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Querverweis
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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der vorkläufigen US
Anmeldungen für
die Patentseriennummern 60/122,152 (26. Februar 1999), 60/123,399
(8. März
1999), 09/352,141, (12. Juli 1999), 601151,797 (31. August 1999),
60/168,408 (1. Dezember 1999); und ist eine teilweise Fortführung von
09/430,656 (29. Oktober 1999); 09/398,965, eingereicht am 17. September
1999, die eine teilweise Fortführung
der Seriennummer 09/031,271, eingereicht am 27. Februar 1998, ist,
die eine teilweise Fortführung
der US-Anmeldung Seriennummer 08/810983, eingereicht am 27. Februar
1997, ist.
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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft das Gebiet
der fluoreszenzbasierten zell- und molekularbiochemischen Assays für Arzneistofferkennung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Arzneistofferkennung in ihrer gegenwärtigen Form
ist ein langer Mehrschrittprozess, der die Identifizierung spezifischer
Krankheitsziele ("Targets"), die Entwicklung
eines Assays, der auf einem spezifischen Ziel beruht, die Validierung
des Assays, die Optimierung und Automatisierung des Assays zur Erzeugung
eines Screens, das Screenen von Verbindungsbibliotheken mit dem
Assay in hohem Durchsatz, um "Treffer" zu identifizieren,
die Validierung der Treffer und die Optimierung der Trefferverbindung
beinhaltet. Das Ergebnis (Output) dieses Vorgangs ist eine Leitverbindung,
die in präklinische
und, wenn sie bestätigt
wird, eventuell in klinische Versuche geht. Bei diesem Vorgang unterscheidet
sich die Phase des Screenings von den Phasen der Assayentwicklung
und beinhaltet das Testen der Wirksamkeit der Verbindung in lebenden
biologischen Systemen.
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Historisch gesehen ist die Arzneistofferkennung
ein langsamer und teurer Prozess, der pro erzeugtem Arzneistoff
zahlreiche Jahre und viele hundert Millionen Dollar umfasst. Entwick lungen
in den Bereichen der "Genomics-Techniken" und des Screening
mit hohem Durchsatz haben in den Bereichen der Identifizierung von
Zielen und dem Volumen an gescreenten Verbindungen zu gesteigerter
Kapazität
und Wirksamkeit geführt.
Signifikante Fortschritte in der automatisierten DNA- Sequenzierung,
der Anwendung der PCR und der positionellen Klonierung, der Hybridisierungstest
und die Bioinformatik haben die Anzahl von Genen (und Genfragmenten)
gesteigert, die für
potentielle Arzneistoffscreeningziele kodieren. Jedoch bleibt das
Basisschema für
das Arzneistoffscreening das gleiche.
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Die Verwendung bestehender Verfahren
und Protokolle zur Validierung genomischer Ziele als Angriffspunkte
für die
therapeutische Intervention wurden aufgrund der langsamen manuellen
Verfahren, die zum Beispiel bei funktionellen in vivo Modellen,
der funktionellen Analyse rekombinanter Proteine und der Expression von
Kandidatengenen in stabilen Zelllinien verwendet werden, zu einer
Engstelle. Primäre
DNA-Sequenzen, die durch automatisiertes Sequenzieren erhalten wurden,
ermöglichen
keine Identifizierung der Genfunktion, können jedoch Informationen über allgemeine "Motive" und spezifische
Genhomologie bei Vergleich mit bekannten Sequenzdatenbanken zur
Verfügung
stellen. Genomische Verfahren, wie Substraktionshybridisierung und
RADE (rapid amplification of differential expression) können zur
Identifizierung von Genen verwendet werden, die in einem Modell
eines Krankheitszustandes auf- und abreguliert werden. Jedoch laufen
die Identifizierung und Validierung immer noch auf dem gleichen
Wege ab. Einige Proteomikverfahren verwenden die Identifizierung
von Proteinen (globale Expressions-Arrays, 2D-Elektrophorese, kombinatorische
Bibliotheken) in Kombination mit reverser Genetik, um Kandidatengene
von Interesse zu identifizieren. Solche möglichen "krankheitsassoziierten Sequenzen" oder "DAS", die als intakte
cDNA isoliert werden, stellen gegenüber diesen Verfahren einen
großen
Vorteil dar, aber sie werden hundertfach identifiziert, ohne irgendeine
Information hinsichtlich der Art, der Aktivität und der Verteilung des codierten
Proteins bereitzustellen. Die Auswahl einer Teilmenge von DAS als
Arzneistoffscreeningziele ist "zufällig", und somit ohne
funktionelle Daten zur Bereitstellung einer mechanistischen Verbindung
mit der Krankheit extrem ineffizient. Es ist daher notwendig, neue Technologien
zum schnellen Screenen von DAS zur Etablierung biologischer Funktionen
bereitzustellen, wodurch die Validierung des Ziels und die Kandidatenoptimierung
bei Arzneistofferkennung verbessert wird.
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Es gibt drei Hauptrichtungen zur
Verbesserung der Produktivität
der frühen
Phase der Arzneistofferkennung. Zunächst benötigt man Werkzeuge, die eine
gesteigerte Fähigkeit
zur Handhabung der Informationen bereitstellen. Die Bioinformatik
ist mit der schnellen Entwicklung von DNA-Sequenzierungssystemen
und der Evolution von genomischen Datenbanken aufgeblüht. "Genomic" beginnt, eine wichtige
Rolle in der Identifizierung von poten tiellen neuen Zielen zu spielen. "Proteomic" wurde unerlässlich,
um die Struktur und Funktion von Proteinzielen in Zusammenhang zu
bringen, um Arzneistoffwechselwirkungen vorherzusagen. Jedoch ist
die nächste
Stufe der biologischen Komplexität
die Zelle. Daher besteht ein Bedarf, multidimensionale Informationen
aus Zellen zu erhalten, zu verwalten und zu suchen. Weiterhin benötigt man
Werkzeuge mit hohem Durchsatz. Wie sich bereits bei der DNA-Sequenzierung
und bei dem primären
Screening mit hohem Durchsatz gezeigt hat, ist die Automatisierung
ein Schlüssel
zur Verbesserung der Produktivität.
Die vorliegende Erfindung stellt automatisierte Systeme zur Verfügung, die
Informationen über
multiple Parameter aus Zellen gewinnen, die den Ansprüchen für Werkzeuge
mit höherem
Durchsatz gerecht werden. Die vorliegende Erfindung stellt auch
Lösungen
zur Miniaturisierung von Verfahren bereit, wodurch bei Verringerung
der Volumen an Reagenzien und Testverbindungen, die in jedem Test
benötigt
werden, ein gesteigerter Durchsatz ermöglicht wird.
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Radioaktivität war die hauptsächliche
Anzeige ("read out") in frühen Arzneistofterkennungstests.
Jedoch hat der Bedarf an mehr Information, höherem Durchsatz und Miniaturisierung
einen Schub Richtung Fluoreszenznachweis verursacht. Fluoreszenzbasierte
Reagenzien können
zu leistungsfähigeren
Tests mit multiplen Parametern führen,
die einen höheren
Durchsatz und höheren
Informationsgehalt aufweisen und geringere Volumina an Reagenzien
und Testverbindung erfordern. Fluoreszenz ist ebenfalls sicherer
und billiger als auf Radioaktivität basierende Verfahren.
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Das Screening von Zellen, die mit
Farbstoffen und fluoreszierenden Reagenzien behandelt wurden, ist
im Stand der Technik gut bekannt. Es gibt beachtlich viel Literatur
bezüglich
der genetischen Veränderung von
Zellen zur Produktion von Fluoreszenzproteinen, wie modifiziertes
grünfluoreszierendes
Protein (GFP) als Reportermolekül.
Einige Eigenschaften von Wildtyp-GFP sind von Morise et al. (Biochemistry
13 (1974), S. 2656–2662)
und Ward et al. (Photochem. Photobiol. 31 (1980), S. 611–615) offenbart.
Das GFP der Qualle Aequorea victoria besitzt ein Anregungsmaximum
bei 395 nm und ein Emissionsmaximum bei 510 nm und benötigt keinen
exogenen Faktor für
die Fluoreszenzaktivität.
Verwendungen für
GFP, die in der Literatur offenbart sind, sind weit verbreitet und
beinhalten die Untersuchung von Genexpression und Proteinlokalisation (Chalfie
et al., Science 263 (1994), S. 12501–12504)), als ein Werkzeug
zur Visualisierung von subzellulären Organellen
(Rizzuto et al., Curr. Biology 5 (1995), S. 635–642)), Visualisierung von
Proteintransport entlang des sekretorischen Signalwegs (Kaether
und Gerdes, FEBS Letters 369 (1995), S. 267–271)), Expression in Pflanzenzellen
(Hu und Cheng, FEBS Letters 369 (1995), S. 331–334)) und Drosophila-Embryonen
(Davis et al., Dev. Biology 170 (1995), S. 726–729)), und ein Reportermolekül fusioniert
an ein anderes Protein von Interesse (US-Patent 5,491,084). In ähnlicher
Weise bezieht sich die WO96/23898 auf Verfahren zum Nachweis von
biologisch aktiven Substanzen, die die intrazellulären Vorgänge beeinflussen,
durch Verwendung eines GFP-Konstruktes, das eine Proteinkinaseaktivierungsstelle
besitzt. Dieses Patent und alle Patente, die in dieser Anmeldung
referiert sind, sind durch Referenz in ihrer Gesamtheit eingeschlossen.
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Zahlreiche Referenzen beziehen sich
auf GFP-Proteine in biologischen Systemen. Zum Beispiel beschreibt
die WO96/09598 ein System zur Isolierung von Zellen von Interesse,
unter Verwendung der Expression eines GFP-ähnlichen Proteins. Die WO96/27675
beschreibt die Expression von GFP in Pflanzen. Die WO95/21191 beschreibt
die Expression von modifiziertem GFP-Protein in transformierten
Organismen zum Nachweis von Mutagenese. Die US-Patente 5,401,629
und 5,436,128 beschreiben Tests und Zusammensetzungen zum Nachweis
und zur Auswertung der intrazellulären Transduktion eines extrazellulären Signals
unter Verwendung rekombinanter Zellen, die Zelloberflächenrezeptoren
exprimieren und Reportergenkonstrukte enthalten, die transkriptionelle
regulatorische Elemente beinhalten, die auf die Aktivität von Zelloberflächenrezeptoren
reagieren.
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Die Durchführung eines Screens von vielen
tausenden von Verbindungen erfordert die parallele Handhabung und
Verarbeitung von vielen Verbindungen und Assayreagenzien. Standard-Hochdurchsatzscreens ("HTS") verwenden Gemische
von Verbindungen und biologische Reagenzien zusammen mit einer Indikatorverbindung,
die in Array von Vertiefungen in Standardmikrotiterplatten mit 96
oder 384 Vertiefungen beladen sind. Das aus jeder Vertiefung gemessene
Signal, entweder Fluoreszenzemission, optische Dichte oder Radioaktivität, integriert
das Signal des vollständigen
Materials in der Vertiefung, wodurch man einen Gesamtpopulationsdurchschnitt
aller Moleküle
in der Vertiefung erhält.
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Science Applications International
Corporation (SAIC) 130 Fifth Avenue, Seattle, WA. 98109) beschreibt
ein Bildgebungsplattenlesegerät.
Dieses System verwendet eine CCD-Kamera, um ein Bild des gesamten
Bereichs einer Platte mit 96 Vertiefungen anzufertigen. Das Bild
wird analysiert, um die Gesamtfluoreszenz pro Vertiefung für das gesamte
Material in der Vertiefung zu berechnen.
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Molecular Devices, Inc. (Sunnyvale,
CA) beschreibt ein System (FLIPR), das Laserrasterbeleuchtung mit
geringem Winkel ("low
angle lasen scanning illumination") und eine Maske zur selektiven Anregung
von Fluoreszenz in einem Bereich von etwa 200 Micron vom Boden der
Vertiefungen in Standard 96-Vertiefungsplatten zur Verminderung
des Hintergrunds bei der Sichtbarmachung von Einzelzellschichten
verwendet. Dieses System verwendet eine CCD-Kamera, um ein Bild des gesamten Bereichs
des Bodens der Platte anzufertigen. Obwohl dieses System Signale
misst, die von einer Einzelzellschicht am Boden der Vertiefung abstammen,
wird das gemessene Signal über
den Bereich der Vertiefungen gemittelt und wird daher noch als Messung
der Durchschnittsantwort einer Population von Zellen angesehen.
Das Bild wird analysiert, um die Gesamtfluoreszenz pro Vertiefung
für zellbasierte
Tests zu berechnen. Vorrichtungen zum Flüssigkeitstransport wurden ebenfalls
in zellbasierte Screeningsysteme aufgenommen, wie das FLIPR-System,
um eine Antwort zu initiieren, die dann mit einem Makrobildgebungssystem
als Durchschnittsreaktion einer gesamten Vertiefungspopulation beobachtet
wird.
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Im Gegensatz zu Screens mit hohem
Durchsatz wurden verschiedene Screens mit hohem Informationsgehalt
("HCS") entwickelt, um
dem Bedürfnis
nach detaillierter Information über
die zeitlich räumliche
Dynamik von Zellbestandteilen und -vorgängen entgegenzukommen. Screens
mit hohem Informationsgehalt automatisieren die Extraktion von Multicolor-Fluoreszenzinformation,
die von spezifischen auf Fluoreszenz basierenden Reagenzien abgeleitet
ist, die in Zellen aufgenommen wurden (Giuliano und Taylor (1995),
Curr. Op. Cell Biol. 7: 4; Giuliano et al. (1995) Ann. Rev. Biomol.
Struct. 24: 405). Die Zellen werden mit einem optischen System analysiert,
das sowohl räumliche
als auch zeitliche Dynamik messen kann (Farkas et al. (1993) Ann. Rev.
Physiol. 55: 785; Giuliano et al. (1990) in Optical Microscopy for
Biology. B. Herman und K. Jacobson (Hrsg.), S. 543–557, Wiley-Liss,
New York; Hahn et al (1992) Nature 359: 736; Waggoner et al. (1996)
Hum. Pathol. 27: 494). Das Konzept besteht darin, jede Zelle als
eine "Vertiefung" zu behandeln, die
auf den Aktivitäten
der markierten Bestandteile räumliche
und zeitliche Information besitzt.
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Die Arten an biochemischer und molekularer
Information, die jetzt über
auf Fluoreszenz basierenden Reagenzien zugänglich sind, die auf Zellen
angewendet werden, beinhalten Ionenkonzentrationen, Membranpotential,
spezifische Translokationen, Enzymaktivitäten, Genexpression, wie auch
die Anwesenheit, Menge und Muster von Metaboliten, Proteinen, Lipiden,
Kohlehydraten und Nukleinsäuresequenzen
(DeBiasio et al., (1996) Mol. Biol. Cell. 7: 1259; Giuliano et al.,
(1995) Ann. Rev. Biophys. Biomol. Struct. 24: 405; Heim and Tsien,
(1996) Curr. Biol. 6: 178).
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Screens mit hohem Informationsgehalt
können
entweder auf fixierten Zellen mit fluoreszenzmarkierten Antikörpern, biologischen
Liganden und/oder Nukleinsäurehybridisierungssonden
oder mit lebenden Zellen unter Verwendung von Multicolor-Fluoreszenzindikatoren
und "Biosensoren" durchgeführt werden.
Die Wahl von Screens fixierter oder lebender Zellen hängt von
dem spezifisch benötigten
zellbasierten Assay ab.
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Assays mit fixierten Zellen sind
die einfachsten, da ein Array von anfänglich lebenden Zellen in einem Mikrotiterplattenformat
mit verschiedenen zu testenden Verbindungen und Dosierungen behandelt
werden kann, dann können
die Zellen fixiert, mit spezifischen Reagenzien markiert und gemessen
werden. Keine Umgebungskontrolle der Zellen ist nach Fixierung erforderlich.
Räumliche
Information wird erhalten, aber nur zu einem Zeitpunkt. Die Verfügbarkeit
tausender Antikörper,
Liganden und Nukleinsäurehybridisierungssonden, die
auf die Zellen angewendet werden können, macht dies zu einem attraktiven
Ansatz für
viele Arten von zellbasierten Screens. Die Fixierungs- und Markierungsschritte
können
automatisiert werden, wodurch eine wirksame Verarbeitung der Assays
ermöglicht
wird.
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Tests mit lebenden Zellen sind anspruchsvoller
und aussagekräftiger,
da ein Array von lebenden Zellen, der die gewünschten Reagenzien enthält, sowohl über die
Zeit als auch über
den Raum gescreent werden kann. Während der Messung ist eine
Umgebungskontrolle der Zellen (Temperatur, Feuchtigkeit und Kohlendioxid)
erforderlich, da die physiologische Gesundheit der Zellen für multiple
Fluoreszenzmessungen über
die Zeit aufrechterhalten werden muss. Es gibt eine wachsende Liste
fluoreszierender physiologischer Indikatoren und "Biosensoren", die Veränderungen
biochemischer und molekularer Aktivitäten innerhalb von Zellen anzeigen
(Giuliano et al., (1995) Ann. Rev. Biophys. Biomol. Struct. 24:
405; Hahn et al., (1993) in Fluorescent and Luminescent Probes forr
Biological Activity. W. T. Mason , (Hrsg.), S. 349–359, Academic
Press, San Diego).
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Die Zugänglichkeit und Verwendung von
fluoreszenzbasierenden Reagenzien hat dazu beigetragen, die Entwicklung
von Screens mit hohem Informationsgehalt sowohl in fixierten als
auch in lebenden Zellen voranzutreiben. Fortschritte bei der Instrumentalisierung
zur automatischen Extraktion von Multicolorinformation mit hohem
Gehalt hat es kürzlich
möglich
gemacht, HCS zu einem automatisierten Werkzeug zu machen. Ein Artikel
von Tailor et al. (American Scientist 80 (1992), S. 322–335) beschreibt
viele von diesen Verfahren und ihrer Anwendung. Proffitt et al.
(Cytometry 24: 204–213
(1996)) beschreibt ein halbautomatisiertes Fluoreszenzdigitalbildgebungssystem
zur Quantifizierung relativer Zellzahlen in situ in einer Vielzahl
von Gewebekulturplattenformaten, insbesondere Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen. Das System besteht aus einem Epifluoreszenzinversionsmikroskop
mit einer elektrisch angetriebenen Bühne, einer Videokamera, einem
Bildverstärker
und einem Mikrocomputer mit einem PC-Vision-Digitalisierer. Turbopascalsoftware
kontrolliert die Bühne
und scannt die Platte, wobei pro Vertiefung multiple Bilder aufgenommen
werden. Die Software berechnet die Gesamtfluoreszenz pro Vertiefung,
stellt die tägliche
Kalibrierung bereit und lässt
sich für
eine Vielzahl von Gewebekulturplattenformaten leicht konFigurieren.
Die Schwellenwertbe stimmung von digitalen Bildern und Reagenzien,
die nur fluoreszieren, wenn sie von lebenden Zellen aufgenommen
werden, werden dazu verwendet, Hintergrundfluoreszenz ohne die Entfernung
von überschüssigem fluoreszierendem
Reagens zu vermindern.
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Rasterkonfokale Mikroskopbildgebung
("scanning confocal
microscope imaging")
(Go et al., (1997) Analytical Biochemistry 247: 210–215; Goldman
et al., (1995) Experimental Cell Research 221: 311–319) und Multiphoton-Mikroskop-Bildgebung
(Denk et al., (1990) Science 248: 73; Gratton et al., (1994) Proc.
of the Microscopical Society of America, S. 154–155) sind auch gut etablierte
Verfahren zur Erlangung von hochauflösenden Bildern von Mikroskopproben.
Der prinzipielle Vorteil dieser optischen Systeme besteht in der
sehr schmalen Fokustiefe, die es ermöglicht, dass Eigenschaften
von beschränktem
axialem Ausmaß gegenüber dem
Hintergrund aufgelöst
werden. Zum Beispiel ist es möglich,
interne zytoplasmatische Eigenschaften adhärenter Zellen von den Eigenschaften
auf der Zellobertläche
zu trennen. Da Raster-Multiphoton-Bildgebung ("scanning multiphoton imaging") Lasersysteme mit
sehr kurzer Pulsdauer erfordert, um den erforderlichen hohen Photonenfluss
zur erreichen, kann in diesen Systemen auch die Lebenszeit der Fluoreszenz
gemessen werden (Lakowicz et al., (1992) Anal. Biochem. 202: 316–330; Gerrittsen
et al. (1997), J. of Fluorescence 7: 11–15)), wodurch weitere Fähigkeit
für verschiedene
Nachweisarten bereitgestellt wird. Kleine, zuverlässige und
relativ preiswerte Lasersysteme sind jetzt erhältlich, um Multiphoton-konfokale
Mikroskopie recht routinemäßig anzuwenden.
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Eine Kombination aus biologischer
Heterogenität
von Zellen in Populationen (Bright et al., (1989) J. Cell. Physiol.
141: 410; Giuliano, (1996) Cell Motil. Cytoskel. 35: 237)) wie auch
die hohe räumliche
und zeitliche Frequenz chemischer und molekularer Information, die
innerhalb von Zellen vorliegt, macht es unmöglich, Information von hohem
Gehalt aus Zellpopulationen mit existierenden Gesamt-Mikrotiterplattenlesegeräten zu extrahieren.
Für Multicolor,
fluoreszenzbasierende Screens mit Zellen, die einzeln analysiert
werden, wurde keine Screeningplattform mit hohem Gehalt entworfen.
In ähnlicher
Weise ist gegenwärtig
kein Verfahren erhältlich,
das automatisierten Flüssigkeitstransport
zu Arrays von Zellen zum Zweck des systematischen Screening von
Verbindungen hinsichtlich der Fähigkeit
kombiniert, eine zelluläre
Antwort zu induzieren, die durch HCS-Analyse identifiziert wird,
insbesondere von Zellen, die in Mikrotiterplatten kultiviert wurden.
Weiterhin existiert im Stand der Technik kein Verfahren, das hohe
Durchsatz-Vertiefung-für-Vertiefung-Messungen
zur Identifizierung von "Treffern" in einem Assay,
gefolgt von einer zweiten Zelle-für-Zelle-Messung mit hohem Informationsgehalt,
auf der gleichen Platte kombiniert, nur für diese Vertiefungen, die als
Treffer identifiziert wurden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
Systeme, Verfahren und Screens zur Verfügung, die Screening mit hohem
Durchsatz (HTS) und Screening mit hohem Informationsgehalt (HCS)
kombinieren, die die Validierung von Zielen und die Optimierung
von Kandidaten durch Kombination vieler Zellscreeningformate mit
fluoreszenzbasierten molekularen Reagenzien und computerbasierten
Eigenschaftsextraktionen, Datenanalysen und Automatisierung verbessert,
was zu einer größeren Menge
und Schnelligkeit der Datensammlung führt, zu verkürzten Zykluszeiten
und schließlich
zur schnelleren Auswertung möglicher
Arzneistoffkandidaten. Die vorliegende Erfindung stellt auch Möglichkeiten
zur Miniaturisierung der Verfahren bereit, wobei das Volumen von Reagenzien
und Testverbindungen, die in jedem Assay benötigt werden, vermindert wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In einem Aspekt betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Analyse von Zellen, umfassend Zur-Verfügung-Stellen
von Zellen, die Fluoreszenzreportermoleküle enthalten, in einem Array
von Orten, Behandlung der Zellen in dem Array von Orten mit einem
oder mehreren Reagenzien, Sichtbarmachung einer Anzahl von Zellen
an jedem Ort mit Fluoreszenzoptik, Konvertieren der optischen Information
in digitale Daten, Verwenden der digitalen Daten, um die Verteilung,
Umgebung und Aktivität
der fluoreszenzmarkierten Reportermoleküle in den Zellen zu bestimmen,
und die Verteilung von Zellen, und Interpretieren der Information
in Bezeichnungen einer positiven, negativen oder Null-Wirkung der
Verbindung, die getestet wird, auf die biologische Funktion.
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In dieser Ausführungsform bestimmt das Verfahren
schnell die Verteilung, Umgebung oder Aktivität von fluoreszenzmarkierten
Reportermolekülen
in Zellen, für
den Zweck, eine große
Anzahl von Verbindungen zu screenen, auf diejenigen, die spezifisch
bestimmte biologische Funktionen beeinflussen. Der Array von Orten
kann eine Mikrotiterplatte oder ein Mikrochip sein, der eine Mikroplatte
ist, die Zellen in einem Array von Standorten besitzt. In einer
bevorzugten Ausführungsform
schließt
das Verfahren computerbasierte Mittel zur Erlangung, Prozessierung,
Wiedergabe und Speicherung der erlangten Daten ein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin eine automatisierte Flüssigkeitslieferung
zu dem Array von Zellen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die Informationen, die von dem Screening mit hohem Durchsatz
erhalten wurden, auf der gleichen Platte verwendet, um selektiv
Screening mit hohem Informationsgehalt auf nur einer Untergruppe
von den Zellstandorten auf der Platte durchzuführen.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Zellscreeningsystem zur Verfügung gestellt, das umfasst:
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- – ein
fluoreszenzoptisches System mit einer hohen Vergrößerung,
- – eine
X,Y-Bühne,
das zum Halten einer Platte, die einen Array von Zellen enthält, angepasst
ist und Mittel hat zur Bewegung der Platte für die geeignete Anpassung und
Fokussierung auf die Zellarrays;
- – eine
digitale Kamera;
- – eine
Lichtquelle, die optische Mittel hat, die Anregungslicht zu den
Zellarrays leiten und ein Mittel zur Leitung des imitierten Fluoreszenzlichts
von den Zellen zu der digitalen Kamera; und
- – ein
Computermittel zum Empfang und Prozessierung digitaler Daten von
der digitalen Kamera, wobei das Computermittel eine digitale Bildfangschaltung
zum Empfangen der Bilder von der Kamera einschließt, ein Display
für Benutzerinteraktion
und Display der Assayergebnisse, digitales Lagermedium für Datenlagerung
und Archivierung, und ein Mittel zur Kontrolle, Aufnahme, Prozessierung
und Wiedergabe der Ergebnisse.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Screeningsystem weiterhin einen Computerbildschirm,
der funktionell mit dem Computer zur Wiedergabe der Daten verbunden
ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform speichert das Computermittel
zum Empfang und zur Prozessierung digitaler Daten von der digitalen
Kamera die Daten in einer Bioinformatikdatenbank. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Zellscreeningsystem weiterhin ein Lesegerät, das ein
Signal von vielen oder allen der Vertiefungen parallel misst. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Zellscreeningsystem weiterhin ein mechanisch-optisches
Mittel zur Änderung
der Vergrößerung des
Systems, um es zu ermöglichen,
das Verfahren zwischen Screening mit hohem Durchsatz und hohem Informationsgehalt
zu wechseln. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Screeningsystem
weiterhin eine Kammer und ein Kontrollsystem, um die Temperatur,
CO2-Konzentration und Feuchtigkeit, die
die Platte umgibt, auf einem Niveau zu halten, das erforderlich
ist, um alle Zellen am Leben zu erhalten. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
benutzt das Zellscreeningsystem ein konfokales Scan-Beleuchtungs-
und Nachweissystem.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein maschinenlesbares Speichermedium zur Verfügung gestellt,
das ein Programm umfasst, das einen Satz von Instruktionen zur Auslösung eines
Zellscreeningsystems, um Verfahren auszuführen, zur Bestimmung der Verteilung
und Aktivität
von spezifischen zelzellulären
Bestandteilen und Verfahren enthält, zur
Verfügung
gestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Zellscreeningsystem
ein fluoreszenzoptisches System mit hoher Vergrößerung mit einer Bühne, die
zum Halten von Zellen angepasst ist, und einem Mittel zur Bewegung
der Bühne,
eine digitale Kamera, eine Lichtquelle zum Empfangen und Prozessieren
der digitalen Daten von der digitalen Kamera und ein Computermittel
zum Empfangen und Prozessieren der digitalen Daten von der digitalen
Kamera. Bevorzugte Ausführungsformen
des maschinenlesbaren Speichermediums umfassen Programme, bestehend
aus einem Satz von Instruktionen zur Auslösung eines Zellscreeningsystems
zur Ausführung
der Verfahren, wie dargelegt in Figur. 9, 11, 12, 13, 14 oder 15.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
umfasst ein Programm, bestehend aus einem Satz von Instruktionen
zur Verursachung eines Zellscreeningsystems zur Ausführung von
Verfahren zum Nachweis der Verteilung und Aktivität von spezifischen
zellulären
Bestandteilen und Verfahren. In den meisten bevorzugten Ausführungsformen
schließen
die zellulären
Verfahren ein, sind jedoch nicht beschränkt auf, Kerntranslokation
eines Proteins, zelluläre
Hypertrophie, Apoptose und Protease-induzierte Translokation eines
Proteins.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden eine Vielzahl von automatisierten Zellscreeningverfahren
zur Verfügung
gestellt, einschließlich
Screens zur Identifizierung von Gemischen, die Transkriptionsfaktoraktivität, Proteinkinaseaktivität, Zellmorphologie,
Mikrotubulistruktur, Apoptose, Rezeptorinternalisierung und Protease-induzierte
Translokation eines Proteins beeinflussen.
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In einem weiteren Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung rekombinante Nukleinsäuren zur Verfügung, die
einen Proteasebiosensor kodieren, umfassend:
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- a. eine erste Nukleinsäuresequenz, die wenigstens
ein nachweisbares Polypeptidsignal kodiert;
- b. eine zweite Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens eine Proteaseerkennungsstelle kodiert, wobei die zweite
Nukleinsäuresequenz
funktionell verbunden ist mit der ersten Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens ein nachweisbares Polypeptidsignal kodiert; und
- c. eine dritte Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens eine Reaktantenzielsequenz kodiert, wobei die dritte Nukleinsäuresequenz
funktionell verbunden ist mit der zweiten Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens eine Proteaseerkennungsstelle kodiert.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch einen rekombinanten Expressionsvektor zur Verfügung, der
in der Lage ist, die rekombinanten Nukleinsäuren, die Proteasebiosensoren
kodieren, zu exprimieren, genauso wie genetisch modifizierte Wirtszellen,
die mit den Expressionsvektoren transfiziert sind.
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Die Erfindung stellt weiterhin rekombinante
Proteasebiosensoren zur Verfügung,
umfassend
-
- d. eine erste Domäne, umfassend wenigstens ein
nachweisbares Polypeptidsignal;
- e. eine zweite Domäne,
umfassend wenigstens eine Proteaseerkennungsstelle; und
- f. eine dritte Domäne,
umfassend wenigstens eine Reaktantenzielsequenz;
wobei die
erste Domäne
und die dritte Domäne
durch die zweite Domäne
getrennt sind.
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In einem weiteren Aspekt schließt die vorliegende
Erfindung Assays und Reagenzien zur Charakterisierung einer Probe
auf die Anwesenheit eines Toxins zur Verfügung. Das Verfahren umfasst
die Verwendung eines Detektors, einer Sortiermaschine und Identifizierungsklassen
von Toxinbiosensoren, um verschiedene Spiegel der Toxincharakterisierung
zur Verfügung
zu stellen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Diagramm der Bestandteile des zellbasierten Scanningsystems.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des Mikroskopaufbaus.
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3 zeigt
den Kameraaufbau.
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4 veranschaulicht
den Vorgang des Zellscannings.
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5 veranschaulicht
eine Benutzeroberfläche,
die die Hauptfunktion zur Anleitung des Benutzers zeigt.
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6 ist
ein Diagramm der Zweiplattformarchitektur des "Dual Mode-Systems" für
das zellbasierte Screening, wobei eine Plattform eine Teleskoplinse
verwendet, um alle Vertiefungen einer Mikrotiterplatte abzulesen
und wobei eine zweite Plattform eine Linse mit höherer Vergrößerung verwendet, um einzelne
Zellen in einer Vertiefung zu lesen.
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7 ist
ein Ausschnitt eines optischen Systems für eine Einzelplatttormarchitektur
des Dual Mode-Systems für
zellbasiertes Screening, das eine bewegliche Teleskoplinse verwendet,
um alle Vertiefungen einer Mikrotiterplatte zur erfassen und eine
bewegliche Linse mit höherer
Vergrößerung,
um einzelne Zellen in einer Vertiefung zu erfassen.
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8 veranschaulicht
das Flüssigkeitstransportsystem
zur Gewinnung kinetischer Daten des zellbasierten Screeningsystems.
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9 ist
ein Flussdiagramm des Prozessierungsschritts für das zellbasierte Scanningsystem.
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10 A–J veranschaulicht
die Strategie des Kerntranslokationsassays.
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11 ist
ein Flussdiagramm, das die Prozessierungsschritte in dem Dual Mode-System
für zellbasiertes
Screening, welches das Screening von Mikrotiterplatten mit hohem
Durchsatz und hohem Informationsgehalt kombiniert, definiert.
-
12 ist
ein Flussdiagramm, das die Prozessierungsschritte der Betriebsart
(Modus) mit hohem Durchsatz des Systems für zellbasiertes Screening definiert.
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13 ist
ein Flussdiagramm, das die Prozessierungsschritte der Betriebsart
mit hohem Informationsgehalt des Systems für zellbasiertes Screening definiert.
-
14 ist
ein Flussdiagramm, das die Prozessierungsschritte definiert, die
zum Erhalt kinetischer Daten in der Betriebsart mit hohem Informationsgehalt
des Systems für
zellbasiertes Screening erforderlich sind.
-
15 ist
ein Flussdiagramm, dass die Prozessierungsschritte definiert, die
in einer Vertiefung während
der Aufnahme von kinetischen Daten durchgeführt werden.
-
16 ist
ein Beispiel der Daten eines bekannten Inhibitors der Translokation.
-
17 ist
ein Beispiel der Daten eines bekannten Stimulators der Translokation.
-
18 veranschaulicht
die Darstellung in graphischer Anzeige.
-
19 veranschaulicht
die Daten der Betriebsart mit hohem Durchsatz des Systems für zellbasiertes Screening,
ein Beispiel der Daten, die an der Betriebsart mit hohem Informationsgehalt
weitergeleitet wurden, diese Daten, die in der Betriebsart mit hohem
Gehalt erhalten wurden und die Ergebnisse der Analyse der Daten.
-
20 zeigt
die Messung einer arzneistoffinduzierten Translokation vom Zytoplasma
zum Kern.
-
21 veranschaulicht
eine graphische Benutzeroberfläche
der Messung, die in Figur. 20 gezeigt wird.
-
22 veranschaulicht
eine graphische Benutzeroberfläche
mit einer Darstellung der Daten der Messung, die in Figur. 20 gezeigt
wird.
-
23 ist
ein Diagramm, das die kinetischen Daten repräsentiert, die aus den in Figur.
20 gezeigten Messungen erhalten wurden.
-
24 veranschaulicht
einen Screen mit hohem Gehalt von arzneistoffinduzierter Apoptose.
-
25 Die
Graphen veranschaulichen Veränderungen
in der Morphologie nach Induktion von Apoptose. Staurosporin (A)
und Paclitaxel (B) induzieren klassische Kernfragmentation in L929-Zellen.
BHK-Zellen zeigen konzentrationsabhängige Veränderungen in Antwort auf Staurosporin
(C), jedoch eine eher klassische Antwort auf Paclitaxel (D). MCF-7-Zellen
zeigen entweder Kernkondensation (E) oder Fragmentation (F) in Antwort
auf jeweils Staurosporin und Paclitaxel. In allen Fällen wurden
die Zellen Verbindungen für
30 Stunden ausgesetzt.
-
26 veranschaulicht
die Dosisantwort von Zellen auf Staurosporin bezüglich sowohl Kerngröße als auch
Kernperimeterwindung.
-
27 Die
Graphen zeigen Induktion von Apoptose durch Staurosporin und Paclitaxel,
die zu Veränderungen
im Peri-Kern-f-Actin-Gehalt führen.
(A, B) Beide apoptotischen Stimulatoren induzieren dosisabhängigen Anstieg
im f-Actin-Gehalt in L929-Zellen. (C) In BHK-Zellen induziert Staurosporin
einen dosisabhängigen
Anstieg in f-Actin, wohingegen Paclitaxel (D) Ergebnisse produziert,
die variab ler sind. (E) MCF-7-Zellen zeigen entweder eine Verringerung
oder einen Anstieg, abhängig
von der Konzentration von Staurosporin. (F) Paclitaxel-induzierte
Veränderungen
im f-Actin-Gehalt waren hochvariabel und nichtsignifikant. Die Zellen
wurden den Verbindungen für
30 Stunden ausgesetzt.
-
28 Die
Diagramme veranschaulichen mitochondriale Veränderungen in Antwort auf Induktion
von Apoptose. L929 (A, B)- und BHK (C, D)-Zellen antworteten sowohl
auf Staurosporin (A, C) als auch auf Paclitaxel (B, D) mit einem
Anstieg der mitochondrialen Masse. MCF-7-Zellen zeigten entweder
eine Verringerung im Membranpotential (E, Staurosporin) oder einen
Anstieg in der mitochondrialen Masse (F, Paclitaxel), abhängig von
dem Stimulus. Die Zellen wurden den Verbindungen für 30 Stunden
ausgesetzt. 28G ist ein Diagramm, das die simultane Messung von
Staurosporinwirkungen auf die mitochondriale Masse und das mitochondriale
Potential in BHK-Zellen zeigt.
-
29 zeigt
die Nukleinsäure-
und Aminosäuresequenzen
für verschiedene
Typen von Proteasebiosensordomänen.
(A) Signalsequenzen. (B) Proteaseerkennungsstellen. (C) Produkt/Reaktanten-Zielsequenzen.
-
30 zeigt
schematisch einige Basisorganisationen von Domänen in Proteasebiosensoren
der Erfindung.
-
31 ist
ein schematisches Diagramm eines spezifischen 3-Domänen-Proteasebiosensors.
-
32 ist
eine Fotografie, die die Wirkung der Stimulation von Apoptose durch
cis-Platin auf BHK-Zellen zeigt, die mit einem Expressionsvektor,
der den Caspasebiosensor, gezeigt in Figur. 32, exprimiert, transfiziert
sind.
-
33 ist
ein schematisches Diagramm eines 4-Domänen-Proteasebiosensors.
-
34 ist
ein schematisches Diagramm eines spezifischen 4-Domänen-Proteasebiosensors,
der ein Kernlokalisierungssignal enthält.
-
35 ist
ein schematisches Diagramm eines spezifischen 5-Domänen-Proteasebiosensors.
-
36 zeigt
die unterschiedliche Antwort in einem dualen Markierungsassay der
p38 MAPK und NF-κB
Signalwege über
die drei Modell-Toxine und zwei verschiedenen Zelltypen. Behandlungen,
die mit einem Stern markiert sind, unterscheiden sich von den Kontrollen
mit einer Aussagewahrscheinlichkeit von 99% (p < 0,01).
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Alle zitierten Patente, Patentanmeldung
und andere Referenzen sind durch Referenz in ihrer Gesamtheit eingeschlossen.
-
Die hier verwendeten Begriffe haben
die folgende spezifische Bedeutung:
-
Marken zellulärer Domänen. Lumineszierende Sonden
mit hoher Affinität
für spezifische
zelluläre
Bestandteile, die spezifische Organellen und Moleküle beinhalten.
Diese Sonden können
entweder keine lumineszierenden Moleküle oder fluoreszenzmarkierte
Makromoleküle
sein, die als "Markierungsreagenzien", "Umgebungsindikatoren" oder "Biosensoren" verwendet werden.
-
Markierungsreagenzien. Markierungsreagenzien
schließen
lumineszierend markierte Makromoleküle, einschließlich Fluoreszenzproteinanaloga
und Biosensoren, lumineszierende makromolekulare Chimären, einschließlich jenen,
die mit dem grünfluoreszierenden
Protein und dessen Mutanten gebildet werden, lumineszierend markierte
primäre
oder sekundäre
Antikörper,
die mit zellulären
Antigenen reagieren, die an einer physiologischen Antwort beteiligt
sind, lumineszierende Färbungen,
Farbstoffe und andere kleine Moleküle, ein, sind aber nicht auf
sie beschränkt.
-
Marken zellulärer Translokation. Lumineszenzmarkierte
Makromoleküle
oder Organellen, die während eines
zellulären
Vorgangs oder einer physiologischen Reaktion von einer Zelldomäne zu einer
anderen wandern. Translokationsmarker können entweder einfach die Lokalisierung,
bezogen auf Marker zellulärer
Domänen,
berichten oder sie können
auch Biosensoren sein, die auch einige biochemische oder molekulare
Aktivität berichten.
-
Biosensoren. Makromoleküle, die
aus einer Domäne
mit biologischer Funktion und einer lumineszierenden Sonde oder
Sonden bestehen, die die Veränderungen
der Umgebung widerspiegeln, die entweder in der Zelle oder auf deren
Oberfläche
auftreten. Eine Klasse lumineszenzmarkierter Makromoleküle, die
dazu entworfen wurde, diese Vorgänge
aufzu spüren
und zu berichten, wurde als "fluoreszierende
Proteinbiosensoren" bezeichnet.
Der Proteinbestandteil des Biosensors stellt eine hochentwickelte
molekulare Erkennungsgruppe zur Verfügung. Ein fluoreszierendes
Molekül,
das an dem Proteinbestandteil in der Nähe einer aktiven Stelle angeheftet
ist, übersetzt
die Veränderungen
der Umgebung in Fluoreszenzsignale, die mit einem System mit einer
geeigneten zeitlichen und räumlichen
Auflösung,
wie das Zellscanningsystem der vorliegenden Erfindung, nachgewiesen
werden. Da die Modulierung der Aktivität von nativem Protein innerhalb
einer lebenden Zelle reversibel ist und da die fluoreszierenden
Proteinbiosensoren so entworfen werden können, dass sie reversibel Veränderungen
in der Proteinaktivität
aufspüren,
sind diese Biosensoren im Wesentlichen wiederverwendbar.
-
Krankheitsassoziierte Sequenzen ("DAS"). Dieser Ausdruck
bezieht sich auf Nukleinsäuresequenzen, die
durch Standardverfahren identifiziert werden, wie primäre DNA-Sequenzdaten,
genomische Verfahren wie Subtraktionshybridisierung und RADE und
proteomische Verfahren in Kombination mit reverser Genetik, wie bei
Kandidatenverbindungen für
Arzneistoffe. Der Ausdruck bedeutet nicht, dass diese Sequenz nur
mit einem Krankheitszustand assoziiert ist.
-
Screening mit hohem Gehalt (HCS)
kann verwendet werden, um die Auswirkungen von Arzneistoffen auf
komplexe molekulare Ereignisse, wie Signaltransduktionswege, genauso
wie auf Zellfunktionen, die Apoptose, Zellteilung, Zelladhäsion, Bewegung,
Exocytose und Zell-Zell-Kommunikation
beinhalten, jedoch nicht auf diese beschränkt sind, zu messen. Vielfarbige
Fluoreszenz ermöglicht
es, dass zahlreiche Ziele und Zellvorgänge in einem einzigen Screen
getestet werden können.
Das miteinander in Bezug Setzen zellulärer Reaktionen wird eine Fülle von
Informationen erzeugen, die für
die Validierung des Ziels und die Leitoptimierung erforderlich sind.
-
In einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, das ein Zellscreeningsystem
verwendet, umfassend ein optisches Fluoreszenzsystem mit hoher Vergrößerung mit
einem Mikroskopobjektiv, einer Bühne
X,Y, das dazu geeignet ist, einen Array von Stellen zur Aufnahme
von Zellen zu halten, und mit einer Vorrichtung zur Bewegung der
Platte, um die Stellen mit dem Mikroskopobjektiv in Übereinstimmung
zu bringen und eine Vorrichtung zur Bewegung der Platte in dieser
Richtung, um Fokussierung auszulösen;
eine Digitalkamera; eine Lichtquelle mit einer optischen Vorrichtung
zur Ausrichtung des von den Zellen imitierten fluoreszierenden Lichts
auf eine Digitalkamera; und eine Computervorrichtung zum Erhalt
und zur Verarbeitung der digitalen Daten von der Digitalkamera,
wobei die Computervorrichtung beinhaltet: eine digitale Bildfangschaltung
zum Erhalt der Bilder von der Kamera, eine Anzeige für die Wechselwirkung
mit dem Benutzer und zur Anzeige der Assayergebnisse, digitale Speichermedien
für Datenspeicherung
und -archivierung und Mittel zur Kontrolle, zum Erhalt, zur Verarbeitung
und zur Anzeige der Ergebnisse.
-
1 ist
ein schematisches Diagramm einer bevorzugten Ausführungsform
des Zellscanningsystems. Es wird ein Inversionsfluoreszenzmikroskop 1 verwendet,
wie ein Zeiss Axiovert-Inversions-Fluoreszenzmikroskop, das Standardobjektive
mit einer Vergrößerung von
Ibis 100-fach zur Kamera verwendet, und eine Weißlichtquelle (z. B. eine 100
W Quecksilberbogenlampe oder eine 75 W Xenonlampe) mit der Stromversorgung 2.
Es gibt eine X,Y-Bühne 3 zur
Bewegung der Platte 4 in X,Y-Richtung über das Objektiv des Mikroskops.
Ein Z-Achsen-Fokusantrieb 5 bewegt das Objektiv in Z-Richtung
zur Fokussierung. Ein Joystick 6 stellt die manuelle Bewegung
der Bühne
in der XYZ-Richtung zur Verfügung.
Eine Digitalkamera 7 mit hoher Auflösung erstellt Bilder von jeder
Vertiefung oder Stelle auf der Platte. Es gibt eine Stromquelle 8 für die Kamera, eine
Automatisierungskontrolleinheit 9 und eine zentrale Verarbeitungseinheit 10.
Der PC 11 stellt eine Anzeige 12 zur Verfügung und
besitzt angeschlossene Software. Über den Drucker 13 kann
eine Hardcopy ausgedruckt werden.
-
2 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikroskopaufbaus 1,
die die X,Y-Bühne,
Z-Achsen Fokusantrieb 5, den Joystick 6, die Lichtquelle 2 und
die Automatisierungskontrolleinheit 9 genauer zeigt. Es
werden Kabel zu dem Computer 15 bzw. dem Mikroskop 16 bereitgestellt.
Zusätzlich
zeigt 2 eine Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen 17, die auf der X,Y-Bühne 3 in X,Y-Richtung
bewegt wird. Licht von der Lichtquelle 2 tritt durch den
PC-kontrollierten Verschluss 18 auf ein motorgetriebenes
Filterrad 19 mit Anregungsfiltern 20. Das Licht
tritt in den Filterwürfel 25,
der einen dichromatischen Spiegel 26 und einen Emissionsfilter 27 aufweist.
Anregungslicht reflektiert von dem dichromatischen Spiegel in die
Vertiefungen in der Mikrotiterplatte 17 und fluoreszierendes
Licht 28 tritt durch den dichromatischen Spiegel 26 und
den Emissionsfilter 27 und zur digitalen Kamera 7.
-
3 zeigt
eine schematische Zeichnung eines bevorzugten Kameraaufbaus. Die
Digitalkamera 7, die einen automatischen Verschluss zur
Kontrolle der Aussetzung und eine Stromzufuhr 31 aufweist,
erhält
fluoreszierendes Licht 28 von dem Mikroskopaufbau. Ein
digitales Kabel 30 leitet digitale Signale an den Computer
weiter.
-
Die vorstehend beschriebenen standardmäßigen optischen
Konfigurationen verwenden Mikroskopoptik zur direkten Erzeugung
eines vergrößerten Bildes
der Probe auf dem Kamerasensor, um ein Bild mit hoher Auflösung der
Probe einzufangen. Dieses optische System wird im Allgemeinen als "Breitfeldmikroskopie" bezeichnet. Fachleute
auf dem Gebiet der Mikroskopie wissen, dass ein Bild der Probe mit
hoher Auflösung
durch eine Vielzahl anderer optischer Systeme erzeugt werden kann,
die den standardmäßigen rasterkonfokalen Nachweis
eines fokussierten Punkts oder einer Linie der Erhellung beinhalten,
die über
die Probe gescannt wird (Go et al. 1997, oben) und die Multiphotonenraster-konfokale
Mikroskopie (Denk et al., 1990, oben) einschließen, aber nicht darauf beschränkt sind,
die beide auf einem CCD-Detektor Bilder darstellen können oder durch
synchrone Digitalisierung der analogen Ergebnisse einer Fotoverstärkerröhre.
-
In Screeninganwendungen ist es häufiger notwendig,
eine bestimmte Zelllinie oder eine primäre Zellkultur zu verwenden,
um aus den bestimmten Eigenschaften dieser Zellen Vorteile zur ziehen.
Fachleute auf dem Gebiet der Zellkultur wissen, dass einige Zelllinien
kontaktinhibiert sind, was bedeutet, dass sie das Wachstum einstellen,
wenn sie von anderen Zellen umgeben sind, während andere Zelllinien unter
diesen Bedingungen Weiterwachsen und sich im wahrsten Sinne des
Wortes auftürmen
und dabei viele Schichten bilden. Ein Beispiel einer solchen Zelllinie
ist die HEK 293 (ATCC CRL1573)-Linie. Ein optisches System, das Bilder
von Einzelschichten in vielschichtigen Präparationen darstellen kann,
ist erforderlich für
die Verwendung mit Zelllinien, die dazu tendieren, mehrere Schichten
zu bilden. Die große
Tiefenschärfe
von Breiffeldmikroskopen erzeugt ein Bild, das eine Projektion durch
die vielen Schichten von Zellen darstellt, was die Analyse subzellulärer räumlicher
Verteilungen in schichtbildenden Zellen extrem schwer macht. Alternativ
dazu ermöglicht
die sehr geringe Tiefenschärfe,
die mit einem konfokalen Mikroskop erreicht werden kann (etwa ein
Micron), die Unterscheidung einer Einzelzellschicht mit hoher Auflösung, wodurch
die Bestimmung der subzellulären
räumlichen
Verteilung erleichtert wird. In ähnlicher
Weise ist die konfokale Bildgebung zu bevorzugen, wenn Nachweisarten,
wie die Darstellung von Fluoreszenzlebenszeit, erforderlich sind.
-
Das Ergebnis eines standardmäßigen konfokalen
Bildgebungsaufsatzes für
ein Mikroskop ist ein digitales Bild, das in das gleiche Format
umgewandelt werden kann wie Bilder, die durch die anderen, vorstehend beschriebenen,
Zellscreeningsystemausführungsformen
erzeugt werden und kann deshalb auf genau die gleiche Weise wie
jene Bilder verarbeitet werden. Die Gesamtkontrolle, die Datengewinnung
und die Analyse in dieser Ausführungsform
ist im Wesentlichen die gleiche. Die optische Anordnung des konfokalen
Mikroskopsystems ist mit der Ausnahme des Illuminators und der Detektoren
im Wesentlichen dieselbe wie vorstehend beschrieben. Für die konfokale
Mikroskopie erforderliche Systeme zur Erleuchtung und zum Nachweis
wurden als Zubehör
entwickelt, das an standardmäßige mikroskopische
Systeme angeheftet werden kann an jenes der vorliegenden Erfindung
(Zeiss, Deutschland).
-
Die alternativen optischen Systeme
können
daher in das vorstehend beschriebene System leicht integriert werden.
-
Die 4 veranschaulicht
eine alternative Ausführungsform
der Erfindung, in der Zellanordnungen in Mikrovertiefungen 40 auf
einer Mikrotiterplatte 41 vorliegen, wie in der coanhängigen US-Anmeldung
Seriennummer 08/865,341, hier durch Referenz in ihrer Gesamtheit
eingeschlossen, beschrieben sind. Typischerweise ist die Mikroplatte
20 mm × 30
mm, verglichen mit einer Standardmikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen,
die 86 mm × 129
mm groß ist.
Die Anordnung von Zellen auf einer Mikroplatte mit höherer Dichte
ermöglicht
es, dass die Mikroplatte bei niedriger Auflösung von wenigen Microns pro
Pixel für
einen hohen Durchsatz bildlich verarbeitet werden kann und bestimmte
Stellen auf der Mikroplatte können
bei einer höheren
Auflösung
von weniger als 0,5 Microns pro Pixel bildlich verarbeitet werden.
Diese beiden Auflösungsarten
helfen dabei, den Gesamtdurchsatz des Systems zu verbessern.
-
Die Mikroplattenkammer 42 dient
als Mikroflüssigkeitstransportsystem
für die
Zugabe von Verbindungen zu Zellen. Die Mikroplatte 41 in
der Mikroplattenkammer 42 wird in ein X,Y-Mikroplattenlesegerät 43 gestellt.
Die digitalen Daten werden wie vorstehend beschrieben verarbeitet.
Die geringe Größe dieses
Mikroplattensystems erhöht
den Durchsatz, vermindert das Reagensvolumen und ermöglicht die
Kontrolle der Verteilung und der Platzierung von Zellen für eine schnelle
und genaue zellbasierte Analyse. Verarbeitete Daten können auf
einem PC-Bildschirm 11 dargestellt werden und in eine Bioinformatikdatenbank 44 eingespeist
werden. Diese Datenbank ermöglicht
nicht nur die Speicherung und die Gewinnung von Daten, die durch
die erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wurden, sondern ermöglicht
auch die Gewinnung und Speicherung externer Daten, die sich auf
die Zellen beziehen. 5 ist
ein PC-Bildschirm, der die Arbeitsweise der Software veranschaulicht.
-
In einer alternativen Ausführungsform
wird ein System mit hohem Durchsatz (HTS) direkt mit dem HCS, entweder
auf der gleichen Plattform oder auf zwei verschiedenen Plattformen,
die elektronisch, d. h. über ein
lokales Netzwerk verbunden sind, gekoppelt. Dieses System, das als
optisches System "dualer
Betriebsart" bezeichnet
wird, besitzt den Vorteil der Steigerung des Durchsatzes eines HCS
durch dessen Koppelung mit einem HTS, wodurch eine langsamere Datengewinnung
mit hoher Auflösung
und Analyse nur in einer kleinen Anzahl von Vertiefungen notwendig
wird, die eine Reaktion in der gekoppelten HTS zeigen.
-
Im Stand der Technik sind Lesesysteme
mit hohem Durchsatz für
vollständige
Platten bekannt und werden gewöhnlich
als Bestandteile eines HTS-Systems verwendet, das dazu verwendet
wird, große
Anzahlen von Verbindungen zu screenen (Beggs (1997), J. of Biomolec.
Screening 2: 71–78;
Macaffrey et al., (1996) J. Biomolec. Screening 1: 187–190).
-
In einer Ausführungsform des zellbasierten
Screenings der "dualen
Betriebsart" wird
eine Architektur mit zwei Plattformen bereitgestellt, in der die
Datengewinnung mit hohem Durchsatz auf einer Plattform und die Datengewinnung
mit hohem Gehalt auf einer zweiten Plattform stattfindet (6). Die Verarbeitung läuft auf
jeder Plattform unabhängig
ab, wobei die Ergebnisse über
eine Netzwerkkarte laufen oder eine einzelne Kontrolleinheit wird
dazu verwendet, die Ergebnisse beider Plattformen zu verarbeiten.
-
Wie in 6 veranschaulicht, besteht ein beispielhaftes
optisches System zwei-Plattformsystem der dualen Betriebsart aus
zwei lichtoptischen Instrumenten, einer Plattform mit hohem Durchsatz 60 und
einer Plattform mit hohem Gehalt 65, die fluoreszierende
Signale ablesen, die von Zellen emittiert werden, die in Mikrotiterplatten
oder Mikrovertiefungsarrays auf einer Mikroplatte kultiviert werden
und die über
eine elektronische Verbindung 64 miteinander kommunizieren. Die
Plattform mit hohem Durchsatz 60 analysiert alle Vertiefungen
in der gesamten Platte entweder auf parallele oder schnelle serielle
Art. Fachleute wissen, dass es viele solche käuflich erhältlichen Lesesysteme mit hohem
Durchsatz gibt, die in ein zellbasiertes Screeningsystem integriert
werden können,
Topcount (Packard Instruments, Meriden, CT); Spectramax, Lumiskan
(Molecular Devices, Sunnyvale, CA); Fluoroscan (Labsystems, Beverly,
MA)). Die Plattform mit hohem Gehalt 65, wie vorstehend
beschrieben, scannt von Vertiefung zu Vertiefung und gewinnt und
analysiert Bilddaten mit hoher Auflösung, die von individuellen
Zellen innerhalb einer Vertiefung gewonnen wurden.
-
Die im Systemcomputer 62 befindliche
HTS-Software kontrolliert das Instrument mit hohem Durchsatz und
die Ergebnisse werden auf dem Monitor 61 dargestellt. Die
im Computersystem 67 befindliche HCS-Software kontrolliert
die Instrumentenhardware 65 für den hohen Gehalt, optionale
Vorrichtungen (z. B. Plattenbeladungsgerät, Umgebungskammer, Flüssigkeitsverteiler),
analysiert die digitalen Bilddaten von der Platte, stellt Ergebnisse
auf dem Monitor 66 bereit und verwaltet Daten, die in einer
integrierten Datenbank gemessen werden. Die beiden Systeme können sich
auch einen einzelnen Computer teilen, in dem Fall würden alle
Daten auf diesem Computer gesammelt, verarbeitet und angezeigt,
ohne ein lokales Netzwerk für
den Transfer der Daten zu benötigen.
Mikrotiterplatten werden vom System mit hohem Durchsatz zum System
mit hohem Gehalt 63 entweder manuell oder durch eine bekannte
(Beggs (1997), oben; Mcaffrey (1996), oben) Roboterplattentransfervorrichtung
transferiert.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
verwendet das optische System der dualen Betriebsart ein einzelnes
Plattformsystem (7).
Es besteht aus zwei getrennten optischen Modulen, die einem HCS-Modul 203 und
einem HTS-Modul 209, die unabhängig oder gemeinsam bewegt
werden können,
so dass zu einem Zeitpunkt nur eins davon dazu verwendet wird, Daten
von der Mikrotiterplatte 201 zu gewinnen. Die Mikrotiterplatte 201 wird
auf eine motorisierte X,Y-Bühne
montiert, so dass sie zur Bildgebung entweder in der HTSoder HCS-Betriebsart
positioniert werden kann. Nach der Gewinnung und der Analysierung
der HTS-Bilddaten, wie nachstehend beschrieben, wird das HTS-optische
Modul 209 aus dem optischen Weg entfernt und das HCS-optische
Modul 203 wird an die richtige Position bewegt.
-
Das optische Modul für HTS 209 besteht
aus einer Projektionslinse 214, einem Anregungswellenlängenfilter 213 und
einem doppelbrechenden Spiegel 210, die dazu verwendet
werden, den gesamten Boden der Platte mit einer spezifischen Wellenlängenbande
eines herkömmlichen
Mikroskoplampensystems (nicht gezeigt) zu beleuchten. Die Fluoreszenzemission
wird durch den dichromatischen Spiegel 210 und den Emissionswellenlängenfilter 211 durch
eine Linse 212 gebündelt,
die ein Bild auf der Kamera 216 mit dem Sensor 215 erzeugt.
-
Das optische Modul für HCS 203 besteht
aus einer Projektionslinse 208, einem Anregungswellenlängenfilter 207 und
einem dichromatischen Spiegel 204, die dazu verwendet werden,
die hintere Apertur des Mikroskopobjektivs 202 zu erhellen
und dadurch das Feld des Objektivs eines standardmäßigen Mikroskopbeleuchtungssystems
(nicht gezeigt). Die Fluoreszenzemission wird durch das Mikroskopobjektiv 202 gesammelt,
tritt durch den dichromatischen Spiegel 204 und den Emissionswellenlängenfilter 205 und
ist durch eine Röhrenlinse 206 gebündelt, die
ein Bild auf der gleichen Kamera 216 mit dem Sensor 215 erzeugt.
-
In einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Zellscreeningsystem weiterhin
eine Vorrichtung zum Flüssigkeitstransport
zur Verwendung mit der Ausführungsform
der lebenden Zellen des Verfahrens des Zellscreenings (siehe nachstehend). 8 stellt beispielhaft eine
Flüssigkeitstransportvorrichtung
zur Verwendung mit dem erfindungsgemäßen System dar. Sie besteht
aus einer Bank von 12 Spritzenpumpen 701, die durch einen
einzelnen Motor angetrieben werden. Die Größe jeder Spritze 702 hängt vom
Volumen ab, das in jede Vertiefung transportiert werden soll, typischerweise
zwischen 1 und 100 μl.
Jede Spritze ist über
flexible Schläuche 703 mit
einer ähnlichen
Bank von Konnektoren verbunden, die Standardpipettenspitzen 705 verwenden.
Die Bank von Pipettenspitzen ist an ein Antriebssystem angeheftet,
so dass sie relativ zur Mikrotiterplatte
706 heruntergelassen
und angehoben werden können,
um in jede Vertiefung Flüssigkeit
zu transportieren. Die Platte wird auf eine X,Y-Bühne aufgebracht,
wodurch zum Zwecke der Datengewinnung eine Bewegung relativ zum
optischen System 707 ermöglicht wird. Dieser Aufbau
ermöglicht
es, dass ein Satz von Pipettenspitzen oder sogar eine einzelne Pipettenspitze
Reagens in alle Vertiefungen der Platte transportiert. Die Bank
von Spritzenpumpen kann dazu verwendet werden, gleichzeitig Flüssigkeit
in 12 Vertiefungen zu transportieren oder in weniger Vertiefungen
nach Entfernung einiger Spitzen.
-
In einem anderen Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Analyse von Zellen bereit, umfassend
die Bereitstellung eines Arrays von Stellen, die multiple Zellen
enthalten, wobei die Zellen ein oder mehrere fluoreszierende Reportermoleküle enthalten;
das Scanning multipler Zellen an jeder der Stellen, die Zellen enthalten,
um fluoreszierende Signale der fluoreszierenden Reportermoleküle in den
Zellen zu erhalten; das Konvertieren der fluoreszierenden Signale
in digitale Daten; und die Verwendung der digitalen Daten, um die
Verteilung, die Umgebung oder die Aktivität der fluoreszierenden Reportermoleküle innerhalb
der Zellen zu bestimmen.
-
Zellarrays
-
Das Screening einer großen Anzahl
von Verbindungen hinsichtlich der Aktivität im Hinblick auf eine bestimmte
biologische Funktion erfordert die Herstellung von Arrays von Zellen
für die
parallele Handhabung von Zellen und Reagenzien. Standardmikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen, die 96 mm × 129
mm sind, mit Vertiefungen mit 6 mm Durchmesser auf einem 9 mm-Feld,
werden verwendet für
Kompatibilität
mit gegenwärtigen
automatisierten Beladungs- und Roboterhandhabungssystemen. Die Mikroplatte
ist typischerweise 20 mm × 30
mm groß,
mit Zellorten mit einer Dimension von 100–200 Micron auf einem Träger von
etwa 500 Micron. Verfahren zur Herstellung von Mikroplatten sind
beschrieben in der US-Patenanmeldung
Seriennr. 08/865,341, hier durch Referenz in ihrer Gesamtheit eingeschlossen.
Mikroplatten können
aus coplanaren Schichten von Materialien bestehen, an die sich Zellen
anheften, die mit Materialien durchgemustert sind, an die sich die
Zellen nicht anheften werden, oder eingeritzte dreidimensionale
Oberflächen, ähnlich gemusterten
Materialien. Zum Zweck der folgenden Diskussion beziehen sich die
Begriffe "Vertiefung" und "Mikrovertiefung" auf eine Position
in einer Anordnung irgendeiner Konstruktion, an die sich Zellen
anheften und innerhalb derer die Zellen bildlich verarbeitet werden.
Mikroplatten können
ebenfalls in den Räumen
zwischen den Vertiefungen Flüssigkeitstransportkanäle beinhalten.
Das kleinere Format einer Mikroplatte erhöht die Gesamteffizienz des
Systems durch Minimierung der Mengen der Reagenzien, der Lagerung
und der Handhabung während
der Präparation
und der Gesamtbewegung, die für
den Scanningvorgang erforderlich ist. Zusätzlich kann der gesamte Bereich
der Mikroplatte wirksamer bildhaft verarbeitet werden, wodurch,
wie nachstehend in diesem Dokument beschrieben, für das Mikroplattenlesegerät eine zweite
Wirkungsweise ermöglicht
wird.
-
Fluoreszenzreportermoleküle
-
Ein Hauptbestandteil des neuen Arzneistofferkennungsparadigmas
ist eine kontinuierlich wachsende Familie fluoreszierender und lumineszierender
Reagenzien, die dazu verwendet werden, die zeitliche und räumliche
Verteilung, den Gehalt und die Aktivität intrazellulärer Ionen,
Metaboliten, Makromoleküle
und Organellen zu messen. Klassen dieser Reagenzien beinhalten Markierungsreagenzien,
die die Verteilung und die Menge an Molekülen in lebenden und fixierten
Zellen messen, Umgebungsindikatoren, die zeitlich und räumlich Signalübertragungsereignisse
dokumentieren und fluoreszierende Proteinbiosensoren zur Messung
von molekularen Aktivitäten
eines Zielmoleküls
innerhalb lebender Zellen. Ein Multiparameteransatz, der in einer einzelnen
Zelle verschiedene Reagenzien kombiniert, ist ein starkes neues
Werkzeug für
die Arzneistofferkennung.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der
hohen Affinität
von fluoreszierenden oder lumineszierenden Molekülen für spezifische zelluläre Bestandteile.
Die Affinität
für spezifische
Bestandteile wird durch physikalische Kräfte wie Ioneninteraktionen,
kovalente Bildung (dies beinhaltet chimäre Fusion mit Protein-basierten
Chromophoren, Fluorophoren und Lumiphoren) sowie durch hydrophobe
Wechselwirkungen, elektrisches Potential und in einigen Fällen Einschluss
innerhalb eines zellulären
Bestandteils gesteuert. Die lumineszierenden Sonden können kleine
Moleküle,
markierte Makromoleküle
oder genetisch veränderte
Proteine sein, die grünfluoreszierende
Proteinchimären
einschließen,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
-
Fachleute kennen eine große Vielzahl
fluoreszierender Reportermoleküle,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, die
fluoreszierend markierte Biomoleküle wie Proteine, Phospholipide
und DNA-Hybridisierungssonden einschließen, aber nicht darauf beschränkt sind.
In ähnlicher
Weise wurden fluoreszierende Reagenzien, die spezifisch mit bestimmten
chemischen Bindungs- oder Assoziierungseigenschaften synthetisiert
wurden, als fluoreszierende Reportermoleküle vennrendet (Barak et al.,
(1997), J. Biol. Chem. 272: 27497–27500; Southwick et al., (1990),
Cytometry 11:418-430; Tsien (1989) in Methods in Cell Biology, Band
29, Taylor und Wang (Hrsg.), S. 127–156). Fluoreszierend markierte
Antikörper
sind besonders nützliche Reportermoleküle aufgrund
ihrer hohen Spezifität
zur Anheftung an ein einzelnes molekulares Ziel in einem so komplexen
Molekülgemisch
wie in einer Zelle oder einem Gewebepunkt.
-
Die lumineszierenden Sonden können innerhalb
der lebenden Zellen synthetisiert werden oder können in die Zelle transportiert
werden durch einige nicht-mechanische Arten, einschließlich Diffusion,
erleichtertem oder aktivem Transport, signalsequenzvermitteltem
Transport und endozytischer oder pinozytischer Aufnahme. Mechanische
Massenbeladungsvertahren, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind,
können
ebenfalls dazu verwendet werden, lumineszierende Sonden in lebende
Zellen zu transportieren (Barber et al., (1996), Neuroscience Letters
207: 17–20;
Bright et al., (1996), Cytometn 24: 226–233; McNeil (1989) in Methods
in Cell Biology, Band 29, Taylor und Wang (Hrsg.), S. 153–173). Diese
Verfahren beinhalten Elektroporation und andere mechanische Verfahren,
wie Beladung durch Abschaben, Beladung durch Kügelchen, Beladung durch Beschuss,
Beladung durch Spritzen, hypertonisches und hypotonisches Beladen.
Zusätzlich
können
Zellen genetisch verändert
werden, um Reportermoleküle
wie GFP zu exprimieren, das, wie vorstehend beschrieben, an ein
Protein von Interesse gekoppelt ist (Chalfie und Prasher US-Patent
Nr. 5,491,084; Cubitt et al., (1995), Trends in Biochemical Science
20: 448–455).
-
Sobald die lumineszierenden Sonden
in der Zelle sind, lagern sie sich als Ergebnis von spezifischen Wechselwirkungen
mit hoher Affinität
mit der Zieldomäne
oder aufgrund anderer Arten der molekularen Zielausrichtung wie
signalsequenzvermitteltem Transport an ihre Zieldomäne an. Fluoreszierend
markierter Reportermoleküle
sind nützlich
zur Bestimmung des Orts, der Menge und der chemischen Umgebung des
Reporters. Es kann zum Beispiel bestimmt werden, ob sich der Reporter
in einer lipophilen Membranumgebung oder in einer mehr wässrigen
Umgebung befindet (Giuliano et al., (1995), Ann. Rev. of Biophysics
and Biomolecular Structure 24: 405–434; Giuliano und Taylor,
(1995), Methods in Neuroscience 27: 1–16). Die pH-Umgebung des Reporters
kann bestimmt werden (Bright et al., (1989), J. Cell Biology 104:
1019–1033;)
Giuliano et al., (1986), Annual. Biochem. 167: 362–371; Tomas
et al., (1997), Biochemistry 18: 2210–2218). Es kann bestimmt werden,
ob ein Reporter mit einer chelatbildenden Gruppe an ein Ion wie
Ca2+ gebunden ist oder nicht (Bright et
al., (1989), in Methods in Cell Biology, Band 30, Taylor und Wang
(Hrsg.), S. 157–192;
Shimura et al., (1988), J. of Biochemistry (Tokyo) 251: 405–410; Tsien
(1989), in Methods in Cell Biology, Band 30, Taylor und Wang (Hrsg.),
S. 127–156).
-
Weiterhin können bestimmte Zelltypen innerhalb
eines Organismus Bestandteile enthalten, die spezifisch markiert
sind, die in anderen Zelltypen nicht vorkommen. So enthalten zum
Beispiel Epithelialzellen häufiger
polarisierte Membranbestandteile. Das bedeutet, diese Zellen verteilen
Makromoleküle
entlang ihrer Plasmamembran asymmetrisch. Bindegewebe- oder Stützgewebezellen
enthalten häufiger
Granula, die Moleküle enthalten,
die für
diesen Zweck spezifisch sind (z. B. Heparin, Histamin, usw.). Die
meisten muskulären
Gewebezellen enthalten ein sarkoplasmatisches Reticulum, eine spezialisierte
Organelle, deren Funktion darin besteht, die Konzentration von Calciumionen
innerhalb des Zellzytoplasmas zu regulieren. Viele Nervengewebezellen
enthalten sekretorische Granula und Vesikel , in denen sich Neurohormone
oder Neurotransmitter befinden. Deshalb können fluoreszierende Moleküle so entwickelt
werden, dass sie nicht nur spezifische Bestandteile innerhalb spezifischer
Zellen markieren, sondern auch spezifische Zellen innerhalb einer
Population gemischter Zelltypen.
-
Fachleute kennen eine große Anzahl
von Wegen, Fluoreszenz zu messen. Einige Fluoreszenzreportermoleküle weisen
zum Beispiel eine Veränderung
der Anregungs- oder Emissionsspektren auf, einige zeigen Resonanzenergietransfer,
wobei ein fluoreszierender Reporter Fluoreszenz verliert, während ein
zweiter an Fluoreszenz gewinnt, einige zeigen einen Verlust (Quenching)
oder ein Auftreten der Fluoreszenz, während andere eine Rotationsbewegung
zeigen (Giuliano et al., (1995), Ann. Rev. of Biophysics and Biomol.
Structure 24: 405–434,
Giuliano et al., (1995), Methods in Neuroscience 27: 1–16).
-
Scannen von
Zellarrays
-
Bezug nehmend auf 9 wird eine bevorzugte Ausführungsform
zur Analyse von Zellen bereitgestellt, die benutzergesteuerte Parameter
umfasst, die auf der Basis des durchgeführten Tests ausgewählt werden,
Datengewinnung durch das Zellscreeningsystem hinsichtlich der Verteilung
fluoreszierender Signale innerhalb einer Probe und einen interaktiven
Datenüberblick
und eine Analyse. Zu Beginn eines automatisierten Scanvorgangs gibt
der Bediener die Information 200 ein, die die Probe beschreibt,
spezifiziert die Filtereinstellung und die Fluoreszenzkanäle, um die
verwendeten biologischen Marken und die gesuchte Information in Übereinstimmung
zu bringen und passt dann die Kameraeinstellung an, um mit der Helligkeit
der Probe überein
zu stimmen. Zum Zwecke der Flexibilität zur Handhabung eines Probenbereichs
ermöglicht
die Software eine Auswahl verschiedener Parametereinstellungen,
die dazu verwendet werden, Kern und Zytoplasma zu identifizieren
und die Auswahl verschiedener Fluoreszenzreagenzien, die Identifizierung
von Zellen von Interesse, basierend auf der Morphologie oder der
Helligkeit, und die Zellzahl, die pro Vertiefung analysiert werden soll.
Diese Parameter werden in der Datenbank des Systems gespeichert,
um für
jeden automatisierten Lauf leicht erhältlich zu sein. Die interaktive
Zellidentifizierung des Systems vereinfacht die Auswahl morphologischer
Parametergrenzen, wie der Bereich der Größe, der Form und der Intensität der zu
analysierenden Zellen. Der Benutzer spezifiziert, welche Vertiefungen
der Platte durch das System gescannt werden und wie viele Felder
oder wie viele Zellen innerhalb jeder Vertiefung analysiert werden
sollen. In Abhängigkeit
des Aufbaus, der vom Benutzer in Schritt 101 ausgewählt wird,
vor-fokussiert das System entweder automatisch den Bereich der Platte,
der gescannt werden soll, mit einem Autofokusvorgang, um den Fokus
der Platte 102 zu finden oder der Benutzer vor-fokussiert
103 interaktiv den zu scannenden Bereich durch Auswahl von drei
Markierungspunkten, die den rechteckigen Bereich definieren, der
gescannt werden soll. Ein "Focal
Plane Model" mit
einer Anpassung der kleinsten Annäherung wird dann aus diesen
Begrenzungspunkten berechnet, um den Fokus jeder Vertiefung während eines
automatisierten Scanvorgangs abzuschätzen. Der Fokus jeder Vertiefung
wird durch Interpolieren des "Focal
Plane Models" während eines
Scanvorgangs abgeschätzt.
-
Während
eines automatisierten Scanvorgangs zeigt die Software dynamisch
den Status des Scans, einschließlich
der Zahl der zu analysierenden Zellen, der gegenwärtig analysierten
Vertiefung, Bilder jeder unabhängigen
Wellenlänge
und das Ergebnis des Screens für
jede Vertiefung in dem Moment, in dem es bestimmt wird. Die Platte
4 (1) wird in serpentinenförmiger Weise
gescannt, wenn die Software die motorisierte Mikroskop-X,Y-Bühne von
Vertiefung zu Vertiefung und von Feld zu Feld innerhalb jeder Vertiefung
einer Platte mit 96 Vertiefungen automatisch bewegt. Fachleute auf
dem Gebiet der Programmierung können
die Software für
das Scanning anderer Mikroplattenformate, wie zum Beispiel 24, 48
und 384 Vertiefungsplatten anpassen. Scanmuster der gesamten Platte
sowie das Scanmuster der Felder innerhalb jeder Vertiefung sind programmiert.
Das System passt den Probenfokus innerhalb eines Autofokusvorgangs 104 (Figur.
9) durch den Z-Achsen-Fokusantrieb 5 an, kontrolliert die Filterauswahl über ein
motorisiertes Filterrad 19 und erhält und analysiert Bilder von
bis zu vier verschiedenen Farben ("Kanäle" oder "Wellenlängen").
-
Das Autofokusverfahren wird bei einer
durch den Benutzer ausgewählten
Frequenz durchgeführt,
typischerweise für
das erste Feld in jeder Vertiefung und dann einmal alle 4 bis 5
Felder innerhalb jeder Vertiefung. Das Autofokusverfahren berechnet
den Startpunkt der Z-Achse
durch Interpolieren aus dem vorberechneten Plane-Focal-Modell. Startet
man eine programmierbare Distanz oberhalb oder unterhalb dieses
Sollwertes, dann bewegt das Verfahren die mechanische Z-Achse durch
eine Zahl verschiedener Positionen, gewinnt ein Bild an jeder Position
und findet das Maximum eines berechneten Fokuswerts, der den Kontrast
jedes Bildes abschätzt.
Die Z-Position des Bildes mit dem größten Fokuswert bestimmt den
besten Fokus für
ein bestimmtes Feld. Fachleute auf dem Gebiet erkennen dies als
eine Variante automatisierter Autofokusverfahren, wie beschrieben
in Harms et al. in Cytometry 5 (1984), 236–243, Groen et al. in Cytometn
6 (1985), 81–91,
und Firestone et al. in Cytometn 12 (1991), 195–206.
-
Zur Bildgewinnung wird die Expositionszeit
der Kamera getrennt für
jeden Farbstoff angepasst, um von jedem Kanal ein Bild mit hoher
Qualität
zu gewährleisten.
Je nach Wahl des Benutzers können
Softwarevorgänge
verwendet werden, um Registrierungsschwankungen zwischen Wellenlängen zu
korrigieren, durch zählen
linearer (X und Y) Verschiebungen zwischen Wellenlängen, bevor
man weitere Messungen durchführt.
Der elektronische Verschluss 18 wird kontrolliert, so dass eine
Fotoausbleichung der Sonde auf ein Minimum gebracht wird. Hintergrundschatten
und ungleichmäßige Ausleuchtung
können
durch die Software anhand bekannter Verfahren korrigiert werden
(Bright et al., (1987), J. Cell Biol. 104: 1019–1033).
-
In einem Kanal werden Bilder eines
primären
Markers 105 (9)
(typischerweise Zellkerne, die mit DAPI- oder Pl-Fluoreszenzfarbstoffen
gegengefärbt
werden) erhalten, die mit einem adaptiven Schwellenwertverfahren
segmentiert (identifiziert) werden. Das adaptive Schwellenwertverfahren 106 wird
dazu verwendet, dynamisch die Schwelle eines Bildes zur Trennung
der Zellen vom Hintergrund auszuwählen. Die Färbung von Zellen mit Fluoreszenzfarbstoffen
kann über
die Zellen in einer Mikrotiterplattenprobe sowie innerhalb von Bildern
eines Feldes von Zellen innerhalb jeder Vertiefung einer Mikrotiterplatte
zu einem unbekannten Ausmaß variieren.
Diese Variation kann als Ergebnis der Probenpräparation und/oder der dynamischen
Art der Zellen auftreten. Ein globaler Schwellenwert wird für das gesamte
Bild berechnet, um die Zellen vom Hintergrund zu trennen und um
Feld-zu-Feld-Variationen
auszugleichen. Diese globalen adaptiven Techniken sind Varianten der
im Stand der Technik beschriebenen Verfahren (Kittler et al. in
Computer Vision, Graphics and Image Processing 30 (1985), 125–147, Ridler
et al. in IEEE Trans. Systems, Man, and Cybernetics (1978), 630–632).
-
Ein alternatives Verfahren zur adaptiven
Schwellenwertbildung verwendet Schwellenwertbildung in lokalen Bereichen
im Vergleich zur Schwellenwertbildung über das gesamte Bild. Die Bildanalyse
lokaler Bereiche führt
zu einer besseren Gesamtsegmentation, da die Färbung der Zellkerne (sowie
anderer markierter Bestandteile) über das Bild variieren kann.
Unter Verwendung dieses globalen/lokalen Verfahrens wird ein Bild mit
verminderter Auflösung
(reduziert in der Größe durch
einen Faktor von 2 bis 4) zuerst global segmentiert (unter Verwendung
adaptiver Schwellenbildung), um interessierende Bereiche in dem
Bild zu finden. Diese Bereiche können
als Führer
dienen, um die gleichen Regionen bei voller Auflösung vollständiger zu analysieren. Es wird
dann ein mehr lokalisierter Schwellenwert kalkuliert (wieder durch
adaptive Schwellenbildung) für
jede Region von Interesse.
-
Das Ergebnis des Segmentationsvertahrens
ist ein binäres
Bild, in dem die Objekte weiß sind
und der Hintergrund schwarz. Dieses binäre Bild, das im Stand der Technik
auch als Maske bezeichnet wird, wird dazu verwendet zu bestimmen,
ob das Feld Objekte 107 enthält. Die Maske ist mit einem
Blasen (Blob)-Markierungsverfahren markiert, wodurch jedes Objekt
(oder Blase) eine einzelne Nummer zugeordnet bekommt. Morphologische
Eigenschaften, wie Umgebung und Form der Blasen, werden verwendet,
um Blasen, die eher Zellen sind, von denen zu unterscheiden, die
als Artefakte betrachtet werden. Der Anwender stellt die morphologischen
Selektionskriterien vorab ein, durch Eingabe bekannter zellmorphologischer
Eigenschaften oder durch Verwendung des interaktiven Trainingswerkzeugs.
Wenn Objekte von Interesse in dem Feld gefunden werden, dann werden
Bilder für
alle anderen aktiven Kanäle 108 erhalten,
ansonsten wird die Bühne
zu dem nächsten
Feld 109 in der aktuellen Vertiefung weiter transportiert.
Jedes Objekt von Interesse wird in dem Bild für weitere Analysen 110 lokalisiert.
Die Software bestimmt, ob das Objekt die Kriterien für einen
gültigen
Zellkern 111 aufweisen, durch Messen der morphologischen
Eigenschaften (Größe und Form).
Für jede
gültige Zelle
wird die Lokalisierung der XYZ-Bühne
gespeichert, ein kleines Bild der Zelle wird gespeichert und die Eigenschaften
werden gemessen 112.
-
Das Zellscanningverfahren der vorliegenden
Erfindung kann dazu verwendet werden, mit zellulären Proben viele verschiedene
Assays durchzuführen,
durch gleichzeitige Anwendung einer Anzahl analytischer Verfahren
zur Messung von Eigenschaften bei multiplen Wellenlängen. Ein
Beispiel eines solchen Assays stellt die folgende Messung zur Verfügung:
-
- 1. Die vollständige Fluoreszenzintensität innerhalb
des Zellkerns für
die Farben 1-4 2. Der Bereich des Zellkerns für die Farbe 1 (der primäre Marken)
- 3. Die Form des Zellkerns für
Farbe 1 wird durch drei Formeigenschaften beschrieben:
- a) Bereich des Umfangs im Quadrat
- b) Verhältnis
des Kästchenbereichs
- c) Verhältnis
von Länge
zu Breite
- 4. Die durchschnittliche Fluoreszenzintensität innerhalb des Zellkerns für die Farben
1–4 (d.
h. #1 geteilt durch #2)
- 5. Die vollständige
Fluoreszenzintensität
des Rings außerhalb
des Kerns (vergleiche Figur. 10), die die Fluoreszenz des Cytoplasmas
der Zelle darstellt (cytoplasmatische Maske) für die Farben 2–4
- 6. Der Bereich der cytoplasmatischen Maske
- 7. Die durchschnittliche Fluoreszenzintensität der cytoplasmatischen Maske
für die
Farben 2–4
(d. h. #5 geteilt durch #6)
- B. Das Verhältnis
der durchschnittlichen Fluoreszenzintensität der cytoplasmatischen Maske
zur durchschnittlichen Fluoreszenzintensität innerhalb des Zellkerns für die Farben
2–4 (d.
h. #7 geteilt durch #4)
- 9. Die Differenz der durchschnittlichen Fluoreszenzintensität der cytoplasmatischen
Maske und die durchschnittliche Fluoreszenzintensität innerhalb
des Zellkerns für
die Farben 2–4
(d. h. #7 minus #4)
- 10. Die Anzahl fluoreszierender Domänen (auch als Tupfen, Punkte
oder Körnchen
bezeichnet) innerhalb des Zellkerns für die Farben 2-4
-
Die Eigenschaften 1 bis 4 sind
allgemeine Eigenschaften der verschiedenen Zellscreening-Assays der Erfindung.
Diese Schritte werden gewöhnlich
in einer Vielzahl von Bildanalyseanwendungen verwendet und sind
im Stand der Technik bekannt (Russ (1992) The Image Processing Handbook,
CRC Press Inc.; Gonzales et al., (1987), Digital Image Processing.
Addison-Wesley Publishing Co., S. 391–448. Die Eigenschaften 5 bis 9
wurden spezifisch entwickelt, um Messungen der fluoreszierenden
Moleküle
einer Zelle innerhalb des lokalen cytoplasmatischen Bereichs der
Zelle und die Translokation (d. h. Bewegung) fluoreszierender Moleküle vom Cytoplasma
in den Kern bereitzustellen. Diese Eigenschaften (Schritte 5-9) werden dazu verwendet,
Zellen in Mikroplatten hinsichtlich der Hemmung der Kerntranslokation
zu analysieren. Die Hemmung der Kerntranslokation von Transkriptionsfaktoren
stellt zum Beispiel einen neuen Ansatz für Screening intakter Zellen bereit
(ausführliche
Beispiele von anderen Screens werden nachstehend bereitgestellt).
Ein spezifisches Verfahren misst die Menge an Sonde im Kernbereich
(Eigenschaft 4) gegenüber
der lokalen cytoplasmatischen Region (Eigenschaft 7) jeder
Zelle. Die Quantifizierung des Unterschieds zwischen diesen beiden
subzellulären
Kompartimenten stellt ein Maß der
Translokation von Cytoplasma in den Kern dar (Eigenschaft 9).
-
Eigenschaft 10 beschreibt
einen Screen, der dazu verwendet wird, DNA- oder RNA-Sonden innerhalb der
Kernbereiche in den Farben 2-4 zu zählen. Sonden sind zum Beispiel
zur Identifizierung chromosomspezifischer DNA-Sequenzen kommerziell
erhältlich
(Life Technologies, Gaithersburg, MD; Genosys, Woodlands, TX; Biotechnologies,
Inc., Richmond, CA; Bio 101, Inc., Vista, CA). Zellen sind
in der Natur dreidimensional und wenn sie bei hoher Vergrößerung unter
dem Mikroskop untersucht werden, kann eine Sonde im Fokus liegen,
während
eine andere vollständig
aus dem Fokus ist. Das Zellscreeningvertahren der vorliegenden Erfindung
stellt ein Verfahren zum Nachweis dreidimensionaler Sonden in Kernen
bereit, durch Gewinnung von Bildern von multiplen fokalen Ebenen.
Die Software bewegt den motorischen Z-Achsen-Antrieb 5 (Figur. 1)
in kleinen Schritten, wobei die Schrittdistanz durch den Benutzer
ausgewählt
wird, um einem großen
Bereich verschiedener Kerndurchmesser gerecht zu werden. In jedem
fokalen Schritt wird ein Bild erhalten. Die maximale Graustufenintensität jedes
Pixels in jedem Bild wird ermittelt und in einem resultierenden
maximalen Projektionsbild gespeichert. Das maximale Projektionsbild
wird dann dazu verwendet, die Sonden zu zählen. Das vorstehende Verfahren
funktioniert gut bei der Zählung
von Sonden, die nicht direkt über
oder unter einer anderen gestapelt sind. Um Sonden gerecht zu werden,
die auf anderen Sonden in der Z-Richtung gestapelt sind, können Benutzer
eine Option auswählen,
bei der Sonden in jeder der erhaltenen fokalen Ebene analysiert
werden. Auf diese Weise führt
das Scanningsystem das maximale Ebenenprojektionsverfahren durch,
wie vorstehend diskutiert, entdeckt in diesem Bild interessierende
Sondenbereiche und analys ert diese Bereiche dann in allen fokalen
Ebenen weiter.
-
Nach der Messung der Zelleigenschaften 112 (9) überprüft das System, ob im gegenwärtigen Feld 113 noch
unverarbeitete Objekte vorhanden sind. Wenn unverarbeitete Objekte
vorhar den sind, lokalisiert es das nächste Objekt 110 und
bestimmt, ob es die Kriterien für
einen gültigen
Zellkern 111 aufweist und misst seine Eigenschaften. Sobald
alle Objekte im gegenwärtigen
Feld verarbeitet sind, bestimmt das System, ob die Analyse der gegenwärtigen Platte
vollständig
ist 114; falls nicht, bestimmt es die Notwendigkeit, mehr Zellen
in der gegenwärtigen
Vertiefung 115 zu finden. Wenn der Bedarf besteht, dann
schiebt das System das XYZ-Gestell zum nächsten Feld innerhalb der aktuellen
Vertiefung 109 oder schiebt das Gestell zur nächsten Vertiefung 116 der
Platte.
-
Nachdem ein Plattenscan abgeschlossen
ist, können
die Bilder und die Daten mit den Einrichtungen des Systems zum Bildüberblick,
zur Datenansicht und zur Gesamtübersicht
durchgegangen werden. Alle Bilder, Daten und Einstellungen eines
Scans werden in der Datenbank des Systems archiviert, um später überprüft oder
mit einem Netzwerkinformationsmanagementsystem ausgetauscht zu werden.
Die Daten können ebenfalls
in andere statistische Programme zur tabellarischen Darstellung
der Ergebnisse und zur Erzeugung anderer Daten exportiert werden.
Der Benutzer kann die Bilder jeder einzelnen Zelle, die vom System
analysiert wurde, mit einem interaktiven Bildbearbeitungsverfahren 117 anschauen.
C er Benutzer kann Daten auf einer Zelle-zu-Zelle-Basis mit einer
Kombination aus interaktivien Diagrammen, einem Datenblatt gemessener Eigenschaften
und Bilder aller Fluoreszenzkanäle
einer interessierenden Zelle in der Übersicht 118 anschauen.
Es werden Möglichkeiten
für das
grafische Plotting bereitgestellt, wobei die Daten über interaktive
Diagramme wie Histogramme und Steuerplots analysiert werden können. Die
Benutzer können
zusammenfasende Daten, die für
alle Zellen innerhalb jeder Vertiefung einer Platte akku ausreichender
Auflösung
gelesen werden, um Bestimmungen auf einer Basis von Vertiefung pro
Vertiefung durchzuführen.
Dies bedeutet, Berechnungen werden durchgeführt, indem ein Durchschnittswert
von vielen oder allen Zellen oder der Masse des Materials in jeder
Vertiefung ermittelt wird. Vertiefungen, die im HTS eine definierte
Antwort aufweisen (die "Treffer"), werden durch das
System gekennzeichnet. Dann wird auf der gleichen Mikrotiterplatte
oder dem Mikrovertiefungsarray jede Vertiefung, die als Treffer
identifiziert wurde, wie vorstehend beschrieben, über HCS gemessen.
Somit schließt
das Verfahren der dualen Antriebsart ein:
-
- 1. Schnelles Messen zahlreicher Vertiefungen
einer Mikrotiterplatte oder eines Mikrovertiefungsarrays,
- 2. Interpretieren der Daten zur Bestimmung der Gesamtaktivität fluoreszierend
markierter Rezeptormoleküle
in der Zelle auf einer Basis von Vertiefung pro Vertiefung zur Identifizierung
von "Treffern" (Vertiefungen, die
eine definierte Antwort zeigen),
- 3. Bildverarbeitung zahlreicher Zellen in jeder "Treffer"-Vertiefung, und
- 4. Interpretation des digitalen Bilddaten zur Bestimmung der
Verteilung, der Umgebung oder der Aktivität der fluoreszierende markierten
Rezeptormoleküle
in den einzelnen Zellen (d. h. intrazelluläre Messungen) und der Verteilung
der Zellen zum Test für
spezifische biologische Funktionen
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Verarbeitung in der dualen Betriebsart (11) gibt der Benutzer zu Beginn des
Laufs 301 Informationen 302 ein, die die Platte
und ihre Bestandteile beschreibt, spezifiziert die Filtereinstellungen
und die Fluoreszenzkanäle,
um mit den verwendeten biologischen Markierungen überein zu
stimmen, der gewünschten
Information und bringt die Kameraeinstellung mit der Probenhelligkeit in
Einklang. Dies Parameter werden in der Datenbank des Systems gespeichert,
um für
jeden automatisierten Lauf leicht erhältlich zu sein. Die Mikrotiterplatte
oder der Mikrovertiefungsarray wird in das Zellscreeningsystem 303 entweder
manuell oder automatisch durch Kontrolle eines Roboterbeladungsgeräts geladen.
Zur Aufrechterhaltung der Temperatur, der Feuchtigkeit und CO2 Konzentration in der Luft, die die lebenden
Zellen in den Mikrotiterplatten oder den Mikrovertiefungsarrays
umgibt, wird eine optionale Umgebungskammer 304 durch das
System kontrolliert. Eine optionale Flüssigkeitstransportvorrichtung 305 (vgl. 8) wird durch das System
kontrolliert, um Flüssigkeiten
in die Vertiefungen während
des Scans zu verteilen.
-
Verarbeitung mit hohem Durchsatz 306 wird
zunächst
auf der Mikrotiterplatte oder in dem Mikrovertiefungsarray durch
Gewinnung und Analyse des Signals jeder der Vertiefungen in der
Platte durchgeführt.
Die Verarbeitung, die in der Betriebsart mit hohem Durchsatz 307 ausreichender
Auflösung
gelesen werden, um Bestimmungen auf einer Basis von Vertiefung pro
Vertiefung durchzuführen.
Dies bedeutet, Berechnungen werden durchgeführt, indem ein Durchschnittswert
von vielen oder allen Zellen oder der Masse des Materials in jeder
Vertiefung ermittelt wird. Vertiefungen, die im HTS eine definierte
Antwort aufweisen (die "Treffer"), werden durch das
System gekennzeichnet. Dann wird auf der gleichen Mikrotiterplatte
oder dem Mikrovertiefungsarray jede Vertiefung, die als Treffer
identifiziert wurde, wie vorstehend beschrieben, über HCS
gemessen. Somit schließt
das Verfahren der dualen Antriebsart ein:
-
- 1. Schnelles Messen zahlreicher Vertiefungen
einer Mikrotiterplatte oder eines Mikrovertiefungsarrays,
- 2. Interpretieren der Daten zur Bestimmung der Gesamtaktivität fluoreszierend
markierter Rezeptormoleküle
in der Zelle auf einer Basis von Vertiefung pro Vertiefung zur Identifizierung
von "Treffern" (Vertiefungen, die
eine definierte Antwort zeigen),
- 3. Bildverarbeitung zahlreicher Zellen in jeder "Treffer"-Vertiefung, und
- 4. Interpretation des digitalen Bilddaten zur Bestimmung der
Verteilung, der Umgebung oder der Aktivität der fluoreszierende markierten
Rezeptormoleküle
in den einzelnen Zellen (d. h. intrazelluläre Messungen) und der Verteilung
der Zellen zum Test für
spezifische biologische Funktionen
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Verarbeitung in der dualen Betriebsart (11) gibt der Benutzer zu Beginn des
Laufs 301 Informationen 302 ein, die die Platte
und ihre Bestandteile beschreibt, spezifiziert die Filtereinstellungen
und die Fluoreszenzkanäle,
um mit den verwendeten biologischen Markierungen überein zu
stimmen, der gewünschten
Information und bringt die Kameraeinstellung mit der Probenhelligkeit in
Einklang. Dies Parameter werden in der Datenbank des Systems gespeichert,
um für
jeden automatisierten Lauf leicht erhältlich zu sein. Die Mikrotiterplatte
oder der Mikrovertiefungsarray wird in das Zellscreeningsystem 303 entweder
manuell oder automatisch durch Kontrolle eines Roboterbeladungsgeräts geladen.
Zur Aufrechterhaltung der Temperatur, der Feuchtigkeit und CO2 Konzentration in der Luft, die die lebenden
Zellen in den Mikrotiterplatten oder den Mikrovertiefungsarrays
umgibt, wird eine optionale Umgebungskammer 304 durch das
System kontrolliert. Eine optionale Flüssigkeitstransportvorrichtung 305 (vgl. 8) wird durch das System
kontrolliert, um Flüssigkeiten
in die Vertiefungen während
des Scans zu verteilen.
-
Verarbeitung mit hohem Durchsatz 306 wird
zunächst
auf der Mikrotiterplatte oder in dem Mikrovertiefungsarray durch
Gewinnung und Analyse des Signals jeder der Vertiefungen in der
Platte durchgeführt.
Die Verarbeitung, die in der Betriebsart mit hohem Durchsatz 307 durchgeführt wird,
ist in 12 veranschaulicht und
nachstehend beschrieben. Vertiefungen, die in dieser Betriebsart
mit hohem Durchsatz eine ausgewählte Intensität der Antwort
aufweisen ("Treffer") werden durch das
System identifiziert. Das System führt eine konditionelle Operation 308 durch,
die auf Treffer testet. Wenn Treffer gefunden werden, dann werden
jene Vertiefungen mit den spezifischen Treffern weiterhin in der
Betriebsart mit hohem Gehalt (Mikrolevel) 309 weiteranalysiert.
Die Verarbeitung, die in der Betriebsart mit hohem Gehalt 312 durchgeführt wird,
ist in 13 veranschaulicht.
Das System aktualisiert dann 310 die Informatikdatenbank 318 mit
den Ergebnissen der Messungen der Platte. Wenn weitere Platten 313 analysiert
werden sollen, lädt
das System die nächste
Platte 303; andernfalls endet die Analyse der Platten 314.
-
Die nachstehende Diskussion beschreibt
die in 12 veranschaulichte
Betriebsart des hohen Durchsatzes. Die bevorzugte Ausführungsform
dieses Systems, das Screeningsystem in der dualen Betriebsart auf einer
einzelnen Plattform, wird beschrieben. Fachleute wissen, dass bei
dem System mit zwei Plattformen eher die Platte zwischen zwei optischen
Systemen als das optische System bewegt wird. Sobald das System
aufgebaut wurde und die Platte beladen wurde, beginnt das System
mit der HTS-Gewinnung und der Analyse 401. Das optische
HTS-Modul wird durch Kontrolle eines motorisierten optischen Positionierungsgeräts 402 auf
dem System in der dualen Betriebsart ausgewählt. In einem Fluoreszenzkanal
werden Daten von einem primären
Macker auf der Platte erhalten 403 und anhand eines Markierungsverfahrens 404 werden
Vertiefungen vom Plattenhintergrund isoliert. Bilder werden auch
in anderen verwendeten Fluoreszenzkanälen 405 gewonnen.
Der Bereich in jedem Bild, der jeder Vertiefung 406 entspricht,
wird gemessen 407. Eine Eigenschaft, die aus den Messungen einer
spezifischen Vertiefung berechnet wird, wird mit einem vordefinierten
Schwellenwert der Intensitätsantwort 408 verglichen
und basierend auf dem Ergebnis wird die Vertiefung entweder als
Treffer 409 gekennzeichnet oder nicht. Die Lokalisierung
der Vertiefungen, die als Treffer gekennzeichnet sind, werden für die nachfolgende
Verarbeitung in der Betriebsart mit hohem Gehalt gespeichert. Wenn
noch Vertiefungen übrigbleiben,
die verarbeitet werden sollen 410, dann geht das Programm zurück 406,
bis alle Vertiefungen verarbeitet wurden 411 und das System beendet
die Betriebsart mit hohem Durchsatz.
-
Nach der HTS-Analyse beginnt das
System mit der Verarbeitung in der Betriebsart mit hohem Gehalt 501,
der in 13 definiert
ist. Das System wählt
das optische HCS-Modul 502 durch Kontrolle des motorisierten
Positionierungssystems aus. Für
jede "Treffer"-Vertiefung, die
in der Betriebsart mit hohem Durchsatz identifiziert wurde, wird
auf die X,Y-Bühnenposition
der Vertiefung aus dem Speicher oder einer Diskette zurückgegriffen
und die Bühne
wird dann zur ausgewählten
Bühnenposition 503 bewegt.
Der Autofokusvorgang 504 wird durch das erste Feld in jeder
Treffervertiefung und dann alle 5 bis 8 Felder innerhalb jeder Vertiefung
einmal wiederdurchgeführt.
In dem Kanal werden Bilder des primären Markers 505 gewonnen
(typischerweise Zellkerne, die mit DAPI-, Hoechst- oder Pl-Fluoreszenzfarbstoff
gegengefärbt
wurden). Die Bilder werden dann mit einem adaptiven Schwellenwertverfahren 506 segmentiert
(getrennt in Bereiche von Kern und Nicht-Kern). Das Ergebnis des
Segmentationsverfahrens ist eine binäre Maske, auf der die Objekte
weiß und
der Hintergrund schwarz sind. Dieses binäre Bild, auch im Stand der
Technik als Maske bezeichnet, wird dazu verwendet zu bestimmen,
ob das Feld Objekte 507 enthält. Die Maske wird mit einem
Blasen (Blob)-Markierungsverfahren markiert, wobei jedes Objekt
(oder Blob) eine eigene zugewiesene Nummer besetzt. Wenn im Feld
Objekte gefunden werden, werden Bilder für alle anderen aktiven Kanäle 508 gewonnen,
wenn nicht, wandert das Gestell weiter zum nächsten Feld 514 in
der gegenwärtigen
Vertiefung. Jedes Objekt wird in dem Bild lokalisiert für weitere
Analyse 509. Morphologische Eigenschaften wie Bereich und
Form der Objekte werden dazu verwendet, Objekte auszuwählen, die
wahrscheinlich Zellkerne 510 sind und jene, die als Artefakte
eingeschätzt werden,
zu verwerfen (d. h. nicht weiterzuverarbeifen). Für jeden
gültigen
Zellkern wird die Position der XYZ-Bühne aufgezeichnet, ein kleines
Bild der Zelle wird gespeichert und die testspezifischen Eigenschaften 511 werden
gemessen. Das System führt
dann mehrere Tests mit den Zellen durch, indem verschiedene analytische
Verfahren angewandt werden, um Eigenschaften bei jeder der verschiedenen
Wellenlängen
zu messen. Nach Messung der Zelleigenschaften überprüft das System, ob im aktuellen
Feld 512 unverarbeitete Objekte vorhanden sind. Wenn diese
vorhanden sind, lokalisiert es das nächste Objekt 509 und
bestimmt, ob es den Kriterien für
einen gültigen
Zellkern 510 gerecht wird und misst seine Eigenschaften.
Nach Verarbeitung aller Objekte im aktuellen Feld bestimmt das System,
ob es in der aktuellen Vertiefung 513 mehr Zellen oder Felder
finden muss. Wenn es mehr Zellen oder Felder in der gegenwärtigen Vertiefung
finden muss, dann bewegt das System die XYZ-Bühne zum nächsten Feld innerhalb der gegenwärtigen Vertiefung 515.
Anderenfalls überprüft das System,
ob noch weitere Treffervertiefungen 515 gemessen werden
müssen.
Falls ja, dann schreitet das System zur Vertiefung 503 mit
dem nächsten
Treffer und durchläuft
einen weiteren Zyklus der Datengewinnung und der Analyse, anderenfalls
wird die HCS-Betriebsart 516 beendet.
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In einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum kinetischen Screening
lebender Zellen bereitgestellt. Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung werden dazu verwendet, die räumliche Verteilung zellulärer Bestandteile
zu einem bestimmten Zeitpunkt, dem Zeitpunkt der chemischen Fixierung,
zu charakterisieren. Als solche haben diese Ausführungsformen nur beschränkte Anwendbarkeit
zur Implementierung von Screens, die auf Kinetik basieren, aufgrund
der sequentiellen Art der Bildgewinnung und der Menge an Zeit, die
benötigt
wird, um alle Vertiefungen auf der Platte zu lesen. Da zum Beispiel
zum Lesen aller Vertiefungen 30 bis 60 Minuten erforderlich sein
können,
können
durch einfache Präparation
einer Platte lebender Zellen und nachfolgendem mehrmaligem Lesen
aller Vertiefungen nur sehr langsame kinetische Vorgänge gemessen
werden. Schnellere kinetische Vorgänge können gemessen werden, indem
jede Vertiefung mehrfach gelesen wird, bevor man zur nächsten Vertiefung
fortschreitet, aber die verstrichene Zeit zwischen der ersten und
der letzten Vertiefung wäre
zu lang und schnelle kinetische Prozesse wären wahrscheinlich zuende,
bevor man die letzte Vertiefung erreicht.
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Die Erweiterung der Erfindung zur
Erfassung der Kinetik lebender Zellen ermöglicht den Aufbau und die Verwendung
von Screens, durch die ein biologischer Vorgang anstelle von oder
zusätzlich
zu räumlichen Charakteristika
durch seine Kinetik charakterisiert wird. In vielen Fällen kann
die Reaktion in lebenden Zellen dadurch gemessen werden, dass ein
Reagens zu einer spezifischen Vertiefung gegeben wird und in geeigneten
Zeiträumen
multiple Messungen von diesen Zellen gemacht werden. Diese Ausführungsform
der dynamischen lebenden Zelle der Erfindung beinhaltet daher eine
Vorrichtung zum Flüssigkeitstransport
in einzelne Vertiefungen des Systems, um in jede Vertiefung zu einem
spezifischen Zeitpunkt vor dem Lesevorgang der Vertiefung Reagenzien
zu transportieren. Diese Ausführungsform
ermöglicht
daher kinetische Messungen mit einer zeitlichen Auflösung von
Sekunden bis Minuten in jeder Vertiefung der Platte. Zur Verbesserung
der Gesamteffizienz des Systems dynamischer lebender Zellen wird
das Kontrollprogramm zur Gewinnung von Daten modifiziert, um eine
repetitive Datengewinnung von Unterbereichen der Platte zu ermöglichen,
wodurch das System zwischen den Zeitpunkten, die für eine einzelne
Vertiefung nötig
sind, andere Vertiefungen lesen kann.
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8 beschreibt
ein Beispiel einer Flüssigkeitstransportvorrichtung,
die mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform
für lebende
Zellen verwendet werden kann und die vorstehend beschrieben wurde.
Mit diesem Aufbau können über einen
Satz von Pipettenspitzen 705 oder auch über eine einzelne Pipettenspitze
Reagenzien in alle Vertiefungen der Platte transportiert werden.
Die Bank von Spritzenpumpen 701 kann verwendet werden,
um Flüssigkeiten
gleichzeitig in 12 Vertiefungen zu transportieren oder auch in weniger
Vertiefungen, indem einige der Spitzen 705 entfernt werden.
Diese zeitliche Auflösung
des Systems kann daher, ohne zu Lasten der Datengewinnung zu gehen,
angepasst werden, indem die Anzahl der Spitzen und das Muster des
Scannings wie folgt ausgewechselt werden. Typischerweise erfordert
die Datengewinnung und die Analyse einer einzelnen Vertiefung etwa
5 Sekunden. Die Bewegung von Vertiefung zu Vertiefung unter Fokussieren in
einer Vertiefung erfordert etwa 5 Sekunden, so dass die Gesamtzykluszeit
für eine
Vertiefung etwa 10 Sekunden beträgt.
Wenn daher eine einzelne Pipettenspitze dazu verwendet wird, Flüssigkeit
in eine einzelne Vertiefung zu transportieren und Daten repetitiv
aus dieser Vertiefung gewonnen werden, dann können die Messungen mit einer
zeitlichen Auslösung
von etwa 5 Sekunden durchgeführt
werden. Wenn 6 Pipettenspitzen dazu verwendet werden, Flüssigkeit
gleichzeitig in 6 Vertiefungen zu transportieren und das System
repetitiv alle 6 Vertiefungen scannt, wird jeder Scan 60 Sekunden
erfordern, wodurch die zeitliche Auflösung etabliert wird. Für langsamere
Vorgänge,
bei denen nur alle 8 Minuten Daten gewonnen werden müssen, können Flüssigkeiten
auf eine Hälfte
der Platte transportiert werden, indem die Platte während der
Flüssigkeitstransportphase
bewegt wird und dann kann diese Hälfte der Platte repetitiv gescannt
werden. Durch Anpassung der Größe der Unterbereiche,
die auf der Platte gescannt werden, kann daher die zeitliche Auflösung angepasst werden,
ohne zwischen den Datengewinnungsbereichen Wartezeiten einbauen
zu müssen.
Da das System kontinuierlich scannt und Daten gewinnt, ist die gesamt
Zeit, die notwendig ist, einen kinetischen Datensatz von der Platte
zu gewinnen, genauso lang wie die Zeit, die für einen einzelnen Scan der
Platte erforderlich ist, multipliziert mit der Zahl der erforderlichen
Zeitpunkte. Typischerweise sollte 1 Zeitpunkt vor der Zugabe der Verbindungen
und 2 oder 3 Zeitpunkte nach Zugabe ausreichend sein für Zwecke
des Screenings.
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14 zeigt
den Aufbau der Datengewinnung, der für kinetische Analysen verwendet
wird. Der Beginn der Verarbeitung 801 ist die Konfiguration
des Systems, die größtenteils
identisch zur Standard-HCS-Konfiguration ist. zusätzlich muss
der Benutzer Informationen eingeben, die spezifisch für die durchzuführende kinetische
Analyse 802 sind, wie die Größe des Unterbereichs, die Anzahl
der erforderlichen Zeitpunkte und die erforderliche Steigerung der
Zeit. Ein Unterbereich ist eine Gruppe von Vertiefungen, die repetitiv
gescannt wird, um kinetische Daten zu gewinnen. Die Größe des Unterbereichs
wird angepasst, so dass das System während einer einzelnen Zeitspanne
einen gesamten Unterbereich scannen kann, wodurch Wartezeiten minimiert
werden. Die optimale Größe des Unterbereichs
wird aus den Einstellungsparametern berechnet und falls nötig durch
den Benutzer angepasst. Das System bewegt die Platte dann zum ersten
Unterbereich 803 und zur ersten Vertiefung in diesem Unterbereich 804 zur
Gewinnung der Vorstimulierungszeitpunkte (Zeit = 0). Der Ablauf
der Datengewinnung, die in jeder Vertiefung durchgeführt wird,
entspricht genau einem spezifischen HCS, das in der kinetischen
Betriebsart läuft. 15 erläutert ein Flussdiagramm für diese
Verarbeitung. Alle Schritte zwischen dem Start 901 und
der Rückkehr 902 sind
identisch mit den in 13 beschriebenen
Schritten 504 bis 514.
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Nach der Verarbeitung jeder Vertiefung
in einem Unterbereich kontrolliert das erfindungsgemäß verwendete
System, ob alle Vertiefungen im Unterbereich verarbeitet wurden
806 (14) und wandert über alle Vertiefungen,
bis der gesamte Bereich verarbeitet wurde. Das System bringt die
Platte dann in Position für
die Flüssigkeitszugabe
und kontrolliert den Flüssigkeitssystemtransport
von Flüssigkeiten
zum vollständigen
Unterbereich 807. Dies kann mehrere Zugaben für Unterbereiche
erfordern, die einige Reihen auf der Platte umfassen, wobei das
System die Platte zwischen den Zugaben auf der X,Y-Bühne bewegt.
Sobald die Flüssigkeiten
zugegeben wurden, bewegt sich das System zur ersten Vertiefung im
Unterbereich 808, um die Datengewinnung von Zeitpunkten
zu beginnen. Daten werden von jeder Vertiefung 809 gewonnen,
bevor das System durch alle Vertiefungen im Unterbereich 810 wandert.
Nach jedem Durchgang durch den Unterbereich kontrolliert das System,
ob alle Zeitpunkte 811 gemessen wurden, und wenn nicht,
legt es eine Pause 813 ein, um, wenn nötig 812, mit dem erforderlichen
Zeitschritt synchronisiert zu bleiben. Andernfalls überprüft das System
zusätzliche
Unterbereiche auf der Platte 814 und bewegt sich entweder
zum nächsten
Unterbereich 803 fort oder beendet den Vorgang 815.
Somit umfasst die Betriebsart der kinetischen Analyse die Identifizierung von
Unterbereichen aus der Mikrotiterplatte oder den zu untersuchenden
Mikrovertiefungen durch den Benutzer, basierend auf der zu untersuchenden
kinetischen Reaktion, wobei Daten innerhalb eines Unterbereichs gewonnen
werden, bevor Daten in einem nachfolgenden Unterbereich gewonnen
werden.
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Spezifische
Screens
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Zellscreeningverfahren und maschinenlesbares
Speichermedium, umfassend ein Programm, das einen Satz von Anweisungen
enthält,
durch die ein Zellscreeningsystem Abläufe zur Definition und Verteilung
und Aktivität
spezifischer zellulärer
Bestandteile und Vorgänge
ausführt,
zur Verfügung
gestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Zellscreeningsystem
ein fluoreszenzoptisches System mit hoher Vergrößerung, mit einer Bühne, die
zum Halten von Zellen angepasst ist und eine Vorrichtung zum Bewegen
der Bühne,
eine Digitalkamera, eine Lichtquelle zum Erhalt und zur Verarbeitung
der digitalen Daten von der Digitalkamera und einen Computer zum
Erhalt und zur Verarbeitung der digitalen Daten von der Digitalkamera.
Dieser Aspekt der Erfindung umfasst Programme, die das Zellscreeningsystem
anleiten, die Verteilung und Aktivität spezifischer zellulärer Bestandteile
und Prozesse unter Verwendung der lumineszierenden Sonden, dem optischen
bildgebenden System und der Mustererkennungssoftware der Erfindung
zu definieren. Bevorzugte Ausführungsformen
des maschinenlesbaren Speichermediums umfassen Programme, die aus
einem Satz von Instruktionen bestehen, durch die ein Zellscreeningsystem
veranlasst wird, die in den Figur. 9, 11, 12, 13, 14 oder 15 dargestellten
Vorgänge
auszuführen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
umfasst ein Programm, das aus einem Satz von Instruktionen besteht, die
dazu führen,
dass ein Zellscreeningsystem Vorgänge zum Nachweis der Verteilung
und der Aktivität
spezifischer zellulärer
Bestandteile und Verfahren ausführt.
In den meisten bevorzugten Ausführungsformen schließen die
zellulären
Vorgänge
die Kerntranslokation eines Proteins, zellulärer Morphologie, Apoptose,
Rezeptorinternalisierung und Protease-induzierte Translokation eines
Proteins ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellscreeningverfahren verwendet, um Verbindungen zu
identifizieren, die verschiedene zelluläre Prozesse modifizieren. Die
Zellen können
mit einer Testverbindung in Kontakt gebracht werden und die Wirkung
der Testverbindung auf einen zellulären Prozess kann analysiert
werden. Alternativ kann die Zelle mit einer Testverbindung und einem
bekannten Mittel, das den bestimmten zellulären Prozess modifiziert, in
Kontakt gebracht werden, um zu bestimmen, ob die Testverbindung die
Wirkung des bekannten Mittels inhibieren oder verstärken kann.
Somit können
die Verfahren verwendet werden, um Testverbindungen zu identifizieren,
die eine bestimmte zelluläre
Antwort verstärken
oder verringern, genauso, um eine Testverbindung zu identifizieren,
die die Fähigkeit
von anderen Mitteln, eine bestimmte zelluläre Antwort zu verstärken oder
zu verringern, beeinflusst. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden
die Orte, die die Zellen enthalten, analysiert, unter Verwendung
der oben beschriebenen Verfahren bei geringer Auflösung in
einem System mit einer Betriebsart mit hohem Durchsatz und nur eine
Untergruppe der Orte, die Zellen enthalten, werden analysiert in
der Betriebsart mit hohem Inhalt, um Lumineszenzsignale von den
lumineszenzmarkierten Reportermolekülen in subzellulären Kompartimenten
der zu analysierenden Zellen zu erhalten.
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Die nachstehenden Beispiele dienen
lediglich der Beschreibung und beschränken nicht den Schutzumfang
der Endung, der in den beigefügten
Ansprüchen
definiert wird. Die verschiedenen chemischen Verbindungen, Reagenzien,
Farbstoffe und Antikörper,
auf die in den nachstehenden Beispielen Bezug genommen wird, sind
erhältlich
von Quellen wie Sigma Chemical (St. Louis, MO), Molecular Probes
(Eugene, OR), Aldrich Chemical Company (Milwaukee, WI), Accurate
Chemical Company (Westbury, NY), Jackson Immunolabs und Clontech
(Palo Alto, CA).
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Beispiel 1 Screening der
Translokation vom Cytoplasma zum Kern:
-
a. Transkripfionsfaktoren
-
Die Regulation der Transkription
von einigen Genen schließt
die Aktivierung eines Transkriptionsfaktors im Cytoplasma ein, was
darin resultiert, dass der Faktor in den Kern transportiert wird,
wo er die Transkription von einem bestimmten Gen oder von Genen
initiieren kann. Diese Veränderung
in der Transkriptionsfaktorverteilung ist die Basis für einen
Screen für
das zellbasierte Screeningsystem, um Verbindungen nachzuweisen,
die Transkription eines bestimmten Gens oder einer Gruppe von Genen
inhibieren oder induzieren. Es wird eine generelle Beschreibung
des Screens gegeben, gefolgt von einem spezifischen Beispiel.
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Die Verteilung des Transkriptionsfaktors
wird bestimmt durch Markieren des Kerns mit einer DNA-spezifischen
Fluorophore wie Hoechst 33423 und des Transkriptionsfaktors mit
einem spezifischen fluoreszierenden Antikörper. Nach Autofokussierung
auf den Hoechst-markierten Kern wird ein Bild des Kerns in dem zellbasierten
Screeningsystem erworben und verwendet, um eine Maske durch eine
oder verschiedene optionale Schwellenwertverfahren, wie oben beschrieben,
zu erstellen. Die morphologischen Deskriptoren der Regionen, die
durch die Maske definiert werden, werden verglichen mit den benutzerdefinierten
Parametern und gültige
Kernmasken werden identifiziert und mit dem folgenden Verfahren
verwendet, um Transkriptionsfaktorverteilungen zu extrahieren. Jede
gültige
Kernmaske wird erodiert, um eine leicht kleinere Kernregion zu definieren.
Die durchschnittliche Antikörperfluoreszenz
in jeder dieser zwei Regionen wird bestimmt und der Unterschied
zwischen diesen Durchschnittswerten wird definiert als die NucCyt-Differenz.
Zwei Beispiele der Bestimmung von Kerntranslokationen sind nachstehend
diskutiert und in 10A-J dargestellt. 10A veranschaulicht eine unstimulierte
Zelle mit ihrem Kern 200, markiert mit einer blauen Fluorophore
und einen Transkriptionsfaktor in dem Cytoplasma 201, markiert
mit einer grünen
Fluorophore. 10B veranschaulicht die Kernmaske 202,
abgeleitet von dem zellbasierten Screeningsystem. 10C veranschaulicht
das Cytoplasma 203 der unstimulierten Zelle, abgebildet
bei einer grünen
Wellenlänge. 10D veranschaulicht die erodierte (reduzierte)
Kernmaske 202, um eine Kernprobenregion 204 mit
minimaler cytoplasmatischer Verteilung zu definieren. Die Kerngrenze 202 ist
mehrfach gedehnt (erweitert), um einen Ring zu bilden, der 2 bis
3 Pixel breit ist, der verwendet wird, um die cytoplasmatische Probenregion 205 für die gleiche
Zelle zu definieren. 10E veranschaulicht
weiterhin eine Seitenansicht, die die Kernprobenregion 204 und
die cytoplasmatische Probenregion 205 zeigt. Daten der
Kerntranslokation können
unter Verwendung dieser zwei Probenregionen automatisch analysiert
werden durch das zellbasierte Screeningsystem auf einer Zelle-für-Zelle-Basis. 10F-J veranschaulicht die Strategie zur
Bestimmung der Kerntranslokation in einer stimulierten Zelle. 10F veranschaulicht eine stimulierte Zelle
mit ihrem Kern 206, markiert mit einer blauen Fluorophore
und einem Transkriptionsfaktor, in dem Cytoplasma 207 markiert
mit einer grünen
Fluorophore. Die Kernmaske 208 in 10G ist
abgeleitet von dem zellbasierten Screeningsystem. 10H veranschaulicht
das Cytoplasma 209 einer stimulierten Zelle, abgebildet
bei einer grünen
Wellenlänge.
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Figur 101 veranschaulicht die Kernprobenregion 211 und
eine cytoplasmatische Probenregion 212 der stimulierten
Zelle. 10J veranschaulicht weiterhin
eine Seitenansicht, die die Kernprobenregion 211 und die cytoplasmatische
Probenregion 212 zeigt.
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Eine spezifische Anwendung dieses
Verfahrens wurde verwendet, um dieses Verfahren als einen Screen
zu validieren. Eine humane Zelllinie wurde in eine Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen plattiert. Einige Reihen der Vertiefungen wurden
mit IL-1, einem bekannten Induktor des NF-κB-Transkriptionsfaktors, titriert. Die
Zellen wurden dann fixiert und durch Standardverfahren mit einem
fluoresceinmarkierten Antikörper
gegen den Transkriptionsfaktor und Hoechst 33423 gefärbt. Das
zellbasierte Screeningsystem wurde verwendet, um Bilder von dieser
Platte zu erhalten und zu analysieren und man fand, dass die NucCyt-Differenz
stark mit der Menge des zugegebenen Agonisten in den Vertiefungen
korrelierte, wie in Figur. 16 dargestellt. In einem zweiten Experiment
wurde ein Antagonist gegen den Rezeptor für IL-1, IL-1RA titriert, in
der Anwesenheit von 1L-1α,
was stufenweise die Translokation, die durch IL-1α induziert
wurde, inhibierte. Man fand, dass die NucCyt-Differenz stark mit
dieser Inhibierung der Translokation korrelierte, wie dargestellt
in 17.
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Zusätzliche Experimente haben gezeigt,
dass die NucCyt-Differenz genauso wie das Nuc-Cyt-Verhältnis übereinstimmende Ergebnisse über einen
zweiten Bereich von Zelldichten und Reagenzkonzentrationen ergeben
und somit routinemäßig verwendet
werden können,
um eine Verbindungsbibliothek auf spezifische Kerntranslokationsaktivität zu screenen.
Weiterhin kann das gleiche Verfahren verwendet werden mit Antikörpern gegen
andere Transkriptionsfaktoren oder GFP-Transkriptionsfaktorchimären oder
fluoreszenzmarkierte Transkriptionsfaktoren, die in lebende fixierte
Zellen eingeführt
wurden, um auf Wirkungen auf die Regulation von Transkriptionsfaktoraktivität zu screenen.
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18 ist
eine repräsentative
Bildschirmanzeige auf einem PC-Bildschirm von Daten, die in Übereinstimmung
mit Beispiel 1 erhalten wurden. Diagramm 1 180 zeigt die Differenz
zwischen der durchschnittlichen Antikörperfluoreszenz in der Kernprobenregion
und cytoplasmatischen Probenregion, NucCyt-Differenz gegen Vertiefung
#. Diagramm 2 181 zeigt die durchschnittliche Fluoreszenz des Antikörpers in
der Kernprobenregion NP1-Durchschnitt gegen die Vertiefung #. Diagramm
3 182 zeigt die durchschnittliche Antikörperfluoreszenz in der cytoplasmatischen
Probenregion, LIP1-Durchschnitt gegen Vertiefung #. Die Software
erlaubt die Anzeige von Daten von jeder Zelle. Beispielsweise zeigt 18 eine Bildschirmanzeige 183,
das Kernbild 184 und das fluoreszierende Antikörperbild 185 für Zelle
# 26.
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Die NucCyt-Differenz, auf die in
Diagramm 1 180 aus 18 Bezug
genommen wird, ist die Differenz zwischen der durchschnittlichen
cytoplasmatischen Sondenintensität
(fluoreszierendes Reportermolekül)
und der durchschnittlichen Kernprobenintensität (fluoreszierendes Reportermolekül). Der
NP1-Durchschnitt, auf den in Diagramm 2 181 aus 18 Bezug genommen wird,
ist die durchschnittliche cytoplasmatische Sondenintensität (fluoreszierendes
Reportermolekül)
in der Kernprobenregion. Der L1P1-Durchschnitt, auf den in Diagramm 3 182
aus 18 Bezug genommen
wird, ist die durchschnittliche Sondenintensität (fluoreszierendes Reportermolekül) in der
cytoplasmatischen Probenregion.
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Der Fachmann weiß, dass dieser Aspekt der Erfindung
unter Verwendung anderer Transkriptionsfaktoren durchgeführt werden
kann, die aus dem Cytoplasma in den Kern nach Aktivierung translozieren.
In einem weiteren spezifischen Beispiel wurde die Aktivierung des
c-fos-Transkriptionsfaktors durch Definieren seiner räumlichen
Position in der Zelle bestimmt. Aktivierter c-fos wurde nur im Kern
gefunden, wohingegen inaktivierter c-fos im Cytoplasma vorlag.
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3T3-Zellen wurden mit 5000–10000 Zellen
pro Vertiefung in eine Polyfiltronics 96-Vertiefungsplatte plattiert.
Es wurde den Zellen ermöglicht
anzuheften und über
Nacht zu wachsen. Die Zellen wurden zweifach mit 100 μL serumfreien
Medium gespült,
inkubiert für
24–30
Stunden in serumfreien MEM-Kulturmedium und dann stimuliert mit
Blutplättchen-abgeleitetem
Wachstumsfaktor (PDGF-BB) (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), direkt
verdünnt
in serumfreies Medium bei Konzentrationen im Bereich von 1 bis 50
ng/ml für
eine durchschnittliche Zeit von 20 Minuten.
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Nach Stimulation wurden die Zellen
für 20
Minuten in 3,7% Formaldehydlösung
in 1X Hanks gepufferte Salinelösung
(HBSS) fixiert. Nach der Fixierung wurden die Zellen mit HBSS gewaschen,
um restliches Fixativ zu entfernen, für 90 Sekunden mit 0,5% Triton
X-100-Lösung in
HBSS permeabilisiert und zweifach mit HBSS gewaschen, um restliches
Detergens zu entfernen. Die Zellen wurden dann für 15 Minuten mit einer 0,1%-igen Lösung von
BSA in HBSS blockiert und weiterhin mit HBSS gewaschen, vor dem
Zusatz von verdünnter
primärer
Antikörperlösung.
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c-Fos Kaninchen-polyclononaler Antikörper (Calbiochem,
PC05) wurde 1 : 50 in HBSS verdünnt
und 50 μl
der Lösung
wurden in jede Vertiefung gegeben. Zellen wurden in Anwesenheit
des primären
Antikörpers für eine Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert und dann für eine Stunde bei Raumtemperatur
in einem lichtdichten Behälter
mit Ziegen-Antikaninchen sekundärem
Antikörper
konjugiert, an ALEXATM 488 (Molecular Probes)
inkubiert, verdünnt 1
: 500 aus einem 100 mg/ml Stock in HBSS. Hoechst DNA Farbstoff (Molecular Probes)
wurde dann zugegeben in einer Verdünnung von 1 : 1000 der Herstellerstocklösung (10 mg/ml).
Die Zellen wurden dann mit HBSS gewaschen und die Platte wurde vor
der Analyse mit dem erfindungsgemäßen Zellscreeningsystem verschlossen.
Die Daten aus diesen Experimenten zeigten, dass die erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
um transkriptionelle Aktivierung von c-fos durch seine räumliche
Position in Zellen zu messen.
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Der Fachmann weiß, dass obwohl das folgende
Verfahren auf den Nachweis von c-fos-Aktivierung angewendet wird,
es auf die Analyse von jedem Transkriptionsfaktor der aus dem Cytoplasma
in den Kern nach Aktivierung transloziert angewendet werden kann.
Beispiele von solchen Transkriptionsfaktoren schließen ein, sind
jedoch nicht beschränkt
auf, fos- und jun-Homologe-, NF-κB-
(Kernfaktor kappa aus B-Zellen), NFAT- (Kernfaktor von aktivierten
T-Lymphozyten), und STATs (Signaltransduktor und Aktivator der Transkription)-Faktoren
(zum Beispiel vgl. Strehlow, I., und Schindler, C. 1998, J. Biol.
Chem. 273: 28049–28056;
Chow et al. 1997 Science 278: 1638–1641; Ding et al. 1998 J.
Biol. Chem. 273: 28897–28905;
Baldwin, 1996. Annu Rev Immunol. 14: 649–83; Kuo, C. T. und J. M. Leiden.
1999. Annu Rev Immunol. 17: 149–87;
Rao et al. 1997. Annu Rev Immunol. 15: 707–47; Masuda et al. 1998. Cell
Signal. 10: 599–611;
Hoey, T., und U. Schindler. 1998. Curr Opin Genet Dev. 8: 582–7; Liu
et al. 1998. Curr Opin Immuol. 10: 271–8.)
-
Somit werden in diesem Aspekt der
Erfindung Indikatorzellen mit Testverbindungen behandelt und die Verteilung
von lumineszenzmarkiertem Transkriptionsfaktor wird in Raum und
Zeit gemessen, unter Verwendung eines Zellscreeningsystems wie das,
was vorstehend offenbart wurde. Der lumineszenzmarkierte Transkriptionsfaktor
kann exprimiert werden von oder zugegeben werden zu den Zellen,
entweder vor, zusammen, mit oder nach Kontaktieren der Zellen mit
einer Testverbindung.
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Der Transkriptionsfaktor kann zum
Beispiel als eine lumineszenzmarkierte Proteinchimäre durch transfizierte
Indikatorzellen exprimiert werden. Alternativ kann der lumineszenzmarkierte
Transkriptionsfaktor exprimiert werden, isoliert und zum größten Teil
in Indikatorzellen gebracht werden, wie vorstehend beschrieben oder
der Transkriptionsfaktor kann lumineszenzmarkiert werden nach der
Isolierung. In einer weiteren Alternative wird der Transkriptionsfaktor
von der Indikatorzelle exprimiert, die anschließend mit einer lumineszierenden
Markierung in Kontakt gebracht wird, wie zum Beispiel ein Antikörper, der
den Transkriptionsfaktor nachweist.
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In einem weiteren Aspekt werden Kits
zur Analyse der Transkriptionsfaktoraktivierung zur Verfügung gestellt,
umfassend einen Antikörper,
der spezifisch einen Transkriptionsfaktor von Interesse erkennt,
und Instruktionen zur Verwendung des Antikörpers zur Durchführung der
vorstehend beschriebenen Verfahren. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Transkriptionsfaktor-spezifische Antikörper oder ein sekundärer Antikörper, der
den Transkriptionsfaktorantikörper
nachweist, lumineszenzmarkiert. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
enthält
der Kit Zellen, die den Transkriptionsfaktor von Interesse exprimieren
und/oder der Kit enthält
eine Verbindung, von der bekannt ist, dass sie die Aktivierung des
Transkriptionsfaktors von Interesse modifiziert, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf Blutplättchen-abgeleiteten
Wachstumsfaktor (PDGF) und Serum, die beide fos-Aktivierung modifizieren;
und Interleukin 1 (IL-1) und Tumor-Nekrose-Faktor (TNF), die beide
NFκB Aktivierung
modifizieren.
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In einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit einen rekombinanten Expressionsvektor, der eine Nukleinsäure, die
einen Transkriptionsfaktor von Interesse kodiert, umfasst, der von
dem Cytoplasma in den Kern nach Aktivierung transloziert und Instruktionen
zur Verwendung des Expressionsvektors zu Identifizierung von Verbindungen,
die Transkriptionsfaktoraktivierung in einer Zelle von Interesse
modifizieren. Alternativ enthalten die Kits gereinigten, lumineszenzmarkierten
Transkriptionsfaktor. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Transkriptionsfaktor
als ein Fusionsprotein mit einem Lumineszenzprotein exprimiert,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf grün
fluoreszierendes Protein, Luceriferase oder Mutanten oder Fragmente
davon. In verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen enthält der Kit
weiterhin Zellen, die mit dem Expressionsvektor transfiziert sind,
einen Antikörper
oder Fragment, das spezifisch an den Transkriptionsfaktor von Interesse
bindet und/oder eine Verbindung, von der bekannt ist, dass sie die
Aktivierung des Transkriptionsfaktors von Interesse (wie oben) modifiziert.
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b. Proteinkinasen
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Die Cytoplasma-zum-Kern-Screeningverfahren
können
auch dazu verwendet werden, die Aktivierung jeder Proteinkinase,
die in einem inaktiven Status in dem Cytoplasma anwesend ist und
in den Kern nach Aktivierung transportiert wird, oder die ein Substrat
phosphoryliert, das von dem Cytoplasma in den Kern nach Phosphorylierung
transloziert wird, zu analysieren. Beispiele geeigneter Proteinasen
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, extrazelluläre
signalregulierte Proteinkinasen (ERKs), c-Jun Amino-terminale Kinasen
(JNKs), Fos-regulierende Proteinkinasen (FRKs), p38 Mitogen-aktivierte
Proteinkinase (p38MAPK), Proteinkinase A (PKA) und Mitogen-aktivierte
Proteinkinasekinasen (MAPKKs). (Für Bei spiele vergleiche Hall
et al. 1999. J. Biol. Chem. 274: 376–83; Han, et al. 1995. Biochim.
Biophys. Acta. 1265: 224–227;
Jaaro et al. 1997. Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 94: 3742–3747; Taylor,
et al. 1994. J. Biol. Chem. 269: 308–318; Zhao, Q., und F. S. Lee,
1999, J. Biol. Chem. 274: 8355–8;
Paolillo et al., 1999, J. Biol. Chem. 274: 6546–52; Coso et al., 1995, Cell
81-1137-1146; Tibbles, L. A., und J. R. Woodgett, 1999, Cell Mol
Life Sci. 55: 1230–54;
Schaeffer, H. J., und M. J. Weber, 1999, Mol. Cell Biol. 19: 2435–44)
-
Alternativ wird Proteinkinaseaktivität bestimmt
durch Beobachten der Translokation von einem lumineszenmarkierten
Proteinkinasesubstrat aus dem Cytoplasma in den Kern nach Phosphorylierung
durch die Proteinkinase von Interesse. In dieser Ausführungsform
ist das Substrat nicht phosphoryliert und cytoplasmatisch vor der
Phosphorylierung und wird in den Kern transloziert nach Phosphorylierung
durch die Proteinkinase. In dieser Ausführungsform besteht keine Notwendigkeit,
dass die Proteinkinase selbst aus dem Cytoplasma in den Kern transloziert
wird. Beispiele solcher Substrate (und der korrespondierenden Proteinkinasen) schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, c-jun (JNK-Substrat); fos (FRK-Substrat) und p38 (p38MAPK-Substrat).
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Somit werden in diesen Ausführungsformen
Indikatorzellen mit Testverbindungen behandelt und die Verteilung
von lumineszenzmarkierter Proteinkinase oder Proteinkinasesubstrat
wird in Raum und Zeit gemessen, unter Verwendung eines Zellscreeningsystems,
wie das, das vorstehend offenbart wurde. Die lumineszenzmarkierte
Proteinkinase oder das Proteinkinasesubstrat können exprimiert werden von
oder zugegeben werden zu den Zellen, entweder vor, zusammen, mit
oder nach In-Kontakt-Bringen der Zelle mit einer Testverbindung.
Die Proteinkinase oder das Proteinkinasesubstrat können zum
Beispiel als eine lumineszenzmarkierte Proteinchimäre von transfizierten
Indikatorzellen exprimiert werden. Alternativ kann die lumineszenzmarkierte
Proteinkinase oder das Proteinkinasesubstrat exprimiert werden,
isoliert und insgesamt in Indikatorzellen gebracht werden, wie vorstehend
beschrieben, oder die Proteinkinase oder das Proteinkinasesubstrat
können
lumineszenzmarkiert werden nach Isolierung. Als eine weitere Alternative
wird die Proteinkinase oder das Proteinkinasesubstrat von der Indikatorzelle
exprimiert, die anschließend
mit einer lumineszierenden Markierung in Kontakt gebracht wird,
wie einem markierten Antikörper,
der die Proteinkinase oder das Proteinkinasesubstrat nachweist.
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In einer weiteren Ausführungsform
wird die Proteinkinaseaktivität
bestimmt durch Beobachten des Phosphorylierungsstatus (d. h.: phosphoryliert
oder nicht phosphoryliert) eines Proteinkinasesubstrats. In dieser
Ausführungsform
besteht keine Notwendigkeit, dass entweder die Proteinkinase oder
das Proteinkinasesubstrat aus dem Cytoplasma in den Kern nach Aktivierung
transloziert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Phosphorylierungsstatus
beobachtet durch In-Kontakt-Bringen der Zellen mit einem Antikörper, der
nur die phosphorylierte Form des Proteinkinasesubstrats von Interesse
bindet (zum Beispiel wie offenbart in US-Patent Nr. 5,599,681).
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Biosensor der Phosphorylierung verwendet. Beispielsweise
kann ein lumineszierend markiertes Protein oder Fragment davon an
ein Protein fusioniert werden, das konstruiert wurde, um zu enthalten
(a) eine Phosphorylierungsstelle, die durch eine Proteinkinase von Interesse
erkannt wird; und (b) ein Kernlokalisierungssignal, das von der
Phc sphorylierung unmaskiert ist. Solch ein Biosensor wird somit
in den Kern nach Phosphory ierung transloziert und seine Translokation
kann verwendet werden als ein Maß der Protein cinaseaktivierung.
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In einem weiteren Aspekt werden Kits
zur Analyse der Proteinkinaseaktivierung zur Verfügung gestellt, umfassend
einen primären
Antikörper,
der spezifisch an eine Proteinkinase, ein Proteinkinasesubstrat
oder eine phosphorylierte Form des Proteinkinasesubstrats von Interesse
bindet und Instruktionen zur Verwendung des primären Antikörpers zur Identifizierung von
Verbindung, die Proteink naseaktivierung in einer Zelle von Interesse
modifizieren. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der primäre Antikörper oder
ein sekundärer Antikörper, der
den primären
Antikörper
nachweist, lumineszenzmarkiert. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Kit weiterhin Zellen, die die Proteinkinase von Interesse
und/oder eine Verbindung, von der bekannt ist, dass sie die Aktivierung
der Proteinkinase von Interesse modifiziert, umfasst, einschließlich, jedoch
nicht beschränkend
auf, Dibutyryl-cAMP (modifiziert PKA), Forskolin (PKA) und Anisomycin (p38MAPK).
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Alternativ umfassen die Kits einem
Expressionsvektor, der eine Proteinkinase oder ein Proteinkinasesubstrat
von Interesse, das aus dem Cytoplasma in den Kern nach Aktivierung
transloziert, kodiert und Instruktionen zur Verwendung des Expressionsvektors
zur Identifizierung von Verbindungen, die Proteinkinaseaktivierung
in einer Zelle von Interesse modifizieren. Alternativ enthalten
die Kits eine gereinigte, lumineszierend markierte Proteinkinase
oder Proteinkinasesubstrat. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Proteinkinase oder das Proteinkinasesubstrat Ion Interesse
als ein Fusionsprotein mit einem Lumineszenzprotein exprimiert.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der Kit weiterhin Zellen, die mit dem Expressionsvektor,
einem Antikörper
oder Fragment davon, das spezifisch an die Proteinkinase oder das
Proteinkinasesubstrat von Interesse bindet und/oder eine Verbindung,
von der bekannt ist, dass sie die Aktivierung der Proteinkinase
von Interesse modifiziert, umfasst (siehe vorstehend).
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In einem weiteren Aspekt umfasst
die vorliegende Erfindung ein maschinenlesbares Speichermedium, umfassend
ein Programm, enthaltend einen Satz von Instruktionen, die ein Zellscreeningsystem
dazu veranlassen, die Verfahren, die zur Analyse der Transkriptionsfaktor-
oder Proteinkinaseaktivierung offenbart sind, auszuführen, wobei
das Zellscreeningsystem ein optisches System mit einer Bühne umfasst,
die zum Halten einer Platte, die Zellen enthält, angepasst ist, eine digitale
Kamera, eine Vorrichtung zur Steuerung der Fluoreszenz oder Lumineszenz,
die von den Zellen emittiert wird zur digitalen Kamera und eine
Computervorrichtung zum Empfangen und Prozessieren der digitalen
Daten von der digitalen Kamera.
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Beispiel 2 Automatisierter
Screen für
Verbindungen, die zelluläre
Morphologie modifizieren
-
Veränderungen der Zellgröße sind
mit einer Anzahl von zellulären
Bedingungen assoziiert, wie Hypertrophie, Zellanheftung und -verbreitung,
Differenzierung, Wachstum und Teilung, nekrotischer und programmierter
Zelltod, Zellbewegung, Morphogenese, Röhrenbildung und Koloniebildung.
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Zelluläre Hypertrophie wurde beispielsweise
mit einer Kaskade von Veränderungen
in der Genexpression in Verbindung gebracht und kann in Zellkultur
durch eine Veränderung
in Zellgröße, die
deutlich sichtbar ist, in adhärenten
Zellen, die auf einem Deckgläschen
wachsen, charakterisiert werden.
-
Zellgröße kann auch gemessen werden,
um die Anheftung und Verteilung von adhärenten Zellen zu bestimmen.
Zellverteilung ist das Ergebnis der selektiven Bindung von Zelloberflächenrezeptoren
an Substratliganden und nachfolgende Aktivierung von Signaltransduktionswegen
zum Cytoskelett. Zellanheftung und -verteilung auf Substratmoleküle ist ein
wichtiger Schritt für
die Metastase von Krebszellen, Leukozytenaktivierung während der
Entzündungsantwort,
Keratinozytenbewegung während
Wundheilung und endotheliale Zellbewegung während Angiogenese. Verbindungen,
die diese Oberflächenrezeptoren,
Signaltransduktionswege oder das Cytoskelett beeinflussen, beeinflussen
auch die Zellverteilung und können
durch Messen der Zellgröße gescreent
werden.
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Der gesamte Zellbereich kann beobachtet
werden durch Markierung des gesamten Zellkörpers oder des Zellcytoplasmas
unter Verwendung von Cytoskelettmarkern, cytosolischen Volumenmarkern
oder Zelloberflächenmarkern
in Verbindung mit einer DNA-Markierung.
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Beispiele solcher Markierungen (viele
sind von Molecular Probes (Eugene, Oregon) und Sigma Chemical Co.
(St. Louis, Missouri)) schließen
die Folgenden ein:
-
-
Dem Fachmann sind Protokolle zur
Zellfärbung
mit diesen verschiedenen Mitteln gut bekannt. Die Zellen werden
lebend oder nach Fixierung gefärbt
und die Zellumgebung kann gemessen werden. Lebende Zellen, die mit
DilC16 gefärbt
wurden, haben beispielsweise homogen markierte Plasmamembranen und
die jeweiligen Zellquerschnitte werden einheitlich vom Hintergrund
durch Fluoreszenzintensität
des Farbstoffs unterschieden. Lebendzellfärbung mit cytosolischen Färbungen
wie CMFDA erzeugen eine Fluoreszenzintensität, die proportional zur Zelldicke
ist. Obwohl die Zellmarkierung in dünnen Bereichen der Zelle dunkler
ist, kann die Zellumgebung vom Hintergrund unterschieden werden.
Fixierte Zellen können
mit Cytoskelettmarkern wie ALEXATM 488-Phalloidin,
das polymerisiertes Actin markiert, gefärbt werden. Phalloidin färbt das
Cytoplasma nicht homogen, aber erlaubt immer noch die Unterscheidung
der Gesamtzellumgebung vom Hintergrund.
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Zelluläre Hypertrophie
-
Ein Screen zur Analyse zellulärer Hypertrophie
ist unter Verwendung der folgenden Strategie eingeschlossen. Primäre Rattenmonocyten
können
in Platten mit 96 Vertiefungen kultiviert werden, behandelt mit verschiedenen
Verbindungen und dann fixiert und markiert werden mit einem Fluoreszenzmarker
für die
Zellmembran oder das Cytoplasma oder das Cytoskelett, wie einem
Antikörper
gegen einen Zelloberflächenmarker
oder ein Fluoreszenzmarker für
das Cytoskelett-ähnliche
Rhodamin-Phalloidin, in Kombination mit einer DNA-Markierung wie
Hoechst.
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Nach Fokussierung auf die Hoechst-markierten
Kerne werden zwei Bilder enroorben, eins der Hoechst-markierten
Kerne und eins des fluoreszierenden Cytoplasmabildes. Die Kerne
werden identifiziert durch Bestimmung des Schwellenwertes, um eine
Maske zu erzeugen und dann Vergleichen der morphologischen Deskriptoren
der Maske mit einem Satz von benutzerdefinierten Deskriptorwerten.
Jedes Nichtkernbild (oder "cytoplasmatische
Bild") wird dann
getrennt prozessiert. Das Original-Cytoplasmabild kann einem Schwellenwert
unterzogen werden, was ein cytoplasmatisches Maskenbild erzeugt.
Lokale Regionen, die Zellen enthalten, werden um den Kern definiert.
Die Grenzen der Zellen in diesen Regionen werden dann durch eine
lokale dynamische Schwellenwertoperation auf der gleichen Region
in dem fluoreszierenden Antikörperbild
definiert. Eine Sequenz von Erosionen und Erweiterungen wird verwendet,
um sich leicht berührende
Zellen zu trennen und ein zweiter Satz von morphologischen Deskriptoren
wird verwendet, um Einzelzellen zu identifizieren. Der Bereich der
individuellen Zellen wird geordnet, um die Verteilung von Zellgrößen zu definieren
für den
Vergleich mit Größendaten
von normalen und hypertrophischen Zellen.
-
Antworten von ganzen Platten mit
96 Vertiefungen (gemessen als durchschnittlicher cytoplasmatischer
Bereich/Zelle) wurden analysiert durch die vorstehenden Verfahren,
und die Ergebnisse zeigten, dass der Assay gleich arbeiten wird
auf einer Vertiefung-zu-Vertiefung-, Platte-zu-Platte- und Tag-zu-Tag-Basis
(unter 15% cov für
ein maximales Signal). Die Daten zeigten eine sehr gute Korrelation
für jeden
Tag und es gab keine Variabilität,
die auf die Vertiefungsposition in der Platte zurückzuführen war.
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Die folgenden Summen können für das Feld
berechnet werden. Der angesammelte Ganzkernbereich ist die Zahl
von Nicht-Null-Pixeln in der Kernmaske. Der durchschnittliche Ganzkernbereich
ist der angesammelte Ganzkernbereich, geteilt durch die Gesamtzahl
von Kernen. Für
jedes Cytoplasmabild können
verschiedene Werte berechnet werden. Dieses ist der gesamte cytoplasmatische
Bereich, der die Anzahl von Nicht-Null-Pixeln der cytoplasmati schen
Maske ist. Die gesammelte cytoplasmatische Intensität ist die
Summe der Intensitäten
aller Pixel in der cytoplasmatischen Maske. Der cytoplasmatische
Bereich pro Kern ist der gesamte cytoplasmatische Bereich, geteilt
durch die Gesamtkernzahl. Die cytoplasmatische Intensität pro Kern ist
die angesammelte Cytoplasmaintensität, geteilt durch die Gesamtkernzahl.
Die durchschnittliche Cytoplasmaintensität ist die angesammelte Cytoplasmaintensität, geteilt
durch den Cytoplasmabereich. Das Cytoplasmakernverhältnis ist
der gesamte cytoplasmatische Bereich, geteilt durch den Gesamtkernbereich.
-
Zusätzlich können ein oder mehrere fluoreszierende
Antikörper
gegen andere zelluläre
Proteine wie die Hauptmuskelproteine Actin oder Myosin eingeschlossen
werden. Bilder dieser zusätzlich
markierten Proteine können
erhalten werden und gespeichert werden mit den vorstehenden Bildern,
zur späteren Übersicht, um
Anomalien in der Verteilung und Morphologie von diesen Proteinen
in hypertrophischen Zellen zu identifizieren. Dieses Beispiel eines
Multiparameterscreens ermöglicht
die gleichzeitige Analyse von zellulärer Hypertrophie und Veränderungen
in Actin- und Myosinverteilung.
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Der Fachmann weiß, dass während die Beispiele Myocytenhypertrophie
analysieren, diese Verfahren auch angewendet werden können, um
Hypertrophie zu analysieren oder generelle Morphologieveränderungen in
einem Zelltyp.
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Zellmorphologie-Assays
für Prostatakarzinom
-
Zellverteilung ist ein Maß für die Antwort
von Zelloberflächenrezeptoren
auf Substratanheftungs-Liganden. Die Verteilung ist proportional
zu der Ligandenkonzentration oder zu der Konzentration von Verbindungen,
die Rezeptorligandenfunktion reduzieren. Ein Beispiel für selektive
Zellsubstratanheftung ist Prostatakarzinom-Zelladhäsion an
das extrazelluläre
Matrixprotein Kollagen. Prostatakrebszellen metastasieren zum Knochen über selektive
Adhäsion
an Kollagen.
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Verbindung die mit Metastasen von
Prostatakarzinomzellen interferieren wurden wie folgt gescreent. PC3
humane Prostatakarzinomzellen wurden in Medium mit geeigneten Stimulanzien
kultiviert und auf kollagenbeschichtete Platten mit 96 Vertiefungen
gebracht. Ligandenkonzentration kann variiert werden oder Inhibitoren
der Zellverteilung können
den Vertiefungen zugefügt
werden. Beispiele für
Verbindungen, die Verteilung bewirken können sind Rezeptorantagonisten
wie Integrin- oder Proteoglycan-blockierende Antikörper, Signalinhibitoren
einschließlich
Phosphatidyl-Inositol3-Kinaseinhibitoren und Cytoskelettinhibitoren
wie Cytochalasin D. Nach zwei Stunden wurden die Zellen fixiert
und mit ALEXATM 488 Phalloi din
(Molecular Probes) und Hoechst 33342 gefärbt, nach dem Protokoll für zelluläre Hypertrophie.
Die Größe der Zellen
unter diesen verschiedenen Bedingungen, gemessen wie beim cytoplasmatischen
Färben,
können
von Hintergrundniveau unterschieden werden. Die Anzahl von Zellen
pro Feld wird durch Messen der Zahl von Kernen, die mit Hoechst
DNA-Farbstoff gefärbt wurden
bestimmt. Der Bereich pro Zelle wird durch Teilen des cytoplasmatischen
Bereichs (Phalloidinbild) durch die Zellzahl (Hoechst-Bild) gefunden.
Die Größe der Zellen
ist proportional zu der Ligandenrezeptorfunktion. Da der Bereich
durch Ligandenkonzentration bestimmt wird und durch die resultierende
Funktion der Zellen kann Arzneimittelwirksamkeit genauso wie Arzneimittelstärke durch
diesen zellbasierten Assay bestimmt werden. Andere Messungen können durchgeführt werden,
wie vorstehend für
zelluläre
Hypertrophie diskutiert.
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Die Verfahren zur Analyse zellulärer Morphologie
können
in einem kombinierten Screen mit hohem Durchsatz und hohem Gehalt
verwendet werden. In einem Beispiel scannt die Betriebsart mit hohem
Durchsatz die gesamte Vertiefung auf einen Anstieg der Fluoreszenz-Phalloidinintensität. Ein Grenzwert
wird gesetzt, über
dem sowohl Kerne (Hoechst) als auch Zellen (Phalloidin) gemessen
werden in einer Betriebsart mit hohem Inhalt. In einem anderen Beispiel
wird ein Umgebungsbiosensor (Beispiele schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf die Biosensoren, die sensitiv auf Calcium und pH-Veränderungen
reagieren) wird den Zellen zugesetzt und die Zellen werden mit einer
Verbindung in Kontakt gebracht. Die Zellen werden in einer Betriebsart
mit hohem Durchsatz gescannt und die Vertiefungen, die einen vorbestimmten
Schwellenwert für
Lumineszenz des Biosensors übersteigen,
werden in einer Betriebsart mit hohem Inhalt gescannt.
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In einem weiteren Aspekt werden Kits
zur Verfügung
gestellt zur Analyse zellulärer
Morphologie, umfassend eine Lumineszenzverbindung, die verwendet
werden kann, um spezifisch Zellcytoplasma, Membran oder Cytoskelett
(wie die oben beschriebenen) zu markieren und Instruktionen zur
Verwendung der lumineszierenden Verbindung, um Teststimuli zu identifizieren,
die Veränderungen
in der zellulären
Morphologie gemäß den vorstehenden
Verfahren induzieren oder inhibieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Kit weiterhin einen lumineszierenden Marken für Zellkerne.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Kit
wenigstens eine Verbindung, von der bekannt ist, dass sie zelluläre Morphologie
modifiziert, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Integrin- oder Proteoglycan-blockierende Antikörper, Signalinhibitoren,
einschließlich
Phosphatidylinositol-3-Kinaseinhibitoren
und Cytoskelettinhibitoren wie Cytochalasin D.
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In einem weiteren Aspekt umfasst
die vorliegende Erfindung ein maschinenlesbares Speichermedium, das
ein Programm umfasst, das einen Satz von Instruktionen enthält, das
ein Zellscreeningsystem dazu veranlasst, die offenbarten Verfahren
zur Analyse zellulärer
Morphologie auszuführen,
wobei das Zellscreeningsystem ein optisches System umfasst mit einer
Bühne,
die zum Halten einer Platte, die Zellen enthält, angepasst ist, eine digitale
Kamera, eine Vorrichtung zur Steuerung der Fluoreszenz oder Lumineszenz,
die von den Zellen emittiert wird zu der digitalen Kamera und Computervorrichtungen
zum Empfang und zur Prozessierung der digitalen Daten von der digitalen
Kamera.
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Beispiel 3 Screen in der
dualem Betriebsart (Modus) mit hohem Durchsatz und mit hohem Gehalt
-
Das folgende Beispiel ist ein Screen
auf Aktivierung eines G-Protein-gekoppelten Rezeptors (GPCR), wie
nachgewiesen durch die Translokation des GPCR aus der Plasmamembran
zu einem nahen Kernort. Dieses Beispiel veranschaulicht, wie ein
Screen mit hohem Durchsatz mit einem Screen mit hohem Inhalt gekoppelt
werden kann in dem System der dualen Betriebsart für zellbasiertes
Screening.
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G-Protein-gekoppelte Rezeptoren sind
eine große
Klasse von 7 Transmembrandomänen-Zelloberflächenrezeptoren.
Liganden dieser Rezeptoren stimulieren eine Kaskade von sekundären Signalen
in der Zelle, die einschließen
können,
jedoch nicht beschränkt
sind auf, Ca++-transiente, cyclische AMP-Produktion,
Inositoltriphosphat (IP3)-Produktion und
Phosphorylierung. Jedes dieser Signale ist schnell, tritt innerhalb
von Sekunden bis Minuten auf, ist jedoch auch gewöhnlich.
Beispielsweise produzieren viele verschiedene GPCR ein sekundäres Ca++-Signal, wenn sie aktiviert werden. Die
Stimulierung eines GPCR resultiert auch in dem Transport dieses
GPCR aus der Zelloberflächenmembran
zu einem internen nahen Kernkompartiment. Diese Internalisierung
ist ein viel rezeptorspezifischer Indikator der Aktivierung eines
bestimmten Rezeptors, als die vorstehend beschriebenen sekundären Signale.
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19 veranschaulicht
einen Screen in der dualen Betriebsart auf Aktivierung eines GPCRs.
Zellen, die eine stabile Chimäre
von GPCR mit einem blau fluoreszierenden Protein (BFP) tragen, würden mit
der Acetoxymethylester-Form von Fluo-3 beladen sein, einem zelldurchlässigen Calciumindikator
(grüne
Fluoreszenz), der in lebenden Zellen durch die Hydrolyse der Ester
gefangen ist. Sie würden
dann in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte 601 gebracht
werden. Die Vertiefungen würden
dann mit einem Array von Testverbindungen behandelt werden, unter
Verwendung eines Flüssigkeitsliefersystems
und eine kurze Sequenz von Fluo-3-Bilder der gesamten Mikrotiterplatte
würde erhalten
werden und analysiert werden auf Vertiefungen, die eine Calciumantwort
zeigen (d. h. Betriebsart mit hohem Durchsatz). Diese Bilder würden wie
die Illustration der Mikrotiterplatte 601 in 19 erscheinen. Eine geringe Anzahl von
Vertiefungen, wie Vertiefungen C4 und E9 in der Darstellung, würde heller
fluoreszieren aufgrund der CA++-Entlassung
nach Stimulation des Rezeptors. Die Orte von Vertiefungen, die Verbindungen
enthalten, die eine Antwort 602 induzieren, würden dann
zu dem HCS-Programm transferiert werden und die optischen Mittel
würden
für eine
detaillierte Zell-für-Zell-Analyse
der blauen Fluoreszenz gewechselt werden für Anhaltspunkte der GPCR-Translokation
in die perinukleäre Region.
Der Boden von 19 veranschaulicht die
zwei möglichen
Ergebnisse der Analyse der hochauflösenden Zelldaten. Die Kamera
bildet eine Unterregion 604 des Vertiefungsbereichs 603 ab,
was Bilder der fluoreszierenden Zellen 605 erzeugt. Die
gleichmäßige Verteilung
der Fluoreszenz in den Zellen in Vertiefung C4 zeigt an, dass der
Rezeptor nicht internalisierte, was impliziert, dass die CA++-ntwort, die gesehen wurde, ein Ergebnis
der Stimulierung einiger anderer Signalsysteme in der Zelle war.
Andererseits zeigen die Zellen in Vertiefung E9 606 klar eine Konzentration
des Rezeptors in der perinukleären
Region an, was klar die vollständige
Aktivierung des Rezeptors anzeigt. Da nur wenige Treffervertiefungen
mit hoher Auflösung
analysiert werden müssen,
kann der Gesamtdurchsatz des Systems der dualem Betriebsart sehr
hoch sein, verglichen mit dem hohen Durchsatz-System alleine.
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Beispiel 4 Kinetischer
Screen mit hohem Inhalt
-
Das Folgende ist ein Beispiel eines
Screens, um die Kinetiken der Internalisierung eines Rezeptors zu messen.
Wie vorstehend beschrieben, resultiert die Stimulierung eines GPCRs
in der Internalisierung des Rezeptors mit einem Zeitablauf von etwa
15 Minuten. Das einfache Nachweisen des Endpunkts als Internalisierung
oder nicht kann nicht ausreichend sein für die nähere Bestimmung der Potenz
einer Verbindung als GPCR-Agonist oder -Antagonist. Jedoch würden 3 Zeitpunkte
in 5-Minuten-Intervallen Information nicht nur über die Potenz während des
Zeitabschnittes der Messung zur Verfügung stellen, sondern würde auch
die Extrapolation der Daten auf viel längere Zeitabschnitte erlauben.
Um diesen Assay durchzuführen,
würden
die Unterregionen als zwei Reihen definiert werden, die Probenintervalle
als 5 Minuten und die Gesamtzahl von Zeitpunkten als 3. Das System
würde dann
beginnen durch Scannen von zwei Reihen und dann den zwei Reihen Reagenzien
zuzufügen,
was die Zeit = 0 Referenz etabliert. Nach Zusatz der Reagenzien
würde das
System wieder die zwei Reihen Unterregion scannen, um die Daten
des ersten Zeitpunkts zu erlangen. Da dieser Prozess etwa 250 Sekunden
dauern würde,
einschließlich
zurückscannen
zum Beginn der Unterregion, würde
das System 50 Sekunden warten, um die Erfassung des zweiten Zeitpunktes
zu beginnen. Zwei weitere Zyklen würden die drei Zeitpunkte erzeugen
und das System würde
zu der zweiten Subregionreihe wandern. Die endgültigen Subregionen aus zwei
2-Reihen würden
gescannt werden, um alle Vertiefungen auf der Platte zu beenden,
was in vier Zeitpunkten für
jede Vertiefung über
die gesamte Platte resultieren würde.
Obwohl die Zeitpunkte für
die Vertiefungen leicht versetzt sein würden, im Vergleich zum Zeit
= O-Punkt, würde
der Abstand der Zeitpunkte sehr nah an den erforderlichen 5 Minuten
liegen und die gegenwärtigen
Erkennungszeiten und die Ergebnisse würden mit größerer Genauigkeit als in fixierten
Zellscreens aufgezeichnet werden.
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Beispiel 5 Screen mit
hohem Gehalt der humanen Glucocorticoid-Rezeptor-Translokation
-
Eine Klasse von HCS schließt die arzneimittelinduzierte
dynamische Umverteilung von intrazellulären Bestandteilen ein. Der
humane Glucocorticoid-Rezeptor (hGR), ein Einzel-"Sensor" in der komplexen
Umgebungsantwortmaschinerie der Zelle, bindet Steroidmoleküle, die
in die Zelle verbreitet wurden. Der Ligandenrezeptorkomplex transloziert
zum Kern, wo transkriptionelle Aktivierung auftritt (Htun et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 93: 4845, 1996).
-
Hormonrezeptoren sind generell ein
exzellentes Arzneimittelziel, da ihre Aktivität an der Spitze von intrazellulären Schlüsselsignalwegen
liegt. Deshalb hat ein Screen mit hohem Inhalt von hGR-Translokation
einen eindeutigen Vorteil gegenüber
in vitro Liganden-Rezeptorbindungs-Assays. Die Verfügbarkeit
von bis zu zwei weiteren Kanälen
der Fluoreszenz in dem Zellscreeningsystem der vorliegenden Erfindung
ermöglicht
es dem Screen, zwei zusätzliche
Parameter parallel zu enthalten, wie andere Rezeptoren oder unterschiedliche Ziele
oder andere zelluläre
Prozesse.
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Plasmidkonstrukt. Ein eukaryotisches
Expressionsplasmid, das eine kodierende Sequenz für ein grün fluoreszierendes
Protein – Human
Glucocorticoid Rezeptor (GFP-hGR) Chimäre enthält, wurde unter Verwendung
von GFP-Mutanten hergestellt (Palm et al., Nat. Struct. Biol. 4:
361 (1997)). Das Konstrukt wurde dann verwendet, um eine humane
Gebärmutterkrebszelllinie
(HeLa) zu transfizieren.
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Zellpräparation und Transfektion.
HeLa-Zellen (ATCC CCL-2) wurden trypsiniert und ausplattiert unter Verwendung
von DMEM, enthaltend 5% Aktivkohle-/Dextran-behandeltes fötales Rinderserum
(FBS) (HyClone) und 1% Penicillinstreptomycin (C-DMEM) 12–24 Stunden
vor Transfektion und inkubiert bei 37°C und 5% CO2.
Transfektionen wurden durchgeführt
durch Calciumphosphatco-präzipitation
(Graham und Van der Eb, Virology 52: 456, 1973; Sambrook et al.,
(1989). Molecular Cloning: A Laboraton Manual, zweite Ausgabe, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, 1989) oder mit
Lipofectamin (Life Technologies, Gaithersburg, MD). Für die Calciumphosphat-Transfektion
wurde das Medium vor der Transfektion mit DMEM, enthaltend 5% Aktivkohle-/Dextran-behandeltes
FBS, ersetzt. Zellen wurden mit dem Calcimphosphat-DNA-Präzipitat
für 4–5 Stunden
bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert, 3–4 mal mit DMEM gewaschen,
um das Präzipitat
zu entfernen, gefolgt von dem Zusatz von C-DMEM.
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Lipofectamintransfektionen wurden
in serumfreien DMEM durchgeführt,
ohne Antibiotika gemäß den Herstelleranweisungen
(Life Technologies, Gaithersburg, MD). Nach einer 2–3-stündigen Inkubation
mit dem DNA-Liposomenkomplex wurde das Medium entfernt und durch
C-DMEM ersetzt. Alle transfizierten Zellen in Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen wurden bei 33°C
und 50% CO2 für 24–48 Stunden vor der Arzneimittelbehandlung
inkubiert. Die Experimente wurden mit dem Transient-exprimierten
Rezeptor in HeLa-Zellen durchgeführt.
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Dexamethason-Induktion von GFP-hGR
Translokation. Um Rezeptorligandentranslokations-kinetische Daten
zu erhalten, wurden Kerne von transfizierten Zellen zunächst mit
5 μg/ml
Hoechst 33342 (Molecular Probes) in C-DMEM für 20 Minuten bei 33°C und 5%
CO2 markiert. Die Zellen wurden einmal in
Hank's Balancierter
Salzlösung
(HBSS) gewaschen, gefolgt von dem Zusatz von 100 nM Dexamethason
in HBSS mit 1% Aktivkohle-/Dextranbehandeltem FBS. Um zu bestimmten
Zeitpunkten Dexamethasontitrationsdaten zu erhalten, wurden die
transfizierten HeLa-Zellen zunächst
mit DMEM gewaschen und dann bei 33°C und 5% CO2 für eine Stunde
in Anwesenheit von 0 bis 1000 nM Dexamethason in DMEM, enthaltend
1 % Aktivkohle-/Dextran-behandeltes FBS inkubiert. Die Zellen wurden
lebend analysiert oder sie wurden mit HBSS gespült, fixiert für 15 Minuten
mit 3,7% Formaldehyd in HBSS, gefärbt mit Hoechst 33342 und vor
der Analyse gewaschen. Das intrazelluläre GFPhGR Fluoreszenzsignal
verschwand nicht durch dieses Fixierungsverfahren.
-
Bilderfassung und Analyse. Kinetische
Daten wurden gesammelt durch Erfassen von Fluoreszenzbildpaaren
(GFP-hGR- und Hoechst 33342-markierte Kerne) aus Feldern von lebenden
Zellen in 1-Minuten-Intervallen für 30 Minuten nach dem Zusatz
von Dexamethason. Ebenso wurden Bildpaare von jeder Vertiefung der Screening-Platten
mit dem fixiertem Zeitpunkt 1 Stunde nach Zusatz von Dexamethason
erhalten. In beiden Fällen
wurden die Bildpaare, die zu jedem Zeitpunkt erhalten wurden, verwendet,
um Kern und cytoplasmatische Regionen in jeder Zelle zu definieren.
Die Translokation von GFP-hGR wurde berechnet durch Teilen der integrierten
Fluoreszenzintensität
von GFP-hGR in dem Kern durch die integrierte Fluoreszenzintensität von der
Chimäre
in dem Cytoplasma oder als eine kerncytoplasmatische Differenz von
GFP-Fluoreszenz. In dem Screen mit festgelegten Zeitpunkten wurde
dieses Translokationsverhältnis
berechnet aus Daten, die aus wenigstens 200 Zellen erhalten wurden,
die bei jeder Konzentration von Dexamethason getestet wurden. Arzneimittelinduzierte
Translokation von GFP-hGR aus dem Cytoplasma in den Kern wurde deshalb
mit einem Anstieg in dem Translokationsverhältnis korreliert.
-
Ergebnisse. 20 zeigt schematisch die arzneimittelinduzierte
Cytoplasma 253 zu Kern 252-Translokation des humanen Glucocorticoidrezeptors.
Das obere Paar schematischer Diagramme zeigt die Lokalisation von
GFP-hGR in der Zelle vor 250 (A)- und nach 251 (B)-Stimulation mit
Dexamethason. Unter diesen experimentellen Bedingungen induziert
das Arzneimittel einen großen
Teil der cytoplasmatischen GFP-hGR zur Translokation in den Kern.
Diese Umverteilung wird quantifiziert durch Bestimmen des integrierten
Intensitätsverhältnisses
der cytoplasmatischen und Kernfluoreszenz in behandelten 255 und
unbehandelten 254 Zellen. Das untere Paar der fluoreszenzmikroskopischen
Aufnahmen zeigt die dynamische Umverteilung von GFP-hGR in einer
Einzelzelle, vor 254 und nach 255 Behandlung. Der HCS wird durchgeführt mit
Vertiefungen, die hunderte bis tausende von transfizierten Zellen
enthalten und die Translokation wird quantifiziert für jede Zelle
in dem Feld, das GFP-Fluoreszenz zeigt. Obwohl die Verwendung einer
stabil transfizierten Zelllinie die höchste Konsistenz in markierten
Zellen erreichen würde,
störten
die heterogenen Spiegel von GFP-hGR-Expression, die durch transiente
Transfektion induziert wurden, nicht die Analyse durch das Zellscreeningsystem der
vorliegenden Erfindung.
-
Um den Screen durchzuführen, scannt
das Zellscreeningsystem jede Vertiefung der Platte, bildet eine Population
von Zellen in jeder ab und analysiert die Zellen individuell. Hier
werden zwei Kanäle
der Fluoreszenz verwendet, um die cytoplasmatische und Kernverteilung
von dem GFP-hGR in jeder Zelle zu definieren. Abgebildet in 21 ist das grafische Benutzerinterface
des Zellscreeningsystems nahe dem Ende des GFP-hGR-Screens. Dieses
Benutzerinterface bildet die parallele Datensammlung ab und analysiert
die Fähigkeiten
des Systems. Die Fenster, markiert als "Kern" 261
und "GFP-hGR" 262, zeigen das
Paar Fluoreszenzbilder, die erhalten wurden und in einem Einzelfeld
analysiert wurden. Das Fenster, markiert als "Farbüberlagerung" 260, wird durch
Pseudokolorierung der vorstehenden Bilder gebildet und mischt sie
so, dass der Benutzer sofort zelluläre Veränderungen identifizieren kann.
In dem "gespeicherte
Objektregionen"-Fenster
265 wird ein Bild, das jede analysierte Zelle enthält, und
ihre Nachbarn gezeigt, wie es archiviert wird. Weiterhin werden
die HCS-Daten gesammelt,
sie werden analysiert für
den Fall der GFP-hGR-Translokation und in eine sofortige "Treffer"-Antwort übersetzt.
Die Platte mit 96 Vertiefungen, abgebildet in dem unte ren Fenster
des Screens 267, zeigt, welche Vertiefungen einen Satz
von benutzerdefinierten Screeningkriterien erfüllt haben. Beispielsweise zeigt
eine weiß gefärbte Vertiefung 269,
dass die arzneimittelinduzierte Translokation einen vorbestimmten
Schwellenwert von 50% überschritten
hat. Andererseits zeigt eine schwarz gefärbte Vertiefung 270,
dass das getestete Arzneimittel weniger als 10% Translokation induziert.
Grau gefärbte
Vertiefungen 268 zeigen "Treffer", in denen der Translokationswert zwischen
10 und 50% fällt.
Reihe "E" auf der analysierten Platte
mit 96 Vertiefungen 266 zeigt eine Titration mit einem
Arzneimittel, von dem bekannt ist, dass es GFP-hGR-Translokation
aktiviert, Dexamethason. Dieser Beispielscreen verwendet nur zwei
Fluoreszenzkanäle.
Zwei zusätzliche
Kanäle
(Kanäle
3 263 und 4 264) sind erhältlich
für Parallelanalysen
von anderen spezifischen Zielen, Zellprozessen oder Cytotoxizität, um Screens
mit multiplen Parametern zu erzeugen.
-
Es gibt eine Verbindung zwischen
der Bilddatenbank und der Informationsdatenbank, was ein starkes Werkzeug
während
des Validierungsprozesses von neuen Screens ist. Bei Abschluss eines
Screens hat der Benutzer den vollständigen Zugang zu Bild- und
berechneten Daten (22).
Das umfassende Datenanalysepaket des Zellscreeningsystem ermöglicht es
dem Benutzer, HCS-Daten auf mehreren Ebenen zu untersuchen. Bilder
276 und detaillierte Daten in einer Bildschirmtabelle 279 für individuelle
Zellen können
separat betrachtet werden oder zusammenfassende Daten können gezeichnet
werden. Die berechneten Ergebnisse eines Einzelparameters für jede Zelle
in einer Platte mit 96 Vertiefungen ist beispielsweise in dem Feld,
bezeichnet als Diagramm 1 275, gezeigt. Durch Auswählen eines
Einzelpunkts in dem Diagramm kann der Benutzer den gesamten Datensatz
für eine
bestimmte Zelle anzeigen, der von einer existierenden Datenbank
abgerufen wird. Hier sind das Bildpaar 276 und detaillierte
Fluoreszenz und morphometrischen Daten von einer Einzelzelle (Zell#
118, graue Linie 277) gezeigt. Das große grafische Insert 278 zeigt
die Ergebnisse der Dexamethasonkonzentration auf die Translokation
von GFP-hGR. Jeder Punkt ist der Durchschnitt von Daten aus wenigstens
200 Zellen. Der berechnete EC50 für Dexamethason
in diesem Assay ist 2 nM.
-
Ein starker Aspekt von HCS mit dem
Zellscreeningsystem ist die Fähigkeit
von kinetischen Messungen unter Verwendung von Multicolorfluoreszenz
und morphometrischen Parametern in lebenden Zellen. Zeitliche und
räumliche
Messungen können
mit Einzelzellen in einer Population von Zellen in einem Feld durchgeführt werden. 23 zeigt kinetische Daten
der Dexamethason-induzierten Translokation von GFP-hGR in verschiedenen
Zellen in einem Einzelfeld. Humane HeLa-Zellen, die mit GFP-hGR
transfiziert waren, wurden mit 100 nM Dexamethason behandelt und
die Translokation von GFP-hGR wurde über die Zeit in einer Population von
Einzelzellen gemessen. Das Diagramm zeigt die Antwort von behan delten
Zellen 285, 286, 287 und 288 und
nichttransfizierte Zellen 289. Diese Daten zeigen auch
die Fähigkeit,
Zellen mit verschiedenen Expressionsspiegeln zu analysieren.
-
Beispiel 6 Screen mit
hohem Gehalt von arzneimittelinduzierter Apoptose
-
Apoptose ist ein komplexes zelluläres Programm,
das eine Myriade molekularer Ereignisse und Signaltransduktionswege
einschließt.
Um den Mechanismus von Arzneimittelwirkung in diesem Prozess zu
verstehen, ist es essentiell, so viele Ereignisse in den Zellen
wie möglich
zu messen, mit zeitlicher und räumlicher Auflösung. Deshalb
würde ein
Apoptosescreen, der wenig Zellprobenpräparation erfordert und dennoch
eine automatisierte Anzeige von verschiedenen mit Apoptose in Verbindung
stehenden Parametern zur Verfügung stellt,
ideal sein. Ein zellbasierter Assay, der für das Zellscreeningsystem entworten
wurde, wurde verwendet, um gleichzeitig verschiedene der morphologischen,
Organellen und makromolekularen Kennzeichen von Paclitaxel-induzierter
Apoptose zu quantifizieren.
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Zellpräparation. Die Zellen, die für diese
Studie ausgewählt
wurden, waren Mausbindegewebsfibroblasten (L-929; ATCC CCL-1) und
eine stark inversive Glioblastoma-Zelllinie (SNB-19; ATCC CRL-2219) (Welch et al., In
Vitro Cell. Dev. Biol. 31: 610, 1995). Am Tag vor der Behandlung
mit einem Apoptose-induzierenden Arzneimittel wurden 3500 Zellen
in jede Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen gebracht und über Nacht
bei 37°C
in einer befeuchteten 5% CO2-Atmosphäre inkubiert.
Am folgenden Tag wurde das Kulturmedium aus jeder Vertiefung entfernt
und mit frischem Medium ersetzt, das verschiedene Konzentrationen
von Paclitaxel (0–50 μM) von einem
20 mM Stock, der in DMSO hergestellt wurde, enthielt. Die maximale
Konzentration von DMSO, die in diesen Experimenten verwendet wurde,
war 0,25%. Die Zellen wurden dann für 26 Stunden, wie vorstehend,
inkubiert. Am Ende des Paclitaxelbehandlungszeitraums erhielt jede
Vertiefung frisches Medium, das 750 nM Mito-Tracker Red (Molecular Probes; Eugene,
OR) und 3 μg/ml
Hoechst 33342 DNA-bindenden Farbstoff (Molecular Probes) enthielt
und wurde wie vorstehend für
20 Minuten inkubiert. Jede Vertiefung der Platte wurde dann mit
HBSS gewaschen und mit 3,7% Formaldehyd in HBSS für 15 Minuten bei
Raumtemperatur fixiert. Das Formaldehyd wurde dann mit HBSS ausgewaschen
und die Zellen wurden für 90
Sekunden mit 0,5% (v/v) Triton X-100 permeabilisiert, gewaschen
mit HBSS, inkubiert mit 2 U ml–1 Bodipy FL Phallacidin
(Molecular Probes) für
30 Minuten und mit HBSS gewaschen. Die Vertiefungen auf der Platte wurden
mit 200 μL
HBSS gefüllt,
verschlossen und die Platte wurde bei 4°C gelagert, falls notwendig.
Die Fluoreszenzsignale von Platten, die auf diese Weise gelagert
wurden, waren für
wenigstens zwei Wochen nach Präparation
stabil. Wie in dem Kerntranslokationsassay kön nen Fluoreszenzreagenzien
entworfen werden, um diesen Assay in einen Lebendzellscreen mit
hohem Inhalt zu konvertieren.
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Bilderfassung und Analyse durch das
ArrayScan System. Die Fluoreszenzintensität von intrazellulärem MitoTracker
Red, Hoechst 33342 und Bodipy FL Phallacidin wurde mit dem Zellscreeningsystem,
wie oben beschrieben, gemessen. Morphometrische Daten von jedem
Paar von Bildern, das von jeder Vertiefung erhalten wurde, wurden
auch erhalten, um jedes Objekt in dem Bildfeld (z. B. Zellen und
Kerne) nachzuweisen und um ihre Größe, Form und integrierte Intensität zu berechnen.
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Kalkulationen und Ausgabe. Insgesamt
wurden 50–250
Zellen pro Bildfeld gemessen. Für
jedes Feld von Zellen wurden die folgenden Berechnungen durchgeführt: (1)
Der durchschnittliche Kernbereich (μm2) wurde
berechnet durch Teilen des Gesamtkernbereichs in einem Feld durch
die Anzahl der nachgewiesenen Kerne. (2) Der durchschnittliche Kernumfang
(μm) wurde
berechnet durch Teilen der Summe von Umfängen von allen Kernen in dem
Feld durch die Anzahl der nachgewiesenen Kerne in diesem Feld. Stark
gewundene apoptotische Kerne hatten die größten Kernumfangwerte. (3) Die
durchschnittliche Kernhelligkeit wurde berechnet durch Teilen der
integrierten Intensität
von dem Gesamtfeld der Kerne durch die Anzahl der Kerne in dem Feld.
Ein Anstieg in der Kernhelligkeit war mit gesteigertem DNA-Gehalt
korreliert. (4) Die durchschnittliche zelluläre Helligkeit wurde berechnet
durch Teilen der integrierten Intensität eines Gesamtfelds von Zellen, gefärbt mit
MitoTracker-Farbstoff durch die Anzahl von Kernen in dem Feld. Da
die Menge an MitoTracker-Farbstoff,
die sich in den Mitochondrien ansammelt, proportional zu dem mitochondrialen
Potential ist, stimmt ein Anstieg in der durchschnittlichen Zellhelligkeit
mit einem Anstieg im mitochondrialen Potential überein. (5) Die durchschnittliche
zelluläre
Helligkeit wurde auch berechnet durch Teilen der integrierten Intensität eines
Gesamtfelds von Zellen, die mit Bodipy FL Phallacidin-Farbstoff
gefärbt
waren, durch die Anzahl von Kernen in dem Feld. Da die Phallotoxine
mit hoher Affinität
an die polymerisierte Form von Actin binden, ist die Menge von Bodipy
FL Phallacidin-Farbstoff, der sich in der Zelle ansammelt, proportional
zu dem Actinpolymerisierungsstatus. Ein Anstieg in der durchschnittlichen
Zellhelligkeit stimmt mit einem Anstieg der Actinpolymerisierung überein.
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Ergebnisse. 24 (obere Felder) zeigt die Veränderungen,
die Paclitaxel in der Kernmorphologie von L-929 Zellen induzierte.
Ansteigende Mengen an Paclitaxel hatten eine Vergrößerung und
Fragmentierung der Kerne zur Folge 293, ein Merkmal von
Apoptose. Die quantitative Analyse dieser und anderer Bilder, die von
dem Zellscreeningsystem erhalten wurden, ist in der gleichen Figur
dargestellt. Jeder gemessene Parameter zeigte, dass die L- 929 Zellen 296 weniger
empfindlich gegen geringe Konzentrationen von Paclitaxel waren als
die SNB-19 Zellen 297. Bei höheren Konzentrationen zeigten
die L-929 Zellen jedoch eine Antwort für jeden gemessenen Parameter.
Der Multiparameteransatz dieses Assays ist nützlich für die Zerlegung des Mechanismus
der Arzneimittelwirkung. Zum Beispiel erreichten der Bereich, die
Helligkeit und die Fragmentierung des Kerns 298 und die
Actinpolymerisierungswerte 294 einen Maximalwert, als SNB-19
Zellen mit 10 nM Paclitaxel behandelt wurden (24; obere und untere Diagramme). Allerdings
war das mitochondriale Potential 295 minimal bei der gleichen
Konzentration von Paclitaxel (24;
mittleres Diagramm). Die Tatsache, dass alle gemessen Parameter
Kontrollniveau erreichten bei gesteigerter Paclitaxelkonzentration
(> 20 nM) legt nahe,
dass SNB-19 Zellen arzneimittel-metabolische oder Clearance-Signaltransduktionswege
mit geringer Affinität
haben, die bei ausreichend hohen Spiegeln der Arzneimittel kompensieren.
Im Gegensatz zu der Arzneimittelempfindlichkeit von SNB-19 Zellen 297,
zeigten L-929 eine andere Antwort auf Paclitaxel 296. Diese
fibroblastischen Zellen zeigten eine maximale Antwort in vielen
Parametern bei 5 μM
Paclitaxel, eine 500-fach höhere
Dosis als SNB-19 Zellen. Weiterhin zeigten die L-929 Zellen keine
scharfe Verringerung in dem mitochondrialen Potential 295 bei
jeder der Paclitaxelkonzentrationen, die getestet wurden. Diese
Ergebnis ist in Übereinstimmung
mit der Anwesenheit eines einzigartigen Apoptose-Signaltransduktionsweges
zwischen einer normalen und einer Krebszelllinie. Diese Ergebnisse
zeigen somit, dass ein relativ einfaches Fluoreszenzmarkierungsprotokoll
mit dem Zellscreeningsystem der vorliegenden Erfindung gekoppelt
werden kann, um einen Screen mit hohem Inhalt von Schlüsselereignissen,
die in den programmierten Zelltod involviert sind, herzustellen.
-
Hintergrund
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Ein Schlüssel zu dem Mechanismus der
Apoptose war die Entdeckung, dass ungeachtet des letalen Stimulus
der Tod in identischer apoptotischer Morphologie resultierte, die
Zell- und Organellabbau und Neuverpackung, DNA-Spaltung in Nucleosomen,
große
Fragmente und Überhäufung der
fragmentierten Zelle zur Verhinderung einer Entzündungsantwort einschließt. Apoptose
unterscheidet sich deshalb von Nekrose, die eher durch akute Trauma
einer Zelle übermittelt
wird, was in der Verschüttung
von potentiellen toxischen und antigenen zellulären Bestandteilen in das intrazelluläre Milieu
resultiert, was zu einer inflammatorischen Antwort führt.
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Die Kriterien zur Bestimmung, ob
eine Zelle Apoptose erleidet (Wyllie et al., 1980, Int Rev Cytol.
68: 251–306;
Thompson, 1995, Science. 267: 1456–62; Majno und Joris, 1995,
Am J Pathol. 246: 3–15;
Allen et al., 1998, Cell Mol Life Sci. 54: 427–45), schließen bestimmte
mor phologische Veränderungen
in der Erscheinung der Zelle, genauso wie Veränderungen in biochemischen
und molekularen Markern ein. Apoptotische Zellen erleiden zum Beispiel
häufig
cytoplasmatische Membranblasenbildung (blebbing), ihre Chromosomen kondensieren
schnell und sammeln sich um die Kernperipherie, die Kernfragmente
und kleinen apoptotischen Körper
werden gebildet. In vielen, jedoch nicht allen apoptotischen Zellen
wird Chromatin ein Ziel für
spezifischen Nukleasen, die DNA schneiden.
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Apoptose wird normalerweise von einer
charakteristischen Veränderung
der Kernmorphologie (Chromatinkondensation oder -fragmentation)
begleitet und einer schrittweisen Fragmentation von DNA bis hin
zur Bildung von mono- und/oder oligomerischen Fragmenten von 200
Basenpaaren. Spezifische Veränderungen der
Organellenfunktion, wie das mitochondriale Membranpotential, treten
auf. Zusätzlich
werden die spezifischen Cysteinproteasen (Caspasen) aktiviert, die
ein hochselektives Muster von Proteindegradation durch proteolytische
Spaltung nach spezifischen Asparaginsäureresten katalysiert. Zusätzlich erlaubt
die externe Oberflächenaussetzung
von Phosphatidylserinresten (normalerweise auf der inneren Membranseite)
die Erkennung und Eliminierung von apoptotischen Zellen, bevor die
Membran bricht und Cytosol oder Organellen in den intrazellulären Raum
austreten und entzündliche
Antworten elizitieren. Zellen, die Apoptose durchleben, tendieren
darüber
hinaus zur Schrumpfung, während
sie auch einen reduzierten intrazellulären Kaliumspiegel haben.
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Die generellen Muster der apoptotischen
Signale sind sehr ähnlich
unter verschiedenen Zelltypen und apoptotischen Induktoren. Die
Details des Signaltransduktionsweges variieren jedoch signifikant,
abhängig von
dem Zelltyp und dem Induktor. Die Abhängigkeit und Unabhängigkeit
von verschiedenen Signaltransduktionswegen, die in die Apoptose
involviert sind, sind zur Zeit Gegenstand intensiver Forschung.
Wir zeigen hier, dass der Signalweg auch abhängig von der Dosis des Induktors
in spezifischen Zelltypen variiert.
-
Kernmorphologie
-
Zellen, die Apoptose durchleben,
zeigen normalerweise zwei Typen von Kernveränderungen, Fragmentation oder
Kondensation ((Majno und Joris, 1995), (Earnshaw, 1995)). Die Antwort
in einem Zelltyp scheint abhängig
von dem apoptotischen Induktor zu variieren. Während der Kernfragmentation
wird ein kreisförmiger
oder ovaler Kerr zunehmend lappenförmig. Schließlich fragmentiert
der Kern dramatisch in viele Unterkerne. Manchmal kann die Dichte
des Chromatins in dem lappenförmigen
Kern räumliche
Variationen in der Verteilung (Heterochromatisierung) zeigen, annähernd die
Begrenzung, die bei Kernkondensation gesehen wird.
-
Kernkondensation wurde von manchen
Zelltypen berichtet, wie MCF-7 (Saunders et al., 1997, Int J Cancer.
70L214-20). Kondensation scheint als eine Konsequenz des Verlustes
der strukturellen Integrität
des Euchromatins, der Kernmatrix und der Kernlamina aufzutreten
(Hendzel et al., 1998, J Biol Chem. 273: 24470–8). Während der Kernkondensation
konzentriert sich das Chromatin am Rand des Kerns, was zu einer Gesamtschrumpfung
des Kerns führt.
Somit muss die Verwendung der Kernmorphologie als ein Maß der Apoptose
sowohl Kondensation als auch Fragmentation in Betracht ziehen.
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Material und
Verfahren
-
Zellen wurden in eine Platte mit
96 Vertiefungen mit einer Dichte von 3 x 103 bis
1 × 104 Zellen/Vertiefung plattiert. Am folgenden
Tag wurden apoptotische Induktoren zugesetzt mit angegebenen Konzentrationen und
die Zellen wurden für
die angegebene Zeit (normalerweise 16–30 Stunden) inkubiert. Am
nächsten
Tag wurde das Medium entfernt und die Zellen wurden mit 5 μg/ml Hoechst
(Molecular Probes, Inc.) in frischem Medium gefärbt und für 30 Minuten bei 37°C inkubiert.
Die Zellen wurden in Hank's
Balancierter Salzlösung (HBSS)
gewaschen und mit 3,7% Formaldehyd in HBSS bei Raumtemperatur fixiert.
Die Zellen wurden 2X mit HBSS bei Raumtemperatur gewaschen und die
Platte wurde verschlossen.
-
Die Quantifizierung der Veränderungen
in der Kernmorphologie nach Induktion von Apoptose wurde erreicht
durch (1) Messen der effektiven Größe der Kernregion; und (2)
Messen des Grads der Windung (convolution) des Umfangs. Der Größenparameter
stellt ein empfindlichere Messung der Kernkondensation zur Verfügung, wohingegen
die Umfangmessung eine empfindlichere Messung der Kernfragmentation
zur Verfügung
stellt.
-
Ergebnisse und
Diskussion
-
L929-Zellen antworten auf sowohl
Staurosporin (30 Stunden) als auch Paclitaxel (30 Stunden)
mit einer dosisabhängigen
Veränderung
in der Kernmorphologie (25A und 25B). BHK-Zellen beschrieben eine leicht
kompliziertere, aber dennoch klar sichtbare Antwort. Staurosporin
schien die Kernkondensation bei geringeren Dosen zu stimulieren
und die Kernfragmentation bei höheren
Dosen (25C und 25D).
Im Gegensatz dazu induzierte Paclitaxel einen gleichmäßigen Anstieg
in der Kernfragmentation mit gesteigerten Konzentrationen. Die Antwort
von MCF-7-Zellen variierte dramatisch, abhängig von dem apoptotischen
Induktor. Staurosporin schien Kernkondensationen zu elizitieren,
wohingegen Paclitaxel Kernfragmentation (25E und 25F) induzierte.
-
26 veranschaulicht
die Dosisantwort von Zellen hinsichtlich sowohl der Kerngröße als auch
der Kernumfangwindung (-perimeter convolution). Es scheint eine
Schwellung des Kerns vorzuliegen, die der Fragmentation vorangeht.
-
Ergebnis der Auswertung: Unterschiedliche
Antworten von Zelllinien und von apoptotischen Induktoren wurden
in einer dosisabhängigen
Weise beobachtet, was darauf hinweist, dass dieser Assay nützlich sein wird
für den
Nachweis von Veränderungen
der Kerneigenschaft von Apoptose.
-
Actinreorganisation
-
Wir haben Veränderungen im Actincytoskelett
als einen potentiellen Parameter, der mit apoptotischen Veränderungen
in Verbindung steht, eingeschätzt.
Dies basierte auf der vorläufigen
Beobachtung eines frühen Anstiegs
im f-Actingehalt, der mit fluoreszierender Phalloidinmarkierung
nachgewiesen wurde, einer f-Actin-spezifischen Färbung (unsere unpublizierten
Daten; Levee et al. 1996, Am J Physiol. 271: C1981–92; Maekawa
et al. 1996 Clin Exp Immunol. 105: 389–96). Veränderungen des Actincytoskeletts
während
der Apoptose wurden nicht in allen Zelltypen beobachtet (Endresen
et al. 1995 Cytometn. 20: 162–71,
van Engeland et al. 1997. Exp Cell Res. 235: 421–30).
-
Material und
Verfahren
-
Zellen wurden in Platten mit 96 Vertiefungen
mit einer Dichte von 3 × 103 bis 1 × 104 Zellen/Vertiefung plattiert. Am folgenden
Tag wurden apoptotische Induktoren in angegebener Konzentration
zugegeben. Die Zellen wurden für
die angegebene Zeit (normalerweise 16–30 Stunden) inkubiert. Am
nächsten
Tag wurde das Medium entfernt und die Zellen wurden mit 5 μg/ml Hoechst
(Molecular Probes, Inc.) in frischem Medium gefärbt und für 30 Minuten bei 30 °C inkubiert.
Die Zellen wurden in HBSS gewaschen und mit 3,7%-igem Formaldehyd
in HBBS bei Raumtemperatur fixiert. Die Platten wurden mit HBSS
gewaschen und mit 0,5 % v/v Triton X-100 in HBSS bei Raumtemperatur
permeabilisiert. Die Platten wurden in HBSS gewaschen und mit 100 μl von 1 U/ml
von Alexa 488 Phalloidin-Stock (100 μl/Vertiefung, Molecular Probes,
Inc.) gefärbt.
Die Zellen wurden 2X mit HBSS bei Raumtemperatur gewaschen und die
Platte wurde verschlossen.
-
Die Quantifizierung des f-Actingehalts
wurde durch Messen der Intensität
der Phalloidinfärbung
um den Kern erreicht. Dies wurde als eine angemessene Annäherung an
einen gesamtcytoplasmatischen Durchschnitt der Intensität bestimmt.
Die Maske, die verwendet wurde, um dieses cytoplasmatische Maß abzuschätzen, wurde
von der Kernmaske, die durch die Hoechst-Färbung definiert wurde, abgeleitet.
Die Ableitung wurde erreicht durch Kombinationen von Erosionen und
Erweiterungen.
-
Ergebnisse und Diskussion: Veränderungen
im f-Actingehalt variierten, basierend auf dem Zelltyp und dem apoptotischen
Induktor (27). Staurosporin
(30 Stunden) induzierte Steigerungen des f-Actins in L929- (27A) und BHHK-(27B)
Zellen. MCF-7-Zellen zeigten eine konzentrationsabhängige Antwort.
Bei geringen Konzentrationen (27E)
schien eine Verringerung im f-Actingehalt aufzutreten. Bei höheren Konzentrationen
stieg der f-Actingehalt. Paclitaxel (30 Stunden)-Behandlung führte zu
einer großen
Bandbreite von Antworten. L929-Zellen antworteten mit abgestuftem
Anstieg im f-Actin (27B), wohingegen
sowohl BHK- als auch MCF-7-Antworten hochvariabel waren (jeweils 27D & 27F).
-
Ergebnis der Auswertung: Sowohl Anstiege
als auch Verringerungen der Signalintensität wurden für verschiedene Zelllinien gemessen
und zeigten eine konzentrationsabhängige Antwort. Für bestimmte
Zelllinien (apoptotische Induktorpaare) konnte dies ein statistisch
signifikanter apoptotischer Indikator sein.
-
Veränderungen der mitochondrialen
Masse/Potential
-
Einleitung
-
Veränderungen in Mitochondrien
spielen eine zentrale Rolle in der Apoptose (Henkart und Grinstein, 1996.
J Exp Med. 183: 1293–5).
Mitochondrien entlassen apoptogenische Faktoren durch die äußere Membran
und leiten den elektrochemischen Gradienten der inneren Membran
ab. Man geht davon aus, dass dies auftritt durch die Bildung der
mitochondrialen Permeabilitätstransition
(MPT), obwohl dies offensichtlich nicht für alle Fälle stimmt. Eine offensichtliche
Manifestation der Bildung der MPT ist der Zusammenbruch des mitochondrialen
Membranpotentials. Die Inhibierung von MPT durch pharmakologische
Intervention oder mitochondriale Expression des antiapoptotischen
Proteins Bcl-2 verhindert den Zelltod, was nahe legt, dass die Bildung
der MPT ein limitierendes Ereignis des Todesprozesses sein kann
(vgl. zur Übersicht:
Kroemer et al. 1998. Annu Rev Physiol. 60: 619–42). Es wurde auch beobachtet,
dass Mitochondrien während
der Stimulierung von Apoptose proliferieren können (Mancini et al. 1997.
J Cell Biol. 138: 449–69;
Camilleri-Broet et al. 1998. Exp Cell Res. 239: 277–92).
-
Ein Ansatz zur Messung von Apoptose-induzierten
Veränderungen
in Mitochondrien ist, das mitochondriale Membranpotential zu messen.
Von den erhältlichen
Verfahren ist die einfachste Messung die Umverteilung eines kationischen
Farbstoffs, der sich in den intrazellulären Organellen, basierend auf
dem Membranpotential, verteilt. Ein solcher Ansatz erfordert gewöhnlich lebende
Zellen für
die Messungen. Die kürzliche
Einführung
des MitoTracker-Farbstoffs
(Poot et al. 1997. Cytometry. 27: 358–64; erhältlich von Molecular Probes, Inc.,
Oregon) stellt ein Mittel zur Messung des mitochondrialen Membranpotentials
nach Fixierung zur Verfügung.
-
In Anbetracht der Beobachtungen eines
möglichen
Anstiegs der mitochondrialen Masse während der Apoptose ist die
Menge des Farbstoffs, der die Mitochondrien markiert, abhängig von
sowohl dem Membranpotential als auch der Anzahl der Mitochondrien.
Wenn die Anzahl der Mitochondrien gleich bleibt, dann steht die
Menge des Farbstoffs in direktem Zusammenhang mit dem Membranpotential.
Wenn die Anzahl der Mitochondrien nicht gleich bleibt, dann wird
das Signal wahrscheinlich von dem Anstieg in der Masse dominiert (Reipert
et al. 1995. Exp Cell Res. 221: 281–8).
-
Es sind Sonden erhältlich,
die die klare Trennung zwischen Veränderungen der Masse und des
Potentials in HCS-Assays ermöglichen.
Die mitochondriale Masse wird direkt gemessen durch Markierung mit
Mitotracker Green FM (Poot und Pierce, 1999, Cytometry. 35: 311–7; erhältlich von
Molecular Probes, Inc., Oregon). Diese Markierung ist unabhängig von
mitochondrialem Membranpotential, jedoch proportional zur mitochondrialen
Masse. Dies stellt auch ein Mittel zur Verfügung zur Normalisierung anderer
mitochondrialen Messungen in jeder Zelle in Hinblick auf die mitochondriale
Masse.
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Material und
Verfahren
-
Zellen wurden in Platten mit 96 Vertiefungen
mit einer Dichte von 3 x 103 bis 1 x 104 Zellen pro Vertiefung plattiert. Am folgenden
Tag wurden apoptotische Induktoren in den angegebenen Konzentrationen
zugesetzt und die Zellen wurden für die angegebene Zeit (normalerweise
16–30
Stunden) inkubiert. Die Zellen wurden mit 5 μg/ml Hoechst (Molecular Probes,
Inc.) und 750 nM MitoTracker Red (CMXRos, Molecular Probes, Inc.)
in frischem Medium gefärbt
und für
30 Minuten bei 37 °C
inkubiert. Die Zellen wurden in HBSS gewaschen und mit 3,7 %-igem
Formaldehyd in HBSS bei Raumtemperatur fixiert. Die Platten wurden
mit HBSS gewaschen und mit 0,5 % v/v Triton X-100 in HBSS bei Raumtemperatur
permeabilisiert. Die Zellen wurden 2X mit HBSS bei Raumtemperatur
gewaschen und die Platte wurde verschlossen. Für die Zweifachmarkierung von Mitochondrien
wurden die Zellen mit 200 nM MitoTracker Green und 200 nM MitoTracker
Red für
0,5 Stunden vor der Fixierung behandelt.
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Ergebnisse und
Diskussion
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Die Induktion von Apoptose durch
Staurosporin und Paclitaxel führte
zu unterschiedlichen mitochondrialen Veränderungen, abhängig von
dem Stimulus. L929-Zellen zeigten einen klaren Anstieg in der mitochondrialen
Masse mit steigenden Staurosporinkonzentrationen (28). BHK-Zellen zeigten entweder eine Verringerung
des Membranpotentials bei geringeren Konzentrationen von Staurosporin
oder einen Anstieg in der Masse bei höheren Konzentrationen von Staurosporin
(28C). MCF-7-Zellen antworteten mit
einer gleichbleibenden Verringerung des mitochondrialen Membranpotentials
in Antwort auf steigende Konzentrationen von Staurosporin (28E). Steigende Konzentrationen von Paclitaxel
verursachten gleichbleibende Anstiege der mitochondrialen Masse
(28B, 28D und 28F).
-
Das mitochondriale Membranpotential
wird gemessen durch Markierung der Mitochondrien mit sowohl Mitotracker
Green FM als auch Mitotracker Red (Molecular Probes, Inc.). Mitotracker
Red-Markierung ist proportional zu sowohl der Masse als auch dem
Membranpotential. Mitotracker Green FM-Markierung ist proportional
zur Masse. Das Verhältnis
des Mitotracker Red-Signals zu dem Mitotracker Green FM-Signal stellt
ein Maß des
mitochondrialen Membranpotentials zur Verfügung (Poot und Pierce, 1999).
Dieses Verhältnis
normiert die mitochondriale Masse im Hinblick auf das Multitacker
Red-Signal (vgl. 28G).
Die Kombination der Fähigkeit,
die mitochondriale Masse zu normieren mit einem Maß des Membranpotentials,
ermöglicht
die unabhängige
Bestimmung von beiden Parametern.
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Ergebnis der Auswertung: Sowohl Verringerungen
des Potentials als auch Anstiege der Masse wurden beobachtet, abhängig von
der Zelllinie und dem getesteten Induktor. Die dosisabhängige Korrelation
zeigt, dass dies ein vielversprechender apoptotischer Indikator
ist.
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Es ist möglich, viele Maße der Apoptose
durch Ausnützung
der Spektraldomänen
der Fluoreszenzspektroskopie zu kombinieren. Tatsächlich wurden
alle der Kernmorphologie/f-Actingehalt/mitochondriale Masse/mitochondriales
Potential-Daten, die früher
gezeigt wurden, als Multiparameterassays gesammelt, wurden jedoch
einzeln zum Zwecke der Klarheit präsentiert.
-
Beispiel 7. Protease-induzierte
Translokation eines Signalenzyms, das eine krankheitsassoziierte
Sequenz enthält,
aus dem Cytoplasma zum Kern
-
Plasmidkonstrukt. Ein eukaryotisches
Expressionsplasmid, das eine kodierende Sequenz für ein grünfluoreszierendes
Protein – Caspase
(Cohen (1997), Biochemical J. 326: 1–16: Liang et al. (1997), J.
of Molec. Biol. 274: 291–302)
Chimäre
kodiert, wird unter Verwendung von GFP-Mutanten hergestellt. Das
Konstrukt wird verwendet, um eukaryotische Zellen zu transfizieren.
-
Zellpräparation und -transfektion.
Zellen werden trypsiniert und 24 Stunden vor der Transfektion plattiert
und bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert. Die Transfektionen
werden durchgeführt
durch Verfahren, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Calciumphosphat-Copräzipitation
oder Lipofektion. Die Zellen werden inkubiert mit dem Calciumphosphat-DNA-Präzipitat
für 4–5 Stunden
bei 37°C
und 5% CO2, 3–4 mal mit DMEM gewaschen,
um das Präzipitat
zu entfernen, gefolgt von dem Zusatz von c-DMEM. Lipofektamintransfektionen werden
durchgeführt
in serumfreiem DMEM ohne Antibiotika, gemäß den Herstelleranweisungen.
Nach einer 2–3-stündigen Inkubation
mit dem DNA-Liposomenkomplex wird das Medium entfernt und durch
C-DMEM ersetzt.
-
Apoptotische Induktion von Caspase-GFP-Translokation.
Um Caspase-GFP-translokationskinetische Daten zu erhalten, werden
die Kerne von transfizierten Zellen zunächst mit 5 μg/ml Hoechst 33342 (Molecular Probes)
in D-DMEM für
20 Minuten bei 37°C
und 5% CO2 markiert. Die Zellen werden dann
einmal in Hank's Balancierter
Salzlösung
(HBSS) gewaschen, gefolgt von dem Zusatz von Verbindungen, die Apoptose
induzieren. Diese Verbindungen schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf, Paclitaxel, Staurosporin, Ceramid und Tumornekrosefaktor. Um
Titrationsdaten zu festgelegten Zeitpunkten zu erhalten, werden
transfizierte Zellen zunächst
mit DMEM gewaschen und dann bei 37°C und 5% CO2 für 1 h in
Anwesenheit von 0–1000
nM Verbindung in DMEM inkubiert. Die Zellen werden lebend analysiert
oder sie werden mit HBSS gespült,
fixiert für
15 Min. mit 3,7%-igem Formaldehyd in HBSS, gefärbt mit Hoechst 33342 und vor
der Analyse gewaschen.
-
Bilderfassung und -analyse. Kinetische
Daten werden gesammelt durch Erfassen von Fluoreszenzbildpaaren
(Caspase-GFP und Hoechst 33342-markierter Kerne) aus Feldern von
lebenden Zellen in 1 Min.-Intervallen für 30 Min. nach Zusatz der Verbindung.
Ebenso werden Bildpaare von jeder Vertiefung der Screeningplatten
mit festgelegten Zeitpunkten 1 h nach Zusatz der Verbindung erhalten.
In beiden Fällen
werden die Bildpaare, die zu jedem Zeitpunkt erhalten wurden, verwendet,
um Kern- und cytoplasmatische Regionen in jeder Zelle zu definieren.
Translokation von Caspase-GFP wird berechnet durch Teilen der integrierten
Fluoreszenzintensität
von Caspase-GFP in dem Kern durch die integrierte Fluoreszenzintensität der Chimäre in dem
Cytoplasma oder als Kern-cytoplasmatische Differenz der GFP-Fluoreszenz.
In dem Screen mit festgelegten Zeitpunkten ist dieses Translokationsverhältnis berechnet
aus Daten, die von wenigstens 200 Zellen bei jeder Konzentration
der getesteten Verbindung erhalten wurden. Arzneimittel-induzierte
Translokation des Caspase-GFP
aus dem Cytoplasma in den Kern ist deshalb mit einem Anstieg in
dem Translokationsverhältnis korreliert.
Molekulare Interaktionsbibliotheken einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
diejenigen, die mögliche
Aktivatoren oder Inhibitoren von Apoptose-aktivierten Enzymen umfassen,
werden verwendet, um die Indikatorzelllinien zu screenen und einen
spezifischen Liganden für
das DAS und einen Signalweg, der durch Verbindungsaktivität aktiviert
wird zu identifizieren.
-
Beispiel B. Identifikation
von neuen Steroidrezeptoren von DAS
-
Zwei Quellen für Material und/oder Information
sind erforderlich, um diese Ausführungsform
zu verwenden, die die Einschätzung
der Funktion eines uncharakterisierten Gens ermöglicht. Zunächst kann (können) krankheitsassoziierte
Sequenzbanken) die cDNA-Sequenzen enthalten, die geeignet sind für die Transfektion
in Säugerzellen,
verwendet werden. Da jedes BADE oder differentielle Expressionsexperiment
bis zu mehreren Hundert Sequenzen erzeugt, ist es möglich, einen
hinreichenden Vorrat an DHF zu erzeugen. Weiterhin kann die Information
von Primärsequenz-Datenbankrecherchen
verwendet werden, um DAS in weite Kategorien einzuteilen, einschließend, jedoch
nicht beschränkt
auf diese, die Signalsequenzen enthalten, sieben Transmembranmotive,
konservierte Protease-Aktivierungsstellendomänen oder andere identifizierbare Motive.
Basierend auf den Informationen, die aus diesen Quellen erhalten
wurden, werden Verfahrenstypen und Indikatorzelllinien, die transfiziert
werden sollen, ausgewählt.
Eine große
Anzahl von Motiven ist bereits gut charakterisiert und kodiert in
den linearen Sequenzen, die in der großen Anzahl von Genen, in existierenden
genomischen Datenbanken, enthalten sind.
-
In einer Ausführungsform werden die folgenden
Schritte durchgeführt:
- 1) Die Information aus dem DAS-Identifikationsexperiment
(einschließlich
Datenbanksuchen) wird verwendet, als Basis zur Auswahl des relevanten
biologischen Prozesses. (Zum Beispiel das DAS aus einer Tumorzelllinie
für Zellzyklusmodulation,
Apoptose, metastatische Proteasen, usw.)
- 2) Sortieren der DNA-Sequenzen oder DAS durch identifizierbare
Motive (d. h. Signalsequenzen, 7-Transmembrandomänen, konservierte Proteaseaktivierungsstellendomänen, usw).
Die anfängliche
Gruppierung wird die Fluoreszenzmarkierungsstrategien, Wirtszelllinien,
Indikatorzelllinien und Banken der bioaktiven Moleküle, die
gescreent werden sollen, bestimmen, wie oben beschrieben.
- 3) Unter Verwendung von gut etablierten molekularbiologischen
Verfahren wird DAS in einen Expressionsvektor, der für diesen
Zweck konstruiert wurde, ligiert. Generalisierte Expressionsvektoren
enthalten Promotoren, Verstärker
und Terminatoren, um die Zielsequenzen in die Zelle zur transienten
Expression zu liefern. Solche Vektoren können auch Antikörpermarkierungssequenzen,
direkte Assoziationssequenzen, chromophore Fusionssequenzen, wie
GFP, usw. enthalten, um den Nachweis zu erleichtern, wenn sie im Wirt
exprimiert werden.
- 4) Transientes Transfizieren von Zellen mit DAS enthaltenden
Vektoren unter Verwendung von Standardtransfektionsprotokollen,
einschließlich:
Calciumphosphat-Copräzipitation,
Liposomen-vermittelt, DEAE-Dextran-vermittelt, Polykation-vermittelt,
Viral vermittelt oder Elektroporation und Plattieren in Mikrotiterplatten
oder Mikrovertiefungsarrays. Alternativ kann die Transfektion direkt
in der Mikrotiterplatte selbst durchgeführt werden.
- 5) Ausführen
der Zellscreeningverfahren, wie oben beschrieben.
- In dieser Ausführungsform
werden DAS verwendet, die gezeigt haben, dass sie ein Motiv (Motive)
besitzen, die ein sinnvolles transkriptionelles Aktivierungspotential
besitzen (z. B. DNA-Bindedomäne,
Amino-terminale Modulationsdomäne,
Gelenkregion oder Carboxy-terminale Ligandenbindedomäne, um neue
Steroidrezeptoren zu identifizieren.
-
Das Definieren der fluoreszierenden
Markierungen für
dieses Experiment schließt
die Identifizierung der Kernfärbung
und Markierung des DAS durch Erzeugen einer GFP-Chimäre über Insertion
von DAS in einen Expressionsvektor, nah fusioniert zu dem Gen, das
GFP kodiert, ein. Alternativ kann ein Einzelketten-Antikörperfragment
mit hoher Affinität
zu einigen Teilen der exprimierten DAS konstruiert werden, unter
Verwendung von Technologie, die im Stand der Technik erhältlich ist
(Cambridge Antibody Technologies) und verbunden werden mit einer
Fluorophore (FITC), um den möglichen
transkriptionellen Aktivator/Rezeptor in der Zelle zu markieren.
Diese Alternative würde
eine externe Markierung zur Verfügung
stellen, was keine DNA-Transfektion erfordern würde und deshalb würde sie
nützlich
sein, wenn Verteilungsdaten von den original-primären Zellkulturen,
die verwendet wurden, um DAS zu erzeugen, gesammelt werden sollen.
-
Plasmidkonstrukt. Ein eukaryotisches
Expressionsplasmid, das eine kodierende Sequenz für eine grünfluoreszierende
Protein-DAS-Chimäre
enthält,
wird hergestellt unter Verwendung von GFP-Mutanten. Das Konstrukt
wird verwendet, um HeLa-Zellen zu transfizieren. Wenn das Plasmid
in eine Wirtszelle transfiziert wird, produziert es ein GFP, das
an das DAS-Protein-Produkt fusioniert ist, bezeichnet als GFP-DASpp.
-
Zellpräparation und Transfektion.
HeLa-Zellen werden trypsiniert und unter Verwendung von DMEM, enthaltend
5% Aktivkohle/Dextran-behandeltes fötales Rinder Serum (FBS) (Hyclone)
und 1% Penicillin-Streptomycin (C-DMEM)-plattiert, 12–24 Stunden
vor der Transfektion und inkubiert bei 37°C und 5% CO2.
Transfektionen werden durchgeführt
durch Calciumphosphat-Copräzipitation
oder mit Lipofectamin (Life Technologies). Zur Calciumphosphat-Transfektion
wird das Medium vor der Transfektion mit DMEM, enthaltend 5% Aktivkohle/Dextran-behandeltes
FBS ersetzt. Zellen werden mit Calciumphosphat-DNA-Präzipitat für 4–5 Stunden bei 37°C und 5%
CO2 inkubiert und 3–4 mal mit DMEM gewaschen,
um das Präzipitat
zu entfernen, gefolgt von dem Zusatz von C-DEMEM. Lipofectamintransfektionen
werden in serumfreien DMEM ohne Antibiotika gemäß den Herstelleranweisungen
durchgeführt.
Nach einer 2-3-stündigem
Inkubation mit DNA-Liposomenkomplexen wird das Medium entfernt und
mit C-DMEM ersetzt. Alle transfizierten Zellen in Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen werden inkubiert bei 33°C und 5% CO2 für 24–48 Stunden
vor der Arzneimittelbehandlung. Experimente werden mit dem transient
exprimierten Rezeptor in HeLa-Zellen durchgeführt.
-
Lokalisierung von exprimiertem GFP-DASpp
in Zellen. Um zelluläre
Verteilungsdaten zu erhalten, werden die Kerne von transfizierten
Zellen zunächst
mit 5 μg/ml
Hoechst 33342 (Molecular Probes) in C-DMEM für 20 Minuten bei 33°C und 5%
CO2 markiert. Die Zellen werden einmal in
Hank's Balancierter
Salzlösung (HBSS)
gewaschen. Die Zellen werden lebend analysiert oder mit HBSS gespült, fixiert
für 15
Min. mit 3,7 %-igem Formaldehyd in HBSS, gefärbt mit Hoechst 33342 und vor
der Analyse gewaschen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Bilderfassung und -analyse unter Verwendung des Zellscreeningsystems
der vorliegenden Erfindung durchgeführt. Das intrazelluläre GFP-DASpp-Fluoreszenzsignal
wird gesammelt durch erwerben von Fluoreszenzbildpaaren (GFP-DASpp
und Hoechst 33342-markierten Kernen) von Feldzellen. Die Bildpaare,
die zu jeder Zeit erhalten wurden, werden verwendet, um Kern und cytoplasmatische
Regionen in jeder Zelle zu definieren. Daten, die verteilte Signale
in dem Cytoplasma zeigen, würden
mit bekannten Steroidrezeptoren, die DNA-transkriptionelle Aktivatoren
sind, übereinstimmen.
-
Screening auf Induktion von GFP-DASpp-Translokation.
Unter Verwendung des vorstehenden Konstrukts, das für geeignete
Expression des GFP-DASpp als eine Indikatorzelllinie bestätigt wurde,
wird ein Screen verschiedener Liganden durchgeführt unter Verwendung einer
Reihe von Steroidtypliganden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf Östrogen,
Progesteron, Retinoide, Wachstumsfaktoren, Androgene und viele andere
Steroide und Steroidbasierte Moleküle. Bildertasssung und -analyse
wird durchgeführt
unter Verwendung des erfindungsgemäße Zellscreeningsystems. Das
intrazelluläre
GFP-DASpp-Fluoreszenzsignal wird gesammelt durch Erfassen von Fluoreszenzbildpaaren
(GFP-DASpp und Hoechst 33342-markierte Kerne) aus Feldzellen. Die
Bildpaare, die zu jedem Zeitpunkt erhalten werden, werden verwendet,
um Kern und cytoplasmatische Region in jeder Zelle zu definieren.
Die Translokation von GFP-DASpp wird berechnet durch Teilen der
integrierten Fluoreszenzintensität
von GFP-DASpp in dem Kern durch die integrierte Fluoreszenzintensität der Chimäre in dem
Cytoplasma oder als eine Kern-cytoplasmatische Differenz von GFP-Fluoreszenz. Eine
Translokation aus dem Cytoplasma in den Kern zeigt eine Ligandenbindungsaktivierung
von dem DASpp an, und identifiziert somit die potentielle Rezeptorklasse
und Wirkung. Die Kombination dieser Daten mit anderen Daten, die
in ähnlicher
Weise erhalten wurden, unter Verwendung von bekannten Inhibitoren
und Modifizierern von Steroidrezeptoren, würde entweder das DASpp als
ein Ziel bestätigen
oder es würden
mehr Daten von verschiedenen Quellen erzeugt werden.
-
Beispiel 9 Zusätzliche
Screens
-
Translokation zwischen
der Plasmamembran und dem Cytoplasma:
-
Profilactin-Komplex-Dissoziation
und Bindung von Profilin an die Plasmamebran. In einer Ausführungsform
wird ein fluoreszierender Proteinbiosensor der Profilin-Membranbindung
hergestellt durch Markieren von gereinigtem Profilin (Federov et
al. (1994), J. Molec. Biol. 241: 480–482; Lanbrechts et al. (1995),
Eur. J. Biochem. 230: 281–286)
mit einer Sonde, die eine Fluoreszenzlebenszeit in dem Bereich von
2-300 ns besitzt. Das markierte Profilin wird in lebende Indikatorzellen
eingeführt
unter Verwendung der Gesamtbeladungsverfahren und die Indikatorzellen
werden mit Testverbindungen behandelt. Fluoreszenz Anisotrophie-Bildmikroskopie (Gough
und Taylor (1993), J. Cell Biol. 121: 1095–1107) wird verwendet, um die
testverbindungsabhängige
Bewegung von fluoreszierenden Derivaten von Profilin zwischen dem
Cytoplasma und der Membran für
einen Zeitraum nach Behandlung von etwa 0,1 s bis 10 h zu messen, Rho-RhoGDI-Komplextranslokation
zur Membran. In einer anderen Ausführungsform werden Indikatorzellen
mit Testverbindungen behandelt und dann fixiert, gewaschen und permeabilisiert.
Die Indikatorzell-Plasmamembran, Cytoplasma und Kern werden alle
mit verschiedenfarbigen Markern markiert, gefolgt von Immunolokalisierung
von Rohprotein (Self et al. (1995), Methods in Enzymology 256: 3–10; Tanaka
et al. (1995), Methods in Enzymology 256: 41–49) mit Antikörpern, die
mit einer vierten Farbe markiert sind. Jede dieser vier Markierungen
wird separat abgebildet unter Verwendung des Zellscreeningsystems
und die Bilder werden verwendet, um die Menge der Inhibierung oder
Aktivierung von Translokation, die durch die Testverbindung bewirkt
wird, zu berechnen. Um diese Berechnung durchzuführen, werden die Bilder der
Sonden, die verwendet wurden, um die Plasmamebran und das Cytoplasma
zu markieren, verwendet, um das Bild der immunologischen Sonde,
die die Lokalisation von intrazellulärem Rohprotein markiert, zu
maskieren. Die integrierte Helligkeit pro Einheitsbereich unter
jeder Maske wird verwendet, um einen Translokationsquotienten zu
bilden durch Teilen der Plasmamembran-integrierten Helligkeit/Bereich
durch die cytoplasmatisch integrierte Helligkeit/Bereich. Durch
Vergleichen der Translokationsquotientenwerte von Kontroll- und
experimentellen Vertiefungen wird die prozentuale Translokation
für jede
potentielle Leitverbindung berechnet.
-
β-Arrestin-Translokation zu der
Plasmamembran nach G-Proteinrezeptoraktivierung.
-
In anderen Ausführungsform einer Cytoplasma-zu-Kern-Translokation
in einem Screen mit hohem Gehalt wird die Translokation von β-Arrestinprotein
von dem Cytoplasma zu der Plasmamembran in Antwort auf Zellbehandlung
gemessen. Um die Translokation zu messen, werden lebende Indikatorzellen,
die lumineszierende Bereichmarker enthalten, mit Testverbindungen
behandelt und die Bewegung von dem β-Arrestinmarker wird gemessen
in Zeit und Raum unter Verwendung des Zellscreeningsystems der vorliegenden
Erfindung. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Indikatorzellen
lumineszierende Marker, die aus einer grünfluoreszierenden Protein-β-Arrestin
(GFP-β-Arrestin)-Proteinchimäre bestehen
(Barak et al. (1997), J. Biol.Chem. 272: 27497–27500; Daaka et al. (1998),
J. Biol. Chem. 273: 685–688),
die von den Indikatorzellen exprimiert wird, durch die Verwendung
von transienter oder stabiler Zelltransfektion und anderen Reportern, die
verwendet werden, um cytoplasmatische und Membrandomänen zu markieren.
Wenn die Indikatorzellen in dem Rohzustand sind, verteilen sich
die Bereichsmarkermoleküle
hauptsächlich
in die Plasmamembran oder in das Cytoplasma. In dem Screen mit hohem
Gehalt werden diese Marken verwendet, um das Zellzytoplasma und
Plasmamembran in verschiedene Kanäle der Fluoreszenz zu beschreiben.
Wenn die Indikatorzellen mit einer Testverbindung behandelt wer den,
wird die dynamische Umverteilung von GFP-β-Arrestin berichtet als eine
Reihe von Bildern über
einen Zeitraum, der von 0,1 s bis 10 h reicht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Zeitmaß 1
h. Jedes Bild wird analysiert durch ein Verfahren, das die Bewegung
der GFP-β-Arrestinproteinchimäre zwischen
der Plasmamembran und dem Cytoplasma quantifiziert. Um diese Berechnung
durchzuführen,
werden die Bilder der Sonden, die verwendet wurden, um die Cytoplasmamembran
und das Cytoplasma zu markieren, verwendet, um das Bild der GFP-β-Arrestinsonde,
die den Ort des intrazellulären
GFP-β-Arrestinproteins
markiert, zu maskieren. Die integrierte Helligkeit pro Einheitsbereich
unter jeder Maske wird verwendet, um einen Translokationsquotienten
zu bilden, durch Teilen der Plasmamembranintegrierten Helligkeit/Bereich
durch die cytoplasmatisch integrierte Helligkeit/ Bereich. Durch
Vergleichen der Translokationsquotientenwerte von Kontroll- und
experimentellen Vertiefungen wird die prozentuale Translokation
für jede
potentielle Leitverbindung berechnet. Die Ausgabe des Screens mit
hohem Gehalt bezieht sich auf quantitative Daten, die das Maximum
der Translokation in einer großen
Zahl von individuellen Zellen beschreibt, die mit den Testverbindungen
von Interesse behandelt wurden.
-
Translokation zwischen
dem endoplasmatischen Reticulum und dem Golgi:
-
In einer Ausführungsform eines Screens mit
hohem Gehalt der Translokation vom endoplasmatischen Reticulums
zum Golgi wird die Translokation eines VSVG-Proteins aus dem ts045-Mutantenstamm
des vesikulären
Stomatitisvirus (Ellenberg et al. (1997), J. Cell. Biol. 138: 1193–1206; Presley
et al. (1997) Nature 389: 81–85)
aus dem endoplasmatischen Reticulum zu dem Golgi-Bereich gemessen,
in Antwort auf Zellbehandlung. Um die Translokation zu messen, wurden
Indikatorzellen, die lumineszierende Reporter enthielten, mit Testverbindungen
behandelt und die Bewegung der Reporter wurde in Raum und Zeit gemessen
unter Verwendung des Zellscreeningsystems der vorliegenden Erfindung.
Die Indikatorzellen enthalten lumineszierende Reporter, die aus
einer GFP-VSVG-Proteinchimäre
bestehen, die durch die Indikatorzellen durch Verwendung einer transienten
oder stabilen Zelltransfektion exprimiert werden und andere Bereichsmarker
werden verwendet, um die Lokalisierung des endoplasmatischen Reticulums
und Golgi-Bereichs zu messen. Wenn die Indikatorzellen in ihrem
Ruhezustand sind bei 40°C,
verteilen sich die GFP-VSVG-Proteinchimärenmoleküle hauptsächlich in dem endoplasmatischen
Reticulum. In dem Screen mit hohem Gehalt werden Bereichsmarker
von unterschiedlicher Farbe verwendet, um das endoplasmatische Reticulum
und den Golgi-Bereich in verschiedenen Kanälen der Fluoreszenz zu beschreiben.
Wenn die Indikatorzellen mit einer Testverbindung behandelt werden
und die Temperatur gleichzeitig auf 32°C verringert wird, wird die
dynamische Umverteilung der GFP-VSVG-Proteinchimäre als eine Reihe von Bildern über einen
Zeitrahmen, der von 0,1 s bis 10 h reicht, berichtet. Jedes Bild
wird durch ein Verfahren analysiert, das die Bewegung der GFP-VSVG-Proteinchimäre zwischen
dem endoplasmatischen Reticulum und dem Golgi-Bereich quantifiziert.
Um diese Berechnung durchzuführen,
werden die Bilder von den Sonden, die verwendet wurden, um das endoplasmatische
Reticulum und den Golgi-Bereich zu markieren, verwendet, um das
Bild der GFP-VSVG-Sonde, die den Ort des intrazellulären GFP-VSVG-Proteins markiert,
zu maskieren. Die integrierte Helligkeit pro Einheitsbereich unter jeder
Maske wird verwendet, um einen Translokationsquotienten zu bilden
durch Teilen der integrierten Helligkeit/Bereich des endoplasmatischen
Reticulums durch die integrierte Helligkeit/Bereich des Golgi. Durch
Vergleichen der Translokationsquotientenwerte von Kontroll- und
experimentellen Vertiefungen wird die prozentuale Translokation
berechnet für
jede potentielle Leitverbindung. Die Ausgabe des Screens mit hohem
Gehalt bezieht sich auf quantitative Daten, die das Maximum der
Translokation in einer großen
Anzahl von individuellen Zellen beschreibt, die mit einer Testverbindung
von Interesse bei einer Endkonzentration im Bereich von 10–12 M
bis 10–3 Mol
für einen
Zeitraum im Bereich von 1 Min. bis 10 h behandelt wurden.
-
Induktion und Inhibierung
von Organellenfunktion:
-
Intrazelluläre Mikrotubulus-Stabilität.
-
In einem anderen Aspekt der Erfindung
wird ein automatisiertes Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen,
die Mikrotubulistruktur modifizieren, zur Verfügung gestellt. In dieser Ausführungsform
werden Indikatorzellen mit Testverbindungen behandelt und die Verteilung
von luminszierenden Mikrotubuli-markierenden Molekülen wird
in Raum und Zeit gemessen unter Verwendung eines Zellscreeningsystems,
wie das vorstehend offenbarte. Die lumineszierenden Mikrotubuli-markierten
Moleküle
können
exprimiert werden von oder zugesetzt werden zu den Zellen entweder
vor, zusammen mit oder nach In-Kontakt-Bringen der Zellen mit einer
Testverbindung.
-
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Aspekts
exprimieren lebende Zellen einen lumineszenzmarkierten Proteinbiosensor
der Mikrotubulidynamik, umfassend ein Protein, das Mikrotubuli fusioniert
an ein Lumineszenzprotein markiert. Geeignete Mikrotubuli-markierende
Proteine für
diesen erfindungsgemäßen Aspekt
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf α- und β-Tubulinisoformen
und MAP4. Bevorzugte Ausführungsformen
des Lumineszenzproteins schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, grünfluoreszierendes
Protein (GFP) und GFP-Mutanten. In einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
dieses Verfahren die Transfektion von Zellen mit einem Mikrotubuli-markierenden
Lumineszenz protein ein, wobei das Mikrotubuli-markierende Protein α-Tubulin, β-Tubulin
oder Mikrotubuliassozüertes
Protein 4 (MAP4) sein kann, jedoch nicht darauf beschränkt ist.
Der hier dargelegte Ansatz ermöglicht
dem Fachmann auf dem Gebiet, Lebendzellmessungen durchzuführen, um
die Wirkung von Leitverbindungen auf Tubulinaktivität und Mikrotubulistabilität in vivo
zu bestimmen.
-
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
wird MAP4 an eine modifizierte Version des Aequorea victoria grün fluoreszierenden
Proteins (GFP) fusioniert. Es wurde ein DNA-Konstrukt hergestellt, das aus einer
Fusion zwischen der EGFP-kodierenden Sequenz (erhältlich von
Clontech) und der kodierenden Sequenz von Maus-MAP4 besteht. (Olson
et al., (1995), J. Cell Biol. 130(3); 639–650). MAP4 ist ein ubiquitäres Mikrotubuli-assoziiertes
Protein, von dem bekannt ist, das es mit Mikrotubuli in Interphase,
genauso wie mit mitotischen Zellen interagiert (Olmsted und Murofushi,
(1993), MAP4 in "Guidebook
to the Cytoskeleton and Motor Proteins." Oxford University Press. T. Kreis und
R. Vale, Hrsg.). Seine Lokalisierung kann dann als ein Indikator
für die
Lokalisierung, Organisation und Integrität von Mikrotubuli in lebenden
(oder fixierten) Zellen zu allen Stadien des Zellzyklus für zellbasierte
HCS-Assays dienen. Während
MAP2 und Tau- (Mikrotubuli-assoziierte Proteine, die spezifisch
in neuronalen Zellen exprimiert werden) verwendet wurden, um GFP-Chimäre zu bilden
(Kaech et al., (1996) Neuron. 17: 1189–1199; Hall et al., (1997),
Proc. Natl. Acad. Sci. 94: 4733–4738),
machen ihre beschränkte
Zelltypverteilung und die Tendenz dieser Proteine, Mikrotubuli zu
bündeln,
wenn sie überexprimiert
werden, diese Proteine weniger wünschenswert
als molekulare Reagenzien zur Analyse in lebenden Zellen, die aus
verschiedenen Geweben und Organen stammen. Gemäßigte Überexprimierung von GFP-MAP4
zerstört
nicht die Mikrotubulifunktion oder -integrität (Olsen et al., 1995). Ähnliche Konstrukte
können
hergestellt werden unter Verwendung von β-Tubulin oder α-Tubulin
durch Standardtechniken in dem Fachgebiet. Diese Chimären werden
ein Mittel zur Verfügung
stellen, um Mikrotubuliaktivität
in lebenden Zellen während
aller Stadien des Zellzyklus zu beobachten und zu analysieren.
-
In einer anderen Ausführungsform
wird der Lumineszenz-markierte Proteinbiosensor der Mikrotubulidynamik
exprimiert, isoliert und den Zellen, die analysiert werden sollen,
durch Gesamtbeladungstechniken, wie Mikroinjektion, Scrape-Beladung
und Impact-vermittelter Beladung zugefügt. In dieser Ausführungsform stellt
sich die Frage der Überexprimierung
in der Zelle nicht und somit können α- und β-Tubulinisoformen, MAP4,
MAP2 und/oder Tau alle verwendet werden.
-
In einer weiteren Ausführungsform
wird der Proteinbiosensor von der Zelle exprimiert und die Zelle wird
nachfolgend mit einer Lumineszenzmarkierung in Kontakt gebracht,
wie einem markierten Antikörper,
der den Proteinbiosensor, endogene Spiegel eines Proteinantigens
oder beides nachweist. In dieser Ausführungsform kann eine Lumineszenzmarkierung,
die αund β-Tubulinisoformen,
MAP4, MAP2 und/oder Tau nachweist, verwendet werden.
-
Eine Vielzahl von GFP-Mutanten ist
erhältlich,
die alle wirksam in dieser Erfindung sein würden, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf GFP-Mutanten, die kommerziell erhältlich sind (Clontech, Kalifornien).
-
Das MAP4-Konstrukt wurde in verschiedene
Säugerzelllinien
(BHK-21, Swiss 3T3, HeLa, HEK 293, LLCPK) eingeführt und die Organisation und
Lokalisierung von Tubuli wurde in lebenden Zellen durch den Vorteil
der GFP-Fluoreszenz als ein Indikator der MAP4-Lokalisierung visualisiert.
Die Konstrukte können
transient oder stabil exprimiert werden und Zelllinien können durch
Standardverfahren hergestellt werden. Stabile HeLa-Zelllinien, die
die EGFP-MAP4-Chimäre
exprimieren, wurden erhalten, was anzeigt, dass die Expression der
Chimäre
nichttoxisch ist und die Mitose nicht stört.
-
Mögliche
auswählbare
Marken zur Etablierung und Aufrechterhaltung von stabilen Zelllinien
schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf das Neomycinresistenzgen, Hygromycinresistenzgen, Zeocinresistenzgen,
Puromycinresistenzgen, Bleomycinresistenzgen und Blastacidinresistenzgen.
-
Die Nützlichkeit dieses Verfahrens
zur Beobachtung des Mikrotubuliaufbaus, -abbaus und Umordnung wurde
durch Behandlung von transient und stabil transfizierten Zellen
mit Mikrotubuliarzneimitteln, wie Paclitaxel, Nocodazol, Vincristin
oder Vinblastin gezeigt.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
zellbasierte Screens mit hohem Gehalt und kombinierte Screens mit hohem
Durchsatz und hohem Gehalt für
Antimikrotubuli-Arzneimittel zur Verfügung, insbesondere als ein
Parameter in einem Multiparameterkrebszielscreen. Das hier verwendete
EGFP-MAP4-Konstrukt kann auch verwendet werden als eine der Komponenten
des Screens mit hohem Gehalt, der multiple Signaltransduktionswege
oder physiologische Ereignisse misst. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein kombinierter Screen mit hohem Durchsatz und hohem Gehalt
eingesetzt, wobei viele Zellen in jedem der Orte, die Zellen enthalten,
in einer Betriebsart mit hohem Durchsatz analysiert werden und nur
eine Untergruppe der Orte, die Zellen enthalten, in der Betriebsart
mit hohem Gehalt analysiert werden. Dieser Screen mit hohem Durchsatz könnte jeder
Screen sein, der nützlich
sein würde,
um diese Orte zu identifizieren, die Zellen enthalten, die weiter
analysiert werden sollten, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Identifizierung von Orten mit gesteigerter Lumineszenzintensität, die die
Expression eines Reportergens zeigen, die die Calciumveränderungen durchleben
und die die pH-Veränderungen
durchleben.
-
Zusätzlich zu Arneimittel-Screeninganwendungen
kann die vorliegende Erfindung angewendet werden auf klinische Diagnostik,
den Nachweis von chemischen und biologischen Kriegswaffen und den
Grundlagenforschungsmarkt, da grundlegende Zellprozesse, wie Zellteilung
und Motilität
stark abhängig
sind von der Mikrotubulidynamik.
-
Bilderlangung
und Analyse
-
Bilddaten können entweder von fixierten
oder lebenden Indikatorzellen erhalten werden. Um morphologische
Daten von jedem der Bilder, die erhalten wurden, zu extrahieren,
wird das folgende Verfahren der Analyse verwendet:
- 1. Schwellenwertbestimmung jedes Kerns und cytoplasmatischen
Bildes, um eine Maske zu erzeugen, die Wert = 0 für jeden
Pixel außerhalb
eines Kerns oder einer Zellgrenze hat.
- 2. Überlagern
der Maske auf dem Originalbild, Nachweisen jedes Objekts in dem
Feld (d. h. Kern oder Zelle) und Berechnen seiner Größe, Gestalt
und integrierten Intensität.
- 3. Überlagern
der gesamten Zellmaske, die vorstehend auf dem korrespondieren Lumineszenzmikrotubulibild
erhalten wurde und Anwenden von einem oder mehreren der folgenden
Sätze von
Klassifizierern, um die Mikrotubulimorphologie und die Wirkung von
Arzneimitteln auf Mikrotubulimorphologie zu bestimmen.
-
Die Mikrotubulimorphologie wird definiert
unter Verwendung eines Satzes von Klassifizierern, um Aspekte der
Mikrotubuliform, -größe, -aggregationsstatus
und -polymerisierungsstatus zu quantifizieren. Diese Klassifizieren
können
auf Ansätzen
basieren, die co-auftretende Matrices, Texturmessungen, Spektralverfahren,
strukturelle Verfahren, Wellenlängentransformationen,
statistische Verfahren oder Kombinationen davon einschließen. Beispiele
von solchen Klassifizierern sind wie folgt:
- 1.
Ein Klassifizieren, um Mikrotubulilänge und -breite zu quantifizieren,
unter Verwendung von Randnachweisverfahren wie die, diskutiert in
Kolega et al. ((1993). Biolmaging 1: 136–150), die ein nichtautomatisiertes
Verfahren zur Bestimmung der Randstärke in individuellen Zellen
offenbaren, um die Gesamtrandstärke in
jeder Zelle zu berechnen. Um die Zellgröße zu normieren, kann die Gesamtrandstärke geteilt
werden durch das Zellgebiet, um einen "Mikrotubulimorphologie"-Wert zu geben. Große Mikrotubulimorphologie-Werte
sind mit starken Randstärken
assoziiert und deshalb maximal in Zellen, die bestimmte Mikrotubulistrukturen
enthalten. Ebenso sind geringe Mikrotubulimorphologie-Werte mit
schwachen Randstärken-Werten
assoziiert und minimal in Zellen mit depolymerisierten Mikrotubuli.
Der physiologische Bereich der Mikrotubulimorphologie-Werte wird
gesetzt durch Behandlung der Zellen mit entweder dem Mikrotubulistabilisierenden
Arzneimittel Paclitaxel (10 μM)
oder dem Mikrotubuli-depolymerisierenden Arzneimittel Nocodazol
(10 μg/ml).
- 2. Ein Klassifizieren zur Quantifizierung von Mikrotubuliaggregation
in punktierte Punkte oder Fokusse unter Verwendung der Verfahren
der Rezeptorinternalisierungsvertahren, die oben diskutiert wurden.
- 3. Ein Klassifizieren zur Quantifizierung der Mikrotubulidepolymerisierung
unter Verwendung eines Maßes der
Bildtextur.
- 4. Ein Klassifizieren zur Quantifizierung der apparenten Zusammenschaltung
oder Verzweigung (oder beides) der Mikrotubuli.
- 5. Messung der Kinetik von Mikrotubulireorganisation unter Verwendung
der vorstehenden Klassifizieren in einer Zeitserie von Bildern von
Zellen, die mit Testverbindungen behandelt wurden.
-
In einem weiteren Aspekts werden
Kits zur Analyse der Mikrotubulistabilität zur Verfügung gestellt, umfassend einen
Expressionsvektor, der eine Nukleinsäure, die ein Mikrotubulimarkierendes
Protein kodiert, und Instruktionen zur Verwendung des Expressionsvektors
zur Ausführung
der vorstehend beschriebenen Verfahren. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Expressionsvektor weiterhin eine Nukleinsäure, die
ein lumineszierendes Protein kodiert, wobei das Mikrotubuli-bindende
Protein und das lumineszierende Protein davon in einem Fusionsprotein
exprimiert werden. Alternativ kann der Kit einen Antikörper enthalten,
der spezifisch an das Mikrotubuli-markierende Protein bindet. In
einem weiteren Aspekt schließt
der Kit Zellen ein, die das Mikrotubuli-markierende Protein exprimieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellen mit dem Expressionsvektor transfiziert. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthalten die Kits weiterhin eine Verbindung, von der bekannt ist,
dass sie Mikrotubulistruktur zerstört, einschließend, jedoch
nicht beschränkt
auf Curacin, Nocodazol, Vincristin oder Vinblastin. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform enthalten
die Kits weiterhin eine Verbindung, von der bekannt ist, dass sie
Mikrotubulistruktur stabilisiert, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Taxol (Paclitaxel) und Discodermolid.
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In einem anderen Aspekt umfasst die
vorliegende Erfindung ein maschinenlesbares Speichermedium, das
ein Programm umfasst, das einen Satz von Instruktionen enthält zur Veranlassung
eines Zellscreeningsystems, die offenbarten Verfahren zur Analyse
der Mikrotubulistabilität
auszuführen,
wobei das Zellscreeningsystem ein optisches System umfasst, mit
einer Bühne,
die zum Halten einer Platte, die Zellen enthält, angepasst ist, eine digitale
Kamera, eine Vorrichtung zur Führung
der Fluoreszenz oder Lumineszenz, die von den Zellen emittiert wird,
zu der digitalen Kamera und eine Computervorrichtung zum Empfang
und zur Prozessierung der digitalen Daten von der digitalen Kamera.
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Screens mit hohem Gehalt,
die die funktionelle Lokalisierung von Makromolekülen einschließen
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In dieser Klasse von Screens mit
hohem Gehalt wird die funktionelle Lokalisierung von Makromolekülen in Antwort
auf externe Stimuli in lebenden Zellen gemessen.
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Glycolytische Enzymaktivitätsregulierung.
In einer bevorzugten Ausführungsform
eines zellulären
Enzymaktivitätsscreens
mit hohem Gehalt wird die Aktivität von glycolytischen regulatorischen
Schlüsselenzymen
in behandelten Zellen gemessen. Um Enzymaktivität zu messen, werden Indikatorzellen,
die lumineszierend markierte Reagenzien enthalten, mit Testverbindungen
behandelt und die Aktivität
der Reporter wird in Raum und Zeit gemessen unter Verwendung des
Zellscreeningsystems der vorliegenden Erfindung.
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In einer Ausführungsform ist der Reporter
der intrazellulären
Enzymaktivität
Fructose-6-phosphat, 2-Kinase/Fructose-2,6-bisphosphatase
(PFK-2), ein regulatorisches Enzym, dessen Phosphorylierungsstatus intrazellulären Kohlehydratanabolismus
oder -katabolismus anzeigt (Deprez et al. (1997) J. Biol. Chem.
272: 17269–17275;
Kealer et al. (1996) FEBS Letters 395: 225–227; Lee et al. (1996), Biochemistry
35: 6010–6019).
Die Indikatorzellen enthalten lumineszierende Reporter, die aus
einem Fluoreszenzproteinbiosensor der PFK-2-Phosphorylierung bestehen. Der fluoreszierende
Proteinbiosensor ist konstruiert durch die Einführung eines umgebungssensitiven
Fluoreszenzfarbstoffs nahe der bekannten Phosphorylierungsstelle des
Enzyms (Deprez et al. (1997), oben; Giuliano et al. (1995), oben).
Der Farbstoff kann aus der Ketocyaninklasse sein (Kessler und Wolfbeis
(1991), Spectrochimica Acta 47A: 187–192) oder jeder Klasse, die
eine Protein-reaktive Gruppe und ein Fluorochrom enthält, dessen
Anregungs- oder Emissionsspektrum empfindlich für Lösungspolarität ist. Der
fluoreszierende Proteinsensor wird in die Indikatorzellen eingebracht
unter Verwendung des Gesamtbeladungsverfahrens.
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Lebende Indikatorzellen werden mit
Testverbindungen mit einer Endkonzentrationen im Bereich von 10–12 M
bis 10–3 M
für Zeiten
im Bereich von 0,1 s bis 10 h behandelt. In einer bevorzugten Ausführungsform werden
Verhältnisbilddaten
von lebend behandelten Indikatorzellen erhalten durch Sammeln eines
Spektralpaars von Fluoreszenzbildern zu jedem Zeitpunkt. Um morphometrische
Daten von jedem Zeitpunkt zu extrahieren, wird ein Quotient aus
jedem Paar von Bildern durch numerisches Teilen der zwei Spektralbilder
zu jedem Zeitpunkt, Pixel für
Pixel gebildet. Jeder Pixelwert wird dann verwendet, um die fraktionelle
Phosphorylierung von PFK-2 zu errechnen. Bei geringen fraktionellen
Werten der Phosphorylierung stimuliert PFK-2 Kohlehydratkatabolismus.
Bei hohen fraktionellen Werten der Phosphorylierung stimuliert PFK-2
Kohlehydratanabolismus.
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Proteinkinase A-Aktivität und Lokalisierung
von Untereinheiten. In einer anderen Ausführungsform des Screens mit
hohem Gehalt werden sowohl die Bereichlokalisierung als auch die
Aktivität
der Proteinkinase A (PKA) in Indikatorzellen gemessen, in Antwort
auf Behandlung mit Testverbindungen.
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Die Indikatorzellen enthalten lumineszierende
Reporter, die einen Fluoreszenzproteinbiosensor der PKA-Aktivierung
einschließen.
Der Fluoreszenzproteinbiosensor ist konstruiert durch Einführen eines
umgebungsempfindlichen fluoreszierenden Farbstoffs in die katalytische
Untereinheit der PKA nahe der Stelle, von der bekannt ist, dass
sie mit der regulatorischen Untereinheit der PKA interagiert, eingeführt (Harootunian
et al. (1993), Mol. Biol. of the Cell 4: 993–1002; Johnson et al. (1996),
Cell 85: 149–158;
Giuliano et al. (1995), oben). Der Farbstoff kann aus der Ketocyaninklasse
(Kessler und Wolfbeis (1991), Spectrochimica Acta 47A: 187–192) oder
aus jeder anderen Klasse, die eine Protein-reaktive Gruppe und ein
Fluorochrom enthält,
sein, dessen Anregungs- oder Emissionsspektrum empfindlich gegen
Lösungspolarität ist. Der
fluoreszierende Proteinbiosensor der PKA-Aktivierung ist in die
Indikatorzellen eingeführt
unter Verwendung von Gesamtladungsverfahren.
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In einer Ausführungsform werden lebende Indikatorzellen
mit einer Testverbindung bei einer Endkonzentration im Bereich von
10–12 M
bis 10–3 M
für Zeiten
im Bereich von 0,1 s bis 10 h behandelt. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Verhältnisbilddaten
von lebend behandelten Indikatorzellen erlangt. Um Biosensordaten
von jedem Zeitpunkt zu extrahieren, wird ein Quotient zwischen jedem
Paar von Bildern gebildet und jeder Pixelwert wird dann verwendet,
um die fraktionelle Aktivierung der PKA (z. B. Trennung der katalytischen
und regulatorischen Untereinheiten nach cAMP-Bindung) zu berechnen.
Bei hohen fraktionellen Werten der Aktivität stimuliert PFK-2 biochemische
Kaskaden in lebenden Zellen.
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Um die Translokation der katalytischen
Untereinheit der PKA zu messen, werden Indikatorzellen, die lumineszierende
Reporter enthalten, mit Testverbindungen behandelt und die Bewegung
der Reporter wird in Raum und Zeit gemessen unter Verwendung des
Zellscreeningsystems. Die Indikatorzellen enthalten lumineszierende
Reporter, bestehend aus einem Bereichsmarker, der verwendet wird,
um die Lokalisierung der cytoplasmatischen und Kernbereiche zu messen.
Wenn die Indikatorzellen mit einer Testverbindung behandelt werden,
wird eine dynamische Umverteilung von einem PKA-Fluoreszenzproteinbiosensor
intrazellulär
aufgenommen als eine Reihe von Bildern über einen Zeitraum, der von
0,1 s bis 10 h reicht. Jedes Bild wird analysiert von einem Verfahren,
das die Bewegung der PKA zwischen den cytoplasmatischen und Kernregionen quantifiziert.
Um diese Berechnung durchzuführen,
werden die Bilder der Sonden, die verwendet wurden, um die cytoplasmatischen
und Kernregionen zu markieren, verwendet, um das Bild des PKA-Fluoreszenzproteinbiosensors
zu maskieren. Die integrierte Helligkeit pro Einheitsbereich unter
jeder Maske wird verwendet, um einen Translokationsquotienten durch
Teilen der cytoplasmatisch integrierten Helligkeit/Bereich durch
die kernintegrierte Helligkeit/Bereich zu bilden. Durch Vergleichen
der Translokationsquotientenwerte von Kontroll- und experimentellen
Vertiefungen wird die prozentuale Translokation für jede potentielle
Leitverbindung berechnet. Die Ausgabe des Screens mit hohem Gehalt
bezieht sich auf quantitative Daten, die das Maximum der Translokation
in einer großen
Anzahl von individuellen Zellen beschreibt, die mit Testverbindungen
in dem Konzentrationsbereich von 10–12 M
bis 10–3 M
behandelt wurden.
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Screens mit hohem Gehalt,
die die Induktion oder Inhibierung der Genexpression einschließen
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RNA-basierte Fluoreszenzbiosensoren
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Cytoskelett-Proteintranskription
und Message (Botschaft) -Lokalisierung. Die Regulation einer generellen
Klasse von zellphysiologischen Antworten einschließlich Zellsubstratadhäsion, Zell-Zell-Adhäsion, Signaltransduktion,
Zellzyklusereignissen, intermediärer
und Signalmolekülmetabolismus,
Zelllokomotion, Zell-Zell-Kommunikation und Zelltod können die
Veränderung
der Genexpression einschließen.
Screens mit hohem Gehalt können
auch konstruiert werden, um diese Klasse der physiologischen Antwort
zu messen.
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In einer Ausführungsform ist der Reporter
der intrazellulären
Genexpression ein Oligonukleotid, das mit einer Ziel-mRNA hybridisieren
kann und sein Fluoreszenzsignal verändert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Oligonukleotid ein molekulares Lichtsignal ("Beacon") (Tyagi und Kramen
(1996) Nat. Biotechnol. 14: 303–308),
ein lumineszenzbasiertes Reagens, dessen Fluoreszenzsignal abhängig von
intermolekularen und intramolekularen Interaktionen ist. Der Fluoreszenzbiosensor
wird durch Einführen
eines Fluoreszenzenergietransferpaares von Fluoreszenzfarbstoffen
konstruiert, so dass dort eins an jedem Ende (5' und 3') des Reagens
ist. Die Farbstoffe können
aus jeder Klasse sein, die eine Proteinreaktive Gruppe enthält und Fluorochrome,
deren Anregungs- und Emissionsspektrum ausreichend überlappen,
um Fluoreszenzenergietransfer zwischen den Farbstoffen in dem Ruhezustand
zur Verfügung
zu stellen, einschließend,
jedoch nicht beschränkt
auf Fluorescein und Rhodamin (Molecular Probes, Inc.). In einer
bevorzugten Ausführungsform wird
ein Teil der Message (Botschaft), die für β-Actin kodiert (Kislauskis et
al. (1994), J. Cell Biol. 127: 441–451; McCann et al. (1997),
Proc. Natl. Acad. Sci. 94: 5679–5684;
Sutoh (1982), Biochemistry 21: 3654–3661) in die Schleifenregion
eines Haarpin-geformten Oligonucleotids inseriert, mit den Enden
zusammengebunden aufgrund der intramolekularen Hybridisierung. An
jedem Ende des Biosensors ist ein Fluoreszenzdonor (Fluorescein)
und ein Fluoreszenzakzeptor (Rhodamin) kovalent gebunden. In dem
zusammengebundenen Status ist der Fluoreszenz-Energietransfer maximal
und deshalb ein Maß für ein unhybridisiertes
Molekül.
Wenn mit einer mRNA, die für β-Actin kodiert,
hybridisiert wird, wird die Bindung gebrochen und Energietransfer
geht verloren. Der vollständige
Fluoreszenzbiosensor wird in die Indikatorzellen eingeführt unter
Verwendung des Gesamtbeladungsverfahrens.
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In einer Ausführungsform werden lebende Indikatorzellen
mit Testverbindungen bei einer finalen Konzentration im Bereich
von 10–12 M
bis 10–3 M
für Zeiten
im Bereich von 0,1 s bis 10 h behandelt. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Verhältnisbilddaten
von lebend behandelten Indikatorzellen erhalten. Um morphometrische
Daten von jedem Zeitpunkt zu extrahieren, wird ein Verhältnis zwischen
jedem Paar von Bildern gebildet und jeder Pixelwert wird dann verwendet,
um die fraktionelle Hybridisierung der markierten Nucleotide zu
berechnen. Bei geringen fraktionellen Werten der Hybridisierung
wird geringe β-Actinexpression angezeigt.
Bei hohen fraktionellen Werten der Hybridisierung wird maximale
Expression von β-Actin
angezeigt. Weiterhin ist die Verteilung von hybridisierten Molekülen in dem
Cytoplasma der Indikatorzellen auch ein Maß der physiologischen Antwort
der Indikatorzellen.
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Zelloberflächenbindung
eines Liganden
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Bindung von markiertem Insulin an
seinen Oberflächenrezeptor
in lebenden Zellen. Zellen, deren Plasmamembranbereich mit einem
Markierungsreagens einer bestimmten Farbe markiert wurde, werden
mit einer Lösung,
die Insulinmoleküle
enthält,
inkubiert (Lee et al. (1997), Biochemistry 36: 2701–2708; Martinez-Zaguilan
et al. (1996), Am. J. Physiol. 270: C1438–C1446), die mit einer lumineszierenden
Sonde einer anderen Farbe markiert sind, für eine angemessene Zeit unter
angemessenen Bedingungen. Nach der Inkubation werden ungebundene
Insulinmoleküle
weggewaschen, die Zellen werden fixiert und die Verteilung und Konzentration des
Insulins auf der Plasmamembran wird gemessen. Um dies zu tun, wird
ein Zellmembranbild verwendet als eine Maske für das Insulinbild. Die integrierte
Intensität
von dem maskierten Insulinbild wird mit einem Satz von Bildern,
die bekannte Mengen von markiertem Insulin enthalten, verglichen.
Die Menge an gebundenem Insulin an die Zelle wird aus den Standards
bestimmt und in Verbindung mit der Gesamtkonzentration des Insulins,
das mit der Zelle inkubiert wurde, verwendet, um eine Dissoziationskonstante
oder Insulin zu seinem Oberflächenrezeptor
zu berechnen.
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Markierung von zellulären Komparfimenten
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Gesamtzellmarkierung
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Gesamtzellmarkierung wird erreicht
durch Markieren zellulärer
Bestandteile, so dass die Dynamik der Zellform und Beweglichkeit
der Zelle über
die Zeit gemessen werden kann durch Analysieren der Fluoreszenzbilder
der Zelle.
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In einer Ausführungsform werden kleine reaktive
fluoreszierende Moleküle
in lebende Zellen eingebracht. Diese membrandurchdringenden Moleküle diffundieren
beide durch und reagieren mit Proteinbestandteilen in der Plasmamembran.
Farbstoffmoleküle
reagieren mit intrazellulären
Molekülen,
um sowohl das emittierte Fluoreszenzsignal von jedem Molekül zu verstärken als
auch, um den Fluoreszenzfarbstoff in lebenden Zellen zu fangen.
Diese Moleküle
schließen
reaktive Chlormethylderivate von Aminocoumarinen, Hydroxycoumarinen,
Eosindiacetat, Fluoresceindiacetat, einige Bodipy-Farbstoffderivate
und Tetramethylrhodamin ein. Die Reaktivität dieser Farbstoffe gegen Makromoleküle schließt freie
Aminogruppen und freie Sulfhydrylgruppen ein.
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In einer anderen Ausführungsform
wird die Zelloberfläche
markiert, indem es der Zelle ermöglicht
wird, mit fluoreszenzmarkierten Antikörpern oder Lektinen (Sigma
Chemical Company, St. Louis, MO) zu interagieren, die spezifisch
mit Molekülen
auf der Zelloberfläche
reagieren. Zelloberflächenproteinchimären, die
von der interessierenden Zelle exprimiert werden, die eine grünfluoreszierende
Proteinkomponente oder Mutante davon enthalten, können auch
verwendet werden, um die gesamte Zelloberfläche fluoreszenzzumarkieren.
Sobald die gesamte Zelle markiert ist, können Bilder der gesamten Zelle
oder von Zellarrays ein Parameter in Screens mit hohem Gehalt werden,
was die Messung der Zellform, Beweglichkeit, Größe und Wachstum und Teilung
einschließt.
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Plasmamembran-Markierung
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In einer Ausführungsform werden für die Markierung
der gesamten Plasmamembran einige der gleichen Verfahren, die vorstehend
für die
Markierung von Gesamtzellen beschrieben wurden, verwendet. Lumineszierende
Moleküle,
die die gesamte Zelloberfläche
markieren, wirken, um die Plasmamembran zu beschreiben.
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In einer zweiten Ausführungsform
können
Unterdomänen
der Plasmamembran, die extrazelluläre Oberfläche, die Lipiddoppelschicht
und die intrazelluläre
Oberfläche
separat markiert werden und als Bestandteile des Screens mit hohem
Gehalt verwendet werden. In der ersten Ausführungsform wird die extrazelluläre Oberfläche markiert,
unter Verwendung einer kurzen Behandlung mit einem reaktiven Fluoreszenzmolekül, wie dem
Succinimidylester oder lodacetamidderivaten von Fluoreszenzfarbstoften,
wie den Fluoresceinen, Rhodaminen, Cyaninen und Bodipys.
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In einer dritten Ausführungsform
wird die extrazelluläre
Oberfläche
markiert unter Verwendung von fluoreszenzmarkierten Makromolekülen mit
hoher Affinität
für Zelloberflächenmoleküle. Diese
schließen
fluoreszenzmarkierte Lektine, wie das Fluorescein, Rhodamin und
Cyanderivate von Lectinen, abgeleitet von der Jack-Bohne (Con A),
der Roten Gartenbohne (Erythroagglutinin PHA-E) oder Weizenkeim
ein.
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In einer vierten Ausführungsform
werden fluoreszenzmarkierte Antikörper mit hoher Affinität für Zellobertlächenbestandteile
vennrendet, um die extrazelluläre
Region der Plasmamembran zu markieren. Extrazelluläre Regionen
der Zelloberflächenrezeptoren
und Ionenkanäle
sind Beispiele für
Proteine, die mit Antikörpern
markiert werden können.
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In einer fünften Ausführungsform wird die Lipiddoppelschicht
der Plasmamembran mit Fluoreszenzmolekülen markiert. Diese Moleküle schließen Fluoreszenzfarbstoffe
ein, die an Langketten-hydrophobische Moleküle angeheftet werden, die stark
mit der hydrophobischen Region in dem Zentrum der Plasmamembranlipiddoppelschicht
interagieren. Beispiele dieser Farbstoffe schließen die PKH-Serie von Farbstoffen
(U. S. 4,783,401, 4,762,701, und 4,859,584; kommerziell erhältlich von
Sigma Chemical Company, St. Louis, MO), fluoreszierende Phospholipide,
wie Nitrobenzoxadiazolglycerophosphoethanolamin und Fluoresceinderivatisiertes
Dihexadecanoylglycerophosphoethanolamin, fluoreszierende Fettsäuren, wie
5-Butyl-4,4-difluor-4-bor-3a,4a-diazo-s-indacen-3-nonainsäure und
1-Pyrendecanoinsäure
(Molecular Probes, Inc.), fluoreszierende Sterine, einschließlich Cholesterin
4,4-Difluor-5,7-dimethyl-4-bor-3a,4a-diaza-s-indacen-3-dodecanoat
und Cholesterin-1-pyrenhexanoat und fluoreszenzmarkierte Proteine,
die spezifisch mit Lipiddoppelschichtbestandteilen, wie dem Fluoresceinderivat
von Annexin V (Caltag Antibody Co., Burlingame, CA) interagieren,
ein.
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In einer weiteren Ausführungsform
wird der intrazelluläre
Bestandteil der Plasmamembran mit Fluoreszenzmolekülen markiert.
Beispiele dieser Moleküle
sind die intrazellulären
Bestandteile des trimeren G-Proteinrezeptors, Adenylylcyclase und
Ionentransportproteine. Diese Moleküle können markiert werden als ein
Ergebnis der engen Bindung an fluoreszenzmarkierte spezifische Antikörper oder
durch die Inkorporation einer Fluoreszenzproteinchimäre, die
in einem Membran-assoziierten Protein und dem grünfluoreszierenden Protein enthalten
ist und Mutanten davon.
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Endosomen Fluoreszenzmarkierung
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In einer Ausführungsform werden Liganden,
die in die Zelle durch Rezeptor-vermittelte Endocytose transportiert
werden, verwendet, um die Dynamik der endosomalen Organellen zu
verfolgen. Beispiele von markierten Liganden schließen Bodipy
FL-markierte Lipoproteinkomplexe geringer Dichte, Tetramethylrhodamintransferrinanaloga
und fluoreszenzmarkierten epidermalen Wachstumsfaktor (Molecular
Probes, Inc.) ein.
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In einer zweiten Ausführungsform
werden fluoreszenzmarkierte primäre
oder sekundäre
Antikörper (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO; Molecular Probes, Inc. Eugene, OR;
Caltag Antibody Co.), die spezifisch endosomale Liganden markieren,
verwendet, um das endosomale Kompartiment in der Zelle zu markieren.
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In einer dritten Ausführungsform
werden Endosomen fluoreszenzmarkiert in Zellen, die Proteinchimären exprimieren,
die aus der Fusion eines grünfluoreszierenden
Proteins oder Mutanten davon mit einem Rezeptor, dessen Internalisierung
Endosomen-markiert gebildet wurden. Chimären der EGF, Transferrin und
Lipoproteinrezeptoren geringer Dichte sind Beispiele für diese
Moleküle.
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Lysosomen Markierung
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In einer Ausführungsform werden membrandurchdringende
Lysosomen-spezifische lumineszierende Reagenzien verwendet, um das
lysosomale Kompartiment von lebenden und fixierten Zellen zu markieren. Diese
Reagenzien schließen
die Lumineszenzmoleküle
Neutral-Rot, N-(3-((2,4-Dinitrophenyl)amino)propyl)-N-(3-aminopropyl)methylamin
und LysoTracker-Sonden, die intralysosomalen pH genauso wie die
dynamische Verteilung von Lysosomen (Molecular Probes, Inc.) berichten,
ein.
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In einer zweiten Ausführungsform
werden Antikörper
gegen lysosomale Antigene (Sigma Chemical Co.; Molecular Probes,
Inc.; Caltag Antibody Co.) verwendet, um lysosomale Bestandteile
zu markieren, die in spezifischen lysosomalen Bereichen lokalisiert
sind. Beispiele für
diese Bestandteile sind degradative Enzyme, die in der Cholesterinesterhydrolyse
involviert sind, Membranprotein-Proteasen und -Nukleasen genauso
wie ATP-betriebene lysosomale Protonenpumpen.
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In einer dritten Ausführungsform
werden Proteinchimären,
die aus einem lysosomalen Protein, das genetisch an ein intrinsisches
lumineszierendes Protein, wie das grünfluoreszierende Protein oder
Mutanten davon, fusioniert ist, verwendet, um den lysosomalen Bereich
zu markieren. Beispiele dieser Bestandteile sind degradative Enzyme,
die in der Cholesterinesterhydrolyse involviert sind, Membranprotein-Proteasen
und -Nukleasen, genauso wie die ATP-angetriebene lysosomale Protonenpumpe.
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Cytoplasmatische
Fluoreszenzmarkierung
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In einer Ausführungsform reagieren zelldurchdringende
Fluoreszenzfarbstoffe (Molecular Probes, Inc.) mit einer reaktiven
Gruppe mit lebenden Zellen. Reaktive Farbstoffe schließen Monobrombiman,
5-Chlormethylfluoresceindiacetat, Carboxyfluoresceindiacetat, Succinimidylester
und Chlormethyltetramethylrhodamin als Beispiele für zelldurchdringende
Fluoreszenzfarbstoffe ein, die für
Langzeitmarkierungen des Cytoplasmas von Zellen verwendet werden.
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In einer zweiten Ausführungsform
werden polare Markierungsmoleküle,
wie Lucifer-Gelbund Kaskade-Blau-basierte Fluoreszenzfarbstofte
(Molecular Probes, Inc.) in Zellen unter Verwendung der Gesamtbeladungsverfahren
eingeführt
und auch für
cytoplasmatische Markierung verwendet.
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In einer dritten Ausführungsform
werden Antikörper
gegen cytoplasmatische Bestandteile (Sigma Chemical Co.; Molecular
Probes, Inc.; Caltag Antibody Co.) verwendet, um das Cytoplasma
fluoreszenzzumarkieren. Beispiele für cytoplasmatische Antigene
sind viele der Enzyme, die in den intermediären Metabolismus involviert
sind. Enolase, Phosphofructokinase und Acetyl-CoA-Dehydrogenase
sind Beispiele von gleichmäßig verteilten
cytoplasmatischen Antigenen.
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In einer vierten Ausführungsform
werden Proteinchimären,
bestehend aus einem cytoplasmatischen Protein, das genetisch an
ein intrinsisches Lumineszenzprotein, wie das Grüne Fluoreszenzprotein oder
Mutanten davon fusioniert ist, verwendet, um das Cytoplasma zu markieren.
Fluoreszenzchimäre
der gleichmäßig verteilten
Proteine werden verwendet, um den gesamten Cytoplasmabereich zu
markieren. Beispiele dieser Proteine sind viele der Proteine, die
in den intermediären
Metabolismus involviert sind und schließen Enolase, Lactatdehydrogenase
und Hexokinase ein.
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In einer fünften Ausführungsform werden Antikörper gegen
cytoplasmatische Antigene (Sigma Chemical Co.; Molecular Probes,
Inc.; Caltag Antibody Co.) verwendet, um cytoplasmatische Bestandteile
zu markieren, die in spezifischen cytoplasmatischen Unterbereichen
lokalisiert sind. Beispiele für
diese Bestandteile sind Cytoskelettproteineactin, Tubulin und Cytokeratin.
Eine Population dieser Proteine wird in den Zellen zusammengebaut
in einzelne Strukturen, die in diesem Fall faserförmig sind.
Die Fluoreszenzmarkierung dieser Proteine mit Antikörper-basierenden
Reagenzien markieren deshalb einen spezifischen Unterbereich des
Cytoplasmas.
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In einer sechsten Ausführungsform
werden Nichtantikörper-basierte
fluoreszenzmarkierte Moleküle, die
stark mit cytoplasmatischen Proteinen interagieren, verwendet, um
spezifische cytoplasmatische Bestandteile zu markieren. Ein Beispiel
ist ein Fluoreszenzanalogon des Enzyms DNAse 1 (Molecular Probes,
Inc.). Fluoreszenzanaloga dieses Enzyms binden eng und spezifisch
an cytoplasmatisches Actin, und markieren somit einen Unterbereich
des Cytoplasmas. In einem anderen Beispiel werden Fluoreszenzanaloga
des Pilztoxins Phalloidin oder des Arzneimittels Paclitaxel (Molecular
Probes, Inc.) verwendet, um jeweils Bestandteile des Actin- und
Mikrotubuli-Cytoskeletts zu markieren.
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In einer siebten Ausführungsform
werden Proteinchimären,
die aus einem cytoplasmatischen Protein, das genetisch an ein intrinsisches
lumineszierendes Protein, wie das grünfluoreszierende Protein oder
Mutanten davon fusioniert ist, verwendet, um spezifische Bereiche
des Cytoplasmas zu markieren. Fluoreszenzchimären von stark lokalisierten
Proteinen werden verwendet, um cytoplasmatische Unterbereiche zu
markieren. Beispiele dieser Proteine sind viele der Proteine, die
in der Regulation des Cytoskeletts involviert sind. Sie schließen die
Strukturproteine Actin, Tubulin und Cytokeratin genauso wie die
regulatorischen Proteine, Mikrotubuli-assoziiertes Protein 4 und α-Actinin
ein.
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Kernmarkierung
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In einer Ausführungsform werden membrandurchdringende
Nukleinsäure-spezifische
lumineszierende Reagenzien (Molecular Probes, Inc.) vennrendet,
um den Kern von lebenden und fixierten Zellen zu markieren. Diese
Reagenzien schließen
Cyanin-basierte Farbstoffe (z. B. TOTO®, YOYO® und
BOBOTM, Phenanthidine und Acridine (z. B.
Ethidiumbromid, Propidiumiodid und Acridin-Orange), Indole und Imidazole
(z. B. Hoechst 33258, Hoechst 33342 und 4',6-Diamidin-2-phenylindol) und andere ähnliche
Reagenzien (z. B. 7-Aminoactinomycin D, Hydroxystilbamidin und Psoralene)
ein.
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In einer zweiten Ausführungsform
werden Antikörper
gegen Kernantigene (Sigma Chemical Co.; Molecular Probes, Inc.;
Caltag Antibody Co.) verwendet, um Kernbestandteile, die in spezifischen
Kernregionen lokalisiert sind, zu markieren. Beispiele dieser Bestandteile
sind die Makromoleküle,
die in der Aufrechterhaltung der DNA-Struktur und -Funktion involviert
sind. DNA, RNA, Histone, DNA-Polymerasen, RNA-Polymessen, Lamine
und Kernvarianten von cytoplasmatischen Proteinen, wie Actin, sind
Beispiele für
Kernantigene.
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In einer dritten Ausführungsform
werden Proteinchimären,
die aus einem Kernprotein, das genetisch an ein intrinsisches lumineszierendes
Protein, wie das grünfluoreszierende
Protein oder Mutanten davon, fusioniert ist, verwendet, um den Kernbereich
zu markieren. Beispiele für
diese Proteine sind viele der Proteine, die in der Aufrechterhaltung
von DNA-Struktur und -Funktion involviert sind. Histone, DNA-Polymerase, RNA-Polymerse,
Lamine und Kernvarianten von cytoplasmatischen Proteinen, wie Actin,
sind Beispiele für Kernproteine.
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Mitochondrienmarkierung
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In einer Ausführungsform werden membrandurchdringende
Mitochondrien-spezifische lumineszierende Reagenzien (Molecular
Probes, Inc.) verwendet, um die Mitochondrien von lebenden und fixierten
Zellen zu markieren. Diese Reagenzien schließen ein Rhodamin 123,
Tetramethylrosamin, JC-1 und die MitoTracker-reaktiven Farbstoffe.
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In einer zweiten Ausführungsform
werden Antikörper
gegen mitochondriale Antigene (Sigma Chemical Co.; Molecular Probes,
Inc.; Caltag Antibody Co.) verwendet, um mitochondriale Bestandteile,
die in spezifischen mitochondrialen Bereichen lokalisiert sind,
zu markieren. Beispiele für
diese Bestandteile sind Makromoleküle, die in der Aufrechterhaltung
der mitochondrialen DNA-Struktur und -Funktion involviert sind.
DNA, RNA, Histone, DNA-Polymerase, RNA-Polymerase und mitochondriale
Varianten der cytoplasmatischen Makromoleküle, wie mitochondriale tRNA
und rRNA sind Beispiele mitochondrialer Antigene. Andere Beispiele mitochondrialen
Antigene sind die Bestandteile des oxidativen Phosphorylierungssystems,
das in Mitochondrien gefunden wird (z. B. Cytochrom C, Cytochom
C-Oxidase und Succinatdehydrogenase).
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In einer dritten Ausführungsform
werden Proteinchimären,
die aus einem mitochondrialen Protein, das genetisch an ein intrinsisches
lumineszierendes Protein, wie das grünfluoreszierende Protein oder
Mutanten davon, fusioniert ist, verwendet, um den mitochondrialen
Bereich zu markieren. Beispiele für diese Bestandteile sind Makromoleküle, die
in der Aufrechterhaltung der mitochondrialen DNA-Struktur und -Funktion
involviert sind. Beispiele schließen Histone, DNA-Polymerase,
RNA-Polymerase und die Bestandteile des oxidativen Phosphorylierungssystems,
das in Mitochondrien gefunden wird, ein (z. B. Cytochrom C, Cytochom
C-Oxidase und Succinatdehydrogenase).
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Markierung des
endoplasmatischen Reticulums
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In einer Ausführungsform werden membrandurchdringende
endoplasmatisches Reticulumspezifische lumineszierende Reagenzien
(Molecular Probes, Inc.) verwendet, um das endoplasmatische Reticulum
von lebenden und fixierten Zellen zu markieren. Diese Reagenzien
schließen
Kurzketten-Carbocyaninfarbstofte (z. B. DiOC6 und
DiOC3), Langketten-Carbocyaninfarbstoffe
(z. B. DiIC16 und DiIC18)
und Lumineszenz-markierte Lectine wie Concanavalin A ein.
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In einer zweiten Ausführungsform
werden Antikörper
gegen endoplasmatisches Reticulum-Antigene (Sigma Chemical Co.; Molecular
Probes, Inc.; Caltag Antibody Co.) verwendet, um Bestandteile des
endoplasmatischen Reticulums zu markieren, die in spezifischen Bereichen
des endoplasmatischen Reticulums lokalisiert sind. Beispiele für diese
Bestandteile sind die Makromoleküle,
die in die Fettsäureverlängerungssysteme involviert
sind, Glucose-6-phosphatase
und HMG CoA-Reduktase.
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In einer dritten Ausführungsform
werden Proteinchimäre,
die aus einem Protein des endoplasmatischen Reticulums, das genetisch
an ein intrinsisches lumineszierendes Protein, wie das grünfluoreszierende Protein
oder Mutanten davon, fusioniert ist, verwendet, um den Bereich des
endoplasmatischen Reticulums zu markieren. Beispiele für diese
Bestandteile sind die Makromoleküle,
die in dem Fettsäureverlängerungssystem involviert
sind, Glucose-6-phosphatase
und HMG CoA-Reduktase.
-
Golgi-Markierung
-
In einer Ausführungsform werden membrandurchdringende
Golgi-spezifische lumineszierende Reagenzien (Molecular Probes,
Inc.) verwendet, um den Golgi von lebenden und fixierten Zellen
zu markieren. Diese Reagenzien schließen lumineszierend markierte
Makromoleküle,
wie Weizenkeimagglutinin und Brefeldin A, genauso wie lumineszierend
markiertes Ceramid ein.
-
In einer zweiten Ausführungsform
werden Antikörper
gegen Golgi-Antigene (Sigma Chemical Co.; Molecular Probes, Inc.;
Caltag Antibody Co.) verwendet, um Bestandteile des Golgis, die
in spezifischen Bereichen des Golgis lokalisiert sind, zu markieren.
Beispiele für
diese Bestandteile sind N-Acetylglucosaminphosphotransferase, Golgi-spezifische
Phosphodiesterase und Mannose-6-phosphatrezeptorprotein.
-
In einer dritten Ausführungsform
werden Proteinchimären,
die aus Golgi-Protein, das genetisch an ein intrinsisches lumineszierendes
Protein, wie das grünfluoreszierende
Protein oder Mutanten davon, fusioniert ist, besteht, verwendet,
um den Golgi-Bereich zu markieren. Beispiele für diese Bestandteile sind N-Acetylglucosaminphosphotransferase,
Golgi-spezifische Phosphodiesterase und Mannose-6-phosphatrezeptorprotein.
-
Obwohl viele der dargestellten Beispiele
die Messung von zellulären
Einzelprozessen einschließen,
ist dies nur zum Zweck der Darstellung gedacht. Multiple Parameterscreens
mit hohem Gehalt können
erzeugt werden durch Kombinieren verschiedener Einzelparameterscreen
in einem Multiparameterscreen mit hohem Gehalt oder durch Zufügen von
zellulären
Parametern zu einem bereits existierenden Screen mit hohem Gehalt.
Weiterhin kann jeder Screen mit hohem Gehalt so konstruiert werden,
um mit sowohl lebenden als auch fixierten Zellen verwendet zu werden,
obwohl jedes Beispiel so beschrieben ist, dass es entweder auf lebenden oder
fixierten Zellen basiert.
-
Der Fachmann wird eine weite Brandbreite
von verschiedenen Screens kennen, die, basierend auf der hier zur
Verfügung
gestellten Offenbarung entwickelt werden können. Es gibt eine große und wachsende
Liste von bekannten biochemischen und molekularen Prozessen in Zellen,
die Translokationen oder Reorganisationen spezifischer Komponenten
in Zellen involvieren. Der Signaltransduktionsweg von der Zelloberfläche zu Zielstellen
in der Zelle schließt
die Translokation von Plasmamembran-assoziierten Proteinen in das
Cytoplasma ein. Zum Beispiel ist es bekannt, dass ein Mitglied der
src-Familie von Proteintyrosinkinasen, pp60c-src (Walker et al.
(1993), J. Biol. Chem. 268: 19552–19558) aus der Plasmamembran
in das Cytoplasma nach Stimulierung von Fibroblasten mit Blutplättchen-abgeleitetem
Wachstumsfaktor (PDGF) transloziert. Weiterhin können die Screeningziele selbst
in fluoreszenzbasierte Reagenzien umgewandelt werden, die molekulare Veränderungen,
einschließlich
Ligandenbindung und posttranslokationale Modifikationen berichten.
-
Beispiel 10. Proteasebiosensoren
-
(1) Hintergrund
-
Wie hier verwendet, werden die folgenden
Ausdrücke
wie folgt definiert:
- – Reaktant – der Biosensor, der mit dem
proteolytischen Enzym interagiert.
- – Produkt – das (die)
signalenthaltende(n) proteolytische(n) Fragment(e), erzeugt durch
Interaktion des Reaktanten mit dem Enzym.
- – Reaktantenzielseguenz – eine Aminosäuresequenz,
die eine Beschränkung
der zellulären
Verteilung von dem Reaktanten auf einen bestimmten subzellulären Bereich
der Zelle gewährt.
- – Produktzielsequenz – eine Aminosäuresequenz,
die eine Beschränkung
der zellulären
Verteilung des (der) signalenthaltende(n) Produkte) der enzymatischen
Ziel-Reaktion auf einen bestimmten subzellulären Bereich der Zelle gewährt. Wenn
das Produkt anfänglich
in einem membrangebundenen Kompartiment lokalisiert ist, dann muss
die Produktzielsequenz die Fähigkeit
haben, das Produkt aus dem membrangebundenen Kompartiment zu exportieren.
Eine bifunktionale Sequenz kann verwendet werden, die zunächst das Produkt
aus dem membrangebundenen Kompartiment bewegt und dann das Produkt
zu dem finalen Kompartiment bringt. Im Allgemeinen können die
gleichen Aminosäuresequenzen
sowohl als Reaktantenzielsequenzen als auch als Produktzielsequenzen
wirken. Ausnahmen davon schließen
Aminosäuresequenzen, die
die Kernhülle,
den Golgi-Apparat, das endoplasmatische Reticulum aufspüren und
die, die in die Farnesylierung involviert sind, ein, da sie mehr
geeignet sind als Reaktantenzielsequenzen.
- – Proteaseerkennungsstelle – eine Aminosäuresequenz,
die Spezifität
durch Emittieren des Substrats gewährleistet, was eine spezifische
Bindung und Spaltstelle für
eine Protease bereitstellt. Obwohl typischerweise eine kurze Sequenz
von Amino säuren
die minimale Spaltstelle für
eine Protease darstellt (z. B. DEVD für Caspase-3, Villa, P., S.
H. Kaufmann und W. C. Earnshaw. 1997. Caspasen und Caspaseinhibitoren.
Trends Biochem. Sci. 22: 388–93),
kann eine größere Spezifität unter
Verwendung einer längeren Sequenz
eines etablierten Substrats zur Verfügung gestellt werden.
- – Kompartiment – jede zelluläre Unterstruktur
oder makromolekulare Bestandteil der Zelle, falls sie aus Protein,
Lipid, Kohlenhydrat oder Nukleinsäure besteht. Es könnte ein
makromolekularer Aufbau oder eine Organelle sein (ein membranbegrenzter
zellulärer
Bestandteil). Kompartimente schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf Cytoplasma, Kern, Kernkörperchen,
innere und äußere Oberfläche der
Kernhülle,
Cytoskelett, Peroxisom, Endosom, Lysosom, innere Hülle der
Plasmamembran, äußere Hülle der
Plasmamembran, äußere Hülle der
mitoGolgi,chondrialen Membran, innere Hülle der mitochondrialen Membran, endoplasmatisches
Reticulum oder extrazellulärer
Raum. Signal – eine
Aminosäuresequenz,
die detektiert werden kann. Dies schließt ein, ist jedoch nicht beschränkt auf
inhärent
fluoreszierende Proteine (z. B. Grün-Fluoreszierendes Protein),
Cofaktor benötigende
Fluoreszenz- oder Lumineszenzproteine (z. B. Phycobiliproteine oder
Luciferasen), und Epitope, die durch spezifische Antikörper oder
andere spezifische natürliche
oder unnatürliche
bindende Sonden erkannt werden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf Farbstoffe,
Enzym-Cofaktoren
und konstruierte Bindemoleküle,
die fluoreszierend oder lumineszierend markiert sind. Auch sind
ortsgerichtet markierte Proteine, die einen Lumineszenzfarbstoff
enthalten, eingeschlossen. Verfahren für die ortsgerichtete Markierung
von Proteinen schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf konstruierte farbstoffreaktive Aminosäuren (Post et al., J. Biol.
Chem. 269: 12880–12887 (1994)),
Enzym-basierte Inkorporation von Lumineszenzsubstraten in Proteine
(Buckler et al., Analyt. Biochem. 209: 20–31 (1993); Takashi, Biochemistry.
27: 938– 943
(1988)) und die Inkorporation von unnatürlich markierten Aminosäuren in
Proteine (Noren et al., Science. 244: 182–188 (1989)).
- – Detektion – ein Mittel
für die
Aufzeichnung der Anwesenheit, Position oder Menge des Signals. Der
Ansatz kann direkt sein, wenn das Signal inhärent fluoreszierend ist oder
indirekt, wenn das Signal zum Beispiel ein Epitop ist, das nachfolgend
mit einem markierten Antikörper
detektiert werden muss. Verfahren der Detektion schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf die räumliche
Position der Fluoreszenz, Lumineszenz oder Phosphoreszenz: (1) Intensität; (2) Polarisierung;
(3) Lebenszeit; (4) Wellenlänge;
(5) Energietransfer; und (6) Rückgewinnung
nach Photoausbleichung.
-
Das grundlegende Prinzip der Proteasebiosensoren
der vorliegenden Erfindung ist, die Reaktanten räumlich von den erzeugten Produkten
während
einer proteolytischen Reaktion zu trennen. Die Trennung der Produkte
von den Reaktanten tritt auf nach proteolytischer Spaltung der Proteaseerkennungsstelle
in dem Biosensor, was es dem Produkt ermöglicht zu binden an, zu diffundieren
in oder importiert werden in Kompartimente der Zelle, die sich von
denen der Reaktanten unterscheiden. Diese räumliche Trennung stellt ein
Mittel zur Quantifizierung eines proteolytischen Verfahren direkt
in lebenden oder fixierten Zellen zur Verfügung. Einige Entwürfe des
Biosensors stellen ein Mittel zur Beschränkung der Reaktanten (ungespaltene
Biosensoren) auf ein bestimmtes Kompartiment zur Verfügung, durch
eine Proteinsequenz ("Reaktantenzielsequenz"), die an Biosensoren
bindet oder die Biosensoren in ein Kompartiment der Zelle importieren.
Diese Kompartimente schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf jede zelluläre
Struktur, makromolekulare zelluläre
Bestandteile, membranbegrenzte Organellen oder extrazellulärer Raum.
Unter der Voraussetzung, dass die Eigenschaften der proteolytischen
Reaktion mit der Produktkonzentration, geteilt durch die Reaktantenkonzentration,
in Beziehung steht, stellt die räumliche
Trennung von Produkten und Reaktanten ein Mittel zur eindeutigen
Quantifizierung der Produkte und Reaktanten in Einzelzellen zur
Verfügung,
was eine direktere Messung von proteolytischer Aktivität ermöglicht.
-
Die molekularbasierten Biosensoren
können
in Zellen durch Transfektion eingebracht werden und die exprimierten
chimären
Proteine können
in transienten Zellpopulationen oder stabilen Zelllinien analysiert
werden. Sie können
auch vorgebildet werden, zum Beispiel durch Herstellung in einem
prokaryotischen oder eukaryotischen Expressionssystem und die gereinigten
Proteine werden in die Zelle eingebracht über eine Anzahl von physikalischen
Mechanismen, einschließend,
jedoch nicht beschränkt
auf Mikroinjektionen, Scrape-Beladung, Elektroporation, Signalsequenz-vermittelte
Beladung, usw.
-
Messverfahren können einschließen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf das Verhältnis
oder die Differenz der Fluoreszenz, Lumineszenz oder Phosphoreszenz:
(a) Intensität;
(b) Polarisierung; oder (c) Lebenszeit zwischen Reaktant und Produkt
Diese letzteren Verfahren erfordern geeignete spektroskopische Differenzen zwischen
Produkten und Reaktanten. Zum Beispiel Spalten eines Reaktanten,
der ein beschränkt
mobiles Signal enthält,
in einen sehr kleinen Translokationsbestandteil und ein verhältnismäßig großer nicht
translozierender Bestandteil können
durch Polarisation nachgewiesen werden. Alternativ können die
signifikant unterschiedlichen Emissionslebenszeiten zwischen Reaktanten
und Produkten den Nachweis in Bild- und Nichtbildverfahren ermöglichen.
-
Ein Beispiel einer Familie von Enzymen,
für die
dieser Biosensor konstruiert werden kann, um die Aktivität zu berichten,
sind Caspasen. Caspasen sind eine Klasse von Proteinen, die die
proteolytische Spaltung einer großen Anzahl von Zielen während Apoptose
katalysieren. Nach Initiation der Apoptose werden die Klasse II
(Stromabwärts)-Caspasen
aktiviert und sind ein Point of no Return in dem Signalweg, der
zum Zelltod führt,
was in Spaltung von Zielproteinen stromabwärts resultiert. In spezifischen
Beispielen werden die hier beschriebenen Biosensoren so konstruiert,
um die Kerntranslokation von gespaltenem GFP als einen messbaren Indikator
der Caspaseaktivierung zu verwenden. Zusätzlich kann die Verwendung
von spezifischen Erkennungssequenzen, die umgebende Aminosäuren, die
in der Sekundärstrukturbildung
involviert sind, inkorporieren in natürlich vorkommenden Proteinen,
die Spezifität
und Empfindlichkeit von dieser Klasse von Biosensoren steigern.
-
Ein anderes Beispiel einer Proteaseklasse,
für die
dieser Biosensor konstruiert werden kann, um die Aktivität zu berichten,
sind Zinkmetalloproteasen. Zwei spezifische Beispiele dieser Klasse
sind die biologischen Toxine, abgeleitet von Clostridien-Spezies
(C. botulinum und C. tetani) und Bacillus anthracis. (Herreros et
al. in The Comprehensive Sourcebook of Bacterial Protein Toxins.
J. E. Alouf und J. H. Freer, Hrsg. 2. Auflage, San Diego, Academic
Press, 1999; S. 202–228).
Diese Bakterien exprimieren und sekretieren Zinkmetalloproteasen,
die in eukaryotische Zellen eindringen und spezifisch bestimmte
Zielproteine spalten. Beispielsweise wird die Anthraxprotease von
Bacillus anthracis in das Cytoplasma von Zielzellen geliefert durch ein
accessorisches porenbildendes Protein, wo seine proteolytische Aktivität die MAP-Kinasesignalkaskade durch
Spaltung von Mitogen-aktivierter Proteinkinasen 1 oder 2 (MEK1 oder
MEK2) inaktiviert. (Leppla, S. A. in The Comprehensive Sourcebook
of Bacterial Protein Toxines. J. E. Alouf und J. H. Freer, Hrsg.
2. Auflage, San Diego, Academic Press, 1999; S. 243–263). Die
Toxinbiosensoren, die hier beschrieben werden, ziehen ihren Vorteil
aus der natürlichen
subzellulären
Lokalisation von diesen und anderen Zielproteinen, um Reaktanten-Aufspürung zu
erreichen. Nach Spaltung wird das Signal (mit oder ohne eine Produktzielsequenz)
von dem Reaktanten getrennt, um einen Biosensor mit hohem Gehalt
zu erzeugen.
-
Der Fachmann weiß, dass die Proteinbiosensoren
dieses Aspekts der Erfindung angepasst werden können, um die Aktivität von jedem
Mitglied der Caspasefamilie von Proteasen, genauso wie von jeder
anderen Protease, berichten kann, durch eine Substitution von geeigneten
Proteaseerkennungsstellen in jedem der Konstrukte (siehe 29B). Diese Biosensoren
können
verwendet werden in Screens mit hohem Gehalt, um in vivo Aktivierung
von enzymatischer Aktivität
nachzuweisen und um spezifische Aktivität, basierend auf Spal tung eines
bekannten Erkennungsmotivs, zu identifizieren. Dieser Screen kann
vennrendet werden für
sowohl lebende, als auch fixierte Endpunktassays und kann mit zusätzlichen
Messungen kombiniert werden, um einen Multiparameterassay zur Verfügung zu
stellen.
-
Somit stellt die vorliegende Erfindung
in einem weiteren Aspekt rekombinante Nukleinsäuren, die einen Proteasebiosensor
kodieren, zur Verfügung,
umfassend:
- a. eine erste Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens ein nachweisbares Polypeptidsignal kodiert;
- b. eine zweite Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens eine Proteaseerkennungsstelle kodiert, wobei die zweite
Nukleinsäuresequenz
funktionell mit der ersten Nukleinsäuresequenz verbunden ist, die
wenigstens ein nachweisbares Polypeptidsignal kodiert; und
- c. eine dritte Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens eine Reaktantenzielsequenz kodiert, wobei die dritte Nukleinsäuresequenz
funktionell verbunden ist mit der zweiten Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens eine Proteaseerkennungsstelle kodiert.
-
In diesem Aspekt werden die erste
und dritte Nukleinsäuresequenz
durch die zweite Nukleinsäure
getrennt, die die Proteaseerkennungsstelle kodiert.
-
In einer weiteren Ausführungsform
kodiert die rekombinante Nukleinsäure einen Proteasebiosensor, der
eine vierte Nukleinsäuresequenz
umfasst, die wenigstens eine Produktzielsequenz kodiert, wobei die
vierte Nukleinsäuresequenz
funktionell verbunden ist mit der ersten Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens ein nachweisbares Polypeptidsignal kodiert.
-
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst die rekombinante Nukleinsäure, die einen Proteasebiosensor
kodiert, eine fünfte
Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens ein nachweisbares Polypeptidsignal kodiert, wobei
die fünfte
Nukleinsäuresequenz
funktionell verbunden ist mit der dritten Nukleinsäuresequenz,
die eine Reaktantenzielsequenz kodiert.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das detektierbare Polypeptidsignal ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Fluoreszenzproteinen, Lumineszenzproteinen und Sequenzepitopen.
In einer am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erste Nukleinsäure,
die eine Polypeptidsequenz kodiert, eine Sequenz, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOS: 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47,
49 und 51.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die zweite Nukleinsäure,
die eine Proteaseerkennungsstelle kodiert, eine Sequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NOS: 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65,
67, 69, 71, 73, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97,
99, 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 119 und 121. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die dritte Nukleinsäuresequenz,
die eine Reaktantenzielsequenz kodiert, eine Sequenz, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOS: 123, 125, 127, 129, 131, 133,
135, 137, 139, 141, 143, 145, 147, 149 und 151.
-
In einer am stärksten bevorzugten Ausführungsform
umfasst die rekombinante Nukleinsäure, die einen Proteasebiosensor
kodiert, eine Sequenz, im Wesentlichen ähnlich zu den Sequenzen, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus SEQ ID NOS: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17,
19, 21, 23, 25, 27, 29, 31 und 33.
-
In einem anderen Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung einen rekombinanten Expressionsvektor zur Verfügung, umfassend
Nukleinsäurekontrollsequenzen,
funktionell verbunden mit den oben beschriebenen rekombinanten Nukleinsäuren. In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung genetisch
konstruierte Wirtszellen zur Verfügung, die mit den erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren transfiziert wurden.
-
In einem weiteren Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung rekombinante Proteasebiosensoren zur Verfügung, umfassend:
- a. eine erste Domäne, umfassend wenigstens ein
nachweisbares Polypeptidsignal;
- b. eine zweite Domäne,
umfassend wenigstens eine Proteaseerkennungsstelle; und
- c. eine dritte Domäne,
umfassend wenigstens eine Reaktantenzielsequenz; wobei der erste
Bereich und der dritte Bereich durch den zweiten Bereich getrennt
sind.
-
Inhärent in dieser Ausführungsform
ist das Konzept, dass die Reaktantenzielsequenz, die zelluläre Verteilung
von den Reaktanten beschränkt,
mit Umverteilung des Produkts, das nach Aktivierung auftritt (d.
h.: Proteasespaltung). Diese Umverteilung erfordert keine vollständige Sequestration
von Produkten und Reaktanten, da die Produktverteilung teilweise
die Reaktantenverteilung in Abwesenheit eines Produktzielsignals überlappen
kann (siehe nachstehend).
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der rekombinante Proteasebiosensor weiterhin eine vierte
Domäne,
umfassend wenigstens eine Produktzielsequenz, wobei die vierte Domäne und die
erste Domäne
funktionell verbunden sind und von der dritten Domäne durch
die zweite Domäne
getrennt werden. In einer anderen Ausführungsform umfasst der rekombinante
Proteasebiosensor weiterhin eine fünfte Domäne umfassend wenigstens ein nachweisbares
Polypeptidsignal, wobei die fünfte
Domäne
und die dritte Domäne funktionell
verbunden sind und von der ersten Domäne durch die zweite Domäne getrennt
werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die nachweisbare Polypeptidsignaldomäne (erste oder fünfte Domäne) ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Fluoreszenzproteinen, Lumineszenzproteinen
und Sequenzepitopen. In einer am stärksten bevorzugten Ausführungsform
umfasst die nachweisbare Polypeptidsignaldomäne eine Sequenz, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOS: 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48,
50 und 52.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die zweite Domäne
eine Proteaseerkennungsstelle, die eine Sequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NOS: 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66,
68, 70, 72, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98,
100, 102, 104, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 118, 120 und 122, umfasst.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die Reaktanten und/oder
Zielsequenzdomänen
eine Sequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NOS: 124, 126, 128, 130, 132,
134, 136, 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150 und 152.
-
In einer am stärksten bevorzugten Ausführungsform
umfasst der rekombinante Proteasebiosensor eine Sequenz, im Wesentlichen
gleich zu den Sequenzen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NOS: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14,
16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32 und 34.
-
In noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren und Kits zur automatisierten
Analyse von Zellen zur Verfügung,
umfassend die Verwendung von Zellen, die die erfindungsgemäßen Proteasebiosensoren
besitzen, um Verbindungen zu identifizieren, die Proteaseaktivität beeinflussen. Das
Verfahren kann mit anderen erfindungsgemäßen Verfahren in einer Vielzahl
von möglichen
Multiparameterassays kombiniert werden.
-
In diesen verschiedenen Ausführungsformen
ist der Basisproteasebiosensor zusammengesetzt aus multiplen Domänen, einschließlich wenigstens
einer ersten nachweisbaren Polypeptidsignaldomäne, wenigstens einer Reaktantenzieldomäne und wenigstens
einer Proteaseerkennungsdomäne,
wobei die nachweisbare Signaldomäne
und die Reaktantenzieldomäne
voneinander getrennt sind durch die Proteaseerkennungsdomäne. Somit
ist die genaue Anordnung der Domänen
in dem Molekül
nicht generell kritisch, solange die Proteaseerkennungsdomäne die Reaktantenziel-
und erste nachweisbare Signaldomäne
trennt. Für
jede Domäne liegt
ein oder mehrere der spezifizierten Erkennungssequenzen vor.
-
In einigen Fällen kann die Anordnung der
Domänen
in dem Biosensor kritisch sein für
die geeignete Aufspürung
von Produkten) und / oder Reaktant in dem (den) geeigneten zellulären Kompartiment(en)
sein. Beispielsweise erfordert das Aufspüren von Produkten oder Reaktanten
in den Peroxisomen, dass die peroxisomale Zielsequenz wenigstens
drei Aminosäuren
des Proteins umfasst. Die Bestimmung von den Biosensoren, in denen
die relative Platzierung von Zieldomänen in dem Biosensor kritisch
ist, kann von dem Fachmann durch Routineexperimente bestimmt werden.
-
Einige Beispiele von Basisorganisationen
von Domänen
in dem Proteasebiosensor sind in 30 gezeigt.
Der Fachmann weiß,
dass jede der Vielzahl von Proteaseerkennungsstellen, Produktzielsequenzen,
Polypeptidsignalen und/oder Produktzielsequenzen verwendet werden
kann in verschiedenen Kombinationen in dem erfindungsgemäßen Proteinbiosensor,
durch Substitution der geeigneten Kodierungssequenzen in das Multidomänenkonstrukt.
Nichtbeschränkende
Beispiele solcher alternativer Sequenzen sind in 29A-29C gezeigt. Ähnlich weiß der Fachmann,
dass Modifikationen, Substitutionen und Deletionen der kodierenden
Sequenzen und der Aminosäuresequenzen
jeder individuellen Domäne
in dem Biosensor durchgeführt
werden können,
während
die Funktion der Domäne
aufrechterhalten wird. Solche verschiedenen Kombinationen von den
Domänen
und Modifikationen, Substitutionen und Deletionen von individuellen
Domänen
liegen im Rahmen der Erfindung.
-
Wie hier verwendet, bezieht sich
der Begriff "kodierende
Sequenz" oder eine
Sequenz, die eine bestimmte Polypeptidsequenz "kodiert", auf eine Nukleinsäuresequenz, die transkribiert
wird (im Fall von DNA) und translatiert (im Fall von mRNA) in ein
Polypeptid in vitro oder in vivo, wenn sie unter die Kontrolle von
geeigneten regulatorischen Sequenzen gebracht wird. Die Grenzen
der Kodiersequenz werden bestimmt durch ein Startcodon an dem 5' (Amino)-Terminus und ein
Translations-Stoppcodon an dem 3' (Carboxy)-Terminus. Eine
Kodiersequenz kann einschließen,
ist jedoch nicht beschränkt
auf cDNA von prokaryotischer oder eukaryotischer mRNA, genomische
DNA-Sequenzen von prokaryotischer oder eukaryotischer DNA und synthetische
DNA-Sequenzen. Eine Transkriptionsterminationssequenz wird normalerweise
am 3'-Ende der kodierenden
Sequenz lokalisiert sein.
-
Wie hier verwendet, bezieht sich
der Begriff DNA-"Kontrollsequenzen" kollektiv auf Promotorsequenzen,
Ribosomenbindestellen, Polyadenylierungssignale, Transkriptions-Terminations-Sequenzen,
stromaufwärts-regulatorische
Domänen,
Verstärker
und dergleichen, die kollektiv die Transkription und Translation
einer kodierenden Sequenz in einer Wirtszelle zur Verfügung stellen.
Nicht all diese Kontrollsequenzen müssen immer in einem rekombinanten Vektor
vorliegen, solange die DNA-Sequenz von Interesse in der Lage ist,
angemessen transkribiert und translatiert zu werden.
-
Wie hier verwendet, bezieht sich
der Begriff "funktionell
verbunden" auf eine
Anordnung von Elementen, wobei die Bestandteile so angeordnet sind,
um ihre gewöhnliche
Funktion durchzuführen.
Somit sind Kontrollsequenzen, die funktionell mit einer kodierenden
Sequenz verbunden sind, in der Lage, die Expression der kodierenden
Sequenz zu bewirken. Die Kontrollsequenzen müssen nicht benachbart sein
mit den kodierenden Sequenzen, solange sie wirken, um ihre Expression
zu steuern. Somit können
beispielsweise dazwischenliegende untranslatierte, aber bereits
transkribierte Sequenzen vorliegen zwischen einer Promotorsequenz
und der kodierenden Sequenz und die Promotorsequenz kann immer noch "funktionell verbunden" sein mit der kodierenden
Sequenz.
-
Weiterhin ist eine Nukleinsäure-kodierende
Sequenz funktionell verbunden mit einer anderen Nukleinsäure-kodierenden
Sequenz, wenn der kodierende Bereich für beide Nukleinsäuremoleküle in der
Lage ist, in dem gleichen Leserahmen zu exprimieren. Die Nukleinsäuresequenzen
müssen
nicht benachbart sein, solange sie in der Lage sind, in dem gleichen
Leserahmen exprimiert zu werden. Somit können beispielsweise zwischenliegende
kodierende Regionen zwischen den spezifizierten Nukleinsäure-kodierenden
Sequenzen vorliegen und die spezifizierten Nukleinsäure-kodierenden
Regionen können
immer noch als "funktionell
verbunden" angesehen
werden.
-
Die dazwischenliegenden kodierenden
Sequenzen zwischen den verschiedenen Domänen der Biosensoren können von
jeder Länge
sein, solange die Funktion von jeder Domäne aufrechterhalten wird. Generell
erfordert dies, dass die zweidimensionale und dreidimensionale Struktur
der dazwischenliegenden Proteinsequenz die Bindung oder Interaktionserfordernisse
der Domänen
des Biosensors nicht ausschließt,
wie eine Produkt- oder Reaktantenaufspürung, Bindung der Protease
von Interesse an den Biosensor, Fluoreszenz oder Lumineszenz des
nachweisbaren Polypeptidsignals oder Bindung von fluoreszenzmarkierten
Epitop-spezifischen Antikörpern.
-
Ein Fall, in dem die Distanz zwischen
Domänen
des Proteasebiosensors wichtig ist, ist, wenn es das Ziel ist, ein
Fluoreszenzresonanzenergietransferpaar zu erzeugen. In diesem Fall
wird das FRET-Signal nur existieren, wenn die Distanz zwischen dem
Donor und Akzeptor ausreichend gering ist, um den Energietransfer
zu ermöglichen
(Tsien, Heim und Cubbit, WO 97/28261). Die durchschnittliche Entfernung
zwischen den Donor- und Akzeptorgruppen sollte zwischen 1 nm und
10 nm mit einer Bevorzugung zwischen einem 1 nm und 6 nm liegen.
Dies ist die physikalische Distanz zwischen Donor und Akzeptor.
Die dazwischenliegende Sequenzlänge
kann beachtlich variieren, da die dreidimensionale Struktur des
Polypeptids die physikalische Distanz zwischen Donor und Akzeptor
bestimmen wird.
-
"Rekombinanter
Expressionsvektor" schließt Vektoren
ein, die funktionell eine Nukleinsäurekodierende Region oder Gen
mit jedem Promotor, der in der Lage ist, das Genprodukt effektiv
zu exprimieren, verbindet. Die Promotorsequenz, die verwendet wird,
um die Expression des Proteasebiosensors zu betreiben, kann konstitutiv
sein (betrieben durch jeden einer Vielzahl von Promotoren, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf CMV, SV40, RSV, Actin, EF) oder induzierbar (betrieben durch
jeden einer Anzahl von induzierbaren Promotoren, einschließlich, nicht
jedoch nicht beschränkt
auf, Tetracyclin, Ecdyson, Steroidresponsiv). Der Expressionsvektor
muss in dem Wirtsorganismus replizieren können, entweder als ein Episom
oder durch Integration in die wirtschromosomale DNA. IN einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst der Expressionsvektor ein Plasmid. Allerdings ist die Erfindung
dazu gedacht, auch jegliche andere geeignete Expressionsvektoren,
wie virale Vektoren, einzuschließen.
-
Der Ausdruck "im Wesentlichen ähnlich" wird hier verwendet in Bezug auf die
Nucleotidsequenz der DNA oder die Aminosäuresequenz von Protein, die
ein oder mehrere konservative oder nichtkonservative Variationen
von den Proteasebiosensorsequenzen, die hier offenbart sind, hat,
einschließen,
jedoch nicht beschränkt
auf Deletionen, Additionen oder Substitutionen, wobei die resultierende
Nukleinsäure
und/oder Aminosäuresequenz
funktionell äquivalent
zu den Sequenzen, die hier offenbart und beansprucht sind, ist.
Funktionell äquivalente
Sequenzen werden im Wesentlichen in der gleichen Weise funktionieren,
um im Wesentlichen den gleichen Proteasebiosensor wie die Nukleinsäure- oder
Aminosäurezusammensetzungen,
die offenbart wurden und beansprucht wurden, zu erzeugen. Beispielsweise
kodieren funktionell äquivalente
DNAs Proteasebiosensoren, die die gleichen sind, wie die hier offenbarten
oder die eine oder mehrere konservative Aminosäurevariationen, wie Substitutionen
von nicht polaren Resten für
andere nicht polare Reste oder geladene Reste gegen ähnlich geladene
Reste oder Addition zu/Deletion von Regionen des Proteasebiosensors, die
nicht kritisch für
die Funktionalität
sind. Diese Veränderungen
schließen
die ein, die von dem Fachmann als Substitutionen, Deletionen und/oder
Additionen erkannt werden, die nicht im Wesentlichen die Tertiärstruktur
des Proteins verändern.
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Wie hier verwendet, teilen im Wesentlichen ähnliche
Sequenzen von Nukleotiden oder Aminosäuren wenigstens 70–75% Identität, stärker bevorzugt
80–85%
Identität
und am stärks ten
bevorzugt 90–95%
Identität.
Es ist jedoch anerkannt, dass Proteine (und DNA oder mRNA, die solche
Proteine kodieren) weniger als die vorstehend beschriebenen Spiegel
von Homologie (aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes) enthalten
oder dass sie modifiziert sind durch konservative Aminosäuresubstitutionen
(oder Substitutionen von degenerierten Codons) die in dem Rahmen
der vorliegenden Erfindung eingeschlossen sind.
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Der Ausdruck "heterolog", wenn er sich auf Nukleinsäuresequenzen,
wie kodierende Sequenzen und Kontrollsequenzen bezieht, bezeichnet
Sequenzen, die nicht normalerweise mit einer Region eines rekombinanten
Konstrukts assoziiert sind und/oder nicht normalerweise mit einer
bestimmten Zelle assoziiert sind. Somit ist eine "heterologe" Region eines Nukleinsäurekonstrukts
ein identifizierbares Segment der Nukleinsäure in oder angeheftet an ein
anderes Nukleinsäuremolekül, das nicht
in Zusammenhang mit dem anderen Molekül in der Natur gefunden wird.
Beispielsweise könnte
eine heterologe Region eines Konstrukts eine kodierende Sequenz
einschließen,
flankiert von Sequenzen, die nicht in Zusammenhang mit der kodierenden
Sequenz in der Natur gefunden werden. Ein weiteres Beispiel einer
heterologen kodierenden Sequenz ist ein Konstrukt, in dem die kodierende
Sequenz selbst nicht in der Natur gefunden wird (z. B. synthetische
Sequenzen, die Codons haben, die sich von nativen Genen unterscheiden). Ähnlich würde eine
Wirtszelle, die mit einem Konstrukt, das nicht normalerweise in
der Wirtszelle vorkommt, als heterolog für die Zwecke dieser Erfindung
angesehen werden.
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In dieser Anmeldung können die
verwendeten Techniken, falls nicht anderweitig angegeben, in einer der
verschiedenen gut bekannten Referenzen gefunden werden, wie: Molecular
Cloning: A Laboraton Manual (Sambrook, et al., 1989, Cold Spring
Harbor Laboratory Press), Gene Expression Technology (Methods in
Enzymology, Bd. 185, herausgegeben von D. Goeddel, 1991. Academic
Press, San Diego, CA), "Guide
to Protein Purification" in
Methods in Enzymology (M. P. Deutshcer, Hrsg., (1990) Academic Press,
Inc.); PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications (Innis,
et al. 1990. Academic Press, San Diego, CA), Culture of Animal Cells:
A Manual of Basic Technique, 2. Aufl. (R. I. Freshney. 1987. Liss,
Inc. New York, NY), Gene Transfer and Expression Protocols, S. 109–128, Hrsg.
E. J. Murray, The Humana Press Inc., Clifton, N. J.) und der Ambion 1998-Katalog
(Ambion, Austin, TX).
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Die Biosensoren der vorliegenden
Erfindung sind konstruiert und werden verwendet, um Wirtszellen unter
Verwendung von Standardtechniken der Molekularbiologie zu transfizieren.
Jede Anzahl solcher Techniken, die alle im Rahmen dieser Erfindung
liegen, kann verwendet werden, um Proteasebiosensor-kodierende DNA-Konstrukte
zu erzeugen und genetisch transfizierte Wirtszellen, die die Biosensoren
exprimieren. Die nichteinschränkenden
Bei spiele, die folgen, zeigen eine solche Technik zur Konstruktion
der erfindungsgemäßen Biosensoren.
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BEISPIEL DER PROTEASEBIOSENSORKONSTRUKTION
UND VERWENDUNG:
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In den folgenden Beispielen wurden
Caspase-spezifische Biosensoren mit spezifischen Produktzielseguenzen
konstruiert unter Verwendung von Sätzen von 4 Primern (2 Sense
(Sinn) und 2 Antisense (Gegensinn)). Diese Primer besitzen überlappende
Regionen an ihren Enden und werden verwendet für PCR nach einer Primer-Walking-Technik
(Sambrook, J., Fritsch, E. F. und Maniatis, T. (1989) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual. Cold Spring Narbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, New York). Die zwei Senseprimer wurden ausgewählt, um
von dem 5'-Polylinker
(BspI) des GFP-enthaltenden Vektors (Clontech, Kalifornien) zu starten
zu der Mitte der konstruierten Biosensorsequenz. Die zwei Antisenseprimerstarten
von einer 3'-GFP-Vektorstelle
(Bam HI) und überlappen
mit den Senseprimern über
12 Nukleotide in der Mitte.
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Die PCR-Bedingungen waren wie folgt:
94 °C für 30 Sekunden
zur Denaturierung, 55 °C
für 30
Sekunden für
Anlagerung und 72 °C
für 30
Sekunden für
Extension für
15 Zyklen. Die Primer besitzen Restriktionsendonucleasestellen an
beiden Enden, was nachfolgende Klonierung des resultierenden PCR-Produkts
erleichtert.
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Das resultierende PCR-Produkt wurde
gelgereinigt, geschnitten an den BspE1- und BamH1-Restriktionsstellen,
die in den Primern vorlagen und die resultierenden Fragmente wurden
gelgereinigt. Ähnlich
wurde der GFP-Vektor (Clontech, San Francisco, CA) verdaut an den
BspE1- und BamH1-Stellen in dem Polylinker. Ligation des GFP-Vektors
und des PCR-Produkts wurde durchgeführt unter Verwendung von Standardtechniken
bei 16 °C über Nacht.
E. coli-Zellen wurden dann mit Ligationsgemischen unter Verwendung
von Standardtechniken transfiziert. Die transformierten Zellen wurden
ausgewählt
auf LB-Agar mit geeigneten Antibiotika.
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Zellen und Transfektionen. Für DNA-Transfektion
wurden BHK-Zellen und MCF-7-Zellen kultiviert zu 50–70 %-iger
Konfluenz in Platten mit 6 Vertiefungen, enthaltend 3 ml Minimal-Eagles-Medium (MEM)
mit 10% fötalem
Kälberserum,
1 mM L-Glutamin, 50 μg/ml
Streptomycin, 50 μg/ml
Penicillin, 0,1 mM nichtessentielle Aminosäuren, 1 mM Natriumpyruvat und
10 μg/ml
Kälberinsulin
(nur für
MCF-7-Zellen) bei 37°C
in einem 5% CO2-Inkubator für etwa 36
Stunden. Die Zellen wurden gewaschen mit serumfreiem MEM-Medium
und für
5 Stunden inkubiert mit 1 ml Transfektionsgemisch, enthaltend 1 μg des geeigneten
Plasmids und 4 μg
Lipofectimin (BRL) in serumfreiem MEM-Medium. Nachfolgend wurde
das Transfektionsmedium entfernt und mit 3 ml normalem Kulturmedium
ersetzt. Die transfizierten Zellen wurden in Wachstumsmedium für wenigstens
16 Stunden gehalten, bevor die Auswahl von stabilen Zellen, basierend
auf standardmolekularbiologischen Verfahren (Ausubel. et al 1995)
durchgeführt
wurde.
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Apoptoseassay. Für Apoptoseassays wurden die
Zellen (BHK, MCF-7), die mit dem geeigneten Proteasebiosensorexpressionsvektor
transfiziert wurden, auf Gewebekultur-behandelten Platten mit 96
Vertiefungen bei einer Konfluenz von 50–60 % plattiert und über Nacht
bei 37°C,
5% CO2, kultiviert. Variierende Konzentrationen
von Cis-Platin, Staurosporin oder Paclitaxel in normalem Kulturmedium
wurden frisch präpariert aus
dem Stock und den Zellkulturschälchen
zugesetzt, um das alte Kulturmedium zu ersetzen. Die Zellen wurden
dann mit dem Zellscreeningsystem der vorliegenden Erfindung zu den
angegebenen Zeitpunkten entweder als lebende Zellexperimente oder
als fixierte Endpunktexperimente beobachtet.
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1. Konstruktion von Proteasebiosensoren
mit 3 Domänen
-
a. Caspase-3 Biosensor
mit einer Annexin 11-Reaktanten-Zieldomäne (pIjkGFP).
-
Der Aufbau des Biosensors ist in 31 dargestellt und seine
Sequenz ist in SEQ ID NO: 1 und 2 gezeigt.
-
Primer
für Caspase
3, Produktzielsequenz = keine (CP3GFP-CYTO):
-
Dieser Biosensor ist auf das Cytoplasma
durch die Reaktantenzielsequenz beschränkt. Die Reaktantenzielsequenz
ist die Annexin II-Cytoskelett-bindende Domäne (MSTVHEILCKLSLEGVHSTPPSA)
(SEQ ID NO: 124) (29C)
(Eberhard et al. 1997. Mol. Biol. Cell 8: 293a). Die Enzymerkennungsstelle
korrespondiert mit zwei Kopien der Aminosäuresequenz DEVD (SEQ ID NO:
60) (29B), die als
Erkennungsstelle für
Caspase-3 dient. Andere Beispiele mit verschiedener Anzahl von Proteaseerkennungsstellen
und/oder zusätzlichen
Aminosäuren
aus einer natürlich
vorkommenden Proteaseerkennungsstelle werden nachstehend gezeigt.
Die Signaldomäne
ist EGFP (SEQ ID NO: 46) (29A)
(Clontech, Kalifornien). Der parentale Biosensor (der Reaktant)
ist auf das Cytoplasma beschränkt
durch Binden der Annexin II-Domäne
an das Cytoskelett und wird deshalb aus dem Kern ausgeschlossen.
Nach Spaltung der Proteaseerkennungsstelle durch Caspase 3 wird
die Signaldomäne
(EGFP) von der Reaktantenzieldomäne
(Annexin II) entlassen und wird durch das ganze Volumen der Zelle
verteilt, da ihm eine spezifische Zielsequenz fehlt und es klein
genug ist, um passiv in den Kern zu gelangen (32).
-
Die Biosensorantwort wird gemessen
durch Quantifizieren der effektiven Cytoplasmazu-Kern-Translokation
des Signals (siehe oben). Messung der Antwort erfolgt durch eines
von verschiedenen Verfahren, einschließlich integrierter oder Durchschnittskernerkennungsintensität, dem Verhältnis oder
der Differenz von integrierter oder durchschnittlicher Cytoplasmaintensität zu integrierter
oder durchschnittlicher Kernintensität. Der Kern wird definiert
unter Verwendung eines DNA-spezifischen Farbstoffs, wie Hoechst
33342.
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Dieser Biosensor stellt ein Maß für die proteolytische
Aktivität
um die Annexin 11-Cytoskelett-Bindestelle in der Zelle zur Verfügung. Ausgehend
von der verteilten Natur des Cytoskelett und dem effektiv diffusen
Status von cytosolischen Enzymen stellt dies eine effektives Maß des Cytoplasmas
generell dar.
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Ergebnisse und Diskussion:
-
32 veranschaulicht
Bilder vor und nach Stimulierung von Apoptose durch cis-Platin in BHK-Zellen, transfiziert
mit dem Caspase 3-Biosensor. Die Bilder zeigen klar die Akkumulation
von Fluoreszenz in dem Kern. Die Erzeugung von räumlichen Änderungen in der Fluoreszenz
ist nichtreversibel und somit ist das Timing des Assays flexibel.
Kontrollen für
diesen Biosensor schließen
die Verwendung einer Version ein, in der die Caspase-3-spezifische
Stelle entfernt wurde. Zusätzlich
erzeugte die Zerstörung
des Cytoskeletts mit nachfolgender Zellumrundung keine Veränderung
in der Fluoreszenzverfeilung. Unsere Experimente zeigen die Korrelation
der Kernkondensation mit Aktivierung von Caspaseaktivität. Wir haben
auch diesen Biosensor in MCF-7-Zellen
getestet. Ein Bericht hat kürzlich
eine Peak-Antwort in Caspase-3-Aktivität 6 h nach Stimulierung von
MCF-7-Zellen mit Etoposid berichtet, begleitet von Spaltung von
PARP (Benjamin et al. 1998. Mol. Pharmacol. 53: 446–50). Allerdings
wurde in einem anderen Bericht kürzlich
gefunden, dass MCF-7-Zellen keine Caspase-3-Aktivität besitzen
und tatsächlich
ist das Caspase-3-Gen funktionell deletiert (Janicke et al. 1998.
J. Biol. Chem. 273: 9357–60).
Caspase-3-Aktivität
wurde nicht mit Caspasebiosensoren in MCF-7-Zellen nach 15 h Behandlung
mit 100 μM
Etoposid nachgewiesen.
-
Janicke et al., (1998) wies auch
darauf hin, dass viele der konventionellen Substrate der Caspase-3
in MCF-7-Zellen nach Behandlung mit Staurosporin gespalten werden.
Unsere Experimente zeigen, dass Caspase-3-Aktivität gemessen
werden kann unter Verwendung des Biosensors in MCF-7-Zellen, wenn
mit Staurosporin behandelt wird. Das maximale Ausmaß der Aktivierung
durch Staurosporin war etwa bei der Hälfte, die mit cis-Platin in
BHK-Zellen gezeigt wurde. Dies legt auch nahe, dass der vorliegende
Biosensor, obwohl er konstruiert wurde, um Caspase-3-spezifisch
zu sein, tatsächlich
spezifisch für
eine Klasse von Caspasen ist, eher als eindeutig spezifisch für Caspase-3. Der wahrscheinlichste
Kandidat ist Caspase-7 (Janicke et al., 1998). Diese Experimente
zeigen auch, dass der Biosensor in Multiparameterexperimenten verwendet
werden kann, mit der Korrelation von Verringerung des mitochondrialen
Membranpotentials, Kernkondensation und Caspaseaktivierung.
-
Wir haben spezifisch die Wirkung
von Paclitaxel auf Caspaseaktivierung unter Verwendung des Biosensors
getestet. Caspaseaktivität
in BHK und MCF-7-Zellen wurde durch Paclitaxel stimuliert. Es erscheint auch
so, dass Caspaseaktivierung nach Kernmorphologieveränderungen
auftrat. Ein Vorbehalt ist, dass, basierend auf der vorstehenden
Diskussion die von dem Biosensor in diesem Assay berichtete Caspaseaktivität wahrscheinlich
auf die Kombination von Caspase-3- und wenigstens Caspase-7-Aktivität zurückzuführen ist.
-
In Übereinstimmung mit den vorstehenden
Ergebnissen unter Verwendung von Staurosporinstimulation in MCF-7-Zellen
stimulierte Paclitaxel auch die Aktivierung von Caspaseaktivität. Die Stärke war ähnlich der
von Staurosporin. Dieses Experiment verwendete einen viel engeren
Bereich von Paclitaxel als frühere
Experimente, in denen Kernkondensation die Antwort zu dominieren
schien.
-
b. Caspasebiosensor mit
der Mikrotubuli-assoziierten Protein 4 (MAP4)-Projektionsdomäne (CP8GFPNLS-SIZEPROJ)
-
Ein weiterer Ansatz zur Beschränkung der
Reaktanten auf das Cytoplasma ist, den Biosensor zu groß zu machen,
um die Kernporen zu durchdringen. Die Spaltung eines solchen Biosensors
setzt ein Produkt frei, das in der Lage ist, in den Kern zu diffundieren.
-
Die zusätzlich benötigte Größe für diesen Biosensor wird zur
Verfügung
gestellt durch Verwendung der Projektionsdomäne von MAP4 (SEQ ID NO: 142)
(29C) (CP8GFPNLS-SIZEPROJ).
Die Projektionsdomäne
von MAP4 interagiert nicht mit Mikrotubuli selbst, und, wenn sie
exprimiert wird, ist sie diffus über
das ganze Cytoplasma verteilt, aber sie ist von dem Kern aufgrund
ihrer Größe (120
kD) ausgeschlossen. Somit unterscheidet sich dieser Biosensor von
dem, der die Gesamtlängen-MAP4-Sequenz verwendet
(siehe nachstehend). Der Fachmann weiß, dass viele andere solche
Domänen
die MAP4-Projektionsdomäne
ersetzen können,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf multiple Kopien von einem GFP oder eine oder mehrere Kopien
von jedem anderen Protein, dem ein aktives NLS fehlt und das die
maximale Größe zur Diffusion
in den Kern überschreitet
(etwa 60 kD; Alberts, B., Bray, D., Raft, M., Roberts, K., Watson,
J. D. (Hrsg.) Molecular Biology of the Cell, dritte Ausgabe, New
York: Garland Publishing, 1994, S. 561–563). Die vollständige Sequenz
des resultierenden Biosensors ist in SEQ ID NO: 3–4 gezeigt.
Ein ähnlicher
Biosensor mit einer anderen Proteaseerkennungsdomäne ist in
SEQ ID NO: 5–6
gezeigt.
-
c. Caspasebiosensor mit
einem Kernexportsignal
-
Ein weiterer Ansatz zur Beschränkung der
Reaktanten auf das Cytoplasma ist, die Reaktanten aktiv von dem
Kern auszuschließen
durch Verwendung eines Kernexportsignals. Die Spaltung eines solchen
Biosensors setzt ein Produkt frei, das in der Lage ist, in den Kern
zu diffundieren.
-
Das Bacillus anthracis Bakterium
exprimiert einen Zinkmetalloproteaseproteinkomplex, Anthraxprotease
genannt. Die humane Mitogen-aktivierende Proteinkinase Kinase 1
(MEK 1) (Seger et al., J. Biol. Chem. 267: 25628–25631, 1992) besitzt eine
Anthraxproteaseerkennungsstelle (Aminosäuren 1-13) (SEQ ID
NO: 102) (29B), die
nach Aminosäure 8 gespalten
wird, genauso wie ein Kernexportsignal bei Aminosäuren 32-44 (SEQ
ID NO: 140) (29C).
Humane MEK 2 (Zheng und Guan, J.
-
Biol. Chem. 268: 11435–11439,
1993) besitzt eine Anthraxproteaseerkennungsstelle, umfassend die Aminosäurereste 1-16 (SEQ
ID NO: 104) (29B) und
ein Kernexportsignal bei Aminosäuren 36-48 (SEQ ID
NO: 148) (29C).
-
Der Anthraxproteasebiosensor umfasst
Fret25 (SEQ ID NO: 48) (29A)
als Signal, die Anthraxproteaseerkennungsstelle und das Kernexportsignal
von MEK 1 oder MEK2 (SEQ ID NO: 7–8 (MEK1); 9–10 (MEK2)).
Der intakte Biosensor wird in dem Cytoplasma zurückbleiben durch Wirkung dieses
Kernexportsignals (z. B. die Reaktantenzielsequenz). Nach Spaltung
des Fusionsproteins durch Anthraxprotease wird die NES von dem GFP
getrennt, was es dem GFP erlaubt, in den Kern zu diffundieren.
-
2. Konstruktion von Biosensoren
mit 4 und 5 Domänen
-
Für
alle der vorstehend dargestellten Beispiele für Proteasebiosensoren mit 3
Domänen
kann eine Produktzielsequenz, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
diese in 29C, wie eine
Kernlokalisierungssequenz (NLS), funktionell mit der Signalsequenz
verbunden werden und somit die Signalsequenz veranlassen, von der
Reaktantenzieldomäne
nach proteolytischer Spaltung zu segregieren. Die Addition einer
zweiten nachweisbaren Signaldomäne,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf diese in 29A, die
funktionell mit der Reaktantenzieldomäne verbunden sind, ist auch
nützlich
für die
Messung der Reaktion durch mehrere Mittel. Spezifische Beispiele
solcher Biosensoren sind nachstehend dargestellt.
-
a. Biosensoren mit 4 Domänen
-
1. Caspase-Biosensoren
mit Kernlokalisierungssequenzen
-
(pcas3nIsGFP; CP3GFPNLS-CYTO):
-
Der Aufbau des Biosensors ist in
33 dargestellt und seine
Sequenz ist in SEQ ID NO: 11–12
gezeigt. PCR- und Klonierungsverfahren wurden durchgeführt wie
vorstehend beschrieben, mit der Ausnahme, dass die folgenden Oligonukleotide
vennrendet wurden: Primer
für Caspase
3, Produktzielsequenz = NLS (CP3GFPNLS-CYTO):
-
Der Biosensor ist dem in SEQ ID NO:
2 ähnlich,
mit der Ausnahme, dass nach Erkennung und Spaltung der Proteaseerkennungsstelle
das Produkt entlassen wird und das Signal spezifisch in dem Kern
akkumuliert aufgrund der Anwesenheit einer Kernlokalisierungssequenz,
RRKRQK (SEQ ID NO: 128) (29C) (Briggs
et al., J. Biol. Chem. 273: 22745, 1998), angehängt an das Signal. Ein spezifischer
Nutzen dieses Konstrukts ist, dass die Produkte klar von den Reaktanten
getrennt sind. Die Reaktanten bleiben im Cytoplasma, wohingegen
das Produkt der enzymatischen Reaktion auf das Kernkompartiment
beschränkt
ist. Die Antwort wird gemessen durch Quantifizieren der effektiven
Translokation aus dem Cytoplasma in den Kern des Signals, wie vorstehend
beschrieben.
-
Mit der Anwesenheit von sowohl dem
Produkt als auch der Reaktantenzielsequenz in dem parentalen Biosensor
sollte die Reaktantenzielsequenz vor der Aktivierung des Biosensors
(z. B. Proteasespaltung) dominieren. Ein Weg, um dies zu erreichen,
ist die Maskierung der Produktzielsequenz in dem parentalen Biosensor
bis nach der Proteasespaltung. In einem solchen Beispiel ist die
Produktzielsequenz nur funktionell, wenn sie relativ nahe dem Ende
der Polypeptidkette (d. h.: nach Proteasespaltung) ist. Alternativ
kann der Biosensor so konstruiert werden, dass seine Tertiärstruktur
die Funktion der Zielsequenz maskiert bis nach der Proteasespaltung.
Diese beiden Ansätze
schließen
den Vergleich von Zielsequenzen mit verschiedenen relativen Stärken für die Aufspürung ein.
Unter Verwendung des Beispiels für
die Kernlokalisierungssequenz (NLS) und Annexin 11-Sequenzen wurden
verschiedene Stärken
von NLS versucht mit Klonauswahl, basierend auf cytoplasmatischer
Beschränkung
des parentalen Biosensors. Nach Aktivierung wird die Produktzielsequenz natürlicherweise
die Lokalisierung von seinen assoziierten nachweisbaren Sequenzdomänen dominieren,
da sie dann von der Reaktantenzielsequenz getrennt ist.
-
Ein zusätzlicher Nutzen zur Verwendung
des Biosensors ist, dass das Produkt aufgespürt wird und somit in einer
kleineren Region der Zelle konzentriert wird. Somit können geringere
Mengen des Produkts nachweisbar sein aufgrund der gesteigerten Konzentration
des Produkts. Diese Konzentrationswirkung ist verhältnismäßig unempfindlich
gegen zelluläre
Konzentrationen des Reaktanten. Das Signal-zu-Lärm-Verhältnis (SNR) einer solchen Messung
wird verbessert durch die verstreutere Verteilung von Biosensor
#1.
-
Ähnliche
Biosensoren, die entweder die Caspase
6 (SEQ ID NO: 66)
(
29B) oder die Caspase
8 Proteaseerkennungssequenz
(SEQ ID NO: 74) (
29B)
inkorporieren, können
unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt
werden, jedoch unter Verwendung der folgenden Primersets: Primen
für Caspase
6, Produktzielsequenz = NLS (CP6GFPNLS-CYTO)
Primer
für Caspase
8, Produktzielsequenz = NLS (CP8GFPNLS-CYTO)
-
Die Sequenz des resultierenden Biosensors
ist in SEQ ID NO: 13–14
(Caspase 6) und SEQ ID NO: 15–16
(Caspase 8) gezeigt. Weiterhin können viele Kopien der Protease erkennungssteile
in den Biosensor inseriert werden, was die Biosensoren, die in SEQ
ID NO: 17–18
(Caspase 3) und SEQ ID NO: 19–20 (Caspase 8) gezeigt
sind
-
2. Caspase 3-Biosensor
mit einer zweiten Signaldomäne
-
Eine alternative Ausführungsform
verwendet eine zweite Signaldomäne,
die funktionell mit der Reaktantenzieldomäne verbunden ist. In diesem
Beispiel dient Ganzlängen-MAP4 als Reaktantenzielsequenz. Nach
Erkennung und Spaltung bleibt ein Produkt der Reaktion, das die
Reaktantenzielsequenz enthält,
an die Mikrotubuli im Cytoplasma mit seinem einzigartigen Signal
gebunden, wohingegen das andere Produkt, das die Produktzielsequenz
enthält,
in den Kern diffundiert. Dieser Biosensor stellt ein Mittel zur
Verfügung,
um zwei Aktivitäten
gleichzeitig zu messen: Caspase 3-Aktivität unter Verwendung einer Translokation
von GFP in den Kern und Mikrotubulicytoskelettintegrität in Antwort
auf Signalkaskaden, die während
Apoptose initiiert werden, beobachtet durch die MAP4-Reaktantenzielsequenz.
-
Die grundlegende Voraussetzung für diesen
Biosensor ist, dass der Reaktant an das Mikrotubulicytoskelett aufgrund
der Reaktantenzielsequenz, die das Ganzlängenmikrotubuli-assoziierte
Protein MAP4 (SEQ ID NO: 152) (29C)
enthält,
gebunden ist. In diesem Fall ist ein DEVD (SEQ ID NO: 60) (29B)-Erkennungsmotiv lokalisiert
zwischen dem EYFP-Signal (SEQ ID NO: 44) (29A) funktionell verbunden mit der Reaktantenzielsequenz,
genauso wie dem EBFP-Signal (SEQ ID NO: 48) (29A) funktionell verbunden mit dem C-Terminus
von MAP4. Der resultierende Biosensor ist in SEQ ID NO: 21–22 gezeigt.
-
Dieser Biosensor kann auch eine Produktzieldomäne, wie
ein NLS, funktionell an die Signaldomäne gebunden, einschließen.
-
Mit diesem Biosensor entlässt Caspase-3
immer noch das N-terminate GFP, das Translokation in den Kern (geführt dorthin
durch NLS), durchlebt. Das MAP4-Fragment, das nach Proteolyse durch
Caspase-3 noch intakt ist, berichtet auch weiterhin die Integrität des Mikrotubulicytoskeletts
während
des Prozesses der Apoptose durch das zweite GFP-Molekül, das an
den C-Terminus des Biosensors fusioniert ist. Somit erlaubt dieses einzelne
chimäre
Protein die simultane Analyse der Caspase-3-Aktivität und des
Polymerisierungsstatus des Mikrotubulicytoskeletts während Apoptose,
die durch eine Vielzahl von Mitteln induziert wurde. Dieser Biosensor
ist auch nützlich
zur Analyse von potentiellen Arzneimittelkandidaten, die speziell
auf Mikrotubulicytoskelett abzielen, da man unterscheiden kann,
ob eine bestimmtes Arzneimittel Apoptose induziert, zusätzlich zur
Beeinflussung der Mikrotubuli.
-
Dieser Biosensor kombiniert potentiell
ein einzigartiges Signal für
den Reaktanten, Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FRET) von Signal
2 zu Signal 1 und eine einzigartige Signallokalisierung des Produkts, Kernakkumulation
von Signal 1. Die Menge des erzeugten Produkts wird auch durch das
Ausmaß des
Verlustes in FRET angezeigt, aber dieses wird ein geringerer SNR
sein als die Kombination von FRET-Nachweis von Reaktant und räumlicher
Lokalisierung des Produkts.
-
FRET kann auftreten, wenn das Emissionsspektrum
eines Donors signifikant mit dem Absorptionsspektrum eines Akzeptormoleküls überlappt
(dos Remedios, C. G., und P. D. Moens. 1995. Fluoreszenzresonanzenergietransfer-Spektroskopie
ist ein verlässlicher "Regler" zur Messung von
strukturellen Veränderungen
in Proteinen, was das Problem des unbekannten Orientierungsfaktors
zerstreut. J Struct Biol. 115: 175–85; Emmanouilidou, E., A.
G. Teschemacher, A. E. Pouli, L. I. Nicholls, E. P. Seward und G.
A. Rutter. 1999. Das Abbilden von Ca(2+)-Konzentrationsveränderigen
an der sekretorischen Vesikeloberfläche mit einem rekombinanten
abgezielten Chamäleon.
Curr Biol. 9: 915–918).
Die durchschnittliche physikalische Entfernung zwischen den Donor-
und Akzeptormolekülen
sollte zwischen 1 nm und 10 nm mit einer Bevorzugung von zwischen
1 nm und 6 nm liegen. Die dazwischenliegende Sequenzlänge kann
beachtlich variieren, da die dreidimensionale Struktur des Peptids
die physikalische Entfernung zwischen Donor und Akzeptor bestimmen
wird. Dieses FRET-Signal kann gemessen werden als (1) die Menge
von Quenching des Donors in Anwesenheit des Akzeptors, (2) die Menge
von Akzeptoremission, wenn der Donor angeregt wird, und/oder (3)
als das Verhältnis
zwischen Donor und Akzeptoremission. Alternativ können Fluoreszenzlebenszeiten
von Donor und Akzeptor gemessen werden.
-
Dieser Fall steigert den Wert des
vorstehenden FRET-Biosensors durch die Natur der Existenz von der
Reaktantenzielsequenz. Diese Sequenz ermöglicht die Einbringung des
Biosensors in spezifische Kompartimente der Zelle für eine direktere
Ausgabe der Aktivität
in diesen Kompartimenten, wie der inneren Oberfläche der Plasmamembran.
-
Das cytoplasmatische zweite Signal
repräsentiert
sowohl den Originalreaktanten plus einen Teil des Produkts. Das
erste Kernsignal repräsentiert
ein anderes Produkt der Reaktion. Somit wurde der enzymatischen
Reaktion Flexibilität
zugefügt,
die dargestellt werden kann als (1) Kernintensität; (2) Kern/Cytoplasma Verhältnis; Kern
/ Cytoplasma FRET-Verhältnis;
(4) cytoplasmatisches /cytoplasmatisches FRET-Verhältnis.
-
Der vorliegende FRET-Biosensoraufbau
unterscheidet sich von früheren
FRETbasierten Biosensoren (vgl. WO 97/28261; WO98/37226), in der
die Signalmessung eher auf räumlicher
Position als auf Intensität
beruht. Die Produkte der Reaktion werden von den Reaktanten segregiert.
Es ist diese Veränderung
der räumlichen
Position, die gemessen wird. Der FRET-basierte Biosensor basiert
auf der Trennung, jedoch nicht in ein anderes Kompartiment, eines
Donor- und Akzeptorpaars. Die Veränderung der Intensität ist auf
die physikalische Trennung von Donor und Akzeptor nach proteolytischer
Spaltung zurückzuführen. Die
Nachteile von FRET-basierten Biosensoren sind (1) die SNR ist eher
gering und schwer zu messen, (2) das Signal ist nicht fixierbar.
Es muss unter Verwendung lebender Zellen aufgenommen werden. Chemische
Fixierung, beispielsweise mit Formaldehyd, kann nicht das parentale
und das resultierende Signal konservieren; (3) der Bereich der Wellenlängen ist
limitierend und deckt einen weiten Bereich des Spektrums ab, aufgrund
der Anwesenheit von zwei Fluorophoren oder einer Fluorophore und
einer Chromophore; (4) die Konstruktion hat größere Beschränkungen darin, dass der Donor
und Akzeptor präzise
angebracht werden müssen,
um sicherzustellen, dass die Distanz zwischen ihnen zwischen 1–10 nm liegt.
-
Nutzen dieser positionellen Biosensoren
schließen
ein: (1) die Fähigkeit,
das Signal zu konzentrieren, um höhere SNR zu erreichen. (2)
Die Fähigkeit,
mit entweder lebenden oder fixierten Zellen verwendet zu werden;
(3) nur ein einzelfluoreszierendes Signal wird benötigt; (4)
die Anordnung der Domänen
des Biosensors ist flexibler. Der einzige limitierende Faktor in
der Anwendung des Positionsbiosensors ist die Notwendigkeit, die
räumliche
Position des Signals zu definieren, was ein Bildverfahren mit ausreichender
räumlicher
Auflösung
erfordert, um die Unterschiede zwischen dem Reaktantenkompartiment
und dem Produktkompartiment aufzulösen.
-
Der Fachmann weiß, dass dieser Ansatz angepasst
werden kann, um jede gewünschte
Kombination von Aktivitäten
zu berichten, durch einfache Durchführung der geeigneten Substitutionen
der Proteaseerkennungssequenz und der Reaktantenzielsequenz, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf diese Sequenzen, die in 29A-C gezeigt
sind.
-
3. Caspase 8-Biosensor
mit einer Kernlokalisierungsdomäne
(CP8GFPNUC-CTYO)
-
Dieser Ansatz (grafisch dargestellt
in 34) verwendet einen
Biosensor für
den Nachweis von Caspase 8-Aktivität. In diesem Biosensor wurde
ein Kernlokalisierungssignal (RKRIRTYLKSCRRMKRSGFEMSRPIPSHLT) (SEQ
ID NO: 130) (29C) (Ueki
et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 252: 97–100, 1998) verwendet als Produktzielsequenz
und hergestellt durch PCR unter Verwendung der nachstehend beschriebenen Primen.
Dieses PCR-Produkt wurde mit BspE1 und Pvu1 verdaut und gelgereinigt.
Der Vektor und das PCR-Produkt wurden ligiert, wie vorstehend beschrieben.
-
Primen
für Caspase
8, Kernlokalisierungssignal (CP8GFPNUC-CYTO):
-
Die Sequenz des resultierenden Biosensors
ist in SEQ ID NO: 23–24
gezeigt. Dieser Biosensor schließt die Proteaseerkennungsstelle
für Caspase
8 (SEQ ID NO: 74) (29B)
ein. Ein ähnlicher
Biosensor verwendet die Proteaseerkennungsstelle von Caspase-3 (SEQ
ID NO: 25–26).
-
Diese Biosensoren können mit
anderen Biosensoren verwendet werden, die die gleiche Produktsignalfarbe
besitzen, die auf andere getrennte Kompartimente gerichtet sind,
wie CP3GFPNLS-CYTO. Die Produkte von jeder Biosensorreaktion können einzeln
gemessen werden aufgrund der Trennung der Produkte, basierend auf
den Produktzielsequenzen. Beide Produkte aus CP8GFPNUC-CYTO und
CP3GFPNLS-CYTO sind trennbar aufgrund der unterschiedlichen räumlichen
Positionen, Kern gegenüber
Kern-Körperchen,
auch wenn die Farben der Produkte genau die gleichen sind. Die Bestimmung
der Nichtkern, Kernregion, um die räumliche Überlappung von zwei Signalen
zu verhindern, würde
die Messung von CP3GFPNLS in Anwesenheit von CP8GFPNUC durchführen. Der
Verlust der Region des Kernkörperchens
von dem Signalsignal ist nicht signifikant und beeinflusst die SNR
nicht signifikant. Das Prinzip der Bestimmung mehrerer Parameter unter
Verwendung der gleichen Produktfarbe erweitert signifikant die Anzahl
von Parametern, die gleichzeitig in lebenden Zellen gemessen werden
können.
Dieses Konzept kann auf andere nichtüberlappende Produktzielkompartimente
ausgedehnt werden.
-
Messung der Translokation in das
Nucleoluskompartiment wird durchgeführt durch (1) Definieren einer Maske,
korrespondierend zu dem Nucleolus, basierend auf einem Nucleolus-spezifischen
Marken, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf einen Antikörper
gegen Nucleolin (Lischwe et al., 1981 Exp. Cell Res. 136: 101–109); (2)
Definieren einer Maske für
das Reaktantenzielkompartiment und (3) Bestimmen der relativen Verteilung
des Signals zwischen diesen beiden Kompartimenten. Diese relative
Verteilung könnte
dargestellt werden durch die Differenz in zwei Intensitäten oder
vorzugsweise das Verhältnis
der Intensitäten
zwischen den Kompartimenten.
-
Die Kombination von mehreren positionellen
Biosensoren kann kompliziert werden, wenn die Reaktantenkompartimente überlappen.
Obwohl jedes Signal gemessen werden könnte durch einfaches Bestimmen der
Menge des Signals in jedem Produktzielkompartiment, wird eine höhere SNR
ermöglicht,
wenn jeder Reaktant einzeln identifiziert und quantifiziert werden
kann. Dieser höhere
SNR kann maximmiert werden durch Zusatz einer zweiten Signaldomäne und einer
entgegengesetzten Fluoreszenzeigenschaft. Dieses zweite Signal kann
erzeugt werden durch eine Signal domäne, die funktionell mit der
Produktzielsequenz verbunden ist oder durch FRET siehe oben) oder
durch eine Reaktantenzielsequenz, die sie allein in einem Reaktantenkompartiment,
basierend auf der Farbe, der räumlichen
Verteilung oder der Fluoeszenzeigenschaft, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf Polarisierung oder Lebenszeit, identifiziert. Alternativ ist
es für
große
Kompartimente wie das Cytoplasma mögich, verschiedene gleichfarbige
Biosensoren in verschiedene Teile des gleichen Kompartiments zu
bringen.
-
4. Proteasebiosensoren
mit mehreren Kopien einer zweiten Sigaldomäne, die als eine Reaktantenzieldomäne dient
-
In einem weiteren Beispiel (CP8YFPNLS-SIZECFPn)
wird ein Anstieg der Größe des Reaktanten
erreicht durch Verwendung mehrerer Inserts in eine zweite Signalsequenz,
zum Beispiel ECFP (SEQ ID NO: 50) (29A)
(Tsien, R. Y. 1998. Annu Rev Biochem. 67: 509–44). Somit dienen die mehreren
Kopien der zweiten Signalsequenz als eine Reaktantenzieldomäne durch
Ausschluss der Möglichkeit
für den
Biosensor, in den Kern zu diffundieren. Dieser Typ Biosensor stellt
den zusätzlichen
Nutzen durch Zufügung
eines zusätzlichen Signals,
das durch Biosensormoleküle
erhältlich
ist zur Verfügung.
Die Aggregation von mehreren Fluoreszenzsonden kann auch in manifestierten
einheitlichen Signalen resultieren, wie FRET, Selbstquenching, Eximerbildung,
usw. Dies könnte
den Reaktanten ein einzigartiges Signal zufügen.
-
5. Tetanus/Botulinum Biosensor
mit Transmembran-Zieldomäne.
-
In einer alternativen Ausführungsform
wird eine Transmembranzielsequenz verwendet, um den Reaktanten an
cytoplasmatische Vesikel zu heften und eine alternative Proteaseerkennungsstelle
wird verwendet. Der Tetanus/Botulinum Biosensor (SEQ ID NO: 27–28) (Cellubrevin);
29–30
(Synaptobrevin) besteht aus einer NLS (SEQ ID NO: 128) (29C), Fret25-Signaldomäne (SEQ
ID NO: 52) (29A), einer
Tetanus- oder Botulinum-Zinkmetalloprotease-Erkennungsstelle aus
Cellubrevin (SEQ ID NO: 106) (29B)
(McMahon et aI., Nature 364: 346–349, 1993; Martin et al.,
J. Cell Biol., im Druck) oder Synaptobrevin (SEQ ID NO: 108) (29B) (Genbank Zugangs.-#U64520
und einer Transmembransequenz aus Cellubrevin (SEQ ID NO: 146 (29C) oder Synaptobrevin
(SEQ ID NO: 144) (29C)
an dem 3-Ende, die
den Biosensor an zelluläre Vesikel
heftet. Der N-Terminus jedes Proteins ist Richtung Cytoplasma gerichtet.
In dem intakten Biosensor wird GFP an Vesikel geheftet. Nach Spaltung
durch Tetanus oder Botulinumzinkmetalloprotease ist GFP nicht länger mit
dem Vesikel assoziiert und ist frei, um durch das Cytoplasma und
den Kern zu diffundieren.
-
b. Biosensor mit 5 Domänen
-
1. Caspase 3 Biosensor
mit einer Kernlokalisierungsdomäne
und einer zweiten Signaldomäne,
funktionell verbunden mit einer Annexin II-Domäne
-
Der Aufbau dieser Biosensors ist
dargestellt in 35 und
die Sequenz ist in SEQ ID NO: 33–34 gezeigt. Dieser Biosensor
unterscheidet sich von SEQ ID NO: 11–12 durch Einschließen eines
zweiten nachweisbaren Signals, ECFP (SEQ ID NO: 50) (29A) (Signal 2), funktionell
verbunden mit der Reaktantenzielsequenz.
-
2. Caspase 3 Biosensor
mit einer Kernlokalisierungssequenz und einer zweiten Signaldomäne, funktionell
verbunden mit einer MAP4-Projektionsdomäne (CP3YFPNLS-CFPCYTO)
-
In diesem Biosensor (SEQ ID NO: 31–32) liegt
eine NLS-Produktzieldomäne
(SEQ ID NO: 128) (29C)
stromaufwärts
der EYFP-Signaldomäne
(SEQ ID NO: 44) (29A)
vor. Eine DEVD-Proteaseerkennungsdomäne (SEQ ID NO: 60) (29B) liegt zwischen der
EYFP-Signaldomäne
und vor der MAP4-Projektionsdomäne
(SEQ ID NO: 142) (29C).
-
Beispiel 11. Fluoreszenzbiosensor
Toxincharakterisierung
-
Wie hier verwendet, bezieht sich "Toxin" auf jeden Organismus,
jedes Makromolekül
oder organische oder anorganische Molekül oder Ion, das normale physiologische
Prozesse, die in der Zelle vorkommen, verändern, oder auf jeden Organismus,
jedes Makromolekül
oder organische oder anorganische Molekül oder Ion, das physiologische
Antworten auf Modulatoren bekannter physiologischer Prozesse verändert. Somit kann
ein Toxin einen normalen Zellstimulus nachahmen oder eine Antwort
auf einen normalen Zellstimulus verändern.
-
Lebende Zellen sind Ziele für toxische
Mittel, die Organismen, Makromoleküle oder organische oder anorganische
Moleküle
umfassen können.
Ein zellbasierter Ansatz der Toxindetektion, -klassifikation und -Identifikation
würde das
sensitive und spezifische molekulare Detektions- und Amplifikationssystem,
das von Zellen entwickelt wurde, um geringste Veränderungen
in ihrem externen Milieu aufzuspüren,
ausnutzen. Durch Kombinieren der entwickelten Aufspürfähigkeit
von Zellen mit den lumineszierenden Reportermolekülen und hier
beschriebenen Assays, können
intrazelluläre
molekulare und chemische Ereignisse, die durch toxische Mittel verursacht
wurden, in nachweisbare räumliche
und zeitliche lumineszierende Signale umgewandelt werden.
-
Wenn ein Toxin mit einer Zelle interagiert,
entweder an der Zelloberfläche
oder in einem spezifischen intrazellulären Kompartiment, untergräbt das Toxin
immer eine oder mehrere Bestandteile des molekularen Signalwegs,
der in der Zelle aktiv ist. Da die Zelle in einem komplexen Netzwerk
von miteiner verbundenen molekularen Signalwegen enthalten ist,
werden die Wirkungen des Toxins wahrscheinlich auf viele zelluläre Signalwege übertragen.
Deshalb ist es unsere Strategie, molekulare Marken in Schlüsselsignalwegen
zu verwenden, die wahrscheinlich von Toxinen beeinflusst werden,
einschließend,
jedoch nicht auf beschränkt
auf Stresssignalwege, metabolische Signalwege, Signaltransduktionswege
und Wachstums- und Teilungssignalwege.
-
Wir haben drei Klassen zellbasierter
lumineszenter Reportermoleküle
entwickelt und charakterisiert, die als Reporter toxisch bedrohlicher
Mittel dienen. Diese 3 Klassen sind wie folgt:
-
(1) Detektoren: generelle Zellstressdetektion
eines Toxins;
-
(2) Klassifikator: Störung von
molekularen Schlüssel-Signalwegen)
zur Detektion und Klassifikation eines Toxins; und
-
(3) Identifikatoren: aktivitätsvermittelte
Detektion und Identifikation eines Toxins oder einer Gruppe von Toxinen.
-
Somit werden in einem anderen Aspekt
der vorliegenden Erfindung lebende Zellen verwendet als Biosensoren,
um die Umgebung auf die Anwesenheit von toxischen Mitteln zu untersuchen.
In einer Ausführungsform
dieses Aspekts wird ein automatisiertes Verfahren zur Zellbasierten
Toxincharakterisierung offenbart, das die Zur-Verfügung-Stellung
eines Arrays von Orten umfasst, der Zellen enthält, die mit einer Testsubstanz
getestet werden sollen, wobei die Zellen wenigstens ein erstes lumineszierendes
Reportermolekül,
umfassend einen Detektor, und ein zweites lumineszierendes Reportermolekül, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem Klassifikator oder einem Identifikator,
besitzen; In-Kontakt-Bringen der Zellen mit der Testsubstanz, entweder
vor oder nach dem Besitz des ersten und zweiten lumineszierenden
Reportermoleküls
der Zellen; Abbilden oder Scannen vieler Zellen an jedem der Orte,
die viele Zellen enthalten, um Lumineszenzsignale von dem Detektor
zu erhalten; Konvertieren der Lumineszenzsignale von dem Detektor
in digitale Daten, um automatisch Veränderungen der Lokalisierung,
der Verteilung oder Aktivität
des Detektors auf oder in der Zelle zu messen, was die Anwesenheit
eines Toxins in der Testsubstanz anzeigt; selektives Abbilden oder Scannen
der Orte, die Zellen enthalten, die mit Testproben, die anzeigten,
dass sie ein Toxin in sich tragen, in Kontakt gebracht wurden, um
Lumineszenzsignale von einem zweiten Reportermolekül zu erhalten;
Konvertieren der Lumineszenzsignale von dem zweiten Lumineszenzreportermolekül in digitale
Daten, um automatisch Veränderungen
der Lokalisierung, der Verteilung oder Aktivität von Klassifikatoren oder
Identifikatoren auf oder in der Zelle zu messen, wobei eine Veränderung
der Lokalisierung, der Verteilung, der Struktur oder Aktivität des Klassifikators
einen Zellsignalweg identifiziert, der durch das anwesende Toxin
in der Testsubstanz gestört
ist, oder wobei eine Veränderung
der Lokalisierung, der Verteilung, der Struktur oder Aktivität des Identifikators
das spezifische Toxin, das in der Testsubstanz anwesend ist, identifiziert.
In einer bevorzugten Aus führungsform
besitzen die Zellen wenigstens einen Detektor, einen Klassifikator
und einen Identifikator. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die digitalen Daten, die von dem Klassifikator abgeleitet wurden,
verwendet um zu bestimmen, welcher (welche) Identifikator eingesetzt
werden sollen zur Identifikation des spezifischen Toxins oder der
Gruppe von Toxinen.
-
Wie hier verwendet, bedeutet der
Ausdruck "die Zellen
besitzen ein oder mehrere Lumineszenzreportermoleküle", dass das Lumineszenzreportermolekül als ein
Lumineszenzreportermolekül
von den Zellen exprimiert werden kann, den Zellen als ein Lumineszenzreportermolekül zugesetzt
werden kann oder lumineszenzmarkiert werden kann durch In-Kontakt-Bringen
der Zelle mit einem lumineszenzmarkierten Molekül, das an das Reportermolekül bindet,
wie ein Farbstoff oder Antikörper,
der an das Reportermolekül
bindet. Das Lumineszenzreportermolekül kann exprimiert werden oder
der Zelle entweder vor oder nach Behandlung mit der Testsubstanz
zugefügt
werden.
-
Die Lumineszenzreporter, die Detektoren,
Klassifikatoren und Identifikatoren umfassen, können auch getrennt in Einzel-
oder viele Zelltypen verteilt werden. Beispielsweise kann ein Zelltyp
einen Toxindetektor enthalten, der dem Benutzer nahe legt, wenn
er durch toxische Aktivität
aktiviert wird, dass die gleiche Toxinprobe mit Reportern des Klassifikator-
oder Identifikatortyps gescreent werden sollte, in noch einer anderen
Population von Zellen, die identisch ist, mit oder sich unterscheiden
von, den Zellen, die den Toxindetektor enthalten.
-
Der Detektor, Klassifikator und Identifikator
können
das gleiche Reportermolekül
umfassen oder sie können
verschiedene Reporter umfassen.
-
Das Screenen auf Veränderungen
in der Lokalisierung, Verteilung, Struktur oder Aktivität von den
Detektoren, Klassifikator und/oder Identifikatoren kann entweder
in einer Betriebsart mit hohem Durchsatz oder in einer Betriebsart
mit hohem Gehalt durchgeführt
werden. Generell kann ein Assay mit hohem Gehalt in einen Assay
mit hohem Durchsatz konvertiert werden, wenn die räumliche
Information durch den Assay mit hohem Gehalt in solch einer Weise
entschlüsselt
werden kann, dass nicht länger
eine optische räumliche
Auflösung
auf zellulärer
oder subzellulärer
Ebene erforderlich ist. Beispielsweise kann ein Assay mit hohem
Gehalt für
Mikrotubulireorganisation ausgeführt
werden durch optische Auflösung
lumineszenzmarkierter zellulärer Mikrotubuli
und Messen ihrer Morphologie (z. B. Bündel gegenüber Nichtbündeln oder normal). Die Version
mit hohem Durchsatz eines Mikrotubulireorganisierungsassays würde nur
eine Messung der gesamten Mikrotubulipolymermasse nach zellulärer Extraktion
mit einem Detergens einschließen.
Das heißt,
dass destabilisierte Mikrotubuli, die leichter extrahiert werden,
in einem geringeren Gesamtmikrotubuli-Massenlumineszenzsignal resultieren
würden
als ungestörte
oder arzneimittelstabilisierte lumineszenzmarkierte Mikrotubuli
in einer anderen behandelten Zellpopulation. Das Lumineszenzsignal,
das von einer Domäne,
die eine oder mehrere Zellen enthält, ausgestrahlt wird, ist
deshalb proportional zu der Gesamtmikrotubulimasse, die in der Zelle
nach Toxinbehandlung und Detergensextraktion zurückbleibt.
-
Die Verfahren zur Detektion, Klassifizierung
und Identifikation von Toxinen können
die gleichen Screeningvertahren verwenden, die über ganze vorliegende Anmeldung
hin beschrieben wurden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
Nachweisen von Veränderungen
in Cytoplasma-zu-Kern-Translokation, Kern oder Kernkörperchen-zu-Cytoplasma-Translokation,
Rezeptorinternalisation, mitochondriales Membranpotential, Signalintensität, die Spektralantwort
der Reportermoleküle,
Phosphorylierung, intrazelluläre
freie Ionenkonzentration, Zellgröße, Zellform,
Cytoskelettorganisation, metabolische Prozesse, Zellbeweglichkeit,
Zellsubstratanhaftung, Zellzyklusereignisse und Organellenstruktur
und -funktion.
-
In all diesen Ausführungsformen
können
die Verfahren ausgeführt
werden in sowohl Toxinnachahmender Betriebsart als auch in Toxin-inhibierender
Betriebsart.
-
Solche Techniken zur Bestimmung der
Anwesenheit von Toxinen sind nützlich
für Verfahren,
einschließend,
jedoch nicht beschränkt
auf, Beobachten der Anwesenheit von Umgebungstoxinen in Testproben
und für
Toxine, die in chemischen und biologischen Waffen verwendet werden;
und zum Nachweis der Anwesenheit und Eigenschaften von Toxinen während Umgebungssanierungen,
Arzneimittelentdeckung, klinischen Anwendungen und während der
normalen Entwicklungs- und Herstellungsverfahren bei so gut wie
jedem Typ von Industrie, einschließend, jedoch nicht beschränkt auf,
Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie, Automobil-, Elektronik-,
Textil-, Medizingeräte
und Petroleumindustrie.
-
Wir haben Beispiele für lumineszierende
zellbasierte Reporter entwickelt und charakterisiert über 3 Sensorklassen.
Die hier offenbarten Verfahren können
verwendet werden in Verbindung mit Computerdatenbanken und Datenmanagement,
Abbau, Abfrage und Anzeigeverfahren, um Muster mit Bedeutung aus
dem enormen Datensatz, der bei jedem individuellen Reporter oder
einer Kombination von Reportern in Antwort auf toxische Mittel erzeugt
wird, zu extrahieren. Solche Datenbanken und Bioinformatik-Verfahren
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf die, die offenbart sind in US-Patentanmeldung Nr. 09/437,976,
eingereicht am 10. November 1999, 60/145,770, eingereicht am 27.
Juli 1999 und US-Patentan meldung Seriennr. muss noch zugewiesen
werden, eingereicht am 19. Februar 2000 (98,068-C).
-
Es kann jeder Zelltyp verwendet werden,
um diesen Aspekt der Erfindung auszuführen, einschließlich Prokaryoten,
wie Bakterien und Archaebakterien, und Eukaryoten, wie Einzelzellpilze
(z. B. Hefe), Schimmelpilze (z. B. Dictyostelium) und Protozon (z.
B. Euglena). Höhere
Eukaryoten, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Vögel-,
Amphibien-, Insekten- und Säugerzellen
können
auch verwendet werden.
-
Beispiele
für Biosensoren
-
Beispiele für Detektoren: Diese Klasse
von Sensoren stellt ein erstes Signal zur Verfügung, das die Anwesenheit eines
toxischen Mittels anzeigt. Diese Klasse von Sensoren stellt den
Nachweis von generellem zellulären
Stress zur Verfügung,
der Auflösung
nur in der Domäne
erfordert, in der die Messung durchgeführt wird, und sie sind auch
für Screens
mit hohem Gehalt, zugänglich.
Somit kann entweder ein Screen mit der Betriebsart des hohem Durchsatzes
oder der Betriebsart mit hohem Gehalt verwendet werden, einschließend, jedoch
nicht beschränkt
auf, Translokation von Hitzeschockfaktoren aus dem Cytoplasma zu
dem Kern und Veränderungen
des mitochondrialen Membranpotentials, Nachweis der intrazellulären freien
Ionenkonzentration (z. B. Ca2+; N+), genereller metabolischer Status, Zellzykluszeit-bestimmende
Ereignisse, oder Organellenstruktur und -funktion.
-
1. Mitochondriales
Potential
-
Ein Schlüssel zur Aufrechterhaltung
der zellulären
Homöostase
ist eine konstante ATP-Energieladung. Der
Zyklus von ATP und seine Metaboliten ADP, AMP, anorganischem Phosphat
und Lösungsphasenprotonen ist
kontinuierlich eingestellt, um die katabolischen und anabolischen
Bedürfnisse
der Zelle zu befriedigen. Mitochondrien sind primär verantwortlich
für die
Aufrechterhaltung einer konstanten Energieladung für die gesamt
e Zelle. Um ATP aus seinen Bestandteilen herzustellen, müssen Mitochondrien
ein konstantes Membranpotential in der Organelle selbst aufrechterhalten.
Deshalb stellt d e Messung des elektrischen Potentials mit spezifischen
Lumineszenzsonden eine empfindliche und schnelle Ausgabe zellulären Stresses
zur Verfügung.
-
Wir haben einen positiv geladenen
Cyaninfarbstoff, JC-1 (Molecular Probes, Eugene, OR) verwendet, der
in die Zelle diffundiert und leicht Teil der mitochondrialen Membran
wird, zur Messung des mitochondrialen Potentials. Die fotophysikalischen
Eigenschaften von JC-1 sind so, dass, wenn die Sonde in die mitochondriale Membran
eindringt und sie ein elektrisches Potential von > 140 mV zeigt, die
Sonde aggregiert und ihre Spektralantwort zu rot verschoben wird.
Bei Membranpotentialwerten von < 140
mV ist JC-1 primär
monomer und seine Spektralantwort ist Richtung blau verschoben.
Somit stellt das Verhältnis
von zwei Emissionswellenlängen
(645 nm und 530 nm) von JC-1, das in Mitochondrien ist, ein sensitives
und kontinuierliches Maß des
mitochondrialen Membranpotentials zur Verfügung.
-
Wir haben Lebendzellmessungen durchgeführt in einer
Betriebsart mit hohem Durchsatz, als Basis eines generalisierten
Indikators von toxischem Stress. Das Ziel unserer anfänglichen
Experimente war es, das Verhältnis
von J-Aggregaten von JC-1-Farbstoff zu seiner monomeren Form, sowohl
vor als auch nach toxischem Stress, zu bestimmen.
-
Ablauf
-
- 1. Die Zellen wurden plattiert und bis zu über Nacht
kultiviert.
- 2. Die Zellen wurden mit JC-1 (10 μg/ml) für 30 Minuten bei 37°C in einem
CO2-Inkubator
gefärbt.
- 3. Die Zellen wurden dann schnell mit HBSS bei 37 °C (2 mal,
150 μl/Vertiefung)
gewaschen, die Toxine wurden, falls erforderlich, zugesetzt und
die ganze Platte wurde in einem Plattenlesegerät gescannt. Das JC-1-Monomer
wurde optimal mit einem 485 nm Anregungs-/530 nm Emissionswellenlängen Filtersatz
gemessen und die Aggregate wurden am Besten mit einem 590 nm Anregungs-/645
nm Emissionswellenlängen
Set gemessen.
-
Ergebnisse
-
Das mitochondriale Potential in verschiedenen
Typen lebender Zellen und die Wirkung von Toxinen auf das Potential
wurden gemessen unter Verwendung des Fluoreszenzverhältnisses
Ein 645 (590)/Em 530 (485) (Anregungswellenlängen in Klammern). Beispielsweise
haben wir die Wirkung von 10 μM
Valinomycin auf das mitochondriale Potential in LLCPK-Zellen (Schweineepithel)
gemessen. Innerhalb von Sekunden der Behandlung induzierte das Toxin
einen schnelleren und größeren Abfall
(eine etwa 50%-ige Verringerung) des mitochondrialen Potentials,
als es in unbehandelten Zellen gefunden wurde. Es wurde auch bestimmt,
dass Hepatocyten gegenüber
Valinomycin empfindlich sind und die Veränderungen im mitochondrialen
Potential waren fast vollständig
in Sekunden bis Minuten nach Zusatz von verschiedenen Konzentrationen
des Toxins.
-
Diese Ergebnisse sind in Übereinstimmung
mit dem mitochondrialen Potential als ein Modell eines intrazellulärer Detektors
des Zellstresses. Da diese Messungen keine räumliche Auflösung in
individuellen Zellen erfordern, können mitochondriale Potentialmessungen
schnell in einem Gesamtzellassay (z. B. hoher Durchsatz) durchgeführt werden.
Dies bedeutet beispielsweise, dass komplexe Arrays mit vielen Zelltypen
simultan und kontinuierlich als eine generalisierte Toxinantwort
getestet werden können.
Solch ein Indikator kann ein Erstliniensignal zur Verfügung stellen,
um anzuzeigen, dass generell toxischer Stress in einer Probe vorliegt.
Weitere Assays können
dann durchgeführt
werden, um spezifischer das Toxin zu identifizieren, unter Verwendung
von Klassifikator- oder Identifikatortyp von Reportermolekülen.
-
2. Hitzeschockproteine
-
Die meisten Säugerzellen antworten auf eine
Vielzahl von Umgebungsstimuli mit der Induktion einer Familie von
Proteinen, Stressproteine genannt. Sauerstoffmangel, Aminosäureanaloga,
Sulfhydryl-reagierende Reagenzien, Übergangsmetallionen, Entkoppler
der oxidativen Phosphorylierung, virale Infektionen, Ethanol, Antibiotika,
Ionophoren, nicht steroide anti-inflammatorische Arzneimittel, Hitzestress
und Metallchelatoren sind alle Induktoren von Zellstressproteinsynthese,
Funktion oder beidem. Nach Induktion spielen Stressproteine eine
Rolle in der Faltung und Entfaltung von Proteinen, der Stabilisierung
von Proteinen in abnormalen Konfigurationen und in der Reparatur
von DNA-Schaden.
-
Es gibt Hinweise darauf, dass wenigstens
vier Hitzeschockproteine von dem Cytoplasma in den Kern nach Stressaktivierung
der Zelle translozieren. Diese Proteine schließen die Hitzeschockproteine
HSP27 und HSP70 ein, den hitzeschock-verwandten HSC70 und den Hitzeschock-Transkriptionsfaktor
HSF1. Deshalb stellt die Messung der Translokation dieser Proteine
(und anderer Stressproteine, die von dem Cytoplasma in den Kern
nach Zellstress translozieren) vom Cytoplasma in der Kern, eine
schnelle Ausgabe des zellulären Stress
zur Verfügung.
-
Wir haben die Antwort auf einen HSP27-GFP-Biosensor
(SEQ ID 169–170)
in zwei Zelllinien (BHK und HeLa) getestet, unter Verwendung einer
Bibliothek von chemischen Schwermetall Verbindungen, wie biologischen
Toxinstimulanzien, um die Zellen zu stressen. Kurz, Zellen, die
den HSP27-GFP-Biosensor exprimieren, werden in eine Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen plattiert und es wird ihnen ermöglicht,
anzuheften. Die Zellen werden dann mit einer Reihe von Zellstress-induzierenden
Verbindungen behandelt. Cytoplasmatische Lokalisierung des Fusionsproteins
wurde nur in unstimulierten Zellen gefunden.
-
Andere ähnliche Hitzeschockproteinbiosensoren
(HSP-70, HSC70 und HSF1, fusioniert an GFP) können als Detektoren verwendet
werden und sind in SEQ ID NO: 171– 176 gezeigt.
-
Beispiele von Klassifikatoren:
-
Diese Klasse von Sensoren detektiert
die Anwesenheit von Toxinen und klassifiziert Toxine weiterhin durch
Identifizieren der zellulären
Signalwege (des Signalwegs), die durch das Toxin gestört werden.
Somit kann diese Art von Sensoren Toxine nachweisen und/oder klassifizieren
in breite Kategorien, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt,
auf "Toxine, die
Signaltransduktion beeinflussen", "Toxine, die das Cytoskelett
beeinflussen" und "Toxine, die Proteinsynthese
beeinflussen". Es
kann entweder ein Screen in der Betriebsart mit hohem Durchsatz
oder in der Betriebsart mit hohem Gehalt verwendet werden. Klassifikatoren
können
Verbindunaen umfassen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt, auf
Tubulin, Mikrotubuli-assoziierte Proteine, Actin, Actin-bindende
Proteine, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Vinculin, α-Actinin,
Actin-Depolymerisierungsfaktor/Cofilin, Profilin und Myosin; NF-κB, IκB, GTP-bindende
Proteine, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, rac, rho und cdc42 und stressaktivierte Proteinkinasen, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt auf,
p38-Mitogen-aktivierte Proteinkinase.
-
1. Tubulin-C
oskelett
-
Das Zellcytoskelett spielt eine Hauptrolle
in zellulären
Funktionen und Prozessen, wie Endo- un Exocytose, Vesikeltransport
und Mitose. Cytoskelett-beeinflussende Toxine, der proteinösen oder
nichtproteinösen
Form, wie C2-Toxin und verschiedene Klassen von Ente otoxinen,
wirken entweder direkt auf das Cytoskelett oder indirekt über regulatorische
Bestandteile, die die Organisation des Cytoskeletts kontrollieren.
Deshalb kann die Messung struktureller Veränderungen des Cytoskeletts
eine Klassifikation des Toxins in Klassen von Cytoskelett-beeinflussenden
Toxinen ermöglichen.
Dieser Assay kann durchgeführt
werden in einer Betriebsart mit hohem Gehalt, wie früher beschrieben,
oder in einer Betriebsart mit hohem Durchsatz. Die Betriebsart mit
hohem Durchsatz wird durchgeführt,
wie vorher beschrieben.
-
Solche Messungen sind wertvoll für die Identifikation
von Toxinen, einschließend,
jedoch nicht beschränkt
auf, Antimikrotubuli-Mittel, Mittel, die generell Zellzyklusprogressior
und Zellproliferation beeinflussen, intrazelluläre Signaltransduktion und metabolische
Prozesse.
-
Für
den Mikrotubulizerstörungsassay
wurden LLCPK-Zellen, stabil transfiziert mit einem Tubulin-GFP-Biosensorplasmid,
auf Zellkulturschälchen
mit 96 Vertiefungen bei einer 50-60%-igen Konfluenz plattiert und über Nacht
bei 37°C,
5% CO2, kultiviert. Eine Reihe von Konzentrationen
(10–500
nM) von 5 Verbindungen (Paclitaxel, Curacin A, Norcidazol, Vinblastin
und Colchicin) in normalem Medium wurden frisch aus dem Stock präpariert
und wurden den Zellkulturschälchen
zugesetzt, um das alte Kulturme dium zu ersetzen. Die Zellen wurden
dann in einem Zellscreeningsystem, wie vorstehend beschrieben, zu
einem 12 Stunden-Zeitpunkt beobachtet.
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Unsere Daten weisen darauf hin, dass
Tubulinchimären
sich in Mikrotubuli über
die ganze Zelle lokalisieren und in Mikrotubuli aufbauen. Die Mikrotubuliarrays
in Zellen, die die Chimären
exprimieren, antworten wie folgt auf eine Vielzahl von Antimikrotubuliverbindungen:
Arzneimittel | Antwort |
Vinblastin | Destabilisierung |
Nocodazol | Destabilisierung |
Paclitaxel | Stabilisierung |
Colchicin | Destabilisierung |
Curacin
A | Destabilisierung |
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Ähnliche
Daten wurden erhalten unter Verwendung von Zellen, die den Tubulinbiosensor
exprimieren, die auf Zellarrays gemustert wurden (so wie die, beschrieben
in US-Patentanmeldung,
Seriennr. 08/965,341, eingereicht am 29. Mal 1997, hier durch Referenz
in ihrer Gesamtheit eingeschlossen) und wie vorstehend dosiert.
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2. NF-κß
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NF-κB ist bei einem Grundniveau
der Stimulation cytoplasmatisch, jedoch nach Angriff transloziert
es in den Kern, wobei es spezifisch DNA-Antwortelemente bindet und
die Transkription einer Anzahl von Genen aktiviert. Translokation
tritt auf, wenn IkB durch das Proteosom in Antwort auf spezifische
Phosphorylierungs- und Ubiquitinierungsereignisse degradiert wird.
IkB hält
normalerweise NF-κB
im Cytoplasma über
direkte Interaktion mit dem Protein und Maskierung der NLS-Sequenz
von NF-κB.
Deshalb kann NF-κB-Translokation zum
Kern als ein Indikator von Zellstress dienen, obwohl dies kein initiales
oder definierendes Ereignis der gesamten Signalkaskade ist.
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Wir haben NF-κB-GFP-Chimären zur Analyse in lebenden
Zellen erzeugt. Dies wurde erreicht unter Verwendung von Standardpolymerasekettenreaktionstechniken
unter Verwendung einer charakterisierten NF-κB p65-cDNA, erhalten von Invitrogen
(Carlsbad, CA), fusioniert an EYFP PCR-Amplimer, der von Clontech
Laboratories (Palo Alto, CA) erhalten wurde. Die resultierende Chimäre ist in
SEQ ID NO: 177–178
gezeigt. Die zwei PCR-Produkte wurden in einen eukaryotischen Expressionsvektor
ligiert, der dazu konstruiert wurde, das chimäre Protein in großen Mengen
zu produzieren unter Verwendung des ubiquitären CMV-Promotors.
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NF-κB-Immunlokalisation
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Für
weitere Studien haben wir endogene NF-κB-Aktivierung durch Immunlokalisation
in Toxin-behandelten Zellen charakterisiert. Die in dieser Studie
verwendeten NF-κB-Antikörper wurden
von Santa Cruz Biotechnology, Inc. (Santa Cruz, CA) bezogen und
sekundäre
Antikörper
sind von Molecular Probes (Eugene, OR).
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Für
die 3T3- und SNB19-Zelltypen haben wir die wirksamen Konzentrationen
bestimmt, die Antwortspiegel von 50% des Maximums (EC50) erreichten,
ausgedrückt
in Einheiten der Masse pro Volumen (ng/ml) und Einheiten der Molarität. Basierend
auf den Molekulargewichten von 17 kD für sowohl TNFa- als auch IL-1α, werden
die EC50-Spiegel für
diese zwei Verbindungen mit 3T3- und SNB19-Zelltypen in Einheiten
der Molarität
in Tabelle 1 angegeben. Unsere Ergebnisse zeigten die Reproduzierbarkeit
von relativen Antworten von Null- bis Maximaldosis, allerdings gab
es von Probe zu Probe gelegentliche Verschiebungen der Basislinienintensitäten der
Antwort bei Null-Konzentration.
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In diesen Experimenten wurden entweder
10 oder 100 TNFα-behandelte
3T3- oder SNB19-Zellen pro Vertiefung getestet. Auf der Grundlage
von Standardabweichungsmessungen für diese Proben und durch Nehmen
der T-Werte für
den Studenten-T-Test haben wir die minimal nachweisbare Dosis für jeden
Fall von Zelltyp, Verbindung, Anzahl der Zellen pro Vertiefung und
für verschiedene
Auswahlen, wie viele Vertiefungen pro Bedingung getestet werden,
eingeschätzt.
Der letzte Faktor bestimmt die Anzahl von Freiheitsgraden, die in
der Probe von Daten zur Verfügung
gestellt werden. Steigerung der Anzahl der Vertiefungen von 4 auf
16 und Steigern der Anzahl der Zellen pro Vertiefung von 10 auf
100 verbessert die minimal nachweisbare Dosis beträchtlich.
Für 3T3-Zellen,
die geringere minimal nachweisbare Dosen zeigten als die SNB19-Zellen
und für den
Fall von 1 % falsch negativen und 1% falsch positiven Raten, schätzen wir,
dass 100 Zellen pro Vertiefung und einer Probengröße von 12
bis 16 Vertiefungen ausreichend ist, um eine Dosis von etwa gleich
dem EC50-Wert von 0,15 ng/ml nachzuweisen. Wenn die falsch positive
Rate bis zu 20% aufgelockert wird, kann eine Konzentration von etwa
der Hälfte
des Wertes nachgewiesen werden (0,83 ng/ml). Einhundert Zellen können bequem
auf einem Zellkulturoberflächenbereich
von weniger als 1 mm2 getestet werden.
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Tabelle
1. EC50-Spiegel für
TNFa- und 1L-1a (basierend auf Molekulargewichten von 17 kD für beide)
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3. Phospho-p38-Mitogen-aktivierte
Proteinkinase (pp38MAPK)
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MAPKs spielen nicht nur eine Rolle
im Zellwachstum und in der Zellteilung, sondern auch als Mediatoren
der zellulären
Stressantwort. Eine MAPK, p38, wird durch chemische Stressinduktoren,
wie hyperosmotisches Sorbitol, Wasserstoffperoxid, Arsenit, Cadmiumionen,
Anisomycin, Natriumsalicylat und LPS aktiviert. Die Aktivierung
von p38 wird auch von ihrer Translokation in den Kern aus dem Cytoplasma
begleitet.
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MAPK p38 liegt in einem Signalweg,
der eine Kaskade von Kinasen ist. Somit ist p38 ein Substrat für eine oder
mehrere Kinasen und sie phosphoryliert ein oder mehrere Substrate
in Zeit und Raum in lebenden Zellen.
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Der Assay, den wir hier zeigen, misst
als eine von ihren Parametern p38-Aktivierung unter Verwendung von
Immunolokalisierung der phosphorylierten Form von p38 in Toxin-behandelten
Zellen. Der Assay wurde so entwickelt, um flexibel genug zu sein,
um die simultane Messung von anderen Parametern in der gleichen
individuellen Zelle einzuschließen.
Da der Signaltransduktionsweg, der durch den Transkriptionsfaktor
NF-κB vermittelt
wird, auch dafür
bekannt ist, dass er in die Zellstressantwort involviert ist, haben
wir die Aktivierung von NF-κB
als einen zweiten Parameter in den gleichen Assay eingeschlossen.
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Unsere Experimente zeigen einen Immunofluoreszenzansatz,
der verwendet werden kann, um p38 MAPK-Aktivierung, entweder allein
oder in Kombination mit NF-κB-Aktivierung
in der gleichen Zelle zu messen. Viele Zelltypen, Modelltoxine und
Antikörper
wurden getestet und signifikante Stimulation von beiden Signalwegen
wurde in der Betriebsart mit hohem Gehalt gemessen. Die Phospho-p38-Antikörper, die
in dieser Studie verwendet wurden, wurden von Sigma Chemical Company
(St. Louis, MO) bezogen. Wir berichten, dass wenigstens zwei Zellstresssignalwege
nicht nur gleichzeitig gemessen werden können, sondern sie sind unterschiedlich
responsiv auf Klassen von Modelltoxinen. 36 zeigt die differentielle Antwort
von p38 MAPK- und NF-κB-Signalwegen über drei
Modelltoxine und zwei verschiedene Zelltypen. Es ist beachtenswert,
dass drei der Modelltoxine (II1α,
TNFα und
Anisomycin) durch die zwei Assays als Aktivatoren spezifischer Signalwege
unterschieden werden konnten, wenn sie allein zugesetzt wurden.
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IκB-Chimäre
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IκB-Abbau
ist das Schlüsselereignis,
das zur Kerntranslokation von NF-κB
führt und
zur Aktivierung der NF-κB-vermittelten
Stressantwort. Wir haben diesen Sensor gewählt, um den NF-κB-Sensor
als einen Klassifikator in einer Betriebsart mit hohem Durchsatz
zu ergänzen:
Die Messung von Signalverlust aufgrund der Degradation von IκB-GFP-Fusionsprotein
erfordert keine räumliche
Auflösung
in individuellen Zellen und als solche sehen wir IκB-Abbaumessungen
als schneller durchführbar
auf Ganzzellsubstraten an.
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Dieser Biosensor basiert auf der
Fusion der ersten 60 Aminosäuren
von IkB an die Fred25-Variante von GFP. SEQ ID NO: 79–180. Dieser
Bereich von IkB enthält
alle regulatorischen Sequenzen, einschließlich Phosphorylierungsstellen
und ubiquitären
Stellen, die notwendig sind, um Proteosomendegradation auf den Biosensor
zu übertragen.
Wenn man dies weiß,
resultiert die Stimulierung von jedem Signalweg, der typischerweise
zu NFκB-Translokation
führen
würde,
in dem Abbau des Biosensors. Die Beobachtung der Fluoreszenzintensität von Zellen,
die IκB-GFP
exprimieren, identifiziert den Degradationsprozess.
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Beispiele für Identifikatoren:
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In unserer Identifikationsstrategie
sichern die ersten beiden Stufen der Charakterisierung ein schnelles Ergebnis
der Toxinklasse, ohne die Fähigkeit
zu verwerfen, viele neue Mutantentoxine nachweisen zu können oder
verschiedene komplexe Gemische von bekannten Toxinen analysieren
zu können.
Die dritte Stufe der Biosensoren sind Identifikatoren, die ein spezifisches
Toxin oder eine Gruppe von Toxinen identifizieren können. In
einer Ausführungsform
umfasst ein Identifikator einen Proteasebiosensor, der auf die Aktivität eines
spezifischen Toxins antwortet. Andere Identifikatoren wurden hergestellt
mit Reportern/Biosensoren, die spezifisch für ihre Aktivitäten sind.
Diese schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, posttranslationale Modifikationen, wie Phosphorylierung oder
ADP-Ribosylierung,
Translokation zwischen zellulären
Organellen oder Kompartimenten, Wirkungen auf spezifische Organellen
oder zelluläre
Bestandteile (z. B. Membranpermeabilisierung, Cytoskelettneuanordnung,
usw.).
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ADP-ribosylierende Toxine – Diese
Toxine schließen
Pseudomonas Toxin A, Diphtherie Toxin, Botulinum Toxin, Pertussis
Toxin und Cholera Toxin ein. Beispielsweise induziert C. botulinum
C2-Toxin die ADP-Ribosylierung von Arg177 in dem Cytoskelettprotein
Actin und verändert
somit seine Aufbau-Eigenschaften. Neben der Konstruktion eines Klassifiziererassays,
um Actin-Cytoskelett Regulierung zu messen, kann ein Identifikatorassay
konstruiert sein, um die spezifische Actin-ADP-Ribosylierung nachzuweisen.
Da die ADP-Ribosylierung eine Konformationsänderung induziert, die es dem
modifizierten Actin nicht länger
erlaubt zu polymerisieren, kann diese Konformationsänderung
intrazellulär
auf verschiedenen möglichen
Wegen unter Verwendung von Lumineszenzreagenzien nachgewiesen werden.
Beispielsweise kann Actin lumineszenzmarkiert werden unter Verwendung
eines Fluoreszenzreagens mit einer angemessen Lebenszeit des Anregungsstatus,
die die Messung der turnusmäßigen Diffusion
des intrazellulären
Actins erlaubt, unter Verwendung einer Gleichgewichts-Fluoreszenzanisotropie.
Das heißt,
Toxin-modifiziertes Actin wird nicht länger in der Lage sein, sich
zu festen Filamenten zusammenzusetzen und wird deshalb nur Lumineszenzsignale
mit relativ geringer Anisotropie erzeugen, die leicht mit einem
Bildgebungssystem gemessen werden können. In einer anderen Ausführungsform
kann Actin mit einem polaritätsempfindlichen
Fluoreszenzreagens markiert werden, das Veränderungen der Actinkonformation
durch Spektralverschiebungen des angehefteten Reagens berichtet.
Das heißt,
Toxinbehandlung induziert eine Konformationsänderung im intrazellulären Actin,
so dass das Verhältnis
von zwei Fluoreszenzwellenlängen
ein Maß der
Actin-ADP-Ribosylierung zur Verfügung
stellt.
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Cytotoxische Phospholipasen – Verschiedene
Gram-positive Bakterienspezies erzeugen cytotoxische Phospholipasen.
Beispielsweise produziert Clostridium perfringens eine Phospholipase
C, die spezifisch für die
Spaltung von Phosphoinositiden ist. Diese Phosphoinositide (z. B.
Inositol-1,4,5-triphosphat) induziert die Entlassung von Calciumionen
aus intrazellulären
Organellen. Ein Assay, der entweder als Assay mit hohem Gehalt oder
Assay mit hohem Durchsatz durchgeführt werden kann, kann konstruiert
werden, um die Entlassung von Calciumionen unter Verwendung von
Fluoreszenzreagenzien zu messen, die geänderte spektrale Eigenschaften
haben, werdn sie mit Metallionen komplexiert werden. Somit kann
eine direkte Konsequenz der Wirkung eines Phospholipase C-basierten
Toxins als eine Veränderung
der zellulären
Calciumionenkonzentration gemessen werden.
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Exfoliative Toxine – Diese
Toxine werden von verschiedenen Staphylococcen Spezies erzeugt und
bestehen aus verschiedenen Serotypen. Ein spezifischer Identifikator
für diese
Toxine kann konstruiert werden durch Messung der morphologischen
Veränderungen
in ihrem Zielorganell, dem Desmosom, das an Verbindungen zwischen
Zellen auftritt. Es ist bekannt, dass die exfoliativen Toxine die
Morphologie der Desmosomen in zwei kleinere Bestandteile, Hemidesmosomen
genannt, verändern.
In dem Assay mit hohem Gehalt für
exfoliative Toxine werden Epithelialzellen, deren Desmosomen lumineszenzmarkiert
sind, einer Bildanalyse unterworfen. Ein Verfahren, das die morphologischen
Veränderungen
zwischen Desmosomen und Hemidesmosomen nachweist, wird verwendet,
um die Aktivität
des Toxins auf die Zellen zu quantifizieren.
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Die meisten dieser Identifikatoren
können
in Assays mit hohem Durchsatz verwendet werden, die keine räumliche
Auflösung
erfordern, genauso wie in Assays mit hohem Gehalt.
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Verschiedene biologische Bedrohungsmittel
können
als spezifische Proteasen wirken und somit haben wir auf die Entwicklung
von Fluoreszenzproteinbiosensoren fokussiert, die die proteolytische
Spaltung von spezifischen Aminosäuresequenzen,
die in Zielproteinen gefunden werden, berichten.
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Eine Anzahl solcher Proteasebiosensoren
(einschließlich
FRET-Biosensoren) sind vorstehend offenbart, wie die Caspase-Biosensoren,
Anthrax, Tetanus, Botulinum und die Zinkmetalloproteasen. FRET ist
eine kraftvolle Technik, in der kleine Veränderungen der Proteinkonformation,
von denen viele mit Toxinaktivität
assoziiert sind, nicht nur gemessen werden können mit hoher Präzision in
Zeit und Raum in lebenden Zellen, sondern auch in einer Betriebsart
mit hohem Durchsatz gemessen werden können, wie vorstehend diskutiert.
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Wie vorstehend beschrieben, weiß der Fachmann,
dass die Proteasebiosensoren dieses Aspekts der Erfindung angepasst
werden können,
durch eine Substitution der geeigneten Proteaseerkennungsstelle
in jedem der Konstrukte (vgl. 29B),
um die Aktivität
von jeder Protease berichten zu können,. Wie vorstehend offenbart,
können
diese Biosensoren verwendet werden in Screens mit hohem Gehalt oder
mit hohem Durchsatz, um in vivo Aktivierung von enzymatischer Aktivität durch
Toxine nachzuweisen und um spezifische Aktivität, basierend auf Spaltung eines
bekannten Erkennungsmotivs, zu identifizieren. Diese Biosensoren
können sowohl
in lebenden Zellen als auch in fixierten Endpunktassays verwendet
werden und sie können
mit zusätzlichen
Messungen kombiniert werden, um einen Multiparameterassay zur Verfügung zu
stellen.
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Anthrax LF
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Anthrax ist ein gutbekanntes Mittel
der biologischen Kriegsführung
und es ist ein exzellentes Ziel für die Entwicklung eines Biosensors,
der Identifikator-Klasse. Der Lethalfaktor (LF) ist eines der Proteinbestandteile,
die Toxizität
auf Anthrax übertragen
und kürzlich
wurden zwei seiner Ziele in der Zelle identifiziert. LF ist eine
Metalloprotease, die spezifisch Mek1- und Mek2-Proteine spaltet,
Kinasen, die einen Teil des MAP-Kinase Signaltransduktionswegs sind.
Die Konstruktion des Lethalfaktor Proteasebiosensors ist vorstehend
beschrieben (SEQ ID NO: 7–8;
9–10).
Das grünfluoreszierende
Protein (GFP) wird im Leserahmen an den Aminoterminus von entweder
Mek1 oder Mek2 (oder von beiden) fusioniert, was in einem Chimären Protein
resultiert, das in dem Cytoplasma aufgrund der Anwesenheit einer
Kernexportsequenz (NES), die in beiden Zielmolekülen enthalten ist, zurückgehalten
wird. Nach Spaltung durch den aktiven Lethalfaktor wird GFP aus
der Chimäre
entlassen und ist frei, um in den Kern zu diffundieren. Deshalb
stellt die Messung der Akkumulation von GFP in dem Kern ein direktes
Maß der
LF-Aktivität
gegen sein natürliches
Ziel, die lebende Zelle, zur Verfügung.
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Obwohl eine bevorzugte Form der Erfindung
in den Zeichnungen gezeigt und beschrieben wurde und da Variationen
der bevorzugten Form dem Fachmann klar sein werden, sollte die Erfindung
nicht als beschränkt
auf die spezifische Form, die gezeigt und beschrieben wurde, ausgelegt
werden, sondern statt dessen wie in den Ansprüchen dargelegt.
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