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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Etwa
0,1% der Erwachsenen in den USA werden jedes Jahr wegen Harnsteinen
(beispielsweise Nierensteinen), von denen etwa 80% primär Calciumoxalat
sind, stationär
behandelt. Patienten mit einem Risiko für Harnsteine umfassen allgemein
diejenigen mit Steinen oder die in der Vergangenheit Steine hatten,
diejenigen mit Niereninsuffizienz, diejenigen mit einer Ernährung, die
große
Mengen Oxalat enthält,
diejenigen mit einer Ileumerkrankung, Ileumresektion oder einem
jejunoilealen Bypass, diejenigen mit einer chronischen Gallen- oder
Bauchspeicheldrüsenerkrankung
und diejenigen mit einer familiären
Geschichte von Steinen. Es besteht daher Bedarf an hervorragenden
Oxalatreduktionsmitteln.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Entdeckung, dass eine Klasse von Polymeren
verbesserte Oxalatbindungseigenschaften aufweist. Die in der Erfindung
verwendeten Polymere umfassen wasserunlösliche, nichtabsorbierbare
und optional vernetzte Polyamine, die hier definiert sind. Die Polyamine
der Erfindung können
amin- oder ammoniumhaltige aliphatische Polymere gemäß der Definition
in Anspruch 1 sein. Aliphatische Aminpolymere sollen ein Polymer
bedeuten, das durch Polymerisation eines aliphatischen Aminmonomers
hergestellt wurde. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Polymere
durch eine oder mehrere Monomereinheiten der Formel I:
und Salze derselben, worin
n für eine
positive ganze Zahl steht und x für 0 oder eine ganze Zahl zwischen
1 und etwa 4, vorzugsweise 1, steht, gekennzeichnet. In bevorzugten
Ausführungsformen
ist das Polymer mittels eines multifunktionalen Vernetzungsmittels
vernetzt.
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Die
Erfindung stellt eine wirksame Behandlung zur Entfernung von Oxalat
aus einem Patienten (und dadurch Verringerung des Ausflusses von
Oxalat im Harn und von Harnsteinen eines Patienten) bereit. Die Erfindung
stellt ferner die Verwendung der hier beschriebenen Polymere zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Harnsteinen, zur
Oxalatbindung oder Reduktion von Oxalatkonzentrationen bereit.
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Weitere
Merkmale und Vorteile werden aus der folgenden Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen
derselben und aus den Ansprüchen
offensichtlich.
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DETAILIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
oben beschrieben, umfassen die in der Erfindung verwendeten Polymere
wasserunlösliche,
nichtabsorbierbare, optional vernetzte Polyamine. Bevorzugte Polymere
sind Polyallylamin-, Polyvinylamin- und Polydiallylaminpolymere.
Die Polymere können,
wie im folgenden diskutiert, Homopolymere oder Copolymere sein und
substituiert oder unsubstituiert sein. Diese und andere Polymere,
die in der beanspruchten Erfindung verwendet werden können, sind
in der Patentlite ratur in beispielsweise US-Patent 5 847 888, 5
496 545, 5 607 669, 5 618 530, 5 624 963, 5 667 775 und 5 679 717,
der gleichzeitig anhängigen
US-Anmeldung des Aktenzeichens 08/471 747, 08/482 969, 08/567 933,
08/659 264, 08/823 699, 08/835 857, 08/470 940, 08/461 298, 08/826
197, 08/777 408, 08/927 247, 08/964 498 und 08/964 563 berichtet.
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Das
Polymer kann ein Homopolymer oder Copolymer von einem oder mehreren
aminhaltigen Monomeren oder ein Copolymer von einem oder mehreren
aminhaltigen Monomeren in Kombination mit einem oder mehreren nicht-aminhaltigen
Monomeren sein. Wenn Copolymere mit dem Monomer der obigen Formel
1 hergestellt werden, sind die Comonomere vorzugsweise inert, nichttoxisch
und/oder sie besitzen Oxalatbindungseigenschaften. Beispiele für geeignete
nicht-aminhaltige Monomere umfassen Vinylalkohol, Acrylsäure, Acrylamid
und Vinylformamid. Beispiele für
aminhaltige Monomere umfassen vorzugsweise Monomere mit der obigen
Formel 1. Vorzugsweise sind die Monomere aliphatisch. Noch besser
ist das Polymer ein Homopolymer, beispielsweise ein Homopolyallylamin,
Homopolyvinylamin oder Homopolydiallylamin.
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Das
Polymer ist durch eine oder mehrere Wiederholungseinheiten, die
im folgenden angegeben sind
oder Copolymere derselben,
wobei n eine positive ganze Zahl bedeutet, y und z beide ganze Zahlen
von eins oder mehr (beispielsweise zwischen etwa 1 und etwa 10)
bedeuten und jedes R
1, R
2,
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
H oder eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe (beispielsweise
mit zwischen und einschließlich
25 oder zwischen 1 und einschließlich 5 Kohlenstoffatomen),
Alkylamino (beispielsweise mit zwischen 1 und einschließlich 5
Kohlenstoffatomen, wie Ethylamino oder Poly(ethylamino))gruppe oder
Aryl (beispielsweise Phenyl)gruppe bedeutet und jedes X
–1 ein
austauschbares negativ geladenes Gegenion bedeutet, gekennzeichnet.
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In
einem bevorzugten Polymer ist mindestens eine der Gruppen R1, R2, R3 oder
R4 ein Wasserstoffatom. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist jede dieser Gruppen Wasserstoff.
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In
jedem Fall können
die R-Gruppen einen oder mehrere Substituenten tragen. Geeignete
Substituenten umfassen therapeutische anionische Gruppen, beispielsweise
quaternäre
Ammoniumgruppen oder Amingruppen, beispielsweise primäre, sekundäre oder
tertiäre
Alkyl- oder Arylamine. Beispiele für andere geeignete Substituenten
umfassen Hydroxy, Alkoxy, Carboxyamid, Sulfonamid, Halogen, Alkyl,
Aryl, Hydrazin, Guanidin, Harnstoff, Poly(alkylenimin), beispielsweise
(Polyethylenimin) und Carbonsäureester.
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Vorzugsweise
wird das Polymer durch Vernetzung wasserunlöslich gemacht. Das Vernetzungsmittel kann
durch eine funktionale Gruppe, die mit der Aminogruppe des Monomers
reagiert, charakterisiert werden. Alternativ kann die Vernetzungsgruppe
durch zwei oder mehrere Vinylgruppen, die mit dem Aminmonomer eine
freie Radikalkettenpolymerisation durchführen, charakterisiert werden.
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Beispiele
für geeignete
Vernetzungsmittel umfassen Diacrylate und Dimethylacrylate (beispielsweise Ethylenglykoldiacrylat,
Propylenglykoldiacrylat, Butylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldiamethcrylat,
Propylenglykoldimethacrylat, Butylenglykoldimethacrylat, Polyethylenglykoldimethacrylat
und Polyethylenglykoldiacrylat), Methylenbisacrylamid, Methylenbismethacrylamid,
Ethylenbisacrylamid, Ethylenbismethacrylamid, Ethylidenbisacrylamid,
Divinylbenzol, Bisphenol A, Dimethacrylat und Bisphenol-A-diacrylat.
Das Vernetzungsmittel kann auch Acryloylchlorid, Epichlorhydrin,
Butandioldiglycidylether, Ethandioldiglycidylether, Succinyldichlorid,
den Diglycidalether von Bisphenol A, Pyromellitsäuredianhydrid, Toluoldiisocyanat,
Ethylendiamin und Dimethylsuccinat umfassen.
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Ein
bevorzugtes Vernetzungsmittel ist Epichlorhydrin wegen dessen hoher
Verfügbarkeit
und niedrigen Kosten. Epichlorhydrin ist auch vorteilhaft wegen
dessen niedrigem Molekulargewicht und hydrophiler Natur, wodurch
die Wasserquellbarkeit und Geleigenschaften des Polyamins gesteigert
werden.
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Der
Vernetzungsgrad macht die Polymere unlöslich und im wesentlichen beständig gegenüber Absorption
und Abbau, wodurch die Aktivität
des Polymers gegenüber
dem Gastrointestinaltrakt beschränkt
wird. Daher sind die Zusammen setzungen bezüglich ihrer Aktivität nichtsystemisch
und führen
zu verringerten Nebenwirkungen in den Patienten. Typischerweise
ist die Vernetzung in einer Menge von etwa 0,5–35 oder etwa 0,5–25 Gew.-%
(beispielsweise von etwa 2,5–20
oder etwa 1–10
Gew.-%), bezogen auf das Gesamtgewicht von Monomer plus Vernetzungsmittel
vorhanden.
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Die
Polymere können
auch weiter derivatisiert sein, beispielsweise alkylierte Aminpolymere
gemäß der Beschreibung
in beispielsweise US-Patent 5 679 717, 5 607 669 und 5 618 530.
Bevorzugte Alkylierungsmittel umfassen hydrophobe Gruppen (wie aliphatische
hydrophobe Gruppen) und/oder quaternäre ammonium- oder aminsubstituierte
Alkylgruppen.
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Nichtvernetztes
und vernetztes Polylallylamin und Polyvinylamin sind allgemein einschlägig bekannt und
im Handel erhältlich.
Verfahren zur Herstellung von Polyallylamin und Polyvinylamin und
vernetzten Derivaten derselben sind in den obigen US-Patenten beschrieben.
Harada et al. (US-Patent 4 605 701 und 4 528 347) beschreiben ferner
Verfahren zur Herstellung von Polyallylamin und vernetztem Polyallylamin.
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Wie
oben beschrieben kann das Polymer in der Form eines Salzes verabreicht
werden. "Salz" bedeutet, dass die
Stickstoffgruppe in der Wiederholungseinheit protoniert ist, wobei
ein positiv geladenes Stickstoffatom in Verbindung mit einem negativ
geladenen Gegenion erzeugt wird.
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Die
Kationgegenionen können
derart gewählt
werden, dass nachteilige Wirkungen auf den Patienten minimiert werden,
wie im folgenden spezieller beschrieben wird. Beispiele für geeignete
Gegenionen umfassen organische Ionen, anorganische Ionen oder eine
Kombination derselben, wie Halogenide (Cl– und
Br–), CH3OSO3 –,
HSO4 –, SO4 2–,
HCO3 –, CO3 –,
Acetat, Lac tat, Succinat, Propionat, Butyrat, Ascorbat, Citrat,
Dihydrogencitrat, Tartrat, Taurocholat, Glycocholat, Cholat, Hydrogencitrat,
Maleat, Benzoat, Folat, ein Aminosäurederivat, ein Nucleotid,
ein Lipid oder ein Phospholipid. Die Gegenionen können zueinander
gleich oder voneinander verschieden sein. Beispielsweise kann das
Polymer zwei verschiedene Arten Gegenionen enthalten.
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Die
Polymere gemäß der Erfindung
können
einem Patienten oral in einer Dosierung von etwa 1 mg/kg/Tag bis
etwa 1 g/kg/Tag, vorzugsweise zwischen etwa 10 mg/kg/Tag bis etwa
200 mg/kg/Tag verabreicht werden; die spezielle Dosierung hängt vom
individuellen Patienten (beispielsweise dem Gewicht des Patienten und
dem erforderlichen Ausmaß der
Oxalatentfernung) ab. Das Polymer kann in entweder hydratisierter
oder dehydratisierter Form verabreicht werden und es kann aromatisiert
oder einem Nahrungsmittel oder Getränk zugesetzt werden, falls
dies zur Verstärkung
der Patientenakzeptanz gewünscht
wird. Weitere Bestandteile, beispielsweise andere Oxalatverringerungsmittel
oder Bindemittel (einschließlich
Calcium), Bestandteile zur Behandlung anderer verwandter Indikationen
oder inerte Bestandteile, wie künstliche
Farbmittel, können
ebenfalls zugesetzt werden.
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Beispielsweise
kann ein Enzym, das Oxalatspiegel verringern kann, gleichzeitig
mit dem Polymer verabreicht werden. Geeignete Enzyme umfassen Oxalatdecarboxylase,
Oxalatoxidase und weitere Enzyme, die kollateral funktionieren können und
beispielsweise Produkte der enzymatischen Reaktion in unschädliche Produkte
umwandeln. Beispielsweise kann Peroxidase zur Umwandlung von durch
Oxalatoxidase produziertem Wasserstoffperoxid verabreicht werden.
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Die
weiteren Wirkstoffe, wie Enzyme, können gleichzeitig mit dem oxalatbindenden
Polymer oder aufeinanderfolgend verabreicht werden. Wenn die Bestandteile
gleichzeitig verabreicht werden, kann das Enzym optional an das
Polymer beispielsweise durch kovalente Bindung oder physische Verkapselung
des Enzyms außen
oder innen an den Polymerteilchen gebunden werden. Eine kovalente
Bindung kann durch Reaktion des Polymers und des Enzyms bzw. der
Enzyme mit einem geeigneten Vernetzungsmittel erfolgen. Beispielsweise
können
Polyallylamin und ein Enzym mit Epichlorhydrin vernetzt werden.
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Beispiele
für geeignete
Verabreichungsformen (vorzugsweise orale Verabreichung) umfassen
Pillen, Tabletten, Kapseln und Pulver (beispielsweise zum Streuen
auf Nahrung oder Einarbeiten in ein Getränk). Die Pille, Tablette, Kapsel
oder das Pulver können
mit einer Substanz überzogen
werden, die die Zusammensetzung vor einer Zerlegung in der Speiseröhre schützt, jedoch
eine Zerlegung der Zusammensetzung im Magen und ein Vermischen mit
Nahrung unter Passieren des Dünndarms
eines Patienten ermöglicht.
Das Polymer kann allein oder in Kombination mit einer pharmazeutisch
akzeptablen Trägersubstanz,
beispielsweise Magnesiumcarbonat, Lactose oder einem Phospholipid,
das mit dem Polymer eine Micelle bilden kann, verabreicht werden.
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Die
Polymere der Erfindung können
zur Behandlung von Patienten, vorzugsweise Menschen, mit hohen Harn-
oder Serumoxalatspiegeln oder Hyperoxalurie oder bei denen das Risiko
eines hohen Harn- oder Serumoxalatspiegels oder von Hyperoxalurie
besteht, verwendet werden. Beispielsweise umfassen Patienten, die
durch die Verabreichung der hier beschriebenen Polymere behandelt
werden können,
solche, die Harnsteine oder Nierensteine haben oder hatten, die
Niereninsuffizienz aufgrund erhöhter
Oxalatspiegel zeigen, die eine eine große Menge Oxalat enthaltende
Ernährung
durchführen,
die eine Ileumerkrankung, Ileumresektion oder einen jejuno ilealen
Bypass haben, die eine Gallen- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankung
haben und solche mit einer Familiengeschichte von Steinen. Ferner
können
Patienten mit Kardiomyopathie, Störungen der Erregungsleitung
des Herzens, zystischer Fibrose, Morbus Crohn, Niereninsuffizienz,
Vulvodynie und depletierten Kolonien von Oxalobacter formigenes
im Darm behandelt werden.
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BEISPIELE
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A. Polymerherstellung
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1. Poly(vinylamin)
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Die
erste Stufe umfasste die Herstellung von Ethylidenbisacetamid. Acetamid
(118 g), Acetaldehyd (44,06 g), Kupferacetat (0,2 g) und Wasser
(300 ml) wurden in einen mit einem Kühler, einem Thermometer ausgestatteten
1-l-Dreihalskolben gegeben und mechanisch gerührt. Konzentrierte HCl (34
ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde unter Rühren 24
h auf 45–50°C erhitzt.
Das Wasser wurde dann unter Vakuum entfernt, wobei ein dicker Schlamm
zurückblieb,
der beim Kühlen
auf 5°C
Kristalle bildete. Aceton (200 ml) wurde zugegeben und es wurde
einige Minuten gerührt,
wonach der Feststoff abfiltriert und verworfen wurde. Das Aceton
wurde auf 0°C
gekühlt
und der Feststoff wurde abfiltriert. Dieser Feststoff wurde in 500
ml Aceton gespült
und 18 h luftgetrocknet, wobei 31,5 g Ethylidenbisacetamid erhalten
wurden.
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Die
nächste
Stufe umfasste die Herstellung von Vinylacetamid aus Ethylidenbisacetamid.
Ethylidenbisacetamid (31,05 g), Calciumcarbonat (2 g) und Celite
541 (2 g) wurden in einen mit einem Thermometer, einem mechanischen
Rührer
und einem Destillierkopf auf einer Vigreux-Kolonne ausgestatteten
500-ml-Dreihalskolben gegeben. Das Gemisch wurde bei 24 mm Hg durch
Erhitzen des Topfs auf 180–225°C vakuumdestil liert.
Nur eine einzige Fraktion wurde gewonnen (10,8 g), die einen großen Teil
Acetamid zusätzlich
zu dem Produkt enthielt (durch NMR bestimmt). Dieses feste Produkt
wurde in Isopropanol (30 ml) gelöst,
wobei die zur Polymerisation verwendete rohe Vinylacetamidlösung gebildet
wurde.
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Die
rohe Vinylacetamidlösung
(15 ml), Divinylbenzol (1 g, technische Qualität, 55% rein, Isomerengemisch)
und AIBN (0,3 g) wurden gemischt und 90 min unter Stickstoffatmosphäre auf Rückflusstemperatur
erhitzt, wobei ein fester Niederschlag gebildet wurde. Die Lösung wurde
gekühlt,
mit Isopropanol (50 ml) versetzt und der Feststoff wurde durch Zentrifugation
gewonnen. Der Feststoff wurde zweimal in Isopropanol, einmal in
Wasser gespült
und in einem Vakuumofen getrocknet, wobei 0,8 g Poly(vinylacetamid)
erhalten wurden, die zur Herstellung von Poly(vinylamin) wie im
folgenden verwendet wurden.
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Poly(vinylacetamid)
(0,79 g) wurde in einen 100-ml-Einhalskolben, der Wasser (25 ml)
und konz. HCl (25 ml) enthielt, gegeben. Das Gemisch wurde 5 Tage
refluxiert, wonach der Feststoff abfiltriert wurde, einmal in Wasser,
zweimal in Isopropanol gespült
wurde und in einem Vakuumofen getrocknet wurde, wobei 0,77 g Produkt
erhalten wurden. Infrarotspektroskopie zeigte, dass eine signifikante
Menge des Amids (1656 cm–1) verblieben war und
sich nicht viel Amin (1606 cm–1) gebildet hatte. Das
Produkt dieser Reaktion (~0,84 g) wurde in NaOH (46 g) und Wasser
(46 g) suspendiert und zum Sieden (~140°C) erhitzt. Wegen Schäumens wurde die
Temperatur verringert und 2 h bei ~100°C gehalten. Wasser (100 ml)
wurde zugegeben und der Feststoff wurde durch Filtration gewonnen.
Nach einmaligem Spülen
in Wasser wurde der Feststoff in Wasser (500 ml) suspendiert und
mit Essigsäure
auf einen pH-Wert von 5 eingestellt. Der Feststoff wurde erneut
abfiltriert, mit Wasser, dann Isopropa nol gespült und in einem Vakuumofen
getrocknet, wobei 0,51 g Produkt erhalten wurden. Infrarotspektroskopie
zeigte, dass signifikantes Amin gebildet war.
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2. Poly(allylamin)hydrochlorid
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In
einen wasserummantelten 2-l-Reaktionskessel, der mit (1) einem oben
mit einem Stickstoffgaseinlass versehenen Kühler, (2) einem Thermometer
und (3) einem mechanischen Rührer
ausgestattet war, wurde konzentrierte Salzsäure (360 ml) gegeben. Die Säure wurde
unter Verwendung von in dem Mantel des Reaktionskessels zirkulierendem
Wasser (Wassertemperatur = 0°C)
auf 5°C
gekühlt.
Allylamin (328,5 ml, 250 g) wurde tropfenweise unter Rühren unter
Beibehalten einer Reaktionstemperatur bei 5–10°C zugegeben. Nach der Beendigung
der Zugabe wurde das Gemisch entfernt, in einen 3-l-Einhalskolben
gegeben und 206 g Flüssigkeit
wurden durch Eindampfen am Rotationsverdampfer bei 6°C entfernt.
Wasser (20 ml) wurde dann zugegeben und die Flüssigkeit wurde in den Reaktionskessel
zurückgegeben.
Azobis(amidinopropan)dihydrochlorid (0,5 g) wurde in 11 ml Wasser
suspendiert und dann zugegeben. Das gebildete Reaktionsgemisch wurde
unter Stickstoffatmosphäre
unter Rühren
während
24 h auf 50°C
erhitzt. Weiteres Azobis(amidinopropan)dihydrochlorid (5 ml), das
in 11 ml Wasser suspendiert war, wurde dann zugegeben, wonach Erhitzen
und Rühren
weitere 44 h fortgesetzt wurden.
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Am
Ende dieses Zeitraums wurde destilliertes Wasser (100 ml) zu dem
Reaktionsgemisch gegeben und das Flüssigkeitsgemisch unter Rühren abkühlen gelassen.
Das Gemisch wurde dann entfernt und in einen 2-l-Scheidetrichter
gegeben, wonach es tropfenweise zu einer gerührten Lösung von Methanol (4 l) gegeben wurde,
was die Bildung eines Feststoffs bewirkte. Der Feststoff wurde durch
Filtration entfernt, in Methanol (4 l) resuspendiert, 1 h gerührt und
durch Filtration gewonnen. Die Methanolspülung wurde dann ein weiteres
Mal wiederholt und der Feststoff wurde in einem Vakuumofen getrocknet,
wobei 215,1 g Poly(allylamin)hydrochlorid als körniger weißer Feststoff erhalten wurden.
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3. Mit Epichlorhydrin
vernetztes Poly(allylamin)hydrochlorid
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In
ein Gefäß von 5
Gallonen wurden das wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellte Poly(allylamin)hydrochlorid
(1 kg) und Wasser (4 l) gegeben. Das Gemisch wurde zum Auflösen des
Hydrochlorids gerührt
und der pH-Wert wurde durch Zugabe von festem NaOH (284 g) eingestellt.
Die gebildete Lösung
wurde auf Raumtemperatur gekühlt,
wonach das Vernetzungsmittel Epichlorhydrin (50 ml) auf einmal unter
Rühren
zugesetzt wurde. Das gebildete Gemisch wurde leicht gerührt, bis
es gelierte (etwa 35 min). Die Vernetzungsreaktion wurde weitere
18 h bei Raumtemperatur fortschreiten gelassen, wonach das Polymergel
entfernt und in Portionen in eine Mischvorrichtung mit insgesamt
10 l Wasser gegeben wurde. Jeder Teil wurde etwa 3 min leicht mechanisch
gemischt, wobei grobe Teilchen gebildet wurden, die dann 1 h gerührt und
durch Filtration gewonnen wurden. Der Feststoff wurde durch Suspendieren
desselben in Wasser (10 l, 15 l, 20 l), Rühren jeder Suspension während 1
h und jedesmal Gewinnen des Feststoffs durch Filtration dreimal
gespült.
Der gebildete Feststoff wurde dann einmal durch Suspendieren desselben
in Isopropanol (17 l), Rühren
des Gemischs während
1 h und dann Gewinnen des Feststoffs durch Filtration gespült, wonach
der Feststoff in einem Vakuumofen bei 50°C 18 h getrocknet wurde, wobei
etwa 677 g des vernetzten Polymers als körniger spröder weißer Feststoff erhalten wurden.
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4. Mit Butandioldiglycidylether
vernetztes Poly(allylamin)hydrochlorid
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In
einen Kunststoffeimer von 5 Gallonen wurden wie in Beispiel 2 beschrieben
hergestelltes Poly(allylamin)hydrochlorid (500 g) und Wasser (2
l) gegeben. Das Gemisch wurde zum Auflösen des Hydrochlorids gerührt und
der pH-Wert wurde durch Zugabe von festem NaOH (134,6 g) auf 10
eingestellt. Die gebildete Lösung
wurde in dem Eimer auf Raumtemperatur gekühlt, wonach das Vernetzungsmittel
1,4-Butandioldiglycidylether (65 ml) auf einmal unter Rühren zugegeben
wurde. Das gebildete Gemisch wurde leicht gerührt, bis es gelierte (etwa
6 min). Die Vernetzungsreaktion wurde weitere 18 h bei Raumtemperatur
fortschreiten gelassen, wonach das Polymergel entfernt und in einem
Vakuumofen bei 75°C
24 h getrocknet wurde. Der trockene Feststoff wurde dann gemahlen
und auf –30
mesh gesiebt, wonach er in 6 Gallonen Wasser suspendiert und 1 h gerührt wurde.
Der Feststoff wurde dann abfiltriert und das Spülverfahren wurde zwei weitere
Male wiederholt. Der gebildete Feststoff wurde dann 48 h luftgetrocknet
und anschließend
in einem Vakuumofen bei 50°C
24 h getrocknet, wobei etwa 415 g des vernetzten Polymers als weißer Feststoff
erhalten wurden.
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5. Mit Ethandioldiglycidylether
vernetztes Poly(allylamin)hydrochlorid
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In
ein 100-ml-Becherglas wurden wie in Beispiel 2 beschrieben hergestelltes
Poly(allylamin)hydrochlorid (10 g) und Wasser (40 ml) gegeben. Das
Gemisch wurde zum Auflösen
des Hydrochlorids gerührt
und der pH-Wert wurde durch die Zugabe von festem NaOH auf 10 eingestellt.
Die gebildete Lösung
wurde in dem Becherglas auf Raumtemperatur gekühlt, wonach das Vernetzungsmittel
1,2-Ethandioldiglycidylether (2,0 ml) auf einmal unter Rühren zugegeben
wurde. Das gebildete Gemisch wurde leicht gerührt, bis es gelierte (etwa
4 min). Die Vernetzungsreaktion wurde weitere 18 h bei Raumtemperatur
fortschreiten gelassen, wonach das Polymergel entfernt und in 500
ml Methanol mechanisch gemischt wurde. Der Feststoff wurde dann
abfiltriert und in Wasser (500 ml) suspendiert. Nach Rühren während 1
h wurde der Feststoff abfiltriert und das Spülverfahren wiederholt. Der
gebildete Feststoff wurde zweimal in Isopropanol (400 ml) gespült und dann
in einem Vakuumofen bei 50°C
24 h getrocknet, wobei 8,7 g des vernetzten Polymers als weißer Feststoff
erhalten wurden.
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6. Mit Dimethylsuccinat
vernetztes Poly(allylamin)hydrochlorid
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In
einen 500-ml-Rundkolben wurden wie in Beispiel 2 beschrieben hergestelltes
Poly(allylamin)hydrochlorid (10 g), Methanol (100 ml) und Triethylamin
(10 ml) gegeben. Das Gemisch wurde gerührt und das Vernetzungsmittel
Dimethylsuccinat (1 ml) wurde zugegeben. Die Lösung wurde auf Rückflusstemperatur
erhitzt und das Rühren
wurde nach 30 min unterbrochen. Nach 18 h wurde die Lösung auf
Raumtemperatur gekühlt und
der Feststoff wurde abfiltriert und in 400 ml Isopropanol eingemischt.
Der Feststoff wurde dann abfiltriert und in Wasser (1 ml) suspendiert.
Nach Rühren
während
1 h wurde der Feststoff abfiltriert und das Spülverfahren wurde zwei weitere
Male wiederholt. Der Feststoff wurde dann einmal in Isopropanol
(800 ml) gespült und
in einem Vakuumofen bei 50°C
24 h getrocknet, wobei 5,9 g des vernetzten Polymers als weißer Feststoff erhalten
wurden.
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7. Poly(allyltrimethylammoniumchlorid)
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In
einen mit einem Magnetrührer,
einem Thermometer und einem oben mit einem Stickstoffeinlass versehenen
Kühler
aus gestatteten 500-ml-Dreihalskolben wurden mit Epichlorhydrin vernetztes
Poly(allylamin) (5,0 g), Methanol (300 ml), Methyliodid (20 ml)
und Natriumcarbonat (50 g) gegeben. Das Gemisch wurde dann gekühlt und
Wasser wurde bis zu einem Gesamtvolumen von 2 l zugegeben. Konzentrierte
Salzsäure
wurde zugegeben, bis keine weitere Blasenbildung erfolgte, und der
verbliebene Feststoff wurde abfiltriert. Der Feststoff wurde zweimal
in 10%-iger wässriger
NaCl (1 l) durch Rühren
während
1 h und anschließende
Filtration zur Gewinnung des Feststoffs gespült. Der Feststoff wurde dann
dreimal durch Suspendieren desselben in Wasser (2 l), Rühren während 1
h und Filtrieren zur Gewinnung des Feststoffs gespült. Schließlich wurde
der Feststoff wie oben mit Methanol gespült und in einem Vakuumofen
18 h bei 50°C
getrocknet, wobei 7,7 g eines weißen körnigen Feststoffs erhalten
wurden.
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8. Poly(dimethylaminpropylacrylamid)
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Dimethylaminiopropylacrylamid
(10 g) und Methylenbisacrylamid (1,1 g) wurden in 50 ml Wasser in
einem 100-ml-Dreihalskolben gelöst.
Die Lösung
wurde 10 min unter Stickstoff gerührt. Kaliumpersulfat (0,3 g) und
Natriummetabisulfit (0,3 g) wurden jeweils in 2–3 ml Wasser gelöst und dann
gemischt. Nach einigen Sekunden wurde diese Lösung zu der Monomerlösung, noch
unter Stickstoff, gegeben. Ein Gel bildete sich unmittelbar und
wurde über
Nacht absetzen gelassen. Das Gel wurde entfernt und mit 500 ml Isopropanol
gemischt. Der Feststoff wurde abfiltriert und dreimal mit Aceton
gespült.
Das feste weiße
Pulver wurde abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet, wobei
6,1 g erhalten wurden.
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9. Poly(methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid)
= [Poly(MAPTAC)]
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[3-(Methacryloylamino)propyl]trimethylammoniumchlorid
(38 ml einer 50%-igen wässrigen
Lösung) und
Methylenbismethacrylamid (2,2 g) wurden in einem Becherglas bei
Raumtemperatur gerührt.
Methanol (10 ml) wurde zugegeben und die Lösung wurde zum vollständigen Lösen des
Bisacrylamids auf 40°C
erwärmt.
Kaliumpersulfat (0,4 g) wurde zugegeben und die Lösung wurde
2 min gerührt.
Kaliummetabisulfit (0,4 g) wurde zugegeben und das Rühren wurde
fortgesetzt. Nach 5 min wurde die Lösung unter Stickstoffatmosphäre gesetzt.
Nach 20 min enthielt die Lösung
einen signifikanten Niederschlag und die Lösung wurde über Nacht absetzen gelassen.
Der Feststoff wurde dreimal mit Isopropanol gewaschen und durch
Filtration gewonnen. Der Feststoff wurde dann in Wasser (500 ml)
suspendiert und mehrere Stunden gerührt, bevor er durch Zentrifugation
gewonnen wurde. Der Feststoff wurde erneut mit Wasser gewaschen
und durch Filtration gewonnen. Der Feststoff wurde dann in einem
Vakuumofen getrocknet, wobei 21,96 g erhalten wurden.
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10. Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
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Methylmethacrylat
(50 g) und Divinylbenzol (5 g) und Azobisisobutyronitril (1,0 g)
wurden in Isopropanol (500 ml) gelöst und 18 h unter Stickstoff-14-Atmosphäre auf Rückflusstemperatur
erhitzt. Der feste weiße Niederschlag
wurde abfiltriert, einmal in Aceton gespült (durch Zentrifugation gewonnen),
einmal in Wasser gespült
(durch Filtration gewonnen) und in einem Vakuumofen getrocknet,
wobei 19,4 g erhalten wurden.
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11. Poly(diethylentriaminmethacrylamid)
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Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
(20 g) wurde in Diethylentriamin (200 ml) suspendiert und 18 h unter
Stick stoffatmosphäre
auf Rückflusstemperatur
erhitzt. Der Feststoff wurde durch Filtration gewonnen, in Wasser
(500 ml) resuspendiert, 30 min gerührt, abfiltriert, in Wasser
(500 ml) resuspendiert, 30 min gerührt, abfiltriert, kurz in Isopropanol
gespült
und in einem Vakuumofen getrocknet, wobei 18,0 g erhalten wurden.
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Poly(pentaethylenhexaminmethacrylamid),
Poly(tetraethylenpentaminmethacrylamid) und Poly(triethylentetraminmethacrylamid)
wurden in einer zu Poly(diethylentriaminmethacrylamid) ähnlichen
Weise aus Pentaethylenhexamin, Tetraethylenpentamin bzw. Triethylentetramin
hergestellt.
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12. Poly(aminoethylmethacrylamid)
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Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
(20 g) wurde in Ethylendiamin (200 ml) suspendiert und 3 Tage unter
Stickstoffatmosphäre
auf Rückflusstemperatur
erhitzt. Der Feststoff wurde durch Zentrifugation gewonnen, durch
Resuspendieren desselben in Wasser (500 ml), Rühren während 30 min und Abfiltrieren
des Feststoffs gewaschen. Der Feststoff wurde zwei weitere Male
in Wasser, einmal in Isopropanol gewaschen und in einem Vakuumofen
getrocknet, wobei 17,3 g erhalten wurden.
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13. Poly(diethylaminopropylmethacrylamid)
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Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
(20 g) wurde in Diethylaminopropylamin (200 ml) suspendiert und
18 h unter Stickstoffatmosphäre
auf Rückflusstemperatur
erhitzt. Der Feststoff wurde durch Filtration gewonnen, in Wasser
(500 ml) resuspendiert, abfiltriert, in Wasser (500 ml) resuspendiert,
durch Filtration gewonnen, kurz in Isopropanol gespült und in
einem Vakuumofen getrocknet, wobei 8,2 g erhalten wurden.
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14. Poly(vinylamin)
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Poly(vinylacetamid)
(0,79 g) wurde in einen 25 ml Wasser und 25 ml konzentrierte HCl
enthaltenden 100-ml-Einhalskolben gegeben. Das Gemisch wurde 5 Tage
refluxiert, der Feststoff wurde abfiltriert, einmal in Wasser, zweimal
in Isopropanol gespült
und in einem Vakuumofen getrocknet, wobei 0,77 g erhalten wurden. Das
Produkt dieser Reaktion (~0,84 g) wurde in NaOH (46 g) und Wasser
(46 g) suspendiert und zum Sieden (~140°C) erhitzt. Wegen Schäumens wurde
die Temperatur verringert und 2 h bei ~100°C gehalten. Wasser (100 ml)
wurde zugegeben und der Feststoff wurde durch Filtration gewonnen.
Nach einmaligem Spülen
in Wasser wurde der Feststoff in Wasser (500 ml) suspendiert und
mit Essigsäure
auf einen pH-Wert von 5 eingestellt. Der Feststoff wurde erneut
abfiltriert, mit Wasser, dann mit Isopropanol gespült und in
einem Vakuumofen getrocknet, wobei 0,51 g erhalten wurden.
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15. Poly(TAEA-acrylamid)
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Poly(NHS-acrylat)
(4,4 g) wurde in einer Wasser (100 ml) und Tris(2-aminoethyl)amin
(30 ml) enthaltenden Lösung,
die mit konzentrierter HCl auf einen pH-Wert von 9 eingestellt worden
war, suspendiert. Nach 4-tägigem
Rühren
wurde der Feststoff abfiltriert und das Waschen wiederholt. Der
Feststoff wurde dann kurz zweimal mit Wasser, einmal mit Isopropanol
gespült
und in einem Vakuumofen getrocknet, wobei 3,4 g erhalten wurden.
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16. Poly(PEH-acrylamid)
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Poly(NHS-acrylat)
(5,0 g) wurde in einer Wasser (100 ml) und Pentaethylenhexamin (30
ml) enthaltenden Lösung,
die mit konzentrierter HCl auf einen pH-Wert von 10 eingestellt
worden war, suspendiert. Nach 4-tägigem Rühren wurde der Feststoff abfiltriert
und in Wasser (500 ml) resuspendiert. Das Gemisch wurde 4 h gerührt, der
Feststoff wurde abfiltriert und das Waschen wiederholt. Der Feststoff
wurde dann kurz zweimal mit Wasser, einmal mit Isopropanol gespült und in
einem Vakuumofen getrocknet, wobei 4,7 g erhalten wurden.
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17. Mit Epichlorhydrin
vernetztes Polyallylamin
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Eine
wässrige
Lösung
von Poly(allylaminhydrochlorid) (500 lb einer 50,7%-igen wässrigen
Lösung) wurde
mit Wasser (751 lb) verdünnt
und mit wässrigem
Natriumhydroxid (171 lb einer 50%-igen wässrigen Lösung) neutralisiert. Die Lösung wurde
auf etwa 25°C
gekühlt
und mit Acetonitril (1340 lb) und Epichlorhydrin (26,2 lb) versetzt.
Die Lösung
wurde 21 h kräftig
gerührt.
Während
dieser Zeit änderte
sich der Reaktorinhalt von zwei flüssigen Phasen in eine Aufschlämmung von
Teilchen in einer Flüssigkeit.
Das feste Gelprodukt wurde durch Filtration isoliert. Das Gel wurde
in einem Elutriationsverfahren mit Wasser (136708 lb) gewaschen. Das
Gel wurde durch Filtration isoliert und mit Isopropanol gespült. Das
Gel wurde mit Isopropanol (1269 lb) aufgeschlämmt und durch Filtration isoliert.
Das Isopropanol/Wasser-feuchte Gel wurde in einem Vakuumtrockner
bei 60°C
getrocknet. Das getrocknete Produkt wurde derart gemahlen, dass
es ein 50-mesh-Sieb durchlief, wobei ein zur pharmakologischen Verwendung
geeignetes Produkt erhalten wurde (166 lb, 73%).
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In-vitro-Tests
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Einige
Ausführungsformen
wurden durch Rühren
derselben in einer Oxalat enthaltenden Lösung bei einem pH-Wert von
7 typischerweise während
3 h getestet. Die Lösung
war so gestaltet, dass sie die im Dünndarm vorhandenen Bedingungen
nachahmte. Die meisten Tests wurden unter Verwendung einer 1 mM
Oxalatlösung
durchgeführt,
doch verwendeten einige Tests höhere
Konzentrationen. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Testlösung.
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Lösungsgehalte
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- 1 mM Oxalsäure
- 80 mM Natriumchlorid
- 30 mM Natriumcarbonat
-
Einstellung auf einen
pH-Wert von 7 mit konzentrierter HCl
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Der
pH-Wert wurde einmal zu Beginn des Tests und erneut am Ende des
Tests unter Verwendung von entweder 1 M NaOH oder 1 M HCl auf einen
pH-Wert von 7 eingestellt. Nach 3 h (falls nicht anders angegeben) wurde
das Polymer abfiltriert und die verbliebene Oxalatkonzentration
in der Testlösung
spektrophotometrisch bestimmt. Die Differenz zwischen der Anfangsoxalatkonzentration
und der Endkonzentration wurde zur Bestimmung der Oxalatmenge, die
an das Polymer gebunden oder durch das Polymer zerstört war,
verwendet. Dieses Ergebnis wird in Milliäquivalenten pro g Ausgangspolymer
(meq/g) ausgedrückt.
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Die
folgende Tabelle zeigt die für
mehrere Beispiele erhaltenen Ergebnisse. Höhere Zahlen zeigen ein wirksameres
Polymer an.
Polymer | Gebundenes
Oxalat (meq/g) |
Poly(dimethylaminopropylacrylamid) | 0,08 |
Poly(diethylentriaminmethacrylamid) | 0,04 |
Poly
(MAPTAC) | 0,04 |
Poly(PEH-acrylamid) | 0,02 |
Poly(aminopropylacrylamid)-HCl | 0,01 |
Poly(TAEA-acrylamid) | 0,01 |
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Für Vergleichszwecke
zeigt die folgende Tabelle Ergebnisse, die in ähnlichen Tests unter Verwendung anderer
oxalatbindender Materialien erhalten wurden. Im Vergleich mit den
im folgenden angegebenen bekannten Oxalatbindemitteln sind die Polymere
der vorliegenden Erfindung wirksame Oxalatbindemittel.
Polymer | Gebundenes
Oxalat (meq/g) |
Calciumlactat | 1,8 |
Ox-Absorb® | 0,09 |
Aluminiumhydroxid,
getrocknetes Gel | 0,04 |
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Die
Oxalatbindung wurde auch bei anderen Konzentrationen als den in
den vorherigen Beispielen getestet. Die Polymere der vorliegenden
Erfindung binden mehr Oxalat, wenn die Oxalatkonzentration steigt.
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Polymere
der vorliegenden Erfindung, die Oxalat abbauende Enzyme (beispielsweise
Oxalatdecarboxylase) enthalten, können ebenfalls in ähnlicher
Weise getestet werden. Die folgende Vergleichstabelle zeigt die
Wirksamkeit von mehreren dieser Materialien. Aufgrund der Oxalatmenge,
die pro g von trockenem äquivalentem
Polymer zerstört
wird, sind diese Materialien wirksame Oxalateliminierungsmittel.
- *
Die Werte gelten, wenn die Oxalatkonzentrationen der verbliebenen
Lösung
~10 mM betragen. Die Werte sind meq/g trockenes Polymeräquivalent.