DE1492410C3 - Vorrichtung zur Sterilisation von radioaktiven Einlagen für medizinische Zwecke - Google Patents

Vorrichtung zur Sterilisation von radioaktiven Einlagen für medizinische Zwecke

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DE1492410C3 DE1965M0066567 DEM0066567A DE1492410C3 DE 1492410 C3 DE1492410 C3 DE 1492410C3 DE 1965M0066567 DE1965M0066567 DE 1965M0066567 DE M0066567 A DEM0066567 A DE M0066567A DE 1492410 C3 DE1492410 C3 DE 1492410C3
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Hans 8000 Muenchen Koller
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Sterilisation von radioaktiven Einlagen für medizinische Zwecke, in welcher die zu sterilisierenden Applikatoren in einem Strahlungsschutzbehälter in Desinfektionsund Reinigungslösung gesammelt und anschließend in einem Behälter gewaschen und sterilisiert werden.
Die Reinigung und Sterilisation von mit radioaktiven Strahlern, beispielsweise Radiumnadeln, versehenen Einlagen, in der medizinischen Fachsprache Applikatoren genannt, wie sie in der Medizin z. B. bei Krebserkrankungen verwendet werden, bereitet große Schwierigkeiten. Die verwendeten Einlagen sind in der Regel als aus zwei miteinander verschraubbaren Teilen bestehende Kapseln ausgebildet, in welchen die radioaktive Substanz eingeschlossen ist. Zum Zwecke der Reinigung mußten die verschmutzten Kapseln nach der Krankenbehandlung zunächst geöffnet und die radioaktive Substanz entnommen werden. Die radioaktiven Substanzen wurden meist in einem Bleibehälter gesammelt und aufbewahrt. Die Strahlung der radioaktiven Substanzen ist auf die Dauer für das Bedienungspersonal äußerst gefährlich. Die Einlagen, insbesondere die sogenannten Applikatoren, wurden nach der Entnahme der radioaktiven Substanzen von Hand mit Bürsten in einem Waschbecken gewaschen und daraufhin ausgekocht und oder in manchen Fällen auch mit Heißdampf sterilisiert. Dieses Reinigungsverfahren ist äußerst kompliziert, zeitraubend und arbeitsaufwendig. Die Applikatoren müssen von der Stelle, wo sie geöffnet und die strahlende Substanz entnommen wird, zum Waschbecken transportiert und nach dem Waschen zu der Stelle, wo die Sterilisation stattfindet, geschafft werden. Dadurch entstehen lange Transportwege und viele Arbeitsgänge. Außerdem muß die radioaktive Substanz von der Entnahmestelle in den Bleibehälter geschafft und nach der Keimfreimachung der Applikatoren vor einer neuen Verwendung derselben wieder in diese eingebracht werden. Dadurch ist ein oftmaliges Manipulieren mit den radioaktiven Substanzen von Hand erforderlich, was für das Krankenhauspersonal sehr schädlich ist und zu gefährlichen Strahlungserkrankungen führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erläuterten Art zu schaffen, welche auf einfache und wirtschaftliche Weise eine zuverlässige Sterilisation von radioaktiven Gegenständen, insbesondere Applikatoren, ohne Strahlungsgefährdung des Bedienungspersonals bei geringstem Arbeitsaufwand gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Schaffung und Anordnung der im kennzeichnenden Teil des Patentanpsruchs 1 aufgeführten Merkmale bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgen alle Arbeitsgänge innerhalb ein- und derselben strahlungsgeschützten Kammer. Diese Kammer hat also zu gleicher Zeit die Funktionen eines Tresors, welcher die Umgebung von der Strahlung der radioaktiven Substanzen abschirmt, eines Waschbehälters und einer Sterilisierkammer. In die Kammer können die Applikatoren nach der Krankenbehandlung einzeln eingebracht werden. Sie werden in der Kammer so lange aufbewahrt, bis sich eine genügende Anzahl von Applikatoren in der Kammer angesammelt hat, um eine wirtschaftliche, gleichzeitige Sterilisation dieser Applikatoren durchführen zu können. Sobald die verschmutzten Applikatoren in die Kammer eingebracht sind, kommen sie mit den Händen des Bedienungspersonals nicht mehr in Berührung. Ein öffnen der Applikatoren und eine Entnahme der strahlenden Substanzen von Hand ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht erforderlich. Bei der Behandlung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die radioaktiven Substanzen auch während des Waschens und Sterilisierens in den Applikatoren verbleiben, da die gefährliche Strahlung dieser Substanzen durch die Ausbildung der Kammer als Strahlungsschutzbehälter nicht aus der Kammer nach außen dringen kann. Die Ausbildung der Kammer als Strahlungsschutzbehälter kann beispielweise durch Anordnung von Beton- oder Bleiwänden ringsum die Kammer herum erfolgen. Durch die Aufbewahrung der in der Kammer eingebrachten verschmutzten Applikatoren in einer Desinfektionsund Reinigungslösung wird vor dem eigentlichen Waschen und Sterilisieren erreicht, daß die Schmutzschicht auf den Applikatoren aufweicht und gelockert wird. Die Desinfektionslösung kann vorteilhaft auf eine Temperatur angewärmt sein, bei welcher sich die abzutötenden Keime im vegetativen Zustand befinden, beispielsweise 40°. Es findet dann bereits eine Abtötung gewisser Keime statt. Nach dem Einbringen des letzten verschmutzten Applikators einer Charge wird die Kammer vakuumdicht verschlossen. Die Desinfektionsund Reinigungslösung wird noch eine gewisse Zeitdauer in der Kammer gelassen und dann abgezogen. Anschließend werden die in der Kammer befindlichen Applikatoren mittels in der Kammer angeordneter Sprühdüsen mit Wasser, welches vorteilhaft vorgewärmt sein kann, abgesprüht. Dabei wird die von der Desinfektions- und Reinigungslösung aufgeweichte Schmutzschicht weitgehend entfernt. Dieses Absprühen entspricht dem bisher erforderlichen Arbeitsvorgang des Waschens von Hand. Nach dem Absprühen wird in der Kammer mittels einer Vakuumpumpe ein Vakuum erzeugt. Darauf wird ein bakterizides Gas, beispielsweise Äthylenoxid, welches mit Kohlendioxyd oder Freon vermischt sein kann, in die Kammer eingeführt. Zur Erhöhung der Wirkung des Giftgases wird ein Gasüberdruck in der Kammer erzeugt, beispielsweise ein Druck von 3 atü. Durch Verwendung von Gassterilisation bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gewährleistet, daß die zu sterilisierenden Applikatoren nicht auf eine Temperatur über 80°C erwärmt werden. Dadurch ist sichergestellt, daß Lötstellen an den Applikatoren nicht zerstört werden und daß die feine Platinhaut, welche üblicherweise die in den Applikatoren eingeschlossenen radioaktiven Substanzen umgibt, nicht platzt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Applikatoren nur auf eine Temperatur erwärmt, bei welcher sich die Keime in vegetativer Form befinden und daher abgetötet werden können. Nach der Sterilisation wird die Kammer evakuiert und dann über einen Lufteinlaß mit keimfrei gefilterter Luft gefüllt. Zum Zwecke einer vollständigen Entfernung des bakteriziden Gases von den Applikatoren kann mehrmals evakuiert und belüftet werden. Nach dem letzten Belüften wird die Kammer zur Entnahme der
<-.ü sterilisierten Applikatoren geöffnet. Nachdem bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Entnahme der strahlenden Substanzen aus den Applikatoren vor der Reinigung und Sterilisation nicht erforderlich ist, können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch
ι:; neuartige Applikatoren sterilisiert werden, welche aus geschlossenen, beispielsweise verlöteten Kapseln bestehen, in denen eine radioaktive Substanz dauernd eingeschlossen bleibt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach aufgebaut. Die Wasser- bzw. Gasleitungen können mit Wasser- bzw. Gasreservoiren verbunden sein, welche außerhalb der Strahlungs-Schutzwände angeordnet sind. Eine Enthärtung und Erwärmung des Wassers und eine Abmessung der in die Kammer einzuführenden Wassermengen kann also in üblicher Weise außerhalb der eigentlichen strahlungsgeschützten Vorrichtung erfolgen. Auch die Druckregulierung und Erwärmung des bakteriziden Gases kann außerhalb der Vorrichtung durchgeführt werden. Dadurch ist eine besonders einfache und übersichtliche Bedienung der Vorrichtung gewährleistet.
Mit Vorteil ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung so ausgestaltet, daß die Wände der Kammer wenigstens zum Teil als Durchflußmantel für Warmwasser ausgebildet sind. Auf diese Weise kann der Innenraum der Sterilisations- und Vakuumkammer dauernd erwärmt und auf einer erhöhten Temperatur, beispielsweise 55° C, gehalten werden. Dies kann beispielsweise durch eine thermostatisch geregelte Beheizung der Kammerwände erfolgen. Durch die dauernde Temperierung der Kammer ist gewährleistet, daß die Applikatoren sich bereits in der Desinfektionslösung auf einer Temperatur befinden, bei welcher aus Sporenbildner der abzutötenden Keime in vegetativem Zustand sind, und daß daher die Keimtötung nach Einführung des bakteriziden Gases sehr rasch erfolgt. Dadurch ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine sehr kurze Zeitdauer bis zu vollständigen Sterilisation.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung des Aufbaus eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Sterilisation radioaktiver Einlagen, aus welcher der Funktionsablauf klar hervorgeht,
Fig.2 einen Schnitt durch den konstruktiven Aufbau des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1, und
Fig.3 eine Ansicht einer strahlungsgeschützten Aufstellung der Vorrichtung nach F i g. 2 in einem Raum im Schnitt.
Aus F i g. 1 ist der prinzipielle Aufbau eines Ausführungsbeispiels der Einlagen- Sterilisations-Vorrichtung ersichtlich. Eine Kammer 1 ist mit einem Deckel 2 vakuumdicht verschließbar. Die Kammer 1 ist ringsum von Schutzwänden 3 aus einem die Strahlung von in der Kammer befindlichen radioaktiven Substanzen nach außen abschirmenden Material von ausreichender Dicke umgeben. Auch der Deckel 2 ist mit einer Strahlungsschutzplatte 4 versehen. In die Kammer 1 münden Wassersprühdüsen 5. Weiter sind eine Zulaufleitung 6 und eine Ablaufleitung 7 für Desinfektionslösung, eine Absaugleitung 8, eine Gasleitung 9 für bakterizides Gas und eine Belüftungsleitung 10 vorgesehen, welche alle in die Kammer 1 münden. Alle Leitungen 6 bis 10 und die Zuleitungen 11 zu den Wassersprühdüsen 5 sind von außen mittels Ventilen 12 m> bis 17 vakuumdicht verschließbar. Die Absaugleitung 8 ist mit der Ablaufleitung 7 für die Desinfektions- und Reinigungslösung zu einer gemeinsamen Leitung vereinigt und mit einer Vakuumpumpe 18 unter Zwischenschaltung des Ventils 17 verbunden. Die ""■ Zulaufleitung 5 für Warmwasser für die Desinfektionslösung ist zum Teil ebenfalls mit der Ablaufleitung 7 und der Absaugleitung 8 zu einer gemeinsamen Leitung vereinigt. Die Belüftungsleitung 10 ist mit einem mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden Sterilfilter 19 zur Keimfreimachung von Luft verbunden, welcher beispielsweise als Keramikzylinder ausgebildet ist. Alle Leitungen 6 bis 11 führen aus den Schutzwänden 3 heraus und sind außerhalb der Schutzumkleidung über die Ventile 12 bis 17 an weitere noch zu beschreibende Apparaturen angeschlossen. In der Kammer 1 ist ein Thermofühler 20 angeordnet, welches über eine Leitung 21 mit einer außerhalb der Schutzwände 3 angeordneten Temperatur-Fernanzeigevorrichtung 22 verbunden ist.
Die Wände der Kammer 1 sind zum Teil als Durchflußmantel 23 für Warmwasser ausgebildet. Der Durchflußmantel 23 ist über eine Wasserzuleitung 24 und eine Wasserableitung 25 in einem Warmwasserkreislauf eingeschaltet. In diesem Warmwasserkreislauf liegt ein elektrisch beheizter und thermostatisch geregelter Temperierkessel 26, in welchem das den Durchflußmantel 23 durchströmende Wasser auf eine eingestellte Temperatur gebracht wird. Die Zulaufleitung 6 für das Warmwasser für die Desinfektionslösung ist über das Ventil 16 mit einem Dosierbehälter 27 verbunden, welcher seinerseits über das Ventil 15 mit einer Warmwasserquelle 28, beispielsweise einem Warmwasserreservoir oder einer Warmwasserleitung, verbunden ist. In dem Dosierbehälter 27 ist ein Überlauf
29 angeordnet, welcher überschüssiges Wasser aus dem Dosierbehälter 27 durch ein Schauglas 30 hindurch in einen Abfluß 31 leitet. Durch Öffnen des Ventils 15 füllt sich der Dosierbehälter 27 mit Warmwasser bis zu einem Niveau, das durch die obere Öffnung des Überlaufs 29 gegeben ist. Sobald überschüssiges Warmwasser durch den Überlauf 29 und das Schauglas
30 abströmt, kann dies von außen beobachtet werden und das Ventil 15 wird dann geschlossen. Im Dosierbehälter 27 befindet sich dann eine exakt abgemessene Warmwassermenge. Diese Wassermenge reicht genau zur einmaligen Füllung der Kammer 1 bis zu einem bestimmten festgelegten Niveau und wird bei Bedarf durch die Zulaufleitung 6 in die Kammer 1 eingeleitet. Zur Herstellung einer Desinfektions- und Reinigungslösung wird dann eine genau abgemessene entsprechende Menge eines Desinfektions- und Reinigungsmittels in die geöffnete Kammer 1 eingegeben. , |
Die Zuleitungen 11 zu den Wassersprühdüsen 5 sind I über das Ventil 15 mit einer Warmwasserquelle 32 für enthärtetes Warmwasser, beispielsweise einem Wasserreservoir oder einer Warmwasserleitung, verbunden.
Die Gasleitung 9 ist über das Ventil 13 mit einem Druckreduzierventil 33 verbunden, welches seinerseits an eine Expansionsflasche 34 angeschlossen ist. Die Expansionsflasche 34 ist durch eine weitere Gasleitung 9' über ein Absperrventil 35 und ein Druckreduzierventil 36 mit einer handelsüblichen Sterilisiergas-Flasche 37 verbunden. Die Sterilisiergas-Flasche 37 ist auswechselbar an die Gasleitung 9' angeschlossen. In der Sterilisiergasflasche 37 befindet sich ein verflüssigtes bakterizides Gas, beispielsweise Äthylenoxyd gemischt mit Kohlendioxyd oder Freon. In diesem Wärmebad sind auch die Gasleitungen 9 und 9' in einigen Windungen geführt. Das Wärmebad 38 liegt in einem Warmwasserkreislauf mit einer Ableitung 39 und einer Zuleitung 40. Dieser Warmwasserkreislauf wird ebenfalls von dem bereits beschriebenen Temperierkessel 26 aus versorgt. Nach Öffnen des Absperrventils 36 strömt bakterizides Gas in die Expansionsflasche 34 ein. In der Expansionsflasche 34 hat das Gas immer noch einen
sehr hohen Druck und wird, um ein Kondensieren zu verhindern, in dem Wärmebad 38 vorgewärmt. Das Druckreduzierventil 33 ist dabei geschlossen. Zur Regelung des Wasserstandes in den Warmwasserkreisläufen durch den Durchflußmantel 23 und durch das Wärmebad 38 ist ein Niveau- und Ausdehnungsgefäß 41 vorgesehen, welches über ein Ventil 42 mit der Warmwasserquelle 32 in Verbindung steht. Ein Auslauf 43 regelt den Wasserstand im Niveau- und Ausdehungsgefäß 41 und im Wärmebad 38. Das Ventil 42 wird durch den Wasserstand automatisch gesteuert, beispielsweise mittels eines Schwimmers, so daß in den Warmwasserkreisläufen stets eine exakt dimensionierte Wassermenge umläuft.
Die Kammer 1 steht auch mit einem außerhalb der Schutzwände 3 angeordneten Druckanzeigegerät 44 in Verbindung, welches sowohl Überdrücke als auch Unterdrücke anzeigt.
Die Ventile 12 bis 17 werden von einer gemeinsamen Steuerwelle 45 mit Steuernocken 46 ausgesteuert. Durch Drehen der Steuerwelle 45, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Handrades, werden die ι ( erforderlichen Stellungen der Ventile in den einzelnen ' Arbeitsschritten der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreicht. Die Ventile können beispielsweise als Magnetventile ausgebildet sein. Die Steuernocken 46 betätigen dann Elektro-Schalter, welche die Magnetströme in den Ventilen ein- oder ausschalten. Die Ventile 12 bis 17 können aber auch so ausgebildet sein, daß sie unmittelbar von den Steuernocken 46 betätigt werden.
Im folgenden wird der Ablauf des in der erfindungsgemäßen Sterilisationsvorrichtung durchgeführten Sterilisierverfahrens anhand F i g. 1 beschrieben. Vor Beginn des Verfahrens ist die Kammer 1 leer und durch Abheben des Deckels 2 geöffnet. Durch Öffnen des Ventils 16 wird die im Dosierbehälter 27 bereits vorbereitete Desinfektionslösung in die Kammer 1 eingefüllt. Anschließend wird das Ventil 16 wieder geschlossen. Gleichzeitig wird der Warmwasserkreislauf durch den Durchflußmantel 23 durch Einschalten der Elektroheizung im Temperierkessel 26 in Gang gesetzt. Die in der Kammer 1 befindliche Desinfektionsund Reinigungslösung hat beim Einfüllen bereits eine über Raumtemperatur liegende Temperatur, beispielsj| weise 40° C. Durch den Warmwasserkreislauf im Durchflußmantel 23 wird das Innere der Kammer und das Lösungsmittel dauernd auf dieser Temperatur gehalten.
Verschmutzte Applikatoren werden nun in der Reihenfolge, wie sie bei der Krankenbehandlung anfallen, in die Kammer 1 eingebracht und in die Desinfektions- und Reinigungslösung eingetaucht. Die radioaktiven Substanzen verbleiben dabei in den Applikatoren. Nach dem Einbringen jedes Applikators wird der Deckel 2 wieder auf die Kammer 1 aufgesetzt. Die Strahlung der in der Kammer 1 befindlichen Applikatoren kann nicht nach außen, weil sie von den Schutzwänden 3 und der Schutzplatte 4 abgefangen wird. Die Kammer 1 wirkt daher als Strahlungsschutz-Behälter, in welchem die verschmutzten Applikatoren gefahrlos gesammelt und aufbewahrt werden können. Zum Einbringen jedes weiteren verschmutzten Applikators wird der Deckel 2 abgenommen und nach dem Einbringen wieder auf die Kammer 1 aufgesetzt. Sobald die Kammer 1 mit einer ausreichenden Anzahl von Applikatoren gefüllt ist, wird sie vakuumdicht verschlossen. Nach dem Verschließen der Kammer verbleibt die Desinfektions- und Reinigungslösung noch für eine bestimmte Zeitdauer in der Kammer, damit auch die Schmutzschicht des zuletzt in die Kammer eingebrachten Applikators ausreichend aufgeweicht und gelockert wird. Anschließend wird das Ventil 17 geöffnet und die Desinfektions- und Reinigungslösung wird von der Vakuumpumpe 18 abgesaugt. Damit sind die Arbeitsgänge »Sammeln der Applikatoren in der strahlungsgeschützten Kammer« und »Desinfizieren und Reinigen der Applikatoren in der Kammer« abgeschlossen.
Nach dem Absaugen der Desinfektionslösung wird das Ventil 14 geöffnet. Durch die Sprühdüsen 5 wird dann warmes Wasser auf die verschmutzten Applikatoren gesprüht. Dadurch wird der Schmutz weitgehend von den Applikatoren abgeschwemmt. Das Ventil 14 wird dann wieder geschlossen und der Arbeitsgang »Absprühen« ist beendet.
Mittels der Vakuumpumpe 18 wird dann das während des Sprühens in die Kammer 1 gelangte Wasser zusammen mit dem abgeschwemmten Schmutz abgesaugt und es wird im weiteren Verlauf in der Kammer 1 ein Vakuum erzeugt, beispielsweise von 95 Prozent. Sobald das Druckanzeigegerät 44 ein ausreichendes Vakuum anzeigt, wird das Ventil 17 geschlossen und der Arbeitsgang »Evakuieren« ist beendet. Das Evakuieren ist erforderlich, damit bei der nachfolgenden Gassterilisation das bakterizide Gas nicht durch Lösung in den Feuchtigkeitsresten in seiner Sterilisierwirkung beeinträchtigt wird.
Daraufhin wird das Druckreduzierventil auf einen in der Kammer 1 gewünschten Gasdruck eingestellt, beispielsweise auf 3 atü. Dann wird das Ventil 13 geöffnet. Alle anderen Ventile sind geschlossen. Durch die Gasleitung 9 strömt das bakterizide Gas aus der Expansionsflasche 34 in die Kammer 1 ein. Bei der Strömung durch die im Wärmebad 38 angeordneten Windungen der Gasleitung 9 wird das bakterizide Gas so weit vorgewärmt, daß es in der Kammer 1 eine Temperatur hat, bei welcher die abzutötenden Keime in vegetativer Form vorliegen. Sobald das Druckanzeigegerät 44 in der Kammer 1 den gewünschten Druck, beispielsweise 3 atü, anzeigt, wird das Ventil 13 geschlossen. An dem Temperaturanzeigegerät 22 kann die in der Kammer herrschende Temperatur abgelesen werden. Auf diese Weise ist eine Kontrolle möglich, ob die Temperatur in der Kammer hoch genug ist, um die Keime in vegetativem Zustand zu halten. Nur in vegetativem Zustand können die Keime durch das bakterizide Gas abgetötet werden. Mittels des Warmwasserkreislaufs durch den Durchflußmantel 23 kann die Innentemperatur der Kammer 1 beeinflußt und einreguliert werden. Aus Sicherheitsgründen ist zwischen das Ventil 13 und das Druckreduzierventil 33 ein Sicherheitsventil 47 geschaltet, über welches eine Verbindung der Gasleitung 9 mit einer Entlüftungsleitung 48 hergestellt werden kann, welche ins Freie 49 führt. Durch Anordnung des Sicherheitsventils 47 werden Unfälle vermieden. Das in die Kammer 1 eingeführte Gas wird für eine vorbestimmte Zeitdauer, beispielsweise vier Stunden, in der Kammer 1 gehalten.
Während dieser Zeit wirkt das Gas auf die Applikatoren ein und tötet alle Keime ab. Am Ende des Arbeitsganges »Gassterilisation« wird das Ventil 17 geöffnet und das bakterizide Gas wird mittels der Vakuumpumpe 18 aus der Kammer 1 abgesaugt und in einen Gasabscheider 50 gepumpt und gelangt von dort über eine Leitung 51 in die Belüftungsleitung 48 und ins Freie 49. Sobald durch das Absaugen in der Kammer 1 ein bestimmtes Vakuum, beispielsweise von 90 Prozent, erreicht ist, wird die
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Vakuumpumpe 18 abgeschaltet und das Ventil 17 geschlossen.
Anschließend wird das Ventil 12 geöffnet, so daß Luft durch den Sterilfilter 19 und die Belüftungsleitung 10 in die Kammer 1 einströmt. Die Luft wird beim Durchströmen durch den Sterilfilter 19 keimfrei. Sobald das Druckanzeigegerät 44 zeigt, daß im Inneren der Kammer 1 durch das Belüften wieder Atmosphärendruck herrscht, wird das Ventil 12 geschlossen und die Luft wird mittels der Vakuumpumpe 18 aus der Kammer 1 abgesaugt. Nach Erreichen eines bestimmten Vakuums wird die Pumpe 18 wieder abgestellt und das Ventil 17 wieder geschlossen. Dann wird das Ventil 12 wieder geöffnet und die Kammer 1 wird wieder belüftet. Dieser Arbeitsgang »Evakuieren-Belüften« wird mehrmals wiederholt, damit gewährleistet ist, daß wirklich das gesamte bakterizide Gas aus der Kammer 1 abgeführt wird.
Am Ende einer Belüftung wird die Kammer 1 durch öffnen des Verschlusses des Deckels 2 geöffnet, sobald das Druckanzeigegerät 44 anzeigt, daß in der Kammer Atmosphärendruck herrscht. Die sterilisierten Applikatoren können dann weiterhin in der Strahlungsgeschützten Kammer verbleiben oder aus der Kammer entnommen und einer neuen Verwendung zugeführt werden.
In Fig.2 ist ein Schnitt durch das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß F i g. 1 dargestellt. Soweit Teile der F i g. 2 bereits bei der Beschreibung der F i g. 1 erläutert wurden, sind in F i g. 2 die gleichen Bezugszeichen eingetragen wie in Fig. 1. Bei der Vorrichtung nach F i g. 2 weist die Kammer 1 ebenso wie bei der Vorrichtung nach F i g. 1 an ihrer Oberseite eine öffnung auf, welche durch einen Deckel 2 verschließbar ist. Die Sprühdüsen 5 sind an den Seitenwänden der Kammer 1 vorgesehen. Im übrigen entspricht der Aufbau der Kammer 1 und die Anordnung von Zuleitungen zu der Kammer 1 der anhand der F i g. 1 geschilderten Ausbildung. Die Kammer 1 ist bei der Vorrichtung nach F i g. 2 angeordnet wie die Sterilisierkammer bei bekannten Tisch-Sterilisationsgeräten. Der Deckel 2 ist in bekannter Weise am freien Ende eines Armes 52 einer mechanischen Hubvorrichtung angebracht. Die Hubvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem in vertikaler Richtung längsverschieblich, jedoch undrehbar an einem Gestell 55 der Vorrichtung gelagerten Rohr 53 mit Mutter 54 mit Innengewinde, in welches eine Gewindespindel 56 eingeschraubt ist. Die Gewindespindel 56 ragt an ihrem unteren Ende aus dem Rohr 53 heraus und trägt eine Keilriemenscheibe 57. Die Keilriemenscheibe 57 wird von einem nicht dargestellten Elektromotor über einen Keilriementrieb wahlweise in einer oder in der entgegengesetzten Richtung in Bewegung gesetzt. Dadurch wird das Rohr 53 nach oben verschoben oder nach unten gezogen. Die Bewegung des Rohrs 53 wird durch den Arm 52 auf den Deckel 2 übertragen, so daß durch Steuerung des Motors das öffnen und Schließen des Deckels 2 gesteuert werden kann.
Die Kammer 1 ist ebenso wie die Hubvorrichtung für den Deckel an einem Gestell 55 aus Winkelprofilen gelagert, beispielsweise angeschraubt oder angeschweißt. Das Gestell 55, die Kammer 1 und die Hubvorrichtung sind von Strahlungsschutzwänden 3 und 3' umgeben. Die Strahlungsschutzwände 3' an den Seiten und am Boden der Vorrichtung bestehen aus Baryt-Beton und haben eine zur Abschirmung der maximalen in der Kammer 1 enthaltenen Strahlungsdosis ausreichende Dicke. An der in F i g. 2 rechts dargestellten Bedienungsseite der Vorrichtung ist außerdem noch eine Strahlungsschutzwand 3 aus Blei vorgesehen, welche noch eine zusätzliche Sicherheitsabschirmung gewährleistet. An der Oberseite der Vorrichtung ist ebenfalls eine Strahlungsschutzplatte 3 aus Blei vorgesehen, welche eine Zugangsöffnung zur Kammer 1 und eine weitere Ausnehmung, durch welche das Rohr 53 der Hubvorrichtung nach oben ragt, aufweist. Die in
ίο F i g. 2 hinter der Bildebene und parallel zu dieser verlaufende Strahlungs-Schutzwand ist als von der Vorrichtung lösbare und abnehmbare Schutzplatte ausgebildet. Diese Schutzplatte kann beispielsweise aus Blei bestehen und an die Vorrichtung angeschraubt sein.
Durch die Abnehmbarkeit dieser Platte ist eine gute Zugänglichkeit zum Inneren der Vorrichtung für Wartungs- und Reparaturzwecke gewährleistet. Der Deckel 2 ist mit einer Strahlungsschutzplatte 4 versehen. Die Strahlungsschutzwände 3 und 3' schließen in geschlossenem Zustand der Vorrichtung zusammen mit der Strahlungsschutzplatte 4 einen Raum vollständig ein, aus welchem keine Strahlung nach außen in die Umgebung dringen kann.
An der dem Inneren der Kammer t zugewandten Unterseite des Deckels 2 ist ein an sich bekanntes Gestell 58 mit horizontal und in Abständen übereinander verlaufenden Ablageböden 59 zum Ablegen der zu sterilisierenden Applikatoren angebracht. Jeder Ablageboden 59 ist so bemessen, daß auf ihm nur eine Anzahl von Applikatoren mit einer ungefährlichen Gesamtstrahlung ablegbar ist. Der Deckel 2 kann mittels der Hubvorrichtung außer in seiner Schließstellung in einer der Anzahl der Ablageböden 59 entsprechenden Zahl von Offenstellungen wahlweise festgestellt werden. In jeder Offenstellung befindet sich einer der Ablageböden 59 in bequem zugänglicher Bedienungsstellung etwa in Höhe der Oberseite der Vorrichtung. Das Beschicken der Vorrichtung geht in der Weise vor sich, daß bei leerer Kammer 1 der Deckel 2 ganz nach oben gefahren wird, so daß der unterste Ablageboden 59 des Gestells 58 in Höhe der Oberseite der Vorrichtung kommt. Der unterste Ablageboden wird dann zunächst mit zu reinigenden Applikatoren belegt. Dann wird der Deckel 2 wieder nach unten gefahren und die Kammer 1 verschlossen. Beim Anfall neuer verschmutzter Applikatoren wird der Deckel 2 wieder hochgefahren, jedoch nur bis zu einer Schließstellung, bei welcher sich der zweite Ablageboden 59 von unten in Höhe der Oberseite der Vorrichtung befindet. Dieser wird dann mit Applikatoren belegt und die Kammer wird darauf wieder geschlossen. In dieser Weise wird schrittweise weiterverfahren, bis schließlich alle Ablageböden 59 der Vorrichtung mit Applikatoren belegt sind. Diese Ausbildung der Vorrichtung hat den großen Vorteil, daß beim Öffnen der Kammer zur Einbringung weiterer verschmutzter Applikatoren die Strahlung der bereits in
• der Kammer befindlichen Applikatoren für das Bedienungspersonal nicht gefährlich wird, da der Deckel 2 nicht mehr so weit hochgefahren wird, daß die auf den unteren Ablageböden 59 befindlichen Applikatoren aus der strahlungsgeschützten Kammer herauskommen. Auch bei der Entnahme bereits sterilisierter Applikatoren fällt niemals die gesamte in der Kammer 1 befindliche Strahlung auf das Bedienungspersonal, sondern er gelangt immer nur die Strahlungsmenge ins Freie, welche von den auf einem Ablageboden liegenden Applikatoren herrührt. Die Strahlung ist dadurch so dosiert, daß sie für das im Abstand vom Gestell 58 und
dem jeweils zugänglichen Ablageboden 59 stehende Bedienungspersonal ungefährlich ist.
In F i g. 2 sind einige Zuleitungen, beispielsweise die Gasleitung oder die Belüftungsleitung, aus Übersichtlichkeitsgründen nicht eingezeichnet. Sie sind aus der in F i g. 1 hervorgehenden Weise angeordnet zu denken. Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit der Vorrichtung nach F i g. 2 in der anhand der F i g. 1 beschriebenen Weise durchgeführt. Während des Sammelns und Aufbewahren der verschmutzten Applikatoren in der Kammer 1 ist die Kammer 1 bis zu einem solchen Niveau mit Desinfektions- und Reinigungslösung gefüllt, daß auch der oberste Ablageboden 59 bei geschlossenem Deckel vollständig in die Desinfektions- und Reinigungslösung eintaucht, so daß auch die auf dem obersten Ablageboden 59 aufliegenden Applikatoren vollständig von Desinfektions- und Reinigungslösung umgeben sind. Die oberste Reihe von Sprühdüsen 5 ist oberhalb des obersten Ablagebodens 59 angeordnet.
An der in der Fig.2 rechten Bedienungsseite der Vorrichtung ist eine vertikale Bedienungsschutzwand in einer Führung in ihrer Längsrichtung horizontal verschieblich gelagert. In Fig.2 ist die Bedienungsschutzwand aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassen und es ist nur die Ausnehmung 60 in der Strahlungsschutzwand 3' eingezeichnet, in welcher Ausnehmung
60 die Führung für die verschiebliche Bedienungsschutzwand vorgesehen ist.
In Fig.3 ist die Aufstellung einer Vorrichtung nach F i g. 2 im Schnitt und teilweise schematisch dargestellt. In F i g. 3 ist auch die vertikale Bedienungsschutzwand
61 eingezeichnet. Die Bedienungsschutzwand 61 erstreckt sich etwa von der Oberseite der Vorrichtung bis in Schulterhöhe einer Bedienungsperson und besteht aus einem die Strahlung abschirmenden Material, beispielsweise Beton oder Blei. Diese Bedienungsschutzwand 61 hält bei geöffneter Kammer 1 die Strahlung der Applikatoren, welche auf dem außerhalb der Kammer befindlichen Ablageboden 59 aufliegen, von der Bedienungsperson ab. Am obersten Rand der Bedienungsschutzwand 61 ist eine Bleiglasplatte 62 angebracht, welche einerseits das Personal vor Strahlung schützt und andererseits eine Beobachtung der öffnung der Kammer 1 ermöglicht. An der Vorrichtung
ρ kann eine Sicherheits- oder Sperrvorrichtung vorgesehen sein, welche eine öffnung der Kammer 1 und ein Hochbewegen des Deckels 2 nur zuläßt, wenn die Bedienungsschutzwand 61 in die Sicherheitslage zwischen Kammeröffnung und Bedienungsperson geschoben ist. Zu diesem Zwecke können Anschlagkontakte in der Führung der Bedienungsschutzwand 61 angeordnet sein, welche den Stromkreis der Hubvorrichtung zur Bewegung des Deckels abschalten, wenn sich die Bedienungsschutzwand 61 nicht in Sicherheitslage befindet.
Um bei geöffneter Kammer 1 der Vorrichtung auch die nach oben gerichtete Strahlung abzuschirmen, ist im Abstand über der Vorrichtung eine Platte 63 aus die Strahlung abschirmendem Material, beispielsweise Beton, angeordnet. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß keine Strahlung in über der Vorrichtung gelegene Räume dringt.
Die Vorrichtung nach Fig.2 und 3 kann so ausgebildet sein, daß die Steuerung des Antriebs der Hubvorrichtung des Deckels 2 mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist, welche anhand der F i g. 1 zur Steuerung der Ventile 12 bis 17 mittels einer Steuernockenwelle beschrieben wurde. Die Steuereinrichtung kann so ausgebildet sein, daß ein Öffnen des Deckels 2 nur während der Schaltstellung »Vorrichtung aus« und während des Füllens der Dosiervorrichtung und während des Einlaufens der Desinfektions- und Reinigungslösung aus der Dosiervorrichtung 27 in die Kammer 1 möglich ist. Die vorstehend beschriebene Vorrichtung gewährleistet infolge ihres Aufbaus einen ausgezeichneten Strahlungsschutz und eine rasche und einfache Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Eine Automatisierung der Einbringung und Entnahme der Applikatoren ist bei dieser Ausbildung der Vorrichtung ohne weiteres möglich. Die Applikatoren können in der Ebene der Oberseite der Vorrichtung von einer Seite her zugeführt und nach der anderen Seite hin entnommen werden. Hierzu sind selbstverständlich Transportanlagen mit ausreichendem Strahlungsschutz erforderlich.
Die Erfindung ist nicht auf die ausgeführten Beispiele beschränkt. Es muß nicht unbedingt eine Kammer mit einer öffnung an der Oberseite vorgesehen sein, obwohl diese Ausbildung sich in vielen Fällen als die vorteilhafteste erweist. Es ist z. B. durchaus möglich, eine erfindungsgemäße Vorrichtung so zu gestalten/daß die öffnung der Kammer an einer Seite angeordnet ist, wie dies bei vielen heute gebräuchlichen Sterilisationsapparaten der Fall ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (16)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Sterilisation von radioaktiven Einlagen für medizinische Zwecke, in welcher die zu sterilisierenden Applikatoren in einem Strahlungsschutzbehälter in Desinfektions- und Reinigungslösung gesammelt und anschließend in einem Behälter gewaschen und sterilisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme des zu sterilisierenden Gutes eine mit einem Deckel vakuumdicht verschließbare Kammer (1) vorgesehen ist, welche als sowohl als Desinfektions- und Reinigungsbehälter als auch als Sterilisations- und Vakuumkammer dienender Strahlungsschutzbehäl- · ter ausgebildet ist, und in welche eine Zulaufleitung (6) und eine Ablaufleitung (7) für die Desinfektionslösung, Wassersprühdüsen (5), eine Absaugleitung (8), eine Gasleitung (9) für das bakterizide Gas und eine Belüftungsleitung (10) münden, wobei alle Leitungen (6, 7, 8, 9, 10) und die Zuleitungen (11) zu den Wassersprühdüsen (5) von außen mittels Ventilen (12—17) vakuumdicht verschließbar sind und die Absaugleitung (8) mit einer Vakuumpumpe (18) unter Zwischenschaltung eines Ventils (17) verbunden ist und die Belüftungsleitung (10) mit einem mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden Sterilfilter (19) verbunden ist, und daß die Kammer (1) ringsum von Schutzwänden (3) aus einem die Strahlung abschirmenden Material in ausreichender Dicke umgeben ist und auch der Deckel (2) mit einer Strahlungsschutzplatte (4) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Kammer (1) wenigstens zum Teil als Durchflußmantel (23) für Warmwasser ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufleitung (7) für die Desinfektions- und Reinigungslösung und die Absaugleitung (8) zu einer gemeinsamen, mit der Vakuumpumpe (18) verbundenen Leitung vereinigt sind.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufleitung (6) mit einer Dosiervorrichtung (27) zur Abmessung der in die Kammer (1) einzufüllenden Warmwassermenge für die Desinfektions- und Reinigungslösung Verbunden ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußmantel (23) in einen Warmwasserkreislauf (24, 25) mit mittels eines Thermostaten regelbaren Temperiervorrichtung für das Wasser eingeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasleitung (9) über ein Absperrventil (13) und ein Druckreduzierventil (33) mit einer bei Bedarf ■ auswechselbaren handelsüblichen, mit unter hohem Druck stehendem bakteriziden Gas gefüllten Gasflasche (37) als Gasreservoir verbunden ist, welche über ων ein Druckreduzierventil (36) mit einem Expansionsbehälter (34) verbunden ist, welcher seinerseits mit der Gasleitung (9) über ein Druckreduzierventil (33) gekoppelt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn- ·.-'> zeichnet, daß der Expansionsbehälter (34) und zum Teil die Verbindungsleitung zur Gasflasche und die Gasleitung (9) zur Kammer in einem thermostatisch auf erhöhter Temperatur, beispielsweise 50°C, gehaltenen Wasserbad (38) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (1) an ihrer Oberseite eine Öffnung aufweist und die Sprühdüsen (5) an den Seiten der Kammer (1) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Inneren der Kammer (1) zugewandten Unterseite des Deckels (2) ein an sich bekanntes Gestell (58) mit horizontal und in Abständen übereinander verlaufenden Ablageböden (59) zum Ablegen der Applikatoren angebracht ist, und daß jeder Ablageboden (59) so bemessen ist, daß auf ihm nur eine Anzahl von Applikatoren mn einer ungefährlichen Gesamtstrahlung ablegbar ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (2) außer in seiner Schließstellung in einer der Anzahl der Ablageböden (59) entsprechenden Zahl von Offenstellungen wahlweise feststellbar ist, wobei sich in jeder Offenstellung ein Ablageboden in bequem zugänglicher Bedienungsstellung etwa in Höhe der Oberseite der Vorrichtung befindet.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der Bedienungsseite der Vorrichtung eine vertikale Bedienungsschutzwand (6t) angeordnet ist, welche sich von der Oberseite der Vorrichtung bis in Schulterhöhe einer Bedienungsperson erstreckt und aus einem die Strahlung abschirmenden Material, beispielsweise Beton oder Blei, besteht, und welche in ihrer Längsrichtung horizontal verschieblich an der Vorrichtung gelagert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an dem oberen Rand der Bedienungsschutzwand (61) eine sich nach oben erstreckende Bleiglasplatte (62) angebracht ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand über der Vorrichtung eine die Strahlung nach oben abschirmende Platte (63) aus die Strahlung abschirmendem Material angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sicherheitsvorrichtung, beispielsweise eine durch Anschlagkontakte betätigte Sicherheitsschaltung, vorgesehen ist, welche eine Öffnung der Kammer (1) und ein Hochbewegen des Deckels (2) nur zuläßt, wenn die Bedienungsschutzwand (61) an die Sicherheitslage zwischen Kammeröffnung und Bedienungsperson geschoben ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß alle Ventile (12, 17) von einer zentralen Steuereinrichtung (45, 46) steuerbar sind, und daß die Ventilsteuerung mittels einer Nockenwelle (45) mit Steuernocken (46) erfolgt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung auch den Antrieb der Hubvorrichtung des Deckels (2) steuert und so ausgebildet ist, daß ein öffnen des Deckels nur während der Schaltstellung »Vorrichtung aus« und während des Füllens der Dosiervorrichtung (27) und während des Einlaufens der Desinfektionslösung aus der Dosiervorrichtung in die Kammer (1) möglich ist.
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