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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen, Modifikationen und
Entwicklungen bezüglich Transportproteinen,
intrazellulärem
Transport und deren Anwendungen. In speziellen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung Fusionsproteine, die Transportproteine umfassen,
welche Sequenzen aus dem Herpesvirus-VP22 oder aus Homologen oder
Fragmenten davon zusammen mit Sequenzen anderer Proteine umfassen;
und Verfahren für
deren Herstellung und Verwendung. In speziellen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung Fusionsproteine für die Zellzyklusregulation
und Materialien sowie Verfahren für deren Herstellung und Verwendung.
In speziellen Beispielen betrifft die Erfindung Fusionsproteine
mit sowohl Säugetier-p53-Funktionalität als auch
Herpesvirus-VP22-Funktionalität.
Andere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den
Ansprüchen.
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Hintergrund
der Erfindung und Stand der Technik
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Von
Relevanz für
die vorliegende Anmeldung ist die frühere internationale Patentenanmeldung
WO 97/05265 der Erfinder der vorliegenden Erfindung (O'Hare und Elliott;
nach dem für
diese Anmeldung beanspruchten Prioritätsdatum veröffentlicht), die das VP22-Protein
und seine Eigenschaften sowie Verwendungen betrifft. Auf ähnliche
Weise betrifft der Artikel der Erfinder der vorliegenden Erfindung
(Elliott und O-Hare
in Cell 88, 223-233 (1997)) interzelluläres Trafficking und Proteintransport
durch ein Herpesvirus-Strukturprotein.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gezeigt, dass das HSV-1-Virionprotein VP22 über einen
ungewöhnlichen
interzellulären
Traffickingmechanismus verfügt;
eine Wirkung, die insbesondere in der Patentschrift WO 97/05265
beschrieben ist. VP22 ist ein 38-kDa-Protein, das in primär-exprimierenden
transfizierten Säugetierzellen hauptsächlich im
Zytoplasma vorliegt, wo es mit zellulären Mikrotubuli (siehe beigefügte Zeichnung 1)
assoziiert. Eine bemerkenswerte Eigenschaften von VP22 ist jedoch
seine Fähigkeit,
sich in einer Monoschicht von nicht-exprimierenden Zellen auszubreiten.
VP22 wird aus dem Zytoplasma einer exprimie renden Zelle in die benachbarten
Zellen transportiert, wo es sich im Zellkern (1b)
anhäuft.
Dieser Transportmechanismus ist noch nicht vollständig klar,
wobei es sich gezeigt hat, dass dieser über einen Golgi-unabhängigen Weg
erfolgt und das Actincytoskelett verwenden kann. HIV-1-Tat (Ensoli
et al. (1993), Fawell et al. (1994)) und eine geringe Anzahl an
anderen Nicht-Virus-Proteinen (Jackson et al. (1992)) sind mit interzellulären Traffickingeigenschaften
versehen worden, wobei keines davon dieses Phänomen so deutlich zeigt wie
das VP22. Eine weitere wichtige Eigenschaft von VP22 ist, dass es
von den nicht transfizierten Zellen, wo es sich im Zellkern anhäuft, aufgenommen
werden kann, wenn es exogen auf das Medium einer nicht transfizierten
Zellmonoschicht aufgebracht wird.
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Der
Stand der Technik umfasst im Allgemeinen eine Reihe von Antigenen,
immunmodulierenden Proteinen, Proteinen, die bei Verabreichung (an
eine Zelle, die diese enthält)
eines entsprechenden Arzneimittels oder einer Aktivatorverbindung
bedingt zytotoxisch oder letal sind, Proteinen zur Zellzyklusregulation
und anderen therapeutischen und diagnostischen Proteinen, insbesondere
in Form von Protein- und Polynucleotidsequenzen, die eine genetische Manipulation
durch Standardverfahren ermöglichen. Nachstehend
sind Verweise auf manche Beispiele für diese Materialien angeführt.
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Unter
Zellzyklusregulationsproteinen ist beispielsweise das Protein p53
als Tumorsuppressor bekannt. p53 ist ein nukleares 53-kDa-Phosphoprotein
(1c). Wildtyp-p53-Proteine
und mutierte p53-Proteine sind mittels rekombinanter Vakziniaviren
(Ronen et al., Nucleic Acids Research 20, 3.435-3441 (1992)) exprimiert
worden. p53 dient zur Regulation der Zellzyklusprogression und kann
bei DNA-Schaden durch einen komplexen Signaltransduktionsmechanismus
Zellarrest oder Apoptose induzieren (Levine 1997). Eine gescheiterte
Synthese von p53 oder, was häufiger
vorkommt, einer Synthese einer mutierten Form des Proteins kann
zu unkontrollierter Zellvermehrung und Tumorbildung führen. Mehrere
Gruppen haben gezeigt, dass die exogene Zugabe von funktionellem
p53 vom Wildtyp den Zellzyklusarrest und/oder die Apoptose beschleunigen kann,
was zu Tumorregression führt;
Beispiele dafür umfassen
Zervixkarzinom (Hamada et al. (1996)) und Brustkrebsxenotransplantate (Nielsen
et al. (1997)). Eine Reihe von p53-Transportsystemen sind in vivo
und in vitro verwendet worden, wie z.B. intravenöse Injektion eines p53:Liposom-Komplexes (Kumar
et al. (1997)), direkte Transfektion (Zheng et al. (1996)) und adenoviral
vermittelter Transfer (Hamada et al. (1996), Sandig et al. (1997)),
wobei der Transport von funktionellem Protein in einen ausreichend
hohen Prozentsatz von überlebenden
Zellen nach wie vor schwierig ist.
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Aus
dem US-Patent 5.484.710 (La Jolla: JC Reed et al.) sind außerdem Regulationselemente
in Zusammenhang mit Genen bekannt, die mit Zelltod in Verbindung
gebracht werden, der durch das p53-Tumorsuppressorprotein gesteuert
wird, sowie weitere Proteine sowie deren Analoga für die Zellzyklusregulation.
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Eine
Version des VP22-Proteins, die mit einem 10-Aminosäureepitop
aus dem HCMV-UL-83-Gen (zur Ermöglichung
der Erkennung durch einen monoklonalen Antikörper) markiert ist, ist in
J. Leslie et al., Virology 220, 60-68 (1996), offenbart.
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Es
bleibt wünschenswert,
spezielle weitere Zelltransportkonstrukte für geeignete Proteine bereitzustellen.
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Zusammenfassung
und Beschreibung der Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden gekuppelte (gekoppelte)
Proteine bereitgestellt, umfassend Transportproteinsequenzen, welche
Sequenzen aus dem Herpesvirus-VP22 oder aus Homologen oder Fragmenten
davon umfassen, zusammen mit Sequenzen aus anderen Proteinen, die
aus Folgenden ausgewählt
sind: (a) Proteinen zur Zellzykluskontrolle; (b) Proteinen, die
bei Verabreichung (an eine Zelle, die diese enthält) eines entsprechenden Arzneimittels,
eines Prodrugs oder einer Aktivatorverbindung (die hierin ansonsten
als Suizidproteine bezeichnet werden) bedingt zytotoxisch oder letal
sind; (c) Antigensequenzen oder Antigenproteinen (die z.B. länger als
12 Aminosäurereste sind)
aus mikrobiellen und viralen Antigenen und Tumorantigenen; (d) immunmodulierenden
Proteinen; und (e) therapeutischen Proteinen. Beispiele für diese
Art von Proteinen sind nachstehend angeführt.
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Somit
kann das Kuppeln oder die Fusion an eine Aminosäuresequenz mit der Transportfunktion von
VP22-Protein ein zweckdienliches Abgabekonstrukt für erwähnte Proteine
dieser Art bereitstellen. Wenn der Kontext es zulässt, umfassen "Kopplungsprodukte" und ähnliche
Ausdrücke
Verweise auf Fusionsproteine.
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Die
gekoppelten Proteine sind vorzugsweise Fusionsproteine, die in bekannten
geeigneten Wirtszellen ohne weiteres exprimiert werden können. Entsprechende
Polynucleotidsequenzen können
unter Verwendung von Elementen von an sich bekannter und rekombinanter
Standard-DNA-Verfahren und einfach verfügbaren Adaptationen davon hergestellt und
manipuliert werden. Für
bestimmte Anwendungen können
bei Wunsch jedoch chemisch-gekoppelte Produkte verwendet werden,
die aus individuellen Proteinkomponenten gemäß einer beliebigen Vielfalt von
an sich bekannten chemischen Kopplungsverfahren hergestellt werden
können.
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VP22
oder eine funktionelle Subsequenz davon, gegebenenfalls mit einem
zusätzlichen
Polypeptidschwanz zum Koppeln, kann durch chemisches Koppeln auf
beliebige bekannte geeignete standardisierte Weise an andere Proteine
oder eine Nucleinsäure
gebunden werden.
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In
vorliegender Erfindung werden darüber hinaus Polynucleotide bereitgestellt,
die für
die hierin beschriebenen Fusionsproteine kodieren, einschließlich Sequenzen,
die VP22 und anderen Proteinen der oben angeführten Art entsprechen, sowie
Expressionskassetten, Plasmide, Vektoren und rekombinante Zellen,
die die Polynucleotide umfassen. Diese können analog zu oder leicht
anpassbar an rekombinante Standard-DNA-Verfahren gebildet und verwendet werden.
Folglich können
entsprechende Polynucleotide für
ein Fusionspolypeptid kodieren, das eine Sequenz mit der Transportfunktion
des Herpesvirus-VP22-Proteins und eine Sequenz mit einer der hierin
beschriebenen Funktionen umfasst. Das Polynucleotid kann in einem
offenen Leseraster enthalten sein, der operabel an eine geeignete
Promotersequenz gebunden ist, und kann gemäß den erfindungsgemäßen Beispielen
Teil eines Expressionsvektors bilden, der beispielsweise das in
einem Plasmid getragene Polynucleotid umfasst. Der Expressionsvektor
kann beispielsweise ein rekombinanter Virusvektor oder ein nichtviraler
Transfektionsvektor sein. Die Vektoren können beispielsweise Analoga oder
Beispiele für
Vektoren sein, die in der WO 97/05265 oder der WO 92/05263, WO 94/21807
oder WO 96/26267 angeführt
oder beschrieben sind. Bei Nucleotidsequenzen, die zur Herstellung
eines funktionellen Polypeptids transkribiert und translatiert werden
können,
führt die
Degeneration des genetischen Codes zu einer Reihe von Nucleotidsequenzen,
die für
das gleiche Polypeptid kodieren. In der vorliegenden Erfindung sind
sämtliche
derartige Sequenzen enthalten.
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Folglich
können
hierin beschriebene Produkte gemäß der Erfindung
als transportierbare Proteine verwendet werden, die von einer Targetzellpopulation
beispielsweise so aufgenommen werden können, dass eine Effektorfunktion,
die der an das VP22 gekoppelten Polypeptidsequenz entspricht, unter
den oben angeführten
Arten in den Targetzellen stattfinden kann, die das Produkt aufgenommen
haben. Deshalb können
die Targetzellen beispielsweise gewünschte Tumorantigenepitope
präsentieren,
wenn die Polypeptidsequenz aus einem gewählten Tumorantigen stammt,
oder Zellzyklusregulationswirkungen unterzogen werden, wenn die
Polypeptidsequenz aus einem Zellzyklusregulationsprotein stammt,
oder zu einem bestimmten Grad nach einer zusätzlichen Behandlung mit einem
Prodrug, bei dem die Polypeptidsequenz aus einem entsprechenden "Suizidprotein" stammt, gegenüber Zelltötung oder – verletzung
anfällig
werden. Bei der Verwendung können
viele der hierin beschriebenen Produkte als Fusionsproteine in einem
ersten Teil der Targetzellpopulation exprimiert werden, daraus exportiert werden
und von einem zweiten Teil der Targetzellpopulation, die das Protein
nicht direkt herstellen, aufgenommen werden. Die Erfindung betrifft
auch Säugetier-
und mikrobielle Wirtszellen, die solche Vektoren oder andere Polynucleotide,
die für
die Fusionsproteine kodieren, umfassen, sowie deren Herstellung
und Verwendung.
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Ein
wie hierin beschriebenes Fusionspolypeptid kann zu einer Targetzellpopulation
transportiert werden, indem ein Polynucleotid oder ein anderer Vektor,
der für
das Fusionspolypeptid kodiert, in einen ersten Teil der Targetzellpopulation
beispielsweise durch Transfektion oder Mikroinjektion eingeführt wird;
das kodierende Polynucleotid expomiert wird, um das Fusionspolypeptid
herzustellen, wodurch dieses aus dem ersten Teil der Targetzellpopulation
exportiert wird und von einem zweiten Teil der Targetzellpopulation
aufgenommen wird, der das Fusionspolypeptid nicht direkt herstellt.
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Kopplungsprodukte
(einschließlich
chemisch-gekuppelter Produkte) können
auch in eine Targetzellpopulation transportiert werden, indem die Zellen
direkt einem Kopplungsproduktpräparat
ausgesetzt werden, wodurch diese von den Targetzellen aufgenommen
werden.
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In
dieser Beschreibung steht "VP22" für das Protein
VP22 von HSV, z.B. von HSV1, und transportaktive Fragmente sowie
Homologe davon, einschließlich
transportaktiver Homologe aus anderen Herpesviren, einschließlich Varicella-Zoster-Virus (VZV),
equines Herpesvirus (EHV) und bovines Herpesvirus (BHV); modifizierte
und mutante Proteine sowie Fusionspolypeptide und Kopplungsprodukte, die
eine Homologie damit und eine Transportfunktion aufweisen, die einer
Transportfunktion von VP22 von HSV1 entspricht; und betrifft damit
in Zusammenhang auch Nucleinsäuresequenzen,
die für
jede der obigen in Form von nackter DNA oder RNA oder eines Vektors
oder größeren Nucleinsäuresequenzen, einschließlich solcher
Sequenzen wie Subsequenzen, kodieren.
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Unter
den Subsequenzen des Herpesvirus-VP22-Proteins mit Transportaktivität haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung herausgefunden, dass die
Transportaktivität
beispielsweise in Polypeptiden vorliegt, die den Aminosäuren 60-301
und 159-301 der
vollständigen
HSV1-VP22-Sequenz (1-301) entsprechen; hinsichtlich der Sequenz
siehe beispielsweise 4 in der WO 97/05265.
Ein Polypeptid, das aus den Aminosäuren 175-301 der VP22-Sequenz
besteht, weist eine deutlich geringere Transportaktivität auf und
wird in Zusammenhang mit vorliegender Erfindung weniger bevorzugt.
Folglich betrifft die vorliegende Erfindung in einem Aspekt gekoppelte
Proteine und Fusionsproteine, die eine Subsequenz von VP22 umfassen,
welche eine Sequenz aufweist, die vorzugsweise von etwa aa 159 (oder früher, zum
N-Terminus hin,
in der nativen VP22-Sequenz) bis etwa aa 301 reicht und zumindest
(bezogen auf die vollständige
VP22-Sequenz) eine Deletion zumindest eines Ab schnitts der VP22-Sequenz aufweist,
die sich beispielsweise vom N-Terminus zum zitierten Ausgangspunkt
hin erstrecken kann, beispielsweise eine Deletion der vollständigen Sequenz
oder von Teilen der Sequenz von etwa aa 1-158. (Eine solche Deletion
kann sich auch weiter zum C-Terminus hin, beispielsweise bis etwa
aa 175, erstrecken, was weniger bevorzugt wird.) Beispielsweise
werden Teilsequenzen im Bereich von etwa aa 60-301 bis etwa aa 159-301
bereitgestellt.
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Hierin
in Betracht gezogene VP22-Sequenzen erstrecken sich auf homologe
Proteine und Fragmente, die auf den Sequenzen von VP22-Protein-Homologen
aus anderen Herpesviren basieren; beispielsweise stellt die Erfindung
entsprechende Derivate und Anwendungen für bekannte VP22-Homolog-Sequenzen
aus VZV (z.B. sämtliche
oder homologe Abschnitte der Sequenz von aa 1-320) aus MDV (z.B.
sämtliche
oder homologe Abschnitte der Sequenz von aa 1-249) und aus BHV (z.B.
sämtliche oder
homologe Abschnitte der Sequenz von aa 1-258) bereit. Die Sequenzen
der entsprechenden Proteine aus HSV2, VZV, BHV und MDV sind in öffentlichen
Protein/Nucleinsäuresequenzdatenbanken
verfügbar.
Beispielsweise ist folglich innerhalb der EMBL/Genbank-Datenbank
eine VP22-Sequenz aus HSV2 als Geneintrag UL49 unter der Zugangsnummer
Z86099, die das vollständige
Genom des HSV2-Strangs HG52 enthält,
verfügbar;
das vollständige
Genom von VZV, einschließlich
des homologen Gens bzw. Proteins, ist unter den Zugangsnummern X04370,
M14891, M16612 verfügbar;
die entsprechende Proteinsequenz aus BHV ist als "Viriontegumentprotein
des bovinen Herpesvirus 1" unter
der Zugangsnummer 021137 verfügbar;
und die entsprechende Sequenz aus MDV ist als Geneintrag UL49 unter
der Zugangsnummer L10283 als "homologe Sequenzgene
des Gallid-Herpesvirus Typ 1" verfügbar. In
diesen Proteinen, insbesondere jenen aus HSV2 und VZV, können entsprechende
Deletionen, beispielsweise von Sequenzen, die gegenüber aa 1-159
von VP22 aus HSV1 homolog sind, vorgenommen werden. Homologien zwischen
diesen sind mittels Standardalgorithmen und Software, die beispielsweise
in der WO 95/12673 auf Seite 9 angeführt sind, leicht zugänglich.
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Zudem
eignen sich auch chimäre VP-22-Proteine
und -Proteinsequenzen in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung,
z.B. eine Proteinsequenz aus VP22 des HSV1, wobei Teile davon mit
einer homologen Sequenz aus dem entsprechenden VP22-Homolog eines
anderen Herpesvirus ersetzt wurden. Beispielsweise können C-Terminus-Sequenzen
aus VP22 von HSV2 oder aus VP22-Homologen von BHV in die Sequenz
des Polypeptids 159-301 aus VP22 von HSV1 substituiert werden.
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Es
wurde herausgefunden, dass die Deletion einer C-Terminus-Sequenz
mit einer Länge
von 34 Aminosäuren
aus VP22 von HSV1 die Transportaktivität aufhebt, wodurch dieser Sequenzbereich
essentielle Elemente für
die Transportaktivität
enthält.
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden gekuppelte Polypeptide
und Fusionspolypeptide, die eine 34 Aminosäuren lange C-Terminus-Sequenz aus VP22
oder eine Variante davon enthalten, zusammen mit einer Sequenz aus
einem weiteren Protein bereitgestellt, das aus Folgendem ausgewählt ist:
(a) einem Protein zur Zellzyklusregulation; (b) Proteinen, die bei
Verabreichung (an eine Zelle, die diese enthält) eines entsprechenden Arzneimittels
oder einer Aktivatorverbindung bedingt zytotoxisch oder letal sind;
(c) Antigensequenzen oder Antigenproteinen (die z.B. länger als
12 Aminosäurereste
sind) aus mikrobiellen und viralen Antigenen und Tumorantigenen;
(d) immunmodulierenden Proteinen; und (e) therapeutischen Proteinen.
Diese werden beispielsweise für
den Gebrauch durch Verabreichung in Form von Protein an Zellen bereitgestellt,
die diese aufnehmen. Gekoppelte Produkte von modifizierten terminalen
Fragmenten mit zumindest einer Mutation Insertion oder Deletion
in Bezug auf die 34 Aminosäuren
lange C-Terminus-Sequenz von
HSV1-VP22 werden ebenfalls bereitgestellt.
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Es
wurde auch herausgefunden, dass für die Transportaktivität erforderliche
Sequenzen ein oder eine Vielzahl an Aminosäuresequenzmotiven oder deren
Homologe aus der C-Terminus-Sequenz aus VP22 von HSV1 oder anderen
Herpesviren enthalten, die aus Folgenden ausgewählt werden können: RSASR,
RTASR, RSRAR, RTRAR, ATATR, worin der dritte oder vierte A-Rest
dupliziert werden kann, wie beispielsweise in RSAASR. Entsprechende
Fusionspolypeptide mit Proteinen der hierin angeführten Arten
werden ebenfalls bereitgestellt.
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Zusätzlich zu
ihren hierin anderswo angeführten
Verwendungen können
die gekoppelten Polypeptide und Fusionspolypeptide auch zur Erhöhung der
Antikörper
verwendet werden, die in diagnostischen und Monitoring-spezifischen
Bindungstests auf an sich bekannte Art und Weise verwendet werden
können,
beispielsweise zum Monitoring der intrazellulären Lokalisierung der gekoppelten
Proteine oder Fusionsproteine selbst oder deren Komponenten.
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(Das "VP22" hierin dient nicht
dazu, natürliches
nichtmodifiziertes VP22-Protein oder entsprechendes Gen in seiner
natürlichen
und nichtmodifizierten Assoziation mit Herpesviren in ihren verschiedenen
natürlichen
Lebensphasen, z.B. in Assoziation mit Herpesviren, die keiner genomischen
Veränderung
unterzogen worden sind, zu enthalten. Das "VP22" bezieht
sich jedoch auf das entsprechende Protein oder Gen eines Virus,
das beispielsweise bezüglich
seines/r UL49/VP22-Gens oder -Funktion verändert worden ist oder in dessen
Genom ein zusätzliches
VP22-Gen oder VP22-Hybridgen
eingesetzt worden ist.)
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Die
Kopplungsprodukte oder Fusionsproteine auf der Basis von VP22 können mehrere
Molekulgrößen aufweisen.
Die Produkte können
in der Praxis beispielsweise bis zu etwa 70 kDa oder mehr, z.B.
90 kDa oder 100 kDa oder mehr, bezüglich der Größe des an
VP22 zu koppelnden oder zu fusionierenden Proteins betragen. Die
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
umfassen Beispiele, bei denen das Fusionspeptid z.B. zumindest 13
Reste oder mehr als etwa 12 Aminosäurereste lang ist, und beispielsweise
kein 12 Reste langes Antigenepitopprotein ist. Die zu fusionierenden
Proteine können
mitunter auch mehr als 27 oder 32 kDa betragen, beispielsweise können sie
auch eine andere Größe als 27
kDa aufweisen. Eines der Proteine, das so gekoppelt werden kann,
p53, weist an sich eine Größe von etwa
53 kDa auf. Das gekoppelte Polypeptid oder Fusionsprotein, einschließlich der
VP22-Komponente, kann eine Größe von bis
zu etwa 120 kDa, z.B. bis zu etwa 80 kDa oder 100 kDa, aufweisen.
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Gelegentlich
wird die VP22-Sequenz vorzugsweise an ihrem N-Terminus an die Sequenz
des gewählten
anderen Proteins einer der hierin angeführten Arten fusioniert. Fusionen
am C-Terminus werden mitunter dementsprechend weniger bevorzugt.
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In
den erfindungsgemäßen Polypeptiden können auch
Mutationen der konstituierenden Aminosäuresequenzen (einschließlich der
hierin angeführten
immunmodulierenden und anderen Proteinen) in den Fusionspolypeptiden
und anderen gekuppelten Proteinen aufgenommen sein. Hierin sind Proteine
mit mutierten Sequenzen so enthalten, dass sie z.B. hinsichtlich
Sequenz, Funktion und Antigeneigenschaft oder anderer Funktionen
homolog bleiben, wobei ein Protein die entsprechende Elternsequenz
aufweist. Solche Mutationen können
vorzugsweise z.B. solche sein, bei denen es zu konservativen Aminosäureänderungen,
z.B. Änderungen
zwischen Aminosäuren
mit im Großen
und Ganzen ähnlichen
molekularen Eigenschaften, kommt. Austauschungen innerhalb der aliphatischen
Gruppe Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin können beispielsweise als konservativ
bezeichnet werden. Manchmal kann eine Substitution von Glycin für eine der
eben angeführten ebenfalls
als konservativ bezeichnet werden. Austauschungen innerhalb der
aliphatischen Gruppe Aspartat und Glutamat können auch als konservativ bezeichnet
werden. Austauschungen innerhalb der Amidgruppe Asparagin und Glutamin
können
auch als konservativ bezeichnet werden. Austauschungen innerhalb
der Hydroxygruppe Serin und Threonin können auch als konservativ bezeichnet
werden. Austauschungen innerhalb der aromatischen Gruppe Phenylalanin,
Tyrosin und Tryptophan können
auch als konservativ bezeichnet werden. Austauschungen innerhalb
der basischen Gruppe Lysin, Arginin und Histidin können auch
als konservativ bezeichnet werden. Austauschungen innerhalb der
schwefelhältigen Gruppe
Methionin und Cystein können
auch als konservativ bezeichnet werden. Manchmal kann eine Substitution
innerhalb der Gruppe Methionin und Leucin auch als konservativ bezeichnet
werden. Bevorzugte konservative Substitutionsgruppen sind Aspartat-Glutamat,
Asparagin-Glutamin, Valin-Leucin-Isoleucin,
Alanin-Valin, Phenylalanin-Tyrosin und Lysin-Arginin. Ansonsten
können
mutierte Sequenzen Insertion und/oder Deletionen umfassen. Die mutierten
Proteinsequenzen können
zusätzlich
oder alternativ dazu durch Polynucleotide kodiert sein, die unter
stringenten Bedingungen mit dem geeigneten Strang an natürlich vorkommenden
Polynucleotiden, die für
das Elternprotein kodieren, hybridisieren, und können auf positive Ergebnisse
in bekannten Funktionstests, die sich auf das Elternprotein beziehen,
untersucht werden. ("Stringente
Bedingungen" sind
sequenzabhängig
und je nach Bedingung unterschiedlich. Im Allgemeinen können stringente
Bedingungen so gewählt
sein, dass sie etwa 5°C
niedriger sind als die Schmelztemperatur (Tm) für die spezifische Sequenz bei
einer definierten Ionenstärke
und einem definierten pH. Die Tm ist die Temperatur (bei definierter
Ionenstärke
und einem definierten pH), bei der 50% der Targetsequenz an eine
perfekt übereingestimmte
Sonde hybridisieren. Üblicherweise
sind die stringenten Bedingungen so, dass die Salzkonzentration
zumindest etwa 0,02 molar bei einem pH von 7 und die Temperatur
zumindest etwa 60°C
beträgt.
Da andere Faktoren die Hybridisierungsstringenz beeinflussen können, einschließlich, unter
anderen, der Basenzusammensetzung und Größe der komplementären Stränge, der
Gegenwart von organischen Lösungsmitteln
und des Grads der Basenfehlpaarung, spielt die Kombination der Parameter
eine wichtigere Rolle als die absolute Messung der einzelnen Parameter.)
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Koppeln mit
Zellzyklusregulationsproteinen
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In
einer nützlichen
Klasse der erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann VP22 mit an sich bekannten Zellzyklusregulationsproteinen gekoppelt werden.
Folglich kann VP22 in einem Beispiel der Erfindung, bei dem es um
Zellzyklusregulation geht, wie insbesondere in einem nachstehenden
Beispiel beschrieben wird, mit dem p53-Protein gekoppelt werden. Zweck und
Verwendung in vorliegender Erfindung können darin bestehen, Zellzyklusprogression, insbesondere
bei malignen Zellen, zu blockieren.
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VP22
eignet sich auch zur Kopplung mit cyclinabhängigen Kinasehemmern, wie z.B.
p16, p21 oder p27. Eine normale Zellzyklusprogression erfordert
diese Proteine; die Abwesenheit derselbigen kann den Zellzyklus
dereprimieren, und entsprechende Kopplungsprodukte können zur
Behandlung von Krebszellen verwendet werden.
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VP22-Kopplungsprodukte
eignen sich darüber
hinaus auch zur Modulation von A-poptosen,
um beispielsweise einen Zelltod vom Apoptosetyp zu induzieren, indem
eine apoptische Proteindomäne,
die an VP22 gekoppelt ist, wie z.B. das Apoptoseprotein bax oder
dessen bekanntes identifiziertes, Apoptose induzierendes Peptid
oder das bekannte, damit in Zusammenhang stehende, Protein bad oder
bak, in eine Zelle eingeführt
wird. Auch hierin kann das Kopplungsprodukt entweder in Form eines
Proteins oder einer DNA, die dafür
kodiert, angewendet werden. VP22-Kopplungsprodukte
können
in Form von VP22 mit bekannten Proteinen der bcl2-Familie, wie z.B.
bcl2 selbst, bcl-xL oder bclw, verwendet werden, um die Apoptose
bei Wunsch zu maskieren oder zu hemmen, wie z.B. bei der Behandlung
von Neurodegenerationen.
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Zur
Beschleunigung der Apoptose können andere
VP22-Kopplungsprodukte verwendet werden, die VP22, verbunden mit
bekannten ICE-ähnlichen
Proteasen, umfassen. VP22-Bindungsprodukte mit Inhibitoren von ICE-ähnlichen
Proteasen, z.B. Pseudosubstrate, können verwendet werden, um die Apoptose-stimulierenden
Wirkungen der Proteasen selbst zu maskieren oder diese zu überwinden.
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Folglich
wird gemäß einer
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ein Fusionspolypeptid bereitgestellt, das
eine Aminosäuresequenz
mit der Transportfunktion eines Herpesvirus-VP22-Proteins sowie
eine Sequenz mit der Zellzyklusregulationsfunktionalität des p53-Proteins
umfasst. Das Fusionspolypeptid kann beispielsweise im Wesentlichen die
p53-Sequenz voller Länge
oder im Wesentlichen die VP22-Sequenz
voller Länge
oder beides umfassen.
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Die
Fusion mit VP22 kann folglich zum Transport eines Mittels zur Zellzyklusregulation,
wie z.B. p53, verwendet werden. (Wenn in der Beschreibung hierin
auf p53 und verwandte Peptide Bezug genommen wird, ist klar, dass,
wenn es der Zusammenhang zulässt,
alternative Zellzyklusregulationsmittel, wie z.B. p53-Analoga sowie
andere Zellzyklusregulationsproteine, die hierin erwähnt werden
und auf die hierin Bezug genommen wird, ebenfalls in Betracht gezogen
werden, wie auch, etwas allgemeiner, alternative Fusions- oder Kopplungspartner
für VP22 jedes
beliebigen hierin angeführten
Typs.) Bei Expression in einer Subpopulation von Expressionszellen
kann ein solches Fusionsprotein mittels VP22-Transportmechanismus
aus den Expressionszellen in einen signifikanten Abschnitt von umgebenden
Zellen transportiert werden, woraufhin das fremde gebundene Polypeptid
seine Funktionalität
ausüben
kann.
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Durch
diesen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden auch entsprechende
Polynucleotide bereitgestellt, die für ein Fusionspolypeptid kodieren, das
eine Sequenz mit der Transportfunktion des Herpesvirus-VP22-Proteins
und eine Sequenz mit der menschlichen/Säugetier-Zellzyklusregulationsfunktion
des p53-Proteins umfasst. Das Polynucleotid kann in einem offenen
Leseraster enthalten sein, der operabel an eine geeignete Promotersequenz
gebunden ist.
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Das
Polynucleotid kann gemäß den Beispielen
der vorliegenden Erfindung Teil eines Expressionsvektors bilden,
der z.B. das in einem Plasmid getragene Polynucleotid umfasst. Der
Expressionsvektor kann beispielsweise ein Virusvektor oder ein nichtviraler
Transfektionsvektor sein. Die Vektoren können z.B. Analoga oder Beispiele
für jene
in der WO 97/05265 oder von Elliott und O'Hare (1997) beschriebenen und darauf
Bezug genommenen sein.
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In
der vorliegenden Erfindung sind zudem Verfahren zur Hemmung der
Zellteilung bereitgestellt, die das Freilegen der Zellen, die keine
ausreichende Menge an aktivem/freiem p53 aufweisen, um ihren Zellzyklus
zu arretieren, umfassen, damit sie mit einem wie hierin beschriebenen
Fusionspolypeptid kontaktiert werden.
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Unter
den erfindungsgemäßen Verfahren gibt
es ein Verfahren zur Hemmung der Tumorzellteilung, die das Freilegen
einer in einer Tumorzellmasse vorliegenden Tumorzelle umfasst, wobei
die Tumorzelle keine ausreichende Menge an aktivem/freiem p53 umfasst,
um ihren Zellzyklus zu arretieren, damit sie mit einem wie hierin
beschriebenen Vektor kontaktiert wird, wodurch es dazu kommt, dass
die Zelle ein wie hierin beschriebenes Fusionspolypeptid exprimiert
und andere Zellen der Tumorzellenmasse freilegt, um mit dem Fusionspolypeptid
kontaktiert zu werden.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gezeigt (siehe nachstehende
Beschreibung), dass VP22-p53 an viele nicht-transfektierte Zellen
in einer Monoschicht transportiert werden kann. Das Fusionsprotein
kann für
den Zellzyklusarrest und/oder die Induktion von Apoptosen funktionell sein,
beispielsweise sowohl in primär-exprimierenden
Zellen als auch in Zellen, die VP22 über eine Ausbreitung von Zelle
zu Zelle erhalten haben. Das Fusionsprotein kann beispielsweise
auf die p53-negative
Osteosarkomzelllinie SAOS-2 (Diller et al. (1990)) aufgebracht werden.
Das in diesen Zellen exprimierte funktionelle p53 führt zu Zellzyklusarrest
an der G1-S-Grenze und schließlich zum Zelltod, was mittels
konfokaler Mikroskopie und Antikörpern
gegen spezifische Zellzyklusmarker getestet werden kann. Die Funktion
des p53-Fusionsproteins kann auch in anderen tumorerzeugenden Zelllinien
verwendet und überprüft werden,
bei denen p53 vorliegt, jedoch spezifische und gut charakterisierte
Punktmutationen, die zur Nichtfunktionalität führen, aufweist.
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Eine
Reihe von Vektorsystemen, wie z.B. retrovirale oder adenovirale
Infektion oder die Injektion von Protein-Liposom-Komplexen, kann
ohne weiteres angepasst werden, um erfindungsgemäße Beispiele zur Verabreichung
von Zellzyklusregulationsproteinen an Zellen und Gewebe zu behandelnder menschlicher
und nichtmenschlicher tierischer Probanden zu ergeben. In Zusammenhang
mit Forschungen am p53-Protein
allein wurde klar, dass das Hinzufügen von p53-Protein vom Wildtyp
kanzeröses Zellwachstum
in vivo herabsetzen kann. Eine Reihe von therapeutischen Anwendungen
von nichtinvasivem Transport von VP22-Kopplungsprodukten mit Zellzyklusregulationsproteinen
sind dem auf dem Fachgebiet versierten Leser klar.
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Beispielsweise
kann nackte DNA für
eine VP22-Proteinfusion mit einem Tumoreffektorprotein, wie z.B.
p53, in einen Tumor, z.B. einen festen Tumor, der mittels molekularer
Diagnostik aufgrund von Mangel an funktionellem p53 ausgewählt wird,
injiziert werden.
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Rekombinante
Viren, die für
VP22-p53 und äquivalent
funktionierende Fusionsproteine kodieren und diese exprimieren können, können wie
erwähnt verwendet
werden. Ein Adenovirus kann beispielsweise VP22-p53 exprimieren
und kann von einem tu morspezifischen Promoter abhängig gemacht
werden, um ein essentielles Virusgen, wie z.B. E1a, anzutreiben.
Noch allgemeiner kann ein rekombinanter Virusvektor, der eine solche
Fusion trägt,
defekt, nichtreplizierend oder replikationseingeschränkt sein,
sodass die Replikation von Bedingungen abhängt, die im Targetgewebe oder
der -zelle vorliegen, nicht jedoch in normalen Zellen oder Nicht-Targetzellen.
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In
bestimmten erfindungsgemäßen Beispielen
kann das Protein mit p53-Funktionalität beispielsweise Varianten
oder Mutanten von p53 umfassen, beispielsweise solche Varianten,
wie sie in der WO 97/04092 (Rhone Poulenc Rorer SA: Bracco L, Conseiller
E) beschrieben sind ("Neue
p53-Varianten, bei denen beispielsweise die Oligomerisationsdomäne durch
einen Leucin-Zipper ersetzt ist, was sich zur Behandlung von hyperproliferativen
Störungen,
insbesondere von Krebs und Restenose eignet"), worin unter anderen die nachstehenden
Proteinvarianten beschrieben sind: (a) Varianten des Proteins p53,
bei dem zumindest Teile der Oligomerisationsdomäne deletiert und durch eine
Leucin-Zipper-Domäne
ersetzt sind; (b) p53-Varianten, die vorzugsweise in transformierten
Zellen aktiv sind, wo die gesamte oder Teile zumindest einer funktionelle(n)
Domäne deletiert
und durch eine heterologe Domäne,
die vorzugsweise in solchen Zellen aktiv ist, ersetzt ist/sind; (c)
p53-Varianten mit einer Deletion im C-Terminusabschnitt von Rest 366, gefolgt
von einer 19 Aminosäuren
langen Sequenz (die durch ein in der Beschreibung reproduziertes
76-bp-Fragment kodiert ist), die den letzten Abschnitt des alternativ
gespleißten
Abschnitts des Mäuse-p53
darstellt; und (d) chimäres
Protein mit einer transaktivierenden Domäne, einer DNA-Bindungsdomäne, einer
Zellkern-Lokalisierungsdomäne
und einer Oligomerisationsdomäne, worin
die DNA-Bindungsdomäne
und die Zellkern-Lokalisierungsdomäne die Aminosäuren 75-325 oder
75-336 vom menschlichen p53 vom Wildtyp umfassen.
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In
weiteren erfindungsgemäßen Beispielen können Vektoren
und Fusionsproteine für
p53-Polypeptid-Varianten kodieren oder diese umfassen, die chimäre p53-Sequenzen,
einschließlich
heterologer Tetramerisationsdomänen,
umfassen, die ausgehend aus den Beschreibungen WO 96/16989 und US-Patent
5.573.925 (Wistar Institute of Anatomy & Biology: Halazonetis TD) adaptiert
und in entsprechender Art und Weise verwendet werden können. In solchen
erfindungsgemäßen Beispielen
können
die p53-Sequenzen ein chimäres
p53-Protein mit einer nativen p53-Sequenz und einer heterologen
Tetramerisationsdomäne
umfassen, die Homotetramere so bilden, dass das resultierende chimäre Protein nicht
mit dem p53-Mutanten vom Wildtyp oder Tumortyp heterooligomerisiert
wird und die native p53-Funktionalität zur Tumorsuppression nicht
stört.
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Fusionsproteine
und Vektoren gemäß weiteren
Beispielen der vorliegenden Erfindung können zur Behandlung von hyperproliferativen
Erkrankungen, insbesondere von Krebs- und Autoimmunerkrankungen,
z.B. Restenose, und insbesondere zur Behandlung von Zellen mit einer
p53-Mutation, die auch das Protein MDM2 in großer Menge exprimieren, einschließlich beispielsweise
HPV-verwandter Krebszellen, verwendet werden. Sie können auch verwendet
werden, um hyperproliferierende Zellen in vitro zu töten. Solche
Varianten können
aktive und stabile Tumorsuppressoren und Apoptose induzierende Mittel
umfassen und werden als aktiv angesehen, wenn das Protein vom Wildtyp
nicht aktiv ist, was bedeutet, dass sie weder durch dominant negative
oder onkogene Mutanten noch durch andere Zellproteine inaktiviert
werden (da die Leucin-Zipper-Domäne
die Bildung von inaktiven Mischoligomeren verhindert).
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Fusionsproteine
und Vektoren können
gemäß weiteren
erfindungsgemäßen Beispielen
auch in Medikamenten zur Unterdrückung
des neoplastischen Phänotyps
von Krebszellen, denen das p53-Protein vom Wildtyp fehlt, auf eine
Art und Weise verwendet werden, die dem Gebrauch des p35-Gens vom
Wildtyp entspricht, das in
EP
0.710.722 (Univ. California: Chen P, Lee W) beschrieben
ist, worin Gene und retrovirale Vektoren u.a. zum Zwecke der Unterdrückung des
neoplastischen Phänotyps
in Krebszellen, wie z.B. Osteosarkomzellen, Lungenkarzinomzellen,
Kolonkarzinomzellen, Lymphomzellen, Leukämiezellen, Weichteilsarkomzellen,
oder Brust-, Blase- oder Prostatakarzinomzellen, beschrieben sind.
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Fusionsproteine
und Vektoren können
gemäß weiteren
erfindungsgemäßen Beispielen
auch auf eine Art und Weise verwendet werden, die jener in der WO
95/12660 (Univ Texas System: Roth JA et al.) beschriebenen entspricht,
worin das rekombi nante Adenovirus beschrieben ist, das ein Adenovirusvektorkonstrukt
trägt,
das einen Expressionsbereich umfasst, der für p53 kodiert und fähig ist,
das p53 beispielsweise in menschlichen malignen Zellen zu exprimieren
und u.a. für
den regionalen Transport von Tumorsuppressorgen p53 an erkrankte
Zellen verwendet werden kann, um entweder die p53-Funktion von p53-defizienten
Zellen wiederherzustellen oder das Tumorwachstum in Zellen mit abnormalem
p53 zu unterdrücken
und in der Folge maligne Erkrankungen von Menschen, wie z.B. Brust-
und Lungenkrebs, zu behandeln. Ein solches Adenovirus kann auch
für In-vitro-Analysen
und Mutagenesestudien verschiedener p53-Gene verwendet werden.
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Fusionsproteine
und Vektoren können
gemäß weiteren
erfindungsgemäßen Beispielen
auch als Inhibitoren der Hepatitis-B-Virus- (HBV-) Replikation auf
eine Art und Weise verwendet werden, die jener im US-Patent 5.635.473
und in der WO 96/11017 (Mogam Biotechnology Research Institute:
H-S Lee et al.) beschriebenen entspricht.
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Screening-Tests
zur Identifizierung von Mitteln, die den Grad des Zelltods wirksam
erhöhen
und als p53-Analoga dienen sowie Apoptose in Zellen induzieren können, sind
beispielsweise im US-Patent 5.484.710 (La Jolla: JC Reed et al),
insbesondere in Beispiel IV davon, beschrieben. Als alternative
erfindungsgemäße Ausführungsformen
werden auch Fusionsproteine und verwandte Materialien in Betracht gezogen,
die eine VP22-Funktionalität
sowie eine Bax-Protein-Funktionalität aufweisen. In Bezug auf das
Bax-Protein wird auf das US-Patent 5.484.710 und die darin angeführten Verweise
verwiesen.
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Koppeln mit "Suizidproteinen":
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In
einer weiteren Klasse von erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann VP22 oder
eine funktionelle Subsequenz davon mit beispielsweise einem "Suizidprotein" geeignet gekoppelt
oder damit fusioniert werden, wie z.B. der bekannten Thymidinkinase,
der Nitroreductase oder einem anderen Enzym oder funktionellen Fragment
davon, das für
einen ähnlichen
Zweck als anwendbar gilt. Das Kopplungsprodukt kann in Zellen penetrieren,
die (bei Thymidinkinase) mit Ganciclovir oder einem an deren Arzneimitteln
(Prodrugs) der gleichen Familie zu behandeln sind, sodass das Prodrug
in den Zellen, die das "Suizidgen"-Produkt enthalten,
zu einer aktiven Form überführt wird,
um die Zellen zu töten.
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Geeignete
Beispiele für
nützliche
bekannte Suizidgene und entsprechende Prodrugs sind beispielsweise
in der WO 94/13824 (Univ Curie Paris: M Caruso et al.), in der WO
95/05835 (Baylor College: S Chen et al.) und in der WO 93/08288
(Cancer Research Campaign Technology: G Anzelark et al.) sowie in
der WO 93/01281 (US DHHS: RM Blaese et al.) angeführt und
durch Verweise aufgenommen und umfassen, neben Thymidinkinase (Suizidgen)
und Ganciclovir/Acyclovir (Prodrug), Nitroreductase (Suizidgen)
und CB1954 (Prodrug) sowie Cytosindeaminase (Suizidgen) und 5-Fluorcytosin
(Prodrug). Diese und andere Suizidproteine sowie entsprechende Arzneimittel
bzw. Prodrugs sind ebenfalls in "Genetic Prodrug
Activation Therapy" von
A Rigg und K Sikora, Molecular Medicine Today, 359-366 (Aug. 1997) besprochen
und deren Verwendung dargelegt.
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Wenn
die VP22-TK-Fusion in Form von DNA auf eine beliebige in der WO
97/05265 oder von Elliott und O'Hare
(1997) beschriebene Weise präsentiert
wird, kann eine Targetzelle mit dem Gen transfiziert werden, das
für diese
Fusion kodiert, und die exprimierte Fusion kann anschließend aus
der Zelle, in der sie exprimiert wurde, in umgebende Zellen transloziert
werden, wodurch bei Behandlung mit Ganciclovir etc. ein Tötungseffekt
auf solche Zellen ausgeübt
wird, wobei es sich bei dem Effekt um einen Effekt handelt, der
sich von bekannten Bystander-Effekten unterscheidet und zusätzlich dazu
auftreten kann. Alternativ dazu kann eine solche VP22-TK-Fusion,
wie bei anderen Ausführungsformen,
auch direkt als Protein aufgebracht werden.
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Koppeln mit
Antigenen
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In
weiteren Ausführungsformen
betrifft die Erfindung beispielsweise Transportproteine, die mit VP22
oder dessen aktiven Fragmenten in Bezug stehen und in Fusionspolypeptiden
fusioniert sind oder ansonsten mit antigenen Sequenzen oder Proteinen (z.B.
länger
als 12 Aminosäurereste
sind) gekoppelt sind, die beispielsweise aus be liebigen Antigenmaterialien
oder anderen nachstehend angeführten
Proteinen und Peptiden ausgewählt
sind.
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Zusätzlich zu
den Fusionspolypeptiden und Kopplungsprodukten stellt die Erfindung
Kopplungshybride bereit, die VP22 umfassen, das an eine DNA gekoppelt
ist, die beispielsweise geeignete bekannte Regulationselemente umfassen
kann, sodass sie transkribiert und translatiert werden kann, und
enthält ein
offenes Leseraster, das für
jedes beliebige nachstehend angeführte Protein kodiert.
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Koppeln
mit Antigenen: VP22 kann geeignet mit Beispielen von mikrobiellen
und viralen Antigenen und Tumorantigenen, wie z.B. den nachstehend angeführten, gekoppelt
werden.
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Die
Behandlung mit Kopplungsprodukten von VP22, die, wie hierin bereitgestellt,
Antigene von Pathogenen umfasst, kann nützliche Immunantworten gegen
entsprechende Pathogene evozieren. Beispiele für solche Antigene sind Papilloma-Virus-L1- oder -L2-Protein,
HIV-gag-, -pol-, -env- und -nef-Proteine, Chlamydiaantigene (wie
z.B. das Chlamydien-spezifische Major Outer Membrane Protein, MOMP)
und Chlamydien-spezifische Hitzeschockproteine.
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VP22
kann auch geeignet mit Antigenen aus Mycobakterien, wie z.B. als
Antigen aus dem Mycobacterium tuberculosis, gekoppelt werden.
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Alternativ
dazu kann das Antigen ein tumorassoziiertes Antigen sein, wodurch
die Antitumoraktivität
der CTL, die mit der Tumorzelldepletion assoziiert werden, verstärkt wird.
Es wurde herausgefunden, dass sich spezifische Cytokine, wie z.B.
der Tumornekrosefaktor-α,
Interferon-gamma, Interleukin-2, Interleukin-4 und Interleukin-7, darauf bezogen insbesondere
geeignet sind. Tumorassoziierte Antigene und ihre Rolle bei der
Immunbiologie bestimmter Krebsarten wird beispielsweise von P. van
der Bruggen et al. in Current Opinion in Immunology 4(5), 608-612
(1992), besprochen. Bestimmte Beispiele für solche Antigene, die zur
Verwendung in Zusammenhang mit der vorliegenden Anmeldung beabsichtigt
werden, sind E6- und E7- Antigene
des menschlichen Papillomavirus (insbesondere beispielsweise von
den Typen 6, 11, 16, 18 etc.); aus dem Epstein-Barr-Virus stammende
Proteine, z.B. jene, die in den Verweisen 24 und 25 von P. van der
Bruggen et al. (siehe oben) identifiziert sind; Antigene der MAGE-Serie,
wie sie in T. Boon, Adv Cancer Res 58, 177-210 (1992), bestimmt sind, und/oder
MZ2-E und andere Antigene, wie von P. van der Bruggen et al. in Science
254, 1643-1647 (1991), bestimmt; Melanomproteine, wie z.B. menschliche
Tyrosinase; und Mucine, wie z.B. jene, die von P.O. Livingston in
Current Opinion in Immunology 4(5), 624-629 (1992), bestimmt sind,
z.B. MUC1, wie von J. Burchell et al. in Int J Cancer 44, 691-696
(1989), bestimmt.
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VP22
kann auch geeignet mit Virusproteinen, wie z.B. Glykoproteinantigenen,
beispielsweise aus Herpesviren, wie z.B. gH oder gD oder gB des Herpes-simplex-Virus, oder gp50
des Pseudorabiesvirus als Beispiel für ein Antigen eines veterinären Pathogens,
in diesem Fall eines veterinären
Virus, gekoppelt werden.
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VP22
kann folglich geeignet mit Antigenen nach dem Stand der Technik
von Behandlungen maligner Tumoren gekoppelt werden, einschließlich Studien,
die das Potenzial von therapeutischen Impfungen gegen Tumoren unter
Einsatz autologer Materialien, die aus dem patienteneigenen Tumor
stammen, betonen. Die diesem Ansatz zugrunde liegende Theorie besteht
darin, dass Tumorzellen ein oder mehrere Proteine oder andere biologische
Makromoleküle exprimieren
können,
die sich von normalen gesunden Zellen unterscheiden und deshalb
verwendet werden könnten,
um auf eine Immunantwort abzuzielen, damit Tumorzellen erkannt und
zerstört
werden.
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Diese
Tumortargets können
ubiquitär
in Tumoren eines bestimmten Typs vorliegen. Ein gutes Beispiel dafür ist Zervixkrebs,
bei dem die Mehrzahl der Tumoren die menschlichen Papillomavirus-E6- und
-E7-Proteine exprimieren. In diesem Fall ist das Tumortarget kein
Selbstprotein, und folglich ist sein Potenzial als einzigartiger
tumorspezifischer Marker für
die Krebsimmuntherapie klar.
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Es
gibt immer mehr Beweise dafür,
dass bestimmte Selbstproteine auch als Tumortargetantigene verwendet
werden können.
Dies geht auf die Beobachtung zurück, dass sie gleichmäßig in Tumorzellen,
jedoch nicht in normalen gesunden Zellen exprimiert werden. Beispiele
dafür umfassen
die Familie der MAGE-Proteine. Es wird angenommen, dass noch mehr
als Tumortargets geeignete Selbstproteine identifiziert werden müssen.
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Tumorassoziierte
Antigene und ihre Rolle in der Immunbiologie bestimmter Krebsarten
sind beispielsweise von P. van der Bruggen et al. in Current Opinion
in Immunology 4(5), 608-612 (1992), besprochen. Andere solche Antigene
der MAGE-Serie sind in T. Boon, Adv Cancer Res 58, 177-210 (1992),
bestimmt, und MZ2-E- und andere verwandte Tumorantigene sind von
P. van der Bruggen et al. in Science 254, 1643-1647 (1991), bestimmt;
tumorassoziierte Mucine werden von P.O. Livingston in Current Opinion
in Immunology 4(5), 624-629 (1992), erwähnt, z.B. MUC1, wie von J.
Burchell et al. in Int J Cancer 44, 691-696 (1989), erwähnt.
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Koppeln mit
immunmodulierenden Proteinen
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen,
die in der Immunmodulation angewandt werden, umfassen beispielsweise
folgende. VP22 kann geeignet mit Beispielen für Cytokine oder, wie nachstehend
angeführt,
anderen immunmodulierenden Verbindungen gekoppelt werden. Folglich
kann VP22 auch geeignet mit immunmodulierenden Proteinen, z.B. jenen,
die die Immunantwort verstärken,
einschließlich
Cytokin, Interleukin 1, Interleukin 2 und dem Granulocyten-Makrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF), gekoppelt werden. Solche Produkte können beispielsweise
auf analoge Art und Weise, wie beispielsweise in der WO 96/26267
oder WO 97/14808 beschrieben, verwendet werden, um die für einen
Targetzelltyp, z.B. einen Tumorzelltyp, der dem Produkt entweder
in vitro oder in vivo ausgesetzt worden ist, spezifische Immunantwort
zu verändern,
beispielsweise zu verstärken.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "immunmodulierendes
Protein" und ähnliche
Bezeichnungen umfasst ein Protein bzw. Proteine, die eine Wirtsimmunantwort
gegen über
einem mutanten Virus oder Protein, das dadurch kodiert ist, oder
gegenüber
einem Antigen, wie z.B. einem Immunogen aus einem Pathogen oder
einer dem Virus exogenen Quelle, oder gegenüber einem tumorassoziierten
Antigen verstärken
oder unterdrücken.
Bei immunmodulierenden Proteinen handelt es sich normalerweise nicht
um solche Proteine, die gegenwärtig
in ihnen selbst als Immunogene (Antigene) verwendet werden. Ein
immunmodulierendes Protein kann ein natürliches Element eines menschlichen
oder nichtmenschlichen tierischen Immunsystems, z.B. eines Säugetierimmunsystems,
mit einer funktionellen Bindungskapazität für einen anderen natürlichen
Bestandteil eines solchen Immunsystems sein. Alternativ dazu kann
ein immunmodulierendes Protein ein Protein sein, das von einem Pathogen
kodiert ist, das eine funktionelle Bindungskapazität für einen
natürlichen
Bestandteil eines solchen Immunsystems aufweist.
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Alternativ
dazu kann ein immunmodulierendes Protein ein künstliches Protein sein, beispielsweise
ein Fragment eines natürlichen
immunmodulierenden Proteins, oder ein Mutein eines solchen Proteins
oder Fragments oder ein Fusionsprotein, das all diese aufnimmt.
Viele immunmodulierenden Proteine und genetische Materialien, die
für diese
kodieren, sowie deren Nucleotid- und Aminosäuresequenzen sind in der Literatur
auf dem Gebiet der vorliegenden Erfindung bekannt und in Gensequenzdatenbanken,
wie z.B. der EMBL-Datenbank, verfügbar, und einige sind im Handel
in Form von gentechnisch verändertem
Material zum Klonen und für
andere Manipulationen erhältlich.
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Immunmodulierende
Proteine, die, wie hierin beschrieben, mit VP22 gekoppelt sind,
können
beispielsweise für
Sequenzen geeignet sein, die für
die Spezies nativ sind, welche eine Behandlung mit diesen Kopplungsprodukten
oder mit DNA erhalten sollen, z.B. in Form von rekombinanten Viren,
z.B. ein immunmodulierendes Protein vom menschlichen Typ zur Behandlung
eines menschlichen Probanden.
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Beispiele
für geeignete
bekannte immunmodulierende Proteine in diesem Zusammenhang umfassen
Cytokine, Chemokine, Bestandteile des Komplementsystems, Immunsystem-Hilfs-
sowie -Adhäsionsmoleküle und deren
Rezeptoren für
menschli che oder nichtmenschliche tierische Spezifitäten. Geeignete
Beispiele umfassen GM-CSF,
IL-2, IL-12, Lymphotactin, CD40 und CD40L. Weitere geeignete Beispiele
umfassen Interleukine, wie z.B. Interleukine 1 bis 15, Interferon
alpha, beta oder gamma, Tumornekrosefaktor, Granulocyten-Makrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF), Makrophagenkolonie-stimulierenden Faktor (M-CSF),
Granulocytenkolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF), Chemokine, wie
z.B. Neutrophile aktivierendes Protein (NAP), chemische Makrophagenattraktans
und -Aktivierungsfaktor (MCAF), RANTES, Makrophagenentzündungspeptide
MIP-1a und MIP-1b, Bestandteil des Komplementsystems und deren Rezeptoren
oder ein Hilfsmolekül,
wie z.B. B7.1, B7.2, ICAM-1, -2 oder -3 und Cytokinrezeptoren.
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OX40
und OX40-Ligand (OX40L) (gp34) (siehe z.B. WO 95/12673, WO 95/21251
und WO 21915) stellen darüber
hinaus geeignete Beispiele für
immunmodulierende Proteine dar. Immunmodulierende Proteine können für verschiedene
Zwecke eine menschliche oder nichtmenschliche tierische Spezifität aufweisen
und für
vorliegende Zwecke, je nach Fall und Eignung, durch extrazelluläre Domänen und
andere Fragmente mit der Bindungsspezifität von natürlich vorkommenden Proteinen
und Muteine davon und ihre Fusionsproteine mit anderen Polypeptidsequenzen,
beispielsweise mit konstanten Domänen der Immunglobulinschwerketten,
dargestellt sein. Wenn Nucleotidsequenzen, die für mehr als ein immunmodulierendes
Protein kodieren, eingeführt
werden, können
sie beispielsweise mehr als ein Cytokin oder eine Kombination von
Cytokinen und Hilfs/Adhäsionsmolekülen umfassen.
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Immunantworten,
die durch die Verwendung von solchen VP22-Kopplungsprodukten oder
durch Vektoren, die dafür
kodieren, ausgelöst
werden, können
Immunantworten unterschiedlicher Typen umfassen, wie z.B. eine Antwort
gegen ein viral kodiertes Protein und/oder eine Antwort gegen ein
Wirtsantigen, was eine Antwort darstellt, die durch einen Virusvektor
oder die Expression eines dadurch kodierten heterologen Gens, z.B.
des Kopplungsprodukts mit VP22, stimuliert wird. Anwendungsmöglichkeiten für die wie
hierin beschriebenen Mutantenvirusvektoren sind z.B. der Schutz
eines Probanden einer anfälligen
Spezies gegen eine Infektion durch einen entspre chenden Virus vom
Wildtyp, wenn der Proband damit behandelt wird, z.B. damit infiziert
ist, beispielsweise durch direkte Immunisierung.
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Ein
mit VP22 zu koppelndes immunmodulierendes Protein kann an sich ein
Hybrid- oder Fusionsprotein
sein, das eine Polypeptidregion umfasst, die eine Homologie gegenüber einem
immunmodulierenden Protein und eine Funktionalität davon aufweist, wobei das
immunmodulierende Protein an eine Polypeptidregion mit einer weiteren
Homologie und gegebenenfalls einer weiteren Funktionalität gebunden
ist. Das immunmodulierende Protein kann bezüglich Funktionalität das gp34-Protein
sein, dieses umfassen oder diesem entsprechen, das als Bindungspartner
für menschliches
Ox-40 bestimmt wurde (siehe W. Godfrey et al., J Exp Med 180(2), 757-762
(1994), und darin enthaltene Verweise, einschließlich S. Miura et al., Mol
Cell Biol 11(3), 1313-1325 (1991)). Die Version dieser Proteinfunktionalität, die im
Mutantenvirusgenom kodiert werden kann, kann der natürlichen
gp34-Sequenz selbst oder einem Fragment davon oder einem Hybridexpressionsprodukt
entsprechen, das beispielsweise auf der extrazellulären (C-terminalen)
(Bindungs)Domäne
von gp34 basiert, die an ein anderes Protein fusioniert ist, z.B.
an eine konstante Region einer Immunglobulinschwerkette, wie z.B.
Human-IgG1, wobei beispielsweise die extrazelluläre Domäne von gp34 (ein Typ-2-Membranprotein)
an ihrem N-Terminus an den C-Terminus der konstanten Immunglobulindomäne fusioniert
ist.
-
Andere
immunmodulierte Proteine können auch
in solchen Derivat- und Hybridformen getragen und exprimiert werden,
einschließlich
wie hierin angeführte
mutierte Formen.
-
In
bestimmten Beispielen kann das immunmodulierende Protein ein Cytokin,
vorzugsweise einen Granulocyten-Makrophagenkolonie stimulierenden
Faktor (GM-CSF),
z.B. Mäuse-
oder vorzugsweise Human-GM-CSF, umfassen.
-
Sowohl
Mäuse-
als auch Human-GM-CSF ist allgemein bekannt: Das Mäuse-GM-CSF-Gen kodiert für ein Polypeptid
mit 141 Aminosäuren,
wobei das reife sekretierte Glykoprotein, je nach Glykosylierungsgrad,
ein Molekulargewicht von 14 kDa bis 30 kDa aufweist. Der GM-CSF
ist generisch gesehen ein Mitglied der Familie des hämatopoetischen
Wachstumsfaktors und wurde zuerst durch seine Fähigkeit, die In-vitro-Koloniebildung bei
hämatopoetischen Vorfahren
zu stimulieren, definiert und bestimmt. GM-CSF ist ein potenter
Aktivator von Neutrophilen, Eosinophilen und Makrophagen-Monocyten-Funktionen
und verstärkt
die Migration, Phagocytose, Haupthistokompatibilitätskomplex-
(MHC-) Expression und initiiert eine Kaskade von bioaktiven Molekülen, die
wiederum das Immunsystem stimulieren. GM-CSF wird gegenwärtig klinischen
Bewertungen zur Behandlung von Neutropenie, gefolgt von Chemotherapie,
und als Adjuvens bei der Krebstherapie unterzogen.
-
Die
angewandte heterologe Nucleotidsequenz kann ein heterologes Gen,
ein Genfragment oder eine Kombination von Genen umfassen, mit der Maßgabe, dass
sie für
ein wie oben definiertes immunmodulierendes Protein kodiert.
-
Gemäß den erfindungsgemäßen Beispielen können Kombinationen
von zwei oder mehr immunmodulierenden Proteinen für den hierin
beschriebenen Zweck verwendet werden. In bestimmten Beispielen,
die nur zur Veranschaulichung und nicht als Einschränkung dienen,
können
Kombinationen mit IL2, GMCSF, Lymphotactin und/oder CD40L miteinander
oder mit anderen der oben angeführten
immunmodulierenden Proteinen verwendet werden. Jede dieser binären Kombinationen
der oben angeführten
immunmodulierenden Proteine sind auch in dieser Offenbarung angeführt und
liegen innerhalb des Schutzumfangs.
-
Andere Kopplungsprodukte
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann sich die vorliegende Erfindung für Gentherapieanwendungen eignen.
Folglich kann beispielsweise VP22 auch geeignet mit Beispielen für Gene gekoppelt
werden, die bei Gentherapien verwendet werden bzw. deren Verwendung
vorgeschlagen wird, einschließlich
des Gens für
die Humanadenosindeaminase (ADA), wie beispielsweise in der WO 92/10564
(KW Culver et al. US Secretary for Commerce & Cellco Inc.), WO 89/12109 &
EP 0.420.911 (IH Pastan et al.) angeführt, und
des Gens für
zystische Fibrose und Varianten des Gens, die in der WO 91/02796
(L-C Tsui et al., HSC Research & University
of Michigan), WO 92/05273 (FS Collins & JM Wilson, University of Michigan)
und WO 94/12649 (RJ Gregory et al., Genzyme Corp.) beschrieben ist.
-
VP22
kann auch geeignet mit bekannten Transkriptionsregulationsproteinen,
wie z.B. NF-AT, gekoppelt werden, das durch die Translokation zum Nucleus
aktiviert wird und die Transkription von Interleukin, z.B. von IL1,
induziert. Das Kuppeln mit VP22 kann hierin dazu verwendet werden,
die Retention des gekoppelten Produkts im Cytoplasma zu vermeiden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch gekoppelte Proteine und Fusionsproteine,
bei denen eine Linkersequenz bereitgestellt ist, die ermöglicht, dass
das Fusionsprotein intrazellulär
gespalten wird, um die Trennung eines wie oben angeführten Antigenteils
aus dem Transportproteinteil zu ermöglichen. Eine Spaltung induzierende
Sequenz kann beispielsweise die Aminosäuresubsequenz RVCSNPPCETHETGTTNTATATSN
oder andere Spaltungssequenzen umfassen, die beispielsweise von
AC Wilson et al. in Genes and Development 9, 2445-2458 (1995), angeführt sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt darüber
hinaus Verfahren zur Behandlung von Zellen mit wie hierin beschriebenen
Kopplungsprodukten bereit, sodass immunogene, immunmodulierende,
zytotoxische/letale oder therapeutische Wirkungen erzielt werden.
-
Beispiele
für wie
hierin beschriebene Materialien und Verfahren eignen sich zur Modulation
von Zellaktivität,
mit beispielsweise der Absicht und der Wirkung, Immunantworten,
beispielsweise zur Prophylaxe oder Therapie von Erkrankungen, zu
erzeugen oder zu verändern;
sie dienen beispielsweise der Erzeugung von Immunantworten gegen
Pathogene oder Tumoren.
-
Andere
Verwendungen für
bestimmte Materialien und Verfahren hiervon umfassen die Regulation der
Genexpression in Zellen, z.B. für
korrektive Gentherapien und/oder zur Reduktion oder Regulation von
Tumorzellwachstum und -aktivität.
Zell behandlungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in vitro, ex vivo oder in vivo erfolgen.
-
Unter
den VP22-Derivaten, die gemäß den Aspekten
der vorliegenden Erfindung als transportaktive Substanzen und zur
Kopplung mit zu transportierenden Materialien für die hierin anderweitig dargelegten
Zwecke verwendet werden können,
sind Peptide, die eine transportaktive funktionelle Sequenz aus
dem C-Terminus-Abschnitt von VP22 umfassen.
-
Nicht
einschränkende
Beispiele von Behandlungsverfahren unter Verwendung der hierin beschriebenen
Materialien umfassen die Behandlung von Antigen präsentierenden
Zellen oder diese enthaltenden Zellpräparaten mit einer Fusion von
VP22 und einem Antigen, z.B. einem der oben angeführten Antigene
(oder mit einem Vektor, z.B. einem Virusvektor, der für eine solche
Fusion kodiert), um die Bearbeitung des Antigens und die Präsentierung
mittels MHCl-Weg zu bewirken, sodass eine CTL-Antwort gegenüber dem
Antigen erhalten wird. Die so bereitgestellten Verfahren umfassen
das Priming und die Vermehrung von T-Zellen und adoptive Immuntherapie
unter Verwendung der so erhaltenen Materialien auf eine Weise, die
ansonsten zu bekannten Priming-, Expansions- und adoptiven Immuntherapieverfahren
analog ist.
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Eine
Reihe von Vektorsystemen wie z.B. retrovirale oder adenovirale Infektion
oder die Injektion von Protein-Liposom-Komplexen sowie Herpesvirusvektorsysteme
können
ohne weiteres angepasst werden, um Beispiele für die vorliegende Erfindung zu
ergeben. Beispielsweise kann nackte DNA für eine VP22-Proteinfusion mit
einem Protein von einem der hierin angeführten Arten in ein zu behandelndes
Gewebe gemäß der Art
und dem Zweck des zu transportierenden Proteins injiziert werden.
Rekombinante Viren können
wie erwähnt
zum Kodieren und zur Expression von VP22-Fusionsproteinen verwendet werden. Ein
rekombinanter Virusvektor, der eine solche Fusion trägt, kann
defekt, nichtreplizierend oder replikationseingeschränkt sein,
sodass die Replikation von Bedingungen abhängt, die im Targetgewebe oder
der -zelle vorliegen, nicht jedoch in normalen Zellen oder Nicht-Targetzellen.
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Vektoren
und Fusionsproteine von erfindungsgemäßen Beispielen können in
der Gentherapie eingesetzt werden sowie zur Behandlung von oder
zum Schutz gegen abnormale Zellvermehrung, insbesondere bei Krebs,
jedoch auch bei Psoriasis, Atherosklerose und arterieller Restenose,
und zum Induzieren von Apoptose von beispielsweise sich vermehrenden
Lymphozyten, und zwar zur Toleranzinduktion, um beispielsweise Transplantatabstoßungen zu
verhindern oder Autoimmunerkrankungen, wie z.B. systemischen Lupus
erythematodes oder rheumatische Arthritis, zu behandeln.
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Zusätzlich zu
medizinisch-therapeutischen Anwendungen kann die hierin dargelegte
Wirkung auch mittels Tests, die durch die Erfindung bereitgestellt
sind, ausgewertet werden, die auf Substrat-Enzym-Wechselwirkungen
oder der Wechselwirkung von Proteinen, die in unterschiedlichen
Zellpopulationen exprimiert sind, beruhen.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
ist zudem anhand der beigefügten
Zeichnungen sowie der nachstehend beschriebenen Materialien und
Verfahren beschrieben, ohne dass dabei eine Einschränkung der
Erfindung beabsichtigt wird.
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In
den beigefügten
Zeichnungen wird in
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1 veranschaulicht,
dass
scheintransfizierte cos-1-Zellen mit Antikörpern für BP22 (1a), p53 (1c)
und dem CMV-Epitop (1d) durch indirekte
Immunfluoreszenz markiert wurden, um den Grad der Hintergrundmarkierung einzustellen.
Zellen, die mit pc49epB (1b) transfiziert
und für
VP22 markiert wurden, zeigen eine typische VP22-Cytoplasma-Struktur mit einer klaren Ausbreitung
zu den Nuclei der angrenzenden Zellen hin. Zellen, die mit dem VP22-p53-Fusionsproteinkonstrukt
p4953ep+10 transfiziert sind, wurden für VP22 und p53 (1e und 1f)
oder VP22 und das Epitop (1g und 1h) markiert, wobei das Fusionsprotein
in den Nuclei der an die Primärexpressionszelle
angrenzenden Zellen nachgewiesen werden kann.
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2 ist
eine Plasmidkarte zur Veranschaulichung von p4953ep+10, das für ein Fusionsprotein kodiert,
das die Sequenzen VP22, p53 und eine Epitop-Tag-Sequenz aufweist.
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In 3 wird
veranschaulicht, dass
Proteinextrakte aus cos-1-Zellen, die
mit einer Reihe von Plasmidkonstrukten transfiziert sind, mittels Western-Blot
analysiert wurden. Das Feld ganz links wurde mit einem Antikörper gegen
VP22 sondiert, was zeigte, dass pUL49epB- und pc49epB-Plasmide, die für VP22 allein
kodieren, ein Protein mit 38 kDa erzeugen, wobei das VP22-p53-Fusionsprotein, das
aus p4953ep+10 exprimiert ist, ein Protein mit etwa 90 kDa mit sehr
geringem Abbau bildet.
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Das
Feld ganz rechts wurde mit einem Antikörper gegen p53 sondiert, was
zeigte, dass Zellen, die mit Plasmiden transfiziert sind und entweder
für p53
allein (pcB6+p53) oder das p4953ep+10-Fusionsproteinkonsrukt kodieren,
ein p53-Protein mit 53 kDa ergeben. Das p4953ep+10-Konstrukt synthetisiert
auch das VP22-p53-Fusionsprotein
mit 90 kDa, wobei das p53 in dieser Probe ein Abbauprodukt oder
eher ein endogen induziertes p53 sein kann.
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Materialien
und Verfahren
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Zellkultur
und Transfektion
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Cos-1-Zellen
wurden in Dulbeccos modifiziertem MEM, das mit 10% Serum eines neugeborenen
Kalbs ergänzt
war, bei 37°C
mit 5% CO2 gezüchtet.
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Transfektionen
wurden unter Anwendung des BES/CaCl2-Verfahrens
(Elliott und O-Hara (1997))
mit 200 ng Testplasmid mit 1.800 ng pUB19 durchgeführt. Die
Transfektionen wurden 48 h lang fortschreiten gelassen, wonach die
Monoschichten zur Analyse mittels Immunfluoreszenz oder Western-Blot
gesammelt wurden.
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Immunfluoreszenz
und Antikörper
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Zellmonoschichten
auf Deckgläsern
wurden 15 Minuten lang bei Raumtemperatur mit 100% Methanol fixiert
und, wie von Elliot und O'Hare
(1997) beschrieben, markiert. Sämtliche
Antikörper
wurden in PBS + 10% Serum verdünnt.
VP22 wurde unter Verwendung eines polyklonalen Kaninchen-Antikörpers AGV30
(1:500) nachgewiesen; p53 wurde mit einem monoklonalen Mäuse-Antikörper DO-1
(Santa-Cruz Ltd) nachgewiesen; das CMV-Epitop wurde mit einem monoklonalen
Mäuse-Antikörper CMV LNA
(Capricorn Ltd) nachgewiesen. Aufnahmen wurden mittels konfokalem
Mikroskop Bio-Rad MRC600 erhalten.
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Plasmidkonstrukte
-
Das
VP22-p53-Fusionsproteinkonstrukt wurde durch Klonieren eines p53-PCR-Fragments voller Länge C-terminal
zu VP22 in eine einzigartige Bam-Stelle gebildet, wobei sowohl VP22
als auch das CMV-Epitop im Rahmen gehalten wurden.
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Western-Blot-Analyse
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Western-Blots
wurden mit Anti-VP22 (1:10.000) und Anti-p53 (1:1.000) untersucht.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung konstruierten ein Epitop-markiertes
In-Frame-VP22-p53-Fusionsproteinkonstrukt
voller Länge (2).
Dieser Vektor bildet bei einer Expression in Cos-1-Zellen ein Fusionsprotein
mit etwa 90 kDa bei sehr geringem Proteinabbau, wie durch Western-Blot-Analyse
(3) ermittelt wurde. Beim Testen zum Transport
durch interzelluläres
Trafficking scheint das Fusionsprotein exakt gleich wie VP22 allein
zu funktionieren. Es befindet sich im Cytoplasma von primär-transfizierten
Zellen, wie durch Immunfluoreszenz unter Verwendung von Methanol-fixierten Cos-1-Zellmonoschichten
gezeigt wurde, die mit Anti-VP22- (1e und 1g), -p53- (1f) oder
-Epitop- (1h) Antikörpern markiert waren, und kann sich
sehr wirksam in Nuclei benachbarter Zellen bewegen. Die relative
Trans portwirksamkeit ist nicht empirisch bestimmt worden, wobei
es scheint, dass sie etwas weniger wirksam als VP22 allein ist.
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In
weiteren Experimenten wurden p53-negative Osteosarkomzellen mit
nackter DNA (mittels Calciumphosphatverfahren) transfiziert, die
durch Expression entweder für
(a) VP22 vom Wildtyp, (b) p53 vom Wildtyp oder (c) VP22-p53-Fusionsprotein,
das oben beschrieben ist, kodiert. Die transfizierten Zellen (b)
und (c) zeigten, dass sie im Gegensatz zu den Kontrollzellen (a)
einer Apoptose unterzogen werden konnten, was darauf hinweist, dass
das VP22-p53-Fusionsprotein die Funktionalität von p53 beibehält.
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In
Varianten der hier angeführten
Beispiele können
VP22-Deletionskonstrukte mit reduzierter Fusionsproteingröße nach
Wunsch hergestellt werden, um beispielsweise den Grad oder das Ausmaß des Transports
zu verbessern, ohne dabei die Proteinfunktion zu verlieren.
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In
weiteren Varianten kann die Reihenfolge der Komponenten der Fusion
variiert werden; beispielsweise können die p53- und VP22-Sequenzen ohne
weiteres mit zufrieden stellenden Ergebnissen in der Reihenfolge
sein, die der Reihenfolge entgegengesetzt ist, welche mit dem in 2 dargelegten Plasmid
in Zusammenhang steht.
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Die
vorliegende Offenbarung erstreckt sich auf Modifikationen und Variationen
der hierin gegebenen Beschreibung einschließlich der beigefügten Ansprüche, die
dem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich sind.
-
Zusätzliche
Verweise
-
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