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Hintergrund der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Umwandlung von N-substituierten
N-(Phosphonomethyl)glycinen (zuweilen bezeichnet als "N-substituiertes
Glyphosat") sowie
Estern und Salzen hiervon in N-(Phosphonomethyl)glycin (zuweilen
bezeichnet als "Glyphosat") sowie Ester und
Salze hiervon durch eine Edelmetall-katalysierte Oxidationsreaktion.
Diese Erfindung betrifft insbesondere die Umwandlung von N-substituierten
Glyphosaten sowie Estern und Salzen hiervon mit einer einzigen N-Carboxymethyl-Funktionalität.
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Glyphosat
wird durch Franz in US-Patent Nr. 3,799,758 beschrieben und besitzt
die folgende Formel:
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Glyphosat
und dessen Salze werden geeigneterweise in Form einer wäßrigen Zubereitung
als ein Herbizid nach dem Auftreten von Unkräutern ausgebracht. Es ist ein
hochwirksames und kommerziell bedeutendes Breitbandherbizid, welches
in der Kontrolle des Wachstums von keimenden Samen, daraus hervorgehenden
Sämlingen,
einer ausreifenden und etablierten, holzigen und krautigen Vegetation
und von Wasserpflanzen nützlich
ist.
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Verschiedene
Verfahren zur Herstellung von Glyphosat aus N-substituierten Glyphosaten
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Zum Beispiel lehren Parry et al.
in US-Patent Nr.
3,956,370, daß N-Benzylglycin
zu N-Benzylglyphosat phosphonomethyliert und dann mit Bromwasserstoff-
oder Iodwasserstoffsäure
umgesetzt werden kann, um die Benzylgruppe abzuspalten und auf diese
Weise Glyphosat herzustellen. In US-Patent Nr. 3,927,080 lehrt Gaertner,
daß N-t-Butylglycin
unter Bildung von N-t-Butylglyphosat phosphonomethyliert und dann
mittels einer Säurehydrolyse
in Glyphosat umgewandelt werden kann. Glyphosat kann auch aus N-Benzylglyphosat
mittels einer Hydrogenolyse, wie zum Beispiel in der Europäischen Patentanmeldung
Nr. 55,695 und bei Maier L., Phosphorus, Sulfur and Silicon 61 (1991),
65–67,
beschrieben, hergestellt werden. Diese Verfalufen sind insofern
problematisch, als sie unerwünschte
Nebenprodukte wie Isobutylen und Toluol hervorbringen, welche aufgrund
ihrer potentiellen Toxizitäten
Probleme aufwerfen können.
Außerdem
ist die Säurehydrolyse
und Hydrierung von N-substituierten Glyphosaten nur für Alkylgruppen
wie tertiäre
Butyl- und Benzylgruppen demonstriert worden, die bekanntermaßen für solche
Reaktionen zugänglich
sind. Die Dealkylierung von N-Methyl-, N-Isopropyl- und anderen
N-substituierten Glyphosaten, welche nicht ohne weiteres für eine Säurehydrolyse
oder katalytische Hydrierung zugänglich
sind, ist nicht gezeigt worden.
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Andere
Verfahren zur Herstellung von Glyphosat beinhalten die oxidative
Spaltung von N-(Phosphonomethyl)iminodiessigsäure (zuweilen bezeichnet als "PMIDA"):
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PMIDA
kann aus Phosphortrichlorid, Formaldehyd und einer wäßrigen Lösung des
Dinatriumsalzes von Iminodiessigsäure, wie durch Gentilcore in
US-Patent Nr. 4,775,498 beschrieben, synthetisiert werden:
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Auf
dem Fachgebiet ist hinreichend bekannt, daß PMIDA durch eine heterogene
Oxidation über
Kohlenstoffkatalysatoren, wie zum Beispiel in US-Patent Nr. 3,950,402
an Franz und in US-Patent Nr. 4,654,429 an Balthazor et al. beschrieben;
durch eine homogene katalytische Oxidation, wie zum Beispiel bei
Riley et al., J. Amer. Chem. Soc. 113 (1991), 3371–3378, und
Riley et al., Inorg. Chem. 30 (1991), 4191–4197, beschrieben; und durch
eine elektrochemische Oxidation mittels Kohlenstoffelektroden, wie
zum Beispiel in US-Patent Nr.
3,835,000 an Frazier et al. beschrieben, in Glyphosat umgewandelt
werden kann. Jedoch ist berichtet worden, daß diese Oxidationsverfahren
nur zur Herstellung von Glyphosat aus PMIDA, einem N-substituierten Glyphosat
mit zwei N-Carboxymethyl-Funktionalitäten, nützlich sind.
Es gibt keine Berichte darüber,
daß diese Oxidationsverfahen
gemäß dem Stand
der Technik zur Herstellung von Glyphosat aus N-substituierten Glyphosatverbindungen,
welche nur eine N-Carboxymethyl-Funktionalität aufweisen, d.h., worin R' in der folgenden
Formel ein anderer Rest als -CH
2CO
2H ist:
nützlich sind. Im Gegenteil dazu
behaupten viele Referenzen gemäß dem Stand
der Technik, daß,
falls R' eine andere
Funktionalität
als eine -CH
2CO
2H-Gruppe
ist, durch die Verfahren gemäß dem Stand
der Technik die -CH
2CO
2H-Gruppe
anstatt der Rest R' abge spalten
wird und daher kein Glyphosat hergestellt wird. Dies trifft insbesondere
für den
Stand der Technik zu, welcher sich mit heterogenen katalytischen
Oxidationen über
Kohlenstoff und elektrochemischen Oxidationen mittels Kohlenstoffelektroden
befaßt.
Die Mechanismen dieser Oxidationen sind auf dem Fachgebiet hinreichend
bekannt, insbesondere für
die elektrochemische Oxidation, welche als die Kolbe-Reaktion bekannt
ist, die in verschiedenen Büchern
der organischen Elektrochemie, z.B. Torii S. und Tanaka H., Organic
Electrochemistry, 535–580
(Lund H. und Baizer M.M., Hrsg., Marcel Dekker, 3. Auflage, 1991),
beschrieben wird. Beide Mechanismen beinhalten den oxidativen Abbau
einer Carbonsäure zu
einem Kohlenstoffrest und Kohlendioxid:
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Es
gibt keinen Hinweis darauf, daß diese
Mechanismen dazu verwendet werden könnten, um irgendeine andere
Funktionalität
außer
-CH2CO2H abzuspalten.
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Folglich
ist daher ein allgemeineres Verfahren zur Oxidierung von N-substiuierten
Glyphosaten zu Glyphosaten wünschenswert.
Ein solches Verfahren würde
die Verwendung eines größeren Bereichs
von N-substiuierten Glycinen als Ausgangsstoffe für die Herstellung
von Glyphosat erlauben. Ein solches Verfahren könnte auch dazu verwendet werden,
um Glyphosat aus N-Methylglyphosat (zuweilen bezeichnet als "NMG"), einem unerwünschten
Nebenprodukt aus der Kohlenstoff-katalysierten Oxidation von PMIDA,
herzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Zu
den Aufgaben der Erfindung gehören
daher die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Glyphosat
(sowie Salzen und Estern hiervon) durch die Oxidierung von N-substituierten
Glyphosaten (sowie Salzen und Estern hiervon). Genauer betrifft
eine Aufgabe dieser Erfindung die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Herstellung von Glyphosat (sowie Salzen und Estern hiervon) durch
die Oxidierung von N-substituierten Glyphosaten (sowie Salzen und
Estern hiervon) mit einer einzigen N-Carboxymethyl-Funktionalität. Zum Beispiel
betrifft eine Aufgabe dieser Erfindung die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung von Glyphosat durch die Oxidierung von
NMG.
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Kurz
zusammengefaßt,
betrifft die vorliegende Erfindung daher ein neues Verfahren zur
Herstellung einer Zusammensetzung der Formel (I):
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In
dieser Formel bedeuten R
3, R
4 und
R
5 unabhängig
voneinander Wasserstoff, substituiertes oder unsubstituiertes Hydrocarbyl
oder ein agronomisch annehmbares Kation. Die Erfindung umfaßt das Inkontaktbringen
einer Lösung
mit einem Edelmetallkatalysator, umfassend Platin, Palladium, Rhodium,
Iridium, Osmium oder Gold, und das Einleiten von Sauerstoff in die
Lösung.
Die Lösung
enthält
ein N-substituiertes Glyphosat der Formel (II):
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In
Formel (II) bedeuten R1 und R2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Halogen, -PO3H2,
-SO3H, -NO2 oder
ein substituiertes oder unsubstituiertes Hydrocarbyl, das von -CO2H verschieden ist. R3,
R4 und R5 sind wie
vorstehend für
die obige Formel (I) definiert.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist die Zusammensetzung (d.h., die Formel (I)), welche
hergestellt werden soll, Glyphosat oder ein Salz hiervon, und das
N-substituierte Glyphosat (d.h., die Formel (II)) ist NMG oder ein
Salz hiervon. Während
des Verfahrens wird eine Lösung
mit einer Temperatur von 125 bis 150°C und enthaltend NMG oder ein
Salz hiervon mit einem Edelmetallkatalysator, welcher Platin umfaßt, in Kontakt
gebracht. Während
des Verfahrens wird auch 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxid zu
der Lösung
zugegeben. Ferner wird Sauerstoff in die Lösung in einer Rate eingeleitet,
welche eine endliche Konzentration an gelöstem Sauerstoff in der Lösung vorsieht,
welche nicht größer als
2,0 ppm ist.
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Eine
dritte Ausführungsform
dieser Erfindung betrifft einen Edelmetall-Oxidationskatalysator
mit einer darauf adsorbierten hydrophoben elektroaktiven molekularen
Spezies.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
die chemischen Schritte, welche ausgeführt werden können, um
Glyphosat im Einklang mit dieser Erfindung unter Verwendung von
verschiedenen N-substituierten Glycinvorläufern herzustellen.
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In 2 sind
verschiedene Verbindungen zusammengefaßt, welche während der
Oxidation von NMG erzeugt werden können.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues und nützliches Verfahren zur Herstellung
von Glyphosat, Salzen hiervon und Estern hiervon in einem wäßrigen Medium
bereit, wobei ein N-substituiertes Glyphosat oder ein Salz oder
Ester hiervon (zusammenfassend bezeichnet als "N-substituierter Glyphosatreaktant") über einem
Edelmetallkatalysator, umfassend Platin, Palladium, Rhodium, Iridium,
Osmium oder Gold, mit Sauerstoff oxidativ gespalten wird. Die Vorteile
der Herstellung von Glyphosat aus N-substituierten Glyphosaten mittels
diesem Verfahen schließen
die Einfachheit des Verfahrens, die geringen Kosten des Oxidationsmittels (z.B.
Luft oder molekularer Sauerstoff) und die Lebensdauer des Katalysators
(d.h., eine geringe oder keine Deaktivierung des Katalysators über mehrere
Zyklen) ein.
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Im
Gegensatz zu den Verfahren gemäß dem Stand
der Technik zur oxidativen Spaltung von N-substituierten Glyphosaten
zur Herstellung von Glyphosat ist dieses Verfahren nicht auf die
Oxidation von PMIDA (welches zwei N-Carboxymethyl-Funktionalitäten aufweist)
begrenzt. Statt dessen kann dieses Verfahren auch zur Herstellung
von Glyphosat durch oxidative Spaltung von N-substituierten Glyphosaten
mit nur einer N-Carboxymethyl-Funktionalität verwendet werden. Daher wird
durch die Erfindung der Bereich der N-substituierten Glyphosate,
welche oxidiert werden können,
um Glyphosat herzustellen, erheblich erweitert. Dadurch wird wiederum
der Bereich der N-substituierten Glycine (ein Vorläufer für viele
N-substituierte Glyphosate), welche als Ausgangsmaterial für die Herstellung
von Glyphosat dienen können,
erheblich erweitert. Diese Erfindung ist auch nützlich, weil sie ein Verfahren
zur Herstellung von Glyphosat aus NMG, einem unerwünschten
Nebenprodukt der Kohlenstoff-katalysierten Oxidation von PMIDA,
bereitstellt.
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Die
N-substituierten Glyphosatreaktanten der vorliegenden Erfindung
besitzen die folgende Formel:
worin vorzugsweise R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Halogen, -PO
3H
2,
-SO
3H, -NO
2 oder
ein substituiertes oder unsubstituiertes Hydrocarbyl, welches von
-CO
2H verschieden ist, bedeuten; und worin
R
3, R
4 und R
5 unabhängig
voneinander Wasserstoff, ein substituiertes oder unsubstituiertes
Hydrocarbyl oder ein agronomisch annehmbares Kation bedeuten.
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So
wie hierin verwendet, ist der Begriff "Hydrocarbyl" definiert als ein Rest, welcher ausschließlich aus Kohlenstoff
und Wasserstoff besteht. Das Hydrocarbyl kann verzweigt oder unverzweigt
oder gesättigt
oder ungesättigt
sein und kann einen oder mehrere Ringe enthalten. Geeignete Hydrocarbylgruppen
schließen
Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- und Arylgruppen ein. Sie schließen auch
Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- und Arylgruppen ein, welche mit anderen
aliphatischen oder cyclischen Hydrocarbylgruppen, wie Alkaryl, Alkenaryl
und Alkinaryl, substituiert sind.
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Der
Begriff "substituiertes
Hydrocarbyl" ist
definiert als ein Hydrocarbyl, worin mindestens ein Wasserstoffatom
durch ein Atom, welches von Wasserstoff verschieden ist, substituiert
worden ist. Zum Beispiel kann das Wasserstoffatom durch ein Halogenatom
wie ein Chlor- oder Fluoratom ersetzt sein. Das Wasserstoffatom kann
alternativ durch ein Sauerstoffatom substituiert werden, um zum
Beispiel eine Hydroxygruppe, einen Ether, einen Ester, ein Anhydrid,
ein Aldehyd, ein Keton oder eine Carbonsäure zu bilden (außer, daß weder R1 noch R2 eine Carboxygruppe,
d.h. -CO2H, sein können). Das Wasserstoffatom
kann auch durch ein Stickstoffatom ersetzt werden, um eine Amid-
oder eine Nitrofunktionalität
zu bilden, obwohl die Substitution durch Stickstoff zur Bildung
einer Amin- oder
einer Nitrilfunktionalität
vorzugsweise vermieden werden sollte. Außerdem kann das Wasserstoffatom
durch ein Schwefelatom ersetzt werden, um zum Beispiel -SO3H zu bilden, obwohl die Substitution durch
Schwefel zur Bildung eines Thiols vermieden werden sollte.
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Es
sollte bekannt sein, daß R1 und R2 zusammengenommen
einen Ring bilden können.
Dieser Ring kann entweder ein Kohlenwasserstoffring oder ein Heterocyclus
sein, und mindestens ein Wasserstoff an dem Ring kann, wie oben
für substituierte
Hydrocarbyl-Funktionalitäten
beschrieben, substituiert sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bedeuten R1, R3,
R4 und R5 jeweils
Wasserstoff, und ist R2 ein lineares, verzweigtes
oder cyclisches Hydrocarbyl, welches bis zu 19 Kohlenstoffatome
enthält.
In einer mehr bevorzugten Ausführungsform
bedeuten R3, R4 und
R5 jeweils Wasserstoff, und der Rest -CHR1R2 hat die Bedeutung
Methyl (d.h. R1 und R2 sind
Wasserstoff), Isopropyl (d.h. R1 und R2 bedeuten -CH3),
Benzyl (d.h. R1 ist Wasserstoff und R2 bedeutet Phenyl) oder n-Pentyl (d.h. R1 bedeutet Wasserstoff und R2 ist
geradkettiges Hydrocarbyl mit 4 Kohlenstoffatomen).
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Viele
N-substituierte Glyphosatreaktanten können durch Phosphonomethylierung
der entsprechenden N-substituierten Glycine, deren Salze oder deren
Amide beispielsweise durch die folgende Reaktion hergestellt werden:
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Die
Phosphonomethylierung von sekundären
Aminen ist auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt und wird bei Redmore
D., Topics in Phosphorous Chemistry, Bd. 8, 515–585 (Griffith E.G. & Grayson M., Hrsg., John
Wiley & Sons,
1976); und in einem Kapitel mit dem Titel "α-Substituted
Phosphonates" bei
P. Mastalerz, Handbook of Organophosphorous Chemistry, 277–375 (Robert
Engel, Hrsg., Marcel Dekker, 1992), ausführlich besprochen.
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Mehrere
Verfahren können
für die
Herstellung von N-substituierten Glycinen und deren Salzen und Amiden
verwendet werden. In einer Ausführungsform
dieser Erfindung wird das N-substituierte Glycin durch die Kondensation
von Cyanwasserstoff Formaldehyd und N-substituierten Aminen, gefolgt
von der Hydrolyse zu dem N-substituierten Glycin oder einem Salz
hiervon, hergestellt:
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Diese
Reaktion ist als die Strekcer-Synthese bekannt. Die Strecker-Synthese
ist auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt und wird bei Dyker G.,
Angewandte Chemie, Int. Ausgabe in Englisch, Bd. 36, Nr. 16, 1700–1702 (1997),
beschrieben. Das erhaltene N-substituierte Glycin kann durch Umsetzung
mit Formaldehyd und phosphoriger Säure (H3PO3) in Gegenwart einer starken Säure in ein
N-substituiertes Glyphosat umgewandelt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung wird das N-substituierte Glycin durch Dehydrogenierung
eines N-substituierten Ethanolamins in Gegenwart einer Base (vorzugsweise
Natriumhydroxid) unter Bildung von Salzen der N-substituierten Glycine
hergestellt:
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Diese
Reaktion wird durch Franczyk in den US-Patenten Nrn. 5,292,936 und
5,367,112 sowie durch Ebner et al. in US-Patent Nr. 5,627,125 beschrieben.
Die N-substituierte Ethanolaminvorläufer kann auf mindestens zwei
Wegen hergestellt werden. Erstens können Ketone mit Monoethanolamin
in Gegenwart von Wasserstoff, einem Lösungsmittel und einem Edelmetallkatalysator
kondensiert werden. Diese Reaktion ist bei Cope A.C. und Hancock
E.M., J. Am. Chem. Soc. 64 (1942), 1503–1506, beschrieben. N-Substituierte
Ethanolamine können
auch durch Umsetzen eines monosubstituierten Amins (wie Methylamin)
mit Ethylenoxid unter Bildung des monosubstituierten Ethanolamins
hergestellt werden. Diese Reaktion wird durch Yoshida Y. in der
Japanischen Patentamneldung Nr. 95-141575 beschrieben. Das erhaltene
N-substituierte Glycinsalz kann durch Umsetzung mit Phosphortrichlorid
(PCl3) in Wasser und anschließend Abfiltrieren
des Salzes und Zugabe von Formaldehyd in ein N-substituiertes Glyphosat
umgewandelt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung wird das N-substituierte Glycin durch Kondensation
von N-substituierten Amiden, Formaldehyd und Kohlenmonoxid in Gegenwart
eines Katalysators hergestellt:
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Diese
Reaktion (d.h. Carboxymethylierung) wird durch Beller et al. in
der Europäischen
Patentanmeldung Nr. 0680948 und durch Knifton J.F., Applied Homogeneous
Catalysis, 159–168
(Cornils B. et al., Hrsg., VCH, Weinheim, Deutschland, 1996) beschrieben.
Das Produkt dieser Reaktion ist das N-Acetylderivat des N-substituierten
Glycins, welches zu dem N-substituierte Glycin hydrolysiert werden
kann. Das N-substituierte Glycin kann dann in das entsprechende
N-substituierte Glyphosat umgewandelt werden, indem es mit phosphoriger
Säure und
Formaldehyd in Gegenwart einer starken Säure umgesetzt wird, und die
Carbonsäure dann
durch Verfahren, welche auf dem Fachgebiet allgemein bekannt sind,
wie Destillation oder Membranabtrennung, entfernt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung wird das N-substituierte Glycin durch die reduktive Alkylierung
von Glycin, welche durch Umsetzung von Carbonylverbindungen mit
Glycin und Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators bewirkt wird,
hergestellt:
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Diese
Reaktion wird durch Sartori et al. in US-Patent Nr. 4,525,294 beschrieben.
Das N-substituierte Glycin kann durch Umsetzung mit Formaldehyd
und phosphoriger Säure
in Gegenwart einer starken Säure
in ein N-substituiertes Glyphosat umgewandelt werden.
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Diese
Erfindung stellt auch ein neues und nützliches Verfahren zur Umwandlung
von N-substituierten Glyphosaten, welche nicht durch die Phosphonomethylierung
von N-substituierten Glycinen abgeleitet werden, bereit. Zum Beispiel
ist dieses Verfahren zur Herstellung von Glyphosat aus NMG, einem
unerwünschten Nebenprodukt
der Kohlenstoff-katalysierten Oxidation von PMIDA, besonders nützlich.
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In 1 sind
die Verfaluen zur Herstellung von Glyphosat aus den oben besprochenen
Materialien zusammengefaßt.
Die in 1 verwendeten Symbole haben die üblichen
Bedeutungen, welche den Fachleuten bekannt sind.
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Um
den N-substituierten Glyphosatreaktanten zu oxidieren, wird er vorzugsweise
zuerst mit Wasser vermischt und dann zusammen mit einem Sauerstoff
enthaltenden Gas oder einer gelösten
Sauerstoff enthaltenden Flüssigkeit
in einen Reaktor eingebracht. In Anwesenheit eines Edelmetallkatalysators
wird der N-substituierte Glyphosatreaktant oxidativ in Glyphosat
und verschiedene Nebenprodukte umgewandelt:
worin
R
1, R
2, R
3, R
4 und R
5 wie oben definiert sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird der Katalysators anschließend
durch Filtration abgetrennt, und das Glyphosat wird dann mittels
Fällung,
zum Beispiel durch Abdampfen eines Teils des Wassers und Kühlen, isoliert.
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Die
Menge des N-substituierten Glyphosatreaktanten in dem wäßrigen Medium
beträgt
typischerweise 1 bis 80 Gew.-% ([Masse des N-substituierten Glyphosatreaktanten
gesamte Reaktionsmasse] × 100%).
Mehr bevorzugt beträgt
die Menge des N-substituierten Glyphosatreaktanten 5 bis 50 Gew.-%
und am meisten bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%. Vorzugsweise wird die
Umsetzung bei einer Temperatur von 50 bis 200°C durchgeführt. Mehr bevorzugt wird die
Umsetzung bei einer Temperatur von 70 bis 150°C und am meisten bevorzugt von
125 bis 150°C
durchgeführt.
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Der
Druck in dem Reaktor während
der Oxidation hängt
im allgemeinen von der verwendeten Temperatur ab. Vorzugsweise ist
der Druck ausreichend, um ein Kochen des Reaktionsgemisches zu verhindern. Falls
ein Sauerstoff enthaltendes Gas als Sauerstoffquelle verwendet wird,
ist der Druck ebenfalls ausreichend, um zu bewirken, daß sich der
Sauerstoff in dem Reaktionsgemisch in einer ausreichenden Rate löst, um die
gewünschte
Reaktionsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Der Druck ist vorzugsweise
mindestens gleich dem Atmosphärendruck.
Vorzugsweise beträgt
der Druck 30 bis 200 psig (207 bis 1379 kPa). Mehr bevorzugt, wenn
die Temperatur innerhalb des am meisten bevorzugten Bereichs von
125 bis 150°C
liegt, beträgt der
Druck 40 bis 100 psig (276 bis 689 kPa).
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Die
Sauerstoffquelle für
die Oxidationsreaktion kam ein Sauerstoff enthaltendes Gas oder
eine gelösten
Sauerstoff enthaltende Flüssigkeit
sein. Vorzugsweise ist die Sauerstoffquelle ein Sauerstoff enthaltendes Gas.
So wie hierin verwendet, ist ein "Sauerstoff enthaltendes Gas" irgendeine gasförmige Mischung,
enthaltend molekularen Sauerstoff, welche wahlweise ein oder mehrere
Verdünnungsmittel,
welche mit dem Sauerstoff oder dem Reaktanten oder dem Produkt unter
den Reaktionsbedingungen nicht reaktiv sind, enthalten kann. Beispiele
solcher Gase sind Luft, reiner molekularer Sauerstoff oder molekularer
Sauerstoff, welcher mit Helium, Argon, Neon, Stickstoff oder anderen
keinen molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen verdünnt ist. Vorzugsweise
bestehen mindestens etwa 20%, bezogen auf das Volumen, des Sauerstoff
entlaltenden Gases aus molekularem Sauerstoff, und mehr bevorzugt
bestehen mindestens etwa 50% des Sauerstoff enthaltenden Gases aus
molekularem Sauerstoff.
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Der
Sauerstoff kann durch irgendein herkömmliches Mittel in das Reaktionsmedium
in einer Weise eingebracht werden, welche die gelöste Sauerstoffkonzentration
in dem Reaktionsgemisch bei dem gewünschten Wert aufrechterhält. Falls
ein Sauerstoff enthaltendes Gas verwendet wird, wird es vorzugsweise
in das Reaktionsmedium in einer Weise eingebracht, welche den Kontakt
des Gases mit der Reaktionslösung
maximiert. Ein solcher Kontakt kann zum Beispiel durch Dispergieren
des Gases durch einen Diffusor wie eine poröse Glasfritte oder durch Sintern,
Schütteln
oder andere Verfahren, welche den Fachleuten bekannt sind, erhalten werden.
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Der
Sauerstoff wird vorzugsweise in das Reaktionsgemisch in einer Rate
eingeleitet, welche ausreichend ist, um die gelöste Sauerstoffkonzentration
auf einem endlichen Niveau zu halten. Mehr bevorzugt wird der Sauerstoff
in einer ausreichenden Rate eingeleitet, um eine Konzentration an
dem gelösten
Sauerstoff aufrechtzuerhalten, welche nicht größer als etwa 2,0 ppm ist, aber
in einer ausreichend hohen Konzentration, um die gewünschte Reaktionsgeschwindigkeit
beizubehalten. Es sollte angemerkt werden, daß der Sauerstoffpartialdruck
in dem Reaktor die Rate beeinflußt, in welcher der Sauerstoff
an das Reaktionsgemisch abgegeben wird, wobei der Sauerstoffpartialdruck
vorzugsweise 0,5 bis 10 atm (51 bis 1013 kPa) beträgt.
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Der
in dieser Erfindung verwendete Katalysator umfaßt ein Edelmetall, welches
aus Platin (Pt), Palladium (Pd), Rhodium (Rh), Iridium (Ir), Osmium
(Os) oder Gold (Au) gewählt
ist. Im allgemeinen werden Platin und Palladiumn mehr bevorzugt,
und wird Platin am meisten bevorzugt. Da Platin gegenwärtig am
meisten bevorzugt wird, betrifft ein großer Teil der folgenden Besprechung
die Verwendung von Platin. Es sollte jedoch selbstverständlich sein,
daß dieselbe
Besprechung im allgemeinen auf andere Edelmetalle und Kombinationen hiervon
zutrifft.
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Der
Edelmetallkatalysator kann trägerlos
sein, z.B. Platinschwarz, welches im Handel von verschiedenen Bezugsquellen
wie Aldrich Chemical Co., Inc., Milwaukee, WI; Engelhard Corp.,
Iselin, NJ; und Degussa Corp., Ridgefield Park, NJ, erhältlich ist.
Alternativ kann der Edelmetallkatalysator auf der Oberfläche eines Trägers wie
Kohlenstoff, Aluminiumoxid (Al2O3), Silica (SiO2),
Titandioxid (TiO2), Zirconiumdioxid (ZrO2), Siloxan oder Bariumsulfat (BaSO4), vorzugsweise Silica, Titandioxid oder
Bariumsulfat, abgeschieden sein. Geträgerte Metalle sind auf dem
Fachgebiet üblich
und können
im Handel von verschiedenen Bezugsquellen bezogen werden, z.B. 5%
Platin-auf-Aktivkohle, Aldrich Katalog Nr. 20,593-1; Platin-auf-Aluminiumoxidpulver,
Aldrich Katalog Nr. 31,132-4; Palladium-auf-Bariumsulfat (reduziert),
Aldrich Katalog Nr. 27,799-1; und 5% Palladium-auf-Aktivkohle, Aldrich
Katalog Nr. 20,568-0. Als Kohlenstoffträger werden im allgemeinen Graphitträger bevorzugt,
da solche Träger
dazu tendieren, eine größere Selektivität für Glyphosat
zu zeigen.
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Die
Konzentration des Edelmetallkatalysators auf der Oberfläche eines
Trägers
kann innerhalb weiter Grenzen variieren. Vorzugsweise liegt sie
im Bereich von 0,5 bis 20 Gew.-% ([Masse des Edelmetalls = Gesamtmasse
des Katalysators] × 100%),
mehr bevorzugt von 2,5 bis 10 Gew.-% und am meisten bevorzugt von 3
bis 7,5 Gew.-%. Bei Konzentrationen, welche größer als etwa 20 Gew.-% sind,
besteht die Tendenz, daß sich Edelmetallschichten
und -klumpen bilden. Somit stehen weniger Edelmetallatome auf der Oberfläche pro
Gesamtmenge des verwendeten Edelmetalls zur Verfügung, wobei die Tendenz besteht,
daß die
Aktivität
des Katalysators verringert wird, woraus eine unwirtschaftliche
Verwendung des kostenintensiven Edelmetalls resultiert.
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Das
Gewichtsverhältnis
des Edelmetalls zu dem N-substituierten Glyphosatreaktanten in dem
Reaktionsgemisch beträgt
vorzugsweise 1:500 bis 1:5. Mehr bevorzugt beträgt das Verhältnis 1:200 bis 1:10 und am meisten
bevorzugt 1:50 bis 1:10.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine elektroaktive molekulare Spezies (d.h., eine molekulare
Spezies, die mittels Elektronentransfer reversibel oxidiert oder
reduziert werden kann) auf dem Edelmetallkatalysator adsorbiert.
Im Einklang mit dieser Erfindung ist entdeckt worden, daß die Selektivität und/oder der
Umsatz des Edelmetallkatalysators durch die Anwesenheit der elektroaktiven
molekularen Spezies verbessert werden kann, insbesondere, wenn der
Katalysator verwendet wird, um die Oxidation von NMG zur Bildung
von Glyphosat zu bewirken. In diesem Fall ist die elektroaktive
molekulare Spezies vorzugsweise hydrophob und besitzt ein Oxidationspotential
(E1/2) von mindestens etwa 0,3 Volt vs.
SCE (gesättigte
Kalomelelektrode). Viele solche Oxidationspotentiale können der
Literatur entnommen werden. Eine Zusammenstellung, welche das Oxidationspotential
und die Reversibilität
für eine
große
Anzahl von elektroaktiven molekularen Spezies angibt, ist in Encyclopedia
of Electrochemistry of the Elements (Bard A. und Lund H., Hrsg.,
Marcel Dekker, New York, wobei die Veröffentlichungsdatumsangaben
zwischen den Bänden
variieren) zu finden. Spezifische Referenzen, welche die Oxidationspotentiale
für elektroaktive
molekulare Spezies angeben, sind: für Triphenylmethan – Perichon
J., Herlem M., Bobilliart F. und Thiebault A., Encyclopedia of Electrochemistry of
the Elements, Bd. 11, S. 163 (Bard A. und Lund H., Hrsg., Marcel
Dekker, New York, NY, 1978); für
N-Hydroxyphthalimid – Masui
M., Ueshima T., Ozaki S., J. Chem. Soc. Chem. Commun., 479–480 (1983);
für Tris(4-bromphenyl)amin – Dapperheld
S., Steckhan E., Brinkhaus K., Chem. Ber. 124 (1991), 2557–2567; für 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxid – Semmelhack
M., Chou C. und Cortes D., J. Am. Chem. Soc. 105 (1983), 4492–4494; für 5,10,15,20-Tetralcis(pentafluorphenyl)-21H,23H-porphin-eisen-(III)-chlorid – Dolphin
D., Traylor T. und Xie L., Acc. Chem. Res. 30 (1997), 251–259; und
für verschiedene
Porphyrine – Fuhrhop
J.H., Porphyrins and Metalloporphyrins 593 (Smith K., Hrsg., Elsevier,
New York, 1975).
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Elektroaktive
molekulare Spezies sind auch in Zusammenhang mit der Oxidation von
N-Isopropylglyphosat zur Bildung von Glyphosat nützlich. In diesem Zusammenhang
wird vorzugsweise eine elektroaktive molekulare Spezies auf einem
Edelmetallkatalysator auf einem Graphitkohlenstoff-Träger adsorbiert.
Es ist festgestellt worden, daß die
elektroaktive molekulare Spezies in Anwesenheit des Graphitkohlenstoff-Trägers die
Selektivität
des Edelmetallkatalysators für
Glyphosat erhöht.
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Beispiele
allgemein geeigneter elektroaktiver molekularer Spezies schließen Triphenylmethan;
N-Hydroxyphthalimid; 5,10,15,20-Tetrakis(pentafluorphenyl)-21H,23H- porphin-eisen(III)-chlorid
(abgekürzt "Fe(III)TPFPP-Chlorid"); 2,4,7-Trichlorfluoren;
Tris(4-bromphenyl)amin; 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxid (zuweilen
bezeichnet als "TEMPO"); 5,10,15,20-Tetraphenyl-21H,23H-porphin-eisen(III)-chlorid
(zuweilen bezeichnet als "Fe(III)TPP-Chlorid"); 4,4'-Difluorbenzophenon;
5,10,15,20-Tetraphenyl-21H,23H-porphin-nickel(II)
(zuweilen bezeichnet als "(Ni(II)TPP"); und Phenothiazin
ein. Falls der Edelmetallkatalysator verwendet wird, um die Oxidation
von NMG zu Glyphosat zu katalysieren, schließen die am meisten bevorzugten
elektroaktiven molekularen Spezies N-Hydroxyphthalimid; Tris(4-bromphenyl)amin;
TEMPO; Fe(III)TPP-Chlorid; und Ni(II)TPP ein.
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Elektroaktive
molekulare Spezies können
mittels verschiedener Verfahren, die im allgemeinen auf dem Fachgebiet
bekannt sind, auf dem Edelmetallkatalysator adsorbiert werden. Die
elektroaktive molekulare Spezies kann getrennt von dem Edelmetallkatalysator
direkt zu dem Oxidationsreaktionsgemisch zugegeben werden. Zum Beispiel
kann 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxid ("TEMPO") zu dem Reaktionsgemisch zugegeben
werden, ohne daß es
erst auf dem Edelmetallkatalysator adsorbiert wird, wie in Beispiel
13 veranschaulicht ist. Mittels dieses Verfahrens wird die elektroaktive
molekulare Spezies auf dem Edelmetallkatalysator adsorbiert, während sie
sich in dem Reaktionsgemisch befindet. Alternativ wird die elektroaktive
molekulare Spezies vor der Zugabe zu dem Oxidationsreaktionsgemisch
auf dem Edelmetallkatalysator adsorbiert. Im allgemeinen kann die
elektroaktive molekulare Spezies zum Beispiel mittels Flüssigphasendeposition
oder Gasphasendeposition auf dem Katalysator adsorbiert werden.
Beispiel 8 veranschaulicht die Verwendung der Flüssigphasendeposition zur Adsorption
der elektroaktiven molekularen Spezies.
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Die
Oxidationsreaktion wird vorzugsweise in einem Batchreaktor durchgeführt, so
daß der
Reaktionsansatz darin belassen werden kann, bis die Umwandlung in
Glyphosat beendet ist. Jedoch können
auch andere Arten von Reaktoren (z.B. kontinuierlich gerührte Tankreaktoren)
verwendet werden, wobei aber vorzugsweise: (1) ein ausreichender
Kontakt zwischen dem Sauerstoff, dem N-substituiertem Glyphosatreaktanten und
dem Katalysator; und (2) eine hinreichende Retentionszeit für eine wesentliche
Umwandlung des N-substituierten Glyphosatreaktanten zu Glyphosat
vorgesehen werden sollte.
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Es
sollte angemerkt werden, daß diese
Erfindung die Möglichkeit
vorsieht, N-substituierte Glyphosate in Gegenwart anderer chemischer
Spezies, welche im Verlauf von bereits bekannten Verfahren zur Herstellung von
Glyphosat entstehen können,
zu oxidieren. Zum Beispiel sieht diese Erfindung die Möglichkeit
vor, NMG in Gegenwart von Phosphorsäure oder phosphonomethylierten
Spezies, welche Nebenprodukte der Kohlenstoff-katalysierten Oxidation
von PMIDA sind, wie Aminomethylphosphonsäure ("AMPA"),
N-Metbylaminomethylphosphonsäure
("MAMPA") und Glyphosat,
zu oxidieren.
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Es
sollte weiterhin bekannt sein, daß dieser Reaktionsprozess durchgeführt werden
kann, wenn eine substöchiometrische
Menge (d.h. weniger als ein Äquivalent)
einer Base in dem Reaktionsgemisch vorhanden ist. Jedoch kann die
Anwesenheit der Base im Hinblick auf die Selektivität unter
gewissen Reaktionsbedingungen nachteilig sein.
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Beispiele
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Allgemeines
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Die
meisten der nachstehenden Beispiele beschreiben die Oxidation von
NMG zur Bildung von Glyphosat. Zusätzlich zu Glyphosat können auch
MAMPA und Phosphorsäure
(H3PO4) gebildet
werden. Ferner kann das Glyphosatprodukt unter Bildung von AMPA
weiter oxidiert werden. Dies ist in 2 zusammengefaßt.
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Für die Analyse
der Produkte, die sich während
den Reaktionen, welche in den folgenden Beispielen besprochen werden,
bildeten, wurde eine Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie ("HPLC") verwendet. Auch wurde
eine Ionenaustauschtrennung verwendet, und die Analyten wurden mittels
eines UV/Licht-Nachweises nach einer Nachsäulenreaktion unter Bildung
eines Phosphomolybdänkomplexes
nachgewiesen. Diese Methode kann zwischen NMG, Glyphosat und Phosphorsäure, aber
nicht zwischen einem AMPA- und
MAMPA-Co-Eluat unterscheiden. Da AMPA und MAMPA bezogen auf eine
Molbasis denselben Empfindlichkeitsfaktor aufweisen, kann die Summe
der AMPA- und MAMPA-Konzentrationen zuverlässig bestimmt werden. Dieser
Wert wird in den nachstehenden Beispielen als (M)AMPA angegeben.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht eine typische Synthese von NMG. Etwa 89,9
g Sarcosin (1,00 Mol), 82,0 g phosphorige Säure (1,0 Mol) und 110 g konzentrierte
Salzsäure
wurden vermischt und in einem 130°C-Ölbad unter
Rückfluß gekocht.
Anschließend
wurden 89,3 g 37%iges Formalin (1,1 Mol) über 20 Minuten zugetropft,
und die Umsetzung wurde für
weitere 85 Minuten fortgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt ergab ein NMR
die folgende Produktverteilung (auf einer Molbasis): 89,9% NMG,
2,1% phosphorige Säure,
1,9% Phosphorsäure,
0,4% Hydroxymethylphosphonsäure
und 5,7% eines unbekannten Produkts (NMR: Triplett, 8,59 ppm). Nach
dem Kühlen
auf Raumtemperatur wurden 40 g Natriumhydroxid, gefolgt von 250
g Wasser, zugegeben. Dies resultierte in der Bildung eines weißen Niederschlags,
der anschließend
durch Filtration gewonnen und mittels HPLC untersucht wurde. Die
erhaltene Gesamtausbeute an NMG betrug 70,5%, bezogen auf die verwendete
Menge an Sarcosin und phosphoriger Säure.
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Andere
N-Alkylglyphosate können
auch in ähnlicher
Weise hergestellt werden.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Umwandlung von NMG in Glyphosat unter
Verwendung eines Pt-Katalysators und von Sauerstoff.
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Etwa
10,0 g NMG, 140 g Wasser und 1 g Platinschwarz (Aldrich Chemical
Co., Inc., Milwaukee, WI) wurden in einem Rundkolben (ausgestattet
mit einem wassergekühlten
Rückflußkondensator)
vereinigt und in ein 150°C-Ölbad eingetaucht.
Während
die Lösung
gerührt
wurde, wurde für
4 Stunden Sauerstoff durchsprudelt,. Am Ende dieses Zeitraums ergab
eine HPLC-Analyse die folgende Produktverteilung (auf einer Molbasis):
86,4% Glyphosat, 8,7% NMG, 2,2% (M)AMPA und 2,7% Phosphorsäure. Nach
dem Kühlen
auf Raumtemperatur fiel das Glyphosat aus der Lösung aus.
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In
einem zweiten Experiment wurde eine Mischung aus 10,0 g NMG, 2,0
g Platinschwarz und ausreichend Wasser, um das Gesamtvolumen der
Mischung auf 200 ml einzustellen, für 2 Stunden und 40 Minuten bei
einer Temperatur von 80°C
gerührt,
während
Sauerstoff bei einem Druck von einer Atmosphäre durchsprudelt wurde. Die
Analyse des Reaktionsgemisches ergab die folgende Produktverteilung
bezogen auf eine Molbasis: 85,4% Glyphosat, 8,1% Phosphorsäure und
6,5% unbekannte Komponenten. Es wurde kein NMG nachgewiesen.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Umwandlung von N-Isopropylglyphosat
in Glyphosat unter Verwendung eines Pt-Katalysators und von Sauerstoff.
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Etwa
1,0 g N-Isopropylglyphosat, 10 g Wasser und 0,3 g Platinschwarz
(Aldrich Chemical Co., Inc., Milwaukee, WI) wurden in einem Rundkolben
(ausgestattet mit einem wassergekühlten Rückflußkondensator) vereinigt und
in ein 80°C-Ölbad eingetaucht.
Ein Sauerstoffstrom wurde an der Reaktionsoberfläche für 18 Stunden eingeleitet, während die
Lösung
gerührt
wurde. Am Ende dieses Zeitraums ergab ein 31P-NMR
die folgende Produktverteilung (auf einer Molbasis): 91 % Glyphosat,
1 % Aminophosphonsäure,
6% Phosphorsäure
und 2% eines unbekannten Produkts (15,0 ppm). Nach dem Kühlen auf
Raumtemperatur fiel das Glyphosat aus der Lösung aus.
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Beispiel 4
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Verschiedene
N-Alkylglyphosate wurden unter denselben Bedingungen, wie in Beispiel
3 beschrieben, verwendet, um Glyphosat herzustellen. Mit anderen
Worten war der einzige Parameter, welcher variiert wurde, der Rest
R' in der folgenden
Formel:
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Tabelle
1 zeigt die verwendete Alkylgruppe (d.h. R'), sowie die Umwandlung und die Selektivität für Glyphosat. Tabelle
1 Verwendung
verschiedener N-Alkylglyphosate zur Herstellung von Glyphosat
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Umwandlung von NMG in Glyphosat unter
Verwendung von trägerfreiem
Platin und einer Vielzahl von Katalysatoren, bei denen das Platin
auf einem kohlenstofffreien Träger dispergiert
ist.
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Etwa
1,0 g NMG, 10 g Wasser und 2,0 g 5% Platin-auf-Bariumsulfat wurden
in einem Rundkolben (ausgestattet mit einem wassergekühlten Rückflußkondensator)
vereinigt und in ein 95°C-Ölbad eingetaucht. Während die
Lösung
gerührt
wurde, wurde für
23 Stunden Sauerstoff durch den Reaktionsansatz gesprudelt. Am Ende
dieses Zeitraums ergab eine HPLC-Analyse die folgende Produktverteilung
(auf einer Molbasis): 78,2% Glyphosat, 2,4% NMG, 9,4% (M)AMPA und
10,0% Phosphorsäure.
Nach dem Kühlen
auf Raumtemperatur fiel das Glyphosat aus der Lösung aus.
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In
einem anderen Experiment wurden die Daten in der Tabelle 2 durch
Erhitzen einer Mischung, enthaltend 1 g NMG, 20 ml Wasser und eine
ausreichende Menge an dem Katalysator, um 5 mg Platinmetall vorzusehen,
in einem magnetisch gerührten
Rundkolben, ausgestattet mit einem Rückflußkondensator, auf Rückflußtemperatur
erhalten. Unter Verwendung einer Kanüle wurde für 5 Stunden Sauerstoff durchsprudelt.
Der Katalysator wurde anschließend
durch Filtration entfernt, und das Filtrat wurde mittels HPLC analysiert.
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Wie
in Tabelle 2 gezeigt, wurden zwei Platinschwarz-Katalysatoren getestet.
Der Engelhard V2001 (Engelhard Corp., Iselin, NJ)-Katalysator weist
eine viel kleinere Oberfläche
als der Platinschwarz-Katalysator von Aldrich (Aldrich Chemical
Co., Inc., Milwaukee, WI) auf. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist,
zeigte der Engelhard V2001-Katalysator
mit seiner geringeren Oberfläche
eine geringere Selektivität
bzw. Umwandlung, selbst wenn eine 30 mal größere Menge des Engelhard-Katalysators
(d.h. 150 mg) im Vergleich zu dem Aldrich-Katalysator (d.h. 5 mg)
verwendet wurde.
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-
Ein
drittes Experiment wurde durchgeführt, welches veranschaulicht,
daß Aluminiumoxid
und Siloxane (Deloxan; Degussa Corp., Ridgefield Park, NJ) als Träger für den Metallkatalysator
verwendet werden können. Die
folgenden Experimente wurden über
Nacht bei 95°C
und 1 atm unter Verwendung einer ausreichenden Menge des Katalysators,
welche 0,1 g Platinmetall entspricht, sowie 1 g NMG und 10 ml Wasser
durchgeführt. Über eine
Kanüle
wurde Sauerstoff in 50 sccm (d.h. Standard-cm3 pro
min) eingeleitet. Die erhaltene Lösung wurde filtriert und mittels
HPLC analysiert, und die Konzentration an gelöstem Platin wurde mittels einer
induktiv gekoppelten Plasmamassenspektrometrie analysiert. Die Daten
sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Verwendung von Palladium anstelle von
Platin als ein Katalysator für
die Oxidation von NMG zu Glyphosat. Eine Lösung, bestehend aus 3,0 g NMG,
0,3 g Palladiumschwarz und 57 g Wasser, wurde an der Luft über ein
Wochenende mittels eines wassergekühlten Rückflußkondensators unter Rückfluß gekocht.
Eine NMR-Analyse ergab die folgende Produktverteilung: 97,2% NMG,
2,8% Glyphosat und 0,05% Phosphorsäure.
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Beispiel 7
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Dieses
Beispiel zeigt, daß Katalysatoren,
bestehend aus Graphitkohlenstoffträgern und imprägniert mit
Platin, eine größere Selektivität für Glyphosat
im Verhältnis
zu Katalysatoren, bestehend aus nicht-graphitischen Kohlenstoffträgern und
imprägniert
mit Platin, aufweisen. Dieses Beispiel zeigt auch, daß weniger MAMPA
und AMPA gebildet werden, wenn Katalysatoren, bestehend aus Graphitkohlenstoffträgern und
imprägniert
mit Platin, verwendet werden.
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Das
folgende Beispiel beschreibt die Ergebnisse der Oxidierung von NMG
unter Verwendung von Katalysatoren, bestehend aus Platin, welches
auf einem handelsüblichen
Kohlenstoffträger
dispergiert ist. F106-Kohlenstoff und der Platin/F106-Kohlenstoff-Katalysator
sind von Degussa Corp. (Ridgefield Park, NJ) erhältlich. Sibunit-Kohlenstoff
wird, wie durch Surovikin et al. in US-Patent 4,978,649 beschrieben,
hergestellt und kann vom Boreskov Institute of Catalysis in Novosibirsk,
Rußland,
bezogen werden, so wie auch auf Sibunit-Kohlenstoff geträgerte Platin-Katalysatoren.
Der in diesem Beispiel verwendete Katalysator wurde jedoch aus dem
Kohlenstoff selbst durch Imprägnieren
mit Platinsalzen, gefolgt von einer Reduktion mit Natriumborhydrid,
hergestellt, welches ein Standardverfahren für die Herstellung von geträgerten Platin-Katalysatoren
ist. Die allgemeine Darstellung von Platin auf einem Kohlenstoffträger ist
auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt und wird zum Beispiel bei
Stiles A.B., Catalyst Supports and Supported Catalysts, Theoretical
and Applied Concepts (Butterworths, Boston, MA, 1987); und in einem
Kapitel von Moss R.L. in Experimental Methods in Catalytic Research,
Bd. 2, Kapitel 2, S. 43–94
(Anderson R.B. & Dawson
P.T., Hrsg., Academic Press, New York, NY, 1976) beschrieben. Der
20% Pt/Vulcan XC-72R-Kohlenstoff-Katalysator wird durch Johnson-Matthey hergestellt
und kann durch Alfa/Aesar (Ward Hill, MA) bezogen werden. Diese
drei Kohlenstoffe sind jeweils nicht graphitisch, etwas graphitisch
und praktisch vollständig
graphitisch.
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Etwa
100 mg des Katalysators (außer,
falls angegeben), 10 ml Wasser und 1 g NMG wurden für 4 Stunden
unter Rückfluß gekocht,
während
mittels einer Kanüle
Sauerstoff durchsprudelt wurde. Der Reaktionsansatz wurde dann filtriert
und mittels HPLC analysiert. Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse.
-
-
Beispiel 8
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die verbesserten Selektivitäten, welche
erreicht werden können,
wenn eine elektroaktive molekulare Spezies auf einem Edelmetallkatalysator
adsorbiert wird. Sämtliche
der auf Platinschwarz adsorbierten elektroaktiven molekulare Spezies
in diesem Beispiel machen eine Oxidation und eine Reduktion durch
einen Elektronentransfer durch. Somit wird hierin die Behandlung
von Platin enthaltenden Katalysatoren mit sowohl elektroaktiven
molekularen Spezies als auch mit deren oxidativen Vorläufern veranschaulicht.
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Dieses
Experiment wurde durch Erhitzen auf Rückflußtemperatur einer Mischung,
enthaltend 1 g NMG, 20 ml Wasser und 50 mg Platinmetall, in einem
magnetisch gerührten
Rundkolben, ausgestattet mit einem Rückflußkondensator, durchgeführt. Unter
Verwendung einer Kanüle
wurde für
5 Stunden Sauerstoff durchsprudelt. Der Katalysator wurde anschließend durch
Filtration entfernt, und das Filtrat wurde mittels HPLC analysiert.
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Um
die organisch behandelten Katalysatoren herzustellen, wurden 0,5
g Platinschwarz (Aldrich Chemical Co., Inc., Milwaukee, WI) zu einer
Lösung
von 25 mg des toxischen Stoffes (d.h., der elektroaktiven molekularen
Spezies) in 50 ml wasserfreiem Acetonitril zugegeben. Die Mischung
wurde in einem Erlenmeyerkolben für 4 Tage verschlossen stehen
gelassen, mit der Ausnahme, daß der
4,4'-Difluorbenzophenon-Katalysator
dieser Lösung
nur für
einen Tag ausgesetzt wurde. Der Katalysator wurde anschließend durch
Filtration gewonnen, mit Acetonitril und Diethylether gewaschen
und über
Nacht luftgetrocknet.
-
Der
2,4,7-Trichlorfluoren-Katalysator wurde hergestellt unter Verwendung
von 0,3 g Pt-Schwarz und 30 ml einer Lösung, bestehend aus 834,5 ppm
2,4,7-Trichlorfluoren in Acetonitril/1%ige CH2Cl2-Lösung
(um das Auflösen
der elektroaktiven molekularen Spezies zu erleichtern), welche man
bei Raumtemperatur verdampfen ließ. Der Katalysator wurde anschließend mit
Ethanol gewaschen und luftgetrocknet.
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Die
anorganisch behandelten Katalysatoren wurden durch Vereinigen von
0,50 g Pt-Schwarz, 50 ml Tetrahydrofuran und entweder 25 oder 100
mg der anorganischen elektroaktiven molekularen Spezies und Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur in einem verschlossenen 125 ml-Erlenmeyerkolben
hergestellt. Der Katalysator wurde durch Filtration gewonnen, mit
Diethylether gewaschen und über
Nacht luftgetrocknet.
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Die
verwendeten anorganischen Spezies, welche alle von Aldrich Chemical
(Milwaukee, WI) erhältlich sind,
waren:
- 1. 5,10,15,20-Tetrakis(pentafluorphenyl)-21H,23H-porphin-eisen(III)-chlorid
(abgekürzt
als "Fe(III)TPFPPP-Chlorid" in Tabelle 5). Für die Herstellung
des Katalysators wurden etwa 25 mg verwendet.
- 2. 5,10,15,20-Tetraphenyl-21H,23H-porphin-eisen(III)-chlorid
(abgekürzt
als "Fe(III)TPP-Chlorid" in Tabelle 5). Für die Herstellung
des Katalysators wurden etwa 25 mg verwendet.
- 3. 5,10,15,20-Tetraphenyl-21H,23H-porphin-nickel(II) (abgekürzt als "Ni(II)TPP" in Tabelle 5). Für die Herstellung
des Katalysators wurden etwa 25 mg verwendet.
- 4. Ruthenium-tris(2,2'-bipyridin)dichlorid
(abgekürzt
als "[Ru(bpy)3]Cl2" in Tabelle 5). Für die Herstellung
des Katalysators wurden etwa 100 mg verwendet.
- 5. Ferrocen. Für
die Herstellung des Katalysators wurden etwa 100 mg verwendet.
-
Falls
verfügbar,
sind in Tabelle 5 die Literaturdaten für das Oxidationspotential (E1/2) der elektroaktiven molekularen Spezies
angegeben. Dieses Beispiel veranschaulicht, daß elektroaktive molekulare
Spezies, welche in Wasser relativ löslich sind (z.B. Ferrocen und "[Ru(bpy)3]Cl2), hinsichtlich der Erhöhung der Selektivität für Glyphosat
weniger wirksam sind. Dieses Beispiel zeigt auch, daß hydrophobe
elektroaktive molekulare Spezies die Selektivität des Katalysators erhöhen. Elektroaktive
molekulare Spezies mit Oxidationspotentialen, welche negativer als
etwa + 0,3 V vs. SCE sind, vermindern im allgemeinen die Umsetzung.
Folglich kann die bevorzugte elektroaktive molekulare Spezies zur
Erhöhung
der Selektivität
und der Umsetzung einer NMG-Oxidation entweder organisch oder anorganisch
sein, wobei sie aber hydrophob sein sollte und Oxidationspotentiale,
welche positiver als etwa 0,3 Volt vs. SCE sind, aufweisen sollte.
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-
Beispiel 9
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung einer elektroaktiven molekularen
Spezies auf die durch Platin katalysierte Oxidation von N-Isopropylglyphosat
unter Verwendung des im Handel erhältlichen 20% Pt-auf-Vulcan
XC-72R-Kohlenstoff-Katalysators (hergestellt durch Johnson-Matthey
und erhältlich
von Alfa/Aesar (Ward Hill, MA)). Der handelsübliche Katalysator wurde zusammen
mit einem Katalysator, der mit zwei elektroaktiven molekularen Spezies
(N-Hydroxyphthalimid und Triphenylmethan) imprägniert worden war, getestet.
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Diese
Katalysatoren wurden verwendet, um N-Isopropylglyphosat durch das
im vorherigen Beispiel beschriebene Verfahren zu oxidieren. Anstelle
von NMG wurde etwa 1 g N-Isopropylglyphosat verwendet. Die in Tabelle
6 gezeigten Ergebnisse zeigen, daß elektroaktive molekulare
Spezies die Selektivität
von Platin-auf-Kohlenstoff-Katalysatoren für diese Reaktion verbessern.
Modifizierungsmittel mit weniger positiven Oxidationspotentialen
wie Triphenylmethan scheinen wirksamer zu sein als solche, welcher
positivere Oxidationspotentialen aufweisen, wie N-Hydroxyphthalimid.
Dieses Beispiel zeigt auch, daß die
Verwendung von Graphitträgern
für Platin
im Hinblick auf die Unterdrückung
unerwünschter
Nebenreaktionen bei N-Isopropylglyphosat-Oxidationen weniger wirksam
als im Falle von NMG ist.
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Beispiel 10
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Dieses
Beispiel veranschaulicht, daß sowohl
die Selektivität
als auch die Umsetzung durch Minimierung der Konzentration an gelöstem Sauerstoff
verbessert werden können.
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In
einem 300 mg-316-Edelstahl-Autoklavreaktor wurden 4,4 g NMG mit
1 g Platinschwarz in 145 g deionisiertem Wasser vereinigt. Das Reaktionsgemisch
wurde bei 60 psig (414 kPag) auf 70°C erhitzt, und unter starkem
Mischen wurde für
4 Stunden ein Stickstoff/Sauerstoff-Gemisch durchsprudelt. Die Konzentration
an gelöstem
Sauerstoff wurde mittels einer Orbisphere-Sonde für gelösten Sauerstoff,
welche auf einen Ablesewert von 26,4 ppm O
2 bei
70°C/60
psig (414 kPag) Luftsättigung
kalibriert wurde, gemessen und durch Variieren der N
2/O
2-Mischung kontrolliert. Zwei Versuche wurden
durchgeführt,
wobei die gelöste
O
2-Konzentration bei 2–3 ppm bzw. 10 ppm gehalten
wurde. Eine HPLC-Analyse des Reaktionsgemisches bei 2 h und 4 h
ergab die in Tabelle 7 gezeigten Ergebnisse. Tabelle
7 Minimierung
der gelösten
Sauerstoffkonzentration während
der NMG-Oxidation
-
Beispiel 11
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die durch Platin katalysierte Oxidation
von N-substituierten Glyphosaten, worin der Substituent an dem Stickstoffatom
andere Atome als Kohlenstoff oder Wasserstoff enthält. Insbesondere
beschreibt es die Oxidation von Glyphosin (-HO2CCH2N(CH2PO3H2)2) und N-Hydroxyethylglyphosat,
welche durch die Phosphonomethylierung von Glycin bzw. N-Hydroxyethylglycin
durch Umsetzen mit Formaldehyd und phosphoriger Säure in Gegenwart
von Hitze und einer starken Säure,
wie allgemein bei Redmore D., Topics in Phosphorous Chemistry, Bd.
8, 515–585
(Griffith E.G. & Grayson
M., Hrsg., John Wiley & Sons,
1976); und in einem Kapitel mit dem Titel "α-Substituted
Phosphonates" bei
Mastalerz P., Handbook of Organophosphorus Chemistry, 277–375 (Robert
Engel, Hrsg., Marcel Dekker, 1992), veranschaulicht, hergestellt.
Etwa 1 g des Substrats, 20 ml Wasser und 50 mg Platinschwarz wurden
in einem Rund kolben vereinigt. Die Oxidation wurde durch dasselbe
Verfahren bewirkt, welches für
die Oxidation von NMG in Beispiel 8 verwendet wurde. Die Produktverteilung
wurde mittels eines 31P-NMR analysiert.
74,9% des Glyphosins wurden mit einer Selektivität für Glyphosat von 50,2% oxidiert.
Das andere Hauptprodukt war Bis(phosphonomethyl)amin (-HN(CH2PO3H2)2), welches etwa 39,1 % des oxidierten Glyphosins
ausmachte. Geringe Mengen an AMPA und an nicht identifizierten Produkten
wurden ebenfalls nachgewiesen. Die Verwendung des in Beispiel 8
beschriebenen Platinschwarz-Katalysators, welcher mit Tris(4-bromphenyl)amin
behandelt wurde, resultierte in einer Erhöhung der Umsetzung auf 86,8%,
wobei aber keine Veränderung
der Selektivität
beobachtet wurde.
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Die
Oxidation von N-Hydroxyethylglyphosat ergab eine 46,7%ige Oxidation
des Substrats und eine Produktverteilung von 61,2% Glyphosat, 22,4%
N-Hydroxyethylaminomethylphosphonsäure und 16,3% Phosphorsäure.
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Beispiel 12
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Raten und Selektivitäten, welche
durch Durchführen
der Oxidation von NMG über
Platinschwarz bei erhöhter
Temperatur erreichbar sind, sowie die Tatsache, daß keine
Deaktivierung des Katalysators über
sieben Zyklen nachweisbar ist.
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Eine
300 ml-Glasdruckflasche wurde mit einem Thermoelement und zwei Sinterfiltern
ausgestattet. Einer der Filter, welcher etwa 0,5 inch (12,7 mm)
oberhalb der Mitte des Bodens der Flasche angeordnet war, wurde
für die
Gasdispersion verwendet. Der zweite Filter, welcher etwa 1 inch
vom Boden aus und nicht in der Mitte angeordnet war, wurde für die Entnahme
von Flüssigkeiten
verwendet. Ein Gasaustrittsrohr, welches mit einem Gegendruckregler
verbunden war und derart eingestellt wurde, daß der Druck bei 50 psig (345
kPa) gehalten wurde, wurde ebenfalls vorgesehen. Etwa 60 g NMG wurden
zusammen mit 3 g Platinschwarz von Aldrich Chemical (Milwaukee,
WI) und 180 ml Wasser mit einem Rührstäbchen in den Behälter eingebracht.
Die Flasche wurde in ein Ölbad
eingetaucht, magnetisch gerührt
und unter einem langsamen Stickstoffstrom erhitzt, bis die Innentemperatur
einen Wert von 125°C
erreichte, wobei eine homogene Lösung
erhalten wurde. Anschließend
wurden Sauerstoff und Stickstoff in Raten von 1,5 bzw. 0,5 slpm
(d.h. Standardliter pro min) für 30
Minuten durch das Reaktionsgemisch gesprudelt, gefolgt von einer
weiteren Umsetzung für
30 Minuten bei einer Durchflußrate
von 1 slpm für
Sauerstoff bzw. Stickstoff und schließlich 30 Minuten bei einer
Stickstoff-Durchflußrate
von 1,5 slpm und einer Sauerstoff-Durchflußrate von 0,5 slpm. Das Rühren wurde
fortgesetzt, und die Mischung blieb während des gesamten Zeitraums
von 90 Minuten homogen. Anschließend wurde ein langsamer Stickstoffstrom
aufgebaut, um den Druck aufrechtzuerhalten. Die Inhalte der Flasche
wurden über
die Fritte für
die Flüssigkeitsentnahme
entnommen, wobei der Katalysator in der Flasche zurückblieb. Etwa
100 ml Wasser wurden über
die Fritte injiziert und dann entnommen, um die Rückstände der
Umsetzung zu entfernen. Die Flasche ließ man dann abkühlen. Wiederum
wurden 60 g NMG und 180 ml Wasser zugegeben, und der Zyklus wurde
wiederholt. Sieben solche Zyklen wurden durchgeführt, wobei die in Tabelle 8
gezeigten Ergebnissen erhalten wurden.
-
Die
Platinkonzentrationen in der Lösung
am Ende des Versuchs variierten von 0,3 bis 1,1 ppm nach dem ersten
Zyklus, wie mittels einer induktiv gekoppelten Plasmamassenspektroskopie
bestimmt wurde. Obgleich eine höhere
Menge an Platin während
des ersten Zyklus in die Lösung
ausgewaschen wurde (d.h., die Konzentration an dem gelösten Platin
betrug 4,2 ppm), wird angenommen, daß es sich bei dem größtem Teil des
verlorengegangenen Platins vorwiegend um nichtreduziertes Platin
auf der Oberfläche
des Platinschwarz handelte. Tabelle
8 Wiederholte
Oxidation von NMG über
Pt-Schwarz bei 125°C
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Beispiel 13
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Selektivitäten, welche erreicht werden
können,
wenn N-Alkylglyphosate bei niedrigen Sauerstoffzufuhrraten und einer
moderaten Umsetzung oxidiert werden, falls eine elektroaktive molekulare
Spezies wie TEMPO (d.h. 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxid) zu
dem Reaktionsgemisch zugegeben wird. Es ist keine Vorbehandlung
des Katalysators erforderlich. Dieses Beispiel veranschaulicht weiterhin,
daß sich
die Umsetzung in den ersten wenigen Zyklen verbessert, wenn die
elektroaktive molekulare Spezies zu der Mischung zugegeben wird.
Schließlich
veranschaulicht dieses Beispiel, daß die elektroaktive molekulare
Spezies das Ausmaß des
Edelmetallverlustes verringert.
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Etwa
60 g NMG, 180 ml Wasser, 3 g Platinschwarz (Aldrich Chemical, Milwaukee,
WI) und 40 mg TEMPO, gelöst
in 1 ml Acetonitril, wurden in dem in Beispiel 12 beschriebenen
Druckreaktor vereinigt. Die Mischung wurde unter Rühren unter
einer Stickstoffatmosphäre
von 50 psig auf 125°C
erhitzt, um eine homogene Mischung zu bilden. Ein Stickstoff/Sauerstoff-Gemisch
(75% Stickstoff, 25% Sauerstoff, bezogen auf das Volumen) wurde
für 90
Minuten in einer Durchflußrate
von 1 slpm durchsprudelt, während
der Druck bei 50 psig (345 kPa) gehalten wurde. Das Reaktionsgemisch
wurde dann über
einen Sinterfilter entnommen, wobei der Katalysator zurückblieb.
Anschließend
wurden weitere 60 g NMG, 180 ml Wasser und 40 mg TEMPO in 1 ml Acetonitril
zu der Flasche zugegeben, und der Zyklus wurde wiederholt. Insgesamt
wurden vier Zyklen durchgeführt.
In allen Fällen
lagen die (M)AMPA-Konzentrationen unterhalb der Nachweisgrenzen,
obwohl Spuren davon nachgewiesen wurden. Das einzige quantifizierbare
Nebenprodukt, welches nachgewiesen wurde, war Phosphorsäure. Die
Umsetzungen und Selektivitäten
am Ende eines jeden der vier Zyklen sind in Tabelle 9 gezeigt.
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Wie
in Beispiel 12, wurde die Konzentration an dem gelösten Platin
am Ende jedes Versuchs mittels einer induktiv gekoppelten Plasmamassenspektroskopie
bestimmt. Die Konzentration an dem gelösten Platin betrug in den Zyklen
2, 3 und 4 weniger als 0,1 ppm. Dieser Wert ist niedriger als die
in Beispiel 12 beobachtete Auslaugung. Wie in Beispiel 12, wurde
eine höhere
Menge an Platin während
des ersten Zyklus in die Lösung ausgewaschen
(d.h., die Konzentration an dem gelösten Platin betrug 8,3 ppm);
jedoch wird angenommen, daß es
sich bei dem größtem Teil
des verlorengegangenen Platins vorwiegend um nichtreduziertes Platin
auf der Oberfläche
des Platinschwarz handelte. Tabelle
9 Oxidation
von NMG in Gegenwart von TEMO bei 125°C für 90 min
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Beispiel 14
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Diese
Beispiele veranschaulichen die Selektivität, welche erreichbar ist, falls
NMG durch die direkte Phosphonomethylierung von Sarcosinamiden wie
N-Acetyl- und N-Propionylsarcosin oder Sarcosinanhydrid anstelle
von Sarcosin selbst hergestellt wird.
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Etwa
20,0 g N-Acetylsarcosin (152,5 mmol), 12,5 g phosphorige Säure (152,4
mmol) und 37,6 g konzentrierte Salzsäure wurden vermischt und in
einem 120°C-Ölbad unter
Rückfluß gekocht.
Etwa 13,6 g 37%iges Formalin (167,6 mmol) wurden über 20 Minuten
zugetropft. Die Umsetzung wurde für weitere 19 Stunden fortgesetzt.
Eine HPLC-Analyse
ergab eine 99%ige Ausbeute von NMG, bezogen auf die Mole für die Beladung.
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Unter
denselben Bedingungen wurden 20,0 g N-Propionylsarcosin (137,8 mmol)
unter Verwendung von 11,3 g phosphoriger Säure (137,8 mmol), 10,0 g konzentrierter
Salzsäure
und 12,3 g 37%igem Formalin (152,1 mmol) in NMG umgewandelt. Eine
HPLC-Analyse ergab eine 96,6%ige Ausbeute von NMG, bezogen auf die
Mole des eingebrachten N-Propionylsarcosins.
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Unter
denselben Bedingungen wurden auch 2,06 g Sarcosinanhydrid (14,50
mmol) unter Verwendung von 2,38 g phosphoriger Säure (29,02 mmol), 5,7 g konzentrierter
Salzsäure
und 2,6 g 37%igem Formalin (32,02 mmol) in NMG umgewandelt. Eine
HPLC-Analyse ergab eine 97,2%ige Ausbeute von NMG, bezogen auf die
Mole des eingebrachten Sarcosinanhydrids.
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In
einem weiteren Experiment wurden 2,0 g N-Acetylsarcosin (15,3 mmol)
und 1,25 g phosphorige Säure
(15,3 mmol) mit 3,1 g konzentrierter Schwefelsäure und 1,7 g Wasser vermischt
und anschließend
in einem 120°C-Ölbad unter
Rückfluß gekocht.
Etwa 1,4 g 37%iges Formalin (16,7 mmol) wurden über 20 Minuten zugetropft.
Die Umsetzung wurde für
weitere 18 Stunden fortgesetzt. Eine 31P-NMR-Analyse
ergab eine 98%ige Ausbeute von NMG, bezogen auf die Mole des eingebrachten
N-Acetylsarcosins.
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Beispiel 15
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Oxidation von NMG unter Bedingungen,
welche denen von Beispiel 12 sehr ähnlich sind, außer, daß eine substöchiometrische
Menge einer Base in dem Reaktionsgemisch vorhanden ist.
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Etwa
60 g NMG, 9,6 g 28–30%iges
Ammoniumhydroxid (0,25 Äquivalente)
und 170 ml Wasser wurden in der in Beispiel 12 beschriebenen Apparatur
vereinigt und bei einer Innentemperatur von 125°C für eine Stunde gerührt, während 0,75
slpm reiner Sauerstoff bei einem Druck von 50 psig (345 kPa) durchsprudelt
wurden. Eine HPLC-Analyse
des Reaktionsgemisches zeigte, daß 23,5% des NMG's mit einer Selektivität für Glyphosat
von 65,7% oxidiert worden sind. Die Selektivitäten von (M)AMPA und H3PO4 betrugen 21,1
% bzw. 13,2%.
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Die
Ergebnisse zeigen, daß die
NMG-Oxidation fortschreitet, obwohl die Umsetzung und die Selektivität im Vergleich
zu einer Reaktion, welche in Abwesenheit der Base durchgeführt wurde,
geringer waren.
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Beispiel 16
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Dieses
Beispiel veranschaulicht, daß NMG
in Gegenwart von Glyphosat und ähnlichen
Verbindungen selektiv zu Glyphosat oxidiert werden kann. 1 g Platinschwarz
wurde mit 300 g einer Lösung,
enthaltend etwa 6% NMG und geringere Mengen an Glyphosat, AMPA,
MAMPA, Formaldehyd, Ameisensäure
und Natriumchlorid, vereinigt. Die Mischung wurde für 4 Stunden
auf 150°C
erhitzt, während
Sauerstoff bei einem Druck von 70 psig (483 kPa) durch den Reaktor
geleitet wurde. Am Ende der Umsetzung ergab eine NMR- und eine HPLC-Analyse,
daß der
größte Teil
von NMG in Glyphosat umgewandelt worden war.