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Titel der
Erfindung
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Hintergrund der Erfindung
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Bereich der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Lysostaphin bei der
Herstellung eines Arzneimittels zu Behandlung von Staphylococceninfektionen
beim Menschen. Diese Erfindung bezieht sich auch auf die Verfahren,
die auf bestimmte Erkrankungsbedingungen gerichtet sind, einschließlich staphylococcaler
Endokarditis, staphylococcale Bakteriämie; und staphlococcale Infektionen
der Nieren, Lunge, Haut, Knochen, von Verbrennungen, Wunden und
Prothesevorrichtungen. Die Erfindung umfasst die Verwendung von
Lysostaphin im Allgemeinen, umfassend nicht nur das wildtyp-Lysostaphin
sondern auch rekombinantes Lysostaphin; Lysostaphinvarianten mit
einer Aminosäuresequenz,
die von der publizierten „ natürlichen
Sequenz" des maturen
Peptids abweicht (U.S. Patent Nr. 4,931,390) auf Grund von genetischen
Mutationen (wie Substitutionen, Additionen und Deletionen), posttranslationaler
Prozessierung, gentechnische Herstellung von chimären Fusionsproteinen
und der Gleichen oder einer Kombination dieser Variationsarten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Lysostaphin
ist ein Enzym, das als erstes in Staphylococcus simulans (früher bekannt
als S. staphylolyticus) identifiziert wurde, welches durch die Wirkung
seiner proteolytischen Aktivität
auf glyzinhaltige Brücken in
dem Zellwand-Peptidoglykan von Bakterien eine antimikrobielle Aktivität hat [Zygmunt,
et al., Progr. Drug Res. 16:309-333 (1972)].
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In
vitro ist Lysostaphin insbesondere gegen Staphylococcus auseus aktiv,
weil die Zellwandbrücken dieser
Spezies einen hohen Anteil an Glyzin enthalten, wenn auch eine Aktivität gegenüber anderen
Staphylococcen-Spezien
gezeigt worden ist (Ibid.).
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Die
Aktivität
des Lysostaphins wurde auch in Tierinfektionsmodellen untersucht.
Die Studien, bei denen eine intraperitoneale Behandlung einer intraperitonealen
Infektion folgte, sind ähnlich
zu den in vitro-Experimenten und werden hier nicht berücksichtigt.
Es gibt zwei Berichte über
das Überleben
von 50% der behandelten Mäuse,
wenn die Tiere einer intraperintonealen Infektion unterworfen wurden,
gefolgt durch eine einmalige oder mehrfache subkutane Verabreichungen
mit einer Gesamtmenge von etwa 1 mg/kg eines Lysostaphinpräparats [Schuhardt,
et al., J. Bacteriol. 88:815-816
(1964); Harrison, et al., Can. J. Microbiol. 13:93-97 (1967)]. Es
wurde in einer dieser Studien berichtet, dass eine Gesamtdosis von
6 mg/kg 100% der Mäuse schützte [Harrison,
et al., Ibid.]. Die Virulenz der bakteriellen Herausforderung, die
in beiden Studien verwendet wurde, scheint recht gering zu sein,
weil die unbehandelten, infizierten Mäuse nicht alle innerhalb eines
kurzen Zeitraumes starben.
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Mehrere
Experimente verwendeten ein subakutes Mausmodel, wobei die bakterielle
Belastung in den Nieren nach einer Infektion mit dem Giorgio-Stamm von S. aureus
gemessen wurde [Dixon, et al., Yale J. Biol. Med. 41:62-68 (1968); Schaffner,
et al., Yale J. Biol. Med. 39:230-244 (1967); Harrison, et al.,
J. Bacteriol. 93:520-524 (1967)]. Wenn ein Lysostaphin-Präparat innerhalb
von 6 Stunden nach der Infektion intravenös verabreicht wurde, wurde
mit Dosen von 1,5 mg/kg oder höher
eine signifikante Reduktion der Bakterienanzahl in den Nieren beobachtet.
Die etablierten Infektionen waren jedoch beständiger; es wurden nur geringe
Reduktionen in der Bakterienzahl beobachtet, wenn eine Behandlung über 24 Stunden
oder länger
vorenthalten wurde, sogar mit Dosen von 125 oder 250 mg/kg eines
Lysostaphin-Präparats.
Die Wirkung von Mehrfachbehandlungen wurde nicht untersucht.
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Eine
einzige Studie von Goldberg, et al., Antimicrob. Ag. Chemother.
1967:45-53 (1967) setzte eine limitierte Anzahl von Hunde in einem
ungewöhnlichen
Endokarditismodel ein. Das Hundemodel ist nicht weiterentwickelt
worden. Das Experiment von Goldberg, et al. war nicht vergleichbar
und hat deshalb eine eingeschränkte
Verwendbarkeit bei der Einschätzung
für die
Verabreichung von Lysostaphin. Hohe Dosen von Lysostaphin jedoch
(wenigstens 50 mg/kg/Behandlung) waren jedoch nur gering Wirksam,
wie durch die Gesundheit der Hunde und das Ausmaß der Reduktion der Bakterienzahl
an den Herzklappen und in den Nieren beurteilt wurde.
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Dementsprechend
lehren die Daten, die aus den Studien im Stand der Technik erhalten
wurden, nicht, dass die Verwendung von Lysostaphin ein wirksamer
und praktischer Ansatz sein würde,
etablierte Infektionen aus verschiedenen Organen zu entfernen.
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Es
wurden limitierte humane Versuche durchgeführt, die auf die Ausrottung
von in der Nase befallenen S. aureus durch die topikale Anwendung
von Lysostaphin auf die Nasenhöhlen
abzielten [Martin, et al., J. Lab. Clin. Med. 70:1-8 (1967); Martin,
et al., J. Leb. Clin. Med. 71:791-797 (1968); Quickel, et al., Appl.
Microbiol. 22:446-450 (1971)]. Das Tragen der Bakterien in der Nase
ist an sich kein Erkrankungsstadium. Es stellt einen Risikofaktor
für die
Infektion von Patienten dar, die von kolonisierten Fachleuten der
Gesundheitsfürsorge
behandelt werden, oder für
die Selbstinfektion im Falle eines kolonisierten Patienten.
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Das
EP 0359873 offenbart die
lokale Verabreichung von Lysostaphin zu der Milchdrüse im Rind,
um bovine Mastitis zu behandeln.
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Cisani,
et al., Antimicrobial Agents and Chemotherapy, 1982, Seiten 531-535,
offenbart die topikale Verwendung von Lysostaphin in Kombination
mit Lysozym.
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Polak,
et al., Diagn., Microbiol. Infect. Dis., Vol. 17, 1993, Seiten 265-270,
offenbart die topikale Anwendung von Lysostaphin in Kombination
mit einem beta-Lactam-Antibiotikum.
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Huan,
et al., Database Medline Nr. 95145215, Mai 1995, beschäftigt sich
mit der Verwendung von Lysostaphin als ein topikales Antimikrobiotikum.
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Climo,
et al., Antimicrobial Agents and Chemotherapy (1998), Band 42(6),
Seiten 1355-1360, offenbart, dass Lysostaphin in der Vergangenheit
eine eingeschränkte
therapeutische Verwendung auf Grund seiner vermuteten Immunogenität hatte.
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Die
Fachliteratur berichtet von der Behandlung eines schwer kranken
Patienten mit einer einzigen Dosis parenteral verabreichten Lysostaphins,
gefolgt von einem Antibiotikum, Gentamycin, drei Tage später. Der Patient
starb, wies aber eine Reduktion der Bakteriämie auf [Stark, et al., N.
Engl. J. Med. 291:239-240 (1974)].
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Die
immunogenen Phänomene,
die während
des Verlaufs in humanen und Tierstudien beobachtet wurden, wurden
als große
Besorgnis wahrgenommen. Eine Kontamination der Lysostaphinpräparate mit
fremden Substanzen können
für wenigstens
einige dieser Phänomene
verantwortlich gewesen sein.
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Es
fand keine weitere Entwicklung des Enzyms als ein therapeutisches
Mittel statt, angesichts des Mangels der gewünschten Wirksamkeit in den diskutierten
Studien. Dies mag ferner an der Schwierigkeit liegen Lysostaphin
herzustellen und aufzureinigen.
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Das
Staphylococcen-Gen für
Lysostaphin ist nun sequenziert und kloniert worden (U.S. Patent
Nr. 4,931,390]. Es wurde Lysostaphin für die Verwendung als Laborreagenz
durch die Fermentation eines nicht-pathogenen rekombinanten Stamms
von Bacillus sphaericus hergestellt, aus welchem es leicht aufgereinigt
wird.
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Es
bleibt für
die Fachleute auf diesem Gebiet ein Gegenstand ein therapeutisches
Mittel zu entwickeln, das parenteral verabreicht werden kann und
das bei einer Staphylococcen-Infektion im Allgemeinen, als auch bei
einer Infektion bestimmter Gewebe, wie bei einer Endokarditis verwendet
werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung ist in den
Ansprüchen
definiert.
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Die
Verabreichung relativ geringer Dosen Lysostaphins (unter 50 mg/kg)
mittels einer parenteralen Verabreichung ist eine dramatisch wirksame
Therapie zur Behandlung von Staphylococceninfektionen, insbesondere
von Infektionen, die resistent gegenüber einer Behandlung sind,
und/oder typischerweise mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität verbunden
sind. Ferner wurde gezeigt, dass Lysostaphin gegen Staphylococcenbakterien
wirksam ist, die zumindest zum Teil gegen erhältliche antimikrobielle Mittel
resistent sind, wie Beta-Lactam-Antibiotika, einschließlich Penicillinase-stabile
Penicilline, Vancomycin, usw.
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Die
Erfindung schließt
ferner Kombinationstherapien ein, welche eine alternierende oder
simultane Verabreichung von Lysostaphin und einem oder mehrerer
anderer antimikrobieller Mittel umfasst. Besonders bevorzugte Antibiotika
für die
Verabreichung in Kombination mit Lysostaphin entsprechend dieser
Erfindung sind Rifamycine (isoliert aus Mikroorganismen oder synthetisch
oder semisynthetisch hergestellt, wie Rifampin) und Glykopeptide
(eine Gruppe von Molekülen
aus der die natürlich
vorkommenden Moleküle
gewöhnlich ein
Heptapeptid und ein oder mehrere Zuckereinheiten enthalten), ob
natürlich
hergestellte und isolierte (wie Vancomycin, Teicoplanin, ect.) oder
semisynthetische Präparate.
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Die
Erhältlichkeit
von geklonten, rekombinanten und varianten Lysostaphinen dehnt diese
Erfindung weiter aus. Es wurden verwandte Enzyme identifiziert und
diese können
ferner zusammen mit oder anstelle von Lysostaphin verwendet werden.
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Das
Klonieren und Sequenzieren des Lysostaphingens erlaubt die Isolation
von varianten Enzymen, die Eigenschaften haben können, die ähnlich oder verschieden zu
jenen des wildtyp Lysostaphins sind. Ein solch ein verändertes
Enzym, das eine einzige Aminosäureveränderung
trägt,
und welches das Ergebnis unserer Arbeit war, wurde charakterisiert
und es wurde gezeigt, dass es eine potente anti-staphylococcale
Aktivität
in vitro und in einem Tier-Infektionsmodel
hat.
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Andere
Lysostaphinanalogons, einschließlich
natürlich
vorkommender Enzyme mit einer Sequenzhomologie zu Lysostaphin und
mit einer Endopeptidaseaktivität,
oder sogar chimäre
Enzyme, die durch die Fusion der Bindungsdomäne eines Enzyms mit der katalytischen
Domäne
eines weiteren erhalten wurden, werden potente Mittel sein, die
in der Lage sind schwierig zu behandelnde bakterielle Erkrankungen
zu behandeln, die durch Staphylococcen oder andere pathogene Bakterien
verursacht wurden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine graphische Repräsentation
der bakteriziden Aktivität
von Lysostaphin gegen einen methicillinresistenten S. aureus-Stamm,
verglichen mit Vancomycin.
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2 ist
ein Graph, der die bakterizide Aktivität von Lysostaphin gegen eine
Vielzahl von S. aureus-Stämmen
mit einer Resistenz gegen unterschiedliche antimikrobielle Substanzen
reflektiert.
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Definitionen
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Die
Begriffe, die in dieser Anmeldung verwendet werden, werden, wo es
möglich
ist, im Sinne ihrer normalen und typischen Verwendung verwendet.
Bestimmte Begriffe werden verwendet, um eine Klasse von Wirkungen
oder Verbindungen zu beschreiben, um eine allgemeine Beschreibung
dieser Gegenstände
oder wissenschaftlichen Phänomene
bereitzustellen, die logisch zusammengefasst sind.
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Lysostaphin-Analogon – Irgendein
Enzym, einschließlich
Lysostaphin (wildtyp), irgendeine Lysostaphinmutante oder -variante,
irgendein rekombinantes oder verwandtes Enzym, das die proteolytische
Fähigkeit
beibehält
in vitro und in vivo proteolytisch glyzinhaltige Brücken in
dem Zellwandproteoglykan von Staphylococcen anzugreifen. Varianten
können
durch posttranslationale Prozessierung des Proteins (entweder durch Enzyme,
die in einem Produktionsstamm vorhanden sind, oder mittels Enzyme
oder Reagenzien, die in irgendeinem Stadium dieses Prozesses eingeführt wurden)
oder durch Mutationen des Strukturgens generiert werden. Die Mutationen
können
eine ortsspezifische Deletion, Insertion, Entfernen von Domänen und
Replacement Mutationen mit einschließen. Die Lysostaphinanalogons,
die in der vorliegenden Erfindung betrachtet werden, können rekombinant
oder auf andere Weise exprimiert werden.
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Parenteral – Eine Verabreichung
mittels Injektion, einschließlich
intravenös,
intramuskulär,
subkutan, intraorbital, intraspinal, intraperitoneal und mittels
direkter Perfusion oder Abgabe an die Organe oder Gewebe durch Injektion
(z.B., intramedullär).
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Staphylococcus
aureus ist ein hochvirulentes humanes Pathogen. Es ist die Ursache
für eine
Vielzahl menschlicher Erkrankungen, die von lokalen Hautinfektionen
bis hin zu einer lebensbedrohlichen Bakteriämie und zu Infektionen lebenswichtiger
Organe reichen. Wenn diese nicht schnell unter Kontrolle gebracht
werden, kann sich eine S. aureus-Infektion schnell von der anfänglichen
Infektionsstelle zu anderen Organen ausbreiten. Obwohl die Infektionsfoki
nicht offensichtlich sein mögen,
sind bei den Organen, die für
eine Infektion besonders anfällig
sind, das Herz, die Nieren, Lungen, Knochen, Hirnhaut und die Haut
von Verbrennungspatienten eingeschlossen. Operative oder traumatische
Wunden und irgendeine Region, in welcher ein Fremdkörper vorhanden
ist, werden auch häufig
infiziert. Diese Infektionen, die in der Gesellschaft oder während eines Krankenhausaufenthalts
auftreten können,
sind eine Ursache für
eine signifikante Morbidität
und Mortalität,
die bis zu 60% hoch sein kann bei ernsten Infektionen in bestimmten
Populationen, auch wenn die best mögliche Behandlung verwendet
wird. Andere Staphylococcen-Spezien (Coagulase-negative Staphylococcen
wie S. epidermidis) sind weniger virulent, können aber Katheter und Prothesevorrichtungen
kolonisieren; dies kann verheerende Folgen haben, zum Beispiel,
wenn die Vorrichtung eine implantierte Herzklappe ist.
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Eine
Resistenz zu erhältlichen
antimikrobiellen Mitteln scheint besonders leicht bei Staphylococcen aufzutreten,
beginnend mit einer Penicillinresistenz in S. aureus; diese Resistenz
trat bald nach dem Beginn der Antibiotikaära auf. So gut wie alle Staphylococceninfektionen,
ob sie in der Gesellschaft oder im Krankenhaus auftreten, sind nicht
länger
gegenüber
den Penicillinen der ersten Generation auf Grund der Produktion der
Penicillinase empfindlich; Stämme,
die auch gegenüber
Penicillinase-stabilen Penicillinen (wie Methicillin) resistent
sind, sind nun auch ein signifikantes Problem, insbesondere bei
im Krankenhaus erworbenen Infektionen. [Centers for Disease Control
and Prevention, 1997. Reduced susceptibility of Staphylococccus
aureus to Vancomycin – Japan,
1996. Morbidity and Mortality Weekly Report 46: 624-626 (1997).]
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Vancomycin
wurde die Behandlung der Wahl für
Staphylococceninfektionen, insbesondere in Krankenhäusern. Es
ist jedoch von den hohen Mortalitätsraten offensichtlich, dass
keine derzeitig erhältliche
Behandlung ideal für
bestimmte Erkrankungen ist, wie einer S. aureus-Endokarditis und -Bakteriämie, die
eine schnelle Reduktion der Bakterienzahl erfordern, um einen irreversiblen
Schaden des Herzens oder der anderen Organe, zu welchen sich die
Infektionen häufig über den
Blutstrom ausbreiten, vorzubeugen. Ein Grund für das Versagen der derzeitig
erhältlichen
Therapien ist, dass sie relativ langsam wirken, insbesondere in
vivo, wo eine schnelle Sterilisation der Infektionsstellen für eine vollständige und
schnelle Erholung des Patienten nötig wäre. In einer solchen lebensbedrohlichen
Situation, und bei einigen anderen Infektionen (zum Beispiel bei
welchen die Behandlungskuren sehr langwierig sind, wie eine Osteomyelitis),
können
neuartige Therapien oder neue Kombinationen von Therapien den Ausgang
für den
Patienten drastisch verbessern.
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Es
wurde herausgefunden, dass Lysostaphin bei moderaten Dosen hoch
wirksam ist. Dies wird unten in einem drastischen, gut charakterisierten
Tierinfektionsmodel gezeigt, mittels einer Endokarditis in Kaninchen,
die durch einen methicillinresistenten S. aureus (MRSA) verursacht
wird. Im speziellen zeigen wir eine vollständige Sterilisation der Herzklappenvegetation
(-umgebung, -flora, -bereich) in beinahe allen Tieren, die mit einer
der Dosierungskuren behandelt wurden, ein noch nie da gewesenes
Ergebnis, das mit derzeitig erhältlichen
antimikrobiellen Mitteln nicht beobachtet worden ist. Wir zeigen
ferner hierin, dass die Kombination von Lysostaphindosen, die sogar
geringer sind, mit einem Standardtherapeutikum die antimikrobielle
Aktivität der
Verbindungen in diesem Modelsystem potenziert.
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Die
Lysostaphindosierungen, die wir verwendet haben, waren signifikant
niedriger als jene, für
die zuvor nur eine beschränkte
Wirkung auf die Beseitigung der Bakterien aus Organen in Tiermodellen
gezeigt wurde [Zygmunt et al, Progr. Drug. Res. 16:309-333 (1972);
Goldberg et al, Antimicrob. Ag. Chemother. 1967: 45-53 (1967)].
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Wir
haben auch die Aktivität
von einer veränderten
Form des Lysostaphins, welches durch die Mutagenese eines rekombinanten
Bacillus sphaericus-Stammes hergestellt wurde, der das Lysostaphingen
trägt, in
vitro und in einem akuten Mausinfektionsmodel gegen Staphylococcen
unten gezeigt. Es ist deshalb ein weiterer realisierter Gegenstand
der Erfindung pharmazeutische Präparate
von Lysostaphinanalogons zu verabreichen, entweder Lysostaphin oder
ein anderes Enzym mit Peptidoglykanendopeptidaseaktivität, einschließlich genetisch
modifizierter Enzyme, die ein bis fünf Aminosäuresubstitutionen enthalten;
Enzyme mit Deletionen oder Insertionen von bis zu 10 Aminosäuren, einschließlich solcher
Deletionen oder Insertionen an dem N-Terminus; oder chimäre Enzyme,
die sich aus der Fusion von katalytischen und Bindungsdomänen von
verschiedenen Enzymen ergeben, wie therapeutische Mittel, um Infektionen
in Menschen und Tieren zu behandeln.
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Zum
Beispiel wurde eine weitere Glyzyl-glyzinendopeptidase (ALE-1 aus
Staphylocoocus capitis EPK1) beschrieben. ALE-1 unterscheidet sich
von Lysostaphin, obwohl die beiden Enzyme eine erhebliche Aminosäurehomologie
haben [Sugai et al., J. Bacteriol. 179:1193-1202 (1997)]. Eine weitere
Peptidoglycanhydrolase mit einem geringeren Homologiegrad zu Lysostaphin,
die aber auch eine Endopeptidaseaktivität besitzt, ist Zoocin A, hergestellt
von Streptococcus zooepidemicus 4881 [Simmonds et al., Applied and
Environmental Microbiology 62:4536-4541 (1996); Simmonds et al.,
Gene 189: 255-261 (1997)]. Chimäre
Proteine können
durch die Fusion von Domänen
dieser Enzyme oder ähnlicher
Enzyme mit einer Domäne
eines Lysostaphinanalogons hergestellt werden.
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Während bestimmte
immunologische Nebenwirkungen, die in viel früheren Studien beobachtet wurden,
einen Grund zur Sorge in einigen, aber nicht anderen Situationen
(wie Notfall- oder kurzfristigen Situationen) geben können, wird
erwartet, dass angemessen reine Präparate von Lysostaphinanalogons,
die durch die Fermentation von harmlosen rekombinanten Bakterienstämmen erhalten
werden, weniger dazu neigen immunogen zu sein oder andere Nebenwirkungen
zu induzieren.
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Wirksame
pharmazeutische Formulierungen dieser antimikrobiellen Enzyme schließen wässerige
Lösungen
und Trockenpräparate
(z.B. lyophilisierte, kristalline oder amorphe, mit oder ohne zusätzliche
gelöste Substanzen
für den
osmotische Ausgleich) zur Rekonstitution mit Lipiden ein, geeignet
für eine
parenterale Verabreichung des aktiven Mittels. Die Verabreichung
erfolgt vorzugsweise auf intravenösen (i.v.), intramuskulären (i.m.),
subkutanen (s.c.) oder intraperitonealen (i.p.) Wegen oder intrathekal oder
mittels Inhalation oder durch eine direkte Einflößung an einer infizierten Stelle,
um so im Blut und Gewebe einen Überschuss
in dem Level der minimalen inhibierenden Konzentration (MIC) des
aktiven Mittels zu ermöglichen
und so eine Reduktion der Bakterientiter zu bewirken, um eine Infektion
zu kurieren oder zu mindern.
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Darüber hinaus
kann das aktive Lysostaphinanalogon simultan oder abwechselnd coverabreicht
mit andern antimikrobiellen Mitteln werden, um so eine infektiöse Erkrankung
effektiver zu behandeln. Formulierungen können in kleinen Flüssigkeitsvolumina
vorliegen oder in kleinen Flüssigkeitsvolumina
rekonstruiert sein, welche für
einen Bolus i.v. oder für
eine periphäre
Injektion geeignet sind, oder durch die Zugabe zu einem größeren Volumen
einer i.v. Tropflösung,
oder möglicherweise
in einem größerem Volumen
vorliegen oder in einem größeren Volumen
rekonstruiert sein, um durch eine langsame i.v. Infusion verabreicht
zu werden. Mittel, die mit Lysostaphin oder einem anderen antibakteriellen
Enzym coverabreicht werden sollen, können zusammen mit dem besagten
Enzym als eine fixe Kombination formuliert werden, oder sie können unvorbereitet
in beliebige Formulierungen, die erhältlich und geeignet sind und
auf beliebigen Verabreichungswegen, von denen bekannt ist, dass
sie adequate Level dieser Mittel an den Infektionsstellen bereitstellen,
verwendet werden.
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Geeignete
Dosierungen und Kuren vom Lysostaphin können mit der Schwere der Infektion
und der Sensitivität
des infizierenden Organismus variieren, und im Falle einer Kombinationstherapie
können
sie von dem speziellen antimikrobiellen Mittel(n), die in Kombination
verwendet wurden, abhängen.
Die Dosierungen können
von 0,5 bis 200 mg/kg/Tag, vorzugsweise von 3 bis 25-50 mg/kg/Tag,
reichen, verabreicht als aufgeteilte Dosen, vorzugsweise verabreicht
durch eine kontinuierliche Infusion oder aufgeteilt in zwei bis
vier Dosierungen pro Tag.
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Beispiele
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Alle
Experimente wurden unter Verwendung von Lysostaphinanalogons durchgeführt, hergestellt durch
die Fermentation von rekombinanten B. sphaericus-Stämmen, die
modifiziert sind, um das Lysostaphingen zu enthalten, das von Recsei
(U.S. Patent Nr. 4,931,390) beschrieben wurden, oder einer Mutante
davon. Speziell variierten die Lysostaphinanalogons, hergestellt
durch die Fermentation von rekombinanten B. sphaericus, von der
publizierten Sequenz, indem sie 2 Aminosäuren weniger oder 2 Aminosäuren zusätzlich an dem
N-Terminus hatten.
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Insbesondere
sind die Daten hierin weitestgehend aus Untersuchungen abgeleitet,
die Präparate
aus rekombinant hergestellten Lysostaphinanalogons verwenden, worin
die Hauptverbindung eine ist, der die zwei N-terminalen Aminosäuren der
publizierten Sequenz fehlen. Die Ergebnisse sind jedoch nicht auf
diese Präparate
beschränkt. Ähnliche
Ergebnisse können
mit irgendeinem Präparat
erhalten werden, das eine geeignete Reinheit und Aktivität hat.
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Beispiel 1
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In vitro Aktivität von Lysostaphin
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Wie
in Tabelle 1a dargestellt, zeigen die Experimente, dass das Lysostaphinpräparat in
vitro aktiv und bakterizid gegen klinische Isolate von S. aureus
war; die minimalen inhibitorische Konzentrationen (MIC) und die
minimalen bakterizide Konzentrationen (MBC) wurden mit ≤ 1,0 μg/ml unter
Verwendung von Standard Broth Mirkoverdünnungsverfahren bestimmt [National
Commitee for Clinical Laboratory Standards, 1993. Approved Standard
M7-A3. Methods for dilution antimicrobial susceptibility tests for
bacteria that grow aerobically – Dritte
Auflage. National Commitee for Clinical Laboratory Standards, Villanova,
PA; National Commitee for Clinical Laboratory Standards, 1992. Tentative
Guideline M26-T. Methods for determining bactericidal activity of
antimicrobial agents. National Commitee for Clinical Laboratory
Standards, Villanova, PA].
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Darüber hinaus
wurde gezeigt, das Lysostaphin gegen eine Anzahl von Staphylococcus
epidermidis-Isolaten (eine Koagulase-negative Spezies) mit einer
MIC ≤ 8 μg/ml für 11 von
13 getesteten, klinischen Isolaten aktiv ist. Die MIC wurde als
die niedrigste getestete Konzentration definiert, die vollständig das
sichtbare Wachstum der Bakterien inhibierte, und die MBC als die
niedrigste Konzentration, die 99.9% des anfänglichen Inokulums innerhalb
einer 24-ständigen
Exposition abtötete.
Wie in Tabelle 1a gezeigt wird die Empfindlichkeit gegenüber Lysostaphin
nicht durch die Resistenz oder eine verminderte Sensitivität gegenüber Methicillin
und/oder Vancomycin beeinflusst. S. aureus-Stämme, die methicillinresistent
sind, und die auch nur eine intermediäre Empfindlichkeit gegenüber Vancomycin
haben, sind kürzlich
in den U.S. aufgetaucht [Centers for Disease Control and Prevention,
Morbidity and Mortlity Weekly Report 1997. 46:813-815]. Tabelle
1a. Vorläufige
Untersuchung der in vitro-Empfindlichkeit von S. aureus gegenüber Lysostaphin
- cklinisches Isolat; mmethicillinresistent; vVISA-Stamm
(intermediäre
Empfindlichkeit gegenüber
Vancomycin); *Stamm mit einer intermediären Empfindlichkeit
gegenüber
Vancomycin, abgeleitet, im dem Labor, von einem methicillinresistenten
klinischen Isolat.
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Lysostaphin
klebt an Plastikmaterialien und kann aus einer Lösung verloren gehen; dies kann
seine offensichtliche Aktivität
beeinflussen. Deshalb wurden einige der MIC-Bestimmungen auch mit
der Zugabe von 0,1% bovinem Serumalbumin (BSA) zu dem Verdünnungsmittel
durchgeführt.
Ansonsten war das Verfahren identisch zu dem oben beschriebenen.
Wie in Tabelle 1b gezeigt verbesserte sich die in vitro- Aktivität des Lysostaphins
gegen die gestesteten Stämme
8- bis 64-fach, wenn in der Anwesenheit von BSA getestet wurde. Da
diese Beobachtung mit der Affinität des Lysostaphins zu Plastikmaterialien
in Beziehung steht, wird erwartet, dass im Allgemeinen Staphylococcenstämme empfindlicher
gegenüber
Lysostaphin sind als wie zuvor beobachtet. Tabelle
1b. Aktivität
von Lysostaphin geigen S. aureus mit und ohne BSA
- cklinisches Isolat; mmethicillinresistent
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Diese
Daten zeigen die sehr wirksame Aktivität des Lysostaphins gegen aktuelle
klinische multiantibiotikaresistente Staphylococcus aureus-Isolate.
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Die
bakterielle Aktivität
von Lysostaphin gegen S. aureus wurde auch mittels von zeitabhängige Sterbeexperimente
[Engl.: time kill experiments]. In einem Experiment dieses Typs
wurde der S. aureus-Stamm AG461, ein methicillinresistentes klinisches
Isolat aus Genua, Italien, in Mueller-Hinton Broth (Difco) inokuliert und
bei 37°C
unter leichtem Schütteln
hochgezogen, bis etwa 108 lebensfähige Zellen
pro ml (CFU/ml) erreicht waren, wie es durch die Absorption der
Kultur bei 600 nm abgeschätzt
wurde. Die Kultur wurde dann mit frischem Broth auf etwa 106 CFU/ml verdünnt und 5 ml Aliquots wurde
in mehrere verschiedene Kolben für
die Exposition zu verschiedenen Konzentrationen der antibakteriellen
Mittel gegeben. Die Inkubation wurde unter leichtem Schütteln bei
37°C fortgesetzt
und es wurden in Intervallen Proben entnommen, um die lebensfähigen Zellen
zu bestimmen. Es wurden serielle 10-fach Verdünnungen der Proben in steriler
Kochsalzlösung
(0,9% NaCl in destilliertem Wasser) hergestellt und 0,1 ml Dublikataliquots
der entsprechenden Verdünnungen
wurde auf Trypton-Soja-Agarplatten
(Remel) unter Verwendung des Agarinklusionsverfahrens ausplattiert.
(In diesem Verfahren wird das Aliquot, das ausplattiert werden soll,
zu 2,5 ml des Abdeckagars zugegeben, der gemischt wird und auf die
Platte gegossen wird. Der Abdeckagar besteht aus geschmolzenem Trypton-Soja-Agar (Difco),
der 2-fach mit Difco Trypton-Soja-Broth verdünnt wurde, um eine Endkonzentration
des Agars von 0,75% w/v zu erhalten.) Die Platten wurden für 24-48
Stunden bei 36°C
inkubiert und die Kolonien manuell gezählt. Alle Verdünnungen
des Lysostaphins wurden in der Anwesenheit von 0,1-0,2% BSA hergesellt,
um eine Absorption des Lysostaphins an Plastikmaterialien vorzubeugen.
Das Vancomycin (Sigma Chemical Co.) wurde in sterilem Wasser verdünnt.
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Wie
in 1 gezeigt ist, war Lysostaphin mit Konzentrationen
von 0,004 und 0,032 μg/ml
schnell bakterizid, wobei wenigstens 99,9% der Bakterien innerhalb
einer Stunde in Kontakt abgetötet
wurden. Im Vergleich war die bakterizide Wirkung von Vancomycin
vermindert und viel langsamer, wobei nur sehr wenig Abtötung der
Bakterien innerhalb von drei Stunden Kontakt beobachtet wurden,
auch wenn viel höhere
Konzentrationen von Vancomycin (2 und 16 μg/ml) verwendet wurden. Die
verwendeten unterschiedlichen Konzentrationen von Lysostaphin und
Vancomycin waren ein- und achtfach ihrer entsprechenden MIC.
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In
einem weiteren Experiment (2) wurden
drei verschiedene methicillinresistente klinische Isolate von S.
aureus und ein vierte Stamm, 27619VR, ein im Labor gewonnener „VISA"-Stamm (d.h. mit
einer intermediären
Resistenz gegenüber
Vancomycin), der sich von einem methicillinresistenten klinischen
Isolat ableitet, in Kationen-angepassten Mueller-Hinton Broth (Becton
Dickinson) inokuliert und bei 37°C über Nacht
herangezogen. Sie wurden dann in frischem Broth verdünnt und
bei 37°C
unter leichtem Schütteln
inkubiert, bis sie voraussichtlich die logarithmische Wachstumsphase
erreicht hatten. Wie in 2 angegeben reichten die bakteriellen
Titer zu diesem Zeitpunkt von 2×106 bis 9×107 CFU/ml. Es wurde zu jeder kultur Lysostaphin
mit einer Konzentration von 1 μg/ml
zugegeben. Es wurden in Intervallen Proben entnommen, seriell in
0,9% NaCl verdünnt
und durch das Verteilen auf Mueller-Hinton-Agar (Becton Dickinson)
ausplattiert. Die Platten wurden für 48 Stunden bei 37°C inkubiert
und die Kolonien manuell gezählt.
Wie in 2 gezeigt wurden alle Stämme schnell durch Lysostaphin
abgetötet.
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Diese
Daten zeigen, dass Lysostaphin eine wirksame und schnelle bakterizide
Aktivität
gegen aktuelle klinische Isolate von S. aureus hat, einschließlich gegen
Stämme,
die gegenüber
Methicillin resistent sind, und Stämme, die sowohl gegenüber Methicillin
resistent als auch gegenüber
Vancomycin mittelresistent sind.
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Tiermodelluntersuchungen
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Beispiel 2
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Vergleichende Wirksamkeit
von Lysostaphin in einem S. aureus Mausinfektionsmodel
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Die
Wirksamkeit von Lysostaphin wurde mit der von Vancomycin in einem
akuten Infektionsmodel in Mäusen
verglichen. S. aureus Smith wurde über Nacht unter moderater Bewegung
in Veal Infusion Broth (Difco) kultiviert und in Broth, die 5% Mucin
aus dem Schweinemagen (Difco) enthielt, verdünnt. Männliche Swiss-Webster-Mäuse (Taconic
Farms, Germantown, NY), die etwa 20 Gramm wogen, wurden intraperitoneal mit
105-106 lebensfähigen Zellen
infiziert, etwa das zehnfache des Inokulums, das reproduzierbar
alle unbehandelten Tiere innerhalb 48h tötet. Es waren sechs Mäuse in jeder
Behandlungsgruppe. Lysostaphin wurde intravenös (in 0,1 ml 5% Dextrose für die Injektion)
oder subkutan (in 0,2 ml) innerhalb 10 min nach der Infektion verabreicht.
Vancomycin wurde subkutan verabreicht.
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Wie
in Tabelle 2 gezeigt schütze
Lysostaphin 100% der infizierten Mäuse, wenn es mit einer Dosierung von
0,16 mg/kg intravenös
oder mit einer Dosierung von 2,5 mg/kg, bei subkutaner Verabreichung,
verabreicht wurde. Vancomycin, das in der Maus subkutan vollständig bioverfügbar ist,
und eine ähnliche
Aktivität
hat, ob es subkutan oder intravenös gegeben wird, war zu 100%
bei einer Dosierung von 2,5 mg/kg wirksam. Alle unbehandelten Mäuse starben
in weniger als 24 Stunden. Lysostaphin
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Tabelle
2. Wirksamkeit von Lysostaphin gegen S. aureus-Infektionen in Mäusen
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass Lysostaphin gegen eine S. aureus-Infektion
in einem akutem Infektionsmodell in Mäusen unter Verwendung einer
hochvirulenten Bakteriendosis als Herausforderung wirksam ist. Wenn die
Verabreichung intravenös
erfolgte, waren äußerst geringe
Dosen des gereinigten rekombinanten Lysostaphins wirksam. Auf einer
Gewichtsgrundlage war Lysostaphin 16-mal so wirksam wie Vancomycin;
auf einer molaren Grundlage war Lysostaphin etwa 200-mal so wirksam
wie Vancomycin.
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Beispiel 3
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In vitro- und in vivo-Aktivität einer
Lysostaphinenzymvariante
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Es
wurde ein Bacillus sphaericus-Stamm, der das geklonte Lysostaphingen
enthält,
beschrieben in dem U.S. Patent Nr. 4,931,390, mit N,N-Nitrosoguanidin
mutagenisiert. Die überlebenden
Kolonien wurden auf die Präsenz
einer lytischen Aktivität
untersucht, indem sie auf einem Rasen aus hitzeabgetöteten Zellen
des S. aureus-Stamms RN4880 ausplattiert wurden und über Nacht
bei 32°C
inkubiert wurden. Kolonien, die signifikant klare Zonen produzierten,
wurden bewahrt.
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Einer
diese Klone wurde weiter charakterisiert. Das Lysostaphingen wurde
sequenziert und es wurde herausgefunden, dass es eine einzige G-
nach A-Mutation in dem Codon enthielt, das der Position 218 des maturen
Lysostaphinproteins entspricht, was zu einer Codonveränderung
von GGT (Glyzin) zu GAT (Asparaginsäure) führt. Die Fermentation dieses
Mutantenstamms produzierte ausreichend Material für in vitro
und in vivo-Tests.
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Wie
in Tabelle 3 gezeigt, war die Enzymvariante hoch wirksam gegen S.
aureus in vitro, obwohl das wildtyp Lysostaphinpräparat etwas
mehr wirksam war. In diesem Experiment wurden die MICs mittels Broth-Makroverdünnungen
in 1 ml Endvolumina in Glasröhrchen
bestimmt. Ansonsten war die Methodologie wie oben beschrieben. Tabelle
3. Aktivität
von variantem Lysostaphin gegen S. aureus in vitro
- cklinisches Isolat; m methicillinresistent
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Wie
in Tabelle 4 gezeigt ist war die Lysostaphinenzymvariante auch in
einem akuten Mausinfektionsmodel gegen S. aureus hoch aktiv. Auch
hier wiederum war die Variante etwas weniger aktiv als das wildtyp Lysostaphin,
sie war aber mehr aktiv als Vancomycin.
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Tabelle
4. Aktivität
von variantem Lysostaphin gegen S. aureus in vitro
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Beispiel 4
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Antimikrobielle Aktivität in dem
Serum von einem Kaninchen, das mit Lysostaphin behandelt wurde
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Einem
weißen
Neuseelandkaninchen, das ungefähr
5 kg wog, wurde eine intravenöse
Infusion von 125 mg Lysostaphin gegeben. Es wurden Blutproben in
Intervallen von bis zu 4 h entnommen und das Serum hergestellt;
es wurden zweifache serielle Verdünnungen gemacht und bakteriziden
Titer des Serums gegen einen methicillinresistenten S. aureus-Stamm (MRSA 27619)
bestimmt. Der bakterizide Titer des Serums ist die höchste Verdünnung, die
99,9% des Inokulums in 24 h abtötet.
In diesem Test wurde das Uberleben der Bakterien im Wesentlichen
wie in dem minimalen bakteriziden Verfahren bestimmt, mit Ausnahme,
dass die Mikrotiterlöcher verschiedene
Verdünnungen
des Serums und nicht verschiedene Konzentrationen einer Lösung eines
gereinigten antimikrobiellen Mittels enthielten.
-
Wie
in Tabelle 5 gezeigt enthielt das Serum hohe bakterizide Konzentrationen
von Lysostaphin über die
gesamte Zeitspanne hinweg. Insbesondere zu den Zeitpunkten 30 Minuten
bis 120 Minuten war der Titer größer als
1:256 (die höchst
getestete Verdünnung),
was anzeigt, dass Verdünnungen
von wenigstens 256-fach immer noch in der Lage waren 99,9% der Bakterien
abzutöten.
Zum spätesten
Zeitpunkt, 240 Minuten, war der Titer 1:64.
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Tabelle
5. Bakterizide Titer des Serums von Lysostaphin nach der Verabreichung
von 125 mg an ein 5 kg Kaninchen
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Dieses
Beispiel zeigt, dass Lysostaphin die bakterizide Aktivität in dem
Kaninchenserum aufrechterhält
und dass es vorhanden und im Kreislauf für wenigstens 4 Stunden nach
der Injektion aktiv bleibt.
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Beispiel 5
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Wirksamkeit
von Lysostaphin gegen eine experimentelle Endokarditis in Kaninchen
-
Es
wurde in weißen
Neuseeland-Kaninchen, die etwa 3 kg wogen, eine Aortenklappenendokarditis etabliert.
Die Kaninchen wurden anästhesiert
und die rechte Karotidarterie operativ freigelegt und mit einem Polyethylenkatheter
eine Kanüle
gelegt, der in das linke Herzventrikel vorgeschoben wurde. Nach
wenigstens 24h wurden die Kaninchen intravenös mit 106-107 Zellen eines methicillinresistenten S.
aureus-Stamm (MRSA 27619) infiziert. Vierundzwanzig Stunden später wurden
die Tiere zufällig
verschiedenen Behandlungsgruppen zugewiesen: unbehandelte Kontrolle
(9 Kaninchen); Positivkontrolle, Vancomycin 30 mg/kg zweimal täglich (15);
Lysostaphin 5 mg/kg dreimal täglich
(11); Lysostaphin 5 mg/kg einmal täglich (10); Lysostaphin 5 mg/kg einmal
täglich
+ Vancomycin 30 mg/kg zweimal täglich
(11). Alle Kaninchen, deren Infektion nicht durch eine Blutkultur
vor der Behandlung bestätigt
wurde, wurden eliminiert. Zusätzlich
wurden bei allen Kaninchen, die in die Analyse eingeschlossen wurden,
durch Autopsie bestätigt,
dass sie eine etablierte Endokarditisinfektion gehabt haben, beurteilt
durch die Anwesenheit einer Aortenvegetation, die eine angehende
oder zuvor existierendes Erkrankungsstadium indiziert.
-
Alle
Behandlungen waren intravenös
und wurden für
drei Tage durchgeführt.
Der Gesundheitszustand der Kaninchen wurde in Intervallen beurteilt.
Drei Kaninchen wurde 18 h nach der letzten Behandlung getötet. Die
Aortenvegetationen wurden entfernt, gewogen und weiter verarbeit,
um die die Zahl der lebensfähigen Bakterien
zu bestimmen, die als der log10CFU/Gramm
ausgedrückt
wurde. Die Nachweisgrenze ist 102 CFU/Gramm
(log10CFU/Gramm = 2,0). Die mittleren Bakterientiter
pro Gramm wurden durch eine einfaktorielle Varianzanalyse verglichen.
Der Student-Newman-Keuls-Test wurde verwendet, um sie für multiple
Vergleiche anzugleichen. Der Vergleich für die Sterilisationsraten wurde
unter Verwendung des Fisher-Test gemacht. Die statistische Signifikanz
wurde als der p-Wert von < 0,05
definiert.
-
Wie
in Tabelle 6 gezeigt, war eine Kur von 5 mg/kg Lysostaphin dreimal
täglich
die wirksamste Behandlung. Eine beeindruckende Statistik ist, dass
diese Behandlung die Herzklappenvegetation in allen außer einem
der Kaninchen vollständig
sterilisierte. Dies war weit besser als die Standardkur, die als
eine Positivkontrolle in diesem Infektionsmodel verwendet wurde:
30 mg/kg Vancomycin zweimal täglich.
Eine Kur mit 5 mg/kg Lysostaphin einmal täglich war weniger wirksam als
die dreimal tägliche
Kur, war aber beinahe so gut wie Vancomycin bei der Reduktion der
Bakterienzahlen in der Vegetation; tatsächlich war die Wirkung statistisch
von der Vancomycin-Gruppe
nicht unterschiedlich. Die einmal tägliche Lysostaphin-Kur erreichte
auch eine vollständige
Sterilisation der Vegetationen in einigen Tieren. Die Zugabe von
Lysostaphin einmal täglich
zu der Standard-Vancomycin-Kur erzeugte eine drastische Verminderung
der mittleren Bakterienzahl auf beinahe den Level, der mit den dreimal
täglichen
Lysostaphinbehandlungen gesehen wurde. Jedoch in Bezug auf die Zahl
der Vegetationen, die vollständig
sterilisiert wurden, war die dreimal tägliche Lysostaphin-Kur eindeutig besser
als alle anderen. Tabelle
6. Wirksamkeit von Lysostaphin gegen eine S. aureus-Endokarditis in Kaninchen
- ap < 0,05 verglichen
mit der unbehandelten Kontrolle; bp < 0,05 verglichen
mit Vancomycin; cp = 0,008 vs Lysostaphin
einmal täglich
+ Vancomycin
-
Es
wurden auch Nierenabszesse auf die Präsenz von Staphylococcen hin
beurteilt. Eine dreitägige Kur
mit Lysostaphin reduzierte die bakterielle Belastung dramatisch,
verglichen mit der unbehandelten Kontrollgruppe, auf etwas mehr
als 102 CFU/Gramm Gewebe in der Lysostaphingruppe,
verglichen mit etwas unter 108 CFU/Gramm
in den Kontrollen.
-
Die
Beobachtung der Tiere zeigte, dass die Kaninchen, die mit der dreitägigen Lysostaphinkur
behandelt wurden alle früh
im Behandlungszyklus bei guter Gesundheit waren.
-
Diese
Ergebnisse konnten auf der Grundlage früherer Experimente nicht vorhergesehen
werden. Insbesondere die Sterilisation von nahezu allen Vegetationen
wurde mit niemals zuvor mit irgendeinem anderen antimikrobiellen
Mittel in diesem Infektionsmodel gesehen oder davon berichtet. Die
Tatsache, dass die Sterilisation innerhalb einer relativ kurzen
Behandlungsperiode von 3 Tagen geschah, zeigt an, dass Lysostaphin sehr
schnell in vivo wirkt und dass die antimikrobiellen Lysostaphinanalogons
außerordentlich
das Ergebnis für die
Patienten mit ersten Staphylococceninfektionen verbessern könnten, die
eine schnelle Reduktion der bakteriellen Belastung benötigen.
-
Die
oben genannten Daten zeigen die Wirksamkeit von Lysostaphinanalogons
gegen S. aureus, einschließlich
der von MRSA (methicillinresistenter S. aureus). Stämme, die
sowohl methicillinresistent als auch resistent gegenüber Vancomycin
sind, sind ein neu aufkommendes Problem. Eine Stammvariante dieses
Typs wurde nach Wachstumszyklen in einem Glykopeptid-enthaltenden
Medium ausgewählt.
Die Vancomycin MIC für
den resultieren Stamm war 8 μg/ml,
wie es auch für
die natürlich
vorkommenden VISA-Stämme
berichtet wurde, die aus Patienten in den U.S. und Japan isoliert
wurden. (Centers for disease Control and Prevention, Morbidity and
Mortality Weekly Report 1997; 46:813-815). Von den Staphylococcenisolaten
wird angenommen, dass sie gegenüber
Vancomycin empfindlich sind, wenn die MIC weniger oder gleich 4 μg/ml ist,
und dass sie vollständig
resistent sind, wenn die MIC größer oder
gleich 32 μg/ml
ist (National Commitee for Clinical Laboratory Standards, 1993.
Approved Standard M2-A5. Performance standards for antimicrobial
disk susceptibility tests – Fünfte Auflage.
National Commitee for Clinical Laboratory Standards, Villanova,
PA.) Wie in Tabelle 7 gezeigt war Lysostaphin bei der Behandlung
von Kaninchen mit einer infektiösen
Endokarditis wirksam, verursacht durch den Methyicillin-resistenten
VISA-Stamm. Tabelle
7. Wirksamkeit von Lysostaphin gegen eine Endokarditis in Kaninchen,
verursacht durch einen methicillinresistenten VISA-Stamm von S aureus
- *Ausgedrückt als
der log 10 des Mittels
- **signifikant besser als Vancomycin
oder die geringere Dosis von Lysostaphin (p < 0,05)
-
Gegen
den VISA-Stamm war Lysostaphin mit 5 mg/kg dreimal täglich genauso
wirksam wie Vancomycin bei der Verminderung der bakteriellen Belastung
der Aortenvegetationen. Lysostaphin mit 15 mg/kg zweimal täglich war
wirksamer als die Standarddosierungskur von Vancomycin (statistisch
signifikant) und war auch signifikant wirksamer als Lysostaphin
mit 5 mg/kg, das dreimal täglich
verabreicht wurde. Darüber
hinaus konnte Vancomycin sogar mit 30 mg/kg zweimal täglich keine vollständige Sterilisation
Herzklappenvegetationen in irgendeinem der getesteten Tiere erreichen.
Auf der anderen Seite wurde eine vollständige Sterilisation mit einer
dreimal täglichen
Lysostaphinkur in einigen Tieren erreicht.
-
Das
Kaninchenendokarditismodel ist nur sehr gut standardisiert und als
ein rigoroser Test für
die Fähigkeit
von antimikrobiellen Mitteln akzeptiert, um ernste humane Infektionen
zu kurieren. Frühere
Arbeiten mit Lysostaphin in etablierten Infektionen zeigten eine
limitierte Reduktion der bakteriellen Belastung in Nieren in einem
Mausmodell und den Herzklappen und anderen Organen in einem Endokarditismodel
im Hund, wobei Dosen verwendet wurden, die von 50 bis 250 mg/kg/Behandlung
reichten. Trotz der hohen Dosierungen, die in diesen vorhergegangenen
Untersuchungen verwendet wurden, wurde keine Wirksamkeit in der
Größenordnung
beobachtet, wie sie bei der Behandlung von schweren Staphylococceninfektionen
benötigt
wird. Die Ergebnisse, die früher
erhalten wurden, hätten
nicht zu der Vorhersage der schnellen, vollständigen Sterilisation nahezu
aller Herzklappenvegetationen geführt, wie es nun unter Verwendung
moderater Lysostaphindosen in dem Kaninchenendokarditismodel gesehen
wurde.
-
Die
Ergebnisse, die hierin präsentiert
werden, demonstrieren nicht nur die unerwartete Wirksamkeit von
Lysostaphin gegen eine S. aureus-Endokarditis,
sondern auch zeigen auch, dass eine solche Wirksamkeit weit besser
ist, als die für
die Standardverfahren erwartete Wirksamkeit. Derzeitig erhältliche
Behandlungen sind häufig
nicht wirksam für
den Umgang mit lebensbedrohlichen Infektionen, die zu irreversiblen
Gewebeschäden
führen
können,
und deshalb eine schnelle Reduktion der Bakterienzahl benötigen, um
einen solchen Schaden sowie eine metastatische Ausbreitung der Infektion
auf andere lebenswichtige Organe vorzubeugen. Die oben genannten
Ergebnisse zeigen an, dass Lysostaphinanalogons, alleine oder in
Kombination mit anderen Mitteln, das Potential für eine Wirksamkeit in der Behandlung
solcher Infektionen haben. Ferner, basierend auf diesen Ergebnissen
und auf der in vitro-Aktivität
von Lysostaphin gegen Staphylococcen, wird erwartet, dass Lysostaphinanalogons,
alleine oder in Kombination mit anderen Mitteln, nützlich gegen
andere Staphylococcenspezien S. aureus als sein werden nützlich sein
werden. Unter diesen Mitteln, die dafür geeignet sind zusammen mit
Lysostaphin verwendet zu werden, sind Vancomycin und andere Glykopeptide,
Rifampin und andere Rifamycine, und andere antiinfektiöse Mitteln,
die eine Aktivität
gegen Staphylococcen haben.
-
Die
Lysostaphinanalogons können
nicht nur bei der Behandlung einer staphylococcalen Endokarditis verwendet
werden, sondern auch bei anderen potentiell letalen Staphylpcoccen-Erkrankungen,
wie eine Bakteriämie
und Infektionen von anderen lebenswichtigen Organen wie Nieren,
Lunge, Haut und Knochen. Die vorliegenden Verfahren sind auch auf
die Behandlung von Infektionen von Verbrennungen, Wunden und Prothesevorrichtungen
anwendbar. Diese selben Verfahren können insbesondere bei der Behandlung
von Erkrankungen wie einer Osteomyelitis verwendet werden, die von
einem Infektionstyps oder -schwere herrühren, sodass eine anhaltende
Behandlung mit derzeitig verwendeten antimikrobiellen Mitteln benötigt wird.
Die vorliegende Erfindung dehnt sich ferner auf die Verwendung von
Lysostphinanalogons bei der Behandlung solcher Infektionen und Erkrankungen
aus, wenn sie durch Staphylococcen verursacht werden, die resistent
gegenüber
routinemäßig verwendeten
Antibiotika sind.