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Die
Erfindung betrifft neue Formulierungen, Serienartikel und Verwendungen
von Präparationen
des Follikel-stimulierenden Hormons (FSH) oder von in der Technik
bekannten Varianten des Follikel-stimulierenden Hormons (FSH Varianten).
Die Erfindung liefert auch vorteilhafte, mehrfach anwendbare und
stabile Lösungen
und Formulierungen und pharmazeutische Produkte, die vorher für eine therapeutische
Verwendung nicht existiert haben. Diese Formulierungen und Produkte
sind besonders bei Therapieplänen
zur Erhöhung der
Serumspiegel an FSH oder FSH Varianten über einen Behandlungszeitraum
brauchbar. Daher erfüllt
die Erfindung unter anderem den Bedarf für bequeme, stabile und konservierte
Lösungen,
Formulierungen und Produkte, die FSH oder FSH Varianten enthalten
und die Verwendung dieser Formulierungen und Produkte bei der Behandlung
der Unfruchtbarkeit.
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FSH
ist für
eine Verwendung bei der Unfruchtbarkeit indiziert Den Patienten
werden täglich
oder zweimal täglich
intramuskulär
("IM") oder subkutan ("SC") Injektionen mit
einer an die Reaktion angepaßten
Dosierung verabreicht, die gewöhnlich
von 75-300 IE/Tag reicht Die kurze Halbwertszeit von FSH macht es
erforderlich, daß den
Patienten ein- oder zweimal täglich
Injektionen über
mehrere Tage in Abhängigkeit
ihrer Reaktion der Ovarien oder Testikel verabreicht werden. Eine
stabilere Formulierung von FSH oder einer FSH Variante würde Verbessrungen
für die
Therapie bereitstellen.
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Obwohl
FSH vorher nicht durch andere. Verabreichungsarten als IM oder SC
verabreicht wurde, müssen
andere Proteine über
mehrere Tage verabreicht werden. Verschiedene Abgabeverfahren, einschließlich normaler
SC oder IM Injektionen über
einen Zeitraum, Transdermalpflaster, Implantate, osmotische Pumpen, Mikropumpen,
Kartuschen, Lungenabgabesysteme und dergleichen waren brauchbar,
um beispielsweise die Compliance des Patienten zu verbessern, die
Unannehmlichkeiten zu verringern oder die Verabreichung zu vereinfachen.
Diese verlängerten
Behandlungspläne
erfordern im allgemeinen stabile Lösungen oder Konservierungsstoffe
in der Formulierung.
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Konservierungsstoffe
würden
als ein Aspekt die schädliche
mikrobielle Kontamination in der Formulierung verhindern oder minimieren.
Für herkömmliche
nicht-proteinartige Therapeutika werden oft antimikrobielle Konservierungsmittel,
wie Chlorhexidin, Phenol, Benzylalkohol, m-Cresol, o-Cresol, p-Cresol,
Chlorcresol, Phenylquecksilbernitrat, Thimerosal, Benzoesäure, Alkylparaben
(Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl und dergleichen), Benzalkoniumchlorid,
Benzethoniumchlorid, Natriumdehydroacetat und Thimerosal und verschiedene Gemische
hiervon zu einer flüssigen
Formulierung gegeben, um die Sterilität während der Haltbarkeitsperiode und/oder
den Mehrfachverabreichungen sicherzustellen (M. J. Akers, Pharm.
Technol. 8, 36–46,
1984, A. R. Gennaro, Remington's
Pharmaceutical Sciences, 17. Ausgabe, Mack, P. A. Easton, 1278–1280, 1985).
Diese Konservierungsstoffe tendieren jedoch als Klasse dazu für die Stabilität der Proteine
schädlich
zu sein. Beispielsweise wurde von einem sehr wirkungsvollen Konservierungsmittel,
nämlich
m-Cresol berichtet, daß es sich
allgemein mit Proteinen zusammenlagert und diese denaturiert (Development
of Pharmaceutical Parenteral Dosage Forms, Bontempo, Herausgeber,
Marcel Dekker, Inc., New York, New York, Seiten 118–119, 1977).
Es bereitet besondere Schwierigkeiten bei der Lösungsstabilität von Hormonen,
wie dem humanen Wachstumshormon (Y. F. Maa und C. Hsu, International
Journal of Pharmaceutics, 140, Seiten 155–168, 1996).
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FSH
ist ein Vertreter der Heterodimer-Glycoproteinhormonfamilie, die
Schilddrüsen-stimulierendes Hormon
(TSH), Choriongonadotropin (CG) und luteinisierendes Hormon (LH)
umfaßt
(J. G. Pierce und T. F. Parsons, Anni. Rev. Biochem., 50, 465–495, 1981,
Baenziger und Green, Biochem. Biophys. Acta., 947, 287–306, 1988).
Die Vertreter dieser Familie sind Heterodimere, die durch nicht-kovalente
Wechselwirkungen zwischen den zwei unter schiedlichen Untereinheiten
zusammengehalten werden. Das humane FSH Heterodimer (hFSH) besteht
aus (i) einer reifen 92 Aminosäuren
langen α-Untereinheit,
die auch den anderen humanen Familienvertretern gemein ist (das
heißt
Choriongonadotropin ("CG"), luteinisierendes
Hormon ("LH") und Schilddrüsen-stimulierendes
Hormon ("TSH")) und (ii) einer
reifen 111 Aminosäuren
langen β-Untereinheit,
die für
FSH einzigartig ist (Shome et al., J. Clin. Endocrinol. Metab. 39:
187–205
(1974), Shome et al., J. Prot. Chem., 7: 325–339, 1988). Die α- und β-Untereinheiten binden
nicht kovalent und daher sollte die Bindung empfindlicher gegen
Protein-destabilisierende Mittel sein.
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Die
nativen FSH α-
und β-Aminosäuresequenzen
vom Menschen und anderen Säugern
und bestimmte Varianten dieser Sequenzen sind in der Technik seit
1982 bekannt und die Klonierung und Expression des aktiven FSH vom
Menschen und anderen Säugern
wurde seit 1985 in Säugerzellen
erreicht. Die gemeinsame Gonadotropin-α-Untereinheit
(oder FSH-α-Untereinheit)
wurde aus gereinigtem Protein sequenziert (Bellisario et al., J.
Biol. Chem. 248: 6796 (1973), Morgan et al., J. Biol. Chem. 250:
5247 (1975)) und später
kloniert und exprimiert (Fiddes et al., Nature 281: 351 (1979),
Nature 286: 684 (1981), J. Molec. Appl. Genet. 1: 3–18 (1981)).
Die FSH-β-Untereinheit wurde
aus gereinigtem Protein sequenziert (Shome et al., J. Clin. Endocrinol. Metab.
39: 187 (1974), Saxena et al., J. Biol. Chem. 251: 993 (1976)),
(Sairam et al., Biochem. J. 197: 541 (1981), Fujiki et al., Biochem.
Biophys. Acta 624: 428 (1980)). Integrated Genetics berichtete die
rekombinante Expression von humanem CG (Biotechnology Newswatch
(Seite 3, 20. Juni 1983), Chemical and Engineering News 61: 41 (21.
November 1983), Genetic Technology News 3: 9 (12. Dezember 1983))
und in aktiver Form (Biotechnology Newswatch, 16. Januar 1984))
und sie berichteten auch die erfolgreiche Klonierung von FSH (Genetic
Engineering Newsletter 4: 4 (10. August 1984)) und rekombinantes
FSH, das in Säugerzellen
in aktiver Form hergestellt wird (DNA 4: 76 (veröffentlicht am 16. Januar 1985)).
Amgen berichtete auch die Expression eines aktiven LH vom Rind in
CHO Zellen (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 7280 (Nov. 1985)).
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Es
besteht eine substantielle Evidenz in der Literatur, die zeigt,
daß heterodimere
Proteinhormone unter physiologischen oder sauren Bedingungen dissoziieren
können
(R. J. Ryan et al., Recent Progr. Hormone Res. 26: 105–137, 1970,
T. W. Strickland und D. Puett, J. Biol. Chem., 257: 2954–2960, 1982,
L. E. Reichert und R. B. Ramsey, J. Biol. Chem. 250: 3034–3040, 1975).
Intakte Dimere sind für
die biologische Aktivität
essentiell und wesentlich für
die Sekretion von FSH (J. U. Baenziger und E. D. Green, Biochem.
Biophys. Acta, 947: 287–306,
1988, Corless et al., J. Cell. Biol., 104: 1173–1181, 1987). Versuche der
Instabilität
von FSH entgegenzuwirken umfassen die, worin ein einkettiges Molekül hergestellt
wird, das zwei Untereinheiten in einem stabilen Molekül zusammenfaßt und auch
jene, worin zusätzliche
Disulfidbrücken
erzeugt wurden, um die Wechselwirkung zwischen den zwei Untereinheiten
zu stabilisieren (T. Sughara et al., J. Biol. Chem., 271: 10445–10448,
1996, J. C. Heikoop et al., Nature Biotech, 15: 658–662, 1997).
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Donaldson
beschreibt in
US 5 162
306 A tiermedizinische Zusammensetzungen, die FSH und LH
enthalten. Diese Zusammensetzungen sind in Thymol (5-Methyl-2-(1-methylethyl)phenol)
stabil. Donaldson berichtet, daß Thymol
ein Konservierungsstoff in der Liste an Konservierungsstoffen in
der USP XXI ist, der Glycoproteinhormone (
US 5 162 306 A ) in der beschriebenen
SUPER-OV Formulierung nicht schädigt.
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Aus
dem Urin stammendes FSH von postmenopausalen Frauen (hMG, vermarktet
als Menotropin oder Humagon® von Organon und als Urofollitropin
oder Metrodin® von
Serono) wurde seit über
30 Jahren zur Entwicklung von mehrfachen Follikeln in ovulatorischen
Patienten als Injektionslösung
verwendet, die in Assisted Reproductive Technology Programmen (ART)
teilgenommen haben und zur Induktion der Ovulation in anovulato risch
unfruchtbaren Patienten. (B. C. J. M. Fauser und A. M. Van Heusden,
Endocrine Rev., 18, 71–106,
1997). Kürzlich
wurde von CHO Zellen stammendes rekombinantes humanes FSH (rhFSH)
verfügbar (J.
L. Keene et al., J. Biol, Chem., 264: 4769–4752, 1989, E. Loumaye et
al., Human Reprod. Update, 1: 188–1999, 1995, W. Olijve et al.,
Mol. Hum. Reprod., 2: 361–369,
1996).
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Therapeutisches
FSH (entweder hMG oder rhFSH) wird derzeit in einer lyophilisierten
Form in Ampullen von 75 IE/Gläschen
und 150 IE/Gläschen
mit einer Haltbarkeit von 1,5 bis 2 Jahren bei einer Lagerung bei 2–25°C bereitgestellt.
Tägliche
Injektionen mit Startdosierungen von 75 IE oder 150 IE werden für bis zu
10 Tage empfohlen, um stabile Konzentrationen an hFSH zu erreichen,
die 1,5–2,5
fach höher
sind, als die nach einer Einzeldosisverabreichung. Der Dosierungsplan
ergibt Konzentrationen, die für
die therapeutische Wirksamkeit notwendig sind, da FSH durch einen
Schwellenwertmechanismus wirkt (J. Schoemaker et al., Ann. NY. Acad.
Sci. 687: 296–299,
1993). In Abhängigkeit
der Reaktion des Patienten können
bis zu 3 Behandlungszyklen mit steigenden FSH Dosen verwendet werden.
Der Patient oder der Partner muß täglich ein
neues Gläschen
mit lyophilisiertem Material mit Verdünnungsmittel ansetzen und es
unmittelbar nach dem Ansetzen verabreichen (Verpackungsbeilage N1700101A
vom Februar 1996 für
Fertinex® (Urofollitropin
zur Injektion, gereinigt) zur subkutanen Injektion von Serono Laboratories,
Inc., Randolph, MA). Das nicht verwendete Material wird verworfen.
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Demnach
verbleibt ein Bedarf in der Technik, die Patientenkompliance über die
Entwicklung von stabilen Formulierungen und konservierten Formulierungen
von FSH oder FSH Proteinvarianten und zugehörigen Serienartikeln zu verbessern.
Diese stabilen Präparationen
werden insbesondere benötigt,
wo ausgedehnte Behandlungen erforderlich oder angeraten sind, wie
Fertilitätsbehandlungen
mit FSH. Es besteht auch ein Bedarf zur Bereitstellung von Produkten
mit FSH oder FSH Varianten, die für eine Mehrfachverwendung über einen
Zeitraum von 24 Stunden oder mehr verwendet und genehmigt werden.
Die Erfindung liefert auch neue stabile Lösungen und Formulierungen mit
FSH und FSH Varianten und die zugehörigen Serienartikel, die zur Verwendung über einen
Zeitraum von mehr als 24 Stunden geeignet und genehmigt sind.
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Die
Erfindung liefert neue Formulierungen von FSH oder FSH Varianten,
ihre Herstellung und ihre pharmazeutische oder tiermedizinische
Verwendung bei der Behandlung von Fertilitätsstörungen und zugehörige Serienartikel.
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In
einem Aspekt liefert die Erfindung konservierte Lösungen und
Formulierungen, die FSH oder eine FSH Variante und den Konservierungsstoff
Benzylalkohol in einem wäßriger Verdünnungsmittel
enthalten. Die Lösungen
und Formulierungen haben einen pH zwischen 6,8 und 9 und sind mehrfach
anwendbare Formulierungen in einem einzelnen Gläschen mit einer Lösung für eine therapeutische
Verwendung. Wahlweise enthalten die konservierten Lösungen und
Formulierungen einen ausgewählten
Puffer und ein Salz.
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Die
Erfindung liefert auch einen Serienartikel zur humanen pharmazeutischen
Verwendung, die Verpackungsmaterial und ein einzelnes Gläschen mit
einer Lösung
umfaßt,
das eine Lösung
an FSH und FSH Variante und Benzylalkohol als Konservierungsmittel
enthält,
wobei das Verpackungsmaterial eine Aufschrift aufweist, die anzeigt,
daß die
Lösung
für einen
Zeitraum von 24 Stunden oder länger
aufbewahrt werden kann. Die Lösung
hat einen pH zwischen 6,8 und 9 und ist eine mehrfach anwendbare
Formulierung für
eine therapeutische Verwendung.
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Diese
Lösungen
und Formulierungen von FSH oder der FSH Variante, Serienartikel,
Verwendungen und Behandlungen mittels FSH oder einer FSH Variante
mit verbesserten oder geeigneteren Eigenschaften oder einer verbesserten
Stabilität
sind zur Behandlung der Unfruchtbarkeit bei Frauen und/oder Männern brauchbar.
Diese Formulierungen und Serienartikel sind zusätzlich zur Verwendung als Injektionsmittel
und alternative Abgabesysteme geeignet, wie unter anderem nasal,
pulmonal, transmukosal, transdermal, oral, subkutan, intramuskulär oder parenteral
mit verzögerter
Freisetzung der flüssigen
Formulierung. Die bereitgestellten Lösungen und Formulierungen mit
FSH oder einer FSH Variante können
auch eine erhöhte
in vivo Wirksamkeit im Vergleich zu im Handel erhältlichen
Produkten alleine oder in Kombination mit zumindest einem zusätzlichen
Gonadotropin aufweisen, indem sie den Verlust der Aktivität oder Stabilität verhindern
oder verringern oder indem sie alle Aspekte der Wirksamkeit oder
Annehmlichkeit der Verabreichung verbessern, beispielsweise durch
zumindest eines aus Art, Häufigkeit,
Dosierung, Komfort, Anwendungsvereinfachung, biologische Aktivität in vitro
oder in vivo und dergleichen.
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Alle
hierin zitierten Veröffentlichungen
oder Patente zeigen den Stand der Technik zum Zeitpunkt der vorliegenden
Erfindung oder der Anmeldedaten der hierin zitierten Patentanmeldungen.
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Follicel-stimulierendes
Hormon "FSH", ob rekombinant
hergestellt oder isoliert, und Varianten des Follikel-stimulierenden
Hormons "FSH Varianten" sind, wie sie hierin
definiert sind, in der Technik gut bekannt. FSH bezieht sich, wie
es hierin verwendet wird, auf das als reifes Vollängenprotein
gebildete FSH, das unter anderem humanes FSH oder "hFSH" umfaßt, ob rekombinant
hergestellt oder aus Humanquellen isoliert (siehe B. Shome et al.,
J. Prot. Chem., 7: 325–339,
1988, B. B. Saxena und P. Rathnam, J. Biol. Chem., 251: 993–1005, 1976,
Watkins et al., DNA, 6: 205–212,
1987, B. Shome und A. F. Parlow, J. Clin. Endocrinol. Metab, 39
(1): 203–205,
1974 und Beck et al., DNA, 4: 76, 1985,
US 5 405 945 A und
US 5 639 640 A ).
Die Proteinsequenz der humanen FSH-α-Untereinheit wird in SEQ ID Nr. 5 angegeben
und die Proteinsequenz der humanen FSH-β-Untereinheit wird in SEQ ID
Nr. 6 angegeben. Darüberhinaus
sind verschiedene FSH Varianten bekannt oder von der Technik verstanden
(siehe Shome, J. Clin. Endocrin. Metab. 39: 187 (1974), Saxena,
J. Biol. Chem. 251 (4): 993–1005
(1976), Sairam et al., Biochem. J. 197: 541 (1981), zusätzlich siehe
Closset Eur. J. Biochem. 86: 115–120, Fujiki, J. Biol. Chem.
253: 5363–5368
(1978), Sairam, Biochem. J. 197: 541–552 (1981). FSH-β-Untereinheiten
des Stands der Technik umfassen die Saxena Sequenz wie auch eine
Gruppe an Sequenzen, die in Sairams Diskussion impliziert sind,
nämlich
(a) evulotionstechnisch konsiervierte Aminosäuren und (b) gut bekannte und
beschriebene Sequenzierfehler. Ferner erkennt der Fachmann, daß die Substitution
einer vorher identifizierten Aminosäure durch (i) eine chemisch ähnliche
Aminosäure
oder (ii) eine evolutionstechnisch konservierte Aminosäure keinen
nennenswerten Effekt auf die biologische Aktivität eines so modifizierten FSH
Herterodimers hat, das sich aus einer hFSH-β-Untereinheit zusammensetzt.
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Insbesondere
definiert der Kommentar von Sairam über die Saxena hFSH Sequenz
wie auch seine Diskussion der zwischen funktionellen FSH Molekülen identifizierten
Aminosäuresubstitutionen
eine Gruppe an FSH-β-Kettensequenzen im
Stand der Technik. Genauer gesagt identifiziert die Veröffentlichung
von Sairam 1981 konservierte Aminosäuresequenzen, die sich auf
die Veröffentlichungen
von Saxena et al., Shome et al., Closset et al., und Fujiki et al.
beziehen, siehe Sairam, Biochem. J. 197: 541–551 (1981). Der Stand der
Technik (1) zeigt eine Bevorzugung für die FSH-β-Kettensequenz von Saxena gegenüber der
von Shome, (2) adressiert das Problem der carboxyterminalen Heterogenität, (3) erwähnt, daß Teile
des Moleküls,
die durch Unterschiede zwischen den Spezies betroffen sind, für die Aktivität des Hormons
nicht essentiell sind und (4) hebt den Leitfaden hervor, der aus
den Homologien zwischen den Spezies und zwischen den β-Ketten der
drei humanen Glycoproteinhormone FSH, LH und TSH abgeleitet wird.
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Die
C-terminale Heterogenität
wird für
alle veröffentlichten
Sequenzen berichtet, außer
für die
von FSH-s vom Schwein, worin Glutaminsäure der einzige C-terminale
Rest ist. Für
die Position 27 ordnet Saxena dieser Position einen Tryptophanrest
zu, der auch durch die evolutorische Konservierung unterstützt wird,
die für
ein Tryptophan an der Position 24 für FSH-B unter allen Arten des
Stands der Technik gezeigt wird. Für die Positionen 44 und 46
zeigt Saxena, daß an
Position 44 der Rest Arginin statt Lysin sein sollte und an Position 46
Lysin statt Arginin. Die Sequenzen vom Schwein, Pferd und Huhn reflektieren
auch einen evolutorischen Druck, das Arginin an der Position 44
zu konservieren. Die Variationen an den drei Positionen 21, 22 und
44 umfassen strukturell konservative oder evolutionstechnisch konservierte
("homologe") Substitutionen,
die jeweils eine Bioaktivität
aufweisen.
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Jede
der Literaturstellen von Sairam, Shome und Closset beschreiben die
Reste Isoleucin und Serin an den Postionen 21–22, während Saxena Leucin und Threonin
beschreibt und Fujiki Isoleucin und Threonin an diesen Positionen
beschreibt. Jede der Beschreibungen ist nicht nur eine evolutionstechnisch
konservative Substitution, sondern auch eine strukturell konservative
Substitution. Die Variation an Position 41 zwischen der jeweils
von Sairam, Shome, Closset und Fujiki beschriebenen Asparaginsäure und
dem von Saxena, Closset und Sairam beschriebenen Asparagin umfaßt zwei
evolutionstechnisch konservierte Reste, die jeweils eine Bioaktivität zeigen.
Diese Beschreibungen der konservativen Substitutionen und evolutionstechnisch
konservierten Substitutionen leiten den Fachmann an, FSH-β-Kettenvarianten
innerhalb der Gruppe der hFSH-B-Ketten zu unterscheiden.
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Die
hierin beschriebenen FSH Varianten sind die carboxyterminalen Deletionen
der β-Untereinheit,
die kürzer
sind als das reife Vollängenprotein
der SEQ ID Nr. 6. Die carboxyterminalen Deletionen der humanen β-Untereinheit werden
in den SEQ ID Nr. 11, 12 und 13 bereitgestellt Es ist verständlich,
daß die
carboxyterminalen Varianten der β-Kette
Dimere mit einer bekannten α-Untereinheit
unter Bildung eines Heterodimers einer FSH-Variante bilden. Zusätzlich sind mehrere Arten an
FSH bekannt, einschließlich
unter anderem Schweine-FSH (SEQ ID Nr. 7 und 8), Pferde-FSH (SEQ
ID Nr. 3 und 4), Rinder-FSH (SEQ ID Nr. 1 und 2), Schaf-FSH (SEQ
ID Nr. 9 und 10) und die, die in Y. Combarnous, Endocrine Reviews,
13 (4), 670–691,
1992 zitiert sind. Dadurch ist verständlich, daß der Fachmann in der Lage
ist, andere carboxyterminale Varianten von der gegebenen Spezies
zu entwerfen und herzustellen, wie dies hierin weiter bereitgestellt
wird.
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Es
können
FSH Heterodimere oder Heterodimere der FSH-Varianten durch jedes
geeignete Verfahren hergestellt werden, wie rekombinant, durch Isolierung
oder Reinigung aus natürlichen
Quellen, wie es der Fall sein kann, oder durch chemische Synthese
oder durch jede Kombination hiervon. Nicht beschränkende Beispiele
für FSH
Heterodimere oder Heterodimere von FSH-Varianten, die eine α-Untereinheit
und eine β-Untereinheit
umfassen, sind unter anderem folgende:
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Die
Verwendung des Ausdrucks "rekombinant" bezieht sich auf
rekombinante Präparationen
von FSH oder FSH Varianten durch die Verwendung der rekombinanten
DNA Technologie (beispielsweise Boine et al., Seminars in Reproductive
Endocronology 10, 45–50,
1992 und wie dies ferner hierin bereitgestellt und beispielhaft
dargestellt ist). Die Sequenzen für genomische und cDNA Klone
sind für
die α- und β-Untereinheiten von
mehreren Spezies bekannt (J. C. Fiddes et al., J. of Mol. and Applied
Genetics, 1: 3–18
(1981), F. S. Esch et al., DNA 5: 363–369 (1986), P. C. Watkins
et al., DNA 6: 205–212
(1987), T. Hirai et al., J. Mol. Endocrinol. 5: 147–158 (1990),
R. A. Maurer et al., Mol. Endocrinol. 1: 717–723 (1987), K. Guzman et al.,
DNA Cell Biol. 10: 593–601
(1991), T. R. Kumar et al., Gene, 12. Dezember 1995, 166 (2): 335–336, F.
R. Kumar et al., Gene 12. Dezember 1995, 166 (2): 333–334. Es
werden mehrere DNA Sequenzen für
die α- und β-Untereinheiten als
SEQ ID Nr. 14–20
bereitgestellt. Darüberhinaus
sind die Transfektion von eukaryontischen Zellen mit DNA Sequenzen,
die für
eine α-
und β-Untereinheit
kodieren, ob sie auf einem Vektor oder auf zwei Vektoren bereitgestellt
werden, wobei jede Unter einheit einen separaten Promotor aufweist,
oder andere in der Technik bekannte Verfahren zur Bereitstellung
von intakten Dimeren fähig.
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Das
FSH oder die FSH Variante, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, kann nicht nur durch rekombinante Mittel hergestellt
werden, einschließlich
aus Säuerzellen
oder transgenen Präparationen,
sondern kann auch aus anderen biologischen Quellen gereinigt werden,
wie aus Urin. Annehmbare Verfahren umfassen die, welche beschrieben
sind in K. Hakola Molecular and Cellular Endocrinology, 127: 59–69, 1997,
Keene et al., 3. Biol. Chem., 264: 4769–4775, 1989, Cerpa-Poljak et
al., Endocrinology, 132: 351–356, 1993,
Dias et al., J. Biol. Chem. 269: 25289–25294, 1994, Flack et al.,
J. Biol. Chem. 269: 14015–14020,
1994 und Valove et al., Endocrinology 135: 2657–2661, 1994 und
US 3 119 740 A .
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"Im wesentlichen rein" meint in Bezug auf
ein Peptid oder Protein die Abtrennung von anderen zellulären und
nicht-zellulären
Molekülen,
einschließlich
anderer Proteinmoleküle.
Eine im wesentlichen reine Präparation
ist etwa zu mindestens 85% rein, vorzugsweise zumindest etwa 95%
rein. Ein "im wesentlichen
reines" Protein
kann durch eine Vielzahl an Techniken hergestellt werden, die dem
Fachman bekannt sind, einschließlich
beispielsweise Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) und wie dies ferner in der Technik bekannt oder hierin beschrieben
ist.
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Der
Ausdruck "verabreichen" oder "Verabreichung" meint die Einbringung
einer Formulierung der vorliegenden Erfindung in den Körper eines
bedürftigen
Patienten, der einer Behandlung einer Erkrankung oder eines Zustands
bedarf.
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Der
Ausdruck "Patient" meint einen Säuger, der
wegen einer Erkrankung oder eines Zustands behandelt wird. Patienten
können
unter anderem Menschen, Hühner,
Schweine, Pferde, Rinder, Kaninchen und dergleichen sein.
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Der
Ausdruck "Alkylparaben" bezieht sich auf
ein physiologisch toleriertes C1-C5 Alkylparaben, das als antimikrobielles
Mittel brauchbar ist. Nicht beschränkende Beispiele umfassen zumindest
eines Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben und Butylparaben.
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Der
Ausdruck "wäßriges Verdünnungsmittel" bezieht sich auf
ein flüssiges
Lösemittel,
das Wasser enthält.
Wäßrige Lösemittelsysteme
können
nur aus Wasser bestehen oder können
aus Wasser und einem oder mehreren mischbaren Lösemitteln bestehen und können gelöste Solute
enthalten, wie Zucker oder andere Hilfsstoffe. Die herkömmlicher
verwendeten mischbaren Lösemittel
sind die kurzkettigen organischen Alkohole, wie Methanol, Ethanol,
Propanol, kurzkettige Ketone, wie Aceton, und Polyalkohole, wie
Glycerin.
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Ein "Isotonizitätsmittel" ist eine Verbindung,
die physiologisch toleriert wird und einer Formulierung eine geeignete
Tonizität
verleiht, um den Nettofluß von
Wasser über
die Zellmembranen zu verhindern, die mit der Formulierung in Kontakt
sind. Verbindungen wie Glycerin werden herkömmlich für solche Zwecke in bekannten
Konzentrationen verwendet. Andere geeignete Isotonizitätsmittel
umfassen unter anderem Aminosäuren
oder Proteine (beispielsweise Methionin oder Albumin), Salze (beispielsweise
Natriumchlorid) und Zucker (beispielsweise Dextrose, Saccharose
und Lactose).
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Der
Ausdruck "Konservierungsstoff" bezieht sich auf
eine Verbindung oder auf Zusammensetzungen, die zu einer Formulierung
gegeben werden, um als Mittel gegen Mikroben, Pilze, Mycoplasmen,
Viren, Prionen und/oder Bakterien zu wirken. Eine konservierte FSH
oder eine FSH Variante enthaltende Formulierung der vorliegenden
Erfindung erfüllt
vorzugsweise standardisierte oder regulatorische Richtlinien für die Konservierungswirkung,
um ein kommerziell wertvolles Mehrfachverwendungprodukt zu sein.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendete Konservierungsmittel
ist Benzylalkohol.
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Der
Ausdruck "Phosphatpuffer" bezieht sich auf
Hilfsstoffe, die ein Phosphation enthalten. Im allgemeinen werden
Phosphatpuffer aus der Phosphorsäure
oder einem Salz der Phosphorsäure
hergestellt, einschließlich
unter anderem Kalium- und Natriumsalzen. Es sind mehrere Salze der
Phosphorsäure
in der Technik bekannt, wie monobasische, dibasische und tribasische
Kalium- und Natriumsalze der Säure.
Salze der Phosphorsäure
treten bekanntermaßen
auch als Hydrate des jeweiligen Salzes auf. Phosphatpuffer können einen
weiten Bereich an pH Werten abdecken von pH 6,8 bis pH 9 und einen
bevorzugten Bereich von etwa 8,0. Vorzugsweise haben die Formulierungen
der vorliegenden Erfindung einen pH zwischen 6,8 und etwa 7,8 einschließlich etwa
pH 7,0, pH 7,2 und 7,4. Bevorzugte Ionen sind die Natrium- und Kaliumionen,
die einzeln oder zusammen in der Lösung vorkommen, wie es beispielsweise
bei der phosphatgepufferten Kochsalzlösung (PBS) der Fall ist. Phosphatgepufferte
Kochsalzlösungen
sind in der Technik gut bekannt, wie Dulbecco's phosphatgepufferte Kochsalzlösung. Die
Salzkonzentration in der gesamten Lösung kann zwischen etwa 5 mM,
9,5 mM, 10 mM, 50 mM, 100 mM, 150 mM, 200 mM, 250 mM und 500 mM
liegen. Vorzugsweise ist die Ionenkonzentration über 10 mM oder über 50 mM
oder über
100 mM.
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Der
Ausdruck "Gläschen" bezieht sich breit
auf ein Gefäß, das zur
Erhaltung des FSH und des Verdünnungsmittels
in einem geschlossenen, sterilen Zustand geeignet ist. Beispiele
eines Gläschens,
wie es hierin verwendet wird, sind Ampullen, Kartuschen, Blisterpackungen
oder ein anderes Reservoir, das zur Abgabe des FSH an den Patienten über eine
Pumpe (einschließlich
osmotisch), einem Katheter, einem Transdermalpflaster, einer Kartusche, über die
Lunge, über
die Mukosa oder durch eine parenterale Verabreichung geeignet ist.
Gläschen,
die zur Verpakkung der Produkte für die parenterale, pulmonale,
transmukosale oder transdermale Verabreichung geeignet sind, sind
in der Technik gut bekannt.
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Der
Ausdruck "Stabilität" bezieht sich auf
die physikalische, chemische und Konformationsstabilität von FSH
Formulierungen der vorliegenden Erfindung. Die Instabilität einer
Proteinformulierung kann durch einen chemischen Abbau oder eine
Aggregation der Proteinmoleküle
unter Bildung von Polymeren höherer
Ordnung verursacht werden durch Dissoziation der Heterodimere in
Monomere, Deglycosylierung, Modifikation der Glycosylierung oder
jede andere Strukturmodifikation, die zumindest eine biologische
Aktivität
eines von der vorliegenden Erfindung umfaßten FSH Polypeptids verringert.
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Eine "stabile" Lösung oder
Formulierung ist eine, worin das Ausmaß an Abbau, Modifizierung,
Aggregation, Verlust an biologischer Aktivität und dergleichen des Proteins
hierin annehmbar kontrolliert ist und mit der Zeit nicht unannehmbar
zunimmt. Die Stabilität
kann durch in der Technik gut bekannte Verfahren untersucht werden,
einschließlich
der Messung der Lichtsstreuung, Zurückhaltung von Licht (Absorption
oder optische Dichte); der Größe (beispielsweise
durch Größenausschlußchromatographie),
der biologischen Aktivität in
vitro oder in vivo und/oder den Eigenschaften durch Differentialscanningkalorimetrie
(DSC) der Probe. Andere Methoden zur Untersuchung der Stabilität sind in
der Technik gut bekannt und können
auch gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Der
Ausdruck "behandeln" bezieht sich auf
die Verabreichung, Nachverfolgung, Versorgung und/oder Pflege eines
Patienten, für
den eine FSH Verabreichung zum Zweck der Stimulierung des Follikels
oder Testikels oder jede andere physiologische durch FSH regulierte
Reaktion erwünscht
ist. Die Behandlung kann daher unter anderem die Verabreichung von
FSH zur Induktion oder Verbesserung von Sperma oder der follikulären Entwicklung
oder zur Ovulationsinduktion umfassen. Zusätzlich werden Behandlungen
zur Wiederherstellung der normalen Spermatogenese bei Männern umfaßt.
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Ein "Salz" ist ein physiologisch
annehmbares Salz von FSH. Solche Salze werden zwischen einer oder mehreren
der geladenen Gruppen im Protein und einem oder mehreren physiologisch
annehmbaren, nicht toxischen Kationen oder Anionen gebildet. Organische
und anorganische Salze umfassen beispielsweise die, welche aus Säuren gebildet
werden, wie Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Sulfonsäure,
Weinsäure,
Fumarsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Glycolsäure,
Citronensäure,
Maleinsäure,
Phosphorsäure,
Bernsteinsäure, Essigsäure, Salpetersäure, Benzoesäure, Ascorbinsäure, p-Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäure, Propionsäure, Kohlensäure und
dergleichen oder beispielsweise Ammonium, Natrium, Kalium, Calcium
oder Magnesium.
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Der
Ausdruck "Puffer" oder "physiologisch annehmbarer
Puffer" bezieht
sich auf eine Verbindung die bekanntermaßen zur pharmazeutischen oder
tiermedizinischen Verwendung in Formulierungen sicher ist und die
die Wirkung der Aufrechterhaltung oder Kontrolle des pH Werts der
Formulierung in dem für
die Formulierung gewünschten
pH Bereich hat. Annehmbare Puffer zur Kontrolle des pH Werts bei
einem moderat sauren pH bis zu einem moderat basischen pH umfassen
unter anderem Verbindungen, wie Phosphat, Acetat, Citrat, Arginin,
TRIS und Histidin. "TRIS" bezieht sich auf
2-Amino-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol und auf jedes pharmazeutisch
annehmbare Salz hiervon. Bevorzugte Puffer sind Phosphatpuffer mit
Kochsalzlösung
oder ein annehmbares Salz hiervon.
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Eine
cDNA Bank oder genomische Bank kann mittels einer Sonde auf der
Grundlage der Sequenz eines Polynukleotids oder einer bekannten
Nukleinsäure
gescreent werden, um einen Klon zu erhalten, der eine bekannte FSH
Seuquenz kodiert. Die Sonden können
zur Hybridisierung mit genomischen cDNA Sequenzen zur Isolierung
von homologen DNA Sequenzen im gleichen oder einem unterschiedlichen
Organismus verwendet werden. Der Fachmann erkennt, daß unterschiedliche
Ausmaße
an Stringenz der Hybridisierung im Test verwendet werden können und
entweder die Hybridisierung oder das Waschmedium stringent sein
können. Wenn
die Bedingungen für
die Hybridisierung stringenter werden muß ein größeres Ausmaß an Komplementarität zwischen
der Sonde und dem Ziel vorhanden sein, damit eine Doppelstrangbildung
auftritt. Das Ausmaß der
Stringenz kann durch Temperatur, Ionenstärke, pH und dem Vorkommen eines
teilweise denaturierenden Lösemittels
kontrolliert werden, wie Formamid. Beispielsweise variiert die Stringenz
der Hybridisierung bequemerweise durch die Veränderung der Polarität der Reaktionslösung beispielsweise
durch die Veränderung
der Formamidkonzentration im Bereich von 0% bis 50%. Das Ausmaß an Komplementarität (Sequenzidentität), das
für eine
detektierbare Bindung erforderlich ist, variiert gemäß de Stringenz
des Hybridisierungsmediums und/oder Waschmediums. Das Ausmaß an Komplementarität ist optimalerweise
100%, jedoch sollte verstanden werden, daß geringe Sequenzvariationen
in den Sonden und Primern durch die Verringerung der Stringenz des
Hybridisierungsmediums und/oder Waschmediums kompensiert werden
können.
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Verfahren
zur Amplifizierung der DNA oder DNA sind in der Technik gut bekannt
und können
gemäß der vorliegenden
Erfindung ohne unmäßige Experimente
auf der Grundlage der hierin bereitgestellten Beschreibung und Anleitung
verwendet werden. Verfahren zur selektiven Amplifizierung durch
PCR erlauben den Entwurf von kleineren Segmenten an Nukleinsäuresequenzen,
wie solchen, die eine definierte FSH Variante der β-Kette kodieren
wurden. Solche Amplifizierungstechniken erlauben die Anfügung von
bequemen Terminationssignalen, Restriktionsstellen und dergleichen
zur amplifizierten Sequenz.
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Bekannte
Verfahren der DNA oder RNA Amplifizierung umfassen unter anderem
die Polymerasekettenreaktion (PCR) und verwandte Amplifizierungsprozesse
(siehe beispielsweise
US
4 683 195 A ,
US
4 683 202 A ,
US
4 800 159 A ,
US
4 965 188 A von Mullis et al.,
US 4 795 699 A und
US 4 921 794 A von
Tabor et al.,
US 5 142
033 A von Innis,
US
5 122 464 A von Wilson et al.,
US 5 091 310 A von Innis,
US 5 066 584 A von
Gyllensten et al.,
US
4 889 818 A von Gelfand et al.
US 4 994 370 A von Silver
et al.,
US 4 766 067
A von Biswas,
US
4 656 134 A von Ringold) und RNA-vermittelte Amplifikation,
die eine Antisense-RNA zur Zielsequenz als Matrize für die doppelsträngige DNA
Synthese verwendet (
US
5 130 238 A von Malek et al., mit dem Handelsnamen NASBA),
Ausubel, siehe obige Literaturstelle, Colligan, siehe obige Literaturstelle
und Sambrook, siehe obige Literaturstelle.
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Beispielsweise
kann die Polymerasekettenreaktionstechnologie (PCR) zur Amplifizierung
der Polynukleotidsequenzen und der verwandten DNA Sequenzen direkt
aus den genomischen DNA oder cDNA Banken verwendet werden. Die PCR
und andere in vitro Amplifzierungsmethoden sind beispielsweise auch
brauchbar zur Klonierung von Nukleinsäuresequenzen, die für zu exprimierende
Proteine kodieren, um beispielsweise eine der bereitgestellten FSH
oder FSH Varianten zu erhalten, um Nukleinsäuren zur Verwendung als Sonden zur
Detektion des Vorkommens gewünschter
mRNA in Proben herzustellen, zur Nukleinsäuresequenzierung oder für andere
Zwecke. Beispiele für
Techniken, die zur Anleitung von Fachleuten bei in vitro Amplifikationsverfahren
ausreichen, finden sich in Berger, Sambrook und Ausubel, siehe obige
Literaturstelle, wie auch Mullis et al.,
US 4 683 202 A (1987) und
Innis et al., PCR Protocols A Guide to Methods and Applications,
Herausgeber, Academic Press Inc., San Diego, CA (1990). Im Handel
erhältliche
Kits für
die genomische PCR Amplifizierung sind in der Technik bekannt. Siehe
beispielsweise Advantage-GC Genomic PCR Kit (Clontech). Das T4 Gen
32 Protein (Boehringer Mannheim) kann zur Verbesserung der Ausbeute
an langen PCR Produkten verwendet werden.
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Nukleinsäuren, die
zur Expression jeder gegebenen FSH oder FSH Variante erforderlich
sind, können durch
direkte chemische Synthese durch Verfahren hergestellt werden, wie
dem Phosphotriesterverfahren von Narang et al., Meth. Enzymol. 68:
90–99
(1979), das Phosphodiesterverfahren von Brown et al., Meth. Enzymol.
68: 109–151
(1979), das Diethylphosphoramiditverfahren von Beaucage et al.,
Tetra. Letts. 22: 1859–1862
(1981), das Festphasenphosphoramidittriesterverfahren, das von Beaucage
und Caruthers, Tetra: Letts. 22 (20): 1859–1862 (1981) beschrieben ist,
beispielsweise mittels eines automatisierten Synthesegeräts, wie
dies in Needham-VanDevanter
et al., Nucleic Acids Res. 12: 6159–6168 (1984) beschrieben ist
und dem Festphasenverfahren von
US 4 458 066 A . Die chemische Synthese bildet
im allgemeinen ein einzelsträngiges
Oligonukleotid, das durch DNA Hybridisierung mit einer komplementären Sequenz
oder durch die Polymerisation mit einer DNA Polymerase unter Verwendung
des Einzelstrangs als Matrize in eine doppelsträngige DNA umgewandelt werden
kann. Der Fachmann erkennt, daß die
chemische Sequenz auf etwa 100 Basen beschränkt ist und längere Sequenzen
durch die Ligation von kürzeren
Sequenzen erhalten werden können.
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Wie
in der Technik bekannt, kann man rekombinante Expressionskassetten
zur Expression von bekannten Nukleinsäuren für FSH oder eine bekannte FSH
Variante verwenden. Eine Nukleinsäuresequenz, beispielsweise
eine cDNA oder eine genomische Sequenz, die für eine Vollängenuntereinheit kodiert, kann
zur Konstruktion einer rekombinanten Expressionskassette verwendet
werden, die in eine gewünschte
Wirtszelle eingeführt
werden kann. Jedoch ist es in der Technik erwünscht, beide Untereinheiten
zu exprimieren, um funktionsfähige
Heterodimere zu erhalten, sei es von einem Plasmid oder von getrennt
eingeführten
Plasmiden. Eine rekombinante Expressionskassette umfaßt typischerweise
ein Polynukleotid, das operativ an die Regulationssequenzen der
transkriptionellen Initiation gebunden ist, die die Transkription
des Polynukleotids in der gewünschten
Wirtszelle für
jede Untereinheit steuert. Solche Verfahren sind in der Technik
zur Expression von FSH gut bekannt (beispielsweise CHO cell-derived
recombinant human FSH (rhFSH), (J. L. Keene et al., J. Biol. Chem.,
264: 4769- derived
recombinant human FSH (rhFSH), (J. L. Keene et al., J. Biol. Chem.,
264: 4769–4752,
1989, E. Loumaye et al., Human Reprod. Update, 1: 188–1999, 1995,
W. Olijve et al., Mol. Hum. Reprod., 2: 361–369, 1996).
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Beide
heterologen und nicht-heterologen (das heißt endogenen) Promotoren können zur
Expressionssteuerung der Nukleinsäuren verwendet werden, die
für Untereinheiten
von FSH oder FSH Varianten kodieren. Allgemeine Herstellverfahren
durch rekombinante Techniken sind in der Technik gut bekannt. Siehe
beispielsweise Sambrook et al., 1989, Ausubel et al., 1987–1989.
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Für die α- und β-Untereinheiten
von FSH oder einer FSH Variante kodierende Polynukleotide können an
einen Vektor gebunden werden, der einen Selektionsmarker zur Vermehrung
im Wirt enthält.
Im allgemeinen wird ein Plasmidvektor (oder Vektoren, falls die α- und β-Untereinheiten
auf getrennten Expressionsvektoren enthalten sind) in einem Niederschlag,
wie einem Calciumphosphatniederschlag oder in einem Komplex mit
einem geladenen Lipid eingeführt.
Falls der Vektor ein Virus ist, kann dies in vitro mittels einer
geeigneten Verpackungszellinie verpackt und dann in geeignete Wirtszellen
transduziert werden.
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Das
DNA Insert für
jede Untereinheit sollte operativ an einen geeigneten Promotor gebunden
sein, wie den frühen
und späten
SV40 Promotoren und Promotoren der retroviralen LTRs, um einige
zu nennen. Andere geeignete Promotoren sind dem Fachmann bekannt.
Die Expressionskontrukte enthalten ferner Stellen für die Transkriptionsinitiation,
Termination und in der transkribierten Region eine Ribosomenbindungsstelle
für die Translation.
Der kodierende Teil der durch die Konstrukte exprimierten reifen
Transkripte umfaßt
vorzugsweise ein Translationsinitiationscodon am Beginn und ein
Terminationscodon (beispielsweise UAA, UGA oder UAG) in geeignter
Position am Ende der zu translatierenden mRNA.
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Die
Expressionsvektoren enthalten vorzugsweise zumindest einen Selektionsmarker.
Solche Marker umfassen beispielsweise Dihydrofolatreduktase oder
Neomycinresistenz für
eine eukaryontische Zellkultur und Gene für eine Tetracyclinresistenz
oder Ampicillinresistenz zur Kultivierung in E. coli und anderen
Bakterien. Repräsentative
Beispiele für
geeignete Wirte umfassen unter anderem Pilzzellen, wie Hefezellen,
Insektenzellen, wie Drosophila S2 und Spodoptera Sf9 Zellen, Tier-
oder Säugerzellen,
wie unter anderem CHO, COS, AV-12, HEPG2, NIH3T3 und Bowes Melanomzellen
und Pflanzenzellen, wobei CHO Zellen bevorzugt sind. Geeignete Kulkturmedien
und Bedingungen für
die oben beschriebenen Wirtszellen sind in der Technik bekannt.
Bevorzugte eukaryontische Vektoren sind unter anderen pWLNEO, pSV2CAT,
pOG44, pXT1 und pSG, die von Stratagene erhältlich sind, und pSVK3, pBPV,
pMSG und pSVL, die von Pharmacia erhältlich sind. Andere geeignete
Vektoren sind dem Fachmann bekannt.
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Die
Einführung
eines Vektorkonstrukts oder von Vektoren in eine Wirtszellen kann
erreicht werden durch Calciumphosphattransfektion, DEAE-Dextran
vermittelte Transfektion, kationische Lipid-vermittelte Transfektion,
Elektroporation, Transduktion, Infektion oder andere Verfahren.
Solche Verfahren sind in Standardlaborhandbüchern beschrieben, wie Sambrook,
siehe spätere
Literaturstelle, Kapitel 1–4
und 16–18,
Ausubel et al., siehe obige Literaturstelle, Kapitel 1, 9, 13, 15
und 16.
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Es
wird vorweggenommen, daß Untereinheiten
von FSH oder einer FSH Variante in einer modifizierten Form exprimiert
werden können,
wie einem Fusionsprotein und nicht nur Sekretionssignale enthalten
können, sondern
auch zusätzliche
heterologe Funktionsregionen. Beispielsweise kann eine Region mit
zusätzlichen Aminosäuren, insbesondere
geladene Aminosäuren,
an den N-Terminus eines Polypeptids angefügt werden, um die Stabilität und die
Persistenz in der Wirtszelle, während
der Reingung oder während
der anschließenden Verarbeitung
und Lagerung zu verbessern. Es können
auch Peptidreste an das Polypeptid angefügt werden, um die Reinigung
zu er leichtern. Es wird vorweggenommen, daß solche Regionen vor der schließlichen
Präparation
des gewünschten
FSH oder der gewünschten
FSH Variante entfernt werden können.
Solche Verfahren sind allgemein beschrieben in verschiedenen Standardlaborhandbüchern, wie
Sambrook, siehe obige Literaturstelle, Kapitel 17.29–17.42 und
18.1–18.74,
Ausubel, siehe obige Literaturstelle, Kapitel 16, 17 und 18.
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Mittels
der hierin bereitgestellten oder in der Technik bekannten Nukleinsäuresequenzen
kann man die α- und β-Untereinheiten
von FSH oder einer FSH Variante in einer rekombinant veränderten
eukaryontischen Zelle, wie Säugerzellen,
exprimieren. Es wird erwartet, daß der Fachmann die vielen Expressionssysteme kennt,
die zur Expression einer Nukleinsäure geeignet sind, die für ein Protein
kodiert, das zwei Untereinheiten enthält Es wird kein Versuch unternommen,
die verschiedenen Verfahren zur Expression von Proteinen in Eukaryonten
im Detail zu beschreiben.
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Kurz
zusammengefaßt
wird die Expression von isolierten Nukleinsäuren, die für FSH oder eine FSH Variante
kodieren, typischerweise erreicht durch die getrennte operative
Verknüpfung
der DNA oder cDNA für die α- oder β-Untereinheit
an einen Promotor (der entweder konstitutiv oder induzierbar ist),
wonach ein Einbau in einen Expressionsvektor erfolgt. Alternativ
dazu stellt der Vektor beim Einbau der DNA einen geeigneten Promotor
bereit. Die Vektoren können
zur Replikation und Integration in eukaryontische Wirtszellen geeignet sein.
Typische Expresssionsvektoren enthalten Transkriptions- und Translationsterminatoren,
Initiationssequenzen und Promotoren, die zur Regulation der Expression
der DNA brauchbar sind, die ein Protein der vorliegenden Erfindung
kodiert. Um eine starke Expression eines klonierten Gens zu erhalten,
ist es erwünscht, Expressionsvektoren
zu konstruieren, die mindestens einen starken Promotor zur Transkriptionssteuerung, eine
Ribosomenbindungsstelle für
die Translationsinitiation und einen Transkriptions-Translationsterminator enthalten.
Der Fachmann erkennt, daß Modifizierungen
ohne Zerstörung
der biologischen Aktivität
ausgeführt werden
können.
Einige Modifizierungen können
ausgeführt
werden, um die Klonierung, Expression oder den Einbau der Zielmoleküle in das
Genom zu erleichtern. Solche Modifikationen sind dem Fachmann bekannt
und umfassen beispielsweise die Bereitstellung von bequem liegenden
Restriktionsschnittstellen oder Terminationskodons oder Reinigungssequenzen.
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Alternativ
dazu können
Nukleinsäuren
in einer Wirtszelle durch das Anschalten (durch Manipulation) von
endogener DNA in einer Wirtszelle exprimiert werden, die die gewünschten α- und β-Untereinheiten
kodiert. Solche Verfahren sind in der Technik gut bekannt und beispielsweise
beschrieben in
US 5
580 734 A ,
US 5
641 670 A ,
US
5 733 746 A und
US
5 733 761 A .
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Dem
Fachmann ist eine Vielzahl an eukaryontischen Expressionssystemen
bekannt, wie Säugerzellen.
Wie hierin kurz erläutert,
kann eine Nukleinsäure,
die für
die α- und β-Untereinheit
von FSH oder einer bekannten FSH Variante kodiert, in diesen eukaryontischen
Systemen exprimiert werden.
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Die
Synthese von heterologen Proteinen in Hefe ist gut bekannt. F. Sherman
et al., Methods in Yeast Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory
(1982) ist eine gut bekannte Arbeit, die die verschiedenen Verfahren beschreibt,
die zur Herstellung von Protein in der Hefe verfügbar sind. Zwei zur Herstellung
von eukaryontischen Proteinen verbreitet verwendete Hefen sind Saccharomyces
cerevisiae und Pichia pastoris. Vektoren, Stämme und Protokolle für die Expression
in Saccharomyces und Pichia sind in der Technik bekannt und von kommerziellen
Herstellern erhältlich
(beispielsweise Invitrogen). Geeignete Vektoren haben gewöhnlich Expressionskontrollsequenzen,
wie Promotoren, einschließlich
3-Phosphoglyceratkinase oder Alkoholoxidase, und einen Replikationsursprung,
Terminationssequenzen und dergleichen, wie dies gewünscht ist.
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Die
für die α- und β-Untereinheiten
von FSH oder einer FSH Variante kodierenden Sequenzen können auch
in verschiedene Expressionsvektoren zur Transfektion in Zellkulturen
von beispielsweise Säuger-,
Insektenoder Pflanzenursprung ligiert werden. Beispielsgemäß für Zellkulturen,
die zur Herstellung der Peptide brauchbar sind, sind Säugerzellen.
Säugerzellsysteme
liegen oft in Form von Monoschichten von Zellen vor, obwohl Säugerzellsuspensionen
auch verwendet werden können.
Es wurden viele geeignete Wirtzellinien entwickelt, die intakte
Proteine exprimieren und diese umfassen HEK293, BHK21 und CHO Zellinien,
wobei die CHO Zellinien bevorzugt sind, wie CHO KI von Lonza. Die
Expressionsvektoren für
diese Zellen können
Expressionskontrollsequenzen umfassen, wie einen Replikatiosursprung,
einen Promotor (beispielsweise vorzugsweise den CMV Promotor, einen
HSV tk Promotor, EF1 α-Promotor,
den späten
oder frühen
SV40 Promotor oder den pgk Promotor (Phosphoglyceratkinase), einen
Enhancer (Queen et al., Immunol. Rev. 89: 49 (1986)) und Prozessierungsinformationsstellen,
wie Ribosomenbindungsstellen, RNA Spleißstellen, Polyadenylierungsstellen
(beispielsweise eine Poly-A-Anfügungsstelle
des großen
T Ag von SV40) und Transkriptionsterminationssequenzen. Andere Tierzellen,
die zur Herstellung von erfindungsgemäßen Proteinen brauchbar sind,
sind beispielsweise erhältlich
von American Type Culture Collection Catalogue of Cell Lines and
Hybridomas (7. Ausgabe 1992). Bevorzugte Wirtszellen umfassen CHO
Zellen, wie CHO-K1 und bevorzugte Vektoren umfassen GS Vektoren,
die jeweils erhältlich
sind beispielsweise von Lonza Biologics PLC (Slough, Bekshire, England,
UK).
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Geeignete
Vektoren für
die Expression der α-
und β-Untereinheit
von FSH oder einer FSH Variante in Insektenzellen werden gewöhnlich vom
SF9 Baculovius abgeleitet. Geeignete Insektenzellinien umfassen
Zellinien von Moskitolarven, Seidenspinnerraupe, Heerwurm, Motte
und Drosophilazellinien, wie eine Schneiderzellinie (siehe Schneider,
J. Embryol. Exp. Morphol. 27: 353–365 (1987).
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Wie
bei der Hefe werden bei der Verwendung von Wirtszellen höherer Tiere
oder Pflanzen die Polyadenylierungs- oder Transkriptionsterminationssequenzen
typischerweise in den Vektor eingearbeitet. Ein Beispiel für eine Terminatorsequenz
ist die Polyadenylierungssequenz des Rinderwachstumshormongens.
Die Sequenzen für
die genaue Prozessierung des Transkripts können ebenfalls eingearbeitet
werden. Ein Beispiel für
eine Spleißsequenz
ist das VP1 Intron von SV40 (Sprague et al., J. Virol. 45: 773–781 (1993)).
Zusätzlich können Gensequenzen
zur Kontrolle der Replikation in der Wirtszelle in den Vektor eingearbeitet
werden, wie die, die in Vektoren vom Rinderpapillomavirus gefunden
werden. M. Saveria-Campo, Bovine Papilloma Virus DNA, a Eukaryontic
Cloning Vector in DNA Cloning Vol. II, a Practical Approach, D.
M. Glover, Herausgeber, IRL Press, Arlington, VA, Seiten 213–238 (1985).
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FSH
oder eine FSH Variante kann nach der Expression aus den Zellen durch
Anwendung von Standardproteinisolierungstechniken auf die Lysate
isoliert werden. Die Überwachung
des Reinigungsprozesses kann durch Westernblottechniken oder durch
einen Radioimmuntest von anderen Standardimmuntesttechniken erreicht
werden.
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FSH
oder eine FSH Variante, die eine α-
und β-Untereinheit
enthalten, können
aus rekombinanten Zellkulturen durch gut bekannte Verfahren gewonnen
und gereinigt werden, einschließlich
Ammoniumsulfat oder Ethanolfällung,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulosechromatographie,
hydrophobe Wechselwirkungschromatographie, Affinitätschromatographie,
Hydroxylappatitchromatographie, Größenausschlußchromatographie und Lektinchromatographie.
Vorzugsweise werden für
die Reinigung Hochleistungsflüssigchromatographie
("HPLC"), Kationenaustauschchromatographie,
Affinitätschromatographie,
Größenausschlußchromatographie
oder Kombinationen hiervon verwendet. FSH und die FSH Varianten
mit einer α-
und einer β-Untereinheit
umfassen natürlich
gereinigte Produkte, Produkte aus chemischen Syntheseverfahren und
umfassen Produkte, die durch rekombinante Techniken aus einem eukaryontischen
Wirt hergestellt werden, einschließlich beispielsweise Hefe,
höhere
Pflanzen, Insekten- und Säugerzellen.
In Abhängigkeit
des in einem rekombinanten Herstellverfahren verwendeten Wirts können die Polypeptide
der vorliegenden Erfindung glykosyliert sein oder auch nicht. Bevorzugte
Moleküle
von FSH oder FSH Varianten sind glykosyliert, wie sie in eukaryontischen
Wirten vorkommen würden.
Zusätzlich
können
die Polypeptide der Erfindung auch einen anfänglich modifizierten Methioninrest
enthalten, der in manchen Fällen ein
Ergebnis von durch den Wirt vermittelten Prozessen ist. Solche Methoden
sind in vielen Standardlaborhandbüchern beschrieben, wie Sambrook,
siehe obige Literaturstelle, Kapitel 17.37–17.42, Ausubel, siehe obige
Literaturstelle, Kapitel 10, 12, 13, 16, 18 und 20.
-
FSH
oder eine in der Technik bekannte FSH Variante umfassen unter anderem
die Proteinsequenzen, die im Sequenzidentifizierungsteil der Beschreibung
aufgeführt
sind, und werden im folgenden beschrieben:
SEQ ID Nr. 1: α-Untereinheit
vom Rind – 96
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 2: β-Untereinheit
vom Rind – 111
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 3: α-Untereinheit
vom Pferd – 96
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 4: β-Untereinheit
vom Pferd – 111
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 5: α-Untereinheit
vom Menschen – 92
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 6: β-Untereinheit
vom Menschen – 111
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 7: α-Untereinheit
vom Schwein – 96
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 8: β-Untereinheit
vom Schwein – 111
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 9: α-Untereinheit
vom Huhn – 96
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 10: β-Untereinheit
vom Huhn – 111
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 11: Humane β-Variante
vom Menschen – 108
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 12: Humane β-Variante
vom Menschen – 109
Aminosäuren
SEQ
ID Nr. 13: Humane β-Variante
vom Menschen – 110
Aminosäuren
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Die
Nukleotidsequenz von FSH oder einer FSH Variante, die unter anderem
die Nukleotidsequenzen umfassen, die für die im Sequenzidentifizierungteil
der Beschreibung aufgeführten α- oder β-Untereinheiten kodieren,
sind im folgenden beschrieben:
SEQ ID Nr. 14: α-cDNA vom
Menschen – 276
Nukleotide (kodiert für
92 Aminosäuren)
SEQ
ID Nr. 15: cDNA einer human β-Variante – 324 Nukleotide
(kodiert für
108 Aminosäuren)
SEQ
ID Nr. 16: cDNA einer human β-Variante – 327 Nukleotide
(kodiert für
109 Aminosäuren)
SEQ
ID Nr. 17: cDNA einer human β-Variante – 330 Nukleotide
(kodiert für
110 Aminosäuren)
SEQ
ID Nr. 18: β-cDNA
vom Menschen – 333
Nukleotide (kodiert für
111 Aminosäuren)
SEQ
ID Nr. 19: α-cDNA
vom Menschen – 276
Nukleotide (kodiert für
92 Aminosäuren)
SEQ
ID Nr. 20: cDNA einer humanen β-Variante – 324 Nukleotide
(kodiert für
108 Aminosäuren)
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Die
DNA der SEQ ID Nr. 19 und 20 wird aus ligierten Oligonukleotiden
entworfen und konstruiert. Die Unterschiede zwischen SEQ ID Nr.
19 und SEQ ID Nr. 14 sind welche, die die kodierte Aminosäuresequenz des α-Untereinheitenproteins
nicht verändern. Ähnlich sind
die Unterschiede zwischen SEQ ID Nr. 20 und SEQ ID Nr. 15 welche,
die die Aminosäuresequenz
des β-Untereinheitvariantenproteins
nicht verändern.
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Die
Aminosäuren,
die die Proteine und Polypeptide der vorliegenden Erfindung aufbauen,
werden oft abgekürzt.
Die Aminosäurebezeichnungen
können
durch die Angabe der Aminosäure
im Einbuchstabencode, im Dreibuchstabencode, durch Angabe des Namens
oder der Nukleotiddreiercodons bezeichnet werden, wie dies in der Technik
ebenfalls verstanden wird (siehe B. Alberts et al., Molecular Biology
of the Cell, 3. Ausgabe, Garland Publishing, Inc. New York, 1994):
Einbuchstabencode | Dreibuchstabencode | Name | Nukleotiddreiercode |
A | Ala | Alanin | GCA,
GCC, GCG, GCU |
C | Cys | Cystein | UGC,
UGU |
D | Asp | Asparaginsäure | GAC,
GAU |
E | Glu | Glutaminsäure | GAA,
GAG |
F | Phe | Phenylalanin | UUC,
UUU |
G | Gly | Glycin | GGA,
GGC, GGG, GGU |
H | His | Histidin | CAC,
CAU |
I | Ile | Isoleucin | AUA,
AUC, AUU |
K | Lys | Lysin | AAA,
AAG |
L | Leu | Leucin | UUA,
UUG, CUA, CUC, CUG, CUU |
M | Met | Methionin | AUG |
N | Asn | Asparagin | AAC,
AAU |
P | Pro | Prolin | CCA,
CCC, CCG, CCU |
Q | Gln | Glutamin | CAA,
CAG |
R | Arg | Arginin | AGA,
AGG, CGA, CGC, CGG, CGU |
S | Ser | Serin | AGC,
AGU, UCA, UCC, UCG, UCU |
T | Thr | Threonin | ACA,
ACC, ACG, ACU |
V | Val | Valin | GUA,
GUC, GUG, GUU |
W | Trp | Tryptophan | UGG |
Y | Tyr | Tyrosin | UAC,
UAU |
-
Wie
oben erwähnt
liefert die Erfindung konservierte Lösungen und Formulierungen,
die ein Konservierungsmittel enthalten, wie auch konservierte Mehrfachverwendungsformulierungen,
die für
eine pharmzeutische oder tiermedizinische Verwendung geeignet sind
und FSH oder eine FSH Variante in einer pharamazeutisch annehmbaren
Formulierung enthalten. Konservierte Formulierungen enthalten das
Konservierungsmittel Benzylalkohol in einem wäßrigen Verdünnungsmittel.
-
Wie
oben erwähnt,
liefert die Erfindung einen Serienartikel, zur humanen pharmazeutischen
Verwendung, der Verpackungsmaterial und ein Gläschen umfaßt, das eine Lösung an
FSH oder einer FSH Variante mit den vorgeschriebenen Puffern und/oder
Konservierungsmitteln wahlweise in einem wäßrigen Verdünnungsmittel enthält, wobei
das Verpackungsmaterial eine Aufschrift aufweist, die anzeigt, daß die Lösung für einen
Zeitraum von 24 Stunden oder länger
aufbewahrt werden kann.
-
Das
FSH oder die FSH Variante, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, können durch
rekombinante Mittel hergestellt werden, einschließlich aus
Saugerzellpräparationen
oder transgenen Präparationen
oder können
aus anderen biologischen Quellen gereinigt werden, wie aus Harnquellen.
Annehmbare Methodologien umfassen die, welche beschrieben sind in
K. Hakola, Molecular and Cellular Endocrinology, 127: 59–69, 1997,
Keene et al., J. Biol. Chem., 264: 4769–4775, 1989, Cerpa-Poljak et
al., Endocrinology, 132: 351–356,
1993, Dias et al., J. Biol. Chem., 269: 25289–25294, 1994, Flack et al.,
J. Biol. Chem. 269: 14015–14020,
1994 und Valove et al., Endocrinology 135: 2657–2661, 1994 und
US 3 119 740 A .
-
Das
Verfahren, durch das die Proteine für die erfindungsgemäßen Formulierungen
bereitgestellt werden ist nicht besonders relevant. Vorzugsweise
ist FSH ein Heterodimer, das eine α-Untereinheit und eine β-Untereinheit
umfaßt,
wie sie jeweils in SEQ ID Nr. 5 und 6 angegeben sind, oder ein Heterodimer
einer FSH Variante, das eine α-Untereinheit
und eine β-Untereinheit
umfaßt,
wie sie in der SEQ ID 5 und 11, 5 und 12 und 5 und 13 angegeben
sind. Geeignete Arten an FSH oder einer FSH Variante umfassen innerhalb
der Erfindung unter anderem zumindest eine Sequenz für die α-Untereinheit
und zumindest eine bekannte β-Untereinheit (siehe
Sequenzliste für
bekannte α-
und β-Untereinheiten,
wie sie andererweitig in der Technik bekannt sind).
-
Nicht-beschränkende Beispiele
für FSH
oder eine FSH Variante umfassen unter anderem:
-
Die
Bandbreite an Proteinhormon im erfindungsgemäßen Produkt umfaßt Mengen,
die nach der Rekonstitution in einem nassen/trockenen System Konzentrationen
von etwa 1,0 μg/ml
bis etwa 50 mg/ml aufweisen, obwohl geringere und höhere Konzentrationen
funktionsfähig
sind und vom beabsichtigten Abgabevehikel abhängen, wobei sich beispielsweise
Lösungsformulierungen
von Transdermalpflastern, pulmonalen, transmukosalen, osmotischen
oder Mikropumpenverfahren unterscheiden. Die Hormonkonzentrationen
betragen vorzugsweise etwa 5,0 μg/ml
bis 2 mg/ml und am bevorzugtesten etwa 5,0 μg/ml oder 10 μg/ml oder
50 μg/ml bis
etwa 200 μg/ml.
Das wäßrige Verdünnungsmittel
umfaßt
ferner ein pharmazeutisch annehmbares Konservierungsmittel, nämlich Benzylalkohol.
Die Konzentration des Konservierungsmittels, die in der Formulierung verwendet
wird, ist eine Konzentration, die ausreicht, um einen antimikrobiellen
Effekt zu entwickeln und wird leicht durch den Fachmann bestimmt. Überraschenderweise
schädigt
das in den vorliegend beanspruchten Formulierungen nicht die biologische
Aktivität
von FSH oder einer FSH Variante und erlaubt die Mehrfachanwendung.
-
Andere
Hilfsstoffe, beispielsweise Isotonizitätsmittel, Puffer, Antioxidationsmittel
und Konservierungsverstärker
können
wahlweise und vorzugsweise zum Verdünnungsmittel gegeben werden.
Ein Isotonizitätsmittel,
wie Glycerin, wird herkömmlich
in bekannten Konzentrationen verwendet. Die Glycerinkonzentration
beträgt
allgemein etwa 16 mg/ml. Ein physiologisch tolerierter Puffer wird
vorzugsweise zugegeben, um eine verbesserte pH Kontrolle bereitzustellen.
Die Formulierungen können
einen weiten Bereich an pH Werten abdecken von pH 6,8 bis pH 9 und
einen bevorzugten Bereich bis etwa 8,0. Vorzugsweise weisen die
erfindungsgemäßen Formulierungen
einen pH zwischen etwa 6,8 und etwa 7,8 auf. Bevorzugte Puffer umfassen
Phosphatpuffer, am bevorzugtesten Natriumphosphat, insbesondere
phosphatgepufferte Kochsalzlösung
(PBS).
-
Andere
Additive, wie pharmazeutisch annehmbare Löslichkeitsvermittler, wie Tween
20 (Polyoxyethylen-(20)-sorbitanmonolaurat),
Tween 40 (Polyoxyethylen-(20)-sorbitanmonopalmitat), Tween 80 (Polyoxyethylen-(20)-sorbitanmonooleat),
Pluronic F68 (Polyoxyethylen-Polyoxypropylenblockcopolymere) und
PEG (Polyethylenglycol) oder nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel, wie Polysorbat 20 oder 80 oder Poloxamer 184 oder 188, Pluronic® Polyls
oder andere Blockcopolymere und Chelatbildner, wie EDTA und EGTA
können
wahlweise zu den Formulierungen oder Zusammensetzungen gegeben werden,
um die Aggregation zu verringern. Diese Zusätze sind besonders brauchbar,
wenn eine Pumpe oder ein Plastikbehälter verwendet wird, um die Formulierung
zu verabreichen. Das Vorkommen von pharmazeutisch annehmbaren oberflächenaktiven
Mitteln verringert die Neigung des Proteins zu aggregieren. Die
vorliegend beanspruchten Formulierungen sind überraschend stabil. Vor der
vorliegenden Erfindung wurde die Herstellung von konservierten,
Mehrfachverwendungsformulierungen von FSH aufgrund der Instabilität als unmöglich angesehen.
Es wurde nun festgestellt, daß die
beanspruchten Formulierungen sicher bei Temperaturen von 2 bis etwa
40°C gelagert
werden können und
die biologische Aktivität
des Proteins für
ausgedehnte Zeiträume
behalten, die 2 Monate überschreiten, wie
dies im weiteren gezeigt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
durch ein Verfahren hergestellt werden, das das Mischen von FSH
oder einer FSH Variante und Benzylalkohol in einem wäßrigen Verdünnungsmittel
umfaßt.
Das Mischen von FSH oder einer FSH Variante und eines Konservierungsmittels
in einem wäßrigen Verdünnungsmittel
wird mittels herkömmlicher
Löse- und
Mischverfahren ausgeführt.
Um eine geeignete Formulierung herzustellen wird beispielsweise
eine abgemessene Menge an FSH oder einer FSH Variante in gepufferter
Lösung
mit dem gewünschten
Konservierungsmittel in gepufferter Lösung in Mengen vereinigt, die
ausreichen, um das Protein und das Konservierungsmittel in den gewünschten
Konzentrationen bereitzustellen. Variationen dieses Verfahrens sind
dem Fachmann bekannt. Beispielsweise sind die Reihenfolge, in der
die Komponenten zugegeben werden, ob zusätzliche Additive verwendet
werden, die Temperatur und der pH, bei der die Formulierung hergestellt
wird, alles Faktoren, die bezüglich
der Konzentration und der Art der verwendeten Verabreichung optimiert
werden.
-
Die
beanspruchten Formulierungen können
Patienten als klare Lösungen
bereitgestellt werden. Das einzelne Gläschen mit einer Lösung kann
mehrere Male verwendet werden und kann für einen einzigen oder mehrere
Zyklen einer Patientenbehandlung ausreichen und daher einen bequemeren
Verabreichungsplan bereitstellen, als dies derzeit verfügbar ist.
-
Die
vorliegend beanspruchten Serienartikel sind für die Verabreichung über einen
Zeitraum von 24 Stunden oder mehr überraschend brauchbar. Vor
der vorliegenden Erfindung waren nur Produkte für eine unmittelbare Verwendung
geeignet und zugelassen. Der Patient wurde angewiesen, nicht verbrauchtes
Material zu verwerfen, was zu Abfall und Kosten führte. Demnach
bieten die vorliegend beanspruchten Serienartikel dem Patienten
signifikante Vorteile. Es wurde festgestellt, daß die beanspruchten Formulierungen
sicher bei Temperaturen von etwa 2 bis etwa 40°C gelagert werden können und
die biologische Aktivität
des Proteins für ausgedehnte
Zeiträume
behalten, die 2 Monate übersteigen,
wobei eine Verpackungsaufschrift verwendet werden kann, die anzeigt,
daß die
Lösung über einen
Zeitraum von 24, 36, 48, 72 oder 96 Stunden oder mehr aufbewahrt
und/oder verwendet werden kann. Falls ein konserviertes Verdünnungsmittel
verwendet wird, kann eine solche Aufschrift 1, 1,5 und bis zu 2
Jahre ausweisen.
-
Die
erfindungsgemäßen Lösungen an
FSH oder einer FSH Variante können
durch ein Verfahren hergestellt werden, das das Mischen von FSH
oder einer FSH Variante in einem wäßrigen Verdünnungsmittel umfaßt. Das
Mischen wird mittels herkömmlicher
Lösungs-
und Mischungsverfahren ausgeführt.
Um ein geeignetes Verdünnungsmittel
herzustellen wird beispielsweise eine abgemessene Menge an FSH oder
einer FSH Variante in Wasser oder Puffer in Mengen kombiniert, die
ausreichen, um das Protein und wahlweise ein Konservierungsmittel
oder einen Puffer in den gewünschten
Konzentrationen bereitzustellen. Die Variationen dieses Verfahrens
sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise sind die Reihenfolge,
in der die Komponenten zugegeben werden, ob zusätzliche Additive verwendet
werden, die Temperatur und der pH, bei der die Formulierung hergestellt
wird, alles Faktoren, die bezüglich
der Konzentration und der Art der verwendeten Verabreichung optimiert
werden.
-
Die
beanspruchten Produkte können
Patienten als klare Lösungen
bereitgestellt werden. Das einzelne Gläschen mit einer Lösung kann
mehrere Male verwendet werden und kann für einen einzigen oder mehrere Zyklen
einer Patientenbehandlung ausreichen und daher einen bequemeren
Verabreichungsplan bereitstellen, als dies derzeit verfügbar ist.
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Die
beanspruchten Produkte können
indirekt Patienten bereitgestellt werden, indem man Apotheken, Kliniken
und andere Institutionen und Einrichtungen klare Lösungen zur
Verfügung
stellt. Die klare Lösung kann
in diesem Fall bis zu 1 Liter oder sogar mehr umfassen, was ein
großes
Reservoir darstellt, aus dem kleinere Portionen der Lösung an
FSH oder der FSA Variante einmal oder mehrmals für einen Transfer in kleinere Gläschen entnommen
werden können
und durch die Apotheke oder die Klinik ihren Kunden und/oder Patienten
bereitgestellt werden können.
Die klare Lösung,
die von der Apotheke oder der Klinik den Kunden und Patienten zur
Verfügung
gestellt wird, kann für
einen oder mehrere Behandlungszyklen des Patienten ausreichen und
so einen bequemeren Verabreichungsplan bereitstellen, als dies derzeit
erhältlich
ist.
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Bekannte
Vorrichtungen, die diese Einzelgläschensysteme umfassen, sind
die Pen-Injektionsvorrichtungen
zur Abgabe einer Lösung,
wie Humaject®,
NovoPen®,
B-D® Pen,
AutoPen® und
OptiPen®.
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Die
vorliegend beanspruchten Produkte umfassen ein Verpackungsmaterial.
Das Verpackungsmaterial liefert zusätzlich zur Information, die
durch die gesetzlichen Behörden
erforderlich ist, die Bedingungen, unter denen das Produkt verwendet
werden kann. Für
das Lösungsprodukt
in einem Gläschen
zeigt die Aufschrift, daß die
Lösung über einen
Zeitraum von 24 Stunden oder mehr verwendet werden kann. Die vorliegend beanspruchten
Produkte sind für
die Verwendung als humanes pharmazeutisches Produkt brauchbar.
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Die
beanspruchten stabilen oder konservierten Formulierungen können den
Patienten als klare Lösungen
bereitgestellt werden. Das einzelne Gläschen mit einer Lösung kann
mehrmals wiederverwendet werden und kann für einen oder mehrere Zyklen
einer Patientenbehandlung ausreichen und so einen bequemeren Behandlungsplan
liefern, als dies derzeit möglich
ist.
-
FSH
oder eine FSH Variante kann sowohl in den hierin beschriebenen stabilen
oder konservierten Formulierungen als auch Lösungen an einen Patienten gemäß der vorliegenden "Erfindung auf eine
Vielzahl an Verabreichungsarten verabreicht werden, wie unter anderem
SC oder IM Injektionen, transdermal, pulmonal, transmukosal, durch
Implantation, osmotische Pumpen, Kartuschen, Mikropumpen, oral oder
andere Arten, die dem Fachmann und in der Technik bekannt sind.
-
Die
folgenden Beispiele werden nur zur weiteren Erläuterung der Herstellung der
Formulierungen und Zusammensetzungen der Erfindung bereitgestellt.
Der Umfang der Erfindung soll nicht so aufgefaßt werden, daß er nur
aus den folgenden Beispielen besteht.
-
Beispiel 1
-
Klonierung und Expression von FSH oder
einer FSH Variante in Säugerzellen
-
Ein
typischer Säugerexpressionsvektor
enthält
zumindest ein Promotorelement, das die Transkription von mRNA initiiert,
die für
das Polypeptid kodierende Sequenz und Signale enthält, die
zur Termination der Transkription und der Polyadenylierung des Transkripts
erforderlich sind. Da jedoch funktionsfähiges FSH oder FSH Varianten
sowohl eine α-
als auch eine β-Untereinheit
umfassen, müssen
beide Untereinheiten entweder durch die Expression beider Untereinheiten
von einem Vektor, der ein Promotorelement für jede Untereinheit enthält, oder
durch die Verwendung von zwei Vektoren exprimiert werden: Einem
ersten Vektor, der einen Promotor zur Expression der ersten Untereinheit
enthält
und einen zweiten Vektor, der einen Promotor zur Expression der
zweiten Untereinheit enthält.
-
Zusätzlich weist
jeder Säugerexpressionsvektor
Elemente auf, die auf einem oder mehreren Vektoren vorkommen können, einschließlich Enhancer,
Kozak-Sequenzen und intervenierende Sequenzen, die durch Donor-
und Akzeptorstellen für
das RNA Spleißen
flankiert sind.
-
Eine
hocheffiziente Tanskription kann mit den frühen und späten Promotoren von SV40, den
langen terminalen Wiederholungen (LTRS) von Retroviren, beispielsweise
RSV, HTLVI, HIVI und dem frühen
Promotor des Cytomegalievirus (CMV) erreicht werden. Jedoch können auch
zelluläre
Elemente verwendet werden (beispielsweise der humane Actinpromotor).
Geeignete Expressionsvektoren zur Verwendung bei der Bereitstellung
von Untereinheiten für
FSH oder FSH Varianten umfassen beispielsweise Vektoren, wie pIRES1neo, pRetro-Off,
pRetro-On, PLXSN oder pLNCX (Clontech Labs, Palo Alto, CA), pcDNA3.1
(+/–),
pcDNA/Zeo (+/–) oder
pcDNA3.1/Hygro (+/–)
(Invitrogen), PSVL und PMSG (Pharmacia, Uppsala, Schweden), pRSVcat
(ATCC 37152), pSV2dhfr (ATCC 37146) und pBC12MI (ATCC 67109). Säugerwirtszellen,
die verwendet werden können,
umfassen humane Hela 293, H9 und Jurkat Zellen, Maus NIH3T3 und
C127 Zellen, COS 1, COS 7 und CV1, QC1-3 Wachtelzellen, Maus L Zellen
und Ovarzellen vom Chinesischen Hamster (CHO).
-
Alternativ
dazu können
die gewünschten
DNA Sequenzen für
die α- und β-Untereinheit
in stabilen Zellinien exprimiert werden, die die DNA Sequenzen zur
Expression jeder Untereinheit enthalten, wenn diese in das Chromosom
integriert wurden. Die Co-Transfektion mit einem Selektionsmarker,
wie dhfr, gpt, Neomycin oder Hygromycin erlaubt die Identifizierung
und Isolierung der transfizierten Zellen, wie dies in der Technik
bekannt ist.
-
Die
transfizierten DNA Sequenzen für
die Untereinheiten können
auch zur Expression von großen Mengen
des kodierten Polypeptids amplifiziert werden. Der DHFR Marker (Dihydrofolatreduktase)
ist zur Entwicklung von Zellinien brauchbar, die mehrere hundert
oder sogar mehrere tausend Kopien der DNA Sequenzen von Interesse
aufweisen. Ein weiterer brauchbarer Selektionsmarker ist das Enzym
Glutaminsynthase (GS) (Murphy et al., Biochem. J. 227: 277–279 (1991),
Bebbington et al., Bio/Technology 10: 169–175 (1992)). Unter Verwendung
dieser Marker werden die Säugerzellen
in Selektivmedium angezogen und die Zellen mit der höchsten Resistenz
werden ausgewählt.
Diese Zellinien enthalten die amplifizierten Gene integriert im Chromosom.
Ovarzellen vom Chinesischen Hamster (CHO) und NSO Zellen werden
oft zur Herstellung von Proteinen und Polypeptiden verwendet.
-
Die
Expressionsvektoren pC1 und pC4 enthalten den starken Promotor (LTR)
des Rous Sarcoma Virus (Cullen et al., Molec. Cell. Biol. 5: 438–447 (1985))
plus einem Fragment des CMV-Enhancers (Boshart et al., Cell 41:
521–530
(1985)). Polylinker, beispielsweise mit den Restriktionsschnittstellen
BamHI, XbaI und Asp718, erleichtern die Klonierung von DNA Sequenzen
für die α- und β-Untereinheiten
von Interesse. Die Vektoren enthalten zusätzlich das 3'-Intron, das Polyadenylierungs-
und Terminationssignal des Präproinsulingens
der Ratte.
-
Beispiel 2
-
Klonierung und Expression in COS und CHO
Zellen
-
Ein
Expressionsplasmid für
FSH oder eine FSH Variante wird durch die Klonierung einer cDNA,
die Untereinheiten für
FSH oder eine FSH Variante kodiert, in den Expressionsvektor pcDNAI/Amp
oder pcDNAIII hergestellt (der von Invitrogen, Inc. erhalten werden
kann). Wie vorher erwähnt,
erfordert jede Untereinheit eine Expression zur Bildung eines funktionsfähigen Heterodimers,
entweder durch die unabhängige
Einführung
von zwei getrennten Vektoren in die Wirtszelle oder durch die Gestaltung
eines einzelnen Vektors, der sowohl α- als auch β-Untereinheiten exprimiert.
-
Der
Expressionsvektor pcDNAI/amp enthält: (1) Einen E. coli Replikationsursprung,
der zur Vermehrung in E. coli und anderen prokaryontischen Zellen
wirksam ist, (2) ein Ampicillinresistenzgen zur Selektion von Plasmid-enthaltenden
prokaryontischen Zellen, (3) einen SV40 Replikationsursprung für eine Vermehrung in
eukaryontischen Zellen, (4) einen CMV Promotor, einen Polylinker,
ein SV40 Intron, (5) mehrere Codons, die für ein Hämagglutininfragments kodieren
(das heißt
einen "HA" Anhang zur Erleichterung
der Reinigung) oder einen HIS Anhang (siehe beispielsweise Ausubel,
siehe obige Literaturstelle) gefolgt von einem Terminationscodon
und einem Polyadenylierungssignal, die so angeordnet sind, daß die cDNA
bequem unter die Expressionskontrolle des CMV Promotors gestellt
wird und operativ mit dem SV40 Intron und dem Polyadenylierungssignal
durch die Restriktionsschnittstellen im Polylinker verbunden wird.
Der HA Anhang entspricht einem Epitop, das vom Influenzahämagglutininpolypeptid
abgeleitet ist, welches von Wilson et al., Cell 37: 767–778 (1984)
beschrieben wird. Die Fusion des HA Anhangs mit dem Zielpolypeptid,
entweder der α-
oder der β-Untereinheit,
erlaubt die leichte Detektion und Gewinnung des rekombinanten Polypeptids
mit einem Antikörper, der
das HA Epitop erkennt. pcDNAIII enthält zusätzlich den Neomycinselektionsmarker.
-
Ein
DNA Fragment, das die α-
und die β-Untereinheit
von FSH oder einer FSH Variante kodiert, wird getrennt in die Polylinkerregion
des Vektors kloniert, so daß die
rekombinante Polypeptidexpression durch den CMV Promotor gesteuert
wird. Die Insertion in den Vektor erfolgt wahlweise mit oder ohne
des HA Epitops. Die Plasmidkonstruktionsstrategie ist wie folgt.
Für FSH
oder eine FSH Variante wird die cDNA des hinterlegten Klons für jede Untereinheit
mittels Primer amplifiziert, die bequeme Restriktionsschnittstellen
enthalten.
-
Das
mittels PCR amplifizierte DNA Fragment für jede Untereinheit und der
Vektor pcDNI/Amp werden mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut
und dann wird jede Untereinheit in den verdauten Vektor ligiert. Jedes
Ligationsgemisch wird in den E. coli Stamm SURE (erhältlich von
Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torrey Pines Road, La Jolla,
CA 92037) transformiert und die transformierte Kultur wird auf Ampicillinmediumplatten
plattiert, die dann inkubiert werden, um ein Wachstum von Ampicillin-resistenten
Kolonien zu erlauben. Die Plasmid DNA für jede Untereinheit wird aus
resistenten Kolonien isoliert und durch Restriktionsanalyse oder
andere Mittel auf das Vorkommen eines für FSH oder eine FSH Variante
kodierenden Fragments untersucht.
-
Zur
Expression von rekombinantem FSH oder einer FSH Variante werden
COS Zellen mit einem Expressionsvektor für jede wie oben beschriebene
Untereinheit mittels DEAE-DEXTRAN co-transfiziert, wie beispielsweise
in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York (1989) beschrieben
ist. Die Zellen werden unter Bedingungen zur Expression von FSH
oder einer FSH Variante durch jeden Vektor inkubiert.
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Es
wird erwartet, daß die
Expression des Fusionsproteins von FSH HA oder FSH Variante HA durch radioaktive
Markierung und Immunfällung
mittels Verfahren detektiert wird, die beispielsweise beschrieben sind
in Har low et al., Antibodies: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York (1988).
Hiernach werden die Zellen zwei Tage nach der Transfektion durch
die Inkubation in Medium für
8 Stunden markiert, das 35S-Cystein enthält. Die Zellen und die Medien
werden gewonnen und die Zellen werden gewaschen und mit Detergenz-enthaltendem
RIPA Puffer, nämlich
150 mM NaCl, 1% NP-40, 0,1% SDS, 0,5% DOC, 50 mM Tris, pH 7,5 gewaschen,
wie dies im obigen Zitat von Wilson et al. beschrieben ist. Die
Proteine werden aus dem Zellysat und aus dem Kulturmedium mittels
eines HA-spezifischen monoklonalen Antikörpers ausgefällt. Das
ausgefällte
Protein wird dann durch SDS-PAGE Autoradiographie analysiert. Es
wird ein Expressionsprodukt der erwarteten Größe im Zellysat beobachtet,
das nicht in den Negativkontrollen beobachtet wird.
-
Der
Vektor C4 wird zur Expression jeder Untereinheit von FSH oder einer
FSH Variante verwendet. Alternativ dazu wäre der Fachmann in der Lage,
pC4 so anzupassen, um sowohl α-
als auch β-Untereinheiten von
einem einzelnen Vektor zu exprimieren. Das Plasmid pC4 ist ein Derivat
des Plasmids pSV2-dhfr (ATCC Hinterlegungsnummer 37146). Das Plasmid
enthält
das Maus-DHFR-Gen unter der Kontrolle des frühen SV40 Promotors. Ovarzellen
vom Chinesischen Hamster, denen die Dihydrofolataktivität fehlt,
die mit Plasmiden mit α-
und β-Untereinheiten
co-transfiziert werden, können
durch das Wachsen der Zellen in einem Selektivmedium (α-minus MEM,
Life Technologies) selektiert werden, das mit dem Chemotherapeutikum
Methotrexat supplementiert ist. Die Amplifizierung der DHFR Gene
in Zellen, die gegenüber
Methotrexat (MTX) resistent sind, wurde gut beschrieben (siehe beispielsweise
F. W. Alt et al., J. Biol. Chem. 253: 1357–1370 (1978), J. L. Hamlin und
C. Ma, Biochem. et Biopbys. Acta 1097: 107–143 (1990) und M. J. Page
und M. A. Sydenham, Biotechnology 9: 64–68 (1991)). Zellen, die in
zunehmenden Konzentrationen an MTX angezogen werden, entwickeln eine
Resistenz gegenüber
dem Arzneimittel durch die Überproduktion
des Zielenzyms DHFR als Ergebnis einer Amplifizierung des DHFR Gens.
Falls DNA Sequenzen an das DHFR Gen gebunden werden, werden diese
gewöhnlich
co-amplifiziert und überexprimiert.
Es ist in der Technik bekannt, daß dieser Ansatz zur Entwicklung
von Zellinien verwendet werden kann, die mehr als 1000 Kopien des
amplifizierten Gens tragen. Wenn anschließend Methotrexat abgesetzt
wird, erhält
man Zellinien, die die amplifizierten DNA Sequenzen integriert in
ein oder mehrere Chromosomen der Wirtszelle enthalten.
-
Das
Plasmid pC4 enthält
zur Expression der α-
und β-Untereinheit
die DNA Sequenzen von Interesse hinter dem starken Promotor der
langen terminalen Wiederholung (LTR) des Rous Sarcoma Virus (Cullen
et al., Molec. Cell. Biol. 5: 438–447 (1985)), der zusätzlich ein
Fragment enthält,
des aus dem Enhancer des unmittelbar frühen Gens des humanen Cytomegalievirus
(CMV) isoliert wurde (Boshart et al., Cell 41: 521–530 (1985)).
Stromabwärts
des Promotors liegen BamHI, XbaI und Asp718 Restriktionsenzymschnittstellen,
die die Integration der DNA Sequenzen erlauben. Hinter diesen Klonierungsstellen
enthält
das Plasmid das 3'-Intron und
die Polyadenylierungsstelle des Präproinsulingens der Ratte. Andere
hoch effiziente Promotoren können auch
für die
Expression verwendet werden, beispielsweise der Promotor von humanem
b-Actin, die frühen
und späten
Promotoren von SV40 oder die langen terminalen Wiederholungen von
anderen Retroviren, beispielsweise HIV und HTLVI. Die Tet-OFF und
Tet-On Genexpressionssysteme von Clontech und ähnliche Systeme können zur
Expression des FSH oder einer FSH Variante auf eine regulierte Weise
in Säugerzellen
verwendet werden (M. Gossen und H. Bujard, proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89: 5547–5551
(1992)). Für
die Polyadenylierung der mRNA können
auch andere Signale verwendet werden, beispielsweise vom humanen
Wachstumshormon oder von Globingen. Stabile Zellinien, die die DNA
Sequenzen der α-
und β-Untereinheit
integriert in die Chromosomen enthalten, können auch nach einer Co-Transfektion
mit einem Selektionsmarker selektiert werden, wie gpt, G418 oder
Hygromycin. Es ist vorteilhaft, mehr als einen Selektionsmarker
zu Beginn zu verwenden, beispielsweise G418 plus Methotrexat.
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Das
Plasmid pC4 wird mit den Restriktionsenzymen verdaut und dann mittels
Phosphatase aus dem Kälberdarm
durch in der Technik bekannte Verfahren dephosphoryliert. Der Vektor
wird aus einem 1% Agarosegel isoliert.
-
Die
DNA Sequenz, die das vollständige
FSH oder die FSH Variante für
jede Untereinheit kodiert, wird mittels PCR Oligonukleotidprimern
amplifiziert, die den 5'-
und 3'-Sequenzen
des Gens entsprechen. Nichtbeschränkende Beispiele umfassen 5'- und 3'-Primer mit Nukleotiden,
die einem Teil der kodierenden Sequenz jeder Untereinheit von FSH
oder einer FSH Variante entsprechen oder hierzu komplementär sind.
-
Die
amplifizierten Fragmente werden mit geeigneten Endonukleasen verdaut
und dann erneut auf einem 1% Agarosegel gereinigt. Die isolierten
Fragmente für
jede Untereinheit und der dephosphorylierte Vektor werden dann getrennt
mit T4 DNA Ligase ligiert. E. coli HB101 oder XL-1 Blue Zellen werden
dann getrennt transformiert und es werden Bakterien identifiziert,
die das Fragment (oder die Fragmente, falls der Vektor zur Expression
sowohl der α-
als auch der β-Untereinheit
angelegt ist) in dem Plasmid pC4 inseriert enthalten, wobei beispielsweise
eine Restriktionsanalyse verwendet wird.
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Ovarzellen
vom Chinesischen Hamster (CHO), denen ein aktives DHFR Gen fehlt,
werden zur Transfektion verwendet. 5 μg des Expressionsplasmids pC4
wird mit 0,5 μg
des Plasmids pSV2-neo mittels Lipofectin co-transfiziert. Das Plasmid pSV2neo enthält einen
dominanten Selektionsmarker, nämlich
das neo Gen von Tn5, das für
ein Enzym kodiert, welches eine Resistenz gegenüber einer Gruppe von Antibiotika
einschließlich
G418 verleiht. Die Zellen werden in α-minus MEM angeimpft, das mit
1 μg/ml
G418 supplementiert ist. Nach 2 Tagen werden die Zellen mit Trypsin
behandelt und in Hybridomklonierungsplatten (Greiner, Germany) in α-minus MEM
geimpft, das mit 10, 25 oder 50 ng/ml Methotrexat plus 1 μg/ml G418
supplementiert ist. Nach etwa 10–14 Tagen werden einzelne Klone
mit Trypsin behandelt und dann in Petrischalen mit 6 Vertiefungen
oder 10 ml Kolben unter Verwendung unterschiedlicher Konzentrationen
an Methothrexat geimpft (50 nM, 100 nM, 200 nM, 400 nM, 800 nM).
Klone, die bei den höchsten
Methotrexatkonzentrationen wachsen, werden dann in neuePlatten mit
6 Vertiefungen überführt, die
noch höhere
Methotrexatkonzentrationen enthalten (1 mM, 2 mM, 5 mM, 10 mM, 20
mM). Das gleiche Verfahren wird wiederholt bis Klone erhalten werden, die
bei Konzentrationen von 100–200
mM wachsen. Die Expression des gewünschten Produkts wird beispielsweise
durch SDS-PAGE und Western Blot oder durch Umkehrphasen-HPLC Analyse
analysiert.
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Es
ist verständlich,
daß die
Erfindung anders als dies in den vorhergeheneden Beschreibungen
und Beispielen genau beschrieben ist, ausgeführt werden kann.
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Es
sind mehrere Modifikationen und Variationen der vorliegenden Methoden
in der Technik bekannt, um rekombinante Proteine zu exprimieren,
einschließlich
derer, die beschrieben sind in J. L. Keene et al., J. Biol. Chem.
264: 4769–4752,
1989, E. Loumaye et al., Human Reprod. Update, 1: 188–1999, 1995,
W. Olijve et al., Mol. Hum. Reprod., 2: 361–369, 1996 wie auch andere
rekombinante Techniken, die für
andere Gonadotropine bekannt sind und verwendet werden.
-
Beispiel 3
-
Expression in AV12 Zellen
-
Es
wird der Expressionskassettenvektor pGTH zur Expression der α-Untereinheit
in AV12 verwendet. Es beschreiben mehrere veröffentlichte Artikel die Verwendung
von AV12-664 und/oder AV12-RGT18 Zellen (siehe B. W. Grinnell et
al., Blood 76 (12): 2546–2554,
1990, P. J. Burck et al., J. Biol. Chem. 265 (9): 5170–5177, 1990,
J. F. Parkinson et al., J. of Biol. Chem. 265 (21): 12606–12610,
1990, B. W. Grinell et. al., J. Biol. Chem. 266 (15): 9778–9785, 1991,
J. P. Wery et al., Nature 352 (6330): 79–82, 1991, D. T. Berg et al., Biotechniques
14: 972–979,
1993, B. Gerlitz et al., Biochemical Journal 295 (1): 131–140, 1993,
J. D. Kursar et al. Molecular Pharmacology 46 (2): 227–234, 1994,
M. A. Desai et al. Molecular Pharmacology 48 (4): 648–657, 1995,
Obesity Research 3 Suppl. 4: 4441S–4447S, 1995, M. A. Desai et
al., British Journal of Pharmacology 118 (6): 1558–1564, 1996,
A. Kumar et al. Cancer Research 56 (23): 5397–5402, 1996, L. N. Boggs et
al., J. of Neurochemistry 57 (3): 1324–1327 (1996), V. L. Lucaites
et al., Life Sciences 69 (13): 1081–1095, 1996, D. D. Schoepp
et. al. Neuropharmacology 35 (12): 1661–1672, 1996, A. Kumar et al.
Cancer Research 57 (15): 3111–3114,
1997, Urology 49 (3): 487–493,
1997, D. B. Wainscott et al. Naunyn-Schmiedebergs Archives of Pharmacology
357 (1): 17–24,
1998, S. Wu et al., Brain Research – Molecular Brain Research
53 (1–2):
88–97,
1998. Ähnlich
wurde auch die Verwendung des Plasmids pGTH (siehe Grinell et al.,
J. Biol. Chem. 266 (15): 9778–9785,
1991) und des Plasmids pGTD (siehe Biochemical Journal 295 (Pt1):
131–140, 1993)
beschrieben.
-
Kurz
gesagt enthält
pGTH aufeinanderfolgend mehrere Elemente: Den frühen SV40 Promotor, die Hygromycinresistenz
von E. coli, die Prozessierungsstelle des kleinen "t" Antigens von SV40 und dessen Poly-A-Stelle,
Klonierungsreste aus pBR322, Klonierungsreste aus dem BK Virus (Stamm
P2), das Poly-CA20/GT20 Element
(synthetisches Oligonukleotid), den Enhancer des BK Virus (Stamm
P2), den späten
Promotor von AD2/prozessierte dreiteilige Signalsequenz, die BclI
Insertionsstelle für
die die α-Untereinheit
von FSH kodierende Sequenz (einschließlich des Stopcodons), die
Prozessierungsstelle des kleinen "t" Antigens/dessen
Poly-A-Stelle und die Ampicillinresistenz/den Replikationsursprung
von pBR322.
-
Das
Plasmidkonstrukt pGTH-α wird
hergestellt, um die kodierte humane Sequenz der α-Untereinheit (SEQ ID Nr. 5)
durch die Klonierung eines 362 bp langen BclI FSH cDNA Fragments
in die BclI Einzelschnittstelle des Vektors zu exprimieren (siehe
SEQ ID Nr. 19 oder 14). Das cDNA Fragment der FSH-α DNA wird durch
die PCR Amplifuzierung mittels des Schaukelplasmids pLGD637 als
Matrize erzeugt (pLGD637 enthält eine
synthetische durch Oligonukleotide zusammengesetzte FSH-α cDNA Sequenz).
Die Integrität
des BclI Inserts wird durch die Sequenzierung gefolgt vom Vergleich
mit der GenPept Datenbank bestätigt
(Hinterlegungsnummer 31869).
-
Es
wird der Expressionskassettenvektor pGTD verwendet, um die Sequenz
der humanen β-Untereinheit
der FSH-Variante (SEQ ID Nr. 11) zu exprimieren. pGTD enthält mehrere
Elemente zur Expression in AV12 Zellen. pGTD enthält aufeinanderfolgend
Klonierungsreste des BK Virus (Stamm P2), das Poly-CA20/GT20 Element (synthetisches Oligonukleotid),
den Enhancer des BK Virus (Stamm P2), den späten hauptsächlichen Promotor/die prozessierte
dreiteilige Signalsequenz von AD2, die BclI Insertionsstelle für die kodierende
Sequenz der β-Untereinheit
der FSH Variante (einschließlich
des Stopcodons), die Prozessierungsstelle des kleinen "t" Antigens/Poly-A-Stelle von SV40, den
frühen
Promotor von SV40, die Dihydrofolatreduktase cDNA der Maus, die
Prozessierungsstelle des kleinen "t" Antigens/Poly-A-Stelle
von SV40 und die Ampicillinresistenz/den Replikationsursprung von
pBR322.
-
Das
Plasmidkonstrukt pGTD-bCD3 wird durch die Klonierung eines 393 bp
langen BclI FSH-β-bCD3 cDNA
Fragments in die BelI Einzelschnittstelle des pGTD Vektors hergestellt
(siehe SEQ ID Nr. 20 oder 15). Die DNA des FSH-β-CD3 cDNA Fragments wird durch
PCR Amplifikation mittels des Schaukelplasmids pLGD638 als Matrize
hergestellt (pLGD638 enthält
eine synthetische durch Oligonukleotide zusammengesetzte FSH-β cDNA Sequenz).
Die Integrität
des Konstrukts wird durch Sequenzierung bestätigt und mit der Sequenz der
humanen β-Untereinheit verglichen,
die in der GenPept Datenbank hinterlegt ist (Hinterlegungsnummer
476441).
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Kurz
gesagt werden die Plasmide pGTH-α und
pGTD-bCD3 linearisiert, erneut gereinigt und dann in adhärente AV23-RGT18
Zellen co-transfiziert. Nach der Selektion mit Medium, das 0,25 μM Methotrexat
und 100 μg/ml
Hyromycin-B zusammen mit 200 μg/ml
G418 zur Aufrechterhaltung des Glutamattransportergenotyps der AV12-RGT18
Zellen enthält,
werden einzelne stabile Klone entweder manuell oder durch Durchflußzellsortierung
isoliert. Die am besten produzierenden Klone werden durch die Analyse
des konditionierten Mediums mit einem im Handel erhältlichen
FSH Elisa Kit identifiziert. Es werden mehrere Klone an eine serumfreie
Suspension angepaßt
und weiter amplifiziert, um isolierbare Mengen des Heterodimers
der FSH Variante zu erhalten.
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Beispiel 4
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Expression in CHO-K1 Zellen
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Es
wird eine CHO-K1 Zellinie (Lonza Biologics plc.) entwickelt, um
ein Heterodimer einer FSH Variante herzustellen, das sich aus der β-Untereinheit
der SEQ ID Nr. 5 und der β-Untereinheit
der SEQ ID Nr. 11 zusammensetzt.
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Die
Expressionsvektorkassette enthält
die kodierende DNA für
die α-Untereinheit
der SEQ ID Nr. 5 und die kodierende DNA für die β-Untereinheit der SEQ ID Nr.
11, die durch zwei unterschiedliche Promotoren kontrolliert werden:
CMV für
die β-Untereinheit
und EF1 Alpha für
die α-Untereinheit.
Jede Sequenz für
die α- und β-Untereinheit
verwendet den Poly A Schwanz des Rinderwachstumshormons. Zusätzlich enthält der Vektor das
Glutaminsynthetasegen, das durch den späten SV40 Promotor kontrolliert
wird und den SV40 Poly-A-Schwanz enthält und als Selektionsmarker
verwendet wird. Dieser Vektor wird zur Transfektion der CHO-K1 Zellen
verwendet.
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Die
Zellinie wird in Gibco BRL's
CD CHO Medium unter Selektionsdruck von L-Methioninsulfoximin angezogen.
Es werden ELISA Tests verwendet, um Ausgangsvertiefungen zu identifizieren,
die die FSH Variante exprimieren. Es werden mehrere Ausgangsvertiefungen
Klonierungs- und Amplifizierungsverfahren unterzogen. Diese Experimente
führen
zu der klonierten Zellinie 2B6.1 C3.25, die geeignete Titer aufweist:
Expressionsstudien, die in Schüttelkolben
in kleinem Maßstab
(20–60
ml) ausgeführt
werden, haben gezeigt, daß diese Linie
die FSH Variante mit 30 mg/l nach 7 bis 8 Tagen exprimiert.
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Beispiel 5
-
Reinigung der FSH Varianten aus CHO oder
AV-12 Zellen
-
Die
Reinigung des Heterodimers der FSH Variante, die sich aus einer α-Untereinheit
der SEQ ID Nr. 5 und einer β-Untereinheit
der SEQ ID Nr. 11 zusammensetzt, kann durch mehrere Verfahren, die
in der Technik bekannt sind und beschrieben werden, aus einlagigen
Kulturen oder Suspensionskulturen von entweder CHO-K1 oder AV12
Zellinien oder anderen geeignet verfügbaren Produktionslinien erreicht
werden. Ein Verfahren zur Isolierung der beschriebenen FSH Variante
aus dem die Kultur enthaltendem Medium ist es, die Kultur einer
Kationenaustauschchromatographie, einer Farbstoffaffinitätschromatographie
und einer Gelfiltrationschromatographie zu unterziehen, um das Protein
zu reinigen. Im Fall der Suspensionskulturen, die Detergenzien enthalten
können,
können
zusätzliche
Reinigungsschritte erforderlich sein, wie ein Q-Sepharoseschritt.
Die chromatographischen Schritte können weiter angefügt werden
oder bezüglich
pH, Leitfähigkeit, Pufferzusammensetzung
und Laufbedingungen optimiert werden (Säulengrößen, Flußraten, usw.) Die Reinheit
und die Ausbeute kann durch SDS-PAGE Gele (sowohl Coomassie Färbung als
auch Western Blot), ELISA Tests, Ausschlußchromatographie und Proteinkonzentrierung
durch die UV Absorption bei 277 nm oder andere bekannte Techniken
analysiert werden.
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Die
Reinigung und chromatographische Fraktionierung kann durch Befolgen
der weiteren Details für jeden
unten angegebenen Schritt erreicht werden. Für Einschichtkulturen wird das
konditionierte Medium vor der Auftragung auf die Kationenaustauschersäule konzentriert
und diafiltriert. Der Q-Sepharoseschritt kann für Suspensionskulturen verwendet
werden, um Detergenzien zu entfernen, die vorkommen können.
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1. Konzentrierung
-
Typischerweise
werden 0,02 bis 0,04% Pluronic F68 für AV12 Suspensionskulturen
verwendet, während
0,1 bis 0,18% im Medium für
CHO Suspensionskulturen verwendet werden. Das konditionierte Medium wird
durch die Zellkulturgruppe mittels Zentrifugation und Filtration
durch ein Käsetuch
geklärt
wird, wird mittels eines Tangentialflußfiltrationssystems ProFlux
(ProFlux M12 von Millipore) mit einem S3YM10 Spiralkartuschensystem
konzentriert (Amicon Nr. 540633). In Abhängigkeit der Menge an Pluronic
F68, die verwendet wird, wird das Medium vier- bis zehnfach konzentriert,
so daß 0,2–0,4% Pluronic
F68 im konzentrierten Medium vorhanden sind. Das schließliche Volumen
des Materials nach der Konzentrierung beträgt gewöhnlich 2–3 Liter ausgehend von 8 Liter
für CHO-K1
und 24 Liter für
AV12 Kulturen.
-
2. Rühransatz
mit O-Sepharose
-
Für jeden
Liter konditioniertem Ausgangsmedium vor der Konzentrierung werden
50 ml Fast Flow Q-Sepharoseharz
(Pharmacia 17-0510-01, voräquilibriert
mit 20 mM Tris pH 7,4) und ausreichend NaCl unter Bildung einer
schließlichen
Leitfähigkeit
von 200 mM (~20 mS/cm) zum konzentrierten Medium gegeben und sanft
bei 4°C über Nacht
gerührt.
-
3. Diafiltration
-
Nach
dem Übernachtansatz
des konzentrierten Mediums mit Q-Sepharoseharz kann sich das Harz absetzen,
der Überstand
wird abdekantiert und mittels eines CUNO Systems mit einem Zeta
Plus 30-SP Filter (Nr. B0406-30SP
von Sun Source Fauver) und einer Masterflexpumpe bei einer Flußrate von
170 ml/min filtriert. Das Medium wird dann weiter auf etwa 800 ml
konzentriert und mittels 5–6
Volumina an 20 mM Tris pH 7,4 im Profluxsystem diafiltriert. An
diesem Punkt beträgt
die Leitfähigkeit
~2 mS/cm. Der pH wird mit 1 N HCl eingestellt und die Lösung wird
erneut mittels eines frischen Zeta Plus 30-SP Filters im CUNO System
filtriert und sofort auf die Kationenaustauschersäure aufgetragen.
-
4. Kationenaustauschchromatographie (CEX)
-
- Säule:
Pharmacia SP-Sepharose Fast Flow (17-0729-01) wird zum Packen einer
50 ml Säule
für ~100–200 mg
FSH (Gesamtprotein ~500–600
mg) verwendet. Die Puffer sind: A: 20 mM Natriumphosphat, pH 5,0
und B: 20 mM Natriumphosphat pH 5,0, 1M NaCl
-
Die
Probe wird auf pH 5,0 eingestellt, durch Filtration geklärt und sofort
auf die Säule
aufgetragen und mit 5 ml/min mit 4 Säulenvolumina gefahren, bevor
man einen Gradient von 0% bis 50% B über 15 Säulenvolumina startet. Man sammelt
alle 3 Minuten eine Fraktion (15 ml). Die Fraktionen werden in 400
ml an 1 M Tris pH 8,0 gesammelt.
-
Es
werden Coomassie-gefärbte
SDS-PAGE Gele verwendet, um FSH-enthaltende Fraktionen auszuwählen, die
vereinigt werden (typischerweise beträgt die Poolgröße 200 bis
250 ml für
eine 50 ml Säule).
Dieser Pool wird gegen 20 mM Tris pH 7,4 über Nacht bei 4°C dialysiert,
um die Leitfähigkeit
auf < 3 mS/cm zu drücken.
-
5. Farbstoffaffinitätschromatographie (DAC)
-
- Säule:
Mimetic Blue Dye 1 A6XL, 0090-0500 von Prometic Biosciences Inc.
wird in einer 50 ml Säule
für ~40 mg
FSH verwendet. Die Puffer sind: A: 25 mM Phosphat, pH 6,5 (Leitfähigkeit
beträgt
4,5 bis 5 mS/cm), B: 25 mM Phosphat, 150 mM KCl, pH 6,5, C: 25 mM
Phosphat, 1 M KCl, pH 8,0.
-
Nach
der Dialyse des CEX Pools wird der pH auf 6,5 eingestellt und mit
3 ml/min auf die DAC Säule aufgetragen.
Es wird ein Gradient von 100% A bis 50% A und 50% B für 4 Säulenvolumina
angewendet und dann wird mit 100% Puffer C für 5 Säulenvolumina eluiert, wobei
Fraktionen für
3 min (9 ml) gesammelt werden.
-
Coomassie-gefärbte SDS-PAGE
Gele werden zur Auswahl von FSH-enthaltenden Fraktionen verwendet,
die vereinigt werden. Typischerweise beträgt die Poolgröße 90 bis
100 ml für
eine 100 ml Säule.
Der Pool wird mittels Millipore Ultrafree Zentrifugenvorrichtungen
auf 4 ml konzentriert (UFV2BCC40, 5000 MWCO, zentrifugiert bei 2000
Upm) und auf eine Gelfiltrationssäule aufgetragen.
-
6. Gelfiltration
-
- Säule:
Bio Pilot Superdex 75 Prep Grade 35/600 Säule wird für 50 bis 100 mg an FSH verwendet.
Puffer sind: 1 × PBS
(hergestellt aus GIBCO 10 × PBS,
Nr. 70011) plus 100 mM NaCl. Die schließliche Zusammensetzung des
Puffers ist 1 mM monobasisches Kaliumphosphat, 3 mM dibasisches
Natriumphosphat und 253 mM Natriumchlorid, pH 7,4.
-
Die
Säule wird
mit 4 ml FSH aus dem DAC Schritt in 1 × PBS wie oben beschrieben
mit einer Flußrate von
3 ml/mm aufgetragen, wobei für
1 Minute (3 ml) Fraktionen gesammelt werden.
-
Die
Reinheit des FSH nach diesem Schritt beträgt gewöhnlich > 95% durch Gele, die mit Coomassie und
Silber gefärbt
werden.
-
Beispiel 6
-
Wirkung von Konservierungsstoffen auf
die physikalische Stabilität
von FSH
-
Da
Konservierungsmittel zur Denaturierung oder Destabilisierung von
Protein tendieren oder eine Aggregation induzieren (J. Brange und
L. Langkjar, Acta Pharm. Nord, 4, 149–158, 1992, Y. F. Maa und C.
Hsu, International Journal of Pharmaceutics, 140, 155–168, 1996)
wird die physikalische Stabilität
von uFSH (uFSH – Vitro
Diagnostics-Human Urofollitropin) in Gegenwart von unterschiedlichen
Konservierungsmitteln mittels einer dynamischen Lichtstreuungstechnik
untersucht. Alle Messungen erhält
man mit einem System, das aus einem Lexel 95 Argonlaser (488 nm),
einem Brookhaven Instruments Modell BI-200 SM Goniometer und einem
BI9000AT Autokorrelator besteht. Die Datenparameter bestehen aus
anfänglichen
Photonenzählungen, die
auf 100 000 Zählungen/sec
eingestellt werden, die 30 Sekunden dauern, einem Trübungsgrenzwert
von 31 und einem 90° Lichtstreuungswinkel.
-
Die
Konservierungsstoffe werden zu einer 1,5 ml Lösung aus 1 mg/ml Follikelstimulierungshormon
aus dem Urin (uFSH – Vitro
Diagnositics-Human Urofollitropin) gegeben, das gegen 1 × PBS über Nacht
bei pH 7,4 dialysiert wurde. Die Konzentration des Konservierungsstoffs
wird so ausgewählt
daß sie
die Konzentration ist, die bekanntermaßen eine angemessene antimikrobielle
Aktivität
bereitstellen kann. In einer Impfbank wird diese Probe durch ein
0,1 um Anotop-Plus Filter (10 mm) in ein 12 mm DLS Teströhrchen filtriert.
Die Probe wird in den DLS Halter gegeben, der auf 37°C äquilibriert
wurde. Die Autokorrelationsfunktion wird alle 15 Minuten für 24 Stunden
bestimmt und analysiert, um den hydrodynamischen Parameter zu ergeben.
Diese Messung zeigt, daß mehr
als 99% der Proteinmoleküle
einen Durchmesser van etwa 5,7 nm aufweisen. Ein kleiner Teil (< 1%) hat einen mittleren
Durchmesser von etwa 200 nm. Das Vorkommen der Konservierungsstoffe
verändert
die Größenverteilung
des Moleküls
nach 24 Stunden bei 37°C
nicht wesentlich. Die repräsentativen
Daten nach 24 Stunden werden dann mit einem NNLS Programm (Non Negative
Linear Squares) analysiert, wie dies in Tabelle I gezeigt ist Mehr
als 99% der Moleküle
liegen in Partikeln mit einem mittleren Durchmesser von etwa 5,7
nm vor. Mittels einer empirischen Gleichung; die einen Bezug zwischen
dem kristallographisch ermittelten hydrodynamischen Radius und dem
Molekulargewicht herstellt (P. G. Squire und M. E. Himmel in Arch. Bioch.
Biophys. 196, Seiten 165–177,
1979) entpricht diese mittlere DLS Partikelgroße etwa 36 000 Daltons, was
mit dem Molekulargewicht des uFSH Heterodimers übereinstimmt. Die verbleibende
kleine Population an Partikeln (< 1%)
hat einen mittleren Durchmesser von etwa 200 nm. Diese Daten zeigen
in Tabelle VI, daß die untersuchten
Konservierungsstoffe das uFSH unter den getesteten Bedingungen nicht
signifikant aggregieren. Tabelle VI Größenverteilung
von uFSH in Formulierungen, die unterschiedliche Konservierungsstoffe
enthalten
Konservierungsstoff | Konservierungsmittelkonzentration
(mg/ml) | Kleine
Partikel (–5,7
nm) | Große Partikel
(200 nm) |
Keiner | 0 | > 99% | < 1% |
m-Cresol | 3,5 | > 99% | < 1% |
Phenol | 3,5 | > 99% | < 1% |
Benzylalkohol | 10 | > 99% | < 1% |
Methylparaben | 1 | > 99% | < 1% |
Chlorcresol | 2 | > 99% | < 1% |
-
Beispiel 7
-
Thermische Denaturierungsuntersuchungen
mit uFSH Formulierungen
-
Der
thermische Entfaltungsübergang
für uFSH
(uFSH – Vitro
Diagnostics – Human
Urofollitropin) wird als Funktion von Lösemittelbedingungen durch Differentialscanningcalorimetrie
(DSC) verfolgt. Die Experimente werden auf einem VP-DSC Mikrokalorimeter
(MicroCal Inc., Northampton, MA, V. V. Plotnik et al., Anal. Biochem.,
250: 237–244,
1997) mittels einer VPViewer Software für eine Datenaufnahme und einer
Origin DSC Software zur Datenanalyse ausgeführt. Die übereinstimmende Probenzelle
und Referenzzelle haben eine Lutschbonbonform mit einem Arbeitsvolumen
von 0,5 ml, die aus Tantal gefertigt sind. Etwa 1 mg/ml uFSH Proben
werden gegen einen geeigneten Puffer über Nacht dialysiert und die
Proteinkonzentration in der Probe wird mittels UV Spektroskopie
bestimmt. Die Proteine werden dann für die DSC Experimente auf 0,4–0,5 mg/ml
verdünnt.
Das Dialysat wird als Referenzlösung
verwendet. Die Proben- und Referenzlösungen werden für 5 Minuten
entgast, bevor sie in die Zellen mit einer 2,5 ml Nadel durch einen
Füllkanal
eingefülllt
werden. Der Druck wird auf etwa 30 psi mit einem Druckdeckel gehalten.
Für alle
Messungen in dieser Studie wird das Gerät über Nacht sowohl in der Proben- als auch in der
Referenzzelle mit Puffern gefahren, um die thermische Entwicklung
vor den Probenläufen
zu ermitteln. Die Daten werden mit Origin DSC Software mittels eines
Zweizustandsmodells analysiert (J. M. Sturtevant, Annu. Rev. Phys.
Chem., 38: 463–488,
1987). Der Mittelpunkt der Übergangstemperatur
(T
m) wird bei verschiedenen Lösungsbedingungen
in Tabelle VII zusammengefaßt. Das
Protein macht einen sehr kooperativen Übergang mit einem T
m von 77,3°C
in PBS Puffer bei pH 7,4 durch. Die thermische Denaturierung ist
in der Zeitspanne der Messungen unumkehrbar, wie dies durch das
Fehlen des Übergangs
im zweiten Lauf unmittelbar nach dem ersten gezeigt wird. Jedoch
bleiben die dissoziierten Untereinheiten als Monomere in Lösung und
diese Monomere können
im Verlauf von Tagen unter Bildung des aktiven Dimers reassoziieren
(Daten nicht gezeigt). Die Wirkungen der Zugabe der Konservierungsstoffe m-Cresol,
Phenol, Benzylalkohol, Methylparaben und Chlorcresol mit den unten
angegebenen Konzentrationen zeigen auf den T
m nur
einen gerungen Effekt, wie dies in der Tabelle VII gezeigt ist. Tabelle VII Wirkungen von pH, Salz und Konservierungsstoffen
auf den T
m von uFSH in Lösung, wie dies durch DSC verfolgt
wird
Lösungsbedingungen | Tm (°C) |
PB
(9,5 mM Phosphat) | |
pH
5,7 | 72,4 |
pH
6,6 | 74,3 |
pH
7,6 | 74,8 |
pH
8,6 | 75,3 |
100
mM NaCl, pH 7,6 | 76,1 |
| |
PBS
mit pH 7,4 | 77,3 |
3,5
mg/ml m-Cresol | 75,3 |
3,5
mg/ml Phenol | 75,0 |
10
mg/ml Benzylalkohol | 73,5 |
1
mg/ml Methylparaben | 76,1 |
2
mg/ml Chlorcresol | 74,6 |
-
Beispiel 8
-
Stabilität von uFSH als Funktion des
pH
-
Die
Stabilität
von uFSH (uFSH – Vitro
Dagnostics – Human
Urofollitropin) wird in PBS für
verschiedene pH Werte bestimmt. Die Prozente an Heterodimer werden
als Funktion des pH durch Größenausschlußchromatographie
(SEC) in Tabelle VIII verfolgt. Tabelle VIII Prozente an Heterodimer als Funktion des
pH, wie dies durch SEC verfolgt wird
pH | Prozente
an Dimer |
7,0 | 95,0 |
6,5 | 95,0 |
6,0 | 95,0 |
5,5 | 95,0 |
5,0 | 95,0 |
4,5 | 95,0 |
4,0 | 95,0 |
3,5 | 95,0 |
3,25 | 87,7 |
3,0 | 62,3 |
2,5 | 17,6 |
2,0 | 5,0 |
-
Referenzbeispiel 9
-
Stabilität der konservierten und nicht-konservierten
uFSH Formulierungen
-
Eine
Lösung
aus uFSH (uFSH – Vitro
Diagnostics – Human
Urofollitropin) wird in PBS (Dulbeccos GIB-CO) hergestellt und mit PBS weiter auf
eine Konzentration von etwa 50 μg/ml
verdünnt.
Die Proteinkonzentration wird auf einem Hewlett Packard Modell 8452A
Diodenarrayspectrophotometer bestimmt.
-
Eine
Portion der uFSH Lösung
wird zu einem Becher gegeben, der eine vorab gewogene Menge an m-Cresol enthält, um eine
m-Cresolendkonzentration von etwa 3,16 mg/ml zu erhalten. 1 ml umfassende
Aliquots der konservierten und nicht-konservierten Lösung werden
in Plastikzentrifugenröhrchen
gegeben und für
bis zu 238 Tage bei etwa 22°C,
37°C und
45°C inkubiert.
Zu verschiedenen Zeitpunkten werden Aliquots auf die Superdex-75
HR 10/30n Säule
(Pharmacia) injiziert, die bei Raumtemperatur in PBS äquilibriert
wurde und mit 0,5 ml/min gefahren wird. Das Elutionsmittel wird
bei 214 nm verfolgt. Der Prozentsatz des Heterodimers wird aus dem
Verhältnis
der Fläche
des Dimerpeaks dividiert durch die gesamte Fläche der Dimer- und Monomerpeaks
berechnet, wie dies in Tabelle III gezeigt ist. Nach 64 Tagen verbleiben
etwa 79% der uFSH Moleküle
in Lösung
mit m-Cresol bei 37°C
als intaktes Dimer und mehr als 52% verbleiben bei 45°C als Dimer. Überraschenderweise
findet nach 63 Tagen bei Raumtemperatur nur eine minimale Dissoziation
des uFSH Heterodimers sowohl in den konservierten als auch in den
nicht-konservierten Lösungen
statt. Es ist bemerkenswert, daß bei
23°C, 37°C und 45°C sowohl
in nicht-konservierten als auch in konservierten Lösungen im allgemeinen
eine relativ geringe Dissoziation des uFSH Heterodimers an den Tagen
4, 8, 16, 21, 28, 29, 43, 63, 64, 126, 127, 237 und 238 stattfindet. Tabelle IX Prozent an Dimer in konservierten und
nicht-konservierten uFSH Lösungen
| PBS | PBS + m-Cresol |
Tage | 23°C | 37°C | 45°C | 23°C | 37°C | 45°C |
0 | 96,0 | 96,0 | 96,0 | 93,8 | 93,8 | 93,8 |
4 | - | 93,0 | 91,7 | - | 91,8 | 85,6 |
8 | 94,3 | 92,7 | 89,5 | 93,6 | 88,9 | 80,0 |
16 | 94,1 | 91,1 | 84,3 | 92,5 | 87,0 | 73,8 |
21 | 94,0 | 91,0 | 83,1 | - | - | - |
22 | - | - | - | 92,3 | 84,7 | 68,8 |
28 | 92,8 | 89,8 | - | 92,7 | 83,7 | - |
29 | - | - | 79,9 | - | - | 65,3 |
43 | 93,3 | 89,5 | 75,9 | 91,6 | 81,5 | 59,2 |
63 | 92,9 | - | - | 92,6 | - | - |
64 | - | 88,2 | 68,6 | - | 78,9 | 52,5 |
126 | 91,5 | 85,5 | - | 89,6 | 71,2 | - |
127 | - | - | 58,2 | - | - | 43,8 |
237 | 92,3 | 83,1 | - | 91 | 62,0 | - |
238 | - | - | 57,9 | - | - | 39,2 |
-
Referenzbeispiel 10
-
Bioaktivitätsmessungen von uFSH Proben
-
HEK
293 Zellen, die stabil mit einem cAMP sensitiven β-Lactamasereportervektor
(BLAM) transfiziert sind (Zlokarnik et al., 1998, Science 279: 84–88) werden
mit einem humanen FSH Rezeptorexpressionsvektor transfiziert, der
einen Hygromycinselektionsmarker kodiert, und für 3 Wochen in Hygromycin inkubiert.
Die überlebenden
Zellen werden mit 10 μg/ml
FSH (Sigma) für
5 Stunden behandelt und die Population der FSH aktivierten Zellen
mit der höchsten
Intensität
an blauer Fluoreszenz werden durch FACS identifiziert und isoliert.
Diese polyklonale Population wird vermehrt, mit 10 μg/ml FSH
für 5 Stunden
behandelt und mittels FACS in einzelne Zellklone sortiert. Zwei
klonale Zellinien werden durch den BLAM Mikrotiterplattentest analysiert und
zeigen eine sechs- bis achtfache Erhöhung des Blau/Grün-Verhältnisses.
Die FSH-R Zellinie mit der größten Erhöhung der
BLAM Expression wird als die Zellinie ausgewählt, die in den anschließenden FSH
Tests verwendet wird.
-
Die
FSH Rezeptorzellinie, die den cAMP sensitiven BLAM Reporter enthält, wird
in 100 μl
Wachstumsmedium (DMEM Katalognummer 11965-092, 10% FBS, 500 μg/ml Gentamicin)
mit 20 000 Zellen/Vertiefung in eine mit Poly-D-Lysin beschichtete
schwarzwandige Gewebekulturplatte mit 96 Vertiefungen geimpft und
bei 37°C über Nacht
unter 5% CO2 inkubiert. Das Wachstumsmedium
wird durch 100 μl
Testmedium (DMEM Katalognummer 11965-092, 0,5% FBS, 500 μg/ml Gentamicin)
ersetzt und die Platte wird über
Nacht bei 37°C und
5% CO2 inkubiert. Das Testmedium wird ersetzt
und 100 μl
Testmedium, worin die angegebene Konzentration an FSH enthalten
ist, wird dann zu jeder Vertiefung gegeben und die Platte wird für 5 Stunden
bei 37°C unter
5% CO2 inkubiert. 20 μl BLAM Substrat, das sich aus
6 μl 1 mM
CCF2-AM in DMSO, 6 μl
Pluronsäure (100 μg/ml in 0,1%
Essigsäure
DMSO) in 1 ml 2% PEG-400 und 10% ESS (Aurora Biosciences) wird dann
zu jeder Vertiefung gegeben. Nach einer Inkubation für 1 Stunde
bei Raumtemperatur wird das Verhältnis
der Fluoreszenzintensitäten
von Blau (395 nm Anregung/460 nm Emission) zu Grün (395 nm Anregung/530 nm Emission)
mit einem Cytofluorgerät
bestimmt (Perseptives Biosystems, Series 4000 Mikrotiterplattenlesegerät). Die Zunahme
des Blau/Grun-Verhältnisses,
das aus der Gegenwart von FSH resultiert, wird durch die Division
jedes Verhältnisses
durch das Blau/Grün-Verhältnis der
Kontrollprobe berechnet.
-
Eine
Lösung
von FSH aus dem Urin (uFSH – Vitro
Diagnostics – Human
Urofollitropin) wird wie in Beispiel 9 mit 50 μg/ml in PBS hergestellt (Probe
A). Ein Teil dieser Lösung
wird für
10 Minuten auf 90°C
erhitzt, um mehr als 99% des Heterodimers in die zwei Monomere zu
dissoziieren (wie dies durch SEC Analyse gezeigt wird) und wird
in diesem Test als Negativkontrolle (Probe B) verwendet. Ein weiterer
Teil der FSH Lösung wird
modifiziert, um etwa 3,15 mg/ml m-Cresol zu enthalten (Probe C).
Die Bioaktivität
dieser drei Testproben wird im FSH-R 293-Cre-BLAM Test auf zwei
getrennten Platten evaluiert. Der Mittelwert der Dreifachanalysen auf
jeder Platte wird in Tabelle X gezeigt. Diese Daten zeigen, daß der Test
sehr reproduzierbar ausgeführt wurde.
Es wird auch gezeigt, daß das
dissoziierte Heterodimer die Bioaktivität verloren hat (Probe B) und
daß das
FSH in der Formulierung, die das m-Cresol enthält (Probe C), die volle Bioaktivität behält: Tabelle X Faktor der Blau/Grün Zunahme im FSH Rezeptorbioaktivitätstest
Testprobenkonzentration
(nM) | Probe
A Platte 1 | Probe
A Platte 2 | Probe
B Platte 1 | Probe
13 Platte 2 | Probe
C Platte 1 | Probe
C Platte 2 |
0
(Kontrolle) | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 |
0,003 | 1,68 | 1,67 | 1,07 | 1,06 | 1,22 | 1,22 |
0,01 | 1,91 | 1,86 | 1,06 | 1,06 | 1,58 | 1,62 |
0,03 | 3,00 | 2,89 | 1,06 | 1,06 | 2,72 | 3,21 |
0,1 | 4,00 | 4,09 | 1,18 | 1,18 | 3,86 | 3,85 |
0,3 | 4,53 | 4,47 | 1,24 | 1,24 | 4,61 | 4,63 |
1 | 4,88 | 4,71 | 1,68 | 1,69 | 4,81 | 4,77 |
3 | 4,60 | 4,64 | 2,61 | 2,58 | 4,83 | 4,92 |
-
Referenzbeispiel 11
-
Bioaktivitätsmessungen von konservierten
und nicht-konservierten uFSH Proben
-
Bioaktivitätsmessungen
von Proben mit FSH aus dem Urin (uFSH – Vitro Diagnostics – Human
Urofollitropin) werden im in vitro Bioaktivitätstest bestimmt, wie dies in
Beispiel 10 beschrieben ist. Der in vitro Test führt zu zwei uFSH Proben in
PBS bei 23°C,
wobei das PBS mit und ohne m-Cresol bei 23°C nach 11 Monaten mit einer
Kontrolle in Tabelle XI verglichen wird. Die Daten zeigen, daß konservierte
und nicht-konservierte uFSH Proben in diesem Test die volle biologische
Aktivität
nach 11 Monaten behalten. Tabelle XI In vitro Bioaktivität von konservierter und nicht-konservierter
uFSH Lösung
nach 11 Monaten bei 23°C
Probe | Relative
Stärke |
uFSH
Kontrolle (50 μg/ml,
PBS, frisch) | 1,0 |
uFSH
(50 μg/ml,
PBS, 23°C
für 11
Monate) | 1,27 |
uFSH
(50 μg/ml,
PBS, 3,15 mg/ml m-Cresol, 23°C für 11 Monate) | 0,86 |
-
Referenzbeispiel 12
-
Kartuschenkompatibilität einer konservierten und nicht-konservierten
rFSH Variante
-
Um
die Kompatibilität
von formulierten rFSH Variante (α-Untereinheit
SEQ ID Nr. 5, β-Untereinheit SEQ
ID Nr. 11) mit Kartuschen zu testen, werden 4 ml umfassende Lösungen der
wie in Tabelle 12 aufgeführten
Proben am den unten angegebenen Stammlösungen hergestellt:
1,85
mg/ml rFSH Variante in PBS
1,73 mg/ml rFSH Variante in PB
20
mg/ml m-Cresol in PBS
20% Glycerin in PB
1 × PBS
-
Nach
dem Mischen werden 1,7 ml jeder Lösung in zwei getrennte Kartuschen
mit einem minimal zugelassenem Kopfraum pipettiert. Zwei Kartuschen
werden für
jede Probe gefüllt.
Die Kappen werden auf den Kartuschen verschlossen. Die Kartuschen
werden dann für
20 Tage bei 30°C
inkubiert. Nach dem Füllen
wird der Rest der Proben bei 40°C
inkubiert, um als Kontrollproben zu dienen.
-
Die
in vitro Aktivität
der Proben wird nach 20 Tagen bei einer Inkubation bei 30°C mittels
des in Beispiel 11 beschriebenen Verfahrens gemessen. Die Aktivität dieser
Proben wird mit den entsprechenden Kontrollproben zum Zeitpunkt
Null verglichen. Wie in der folgenden Tabelle XII gezeigt, sind
die rFSH Probe bei 50 μg/ml in
PBS und die Probe bei 200 μg/ml
in PBS und 3,15 mg/ml m-Cresol in den Kartuschen stabil (Kartusche
1 und Kartusche 4). Diese Proben bleiben nach 20 Tagen Inkubation
bei 30°C
voll aktiv. Jedoch sind die Proben in Phosphatpuffer ohne NaCl unter
diesen Bedingungen weniger wirksam. Die Aktivität der rFSH Proben in Phosphatpuffer
und 1,6% Glycerin nimmt im Vergleich zu der der Kontrolle ab (Kartusche
2 und Kartusche 3). Tabelle XII In vitro Aktivität der konservierten und nicht-konservierten
Proben, die bei 30°C
für 20
Tage in Kartuschen inku biert wurden
Probe | Probenbedingungen | Relative
Stärke |
Kartusche
1 | 200 μg/ml rFSH
Variante, 3,15 mg/ml m-Cresol, PBS, pH 7,4 | 1,06 |
Kartusche
2 | 200 μg/ml rFSH
Variante, 1,6% Glycerin, PB, pH 7,4 | 0,81 |
Kartusche
3 | 50 μg/ml rFSH
Variante, 1,6% Glycerin, 3,15 mg/ml m-Cresol, PB, pH 7,4 | 0,60 |
Kartusche
4 | 50 μg/ml rFSH
Variante, PBS, pH 7,4 | 1,10 |
-
Wie
es durch diese Beispiele gezeigt wird, kann man durch Befolgen der
beschriebenen Verfahren und Techniken überraschend stabile Zusamensetzungen
und Formulierungen von FSH oder einer FSH Variante herstellen. Diese
Zusammensetzungen und Formulierungen führen zur Entwicklung der vorliegend
beanspruchten Serienartikel.
-
Die
Prinzipien, bevorzugten Ausführungsformen
und Durchführungsarten
der vorliegenden Erfindung wurden in der vorangehenden Beschreibung
beschrieben. Die Erfindung, die hierin geschützt werden soll, soll jedoch
nicht durch die im einzelnen beschriebenen Formen beschränkt werden,
da sie als erläuternd
und nicht als beschränkend
gesehen werden sollen. Variationen und Veränderungen können durch den Fachmann vorgenommen
werden, ohne sich vom Schutzumfang der Erfindung zu entfernen.
-
Beispiel 13
-
Formulierungsstabilität von Proben mit konservierten
und nicht-konservierten FSH Varianten
-
Es
wird eine Stammlösung
der rekombinanten FSH Variante (α-Untereinheit
SEQ ID Nr. 5, β-Untereinheit
SEQ ID Nr. 11) mit etwa 1 mg/ml in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS,
Dulbecco's, GIBCO)
auf 50 μg/ml
oder 20 μg/ml
entweder mit PBS oder PBS, das m-Cresol enthält, unter Bildung einer m-Cresolendkonzentration
von 3,15 mg/ml verdünnt. Ähnlich wird
ein weiterer Satz an Proben mittels 10 mg/ml Benzylalkohol als Konservierungsstoff
hergestellt. 1 ml umfassende Aliquots der konservierten und nicht
konservierten Lösung
werden bei 4°C,
22°C und
37°C für bis zu
3 Monate in Plastikeppendorfröhrchen
inkubiert. Es werden zu verschiedenen Zeiten Aliquots auf eine Superdex
75 Gelfiltrationssäule
(Pharmacia) aufgespritzt, die mit PBS äquilibriert ist und bei Umgebungstemperatur
mit einer Flußrate
von 0,07 ml/min und einer Laufzeit von 35 Minuten gefahren wird.
Die Detektion wird durch eine UV Absorption bei 214 nm über die
Zeit verfolgt. Die Peakflächen
werden integriert und der Prozentsatz an Heterodimer wird als Verhältnis der
Fläche
des Heterodimerpeaks über
die Gesamtfläche
der Peaks des Dimers und der Monomere berechnet.
-
Wie
es in Tabelle XIII gezeigt ist, findet eine minimale Dissoziation
des Heterodimers unter verschiedenen Lösungenbedingungen nach einer
Inkubation von 3 Monaten bei Raumtemperatur oder darunter statt. Es
bleiben mehr als 50% des Heterodimers nach einer Inkubation für 3 Monate
bei 37°C
intakt. Die Stabilität des
Heterodimers ist mit der konzentrierteren Lösung höher. Tabelle XIII Heterodimerstabilität der rFSH Variante, die durch
SE-HPLC verfolgt wird
Probe | %Dimer |
| 1 Monat | 3 Monate |
| 4°C | 22°C | 37°C | 4°C | 22°C | 37°C |
20 μg/ml in PBS | 100 | 100 | 88,9 | 100 | 100 | 77,3 |
20 μg/ml in PBS,
3,15 mg/ml m-Cresol | 100 | 100 | 86,2 | 100 | 100 | 64,6 |
20 μg/ml in PBS,
10 mg/ml Benzylalkohol | 100 | 100 | 89,1 | 100 | 100 | 57,1 |
50 μg/ml in PBS | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 81,1 |
50 μg/ml in PBS,
3,15 mg/ml m-Cresol | 100 | 100 | 90 | 100 | 100 | 75,7 |
50 μg/ml in PBS,
10 mg/ml Benzylalkohol | 100 | 100 | 87 | 100 | 100 | 61,0 |