bevorzugt Fluor oder Chlor, mit einer Verbindung der Formel III:
wobei R
1,
R
2 und R
3 wie oben
definiert sind, um unter Verwendung von Verfahren, die z. B. von
Cronon, T. H. et al. J. Med. Chem. 11, 136 (1968); Raffa, L. et
al. Farmaco Ed. Sci. 29 411 (1974); Pirotte, B. et al. J. Med. Chem.
36, 3211 (1993) beschrieben wurden, eine Verbindung der allgemeinen
Formel I zu bilden, oder b)
Umsetzen einer Verbindung der Formel N:
wobei X und Y wie oben definiert sind, mit einer
Verbindung der Formel III oder einem geeigneten Salz hiervon in
Gegenwart von P
2O
5 und
eines hochsiedenden tertiären
Amins oder eines geeigneten Salzes hiervon unter Verwendung eines
Verfahrens, das von Jensen, K. G. und Pedersen, E. B. Chem. Scr.
20, 248–250
(1988) und Andersen, L., Nielsen, F. E. und Pedersen, E. B. Chem.
Scr. 29, 45–49
(1989) beschrieben wurde, um eine Verbindung der allgemeinen Formel
I zu bilden; c)
Umsetzen einer Verbindung der Formel N:
wobei X und Y wie oben definiert sind, mit einer
Verbindung der Formel III oder einem geeigneten Salz hiervon in
Gegenwart von Titantetrachlorid und eines Lösungsmittels, mit welchem es
einen Komplex bilden kann, wie z. B. Tetrahydrofuran oder ein Gemisch
aus Toluol und Anisol, gemäß den Verfahren,
die von Fryer, R. I, Earley, J. V., Field, G. F., Zally, W., und
Sternbach, L. H., J. Org. Chem. 34, 1143–1145 (1969); Press, J. B.
et al. J. Med. Chem. 22, 725–731
(1979) oder Roma, G. et al. Eur. J. Med. Chem. 26, 489–496 (1991)
beschrieben wurden, um eine Verbindung der allgemeinen Formel I
zu bilden; d)
Umsetzen einer Verbindung der Formel V:
wobei X und Y wie oben definiert sind, mit einer
Verbindung der Formel VI
wobei R
1,
R
2 und R
3 wie oben
definiert sind, unter Verwendung des Verfahrens, das von Chern,
J. W. et al. J. Heterocycl. Chem. 27, 1909–1915 (1990) beschrieben wurde,
um eine Verbindung der allgemeinen Formel I zu bilden; e)
Umsetzen einer Verbindung der Formel V:
wobei X und Y wie oben definiert sind, mit einer
Verbindung der Formel VII
wobei R
1,
R
2 und R
3 wie oben
definiert sind, unter Verwendung des Verfahrens, das von Chern,
J. W. et al. J. Heterocycl. Chem. 27, 1909–1915 (1990) beschrieben wurde,
um eine Verbindung der allgemeinen Formel I zu bilden;
f)
Umsetzen in Gegenwart einer Base einer Verbindung der Formel VIII:
oder eines geeigneten Salzes davon, wobei X und
Y wie oben definiert sind und R
4 Wasserstoff
oder R
5OC(=O) ist, wobei R
5 C
1-6-Alkyl ist, mit einer Verbindung der Formel
IX
wobei R
1,
R
2 und R
3 wie oben
definiert sind, um ein Addukt zu bilden, welches irgendeine der
zwei Strukturen X oder XI besitzt oder eine Mischung der zwei ist
von denen irgendeine durch
Ringschluss, z. B. durch Behandlung mit Phosgen in einem geeigneten
Lösungsmittel
eine Verbindung der allgemeinen Formel I bildet, wenn R
4 Wasserstoff
ist, und eine Verbindung der allgemeinen Formel XII, wenn R
4 R
5OC(=O), wobei
R
5 C
1-6-Alkyl ist;
g)
Hydrolysieren und nachfolgendes Decarboxylieren einer Verbindung
der allgemeinen Formel XII
um eine Verbindung der allgemeinen Formel I zu
bilden, z. B. durch Erhitzen der Ausgangsverbindung in einer wässrigen
Base.
-
Die Ausgangsmaterialien sind entweder
bekannte Verbindungen oder Verbindungen, die analog zu der Herstellung
von bekannten Verbindungen oder analog zu den Verfahren, die z.
B. von Huang, B.-S. et al. J. Med. Chem. 23, 575–577 (1980); Oftiserov, V.
I. et al. Khim. Geterotsikl. Doedin. 1119–1122 (russ.) (1976); Topliss,
J. G., U.S. 3,641,017 (1972); Kotovskaya, S. K. et al. Khim.-Farm.
Zh. 13, 54–57
(russ.) (1979); Meyer, R. F. J. Heterocycl. Chem. 6, 407–408 (1969)
und Hattori, M., Yoneda, M. und Goto M. Bull. Chem. Soc. Jap. 46,
1890–1891
(1973); Williams, T. R. und Cram, D. J. J Org. Chem. 38, 20–26 (1973);
Barnes, A. C., Kennewell, P. D. und Taylor, J. B. J Chem. Soc. Chem.
Commun. 776–777
(1973); Stoss und Satzinger Chem. Ber. 109, 2097 (1976); Kresze,
G. Hatjiissaak, A. Phosphorous Sulfur 29, 41–47 (1987), Dillard, R. D.,
Yen, T. T., Stark, P., Pavey D. E. J. Med. Chem. 23, 717–722 (1980)
beschrieben sind, hergestellt werden können.
-
PHARMAKOLOGISCHE
VERFAHREN
-
Die Fähigkeit der Verbindungen, mit
Kaliumkanälen
wechselzuwirken, kann durch verschiedene Verfahren bestimmt werden.
Werden Klemm-Verfahren (patch-clamp techniques) (Hamill, O. P.,
Marty, A., Neher, E., Sakmann, B. und Sigworth, F. J. Plügers Arch.
391, 85–100
(1981)), verwendet, kann der Ionenstrom durch einen einzelnen Kanal
einer Zelle aufgezeichnet werden.
-
Die Aktivität der Verbindungen als Kaliumkanalöffner kann
ebenso als Entspannung von Aortaringen einer Ratte gemäß dem folgenden
Verfahren gemessen werden.
-
Ein Abschnitt der Brustaorta einer
Ratte zwischen dem Aortenbogen und dem Diaphragma wurde heraus sektiert
und als Rinpräparationen
wie von Taylor, P. D. et al. Brit. J. Pharmacol. 111, 42–48 (1994)
beschrieben, befestigt.
-
Nach 45-minütiger Äquilibrierungsdauer unter einer
Zugspannung von 2 g wurden die Präparationen kontrahiert, um
80% des maximalen Ansprechverhaltens unter Verwendung der erforderlichen
Konzentration von Phenylephrin zu erzielen. Als das Phenylephrin-Ansprechverhalten
ein Plateau erreicht hatte, wurden kumulativ dem Bad potenzielle
gefäßerweiternde
Mittel in kleinen Volumen unter Verwendung von halbklogmolaren Zunahmen
in Intervallen von 2 Min. zugesetzt. Die Entspannung wurde als Prozentualität der kontrahierten
Zugspannung ausgedrückt.
Die Wirksamkeit einer Verbindung wurde als die Konzentration ausgedrückt, die
zum Herbeiführen
einer 50%igen Entspannung des Gewebes erforderlich war.
-
In den Betazellen der Bauchspeicheldrüse kann
die Öffnung
der KATP-Kanäle durch Messen der nachfolgenden Änderung
der Konzentration von cytoplasmischer freier Ca2+-Konzentration
gemäß dem Verfahren von
Arkhammar, P. et al. J. Biol. Chem. 262, 5448–5454 (1987) bestimmt werden
Die Wirkung eines KATP-Öffners und eines KATP-Blockierers
auf Betazellen der Bauchspeicheldrüse kann durch Messen des 86Rb+-Ausflusses
aus einer β-Zellreihe gemäß dem folgenden
Verfahren bestimmt werden.
-
86Rb+-Ausfluss aus einer β-Zellreihe
-
Man ließ die Zellreihe RIN 5F in RPMI
1640 mit Glutamax I, ergänzt
mit 10%igem fötalem
Kalbserum (von GibcoBRL, Schottland, UK) anwachsen, und sie wurde
in einer Atmosphäre
von 5% CO2/95% Luft bei 37°C gehalten.
Die Zellen wurden mit einer Trypsin-EDTA-Lösung (von GibcoBRL, Schottland,
UK) abgelöst, im
Medium wieder suspendiert, lmCi/ml 86Rb+ wurde zugesetzt und wieder auf Mikrotiterplatten
(96 Muldencluster 3596, steril, von Coster Corporation, MA, USA)
mit einer Dichte von 50000 Zellen/Mulde in 100 μl/Mulde aufgebracht, und man
ließ sie
24 Stunden vor der Verwendung im Versuch anwachsen.
-
Die Platten wurden 4 mal mit Ringer-Puffer
(150 mM NaCl, 10 mM Hepes, 3,0 mM KCl, 1,0 mM CaCl2, 20
mM Saccharose, pH 7,1) gewaschen. 80 μl Ringer-Puffer und 1 μl Kontroll- oder Testverbindung,
gelöst
in DMSO wurden zugesetzt. Nach 1-stündiger Inkubation bei Raumtemperatur
mit einem Deckel wurden 50 μl des Überstands
auf Pico-Platten (Packard Instrument Company, CT, USA) übertragen
und 100 μl
MicroScint40 (Packard Instrument Company, CT, USA) zugesetzt. Die
Platten wurden in einem TopCount (Packard Instrument Company, CT,
USA) für
eine Dauer von 1 Min./Mulde im 32P-Programm
gezählt.
-
Die Berechnung von EC50 und
Emax wurde durch einen SlideWrite (Advanced
Graphics Software, Inc., CA, USA) unter Verwendung einer Logistikkurve
mit vier Parametern durchgeführt:
y = (a – d)/(1
+ (x/c)b) + d, wobei a = die bei einer Konzentration
von null bestimmte Aktivität,
b = ein Neigungsfaktor, c = die Konzentration an der Mitte der Kurve
und d = die bei unendlicher Konzentration bestimmte Aktivität. EC50 = c und Emax =
d, wenn die Kurve sich bei unendlichen Konzentrationen wendet.
-
Die Wirkung von KATP-Kanalmodulatoren
auf Betazellen der Bauchspeicheldrüse kann durch Messen der qualitativen Änderungen
des Membranpotentials in der insulinproduzierenden Zellreihe β-TC3 unter
Verwendung von Fluoreszenzabbildungtechniken bestimmt werden.
-
Die langsam fluoreszierende Membranpotentialprobe
DiBAC wurde verwendet. Die Zellen wurden in Ca2+-HEPES-Puffer,
ergänzt
mit 10 mM Glukose gehalten. Nach 5 Sek. von jedem 60-sekündigen Ablauf
wurde die Verbindung zugesetzt. 48 Mulden wurden in jedem Satz gefahren,
was etwa 1 Std. dauerte. Dieselben Zellen wurden nun unter Zugabe
von 26 mM KCl nach 5 Sek noch mal gefahren und die Depolarisation-induzierte
Zunahme an DiBAC-Fluoreszenz 55 Sek. aufgezeichnet.
-
Zudem kann die Wirkung von KATP-Kanalmodulatoren auf Betazellen der Bauchspeicheldrüse durch Messen
der Zunahme oder Abnahme an Insulinfreisetzung von insulinproduzierenden
BetaZellreihen oder isolierten Inselzellen bestimmt werden.
-
Die Wirkung von KATP-Kanalmodulatoren
kann unter Verwendung des folgenden Verfarhens gemessen werden:
-
Die Betazellen werden kultiviert,
indem das Medium alle drei bis vier Tage geändert wird. Die Zellen werden
dann in Mikrotiterplatten mit 96 Mulden angekeimt und drei Tage
bei 38°C,
5% CO2 und 95% Luftfeuchtigkeit kultiviert.
-
Die Zellen werden mit NN-Puffer (+
10 mM Hepes + 0,1% BSA) eine Minute gewaschen und Glukose (Endkonzentration
22 mM), IBMX (Endkonzentration 0,1 mM) und Verbindungen (Endkonzentration
5 × 10–5 M bis
5 × 10–8 M)
zugesetzt. Alle Zellen werden dann drei Stunden inkubiert (38°C, 5% CO2 und 95% Luftfeuchtigkeit).
-
Die Überstände werden in Mikrotitermulden
des Typs Greiner Microsorb aufgefangen und eingefroren. Insulin
wird unter Verwendung von Elisa-Techniken gemessen.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung zeigen hohe Wirksamkeit beim Insulinfreisetzungstest und
hohe Selektivität,
verglichen mit dem Test der Entspannung von Aortaringen von Ratten.
-
PHARMAZEUTISCHE
ZUSAMMENSETZUNGEN
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die einen Wirkstoff, mindestens
eine der Verbindungen der allgemeinen Formel I oder ein pharmazeutisch
geeignetes Salz hiervon umfassen, und gewöhnlich enthalten solche Zusammensetzungen
einen pharmazeutisch geeigneten Trägerstoff oder ein pharmazeutisch
geeignetes Verdünnungsmittel.
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die eine Verbindung der vorliegenden Erfindung umfassen, können durch
herkömmliche
Techniken, z. B. wie in Remington: The Science and Practise of Pharmacy,
19. Ausgabe, 1995 beschrieben, hergestellt werden. Die Zusammensetzungen
können
in herkömmlichen
Formen, z. B. in Kapseln, Tabletten, Aerosolen, Lösungen,
Suspensionen oder topischen Anwendungen vorliegen.
-
Typische Zusammensetzungen schließen eine
Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch geeignetes Säureadditionssalz
hiervon zusammen mit einem pharmazeutisch geeigneten Exzipienten
ein, der ein Trägerstoff
oder ein Verdünnungsmittel
sein kann oder mit einem Träger
verdünnt
ist oder in einem Träger eingeschlossen
ist, der in Form einer Kapsel eines Sachets, Papiers oder anderen
Behälters
vorliegen kann. Bei der Herstellung der Zusammensetzungen können herkömmliche
Techniken zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen
verwendet werden. Zum Beispiel wird der Wirkstoff gewöhnlich mit
einem Trägerstoff
gemischt oder mit einem Trägerstoff
verdünnt
oder in einem Trägerstoff
eingeschlossen, der in Form einer Ampulle, Kapsel, eines Sachets,
Papiers oder anderen Behälters
vorliegen kann. Dient der Trägerstoff
als Verdünnungsmittel,
kann er ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
Vehikulum, Exzipient oder Medium für den Wirkstoff wirkt. Der
Wirkstoff kann in einem körnchenförmigen festen
Behälter,
z. B. in einem Sachet absorbiert wer den. Einige Beispiele von geeigneten
Trägerstoffen
sind Wasser, Salzlösungen,
Alkohole, Polyethylenglykole, polyhydroxyethoxyliertes Rizinusöl, Sirup,
Erdnussöl,
Olivenöl,
Gelatine, Lactose, Terra alba, Saccharose, Cyclodextrin, Amylose,
Magnesiumstearat, Talkum, Gallert, Agar, Pektin, Akaziengummi, Stearinsäure oder
Niederalkylether von Cellulose, Kieselsäure, Fettsäuren, Fettsäureamine, Fettsäuremonoglyceride
und -diglyceride, Pentaerythritolfettsäureester, Polyoxyethylen, Hydroxymethylcellulose
und Polyvinylpyrrolidon. Ähnlich
dazu kann der Trägerstoff
oder das Verdünnungsmittel
jedes beliebige auf dem Fachgebiet bekannte Depot-Material wie Glycerylmonostearat
oder Glyceryldistearat, allein oder mit einem Wachs gemischt, einschließen. Die
Formulierungen der Erfindung können
auch Benetzungsmittel, Emulgatoren und Suspensionsmittel, Konservierungsstoffe,
Süßmittel
oder Geschmackstoffe einschließen. Die
Formulierungen der Erfindung können
so formuliert werden, dass schnelle, Depot- oder Verzögerte Freisetzung
des Wirkstoffs nach der Verabreichung an einen Patienten durch Einsatz
von auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren bereitgestellt wird.
-
Die pharmazeutischen Präparate können, falls
gewünscht,
mit Hilfsstoffen, Emulgatoren, Salzen zum Beeinflussen des osmotischen
Drucks, Puffern und/oder Farbstoffen und dgl., die mit den Wirkstoffen
nicht schädlich
reagieren, sterilisiert und gemischt werden.
-
Der Verabreichungsweg kann ein beliebiger
Weg, der den Wirkstoff effektiv zu der entsprechenden oder gewünschten
Wirkstelle transportiert, wie oral, nasal, pulmonal, transdermal
oder parenteral, z. B. rektal, über
ein Depot, subkutan, intravenös,
intraurethral, intramuskulär,
intranasal, topisch, eine ophthalmische Lösung oder eine Salbe sein,
wobei der orale Weg bevorzugt ist.
-
Wird ein fester Trägerstoff
zur oralen Verabreichung verwendet, kann das Präparat in Tablettenform gebracht
werden, in eine Hartgelatinekapsel in Pulver- oder Pelletform gegeben
werden oder in Form eines Trochus oder einer Pastille vorliegen.
Wird ein flüssiger
Trägerstoff
verwendet, kann das Präparat
in Form eines Sirups, einer Emulsion, einer Weichgelatinekapsel
oder einer sterilen injizierbaren Flüssigkeit wie einer wässrigen
oder nichtwässrigen
flüssigen
Suspension oder Lösung
vorliegen.
-
Zur nasalen Verabreichung kann das
Präparat
zur Anwendung als Aerosol eine Verbindung der Formel I enthalten,
die in einem flüssigen
Trägerstoff,
insbesondere in einem wässrigen
Trägerstoff
gelöst
oder suspendiert wurde. Der Trägerstoff
kann Zusatzstoffe wie löslichmachende
Mittel, z. B. Propylenglycol, oberflächenaktive Mittel, Absorptionsverbesserer
wie Lecithin (Phosphatidylcholin) oder Cyclodextrin oder Konservierungsmittel
wie Parabene enthalten.
-
Zur parenteralen Verabreichung sind
insbesondere injizierbare Lösungen
oder Suspensionen, vorzugsweise wässrige Lösungen mit dem in polyhydroxyliertem
Rizinusöl
gelösten
Wirkstoff geeignet.
-
Tabletten, Dragees oder Kapseln mit
Talkum und/oder einem Kohlehydrat-Trägerstoff
oder einem Bindemittel oder dgl.- sind besonders zur oralen Verabreichung
geeignet. Bevorzugte Träger
für Tabletten,
Dragees oder Kapseln schließen
Lactose, Maisstärke
und/oder Kartoffelstärke
ein. Ein Sirup oder Elixier kann in Fällen verwendet werden, in welchen
ein gesüßtes Vehikulum
eingesetzt werden kann.
-
Eine typische Tablette, die in diesem
Verfahren geeignet ist, kann durch herkömmliche Verfahren zur Tablettenherstellung
hergestellt werden und enthält:
Wirkstoff | 5,0
mg |
Lactosum | 67,8
mg Ph.Eur. |
Avicel® | 31,4
mg |
Amberlit® | 1,0
mg |
Magnesii
stearas | 0,25
mg Ph.Eur. |
-
Die Verbindungen der Erfindung können an
einen Säuger,
insbesondere an einen Menschen, verabreicht werden, der eine solche
Behandlung, Vorbeugung, Eliminierung, Linderung oder Besserung von
verschiedenen wie vorstehend erwähnten
Erkrankungen, insbesondere von Erkrankungen des endokrinologischen
Systems wie Hyperinsulinämie
und Diabetes benötigt.
Solche Säuger
schließen
auch Tiere, sowohl Haustiere, z. B. Stubentiere, als auch Nichthaustiere
wie wildlebende ein.
-
Die Verbindungen der Erfindung können in
Form eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzes hiervon, begleitend,
gleichzeitig oder zusammen mit einem pharmazeutisch geeigneten Trägerstoff
oder Verdünnungsmittel,
insbesondere und vorzugsweise in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung
hiervon in wirksamer Menge verabreicht werden.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind über einen
breiten Dosisbereich wirksam. Zum Beispiel werden bei der Behandlung
von Menschen Dosierungen von etwa 0,05 bis etwa 1000 mg, vorzugsweise
etwa 0,1 bis 500 mg einer Verbindung der Formel I günstigerweise
1 bis 5 mal pro Tag verabreicht. Eine besonders bevorzugte Dosierung
beträgt
etwa 1 mg bis etwa 100 mg pro Tag. Die genaue Dosierung hängt von
der Art der Verabreichung, der Form, in welcher sie verabreicht
wird, dem zu behandelnden Patienten und dem Körpergewicht des zu behandelnden
Patienten und der Vorliebe und Erfahrung des betrauten Arztes oder
Tierarztes ab.
-
Im Allgemeinen werden die Verbindungen
in einer Dosierungseinheitsform dispensiert, die etwa 1 bis etwa
100 mg der Verbindungen der Formel I in oder zusammen mit einem
pharmazeutisch geeigneten Trägerstoff
pro Dosierungseinheit umfassen.
-
Gewöhnlich umfassen Dosierungsformen,
die für
orale, nasale, pulmonale oder transdermale Verabreichung geeignet
sind, etwa 0,05 bis etwa 1000 mg, vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa
500 mg der Verbindungen der Formel I, gemischt mit einem pharmazeutisch
geeigneten Trägerstoff
oder Verdünnungsmittel.
-
Jedes neue Merkmal oder jede neue
Kombination von Merkmalen, die hier beschrieben sind, werden als
für diese
Erfindung wesentlich betrachtet.
-
BEISPIELE
-
Das Verfahren zur Herstellung der
Verbindungen der Formel I wird weiter in den folgenden Beispielen veranschaulicht,
die jedoch nicht als Einschränkung
gelten sollen.
-
BEISPIEL 1
-
tert-Butylamino-6-chlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
-
Eine Lösung von 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(5,0 g, 19,45 mmol) in tert-Butylamin (20 ml, 0,19 mol) wurde 20
Std. bei 125°C
in ei nem verschlossenen Kolben gerührt. Die abgekühlte Lösung wurde
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit Wasser (25 ml) gerührt,
gefolgt von Einstellen des pH-Werts auf 2 mit 4M Salzsäure. Der
erhaltene Niederschlag wurde durch Filtration isoliert, mit Wasser
gewaschen und dann wieder in 1N Natriumhydroxidlösung (130 ml) gelöst, gefolgt
von Behandlung mit Bleichkohle. Nach Filtration wurde die klare
Lösung
auf einen pH-Wert von 2 angesäuert
und der Niederschlag abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert,
um 2,91 g (52%) der reinen Titelverbindung zu erhalten; Schmp. 368–372°C; 1H-NMR (DMSO-d6): δ 1,37 (s,
9H), 6,79 (br s, 1H), 7,11 (s, 1H), 10,55 (br s, 1H); MS: m/e 293/295 (M+); (C9H12N3Cl1O2S2) berechnet C 36,79, H 4,12, N, 14,30, Cl
12,07, S 21,83, gefunden C 36,90, H 4,11, N 14,18, Cl 12,05, S 21,89.
-
BEISPIEL 2
-
6-Chlor-3-(1,1-dimethylpropylamino)-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
-
Eine Lösung von 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(5,0 g, 19,45 mmol) in 1,1-Dimethylpropylamin (10 ml, 85,7 mmol)
wurde 30 Std. bei 125°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Die abgekühlte Lösung wurde
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit Wasser (25 ml) gerührt,
gefolgt von Einstellen des pH-Werts auf 2 mit 4M Salzsäure. Der
erhaltene Niederschlag wurde durch Filtration isoliert, mit Wasser
gewaschen und dann wieder durch leichtes Erwärmen in 1N Natriumhydroxidlösung (130
ml) gelöst, gefolgt
von Behandlung mit Bleichkohle. Nach Filtration wurde die klare
Lösung
auf einen pH-Wert von 2 angesäuert
und der Niederschlag abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert,
um 3,38 g (56%) der reinen Titelverbindung zu erhalten; Schmp. 359–360°C; 1H-NMR (DMSO-d6): δ 0,82 (t,
3H), 1,31 (s, 6H), 1,73 (q, 2H), 6,67 (br s, 1H), 7,12 (s, 1H),
10,57 (br s, 1H); MS: m/e 307/309 (M+); (C10H14N3Cl1O2S2)
berechnet C 39,02, H 4,58, N, 13,65, Cl 11,52, S 20,83, gefunden
C 39,10, H 4,58, N 13,48, Cl 11,69, S 20,97.
-
BEISPIEL 3
-
6-Chlor-(3-(1-methylcyclopropyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
-
Eine Lösung von 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(386 mg, 1,5 mmol) in 1-Methylcyclopropylamin (1,0 g, 14 mmol) wurde
24 Std. bei 85°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Die abgekühlte Lösung wurde
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit Ethylacetat (1–2
ml) gerührt
und filtriert. Der weiße
Niederschlag wurde in 4M Salzsäure
(5 ml) 2 Std. gerührt
und dann abfiltriert und über
Silicagel mit Ethylacetat chromatografiert, um 112 mg (26%) der
reinen Titelverbindung zu erhalten; Schmp. 251–252°C, Zers.; 1H-NMR
(DMSO-d6): δ 0,65–0,79 (m, 4H), 1,36 (s, 3H),
7,11 (s, 1H), 7,82 (br s, 1H), 10,78 (br s, 1H); MS: m/e 291/293
(M+); (C9H10N3Cl1O2S2) berechnet C
37,05, H 3,45, N, 14,40, gefunden C 36,96, H 3,53, N 14,15.
-
BEISPIEL 4
-
6-Chlor-3-(2-hydroxy-1,1-dimethylethylamino)-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
-
Eine Lösung von 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(0,3 g, 1,17 mmol) in 2-Amino-2-methyl-1-propanol (2 ml, 21 mmol)
wurde 40 Std. bei 120°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Wasser (5 ml) wurde der
abgekühlten
Lösung
zugesetzt und der pH-Wert durch Zugabe von 4M Salzsäure auf <2 eingestellt. Der
erhaltene Niederschlag wurde durch Filtration isoliert, mit Wasser
gewaschen und aus Methanol/Wasser unkristallisiert, um 51 mg (14%)
der reinen Titelverbindung zu erhalten; Schmp. 224–226°C; 1H-NMR (DMSO-d6): δ 1,30 (s,
6H), 3,43 (s, 2H), 5,17 (br s, 1H), 6,63 (br s, 1H), 7,10 (s, 1H),
10,90 (s, 1H); MS: m/e 309/311 (M+).
-
BEISPIEL 5
-
6-Chlor-3-(1,1,3,3-tetramethylbutylamino)-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
-
Eine Lösung von 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(0,5 g, 1,95 mmol) in 1,1,3,3-Tetramethylbutylamin (5 ml, 31 mmol)
wurde 44 Std. bei 120°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Wasser (25 ml) wurde der
abgekühlten
Lösung
zugesetzt und der pH-Wert durch Zugabe von 4M Salzsäure auf <2 eingestellt. Der
erhaltene Niederschlag wurde durch Filtration isoliert, mit Wasser
gewaschen und dann wieder in 1N Natriumhydroxidlösung (15 ml) bei 50–60°C gelöst, gefolgt
von Behandlung mit Bleichkohle. Nach Filtration wurde die klare
Lösung
durch Zugabe von 4M Salzsäure
auf einen pH-Wert von 2 angesäuert und
der Niederschlag abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert,
um 207 mg (31%) der reinen Titelverbindung zu erhalten; Schmp. 369–371°C, Zers.; 1H-NMR
(DMSO-d6): δ 0,98 (s, 9H), 1,42 (s, 6H),
1,86 (s, 2H), 6,75 (br s, 1H), 7,12 (s, 1H), 10,55 (s, 1H); MS:
m/e 349/351 (M+); (C13H20N3Cl1O2S2) berechnet C
44,63, H 5,76, N, 12,01, gefunden C 44,74, H 5,78, N 11,84.
-
BEISPIEL 6
-
3-(1-Adamantyl)amino-6-chlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
-
Ein Gemisch aus 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(1,0 g, 3,9 mmol), 1-Adamananaminhydrochlorid (1,46 g, 7,8 mmol)
und Triethylamin (1,1 ml, 7,8 mmol) in Ethanol (6 ml) wurde 41 Std. bei
120°C in
einem verschlossenen Kolben gerührt.
Die abgekühlte
Lösung
wurde im Vakuum eingeengt und der Rückstand mit Wasser (50 ml)
gerührt,
gefolgt von Einstellen des pH-Werts
auf <2 mit 4M Salzsäure. Die erhaltene
dunkle Masse wurde durch Dekantieren isoliert und dann teilweise
in heißer
1N Natriumhydroxidlösung
(50 ml) gelöst,
gefolgt von Behandlung mit Bleichkohle Nach Filtration wurde die
Lösung
auf einen pH-Wert von <2
angesäuert
und der Niederschlag abfiltriert und aus Ethanol umkristallisiert,
um 160 mg (11%) der Titelverbindung als beigefarbenen Feststoff
zu erhalten; Schmp. 339–340°C; 1H-NMR (DMSO-d6): δ 1,64 (br
s, 6H), 2,02 (br s, 6H), 2,06 (br s, 3H), 6,67 (br s, 1H), 7,10
(s, 1H), 10,55 (br s, 1H); MS: m/e 371/373 (M+); (C15H18ClN3O2S2) berechnet C
48,44, H 4,88, N, 11,30, gefunden C 48,27, H 4,85, N 11,15.
-
BEISPIEL 7
-
1-(6-Chlor-1,4-dihydro-1,1-dioxothieno[3,2-e]-1λ6,2,4-thiadiazin-3-ylamino)cyclopropancarbonsäureethylester
-
Ein Gemisch aus 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(1,0 g, 3,9 mmol), 1-Aminocyclopropancarbonsäureethylesterhydrochlorid (1,29
g, 7,8 mmol) und Triethylamin (1,1 ml, 7,8 mmol) in Ethanol (6 ml)
wurde 23 Std. bei 120°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Die abgekühlte Lösung wurde
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit Wasser verrieben, gefolgt von Einstellen des pH-Werts auf <2 mit 4M Salzsäure. Das
erhaltene dunkle Material wurde durch Filtration isoliert und durch
Chromatografie (Ethylacetat) gereinigt, um 151 mg (11%) der Titelverbindung
zu erhalten; Schmp. 190–194°C (Zers.); 1H-NMR (DMSO-d6): δ 1,15 (t,
3H), 1,20 (m, 2H), 1,50 (m, 2H), 4,09 (q, 2H), 7,06 (s, 1H), 8,14
(br s, 1H), 11,14 (br s, 1H); MS: m/e 349/351 (M+).
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BEISPIEL 8
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1-(6-Chlor-1,1-dioxo-1,4-dihydrothieno[3,2-e]-1λ6,2,4-thiadiazin-3-ylamino)cyclopropancarbonsäure
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Ein Gemisch aus 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(1,0 g, 3,9 mmol), 1-Aminocyclopropancarbonsäureethylesterhydrochlorid (1,29
g, 7,8 mmol) und Triethylamin (1,1 ml, 7,8 mmol) in Ethanol (6 ml)
wurde 23 Std. bei 120°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Die abgekühlte Lösung wurde
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit Wasser verrieben, gefolgt von Einstellen des pH-Werts auf <2 mit 4M Salzsäure. Das
erhaltene dunkle Material wurde durch Filtration isoliert und in
1N Natriumhydroxidlösung gekocht,
gefolgt von Behandlung mit Bleichkohle. Nach Filtration wurde die
Lösung
mit 4M Salzsäure
auf einen pH-Wert von <2
angesäuert
und der Niederschlag abfiltriert und aus Ethanol umkristallisiert,
um 354 mg (28%) der Titelverbindung zu erhalten; Schmp. 299–300°C (Zers.); 1H-NMR (DMSO-d6): δ 1,17 (br
s, 2H), 1,49 (br s, 2H), 7,09 (s, 1H), 8,1 (br s, 1H), 11,15 (br
s, 1H), 12,7 (br s, 1H); MS: m/e 303/305 (M-H2O)+.
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BEISPIEL 9
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6-Chlor-3-(1-hydroxymethylcyclopentyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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Eine Lösung von 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(0,5 g, 1,95 mmol) und (1-Aminocyclopentyl)methanol (0,45 g, 3,9
mmol) in Ethanol (4 ml) wurde 21 Std. bei 120°C in einem verschlossenen Kolben
gerührt.
Die abgekühlte
Lösung
wurde im Vakuum eingeengt und der Rückstand in 1N Natrium hydroxidlösung (40
ml) gelöst,
gefolgt von Behandlung mit Bleichkohle. Nach Filtration wurde die
klare Lösung
mit 4M Salzsäure
auf einen pH-Wert von <2
angesäuert
und der Niederschlag abfiltriert und aus Ethanol umkristallisiert
und schließlich
durch Chromatografie (Dichlorinethan/Methanol (19 : 1)) gereinigt,
um 70 mg (10%) der reinen Titelverbindung zu erhalten; Schmp. 213–214°C; 1H-NMR
(DMSO-d6): δ 1,45–2,0 (m, 8H), 3,53 (s, 2H),
5,05 (br s, 1H), 6,82 (br s, 1H), 7,11 (s, 1H), 10,8 (br s, 1H);
MS: m/e 335/337 (M+), 317/319 (M-H2O)+.
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BEISPIEL 10
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6-Chlor-3-(1-methyl-1-phenylethyl)amino-4H-thieno(3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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Eine Lösung von 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(1,0 g, 3,9 mmol) und Cumylamin (1,06 g, 7,8 mmol) in Ethanol (6
ml) wurde 31 Std. bei 120°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Die abgekühlte Lösung wurde
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
in 1N Natriumhydroxidlösung
(50 ml) gelöst,
gefolgt von Behandlung mit Bleichkohle. Nach Filtration wurde die
klare Lösung
mit 4M Salzsäure
auf einen pH-Wert von <2
angesäuert
und der Niederschlag abfiltriert und aus Ethanol umkristallisiert,
um 278 mg (20%) der Titelverbindung zu erhalten; Schmp. ca. 360°C (allmähliche Zersetzung über 200°C); 1H-NMR
(DMSO-d6): δ 1,68 (s, 6H), 7,12 (s, 1H),
7,17–7,41
(m, 6H), 10,72 (br s, 1H); MS: m/e 355/357 (M+); (C14H14ClN3O2S2) berechnet C
47,25; H 3,97, N, 11,81, gefunden C 46,82, H 3,96, N 11,62.
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BEISPIEL 11
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6-Chlor-3-(1-methylcyclohexyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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a) 6-Chlor-3-fluor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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Ein Gemisch aus 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(257 mg, 1,0 mmol) und Cäsiumfluorid
(456 mg, 3,0 mmol) in trockenem DMSO (1 ml) wurde 16 Std. bei 155°C in einem
verschlossenen Kolben gerührt.
Wasser (3 ml) wurde dem abgekühlten
Gemisch zugesetzt, gefolgt von 4M Salzsäure auf einen pH-Wert von <2. Der ausgefällte beigefarbene
Feststoff wurde durch Filtration isoliert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet, um 193 mg (80%) der Titelverbindung zu erhalten; 1H-NMR (DMSO-d6):
7,09 (s, 1H), 7,34 (br s, 1H); MS: m/e 240/242 (M+).
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b) 6-Chlor-3-(1-methylcyclohexyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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Ein Gemisch aus 6-Chlor-3-fluor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(0,5 g, 2,08 mmol), 1-Methylcyclohexylaminhydrochlorid (373 mg,
2,49 mmol) und Triethylamin (0,58 ml, 4,16 mmol) in Ethanol (3 ml) wurde
20 Std. bei 50°C
und dann 22 Std. bei 100°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Das abgekühlte Gemisch
wurde im Vakuum eingeengt und der Rückstand mit Wasser verrieben,
gefolgt von Einstellen des pH-Werts auf <2 mit 4M Salzsäure. Das Rohprodukt wurde durch
Filtration isoliert und in 1N Natriumhydroxidlösung gelöst, gefolgt von Behandlung
mit Bleichkohle. Nach Filtration wurde die klare Lösung mit
4M Salzsäure
auf einen pH-Wert von <2
angesäuert
und der Niederschlag abfiltriert und durch Chromatografie (Dichlormethan/Methanol
(19 : 1)) gereinigt. Durch Umkristallisation aus Ethanol wurden
55 mg (8%) der reinen Titelverbindung erhalten; Schmp. 218–219°C; 1H-NMR (DMSO-d6): δ 1,18–1,54 (m,
11H), 1,97–2,12
(m, 2H), 6,55 (br s, 1H), 7,12 (s, 1H), 10,60 (s, 1H).
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BEISPIEL 12
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6-Chlor-3-1-methylcyclopentyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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Ein Gemisch aus 6-Chlor-3-fluor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(0,60 g, 2,5 mmol), 1-Methylcyclopentylaminhydrochlorid (0,5 g,
3,7 mmol) und Triethylamin (1,03 ml, 7,4 mmol) in Ethanol (2,5 ml)
wurde 16 Std. bei 50°C
und dann 24 Std. bei 65°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Das abgekühlte Gemisch
wurde im Vakuum eingeengt und der Rückstand mit Wasser verrieben,
gefolgt von Einstellen des pH-Werts auf <2 mit 1M Salzsäure. Das Rohprodukt wurde durch
Filtration isoliert, getrocknet und aus Essigsäure umkristallisiert, um 208
mg (26%) der Titelverbindung zu erhalten; Schmp. >300°C (Zers.); 1H-NMR
(DMSO-d6): δ 1,43 (s, 1H), 1,53–1,72 (m,
6H), 1,92–2,10
(m, 2H), 6,91 (br s, 1H), 7,10 (s, 1H), 10,52 (br s, 1H).
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BEISPIEL 13
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6-Chlor-3-(1-methylcyclobutyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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Ein Gemisch aus 6-Chlor-3-fluor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(1,3 g, 5,3 mmol), 1-Methylcyclobutylaminhydrochlorid (1,0 g, 8,1
mmol) und Triethylamin (2,5 ml, 18,1) in Ethanol (10 ml) wurde 16 Std.
bei 50°C
und dann 5 Std. bei 70°C
in einem verschlossenen Kolben gerührt. Das abgekühlte Gemisch wurde
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit Wasser (25 ml) verrieben, gefolgt von Einstellen des pH-Werts
auf <2 mit 1M Salzsäure. Das
Rohprodukt wurde durch Filtration isoliert, aus Essigsäure umkristallisiert
und schließlich
durch Chromatografie (C18; 20–60%
Acetonitril + 0,01% TFA) gereinigt, um 363 mg (22%) der Titelverbindung
zu erhalten; Schmp. 294–296°C; 1H-NMR (DMSO-d6): δ 1,48 (s,
3H), 1,75–1,88
(m, 2H), 1,94–2,05
(m, 2H), 2,18–2,31
(m, 2H), 7,08 (s, 1H), 7,33 (br s, 1H), 10,67 (br s, 1H); LC-MS:
m/e 306/308 (M + 1)+.
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BEISPIEL 14
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6-Chlor-3-(1-ethylcyclobutyl)amino-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
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Ein Gemisch aus 3,6-Dichlor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
(1,02 g, 3,95 mmol), Kaliumfluorid (688 mg, 11,9 mmol) und Hexadecyltrimethylammoniumbromid
(43 mg, 0,12 mmol) in trockenem 1-Methyl-2-pyrrolidinon (4 ml) wurde
20 Std. bei 130°C
unter Stickstoff gerührt,
um 6-Chlor-3-fluor-4H-thieno[3,2-e]-1,2,4-thiadiazin-1,1-dioxid
zu bilden. Man ließ das
Gemisch dann auf Raumtemperatur abkühlen, und es wurde dann direkt
mit 1-Ethylcyclohexylaminhydrochlorid
(0,8 g, 5,93 mmol) und Triethylamin (1,65 ml, 11,9 mmol) 30 Std.
bei 75°C
in einem verschlossenen Kolben umgesetzt. Das abgekühlte Gemisch wurde
in Wasser gegossen, mit 1N Salzsäure
auf einen pH-Wert
von <2 angesäuert und
mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Natriumsulfat
getrocknet und zur Trockene eingedampft, um die reine Titelverbindung
zu erhalten; Schmp. 244–246°C; 1H-NMR (DMSO-d6): δ 0,79 (t,
3H), 1,70–1,93
(m, 8H), 1,96–2,08
(m, 2H), 2,13–2,25
(m, 2H), 7,09 (s, 1H), 7,24 (br s, 1H), 10,57 (br s, 1H).