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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Halbleiterbauteilen.
Näherhin
betrifft sie die Schaffung eines ein ohmsches Verhalten zeigenden Kontakts
auf einem schwach dotierten Bereich vom P-Typ.
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In
herkömmlicher
Weise ist es auf dem Gebiet der Halbleiter bekannt, dass zur Erzielung
eines ohmschen Kontakts zwischen einem Halbleiterbereich und einer
Metallisierung die Oberflächenkonzentration
des Halbleiterbereichs verhältnismäßig hoch
sein muss (größer als
1019 Atome/cm3).
Dies stellt vor verschiedene Probleme für die Herstellung derartiger
Kontakte, insbesondere an Halbleiterbereichen vom P-Typ. Hier wird
insbesondere der Fall betrachtet, wo der zu kontaktierende Bereich
vom P-Typ die Anode eines unidirektionalen Halbleiterbauteils bildet,
d. h. eines Bauteils, das den Stromdurchtritt sperrt, wenn der P-Typ-Bereich
negativ vorgespannt ist, und einen Stromfluss gestattet, wenn der
P-Typ-Bereich positiv vorgespannt ist, wobei diese Leitung eines
Stroms unter positiver Vorspannung (Vorspannung in Durchlassrichtung)
gegebenenfalls dem Anlegen eines Steuerstroms oder einer einen bestimmten
Schwellwert übersteigenden
Spannung unterliegt.
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Zur
Darlegung der Problemstellung wird nunmehr in Verbindung mit den 1 und 2 die Struktur
einer Gleichrichtdiode hoher Spannung betrachtet, d. h. einer Diode,
die eine verhältnismäßig hohe
Spannung bei Vorspannung in Sperrrichtung aushält.
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1 zeigt
ein Beispiel einer ersten herkömmlichen
Struktur einer Diode hoher Spannung. Diese Diode weist eine zentrale
Zone 1 vom N-Typ auf und an deren Oberseite einen schwach
dotierten Bereich 2 vom P-Typ (P-).
Der PN-Übergang
1-2 bildet den PN-Übergang
der betreffenden Diode. Um eine ausreichende Spannungsfestigkeit
zu gewährleisten,
ist die Diode vom Planartyp, d. h. dass der P--Bereich
nur in einem Teil der Oberseite der zentralen Zone ausgebildet ist
und an seinem Umfang vollständig
von einem der zentralen Zone entsprechenden N-Bereich umgeben ist.
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Zur
Schaffung eines Kontakts mit der Unter- bzw. Rückseite der Diode weist die
Unterseite der zentralen Zone eine stark dotierte Schicht 3 vom N+-Typ auf, die mit einer Kathodenmetallisierung 4 überzogen
ist. Zur Kontaktierung an der Oberseite der Diode ist diese Oberseite
mit einem Bereich 6 aus einem isolierenden Material, üblicherweise
Siliziumoxid, überzogen,
der sich teilweise über
den Bereich 2 erstreckt, wobei ein zentraler Bereich der Schicht 2 frei
bleibt. In diesem zentralen Bereich schafft man eine Oberflächen-Überdotierung
durch Ausbildung eines stärker
dotierten P-Typ-Bereichs 7 (P+), der mit einer Anodenmetallisierung 8 überzogen ist.
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2 zeigt
ein anderes herkömmliches
Beispiel einer Diode hoher Spannung. Die Kathodenseite, welche die
zentrale Zone 1, den überdotierten
Bereich 3 und die Kathodenmetallisierung 4 umfasst,
ist gegenüber 1 unverändert. Auf
der Anodenseite ruht die Anodenmetallisierung 8 auf einem
stark dotierten P-Typ-Bereich 10 auf, der von einem Ring 11 vom
P--Typ
umgeben ist. Der PN-Übergang
1-10 bildet in diesem Fall den PN-Übergang der betreffenden Diode.
Wie zuvor findet sich auch hier eine Oxid-Oberflächenschicht 6, welche
den Umfang des Bereichs 10 überdeckt.
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In
dem Fall der 1 und 2 wurde
ein Ohmscher Kontakt geschaffen durch Ausbildung einer Metallisierung
direkt auf einem stark dotierten P-Typ-Bereich. Man nimmt allgemein an, dass
der Oberflächendotierungspegel
des Bereichs P größer als
5·1018 Atome/cm3 sein
muss. Außerdem
ist der Umfang des stark dotierten P-Typ-Bereichs von einem schwach
dotierten P-Typ- Bereich
umgeben, um die Spannungsfestigkeit der Diode im Sperrzustand zu
verbessern.
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Selbstverständlich sind
im Stande der Technik verschiedene Abwandlungen der in den 1 und 2 veranschaulichten
Strukturen bekannt. So verwendet man beispielsweise zur Verbesserung
der Spannungsfestigkeit, um die von dem in Sperrrichtung vorgespannten
PN-Übergang
ausgehende Raumladung bestmöglich
zu verteilen, zusätzliche schwach
dotierte Schutzringe vom P-Typ und/oder Feldplatten am Umfang des
Bereichs vom P--Typ (2, 11),
die vom Halbleiter durch eine Oxidschicht getrennt sind. Auch findet
man Bereiche vom N+-Typ, die üblicherweise
als Stop-Schichten bezeichnet werden, welche die Potentiallinien,
die sich jenseits des P--Bereichs (2,11)
bei Vorspannung in Sperrrichtung erstrecken können, blockieren und so das
Auftreten eines Kanal-Leckstroms verhindern können.
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Andererseits
findet sich zur Realisierung eines ohmschen Kontakts stets ein stark
dotierter Bereich vom P-Typ, aber dieser Bereich ist nicht notwendigerweise
direkt mit einer einzelnen Metallisierung überzogen. In geläufiger Weise
bestehen die Anoden- oder Kathodenmetallisierungen 4 oder 8 aus
einer Aluminiumschicht, jedoch werden in herkömmlicher Weise auch andere
Metalle verwendet (TiNiAu, Molybdän). Auch sieht man Schichtungen bzw.
Stapelungen aus Metall- und/oder Legierungsschichten vor, gegebenenfalls
unter Einschluss von Silizium. Eventuell wird eine Silizid-Zwischenschicht (IrSi,
PtSi, NiSi, ...) vorgesehen, die durch chemische Feststoff-Feststoff-Reaktion
zwischen dem Silizium und dem zuvor pulverisierten Metall erzeugt
wird. Diese werden den herkömmlichen
Metall-Halbleiterkontakten stark vorgezogen, wegen ihrer hohen thermischen
und chemischen Stabilität.
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Die
Tatsache, dass die Anodenschicht aus einem stark dotierten Bereich
vom P-Typ in direktem Kontakt mit einem schwach dotierten (2)
Bereich vom N-Typ oder in Kontakt mit einem schwach dotierten Bereich
vom P-Typ, der seinerseits in Kontakt mit einem schwach dotierten
Bereich vom N-Typ steht (1), hat verschiedene Nachteile.
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Der
erste Nachteil besteht in der Notwendigkeit, eine stark dotierte
P-Typ-Schicht und
eine schwach dotierte P-Typ-Schicht am Umfang vorzusehen. Dies erfordert
die Anwendung mehrerer Maskierungsstufen und kompliziert das Herstellungsverfahren.
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Ein
anderer Nachteil besteht in der bloßen Tatsache selbst, eine stark
dotierte Schicht vom P-Typ vorsehen zu müssen, was die Notwendigkeit impliziert,
eine Vergütungsstufe
bei relativ hoher Temperatur und von relativ langer Dauer vorsehen
zu müssen,
beispielsweise bei mehr als 1150 °C
während
mehrerer Stunden, was Herstellungszeit in Anspruch nimmt und die
Kristalleigenschaft des Siliziums beeinträchtigt.
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Schließlich und
vor allem beeinträchtigt
in dem Fall, wo man eine "schnelle" Diode oder anderweitiges
Bauteile realisieren will, dessen P-Schicht die Anode bildet, das
Vorhandensein der stark dotierten P-Schicht die dynamischen Eigenschaften
des diese P-Schicht als Anode enthaltenden Bauteils. Tatsächlich muss
bei einer Umkehr der an die Diode angelegten Spannung die Diode
normalerweise aus dem leitenden Zustand in den Sperrzustand übergehen.
Jedoch ist bekannt, dass eine gewisse Zeit verstreicht, bevor die
Diode ihr Sperrvermögen
erreicht. Diese üblicherweise
als Erholungszeit bezeichnete Zeitdauer ist die Zeit, die für die Evakuierung
der noch in der zentralen Zone 1 gespeicherten Ladungsträger erforderlich
ist, die zuvor während
des Betriebs im leitenden Zustand in den Anodenbereich injiziert wurden.
Diese Ladungsträgerinjektion
ist um so höher,
je stärker
der P-Typ-Bereich
dotiert ist. So wird die Geschwindigkeit der Umschaltung in den Öffnungszustand
der Diode durch das Vorhandensein eines stark dotierten Bereichs
vom P-Typ begrenzt. Um diesen Nachteil zu verringern, hat man im
Stande der Technik die Schaffung von Fehlstellen in der zentralen
Zone und insbesondere benachbart dem PN-Übergang der Diode vorgesehen,
beispielsweise durch Vornahme einer Diffusion von Metallen, wie beispielsweise
Gold oder Platin, oder durch Elektronen- oder Protonenbeschuss oder
auf andere Weise. Jedoch hat diese Abhilfemaßnahme andere Nachteile zur
Folge und erhöht
insbesondere den Spannungsabfall an der Diode im leitenden oder
Durchlaß-Zustand.
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Daher
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung die Vermeidung oder Verringerung
der vorstehend erwähnten
Nachteile von unidirektionalen Bauteilen wie beispielsweise Dioden
oder Thyristoren oder auch von Bauteilen wie beispielsweise zum
Betrieb in einem unidirektionalen Mode bestimmten bipolaren Transistoren,
um die Erholungszeit, d. h. die Zeit der Umschaltung in den Öffnungszustand,
zu verbessern.
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Zu
diesem Zweck sieht die vorliegende Erfindung eine Struktur zur Kontaktierung
vor, welche eine direkte ohmsche Kontaktierung an einer schwach
dotierten Schicht vom P-Typ gestattet, die als Anode an einem unidirektionalen
Bauteil bestimmt ist.
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Näherhin sieht
die vorliegende Erfindung ein Gebilde zur Kontaktierung auf einem
schwach dotierten Bereich vom P-Typ eines Halbleiterbauteils vor, wobei
dieser Bereich vom P-Typ beim Betrieb im leitenden Zustand des Bauteils
zur positiven Vorspannung bestimmt ist und auf dem genannten P-Bereich eine Schicht
aus Platinsilizid oder aus einem Silizid eines Metalls aufweist,
das mit dem Silizium vom P-Typ eine Höhe der Barriere kleiner oder
gleich der des Platinsilizids besitzt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Silizid ein Iridiumsilizid.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besitzt der P-Typ-Bereich einen Dotierungspegel an
der Oberfläche
in der Größenordnung
von 1015 bis 1016 Atomen/cm3.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Umfang des schwach dotierten
Bereichs vom P-Typ mit einer Oxidschicht überzogen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Bereich vom P-Typ in einem Teil
der Oberseite eines Bereichs vom N-Typ ausgebildet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet der genannte P-Bereich die Anode
einer Diode.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet der genannte P-Bereich die Anode
eines Thyristors.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet der genannte P-Bereich das Gate
eines Thyristors.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet der genannte P-Bereich den Kollektor
eines bipolaren Transistors vom PNP-Typ.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Bauteil, dessen genannter Bereich
vom P-Typ eine Anode ist, ein vertikales Bauteil.
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Diese
sowie weitere Gegenstände,
Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in
der folgenden, nicht-einschränkenden
Beschreibung spezieller Ausführungsbeispiele
im einzelnen auseinandergesetzt, in Verbindung mit den und unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungsfiguren; in diesen zeigen:
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1 und 2 Strukturen
von Dioden nach dem Stande der Technik,
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3A eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in Anwendung auf eine schnelle Diode hoher
Spannung,
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3B ein
Ersatzschaltbild zu der Struktur von 3A,
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4 in
vereinfachter Form die Kennlinie von zwei Typen von Schottky-Dioden
in Durchlass- und in Sperrrichtung,
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5 eine
Stromkurve als Funktion der Zeit, zur Veranschaulichung der dynamischen
Eigenschaften einer Diode gemäß der vorliegenden
Erfindung und einer Diode nach dem Stande der Technik, sowie
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6 eine
Thyristorstruktur, auf welche die vorliegende Erfindung angewendet
ist.
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Wie
auf dem Gebiet der Darstellung der Halbleiterbauteile üblich, sind
die verschiedenen Schnittansichten stark schematisch und nicht maßstabsgetreu.
Der Fachmann wird die Dicke der zentralen Zone, die Tiefen des PN-Übergangs und die seitlichen
Abmessungen der Bauteile in Abhängigkeit von
den gesuchten Eigenschaften hinsichtlich Spannungsfestigkeit und
Leistung wählen.
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3A ist
eine schematische Schnittansicht einer Diode hoher Spannung, unter
Anwendung der vorliegenden Erfindung. Der Kathodenbereich der Diode
weist eine zentrale Zone 1 vom schwach dotierten N-Typ
auf, einen stark dotierten Bereich 3 vom N-Typ sowie eine
Kathodenmetallisierung 4, wie in den Beispielen der 1 und 2.
Der Anodenbereich der Diode umfasst einen schwach dotierten Bereich 20 vom
P-Typ (P-), dessen Umfang mit einer Isolierschicht 21,
beispielsweise aus Siliziumoxid, überzogen ist, zur Begrenzung
eines zentralen Bereichs der Kontaktierung auf dem Bereich P-. In diesem zentralen Bereich ist eine Platinsilizid-Schicht 23 aus-gebildet,
auf welcher die Anodenmetallisierung 8 angebracht ist,
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von als Diffusionsbarriere
dienenden Schichten.
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Die
Art der Ausbildung einer Platinsilizid-Schicht nach Art der Schicht 23 ist
in der Technik wohlbekannt und besteht beispielsweise darin, dass man
eine Platinabscheidung vornimmt mit folgender Vergütung bei
einer Temperatur im Bereich zwischen 500 und 600 °C und mit
folgender selektiver Ätzung des überschüssigen Platins.
Derartige Silizid-Schichten sind als solche bekannt und finden im
wesentlichen Anwendung zur Herstellung von Schottky-Dioden und zur Erzielung
von Verbindungen niedrigen Widerstands (im wesentlichen auf dem
Gebiet der Herstellung integrierter Schaltungen). Gemäß der vorliegenden
Erfindung findet die Platinsilizid-Schicht aus keinem der beiden
herkömmlichen
Gründe (Schottky-Diode
oder Verringerung des Widerstands der Verbindung) Anwendung, sondern
zur Realisierung eines ohmschen Kontakts.
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3B zeigt
ein Ersatzschaltbild der Schaltung aus 3A. Dieses
Ersatzschaltbild umfasst zwischen einem Anodenanschluss 8 und
einem Kathodenanschluss 4 eine bipolare Diode D entsprechend
dem PN-Übergang
zwischen dem Bereich 20 und der zentralen Zone 1 sowie
eine Schottky-Diode DS
in antiparalleler Anordnung relativ bezüglich der bipolaren Diode D,
entsprechend der Grenzfläche zwischen
dem Platinsilizid-Bereich 23 und dem Bereich 20.
Eine derartige Struktur gestattet die Erzielung eines Kontakts,
der ein ohmsches Verhalten zeigt in dem Fall, wo die Diode D zu
leiten vermag (Anlegen einer positiven Spannung an der Anode 8), d.
h. bei Vorspannung der Diode in Durchlassrichtung und dass die Schottky-Diode
DS in Sperrrichtung vorgespannt ist. Dies wird in Verbindung mit 4 erläutert.
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4 zeigt
die Kennlinie 31 im Durchlasszustand und die Kennlinie 32 im
Sperrzustand einer herkömmlichen
Schottky-Diode. Die Kurven 41 und 42 zeigen die
Durchlass- bzw. Sperr-Kennlinien einer Schottky-Diode, die von der
Grenzfläche
zwischen einem Platinsilizid-Bereich und einem schwach dotierten
Bereich vom P-Typ gebildet wird. In 4 ist der
Maßstab
der Spannungen und Ströme
nicht derselbe in dem der Arbeitsweise in Durchlassrichtung entsprechenden
Quadranten (Kurven 31 und 41) und in dem der Arbeitsweise
in Sperrrichtung entsprechenden Quadranten (Kurven 32 und 42)
der Schottky-Dioden.
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Die
Kurven 31 und 32 veranschaulichen die Kennlinie
einer herkömmlichen
Schottky-Diode, beispielsweise einer Schottky-Diode, die aus einem
auf einem schwach dotierten P-Bereich ausgebildeten Titansilizid
(TiSi2) gebildet ist.
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Die
Durchlass-Kennlinie 31, d. h. die Kennlinie einer Schottky-Diode,
in der die P--Schicht als Anode dient und
die Silizid-Schicht als Kathode, ist eine herkömmliche Dioden-Kennlinie im
Durchlass- oder leitenden Zustand. Der Strom bleibt im wesentlichen Null,
bis die Spannung an den Anschlüssen
der Diode die Schwellwertspannung des Übergangs in den leitenden Zustand
dieser Diode VT1 erreicht, beispielsweise
eine Spannung in der Größenordnung von
0,35 V; danach, wenn die Spannung den Wert von 0,35 V übersteigt,
wird der Spannungsabfall an den Anschlüssen der Diode im wesentlichen
durch den Ohmschen Spannungsabfall infolge der Reihenwiderstände der
Struktur kontrolliert.
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Bei
Vorspannung in Sperrrichtung erhält
man die durch die Kurve 32 veranschaulichte Kennlinie. Die
Diode sperrt im wesentlichen jeden Stromdurchgang in Sperrrichtung,
bis zu einer Durchbruchspannung VBR1, beispielsweise in der Größenordnung von
50 V.
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Im
Falle einer zwischen schwach dotiertem P-Typ-Silizium und einem
Platinsilizid realisierten Schottky-Diode ist die Durchlass-Kennlinie 41 in
ihrem Verlauf wenig verschieden von der zuvor beschriebenen Durchlass-Kennlinie 31.
Der wesentliche Unterschied ist, dass die Schwellwertspannung des Übergangs
in den leitenden Zustand VT2 niedriger als
VT1 ist, beispielsweise in der Größenordnung von
0,1 V und nicht von 0,35 V oder mehr. Vor allem aber ist der Verlauf
der Sperr-Kennlinie 42 stark verändert. In einer Anfangszone 43 beim
Anlegen der Sperrspannung ist diese Kennlinie im wesentlichen die
eines Widerstands von sehr niedrigem Wert. Tatsächlich ist, wenn man eine Stromdichte
von 2 A/mm2 fließen lässt, einem typischen Betriebszustand
einer Diode hoher Spannung, der Spannungsabfall an den Anschlüssen der
Diode kleiner als 100 mV. Solange man eine Stromdichte kleiner als
einen Wert in der Größenordnung
von 10 A/mm2 fließen lässt, bleibt der Spannungsabfall
an den Anschlüssen
der Diode sehr niedrig (in der Größenordnung von 1 V).
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Was
die vorliegende Erfindung zur Schaffung eines Kontakts vom Ohmschen
Typ auf einem schwach dotierten P-Typ-Bereich vorsieht, ist die Nutzung
dieses Bereichs 43 der Sperr-Kennlinie einer zwischen einem
schwach dotierten Bereich vom P-Typ und einem Platinsilizid ausgebildeten
Schottky-Diode.
Es ist klar, dass die vorliegende Erfindung sich auf den Fall beschränkt, wo
der Bereich vom P-Typ als Anode in einem Bauteil verwendet wird,
d. h. auf den Fall, wo die Schottky-Diode in Sperrrichtung vorgespannt
ist.
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Man
erkennt, dass dies vollkommen verschieden von einem herkömmlichen
Fall ist, in welchem man dieselbe Schottky-Diode einmal in Sperrrichtung,
einmal in Durchlassrichtung verwendet, unter Vernachlässigung
des geringen Spannungsabfalls in Durchlassrichtung in der Größenordnung
von 0,1 V. Tatsächlich
besteht in Durchlassrichtung kein Verhalten von ohmschem Typ mehr,
sondern nur ein nicht-ohmsches Verhalten mit einem kleinen Spannungsabfall.
Dies bedeutet, dass zu den Ohmschen Verlusten ein Leistungsverbrauch
hinzutritt, der beispielsweise 1 W/mm2 für einen
Strom von 10 A/mm2 in der Diode beträgt.
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5 veranschaulicht
die durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung bewirkte Verbesserung der dynamischen Eigenschaften einer
Diode.
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Diese
Zeichnungsfigur stellt Stromkurven in Ampere als Funktion der Zeit
in Nanosekunden dar. In diesen Kurven entspricht der Nullpunkt dem
Zeitpunkt, zu dem die an die anfänglich
im leitenden Zustand befindliche Diode angelegte Spannung umgekehrt
wird. So floß anfänglich ein
Strom von etwas weniger als 10 Ampere in der Diode. Danach nimmt dieser
Strom rasch ab und kehrt sich sodann um, d. h. dass die Diode zeitweise
in Sperrrichtung leitet, bevor sie in den gesperrten Zustand zurückkehrt,
in welchem der Strom gleich Null ist. Es ist klar, dass man in der
Praxis diesen Leitungszustand in Sperrrichtung der Diode so weit
als möglich
zu verringern sucht. Den Scheitel oder Peak des Sperrstroms bezeichnet
man allgemein mit IRM und benennt als mit
tq bezeichnete Erholzeit das Zeitintervall
zwischen den beiden Null-Durchgängen
der Kurve.
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In 5 entspricht
die mit 51 bezeichnete Kurve einer herkömmlichen Leistungsdiode hoher Spannung,
wie beispielsweise der Diode aus 2, und die
Kurve 52 einer Diode gleicher Abmessung gemäß der Erfindung,
von dem in 3A dargestellten Typ. Der Peak
des Sperrstroms IRM1 der herkömmlichen
Diode liegt in der Größenordnung
von 35 A, während
der Peak des Sperrstroms IRM2 kleiner als
20 A ist. Die Erholzeit tq1 der herkömmlichen
Diode liegt in der Größenordnung
von 550 Nanosekunden, während
die Erholzeit tq2 der Diode gemäß der vorliegenden
Erfindung nur in der Größenordnung von
390 Nanosekunden liegt. Es ist daher klar, dass die Diode gemäß der vorliegenden
Erfindung ein wesentlich verbessertes dynamisches Verhalten relativ gegenüber einer
Diode mit herkömmlicher
Anodenkontaktierung auf einem Bereich vom P+-Typ
zeigt.
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Die
vorliegende Erfindung ist zahlreichen Abwandlungen und Modifizierungen
zugänglich,
die sich für
den Fachmann ergeben.
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Einerseits
eignen sich die Verbesserungen, die herkömmlicherweise bei den in Verbindung
mit dem Stande der Technik beschriebenen Dioden vorgesehen werden,
auch zur Anwendung bei der vorliegenden Erfindung, um die Eigenschaften
von Sperrspannungsfestigkeit und Leck- bzw. Kriechstrom zu verbessern.
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Andererseits
wurde die vorliegende Erfindung zwar nur für den Fall beschrieben, wo
die Schicht zur Kontaktierung auf einem Bereich vom P--Typ
aus Platinsilizid besteht, jedoch ist für den Fachmann klar, dass jedes äquivalente
Silizid angewandt werden könnte.
Die Bedingung ist, dass die Höhe
der Schottky-Barriere über
dem Bereich vom P--Typ kleiner oder gleich einem
Betrag in der Größenordnung
von 0,3 V ist (man hat dann denselben Typ von Verhalten in Sperrrichtung).
Das ist beispielsweise der Fall eines Iridiumsilizids, für das die Höhe der Schottky-Barriere
in der Größenordnung von
0,19 V liegt. Man erhält
dann eine Sperr-Kennlinie des Typs wie die durch die Kurve 42 veranschaulichte,
wo das Verhalten in Sperrrichtung vom ohmschen Typ mit einem sehr
niedrigen Widerstandswert ist.
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Im übrigen wurde
die vorliegende Erfindung im Rahmen ihrer Anwendung bei einer Leistungsdiode
hoher Spannung beschrieben. Es ist klar, dass sie sich zur Anwendung
in allgemeiner Form bei jeder Vorrichtung eignet, in welcher man
einen Kontakt mit einem schwach dotierten Bereich vom P-Typ herzustellen
wünscht,
und der zum Betrieb als Anode bestimmt ist. Der Wegfall einer P+-Schicht gestattet die Begrenzung des Phänomens der
Ladungsträgerinjektion
und verbessert die Erholungszeit bei der Umschaltung in den Öffnungszustand.
Das ist besonders nützlich
für die
Anode eines Thyristors oder äquivalenten
Bauteils oder für
den Kollektor eines Transistors vom PNP-Typ (dies gilt nicht für den Emitter,
der im Gegenteil zum Betrieb als Kathode bestimmt ist).
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Beispielshalber
zeigt 6 einen Thyristor, bei dem die vorliegende Erfindung
zur Anwendung gebracht wurde. Dieser Thyristor umfasst eine zentrale
Zone 1 vom N-Typ. Auf der Rück- bzw. Unterseite ist eine
Anodenschicht 31 vom P-Typ ausgebildet, auf der Vorder-
oder Oberseite ein Gate-Bereich 32 vom P-Typ. Vorzugsweise
werden die Schichten 31 und 32 gleichzeitig ausgebildet.
Ein Kathodenbereich 33 vom stark dotierten Typ wird in
dem Bereich 32 ausgebildet. Auf dem Kathodenbereich K wird
eine Kathodenmetallisierung K in herkömmlicher Weise ausgebildet.
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Gemäß der Erfindung
sind die P-Bereiche 31 und 32 durchschnittlich
dotiert und Anoden- bzw. Gate-Kontakte A bzw. G werden vermittels
Platinsilizid-Schichten 35 bzw. 36 angebracht.
Der wesentliche Vorteil, dass man über eine Anodenschicht 31 mittlerer
Dotierung verfügt,
besteht in der Verbesserung der Geschwindigkeit der Umschaltung
in den Öffnungszustand.
Der wesentliche Vorteil, dass man über eine Gate-Schicht 32 mittlerer
Dotierung verfügt,
besteht darin, dass es sich erübrigt,
einen Schutzring vom P-Typ für
Thyristoren hoher Spannung verwenden zu müssen. Natürlich besteht ein zusätzlicher
Vorteil in der Verringerung der Zahl von Implantations-/Diffusionsschritten.
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Außerdem wurde
die vorliegende Erfindung im vorstehenden im Rahmen ihrer Anwendung
an einem isolierten Bauteil (Diode, Thyristor, PNP-Transistor ...)
beschrieben. Sie eignet sich auch zur Anwendung in dem Fall, wo
mehrere Bauteile, oder eventuell mehrere vertikale Bauteile, in
ein und demselben Chip ausgebildet werden. Mehrere Platinsilizid-Bereiche
könnten
dann gleichzeitig ausgebildet werden, wobei einer oder mehrere dieser
Bereiche die gemäß der Erfindung
benutzte Funktion (ohmsche Kontaktierung auf einem schwach dotierten
Anodenbereich vom P-Typ) und einer oder mehrere dieser Bereiche
eine herkömmliche
Funktion (Ausbildung einer Schottky-Diode, Verringerung des Widerstands
der Verbindung) hat bzw. haben.