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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines amphoteren Harzes (Copolymers)
mit der Funktion eines Dipergiermittels, das zum Dispergieren einer
funktionellen Verbindung verwendet wird. Insbesondere betrifft sie
ein Verfahren zur Herstellung eines amphoteren Harzes mit der Funktion
eines Dispergiermittels oder eines Bindemittels für funktionelle
Verbindungen, wobei dieses Harz eine hervorragende Dispergierbarkeit
für funktionelle
Verbindungen, wie Pigmente, und eine hervorragende Benetzbarkeit
mit den funktionellen Verbindungen aufweist und infolgedessen eine
zufriedenstellende Verwitterungsbeständigkeit für das Harz nach dem Dispergieren
(Dispersionssystem) bereitstellt.
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Geläufige funktionelle Verbindungen
sind Pigmente, die für
Anstrichmittel und Farben verwendet werden, und diese werden im
allgemeinen eher in Kombination als allein verwendet. Wie bekannt
ist, werden, wenn diese funktionellen Verbindungen in Kombination
verwendet werden, da sie sich in den chemischen Oberflächeneigenschaften
unterscheiden, Harze verlangt, die eine hervorragende Funktion als
Dispergiermittel derart aufweisen, dass die Dispergierbarkeit für die funktionellen
Verbindungen auch bei einer Kombination von sich in den Oberflächeneigenschaften
unterscheidenden Verbindungen nicht so sehr verschieden ist.
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Insbesondere werden derzeit Anstrichmittel
und Farben mit Verwitterungsbeständigkeit
und Haltbarkeit gefordert, und daher wird stark gewünscht, dass
die Benetzbarkeit von diese Eigenschaften betreffenden funktionellen
Verbindun gen mit Bindemitteln, d. h. die Dispergierbarkeit der Verbindungen
in Bindemitteln zufriedenstellend ist.
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Herkömmlicherweise wird zum Verleihen
guter Dispergierbarkeit für
verschiedene Pigmente vorgeschlagen, als Harz zum Dispergieren eines
Pigments ein Pfropfcopolymer zu verwenden, das ein Acrylharz umfasst,
in das ein basisches Präpolymer,
das eine aminogruppenhaltige polymerisierbare Verbindung, wie Dimethylaminoethylmethacrylat,
umfasst, eingearbeitet ist. (Siehe beispielsweise JP-B-Hei 5 (1993)
-49715, JP-A-Sho 58 (1983)-91930 und JP-A-Sho 59 (1984)-217769).
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Obwohl die üblicherweise vorgeschlagenen,
mit einem basischen Präpolymer
gepfropften Acrylcopolymere hinsichtlich der Dispergierbarkeit für saure
Pigmente hervorragend sind, sind sie hinsichtlich der Dispergierbarkeit
für basische
Pigmente jedoch minderwertig, wobei manchmal ein Phänomen der
Pigmenttrennung, wie Aufschwimmen oder Ausschwimmen oder Pigmentagglomeration,
verursacht wird. Ferner wird, da die basischen Präpolymere
Amine, wie Dimethylaminoethylmethacrylat, umfassen, wenn diese in
großer
Menge verwendet werden, die Beschichtung gelblich und hinsichtlich
Verwitterungsbeständigkeit
geschädigt.
Daher ist es schwierig, ein Harzsystem mit günstiger Dispergierfunktion
zu erhalten.
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Auf der anderen Seite wird zur Bildung
von Harzen mit hervorragender Verwitterungsbeständigkeit die Verwendung von
Cyclohexylmethacrylat als Monomer vorgeschlagen (siehe beispielsweise
JP-A-Hei 6 (1994)-207142). Obwohl jedoch unter Verwendung von Cyclohexylmethacrylat
hergestellte Harze hinsichtlich Verwitterungsbeständigkeit
hervorragend sind, kann ein durch die geringe Pigmentdispergierbarkeit verursachtes
Phänomen,
wie Pigmenttrennung, wie Aufschwimmen oder Ausschwimmen oder Pigmentagglomeration,
nicht vermieden werden. Um daher sowohl eine zufriedenstellende
Dispergierbarkeit für
die funktionellen Verbindungen als auch eine zufriedenstellende
Verwitterungsbeständigkeit
für das
Harz nach dem Dispergieren zu erhalten, sollte die Verwendung der
genannten Harze beider Arten in Erwägung gezogen werden. Jedoch
kann eine ausreichende Wirkung immer noch nicht erhalten werden,
auch wenn die Harze in Kombination verwendet werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung von Harzen, die eine gleichzeitige Verbesserung
der Dispergierbarkeit für
die funktionellen Verbindungen, der Haltbarkeit und Verwitterungsbeständigkeit
der gebildeten Harze bewirken und die insbesondere unterschiedslos
saure und basische funktionelle Verbindungen ungeachtet einer Verwendung
allein oder in Kombination dispergieren können.
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Als Ergebnis intensiver, von den
Erfindern der vorliegenden Erfindung durchgeführten Forschungen in einem
Versuch zur Entwicklung von Harzen mit Eigenschaften zur Verbesserung
sowohl der Dispergierbarkeit als auch der Verwitterungsbeständigkeit
gelang es ihnen, ein neues amphoteres Harz durch Pfropfcopolymerisation
eines basischen Präpolymers
und eines sauren Präpolymers
an der Hauptkette eines Polymers zu erhalten. Auf diese Weise wurde
die vorliegende Erfindung erreicht.
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Die vorliegende Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung eines amphoteren Harzes mit Dispergierfunktion,
wobei das Verfahren die Polymerisation des im folgenden angegebenen
Präpolymers
A2, Präpolymers
B2 und der Komponente C als essentielle
Komponenten zur Pfropfcopolymerisation des Präpolymers A2 und
des Präpolymers
B2 an der Hauptkette des Polymers der Komponente
C derart, dass die Menge von A2 im Bereich
von 0,1–85
Gew.-%, die von B2 im Bereich von 0,1–85 Gew.-%
und die von C im Bereich von 0,1–96 Gew.-%, wobei die Gesamtmenge
von A2, B2 und C
100 Gew.-% beträgt,
ist, umfasst:
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Das Präpolymer A
2 ist
copolymerisierbar und besitzt eine copolymerisierbare Doppelbindung
und gemeinsam eine Aminogruppe und eine Säuregruppe und es wird durch
Reaktion eines Präpolymers
A
1 mit einem massegemittelten Molekulargewicht
von 1000–30000,
das durch Polymerisation eines Polymerisationsinitiators mit einer
Carboxylgruppe am Ende, einer eine Aminogruppe enthaltenden α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindung und einer weiteren α,β-ethylenisch polymerisierbaren
Verbindung erhalten wird, mit einer Verbindung mit einer Epoxygruppe
der im folgenden angegebenen Formel (I):
(worin R
1 für H oder
eine Methylgruppe steht und R für
eine gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1–10 Kohlenstoffatomen
steht) in einer Menge von 0,1–1,0 Äquivalenten
zu dem Aminogruppenäquivalent
des Präpolymers
A
1 erhalten;
das Präpolymer B
2 ist
copolymerisierbar und wird durch Reaktion eines Präpolymers
B1 mit einem massegemittelten Molekulargewicht von 1000–30000,
das durch Polymerisation eines Polymerisationsinitiators, einer eine
Carboxylgruppe enthaltenden α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindung und einer weiteren α,β-ethylenisch polymerisierbaren
Ver bindung erhalten wird, mit einer Verbindung mit einer Epoxygruppe
der obigen Formel (I) in einer Menge von 0,1–1,0 Äquivalenten zu dem Carboxylgruppenäquivalent
des Präpolymers
B1 erhalten; und die Komponente C ist eine α,β-ethylenisch copolymerisierbare
Verbindung mit A
2 und B
2.
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Die Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden detaillierter beschrieben.
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In der vorliegenden Erfindung ist
das Präpolymer
A1 ein Präpolymer mit einem massegemittelten
Molekulargewicht von 1000–30000,
das durch die Lösungspolymerisation
einer eine Aminogruppe enthaltenden α,β-ethylenisch polymerisierbaren
Verbindung und einer weiteren polymerisierbaren Verbindung unter
Verwendung eines am Ende eine Carboxylgruppe enthaltenden Polymerisationsinitiators
durch ein herkömmliches
Polymerisationsverfahren bei einer Temperatur von 80–180°C in einem
Stickstoffstrom erhalten wird.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Polymerisationsinitiatoren mit einer Carboxylgruppe am
Ende umfassen beispielsweise 4,4-Azobis-4-cyanovaleriansäure.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten, eine Aminogruppe enthaltenden α,β-ethylenisch polymerisierbaren
Verbindungen umfassen beispielsweise Acrylate, wie Dimethylaminomethylacrylat,
Diethylaminomethylacrylat, Dibutylaminomethylacrylat, Dihexylaminomethylacrylat,
Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Di(tert-butyl)aminoethylacrylat,
Diisohexylaminoethylacrylat, Dihexylaminopropylacrylat und Di(tert-butyl)aminohexylacrylat
und diesen Acrylaten entsprechende Methacrylate. Diese können jeweils allein
oder in Kombination verwendet werden. Es ist notwendig, dass die
Menge der eine Aminogruppe enthaltenden polymerisierbaren Verbindungen
mindestens 30 Gew.-% der Komponenten des Präpolymers A1 beträgt. Wenn
sie weniger als 30 Gew.-% beträgt,
kann das gebildete Harz (Copolymer) ein saures Pigment nicht vollständig oder
ausreichend dispergieren.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten weiteren α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindungen umfassen beispielsweise (1) Monomere,
z. B. Alkyl- oder Cycloalkylester von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wie
Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat,
tert-Butylacrylat, tert-Butylmethacrylat, Cyclohexylacrylat, Cyclohexylmethacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Laurylacrylat und
Laurylmethacrylat, (2) Vinylmonomere, wie Styrol, Vinyltoluol, α-Methylstyrol,
Vinylacetat, Acrylnitril und Methacrylnitril und (3) Monomere, z.
B. Hydroxyalkylester von Acrylsäure
oder Methacrylsäure,
wie 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylacrylat
und Hydroxypropylmethacrylat. Diese können jeweils allein oder in
Kombination verwendet werden.
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Bei der Lösungspolymerisation beispielsweise
verwendbare Lösemittel
umfassen aromatische Lösemittel,
wie Toluol und Xylol, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon und Methylisobutylkaton,
Alkohole, wie n-Butanol, Isobutanol und Isopropylalkohol, und Ester,
wie Ethylacetat und n-Butylacetat. Diese können jeweils allein oder in
Kombination verwendet werden. Von diesen sind Alkohole und Ketone,
die ein hohes Lösungsvermögen für die eine
Aminogruppe enthal tenden polymerisierbaren Verbindungen aufweisen,
bevorzugt.
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Das Molekulargewicht des Präpolymers
A1 kann optional im Bereich von 1000–30000 des
massegemittelten Molekulargewichts gewählt sein und es beträgt vorzugsweise
1500–10000.
Wenn das Molekulargewicht weniger als 1000 beträgt, ist die Dispergierbarkeit
für saure
Pigmente nicht ausreichend, und wenn es mehr als 30000 beträgt, ist
die Stabilität
von Anstrichmitteln in Abhängigkeit
von der Art der Pigmente verschlechtert.
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Das reaktive Präpolymer A
2 in
der vorliegenden Erfindung ist ein α,β-ethylenisch copolymerisierbares reaktives
Präpolymer
mit einer copolymerisierbaren Doppelbindung und gemeinsam einer
Aminogruppe und einer sauren Gruppe, das durch Additionsreaktion
des Präpolymers
A
1 mit einer Verbindung mit einer Epoxygruppe
der folgenden Formel (I):
(worin R
1 für H oder
eine Methylgruppe steht und R für
eine gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1–10 Kohlenstoffatomen
steht) in einer Menge von 0,1–1,0 Äquivalenten
zu dem Aminogruppenäquivalent
des Präpolymers
A1 in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors und einer tertiären Aminverbindung
bei 80–200°C in einem
Mischgasstrom, der beispielsweise 93% Stickstoff und 7% Sauerstoff
umfasst, erhalten wird.
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Die eine Epoxygruppe enthaltenden α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindungen in der vorliegenden Erfindung umfassen
Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat und dergleichen der Formel
(I). Diese können
jeweils allein oder in Kombination verwendet werden. Diese Verbindungen
können
der Additionsreaktion mit dem Präpolymer
A1 in einer Menge von 0,1–1,0 Äquivalenten
zu dem Aminogruppenäquivalent
des Präpolymers A1
unterzogen werden, wobei eine polymerisierbare Doppelbindung eingeführt werden
kann. Wenn die Äquivalentmenge
dieser Verbindungen jedoch 0,5 zu dem Aminogruppenäquivalent übersteigt,
erfolgt manchmal eine Gelbildung bei der Copolymerisationsreaktion
von dem reaktiven Präpolymer
A2, dem reaktiven Präpolymer B2 und
der anderen α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindung, und daher sind 0,1–0,5 Äquivalente zu dem Aminogruppenäquivalent
bevorzugt.
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Das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Präpolymer
B1 ist ein Präpolymer mit einem massegemittelten
Molekulargewicht von 1000–30000,
das durch die Lösungspolymerisation
einer eine Carboxylgruppe enthaltenden α,β-ethylenisch polymerisierbaren
Verbindung und einer weiteren polymerisierbaren Verbindung unter
Verwendung eines Polymerisationsinitiators (ein Polymerisationsinitiator
mit einer Carboxylgruppe am Ende und/oder ein üblicher Polymerisationsinitiator)
durch ein herkömmliches
Polymerisationsverfahren bei einer Temperatur von 80–180°C in einem
Stickstoffstrom erhalten wird.
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Als bei der Herstellung des Präpolymers
B1 verwendete Polymerisationsinitiatoren
mit einer Carboxylgruppe können
die gleichen wie für
die Herstellung des Präpolymers
A1 verwendeten Polymerisationsinitiatoren
verwendet werden, und als übliche
Polymerisationsinitiatoren seien beispielsweise Azopolymerisationsinitiatoren,
wie Azobisisobutyronitril und Peroxidpolymerisationsinitiatoren,
wie Benzoylperoxid, genannt. Diese können jeweils allein oder in
Kombination verwendet werden.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten, eine Carboxylgruppe enthaltenden α,β-ethylenisch polymerisierbaren
Verbindungen umfassen beispielsweise Säuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, 2-Acryloyloxyethylbernsteinsäure und
2-Acryloyloxyethylphthalsäure.
Diese können
jeweils allein oder in Kombination verwendet werden. Es ist notwendig,
dass die Menge der eine Carboxylgruppe enthaltenden α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindungen mindestens 30 Gew.-% der Komponenten
des Präpolymers
B1 beträgt.
Wenn sie weniger als 30 Gew.-% beträgt, kann das gebildete Harz
keine oder eine unzureichende Dispergierbarkeit für basische
Pigmente besitzen. Als die weiteren polymerisierbaren Verbindungen
in der vorliegenden Erfindung können
die gleichen wie für
die Herstellung des Präpolymers
A1 verwendeten Verbindungen jeweils allein
oder in Kombination verwendet werden.
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Das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Präpolymer
B1 ist ein Präpolymer mit einem massegemittelten
Molekulargewicht von 1000–30000,
das durch die Polymerisation der obigen Komponenten durch ein herkömmliches
Polymerisationsverfahren erhalten wird.
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Als die bei der Lösungspolymerisation verwendbaren
Lösemittel
können
die gleichen wie die für
die Herstellung des Präpolymers
A1 verwendeten Lösemittel jeweils allein oder
in Kombination verwendet werden. Von diesen sind Alkohole und Ketone,
die ein gutes Lösungsvermögen für die eine
Carboxylgruppe enthaltenden polymerisierbaren Verbindungen aufweisen,
bevorzugt.
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Das Molekulargewicht des Präpolymers
B1 kann optional im Bereich von 1000–30000 des
massegemittelten Molekulargewichts gewählt werden, und es beträgt vorzugsweise
1500–10000.
Wenn das Molekulargewicht geringer als 1000 ist, ist die Dispergierbarkeit
für basische
Pigmente nicht ausreichend, und wenn es mehr als 30000 beträgt, ist
die Stabilität
von Anstrichmitteln in Abhängigkeit
von der Art der verwendeten Pigmente beeinträchtigt.
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Das reaktive Präpolymer B2 in
der vorliegenden Erfindung ist ein copolymerisierbares reaktives
Präpolymer
mit gemeinsam einer copolymerisierbaren Doppelbindung und einer
sauren Gruppe, das durch Additionsreaktion des Präpolymers
B1 mit einer Verbindung mit einer Epoxygruppe
der Formel (I) in einer Menge von 0,1–1,0 Äquivalenten zum Carboxylgruppenäquivalent
des Präpolymers
B1 in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors
und einer tertiären
Aminverbindung bei 80–200°C in einem
Mischgasstrom, der beispielsweise 93% Stickstoff und 7% Sauerstoff
umfasst, erhalten wird.
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Die eine Epoxygruppe enthaltenden α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindungen können
einer Additionsreaktion in einer Menge von 0,1–1,0 Äquivalenten zu dem Carboxylgruppenäquivalent
unterzogen werden, wodurch eine polymerisierbare Doppelbindung eingeführt werden
kann. Wenn die Äquivalentmenge dieser
Verbindungen jedoch 0,5 zu dem Carboxylgruppenäquivalent übersteigt, erfolgt manchmal
eine Gelbildung bei der Copolymerisationsreaktion von dem reaktiven
Präpolymer
A2, dem reaktiven Präpolymer B2 und der
anderen α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindung, und daher sind 0,1–0,5 Äquivalente zu dem Carboxylgruppenäquivalent
bevorzugt.
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Das durch die vorliegende Erfindung
erhaltene amphotere Harz umfasst die copolymerisierbaren Präpolymere
A2 und B2 und eine
Komponente C, die mit den Präpolymeren
A2 und B2 α,β-ethylenisch
copolymerisierbar ist, als essentielle Komponenten. Als Komponente
C, die den anderen α,β-ethylenisch
polymerisierbaren Verbindungen bei der Herstellung der Präpolymere
A1 und B1 zugesetzt
wird, können
(4) α,β-ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren, wie
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure
und Maleinsäure,
und (5) Acrylamide und Methacrylamide, wie Acrylamid, Methacrylamid
und N-Methacrylamid, jeweils allein oder in Kombination verwendet
werden. In der vorliegenden Erfindung kann das amphotere Harz (Copolymer)
durch Durchführen einer
herkömmlichen
Lösungspolymerisation
unter Verwendung eines herkömmlichen
Polymerisationsinitiators bei 80–180°C in einem Stickstoffstrom zur
Pfropfcopolymerisation der Präpolymere
A2 und B2 an der Hauptkette
des Polymers der Komponente C erhalten werden.
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In der vorliegenden Erfindung kann
die Menge des Präpolymers
A2 das ein Bestandteil des amphoteren Harzes
ist, optional im Bereich von 0,5–20 Gew.-% der Bestandteile
des amphoteren Harzes gewählt
werden. Wenn die Menge des Präpolymers
A2 weniger als 0,5 Gew.-% der Bestandteile
beträgt,
besitzt das Harz keine oder eine unzureichende Dispergierbarkeit
für saure
Pigmente, und wenn sie mehr als 20 Gew.-% beträgt, ist das Harz hinsichtlich
Verwitterungsbeständigkeit
deutlich verschlechtert und die Stabilität der Anstrichmittel wird in
Abhängigkeit
von der Art der zu dispergierenden Pigmente geringwertig. Die Menge
beträgt vorzugsweise
1,0–10
Gew.-%.
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Die Menge des Präpolymers B2,
das ein Bestandteil des amphoteren Harzes ist, kann optional im
Bereich von 0,5–30
Gew.-% der Bestandteile des amphoteren Harzes gewählt werden.
Wenn die Menge des Präpolymers
B2 weniger als 0,5 Gew.-% der Bestandteile
beträgt,
besitzt das Harz keine oder eine unzureichende Dispergierbarkeit
für basische
Pigmente, und wenn sie mehr als 30 Gew.-% beträgt, ist die Stabilität der Anstrichmittel
manchmal in Abhängigkeit
von der Art der Pigmente beeinträchtigt.
Die Menge beträgt
vorzugsweise 1,0–15
Gew.-%.
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Die durch die vorliegende Erfindung
erhaltenen amphoteren Harze (Copolymere) sind hinsichtlich der Dispergierbarkeit
für saure
Pigmente zufriedenstellend, da sie ein basisches Präpolymer
an der Pfropfkette aufweisen, und sie sind ferner auch hinsichtlich
der Dispergierbarkeit für
basische Pigmente zufriedenstellend, da sie ein saures Präpolymer
an der Pfropfkette aufweisen. Durch die Verwendung der Komponenten
A2 und B2 in Kombination
und die Einführung
einer kleinen Menge eines basischen Präpolymers in das Copolymer ist die
Dispergierbarkeit für
verschiedene Pigmente unterschiedlicher Polarität verbessert, und infolgedessen kann
eine Verschlechterung der Verwitterungsbeständigkeit der Harze, die durch
eine Amingruppe bewirkt wird, gehemmt werden und die Verwitterungsbeständigkeit
deutlich verbessert werden. Daher sind die Harze sehr günstig.
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Wenn die durch die vorliegende Erfindung
erhaltenen amphoteren Harze (Copolymere) mit Dispergierfunktion
als Dispersionsharze verwendet werden, ist die Dispergierbarkeit
für funktionelle
Verbindungen, wie Pigmente, verbessert und ferner die Benetzbarkeit
mit den funktionellen Verbindungen verbessert, und infolgedessen
zeigen die Harze nach dem Dispergieren der Verbindungen eine hervorragende
Verwitterungsbeständigkeit.
Daher besitzen die durch die vorliegende Erfindung erhaltenen amphoteren
Harze die Funktion eines Dispergiermittels oder Bindemittels für die funktionellen
Verbindungen und sie können
für verschiedene Verwendungszwecke,
wie Anstrichmittel und Farben, verwendet werden. Da die durch die
vorliegende Erfindung erhaltenen amphoteren Harze (Copolymere) eine
hervorrangende Dispergierbarkeit für funktionelle Verbindungen,
insbesondere Pigmente, aufweisen, sind sie als Harze zum Dispergieren
von Pigmenten geeignet, und da sie ferner die Copolymerkomponente
C besitzen, zeigen sie eine hervorragende Verwitterungsbeständigkeit
und Verwendbarkeit für
eine Deckschicht über
verschiedenen Anstrichmitteln.
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden Beispiele erklärt.
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Beispiel 1
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(Herstellung des basischen
Präpolymers
A2)
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47 Teile Butylacetat wurden in einen
mit einem Rührer,
einem Tropftrichter, einem Kühlerrohr
und einem Thermometer ausgestatteten Kolben gegeben und in Stickstoffatmosphäre auf 120°C erhitzt.
Ein Gemisch der folgenden Zusammensetzungen I und II wurde in den
Tropftrichter gegeben und mit einer gleichen Rate über einen
Zeitraum von 3 Stunden tropfenweise zugegeben.
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Zusammensetzung
2:
4,4'-Azobis-4-cyanovaleriansäure | Teile 4,3 |
Triethylamin | Teile 1,4 |
Cellosolveacetat | Teile 22,0 |
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Zusammensetzung
II:
Dimethylaminoethylmethacrylat | 17,3 Teile |
Butylacetat | 5,0 Teile |
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Nach dem Verstreichen von 30 Minuten
nach der Beendigung der Zugabe wurden 0,01 Teile Hydrochinon und
dann 3,6 Teile Glycidylmethacrylat zugegeben und anschließend wurde
die Reaktion weitere 2 Stunden durchgeführt wobei das basische Präpolymer
A2 erhalten wurde.
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Beispiel 2
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(Herstellung des sauren
Präpolymers
B1
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35 Teile Butylacetat wurden in einen
mit einem Rührer,
einem Tropftrichter, einem Kühlerrohr
und einem Thermometer ausgestatteten Kolben gegeben und in Stickstoffatmosphäre auf 120°C erhitzt.
Die folgende Zusammensetzung wurde in den Tropftrichter gegeben
und mit einer gleichen Rate über
einen Zeitraum von 3 Stunden tropfenweise zugegeben.
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2-Methacryloyloxyethylphthalsäure |
20,0 Teile |
Azobisisobutyronitril |
4,0 Teile |
Butylacetat |
10,0 Teile |
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Nach dem Verstreichen von 30 Minuten
nach der Beendigung der Zugabe wurden 0,01 Teile Hydrochinon und
dann 2,0 Teile Glycidylmethacrylat und 0,6 Teile Triethylamin zugegeben
und anschließend
wurde die Reaktion weitere 2 Stunden durchgeführt, wobei das basische Präpolymer
B2 erhalten wurde.
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Beispiel 3
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(Herstellung eines amphoteren
Harzes)
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10 Teile Butylacetat und 10 Teile
Cellosolveacetat wurden in einen mit einem Rührer, einem Tropftrichter,
einem Kühlerrohr
und einem Thermometer ausgestatteten Kolben gegeben und in einer
Stickstoffatmosphäre
auf 120°C
erhitzt.
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Die folgende Präpolymerzusammensetzung wurde
in den Tropftrichter gegeben und mit einer gleichen Rate über einen
Zeitraum von 2 Stunden tropfenweise zugegeben.
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Cyclohexylmethacrylat |
23 Teile |
Methylmethacrylat |
5 Teile |
Butylacrylat |
15 Teile |
2-Hydroxyethylmethacrylat |
7 Teile |
in Beispiel 1 erhaltenes basisches Präpolymer
A2 |
3 Teile |
in Beispiel 2 erhaltenes saures Präpolymer
B1 |
3 Teile |
Acrylsäure |
0,3 Teile |
Azobisisobutyronitril |
1 Teil |
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Nach dem Verstreichen von 1 h nach
der Beendigung der Zugabe wurde eine Mischlösung aus 0,2 Teilen Azobisisobutyronitril
und 10 Teilen Toluol mit einer gleichen Rate über einen Zeitraum von 2 h
tropfenweise zugegeben. Nach einstündigem Halten bei 120°C nach der
Beendigung der Zugabe wurde das Reaktionsgemisch gekühlt und
danach mit 9 Teilen Toluol verdünnt
und ein amphoteres Harz (Copolymer) als Firnis entnommen.
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Beispiele 4–8
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Gemäß Beispiel 3 wurden Copolymerfirnisse
mit der in der folgenden Tabelle 1 angegebenen Formulierung erhalten.
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Vergleichsbeispiele 1–5
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Gemäß Beispiel 3 wurden Copolymerfirnisse
mit der in der folgenden Tabelle 2 angegebenen Formulierung erhalten.
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Die Eigenschaften der in den obigen
Beispielen und Vergleichsbeispielen beschriebenen Firnisse sind in
der folgenden Tabelle 3 angegeben.
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Beispiel 9
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Unter Verwendung der in Beispiel
3, den Beispielen 4–8
und Vergleichsbeispielen 1–5
erhaltenen Firnisse wurde ein Pigment mit der folgenden Anstrichmittel-Formulierung
mittels einer Anstrichmittel-Schüttelvorrichtung
dispergiert, wobei schwarze und weiße Anstrichmittel erhalten
wurden.
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(Anstrichmittelformulierung):
Mahlgutformulierung:
Kohle | 7,0 Teile |
Firnis | 32,0 Teile |
Toluol | 31,0 Teile |
| 70,0 Teile |
Titanoxid | 40,0 Teile |
Firnis | 20,0 Teile |
Toluol | 15,0 Teile |
| 75,0 Teile |
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Entspannungsformulierung
schwarzes Mahlgut | 22,0 Teile |
Firnis | 66,0 Teile |
Toluol | 12,0 Teile |
| 100,0 Teile |
Weißes
Mahlgut | 40,0 Teile |
Firnis | 54,0 Teile |
Toluol | 6,0 Teile |
| 100,0 Teile |
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90 Teile der obigen weißen Grundfarbe
und 10 Teile der schwarzen Grundfarbe wurden mit 10 Teilen Toluol
verdünnt
und auf eine Glasplatte mit einer Filmdicke von 100 μm mittels
eines Applikators appliziert. Unmittelbar bevor er staubtrocken
war, wurde der Film gerieben und die Farbdifferenz zwischen dem
geriebenen Teil und dem nicht geriebenen Teil ermittelt. Ferner
wurde das weiße
Primärfarbenpigment
auf eine Urethanplatte aufgetragen und einem Verwitterungstest mittels
eines Carbon-Sonnenschein-Verwitterungsmeßgeräts während 500 h unterzogen. Danach
wurde die Farbdifferenz zwischen dem dem Test unterzogenen Film
und dem ursprünglichen
Film ermittelt. Die Farbdifferenz ΔE wurde durch das Lab-Verfahren
gemäß JIS Z8730-1995
unter Verwendung von ND-504AA, hergestellt von Nihon Denshoku Co.,
Ltd. ermittelt. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle 4 angegeben.
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Das Bewertungsverfahren der Dispergierbarkeit
des Pigments wird mittels einer Reiblehre ermittelt und die Bewertungsdaten
sind durch die Tiefe des Kanals in der Seite angegeben. Die Ergebnisse
der Bewertung der Dispergierbarkeit sind dann durch den folgenden
Grad angegeben.
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Kanaltiefe |
Grad |
kleiner als 5 μm |
⌾ |
5–10 |
O |
10–20 |
Δ |
20–30 |
x |
mehr als 30 μm |
xx |
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Die Ergebnisse der Bewertung der
Pigmenttrennung als Aufschwimmen oder Ausschwimmen sind durch den
folgenden Grad angegeben.
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ΔE |
Grad |
weniger als 0,3 |
⌾ |
0,3–0,5 |
O |
0,5–1,0 |
Δ |
1,0–3,0 |
x |
mehr als 3,0 |
xx |
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Die Ergebnisse der Bewertung der
Verwitterungsbeständigkeit
sind durch den folgenden Grad angegeben.
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ΔE |
Grad |
weniger als 0,5 |
⌾ |
0,5–1,0 |
O |
1,0–2,0 |
Δ |
2,0–3,0 |
x |
mehr als 3,0 |
xx |
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Die unter Verwendung des Firnis von
Beispiel 6 hergestellten schwarzen Pigmente und weißen Pigmente
wiesen sowohl gute Dispergierbarkeit als auch eine gute Pigmenttrennung
als Aufschwimmen oder Aufschwimmen und Verwitterungsbeständigkeit
auf.