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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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(i) Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die therapeutische Verwendung eines
Peptidmoleküls,
das von Reifungsprodukten des SMR1 (Submandibulares Rattenprotein
1) abstammt.
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(ii) Beschreibung des
Stands der Technik
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Das
intrazelluläre
oder systemische hydro-mineralische Ungleichgewicht des Körpers eines
Säugers und
insbesondere des menschlichen Körpers
ist die Ursache von zahlreichen Krankheiten, die den Stoffwechsel
und den physiologischen Zustand von verschiedenen Organen und Geweben,
wie Knochen, Niere, Nebenschilddrüse, Pankreas, Darm, glandulärer Magenschleimhaut
oder Prostata ebenso wie Speicheldrüse beeinflussen.
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Im
Körper
eines Säugers
ist das Aufrechterhalten des transmembranen Kalium/Natrium- und
Magnesium/Calcium-Verhältnisses
außerordentlich
wichtig bei der Kontrolle der Zellanregung und der Regulierung von
vielen Bereichen des intrazellulären
Stoffwechsels. Die stark aktiven Gewebe wie Nerven, Leber und Muskeln
besitzen ein höheres
Verhältnis
an Kalium/Natrium und Magnesium/Calcium als inaktive Gewebe wie Haut
und Erythrozyten. Darüber
hinaus besitzen die meisten aktiven Gewebe einen höheren Phosphorgehalt als
inaktive Gewebe in Übereinstimmung
mit der Rolle von Phosphatestern im zellulären Energiestoffwechsel.
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Ein
erwachsener Mensch enthält
ungefähr
1.000 g Calcium (Krane et al., 1970). Etwa 99% dieses Calciums befindet
sich in dem Knochengerüst
in der Form von Hydroxyapatit und 1% ist in den extrazellulären Flüssigkeiten
und den Weichteilen enthalten. In etwa 1% des skelettären Gehalts
an Calcium ist frei austauschbar mit den extrazellulären Flüssigkeiten.
Obwohl dieses aus tauschbare Reservoir prozentual im Hinblick auf den
skelettären
Gehalt gering ist, entspricht es in etwa dem Gesamtgehalt an Calcium
in den extrazellulären Flüssigkeiten
und Weichteilen und dient als wichtiger Puffer oder Speicher für Calcium.
Aus diesem Grunde spielt Calcium zwei vorherrschende Rollen im Organismus.
Im Knochen sorgen Calciumsalze für
die strukturelle Integrität
des Knochengerüsts.
In den extrazellulären
Flüssigkeiten
und im Zytosol ist die Konzentration der Calciumionen überaus wichtig
für das
Aufrechterhalten und die Kontrolle einer Vielzahl biochemischer
Prozesse und die Konzentrationen von Ca2+ in
beiden Bereichen werden mit großer
Konstanz aufrecht erhalten (Broadus, 1993). Andere wichtige Mineralionen
wie Natrium, Magnesium oder Phosphor sind stark in den Mineralionenhaushalt,
der für
einen guten intra- und extrazellulären Stoffwechsel nötig ist,
involviert. Der Begriff Mineralionenhaushalt bezieht sich auf den
Zustand der Mineralhomeostase im Organismus gegenüber der Umwelt.
Im „Null-Ausgleich" gleichen Mineralienaufnahme
und Einlagerung genau den Mineralienverlust aus; im „positiven
Ausgleich" übersteigen
Mineralienaufnahme und Einlagerung die Mineralienverluste, und im „negativen
Ausgleich" übersteigen
die Mineralienverluste die Mineralienaufnahme und Einlagerung. Unter
normalen Umständen
sorgt die Netto-Calciumabsorption für einen Überschuss an Calcium, der die
systemischen Anforderungen bei weitem übersteigt.
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Das
extrazelluläre
Reservoir an Orthophosphat (etwa 550 mg im Menschen) steht im dynamischen Gleichgewicht
mit der Phosphoraufnahme und -abgabe über Darm, Knochen, Niere und
Weichteile. Beim „Null-Ausgleich" beträgt die fraktionierte
Netto-Phosphorabsorption
etwa 2/3 der Phosphoraufnahme. Diese Menge stellt einen deutlichen Überschuss
in Bezug auf die systemischen Bedürfnisse dar und wird quantitativ mit
dem Urin ausgeschieden.
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Das
extrazelluläre
Reservoir an Magnesium (etwa 250 mg im Menschen) steht im bidirektionalen Gleichgewicht
mit den Magnesi umfluxen durch Darm, Knochen, Niere und Weichteile.
Beim Null-Ausgleich stellt
das Magnesium, das von der netto-intestinalen Absorption stammt
(etwa 100 mg pro Tag im Menschen), einen systemischen Überschuss
dar und wird quantitativ ausgeschieden.
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Zwei
Organe sind hauptsächlich
an der Absorption und Ausscheidung von verschiedenen Mineralionen
im Körper
beteiligt: 1) Der hormonale und/oder intrinsische Mechanismus von
Mineralionenabsorption im Darm stellt für den Körper einen Mineralienüberschuss
bereit, der die systemischen Mineralienbedürfnisse um einiges übersteigt;
2) der Nierentubulus spielt die dominante quantitative Rolle beim
Aufrechterhalten der normalen Mineralienhomeostase.
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Nur
von wenigen endogen hergestellten Metaboliten wurde bereits gezeigt,
dass sie aktiv an der Aufrechterhaltung des Mineralionenhaushalts
innerhalb des Körpers
teilnehmen.
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Das
1,25-Dihydroxyvitamin D (auch Calcitriol genannt) ist der einzige
bekannte hormonale Stimulus der wirksamen intestinalen Calciumabsorption,
der hauptsächlich
in dem Duodenum und dem Jejenum vorkommt (Lehmann Jr. J., 1993).
Als Folge hiervon tritt eine verringerte netto-intestinale Calciumabsorption
auf, wenn entweder die Calciumaufnahme über die Nahrung reduziert wird,
wenn die Konzentration an Serum 1,25-Dihydroxyvitamin D gering ist
oder wenn der Darm unempfindlich für dieses Hormon ist. Im Unterschied dazu
tritt erhöhte
intestinale Calciumabsorption auf, wenn die Serum 1,25-Dihydroxyvitamin
D-Konzentration hoch ist. Demnach können Defekte bei der Regulation
der 1,25-Dihydroxyvitamin D-Konzentration im Serum, größere Funktionsstörungen,
die die intestinale Calciumabsorption verringern oder erhöhen und
zu einem krankhaften Zustand führen,
verursachen. Das 1,25-Dihydroxyvitamin D beeinflusst auch die Aufnahme
von Phosphat vom Körper.
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Ein
zweiter endogener Faktor, der beim Mineralionenhaushalt beteiligt
ist, ist das Parathyroidhormon (PTH). Das Parathyroidhormon reguliert
den Calcium- und Phosphatpegel im Blut, indem es die Wirkung spezifischer
Zellen in Knochen und Niere abstimmt. Diese Handlungen dienen 1)
der Stimulierung der Reabsorption von Calcium und Phosphat vom Knochen;
2) der Stimulierung der Reabsorption von Calcium und der Inhibierung
der Reabsorption von Phosphat von glomerulärem Filtrat; und 3) der Stimulierung
der renalen Synthese von 1,25-Dihydroxvitamin D, wobei die intestinale
Absorption von Calcium und Phosphat erhöht wird.
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Ein
dritter endogener Faktor, der in den Mineralionenhaushalt eingreift,
ist Calcitonin. Calcitonin (CT) ist ein Peptid mit 32 Aminosäuren, das
hauptsächlich über thyroidale
C-Cellen ausgeschieden wird (Deftos, 1993). Sein biologischer Haupteffekt
besteht darin, die osteoklastische Knochenresorption zu verhindern.
Diese Eigenschaft führte
zur Verwendung von CT's
für Krankheiten,
die durch erhöhte
Knochenresorption gekennzeichnet sind wie die Paget'sche Krankheit, Osteoporose
und für
die bösartige
Hyperkalzämie.
Die Sekretion von CT wird im akuten Stadium von dem Blutcalciumgehalt
und im chronischen Zustand von Geschlecht und vielleicht auch Alter
gesteuert. Calcitonin wird über
die Niere und die Leber metabolisiert. Die Aminosäurensequenz
von CT ist im Laufe der Evolution (vom Fisch zu den Säugetieren)
weitestgehend erhalten geblieben.
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Störungen im
Mineralionenhaushalt sind die Ursache von zahlreichen Krankheiten,
die entweder die Knochen, die Niere, den Darm, den Pankreas, das
Zahngewebe (Zahnschmelz und Zahnbein) oder die Magenschleimhaut
beeinflussen.
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Ein
Missverhältnis
im Mineralionenhaushalt beeinflusst die Fähigkeit der Knochen zur Umbildung,
was Krankheiten wie Osteoporose verursacht, oder beeinträchtigt die
Fähigkeit
der Knochen zur Resorption wie bei der Hyperparathyroidismus-Krankheit.
Das Knochenumbildungssystem wurde in jüngster Vergangenheit in zahlreichen
Publikationen dargestellt (Parfitt, 1986). Knochenumbildung tritt
auf bei trabekulären
und Haversian'schen
Knochenoberflächen.
Der erste Schritt ist die Aktivierung von osteoklastischen Vorläuferverbindungen
zur Bildung von Osteoklasten, welche anschließend damit beginnen, eine Aushöhlung in
die Oberfläche einzugraben.
Nach dem Entfernen von Knochengewebe (etwa 0,05 mm3)
verbleibt der Bereich eine kurze Zeit lang ruhig, woraufhin die
Aktivierung der osteoblastischen Vorläufermoleküle stattfindet und der Bereich
und die Aushöhlung
wieder gefüllt
werden. Dieser Vorgang dient verschiedenen Zwecken, unter ihnen
das Entfernen von gealtertem im mikroskopischen Bereich beschädigten Knochengewebe
und der Umgestaltung des Knochenaufbaus, um die Anforderungen, die
an eine mechanische Stütze
gestellt werden, zu erfüllen.
Beim normalen täglichen
Gebrauch des Knochengerüsts
können
Knochenabbau, eine abnorme Häufung
an Schädigungen
auf mikroskopischer Ebene oder Fehler in der Geometrie lediglich
durch Defekte innerhalb dieses Systems auftreten, beispielsweise über einen
Defekt im Mineralionenhaushalt. Osteoporose ist eine Krankheit, die
von großer
Wichtigkeit für
die öffentliche
Gesundheit ist und aus diesem Grund gibt es ein großes Bedürfnis für neue therapeutische
Moleküle,
die in der Lage sind, den Mineralionenhaushalt im Körper zu
regulieren und dies, wenn möglich,
effizienter und selektiver (Ziel-spezifisch) als die bisher therapeutisch
eingesetzten Moleküle
wie Östrogen
und Calcitonin. Andere Knochenabsorptions- oder Resorptionskrankheiten
können
durch Defekte beim renalen oder gastrointestinalen Mineralionenhaushalt,
wie renaler Osteodystrophie, oder sogar durch Pankreasinsuffizienz
verursacht werden.
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Primärer Hyperparathyreoidismus
ist sehr häufig
die Ursache für
Hyperkalzämie
mit einer geschätzten Häufigkeit
von 1 auf 500 bis 1 auf 1.000 (Bilezikian, 1990). Hyperparathyreodismus
ist eine Hyperkalzämie,
die gemeinsam mit erhöhten
Pegeln an Pa rathyroidhormon auftritt, oftmals verursacht von solitärem Drüsengeschwulst.
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Hyperkalzämie kann
die Folge verschiedener anderer Krankheiten wie der familiären hyperparathyroiden
Syndrome (Szabo J. et al., 1993), der gemeinen hypokalzären Hyperkalzämie (Marx
S.J. 1993), der Hyperkalzämie,
die durch maligne Zustände
verursacht wird (Stewart A.F., 1993; Mundy G.R., 1993) oder einer Hyperkalzämie, die
durch granulombildende Krankheiten verursucht wird (Adams, J.S.,
1993), sein.
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Auf
der anderen Seite können
Defekte im Mineralionenhaushalt zu Hypokalzämie führen, die bei Krankheiten gefunden
werden, die mit einer niedrigen Serumalbuminkonzentration oder auch
mit ideophatischem Hypoparathyroidismus verbunden sind. Hypokalzämie selbst
wird gelegentlich von Hypomagnäsemie oder
Hyperphosphatämie
oder verminderter Sekretion des Parathyroidhormons (Shane E., 1993)
oder auch Vitamin D Krankheiten (Insogna K.L., 1993) verursacht.
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Die
Dentalgewebe können
auch bei einem Defekt bei der Mineralisierung und Bildung von Zahnbein oder
Zahnschmelz beeinträchtigt
werden. Pankreas ist ebenfalls ein Organ, das sehr empfindlich auf
einen Defekt im Mineralionenhaushalt reagiert und das eine Entzündung, genannt
Pankreatitis, verursachen kann. Sogar die Submandibulardrüse kann
beeinträchtigt
werden, was zur Bildung eines krankhaften Lithiasezustands führt, der
mit Calciumablagerungen verknüpft
ist. Die Niere kann ebenfalls betroffen sein, was zur Bildung von Nephrolithiase
führt.
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Auf
die gleiche Weise ist die Aluminiumakkumulierung in urämischen
Patienten mit Knochenkrankheiten verknüpft, die durch reduzierte Knochenbildung
gekennzeichnet sind, was zu Osteodystrophie führt (Sherrard et al, 1988).
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Zwei
andere Krankheiten, die von Bedeutung für die Volksgesundheit sind,
sind jeweils Hyperkalzämie,
die von medikamentöser
Behandlung herrührt
(Stewart, 1993) und Parathyroidhormon-Resistenzsydrom (Levine, 1993).
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Aufgrund
der zahlreichen Krankheiten, die von einer Abnahme oder einem Anstieg
des Mineralionenstoffwechsels verursacht werden (im wesentlichen
Calcium-, Magnesium-, Phosphor- oder Aluminiumionen) und aufgrund
der sehr geringen Anzahl an Molekülen, die bis dato bei der Vorbeugung
oder Behandlung der oben beschriebenen pathologischen Zustände von
therapeutischem Wert sind, gibt es ein großes öffentliches Bedürfnis für neue wirksame
Moleküle,
die auch dazu fähig
sind, die Mineralionenkonzentrationen innerhalb des Körpers zu
regulieren.
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Die
Erfinder haben bereits ein neues Submandibulardrüsen-Rattenprotein, genannt SMR1 (submandibulares
Ratten 1 Protein) charakterisiert, das die Struktur eines Prähormons
besitzt und dessen Synthese unter Androgenkontrolle stattfindet
(Rosinsky-Chupin
et al., 1988 und WO 90/03981). Das Gen, das SMR1 kodiert, gehört zu einer
neuen Multigenfamilie, der VCS-Familie, die im Chromosom 14, Banden
p21–p22
(Courty et al., 1996; Rosinsky-Chupin et al., 1995), lokalisiert
wurde und für
welches der menschliche Gen-Gegenpart charakterisiert wurde. Das
Gen weist eine ähnliche
Organisation wie eine Vielzahl von Hormonvorgängergenen auf (Rosinsky-Chupin
et al, 1990). SMR1 mRNA wird in einer stark gewebe-, alters- und
geschlechtsspezifischen Weise in den azinären Zellen der Submaxillardrüse männlicher
Raten (SMG) und in der Prostata exprimiert (Rosinsky-Chupin et al., 1993).
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Es
wurde beschrieben, dass in vivo SMR1 selektiv bei Paaren basischer
Aminosäurebereiche
auf eine gewebe- und geschlechtsspezifische Art und Weise prozessiert
wird, was zu reifen Peptidprodukten führt in einer Weise, die der
Reifung von Peptid-Hormon-Vorgängermolekülen ähnelt (Rougeot
et al., 1994). Im allgemeinen wurde von dieser selektiven proteolytischen
Fragmentation gezeigt, dass sie kritisch für die Bildung und Regulierung
von biologisch wirksamen Peptiden ist (Lindberg et al., 1991; Steiner
et al., 1992). Die Biosynthese von den Peptiden, die von SMR1 oder
von seinem menschlichen Gegenpart über Spaltung bei Paaren von
Argininresten, z.B. dem Undekapeptid: VRGPRRQHNPR; dem Hexapeptid:
RQHNPR; und dem Pentapeptid: QHNPR stammen, unterliegt bestimmten
regulatorischen Bahnen in Abhängigkeit
von 1) dem Organ: SMG und Prostata, 2) dem Entwicklungsstadium:
ab 6 Wochen postnatal, 3) dem Geschlecht: hauptsächlich im Männchen, und 4) Keimdrüsenhormonen:
den Androgenen. Darüber
hinaus werden in vivo die reifen Peptide, die in der männlichen
Ratten-SMG akkumulieren, in den extrazellulären Raum exportiert als Antwort
auf einen spezifischen externen Stimulus und auf diese Weise in
den Speichel und die Blutflüssigkeiten
transportiert (Rougeot et al., 1993). Die Tatsache, dass diese Peptide
hauptsächlich
in postpubertären
männlichen
Ratten produziert werden und in den Speichel und in das Blut unter
stimulierten Bedingungen sekretiert werden, führt zu der Postulation, dass
sie eine lokale und systemische physiologische Rolle bei der Mediation
einiger männlich
spezifischer Verhaltenscharakteristiken spielen – diese Rolle war aber vollständig unbekannt.
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ZUSAMMENFASSUNG UND ZIELE
DER ERFINDUNG:
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Die
Erfinder haben nun entdeckt, dass die Reifungsprodukte des SMR1
Proteins, insbesondere ein Peptid der strukturellen Formel XQHNPR
spezifische Zielbereiche in Organen erkennen, die stark mit der
Mineralionenkonzentration verknüpft
sind. Diese Entdeckung führte
die Erfinder dazu, dem SMR1 Pentapeptid, Hexapeptid oder Undekapeptid
eine aktive Rolle bei der Regulierung der Metallionenkonzentrationen
in den Körperflüssigkeiten
und Geweben zuzuschreiben und somit eine therapeutische Rolle dieser
Peptide in allen metabolischen Krankheiten, die mit einem Metallionenungleichgewicht
verknüpft
sind.
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Demnach
betrifft die vorliegende Erfindung die therapeutische Verwendung
des Peptids der strukturellen Formel XQHNPR, worin X ein Wasserstoffatom
bezeichnet oder X eine Aminosäurenkette
bezeichnet, ausgewählt
aus: X = V oder X = VR oder X = VRG oder X = VRGP oder X = VRGPR
oder X = VRGPRR zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten,
die von einem Mineralionenungleichgewicht in einem Säuger, insbesondere
im Menschen, verursacht werden.
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Insbesondere
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung die Verwendung der oben
beschriebenen therapeutischen Peptide zur Behandlung von Knochen-,
Zahn-, renalen, Nieren-, Darm-, Pankreas-, Magenschleimhaut- oder
parathyroiden Krankheiten, die hauptsächlich von einem Mineralionenungleichgewicht
in den Körperflüssigkeiten
oder -geweben verursacht wurden.
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Dementsprechend
werden die therapeutischen Peptide gemäß der vorliegenden Erfindung
zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten wie Hyper- oder Hypoparathyroidismus,
Osteoporose, Pankreatitis, submandiularer Drüsenlithiase, Nephrolithiase
oder Osteodystrophie eingesetzt.
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Die
Entdeckung der therapeutischen Wirkung des SMR1 Proteins und der
von ihm abgeleiteten Peptide ebenso wie deren physiologischer in
vivo Ziels hat es den Erfindern ermöglicht, neue Moleküle aufzubauen,
die als biologisch aktive Derivate der oben beschriebenen therapeutischen
Peptide betrachtet werden können.
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Solche
biologisch wirksamen Derivate der erfindungsgemäßen therapeutischen Peptide
sind Peptide, die strukturell und chemisch verwandt mit dem XQHNPR
sind, wie Peptide, die die gleiche Aminosäurensequenz wie die Ausgangspeptide
haben, aber eine oder mehrere modifizierte Amminosäuren aufweisen,
die den therapeutisch wirksamen Molekülen eine bessere in vivo Stabilität ver leihen
können,
und die die gleiche biologische Wirkung wie das endogene Peptid
aufweisen oder die sich wie ein Antagonistenmolekül des endogenen
Peptids verhalten.
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Demnach
ist die therapeutische Verwendung von Peptiden, die homolog zu dem
XQHNPR-Peptid sind, ebenfalls Teil der vorliegenden Erfindung. Mit
dem Ausdruck homologes Peptid gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein Peptid gemeint, das eine oder mehrere Aminosäurensubstitutionen
in der XQHNPR Sequenz aufweist. Die Aminosäurensubstitution besteht in
dem Ersatz von einer oder mehreren konsekutiven oder nicht-konsekutiven
Aminosäuren
durch „äquivalente" Aminosäuren. Der
Ausdruck „äquivalente" Aminosäure wird
hier verwendet, um jede Aminosäure
zu bezeichnen, die eine der Aminosäuren substituieren kann, die
zu der ursprünglichen
Peptidstruktur gehören,
ohne dass die hydrophilen Eigenschaften und das biologische Ziel der
ursprünglichen
Peptidstruktur modifiziert werden. Vorzugsweise behalten die Peptide,
die eine oder mehrere „äquivalente" Aminosäuren enthalten,
ihre Spezifitäts-
und Affinitätseigenschaften
zu den biologischen Ziels des XQHNPR-Peptids. In anderen Worten,
sind die „äquivalenten" Aminosäuren solche,
die die Generierung oder den Erhalt eines Polypeptids oder Peptids
mit einer modifizierten Sequenz betreffend XQHNPR ermöglichen,
wobei die modifizierten Polypeptide oder Peptide dazu fähig sind,
als ein Agonisten- oder ein Antagonistenmolekül des XQHNPR-Peptids zu agieren.
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Diese äquivalenten
Aminosäuren
können über ihre
strukturelle Homologie zu den Ausgangsaminosäuren, die ersetzt werden sollen,
bestimmt werden und über
deren biologische Wirkung auf die Zielzellen des XQHNPR-Peptids.
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Als
ein erläuterndes
Beispiel soll die Möglichkeit
erwähnt
werden, Substitutionen wie Leucin durch Valin oder Isoleucin, Asparaginsäure durch
Glutaminsäure,
Glutamin durch Asparagin, Arginin durch Lysin etc. durchzuführen, wobei
zu verstehen ist, dass die umgekehrten Substitutionen unter den
gleichen Bedingungen erlaubt sind.
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Unter
modifizierter Aminosäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist auch der Ersatz eines Restes in der L-Form durch einen
Rest in der D-Form oder der Ersatz des Glutamin (Q) – Rests
durch eine Pyroglutaminsäurenverbindung
gemeint. Die Synthese von Peptiden, die mindestens einen Rest in
der D-Form aufweisen, ist beispielsweise von Koch et al. im Jahre
1977 beschrieben worden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN:
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1 Repräsentative
Ganzkörperautoradiographien
einer fünf
Wochen alten männlichen
Ratte, 60 Min. nach i.v. Injektion von SMR1-stämmigem 3H-Pentapeptid (2 μg oder 3 nMol/100 g Körpergewicht).
A: Lateraler sagittaler Schnitt, und B: Mittsagittaler Schnitt.
Die
20 μm Schnitte
wurden 15 Tage lang mit 3H/Hyperfilm exponiert. Schwarze Bereiche
korrespondieren mit einer großen
Aufnahme an Radioaktivität.
Die höchste
Konzentration an Silberkörnern
wird in der renalen äußeren medullären, glandulären Magenschleimhaut,
dem pankreatischen und submandibularen Lobulus sowie als sichtbares
Knochengewebe (Schädelbasis,
Rippe, Rückenwirbelsäule und
Extremität)
und Zahngewebe beobachtet.
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2 Repräsentative
Abbildung von Zielorganen für
SMR1-stämmige 3H-Pentapeptide
unter Verwendung des hoch auflösenden
(3-Radiobilderzeugers.
A: Mittsagittaler Schnitt, und B: Lateraler
sagittaler Schnitt des gesamten Rattenkörpers, 60 Min. nach Injektionen
von 3 nMol oder 2 μg
tritiiertem Peptid.
Die 20 μm
Schnitte wurden 8 Stunden lang exponiert. Rote Bereiche korrespondieren
mit einer hohen Aufnahme von Radioaktivität. Die höchste Konzentration an Radioaktivität wird in
der renalen äußeren medullären glandulären Magenschleimhaut,
dem pankreatischen und submandibularen Lobulus sowie im sichtbaren
Knochengewebe (Schädelbasis,
Rippe, Rückenwirbel
und Extremität)
und Dentalgewebe beobachtet.
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3 Quantitatives
Profil von Radioaktivität
in verschiedenen Geweben im Anschluss an die Verabreichung von 2 μg oder 3
nMol 3H-Pentapeptid
(QHNPR), 60 Min. postdosal. Eine direkte Quantifizierung wurde durchgeführt unter
Verwendung des β-Radiobildererzeugers
in den gesamten sagittalen Körperschnitten. Die
Zahl der β-Partikel,
die pro Gebiet emittiert wurde, wurde 8 Stunden lang gezählt und
als Counts pro mm2 ausgedrückt. Die
Bestimmung der quantitativen regionalen Unterschiede wurde mit computerunterstützter Bildanalyse
unter Verwendung des β-Visionsprogramms
durchgeführt.
Die Balken stellen Mittelwerte ± SD der dreifachen Bestimmungen
der gleichen Struktur sowie zwei Gesamtkörperschnitte dar.
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4 Quantitatives
Radioaktivitätsprofil
in verschiedenen Geweben im Anschluss an die Verabreichung von 100
pMol 3H-Hexapeptid, 60 Min. postdosal oder
zuzüglich
100 nMol unmarkiertem Peptid zur nicht spezifischen Bindung.
Die
Quantifizierung wurde unter Verwendung eines Spektrometers durchgeführt und
berechnet als cpm/mg Protein von den Gesamtgewebeextrakten.
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5 Quantitatives
Radioaktivitätsprofil
in verschiedenen Geweben im Anschluss an die Verabreichung von 5
pMol 125I-Undekapeptid (VRGPRRQHNPR), 10
Min. postdosal oder zuzüglich
100 nMol unmarkiertes Peptid für
die nicht spezifische Bindung.
Die Quantifizierung wurde unter
Verwendung eines gamma-Spektrometers
durchgeführt
und berechnet als cpm/g Gewebe.
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6 Repräsentatives
Profil des Zeitverlaufs des SMR1-stämmigen Pentapepidplasmapegels
in männlichen
Ratten nach einer einzigen intravenösen Injektion von 110 ng tritiiertem
Pentapeptid.
Die plasmafreie Peptidfraktion wurde nach RP Porapak
Q Reinigung (Werte sind Mittelwerte ± SD von 2 Ratten) und die
freie Pentapeptidfraktion nach RPHPLC Chromatographie wie in „materials
and methods" beschrieben
gemessen.
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7 Hellfeldphotomikrographie
der Autoradiographie von in vivo 3H-pentapeptidzellulärer Aufnahme in
Schnitten von verschiedenen Organen, einschließlich A: äußere Medulla der Niere, B:
glanduläre
Magenschleimhaut, C: pankreatische Lobules, D: Wurzel des oberen
Schneidezahns, E: Vertebralknochen, F: proximales Langknochenschienbein.
Hellfeldbilder
zeigen in vivo Radiomarkierungen von 5 μm Schnitten 60 Minuten
nach Injektion von physiologischen Konzentrationen des trithiierten
Peptids (160 ng). Die Schnitte wurden mit Hämatoxylin und Toluidinblau gefärbt, um
mikroanatomische Details zu verifizieren und wurden fotografiert
mit einer finalen Druckvergrößerung von
400X (A, B, D, E, F) und 600X (C).
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8 A:
Mapping der renalen 3H-Pentapeptidverteilung
unter Verwendung des hochauflösenden β-Radiobilderzeugers. In vivo Radiomarkierung, 60
Min. nach Injektion von physiologischen Konzentrationen des tritiierten
Peptids (160 mg) (A-1), oder zuzüglich
eines 100fachen Überschusses
an unmarkiertem Peptid für
nicht spezifische Bindung (A-2). Die 5 μm Schnitte wurden 50 Stunden
lang exponiert. Die weißen
Bereiche korrespondieren mit der höchsten Konzentration an Radioaktivität.
B:
Quantifizierung der Radioaktivität
innerhalb der Niere im Anschluss an eine 60-minütige Verabreichung von physiologischen
Konzentrationen von 3H-Pentapeptid in vivo
oder zuzüglich
eines 100fachen Überschusses an
unmarkiertem korrespondierenden Peptid.
Der Radioaktivitätsgehalt
wurde direkt mit einem β-Spektrometer
gemessen und als cpm/mg Protein der 20 μm Gesamtgewebeschnitte (B-2)
berechnet oder der Gesamtgewebeextrakte (B-1) oder mit einem R-Radiobildgeber
gemessen und als counts × 100/mm2 der 5 μm
Schnitte (B-3-1) berechnet. Die Bestimmung der quantitativen regionalen
Unterschiede wurde mit computerunterstützter Bildanalyse unter Verwendung
des β-Visionsprogramms
durchgeführt
(B-3-2 und B-3-3).
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9 Quantitatives
Profil der Radioaktivität
verschiedener Fraktionen der Membranpräparationen der äußeren Medulla
der Niere.
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10 Isoelektrofokussierung
(IEF) von Membranproteinen der äußeren Medulla
der Niere, aufgelöst mit
SB14 1% und SB201 1 M.
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11 Molekularsieb
(Superdex 200) der Fraktionen, die vom Isoelektrofokussieren aufgelöster Membranpräparationen
der äußeren Medulla
der Niere stammen.
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12 Chromatografisches
Profil korrespondierend zu 10 mit
einer optischen Dichte bei 274 nm und stammend vom Fraktionieren
bei 0,75 ml/Min..
Isoelektrofokussierungsfraktionen der aufgelösten Membranpräparationen
der äußeren Medulla
der Niere.
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13 Kalibrierung
von Superdex 200.
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14 FPLC
c18 Phasenumkehrflüssigkeitschromatografie (Rep
RPC, Pharmacia).
IEF Fraktionen von Membranpräparationen
der äußeren Medulla
der Niere.
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15 FPLC RP-18 chromatografische Profile der Radioaktivität, optische
Dichte bei 280 nm, Acetonitrilkonzentration und Fraktionierung bei
0,75 ml/Min.
Repräsentatives
Chromatogramm der IEF Fraktionen der aufgelösten Membranpräparationen
der äußeren Medulla
der Niere.
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16 Profile des präparativen Isoelektrofokussierens
von Membranpräparationen
aufgelöst
in SB14/SB201 der äußeren Medulla
der Niere.
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17 Membranpräparationen
des pankreatischen Lobulus aufgelöst in SB14/SB201.
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18 IEF von Membranpräparationen der glandulären Magenschleimhaut
aufgelöst
in SB 14/SB 201.
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19 IEF von Membranpräparationen der trabekulären Knochenmatrix
aufgelöst
in SB 14/SB 201.
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20 IEF von Membranproteinen der Dentinalmatrix
aufgelöst
in SB 14/SB 201.
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21 Molekularsieb (Superdex 200) von zytosolischen
und Membranfraktionen der äußeren Medulla der
Niere aufgelöst
in Detergens.
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22 Chromatografische Profile entsprechend 21 von OD bei 274 nm und Fraktionieren bei 0,75
ml/Min.
A: Aufgelöste
Membranfraktion
B: Zytosolische Fraktion der äußeren Medulla
der Niere.
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23 Profil des Molekularsiebs (Superdex 200) der
pankreatischen Membranfraktionen aufgelöst in SB14/SB201.
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24 Profil des Molekularsiebs (Superdex 200) von
Membranproteinen der glandulären
Magenschleimhaut aufgelöst
in SB 14/SB201.
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DETAILIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Peptide, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, können
auf übliche
Weise über Peptidsynthese
in der flüssigen
oder festen Phase hergestellt werden über sukzessives Kuppeln der
verschiedenen Aminosäurereste,
die eingebaut werden sollen (vom N-terminalen Ende zum C-terminalen
Ende in flüssiger
Phase oder vom C-terminalen Ende zum N-terminalen Ende in der Festphase),
wobei die N-terminalen Enden und die reaktiven Seitenketten vorher über konventionelle
Gruppen blockiert werden.
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Für die Festphasensynthese
kann insbesondere die von Merrifield beschriebene Technik eingesetzt werden.
Alternativ kann auch die von Houbenweyl im Jahre 1974 beschriebene
Technik eingesetzt werden.
-
Um
eine Peptidkette unter Verwendung des Merrifield-Verfahrens herzustellen,
wird ein hochporöses Harzpolymer
verwendet, an welches die erste C-terminale Aminosäure der
Kette befestigt wird. Diese Aminosäure wird an das Harz über seine
Carboxylgruppen befestigt und seine Aminfunktion wird geschützt, beispielsweise
mit der t-Butyloxycarbonylgruppe.
-
Wenn
die erste C-terminale Aminosäure
demnach an das Harz befestigt wird, wird die Schutzgruppe von der
Aminfunktion über
Waschen des Harzes mit einer Säure
entfernt. Wenn die Schutzgruppe für die Aminfunktion die t-Butyloxycarbonylgruppe
ist, kann sie über
Behandeln des Harzes mit Trifluoressigsäure entfernt werden.
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Die
zweite Aminosäure,
die den zweiten Rest der erwünschten
Sequenz liefert, wird anschließend
mit der entschützten
Aminfunktion der ersten C-terminalen Aminosäure, die an der Kette befestigt
ist, gekoppelt. Vorzugsweise wird die Carboxylfunktion dieser zweiten
Aminosäure
aktiviert, beispielsweise unter Verwendung von Dicyclohexylcarbodiimid
und die Aminfunktion wird geschützt,
beispielsweise unter Verwendung von t-Butyloxycarbonyl.
-
Auf
diese Weise wird der erste Teil der erwünschten Peptidkette erhalten,
die zwei Aminosäuren
umfasst, deren terminale Aminfunktion geschützt ist. Wie vorhin beschrieben
wird die Aminfunktion entschützt
und der dritte Rest kann anschließend unter ähnlichen Bedingungen wie denjenigen,
die bei der Zugabe der zweiten C-terminalen Aminosäure verwendet
wurden, befestigt werden.
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Demnach
werden die Aminosäuren,
die die Peptidkette bilden sollen, nacheinander an der Aminogruppe
befestigt, die vorher jedes Mal entschützt wird, an dem Teil der Peptidkette,
der bereits gebildet worden und der mit dem Harz verknüpft ist.
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Wenn
die gesamte erwünschte
Peptidkette gebildet worden ist, werden die Schutzgruppen von den verschiedenen
Aminosäuren,
die die Peptidkette bilden, entfernt und das Peptid wird von dem
Harz entfernt, beispielsweise unter Verwendung von Fluorwasserstoffsäure.
-
Die
auf diese Weise synthetisierten Peptide können auch ein Polymer des XQHNPR
Peptids sein, das 2 oder 20 Monomereinheiten der Aminosäuensequenz
XQHNPR, vorzugsweise 4 bis 15 Monomereinheiten und insbesondere
bevorzugt 5 bis 10 Monomereinheiten, enthält. Die Polymere können mittels
der Merrifield-Technik oder über
jede andere konventionelle Peptidpolymersynthese, die dem Fachmann
bekannt ist, hergestellt werden.
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Die
auf diese Weise erhaltenen Peptide können gereinigt werden, beispielsweise über Hochdruckflüssigkeitschromatographie,
wie der Umkehrphasen und/oder kationischen Austausch HPLC wie von
Rougeot et al. im Jahre 1994 beschrieben.
-
Die
Peptide, die in dem therapeutischen Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
können
auch unter Verwendung von Gentechnikverfahren erhalten werden. Die
Nukleinsäuresequenz
der cDNA, die das komplette 146 Aminosäuren SMR1 Protein kodiert,
wurde in der WO 90/03891 (Rougeot et al.) beschrieben. Was die biologisch
wirksamen Peptidderivate des XQHNPR betrifft, wird der Fachmann,
um zu bestimmen, welche geeigneten Kodons zur Synthese des erwünschten
Peptids verwendet werden können,
die übliche
Literatur heranziehen.
-
Für die genetische
Exprimierung des XQHNPR Peptids kann die folgende Nukleotidsequenz
verwendet werden auf der Basis der üblichen Kodonverwendung in
Säugetieren:
Peptid
V R G P R R Q H N P R
DNA GTC AGA GGC CCA AGA AGA CAA CAT AAT
CCT AGA
oder eine Nukleotidsequenz, die mit der oben genannten
Sequenz unter stringenten Bedingungen hybridisiert und welche ein
Peptid, das im wesentlichen die gleiche Mineralionenregulierungswirkung
wie das QHNPR Peptid aufweist, kodiert.
-
Mit
stringenten Hybridisierungsbedingungen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind folgende Bedingungen gemeint:
Der Hybridisierungsschritt
wird bei 65°C
in Gegenwart von 6 × SSC,
5 × Denhardt-Lösung, 0,5%
SDS und 100 μg/ml
Lachssamen DNA ausgeführt.
Die Waschschritte bestehen aus:
- – zweimaligem
Waschen innerhalb von 5 Min. bei 65°C in einem 2 × SSC und
0,1% SDS Puffer;
- – einmaligem
Waschen 30 Min. lang bei 65°C
in einem 2 × SSC
und 0,1% SDS Puffer;
- – einmaligem
Waschen für
einen Zeitraum von 10 Min. bei 65°C
in einem 0,1 × SSC
und 0,1% SDS.
-
Die
Exprimierung des Polynukleotids, welches das XQHNPR kodiert, kann
in Abhängigkeit
von dem Organismus, in dem die Sequenz exprimiert werden soll und
in Abhängigkeit
von der spezifischen Codonverwendung dieses Organismus (Säugetier,
Pflanze, Bakterium etc.) optimiert werden. Für Bakterien und Pflanzen können die
allgemeinen Codonverwendungen in der
EP
0 359 472 (Mycogen) gefunden werden.
-
Inzwischen
ist es leicht, Proteine in großen
Mengen über
Gentechnikverfahren herzustellen unter Verwendung von Plasmiden,
Phagen oder Phagemiden als Exprimierungsvektoren. Die Polynukleotide,
die für
die Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung kodieren, werden in einen geeigneten Exprimierungsvektor
insertiert, um das interessierende Polypeptid in vitro herzustellen.
Folglich umfasst die vorliegende Erfindung auch die Herstellung
des SMR1 Proteins oder die Herstellung eines seiner Reifungsprodukte über Gentechnikverfahren.
Das SMR1 Protein (das als Vorgänger
verschiedener Reifungsprodukte angesehen werden kann) wird über Furin
prozessiert. Furin ist eine Subtilisin-artige Konvertase, die bei
der Posttranslation des endoproteolytischen Prozessierens verschiedener
Prähormone
beteiligt ist. Demnach kann Furin vorteilhafterweise in Kombination
mit einem Vorgängermolekül des XQHNPR
Peptids eingesetzt werden, um das entsprechende Reifungsprodukt
zu erhalten.
-
Demnach
umfasst ein Verfahren zum Herstellen des SMR1 Proteins oder eines
seiner Reifungsprodukte wie dem XQHRNPR Peptid gemäß der Erfindung
oder auch von einem Peptid, das „äquivalente" Aminosäuren wie oben beschrieben enthält, die
folgenden Schritte.
- a) Gegebenenfalls Amplifizieren
der Nukleinsäure,
die für
das erwünschte
Polypeptid kodiert, unter Verwendung eines Primer-Paares, das spezifisch
für die
SMR1 genomische oder cDNA Sequenz ist (über SDA, TAS, 3SR NASBA, TMA,
LCR, RCR, CPR, Q-Beta-Replikase oder PCR;)
- b) Insertieren der Nukleinsäure,
die für
das interessierende SMR1 Protein kodiert, in einen geeigneten Vektor;
- c) Insertieren der Nukleinsäure,
die für
Furin kodiert, in einen geeigneten Vektor, wobei dieser Vektor der Vektor
von Schritt b) oder ein anderer Vektor als der Vektor aus Schritt
b) sein kann;
- d) Kultivieren – in
einem geeigneten Kulturmedium frei von Serum – einer Wirtszelle, die vorher
mit dem rekombinanten Vektor aus Schritt b) und c) transformiert
oder transfektiert worden ist;
- e) Ernten des Kulturmediums, das auf diese Weise konditioniert
wurde und der Wirtszelle beispielsweise über Lysieren der Wirtszelle über Sonikation
oder über
einen osmotischen Schock;
- f) Separieren oder Purifizieren des auf diese Weise hergestellten
interessierenden Polypeptids aus dem Kulturmedium oder aus dem Pellet
des resultierenden Wirtszellenlysats;
- g) Charakterisieren des interessierenden Peptidprodukts;
- h) Gegebenenfalls Prüfung
auf die spezifische Erkennung des Peptids eines polyklonalen oder
monoklonalen Antikörpers,
der gegen das XQHNPR Peptid gerichtet ist, insbesondere gegen das
QHNPR Peptid.
-
Ein
geeigneter Vektor für
die Exprimierung des SMR1 Proteins und des oben definierten Konvertaseproteins
ist der Baculovirusvektor, der in Insektenzellen und Insektenzelllinien
vermehrt werden kann. Ein geeignetes Wirtsvektorsystem ist der pVL1392/1993
Baculovirustransfervektor (Pharmingen), der dazu verwendet wird,
die SF9 Zelllinie (ATCC Nr. CRL 1711), welche von Spodoptera frugiperda
abstammt, zu transfizieren.
-
Ein
weiterer geeigneter Vektor zur Durchführung des oben beschriebenen
Verfahrens ist ein Vaccinia Virusvektor. In dieser spezifischen
Ausführungsform
wird BSC-40 oder LoVo für
die Transfektions- und Kultivierungsschritte eingesetzt.
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Die
Reinigung des rekombinanten Proteins kann über den Durchlauf durch eine
Nickel- oder Kupferaffinitätschromatographiesäule durchgeführt werden.
Die Nickelchromatographiesäule
kann das Ni-NTA Harz enthalten (Porath et al., 1975).
-
Die
PCR-Amplifizierungsreaktion wurde von Saiki et al. im Jahre 1985
beschrieben; die SDA Technik wurde von Walker et al. im Jahre 1992
beschrieben und von Spargo et al. im Jahre 1996 verbessert; die
TAS Amplifizierungsreaktion wurde von Kwoh et al. im Jahre 1989
beschrieben; die 3SR Technik wurde von Guatelli et al. im Jahre
1990 beschrieben; die NASBA Technik wurde von Kievitis et al, im
Jahre 1991 beschrieben; die LCR Reaktion wurde von Landergen im
Jahre 1991 beschrieben und von Barany et al. im Jahre 1991 verbessert;
die RCR Technik wurde von Segev im Jahre 1992 beschrieben; die CPR
Technik wurde von Duck et al. im Jahre 1990 beschrieben.
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Ref Co-Transfektion mit
Konvertase XXX
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Die
Peptide, die mittels Gentechnikverfahren gemäß der Erfindung hergestellt
wurden, können über ihr
Binden an eine Immunoaffinitätschromatografiekolonne
charakterisiert werden, auf der polyklonale oder monoklonale Antikörper, die
auf XQHNPR gerichtet sind, zuvor immobilisiert wurden.
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Vorzugsweise
wird das Peptid, das einen therapeutischen Wert aufweist, und das
in den therapeutischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten ist, über
HPLC, wie beschrieben von Rougeot et al. im Jahre 1994, gereinigt.
Der Grund, diese Art der Reinigung des Peptids oder Proteins zu bevorzugen,
liegt darin, dass in den Eluierungsproben keine Nebenprodukte gefunden
werden.
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Die
Antikörper
können
ausgehend von Hybridomen gemäß der Technik,
die von Kohler und Milstein im Jahre 1975 beschrieben wurde, hergestellt
werden. Die polyklonalen Antikörper
können über Immunisierung
eines Säugetiers,
insbesondere einer Maus oder eines Hasen, mit einem erfindungsgemäßen Peptid
hergestellt werden, das mit einem Immunitätsadjuvanz kombiniert wird
und über
anschließendes
Reinigen der spezifischen Antikörper,
die im Serum des immunisierten Tieres enthalten sind, auf einer
Affinitätschromatografiekolonne,
auf welcher vorher das Peptid, das als Antigen eingesetzt wurde,
immobilisiert worden war. Eine Technik zum Herstellen und Verwenden
einer Immunoaffinitätschromatographiesäule wurde
beispielsweise im Jahr 1984 von Bird et al. beschrieben.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
zum Herstellen von Antikörpern,
die gegen das SMR1 Protein oder seine Reifungsprodukte gerichtet
sind, wird im folgenden beschrieben unter Verwendung des QHNPR Pentapeptids
als ein Beispiel. Kurz gesagt wird das QHNPR Peptid zu Eialbumin
(Calbiochem) unter Verwendung des Benzidinbis-diazotierungsverfahrens,
das im Jahre 1967 von Gregory et al. beschrieben wurde, konjugiert, wobei
das Verhältnis
der Peptidreste zu einem Molekül
Ovalbumin 5:1 beträgt.
Ratten wurde zur Zeit 0 1 mg des konjugierten Peptids injiziert.
Zwei Monate nach der erstmaligen Injektion wurde den Tieren 0,5
mg des konjugierten Peptids injiziert und eine dritte Injektion
von 0,5 mg des gleichen Peptids wurde zwischen 2 und 4 Monaten nach
der zweiten Injektion durchgeführt.
Das Antiserum wurde zwischen 2 und 4 Wochen im Anschluss an die
dritte konjugierte Peptidinjektion geerntet und dieses wurde gegebenenfalls
auf einer Affinitätschromatographiesäule, wie
vorangehend beschrieben, gereinigt. Vorzugsweise ist die Injektion
eine intraderma le Multi-Point-Injektion; üblicherweise werden zehn Injektionspunkte
durchgeführt.
-
Weitere
biologisch aktive Derivate der erfindungsgemäßen Peptide sind Moleküle, die
strukturell und/oder chemisch zu den endogenen Peptiden in keiner
Beziehung stehen, aber an die gleichen spezifischen Ziels binden
und eine Agonisten- oder eine Antagonistenwirkung aufweisen. Vorzugsweise
werden die biologisch wirksamen Derivate der therapeutischen Peptide,
die in dem therapeutischen Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, mit einer längeren
in vivo-Halbwertzeit ausgestattet als ihre natürlichen endogenen Gegenstücke.
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Die
Verfahren, die es einem Fachmann ermöglichen, die biologisch wirksamen
Derivate, die an die gleichen Zielmoleküle binden, zu selektieren und
zu reinigen und die eine biologische Agonisten- oder Antagonisten-Wirkung
des XQHNPR Peptids gemäß der Erfindung
aufweisen, werden im Folgenden beschrieben.
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Das
biologisch aktive Derivat des XQHNPR Peptids kann ein Protein, ein
Peptid, ein Hormon, ein Antikörper
oder eine synthetische Verbindung sein, die entweder ein peptidisches
oder ein nicht-peptidisches Molekül ist, wie jede Verbindung,
die über
die konventionellen Verfahren der organischen Chemie synthetisiert werden
kann.
-
Die
Selektion der biologisch wirksamen Derivate des XQHNPR-Peptids gemäß der vorliegenden
Erfindung wird durchgeführt
durch sowohl das Bewerten der Bindung eines Kandidatenmolekül-Liganden an die bekannten
Zielzellen oder Organe des XQHNPR Peptids, insbesondere des QHNPR-Pentapeptids
als auch durch Bestimmen der metabolischen Veränderungen, die durch dieses
Kandidatenmolekül
an seinem Zielmolekül
induziert worden sind wie die Synthese der primären oder sekundären Messenger-Metaboliten als Ergebnis
eines Transduktionssignals über
die Proteinkinasen oder Adenylatcyclase und die Aktivierung eines
Proteins der G-Familie.
-
Die
Bindung des Kandidatenmoleküls
an primäre
Kulturzellen, bestehende Zelllinien oder frische Gewebeproben (Kryoschnitte
oder Teile) wird wie im Folgenden beschrieben durchgeführt.
-
Bindungsuntersuchungen
des Kandidatenmoleküls
werden üblicherweise
bei einer tiefen Temperatur (4°C)
durchgeführt.
Jedoch sind Variationen des Standardverfahrens wie unten beschrieben,
die eine Inkubation bei 37°C
umfassen, nützlich,
um die Internalisierung und das Schicksal des Pentapeptids oder
eines biologisch wirksamen derivativen Kandidatenmolekül-Ligandens
nach Bindung an der Zelloberfläche
zu beurteilen (Wakefield, 1987). Um das Lesen des nachfolgend beschriebenen
Protokolls zu vereinfachen, wird QHNPR-Pentapeptid anstelle eines
biologisch wirksamen derivativen Kandidatenmoleküls verwendet.
-
Dementsprechend
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Screenen
von Ligandenmolekülen
bereitzustellen, die spezifisch an einen Zielrezeptor für das XQHNPR-Pentapeptid
binden, umfassend die folgenden Schritte:
- a)
Herstellen einer konfluenten Zielzellen Kulturmonoschicht oder Herstellen
einer Zielorganprobe oder einer Gewebeprobe;
- b) Zugabe des zu untersuchenden Kandidatenmoleküls in Konkurrenz
mit einer halb gesättigten
Konzentration an markiertem Pentapeptid;
- c) Inkubieren der Zellkultur, der Organprobe oder der Gewebeprobe
aus Schritt a) in Gegenwart des markierten Kandidatenmoleküls für eine Zeit,
die dazu ausreicht, dass die spezifische Bindung stattfinden kann;
- d) Quantifizieren der Markierung, die sich spezifisch an die
Zielzellkultur, an die Organprobe oder die Gewebeprobe gebunden
hat.
-
Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Bestimmen der Affinität
von Ligandenmolekülen,
die spezifisch an den Zielrezeptor für das XQHNPR-Pentapeptid binden,
bereitzustellen, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer konfluenten Zielzellkulturmonoschicht oder
Herstellen einer Zielorganprobe oder einer Gewebeprobe;
- b) Zugabe des Kandidatenmoleküls zu derjenigen, die vorher
mit einer radiowirksamen oder nicht radiowirksamen Markierung markiert
worden war;
- c) Inkubieren der Zellkultur, der Organprobe oder der Gewebeprobe
aus Schritt a) in Gegenwart des markierten Kandidatenmoleküls für eine Zeit,
die dazu ausreicht, dass die spezifische Bindung stattfinden kann; und
- d) Quantifizieren der Markierung, die sich spezifisch an die
Zielzellkultur, die Organprobe oder Gewebeprobe gebunden hat.
-
Der
Kandidatenmolekül-Ligand
kann radioaktiv markiert (32P, 35S, 3H, 125I etc.) oder
nicht radioaktiv markiert (Biotin, Digoxigenin, Fluorescein etc.)
sein.
-
Insbesondere
sind die Materialien, die für
die oben genannten Bindungsprozesse eingesetzt werden, folgende:
- – Bindungspuffer
I: 128 mM NaCl, 5 mM KCl, 5 mM MgSO4, 1,2
mM CaCl, 50 mM HEPES, pH 7,5, BSA (zwischen 0,1 und 2 mg/ml).
- – Bindungspuffer
II: Dulbecco's modifiziertes
Eagle's Medium (Gibco
Brl) mit 25 mM HEPES versehen, pH 7,5 und 2 mg/ml BSA (zwischen
0,1 und 2 mg/ml).
- – 3H-markiertes oder 125I-markiertes
QHNPR: Eine geeignete Verdünnung
wird im Bindungsmedium unmittelbar vor jedem Experiment durchgeführt. Diese
Verdünnung
sollte in einem Minisorb® Plastikröhrchen (Nunc)
durchgeführt
werden. Das 3H-markierte QHNPR besitzt eine spezifische
Radioaktivität
von 60 Ci/mMol (CEA, Saclay, Frankreich). Die 125I-Markierungstechnik
wird im folgenden beschrieben.
- – QHNPR:
Angemessen verdünnt
unter Verwendung des gleichen Puffers und den Bedingungen wie für 3H-markiertes oder 125I-markiertes QHNPR.
- – Zelllöslichkeitspuffer:
1% (V/V) Triton X-100, 10% (V/V) Glycerol, 25 mM HEPES, pH 7,5,
1 mg/ml BSA.
- – Zellen:
2 oder 10 cm2 konfluente Monoschichten,
die vorzugsweise in Multivertiefungsplättchen gesät worden waren, wurden verwendet.
Untersuchungen, die Zellarten umfassen, die sich leicht von dem
Substrat lösen,
sollten mit Zellsuspensionen durchgeführt werden. Einzelne Zellsuspensionen
können über mechanische
Trennung (über
Pipettieren) oder kurzes Behandeln mit einem Trennungspuffer enthaltend
1 mM EDTA, 128 mM NaCl, 5 mM Glucose, 25 mM HEPES, pH 7,4, 2 mg/ml
BSA bei 37°C
erhalten werden.
-
Die
radiojodierte Markierung von QHNPR wird wie folgt durchgeführt:
Das
Peptid QHNPR wird gemäß dem Verfahren
von Greenwood et al., 1963, unter Verwendung von 1 mCi Na125I (Amersham), 0,8 μg (1 nMol) Pentapeptid und 15 μg Chloramin
T (Fluka) in 50 μl
Natri umborat bei einem pH-Wert von 8 markiert. Nach einer zweiminütigen Reaktion
wird das Gemisch über
GF05 Gelfiltration (Pharmacia-LKB) chromatografiert, um das 125I-markierte Pentapeptid zu isolieren und
anschließend
auf Umkehrphasen-Porapak Q® (Waters-Millipore) chromatografiert,
um das monojodierte markierte Pentapeptid zu eluieren. Die spezifische
Radioaktivität,
die einem Atom des Radioiod/Peptidmoleküls entspricht, wird auf 1500 Ci/mMol
geschätzt.
-
Der
Versuch selbst umfasst die folgenden Schritte:
- a)
Waschzellmonoschichten mit dem Bindungspuffer. Bindungspuffer I
und II können
abwechselnd in Versuchen eingesetzt werden, die bei 4°C durchgeführt werden,
aber Bindungspuffer II sollte in Versuchen eingesetzt werden, die
einen Inkubationsschritt bei 37°C
umfassen. Wenn einmal gewaschen worden ist, lässt man die Monoschichten mit
dem Bindungspuffer 30 Minuten lang bei 4°C äquilibrieren.
- b) Der Puffer wird abgesaugt und eiskalter Bindungspuffer wird
zu den Platten auf Eis gegeben. Das Volumen des Puffers beträgt etwa
1 ml/2 cm2 Vertiefung.
- c) 3H-markiertes oder 125I-markiertes
QHNPR, das in einem kleinen Volumen Bindungspuffer in etwa aufgelöst wurde,
wird zugegeben. Die Konzentrationen von 3H-markiertem
oder 125I-markiertem QHNPR befinden sich
in dem pH-Bereich, der von der Sättigungskurve
(in der Nähe
der Dissoziationskonstante Kd) definiert ist. Wenn erwünscht, kann
das 3H-markierte oder 125I-markierte
QHNPR vor der Zugabe zu den Vertiefungen in den Puffer eingebracht
werden, der in Schritt b) verwendet wird. Unmittelbar vor oder nach
der Zugabe von 125I-markiertem QHNPR wird
unmarkiertes QHNPR zu denjenigen Vertiefungen gegeben, die es benötigen. QHNPR
wird für
zwei Zwecke verwendet. Steigende Konzentrationen an QHNPR werden
verwendet, um die Indikatorkonzentrationen von 3H-markiertem
oder 125I- markiertem QHNPR in Experimenten zu
vervollständigen,
mit denen die Sättigungskurve
der Bindung von QHNPR an die Zellen erstellt werden soll. Steigende
Konzentrationen an QHNPR oder des Kandidatenmoleküls-Liganden
werden auch beim konkurrierenden Rezeptorbindungsverfahren verwendet.
Zusätzlich
wird ein 50facher oder noch größerer Überschuss
an unmarkiertem QHNPR in allen Experimenten verwendet, um die Menge
an 125I-markiertem QHNPR, das nicht spezifisch
gebunden ist, zu bestimmen. Diese Bestimmung basiert auf der Annahme, dass 3H-markiertes oder 125I-markiertes
QHNPR und QHNPR miteinander im Hinblick auf die Bindung an relevante
Bereiche hoher Affinität
konkurrieren, aber nicht in Bezug auf nicht spezifische Bereiche
auf der Oberfläche
von Zellen oder Gefäßen.
- d) Die versuche werden etwa 1 Stunde lang bei 4°C auf einer
Plattform inkubiert, die bei 120 cpm oszilliert.
- e) Das Medium wird abgesaugt. Die Kulturen werden fünfmal mit
eiskaltem Bindungspuffer I gewaschen.
- f) Löslichkeitspuffer
(0,5 oder 1,5 ml für
jeweils 2- oder 10-cm2 Vertiefungen) wird zugegeben. Es wird 40 Min.
lang bei 4°C
inkubiert.
- g) Die Radioaktivität
in den löslichen
Extrakten wird gemessen. Um die spezifische Bindung zu bestimmen, werden
die Counts pro Minute, die in Plättchen
erhalten wurden, die mit 3H-markiertem oder mit 125I-markiertem QHNPR in Gegenwart eines Überschusses
an QHNPR inkubiert worden waren, abgezogen von den Zählungen
pro Minute in Vertiefungen, die mit 3H-markiertem oder 125I-markiertem QHNPR allein erhalten wurden.
Ein Aliquot jeder 3H-markierten oder 125I-markierten QHNPR-Lösung,
die in dem Experiment verwendet wurde, um die spezifischen Radioaktivitätswerte
zu bestimmen, werden gezählt.
Die Anzahl der Zellen pro Vertiefung wird gezählt, um die Menge an QHNPR,
das pro Zelle gebunden ist, zu bestimmen.
-
Mit
in etwa einstündiger
Inkubation gemäß Schritt
a) oben ist ein Inkubationszeitraum gemeint, der dafür ausreicht,
dass QHNPR oder markiertes QHNPR an seine spezifischen Zielbereiche
in der Zelle binden kann unter der Berücksichtigung, dass der Versuch
bei einer Temperatur von 4°C
durchgeführt
wird, also bei einer Temperatur, bei der die Membranfluidität gering
ist. Demnach beträgt
eine angemessene Inkubationszeit zwischen 1 und 12 Stunden (über Nacht).
-
Andere
Rezeptorbindungsverfahren können
ebenfalls eingesetzt werden, um biologisch aktive Derivate des XQHNPR
Peptids der Erfindung auszuwählen,
wie von Whitcomb et al., im Jahre 1993, Epelbaum et al., im Jahre
1993, Ricci et al, im Jahre 1993, Loring et al, im Jahre 1993, Walsh
et al, im Jahre 1995, Roberts et al., im Jahre 1995 oder auch Wu
et al., im Jahre 1996, beschrieben. Die Bindungsversuche, die in
den vorangehend genannten Artikeln beschrieben wurden, sind hier
durch Inbezugnahme mit umfasst.
-
Um
die biologische Wirkung eines interessierenden Kandidatenmolekül-Ligandens,
der gemäß der im vorangehenden
beschriebenen Bindungsversuche für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ausgewählt wurde, zu bestimmen und
um herauszufinden, ob dieses selektive kompetitive Ligandenmolekül als ein
Agonisten- oder als ein Antagonistenmolekül des XQHNPR Peptids gemäß der Erfindung
fungiert, können
verschiedene metabolische Versuche durchgeführt werden. Nachfolgend ist
ein Adenylatcyclaseversuch beschrieben, der durchgeführt wird
entweder auf primären
Kulturen von Zielzellen oder auf Zelllinien oder auf Zielgewebehomogenisaten.
-
Kurz
gesagt, Gewebehomogenisate oder kultivierte Zellen (1–100 μg Protein)
werden inkubiert in 50 mM Tris/HEPES Pufer, pH 7,5, enthaltend 1
mM MgSO4, 1 mM EGTA, 1 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin, 0,1% (Gew./Vol.)
BSA, 1 mM ATP, 25 mM Krea tinphosphat, 260 U/ml Kreatinkinase (E.C.
2.7.3.2), und 6,5 U/ml Myokinase (E.C. 2.7.4.3) in einem Endvolumen
von 100 μl
10 Min. lang bei 37°C.
Die Reaktion wird durch Zugabe von 100 μl 0,5% (Gew./Vol.) SDS und 2
minütiges
Kochen gestoppt. CAMP wird mit Dowex 50WX-8 extrahiert und über RIA
(Stangi et al, 1993) analysiert.
-
Die
Menge an cAMP, die als Antwort auf die Gegenwart des Kandidatenmoleküls-Liganden
(10-10–10-5 M Bereich) produziert wurde, wird wie
oben beschrieben bestimmt. Eine Stimulierung der Adenylatcyclasewirkung,
welche äquivalent – wenn allein
verwendet – oder
größer – wenn verknüpft mit
der suboptimalen Konzentration an QHNPR – als die Stimulierung der
Adenylatcyclasewirkung ist, die von XQHNPR allein induziert wurde
und insbesondere von QHNPR allein, wird als positiv bewertet und
der Kandidatenmolekül-Ligand
wird demnach als ein Agonist des XQHNPR Peptids gemäß der Erfindung
klassifiziert.
-
In
einer anderen Ausführungsform
des Screeningverfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Menge an cAMP, das in Gegenwart von sowohl XQHNPR,
insbesondere QHNPR als auch dem Kandidatenmolekül-Liganden produziert wird,
bestimmt. wenn die Gegenwart des Kandidatenmoleküls-Liganden es vermag, die
Stimulierung der Adenylatcyclasewirkung, die von XQHNPR, insbesondere
QHNPR induziert wurde, abzubauen oder zu blockieren, dann wird der
Kandidatenmolekül-Ligand
als Antagonistenverbindung des Peptids gemäß der Erfindung klassifiziert.
-
Tatsächlich verkörpert die
Quantifizierung der Adenylatcyclasewirkung lediglich eine Ausführungsform der
Screenverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung. Ein Fachmann weiss, dass diverse metabolische Veränderungen
der Zellphysiologie sichtbar gemacht werden können, um die Agonisten- oder
Antagonistenwirkung des Kandidatenmolekül-Ligandens, der untersucht
werden soll, zu bestimmen. Andere metabolische Veränderungsquantifikationsversuche
sind ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst, wie Veränderungen
in der Kinasewirkung, in der GTP-G Protein abhängigen Wirkung, in der Herstellung
von zell- oder gewebespezifischen Metaboliten, wie der Kollagenase über osteogene
Zelltypen.
-
Deshalb
erstreckt sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren
zum Screenen von Ligandenmolekülen,
die eine biologische Agonistenwirkung auf den Zielrezeptor des XQHNPR-Pentapeptids haben, umfassend
die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer
konfluenten Zielzellkulturmonoschicht oder Herstellen einer Zielorganprobe
oder einer Gewebeprobe (Kryoschnitte oder Teile);
- b) Inkubieren der Zelkultur, Organprobe oder Gewebeprobe aus
Schritt a) in Gegenwart des Kandidatenmoleküls (10-10–10-5 M) und einer submaximalen Konzentration
an QHNPR (70 bis 80% Rezeptorsättigung) für eine Zeit,
die dazu ausreicht, dass die Adenylatcyclaseaktivierung stattfinden
kann;
- c) Quantifizieren der Adenylatcyclasenwirkung, die in dem biologischen
Material von Schritt a) vorliegt, jeweils in Gegenwart oder in Abwesenheit
des Kandidatenmoleküls-Liganden
und in Gegenwart oder in Abwesenheit einer submaximalen Konzentration
an QHNPR.
-
Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum
Screenen von Ligandenmolekülen,
die eine biologische Antagonistenwirkung auf den Zielrezeptor des
RQHNPR Pentapeptids ausüben, umfassend
die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer
konfluenten Zielzellkulturmonoschicht oder Herstellen einer Zielorganprobe
oder einer Gewebeprobe.
- b) Inkubieren der Zellkultur, Organprobe oder Gewebeprobe aus
Schritt a) in Gegenwart des XQHNPR Peptids, insbesondere des QHNPR
Peptids in Gegenwart oder in Abwesenheit des Kandidatenmoleküls für eine Zeit,
die dazu ausreicht, dass die Adenylatcyclaseaktivierung stattfinden
kann, insbesondere für
2 bis 20 Min., vorzugsweise 5 bis 15 Min., und besonders bevorzugt
10 Min.;
- c) Quantifizieren der Adenylatcyclasewirkung, die in dem biologischen
Material aus Schritt a) vorliegt, jeweils in Gegenwart oder in Abwesenheit
des Kandidatenmolekül-Ligandens.
-
Wie
oben erwähnt,
umfasst ein weiterer metabolischer Versuch, der die Agonisten- oder
Antagonistenwirkung des Kandidatenmoleküls-Liganden bestimmen soll,
das Inkubieren des Ligandenkandidaten in Gegenwart einer osteogenen
primären
Zellkultur oder Zelllinie und entweder quantitatives und/oder qualitatives Bestimmen
des Kollagens, das als Antwort auf die in vitro Stimulierung (mit
10-10–10-5 M Bereichskonzentration des zu testenden
Moleküls)
gebildet wird.
-
Wie
bereits erwähnt,
kann der Bindungsversuch und der metabolische Versuch wie der Adenylatcyclaseversuch
auf primären
Zellkulturen durchgeführt
werden, auf bestehenden Zelllinien oder frischen Gewebeteilen, Gewebekryoschnitte
oder Gewebehomogenisaten.
-
Eine
bevorzugte Zelllinie, die bei den Screeningverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, ist eine osteogene klonale mesodermale
Zelllinie von der Maus, genannt C1, die vom Teratocarcinom der Maus
stammt. Sie exprimiert die SV40 Onkogene unter der Kontrolle des
Adenovirus E1a Promotors (Chentoufi et al., 1993; Kellermann et
al., 1990; Poliard et al., 1993; Poliard et al., 1995).
-
Andere
bevorzugte Zelllinien bestehen aus verschiedenen klonalen Zelllinien,
die vom gleichen Mausstamm abstammen, von welchem die oben genannte
klonale Zelllinie C1 ursprünglich
ab stammte, insbesondere klonalen Zelllinien, die von der epithelialen
Zelle renaler proximaler Tubuli abstammen.
-
Andere
bevorzugte Zelllinien verschiedenen Ursprungs sind die folgenden,
die öffentlich
von der ATCC Zellkultursammlung erhältlich sind.
- 1)
Pankreaszelllinien:
AsPC-1 (ATCC Nr. CRL1682), menschlichen
Ursprungs
BxPC-3 (ATCC Nr. CRL1687), menschlichen Ursprungs
Capan-1
(ATCC Nr. HTB79), menschlichen Ursprungs
Capan-2 (ATCC Nr.
HTB80), menschlichen Ursprungs
PANC-1 (ATCC Nr. CRL1469), menschlichen
Ursprungs
AR42J (ATCC Nr. CRL1492), Ratten-Ursprung
ARIP
(ATCC Nr. CRL1674), Ratten-Ursprung
- 2) 2)Prostatazelllinien:
DU145 (ATCC Nr. HTB81), menschlichen
Ursprungs
LNCaP.FGC(ATCC Nr. CRL1740), menschlichen Ursprungs
PC-3
(ATCC Nr. CRL1435), menschlichen Ursprungs
- 3) Nierenzelllinie:
RAG (ATCC Nr. CCL142), Maus-Ursprung
- 4) Submandibulare Drüsenzelllinie:
SCA-9
Clone 15(ATCC Nr. CRL 1734), Maus-Ursprung
- 5) Darmzelllinie:
IA-XsSBR (ATCC Nr. CRL1677), Ratten-Ursprung
- 6) Osteogene Zelllinien:
FC25T/ATCC Nr. CRL 6090), Katzen-Ursprung
D
17 (ATCC Nr. CCL183), Hunde-Ursprung
143B (ATCC Nr. CRL8303),
menschlichen Ursprungs
HOS (ATCC Nr. CRL1543), menschlichen
Ursprungs
Saos-2 (ATCC Nr. HTB85), menschlichen Ursprungs
SK-ES-1
(ATCC Nr. HTB86), menschlichen Ursprungs
UMR-106 (ATCC Nr.
CRL1661), Ratten-Ursprung
UMR-108 (ATCC Nr. CRL1663, Ratten-Ursprung
-
Für den Zweck
einer spezifischen Ausführungsform
des metabolischen Versuchs gemäß der vorliegenden
Erfindung, nämlich
der Kollagenanalyse, wird der Versuch wie unten beschrieben ausgeführt.
-
Konfluente
osteogene Zellen, insbesondere die C1 Zelllinie, die oben beschrieben
ist, werden 24 Stunden lang mit 50 μCi/ml 4,5 [3H]Prolin
(32 Ci/mMol; Commissariat à l'Energie Atomique,
Saclay, Frankreich) in DME, versetzt mit 1% FBS, 100 μg/ml Ascorbinsäure und
50 μg/ml
b-Aminopropionitrilfumarat (Sigma Chemical Co., Saint Louis, Missouri,
USA) markiert. Die Zellen werden in 50 mM Tris-HCl (pH 7,4) enthaltend
150 mM NaCl, 25 mM EDTA, 10 mM N-Ethylmaleimid und 2 mM PMSF gesammelt
und mit dem Kulturmedium vereinigt. Nach Sonikation und Zugabe von
Trichloracetat (TCA) (10%) wird der unlösliche Rückstand über Zentrifugation gesammelt.
-
Die
Menge an [3H]Prolin, das in ein durch Kollagenase
verdaubares Protein und nicht-Kollagenase-Protein eingebracht wurde,
wird wie von Peterkofsky et al. im Jahre 1971 beschrieben, bestimmt.
-
Kollagentypen
werden über
PAGE bestimmt: In 0,5 M Essigsäure
resuspendierte Pellets werden mit 100 μg/ml Pepsinfumarat (Sigma Chemical
Co., Saint Louis, Missouri, USA), pH 2,0, 4 Stunden lang bei 4°C digeriert.
Der Pepsinextrakt, der auf einen pH-Wert von 8,0 gebracht worden
ist, wird dialysiert und lyophylisiert. Die Proben werden anschließend über SDS-PAGE
analysiert. Verzögerte
Reduktion mit 2-Mercaptoethanol wird in einigen Proben verwendet.
Die markierten Proteine werden über
Fluorographie oder Autoradiografie visualisiert und über eine
beta-radiobildgebende Vorrichtung quantifiziert.
-
Andere
metabolische Ereignisse wie die Deponierung der mineralischen Komponenten
auf der Kollagenmatrix folgen beim Bestimmen der metabolischen Veränderungen,
die von den gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendeten therapeutischen Molekülen induziert wurden. Für diesen
Zweck wird der im folgenden beschriebene versuch verwendet:
Zellkulturen:
Die klonale mesodermale Zelllinie C1 wird verwendet. Die C1 Zellen
werden auf 3 × 105 Zellen in 100 mm-Durchmesser unbehandelten Plastikschüsseln plattiert
und in Dulbecco modifiziertem Eagle Medium (DMEM, Gobco, Grand Island,
N.Y., USA) mit 10 %igem fötalem
Kalbserum (FCS) kultiviert. Nach 8 bis 10 Tagen Kultivierung bildeten
sich dreidimensionale Kluster. Zu dieser Zeit (Tag 0) werden die
Zellen in DMEM mit 1 %igem FCS in Gegenwart von 10 mM beta-Glycerophosphatase
(Sigma) und 50 μg/ml
Ascorbinsäure
(Sigma) kultiviert. In einigen Vertiefungen wird 50 μg/ml Tetracylin
zu dem Medium gegeben, um über
Fluoreszenz-Markierung das Mineral, das in der Matrix enthalten
ist, sichtbar zu machen. Das Medium wird alle drei Tage ausgetauscht
und die Kultivierungen werden für
einen Zeitraum von bis zu 30 Tagen durchgeführt.
-
Biochemische
Bestimmungen: Nach 0, 2, 7, 11, 16, 22 und 30 Tagen werden die Kulturen
gesammelt, dreimal in calciumfreien PBS gespült und in drei gleiche Teile
für die
Bestimmung von Calcium, alkalischer Phosphatasewirkung und DNA Synthese
getrennt. Für
die Bestimmung von Calcium werden die Kulturen in 1 ml 6N HCl 1
Stunde lang bei 100°C
aufgelöst.
Calcium wird in Aliquoten über
Atomabsorptionsspektrometrie nach Auflösen in Lanthanchlorid bestimmt.
Zur Bestimmung der alkalischen Phosphatasewirkung wird 1 ml kaltes
destilliertes Wasser zu den Kulturen gegeben. Nach 10sekündiger Ultraschallbehandlung
wird das unlösliche
Material durch Zentrifugieren entfernt. Einige Proben werden 1 Stunde
lang auf 56°C
erwärmt,
um die knochenartige (hitzelabile) alkalische Phosphatasewirkung
zu messen. Die Wir kung des Enzyms wird durch Messen der Menge an
p-Nitrophenol, das bei 37°C
nach 30 Min. gebildet wurde, bestimmt. Der Zellproteingehalt wird über das
Verfahren, das bei Lowry et al. 1951 beschrieben wurde, gemessen.
-
Das
nicht-radioaktive beta-Glycerophosphat kann ersetzt werden durch
ein radioaktives Molekül.
Die Phosphorverbindung, die üblicherweise
als Knochenlokalisierungsmittel verwendet wird, ist ein anorganisches Phopsphat
oder Pyrophosphat. Ein radioaktives Molekül, das in dem obigen Versuch
eingesetzt werden kann, ist Tetranatrium 32P
Pyrophosphat (NEX 019, New England Nuclear) oder 99Technetium,
das an die Phosphorverbindung bindet.
-
Demnach
ist es ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Screenen von Ligandenmolekülen
bereitzustellen, die eine Agonisten- oder eine Antagonisten-biologische
Wirkung bezüglich
des Zielrezeptors des XQHNPR Pentapeptids besitzen, bereitzustellen,
das folgende Schritte umfasst:
- a) Kultivieren
einer eukaryotischen Zelle, die Kollagen synthetisieren kann;
- b) Inkubieren der eukaryotischen Zelle von Schritt a) in beta-Glycerophosphat in
Gegenwart des Kandidatenmoleküls
(10-10–105 M) und einer submaximalen Konzentration
an QHNPR-Peptid;
- c) Quantifizieren der Produktion eines spezifischen Metaboliten
wie Calcium, alkalische Phosphatase oder DNA-Synthese, jeweils in
Gegenwart oder in Abwesenheit des Kandidatenmolekül-Ligandens
und in Gegenwart oder in Abwesenheit einer submaximalen Konzentration
an QHNPR.
-
Die
eukaryotische Zelle des oben beschriebenen Verfahrens kann entweder
eine Zelle sein, die transfiziert oder transformiert wurde mit einer
Nukleinsäure,
die für
Kollagen kodiert oder eine eukaryotische Zelle, die dazu fähig ist,
Kollagen zu synthetisieren auf eine konstitutive oder induzible
Weise. Eine bevorzugte Zelle ist eine Säugerzelle, die auf natürliche Weise
Kollagen synthetisieren kann, wie die C1-Zelllinie.
-
Andere
metabolische Veränderungen,
die durch die therapeutischen Moleküle induziert wurden, die gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt worden sind, können ebenfalls untersucht werden
wie andere Enzymversuche, Ionentransportversuche oder Signaltransduktionsversuche.
Enzymversuche, die durchgeführt
werden können,
umfassen Acetylcholinesterase (Ellmn G.L. et al., 1961, Biochem.
Pharmacol., 7:88), Cathepsin (Barret A.J. et al., 1981, Methods
Enzymol., 80:535), ATPase, Cyclooxygenase (Mitchell J.A. et al., 1993,
Proc. Natl. Acad. Sci., 90:11693), Guanylatcyclase (Wolin M.S. et
al., 1982, J. Biol. Chem., 257, 13312), Lipoxygenase (Shimizu T.
et al., Proc., Natl. Acad. Sci., 1984, 81:689), Monoaminoxidase
(Weyler W. et al., 1985, J. Biol. Chem., 260:13199), Myeloperoxidase
(Desser R.K. et al., 1972, Arch. Biochem. Biophys., 148:452), Phosphodiesterase
(Nicholson C.D. et al., 1989, Br. J. Pharmacol., 97:889), Proteinkinase
(Hannun Y.A., et a., 1985, J. Biol. Chem., 260:10039), Tyrosinhydroxylase
(Nagatsu et al., 1964, Analyt. Biochem., 9:122) oder Xanthinoxidase
(McCord J.K. et al., 1969, J. Biol. Chem., 244:6049)-versuche. Ionentransportversuche
umfassen Ca Pumpen (Jean T. et al., 1986, J. Biol. Chem., 261:16414),
Ca Kanal (Galizzi J.P. et al., 1987, J. Biol. Chem., 262:6947, Na
Kanal (Jacques Y. et al., 1978, J. Biol. Chem., 253:7383), NaK Pumpen (Chassande
O. et al., 1988, Eur. J. Biochem., 171:425), Na-Ca Antiport (Barle
A.B. et al., 1990, Am. J. Physiol., 259:19), Na-H Antiport (Jean
T. et al., 1986, Eur. J. Biochem., 160:211), Na/K/Ct Cotransport
(Chassande O. et al., 1988, Eur. J. Biochem., 171:425)-versuche.
Signaltransduktionsversuche, die ebenfalls verwendet werden können, umfassen
Ca Freisetzung (Grynkievicz G. et al., 1985, J. Biol. Chem., 260:3440)
oder PI Umsatz (White T.E. et al., 1993, Br. J. Pharmacol., 108:196).
Der technische Inhalt der oben genannten Artikel in Bezug auf die
metabolischen Versuche ist hier durch Inbezugnahme mitumfasst.
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zum Screenen
von Ligandenmolekülen,
die eine Agonisten- oder eine biologische Antagonistenwirkung auf
den Zielrezeptor des XQHNPR-Pentapeptids haben, umfassend die folgenden
Schritte:
- a) Herstellen der konfluenten Zielzellkulturmonoschicht
oder Herstellen einer Zielorganprobe oder einer Gewebeprobe (Kryoschnitte
oder Teile);
- b) Inkubieren der Zellkultur, der Organprobe oder Gewebeprobe
nach Schritt a) in Gegenwart des Kandidatenmoleküls (10-10–10-5 M) und einer submaximalen Konzentration
an QHNPR für
eine Zeit, die dazu ausreicht, dass der metabolische Austausch stattfindet;
- c) Quantifizieren der Produktion des korrespondierenden Metaboliten,
jeweils in Gegenwart oder in Abwesenheit des Kandidatenmolekül-Ligandens
und in Gegenwart oder in Abwesenheit einer submaximalen Konzentration
an QHNPR.
-
Der
metabolische Austausch, auf den im oben beschriebenen Screeningverfahren
Bezug genommen wurde, ist abwechselnd ein Austausch bei der Herstellung
jeder der Metaboliten, die nach den oben beschriebenen Verfahren
untersucht wurden. Deshalb hängt
die Zeit, die dafür
ausreicht, dass der metabolische Austausch stattfinden kann, von
dem untersuchten Metaboliten ab und ist in jeder Artikelreferenz,
die vorangehend angegeben wurde, angegeben.
-
Gewebeteile,
Gewebekryoschnitte oder Gewebehomogenisate werden bei der Durchführung der
Bindung oder der metabolischen Versuche eingesetzt, um die interessierenden
Ligandenmoleküle,
die die biologisch wirksamen Derivate von XQHNPR, insbesondere QHNPR,
Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung, darstellen, auszuwählen.
Bevorzugte Gewebeproben stammen von Niere, Pankreas, Knochen, Dentalgewebe,
glandulärer
Magenschleimhaut, Prostata und Darm sowie von Speicheldrüsen.
-
Gewebehomogenisate
werden hergestellt, indem zunächst
die Biopsien in flüssigen
Stickstoff eingetaucht werden. Die gefrorenen Proben werden anschließend homogenisiert
in 20 Vol. eiskaltem 50 mM Tris/HEPES Puffer, pH 7,5, enthaltend
1 mM EGTA, 0,3% (Gew./Vol.) Bazitrazin, 20 mM 4-Amidinophenylmethansulfonylfluorid
und 10 mM Leupeptin mit einem motorbetriebenen Teflonglashomogenisator.
Die Homogenisate werden bei 24000 G 20 Min. lang bei 4°C zentrifugiert
und die Pellets einmal mit 50 mM Tris/HEPES, pH 7,5, enthaltend
1 mM EGTA gewaschen. Die so erhaltenen Pellets werden in 50 mM Tris/HEPES,
pH 7,5, enthaltend 1 mM EGTA und 0,3% (Gew./Vol.) Bacitracin suspendiert
und bei –20°C suspendiert.
Weitere Details des Verfahrens wurden im Jahre 1993 von Stangi et
al. beschrieben. Je nach Ursprung des zu homogenisierenden Gewebes
sind die Verfahrensweisen, die von Stangi verwendet werden, durch
Inbezugnahme hier umfasst.
-
Um
intakte Gewebeproben beispielsweise von der Niere zu erhalten, wird
das folgende Verfahren angewendet: Bevor das Organ oder Gewebe gewonnen
wird, beispielsweise aus einer Ratte, wird das Tier mit Chloralhydrat
(35%, 0,14 ml/100 g Körpergewicht)
oder mit Pentobarbital (45 mg/kg Körpergewicht) anästhesiert.
Im Anschluss daran wird eine intrakardiale Perfusion mit 100 ml
4°C isotonischer
Saccharose durchgeführt
(Loring et al., 1993).
-
Nieren
können
im Anschluss an eine menschliche Biopsie oder von männlichen
Wistar-Ratten unmittelbar nach deren Tod über zervikale Dislokation oder
Anästhesie,
wie sie oben beschrieben wurde, erhalten werden. Gewebeproben werden
sofort in Tissue-Tek (Miles, Elkhart, IN) eingebettet und in schmelzendem
Isopentan (bei –70°C) zu Korkbergen
ohne vorherige Fixierung gefroren. Die Proben werden bei –70°C bis zur Verwendung
gelagert. 10 bis 30 μm
dicke Schnitte werden in einem Kryostat geschnitten (bei einem Temperaturbereich
von –20°C bis –30°C) und werden
auf unbeschichteten Glasstücken
von niedrigem Eisengehalt schmelzbar befestigt. Diese werden dann
sofort eingesetzt oder vakuumgetrocknet und bei –20°C mit Silikagel für einen
Zeitraum von bis zu 5 Tagen bis zur Verwendung gelagert. Eine solche
Technik wurde von Walsh et al. im Jahre 1995 beschrieben. Die Einzelheiten
dieser Technik sind durch Inbezugnahme hier mit umfasst.
-
Alternativ
werden die Gewebeschnitte in Trockeneis in Gegenwart von Isopentan
gefroren und auf Glasträgern
schmelzbar befestigt und bei –80°C bis zur
Verwendung gelagert (Whitcomb et al., 1993).
-
In
einem alternativen Verfahren zum Erhalten von frischen Gewebeproben
werden Proben der menschlichen Nierenrinde und der Medulla von Subjekten
erhalten, die eine Nephrektomie durchlaufen. Die gesammelten Nierenteile
werden in eine eiskalte 0,9%ige NaCl Lösung gegeben, um Blut und Zellablagerungen
zu entfernen. Blöcke,
die Nierenrinde und Medulla enthalten oder getrennte Proben von
Cortex oder Medulla, werden in einem kryoprotektierenden Medium
(OCT, Ames, IA) eingebettet und in gekühltem Isopentan mit flüssigem Stickstoff
oder Trockeneis eingefroren. OCT-Blöcke werden bei –80°C bis zur
Verwendung gelagert. Serielle 8 μm
dicke Schnitte werden unter Verwendung eines –20°C Mikrotomkryostat erhalten,
auf Gelatine beschichteten Objektträgern befestigt und luftgetrocknet.
Eine solche Technik wurde von Ricci et al. im Jahre 1993 beschrieben.
-
Bevorzugte
biologisch aktive Derivate des XQHNPR-Peptids der erfindungsgemäßen therapeutischen Zusammensetzung
weisen bessere pharmakokinetische Eigenschaften auf als das endogene
natürliche
oder synthetische XQHNPR-Peptid und besitzen demnach eine längere in
vivo-Halbwertszeit verglichen mit ihren natürlichen Vertretern.
-
Ein
verfahren zum Bestimmen der pharmakokinetischen Eigenschaften der
Ligandenmoleküle,
die durch den oben beschrieben Bindungsversuch und den metabolischen
versuch, ermittelt wurden, wird in Beispiel 3 dargestellt. Alternativ
oder auch zusätzlich
wird die Plasmaclearance der ausgewählten Ligandenmoleküle gemäß der Technik
untersucht, die von Wu et al. im Jahre 1996 beschrieben wurde oder
gemäß der Technik,
die von Ezan et al. im Jahre 1986 beschrieben wurde oder von Ezan
et al. im Jahre 1996; diese Techniken sind hier durch Inbezugnahme
umfasst.
-
Die
oben beschriebenen biologisch wirksamen Derivate, die vor der Entdeckung
durch die Erfinder nicht identifiziert werden konnten, sind ebenfalls
ein Ziel der vorliegenden Erfindung.
-
Demnach
betrifft die Erfindung auch biologisch aktive Derivate des XQHNPR
Peptids, die ausgewählt wurden
gemäß dem zuvor
beschriebenen Screenverfahren unter der Voraussetzung, dass sie
nicht die folgende Struktur haben:
Y-HNP-Z, worin Y ein Glutamin
(Q) oder einen Pyroglutaminsäurerest
beschreibt und Y eine OH-Gruppe oder eine basische Aminosäure darstellt,
wobei die basische Aminosäure
ein Lysin (K) oder ein Arginin ist. Tatsächlich ist das 146 Aminosäurenprotein,
das das SMR1 Peptid selbst darstellt (WO 90/03981) ebenfalls ausgeschlossen
als Teil der biologisch wirksamen Derivate des XQHNPR-Peptids. Jedoch
ist die therapeutische Verwendung dieser Moleküle, die selbst von der vorliegenden
Erfindung ausgeschlossen sind, ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung.
-
Die
biologisch wirksamen Derivate des XQHNPR-Peptids, die in den erfindungsgemäßen therapeutischen
Zusammensetzungen eingesetzt werden, wurden in einer bevorzugten
Ausführungsform
in erster Linie über
ihre Fähigkeit,
sich mit den gleichen Zielmo lekülen
wie dem XQHNPR, insbesondere QHNPR-Peptid zu verbinden, ausgewählt und
in zweiter Linie über
ihre Fähigkeit
metabolische Veränderungen
(Adenylatcyclase-Wirkungsstimulierung, Kollagenproduktion etc.)
in dem Zielmolekül
zu induzieren oder diese metabolischen Veränderungen des Zielmoleküls, die
von dem XQHNPR, insbesondere QHNPR-Peptid induziert werden, abzubauen,
zu blockieren oder zu verhindern.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von therapeutischen
Zusammensetzungen, die eine wirksame Menge des XQHNPR-Peptids oder
eines seiner biologisch wirksamen Derivate enthalten.
-
Wie
vorangehend ausgeführt,
ist die Verwendung der therapeutischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung indiziert im Falle eines hydromineralischen Ungleichgewichts
des Körpers.
Diese Verwendung der Zusammensetzung ist auch dann indiziert, wenn
ein Defekt im normalen endogenen Pegel des QHNPR Pentapeptids bei
einer biologischen Probe des Patienten diagnostiziert wurde, insbesondere
bei Patientenflüssigkeiten
wie Serum oder Plasma, Speichel und Urin. Die Pentapeptidkonzentration
in der biologischen Probe wird als gestört angesehen, wenn sie wenigstens
fünfmal
geringer als die nicht pathologische Konzentration ist, die üblicherweise
gefunden wird, und ebenso, wenn sie mindestens fünffach so hoch ist wie die
nicht-pathologische Konzentration, die üblicherweise in dieser besonderen
biologischen Probe gefunden wird.
-
Ein
Diagnoseverfahren, das die Bestimmung der Konzentration des QHNPR-Pentapeptids
in einer biologischen Probe, insbesondere in Serum oder Plasma ermöglicht,
ist ein kompetitiver Radioimmunoassay (RIA), wie er von Rougeot
et al. im Jahre 1994 beschrieben wurde.
-
Kurz
gesagt, wird die Flüssigphasen
RIA in 0,2 M Tris/HCl, pH 8,5, durchgeführt enthaltend 0,25% Rinderserumalbumin
(Fr 5, Miles), 0,1% Triton X-100 (Sigma), 1000 KIU (Kallikrein International
Unit)/ml Trasylol (einen Trypsin- und Kallikrein-Inhibitor; Bayer), EDTA (1 mM) und 0,1
g/l NaN3. Handelsübliches oder als Probe (0,1
ml), 0,1 ml verdünntes
Antipentapeptidserum (Rougeot et al., 1994) und 125I-markiertes
Pentapeptid (15 × 103 dpm, 0,1 ml) werden über Nacht bei 4°C inkubiert.
Die gebundenen und die freien Fraktionen werden durch Fällen mit
Propanol getrennt (10 μl
normales Hasenserum und 1 ml eiskaltes 1-Propanol) und die Radioaktivität des Niederschlags
wird unter Verwendung eines Gamma-Zählers bestimmt. Die Plasma-,
Speichel- oder Urinproben werden üblicherweise in vorgekühlten Reagenzröhrchen gesammelt,
die ein Gemisch an Peptidaseinhibitoren (1 mM EDTA, 1000 U/ml Aprotinin,
130 μm Bestatin,
1 μm Leupeptin,
0,4 mM Pefabloc, 1 μM
Pepstatin) enthalten.
-
Das
oben beschriebene diagnostische Verfahren wird nun als medizinischen
Werkzeug angewendet, um die Art des Defekts festzustellen, der mit
einem Mineralionenungleichgewichts-Symptom in Verbindung gebracht
werden kann. In seiner medizinischen Anwendung ist dieser Diagnosetest
ebenfalls ein Ziel der vorliegenden Erfindung. Die weiteren Schritte
dieses Diagnosetests sind die Folgenden:
- a)
Inkubieren eines markierten XQHNPR, insbesondere QHNPR-Peptids mit einem
polyklonalen oder monoklonalen Antikörper, der gegen das gleiche
Peptid gerichtet ist;
- b) Inkontaktbringen der Immunkomplexe, die mit einer biologischen
Probe gebildet wurden, die von einem zu testenden Patienten stammt,
von dem vermutet wird, dass er ein endogenes nicht markiertes XQHNPR-Peptid,
insbesondere das QHNPR-Peptid
enthält;
- c) Detektieren der monoklonalen oder polyklonalen Antikörper gebundenen
markierten Peptide, die von dem endogenen nicht markierten XQHNPR,
insbesondere QHNPR-Peptid, das in der biologischen Probe enthalten
ist, nicht ersetzt worden sind, um die Konzentrationen dieses endogenen
Peptids, das in der biologischen Probe enthalten ist, zu bestimmen;
- d) Vergleichen der Konzentration des XQHNPR, insbesondere QHNPR-Peptids,
das unter Schritt c) gefunden wurde mit der Konzentration an XQHNPR,
insbesondere QHNPR-Peptid, die üblicherweise
in einem gesunden Individium gefunden wird;
- e) Berechnen der Menge der therapeutischen Zusammensetzung,
die dafür
notwendig ist, den Mangel an XQHNPR-Peptid in den Körperflüssigkeiten
und Geweben auszugleichen.
-
Die
Menge an therapeutischem Molekül,
die verabreicht werden soll, wird unter Berücksichtigung der spezifischen
in vivo Pharmakokinetika dieses therapeutischen Moleküls, der
in vivo Pharmakokinetika, die, wie in Beispiel 3 beschrieben, bestimmt
wurden und selbstverständlich
der üblichen
Menge an XQHNPR insbesondere QHNPR-Peptid, die üblicherweise in den Körperflüssigkeiten
(Plasma, Speichel, Urin) oder Organen gefunden wird, berechnet.
-
Das
markierte XQHNPR-Peptid, das in dem diagnostischen Test verwendet
wurde, wird radioaktiv oder nicht-radioaktiv markiert.
-
Der
polyklonale Antikörper,
der in diesem diagnostischen Verfahren verwendet wurde, kann gegebenenfalls
in Form eines Immunserums verwendet werden.
-
Das
besondere quantitative Immunodetektionssystem, das von den Erfindern
entwickelt wurde, ist sowohl sehr spezifisch als auch empfindlich:
50% Verdrängung
des 125I-markierten Pentapeptids QHNPR wird mit
nicht mehr als 570 fMol Pentapeptidstandard ([Glp1]
Pentapeptid oder [Gln1] Pentapeptid erhalten.
Das De tektionslimit (80% Bindung) ist 106 fMol Standardpeptid. Der
Inter-Assay Variationskoeffizient beträgt 12%, n = 24. Die Cross-Reaktion
des Antiserums mit der Tetrapeptidsequenz (QHNP) und dem Thyrotropin
freisetzenden Hormon (Glp-His-Pro) beträgt weniger als 0,01%.
-
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die XQHNPR Peptidkonzentrationen,
die gemäß dem oben
beschriebenen Diagnostikverfahren bestimmt wurden, dazu verwendet,
die Menge des XQHNPR-Peptids oder eines seiner biologisch wirksamen
Derivate, die dem Patienten verabreicht werden soll, um dem diagnostischen
Mangel entgegenzuwirken, im Falle eines niedrigen Pegels an endogenem
Peptid und um deren pharmakokinetische Parameter in pathologischen
und nichtpathologischen Subjekten zu bestimmen.
-
Die
therapeutischen Zusammensetzungen, die das SMR1 Protein oder SMR
1 Reigungsprodukte enthalten oder deren Derivate und die gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, können
entweder in Form einer flüssigen
Lösung,
in Gelform oder in Form eines trockenen Pulvers eingesetzt werden.
-
Die
therapeutischen Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung sind vorzugsweise komplexiert mit Metallsalzionen wie
Ca
++, Cu
++, Ni
++, Mg
++ oder Al
++ entweder direkt oder indirekt mit den
Trägerionenproteinen oder
auch Calciumphosphat wie beschrieben in
FR 2 543 439 und
FR 2 181 426 (Reliveld et al.) oder
auch mit ATP.
-
Die
therapeutischen Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
auch mit Dextran oder Dextranderivaten komplexiert werden.
-
Eine
spezifische Ausführungsform
der Verwendung kontrollierter Zuliefersysteme, die Dextranmoleküle enthalten,
wird von der „long
Action (LA)" Form
und „Renewable
Long Action (RLA)" Form dargestellt.
Die LA Form besteht aus Mikrosphären
aus Polyaktischer Säure,
die Bromocriptin in Dextran enthält.
In der RLA Form ist Bromocriptin in Mikrosphären aus D, L-Polyaktischer-Coglycolidglucose
enthalten, die sich in einem Zeitraum von weniger als drei Monaten
nahezu vollständig
abbaut und die es ermöglicht
die Verabreichung über
einen großen
Zeitraum hinweg zahlreiche Male zu wiederholen (Montini et al.,
1986, Kato et al., 1988).
-
Vorzugsweise
werden die erfindungsgemäßen therapeutischen
Zusammensetzungen lokal verabreicht, in der Nähe des Bereichs, Organs oder
Gewebes, das behandelt werden soll. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
werden die therapeutischen Zusammensetzungen der Erfindung auf oralem
Weg verabreicht, um systemisch oder über die bukale Schleimhaut
oder die Magenschleimhaut oder über
den Gastro-Intestinaltakt zu wirken. Solche therapeutischen Zusammensetzungen
können
in Form einer Salzlösung
oder einer Tablette, vorzugsweise einer Tablette zum kontrollierten
Freisetzen, vorliegen. Eine typische Tablette zum kontrollierten
Freisetzen wird in der WO 96/22768 beschrieben, die etwa 30 bis
etwa 70 Gew.% eines oder mehrerer Celluloseether wie Hydroxypropylmethylcellulose
enthält
und etwa 30 bis etwa 70 Gew.% einer inerten Substanz wie Maisstärke.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der erfrindungsgemäßen therapeutischen
Zusammensetzungen sind das XQHNPR-Peptid oder seine biologisch wirksamen
Derivate in einer Vorrichtung zur kontrollierten Freisetzung enthalten,
die im Körper
lokal angeordnet wird, um eine verzögerte Abgabe der wirksamen
Moleküle in
die Umgebung des Bereichs, der behandelt werden soll, zu erhalten.
-
Vorzugsweise
sind die Vorrichtungen zum kontrollierten Freisetzen, die für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, Lipid- oder Polymermikropartikel,
die sich im Körper
langsam auflösen
oder hydrolysiert werden, insbesondere im Magen oder im Gastrointestinaltrakt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtungen zum kontrollierten Freisetzen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
letztere lokal implantiert werden, um einen begrenzten Diffusionsbereich des
wirksamen Moleküls
in der Umgebung des Organs oder Gewebes, das behandelt werden soll,
sicherzustellen.
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Bevorzugte
Vorrichtungen zum nachhaltigen Freisetzen gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten bioabbaubare Polymere wie sie in der WO 97/01331 beschrieben
wurden. Das Polymer kann ein Polysaccharid sein wie Natriumalginat
gemäß der WO
96/13253. Eine nachhaltige Zubereitung, die biologisch abbaubar ist,
ist vorzugsweise zusammengesetzt aus einem Polysaccharid, das mit
kationischen Molekülen
wie Chitosan beschichtet ist, wobei der Träger langsam enzymatisch hydrolysiert
wird, beispielsweise über
Lysozym, in vivo nach der Freisetzung des wirksamen Moleküls.
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Das
Polymer, das in den Vorrichtungen zum kontrollierten Freisetzen
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt wird, kann auch ein Polyvinylpyrrolidon-artiges
Polymer sein, wie es in der WO 88/04922 beschrieben ist oder ein
Stärkehydrolysat
wie in der WO 94/17676 beschrieben.
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Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
ist das Polymer ein bioadhäsives
Polymer wie Carboxymethylcellulose, Carbopol®, Polycarbophil® oder
Natriumalginat, das sich mit einer hervorragenden Wirksamkeit an
das Mucin bindet, das auf der Oberfläche des Epitheliums vorliegt
(Robinson et al., 1998). Diese Polymere werden insbesondere bei
einer oralen Verabreichung des Medikaments eingesetzt.
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Andere
bevorzugte Vorrichtungen zum nachhaltigen Freisetzen gemäß der vorliegenden
Erfindung fallen unter polymere Mikrobeads, beispielsweise poröse vernetzte
polymere Mikrobeads, wie sie in der WO 95/33553 beschrieben sind.
-
Eine
andere Ausführungsform
für Vorrichtungen
zum kontrollierten Freisetzen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind Liposome, entweder in hydratisierter Form wie gemäß der WO
86/01102 oder der WO 95/22961 (Capron et al.) oder in dehydratisierter
Form wie gemäß der WO
86/01103. von anderen Lipidemulsionen, die als Arzneistofffreisetzungssysteme
verwendet wurden und die für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, wurde
von Davis et al. im Jahre 1988 dargelegt, dass sie oral, parenteral oder
auf intravenösem
Wege verabreicht werden können.
Die Liposome können
Sacchariddeterminanten enthalten, die sich mit spezifischen Zellmembrankomponenten
verbinden, um die Lieferung des wirksamen Moleküls hin zu einer ausgewählten Zielzelle
zu erleichtern, insbesondere Sacchariddeterminanten, die sich mit spezifischen
Lektinen der Zellmembran (Shen, 1988) verbinden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
von Formulierungen zum nachhaltigen Freisetzen, die erfindungsgemäß eingesetzt
werden, besteht in einem Partikelvektor, der von der inneren Schicht
bis zur äußeren Schicht aufweist:
- – Einen
nicht flüssigen
hydrophilen Kern, beispielsweise eine vernetzte Polysaccharid- oder
Oligosaccharidmatrix, wobei auf diesen Kern gegebenenfalls ionische
Liganden aufgepropft wurden, die mindestens eine Gruppe tragen,
ausgewählt
aus Phosphat, Sulfat, Carboxylsäure,
quartärem
Ammonium, sekundärem Amin
oder tertiärem
Amin.
- – Eine
externe Schicht, die aus Lipidverbindungen besteht, die auf den
Kern über
kovalente Bindungen gepfropft wurden.
-
Solch
ein besonderer Vektor wird in der WO 94/23701 (Perrin et al.) beschrieben.
-
Ausnahmsweise
kann das XQHNPR-Peptid gemäß der Erfindung über ein
transdermales iontophoretisches Zuliefersystem wie es von Chien
et al. im Jahre 1988 beschrieben wurde der Haut zugeführt werden.
-
Die
therapeutischen Zusammensetzungen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden, enthalten eine pharmazeutisch wirksame Menge
des XQHNPR-Peptids oder eines seiner biologisch wirksamen Derivate.
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Die
Menge des wirksamen Grundbestandteils, der in einer therapeutischen
Dosierung des XQHNPR-Peptids oder biologisch wirksamen Peptidderivats
enthalten ist, liegt im Bereich zwischen 10 μg/kg und 10 mg/kg Körpergewicht,
vorzugsweise zwischen 50 μg/kg
und 5 mg/kg Körpergewicht
und noch bevorzugter Weise zwischen 200 μg/kg und 1 mg/kg Körpergewicht.
-
Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine therapeutische
Zusammensetzung bereitzustellen, enthaltend eine pharmazeutisch
wirksame Menge des SMR1-Proteins, seiner Reifungsprodukte, vorzugsweise
des XQHNPR-Peptids, vorzugsweise des QHNPR-Pentapeptids sowie der
biologisch wirksamen Derivate des letzteren, die gemeinsam mit einer
pharmazeutisch wirksamen Menge eines anderen Moleküls, das
bei der Regulierung des Mineralionenhaushalts involviert ist, verwendet
werden. Die bevorzugten Moleküle,
die mit dem SMR1-Protein oder dessen Derivaten verbunden werden
sollen, sind das Parathyroidhormon (PTH), Calcitonin (CT) und 1,25-Dihydroxyvitamin
D.
-
Die
Tatsache, dass die Erfinder in der männlichen Ratte die genaue topografische
Verteilung der Zielorgane für
XQHNPR-Peptide bestimmt
haben, ermöglichte
es den Erfindern, die Rolle dieser Peptide in lokalen und peripheren
Systemen zu verstehen und zu spezifizieren.
-
Insbesondere
haben die Erfinder die peripheren Ziele für das sekretorische Reifungsendprodukt
von SMR1, das Pentapeptid über
in vivo Untersuchung der Rohgewebeverteilung des radiomarkierten
Peptids über
Gesamtkörperautoradiographie
(WBA) (Ullberg et al., 1981) ausgearbeitet. Dieses verfahren stellt
ein visuelles Bild des gesamten Tiers bereit, wodurch es möglich gemacht
wird, gleichzeitig die Aufnahme des Pentapeptids in einer großen Anzahl
von Geweben und Bereichen zu untersuchen. Ferner ist dieser Ansatz
deutlich aktraktiver als ein in vitro Verfahren, da das Markieren
in lebendem Gewebe die Möglichkeit
einer Fehlinterpretation aufgrund der nicht spezifischen Verteilung
aufgrund rezeptorseitigem Abbau und aufgrund der Eliminierung von
Peptid, das nicht rezeptorseitig gebunden vorliegt, über den
Blutkreislauf (Lindberg et al., 1991) ausschließt. Aus diesen Gründen wurde
die zeitabhängige
Gewebeaufnahme von Pentapeptid in vivo bestimmt. Um die Möglichkeit
zu eliminieren, dass die verfügbaren
Bindungsbereiche des endogenen Peptids miteinander konkurrieren,
wurde das Markieren über
intravenöse
Infusion von trithiiertem Pentapeptid in 5 Wochen alten geschlechtsreifen
Ratten bewirkt. Zusätzlich
zu der Filmautoradiografie wurde die Ausarbeitung und der Zeitverlauf
der Aufnahme des trithiierten Peptids über die lebenden Organe von
dem kürzlich
entwickelten R-Radiobildgeber aufgenommen, welcher die einzigartige
Möglichkeit
bietet, die β-Partikel,
die von tritiiertem Liganden, der an flachen Oberflächen wie
den Ganzkörperschnitten
gebunden vorliegt, zu detektieren und zu quantifizieren (Charpak
et al., 1989; Tribollet et al., 1991). Die Erfinder haben außerdem die
chromatographischen Charakteristika der markierten Verbindung, die
mit dem Zielorgan verbunden ist, analysiert.
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Biologische
Rezeptorbereiche besitzen zwei essentielle Charakteristika, die
es ermöglichen,
das spezifische Bindungsverhalten in vivo zu identifizieren; sie
weisen eine hohe Affinität
zum Liganden auf und die Bindung ist sättigbar (Whitcomb et al., 1993).
Aus diesem Grunde wurden Verdrängungsexperimente
und Verwendung paralleler systemischer Verabreichung eines Ü berschusses
an korrespondierendem unmarkiertem Peptid durchgeführt. Zusätzlich wurde
die spezifische zelluläre
Lokalisierung des markierten Pentapeptids in den Zielgeweben über schnittmikroskopische
Autoradiographie identifiziert.
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Schließlich haben
die Erfinder, um die Relevanz der Pentapeptid-Aufnahme unter physiologischen
Bedingungen einzuschätzen,
das endogene Blutkreislauf-Sekretionsmuster der Pentapeptide, die
mit dem SMR1 in erwachsenen männlichen
Ratten bei Bewußtsein
verknüpft
sind, bestimmt. Es ist wichtig herauszuheben, dass alle pharmakokinetischen
und zellulärseitigen
Verteilungsstudien unter Verwendung von physiologischen Konzentrationen
des markierten Pentapeptids durchgeführt wurden.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Detail in den folgenden Beispielen
dargestellt, ohne damit auf irgendeine Weise den Schutzbereich auf
diese spezifischen Ausführungsformen
zu beschränken.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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A. Chemikalien
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Die
Peptide, die mit den Sequenzen (Glp1)-His-Asn-Pro-Arg,
(Gln1)-His-Asn-Pro-Arg und (Gln1)-His-Asn-(D3,4-Pro)-Arg
korrespondieren, wurden von Laboratoire de Chimie Organique, Institut
Pasteur, Paris, Frankreich hergestellt.
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Die
markierte Verbindung (Glp1/Gln1)-His-Asn-(3,43H)Pro-Arg wurde von Dr. R. Genet, Departement d'ingénierie
et d'étude des
protéines,
CEA/Saclay, Gif/Yvette, Frankreich hergestellt. Das RP-C18 HPLC
gereinigte Produkt (≥ 98%
Reinheit) mit einer spezifischen Radioaktivität, die auf 2,22 TBq/mMol geschätzt wurde,
wurde bei –80°C in 10 %igem
Methanol/0,1% Trifluoressigsäure
(1,11 GBq/ml) gelagert. Die Reinheit des tritiierten Pen tapeptids
wurde systematisch vor der Verwendung über Umkehrphasen-C18 und Kationenaustausch-FPLC
Chromatographien gemäß den vorangehend
beschriebenen Verfahren untersucht (Rougeot et al., 1994).
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B. Tiere
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Männliche
Wistar-Ratten (4 Wochen alt), bezogen von Iffa-Credo (Frankreich)
wurden in Käfigen
mit 2 bis 4 Tieren unter kontrollierter Beleuchtung und Temperatur
mit freiem Zugang zu Essen und Wasser bis zur 5 bis 7 Tage späteren Verwendung
für die
Studie der Pentapeptid Rezeptor-seitigen Verteilung und bis zur
5 bis 6 Wochen späteren
Verwendung für
die Studie der endogenen Pentapeptidsekretion gehalten. Sie wurden in
dieser Zeitspanne täglich
von dem ausführenden
Arbeiter behutsam angefasst. Alle Experimente wurden zwischen 10
und 14 Uhr durchgeführt.
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C. Verabreichung der markierten
Verbindung
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Die
markierte Verbindung, d.h. 6,66 MBq, 3 nMol oder 2 mg für die Ganzkörperautoradiografie
(WBA) und 370–555
KBq, 170 bis 250 pMol oder 110–160
ng für
die pharmakokinetischen und zellulärseitigen Verteilungsstudien
wurden in 100 bis 200 ml Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS
Dulbecco's, Bio
Media, Frankreich) aufgelöst
und intravenös
in die Jugularis-Vene von betäubten
Ratten (Halothan für
WBA oder Pentobarbital für
alle anderen Experimente) verabreicht.
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D. Ganzkörper-autoradiographische
Makrovisualisierung
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Die
Zielgewebe für
das sekretorische Reifungsendprodukt von SMR1, das Pentapeptid,
wurde in vivo über
das Ganzkörperautoradiografie-Verfahren
gemäß dem Verfahren
von Ullberg (Ullberg et al., 1981) untersucht.
-
Die
fünf Wochen
alten Ratten wurden zu folgenden Zeitpunkten nach intravenöser Injektion
von 3 nMol (6,66 MBq oder 2 μg)
trithiiertem Pentapeptid unter Halothan geopfert: 90 Sek., 3, 60
und 240 Min. Zu der ausgewählten
Zeit wurde das gebändigte
Tier sofort in ein –80°C Gemisch
aus Trockeneis und Isopentan getaucht, um künstliche Tracerredistribution
zu verhindern. Nach 48 Stunden in selbstschließendem Plastik gelagert bei –30°C wurde das
Tier in ein Haltevorrichtung gesperrt. Sagittale Ganzkörperschnitte
(20 mm) der gefrorenen Ratte wurden bei –30°C mit einem Kryostaten gemacht
(Ganzkörper-Schnittmikrotom
Leitz 400 mit einer mobilen Kühltruhe
Leitz OM, Leica, Frankreich). Schnitte, die an dem Scotch-Tape hafteten,
wurden 4 Tage lang in einer Kühltruhe
gelassen, Temperatur –30°C, um vollständiges Trocknen
zu gewährleisten.
Die Tapes wurden in eine Filmkassette mit 3H-Hyperfilm
(Amersham, Frankreich) bei –20°C eingebracht.
Nach zwei Wochen wurden die Filme in einem Kodak D19 Entwickler
entwickelt und in Kodak Fixiermittel fixiert.
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E. Gewebezubereitung zur
Schneidung und mikroautoradiografischen Lichtvisualisierung
-
Die
zellulärseitige
Lokalisierung der physiologischen Konzentrationen des markierten
Pentapeptids wurde über
ein Paraffin- oder
Harzschnitt-mikroskopisches Autoradiographieverfahren untersucht.
-
60
Minuten nach Verabreichung von 3H-Pentapeptid
(555 KBq, 160 ng oder 250 pMol) i.v. wurden die anästhesierten
männlichen
Ratten über
die Jugularvenen mit eiskaltem Krebs-Ringer Bicarbonat glukosiertem Puffer
künstlich
durchblutet und anschließend
mit 0,5 %igem Paraformaldehyd/0,5% Glutaraldehyd fixativem PBS Puffer
(plus Glukose 1,6%, CaCl2, 0,002% und DMSO
1%) (50 ml/5 Min. jeweils). Die Gewebe wurden schnell entfernt und
für Paraffinschneidung
(Paraplast plus-Sherwood Medical, OSI, Frankreich) oder für Harzschneidung
(Histo-Resin Leica, Frankreich) rasch geerntet.
-
Alle
Schnitte wurden bei 5 Mikrometern geschnitten (Reichert Jung für Paraffin
und RM2155 Leica für Harzschnitte)
und auf Superfrost/Plus Glasobjektträger (nicht Gelatine-beschichtet)
befestigt. Paraffin wurde mit Xylol entfernt und die Schnitte wurden
durch abnehmende und anschließend
zunehmende Ethanolbäderserien
(von 100 bis 50%, V/V und umgekehrt) befördert. Die getrockneten Schnitte
wurden anschließend
für die
lichtmikroskopische Autoradiographie aufgearbeitet, indem kernmulsionsbeschichtete
Deckgläser
(Kodak, NTB2, verdünnt
1:1 mit destilliertem Wasser) auf ihnen befestigt wurden. Nach zweistündigem Lufttrocknen bei
Raumtemperatur wurden die Autoradiographen 6 bis 10 Wochen lang
in lichtundurchlässigen
Behältern
bei 4°C
belichtet. Radiosensitive Deckgläser
wurden in einem Kodak D19 (3 Min.) Entwickler entwickelt und in
Kodak Fixierlösung
(3 Min.) fixiert. Die Schnitte wurden mit Harris' Hematoxylin (Prolabo, Frankreich) und
Toluidinblau (Sigma, Frankreich) kontrastgefärbt, dehydratisiert und in
Eukittmedium befestigt. Das Gewebe und aufliegende Silberkörner wurden
geprüft
und mit einem Leica Fotomikroskop ausgestattet mit Hellfeld-Optiken (DMRD
Leitz, Leica) fotografiert.
-
F. Mapping und Quantifizierung
der 3H-Pentapeptid-Aufnahme von lebenden Geweben
-
Die
quantitative Bestimmung der Radioaktivität in verschiedenen Körperschnitten
wurde durchgeführt unter
Verwendung eines gasförmigen
Detektors von β-Partikeln,
welcher kürzlich
entwickelt wurde (Charpak et al., 1989; Tribollet et al., 1991).
Daten von Ganzkörperschnitten
oder individuellen Organschnitten, die in den Gaskammerdetektor
eingebracht worden waren, wurden jeweils 8 Stunden lang oder 50
Stunden lang gesammelt. Die Anzahl an Counts pro Pixel wurde in
dem β-Bildgeber
2200 (Biospace, Frankreich) mit einem Oberflächendetektor von 20 × 20 cm2, ge folgt von Computer-unterstützter Bildanalyse
mit dem (3-Visionsprogramm
unter Verwendung eines HP Vectra-Computers aufgenommen. Die Tritiumwirkung
wurde als Counts pro mm2 bestimmt. Die Linearität dieses
Detektionsverfahrens ermöglichte
die Messung der nicht spezifischen Bindung von 3H-Pentapeptid,
gemessen in verschiedenen Strukturen oder Bereichen innerhalb des
Schnitts mit offensichtlichen Nicht-Bindungsbereichen für das Peptid
(Hintergrundgewebe, z.B. Muskel und Herzblut mit Ausnahme des Gehirns
und dem Rückenmark)
oder in der gleichen markierten Struktur in Verdrängungsexperimenten.
-
Im
Falle der radiowirksamen Quantifizierung von Organschnitten oder
Säureextrakten
unter Verwendung eines flüssigen
Szintillationzählers
(MR300 Kontron) wurde die Tritiumwirkung als cpm/mg Protein bestimmt.
Die Proteinkonzentration wurde über
das Bradford-Verfahren (Bradford et al., 1976) bestimmt.
-
G. Chromatografische Charakterisierung
der Aufnahme des radiowirksamen Peptids von Geweben
-
Die
chromatografischen Charakteristika der markierten Verbindung, die
in vivo mit Zielorganen assoziiert war, wurde über HPLC bestimmt.
-
Zu
bestimmten Zeitpunkten (2 und 180 Min.) nach Verabreichung von trithiiertem
Pentapeptid wurden die anästhesierten
Ratten geopfert (Herz-Blut Punktion) und die Gewebe wurden schnell
auf Eis entfernt. Die Gewebe wurden sofort bei 4°C in 5 bis 10 Volumen 0,1 M
Chlorwasserstoffsäure
unter Verwendung eines Potter-Homogenisators (Demineralisierung
von Knochengewebe wurde jeweils nach 24 bis 48 Stunden bei 4°C in Guanidiumhydrochlorid
und EDTA Vorbehandlung, 4 M und 0,25 M Endkonzentration durchgeführt) homogenisiert.
Die Homogenisate wurden 30 Min. lang bei 4°C und 15.000 g zentrifuriert.
Um die Gesamtradiowirkung zu bestimmen, wurden Aliquote der überstehenden
Lösung zu
50 Volumen Biofluor (NEN, Dupont de Nemours, Frankreich) gegeben
und in einem Flüssigkeits-Szintillationszähler gezählt.
-
Um
die Radioaktivität
in der Pentapeptidfraktion zu bestimmen, wurden Aliquote der Gewebeextrakte einem
Methanol-Extraktionsverfahren unterworfen (Rougeot et al, 1994)
nach Neutralisierung mit Tris/HCl, pH 8,5 enthaltend 16 mM DTPA
(Diethylentriaminpentaessigsäure,
Sigma, Frankreich). Die Methanolphase wurde von dem Überstand
durch teilweises Verdampfen entfernt, anschließend wurde lyophilisiert und
die wiedergewonnene wässrige
Phase enthaltend 16 mM DTPA wurde auf eine ODS AQ Kolonne (HPLC
RP C18 Chromatografie) (AIT, Frankreich) aufgebracht. Eluieren mit
einem linearen Gradienten von 0,1% Trifluoressigsäure (TFA)
in Wasser/0,1% TFA in Acetonitril (Merck, Frankreich) von 100/0
(Vol./Vol.) bis 50/50 (Vol/Vol) wurde 30 Min. lang durchgeführt bei
einer Flussrate von 1 ml/Min. Alle 60 Sekunden wurden Fraktionen
gesammelt und auf Radioaktivität
untersucht unter Verwendung eines Flüssigkeits-Szintillationszählers.
-
H. Pentapeptidblutkreislaufsekretion
und Pharmakokinetik, in vivo.
-
a) Systemische Pentapeptidsekretion
unter basaler oder Etherstress- und adrenergisches Mittel-induzierter submandibularer
Drüsensekretion
von männlichen
Ratten bei Bewußtsein.
-
Die
endogene in vivo-Blutkreislaufsekretion von Peptiden, die mit dem
SMR1-Vorgängermolekül, insbesondere
dem Pentapeptid, in Beziehung stehen, wurde in erwachsenen männlichen
Ratten bei Bewußtsein untersucht.
-
9
bis 10 Wochen alte Ratten wurden in einem Gefäß 2 Min. lang Etherdämpfen ausgesetzt
oder wurden 20–30
Min. lang nach intraperitonealer Verabreichung adrenergischer sekretagoger
Mittel (Phenylephrin, 4 mg/kg plus Isoproteronol, 1 mg/kg) oder Träger (PBS
Dulbecco's) in individuelle
metabolische Käfige
gegeben. Zu bestimmten Zeiten wurden die Ratten mit Pentobarbital
(45 mg/kg) anästhesiert.
Blutproben wurden über
Herzpunktion genommen und in vorher gekühlten Reagenzgläsern gesammelt,
die ein Gemisch aus Peptidaseinhibitoren (EDTA 1mM, Aprotinin 1000
U/ml, Bestatin 130 μM,
Leupeptin 1 μM
Pefabloc 0,4 mM, Pepstatin 1 μM)
enthielten. Diese wurden sofort 15 Min. lang bei 4000 G und 4°C zentrifiguriert.
Plasmafraktionen wurden anschließend einem Porapak Q Kolonnenextraktionsverfahren
(Rougeot et al., 1988) unterworfen und vor und nach HPLC-Trennung auf ihren
Pentapeptidgehalt hin untersucht.
-
Kurz
gesagt, wurden die angesäuerten
Plasmaproben (HCl 0,1 N Endkonzentration) auf Porapak Q-beads (Waters,
Frankreich) gegeben, die in einer 0,5 × 2 cm Kolonne gepackt waren.
Nach Waschen mit TFA 0,1% in Wasser mit TFA 0,1% wurden die Peptide
in 50% Methanol eluiert (die Wiedergewinnung des zugegebenen Pentapeptid-Markers
betrug 93 ± 6%,
n = 5). Jede der extrahierten Proben wurde anschließend unter
Verwendung eines HPLC Systems (Spectraphysik SP8000) analysiert,
das mit einer HEMA-IEC BIO-1000
Carboxymethylsäule
(Alltech, Frankreich) verbunden war. Kationenaustauschchromatographie
wurde mit einem einstufigen 30minütigen linearen Gradienten von
1–1000
mM Ammoniumacetat pH 4,6 bei einer 1 ml/Min. Flussrate durchgeführt. 1 ml
Fraktionen wurden gesammelt und nach Lyophilisierung auf ihren Pentapeptidgehalt
hin untersucht. Das RIA Verfahren und die Chrakteristika für Pentapeptid-Messungen
wurden bereits beschrieben (Rougeot et al., 1994).
-
b) Metabolische und pharmakokinetische
Pentapeptid-Studien
-
Der
in vivo-Verteilungszeitverlauf, der Metabolismus und die Eliminierung
des Pentapeptids wurde untersucht in anästhesierten erwachsenen männlichen
Ratten unter Verwendung physiologischer Konzentrationen an zirkulierendem
tritiiertem Pentapeptid.
-
Anästhesierten
männlichen
Ratten wurde eine intravenöse
Bolusinjektion von 170 pMol oder 110 ng tritiiertem Pentapeptid,
verdünnt
in 100 μl
PBS Dulbecco's gegeben.
Das Blut wurde in Reagenzröhrchen
enthaltend ein Gemisch von Peptidaseinhibitoren wie oben beschrieben
gesammelt und über
einen Silastikkatheder in die externale Jugularvene implantiert.
Blut wurde kurz vorher und 2, 4, 6, 8, 10, 20, 30, 45, 60, 90 und 120
Min. nach der Peptidverabreichung entnommen. 2 ml Blut pro Ratte
wurden insgesamt entnommen und der gesamte Harnblaseninhalt wurde
zu mindestens einem bestimmten Zeitpunkt gesammelt.
-
Die
biologischen Proben wurden wie oben beschrieben unter Porapak Q
Bedingungen zentrifugiert und extrahiert. Jede extrahierte Probe
wurde anschließend
mit dem oben und in der Referenz (Rougeot et al., 1994) beschriebenen
HPLC-Verfahren chromatografiert. Das ODS AQ RP-C18 wurde für die Identifizierung der
aminoterminalen Metaboliten und Pep RPC HR C18 (Pharmacia, Frankreich)
für die
Identifizierung der carboxylterminalen Metaboliten verwendet. Der
Radioaktivitätsgehalt
der Proben vor und nach den chromatografischen Trennungen wurde
unter Verwendung eines Beta-Zählers
(Kontron, MR300) bestimmt.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1:
-
Verteilung von Zielorganen
für 3H-markiertes
von SMR1 stammendes Pentapeptid, Hexapeptid oder Undecapeptid in
männlichen
Ratten, untersucht über
Ganzkörperautoradiographie
(WBA).
-
WBA
findet besondere Anwendung in Studien für die Rezeptorbindung und die
Analyse des biologischen Schicksals von Proteinen und Peptiden.
Wir wendeten diesen Ansatz an, um die möglichen Zielgewebe des vom
SMG abstammenden SMR1 Pentapeptids zu untersuchen. Das Mapping und
der Zeitverlauf der Gewebeverteilung von radioaktivem Pentapeptid
wurde zu den Zeitpunkten 90 Sek., 3 Min., 60 Min. und 240 Min. nach
der systemischen Injektion von 3 nMol oder 2 μg 3H-Pentapeptid
in 5 Wochen alten männlichen
Ratten untersucht. Um autoradiographische Bilder genügender Dichte
in einer vernünftigen
Expositionszeit zu bilden und um die spezifische Aufnahme verglichen
mit nicht spezifischem Markieren einzuschätzen, wurde eine Menge von
6,66 MBq Isotop bei diesen Untersuchungen verwendet. Obwohl wir
tritiiertes Peptid hoher spezifischer Wirkung (2,22 TBq/mMol) verwendet
haben, führte
die Dosis von Pentapeptid, das in den Blutkreislauf eingebracht
worden war, zu Mengen an Blutpentapeptid von etwa dem 10fachen des
physiologischen Pegels (siehe folgendes Kapitel). Ferner, um die
Möglichkeit
auszuschließen,
dass die peptidischen Bindungsbereiche vorher von endogenem Peptid
belegt werden, wurden geschlechtsreife männliche Ratten im Alter von
5 Wochen verwendet, da wir bereits zeigen konnten, dass die Peptide,
die vom SMR1 stammen, in männliche SMG-Ratten
erst ab 6 Wochen nach der Geburt nachzuweisen sind (Rougeot et al.,
1994).
-
Die
anatomische Rohverteilung der 3H-Pentapeptidaufnahme
60 Min. nach Dosierung auf den sagittalen Schnitten des gesamten
Rattenkörpers
wird in den 1 und 2 gezeigt.
Wie in den charakteristischen Autoradiogrammen (1-A, 1-B) gezeigt, trat eine dichte und deutliche
Anhäufung
an Silberkörnern in
der Niere und im gesamten Knochengewebe sowie in dem Dentalgewebe,
der glandulären
Magenschleimhaut, dem pankreatischen Lobulus und der Submandibulardrüse 60 Min.
nach der intravenösen
Bolusinjektion von radioaktivem Pentapeptid auf. Zu dieser bestimmten
Zeit waren mäßige Pegel
der Markierung in Leber, Milz, Thymus und Darmwand zu beobachten.
weder das Gehirn noch das Rückenmark
akkummulierten radioaktives Pentapeptid und zeigten so, dass eine
stringente Bluthirnschranke die in vivo-Peptidaufnahme limitierte.
-
Die
Bestimmung der Gewebepeptidziele wurde mit einer quantitativen β-Radiobilderzeugung
(2) durchgeführt.
Die Anzahl an β-Partikeln,
die pro Einheitsbereich emittiert wurden, wurde direkt von den Gesamtkörperschnitten
8 Stunden lang gesammelt. Die Linearität und Selektivität dieses
Detektionsverfahrens ermöglichte
eine entsprechende Messung markierter Strukturen verglichen mit
der Schwarzfärbung,
die mit einem ausgewählten
anatomischen Bereich des gleichen Schnitts (hier Blut in der Herzregion)
definiert wurde (Tribollet et al., 1991).
-
In
der Niere, Pankreas, Knochen, Schneidezahn, submandibularer Drüse und glandulärer Magenschleimhaut
war die Konzentration an Radioaktivität zu einem Zeitpunkt von 60
Min. nach Dosierung als Counts/mm2 pro 8
Stunden deutlich höher,
4 bis 10 mal so hoch, wie die des Bluts im Herzen. Viel mehr Radioaktivität war in
diesen Gewebeberäumen
vorhanden als es von dem gleichen anatomischen Blutraum erwartet
wird (3). Diese Überschätzung des
anatomischen Plasma und der interstitiellen Räume kann die Gegenwart von
Peptidrezeptorbereichen, die mit diesen Geweben eine Bindung eingegangen
sind, widerspiegeln (Whitcomb et al., 1993). In der Leber, Thymus,
Darmwand und Milz war die relative Gewebeanhäufung gleich oder kleiner als
das 2fache der Schwärzung.
Und in allen anderen visualisierten Geweben (Muskeln, Gonad, Knorpel,
nicht glandulärer
Magenschleimhaut, Gehirn) war der Radioaktivitätspegel gleich oder kleiner
als im Blut, was die Beschränkung
des Peptids auf das anatomische Plasma und die interstitiellen Räume dieser
Organe (3) widerspiegelt.
-
Die
Ergebnisse der 3H-Hexapeptid- (4)
und 3H-Undecapeptid-Aufnahme (5) zeigen
deutlich, dass die Zielorgane für
diese anderen Reifungsprodukte des SMR1 Proteins nahezu die gleichen
wie die Zielorgane des Pentapeptids sind. Insbesondere sind Niere
und Pankreas die bevorzugten Zielorgane, obwohl das Hexapeptid ebenfalls
sehr effizient von der glandulären
Magenschleimhaut zurückgehalten
wird.
-
Das
dynamische Profil der 3H-Pentapeptid-Aufnahme
zeigte, dass die Radioaktivität
schnell verteilt wird und unterschiedlich akkumuliert wird, bereits
nach 90 Sek. und 3 Min. in der Niere, Pankreas, Zahngewebe und glandulärer Magenwand
mit einem Gewebe zu Blut-Verhältnis
von etwa 2. Die Markierung dauerte in diesen Geweben mehr als 240
Min. an. Genauer gesagt, fand das Markieren hauptsächlich in
dem äußeren medullären Gebiet
statt, über
den untersuchten Zeitraum hinweg von 90 Sek. bis 240 Min. nach Injektion (1-A, 60 Min. postinjektion). In dem Knochen
wurde das Markieren vorwiegend bereits nach 90 Sek. und 3 Min. auf
den periostalen Knochenoberflächen
(Periosteum) sichtbar gemacht. In den Zähnen wurde die Markierung ebenso
schnell und dauerhaft in dem inneren Teil der Schneidezahnwurzel
sowie in dem Alveolarknochen akkumuliert. Im Unterschied dazu war
die Radioaktivität
im Blut und in blutreichen Organen wie in der Lunge und den Muskeln
weit verbreitet zum Zeitpunkt von 90 Sek. und 3 Min., aber war von
dort nach 60 Min. vollständig
verschwunden. Keine Radioaktivität
wurde 240 Min. postinjektion im Darminhalt gefunden, während die
Harnblase Radioaktivität
aufwies, was anzeigte, dass Teile des Pentapeptids und/oder Metaboliten bereits
in den Urin ausgeschieden worden waren. Dies stimmt mit der hohen
Markierung überein,
die in dem Nierenbecken gefunden wurde und dass keine Markierung
in der Leber 90 Sek. und 3 Min. nach der systemischen Injektion
gefunden wurde. Dieses Ergebnis kann darüber erklärt werden, dass glomeruläre Filtration
des Blutstrompentapeptids eine effizientere Eliminierung darstellt
als hepatische und biliäre
Ausscheidung.
-
Um
zu bestimmen, ob die detektierte radioaktive Verbindung tatsächlich die
verabreichte Verbindung ist, wurden Säurehomogenisate von Zielorganen
nach Methanolextraktion analysiert und Umkehrphasenchromatografie,
2–20 Min.
und 180–200
Min. nach systemischer Injektion von 2 μg oder 3 nMol 3H-Pentapeptid durchgeführt. Eine
gute Übereinstimmung
wurde zwischen dem β-Radiobildgeber und
Flüssigszintillation
erhalten durch Zählen
der Werte für
jedes Organ, jeweils Counts/mm2 und cpm/g
Gewebe gewicht. Nach 5–20 Min. Überlebenszeit
war fast die gesamte Radioaktivitätsaufnahme der Gewebe von den
Säurehomogenisaten über das
eingesetzte organische Lösungsmittel,
extrahiert worden: 72 ± 4%.
Während
180 Min. nach Injektion von 3H-Pentapeptid
wurde die radioaktive Peptidfraktion nur aufgenommen, wenn die Methanolextraktion
von Gewebehomogenisaten durchgeführt
wurde zu denen DTPA (16 mM), ein starkes Metallchelatisierungsmittel, zugegeben
wurde: 53 ± 9%.
Darüber
hinaus zeigte lediglich unter dieser Extraktionsbedingung die RP-HPLC Chromatographie,
dass die Radioaktivität
vorzugsweise in dem Peak, der dem freien Pentapeptid entspricht, entdeckt
wurde: 52 ± 8%.
Der Rest des radioaktiven Extrakts repräsentierte Metaboliten oder
undissoziierten Peptidkomplex: 8 ± 6% und 29 ± 14%.
-
Zusammen
genommen beweisen diese Daten deutlich die selektive, schnelle und
stabile Aufnahme des Pentapeptids von der äußeren Medulla der Niere, von
den pankreatischen Lobules, von der glandulären Magenschleimhaut und von
sowohl Knochen als auch Zahngeweben.
-
Beispiel 2:
-
Pentapeptid-Blutstromsekretionsmuster
abgeleitet von SMR1 in der erwachsenen männlichen Ratte
-
Um
die Bedeutung der Pentapeptidaufnahme unter physiologischen Bedingungen
einzuschätzen, wurde
die endogene Blutstromkonzentration an Peptiden, die mit dem SMR1
Vorläuferprotein
in Verbindung stehen, insbesondere des Pentapeptids in erwachsenen
männlichen
Ratten bei Bewußtsein
als Antwort auf pharmakologische und akute Stressstimuli untersucht.
Die Entnahme und Extraktion von Blutproben beschrieben unter „Verfahren" wurde durchgeführt in Gegenwart
eines Gemischs von Peptidaseinhibitoren plus EDTA und unter diesen
Bedingungen betrug der basale Plasmapentapeptidimmunoreaktivpegel
der 10 Wochen alten männlichen
Ratten 1,9 ± 0,2
ng/ml, n = 5. In anästhesierten
Ratten zeigte die zeitabhängige
Antwort auf adrenergische sekretagoge Mittel der vom SMR1 abstammenden
Peptidblutsekretion kürzlich,
dass die Peptide maximale Zirkulierungspegel innerhalb 10–30 Min.
im Anschluss an die peritoneale Verabreichung von Epinephrin zeigten
(Rougeot et al., 1994). In männlichen
Ratten bei Bewußtsein
20–40
Min. nach Injektion von Phenylephrin und Isoproterenol wurde herausgefunden,
dass die Plasmapeptidimmunoreaktivantwort bei 12,5 ± 5,4 ng/ml,
n = 4 lag.
-
Es
ist weit verbreitet, Ratten gesättigtem Ätherdampf
2 Min. lang auszusetzen, um Stress zu verursachen und dessen Effekt
auf die endogene Adrenalin- und Adrenocorticotropinsekretion, zwei
der Hauptmediatoren für
die Stressantwort (Rougeot et al, 1991; Van Herck et al., 1991).
Die endogene adrenergische sekretorische Antwort auf akuten Ätherstress
in Ratten bei Bewußtsein
führt zu
einem immunoreaktiven Pentapeptidzirkulierung von 7,0 ± 4,1 ng/ml,
n = 4. Extraktion und Fraktionierung über Kationenaustausch-HPLC
von Plasmaproben, die unter pharmakologischen oder akuten stressinduzierten
Bedingungen erhalten wurden, zeigten, dass 56 ± 21%, n = 6 der immunoreaktiven
Peptidfraktion dem freien Pentapeptid entspricht; der Rest entspricht
hauptsächlich
SMR1 stämmigen
Hexapeptid und Undecapeptid. Die Immunoquantifizierung der Pentapeptidplasmafraktion
konnte lediglich durchgeführt
werden, wenn Probenentnahme und die anschließenden Extraktionsschritte
in Gegenwart von EDTA oder DTPA durchgeführt wurden.
-
Der
physiologische Bereich des zirkulierenden Pentapeptids in männlichen
Ratten bei Bewußtsein wurde
demnach auf 1 bis 7 ng/ml festgelegt.
-
Beispiel 3:
-
Zeitverlauf von SMR1-stämmiger Pentapeptidverteilung
und Eliminierung im Plasma
-
Das
in vivo-Schicksal von infundiertem Pentapeptid im Kreislauf wurde
untersucht. Plasmapentapeptid und seine Metaboliten wurden nach
einer einzigen Injektion einer physiologischen Menge von 110 ng
tritiiertem Pentapeptid in den Blutkreislauf von zwei männlichen
Ratten gemessen. Die Bestimmung der radiowirksamen Plasmapentapeptidfraktion
wurde durchgeführt über RP Porapak
Q Purifikation und die des radiowirksamen Pentapeptids zu Metaboliten über RP-HPLC
Chromatographie. Nachdem ein maximaler Pegel innerhalb von 2 Min.
erreicht worden war, nahm die Plasmapeptidkonzentration schnell
ab und kehrte fast bis zu einem basalen Pegel innerhalb von 30 Min.
zurück
(6).
-
Die
HPLC-Fraktionierungen der Plasmapeptidextrakte zeigten, dass in
dem Blutstrom 35% der infundierten Pentapeptide innerhalb von 4
Min. metabolisiert waren und dass Proteolyse ausgehend von dem aminoterminalen
Teil des Peptids stattfand. Andererseits dissoziierte saure Plasma
pH Behandlung vor der Porapak Q-Extraktion teilweise einen Pentapeptid
bindenden Substanzkomplex, der etwa 45% der zirkulierenden Peptidfraktion
darstellte.
-
Die
Eliminierung wurde über
Messen der Radioaktivität
untersucht, die im Verlauf des Experiments ausgeschieden wurde und
wurde in anästhesierten
Ratten auf 6 pMol geschätzt,
eliminiert durch glomerulare Filtration über einen Zeitraum von 60 Min.
Etwa 80% der Urinradioaktivität
schienen Pentapeptidmetaboliten zu sein.
-
Diese
Ergebnisse legen nahe, dass die Verteilung des zirkulierenden Pentapeptids
in den Geweben 30 Min. nach Injektion fast vollständig war.
Nach diesem Zeitraum, um die vollständige Verteilung des Peptids zu
ermöglichen,
untersuchten wir die zelluläre
Aufnahme des Peptids zu einem Zeitpunkt von 60 Min. nach Injektion
mit physiologischen Konzentrationen an 3H-Peptid.
-
Beispiel 4:
-
Zelluläre Lokalisierung von 3H-Pentapeptidbindungsbereichen durch lichtmikroskopische
Autoradiografie: in vivo Radiomarkierung 60 Min. nach Injektion
von physiologischen zirkulierenden Konzentrationen an 3H-Peptid
-
Das
Verstehen der Funktion des SMR1 bezogenen Peptids benötigt die
Information über
die Identität der
zellulären
Lage von dessen Bindungsbereichen innerhalb der oben bezeichneten
Zielgewebe. Ein solches Auflösungspegel
kann lediglich über
direktes Beschichten der in vivo radiomarkierten Organschnitte bewirkt werden
mit radiosensitiver flüssiger
Kernemulsion unter der Voraussetzung, dass das gebundene radioaktive Peptid
sicher mit den Bindungsbereichen vernetzt ist über divalente Aldehyde. Ferner,
da die Aufnahme von Medikamenten oder Hormonen über die Dosis beeinflusst werden
kann, wurde die Bedeutung der selektiven zellulären Aufnahme des Pentapeptids
unter Verwendung physiologischer zirkulierender Konzentrationen
des tritiierten Moleküls
bestimmt. Das Verteilungsvolumen des Pentapeptids in der männlichen
Ratte wurde zu 35–40
ml/100 g Körpergewicht
berechnet, was vergleichbar dem extrazellulären Flüssigkeitsvolumen ist. Um eine
Pentapeptidplasmaendkonzentration von 1–7 ng/ml zu erhalten, benötigt eine
fünf Wochen
alte männliche Ratte
von 100 g eine systemische Injektion von 40–280 ng markiertem Peptid.
Deshalb erhielten fünf
Wochen alte Ratten zwischen 110–160
ng 3H-Pentapeptid, um physiologische Peptidplasmakonzentrationen
von 10 Wochen alten männlichen
Ratten für
die folgenden Experimente zu reproduzieren: 1. zelluläre Lokalisierung von
Peptidbindungsbereichen und 2. regionale und zelluläre Sättigung
von Peptidbindungsbereichen nach Koinjektion von einem Überschuss
an unmarktiertem Peptid.
-
Lichtmikroskopische
Autoradiographien der Niere zeigten die Gegenwart von Silberkörnern, vorzugsweise
im Gebiet der tieferen inneren Hirnrinde und des äußeren Streifens
der äußeren Medulla über den
epithelialen Zellen des S3 Segments des gera den Teils der proximalen
Tubulus. Dichte Silberkörner
wurden auch innerhalb der S1 und S2-Segmente des anfänglichen
gewundenen Teils dieser Tubulus gefunden (7-A). Keine
spezifische zelluläre
Markierung wurde innerhalb der Glomeruli beobachtet oder im Ephithel
der distalen und auffangenden Tubuli.
-
In
der glandulären
Magenschleimhaut wurden 60 Min. nach 3H-Pentapeptidinjektion
Silberkörner
ausschließlich
auf der basalen Hälfte
der Magendrüsen
verteilt über
die „Chief" oder peptischen
Zellen (7-B). In dem Pankreasgewebe
wurden Silberkörner
selektiv und homogen in den Zellen der Acini (7-C)
konzentriert. Keine Markierung wurde innerhalb der verschiedenen
Ducti und Langerhans'schen
Inseln beobachtet. Im Unterschied zu der Erwartung war in dem submandibularen
Zielgewebe keine selektive Zellassoziation der Markierung zu identifizieren.
-
7-E und 7-F zeigen
jeweils einen Schnitt eines Teils der Brustwirbel und das proximale
Ende der Tibia, wobei beide den trabekulären Knochen zeigen. In dem
Knochengewebe trat die höchste
Anhäufung
an Silberkörnern
ausschließlich
auf der inneren Oberfläche
des Knochens auf, in den Räumen
innerhalb des Knochenmarkgewebes, der trabekulären Knochenräume. Die
intratrabekulären
Räume umgeben
Knochenzellen, hauptsächlich
die Osteozyten und deren langwierige zytoplasmische Prozesse beschäftigen jeweils
die lacunae und canaliculi. Innerhalb dieser Knochennadeln waren
die Silberkörner
dichter über
der canalicularen Schicht verteilt als über der lacunaren Schicht.
Eine spezifische Akkumulierung an Silberkörnern war nicht zu beobachten,
weder in der Knorpelwachstumsplatte noch in dem hämatoporischen
Knochenmark (7-E, 7-F). 7-D zeigt ein Schnitt in die Radix des
oberen Rattenschneidezahns. In diesem Zahngewebe waren die Silberkörner selektiv
auf der gesamten Dentinschicht über
die Länge
der dentinalen Tubules des canaliculären Systems konzentriert.
-
In
Austauschexperimenten wurde die zelluläre und Gesamtgewebeverteilung
des 3H-Pentapeptids untersucht 60 Min. postinjektion
eines 100fachen Überschusses
an unmarkiertem Peptid. Der große Überschuss an
Kaltligandenkonzentration führte
zu einer fast vollständigen
Displazierung der 3H-Pentapeptidaufnahme
innerhalb der renalen äußeren medullären Dukti
und zu einer Diffusion der Markierung hin zu den inneren medullären Sammeldukti
(8-A). Ein Überschuss an unmarkiertem Peptid
verringerte die Bindung in verschiedenen Ausmaßen innerhalb der glandulären Magenschleimhaut,
der pankreatischen und submandibularen Lobules und der Röhrenknochen
mit einem spezifischen Markierungsprozentsatz von jeweils 38 bis
61%, 37 bis 55%, 51 bis 91% und 29 bis 38%. Die schwach detektierbare
Reduktion des radiomarkierten Peptids könnte bedingt sein durch die
niedrige Häufigkeit
der Rezeptorbereiche oder die Gegenwart von stark radioaktiven Abbauprodukten
verteilt zwischen dem Plasma und den Knochenzwischenräumen und
kann in vivo die gesättigte Bindung
verdecken (Whitcomb et al., 1985). In unserem Experiment scheint
es, dass die Wirksamkeit der Detektion der saturierenden Bindung
in vivo von der Verteilung der Peptidbindungsbereiche innerhalb
der spezifischen Organe abhängt,
entweder breite Verteilung (pankreatische und submandibulare Lobules)
oder enge Verteilung (Knochen, Magen, Niere) und von der Selektivität der verwendeten-Analysemethoden,
d.h. jeweils Gesamtgewebezählung
oder regionale Differenzanalyse (8-B,
Niere, spezifischer Markierungsprozentsatz von 12 bis 92%).
-
In
der vorliegenden Studie unter Verwendung eines in vivo Markierungsverfahrens
gekoppelt mit quantitativer β-Radiobildanalyse
der Gesamtkörperschnitte
der Ratten zeigen die Erfinder, dass Pentapeptid, das von zirkulierendem
SMR1 abstammt, Zugang zu selektiven Regionen in der Niere, Pankreas,
Submandibulardrüse,
Knochen, Zähne
und Magen gewinnt. Die Gewebeaufnahmeprofile weisen wichtige Charakteristika
auf, die es ermöglichen,
die spezifischen Bindungsbereiche zu identifizieren in vivo, – die Bindung
ist schnell (90 Sek. nach Verabreichung spätestens), stabil (240 Min.),
selektiv und sättigbar.
Es wurde ferner gezeigt, dass dieses hormonartige Peptid sich bei
physiologischen zirkulierenden Konzentrationen in erwachsenen männlichen
Ratten mit diesen Geweberezeptorbereichen verbinden kann.
-
Wie
von der Analyse des quantitativen β-Radiobilderzeugung und von
der Kinetik der Verteilung und Eliminierung von Pentapeptid im Rattenblutstrom
bei 90 Sek. und 3 Min. (Distributionsphase des zirkulierenden Peptids)
bestätigt,
spiegelt die Menge die an Pentapeptid in einem bestimmten Gewebe
die Summe der Mengen in dem Plasma und den interstitiellen Räumen zuzüglich der
Rezeptorbindungsstellen wieder. Bei 60 Min. (Eliminierungsphase
des zirkulierenden Peptids) und später spiegelt die Menge die
Peptidbindungsstellen vermittelte Sequestrierung wieder. Demnach
spiegelt die Messung der Selektivität und Sättigbabarkeit des Gewebes und
die zelluläre
Aufnahme, die 60 Min. nach Verabreichung des Peptids durchgeführt wurde,
tatsächlich
die spezifischen Bindungsstellen für das Peptapeptid wieder. Eine
schnelle und stabile Verteilung und Akkumulierung des Peptids wurde
in der äußeren Medulla
der Niere, den Pankreaslappen, der glandulären Magenschleimhaut und den
periostalen und alveolaren Knochengeweben sowie in der Dentinstruktur
des Schneidezahns demonstriert. Das Fehlen einer frühen Pentapeptidaufnahme
von der inneren Knochenmatrix konnte mit einer wesentlich langsameren
Austauschrate zwischen dem Blut und den extrazellulären Knochengeweben,
verglichen mit dem Austausch zwischen Blut und den extrazellulären Nichtknochen-Flüssigkeiten,
in Verbindung gebracht werden (Billinghurst et al, 1982).
-
Die
Erfinder weiteten diese Studie aus, indem sie dne zellulären Ort,
an welchem das Pentapeptid in jedem Gewebe in vivo bindet, identifizierten.
Dieser Ansatz liefert den Wirkungsort, was einen wichtigen Schritt bei
der Bestimmung der Rolle von SMR1-stämmigen Peptiden in männlichen
Ratten darstellt.
-
Die
vorliegenden Ergebnisse bezeugen direkt, dass Pentapeptidbindungsstellen
innerhalb spezifischer Bereiche des männlichen Rattennephrons mit
einer Verteilungsdichte in dem Gebiet des tiefen inneren Cortex
und dem äußeren Streifen
der äußeren Medulla
und insbesondere über
die epithelialen Zellen der S3-, S2- und S1-Segmenten der proximalen
Tubuli vorliegen. Demnach, von einem historischen Standpunkt aus betrachtet,
bezeugen die Ergebnisse, dass das zirkulierende Peptapeptid bei
der Regulierung der Nierenfunktion in erwachsenen männlichen
Ratten eine Rolle spielt. Der proximale Tubulus convolutus spielt
eine wichtige Rolle bei der Reabsorption von Na+,
HCO3 -, Cl-, Ca2+, PO4 -, Wasser und organischen
gelösten
Verbindungen wie Glukose und Aminosäuren. Die Aktivität der meisten
wenn nicht aller renaler epithelialer Transportsysteme ist hormonreguliert
von Steroiden (gonadale und glukocortico-adrenale Steroide) und
Peptidhormonen (pankreatische, hypophysäre und parathyroide Hormone).
Die meisten der Hormone, die die Tubulusreabsorption und die Ausscheidungsvorgänge regeln,
wirken auf die Membranrezeptoren und können Zugang zu den Zellen über den
Blutstrom gewinnen (Tisher et al., 1996).
-
Die
Visualisierung der Pentapeptidbindungsbereiche in dem inneren Bereich
vom Knochen, dem trabekulären
Knochengewebe und in der periostealen Knochenoberfläche, dem
Periosteum, bezeugt in situ eine Rolle des Pentapeptids bei der
Regulierung der Knochenumbildung. Obwohl die Knochenumbildung ein
kaum verstandener Vorgang ist, bezeugen zahlreiche Daten, dass diese
Aktivität
von zahlreichen Hormonen sichergestellt wird einschließlich Steroiden
(Androgene, Östrogene
und Glukocorticoide) und peptidischen Hormonen (Parathyroidhormon,
Wachstumshormon, Insulinwachstumsfaktor-1, Thyroxin, Glukagon) stammend
von der Zufuhr von Blut zu dem Knochen. Ferner akkumuliert das Pentapeptid
in der trabekulären
Knochenumbildungseinheit, die die höchste Knochenumsatzrate und
Hormonempfindlichkeit aufweist, über
die langsamen zytoplasmischen Prozesse der Osteocyten, die Canaliculi.
Diese tubulären
Tunnelprozesse sind benachbart zu Osteo cytenlakunen und offen für extrazelluläre Flüssigkeiten
auf der Knochenoberfläche.
Sie sind in die Ablagerung oder Resorption von Calcium und Phosphationen
involviert, die in den extrazellulären Knochenflüssigkeiten
vorliegen und in die Ablagerung von Hydroxyapatitkristallen. Ferner
wird das Periosteum bei der Knochenregeneration benötigt während der
Bruchreparatur (Jee et al., 1988). Dieses Ergebnis legt nahe, dass SMR1-stämmige Peptide
zu der Regulierung der Knochendynamiken und Erneuerung in erwachsenen
männlichen
Ratten als hormonale Modulatoren beitragen können.
-
Ferner
könnte
SMG-stämmiges
Pentapeptid auch als Mineraltransportmittel fungieren, jedoch spricht seine
Aufnahme, die ausschließlich
von der skelettären
Knochenmatrix (nicht von der kartilagenen Matrix) und von den renalen
proximalen Tubulus (nicht von den distalen Tubulus) bewirkt wird,
gegen eine solche Hypothese. Es könnte auch als Steuerungsmittel
der Membranenzymaktivität
fungieren, die bei der skelettären
Mineralisierung und der renalen Mineralreabsorption beteiligt sind.
Jedoch könnte
die Peptid-Enzyminteraktion hochaffine Bindungscharakteristika haben,
um seine selektive Lokalisierung in vivo, wie sie gerade in der
vorliegenden Studie beobachtet wurde, zu identifizieren.
-
Die
Existenz von Pentapeptidbindungsbereichen lokalisiert innerhalb
der Tubules des dentinalen Rattenschneidezahns konnte bewiesen werden.
Von der Schicht an reifem Dentin wurde vermutet, dass sie in die Iniziierung
des Mineralisierungsvorgangs der Zähne involviert ist (Bernard,
1972). Überraschenderweise
wurde berichtet, dass hormonale Stimulierung der Flüssigkeitsbewegung
durch diese dentinalen Tubules teilweise von parotiden Faktoren
abhängen
kann, die vom Blutkreislauf auf die Zähnen übertragen werden (Leonora et al.,
1987; Tieche et al, 1994).
-
Die
Pentapeptidaufnahme von Dentinalgewebe und alveolarem Knochen der
Schneidezähne,
die in der Ratte jeweils kontinuierli chem Wachstum und schneller
Umbildung unterliegen, beweisen zusätzlich, dass das submandibulare
drüsenstämmige Pentapeptid
in die Regulierung des Mineralhaushalts zwischen skelettären, dentalem
und renalem Mineraltransport und demnach auch der Mineralhomeostase
beteiligt sind. Ferner legen diese Daten nahe, dass verglichen mit
den Verhaltenscharakteristika, die spezifisch für männliche Ratten sind, das androgenregulierende
SMR1-stämmige Pentapeptid
eine Komponente eines Rückführkreises sein
kann, die unter Stressbedingungen wirksam wird, welche zu dessen-systemischer
Sekretion führen,
um die stufenförmigen
Nebenwirkungen auf den Mineralhaushalt zu regulieren, wobei der
homeostatische Mineralbedarf gestillt wird.
-
Auf
der anderen Seite sind Darm und Leber sowie Speicheldrüsen immer
noch die potentiellen Hauptbereiche für die Ionenverarbeitung und
Regulierung. Die moderate und verzögerte Pentapeptidaufnahme von Darm
und Leber kann mit einer schwachen Verteilung von wirksamem Peptid
in diesen Geweben in Verbindung gebracht werden. Außerdem kann
die verzögerte
und umfassende zelluläre
Verteilung von Peptidanhäufung
in der Submandibulardrüse
bedingt sein durch entweder eine ausreichende endogene Produktion
von SMR1-stämmigen
Peptiden bei Konzentrationen, die verfügbare Bindungsbereiche besetzen
und/oder unvollständige
funktionale Differenzierung von 5 Wochen alten SMG-Rattenzellen,
die möglicherweise
bei der Peptidaufnahme beteiligt sind. Tatsächlich sind die duktalen Zellen,
wenn die SMR1 sekretierende azinäre
Zelldifferenzierung während
der ersten 6 wochen vorkommt, vollständig differenziert bereits
in einem Entwicklungszustand von 10 Wochen nach der Geburt (Leeson
et al., 1959). Nichtsdestotrotz unterstützt die spezifische Akkumulierung
des Pentapeptids in den submandibularen Lobules die Hypothese, dass
endogen produzierte Peptide lokale Wirksamkeit aufweisen. Zusätzlich,
da die lokale Konzentration an SMR1-stämmigen Peptiden größer sein
kann als der mikromolare Bereich in SMG von erwachsenen männlichen
Ratten, greift das zirkulierende Peptid in die Drüsenfunktion
nur schwach wenn überhaupt
ein.
-
Die
gastrischen Hauptzellen und die pankreatischen azinären Zellen
sind ebenfalls Ziele für
das Pentapeptid, was die Schlussfolgerung zulässt, dass die SMR1-stämmigen Peptide
eine funktionale Rolle bei der Modulierung der Synthese und/oder
Sekretion in sowohl den zymogen sekretierenden Zellen und/oder der
Sekretion von Flüssigkeit
und Elektrolyten in den azinären
Zellen haben. Die Sekretion von gastrischen und pankreatischen Verdauungsenzymen
wird stark reguliert und bemerkenswerte Mengen an Enzymen werden
bereits bei Stimulierung der zymogenen Zellen, wie sie während der
Fütterung
vorkommt, freigesetzt (überprüft in Hersey,
1994 und Jensen, 1994). Zusätzlich
wird von dem Hauptmechanismus für
die Regulierung der Enzymsekretion allgemein angenommen, dass er
durch Sekretagoge stimuliert wird. Sekretagoge Rezeptoren für eine große Anzahl
an Peptidhormonen wurden bei diesen Zellen beschrieben, einschließlich dem
Sekretin/vasoaktiven Darmpeptid und der Cholecystokinfamilie (zuzüglich Gastrin
freisetzenden Peptiden, Tachykininen für azinäre Zellen). Die Demonstration
von Pentapeptidbindungsbereichen in diesen exokrinen Zellen unterstützt die
Hypothese einer regulierenden Rolle von SMR1-stämmigen Peptiden bei der systemischen
Kontrolle von frühen
Verdauungsprozessen. Chromatografische Charakteristika von zirkulierendem
und gewebegebundenem Pentapeptid zeigte, dass der Transport und
die Aufnahme des Pentapeptids eine komplexe molekulare Spezies involviert
einschließlich
eines kationischen mineralischen Elements. Nach allgemeinem Verständnis kann
SMG-stämmiges
Pentapeptid wie alle Haupthormone an Plasma bindende Moleküle verankert
werden als zirkulierendes Reservoir, um Abbau vorzubeugen und/oder
Transport zu erleichtern und dann die Verbindung zu Zellrezeptorbereichen.
-
Zusammenfassend
führten
die Daten, die in der vorliegenden Beschreibung dargestellt werden,
die Erfinder zu der Entdeckung, dass zirkulierendes SMR1-stämmiges Pentapeptid
primär
in die hormonale Kontrolle des Mineralionenhaushalts zwischen mindes tens
vier Systemen involviert ist: Den Knochen, der Niere, den Zähnen und
dem Blutkreislauf. Mineralionenungleichgewicht kann als Antwort
auf akuten oder chronischen Stress einschließlich Intraspecies Kampf und
Schmerzgefühl,
Durst, Hunger und schädlichen
Temperaturen auftreten. Das zirkulierende androgenabhängige Pentapeptid
kann eine Komponente eines Rückführungskreises
sein, das in erwachsenen männlichen
Ratten die stufenweise Antwort auf Umgebungsstress sein kann, innerhalb
welcher die Mineralaufnahme oder -ausscheidung verändert wird,
wobei die Mineralhomeostase kontrolliert wird.
-
Beispiel 5:
-
Der zelluläre Rezeptorkomplex,
der das SMR1 Pentapeptid in vivo bindet, wurde isoliert und. biochemisch
charakterisiert.
-
Experimentelles
Verfahren: Zunächst
Reinigungsschritte des Rezeptorbereichs der äußeren Medulla der Niere.
-
Das
Verfahren, das im folgenden dargestellt wird, zeigt das Endergebnis
der Studien bezüglich
der Optimierung der Bedingungen, die für die spezifische Isolierung
des molekularen SMR1 Rezeptorpentapeptidkomplexes geeignet sind,
dessen subzelluläre
Lokalisierung und molekulare Charakteristika, die bis dato unbekannt
waren.
-
Die
Selektion der gesuchten molekularen Population wird über systemisches
Detektieren der Radioaktivität
(3 H), die vom Liganden (SMR1 Pentapeptid) übertragen wurde, welcher selbst
kovalent verknüpft
zu seinem zellulären
Rezeptorbereich vorliegt, durchgeführt.
-
Da
Bindung und Vernetzung in vivo stattfinden, ist die physiologische
Relevanz dieser Interaktion gewährleistet.
-
Die
Zielgeweberezeptorbereiche werden in vivo mittels tritiiertem SMR1-Pentapeptid
radiomarkiert (Verfahren verwendet für zelluläre Lokalisierungen, Rougeot
et al, Am. J. of Physiol., 1997).
- – 45 Minuten
nach Injektion des radiomarkierten Liganden (300 ng) wird das Subjekt
(Ratte) infundiert (KREBS; + 4°C),
um das freie Peptid und das Peptid, das von den Zielorganen in einer
geringen Menge aufgenommen wird (nicht spezifisch), zu entfernen.
- – Die
kovalente Verknüpfung
des radiomarkierten Liganden mit den Zielbereichen wird erhalten
nach einer Infusion mit Konjugierungsmitteln für primäre Amine, Epsilonlysin oder
Guanidium Arginin (Paraformaldehyd + Glutaraldehyd: 0,5% in Gegenwart
von Glukose: 2,5%, Calciumchlorid: 1,2 mM und DMSO: 0,5%).
- – Nieren,
Pankreas, Oberschenkelknochen, Schneidezähne und glanduläre Magenschleimhaut
werden schnell entfernt, gesäubert
und bei 4°C
in Gegenart von Formaldehyd 0,25% + Glukose 2,5% 3 bis 17 Stunden
inkubiert.
- – Die
Organe werden mit PBS 25 mM pH 7,4 gewaschen und inkubiert in Gegenwart
von Glycin 0,2 M bei +4°C,
um die Sättigung
der verbleibenden freien Aldehydgruppen zu gewährleisten.
- – Organe
werden seziert: Die äußere Medulla
der Niere, mineralische und organische Anteile von Schneidezähnen und
Oberschenkelknochen.
- – In
Stücke
geschnittene Gewebe werden gewaschen bei +4°C mit 20 Vol. PBS (in zwei Schritten
von jeweils 10 vol.) in Gegenwart von Proteaseinhibitoren (siehe
Cocktails in Am. J. Physiol., Rougeot et al., 1994).
- – Die
Gewebe werden bei +4°C
gemahlen (Potter-Homogenisator) in 2 × 10 Vol. Ammoniumacetat (AcNH4) 5 mM pH 8,8 in Gegenwart von Inhibitoren.
Das Homogenisat wird bei +4°C
beschallt und anschließend zentrifugiert
bei 1000 g bei +4°C
15 Minuten lang.
-
Die überstehenden
Flüssigkeiten
(= Gesamtextrakte) enthalten üblicherweise
60 bis 85% der ursprünglichen
Radioaktivität,
die in dem Rohextrakt enthalten ist.
- – Die lösliche Fraktion
(Zytosolproteine) wird getrennt von den unlöslichen Komponenten (membranische) nach
Zentrifugierung bei 100 000 g 30 bis 60 Minuten lang bei +4°C.
- – In
Abhängigkeit
von den Geweben nehmen die zytosolischen überstehenden Flüssigkeiten
30 bis 50% der Radioaktivität
auf, die in dem Rohextrakt enthalten ist. Von der zytosolischen
Radioaktivität
wird angenommen, dass sie die Internalisierung und/oder die intrazellulären Abbaukomponenten
des radioaktiven Liganden/Rezeptor-Komplexes darstellt.
-
Deren
hauptisoelektrische Punkte sind von 5,23–5,85 und deren scheinbare
Molekulargewichte sind ≥ 6
kDa (21–24).
- – Die
100 000 g Pellets werden extrahiert durch Auflösen der Membrankomponenten
(Rabillard et al., Biofutur 126: 1–12, 1993; Bretscher Sci. Amer.
253: 100–109,
1985).
-
Die
verschiedenen Versuche, die mit den Membranzubereitungen der äußeren Medulla
der Niere durchgeführt
wurden, und die verschiedenen Arten von Detergenzien:
- – ein
amphoteres oder zwitterionisches Detergens wie Chaps®
- – ein
nicht ionisches Detergens wie NP40 oder Hecameg®
- – ein
anionisches Detergens wie SDS
alle verwendet unter kritischen
micellären
Konzentrationen (CMC) zeigen, dass lediglich mit SDS eine nahezu
vollständige
Lösung
des radioaktiven Komplexes ausgehend von den Membranzubereitungen
(Tabelle 1, 9) erhalten werden kann. Obwohl
SDS eine hervorragende Lösungskraft
aufweist, sind die Interaktionen mit den Proteinen derart, dass
es einerseits denaturiert wird und dass es andererseits schwierig zu
entfernen ist und ferner mit den chromatographischen Trennsystemen
interferiert, so dass jede resolutive Trennung der verschiedenen
molekularen Populationen unmöglich
gemacht wird. Aus diesem Grunde wurden die Erfinder dahin geführt, ein
Lösemittel
des amphoteren Typs einzusetzen, nämlich die Sulfobetaine SB14
und SB201, die eine langsame denaturierende Wirkung aufweisen, aber
hocheffizient sind bezüglich
Proteinen, die mit der Lipiddoppelschicht der Membran über verschiedene
transmembrane Domänen
verknüpft
sind (Vuillard et al., Biochem. J. 305, 337–343, 1995).
-
Ferner
ermöglichen
SBs die anschließende
Verwendung verschiedener Trennungssysteme wie die präparative
Flüssigkeitsstromisoelektrofokussierung
(IEF), die die Trennung der molekularen Population auf Basis ihres
isoelektrischen Punkts (pHi) ermöglicht.
-
In
Abhängigkeit
von den Membrangewebepräparationen
werden 40 bis 90% des radioaktiven Membrankomplexes gelöst in Gegenwart
dieses Lösungsmittels.
-
Die
folgenden Schritte bestehen in der Isolierung des radioaktiven Komplexes
ausgehend von den gelösten
Membranpräparationen
der äußeren Medulla
der Niere über
verschiedene Trennungssysteme und gleichzeitiges Delimitieren von
einigen von dessen molekularen Charakteristika, die gleich oder
verschieden für
die verschiedenen Zielgewebe sind. Auch hier ist wieder das vorgeschlagene
Verfahren dasjenige, dass das Endergebnis vieler Tests zur Optimierung
der geeigneten Bedingungen für
die spezi fische Isolierung des SMR1-Rezeptor pentapeptidmolekularen
Rezeptors ist.
- – Das präparative Flüssigkeitsstrom-Isoelektrofokussieren
(IEF) (Ampholytengradient in Rotofor, Biorad) wurde als erster Schritt
zum Reinigen der gelösten
Membranproteine, die den Rezeptorbereich/SMR1-Pentapeptidkomplex
enthalten, ausgewählt
(Marchase et al., Arch. Biochem. und Biophys. 280: 122–129, 1990; Rich
et al. Technique 1: 196–203,
1989; Veser anal. Biochem. 182: 217–221, 1989 und Petrash et al.
Electrophoresis 12: 84–90,
1991). Die in SB14/SB20 gelösten
Extrakte werden direkt angewendet und einem kontinuierlichen elektrischen
Feld (500-1000 Volt) 3 Stunden lang über einen linearen Gradienten
des isoelektrischen Punkts im Bereich von 3 bis 11 unterworfen.
-
Wie
in 10 dargestellt, ist dieses Trennungsverfahren
auf Basis des isoelektrischen Punkts für die von der äußeren Medulla
der Niere gelösten
Membranproteine hochauflösend.
Der radioaktive Peak fällt
zusammen mit einer niedrigen Menge an Proteinen (maximale spezifische
Aktivität/cpm/mg
Protein).
-
Proteine
mit einem alkalischen pH-Wert, die vorherrschen, werden demnach
entfernt.
-
Was
die äußere Medulla
der Niere betrifft, hat (haben) die radioaktive(n) molekulare(n)
Population(en) einen pH-Wert von 5,89.
-
Trotz
einer vergleichsweise niedrigen Reinigungsausbeute (20–40%) wurde
das Reinigungsverfahren zum Isolieren des renalen rezeptorseitigen
Ligandenkomplexes verwendet.
-
Ferner
zeigt ein analytischer Schritt von Größenausschlusschromatografie,
der die Trennung von Verbindungen mit einem Molekulargewicht im
Bereich von 6 bis 500 kDa ermöglicht
(Superdex® 200,
Pharmacia), dass die Fraktionen, die aus der Isoelektrofo kussierung
der Membranzubereitungen der äußeren Medulla
der Niere stammen, eine vorherrschende radioaktive Population mit
einem Molekulargewicht von 130 kDa (13) darstellen,
ermittelt über
eine repräsentative
Kalibrierung (logPM* Ve/Vm 13).
- – Eine
Flüssigkeitschromatografie
(FPLC) unter Verwendung einer stationären Umkehr-C18-Phase
(Rep RPC Pharmacia) zeigt den zweiten Reinigungsschritt. Da die
Transmembrandomäne
der Membranproteine hoch hydrophobe Domänen sind, war es vernünftig anzunehmen,
dass der Rezeptorbereich für
das SMR1-Pentapeptid ebenfalls dieses Charakteristikum besaß.
-
Nach
Dialyse und Lyophilisierung der radioaktiven IEF-Fraktionen wird
das Lyophilisat in Ammoniumacetat aufgelöst, 5 mM pH 8,8, auf den Kopf
der Kolonne aufgebracht und einem linearen Gradienten von Acetonitril
(ANC) von 1–100%
30 Minuten lang bei einer Strömungsrate
von 0,75 ml/Min. (14 und 15)
unterworfen. Wie in 15 dargestellt, ist dieser
Schritt ebenfalls hoch auflösend.
Beide radioaktive Populationen fallen mit einer niedrigen Menge
an Proteinen zusammen, die bei 280 nm detektiert werden.
-
In
diesem Stadium ist ein analytischer Schritt notwendig zur Kontrolle
der Reinheit der isolierten radioaktiven Fraktionen, nämlich derer,
die bei 40% Acetonitril eluiert wurden.
-
Dieser
analytische Schritt wird nach einem elektrophoretischen Wanderungsschritt
auf Acrylamidgelen unter Denaturierungsbedingungen (SDS-PAGE) der
Fraktionen durchgeführt,
die aus dem chromatografischen Verfahren stammen, gefolgt von einem
Schritt, der die Fraktionen durch Anfärben mit Silbernitrat sichtbar
macht. Vorläufige
Ergebnisse zeigen, dass die molekulare Popoulation, die von Radioaktivitätspeak-1
dargestellt werden (Retentionszeit 6 Minuten), die von C18-RP (Retentionszeit 6 Minuten) stammen,
mit zwei Banden mit einem Molekularge wicht (MW) zwischen 100 und
200 kDa korrespondieren. Radioaktivitätspeak-2 (Retentionszeit 20–22 Minuten
in FPLC C18-RP) entspricht einer detektierbaren
Bande (mit einem MW zwischen 100 und 200 kDa).
-
BIOCHEMISCHE
CHARAKTERISTIKA DER VERSCHIEDENEN GEWEBEREZEPTOR-BEREICHE
-
Im
Verlaufe der verschiedenen Verfahren, die zum Adaptieren der Reinigungsschritte
des Rezeptorbereichs der Medulla der Niere durchgeführt wurden
(Gewebe, das vorzugsweise das SMR1-Pentapeptid zusammen mit Pankreas aufnimmt),
haben wir auch einige biochemische Charakteristika bestimmt, die
gleich oder verschieden für
die verschiedenen Zielgewebe sind.
-
Die
aufeinander folgenden isoelektrofokussierenden Verfahren zeigen,
dass die radioaktiven molekularen Rezeptorpopulationsliganden einen
isoelektrischen Punkt haben von:
- – 5,64 ± 0,30,
n = 10 Determinierungen für
die äußere Medulla
der Niere (16);
- – 5,58 ± 0,30,
n = 3 Determinierungen für
die Pankreaslappen (17);
- – 6,62 ± 0,35,
n = 3 Determinierungen für
die glanduläre
Magenschleimhaut (18);
- – zwischen
4,2 und 4,9 für
die predominante Population und von 5,6 für die zweite Population der
trabekulären
Knochenmatrix (19, n = 1); und
- – 5,74 – 6,08,
n = 1 für
die Dentinmatrix (20).
-
Zusammen
genommen lassen diese Ergebnisse vermuten, dass mindestens zwei
molekulare Populationen von Rezeptorbereichen für das SMR1-Pentapeptid vorliegen:
Eine mit einem pHi von 5,85/5,64 ± 0,30, hauptsächlich in
der Medulla der Niere, Pankreas und in einem geringeren Ausmaß im Trabekularknochen
und der Dentinmatrix, und der andere mit einem pHi von 6,62 ± 0,35,
hauptsächlich
in der glandulären
Magenschleimhaut vorliegend. Die dritte Population mit einem pHi
von 4,5 ± 0,4,
die in der trabekulären
Knochenmatrix vorliegt, benötigt
eine weitere Bestätigung,
da das Vorliegen von großen
Mengen an mineralischen Komponenten in dieser Matrix einige Modifikationen
in die Parameter der IEF-Separation einbringen kann.
-
Aufeinander
folgende Größenausschlusschromatografen
wurden eher als analytische Schritte als als präparative (schwach auflösendes Verfahren)
oder als Schritt zum Entfernen der Lösungsmittel (was tatsächlich nicht
vorkam) verwendet.
-
Chromatogramme
(21–24)
repräsentativ
für jedes
Gewebe zeigen, dass die radioaktiven molekularen Populationen ein
scheinbares Molekulargewicht zwischen 200 und 400 kDa haben. Diese
Populationen mit einem größeren Molekulargewicht,
die in allen Zielgeweben gefunden wurden, korrespondieren tatsächlich mit
den „proteindetergenten" Micellen unter analytischen
Bedingungen, wobei das Molekulargewicht des Rezeptorproteins demnach
etwas überschätzt wurde.
-
-
Wie
es aus den Lehren der Beschreibung deutlich wird, ist die Erfindung
nicht im Schutzbereich beschränkt
auf eine oder mehrere der oben beschriebenen Ausführungsformen;
die vorliegende Erfindung umfasst auch alle Alternativen, die von
dem Fachmann auf dem gleichen Fachgebiet durchgeführt werden
können,
ohne vom Gegenstand oder Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
abzuweichen.