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Sterilisiervorrichtung, insbesondere zum Entkeimen ärztlicher Instrumente
mittels eines an elektrischen Heizkörpern vorbeikreisenden Heißluftstromes Die Erfindung
betrifft solche Sterilisiervorrichtungen, insbesondere zum Entkeimen ärztlicher
Instrumente, bei welchen die Ent-.keimung innerhalb eines von einem Luftkanal umgebenen
Sterilisierraumes durch einen Heißluftstrom vorgenommen wird, der mittels eines
Ventilators o. dgl. in Umlauf über einen elektrischen Heizkörper gehalten wird.
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Bei solchen Vorrichtungen ist es bekannt, daß das während der Sterilisation
zur Luftbewegung dienende Organ zugleich .bei der nachfolgenden Kühlung des im Sterilisierraum
verbleibenden Gutes verwendet und daß dabei die Kühlluft über ein keimdichtes Filter
angesaugt wird.. Der Luftweg führt dabei während der Entkeimung von demr luftbewegenden
Organ unmittelbar über den Heizkörper in den Sterilisierraum und von diesem nach
einer Umkehrung zurück zu dem Luftbewegungsorgan.
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Zur Erzielung der nachfolgenden Kühlung muß, wenn der Sterilisierraum
von einem abgeschlossenen Luftkanal nicht umgeben ist, die Verschlußtür des Sterilisierraumes
geöffnet werden, damit durch diese die Heißluft aus dem Sterilisierraum entweichen
kann. Dabei entsteht die Gefahr einer _Reinfektion. Im anderen Falle wird die Kühlluft
durch den hierzu freizulegenden, den Sterilisierraum umgebenden, .jedoch mit diesem
nicht- in Verbindung stehenden Luftkanal geführt. Dies erfordert besondere Umstellörgane.
- Die Kühlung selbst vollzieht sich infolge der nur mittelbaren Kälteübertragung
langsam. In beiden Fällen bleibt die Sterilisiervorrichtung während. des Kühlvorganges
für eine neue Sterilisation unanwendbar.
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Die Führung der Heißluft in zwei entgegengesetzten Richtungen mit
einer Umkehrstelle innerhalb des Sterilisierraumes sichert keine gleichmäßige Erwärmung
des zu- entkeimenden Gutes, so daß, wird die Luft nur auf den zur Keimtötung notwendigen
Wärmegrad erhitzt, Teile des Gutes eine ungenügende Erhitzung erfahren. Wohl könnte
dem ein Temperaturausgleich durch Wärmeleitung entgegenwirken; doch. würde dies
-eine nicht unbedenkliche Verlängerung der Entkeimungsdauer bedingen. Der Entkeimungsvorgang
ist also entweder ungenügend, oder er nimmt zuviel Zeit in Anspruch. Überhöht man
die.Erhitzung, so leidet darunter der Teil -des Gutes, der von der Überhitzung betroffen
wird.
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Mit der Erfindung wird bezweckt, diese bei der Entkeimung und der
Kühlung entstehenden
Nachteile zu beseitigen und eine - Sterilisiervorrichtung
zu schaffen, die sich insbesondere für den Klinikgebrauch eignet. Das letztere wird
dadurch: erreicht, daß bei einer besonderen Ausführung des Erfindungsgegenstandes
mehrere Sterilisationen ohne Kühlungsunterbrechung durchgeführt werden können und
daß das jeweils entkeimte Gut bis zu dem Gebrauch keimsicher ohne Luftberührung
aufbewahrt werden kann.
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Nach der Erfindung dient der den Sterilisierraum umgebende Luftkanal
zur Führung der von dem Luftbewegungsorgan und dem Heizkörper kommenden Heißluft
entlang der Außenwandung des Sterilisierraumes und zur Überleitung der Heißluft
in diesen, derart, daß die Heißluft gleichmäßig im Sterilisierraum verteilt diesen
entgegen der innerhalb des Luftkanals herrschenden Zuströmungsrichtung durchzieht
und damit -zum Luftbewegungsorgan zurückkehrt. Der Übertritt der Heißluft aus dem
Luftkanal in den Sterilisierraum erfolgt über einen Verteilungsraum, welcher an
der -mit einem keimdichten Abschluß versehenen- vorderen Stirnseite des Sterilisierraumes
liegt und mit dem letzteren- gleichen oder annähernd gleichen Durchmessers ist.
Dadurch, daß der Heißluftstrom von dem Luftbewegungsorgan und dem Heizkörper weg
im Gegenstrom entlang der Außenwandung des Sterilisierraumes zieht, wirkt der Heißluftstrom
innerhalb des Luftkanals ausgleichend und damit konstanterhaltend auf die Temperatur
des den Sterilisierraum nach dem Luftbewegungsorgan hin durchziehenden Heißluftstromes.
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Die geschilderte Führungsart der von dem Luftbeförderungsorgan und
dem Heizkörper kommenden Heißluft zu dem Sterilisierraum gestattet, den diesen umschließenden
Zylinder mitsamt seinen beiderendes angebrachten keimdichten Abschlüssen herausnehmbar
in die Sterilisiervorrichtung einsetzen zu können. Die Kühlung kann daher erfindungsgemäß
außerhalb der Sterilisiervorrichtung dadurch erfolgen, daß man den Sterilisierzylinder
nach Beendigung der Sterilisation aus der Vorrichtung nimmt und isolationsmantelfrei
der Außenluft aussetzt. Gegebenenfalls kann man den herausgenommenen und nunmehr
isolationsmantelfreien Sterilisierzylinder - zur Erzielung einer weiteren Beschleunigung
des Kühlvorganges Hinter ein Luftbewegungsorgan setzen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch in. zwei
Längsschnitten dargestellt, wobei Abb. r die Sterilisiervorrichtung selbst und Abb.
2 die getrennte Kühlung zeigt.
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a ist der zweckmäßig zylinderförmige Sterilisierzylinder. Dieser bildet
'nach einer besonderen Ausführungsform 'einen Einsatzkörper der Sterilisationsvorrichtung,
der nach Öffnung der Abschlußtür b der letzteren nach rückwärts, zweckmäßig unter
Zuhilfenahme der beiderseits angeordneten Handgriffe-c, aus der Anlage herausgezogen
werden kann. Die beiden Stirnwände des. Sterilisierzylinders a sind mit keimdichten
Filtern d und c versehen. Das Filter d ist abnehmbar an den Sterilisierzylinder
a
angesetzt, um in das Innere desselben gelangen zu können. Das andere Filter
e ist zweckmäßig so, z. B. bei f, angelenkt, daß es zur Freilegung der Durchtrittsöffnung
g zur Seite gedreht werden kann. Doch kann die Befestigung des Filters e auch auf
eine beliebig andere bekannte Art erfolgen.
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Der in die Sterilisiervorrichtung eingesetzte Zylinder a zur Aufnahme
des Sterilisationsgutes ist, wie Abb. z zeigt, innerhalb der Vorrichtung von einem
im Querschnitt zweckmäßig ringförmigen Luftkanal h umgeben. In dem vorderen Teil
dieses Luftkanals h befindet sich, zweckmäßig unterhalb des Gebläses i, der elektrische
Heizkörper k. Der Antrieb des Gebläses i
erfolgt zweckmäßig in bekannter
Weise durch einen Elektromotor, dessen Gehäuse L an das Gehäuse m der Sterilisiervorrichtung
stirnseitig angeschlossen ist. ' Zur Vornahme einer Entkeimung wird, nachdem das
zu entkeimende. Gut in den Sterilisierzylinder a eingesetzt und dieser durch das
Filter d abgeschlossen ist, und nachdem durch die Abschlußtür b die Sterilisiervorrichtung
geschlossen wurde, in bekannter Weise die Heizung k und der Elektromotor zum Antrieb
des Gebläses i eingeschaltet. Das letztere saugt die Luft aus dem Sterilisierzylinder
in der Richtung des Pfeiles x an und treibt diese in der Richtung der Pfeile y über
den elektrischen Heizkörper k. Die dabei erhitzte Luft durchzieht den Kanal k und
tritt in der Richtung des Pfeiles z von hinten in den Behälter
a ein, um aus diesem erneut angesaugt und über den Heizkörper k und durch
den Kanal 1a erneut zum Eintritt in den Behälter a gebracht zu werden. Dieser Kreislauf
wird so lange fortgesetzt, bis die notwendige _Höchsttemperatur erreicht ist, die
bestimmt keimtötend wirkt.
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Bei dieser Art der Heißluftführung wird der Raum a gleichmäßig von
Heißluft durchzogen, so daß auch eine gleichmäßige und wirbelfreie Umspülung des
Gutes durch die Heißluft stattfindet, wodurch erreicht wird, daß die keimtötende
Wirkung sich lückenlos über die gesamten Oberflächen des Gutes erstreckt. Unterstützt
wird die gleichmäßige Durchspülung des Sterilisierzylinders a mit Heißluft dadurch,
daß noch eine Umspülung des Behälters a mit Heißluft zufolge des heißluftdurchflossenen
Kanals h stattfindet. Hierzu ist zu beachten, daß die Temperatur im Kanal 1a am
höchsten an der vorderen Außenwand des Sterilisierzylinders a ist, also dort, wo
die von hinten durch diesen hindurchströmende Heißluft sonst bereits Temperaturabnähme
gegenüber
der Eintrittstemperatur aufweisen würde.
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Die Kühlung des entkeimten Gutes kann in sonst bekannter Weise dadurch
erfolgen, daß man die elektrische Heizung k abschaltet und die Tür b der Sterilisiervorrichtung
öffnet, so daß nunmehr das Gebläse i Kühlluft in Richtung der Pfeile z durch
das Filter d ansaugt und die angesaugte Luft über den Kanal h nach hinten
wieder ins Freie befördert. Bei dieser Kühlungsart kann die Luftdurchtrittsöffnung
g filterfrei bleiben. Für diese Kühlungsart braucht der Sterilisierzylinder auch
nicht herausnehmbar eingesetzt zu sein.
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Insbesondere für Klinikzwecke ist es _geeigneter, die nachfolgende
Kühlung außerhalb der in bekannter Weise mit einem Isolationsmantel n versehenen
Sterilisiervorrichtung und getrennt von dieser vorzunehmen. .
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Hierzu wird der an seinen beiden Stirnenden durch, je ein Filter
d und e äbgeschlossene Sterilisierzylinder a mit dem entkeimten Inhalt
mittels der Handgriffe c aus der Sterilisiervorrichtung gezogen und, wie Abb* 2
zeigt, vor ein zweckmäßig elektromotorisch angetriebenes Gebläse o gesetzt, das
Kühlluft in der Richtung der Pfeile P, q und y durch den Sterilisierzylinder
a treibt. Das Gebläse kann auch in umgekehrter Pfeilrichtung Kühlluft durch den
Zylinder a saugen. Da der Sterilisierzylinder, während er der Einwirkung des Gebläses
o untersteht, nicht wärmeisoliert ist, wird eine besonders rasche Abkühlung bei
Benutzung des Gebläses o erzielt.
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. Nach erfolgter -Kühlung kann der Sterilisierzylinder a, da beiderseitig
keimdicht abgeschlossen, mit seinem Inhalt bis zum Gebrauch beiseitegestellt werden.
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In die Sterilisiervorrichtung kann sofort nach Herausnahme des Sterilisierzylinders
a iwecks Kühlung desselben ein neubeschickter anderer Zylinder a zur Vornahme einer
weiteren Entkeimung eingesetzt werden: Erwähnt sei noch, daß die Kühlvorrichtung
nach Abb.2 an die Sterilisiervorrichtung so angebaut sein kann, daß der gleiche
Elektromotor die beiden Gebläse'i und Q antreibt. Der Elektromotor liegt dann zwischen
den beiden vorgenannten Gebläsen.