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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und Hilfsmittel zum
Gewinnen von quantitativen Informationen über einen Einfluss auf eine
cAMP-Konzentration,
insbesondere einen Einfluss hervorgerufen durch Inkontaktbringen
oder Inkubieren der Zelle mit einem Stoff, der die cAMP-Konzentration
beeinflusst, wobei die cAMP-Konzentration durch Neuverteilung von
PKAc in der Zelle deutlich wird. Insbesondere betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Gewinnen von quantitativen Informationen über einen
Einfluss auf einen intrazellulären
Weg, das die Neuverteilung mindestens einer Komponente einschließt, die
mit dem Weg assoziiert ist. Das Verfahren der Erfindung kann als
eine sehr effiziente Vorgehensweise zum Testen oder Entdecken des
Einflusses eines Stoffs auf einen physiologischen Prozess verwendet
werden, beispielsweise in Verbindung mit dem Screenen nach neuen
Arzneimitteln, dem Testen von Stoffen auf Toxizität, zum Identifizieren
von Arzneimitteltargets (drug targets) von bekannten oder neuen
Arzneimitteln. Andere wertvolle Verwendungen des Verfahrens und
der Technologie der Erfindung werden für den Fachmann auf Basis der
folgenden Offenbarung deutlich.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Intrazelluläre Wege
werden durch eine Kaskade von Komponenten streng reguliert, die
einer Modulation in einer zeitlich und räumlich charakteristischen Weise
unterliegen. Bestimmte Krankheitszustände können einer veränderten
Aktivität
von einzelnen signalvermittelnden Komponenten zugeordnet werden
(d.h. Proteinkinasen, Proteinphosphatasen, Transkriptionsfaktoren).
Diese Komponenten bieten sich daher selbst als attraktive Ziele
für eine
therapeutische Intervention an.
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Proteinkinasen
und -phosphatasen sind gut beschriebene Komponenten verschiedener
intrazellulärer Signalwege.
Von der katalytischen Aktivität
von Proteinki nasen und -phosphatasen wird angenommen, dass sie in
praktisch allen regulierbaren zellulären Prozessen eine Rolle spielen.
Obwohl die Beteiligung von Proteinkinasen in der zellulären Signalweitergabe
und -regulation Gegenstand extensiver Studien war, ist ein detailliertes
Wissen über
beispielsweise die exakten zeitlichen und räumlichen Merkmale von Signalübertragungs-Ereignissen
aufgrund des Fehlens einer geeigneten Technologie oft schwierig
zu erhalten.
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Von
neuen Wegen zum Überwachen
der spezifischen Modulation von intrazellulären Wegen in intakten, lebenden
Zellen wird angenommen, dass sie neue Möglichkeiten in der Entdeckung
von Arzneimitteln, der funktionellen Genomforschung (functional
genomics), Toxikologie, dem Überwachen
von Patienten usw. bereitstellen.
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Es
ist wahrscheinlich, dass das räumliche
Zusammenwirken der Proteinkinase-Aktivität für den hohen Grad
der Spezifität
von individuellen Proteinkinasen essentiell ist. Die durch Proteinkinasen
vermittelte Phosphorylierung wird durch Phosphatase-Aktivität ausgeglichen.
Auch innerhalb der Phosphatasen-Familie wurde eine Translokation
beobachtet, z.B. die Translokation von PTP2C zu Membranverwerfungen
[(Cossette et al. 1996)], und in ähnlicher Weise ist es wahrscheinlich,
dass sie für
Phosphatase-Aktivität
bezeichnend ist.
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Proteinkinasen
zeigen oft vor, während
und nach der Aktivierung eine spezifische intrazelluläre Verteilung.
Von dem Überwachen
von Translokationsprozessen und/oder der Neuverteilung von individuellen
Proteinkinasen oder Untereinheiten davon ist es daher wahrscheinlich,
dass es für
ihre funktionelle Aktivität
bezeichnend ist. Eine Verbindung zwischen Translokation und katalytischer
Aktivierung ist für
Proteinkinasen wie die Diacyl-Glycerol-(DAG)-abhängige Proteinkinase C (PKC),
die cAMP-abhängige
Proteinkinase (PKA) [(DeBernardi et al. 1996)] und die Mitogen-aktivierte
Proteinkinase ERK1 [(Sano et al. 1995)] gezeigt worden.
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Üblicherweise
verwendete Verfahren zum Nachweisen von intrazellulärer Lokalisation/Aktivität von Proteinkinasen
und -phosphatasen sind Immunoprezipitation, Western-Blotting und
immunocytochemischer Nachweis.
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Wenn
die Familie von Diacyl-Glycerol (DAG)-abhängigen Proteinkinasen C (PKCs)
als ein Beispiel genommen wird, so ist gezeigt worden, dass die
individuellen PKC-Isoformen, die auf verschiedene Gewebe und Zellen
verteilt sind, unterschiedliche Aktivator-Erfordernisse aufweisen
und eine differenzielle Translokation als Antwort auf Aktivierung
zeigen. Katalytisch inaktive DAG-abhängige PKCs sind im Allgemeinen
im Zytoplasma verteilt, während
sie nach Aktivierung translozieren, um mit verschiedenen zellulären Komponenten
assoziiert zu werden, z.B. Plasmamembran ((Farese, 1992), (Fulop
Jr. et al. 1995)], Kern [(Khalil et al. 1992)], Cytoskelett [(Blobe
et al. 1996)]. Das Translokations-Phänomen, das für PKC-Aktivierung
bezeichnend ist, ist unter Verwendung unterschiedlicher Ansätze überwacht
worden: a) Immunocytochemie, wobei die Lokalisierung individueller
Isoformen nach Permeabilisierung und Fixierung der Zellen nachgewiesen
werden kann [(Khalil et al. 1992)]; und b) Markieren (tagging) aller
DAG-abhängiger PKC-Isoformen
mit einem Fluoreszenz-markierten Phorbol-Myristat-Acetat (PMA) [(Godson
et al. 1996)]; und c) chemisches Markieren von PKC b1 mit dem Fluorophor
Cy3 [(Bastiaens & Jovin
1996)] und d) genetisches Markieren von PKCα [(Schmidt et al. 1997)] und von
PKCγ und
PKCε [(Sakai
et al. 1996)]. Das erste Verfahren stellt keine dynamischen Informationen
bereit, während
die anderen Verfahren dies tun. Das Markieren von PKC mit Fluoreszenzmarkiertem
Phorbol-Myristat-Acetat kann nicht zwischen verschiedenen DAG-abhängigen Isoformen
von PKC unterscheiden, markiert aber alle Isoformen und zeigt die
Bewegung aller Isoformen. Chemisches und genetisches Markieren von
spezifischen DAG-abhängigen
PKCs bestätigte,
dass sie in einer Isoformspezifischen Weise nach Aktivierung zur Zellperipherie
oder zum Kern wandern.
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In
einem alternativen Verfahren ist Proteinkinase-A-Aktivität in lebenden
Zellen durch chemisches Markieren einer der Kinase-Untereinheiten
gemessen worden (Adams et al. 1991). Die Basis der Methode ist, dass
die regulatorische und katalytische Untereinheit der gereinigten
Proteinkinase-A mit Fluorescein bzw. Rhodamin markiert wird. Bei
niedrigen cAMP-Spiegeln wird Proteinkinase A in eine heterotetramäre Form
zusammengesetzt, die auf Fluoreszenz-Resonanz basierenden Energietransfer
(fluorescence resonance energy transfer) zwischen den zwei Fluoreszenz-Farbstoffen
ermöglicht.
Die Aktivierung von Proteinkinase A führt zur Dissoziation des Komplexes,
wodurch die Energieübertragung
eliminiert wird. Ein Nachteil dieser Technologie ist, dass die markierte
Proteinkinase A in die interessierenden Zellen mikroinjiziert werden
muss. Diese hochinvasive Technik ist mühsam und nicht für das Screenen
einer großen
Anzahl von biologisch aktiven Substanzen anwendbar. Ein weiterer
Nachteil dieser Technik verglichen mit der vorliegenden Erfindung
ist, dass die markierte Proteinkinase-A nicht in Organismen/Tiere
als Transgen eingeführt
werden kann.
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Kürzlich wurde
entdeckt, dass das grün
fluoreszierende Protein (Green Fluorescent Protein (GFP)), das in
vielen unterschiedlichen Zelltypen einschließlich Säugerzellen exprimiert wurde,
hochfluoreszierend wurde [(Chalfie et al. 1994)]. WO 95107463 beschreibt
eine Zelle, die in der Lage ist, GFP zu exprimieren, und ein Verfahren
zum Nachweisen eines interessierenden Proteins in einer Zelle basierend
auf dem Einführen
eines DNA-Moleküls
in eine Zelle, das eine DNA-Sequenz
aufweist, welche das interessierende Protein mit einer DNA-Sequenz
verbindet, die ein GFP kodiert, so dass das durch das DNA-Molekül hergestellte
Protein das interessierende Protein fusioniert an das GFP aufweist,
dann Züchten
der Zellen unter Bedingungen, welche die Expression des fusionierten
Proteins gewähren,
und Nachweisen der Lokalisierung der Fluoreszenz in der Zelle, wodurch
das interessierende Protein in der Zelle lokalisiert wird. Beispiele
derartiger fusionierter Proteine werden allerdings nicht bereitgestellt,
und die Verwendung von Fusionsproteinen mit GFP zum Nachweis oder
zur Quantifizierung von Translokation oder Neuverteilung biologisch
aktiver Polypeptide, die intrazelluläre Prozesse nach Aktivierung
beeinflussen, wie Proteine, die in Signalwege involviert sind, z.B.
Proteinkinasen oder -phosphatasen, ist nicht vorgeschlagen worden.
WO 95/07463 beschreibt ferner Zellen, die für den Nachweis von Molekülen, wie
Hormone oder Schwermetalle, nützlich
sind, in einer biologischen Sonde, durch operatives Verbinden eines
regulatorischen Elements des Gens, das durch das interessierende
Molekül
beeinflusst wird, an ein GFP, wobei die Gegenwart der Moleküle das regulatorische
Element beeinflusst, das wiederum die Expression des GFP beeinflusst.
Auf diese Weise wird das Gen kodierend für GFP als Reporter-Gen in einer
Zelle verwendet, die zum Überwachen
der Anwesenheit einer spezifischen molekularen Identität konstruiert
ist.
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Grün fluoreszierendes
Protein ist in einem Test für
den Nachweis der Translokation des Glucokortikoid-Rezeptors (GR)
[Carey, KL et al., The Journal of Cell Biology, Vol. 133, Nr. 5,
Seiten 985-996 (1996)] verwendet worden. Eine GR-S65TGFP-Fusion ist verwendet worden,
um die Mechanismen zu untersuchen, die in die Translokation des
Glucokortikoid-Rezeptors (GR) als Antwort auf den Agonisten Dexamethason
aus dem Cytosol, wo es in der Abwesenheit eines Liganden anwesend
ist, durch die Kernpore in den Kern, wo es nach Liganden-Bindung
verbleibt, involviert sind. Die Verwendung einer GR-GFP-Fusion ermöglicht die
Echtzeit-Abbildung und Quantifizierung von nukleären/zytoplasmatischen Verhältnissen
des Fluoreszenz-Signals.
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Viele
gegenwärtig
verwendete Screening-Programme, die entworfen wurden, um Verbindungen
zu finden, die Proteinkinase-Aktivität beeinflussen, basieren auf
Messungen der Kinase-Phosphorylierung von artifiziellen oder natürlichen
Substraten der, Rezeptorbindung und/oder der Expression eines Rezeptorgens.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine wichtige neue Dimension in der
Untersuchung von zellulären
Systemen, die Neuverteilung einschließen, dadurch bereit, dass die
Erfindung die Quantifizierung der Neuverteilungsantworten oder -ereignisse
bereitstellt, die durch einen Einfluss hervorgerufen werden, typischerweise den
Kontakt mit einem chemischen Stoff oder einer Mischung von chemischen
Stoffen, aber auch durch Veränderungen
in der physikalischen Umgebung. Die Quantifizierung ermöglicht es
numerisch oder als Kurven oder Graphen ausgedrückt, zwischen den Einflüssen (oder
dem Grad an Einflüssen)
auf zelluläre
Systeme und der Neuverteilungs-Antwort sinnvolle Verbindungen aufzustellen.
Dies ist äußerst vorteilhaft,
da, wie gefunden wurde, die Quantifizierung auf sowohl eine schnelle
wie eine reproduzierbare Weise erreicht werden kann, und da – was vielleicht
noch wichtiger ist – die
Systeme, die unter Verwendung des Ver fahrens der Erfindung quantifizierbar
werden, Systeme sind, von denen enorme Mengen an neuer Information
und Einblick abgeleitet werden kann.
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Die
vorliegenden Screening-Assays haben im Vergleich zu anderen Screening-Assays, z.B. Rezeptor-Bindungs-Assays,
enzymatische Assays und Reporter-Gen-Assays den besonderen Vorteil, dass
sie ein System bereitstellen, in dem biologisch aktive Stoffe mit
vollständig
neuen Wirkungsarten, z.B. Inhibition oder Förderung der Neuverteilung/Translokation
eines biologisch aktiven Polypeptids als ein Weg zum Regulieren seiner
Wirkung anstelle der Inhibition/Aktivierung von enzymatischer Aktivität, auf eine
Weise identifiziert werden können,
die eine sehr hohe Selektivität
gegenüber
der bestimmten Isoform des biologisch aktiven Polypeptids und ferner
die Entwicklung einer Verbindungs-Selektivität gegenüber anderen Isoformen desselben
biologisch aktiven Polypeptids oder anderen Verbindungen desselben
Signalweges sicherstellt.
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In
ihrem breitesten Aspekt betrifft die Erfindung einen Assay für cAMP auf
der Basis der PKA-Aktivierung, umfassend die Schritte:
- (a) Züchten
mindestens einer Zelle, enthaltend eine Nukleotidsequenzkodierung
für ein
Hybridpolypeptid, umfassend eine Fluorophore, die wahlweise durch
einen Linker an die katalytische Untereinheit von cAMP-abhängiger Proteinkinase
(PKAc) N- oder C-terminal markiert ist, unter Bedingungen, die die
Expression der Nukleotidsequenz gewähren;
- (b) Inkubieren der mindestens einen Zelle mit einem auf die
biologische Funktion oder die biologische Wirkung zu testenden Stoff
und
- (c) Messen der durch die mindestens eine inkubierte Zelle hergestellten
Fluoreszenz und Bestimmen des Ergebnisses oder der Veränderung
im Hinblick auf die Fluoreszenz, wobei ein solches Ergebnis oder
eine solche Veränderung
die Translokation von PKAc und dadurch eine veränderte Konzentration von cAMP
anzeigt.
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Die Zellen
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In
der Erfindung ist die Zelle oder sind die Zellen mechanisch intakt
und während
des Experimentes am Leben. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird
die Zelle oder werden die Zellen zu einem Zeitpunkt nach der Anwendung
des Einflusses fixiert, an dem von der Antwort vorherbestimmt wurde,
dass sie signifikant ist, und die Aufzeichnung wird zu einer beliebigen
späteren
Zeit durchgeführt.
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Die
mechanisch intakte lebende Zelle oder intakten lebenden Zellen können ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus Pilzzellen oder Zellen, wie eine Hefezelle
oder -zellen; Invertebratenzelle oder -zellen einschließlich Insektenzelle
oder -zellen, und Vertebratenzelle oder -zellen, wie Säugerzelle
oder -zellen. Diese Zelle oder diese Zellen wird/werden während des
Zeitraumes, über
den der Einfluss beobachtet wird, bei einer Temperatur von 30°C oder darüber inkubiert,
vorzugsweise bei einer Temperatur von 32°C bis 39°C, besonders bevorzugt bei einer
Temperatur von 35°C
bis 38°C
und am meisten bevorzugt bei einer Temperatur von 37°C. In einem
erfindungsgemäßen Aspekt
ist die mechanisch intakte lebende Zelle Teil einer Matrix aus identischen
oder nicht identischen Zellen.
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Eine
in der vorliegenden Erfindung verwendete Zelle sollte ein Nukleinsäurekonstrukt
enthalten, das ein Fusions-Polypeptid wie hier definiert enthält, und
in der Lage sein, die von dem Konstrukt kodierte Sequenz zu exprimieren.
Die Zelle ist eine eukaryotische Zelle ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Pilzzellen, wie Hefezellen, Invertebratenzellen einschließlich Insektenzellen,
und Vertebratenzellen, wie Säugerzellen. Die
bevorzugten Zellen sind Säugerzellen.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung können die Zellen von einem Organismus
sein, der in mindestens einer seiner Komponentenzellen eine Nukleinsäuresequenz
trägt,
die für
ein wie hier definiertes Fusions-Polypeptid kodiert und die in der
Lage ist, die Nukleinsäuresequenz
zu exprimieren. Der Organismus ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einzelligen und mehrzelligen Organismen, wie ein Säuger.
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Die Luminophore
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Die
Luminophore ist die Komponente, welche es der Neuverteilung gestattet,
durch Emmitieren des Lichts in einer räumlichen Verteilung bezogen
auf den Grad des Einflusses visualisiert und/oder aufgezeichnet zu
werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Luminophore in der Lage, in einer Weise neu
verteilt zu werden, die für
den Grad des Einflusses physiologisch relevant ist. In einer anderen
Ausführungsform
ist die Luminophore in der Lage, mit einer Komponente zu assoziieren,
die in der Lage ist, in einer Weise neu verteilt zu werden, die
für den
Grad des Einflusses physiologisch relevant ist. In einer anderen
Ausführungsform
könnte
die Luminophoren-Korrelation zwischen der Neuverteilung der Luminophore
und dem Grad des Einflusses experimentell bestimmt werden. In einem
bevorzugten Aspekt der Erfindung ist die Luminophore in der Lage,
auf im Wesentlichen die gleiche Weise wie die mindestens eine Komponente
eines intrazellulären Weges
neu verteilt zu werden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
die Luminophore in der Lage, nach räumlicher Assoziation mit einer
Komponente gequencht zu werden, die durch Modulation des Weges neu
verteilt wird, wobei das Quenching als eine Veränderung in der Intensität der Lumineszenz
gemessen wird.
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Die
Luminophore könnte
eine Fluorophore sein. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung könnte die
Luminophore ein Polypeptid sein, das durch eine Nukleinsäuresequenz
kodiert und exprimiert wird, die in der Zelle oder den Zellen enthalten
ist. Die Luminophore könnte
ein Hybrid-Polypeptid umfassend eine Fusion von mindestens einem
Teil jedes der zwei Polypeptide, von denen eines ein lumineszierendes
Polypeptid und das andere ein wie hier definiertes biologisch aktives
Polypeptid umfasst.
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Das
lumineszierende Polypeptid könnte
ein wie hier definiertes GFP oder ausgewählt aus der Gruppe von grün fluoreszierenden
Proteinen mit der F64L-Mutation wie F64L-GFP, F64L-Y66H-GFP, F64L-S65T-GFP, und
EGFP sein. Das GFP könnte
wahlweise über
einen Peptidlinker an das biologisch aktive Peptid oder einen Teil
oder eine Untereinheit davon N- oder C-terminal markiert (tagged) sein.
Die Fluoreszenz-Sonde könnte eine
Komponente eines intrazellulären
Signalwegs sein. Die Sonde wird durch ein Nukleinsäurekonstrukt
kodiert.
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Der
zu untersuchende Weg in der vorliegenden Erfindung könnte ein
intrazellulärer
Signalweg sein.
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Der Einfluss
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung könnte
der Einfluss der Kontakt zwischen der mechanisch intakten lebenden
Zelle oder der Gruppe von mechanisch intakten lebenden Zellen mit
einem chemischen Stoff und/oder die Inkubation der mechanisch intakten
lebenden Zelle oder der Gruppe von mechanisch intakten lebenden
Zellen mit einem chemischen Stoff sein. Der Einfluss moduliert die
intrazellulären
Prozesse. In einem Aspekt könnte
die Modulation eine Aktivierung der intrazellulären Prozesse sein. In einem
anderen Aspekt könnte
die Modulation eine Deaktivierung der intrazellulären Prozesse
sein. In noch einem anderen Aspekt könnte der Einfluss die Neuverteilung
ohne direktes Beeinflussen der metabolischen Aktivität der Komponente
der intrazellulären
Prozesse inhibieren oder fördern.
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In
einer Ausführungsform
wird die Erfindung als Basis für
ein Screening-Programm
verwendet, bei dem die Wirkung von unbekannten Einflüssen wie
einer Verbindungs-Bibliothek mit dem Einfluss von bekannten Bezugsverbindungen
unter standardisierten Bedingungen verglichen werden kann.
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Das Aufzeichnen
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Zusätzlich zu
der Intensität
gibt es verschiedene Fluoreszenz- oder Lumineszenz-Parameter, die durch
die Wirkung des Einflusses auf die zugrunde liegenden zellulären Phänomene moduliert
werden können,
und daher in der Erfindung verwendet werden können. Einige Beispiele sind
Resonanzenergietransfer, Fluoreszenz-Lebensdauer, Polarisation,
Wellenlängen-Verschiebung.
Jedes dieser Verfahren benötigt
eine bestimmte Filterart in dem Emissions-Lichtweg, um die gewünschte Lichtkomponente
auszuwählen
und um andere Komponenten zu ver werfen. Das Aufzeichnen der Lichteigenschaft
kann in Form eines geordneten Arrays von Werten wie ein CCD-Array
oder eine Vakuum-Röhrenvorrichtung
wie eine Vidikon-Röhre
sein.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung könnte
das durch eine Luminophore emittierte räumlich verteilte Licht durch
eine Veränderung
im Resonanzenergietransfer zwischen der Luminophore und einer anderen Lumineszenzeinheit
nachgewiesen werden, die in der Lage ist, Energie an die Luminophore
abzugeben, wobei jedes der beiden ausgewählt oder hergestellt worden
ist, um Teil der bestimmten Komponenten des intrazellulären Weges
zu sein oder an sie gebunden oder mit ihnen assoziiert zu sein.
In dieser Ausführungsform durchmacht
entweder die Luminophore oder die Lumineszenz-Einheit, die in der
Lage ist, Energie an die Luminophore abzugeben, eine Neuverteilung
als Antwort auf einen Einfluss. Der Resonanzenergietransfer würde als
eine Veränderung
in der Emissions-Intensität von der
Luminophore gemessen, vorzugsweise aufgespürt durch einen Einzelkanal-Photodetektor,
der nur auf die durchschnittliche Intensität der Luminophore in einer nicht
räumlich
aufgelösten
Art antwortet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung könnte
das Aufzeichnen des räumlich
verteilten Lichtes zu einem einzigen Zeitpunkt nach dem Anwenden
des Einflusses gemacht werden. In einer anderen Ausführungsform
könnte
das Aufzeichnen an zwei Zeitpunkten durchgeführt werden, wobei ein Punkt
vor und der andere Punkt nach dem Anwenden des Einflusses ist. Das
Resultat oder die Variation wird bestimmt aus der Veränderung
der Fluoreszenz verglichen mit der vor dem Einfluss oder der Modulation
gemessenen Fluoreszenz. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung könnte das
Aufzeichnen zu einer Serie von Zeitpunkten durchgeführt werden,
bei der die Anwendung des Einflusses an einem Zeitpunkt nach dem
ersten Zeitpunkt in der Serie von Aufzeichnungen stattfindet, wobei
das Aufzeichnen beispielsweise mit einer vorher bestimmten Zeitdifferenz
von etwa 0,1 Sekunde bis 1 Stunde, vorzugsweise von 1 bis 60 Sekunden,
besonders bevorzugt von 1 bis 30 Sekunden, insbesondere von 1 bis
10 Sekunden, über
einen Zeitraum von 1 Sekunde bis 12 Stunden, wie von 10 Sekunden
bis 12 Stunden, bei spielsweise von 10 Sekunden bis 1 Stunde, wie
von 60 Sekunden bis 30 Minuten oder 20 Minuten durchgeführt wird.
Das Resultat oder die Variation wird von der Veränderung in der Fluoreszenz über die
Zeit bestimmt. Das Resultat oder die Variation könnte auch als eine Veränderung in
der räumlichen
Verteilung der Fluoreszenz über
die Zeit bestimmt werden.
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Vorrichtung
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Das
Aufzeichnen der von der Luminophore emittierten räumlich verteilten
Lumineszenz wird durch eine Vorrichtung zum Messen der Verteilung
der Fluoreszenz in der Zelle oder den Zellen durchgeführt, und dabei
jede Veränderung
in der Verteilung der Fluoreszenz in der Zelle oder in den Zellen,
die ein Minimum der folgenden Komponententeile einschließt: (a)
eine Lichtquelle, (b) ein Verfahren zum Auswählen der Wellenlänge(n),
des Lichtes von der Quelle, das die Fluoreszenz des Proteins anregen
wird, (c) eine Vorrichtung, die schnell das Anregungslicht blockieren
kann oder in den Rest des Systems lassen kann, (d) eine Serie von
optischen Elementen, um das Anregungslicht zu einer Probe zu bringen,
die emittierte Fluoreszenz in einer räumlich aufgelösten Weise
zu sammeln, und ein Bild von dieser Fluoreszenz-Emission zu bilden,
(e) eine Platte oder ein Ständer,
der/die den Zellencontainer hält,
wobei die Zellen in einer vorher bestimmten Geometrie bezüglich der
Reihe der optischen Elemente gemessen werden, (f) einen Detektor,
um die räumlich
aufgelöste Fluoreszenz
in Form eines Bildes aufzuzeichnen, (g) einen Computer oder elektronisches
System und assoziierte Software, um die aufgezeichneten Bilder zu
erhalten und zu speichern, und um den Grad der Neuverteilung von
den aufgezeichneten Bildern zu berechnen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Vorrichtungssystem automatisiert. In einer Ausführungsform
umfassen die Komponenten in (d) und (e) wie oben erwähnt ein
Fluoreszenz-Mikroskop. In einer Ausführungsform ist die oben in
(f) erwähnte
Komponente eine CCD-Kamera.
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In
einer Ausführungsform
wird das Bild durch ein optisches Scann-System gebildet und aufgezeichnet.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Flüssigkeits-Zugabesystem
verwendet, um eine bekannte oder unbekannte Verbindung zu einer
oder allen Zellen in den Zellhalter an einem Zeitpunkt hinzuzufügen, der
von vornherein festgelegt ist. Vorzugsweise steht das Flüssigkeits-Zugabesystem
unter der Kontrolle des Computers oder des elektronischen Systems.
Solch ein automatisiertes System kann für ein Screening-Programm aufgrund
seiner Fähigkeit
verwendet werden, Resultate von einer größeren Anzahl an Testverbindungen
zu erzeugen, als ein humaner Operator unter Verwenden der Vorrichtung
in einer manuellen Weise erzeugen könnte.
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Quantifizierung des Einflusses
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Das
Aufzeichnen der Variation oder des Resultates bezüglich des
von der Luminophore emittierten Lichts wird durch Aufzeichnen des
räumlich
verteilten Lichts als eines oder mehrere digitale Bilder durchgeführt, und
das Verarbeiten der aufgezeichneten Variation, um sie auf eine oder
mehrere Zahlen zu reduzieren, die für den Grad der Neuverteilung
repräsentativ
sind, umfasst eine digitale bildverarbeitende Vorgehensweise oder
eine Kombination von digitalen bildverarbeitenden Vorgehensweisen.
Die quantitative Information, die für den Grad der zellulären Antwort
auf den Einfluss oder das Resultat des Einflusses auf den intrazellulären Weg bezeichnend
ist, wird von der Aufzeichnung oder den Aufzeichnungen entsprechend
einer vorbestimmten Kalibrierung extrahiert, die auf Antworten oder
Resultaten basiert, die in derselben Weise, bezüglich bekannter Grade eines
relevanten spezifischen Einflusses aufgezeichnet wurden. Diese Kalibrierungs-Vorgehensweise wird
entsprechend den unten beschriebenen Prinzipien entwickelt (Entwickeln
einer auf Bildern basierenden Assay-Technik). Spezifische Beschreibungen
der Vorgehensweisen für
bestimmte Assays werden in den Beispielen gegeben.
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Während das
schrittweise Vorgehen, das notwendig ist, um das Bild oder die Bilder
auf den Wert zu reduzieren, der für jeden Assay repräsentativ
ist oder sind, für
jeden Assay besonders ist, sind die einzelnen Schritte im Allgemeinen
gut bekannte Verfahren zur Bildbearbeitung. Einige Beispiele der
einzelnen Schritte sind Punktoperationen wie Subtraktion, Bilden
eines Verhältnisses
und Bilden eines Grenzwertes, Digitalfilterverfahren wie Weichmachen,
Verschärfen
und Eckenbestimmung, räumliche
Frequenzverfahren wie Fourier-Filtern, Bild-Kreuz-Korrelation und Bild-Auto-Korrelation,
Objekt-Finden und Klassifizierung (Blob-Analyse), und farbliche Raum-Manipulationen
zur Visualisierung. Zusätzlich
zu den algorithmischen Vorgehensweisen können auch heuristische Verfahren
wie neurale Netzwerke verwendet werden.
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Nukleinsäurekonstrukte
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Die
hier beschriebenen Nukleinsäurekonstrukte
kodieren in ihren Nukleinsäuresequenzen
Fusions-Polypeptide umfassend ein biologisch aktives Polypeptid,
das eine Komponente eines intrazellulären Signalweges ist, oder einen
Teil davon und ein GFP, vorzugsweise eine F64L-Mutante von GFP,
das N- oder C-terminal, gegebenenfalls über ein Peptidlinker, an das
biologisch aktive Polypeptid oder einen Teil davon fusioniert ist.
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Das
durch das Nukleinsäurekonstrukt
kodierte biologisch aktive Polypeptid ist eine katalytische Untereinheit
von PKAc.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das durch das Nukleinsäurekonstrukt
kodierte biologisch aktive Polypeptid eine PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion.
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In
einer Ausführungsform
ist das durch das Nukleinsäurekonstrukt
kodierte biologisch aktive Polypeptid.
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In
einer Ausführungsform
stammt das für
GFP kodierende Gen in dem Nukleinsäurekonstrukt von Aequorea victoria.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das für
GFP kodierende Gen in dem Nukleinsäurekonstrukt EGFP oder eine
GFP-Variante ausgewählt aus
F64L-GFP, F64L-Y66H-GFP, F64L-S65T-GFP.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung können
die DNA-Konstrukte durch jede der in SEQ ID NO: 68 gezeigten DNA-Sequenz
oder Varianten dieser Sequenz identifiziert werden, die in der Lage
sind, das gleiche Fusions-Polypeptid oder ein Fusions-Polypeptid
zu kodieren, das dazu biologisch äquivalent ist, z.B. eine Isoform
oder eine Spleiß-Variante
oder ein Homologon aus einer anderen Spezies.
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Screening-Programm
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren, das dazu verwendet
werden kann, um ein Screening-Programm für die Identifikation biologisch
aktiver Substanzen zu etablieren, die direkt oder indirekt intrazelluläre Signalwege
beeinflussen können
und aufgrund dieser Eigenschaft möglicherweise als Medikamente nützlich sind.
Basierend auf Messungen in lebenden Zellen der Neuverteilung von
räumlich
aufgelöster
Lumineszenz von Luminophoren, die eine Veränderung in der Verteilung nach
Aktivierung oder Deaktivierung eines intrazellulären Signalweges durchmachen,
zeigt das Resultat der einzelnen Messung jedes Stoffes, der untersucht
wird, seine potentielle biologische Aktivität an.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das Screening-Programm für die Identifikation eines
biologisch toxischen Stoffes wie vorliegend definiert verwendet,
der seine toxische Wirkung durch Interferieren mit einem intrazellulären Signalweg
ausübt.
Basierend auf Messungen der Neuverteilung von räumlich aufgelöster Lumineszenz
in den lebenden Zellen von Luminophoren, die eine Veränderung
in der Verteilung nach Aktivierung oder Deaktivierung eines intrazellulären Signalweges
durchmachen, zeigt das Resultat der einzelnen Messung jedes Stoffes,
der untersucht wurde, seine potentielle biologisch toxische Aktivität an. In
einer Ausführungsform
eines Screening-Programmes kann eine Verbindung, die eine Komponente
eines wie vorliegend definierten intrazellulären Weges moduliert, gefunden
werden und die therapeutische Menge der Verbindung kann durch ein
erfindungsgemäßes Verfahren
abgeschätzt
werden. In einer bevorzugten Ausfährungsform führt die
vorliegende Erfindung zu der Entdeckung eines neuen Weges, um einen
Zustand oder eine Krankheit zu behandeln, der/die mit der intrazellulären Funktion
eines biologisch aktiven Polypeptids in Bezug steht, umfassend die
Verabreichung an einen Patienten, der an diesem Zustand oder an
dieser Krankheit leidet, einer wirksamen Menge einer Verbindung,
die durch irgendein erfindungsgemäßes Verfahren entdeckt worden
ist. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
ein Verfahren zur Identifikation eines neuen Arzneimittel-Targets
oder verschiedener neuer Arzneimittel-Targets aus der Gruppe biologisch
aktiver Polypeptide etabliert, die Komponenten von intrazellulären Signalwegen
sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein individuelles Behandlungsschema für die selektive
Behandlung eines ausgewählten
Patienten etabliert, der an einem Leiden leidet, bei dem die verfügbaren Medikamente,
die für
die Behandlung des Leidens verwendet werden, auf einer relevanten
primären
Zelle oder auf relevanten primären
Zellen getestet werden, die von dem Patienten aus einem oder mehreren
Geweben erhalten werden, unter Verwenden eines Verfahrens umfassend
das Transfizieren der Zelle oder der Zellen mit mindestens einer
DNA-Sequenz, die eine erfindungsgemäße Fluoreszenz-Sonde kodiert,
Transferieren der transfizierten Zelle oder Zellen zurück in den
Patienten, oder Züchten
der Zelle oder Zellen unter Bedingungen, welche die Expression der
Sonden erlauben, und Exponieren derselben einem Array der verfügbaren Medikamente,
dann Vergleichen der Veränderungen
in Fluoreszenz-Mustern oder Neuverteilungsmustern der Fluoreszenz-Sonden
in der intakten lebenden Zelle oder Zellen, um die zelluläre Antwort
auf die spezifischen Medikamente nachzuweisen (Erhalten eines zellulären Wirkungsprofils),
dann Auswählen
eines Medikaments oder mehrerer Medikamente basierend auf der gewünschten
Wirkung und den akzeptierbaren Grad an Nebenwirkungen und Verabreichen
einer wirksamen Menge dieser Medikamente an den ausgewählten Patienten.
-
Zurückverfolgen eines Signaltransduktionsweges
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren, das verwendet werden
kann, um ein Screening-Programm zum Zurückverfolgen von Signaltransduktionswegen
wie hier definiert zu etablieren. In einer Ausführungsform wird das Screening-Programm verwendet,
um genauer zu etablieren, auf welcher Ebene eine oder mehrere Verbindungen
einen spezifischen Signaltransduktionsweg beeinflussen, indem nacheinander
oder gleichzeitig der Einfluss der Verbindung oder der Verbindungen
auf die Neuverteilung von räumlich aufgelöster Lumineszenz
von verschiedenen der Luminophoren getestet wird, die eine Veränderung
in der Verteilung nach Aktivierung oder Deaktivierung des untersuchten
intrazellulären
Signalweges durchmachen.
-
Konstruktion und Testen der
Sonden
-
Im
Allgemeinen wird eine Sonde, d.h. ein „GeneX"-GFP-Fusion oder eine GFP-„GeneX"-Fusion unter Verwenden von PCR mit „GeneX"-sezifischen Primern
konstruiert, gefolgt von einem Klonierungsschritt, um „GeneX" in den gleichen
Leserahmen wie GFP zu fusionieren. Die Fusion kann eine kurze, von
dem Vektor abstammende Sequenz zwischen „GeneX" und GFP enthalten (z.B. Teil einer
vielfachen Klonierungsstellenregion (multiple cloning site region)
in dem Plasmid), was zu einem Peptid-Linker zwischen „GeneX" und GFP in dem resultierenden
Fusionsprotein führt.
-
Detailliertes schrittweises Verfahren:
-
- – Identifizieren
der Sequenz des Gens. Dies wird am einfachsten durch Durchsuchen
einer Hinterlegung von genetischer Information durchgeführt, z.B.
der GenBank Sequence Database, die allgemein erhältlich ist und immer wieder
von Molekularbiologen verwendet wird. In den spezifischen Beispielen
unten wird die GenBank-Zugangsnummer des fraglichen Gens bereitgestellt.
- – Entwurf
genspezifischer Primer. Eine Untersuchung der Sequenz des Gens gestattet
den Entwurf von genspezifischen Primern, die in einer PCR-Reaktion verwendet
werden können.
Typischerweise schließt der
Primer des oberen Stranges (top-strand primer) das ATG-Start-Codon
des Genes und die folgenden etwa 20 Nukleotide ein, während der
Primer des unteren Stranges (bottom-strand primer) das Stop-Codon und
die ca. 20 davor liegenden Nukleotide einschließt, falls das Gen hinter GFP
fusioniert werden soll, d.h. eine GFP-„GeneX"-Fusion. Wenn das Gen vor GFP fusioniert werden
soll, d.h. eine „GeneX"-GFP-Fusion, muss
ein Stop-Codon vermieden werden. Wahlweise soll nicht die Gesamtlänge des
GeneX in der Fusion verwendet werden, sondern nur der Teil, der
sich als Antwort auf ein Signal wie GeneX räumlich verteilt und neu verteilt.
Zusätzlich zu
genspezifischen Sequenzen enthalten die Primer mindestens eine Erkennungssequenz
für ein
Restriktionsenzym, um das nachfolgende Klonieren des PCR-Produktes
zu ermöglichen.
Die Stellen werden derart ausgewählt,
so dass sie in dem PCR-Produkt nur einmal vorkommen und mit Stellen
in dem Klonierungsvektor kompatibel sind. Danach kann es notwendig
sein, eine exakte Anzahl an Nukleotiden zwischen der Restriktionsenzym-Schnittstelle
und der genspezifischen Sequenz einzufügen, um den korrekten Leserahmen
des Fusionsgens und/oder eine Translationsinitiations-Konsensussequenz
zu etablieren. Als letztes enthalten die Primer immer einige wenige
Nukleotide vor der Restriktionsenzym-Schnittstelle, um einen Verdau
mit dem Enzym zu ermöglichen.
- – Identifizieren
einer Quelle für
das zu amplifizierende Gen. Damit eine PCR-Reaktion ein Produkt mit genspezifischen
Primern erzeugen kann, muss die Gensequenz anfänglich in der Reaktion vorhanden
sein, z.B. in Gestalt von cDNA. Die Information in der GenBank oder
in der wissenschaftlichen Literatur wird gewöhnlicherweise anzeigen, in
welchem Gewebe oder in welchen Geweben das Gen exprimiert wird,
und cDNA-Bibliotheken aus einer großen Vielzahl von Geweben oder
Zelltypen von verschiedenen Spezies sind im Handel erhältlich,
z.B. von Clontech (Palo Alto), Stratagene (La Jolla) und Invitrogen
(San Diego). Viele Gene sind auch in klonierter Form von der The
American Type Tissue Collection (Virginia) erhältlich.
- – Optimieren
der PCR-Reaktion. Von verschiedenen Faktoren ist es bekannt, dass
sie die Effizienz und die Spezifität einer PCR-Reaktion beeinflussen,
einschließlich
der Annealing-Temperatur der Primer, der Ionen-Konzentration, besonders Mg2+ und
K+, die in der Reaktion vorhanden sind,
sowie der pH der Reaktion. Falls das Resultat einer PCR-Reaktion
für unbe friedigend
gehalten wird, kann das daran liegen, dass die oben genannten Parameter
nicht optimal sind. Verschiedene Annealing-Temperaturen sollten
getestet werden, z.B. in einer PCR-Maschine mit einem eingebauten
Temperatur-Gradienten, erhältlich
beispielsweise von Stratagene (La Jolla), und/oder verschiedene
Pufferzusammensetzungen sollten ausprobiert werden, z.B. das OptiPrime-Puffer-System
von Stratagene (La Jolla).
- – Klonieren
des PCR-Produkts. Der Vektor, in den das amplifizierte Gen-Produkt kloniert
werden wird und mit GFP fusioniert werden wird, sollte bereits in
Erwägung
gezogen worden sein, wenn die Primer entworfen wurden. Wenn ein
Vektor ausgewählt
wird, sollte man mindestens berücksichtigen,
in welchen Zelltypen die Sonde nachfolgend exprimiert werden wird,
so dass der Promotor, der die Expression der Sonde kontrolliert,
mit den Zellen kompatibel ist. Die meisten Expressionsvektoren enthalten
auch einen oder mehrere selektive Marker, z.B. Vermitteln einer
Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel, was ein geeignetes Merkmal ist, wenn man stabile
Transfektanten herstellen möchte.
Der selektive Marker sollte auch mit den zu verwendenden Zellen
kompatibel sein.
-
Das
tatsächliche
Klonieren des PCR-Produkts sollte keine Schwierigkeit darstellen,
da es normalerweise ein Ein-Schritt-Klonieren eines Fragmentes,
das mit zwei verschiedenen Restriktionsenzymen geschnitten wurde,
in einem Vektor darstellen wird, der mit denselben zwei Enzymen
verdaut wurde. Falls sich das Klonieren als problematisch herausstellt,
kann dies daran liegen, dass die Restriktionsenzyme mit dem PCR-Fragment
nicht gut funktioniert haben. In diesem Fall könnte man längere Verlängerungen an das Ende der Primer anfügen, um
eine mögliche
Schwierigkeit des Verdaus in der Nähe eines Fragmentendes zu überwinden,
oder man könnte
einen Zwischenklonierungsschritt einfügen, der nicht auf dem Verdau
mit einem Restriktionsenzym basiert. Verschiedene Unternehmen bieten
Systeme für
diesen Ansatz an, z.B. Invitrogen (San Diego) und Clontech (Palo
Alto).
-
Sobald
das Gen kloniert worden ist, und in dem Verfahren mit dem GFP-Gen
fusioniert worden ist, sollte das resultierende Produkt, typischerweise
ein Plasmid, sorgfältig überprüft werden,
um sicherzustellen, dass es so ist, wie erwartet. Der genaueste
Test wäre,
die Nukleotidsequenz des Fusionsgens zu erhalten.
-
Testen der Sonde.
-
Sobald
ein DNA-Konstrukt für
eine Sonde erzeugt worden ist, kann ihre Funktionalität und Verwendbarkeit
getestet werden, indem es den folgenden Tests unterworfen wird:
- – Transfizieren
desselben in Zellen, die in der Lage sind, die Sonde zu exprimieren.
Die Fluoreszenz der Zellen wird kurz danach getestet, typischerweise
am nächsten
Tag. An diesem Punkt werden zwei Merkmale der zellulären Fluoreszenz
festgestellt: die Intensität
und die subzelluläre
Lokalisation.
-
Die
Intensität
sollte üblicherweise
mindestens genauso stark sein, wie diejenige von unfusioniertem GFP
in den Zellen. Falls dies nicht so ist, so könnte die Sequenz oder die Qualität der Sonden-DNA
fehlerhaft sein und sollte sorgfältig überprüft werden.
-
Die
subzelluläre
Lokalisation ist ein Anzeichen dafür, ob es von einer Sonde wahrscheinlich
ist, dass sie gut funktioniert. Falls ihre Lokalisation wie diejenige
ist, die von dem fraglichen Gen erwartet wird, z.B. sie ausgeschlossen
ist von dem Kern, kann man sofort mit einem funktionellen Test weitermachen.
Falls die Sonde nicht gleich nach dem Transfektionsverfahren lokalisiert
ist, kann dies an einer Überexpression
zu diesem Zeitpunkt liegen, da die Zelle typischerweise sehr viele
Kopien des Plasmids aufgenommen haben wird, und die Lokalisation
wird mit der Zeit stattfinden, z.B. innerhalb weniger Wochen, wenn
die Plasmid-Kopienanzahl und der Expressionsspiegel abnehmen. Falls
die Lokalisation nicht nach einem verlängerten Zeitraum stattfindet, kann
dies daran liegen, dass die Fusion an GFP eine Lokalisierungsfunktion
zerstört
hat, z.B. eine Proteinsequenz maskiert hat, die für die Interaktion
mit seinem normalen zellulären
Ankerprotein essenziell ist. In diesem Fall könnte die entgegengesetzte Fusion
funktionieren, z.B. falls Ge neX-GFP nicht funktioniert, könnte die GFP-GeneX
dies tun, da zwei verschiedene Teile des GeneX durch die Nähe von GFP
beeinflusst sein werden. Falls dies nicht funktioniert, könnte die
Nähe von
GFP an jedem Ende ein Problem sein, und es könnte versucht werden, den Abstand
durch Einbauen eines längeren
Linkers zwischen GeneX und GFP in das DNA-Konstrukt zu erhöhen.
-
Falls
es keine vorherige Kenntnis der Lokalisation gibt, und falls keine
Lokalisation beobachtet wird, kann dies daran liegen, dass die Sonde
nicht an diesem Punkt lokalisieren sollte, weil dies die Natur des
an GFP fusionierten Proteins ist. Es sollte dann einem funktionellen
Test unterworfen werden.
-
In
einem funktionellen Test werden die Zellen, welche die Sonde exprimieren,
mit mindestens einer Verbindung behandelt, von der man weiß, dass
sie, üblicherweise
durch Aktivieren, mit dem Signalweg interferiert, von dem von der
Sonde erwartet wird, dass sie ihn anzeigt, indem sie sich in der
Zelle neu verteilt. Falls die Neuverteilung wie erwartet ist, z.B.
falls das vorherige Wissen mitteilt, dass sie vom Ort X zum Ort
Y translozieren sollte, hat sie den ersten kritischen Test bestanden.
In diesem Fall kann man mit der weiteren Charakterisierung und Quantifizierung
der Antwort fortfahren.
-
Falls
dies nicht wie erwartet stattfindet, kann dies daran liegen, dass
der Zelle mindestens eine Komponente des Signalweges fehlt, z.B.
ein Zelloberflächen-Rezeptor, oder es
liegt eine Spezies-Inkompatibilität vor, z.B. falls die Sonde
aufgrund einer Sequenzinformation über ein humanes Genprodukt
entworfen wurde, und die Zelle von einem Hamster stammt. In beiden
Fällen
sollte man andere Zelltypen für
das Testverfahren identifizieren, in denen diese potentiellen Probleme
nicht auftreten sollten.
-
Falls
es keine vorherige Kenntnis über
das Neuverteilungsmuster gibt, muss die Analyse der Neuverteilung
mit einer größeren Tiefe
durchgeführt
werden, um zu identifizieren, welches die essentiellen und indikativen
Merkmale sind, und, wenn das klar ist, kann man mit einer weiteren
Charakterisierung und Quantifizierung der Antwort weitermachen.
Falls kein Merkmal einer Neuverteilung identifiziert werden kann,
kann das Problem wie oben erwähnt
sein, und die Sonde sollte unter optimaleren zellulären Bedingungen
neu getestet werden.
-
Falls
die Sonde unter optimalen zellulären
Bedingungen keine Wirkung zeigt, muss sie neu entworfen werden.
-
Entwickeln einer bildbasierenden
Assay-Technik
-
Der
Prozess des Entwickelns eines bildbasierenden Neuverteilungs-Assays
beginnt entweder mit der nicht geplanten experimentellen Beobachtung,
dass ein Neuverteilungs-Phänomen
visualisiert werden kann, oder mit dem Entwurf einer Sonde, die
spezifisch einem Neuverteilungs-Phänomen folgen soll, von dem
bereits bekannt ist, dass es auftritt. In jedem Fall ist die erste
und beste Forschungstechnik für
einen geübten Wissenschaftler
oder Techniker, das Phänomen
zu beobachten. Selbst mit den schnellen Fortschritten in der Computertechnologie
ist die humane Auge-Gehirn-Kombination unter den bekannten Muster-Erkennungssystemen
immer noch das stärkste
und erfordert kein fortgeschrittenes Wissen über das System, um potentiell interessierende
und nützliche
Muster in Rohdaten zu entdecken. Dies trifft insbesondere zu, falls
derartige Daten in Gestalt von Bildern präsentiert werden, die der natürliche „Datentyp" für das humane
visuelle Verarbeiten sind. Da humanes visuelles Verarbeiten am effektivsten
in einem relativ engen Frequenzbereich arbeitet, d.h. wir können entweder
sehr schnelle oder sehr langsame Veränderungen in unserem visuellen
Feld nicht sehen, mag es erforderlich sein, die Daten aufzuzeichnen
und sie entweder mit einer Zeitverlängerung oder -kompression erneut
abzuspielen.
-
Einige
Lumineszenz-Phänomene
können
nicht durch das menschliche Auge direkt gesehen werden. Beispiele
schließen
Polarisation und Fluoreszenz-Lebensdauer ein. Mit geeigneten Filtern
oder Detektoren können
diese Signale allerdings als Bilder oder Sequenzen von Bildern aufgezeichnet
werden und dem Menschen auf die gerade eben beschriebene Weise präsentiert
werden. Auf diesem Weg können
Muster detektiert werden, und dieselben Verfahren können angewendet
werden.
-
Sobald
von der Neuverteilung bestimmt worden ist, dass sie ein reproduzierbares
Phänomen
darstellt, werden ein oder mehrere Datensätze für den Zweck des Entwickelns
einer Verfahrensweise zum Extrahieren der quantitativen Informationen
von den Daten erzeugt. Parallel dazu werden die biologischen und
optischen Bedingungen bestimmt, welche die Rohdaten mit der besten
Qualität
für den
Assay geben. Dies kann ein iterativer Prozess werden; es kann notwendig
sein, ein quantitatives Vorgehen zu entwickeln, um die Wirkung des
Manipulierens der Assay-Bedingungen
auf den Assay zu bestimmen.
-
Die
Datensätze
werden durch eine Person oder Personen untersucht, die Kenntnis
des biologischen Phänomens
hat/haben und in der Anwendung von Bildverarbeitungstechniken bewandert
ist/sind. Das Ziel dieser Übung
ist es, ein Verfahren zu bestimmen oder es zumindest vorzuschlagen,
das das Bild oder die Sequenz der Bilder, das/die die Aufzeichnung
einer „Antwort" darstellt oder darstellen
auf einen Wert reduziert, der dem Grad der Antwort entspricht. Unter
Verwenden von entweder interaktiver Bildverarbeitungs-Software oder
einer Bildverarbeitungs-Toolbox
und einer Programmiersprache wird das Verfahren als ein Prozess
oder Algorithmus kodiert, der das Bild oder die Bilder als Input
nimmt und den Grad der Antworten (in irgendwelchen Einheiten) als
sein Output erzeugt. Einige der Kriterien zum Auswerten der Validität einer
bestimmten Vorgehensweise sind:
- • Variiert
der Grad der Antwort in einer biologisch signifikanten Weise, d.h.,
zeigt er die bekannte oder angenommene Abhängigkeit von der Konzentration
des stimulierenden Mittels oder der stimulierenden Bedingung?
- • Ist
der Grad der Antwort reproduzierbar, d.h., gibt die gleiche Konzentration
oder Menge an stimulierendem Mittel oder Bedingung dieselbe Antwort
mit einer akzeptablen Varianz?
- • Ist
der dynamische Bereich der Antwort ausreichend für den Zweck des Assays? Falls
nicht, kann eine Änderung
in dem Vorgehen oder in einem seiner Parameter den dynamischen Bereich
verbessern?
- • Zeigt
das Vorgehen irgendwelche klaren „Pathologien", d.h., es zu lächerlichen
Werten für
die Antwort, falls üblicherweise
vorkommende Unvollständigkeiten
in dem bildgebenden Prozess vorhanden sind? Können derartige Pathologien
eliminiert, kontrolliert oder berücksichtigt werden?
- • Kann
das Vorgehen mit der normalen Variation in der Anzahl und/oder Größe von Zellen
in einem Bild umgehen?
-
In
einigen Fällen
kann das Verfahren offensichtlich sein; in anderen kann sich eine
Anzahl von möglichen
Vorgehensweisen selbst vorschlagen. Selbst wenn ein Verfahren den
anderen klar überlegen
erscheint, kann eine Optimierung von Parametern erforderlich sein.
Die verschiedenen Vorgehensweisen werden auf den Datensatz angewendet,
und die oben vorgeschlagenen Kriterien werden bestimmt oder die
einzige Vorgehensweise wird wiederholt unter Anpassung des Parameters
oder der Parameter angewendet, bis die zufriedenstellendsten Kombinationen
von Signal, Rauschen, Bereich usw. erreicht sind. Dies entspricht
der Kalibrierung irgendeines Typs von Einzelhandsensoren.
-
Die
Anzahl an Möglichkeiten,
einen Einzelwert aus einem Bild zu extrahieren, ist extrem groß und daher
muss ein intelligenter Ansatz beim Anfangsschritt der Reduktion
dieser Anzahl auf eine kleine, endliche Anzahl möglicher Vorgehensweisen vorgenommen
werden. Dies besagt nicht, dass die letztendlich erhaltene Vorgehensweise
notwendigerweise die beste Vorgehensweise ist – aber eine globale Suche nach
der besten Vorgehensweise steht einfach aufgrund der riesigen Anzahl
an involvierten Möglichkeiten
außer
Frage.
-
Bildbasierende
Assays unterscheiden sich nicht darin von anderen Assay-Techniken, dass ihre
Nützlichkeit
durch Parameter wie die Spezifität
für die
gewünschte
Komponente der Sonde, der dynamische Bereich, die Varianz, die Sensitivität, der Konzentrationsbereich, über den
der Assay funktioniert, und andere solche Parameter charakterisiert
ist. Während
es nicht notwendig ist, jedes und alle davon zu charakterisieren, bevor
der Assay verwendet wird, stellen sie den einzigen Weg dar, einen
Assay mit einem anderen zu vergleichen.
-
Beispiel: Entwickeln eines quantitativen
Assays für
GLUT4-Translokation
-
GLUT4
ist ein Vertreter der Klasse von Glucose-Transportermolekülen, die
bei der zellulären
Glucoseaufnahme wichtig sind. Von ihm ist bekannt, dass er bei einigen
Zuständen
der Glucoseaufnahmestimulation zur Plasmamembran transloziert. Die
Fähigkeit,
die Glucoseaufnahmeantwort nicht-invasiv zu visualisieren, ohne
die Glucoseaufnahme zu messen, wäre
ein sehr nützlicher
Assay für
jeden, der beispielsweise nach Behandlungen für Typ2-Diabetes sucht.
-
Eine
CHO-Zelllinie, die den humanen Insulinrezeptor stabil exprimierte,
wurde als Basis für
eine neue Zelllinie verwendet, die eine Fusion zwischen GLUT4 und
GFP stabil exprimierte. Von dieser Zelllinie wurde erwartet, dass
sie eine Translokation von GLUT4 zur Plasmamembran zeigte, visualisiert
durch die Bewegung des GFP. Die Translokation konnte definitiv in
Gestalt des Auftretens von lokalen Erhöhungen in der Fluoreszenz in
Regionen der Plasmamembran gesehen werden, die eine charakteristische
Form oder ein charakteristisches Muster aufwiesen. Dies ist in 12 gezeigt.
-
Diese
Objekte wurden als „Snircles" bekannt und das
Phänomen
ihres Auftretens als „Snircling". Um ihr Auftreten
zu quantifizieren, musste ein Verfahren gefunden werden, um sie
als Objekte in dem Bildfeld zu isolieren, und dann um sie zu zählen, ihre
Fläche
zu messen oder einige Parameter über
sie zu bestimmen, die in einer Dosis-abhängigen Weise mit der Insulinkonzentration
korrelieren, der die Zeilen ausgesetzt worden waren. Um die Snircles
abzutrennen, wurde eine Binarisierungsvorgehensweise angewendet,
in der eine Kopie des Bildes, das mit einem relativ starken Gauß-Kernprogramm
weichgemacht wurde (sigma = 2,5) von einer anderen Kopie subtrahiert
wurde, auf die nur ein relativ leichte Gaußsche Glättung angewendet worden war
(sigma = 0,5). Das resultierende Bild wurde bezüglich seiner min/max-Bereiche
erneut eingeteilt, und ein automatischer Grenzwert wurde angewendet,
um das Bild in zwei Ebenen aufzuteilen. Das Bild mit Grenzwert enthält einen
Hintergrund eines Wertes, alle gefundenen Objekte mit einem anderen
Wert. Die gefundenen Objekte wurden erst durch einen Filter filtriert,
um Objekte zu entfernen, die wesentlich zu groß und zu klein waren, um Snircles
zu sein. Die verbleibenden Objekte, die Snircles und andere Artefakte
von dem Bild mit etwa denselben Größen- und Intensitätseigenschaften
wie Snircles darstellen, werden einer Klassifizierungsvorgehensweise
unterworfen, die zuvor mit vielen Snircle-Bildern trainiert worden
war, um Snircles zu erkennen und die anderen Artefakte auszuschließen. Das
Resultat dieser Vorgehensweise ist ein binäres Bild, das nur die gefundenen
Snircles bis zu dem Grad zeigt, zu dem die Klassifizierungsvorgehensweise
diese akkurat identifizieren kann. Die Gesamtfläche der Snircles wird dann
summiert und dieser Wert ist das quantitative Maß des Grads an Snircling für das Bild.
-
Definitionen:
-
In
der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen deckt der Ausdruck „ein Einfluss" jeden beliebigen
Einfluss ab, auf welchen die zelluläre Antwort eine Neuverteilung
umfasst. So sind z.B. Erwärmen,
Abkühlen,
hoher Druck, niedriger Druck, Befeuchten oder Trocknen Einflüsse auf
die zelluläre
Antwort, auf welche eine resultierende Neuverteilung quantifiziert
werden kann, jedoch sind wie oben erwähnt die vielleicht wichtigsten
Einflüsse
die Einflüsse
auf die zelluläre
Antwort unter Beteiligung einer das Kontaktieren oder Inkubieren
der Zelle oder Zellen mit Stoffen, von denen bekannt ist oder von
denen erwartet wird, dass sie einen Einfluss auf die zelluläre Antwort
einschließlich
eines Neuverteilungs-Beitrages
ausüben.
In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung könnte
der Einfluss Stoffe aus einer Verbindungs-Arzneimittelbibliothek
darstellen.
-
Im
vorliegenden Kontext ist von dem Ausdruck „Grün-Fluoreszenz-Protein" (green fluorescent
protein, GFP) beabsichtigt, dass er ein Protein anzeigt, das, wenn
durch eine Zelle exprimiert, eine Fluoreszenz nach Exposition gegenüber Licht
der korrekten Anregungswellenlänge
emittiert (vgl. [(Chalfie et al. 1994)]). Im folgenden wird GFP,
in dem eine oder mehrere Aminosäuren
ersetzt, insertiert oder deletiert worden sind, am häufigsten
als „modifiziertes
GFP" bezeichnet. „GFP" schließt wie hier
verwendet GFP vom Wildtyp, abgeleitet von der Qualle Aequorea victoria,
und Modifikationen von GFP wie die blau fluoreszierende Variante
von GFP, offenbart von Heim et al. (1995, Proc. Natl. Acad Sci. 91:12501,
und andere Modifikationen, die die Spektraleigenschaften der GFP-Fluoreszenz verändern, oder
Modifikationen, die eine erhöhte
Fluoreszenz aufweisen, wenn sie in Zellen bei einer Temperatur oberhalb
von 30°C
exprimiert werden, wie beschrieben in PCT/DK96/00051, veröffentlicht
als WO 97/11094 am 27. März
1997 und hier unter Bezugnahme eingebracht, und das ein von Aequorea
Green Fluorescent Protein (GFP) abstammendes Fluoreszenz-Protein
oder jegliches funktionelles Analogon davon umfasst, bei dem die
Aminosäure
an Position 1 oberhalb des Chromophoren mutiert worden ist, um einen
Anstieg der Fluoreszenzintensität
bereitzustellen, wenn das erfindungsgemäße Fluoreszenzprotein in Zellen
exprimiert wird. Bevorzugte GFP-Varianten sind F64L-GFP, F64L-Y66H-GFP und
F64L-S65T-GFP. Eine besonders bevorzugte GFP-Variante zur Verwendung in allen Aspekten
dieser Erfindung ist EGFP (DNA kodierend EGFP das eine F64L-S65T-Variante
ist, deren Codons für
die Expression in Säugerzellen
optimiert sind, ist von Clontech, Palo Alto, erhältlich, Plasmide enthaltend
die EGFP-DNA-Sequenz vgl. GenBank Zugangs-Nrn.: U55762, U55763).
-
Von
dem Ausdruck „intrazellulärer Signalweg" und „Signaltransduktionsweg" ist beabsichtigt,
dass er die koordinierten intrazellulären Prozesse anzeigt, bei denen
lebende Zellen ein externes oder internes Signal in zelluläre Antworten übertragen.
Derartige Signaltransduktion schließt eine enzymatische Reaktion
ein, wobei die Enzyme Proteinkinasen, GTPasen, ATPasen, Proteinphosphatasen,
Phospholipasen einschließen, aber
nicht auf sie beschränkt
sind. Die zellulären
Antworten schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Gentranskription, Sekretion, Proliferation, mechanische Aktivität, metabolische
Aktivität,
Zelltod.
-
Der
Ausdruck „zweiter
Botenstoff" wird
verwendet, um eine Komponente mit niedrigem Molekulargewicht anzuzeigen,
die an den frühen
Ereignissen der intrazellulären
Signaltransduktionswege beteiligt sind.
-
Der
Ausdruck „Luminophore" wird verwendet,
um einen chemischen Stoff anzuzeigen, der die Eigenschaft des Emittierens
von Licht entweder von selbst oder durch Stimulation mit chemischen
oder physikalischen Mitteln aufweist. Dies schließt Fluoreszenz,
Biolumineszenz, Phosphoreszenz, Chemilumineszenz ein, ist jedoch
nicht darauf beschränkt.
-
Der
Ausdruck „mechanisch
intakte lebende Zelle" wird
verwendet, um eine Zelle anzuzeigen, die entsprechend den Standardkriterien
für diesen
bestimmten Zelltyp als lebend angesehen wird, wie Aufrechterhaltung
eines normalen Membranpotentials, Energiemetabolismus, Proliferationskapazität, und die
keine physikalisch invasive Behandlung erfahren hat, die entworfen
wurde, um externe Substanzen in die Zelle einzuführen, wie Mikroinjektion.
-
Der
Ausdruck „physiologisch
relevant", wenn
auf die experimentell bestimmte Neuverteilung einer intrazellulären Komponente
angewendet, wie gemessen durch Veränderung in den Lumineszenzeigenschaften oder
-verteilung, wird verwendet, um anzuzeigen, dass diese Neuverteilung
auf Basis des zugrundeliegenden biologischen Phänomens erklärt werden kann, das zu der
Neuverteilung führt.
-
Die
Ausdrücke „Bildverarbeitung" und „Bildanalyse" werden verwendet,
um eine große
Familie von digitalen Datenanalysetechniken oder Kombinationen von
derartigen Techniken zu beschreiben, die geordnete Zahlenarrays
(Bilder) auf quantitative Information reduzieren, die diese geordneten
Zahlenarrays beschreibt. Wenn derartige geordnete Zahlenarrays gemessene
Werte von einem physikalischen Prozess darstellen, ist die abgeleitete
quantitative Information daher ein Maß für den physikalischen Prozess.
-
Der
Ausdruck „Fluoreszenzsonde" wird verwendet,
um ein Fluoreszenz-Fusionspolypeptid
anzuzeigen, das ein GFP oder jeden funktionellen Teil davon umfasst,
der mit einem biologisch aktiven Polypeptid wie vorliegend definiert
N- oder C-Terminal
fusioniert ist, gegebenenfalls über
einen Peptidlinker, der aus einem oder mehreren Aminosäureresten
besteht, wobei die Größe des Peptidlinkers
selbst nicht kritisch ist, solange die gewünschte Funktionalität der Fluoreszenzsonde
aufrechterhalten wird. Eine erfindungsgemäße Fluoreszenzsonde wird in
eine Zelle exprimiert und ahmt im Wesentlichen das physiologische
Verhalten der biologisch aktiven Polypeptideinheit des Fusionspolypeptids
nach.
-
Von
dem Ausdruck „Säugerzelle" ist beabsichtigt,
dass er jegliche lebende Zelle mit Säugerursprung anzeigt. Die Zelle
kann eine etablierte Zelllinie, viele von denen sind von The American
Type Culture Collection (ATCC, Virginia, USA) erhältlich,
oder eine primäre
Zelle mit einer begrenzten Lebensdauer, die von einem Säugergewebe
abstammt, einschließlich
Gewebe abstammend von einem transgenen Tier, oder eine neu etablierte
unsterbliche Zelllinie, abstammend von einem Säugergewebe einschließlich transgenen
Geweben, oder eine Hybridzelle oder Zelllinie erhalten durch Fusionieren
von verschiedenen Zelltypen mit Säugerursprung, z.B. Hybridoma-Zelllinien,
sein. Diese Zellen können
gegebenenfalls ein oder mehrere nicht-native Genprodukte, z.B. Rezeptoren,
Enzyme, Enzymsubstrate, vor oder zusätzlich zu der Zugabe der Fluoreszenzsonde
exprimieren. Bevorzugte Zelllinien schließen fibroblasten Ursprungs,
z.B. BHK, CHO, BALB, oder endothelialen Ursprungs, z.B. HUVEC, BAE
(bovine artery endothelial), CPAE (cow pulmonary artery endothelial) oder
pankreatischen Ursprungs, z.B. RIN, INS-1, MIN6, bTC3, aTC6, bTC6,
HIT, oder hematopoietischen Ursprungs, z.B. adipocytischen Ursprungs,
z.B. 3T3-L1, neuronalen/neuroendokrinen Ursprungs, z.B. AtT20, PC12,
GH3, muskulären
Ursprungs, z.B. SKMC, A10, C2C12, renalen Ursprungs, z.B. HEK293,
LLC-PK1, ein, sind aber darauf beschränkt.
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Von
dem Ausdruck „Hybridpolypeptid" ist beabsichtigt,
dass er ein Polypeptid anzeigt, das eine Fusion von mindestens einem
Teil von jedem von zwei Proteinen, in diesem Fall mindestens ein
Teil des grün
fluoreszierenden Proteins, und mindestens ein Teil einer katalytischen
und/oder regulatorischen Domäne
einer Proteinkinase ist. Ferner ist von einem Hybridpolypeptid beabsichtigt,
dass es ein Fusionspolypeptid anzeigt, das ein GFP oder mindestens
einen Teil des grün
fluoreszierenden Proteins, der eine funktionelles Fluorophore enthält, und
mindestens einen Teil eines biologisch aktiven Polypeptids wie hier
definiert, umfasst, mit der Maßgabe,
dass diese Fusion nicht das PKCα-GFP,
PKCγ-GFP
und PKCε-GFP,
offenbart durch Schmidt et al. und Sakai et al, ist. So kann GFP
N- oder C-terminal
gegebenenfalls über
einen Linkerteil oder ein Linkerpeptid, das aus einer Sequenz aus
einer oder mehreren Aminosäuren
besteht, an ein biologisch aktives Polypeptid angehängt sein.
Das Hybridpolypeptid oder Fusionspolypeptid kann als eine Fluoreszenzsonde
in intakten lebenden Zellen wirken, die eine DNA-Sequenz tragen, die für das Hybridpolypeptid
unter Bedingungen kodiert, welche die Expression des Hybridpolypeptids
gestatten.
-
Von
dem Ausdruck „Kinase" ist beabsichtigt,
dass er ein Enzym anzeigt, das in der Lage ist, eine zelluläre Komponente
zu phosphorylieren.
-
Von
dem Ausdruck „Proteinkinase" ist beabsichtigt,
dass er ein Enzym anzeigt, das in der Lage ist, Serin und/oder Threonin
und/oder Tyrosin in Peptiden und/oder Proteinen zu phosphorylieren.
-
Von
dem Ausdruck „Phosphatase" ist beabsichtigt,
dass er ein Enzym anzeigt, das in der Lage ist, Phosphoserin und/oder
Phosphothreonin und/oder Phosphotyrosin in Peptiden und/oder Proteinen
zu dephosphorylieren.
-
Im
vorliegenden Kontext ist von dem Ausdruck „biologisch aktives Polypeptid" beabsichtigt, dass
er ein Polypeptid, das nach Aktivierung intrazelluläre Prozesse
beeinflusst, wie ein Enzym, das in intrazellulären Prozesse aktiv ist, oder
ein Teil davon, umfassend eine gewünschte Aminosäuresequenz,
die eine biologische Funktion aufweist oder eine biologische Wirkung
in einem zellulären
System ausübt,
anzeigt. In dem Polypeptid können
eine oder mehrere Aminosäuren
deletiert, insertiert oder ersetzt sein, um seine biologische Funktion,
z.B. durch Inaktivmachen einer katalytischen Stelle zu verändern. Vorzugsweise
ist das biologisch aktive Polypeptid ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Proteinen, die an einem intrazellulären Signalweg teilnehmen, wie
Enzymen, die in intrazelluläre
Phosphorylierungs und Dephosphorylierungsprozessen involviert sind,
einschließlich
Kinasen, Proteinkinasen und Phosphorylasen, wie hier definiert,
aber auch Proteinen, die das Cytoskelett aufbauen, spielen bei der
intrazellulären
Signaltransduktion wichtige Rollen und sind deshalb in der Bedeutung
von „biologisch
aktivem Polypeptid" hier
eingeschlossen. Stärker
bevorzugt ist das biologisch aktive Polypeptid ein Protein, das
entsprechend seines Zustandes als aktiviert oder nicht-aktiviert
die Lokalisation innerhalb der Zelle, vorzugsweise als eine intermediäre Komponente
in einem Signaltransduktionsweg, verändert. Eingeschlossen in diese
bevorzugte Gruppe von biologisch aktiven Polypeptiden sind cAMP
abhängige
Proteinkinasen A.
-
Von
dem Ausdruck „eine
Substanz mit biologischer Aktivität" ist beabsichtigt, dass er jede Probe
anzeigt, die eine biologische Funktion aufweist oder eine biologische
Wirkung in einem zellulären
System ausübt. Die
Probe kann eine Probe eines biologischen Materials wie eine Probe
einer Körperflüssigkeit,
einschließlich Blut,
Plasma, Tränenflüssigkeit,
Milch, Urin oder Mikroben- oder Pflanzenextrakt, eine Umweltprobe,
enthaltend Verunreinigungen, einschließlich Schwermetallen oder Toxinen,
sein, oder sie kann eine Probe sein, die eine Verbindung oder ein
Gemisch von Verbindungen enthält,
die/das durch organische Synthese oder genetische Techniken hergestellt
wurde/n.
-
Die
Wendung „jede
Veränderung
der Fluoreszenz" meint
jede Veränderung
in Absorptions-Eigenschaften, wie Wellenlänge und Intensität, oder
jede Veränderung
in spektralen Eigenschaften des emittierten Lichts, wie eine Veränderung
der Wellenlänge,
Fluoreszenzlebensdauer, Intensität
oder Polarisation, oder jede Veränderung
in der intrazellulären
Lokalisation der Fluorophore. Es kann daher auf einer spezifischen
zellulären
Komponente (z.B. Organelle, Membran, Cytoskelett, molekulare Struktur)
lokalisiert sein, oder es kann gleichmäßig in der Zelle oder in Teilen
der Zellen verteilt sein.
-
Die
Wendung „Zurückverfolgen
eines Signaltransduktionswegs" ist
beabsichtigt, anzuzeigen.
-
Der
Ausdruck „Organismus" wie vorliegend verwendet
zeigt jeden einzelligen oder mehrzelligen Organismus an, der vorzugsweise
aus dem Tierreich stammt einschließlich Protozoanen, aber auch
Organismen, die Teile des Pflanzenreiches sind, wie Algen, Pilze,
Bryophyten, und vaskuläre
Pflanzen sind in dieser Definition eingeschlossen.
-
Von
dem Ausdruck „Nukleinsäure" ist beabsichtigt,
dass er jeden Typ von Poly- oder
Oligonukleinsäuresequenzen,
wie eine DNA-Sequenz, eine cDNA-Sequenz oder eine RNA-Sequenz, anzeigt.
-
Von
dem Ausdruck „biologisch äquivalent", sofern er Proteine
betrifft, ist beabsichtigt, dass er meint, dass ein erstes Protein äquivalent
zu einem zweiten Protein ist, falls die zellulären Funktionen der zwei Proteine
sich jeweils ersetzen können,
z.B. falls die zwei Proteine eng verwandte Isoformen sind, die durch
verschiedene Gene kodiert werden, wenn sie Spleißvarianten sind, oder allelische
Varianten, die von demselben Gen abstammen, falls sie identische
zelluläre
Funktionen in unterschiedlichen Zelltypen durchführen, oder in unterschiedlichen
Spezies. Von dem Ausdruck „biologisch äquivalent", sofern er DNA betrifft,
ist beabsichtigt, dass er meint, dass eine erste DNA-Sequenz, die
ein Polypeptid kodiert, zu einer zweiten DNA-Sequenz äquivalent ist,
die ein Polypeptid kodiert, falls die durch die zwei Gene kodierten
funktionellen Proteine biologisch äquivalent sind.
-
Von
der Wendung „Zurückverfolgen
eines Signaltransduktionsweges" ist
beabsichtigt, dass sie einen Prozess zum genaueren Definieren anzeigt,
auf welcher Ebene ein Signaltransduktionsweg beeinflusst ist, entweder
durch den Einfluss chemischer Verbindungen oder eines Krankheitszustands
in einem Organismus. Betrachten wir einen spezifischen Signaltransduktionsweg,
dargestellt durch die bioaktiven Polypeptide A-B-C-D, mit Signaltransduktion
von A zu D. Wenn alle Komponenten dieses Signaltransduktionsweges
untersucht werden, können
Verbindungen oder Krankheitszustände,
welche die Aktivität
oder Neuverteilung von ausschließlich D beeinflussen, als auf
C oder stromabwärts
von C wirkend angenommen werden, während Verbindungen oder Krankheitszustände, welche
die Aktivität
oder Neuverteilung von C und D, aber nicht von A oder B beeinflussen,
als stromabwärts
von B wirkend angenommen werden können.
-
Der
Ausdruck „fixierte
Zellen" wird verwendet,
um Zellen zu meinen, die mit einem cytologischen Fixiermittel wie
Glutaraldehyd oder Formaldehyd behandelt sind, Behandlungen, die
dazu dienen, chemisch lösliche
und unlösliche
Proteine innerhalb der Struktur der Zelle zu vernetzen und zu stabilisieren.
Einmal in die sem Stadium, können
solche Proteine von der Struktur der nun toten Zelle nicht mehr
verloren gehen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 CHO-Zellen,
die das PKAc-F64L-S65T-GFP-Hybridprotein exprimieren, sind in HAM's F12-Medium mit
50 mM Forskolin bei 37°C
behandelt worden. Die Bilder der GFP-Fluoreszenz in diesen Zellen
sind bei verschiedenen Zeitintervallen nach der Behandlung gemacht
worden, nämlich:
a) 40 Sekunden, b) 60 Sekunden, c) 70 Sekunden, d) 80 Sekunden.
Die Fluoreszenz verändert
sich von einer punktförmigen
zu einer mehr gleichmäßigen Verteilung
innerhalb des (nicht-nukleären)
Zytoplasmas.
-
2.
Zeitraffer-Analyse von Forskolin-induzierter PKAc-F64L-S65T-GFP-Neuverteilung. CHO-Zellen,
exprimierend das PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusionsprotein, wurden durch zeitabhängige Fluoreszenz-Mikroskopie
analysiert. Fluoreszenz-Mikroskopbilder wurden bei regulären Intervallen
von 2 Minuten bis zu 8 Minuten nach der Zugabe des Agonisten erhalten.
Die Zellen wurden mit 1 mM Forskolin herausgefordert, sobald das
obere linke Bild erhalten wurde (t = 0). Rahmen wurden bei den folgenden
Zeiten gewonnen: i) 0, ii) 1, iii) 2, iv) 3, v) 4, und vi) 5 Minuten.
Größenskala
10 mm.
-
3.
Zeitraffer-Analysen der PKAc-F64L-S65T-GFP-Neuverteilung als Antwort
auf verschiedene Agonisten. Die Wirkungen von 1 mM Forskolin (A),
50 mM Forskolin (B), 1 mM dbcAMP (C) und 100 mM IBMX (D) (Zugaben
durch offene Pfeile angezeigt) auf die Lokalisierung des PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusionsprotein wurden
durch Zeitraffer-Fluoreszenz-Mikroskopie von CHO/PKAc-F64L-S65T-GFP-Zellen
analysiert. Die Wirkung der Zugabe von 10 mM Forskolin (offener
Pfeil), schnell gefolgt durch wiederholtes Waschen mit Puffer (gefüllter Pfeil)
auf die Lokalisation des PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusionsprotein wurde in denselben Zellen
analysiert (E). In einem parallelen Experiment wurde die Wirkung
des Zugebens von 10 mM Forskolin und 100 mM IBMX (offener Pfeil)
gefolgt durch wiederholtes Waschen mit Puffer enthaltend 100 mM
IBMX (gefüllter
Pfeil) analysiert (F). Das Entfernen von Forskolin bewirkte, dass
das PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusionsprotein zu den zytoplasmatischen Aggregaten
zurückkehrte,
während
dies durch die kontinuierliche Gegenwart von IBMX verhindert wird
(F). Die Wirkung von 100 mM Glucagon (3G,
offener Pfeil) auf die Lokalisierung des PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusionsprotein
wird auch für
BHK/GR, PKAc-F64L-S65T-GFP-Zellen gezeigt. Die Wirkung von 10 mM
Noradrenalin (H), gefüllter
Pfeil, auf die Lokalisation des PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusionsprotein wurde in ähnlicher
Weise analysiert, in transient transfizierten CHO, PKAc-F64L-S65T-GFP-Zellen,
vorbehandelt mit 10 mM Forskolin, offener Pfeil, um [cAMP]i zu erhöhen.
N. B. in 3H zählt die x-Achse die Bilderanzahl,
mit 12 Sekunden zwischen den Bildern. Die Rohdaten dieses Experiments
bestanden aus 60 Fluoreszenz-Mikroskopbildern, erhalten bei gleichmäßigen Intervallen
einschließlich
verschiedene Bilder, die vor der Zugabe von Puffer oder Agonisten
erhalten wurden. Die Diagramme (A-G) zeigen jeweils eine Quantifizierung
der Antwort, die über
alle 60 Bilder gesehen wurde, durchgeführt wie beschrieben in Analyse
Verfahren 2. Die Veränderung
der Gesamtfläche
der hochfluoreszenten Aggregate, bezogen auf die Anfangsfläche der fluoreszenten
Aggregate, ist als Ordinate in allen Graphen in 3 gegenüber der
Zeit für
jedes Experiment aufgetragen. Größenskala
10 mm.
-
4.
Dosis-Antwort-Kurve (zwei Experimente) für Forskolin-induzierte Neuverteilung
der PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion.
-
5.
Zeit zwischen dem Beginn einer Antwort und halb maximialer (t1/2max) und maximaler (tmax) PKAc-F64L-S65T-GFP-Neuverteilung.
Die Daten wurden von Kurven wie diejenigen extrahiert, die in „2" gezeigt sind. Alle
t1/2max und tmax-Werte sind als Mittelwerte ± SD dargestellt
und basieren auf einer Gesamtzahl von 26 bis 30 Zellen aus 2-3 unabhängigen Experimenten
für jede
Forskolinkonzentration. Da die beobachtete Neuverteilung über die
Zeit andauert, wurden die tmax-Werte als
der früheste
Zeitpunkt genommen, an dem eine vollständige Neu verteilung erreicht
ist. Es ist zu bemerken, dass die Werte nicht mit dem Grad der Neuverteilung
in Beziehung stehen.
-
6.
Parallele Dosis-Antwort-Analysen von Forskolin induziertem cAMP-Anstieg und PKAc-F64L-S65T-GFP-Neuverteilung.
Die Wirkungen von Puffer oder 5 ansteigenden Forskolinkonzentrationen
auf die Lokalisation des PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusionsprotein
in CHO/PKAc-F64L-S65T-GFP-Zellen, wachsen gelassen in einer 96-Vertiefungen-Platte,
wurden wie oben beschrieben, analysiert. Das Berechnen des Verhältnisses
der SD's der Fluoreszenz-Mikroskopbildern,
die von demselben Zellenfeld genommen wurden, vor und 30 Minuten
nach der Zugabe von Forskolin, ergaben ein reproduzierbares Maß der PKAc-F64L-S65T-GFP-Neuverteilung.
Der Graph zeigt die einzelnen 48 Messungen und eine Spur ihrer Mittelwerte ± s.e.m.
bei verschiedenen Forskolinkonzentrationen an. Zum Vergleich wurden
die Wirkungen von Puffer oder 8 ansteigenden Konzentrationen von
Forskolin auf [cAMP]i durch einen Sintillation-Proximitäts-Assay
von Zellen analysiert, die unter denselben Bedingungen wachsen gelassen
wurden. Der Graph zeigt eine Spur des Mittelwertes ± s.e.m.
der 4 Experimente an, ausgedrückt
in willkürlichen
Einheiten.
-
7.
BHK-Zellen, stabil transfiziert mit dem humanen muskarinischen (hM1)-Rezeptor und der PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion.
Carbachol (100 mM bei 1 Sekunde hinzugefügt) induzierte eine transiente Neuverteilung
von PKAc-F64L-S65T-GFP
vom Zytoplasma zu der Plasmamembran. Bilder wurden bei den folgenden
Zeiten genommen: a) 1 Sekunde vor Carbachol-Zugabe, b) 8,8 Sekunden
nach Zugabe und c) 52,8 Sekunden nach Zugabe.
-
8.
BHK-Zellen, die mit dem hM1-Rezeptor und der PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion stabil transfiziert
waren, wurden mit Carbachol (1 mM, 10 mM, 100 mM) behandelt. In
Einzelzellen wurde das intrazelluläre [Ca2+]
gleichzeitig mit der Neuverteilung von PKAc-F64L-S65T-GFP aufgezeichnet.
Die gestrichelte Linie zeigt die Zugabezeiten von Carbachol an.
Die obere Tafel zeigt die Veränderungen
der intrazellulären
Ca2+-Konzentration individueller Zellen
mit der Zeit bei jeder Behandlung. Die mittlere Tafel zeigt die
Veränderungen
der durchschnittli chen zytoplasmatischen GFP-Fluoreszenz für individuelle
Zellen gegenüber
der Zeit für
jede Behandlung. Die untere Tafel zeigt Veränderungen in der Fluoreszenz
der Peripherie von Einzelzellen, innerhalb von Regionen, die spezifisch
den umgebenden Rand einer Zelle wie in der normalen Projektion gesehen
einschließen,
die Regionen, welche die beste Chance eröffnen, Veränderungen der Fluoreszenzintensität der Plasmamembran
zu überwachen.
-
9
- a) Die hERK1-F64L-S65T-GFP-Fusion exprimiert
in HEK293-Zellen behandelt mit 100 mM MEK1 Inhibitor PD98059 in
HAM F-12 (ohne Serum) für
30 Minuten bei 37°C.
Die Kerne werden ihrer Fluoreszenz während dieser Behandlung entleert.
- b) Dieselben Zellen wie in (a) gefolgt von Behandlung mit 10
% fötalem
Kälberserum
für 15
Minuten bei 37°C.
- c) Zeitprofile für
die Neuverteilung von GFP-Fluoreszenz in HEK293-Zellen nach Behandlung
mit verschiedenen Konzentrationen von EGF in Hepes-Puffer (HAM F-12
ersetzt durch Hepes-Puffer direkt vor dem Experiment). Die Neuverteilung
der Fluoreszenz ist als die Veränderung
in dem Verhältniswert
zwischen Flächen
im Kern und Zytoplasma von Einzelzellen ausgedrückt. Jedes Zeitprofil ist der
Mittelwert für
Veränderungen,
die in 6 Einzelzellen gesehen wurden.
- d) Balken-Diagramm für
die Endpunktmessungen, 600 Sekunden nach Start der EGF-Behandlungen,
der Fluoreszenz-Veränderung
(Kern: Zytoplasma) nach verschiedenen Konzentrationen von EGF.
-
10.
- a) Die SMAD2-EGFP-Fusion,
exprimiert in HEK293-Zellen mit Serumentzug über Nacht in HAM F-12. HAM F-12
wurde dann durch Hepes-Puffer pH 7,2 genau vor dem Experiment ersetzt.
Größenskala
ist 10 mm.
- b) HEK293-Zellen, welche die SMAD2-EGFP-Fusion exprimieren,
wurden mit verschiedenen Konzentrationen an TGF-beta wie angegeben
behandelt, und die Neuverteilung der Fluoreszenz wurde gegenüber die Zeit
aufgetragen.
Die Zeitprofil-Auftragungen stellen Anstiege in
der Fluoreszenz im Kern dar, normalisiert auf Startwerte in jeder
gemessenen Zelle. Jede Spur ist das Zeitprofil für einen einzelnen Zellkern.
- c) Ein Balkendiagramm, das die Endpunktveränderung der Fluoreszenz innerhalb
von Kernen (nach 850 Behandlungssekunden) für verschiedene Konzentrationen
an TGF-beta darstellt. Jeder Balken ist der Wert für einen
Einzelkern in jedem Experiment.
-
11. Die VASP-F64L-S65T-GFP-Fusion in CHO-Zellen,
die mit dem humanen Insulinrezeptor stabil transfiziert waren. Den
Zellen wurde zwei Stunden lang in HAM F-12 das Serum entzogen, dann
wurden sie mit 10 %igem fötalem
Kälberserum
behandelt. Das Bild zeigt die resultierende Neuverteilung der Fluoreszenz nach
15 Behandlungsminuten. GFP-Fluoreszenz wird in Strukturen lokalisiert,
die als fokale Adhäsionen
entlang der Länge
der Aktin-Stressfasern identifiziert wurden.
-
12. Zeit-abhängige
Aufzeichnung der GLUT4-GFP-Neuverteilung in CHO-HIR-Zellen. Die Zeit zeigt Minuten nach
der Zugabe von 100 nM Insulin an.
-
BEISPIEL 1
-
Konstruktion,
Testen und Implementierung eines Assays für cAMP basierend auf PKA-Aktivierung
in Echtzeit in lebenden Zellen.
-
Nützlich zum Überwachen
der Aktivität
von Signalwegen, die zu veränderten
Konstruktionen an cAMP führen,
z.B. Aktivierung von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, die an G-Proteine
der Gs oder Gi-Klasse
koppeln.
-
Die
katalytische Untereinheit der murinen cAMP-abhängigen Proteinkinase (PKAc)
wurde C-terminal an ein F64L-S65T-Derivat von GFP fusioniert. Die resultierende
Fusion (PKAc-F64L-S65T-GFP) wurde zum in vivo Überwachen der Translokation
und dadurch der Aktivierung von PKA verwendet.
-
Konstruktion der PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion:
-
Geeignete
Restriktionsendonucleasestellen wurden durch Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain
reaction, PCR) in cDNAs eingeführt,
die für
murine PKAc (GenBank Zugangs-Nr.: M12303) und F64L-S65T-GFP (Sequenz
offenbart in WO 97/11094) kodierten. Die PCR-Reaktionen wurden entsprechend Standardprotokollen
mit den folgenden Primern durchgeführt:
5'PKAc: TTggACACAAgCTTTggACACCCTCAggATATgggCAACgCCgCCgCCgCCAAg
(SEQ ID NO: 3),
3'PKAc:
gTCATCTTCTCgAgTCTTTCAggCgCgCCCAAACTCAgTAAACTCCTTgCCACAC (SEQ ID
NO: 4),
5'GFP:
TTggACACAAgCTTTggACACggCgCgCCATgAgTAAAggAgAAgAACTTTTC (SEQ ID NO:
1),
3'GFP:
gTCATCTTCTCgAgTCTTACTCCTgAggTTTgTATAgTTCATCCATgCCATgT (SEQ ID NO:
2).
-
Das
PKAc-Amplifikations-Produkt wurde dann mit HindIII + AscI verdaut
und das F64L-S65T-GFP Produkt mit AscI + XhoI. Die zwei verdauten
PCR-Produkte wurden nachfolgend mit einem HindIII + XhoI verdauten
Plasmid ligiert (pZeoSV® Säuger Expressionsvektor, Invitrogen,
San Diego, CA, USA). Das resultierende Fusions-Konstrukt (SEQ ID
NO: 68 & 69)
war unter Kontrolle des SV40 Promotors.
-
Transfektion und Zell-Kulturbedingungen.
-
Chinesische
Hamstereierstockzellen (Chinese Hamster Ovary Cells, CHO) wurden
mit dem Plasmid enthaltend die PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion unter Verwendung
des Calcium-Phosphat-Präzipitat-Verfahrens in
HEPES-gepufferter Salzlösung
transfiziert (Sambrook et al. 1989). Stabile Transfektanten wurden
selektiert unter Verwenden von 1000 mg Zeocin/ml (Invitrogen) in
dem Wachstumsmedium (DMEM mit 1000 mg Glucose/l, 10 % fötalem Rinderserum
(fetal bovine serum, FBS), 100 mg Penicillin-Streptomycin-Mischung
ml–1,
2 mM L-Glutamin,
gekauft von Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD, USA). Untransfizierte
CHO-Zellen wurden als Kontrolle verwendet. Um die Wirkung von Glucagon
auf die Fusionsproteintranslokation zu testen, wurde die PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion stabil
in Baby-Hamsternierenzellen exprimiert, welche den humanen Glucagon
Rezeptor überexprimierten
(BHK/GR-Zellen). Untransfizierte BHK/GR-Zellen wurden als Kontrolle verwendet.
Die Expression des GR wurde mit 500 mg G418/ml (Neo Marker) aufrechterhalten
und PKAc-F64L-S65T-GFP wurde mit 500 mg Zeocin/ml (Sh ble Marker)
aufrechterhalten. CHO-Zellen wurden auch gleichzeitig mit Vektoren
cotransfiziert, welche die PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion und den humanen a2a Adrenoceptor
(hARa2a) enthielten.
-
Für die Fluoreszenz-Mikroskopie
wurden die Zellen auf Lab-Tek Deckelgläsern (coverglasses), die mit Kammern
versehen waren, mindestens 24 Stunden lang adherieren gelassen (Nalge
Nunc. Int., Naperville, IL, USA) und bis 80 % Konfluenz kultiviert.
Vor den Experimenten wurden die Zellen über Nacht ohne Selektionsdruck
in HAM F-12-Medium mit Glutamax (Life Technologies), 100 mg Penicillin-Streptomycin-Mischung
ml–1 und
0,3 % FBS kultiviert. Dieses Medium hat eine niedrige Autofluoreszenz,
was die Fluoreszenz-Mikroskopie der Zellen direkt aus dem Inkubator
ermöglicht.
-
Überwachen
der Aktivität
von PKA-Aktivität
in Echtzeit:
-
Das
Erhalten von Bildern von lebenden Zellen wurde erreicht unter Verwenden
eines Zeiss Axiovert 135M Fluoreszenz-Mikroskops, ausgestattet mit
einem Fluar 40X, NA: 1,3 Öl-Immersionsobjektiv
und gekoppelt an eine Photometrics CH250 Digital-(charged coupled
device, CCD) Kamera. Die Zellen wurden mit einer 100 W HBO Bogenlampe
beleuchtet. In dem Lichtweg war ein 470 ± 20 nm Anregungs-Filter,
ein 510 nm Dichroitischer Spiegel und ein 515 ± 15 nm Emissions- Filter für minimalen
Bildhintergrund. Die Zellen wurden mit einer selbstgebauten Heizung
des Mikroskoptisches gehalten und überwacht, damit sie bei 37°C waren.
-
Die
Bilder wurden auf die folgende Weise verarbeitet und analysiert:
-
Verfahren 1: Schrittweises Verfahren zur
Quantifizierung der Translokation von PKA:
-
- 1. Das Bild wurde bezüglich dunklem Strom (dark current)
durch Durchführen
einer "pixel-by-pixel"-Subtraktion eines
dunklen Bildes korrigiert (ein Bild, das unter denselben Bedingungen
wie das gegenwärtige
Bild gemacht wird, mit der Ausnahme, dass der Kameraverschluss nicht
geöffnet
wird).
- 2. Das Bild wurde bezüglich
Nicht-Einheitlichkeit der Beleuchtung durch Durchführen eines "pixel-by-pixel"-Verhältnisses
mit einem Flachfeld-Korrekturbild
korrigiert (ein Bild, das unter denselben Bedingungen wie das gegenwärtige Bild
von einer einheitlich fluoreszierenden Probe gemacht wird).
- 3. Das Bild-Histogram, d.h., die Frequenz des Auftretens jedes
Intensitäts-Wertes in dem Bild
wurde berechnet.
- 4. Eine geglättete,
zweite Abteilung des Histogramms wurde berechnet und die zweite
Null wird bestimmt. Diese Null entspricht dem Wendepunkt des Histogramms
auf der hohen Seite des Haupt-Peaks, der die Hauptmasse der Bild-Pixel-Werte
darstellt.
- 5. Der in Schritt 4 bestimmte Wert wurde von dem Bild abgezogen.
Alle negativen Werte wurden verworfen.
- 6. Die Varianz (Quadrat der Standard-Abweichung) der verbliebenen
Pixel-Werte wurde
bestimmt. Dieser Wert stellt die „Antwort" für
das Bild dar.
- 7. Scintillations-Proximität-Assay
(scintillation proximity assay, SPA) für die unabhängige Quantifizierung von cAMP.
-
Verfahren 2: Alternativverfahren zur Quantifizierung
der PKA-Neuverteilung:
-
- 1. Die Fluoreszenzaggregate werden von jedem
Bild unter Verwenden eines automatisch gefundenen Grenzwertes basierend
auf der Maximierung der Informationsmessung zwischen dem Objekt
und dem Hintergrund abgetrennt. Die a priori Entropie des Bildhistogramms
wird als das Informationsmaß verwendet.
- 2. Die Fläche
jedes Bildes, die durch die Aggregate bedeckt ist, wird durch Zählen der
Pixel in den segmentierten Flächen
berechnet.
- 3. Der in Schritt 2 erhaltene Wert für jedes Bild in einer Serie,
oder Behandlungspaar, wird bezüglich
des Wertes normalisiert, der für
das erste (nicht stimulierte) aufgezeichnete Bild gefunden wurde.
Ein Wert von Null(0) zeigt keine Neuverteilung der Fluoreszenz ausgehend
von der Startbedingung an. Ein Wert von Eins (1) durch dieses Verfahren
entspricht einer vollen Neuverteilung.
-
Zellen
wurden in HAM F-12-Medium wie oben beschrieben kultiviert, aber
in Platten mit 96 Vertiefungen. Das Medium wurde mit Ca2+-HEPES-Puffer
mit 100 mM IBMX ausgetauscht und die Zellen wurden mit verschiedenen
Konzentrationen an Forskolin 10 Minuten lang stimuliert. Die Reaktionen
wurden durch Zugabe von NaOH auf 0,14 M gestoppt und die Menge an
cAMP wurde mit dem cAMP-SPA-Kit, RPA538 (Amersham) wie durch den
Hersteller beschrieben, gemessen.
-
Manipulieren
von intrazellulären
cAMP-Spiegeln, um die PKAc-F64L-S65T-GFP-Fusion zu testen.
-
Die
folgenden Verbindungen wurden verwendet, um cAMP-Spiegel zu variieren:
Forskolin, ein Aktivator der Adenylatcyclase; dbcAMP, ein Membran-permeables
cAMP Analogon, das durch Phosphodiesterase nicht abgebaut wird;
IBMX, ein Inhibitor der Phosphodiesterase.
-
CHO-Zellen,
die stabil PKAc-F64L-S65T-GFP exprimierten, zeigten eine dramatische
Translokation des Fusionsproteins von einer punktförmigen Verteilung
zu einer gleichförmigen
Verteilung über
das Zytoplasma nach einer Stimulierung mit 1 mM Forskolin (n = 3),
10 mM Forskolin (n = 4) und 50 mM Forskolin (n = 4) (1),
oder dbcAMP bei 1 mM (n = 6).
-
2 zeigt
den Fortschritt der Antwort in der Zeit nach Behandlung mit 1 mM
Forskolin.
-
3 gibt
einen Vergleich für
durchschnittliche Zeitprofile der Fusionsprotein-Neuverteilung und ein Maß für das Ausmaß jeder
Antwort auf die drei Forskolinkonzentrationen (3A,
E, B) und auf 1 mM dbcAMP (3C), das
eine ähnliche,
aber langsamere Antwort hervorrief, und auf die Zugabe von 100 mM
IBMX (n = 4, 3D), das auch eine langsame
Antwort herorrief, sogar in der Abwesenheit einer Adenylatcyclasestimulation.
Zugabe von Puffer (n = 2) hatte keine Wirkung (Daten nicht gezeigt).
-
Als
eine Kontrolle für
das Verhalten des Fusionsproteins wurde F64L-S65T-GFP alleine in
CHO-Zellen exprimiert und diesen wurde auch 50 mM Forskolin verabreicht
(n = 5); die einheitliche diffuse Verteilung, die für GFP in
diesen Zellen charakteristisch ist, wurde durch solch eine Behandlung
nicht beeinflusst (Daten nicht gezeigt).
-
Die
Forskolin induzierte Translokation von PKAc-F64L-S65T-GFP zeigte
eine Dosis-Antwort-Beziehung (4 und 6),
siehe quantitative Verfahren oben.
-
Reversibilität der PKAc-F64L-S65T-GFP-Translokation:
-
Die
Freisetzung der PKAc-Sonde von ihren zytoplasmatischen Anker-Punkten
(hotspots) war reversibel. Wiederholtes Waschen der Zellen (5-8mal)
mit Puffer nach 10 μM
Forskolinbehandlung stellte das punktförmige Muster innerhalb 2-5
Minuten vollständig
wieder her (n = 2, 3E). Tatsächlich kehrte
das Fusionsprotein zu einem Muster von Fluoreszenz-zytoplasmatischen-Aggregaten
zurück,
das praktisch von denjenigen ununterscheidbar war, das vor Forskolinstimulation
beobachtet wurde.
-
Um
zu testen, ob die Rückkehr
des Fusionsproteins zu den zytoplasmatischen Aggregaten eine Abnahme
in [cAMP]i wiederspiegelte, wurden die Zellen
mit einer Kombination von 10 mM Forskolin und 100 mM IBMX (n = 2)
behandelt und dann wiederholt gewaschen (5-8 mal) mit Puffer enthaltend
100 mM IBMX (3F). In diesen Experimenten
kehrte das Fusionsprotein nicht zu seiner prestimulatorischen Lokalisation nach
Entfernung von Forskolin zurück.
-
Test der PKA-F64L-S65T-GFP-Sonde mit biologisch
relevanten Mitteln
-
Um
die Antwort der Probe auf die Rezeptoraktivierung der Adenylatcyclase
zu testen, wurden BHK Zellen, die mit dem Glucagonrezeptor und der
PKA-F64L-S65T-GFP-Sonde
stabil transfiziert waren, einer Glucagonstimulation ausgesetzt.
Der Glucagonrezeptor ist an ein Gs-Protein
gekoppelt, das Adenylatcyclase aktiviert, wodurch der cAMP-Spiegel
erhöht
wird. In diesen Zellen führte
die Zugabe von 100 mM Glucagon (n = 2) zur Freisetzung der PKA-F64L-S65T-GFP-Sonde
von den zytoplasmatischen Aggregaten und zu einer resultierenden
Translokation des Fusionsproteins zu einer gleichmäßigeren
zytoplasmatischen Verteilung innerhalb von 2 bis 3 Minuten (3G). Ähnliche,
aber weniger deutliche Wirkungen wurden bei tieferen Glucagonkonzentrationen
gesehen (n = 2, Daten nicht gezeigt). Zugabe von Puffer (n = 2)
hatte keine Wirkung über
den Zeitraum (Daten nicht gezeigt).
-
Transient
transfizierte CHO-Zellen exprimierend hARa2a und die PKA-F64L-S65T-GFP-Sonde wurden
mit 10 mM Forskolin 7,5 Minuten lang behandelt, dann, immer in Gegenwart
von Forskolin, 10 mM Noradrenalin ausgesetzt, um die exogenen Adrenorezeptoren
zu stimulieren, die an ein Gi Protein koppeln,
das Adenylatcyclase inhibiert. Diese Behandlung führte zum
Wiederauftreten von Fluoreszenz in den zytoplasmatischen Aggregaten,
was für
einen Abfall in [cAMP]i bezeichnend ist
(3H).
-
Die Translokation des Fusionsproteins
korrelierte mit [cAMP]i
-
Wie
oben beschrieben war die Zeit, die notwendig war, damit einer Antwort
vollständig
wurde, abhängig
von der Forskolin-Dosis (5). Zusätzlich war
auch der Grad der Antworten dosisabhängig. Um die PKA-F64L-S65T-GFP-Fusionsproteintranslokation
in einem System mit halb-hohem Durchsatz (Semi high through-put
system) zu testen, wurden mit der PKA-F64L-S65T-GFP-Fusion stabil
transfizierte CHO-Zellen mit Puffer und 5 ansteigenden Dosen Forskolin
(n = 8) stimuliert. Unter Verwenden des oben beschriebenen Bildverarbeitungsalgorithmus
(Verfahren 1) wurde eine dosisabhängige Beziehung im Bereich
von 0,01 bis 50 mM Forskolin beobachtet (6). Eine
halbmaximale Stimulation wurde bei etwa 2 mM Forskolin beobachtet.
Parallel wurden Zellen mit Puffer und 8 ansteigenden Konzentrationen
von Forskolin (n = 4) im Bereich von 0,01 bis 50 mM stimuliert.
Die Menge an hergestelltem cAMP wurde in einem SPA Assay gemessen.
Ein steiler Anstieg wurde zwischen 1 und 5 mM Forskolin beobachtet,
was mit dem steilsten Teil der Kurve für die Fusionsproteintranslokation
zusammenfällt
(siehe auch 6).
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REFERENZEN
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- Sakai, N., Skai, K., Hasegawa, C., Ohkura, M., Suminka, K.,
Shirai, Y. & Naoaki,
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Meetings vom 22-23 März)
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Ausführungsform
1. Assay zum Nachweis von cAMP auf der Basis von PKA-Aktivierung, umfassend die
Schritte:
- (a) Züchten mindestens einer Zelle,
enthaltend eine Nukleotidsequenzkodierung für ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine Fluorophore, die an die katalytische Untereinheit von cAMP-abhängiger Proteinkinase (PKAc)
unter Bedingungen, die die Expression der Nukleotidsequenz gewähren, wahlweise
durch eine Verbindungsgruppe N-terminal oder C-terminal markiert
ist,
- (b) Inkubieren der mindestens einen Zelle mit einem für die biologische
Funktion oder biologische Wirkung zu testenden Stoff und
- (c) Messen der Fluoreszenz, die von der mindestens einen inkubierten
Zelle erzeugt wird und Bestimmen des Ergebnisses oder der Veränderung
im Hinblick auf die Fluoreszenz, wobei ein solches Ergebnis oder eine
solche Veränderung
die Translokation von PKAc und dadurch eine abgeänderte Konzentration von cAMP
angibt.
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Ausführungsform
2. Verfahren nach Ausführungsform
1, wobei Schritt (c) durch Gewinnen von quantitativen Informationen,
die mit der Translokation des Bestandteils in Beziehung stehen,
durch Aufzeichnen der Veränderung
in räumlich
verteiltem Licht, das von der Fluorophore emittiert wird, wobei
eine solche Veränderung
die Translokation des Bestandteils in der Zelle oder den Zellen
anzeigt, durchgeführt
wird.
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Ausführungsform
3. Verfahren nach einer der Ausführungsformen
1-2, wobei Schritt (c) zu einem einzigen Zeitpunkt nach dem Ausbringen
des Stoffs durchgeführt
wird.
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Ausführungsform
4. Verfahren nach einer der Ausführungsformen
1-2, wobei Schritt (c) zu zwei Zeitpunkten, einem Punkt vor und
dem anderen Punkt nach der Anwendung des Stoffs, durchgeführt wird.
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Ausführungsform
5. Verfahren nach einer der Ausführungsformen
1-2, wobei das emittierte Licht der Zelle oder Zellen vor der Inkubation
der Zelle oder Zellen mit dem Stoff gemessen wird und das Ergebnis
oder die Veränderung,
das/die in Schritt (c) bestimmt wird, eine Änderung im emittierten Licht
im Vergleich zu dem emittierten Licht, das vor der Inkubation der
Zelle oder Zellen mit dem Stoff gemessen wird, ist.
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Ausführungsform
6. Verfahren nach einer der Ausführungsformen
1-2, wobei die Aufzeichnung zu einer Reihe von Zeitpunkten durchgeführt wird,
wobei die Anwendung des Einflusses eine gewisse Zeit nach dem ersten
Zeitpunkt in der Reihe der Aufzeichnungen stattfindet, indem die
Aufzeichnung z.B. mit einem vorbestimmten Zeitabstand von 0,1 Sekunden
bis 1 Stunde, vorzugsweise von 1 bis 60 Sekunden, stärker bevorzugt
von 1 bis 30 Sekunden, insbesondere von 1 bis 10 Sekunden über eine
Zeitspanne von 1 Sekunde bis 12 Stunden wie von 10 Sekunden bis
12 Stunden, z.B. von 10 Sekunden bis 1 Stunde wie von 60 Sekunden bis
30 Minuten oder 20 Minuten durchgeführt wird.
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Ausführungsform
7. Verfahren nach einer der Ausführungsformen
1-2, wobei die Zelle oder Zellen zu einem Zeitpunkt nach der Anwendung
des Stoffs, an welchem die Antwort als bedeutsam vorbestimmt wurde, fixiert
wird/werden und die Aufzeichnung zu einer willkürlichen späteren Zeit durchgeführt wird.
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Ausführungsform
8. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei die Veränderung
oder das Ergebnis in Hinblick auf das räumlich verteilte Licht, das
von der Fluorophore emittiert wird, durch eine Änderung im Resonanzenergietransfer
zwischen der Fluorophore und einer anderen lumineszierenden Einheit,
die Energie an die Fluorophore abgeben kann, nachgewiesen wird, wobei
jede dieser ausgewählt
worden ist oder künstlich
erzeugt worden ist, um ein Teil von bestimmten Bestandteilen des
intrazellulären
Weges zu werden oder an diese gebunden oder mit diesen assoziiert
zu werden, und eine der beiden einer Translokation in Antwort auf
den Einfluss unterzogen wird, wodurch die Menge des Resonanzenergietransfers verändert wird,
wobei die Veränderung
des Resonanzenergietransfers als eine Veränderung in der Intensität der Emission
von der Fluorophore gemessen wird.
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Ausführungsform
9. Verfahren nach Ausführungsform
8, wobei die Änderung
der Intensität
in der Intensität
der Emission von der Fluorophore durch einen einkanaligen Lichtdetektor
abgetastet wird, der nur der mittleren Intensität der Fluorophore in einer
nichträumlich
aufgelösten
Art entspricht.
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Ausführungsform
10. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei die Eigenschaft
des aufgezeichneten Lichts die Intensität, Fluoreszenzlebensdauer,
Polarisierung, Wellenlängenverschiebung
oder eine andere Eigenschaft ist, die als Ergebnis der zugrunde
liegenden zellulären
Antwort modulliert wird.
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Ausführungsform
11. Verfahren nach einer der Ausführungsformen 1-8 und 10, insoweit
Ausführungsform
10 nicht von Ausführungsform
9 abhängt,
wobei das Aufzeichnen des räumlich
verteilten Lichts unter Verwendung eines Aufzeichnungssystems durchgeführt wird,
das die räumliche
Verteilung einer aufzeichenbaren Eigenschaft des Lichts in Form
einer geregelten Anordnung von Werten aufzeichnet.
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Ausführungsform
12. Verfahren nach Ausführungsform
11, wobei das Aufzeichnen der räumlichen Verteilung
der aufzeichenbaren Eigenschaft des Lichts unter Verwendung einer
Ladungstransfervorrichtung wie eines CCD-Arrays oder einer Vakuumröhrenvorrichtung
wie einer Vidiconröhre
durchgeführt
wird.
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Ausführungsform
13. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei Schritt
(c) durch Fluoreszenzmikroskopie durchgeführt wird.
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Ausführungsform
14. Verfahren nach einer der Ausführungsformen 1-8, 10 und 13,
insoweit Ausführungsformen
10 und 13 nicht von Ausführungsform
9 abhängen,
wobei das Aufzeichnen der Veränderung
oder des Ergebnisses in Hinsicht auf das von der Fluorphore emittierte
Licht durchgeführt
wird, indem das räumlich verteilte
Licht als eines oder mehrere digitale Bilder aufgezeichnet wird,
und die Verarbeitung der aufgezeichneten Veränderung zu deren Umsetzung
in eine oder mehrere Zahlen, die für den Grad der Neuverteilung
repräsentativ
sind, ein Verfahren zur Digitalbildverarbeitung oder eine Kombination
von Verfahren zur Digitalbildverarbeitung umfasst.
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Ausführungsform
15. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei der intrazelluläre Weg ein
intrazellulärer
Signalweg ist.
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Ausführungsform
16. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei die Fluorophore
ein Grün-Fluoreszenz-Protein
(GFP) ist.
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Ausführungsform
17. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei das GFP ausgewählt ist
aus der Gruppe von GFPs mit der F64L-Mutation.
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Ausführungsform
18. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei das GFP eine
GFP-Variante, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus F64L-GFP, F64L-Y66H-GFP, F64L-S65T-GFP und
EGFP ist.
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Ausführungsform
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ausführungsformen, wobei die Nukleotidsequenz
eine DNA-Sequenz ist.
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Ausführungsform
20. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei die Zelle oder
Zellen eine Säugerzelle/Säugerzellen
ist/sind, die während
des Zeitraums, über
den der Einfluss beobachtet wird, bei einer Temperatur von 30°C oder höher inkubiert
wird/werden, vorzugsweise bei einer Temperatur von 32°C bis 39°C, stärker bevorzugt
bei einer Temperatur von 35°C
bis 33°C
und am stärksten
bevorzugt bei einer Temperatur von etwa 37°C.
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Ausführungsform
21. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei mindestens
eine Zelle ein Teil einer Matrix von identischen oder nichtidentischen
Zellen ist.
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Ausführungsform
22. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei die Zelle oder
Zellen aus der Gruppe, bestehend aus Pilzzellen wie eine Hefezelle,
Invertebratzellen einschließlich
Insektenzellen und Vertebratzellen wie Säugerzellen ausgewählt wird/werden.
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Ausführungsform
23. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei das Verfahren
der Erfindung ein Screening-Programm ist.
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Ausführungsform
24. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei das Verfahren
ein Screening-Programm zur Identifizierung eines biologisch aktiven
Stoffs ist, der direkt oder indirekt einen intrazellulären Signalweg
beeinflusst und als Medikament potentiell nützlich ist, wobei das Ergebnis
oder die einzelne Messung von jedem Stoff gescreent wird, was anzeigt,
dass dessen potentielle biologische Aktivität auf der Messung der Neuverteilung
von räumlich
aufgelöster
Lumineszenz in lebenden Zellen beruht und einer Veränderung
in der Verteilung über
Aktivierung eines intrazellulären
Signalweges unterzogen wird.
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Ausführungsform
25. Verfahren nach einer der vorangehenden Ausführungsformen, wobei das Verfahren
ein Screening-Programm zur Identifizierung eines biologisch toxischen
Stoffs wie hier definiert ist, der seine toxische Wirkung durch Unterbrechen
eines intrazellulären
Signalwegs ausübt,
wobei das Ergebnis der einzelnen Messung von jedem Stoff gescreent
wird, was anzeigt, dass dessen biologisch potentielle toxische Aktivität auf der
Messung der Neuverteilung der Fluorophore in lebenden Zellen beruht
und einer Veränderung in
der Verteilung über
Aktivierung eines intrazellulären
Signalweges unterzogen wird.