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TECHNISCHES GEBIET
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Diese
Erfindung bezieht sich auf transgene 25-Hydroxyvitamin-D3-24-Hydroxylase-Ratten.
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STAND DER TECHNIK
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Das
transgene Tier trägt
ein Gen, das in seine eigene Keimzellinie oder die seiner Nachkommen
in einem frühen
Entwicklungsstadium eingeführt
wurde (üblicherweise
Einzelzellen).
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Wagner
et al. (1981, ProNAS, USA, 78, 50169) und Stewart et al. (1982,
Science, 217, 1046) beschreiben transgene Mäuse, die das humane Globin-Gen
tragen. Constantini et al. (1981, Nature, 294, 92) und Lacy et al.
(1983, Cell, 34, 343) beschreiben transgene Mäuse, die das Kaninchen-Globin-Gen
tragen. McKnight et al. (1983, Cell, 34, 335) beschreiben Mäuse, die
ein fremdes Transferrin-Gen tragen. Brinstar et al. (1983, Nature,
306, 332) beschreiben Mäuse,
die ein funktionell eingeführtes
Immunglobulin-Gen tragen.
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Bezüglich transgener
Mäuse,
die ein mit Knochenerkrankungen in Beziehung stehendes Fremdgen tragen,
gibt es den folgenden Bericht. Lewis, D. B. et al. (1993, ProNAS,
USA, 90, 11618) beschreiben Mäuse, die
das eingeführte
Maus-Ick-IL4-Gen
tragen und berichten, daß der
Osteocalcinspiegel bei diesen Mäusen signifikant
niedrig war, wobei die Tiere osteoporoseähnliche Symptome zeigten.
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Inzwischen
stehen zu Mäusen,
die ein mit Nierenkrankheiten in Beziehung stehendes Fremdgen tragen,
die folgenden Berichte zur Verfügung.
Doi, T. et al. (1988, Am. J. Pathol., 131, 398) beschreiben Mäuse, die
das eingeführte
Rinderwachstumshormongen tragen und berichten, daß diese
Mäuse im
Alter von 7 Wochen eine diffuse mesangiale Hyalinisierung und von
30 Wochen oder später
eine fortgeschrittene Glomerulosklerose zeigten und nachfolgend
an Urämie
starben.
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Dressler,
G. R. et al. (1993, Nature, 362, 65) beschreiben Mäuse, die
das einge führte
Pax-2-Gen tragen und berichten, daß in ihren Nieren die Expression
des Gens bestätigt
werden konnte und solche Symptome wie etwa glomeruläre Atrophie
und Proteinurie beobachtet wurden. Lowden, D. A. et al. (1993, J.
Lab. Clin. Med., 124, 386) beschreiben Mäuse, die ein eingeführtes TGF-α-Fremdgen
tragen und berichten, daß die
Expression des Gens in den Nieren bestätigt werden konnte und solche
Symptome wie eine Zystenbildung und glomeruläre Hypertrophie beobachtet
wurden.
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Es
ist jedoch keine Ratte bekannt, die ein eingeführtes Fremdgen trägt, die
als Modell einer Knochenkrankheit oder Nierenkrankheit dienen kann.
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Es
ist bekannt, daß Vitamin
D im Naturreich als zwei natürliche
Formen, D2 und D3,
existiert und daß während D2 eine Doppelbindung in der 22-Stellung und
eine Methylgruppe in der 24-Stellung seiner Seitenkette aufweist
und in Pflanzen auftritt, D3 in Tieren auftritt.
Wenn das in der menschlichen Haut produzierte 7-Hydroxycholesterin (Provitamin D3) ultraviolettem Licht von 290 bis 320 nm
ausgesetzt wird, erleidet es einen Photoabbau, der die Spaltung
des Rings B in der 9,10-Stellung unter Ergeben von Provitamin D3 umfaßt.
Dieses wiederum wird bei Körpertemperatur
unter Ergeben von Vitamin D3 isomerisiert.
Die Struktur des Vitamins D3 enthält 3 Doppelbindungen,
die sich aus der Spaltung des Rings B in allen anderen Stellungen
ergeben. Vitamin D3 wird mit einem Vitamin-D-bindenden Protein
gekuppelt und das Paar wird zur Leber transportiert, wo die 25-Stellung
seiner Seitenkette durch das in den Leberzellenmitochondrien vorhandene
Enzym 25-Hydroxylase unter Ergeben von 25-Hydroxyvitamin D3 hydroxyliert wird. Diese Substanz wird
darauf zu den Nieren transportiert und in Abhängigkeit von den den Calciumstoffwechsel
regulierenden Hormonen im Blutstrom wie etwa PTH und der Blutcalciumkonzentration
wird sie in der 1α-,
23-, 24- und 26-Stellung in den proximalen Nierenkanälchen unter
Ergeben von 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3, 23,25-Dihydroxyvitamin D3,
24,25-Dihydroxyvitamin D3 beziehungsweise
26,25-Dihydroxyvitamin D3 weiterhydroxyliert.
Unter diesen ist der Metabolit mit einer hohen biologischen Aktivität 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3, das den Blutcalcium- und Phosphorspiegel
erhöht
und knochenmetabolisierende Funktionen freisetzt, und zwar unterstützt es die
Expression von Osteopontin und Osteocalcin durch Osteoblasten, hemmt
die Produktion von Proteoglycan und verstärkt umgekehrt die Produktion
aus der Zellmembran stammender Phospholipide, um dadurch die Kalzifizierung
der Osteoblasten zu beschleunigen. Bezüglich der Funktion von 24,25-Dihydroxyvitamin
D3 ist von dieser Substanz bekannt, daß sie die
Bildung von Osteoklasten hemmt, die Expression des Osteocalcin-Gens
fördert
und weiter angeblich die Kalzifizierung bei Vitamin-D-armen Ratten
beschleunigt, diese Wirkung aber von der 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase
(auch Vitamin-D3-24-hydroxylase oder 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3-hydroxylase
genannt), die in den proximalen Nierenkanälchen vorhanden ist, abhängig ist.
Weiterhin haben kürzliche
Untersuchungen gezeigt, daß dieses
Enzym nicht nur die 24-Stellung, sondern auch die 26-Stellung hydroxyliert.
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Unter
wichtigen bekannten Störungen
des Vitamin-D-Stoffwechsels befinden sich die Vitamin-D-abhängige Krankheit
Typ II, Rachitis, Osteomalazie und so weiter. Diese Krankheiten
zeigen eine Dysosteogenese und Deformität des Knochens, die sich aus
einer Störung
der Kalzifizierung ergibt und das Auftreten dieser Störung vor
dem Verschließen
der Epiphysen führt
zu Rachitis, während
das Auftreten der Störung
zu einem späteren
Zeitpunkt zu Osteomalazie führt.
Abgesehen von den vorstehenden Krankheiten bestehen Risiken für Nierenkrankheiten
einschließlich
Niereninsuffizienz, sekundären
Hyperparathyroidismus und Hyperkalzämie, die entweder als Komplikationen
der besagten Krankheiten oder unabhängig auftreten.
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Ohyama
et al. (1989, FEBS Lett., 255, 405) waren bei der Reinigung von
Vitamin-D3-24-hydroxylase aus Rattennierenmitochondrien,
die nach der Verabfolgung von Vitamin D3 extrahiert
wurde, erfolgreich. Nachfolgend isolierten Ohyama et al. (1991,
FEBS Lett., 278, 195) eine cDNA durch das Durchmustern von Klonen mittels
eines Anti-Vitamin-D3-24-hydroxylase-Antikörpers. Es
ist bekannt, daß diese
Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA eine vollständige Länge von
3,2 K Basen aufweist und einen Leserahmen (allgemein offener Leserahmen
genannt) von 1542 bp zur Translation von 514 Aminosäuren enthält und ein
Protein mit einem Molekulargewicht von 59000 produziert. Es ist
gezeigt worden, daß wenn
35 Aminosäuren
vom N-Terminus des vorstehenden Proteins abgespalten werden, ein
aus 479 Aminosäureresten
bestehendes reifes Protein mit einem Molekulargewicht von etwa 55000
produziert wird. Weiterhin zeigt der Befund, daß ihre 462. Aminosäure Cystein
an die 5-Stellung des Häms
gebunden ist, daß dieses
Protein den des mitochondrialen Proteins P-450 ähnliche Eigenschaften auf weist
und ein Expressionsversuch in COS-Zellen ergab den Nachweis der
Expression als ein Protein. Inzwischen ist humane Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA durch Chen et al. (1993,
ProNAS, USA, 90, 4543), das Maus-Gegenstück durch Itoh et al. (1995,
Biochemica et Biophysica Acta, 1264, 26) und das Meerschweinchen-Gegenstück durch
Ohyama et al. (1996, Journal of Japan Society of Bone Metabolism,
14, 112) isoliert worden. Es ist gezeigt worden, daß die Aminosäuresequenzen
der vorstehenden Ratten-, humanen, Maus- und Meerschweinchenversionen
des Enzyms etwa 80 bis 95% Homologie aufweisen.
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Die
Funktionen des Enzyms in vivo sind ebenfalls analysiert worden und
Shinki et al. (1992, J. Biol. Chem., 267, 13757) zeigten durch Northern-Analyse,
daß Vitamin-D3-24-hydroxylase durch 1α,25-Dihydroxyvitamin D3 induziert wird. Es wurde ferner gezeigt,
daß die
Reaktion von 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3 im Dünndarm
schneller und höher
im Ausmaß als
in den Nieren ist. Weiterhin legte bei der Analyse der relativen
Reaktivität
von 25-Dihydroxyvitamin D3 und 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3 der Unterschied beim Km-Wert nahe, daß 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3 in der Substratspezifität von Vitamin-D3-24-hydroxylase höher ist. Bechen, M. J. et al.
(1996, Biochemistry, 35, 8465) untersuchten den Stoffwechsel von
25-Hydroxyvitamin D3 experimentell in Spodoptera-frugiperda-(Sf21)-Zellen und
behaupteten, daß das
Enzym eine 23-/24-bikatalytische Aktivität aufweist. Weiterhin wurde
Vitamin-D3-25-hydroxylase aus Rattenlebermitochondrien
durch Masumoto et al. (1988, J. Biol. Chem., 263, 14256) isoliert
und es wurde auch über
die entsprechende Genfunktion ein gewisser Aufschluß gegeben.
Jedoch waren weder die Isolierung und Reinigung noch das Klonieren
des Vitamin-D3-1α-hydroxylase-Gens bis heute
erfolgreich.
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Die
Expression des Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gens
wird durch das Kuppeln des Heterodimers, das aus dem Vitamin-D3-Rezeptor- (allgemein als VDR abgekürzt) 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3-Komplex und dem Retinoid-X-Rezeptor (allgemein
als RXR abgekürzt)
besteht, mit dem Vitamin-D3-Antwortelement
(allgemein als VDRE abgekürzt)
VDRE1, das sich in der Region –150 bis –136 5'-stromaufwärts befindet,
reguliert. Dieses Vitamin-D3-Antwortelement
weist eine sich wiederholende Struktur eines Motivs auf, das aus
den 6 Basen AGGTCA mit einer Lücke
von 3 Basen (allgemein Tandemwiederholung genannt) besteht und auf
seine Ähnlichkeit
mit dem Thyroidhormonantwortelement (allgemein als TRE bezeich net)
und Retinsäureantwortelement (allgemein
als RARE abgekürzt)
ist hingewiesen worden. Weiterhin behaupteten Kerry, D. M. et al.
(1996, J. Biol. Chem., 271, 29715), daß unter den drei 5'-stromaufwärts dieses
Gens bestehenden Vitamin-D3-Antwortelementen,
VDRE-1, das sich in der Region –150
bis –136
befindet, empfindlicher gegenüber
1α,25-Dihydroxyvitamin-D3 als VDRE-2 ist, das sich in der Region –249 bis –232 befindet
und daß diese
beiden Elemente unter Verstärken
der Aktivität
und Modulieren der Antwort auf 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3 zusammenarbeiten.
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Die
wichtigen Gene, die unter Hochregulierung der Expression durch 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3 stehen, schließen alkalische Phosphatase,
Aldolaseuntereinheit B, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Hitzeschockprotein-70,
Calbindin-D28K und -9K,
Osteocalcin, Osteopontin, Osteonectin, Fibronectin, Interleukin I-6,
Matrix-gla-protein, Metallothionein, NADH-DH-Untereinheit III und
IV, Integrin αVβ3, den transformierenden
Wachstumsfaktor β,
Nervenwachstumsfaktor, c-FMS, c-fos, c-Ki-ras, Vitamin-D3-Rezeptor, 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase, Proteinkinase
C, Prolactin, Plasmamembrancalciumpumpe, EGF-Rezeptor, Tumornekrosefaktor α, 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3-Rezeptor usw. ein. Die wichtigen Gene unter
Herabregulierung der Expression schließen NADH-DH-Untereinheit I, Calcitonin, Kollagen
Typ I, γ-Interferon,
koloniestimulierenden Faktor, c-myb, 25-Hydroxyvitamin-D3-1α-hydroxylase,
fettsäurebindende
Proteine, Interleukin II und III, CD-23, Transferrinrezeptor, Cytochrom
B, Ferredoxin, Parathyroidhormon (allgemein als PTH abgekürzt), Prepro-PTH,
PTH-verwandte Proteine, Proteinkinaseinhibitoren usw. Es ist bekannt,
daß die
Vitamin-D3-24-hydroxylase-, Osteocalcin- beziehungsweise
Osteopontinregulierungsregionen Vitamin-D3-Antwortelemente
aufweisen und daß die
Expression dieser Proteine durch 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3 geregelt wird, es bis jetzt aber unbekannt
ist, ob alle vorstehend aufgezählten
Gene unter der Regulierung durch die Vitamin-D3-Antwortelemente
stehen.
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Als
1α,25-Dihydroxyvitamin-D3 einer Ratte mit Vitamin-D3-Armut
verabfolgt wurde, wurde Vitamin-D3-24-hydroxylase
induziert, aber ihre Konzentration und Reaktionszeit schwankten
zwischen der Niere und dem Dünndarm,
wobei beim Dünndarm
eine höhere
Reaktivität
gefunden wurde. Es wurde gezeigt, daß die gleichzeitige Verabfolgung
von Parathyroidhormon und 1α,25-hydroxyliertem
Vi tamin-D3 die Induktion von Vitamin-D3-24-hydroxylase hemmte. Es wurde ferner
gezeigt, daß dieses
Enzym in den Nieren im proximalen Kanal exprimiert wird. Roy et
al. (1996, Endocrinology, 137, 2938) zeigte, daß im Dünndarm dieses 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3-induzierte Enzym im Zylinderepithel einer
sackförmigen
Drüse und
Darmzotten exprimiert wird.
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Bezüglich Vitamin
D sind Reaktionen aufgrund einer Genaktivierung (allgemein die genomische
Wirkung von Vitamin D genannt) und andere Reaktionen (allgemein
die nicht-genomische Wirkung von Vitamin D genannt) bekannt und
es wurde behauptet, daß sie
mit unterschiedlichen physiologischen Aktivitäten verbunden sind. Was die
nicht-genomische Wirkung von Vitamin D betrifft, werden solche Phänomene wie
die Förderung
der Calciumaufnahme im Darm und das Auslösen einer Erhöhung des
intrazellulären
Calciums innerhalb weniger Minuten angeführt.
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Die
Metaboliten von Vitamin D im Humanplasma schwanken mit den Testbedingungen,
aber unter Annahme von Vitamin D3 als Beispiel
ist sein normaler Bereich im Plasma angeblich 1 bis 5 ng/ml bei
einer Ausscheidungshalbwertszeit von 1 Tag; im Fall von 25-Hydroxyvitamin
D3 ist sein normaler Bereich 10 bis 40 ng/ml bei
einer Ausscheidungshalbwertszeit von 10 bis 20 Tagen; im Fall von
24-Hydroxyvitamin
D3 ist sein normaler Bereich 1 bis 4 ng/ml
bei einer Ausscheidungshalbwertszeit von 14 bis 21 Tagen und in
dem Fall von 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3 ist sein normaler Bereich 20 bis 70 pg/ml
bei einer Ausscheidungshalbwertszeit von mehreren Stunden. 25-Hydroxyvitamin
D3 wird in der Leber produziert und diese
Substanz unterliegt kaum der Stoffwechselregulierung, ist aber von
der Vitamin-D-Aufnahme und Photobiosynthese abhängig und kann daher ein Ernährungsmarker
bei Vitamin-D-Mangel sein. Zum anderen wird 1α,25-Dihydroxyvitamin D3 durch die Blutcalciumkonzentration und
den Parathyroidhormonspiegel reguliert und in den Nieren verstoffwechselt,
so daß es
bei einer konstanten Konzentration gehalten wird. Niedrige Plasmaspiegel
dieser Substanz finden sich bei bestimmten Krankheiten wie etwa
Vitamin-D-abhängiger Krankheit
Typ II, Rachitits, Osteomalazie, chronischer Niereninsuffizienz,
Hypoparathyroidismus, Hyperthyroidismus und Osteoporose, während hohe
Plasmawerte bei solchen Krankheiten wie sekundärem Parathyroidismus und Hyperkalzämie und
bei Schwangerschaft gefunden werden. Es ist somit bekannt, daß diese
Substanz ein diagnostischer Marker dieser Krankheiten sein kann.
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Ernährungsmäßig gesehen
ist die Einnahme Vitamin D2 und Vitamin
D3 enthaltender Lebensmittel oder Zubereitungen
bei Vitamin-D-Mangel wirkungsvoll, aber die Verabreichung einer
aktivierten Vitamin-D-Zubereitung wird bei Vitamin-D-resistenter Rachitis,
Osteomalazie, Osteoporose, renaler Dystrophie, Psoriasis und durch
einen antineoplastischen Wirkstoff ausgelöster Rachitis notwendig.
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Die
Synthese aktivierter Vitamin-D-Derivate geht mit Eifer weiter und
eine große
Zahl von Derivaten ist synthetisiert worden. Im Einklang mit dieser
Entwicklung wurden Fortschritte bei der Untersuchung der biologischen
Aktivität
in Zellen als auch klinischen Wirkungen dieser Derivate mit dem
Ergebnis gemacht, daß verschiedene
Vitamin-D-Zubereitungen als therapeutische Wirkstoffe für diese
Krankheiten und sogar eine größere Anzahl
Kandidaten von Derivaten für
derartige therapeutische Wirkstoffe bereits bekannt ist. Insbesondere
sind wie durch den Bericht von Bouillon et al. (1995, Endocrine
Reviews, 16, 200) kurz dargestellt wurde, bereits viele Untersuchungen
zur Struktur-Aktivitätsbeziehung
unternommen worden. Untersuchungen zu den biologischen Wirkungen
in Zellen und klinischen Wirkungen dieser Substanzen haben ebenfalls
raschen Fortschritt gemacht und als Ergebnis werden viele Vitamin-D-Zubereitungen
in der Therapie der vorstehend angeführten Krankheiten verwendet
und eine große
Zahl von Derivaten ist derzeit als Kandidat für therapeutische Wirkstoffe
vorgesehen.
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Unter
diesen ist 24-fluoriertes Vitamin D3 besonders
genau untersucht worden und es wurde aufgeklärt, daß die biologische Aktivität von 24,24-Difluor-25-hydroxyvitamin D3 von der von 24,25-Dihydroxyvitamin D3 nicht verschieden ist. Die Funktion von
1α,25-Dihydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase muß eingehender erforscht werden.
Beckman et al. (1996, Biochemistry, 35, 8465) zeigten die multikatalytische
Aktivität
dieses Enzyms in einem In-vitro-Stoffwechselversuch. So wurde 25-Hydroxyvitamin
D3 zu 25-Hydroxy-24-oxovitamin D3, zu 24-Oxo-23,25-hydroxyvitamin D3 und
weiter zu 23-Hydroxy-24,25,26,27-tetranorvitamin D3 verstoffwechselt,
was zeigt, daß die
Aktivität
dieses Enzyms nicht auf die 24-Hydroxylierung
beschränkt
ist, sondern multikatalytisch ist.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
Aufklärung
des Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gens, insbesondere
das Entschlüsseln
des Vitamin-D3-Metabolismus und seiner Wirkungen
bei Knochenkrankheiten ist ein therapeutisch wichtiger Untersuchungsgegenstand
bei der Behandlung von Knochenkrankheiten (z. B. primäre und sekundäre Osteoporose, Rachitis,
Osteomalazie, Hypokalzämie
usw.) und Nierenkrankheiten (z. B. Glomerulonephritis, IgA-Nephropathie,
membranöse
Nephropathie, Glomerulosklerose, Nephrose, Niereninsuffizienz usw.).
Weiterhin ist es ein wichtiges Forschungsunterfangen, den Prozeß der Pathogenese
einer Nierenkrankheit, Knochenkrankheit, Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit,
Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit eines
Verdauungsorgans, Infektionskrankheit, allergischen Krankheit, endokrinen
Krankheit, Demenz und Krebs durch die größenmäßige Bestimmung der Besserung
dieser Krankheiten aufzuklären.
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Die
transgene Ratte stellt gemäß einem
Aspekt dieser Erfindung das optimale Modell für Untersuchungen zur Funktion
von Vitamin-D3-24-hydroxylase, Untersuchungen
zum Vitamin-D3-Stoffwechsel, Untersuchungen
zum Aufstellen prophylaktischer und therapeutischer Modalitäten für Knochenkrankheiten,
Bereitstellung stark genexprimierender Zellen, Ligandenbindungsuntersuchung
des Vitamin-D-Rezeptors und Aufklärung des Zielgenregulierungsmechanismus
nukleärer
Rezeptoren einschließlich
des Vitamin-D-Rezeptors bereit. Die transgene Ratte gemäß dieser
Erfindung, bei der die Überexpression
der Vitamin-D3-24-hydroxylase das Ungleichgewicht des
Vitamin-D3-Stoffwechsels hauptsächlich in
den Nieren und die Inaktivierung oder Unterdrückung der aktivierten Vitamin-D3-regulierenden
Gene fördert,
dient als Tiermodell, das die größenmäßige Bestimmung
der den Krankheitszustand verbessernden Wirksamkeit bei einer Nierenkrankheit,
Knochenkrankheit, Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit, Hyperlipidämie, Arteriosklerose,
Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit eines Verdauungsorgans,
Infektionskrankheit, allergischen Krankheit, endokrinen Krankheit, Demenz
oder Krebs ermöglicht
und dadurch Aufschluß über den
Mechanismus dieser Krankheiten und ihre Komplikationen gibt.
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Es
war jedoch kein transgenes Tier (insbesondere eine transgene Ratte)
bekannt, das ein gut geeignetes Modell für eine Knochenkrankheit oder
Nierenkrankheit sein könnte
und daher für
die vorstehend angeführten
Zwecke brauchbar ist.
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Es
wurde daher angenommen, daß falls
man beim Aufbauen einer transgenen Ratte erfolgreich ist, die eine
DNA trägt,
in die ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
inseriert ist, die als ein derartiges Krankheitsmodell verwendet
werden kann, es möglich
sein sollte, die Funktionen des Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gens,
insbesondere unter dem Aspekt des Vitamin-D3-Stoffwechsels
und seiner Auswirkungen auf Knochenerkrankungen aufzuklären und
Untersuchungen zum Aufstellen prophylaktischer und therapeutischer
Modalitäten
für Knochenkrankheiten,
die Bereitstellung stark genexprimierender Zellen, die Ligandenbindungsuntersuchung
des Vitamin-D-Rezeptors und sogar Untersuchungen über den
Regulierungsmechanismus des Zielgens der durch den Vitamin-D-Rezeptor dargestellten
nukleären
Rezeptoren zu gestatten.
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Beim
ernsthaften Erforschen von Möglichkeiten
für Lösungen der
vorstehenden Probleme waren die Erfinder dieser Erfindung zum ersten
Mal beim Aufbauen einer transgenen Ratte erfolgreich, die eine DNA trägt, die
ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen beherbergt und fanden
zu Jedermanns Überraschung,
daß diese
transgene Ratte eine Nierenkrankheit entwickelt und daß die Überexpression
von Vitamin-D3-24-hydroxylase das Ungleichgewicht
des Vitamin-D3-Stoffwechsels hauptsächlich in
den Nieren fördert
und durch die Inaktivierung oder Unterdrückung der Funktionen der aktivierten
Vitamin-D3-regulierenden Gene eine Nierenkrankheit,
Knochenkrankheit, Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit, Hyperlipidämie, Arteriosklerose,
Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit eines Verdauungsorgans,
Infektionskrankheit, allergische Krankheit, endokrine Krankheit,
Demenz oder Krebs einschließlich
ihrer Komplikationen auslöst
und dadurch eine Bestimmung der den Krankheitszustand verbessernden
Wirkung therapeutischer Mittel bei einer Nierenkrankheit, Knochenkrankheit,
Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit, Hyperlipidämie, Arteriosklerose, Herzkrankheit,
Diabetes, Obesitas, Krankheit eines Verdauungsorgans, Infektionskrankheit,
allergischen Krankheit, endokrinen Krankheit, Demenz oder Krebs
ermöglicht.
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Diese
Erfindung bezieht sich daher auf:
- 1. Eine transgene
Ratte umfassend ein Ratten-25-Hydroxyvitamin-D3-24- hydroxylase-Transgen,
die das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxy-Transgen überexprimiert.
- 2. Eine transgene Ratte gemäß vorstehend
1, wobei die Überexpression
der Vitamin-D3-24-hydroxylase das Ungleichgewicht
des Vitamin-D3-Stoffwechsels hauptsächlich in
den Nieren fördert.
- 3. Eine transgene Ratte gemäß vorstehend
1 oder 2, wobei die Überexpression
der Vitamin-D3-24-hydroxylase die Funktionen
der aktivierten, Vitamin-D3-regulierenden Gene
inaktiviert oder unterdrückt.
- 4. Eine transgene Ratte gemäß einem
aus vorstehend 1 bis 3, wobei die Überexpression der Vitamin-D3-24-hydroxylase eine Nierenerkrankung, Knochenerkrankung,
Gelenkerkrankung, Lungenerkrankung, Hyperlipidämie, Arteriosklerose, Herzerkrankung,
Diabetes, Fettsucht, Erkrankung eines Verdauungsorgans oder Infektionskrankheit
auslöst.
- 5. Eine aus einer transgenen Ratte gemäß einem aus vorstehend 1 bis
4 isolierte Zelle, Gewebe oder Organ, wobei die Zelle, das Gewebe
oder Organ ein Transgen umfaßt,
das eine für
25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase kodierende
DNA-Sequenz umfaßt.
- 6. Eine isolierte Zelle, Gewebe oder Organ gemäß vorstehend
5, wobei die Zelle, das Gewebe oder Organ eine Nierenzelle, -gewebe
oder -organ ist und wobei das Transgen in den Nieren in nachweisbaren
Mengen exprimiert wird.
- 7. Eine isolierte Zelle, Gewebe oder Organ gemäß vorstehend
5, wobei die Zelle, das Gewebe oder Organ aus dem Oberschenkelknochen
stammt und wobei das Transgen im Oberschenkelknochen in nachweisbaren
Mengen exprimiert wird.
- 8. Eine isolierte Zelle, Gewebe oder Organ aus vorstehend 5,
wobei die Zelle, das Gewebe oder Organ eine Leberzelle, -gewebe
oder -organ ist und wobei das Transgen in der Leber in nachweisbaren
Mengen exprimiert wird.
- 9. Eine isolierte Zelle, Gewebe oder Organ aus vorstehend 5,
wobei die Zelle, das Gewebe oder Organ eine Lungenzelle, -gewebe
oder -organ ist und wobei das Transgen in der Lunge in nachweisbaren
Mengen exprimiert wird.
- 10. Ein Verfahren zum Screenen auf eine Substanz, die zur Prophylaxe
und/oder Behandlung einer Nierenerkrankung, Knochenerkrankung, Gelenkerkrankung,
Lungenerkrankung, Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, Herzerkrankung, Diabetes, Fettsucht, Erkrankung
eines Verdauungsorgans oder Infektionskrankheit Anwendung findet,
die aus einer Abnormalität
des Vitamin-D3-Stoffwechsels entsteht, das
das Bestimmen der sich daraus ergebenden Wirksamkeit der Untersuchungssubstanzen
zum Verbessern des Krankheitszustands bei der aus einer Abnormalität des Vitamin-D3-Stoffwechsels entstehenden Krankheit an
einer transgenen Ratte gemäß einem
aus vorstehend 1 bis 4, die mit der Untersuchungssubstanz behandelt
wurde oder an einer daraus stammenden Zelle umfaßt.
- 11. Ein Screeningverfahren aus vorstehend 10, wobei die aus
einer Abnormalität
des Vitamin-D3-Stoffwechsels entstehende
Krankheit eine Nierenerkrankung oder eine Knochenerkrankung ist.
- 12. Verwendung einer transgenen Ratte gemäß einem aus vorstehend 1 bis
4 oder einer daraus stammenden Zelle zum Screenen auf eine Substanz,
die zur Prophylaxe und/oder Behandlung einer Nierenerkrankung, Knochenerkrankung,
Gelenkerkrankung, Lungenerkrankung, Hyperlipidämie, Arteriosklerose, Herzerkrankung,
Diabetes, Fettsucht, Erkrankung eines Verdauungsorgans oder Infektionskrankheit
Anwendung findet, die aus einer Abnormalität des Vitamin-D3-Stoffwechsels entsteht.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisches Diagramm, das den Aufbau des Plasmids pMLV-LTR-Vitamin-D3-24-hydroxylase zeigt.
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2 zeigt
Southern-Blots (jede Probe: 10 μg;
Alkaliblotten) einer transgenen Ratte unter Verwenden Digoxigenin-markierter
Riboprobe mit 600 bp. In 2 stellt Bahn 1 den Marker (λ/HindIII+ϕx174/HaeIII)
dar, Bahn 2 stellt eine nega tive Kontrolle dar, Bahn 3 stellt R12123-6(+)
dar, Bahn 4 stellt R12121-7(+) dar, Bahn 5 stellt R10175-9(?) dar,
Bahn 6 stellt R11293-5(+) dar und Bahn 7 stellt R11293-9(+) dar.
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3 zeigt
die Southern-Blots der transgenen Ratte unter Verwenden einer zufallsverteilten
Primer-markierten XbaI-KpnI-Fragmentsonde mit 940 bp. In 3 stellt
Bahn 1 den Marker (MLV-24-Hydroxylase/ClaI) dar und Bahn 2 stellt
R9121-7/ClaI dar.
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4 zeigt
ein schematisches Diagramm, das die Konstruktion des Plasmids pOsteocalcin-Vitamin-D3-24-hydroxylase darstellt.
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5 zeigt
ein Dendrogramm der transgenen Ratte R12121-7.
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6 zeigt
ein abnormales Einzeltier (15 Tage alte Ratte) unter den Ratten,
die das eingeführte MLV-LTR-Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gen tragen.
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7 ist
ein Diagramm, das den zeitlichen Verlauf des Körpergewichts einer transgenen
Ratte, R12121-7F2 (Homozygote) zeigt.
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8 ist
ein Diagramm, das den zeitlichen Verlauf des Körpergewichts einer transgenen
Ratte, R12121-7F2 (Heterozygote) zeigt.
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9 zeigt
das Ergebnis einer Genexpressionsanalyse (RT-PCR; Elektrophorese)
der Nachkommen der transgenen Ratte F2,
R12121-7-1.
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BESTE AUSFÜHRUNGSWEISE
DER ERFINDUNG
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Die
transgene Ratte dieser Erfindung kann durch Einführen eines fremden 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens in Zielzellen, zum
Beispiel Keimzellen wie etwa unbefruchtete Eizellen, befruchtete
Eizellen, Sperma und ihre ursprünglichen
Zellen vorzugsweise während
des Embryogenesezeitraums bei der Entwicklung einer Ratte (bevorzugter
im Stadium einer Einzelzelle oder befruchteten Eizelle und im allgemeinen
bis zum Stadium des 8-Zellen-Embryos) durch eine Geneinführungstechnik
wie etwa dem Calciumphosphatverfahren, Elektropulsverfahren, Lipofektionsverfahren,
Aggregationsverfahren, Mikroinjektionsverfahren, Teilchenkanonenverfahren,
DEAE-Dextranverfahren und so weiter hergestellt werden. Weiterhin
kann durch eine derartige Geneinführungstechnik das Gen auch
in somatische Zellen oder Organ- oder Gewebezellen zur Kultur der
Zellen oder Gewebe eingeführt
werden. Weiterhin können
transgene Ratten dadurch aufgebaut werden, daß diese Zellen dazu veranlaßt werden,
durch die an sich bekannte Zellfusionstechnologie mit den besagten
Keimzellen fusioniert zu werden.
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Weiterhin
können
Teile der so aufgebauten transgenen Ratte (zum Beispiel Zellen,
Gewebe oder Organe, die eine DNA tragen, in die ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen inseriert wurde oder Kulturen
davon stammender Zellen oder Gewebe und nötigenfalls Subkulturen davon)
jeweils ebenfalls „als Teile
einer Ratte, die eine DNA trägt,
in die ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen inseriert wurde" gemäß dieser
Erfindung für
dieselben Zwecke wie die „Ratte,
die eine DNA trägt,
in die ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen inseriert wurde" gemäß dieser
Verwendung verwendet werden.
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Diese
Erfindung kann auf eine Ratte angewendet werden. Insbesondere Ratten
(Wistar-Stamm, SD-Stamm usw.), insbesondere Ratten des Wistar-Stamms,
sind die zum Aufbauen der Krankheitsmodelle bevorzugtesten.
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Das
in die Wirtsratte einzuführende
fremde 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen schließt die folgenden
ein, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Das
Ratten-Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gen wurde
zuerst durch Ohyama et al. (1989, ProNAS, USA, 86, 8977) isoliert.
Als ein Protein mit einem Molekulargewicht von etwa 55000 ist dieses
Enzym ein Mitochondriencytochrom-P450-Protein und Ohyama et al. waren schließlich beim
Isolieren einer komplementären
DNA (als cDNA abgekürzt)
mit 3,2 kbp durch den Test unter Verwenden eines Anti-Vitamin-D3-24-hydroxylase-Antikörpers erfolgreich.
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Bezüglich der
Struktur und Funktion dieses Gens ist bekannt, daß die aminoterminale
(allgemein als N-Terminus abgekürzt)
Propeptidstruktureinheit des 35-Rests
nach der Translation unter Ergeben eines reifen 479-Restproteins
ab gespalten wird. Im Hinblick auf die Tatsache, daß das Cystein
462 dieses Proteins mit der 5. Bindungsstelle von Häm koordiniert
ist, ist auch gezeigt worden, daß dieses Protein Eigenschaften
des P450-Proteins aufweist. Wenn die erhaltene cDNA in COS-Zellen
exprimiert wird, wird Vitamin-D3-24-hydroxylase
produziert, wodurch bestätigt
wird, daß sie
auch funktionell eine cDNA der Vitamin-D3-24-hydroxylase ist.
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Außer der
Ratten-Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA sind
die DNA-Sequenzen humaner Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
(Chen et al., 1993, ProNAS, USA, 90, 4543), Maus-Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA (Itoh et al., 1995,
Biochemica et Biophysica Acta, 1264, 26), Meerschweichen-Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA (Ohyama et al., 1996,
J. of Japanese Society of Bone Metabolism, 14, 112) usw. bereits
bekannt und die Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
jeder Tierart kann als das besagte, in die Wirtsratte einzuführende, fremde
25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen verwendet werden.
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Das
bevorzugte Fremdgen umfaßt
die Substitution, Addition oder Deletion von 1 bis 5 (vorzugsweise 1
oder 2) Aminosäureresten
in der Aminosäuresequenz
der 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase
als Ergebnis der besagten Basenaddition, -deletion oder -substitution
und kann jede Art Mutation sein, vorausgesetzt, daß die Funktion
der Ausgangs-25-hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase
erhalten bleibt.
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Das
fremde 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
kann in dieser Erfindung das Gen sein, das von einem Säuger stammt,
der zu der Wirtsratte, in die das Gen zur Expression eingeführt wird,
allogenetisch oder heterogenetisch ist. Beim Einführen des
Gens in die Ratte ist es allgemein bevorzugt, es in Form eines Genkonstrukts
(z. B. ein Vektor) zu verwenden, das durch Ligieren des Gens stromabwärts eines
Promotors, der die Expression des Gens in Zellen der Ratte bewirken
kann, hergestellt werden kann. Genauer kann, wenn das humane 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen eingeführt werden
soll, eine angestrebte Ratte, die zur hohen Expression des humanen
25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens befähigt ist, durch Mikroinjizieren
eines Vektors, der das Gen stromabwärts eines Promotors ligiert
umfaßt,
der dazu befähigt
ist, die Expression des humanen 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens,
das von einer ein 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
mit hoher Homologie zu dem huma nen 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
tragenden Ratte stammt, in befruchtete Eier der Wirtsratte (z. B.
befruchtete Ratteneier) aufgebaut werden.
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Als
25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen-Expressionsvektor,
der verwendet werden kann, können
aus E. coli stammende Plasmide, von B. subtilis stammende Plasmide,
von Hefe stammende Plasmide, Bakteriophagen wie etwa λ-Phage, Tierviren
wie etwa Retroviren, z. B. Moloney-Leukämievirus, Vacciniaviren und
Vaculoviren sein. Darunter sind aus E. coli stammende Plasmide,
aus B. subtilis stammende Plasmide und aus Hefe stammende Plasmide
bevorzugt und aus E. coli stammende Plasmide sind besonders bevorzugt.
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Als
Promotor zum Regulieren der Expression des 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens
können
die aus Viren (Cytomegalovirus, Moloney-Leukämievirus,
JC-Virus, Papillomavirus usw.) stammenden Genpromotoren und aus
verschiedenen Säugern
(Mensch, Kaninchen, Hund, Katze, Meerschweinchen, Hamster, Ratte,
Maus usw.) und Vogelarten (Hühner
usw.) stammenden Genpromotoren (z. B. Albumin, Endothelin, Osteocalcin,
Muskelkreatininkinase, Kollagen Typ I und Typ II, von cyclischem
AMP abhängige
Proteinkinase-βI-Untereinheit, atrialer
natriuretischer Faktor, Dopamin-β-hydroxylase,
Neurofilament-leichte-Kette, Metallothionein I und IIA, Gewebeinhibitor
von Metalloprotease 1, Glattmuskel-α-Aktin, Polypeptidkettenverlängerungsfaktor
1α (EF-1α), β-Actin, α- und β-Myosin-schwere-Kette,
Myosin-leichte-Kette 1 und 2, Myelinbasisches-Protein, Serumamyloid-P-Komponente,
Renin usw.) verwendet werden. Vorzugsweise können der Moloney-Leukämieviruspromotor
und humane und Hühner-β-Actinpromotor,
die systematisch hohe Expressionen sicherstellen, verwendet werden.
Zu knochenspezifischen Expressionen bei Menschen, Ratten oder Mäusen sind
Promotoren des Osteocalcingens und Östrogenrezeptorgens, von denen
bekannt ist, daß sie
im Knochen exprimiert werden, wirkungsvoll.
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Der
vorstehende Vektor enthält
vorzugsweise eine Sequenz, die die Transkription der angestrebten Messenger-RNA
(polyA, allgemein Terminator genannt) in der transgenen Ratte beendet
und die Genexpression kann mittels der Sequenz des aus einer Virus-,
einer Säuger-
oder einer Vogelart stammenden Gens manipuliert werden. Vorzugsweise
kann der SV40-Terminator aus Affenvirus eingesetzt werden. Weiter
kann zu einer noch höheren
Expression des Zielgens das Spleiß- Signal, die Verstärkerregion und ein Teil des
eukaryotischen Introns des Gens in Abhängigkeit von der Zielsetzung
stromaufwärts
des 5'-Endes der
Promotorregion, zwischen der Promotorregion und der Translationsregion
oder stromabwärts
des 3'-Endes der
Translationsregion ligiert werden.
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Die
Translationsregion für
Vitamin-D3-24-hydroxylase kann durch Verwenden
der ganzen oder eines Teils der aus Leber-, Nieren-, Fibroblasten-
oder anderen Zellen verschiedener Säuger (Kaninchen, Hund, Katze,
Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Maus usw.) stammenden DNA oder
der ganzen oder eines Teils der aus verschiedenen, im Handel befindlichen
genomischen DNA-Bibliotheken stammenden genomischen DNA als Ausgangsmaterial
oder durch Verwenden der aus der RNA, die aus den Leber-, Nieren-
oder Fibroblastenzellen stammt, durch ein bekanntes Verfahren hergestellten
komplementären
DNA erhalten werden. Was das fremde 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
betrifft, kann die aus der RNA von Fibroblastenzellen eines Patienten
durch ein bekanntes Verfahren hergestellte komplementäre DNA ebenfalls
als Ausgangsmaterial verwendet werden. Weiterhin kann durch Verwenden
der Translationsregion einer aus den besagten Zellen oder Geweben
erhaltenen Vitamin-D3-24-hydroxylase auch
eine mutierte Translationsregion durch zum Beispiel die Punktmutationstechnik
aufgebaut werden. Jedes dieser Materialien kann zur Herstellung
transgener Tiere verwendet werden.
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Jede
vorstehende Translationsregion kann in Form eines Genkonstrukts
(z. B. Vektor) ligiert werden, das in einem Wirtstier durch herkömmliche
Gentechnik exprimiert werden kann, die sein Ligieren stromabwärts des
Promotors (vorzugsweise stromaufwärts der Transkriptionsstopstelle)
unter Liefern einer DNA umfaßt,
in die das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
inseriert ist.
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Die
Einführung
des 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens
auf der Stufe befruchteter Eizellen stellt sicher, daß das Gen
in allen Keimzellen und somatischen Zellen des Wirtstiers verteilt
wird. Das Vorhandensein des 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens in den Keimzellen der
transgenen Ratte bedeutet, daß das
25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
in allen Keimzellen und somatischen Zellen der gesamten Nachkommenschaft
des transgenen Tiers vorhanden ist. Die Nachkommen derartiger Ratten,
auf die das Gen weitergege ben wurde, enthalten das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen in allen ihren Keimzellen
und somatischen Zellen.
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Durch
den Erhalt von Homozygoten, die das in beide homologe Chromosomen
eingeführte
Gen tragen, das Paaren männlicher
und weiblicher Einzeltiere und Bestätigen, daß die gesamte Nachkommenschaft das
Gen stabil erhält
und dasselbe Gen im Überschuß beherbergt,
können
die Ratten von Generation zu Generation in der üblichen Zuchtumgebung gezüchtet werden.
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Das
befruchtete Ei zur Verwendung bei der Einführung eines fremden 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens, eines von einem endogenen
Gen einer Wirtsratte verschiedenen Gens (vorzugsweise ein Gen ohne
ein Intron), in das befruchtete Ei der Wirtsratte, vorzugsweise
einer Wistar-Ratte oder ihres Vorgängers kann durch Paaren einer
männlichen
Ratte, vorzugsweise einer männlichen
Wistar-Ratte mit einer weiblichen Ratte, vorzugsweise einer weiblichen
Wistar-Ratte erhalten werden.
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Das
befruchtete Ei kann aus einer natürlichen Kreuzung erhalten werden,
wird aber vorzugsweise durch ein Verfahren erhalten, das das künstliche
Einstellen des Sexualzyklus einer weiblichen Ratte, vorzugsweise
einer weiblichen Wistar-Ratte
und ihr Paaren mit einer männlichen
Ratte, vorzugsweise einer männlichen
Wistar-Ratte umfaßt.
Das bevorzugte Verfahren zum künstlichen
Modifizieren des Sexualzyklus einer weiblichen Ratte umfaßt die Gabe
eines follikelstimulierenden Hormons (Serumgonadotropin trächtiger
Stuten, allgemein als PMSG abgekürzt)
und anschließend
eines Luteinisierungshormons (humanes Choriongonadotropin, allgemein
hCG abgekürzt)
zum Beispiel durch intraperitoneale Injektion. Die bevorzugte Hormondosis und
der Dosierungsabstand schwanken mit unterschiedlichen Arten von
Ratten. Wenn eine Wistar-Ratte verwendet wird, ist ein 8 Wochen
altes oder älteres
Tier bevorzugt, das etwa 1 Woche bei einem Lichtzyklus von etwa
12 Stunden (z. B. AN von 7:00 bis 19:00) gehalten wurde. Bei einer
weiblichen Ratte (vorzugsweise einer weiblichen Wistar-Ratte) umfaßt das bevorzugte
Verfahren zum Ernten befruchteter Eier im allgemeinen zuerst die
Gabe eines follikelstimulierenden Hormons und nach etwa 48 Stunden
eines Luteinisierungshormons und Paaren der Ratte mit einer männlichen
Ratte. Die Dosis des follikelstimulierenden Hormons kann etwa 20
bis etwa 50 IE/Tier, vorzugsweise etwa 30 IE/Tier sein und die Dosierung
des Luteinisierungshormons kann etwa 0 bis etwa 10 IE/Tier, vorzugsweise
etwa 5 IE/Tier sein.
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Durch
Einführen
eines fremden 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens
in die geernteten befruchteten Eier gemäß dem vorstehenden Verfahren
und anschließendes
künstliches
Transplantieren und Implantieren des befruchteten Eis in eine weibliche
Ratte, wird eine Ratte erhalten, die eine DNA trägt, in die ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen inseriert wurde.
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Ein
weiteres bevorzugtes Verfahren umfaßt die Gabe eines Luteinisierungshormon-freisetzenden
Hormons (allgemein als LHRH abgekürzt) oder eines Analogons davon
an eine weibliche Ratte, ihr Paaren mit einer männlichen Ratte und das künstliche
Implantieren der geernteten befruchteten Eier in die sich daraus ergebende,
scheinträchtige
weibliche Ratte, bei der Fertilität induziert wurde.
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Die
Dosierung von LHRH oder einem Analogon davon und der Zeitpunkt,
an dem die so mit dem Hormon behandelte weibliche Ratte mit einem
männlichen
Partner gepaart wird, schwanken mit unterschiedlichen Arten von
Ratten. Bei einer weiblichen Ratte (vorzugsweise weiblichen Wistar-Ratte)
ist es im allgemeinen vorteilhaft, die Ratte mit einem männlichen
Partner an Tag 4 oder so ungefähr
auf die Verabfolgung von LHRH oder einem Analogon davon (z. B. [3,5-Dil-Tyr5]-LH-RH,
[Gln8]-LH-RH, [D-Ala6]-LH-RH,
[des-Gly10]-LH-RH, [D-His(Bzl)6]-LH-RH
und ihre Ethylamide usw.) folgend zu paaren. Die Dosis von LHRH
oder einem Analogon davon ist im allgemeinen etwa 10 bis 60 μg/Tier, vorzugsweise
etwa 40 μ/Tier.
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Es
ist ferner bevorzugt, das vorstehende Verfahren zu verwenden, das
das künstliche
Regulieren des Sexualzyklus einer weiblichen Ratte und Ernten befruchteter
Eier in Kombination mit dem vorstehenden Verfahren umfaßt, das
das künstliche
Implantieren der geernteten, befruchteten Eier in eine scheinträchtige weibliche
Ratte mit induzierter Fertilität
umfaßt.
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Die
Ratte dieser Erfindung, in die das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
inseriert ist, zeigt eine hohe Expression des 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens
und da die Funktion des intrinsischen 25-Hydroxyvitamin-D3- 24-hydroxylase-Gens
erhöht
ist, ist das Tier für
das Entwickeln von Hyperkalzämie,
Hyperparathyroidismus, Knochenkrankheiten wie etwa Rachitis, Osteomalazie,
Osteoporose, Dysostonie usw., Nierenkrankheiten wie etwa Glomerulonephritis,
chronische Nephritis, Niereninsuffizienz usw., Geradgelenkerkrankungen,
Lungenkrankheiten, Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit eines
Verdauungsorgans, Infektionskrankheit, allergische Krankheit, endokrine
Krankheit, Demenz und/oder Krebs anfällig und kann als Tiermodell
für diese
Krankheiten verwendet werden. Es ist zum Beispiel durch Verwenden
der Ratte dieser Erfindung möglich,
den Mechanismus der Pathogenese bei Hyperkalzämie, Hyperparathyroidismus,
Knochenkrankheiten wie etwa Rachitis, Osteomalazie, Osteoporose,
Dysostonie usw., Nierenkrankheiten wie etwa Glomerulonephritis,
chronische Nephritis, Niereninsuffizienz usw., Geradgelenkerkrankung,
Lungenkrankheit, Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit eines
Verdauungsorgans, Infektionskrankheit, allergischer Krankheit, endokriner
Krankheit, Demenz und Krebs zu entschlüsseln, Prophylaxe- und/oder
Behandlungsmodalitäten
für diese
Krankheiten zu erforschen und Durchmusterungen auf Kandidatenverbindungen
zur Verwendung bei der Entwicklung von Wirkstoffen zur Prophylaxe
und Behandlung dieser Krankheiten auszuführen.
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Die
transgene Ratte dieser Erfindung stellt ein Modell bereit, das beim
Durchmustern nach Wirkstoffen zur Prophylaxe und/oder Behandlung
einer Nierenkrankheit, einer Knochenkrankheit, einer Gelenkkrankheit, einer
Lungenkrankheit, Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, einer Krankheit
eines Verdauungsorgans, einer Infektionskrankheit, einer allergischen
Krankheit, einer endokrinen Krankheit, Demenz oder Krebs verwendet
werden kann. Da die transgene Ratte dieser Erfindung insbesondere
eine Störung
der Nierenfunktion aufweist, kann sie als Modell für Durchmusterungen
nach Wirkstoffen zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Erkrankungen
der Nieren verwendet werden. Da die transgene Ratte dieser Erfindung
weiterhin Symptome eines Knochenmasseverlusts zeigt, kann sie als
Modell zum Durchmustern nach Wirkstoffen, die Osteoporose verhindern
und/oder behandeln, wie etwa Vitamin-D3-Zubereitungen
verwendet werden.
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Die
herkömmlichen
Modelle für
Knochenkrankheiten (Ratten, Mäuse
usw.) wei sen die folgenden Nachteile bezüglich des Artenunterschieds
auf. Die transgene Ratte dieser Erfindung ist frei von diesen Nachteilen
und ist, wenn doch nur unter diesem Gesichtspunkt, ein brauchbares
Tier.
- (1) Die altersabhängige Änderung der Knochenmasse von
Ratten weist einen Höchstwert
auf, geradeso wie es beim Menschen der Fall ist.
- (2) Bei Ratten ist die altersabhängige Änderung der Knochenzusammensetzung
gut untersucht worden.
- (3) Bei alkalischer Phosphatase und weinsäureresistenter saurer Phosphatase
(allgemein als TRAP abgekürzt),
die biochemische Marker der Osteogenese und Knochenresorption sind,
werden bedeutsame Unterschiede häufiger
bei Ratten als bei Mäusen
beobachtet. Weiterhin kann die Knochenmorphologie wie etwa Osteometrik
leichter bei Ratten als bei Mäusen
beobachtet werden.
- (4) Bei der Grundlagenforschung zu Knochenkrankheiten und dem
Durchmustern zur Entwicklung therapeutischer Wirkstoffe wurden in
der Mehrheit der Fälle
eher Ratten als Mäuse
verwendet.
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Weiterhin
ist die transgene Ratte dieser Erfindung unter den folgenden Gesichtspunkten
ein überlegenes
Modell für
eine Nierenkrankheit.
- (1) Nephrektomierte Mäuse und
Ratten werden häufig
als Modelle einer beeinträchtigten
Nierenfunktion verwendet, da aber diese Modelle den Nierenkrankheitszustand
keinesfalls zuverlässig
widerspiegeln, finden sie nur beim Durchmustern zur Entwicklung
und Bewertung eingeschränkter
Arten therapeutischer Wirkstoffe Verwendung. Im Gegensatz dazu durchläuft die
transgene Ratte dieser Erfindung einen zeitlichen Verlauf der Morbidität, der dem
eines Menschen mit einer Nierenerkrankung ähnlich ist.
- (2) Bei der transgenen Ratte dieser Erfindung wird Proteinurie
in der Jugend festgestellt und der Proteinspiegel neigt dazu, mit
dem Altern zuzunehmen. Er spiegelt den Krankheitszustand bei Nierenstörungen und
auch die Beziehung zu biochemischen Markern wider.
- (3) Die transgene Ratte dieser Erfindung ist der normalen Ratte
im Muster der Körpergewichtszunahme
und bei der Fertilität ähnlich und
ist leicht zu verwenden.
- (4) Es gibt kein Modell für
Glomerulonephritis oder IgA-Nephropathie, aber das pathologische
Bild der transgenen Ratte dieser Erfindung ähnelt dem Krankheitszustand
derartiger Störungen.
- (5) Die herkömmliche
hyperlipidämsche
Modellratte der SHC-Linie und die Obesitasmodellratte der Wistar-Fatty-Linie
zeigen ebenfalls eine schwere Proteinurie und sterben im Alter von
etwa 25 bis 30 Wochen. Die transgene Ratte dieser Erfindung kann
jedoch als Model einer schweren Nierenerkrankung verwendet werden
und kann bis ins Alter überleben.
- (6) Die transgene Ratte dieser Erfindung entwickelt in der Jugend
Nierenstörungen
und zeigt ein Fortschreiten des Krankheitszustands mit Osteoporoseähnlichen
Symptomen. Sie ist daher als Modell für einen Patienten mit einer
Erkrankung sowohl der Nieren als auch Knochen äußerst nützlich.
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Die
Ratte dieser Erfindung oder ein Teil davon, der DNA trägt, in die
ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
inseriert ist, ist auch als Versuchsmodell zum Durchmustern auf
Substanzen (Wirkstoffe) nützlich,
die zur Prophylaxe und Behandlung von Krankheiten verwendet werden
können,
die sich aus einer Abnormalität
des Vitamin-D3-Stoffwechsels ergeben, das
das Anwenden einer Untersuchungssubstanz (Wirkstoff) darauf und
Bestimmen der sich daraus ergebenden, den Krankheitszustand verbessernden Wirksamkeit
des Wirkstoffs bei der Erkrankung, die sich aus einer Abnormalität des Vitamin-D3-Stoffwechsels ergibt, umfaßt. Die
vorstehend angeführte „Erkrankung,
die sich aus einer Abnormalität
des Vitamin-D3-Stoffwechsels ergibt" schließt zum Beispiel
eine Nierenkrankheit, eine Knochenkrankheit, eine Gelenkkrankheit, eine
Lungenkrankheit, Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, eine Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, eine Krankheit eines
Verdauungsorgans, eine Infektionskrankheit, eine allergische Krankheit,
eine endokrine Krankheit, Demenz und Krebs (vorzugsweise Nierenkrankheit
und Knochenkrankheit) ein.
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Die
vorstehend angeführte
Untersuchungssubstanz schließt
sowohl bekannte synthetische Verbindungen, Peptide und Proteine,
als auch Gewebeextrakte, Zellkulturüberstände oder dergleichen aus warmblütigen Säugern (z.
B. Maus, Ratte, Schwein, Rind, Schaf, Affe und Mensch) ein. Zum
Beispiel kann durch Verabfolgen aus den Gewebeextrakten, Zellkulturüberständen und
Reinigungsprodukten davon an die transgene Ratte dieser Erfindung
oder Zufügen
oder deren auf andere Weise In-Kontakt-bringen mit einem Teil der
Ratte (z. B. Zellen, ein Gewebe oder ein Organ) und Bestimmen der
zustandsverbessernden Wirksamkeit bei einer Krankheit wie etwa Nierenkrankheit,
Knochenkrankheit, Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit, Hyperlipidämie, Arteriosklerose,
Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit eines Verdauungsorgans,
Infektionskrankheit, allergische Krankheit, endokrine Krankheit,
Demenz oder Krebs ein Durchmustern von Kandidaten (z. B. Peptide,
Proteine, Nicht-Peptid-Verbindungen, synthetische Verbindungen,
Fermentationsprodukte usw.) nach Wirkstoffen zur Prophylaxe und/oder
Behandlung durchgeführt
werden. Weiterhin findet jede durch das Durchmusterungsverfahren
dieser Erfindung als bei einer Nierenkrankheit, Knochenkrankheit,
Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit, Hyperlipidämie, Arteriosklerose, Herzkrankheit,
Diabetes, Obesitas, Krankheit eines Verdauungsorgans, Infektionskrankheit,
allergischen Krankheit, endokrinen Krankheit, Demenz oder Krebs
als wirksam bestimmte Substanz (z. B. ein 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Inhibitor)
zur Prophylaxe und Behandlung einer Nierenkrankheit, Knochenkrankheit,
Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit, Hyperlipidämie, Arteriosklerose, Herzkrankheit,
Diabetes, Obesitas, Krankheit der Verdauungsorgane, Infektionskrankheit,
allergischen Krankheit, endokrinen Krankheit, Demenz oder Krebs
Anwendung. So können
durch Verarbeiten der Substanz gemäß eingeführten pharmazeutischen Verfahren
medizinische Zubereitungen zur Prophylaxe und Behandlung einer Nierenkrankheit,
Knochenkrankheit, Gelenkkrankheit, Lungenkrankheit, Hyperlipidämie, Arteriosklerose,
Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit der Verdauungsorgane,
Infektionskrankheit, allergischen Krankheit, endokrinen Krankheit,
Demenz oder Krebs bereitgestellt werden.
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Wo überall in
dieser Beschreibung Basen und Aminosäuren durch Abkürzungen
wiedergegeben werden, werden die von der IUPAC-Kommission für biochemische
Nomenklatur festgesetzten oder in der Technik in allgemeinem Gebrauch
befindlichen verwendet. Das Folgende ist eine teilweise Liste derartiger
Abkürzungen.
- DNA:
- Desoxyribonukleinsäure
- RNA:
- Ribonukleinsäure
- A:
- Adenin
- T:
- Thymin
- G:
- Guanin
- C:
- Cytosin
- Die SEQ ID Nr. gemäß der Sequenzliste in dieser
Beschreibung bezeichnen die folgenden Sequenzen.
- SEQ ID Nr. 1 bezeichnet die Nukleotidsequenz eines der für die in
Beispiel 2 ausgeführte
PCR (Polymerasekettenreaktion) verwendeten Primer.
- SEQ ID Nr. 2 bezeichnet die Nukleotidsequenz des anderen für die in
Beispiel 2 ausgeführte
PCR (Polymerasekettenreaktion) verwendeten Primers.
- SEQ ID Nr. 3 bezeichnet die Nukleotidsequenz eines der für die in
Beispiel 3 ausgeführte
PCR (Polymerasekettenreaktion) verwendeten Primer.
- SEQ ID Nr. 4 bezeichnet die Nukleotidsequenz des anderen für die in
Beispiel 3 ausgeführte
PCR (Polymerasekettenreaktion) verwendeten Primers.
- SEQ ID Nr. 5 bezeichnet die Nukleotidsequenz eines der für die in
Beispiel 4 ausgeführte
PCR (Polymerasekettenreaktion) verwendeten Primer.
- SEQ ID Nr. 6 bezeichnet die Nukleotidsequenz des anderen für die in
Beispiel 4 ausgeführte
PCR (Polymerasekettenreaktion) verwendeten Primers.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen diese Erfindung bloß genauer
und sollten keinesfalls als den Umfang der Erfindung definierend
aufgefaßt
werden.
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Beispiel 1
-
1) Konstruktion des Plasmids
pMLV-LTR-Vitamin-D3-24-hydroxylase, das
ein 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
stromabwärts
der Genregulationsregion des Moloney-Leukämievirus trägt.
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Als
Moloney-Leukämieviruspromotor
(MLV-LTR) wurde das aus dem Plasmid pYJ1 abgeleitete Plasmid pIRA01
verwendet, das von Goff et al. (1980, Cell, 22, 777) beschrieben
wird. Als Terminator (SV40) wurde die in dem besagten, von dem Plasmid
pIRA01 abgeleiteten Plasmid pcVD1 enthaltene, durch Okayama et al. (1983,
Mol. Cell. Biol., 3, 280) und Okayama et al. (1982, Mol. Cell. Biol.,
2, 161) beschriebene Terminatorsequenz verwendet. Der Vektor zur
Expression der Ratten-25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
wurde wie folgt aufgebaut. Die durch Ohyama et al. (1991, FEBS Lett.,
278, 195) beschriebene pUC19-24-Hydroxylase
(von Professor Tatsuo Suda, zahnmedizinische Fakultät der Universität Showa,
und Privatdozent Yoshihiko Ohyama, physikalische Fakultät der Universität Hiroshima
bereitgestellt) wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI und ScaI
unter Ergeben eines Fragments mit 3,2 kbp, das eine Ratten-25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA enthielt, verdaut.
Dieses Fragment wurde mit PmacI weiter gespalten und 100 ng dieses
von pUC19-24-Hydrolyse abgeleiteten EcoRI-PmacI-Fragments (2,1 kbp)
wurden zum Dephosphorylieren des 5'-Endes mit alkalischer Phosphatase (Takara
Shuzo) aus Kälberdünndarm behandelt.
Anschließend
wurde die in LacZ des handelüblichen
pBluescript II KS(+) inserierte Multiklonierungsstelle mit den Restriktionsenzymen
SmaI und EcoRI unter Ergeben eines von pBluescript II KS(+) abgeleiteten
SmaI-EcoRI-Fragments
(2,9 kbp) verdaut. Das von pUC19-24-Hydroxylase abgeleitete EcoRI-PmacI-Fragment (2,1 kbp)
und das auf diese Weise von pBluescript II KS(+) abgeleitete SmaI-EcoRI-Fragments
(2,9 kbp) wurden mittels des Takara Ligation Kits (Takara Shuzo)
60 Minuten bei 16°C
ligiert und unter Verwenden dieses Reaktionsgemisches wurde Escherichia
coli JM109 (Nippon Gene) unter Ergeben eines ampicillinresistenten Stamms
transformiert. Aus dieser Transformanten (Escherichia coli JM109/pBluescript
II KS(+)-24-Hydroxylase) wurde die Plasmid-DNA isoliert und mit Restriktionsenzymen
verdaut, um zu bestätigen,
daß das
EcoRI-PmacI-Fragment aus pUC19-24-Hydroxylase in Sense-Richtung
innerhalb des von pBluescript II KS(+) abgeleiteten SmaI-EcoRI-Fragments
ligiert worden war. Auf diese Weise wurde ein Plasmid, pBluescript
II KS(+)-24-Hydroxylase (5,0 kbp), erhalten. Als dieses Genkonstrukt
durch Mehrfachverdauung mit Restriktionsenzymen analysiert wurde,
enthielt es keine nachweisbare Transposition.
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Anschließend wurde
pBluescript II KS(+)-24-Hydroxylase mit den Restriktionsenzymen
EcoRI und BamHI unter Ergeben eines EcoRI-BamHI-Fragments verdaut,
das die Ratten-25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
enthielt. Zum anderen wurde der MLV-LTR enthaltende Vektor pIRA01
mit EcoRI und BglII unter Ergeben eines MLV-LTR enthaltenden EcoRI-BglII-Fragments
verdaut. Anschließend
wurde das vorstehende, die (von pUC19-24-Hydroxylase abgeleitete)
Ratten-25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA enthaltende EcoRI-BamHI-Fragment mit
dem vorstehenden MLV-LTR enthaltenden EcoRI-BglII-Fragment mittels des
Takara Ligation Kits (Takara Shuzo) 60 Minuten bei 16°C ligiert
und unter Verwenden dieses Reaktionsgemisches wurde Escherichia
coli JM109 (Nippon Gene) unter Ergeben eines ampicillinresistenten
Stamms transformiert. Aus dieser Transformanten (Escherichia coli
JM109/pMLV-LTR-Vitamin-D3-24-hydroxylase)
wurde die Plasmid-DNA isoliert und mit Restriktionsenzymen verdaut,
um zu bestätigen,
daß das
EcoRI-BamHI-Fragment aus pBluescript II KS(+)-24-Hydroxylase in der Sense-Richtung innerhalb
des EcoRI-BglII-Fragments von pI-RA01
ligiert worden war. Auf diese Weise wurde ein Plasmid pMLV-LTR-Vitamin-D3-24-hydroxylase
(6,2 kbp) erhalten. Als dieses Genkonstrukt durch Mehrfachverdauung
mit Restriktionsenzymen analysiert wurde, enthielt es keine nachweisbare
Transposition. Ein dieses Plasmid zeigendes schematisches Diagramm wird
in 1 dargestellt.
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2) Aufbau einer transgenen
Ratte, die ein Fusionsgenprodukt trägt, das das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen stromabwärts der
Genregulationsregion des Moloney-Leukämievirus trägt.
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Weibliche
Ratten zur Sammlung von Eiern wurden mit einem Alter von 8 Wochen
erworben und eine Woche unter Anwenden eines 12-Stunden-Lichtzyklus
von 7:00 bis 19:00 akklimatisiert. Als die Ratten ein Alter von
9 Wochen erreicht hatten, wurde follikelstimulierendes Hormon (Serumgonadotropin
aus trächtigen Stuten)
(30 IE/Tier) intraperitoneal an Tag 1 um 11:00 verabreicht und die
behandelten Tiere wurden weiter unter denselben Bedingungen wie
vorstehend gehalten. An Tag 3 wurde um 17:00 Luteinisierungshormon
(humanes Choriogonadotropin) (5 IE/Tier) intraperitoneal verabfolgt
und die Tiere wurden der Kohabitation mit 10 Wochen alten oder älteren männlichen
Wistar-Ratten zur Paarung auf 1:1-Grundlage unterzogen. An Tag 4 wurden
die weiblichen Ratten um 9:00 auf einen Vaginaverschluß untersucht
und beginnend um 13:30 wurden die Tiere, bei denen ein Vaginaverschluß bestätigt worden
war, getötet
und die Eier wurden geerntet. Als befruchtete Eier wurden Eier des
pronukleären
Stadiums selektiv verwendet. Um 14:30 wurde das vorstehend angeführte Plasmid
pMLV-LTR-Vitamin-D3-24-hydroxylase mit ClaI gespalten und auf
eine Konzentration von 10 μg
bis 100 μg/ml
eingestellt und ein Teil von 1 bis 2 μl wurde in den männlichen
Pronukleus des Wistar-Ratteneis im Einzellenstadium unter Mikro skopüberwachung
mikroinjiziert. Die Eier wurden in HER-Medium kultiviert und die
2-Zellenembryos wurden an Tag 5 um 13:30 bestätigt. Anschließend wurden
die Embryonen gemäß der von
Wagner et al. (1981, ProNAS, USA, 78, 5016) beschriebenen Vorschrift
in den Eileiter scheinträchtiger
weiblicher Wistar-Ratten zur Implantation transplantiert.
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Die
scheinträchtigen
weiblichen Wistar-Ratten (11 Wochen alte und ältere Ratten) wurde subkutan
mit Luteinisierungshormon-freisetzendes Hormon oder einem Analogon
davon (40 μg/Tier)
an Tag 0 um 13:00 behandelt und sie wurden mit vasoligierten, 12
Wochen alten oder älteren
männlichen
Ratten des Zuckerlean- oder Wistar-Stamms auf 1:1-Grundlage an Tag
4 um 17:00 gepaart. An Tag 5 um 9:00 wurde von den weiblichen Ratten
bestätigt,
daß sie
einen Vaginaverschluß aufwiesen
und sie wurden für
den vorstehenden Zweck verwendet.
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Beispiel 2
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Genanalyse
transgener 25-Hydroxyvitamin-D3-24-Hydroxylase-Ratten
Die Genanalyse wurde durch das Polymerasekettenreaktionsverfahren
unter Verwenden aus dem Schwanz der 3 Wochen alten Jungratte geernteter
DNA ausgeführt.
Auf diese Weise wurde die Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwenden
des Primers 1 (5'-AGGCTGTGCTGCTAATGTCAA-3' : SEQ ID Nr. 1),
der ein in der Ratten-Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
enthaltenes 21mer ist und Primer 2 (5'-AAGAGTGGGGGTCAGAGTTCG-3' : SEQ ID Nr. 2),
der ein 21mer in der Ratten-Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
ist, durchgeführt.
Unter Verwenden von 1 μl
der 50fach mit sterilem Wasser verdünnten Schwanz-DNA-Zubereitung
als Substrat wurde eine PCR in 1 Zyklus von 94°C, 3 min und 25 Zyklen von 94°C über 30 sec,
65°C über 1 min
und 72°C über 1 min
durchgeführt
und das Reaktionsprodukt wurde durch 1,0% GTG Agarosegel (FMC BioProducts)
der Elektrophorese unterzogen und die Ratten, die eine 783-bp-DNA-Bande
ergaben, wurden ausgewählt.
Die Analyse von insgesamt 141 jungen Ratten zeigte sechs PCR-positive
Einzeltiere, wovon eines ein totes Tier war.
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Bei
den 5 PCR-positiven Tieren wurde weiter eine Southern-Hybridisierungsanalyse
unter Verwenden der Schwanz-DNA-Zubereitungen mit (1) einer Digoxigenin-markierten
DNA-Sonde mit 600 bp, die die Ratten-Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gensequenz
(durch das Riboprobe-Verfahren markiert) oder (2) der durch Markieren
des XbaI/KpnI-Fragments mit 940 by der Ratten-Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
mit 32P-dCTP durch das Random-Primerverfahren hergestellten
Sonde durchgeführt.
In jedem Fall wurde die Schwanz-DNA mit PstI/BamHI verdaut und das
sich daraus ergebende Fragment wurde mit 32P
markiert und als Sonde verwendet. Die DNA zur Analyse wurde aus
einem etwa 1 cm langen Schwanzstreifen gemäß dem durch Horgan et al. (1986,
Manipulating the Mouse Embryo (Cold Spring Harbor Laboratory)) beschriebenen
Verfahren extrahiert. Das erhaltene Nukleinsäurepellet wurde einmal in 70%
Ethanol gewaschen, getrocknet und in 200 μl 10 mM Tris (pH 8,0)-1 mM EDTA
erneut suspendiert. Weiterhin wurden jeweils 10 μl der DNA aus den 5 PCR-positiven
und falsch-positiven Tieren gründlich
mit den Restriktionsenzymen XhoI und ClaI verdaut, der Elektrophorese
durch 1,0% GTG Agarosegel unterzogen und durch das durch Southern
(1975, Journal of Molecular Biology, 98, 503) beschriebene Verfahren
auf ein Nylonfilter verbracht. Als Riboprobe verwendet wurde, wurde
eine Hybridisierung über
Nacht durch Verwenden dieses Filters als Sonde durchgeführt und
das Reaktionsprodukt wurde zweimal mit 2 × SSC-0,1% SDS bei Raumtemperatur
und anschließend
zweimal mit 0,1 SSC-0,1% SDS bei 68°C gewaschen. Als Ergebnis der
Southern-Hybridisierung ergaben 4 der 5 getesteten Proben ein Signal
bei 1,8 kbp, was anzeigt, daß die
entsprechenden vier Ratten das eingeführte Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
trugen.
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Als
andererseits die durch das Random-Primerverfahren markierte Sonde
verwendet wurde, wurden jeweils 10 μg der aus dem Schwanz hergestellten
DNA mit dem Restriktionsenzym NsiI oder ClaI gründlich verdaut, der Elektrophorese
durch 1,0% GTG Agarosegel unterzogen und auf dieselbe Weise wie
vorstehend auf ein Nylonfilter aufgebracht. Das Filter wurde mit
einer Vorhybridisierungslösung,
die mit 4 × SSC-50% Formamid-5x
Denhart-Lösung-50 μg/ml Lachssperma-DNA und 0,2% SDS
ergänzt
war, 2 Stunden bei 65°C behandelt
und anschließend
mit derselben, mit der Sonde ergänzten
Lösung über Nacht
hybridisiert. Das hybridisierte Filter wurde mit 1 × SSC-0,1%
SDS-Lösung
15 Minuten bei Raumtemperatur insgesamt 4 Mal gewaschen und anschließend mit
0,1 × SSC-0,1% SDS-Lösung insgesamt
4 Mal 15 Minuten bei 68°C
gewaschen. Als Ergebnis dieser Southern-Hybridisierung zeigte eine
der 5 getesteten Proben ein Signal bei 3,0 kbp, was anzeigt, daß eine der
Ratten das eingeführte
Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gen trug.
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Als
Ergebnis der vorstehenden Southern-Analyse wurde bei insgesamt 5
Tieren gefunden, daß sie
das eingeführte
25 Hydroxy-Vitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
trugen. Die Tiernummern dieser 5 transgenen Tiere waren R9121-7
(männlich),
R12123-6 (weiblich), R12121-7 (weiblich), R11293-5 (weiblich) und
R11293-9 (weiblich). Bei R10175-9 (männlich) wurde die Einführung des
Gens nur durch PCR bestätigt
(Tabelle 1 und 2 und 3).
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Beispiel 3
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1) Klonieren des Ratten-Osteocalcingenpromotors
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Als
Ratten-Chromosomengenregulationssystem wurde der Ratten-Osteocalcingenpromotor
durch das PCR-Verfahren mittels des Primers 3 (5'-TGAGGACATTACTGACCGCTCCTT-3' : SEQ ID Nr. 3),
der ein 24mer in der genomischen Ratten-Osteocalcin-DNA ist und
Primers 4 (5'-AGTTGCTGTGTGGGACTTGTCTGT-3' : SEQ ID Nr. 4),
der ein 24mer in der genomischen Ratten-Osteocalcin-DNA ist, unter
Bezug auf die durch Lian et al. (1989, ProNAS, USA, 86, 1143) mitgeteilten
Nukleotidsequenzdaten hergestellt. Das so erhaltene Fragment wurde
mittels des TA-Cloning Kits kloniert. Die Nukleotidsequenz wurde
auf Routineweise mittels ABIs DNA-Sequenziergerät bestätigt.
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2) Konstruktion von pOsteocalcin-Vitamin-D3-24-hydroxylase, wobei das Plasmid das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen stromabwärts der
Ratten-Chromosomengenregulationsregion aufwies.
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Als
Terminator (SV40) wurde die Terminatorsequenz verwendet, die in
dem durch Okayama et al. (Mol. Cell. Biol., 3, 280) und Okayama
et al. (1982, Mol. Cell. Biol. 2, 161) beschriebenen, von Plasmid
pcVD1 abgeleiteten pIRA01 enthalten war.
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Das
in die Regulationsregion des Ratten-Osteocalcingens inserierte Plasmid
pPCRII-Osteocalcinpromotor wurde mit HindIII und XbaI unter Ergeben
eines Fragments mit 600 bp verdaut. Zum anderen wurde pUC118 mit
HindIII und XbaI verdaut und diese Fragmente wurden mittels des
Takara Ligation Kits (Takara Shuzo) 60 Minuten bei 16°C ligiert.
Unter Verwenden dieses Reaktionsgemischs wurde Escherichia coli
JM109 (Nippon Gene) unter Ergeben eines ampicillinresistenten Stamms
transformiert. Aus dieser Transformanten (Escherichia coli M109/pUC118-Osteocalcinpromotor)
wurde die Plasmid-DNA isoliert und der Restriktionsenzymspaltung
unterzogen, um zu bestätigen,
daß ein
Fragment mit 600 bp mit pUC118 verknüpft worden war. Auf diese Weise
wurde ein Plasmid pUC118-Osteocalcinpromotor (3,8 kbp) erhalten.
Dieser Promotor wurde anschließend
mit den Restriktionsenzymen ScaI und XhoI verdaut und das ScaI-XhoI-Fragment mit
2,0 kbp wurde isoliert.
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Das
in Beispiel 1 erhaltene Plasmid pMLV-LTR-Vitamin-D3-24-hydroxylase
(6,2 kbp) wurde mit ClaI gespalten und es wurde ein Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA enthaltendes Fragment mit 3,2 kbp
isoliert. pUC119 wurde mit AccI gespalten und das sich daraus ergebende
Fragment wurde mit dem vorstehenden Vitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
enthaltenden Fragment mit 3,2 kbp mittels de Takara Ligation Kits
(Takara Shuzo) 60 Minuten bei 16°C
ligiert. Unter Verwenden dieses Reaktionsgemisches wurde E. coli
JM109 (Nippon Gene) unter Ergeben eines ampicillinresistenten Stamms
transformiert. Aus dieser Transformanten (Escherichia coli JM109/pUC119-MLV-24-hydroxylase)
wurde die Plasmid-DNA
isoliert und der Restriktionsenzymspaltung unterzogen, um zu bestätigen, das
ein Fragment mit 1500 bp mit pUC119 ligiert worden war. Auf diese
Weise wurde ein Plasmid pUC119-MLV-24-hydroxylase (6,2 kbp) erhalten.
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Dieses
wurde mit ScaI und XhoI weiterverdaut und das auf diese Weise erhalten
ScaI-XhoI-Fragment mit 3,8 kbp wurde mittels des Takara Ligation
Kits (Takara Shuzo) 60 Minuten bei 16°C mit dem vorstehend angeführten ScaI-XhoI-Fragment mit 2,0
kbp ligiert. Unter Verwenden dieses Reaktionsgemisches wurde Escherichia
coli JM109 (Nippon Gene) unter Ergeben eines ampicillinresistenten
Stamms transformiert. Aus dieser Transformanten (Escherichia coli
JM109/pUC-Osteocalcin-Vitamin-D3-24-hydroxylase) wurde die Plasmid-DNA isoliert
und der Restriktionsenzymspaltung unterzogen, um zu bestätigen, das
ein Fragment mit 1500 bp in Sense-Richtung mit pUC119 ligiert worden
war. Auf diese Weise wurde ein Plasmid pUC-Osteocalcin-Vitamin-D3-24-hydroxylase (5,8 kbp) erhalten (4).
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Beispiel 4
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1) Aufbau transgener Ratten,
die ein Fusionsgenprodukt mit dem 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen stromabwärts der
Genregulationsregion des Rattenchromosoms tragen
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Der
das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
stromabwärts
des Osteocalcinpromotors enthaltende Genexpressionsvektor wurde
in 78 befruchtete Wistar/crj-Ratteneier mikroinjiziert, die anschließend in 5
scheinträchtige
Ratten überführt wurden.
Als Ergebnis wurden 17 Neugeborene erhalten, aber es gab kein Anzeichen
einer Geneinführung.
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Das
vorstehende Plasmid pUC-Osteocalcin-Vitamin-D3-24-hydroxylase
wurde mit HindIII und ScaI verdaut und auf eine Konzentration von
10 μg bis
100 μg/ml
eingestellt und ein Anteil von 1 bis 2 μl wurde in den männlichen
Vorkern eines befruchteten Wistar-Ratteneis im Einzellenstadium
mikroinjiziert. Die mikroinjizierten Eier wurden in den Eierstock
einer scheinträchtigen
weiblichen Wistar-Ratte
zur Implantation gemäß dem durch
Wagner et al. (1981, ProNAS, USA, 78 5016) mitgeteilten Verfahren überführt. Die
Eier wurden durch Paaren von Wistar-Ratten erhalten. Die Wistar-Ratten
wurden aus einer Handelsquelle (CLEA JAPAN) erworben und die Eier
wurden in Ammenmutterratten bis zur Reife gezüchtet.
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Die
pseudoträchtigen
weiblichen Wistar-Ratten (11 Wochen alt oder älter) wurden subkutan mit Luteinisierungshormon-freisetzendem
Hormon (allgemein als LHRH abgekürzt)
oder einem Analogon davon (40 μg/Tier)
an Tag 0 um 13:00 behandelt. Um 17:00 an Tag 4 wurden diese weiblichen
Tiere zusammen mit 12 Wochen alten oder älteren, vasoligierten männlichen
Zucker-lean- oder Wistar-Ratten
auf 1:1-Grundlage gehalten. Um 9:00 an Tag 5 wurden die Ratten,
die kopuliert hatten, auf einen Vaginalverschluß überprüft und für den vorstehenden Zweck verwendet.
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2) Analyse der Ratten,
in die ein Fremdrattengen eingeführt
war
-
Unter
Verwenden der DNA, die aus dem Schwanz der jungen Ratte 3 Wochen
nach der Geburt geerntet worden war, wurde die Genanalyse durch
das Polymerasekettenreaktionsverfahren durchgeführt. Auf diese Weise wurde
die PCR unter Verwenden des Primers 5 (5'-CTGTCTTCTTTCAACCTGGAT-3' : SEQ ID Nr. 5), der
ein 21mer in der Ratten-25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
ist und Primers 6 (5'-TTAGAGTTCTGTGGGGCATTC-3' : SEQ ID Nr. 6),
der ein 21mer in der Ratten-25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-cDNA
ist, durchgeführt.
Unter Verwenden von 1 μl
der 50fach mit sterilem Wasser verdünnten Schwanz-DNA-Zubereitung als Substrat
wurde die PCR in 1 Zyklus von 94°C,
3 min, gefolgt vor 25 Zyklen von 94°C über 30 sec, 65°C über 1 min,
72°C über 1 min
durchgeführt.
Das Reaktionsprodukt wurde in 1,0% GTG Agarosegel (FMC Bio-Product)
der Elektrophorese unterzogen und die Ratten, die eine DNA-Bande
mit 765 bp zeigten, wurden ausgewählt. Die Analyse von insgesamt
137 jungen Ratten zeig te, daß eine
davon PCR-positiv war. Die DNA-Probe zur Analyse wurde durch Extrahieren
der DNA aus einem etwa 1 cm langen Streifen des Schwanzes gemäß dem durch
Horgan et al. [1986, Manipulating the Mouse Embryo (Cold Spring Harbor
Laboratory)] mitgeteilten Verfahren hergestellt. Das erhaltene Nukleinsäurepellet
wurde einmal in 70% Ethanol gewaschen, getrocknet und in 200 μl 10 mM Tris
(pH 8,0)-1 mM EDTA erneut suspendiert. Als Ergebnis dieser Analyse
wurde von dem Tier R01163-1 gefunden, daß es transgen war. Die Information
zur Mikroinjektion und Genanalyse wird in Tabelle 2 dargestellt.
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3) Aufstellen einer transgenen
25-Hydroxyvitamin-D3-24-Hydroxylase-Rattenlinie
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Die
PCR-Analyse der F1-Ratten der beiden Stämme, von
denen gefunden wurde, daß sie
transgen waren, zeigte einen ertolgreichen Gentransfer bei 7 von
17 Tieren eines Stamms. Zur Erzeugung von F1-Nachkommen
dieser Ratten, die das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
stromabwärts
von MLV-LTR ligiert trugen, wurden sie mit männlichen oder weiblichen Wistar-Ratten
auf 1:1-Grundlage
gepaart.
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Als
Ergebnis lieferte die transgene Ratte R9121-7 12 F1-Tiere,
von denen durch PCR-Genanalyse gefunden wurde, daß 8 transgen
waren. Nach der zweiten Paarung lieferten dieselbe Ratte 14 Nachkommen, von
denen gefunden wurde, daß 6
transgen waren. Die transgene Ratte R11293-5 lieferte 14 Nachkommen, von
denen durch PCR-Genanalyse gefunden wurde, daß 6 transgen waren. Das transgene
Tier R12123-6 gebar 11 Nachkommen, von denen durch PCR-Genanalyse gefunden
wurde, daß 4
transgen waren. Nach der zweiten Paarung lieferten dasselbe Tier
11 Nachkommen, von denen gefunden wurde, daß 3 transgen waren. Die transgene
Ratte R10175-9 lieferte am 12. Februar 1995 12 Nachkommen, von denen
durch PCR-Genanalyse gefunden wurde, daß eines transgen war. Die transgene
Ratte R01163-1 lieferte 5 Nachkommen, von denen durch PCR-Genanalyse
gefunden wurde, daß eines
transgen war. Die transgene Ratte R02205-1 gebar 12 Nachkommen,
aber keines davon war transgen. Somit lieferten alle transgenen
Ratten außer
R02205-1 transgene F1-Ratten.
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Unter
den mehrfach kopierten transgenen Ratten fand sich ein abnormales,
5 Wochen nach der Geburt 39 g wiegendes Tier (R11293-9) mit verlängerten
Schneidezähnen,
starb aber durch Zufall.
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Die
transgene Ratte R12121-7 (weiblich) kopulierte mit einer männlichen
Wistar-Ratte und
gebar bei der ersten Niederkunft 12 Neugeborene. Dieselbe PCR-Genanalyse wie vorstehend
zeigte, daß 5
dieser Nachkommen transgene Tiere waren. Bei der zweiten Niederkunft
wurden 4 Nachkommen erhalten und dieselbe PCR-Genanalyse zeigte,
daß 2
davon transgen waren.
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Weiterhin
wurde durch Geschwisterpaarung der F1-Tiere.
d. h. R12121-7-2 (weiblich) und R12121-7-4 (männlich), die bei der zweiten
Niederkunft geboren waren, 15 Nachkommen erhalten.
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Der
Gentest durch PCR wurde durchgeführt
und die DNA-Proben, von denen bestätigt wurde, daß das Gen
eingeführt
worden war, wurden durch Southern-Blotting auf dieselbe Weise wie vorstehend
untersucht. Die Probe, die eine dunklere Bande als die Bande des
F1-Tiers ergab, wurde als Homozygote angesehen
und die Probe, die eine Bande vergleichbarer Dichte ergab, wurde
als Heterozygote angesehen. Weiter wurden die Homozygoten gekreuzt
und die sich daraus ergebenden Nachkommen wurden demselben PCR-Gentest
wie vorstehend unterzogen, um zu bestätigen, daß bei keinem Tier nicht das
Gen nachgewiesen werden konnte und sie wurden auf der Grundlage
der Ergebnisse der F1-Tiere schließlich als
Homozygoten beurteilt.
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Als
Ergebnis wurden 5 Homozygoten, 7 Heterozygoten und 3 nicht-transgene
Tiere ermittelt.
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Die
so gefundenen Homozygoten waren R12121-7-2-1 (männlich), R12121-7-2-3 (weiblich), R12121-7-2-5
(weiblich), R12121-7-2-11 (weiblich) und R12121-7-2-12 (männlich).
Das Dendrogramm ist in 5 dargestellt.
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Beispiel 5
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Kennzeichen transgener
25-Hydroxyvitamin-D3-24-Hydroxylase-Ratten
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1) Mengenmäßige Bestimmung
von Vitamin-D3-metaboliten im Blut transgener
Ratten
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Die
Vitamin-D3-fraktionen einer transgenen Ratte
wurden bestimmt und es wurde ein Versuch unternommen, zum Zweck
des Untersuchens des Expressionsgrads des eingeführten Gens Ratten mit Vitamin-D-mangel
aufzubauen. Zuerst wurde die transgene Ratte im Alter von 3 Wochen
unmittelbar nach der Entwöhnung
und ihre Wurfpartner mit reinem AIN-93G-Futter (Oriental Yeast Co.)
gefüttert,
aus dem Vitamin D entfernt worden war und Ca und P auf 0,5% beziehungsweise
0,6% eingestellt worden war, wobei entionisiertes Wasser in einem
mit Acrylharzplatten vor Licht geschütztem Tierraum 1 Woche zur
Verfügung
gestellt wurde. Anschließend
wurden die Tiere unter Verwenden reinen AIN-93G-Futters (Oriental Yeast Co.), aus dem Vitamin
D entfernt worden war und Ca und P auf 0,03% beziehungsweise 0,15%
eingestellt worden war und entionisierten Wassers 4 Wochen in derselben
Umgebung gehalten. Am letzten Tag der 8. Woche nach der Geburt wurden
2 ml Blut für
den Vitamin-D-test abgenommen und das Serum wurde auf Routineweise
abgetrennt. Der Test wurde gemäß dem in
der Literatur beschriebenen Verfahren, z. B. The Vitamin Society
of Japan (herausgegeben und verfasst, 1989): Vitamin Handbook (3)
(Kagaku Dojin), ausgeführt.
Das Körpergewicht
der jeweiligen Tiere wurde während
des Zeitraums des Fütterns
mit dem Vitamin-D-armen, calciumarmen Futter wöchentlich aufgezeichnet.
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Als
Ergebnis war das Körpergewicht
der weiblichen transgenen F1-Ratten R9121-7 im Alter von 8
Wochen bei vitaminarmer, calciumarmer Ernährung 135 bis 167 g, während das
Körpergewicht
der weiblichen, nicht-transgenen Ratten 139 bis 157 g war. Zum anderen
war das Körpergewicht
der weiblichen transgenen F1-Ratten R9121-7 im
Alter von 8 Wochen bei normaler Ernährung 206 bis 224 g, während das
Körpergewicht der
weiblichen, nicht-transgenen Ratten 196 g war.
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Die
mengenmäßige Bestimmung
verschiedener Vitamin-D3-metaboliten zeigte
bei den Serumwerten von 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3, 24,25-Dihydroxyvitamin D3 und
25-Hydroxyvitamin D3 zwischen der transgenen
Ratte und nicht-transgenen Ratte bei Vitamin-D-armer, calciumarmer
Ernährung
keine merklichen Unterschiede. Somit gab es keine dem Füttern mit
Vitamin-D-armem, calciumarmem Futter zuschreibbare Wirkung.
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Als
die Ratten zum anderen mit normaler Nahrung gefüttert wurden, war der 24,25-Hydroxyvitamin-D3-spiegel mindestens 10,0 ng/ml bei 3 der
4 transgenen Ratten, aber der Wert bei den nicht-transgenen Ratten
war 7 bis 9 ng/ml. Bei dem 25-Hydroxyvitamin-D3-spiegel
waren die einzelnen Werte innerhalb des Bereichs von 19 bis 13 ng/ml
und zeigten somit keinen Unterschied. Der 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3-spiegel
war 130 pg/ml bis 89 pg/ml bei den nicht-transgenen Ratten gegenüber 54 bis
11 ng/ml bei den transgenen Ratten (Tabelle 3).
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2) Mengenmäßige Bestimmung
von Vitamin-D3-metaboliten im Blut mit normaler
Nahrung gefütterter
transgener Ratten
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Die
Vitamin-D3-metaboliten im Blut wurden jeweils
bei 5 weiblichen transgenen F0-Ratten, die
das eingeführte
25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
trugen, und zwar R02205-1, R12123-6, R12121-7, R01163-1 und R11293-5
(F0-Tiere,
von 20 bis 40 Wochen alt), zwei transgenen F1-Ratten
R12121-7 und zwei nicht-transgenen Ratten bestimmt. Als Ergebnis
wurde gefunden, daß die
Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin-D3 bei
den transgenen Ratten 28 bis 10 ng/ml waren. Während der 24,25-Dihydroxyvitamin-D3-spiegel höher als 10,0 ng/ml bei den
transgenen Ratten R12123-6, R01163-1 und R11293-5 war, zeigten die
anderen beiden transgenen Ratten niedrigere Werte. Was die F1-Tiere R12121-7 betrifft, ergaben zwei Weibchen
Werte über
10,0 ng/ml, aber zwei Männchen
zeigten niedrigere Werte. Der 1α,25-hydroxyvitamin-D3-spiegel war höher als 100 pg/ml bei den transgenen
Ratten R02205-1 und R12121-7 und dem männlichen, nicht-transgenen F1-Tier R12121-7-3. Somit zeigten die hohe
24,25-Dihydroxyvitamin-D3-spiegel zeigenden
Tiere niedrige 1α,25-Dihydroxyvitamin-D3-spiegel. Unter den transgenen Ratten wurden
bei den Blutwerten von Vitamin-D3-metaboliten
große
individuelle Unterschiede gefunden (Tabelle 4).
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3) Erhalt einer abnormalen
transgenen Ratte
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Unter
den transgenen F1-Ratten 12121-7 war ein
weibliches Tier (Tier Nr. 12121-7-3)
ausgezehrt und wies im Gegensatz zu den anderen transgenen Ratten
und ihren Wurfpartnern nach der Geburt Quadriplegie, Kniebeugenstörung und
eine markante, abnormale Gangweise auf. Dieses Tier wog 12 g an
Tag 15 nach der Geburt und war damit verglichen mit den anderen
weiblichen transgenen Ratten, die 19 bis 21 g wogen oder ihren Wurfpartnern,
die 17 bis 23 g wogen, beträchtlich
untergewichtig (6). Ein Vergleich dieses Tiers
mit seinen Wurfpartnern zeigte keine morphologischen Abnormalitäten bei
den Knochen und Zähnen.
Dieses Tier starb an Tag 17 nach der Geburt.
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4) Veränderungen beim Köpergewicht
transgener 25-Hydroxyvitamin-D3-24-Hydroxylase-Ratten
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Das
Körpergewicht
von Heterozygoten und Homozygoten unter Tieren der F2-Generation der transgenen
Rattenlinie R12121-7 wurde bis Woche 18 nach der Geburt aufgezeichnet.
Als Ergebnis zeigten auch die Homozygoten und Heterozygoten eine
Tendenz zu einer Zunahme des Körpergewichts
jede Woche. Von Woche 6 an wurde ein deutlicher Unterschied zwischen
männlichen
und weiblichen Tieren bei jeder Zygotenart gefunden und das Körpergewicht
der Homozygoten in Woche 18 war 400 bis 500 g bei Männchen gegenüber 300
bis 350 g bei Weibchen und das Körpergewicht
der Heterozygoten war 450 bis 600 g bei Männchen gegenüber 250
bis 400 g bei Weibchen. Es fand sich keine Abnormalität bei den
untersuchten Tieren (7 und 8).
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5) Urinanalyse transgener
25-Hydroxyvitamin-D3-24-Hydroxylase-Ratten
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Zur
Bestimmung des Urinalbumin- und Urinkreatininspiegels wurde der
24-h-Urin jeder transgenen Ratte mittels eines Stoffwechselkäfigs gesammelt.
Die Bestimmung des Urinalbumins wurde kolorimetrisch mittels des
handelsüblichen
Kits A/G, B-Test Wako (Wako Pure Chemical Ind.) auf Routineweise
durchgeführt. Urinkreatinin
wurde kolorimetrisch unter Verwenden des handelsüblichen Kits Creatinine HA-Test
Wako HA7050 (Wako Pure Chemical Ind.) auf Routineweise bestimmt.
Außerdem
wurde das Urinalbumin/Urinkreatinin-Verhältnis aus den für jedes
Tier gemessenen Werten berechnet.
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Als
Ergebnis zeigte unter den transgenen Ratten der F
0-Generation
R12123-6 (weiblich) hohe Urinalbuminspiegel, d. h. 129 mg/Tag in
Woche 41, 161 mg/Tag in Woche 44 und 214 mg/Tag in Woche 47 und
jede Woche sogar noch höhere
Werte. Die anderen transgenen Ratten zeigten von 7,5 bis 37 mg/Tag
reichende Werte und keinen merklichen Unterschied bei irgendwelchen
Einzeltieren zwischen den Wochen. Was das Urinkreatinin anbelangt,
zeigten die transgenen Ratten von 9,3 bis 24,7 mg/Tag reichende
Werte, die von einem Einzeltier zum anderen schwankten, es gab aber
keinen Unterschied von Woche zu Woche innerhalb eines Einzeltiers.
Bezüglich
des Urinalbumin/Urinkreatinin-Verhältnisses jedes Tiers war das
Verhältnis
bei R12123-6 (weiblich) 13,6 in Woche 41, 16,4 in Woche 44 und 21,7
in Woche 47 und erhöhte
sich danach jede Woche. Die anderen transgenen Ratten ergaben von
0,31 bis 2,47 reichende Werte (Tabelle 5).
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Bezüglich der
Urinalbuminkonzentration bei den transgenen Ratten der F1-Generation
ergab R12121-7-4 (männlich)
hohe Werte, d. h. 372 mg/Tag 26 Wochen alt, 352 mg/Tag 29 Wochen
alt und 311 mg/Tag 31 Wochen alt. Was die anderen transgenen Ratten
der F1-Generation anbelangt, ergaben R12123-6-3
(männlich)
und R12123-6-9 (männlich)
Werte von 19 bis 28,6 mg/Tag und der Wert bei R12123-6-5 (weiblich)
war etwa 11 mg/Tag. Der Bereich der Urinkreatininkonzentration bei
den transgenen Ratten der F1-Generation
war 7,8 bis 26,2 mg/Tag. Bezüglich
des Urinalbumin/Urinkreatinin-Verhältnisses bei jedem Einzeltier
zeigte R12121-7-4 (männlich)
hohe Werte, d. h. 26,6 26 Wochen alt, 21,5 29 Wochen alt und 24,5
31 Wochen alt und die anderen transgenen Ratten der F1-Generation
ergaben Werte innerhalb des Bereichs von 0,45 bis 2,1 (Tabelle 6).
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Bezüglich des
Urinalbumins ergaben die transgene Ratte F2-Homozygote
R12121-7-12 (männlich) Werte über 110
mg/Tag in und nach Woche 11 und die F2-Homozygote
R12121-7-1 (männlich)
zeigte Werte über
30 mg/Tag. Der Bereich bei den anderen 3 weiblichen Homozygoten
war jedoch von 4 bis 10 mg/Tag. Was die Heterozygoten anbelangt,
zeigte R12121-7-13 (männlich)
Werte über
80 mg/Tag in und nach 11 Wochen alt und R12121-7-10 (weiblich) ergab
Werte um 20 mg/Tag, aber der Bereich bei den anderen Heterozygoten
war von 10 bis 19 mg/Tag bei 2 Männchen
und von 5 bis 15 mg/Tag bei 3 Weibchen. Bei den Kontrollratten war
das Mittel von 5 Männchen
12,3 mg/Tag und das Mittel von 5 Weibchen war 7,7 mg/Tag. Was das Urinkreatinin
bei Homozygoten anbelangt, war der Konzentrationsbereich bei den
beiden Männchen
von 10 bis 15 mg/Tag und der bei 3 Weibchen war von 7 bis 11 mg/Tag.
Unter den Heterozygoten ergaben 3 Männchen Werte innerhalb des
Bereichs von 8 bis 16 mg/Tag und 4 Weibchen von 5 bis 10 mg/Tag.
Bei den Kontrollratten war das Mittel von 5 Männchen 13,5 mg/Tag und das
Mittel von 5 Weibchen war 9,2 mg/Tag. Was das Urinalbumin/Urinkreatinin-Verhältnis jedes
Einzeltiers anbelangt, war das Verhältnis bei dem Homozygoten R12121-7-12
(männlich) über 8,0
und das bei R12121-7-1 (männlich) über 2,8.
Der Bereich bei den anderen 3 weiblichen Homozygoten war jedoch
0,5 bis 1,3. Unter den Heterozygoten war das Verhältnis bei R12121-7-13
(männlich) über 9,0
und das bei R12121-7-10 (weiblich) war über 2,4. Die Werte bei den
anderen Heterozygoten waren 0,9 bis 1,8 bei 2 Männchen und 0,8 bis 2,4 bei
3 Weibchen. Bei den Kontrollratten war das Mittel von 5 Männchen 0,9
und das Mittel von 5 Weibchen war 0,8 (Tabelle 7).
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6) Blutbiochemie von Ratten,
in die das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen eingeführt wurde
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Zum
Bestimmen der blutbiochemischen Marker wurde jeder transgenen Ratte
auf Routineweise Blut entnommen. Die Bestimmung des Gesamtblutcholesterins
(TCHO) wurde mittels eines handelsüblichen Kits (Fuji Fiol Co.)
kolorimetrisch durchgeführt.
Das Gesamtbluttriglycerid (TG) wurde ebenfalls kolorimetrisch mittels
eines handelsüblichen
Kits (Fuji Film Co.) bestimmt. Die Gesamtblutglucose (GLU) wurde
kolorimetrisch mittels eines handelsüblichen Kits (Fuji Film Co.)
bestimmt. Das Blutcalcium (Ca) wurde kolorimetrisch mittels des
handelsüblichen
Kits Calcium E-Test Wako (Wako Pure Chemical Ind.) bestimmt. Der
Blutphosphor (P) wurde kolorimetrisch mittels des handelsüblichen
Kits Phospholipid C-Test Wako (Wako Pure Chemical Ind.) bestimmt.
Blutkreatinin (CREA) wurde kolorimetrisch mittels eines handelsüblichen
Kits (Fuji Film Co.) bestimmt. Außerdem wurde die Kreatinin-Clearance (ml/min/100
g Körpergewicht)
(Ccr) aus dem gemessenen Blutkreatinin- und Urinkreatininwerten für jedes
Einzeltier mittels der Gleichung: Urinkreatininwert × 24-h-Urinvolumen/Blutkreatininwert/Körpergewicht × 100/1440
berechnet.
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Bezüglich des
Gesamtblutcholesterins bei transgenen F0-Ratten
zeigte R12123-6 (weiblich) den höchsten
Wert von über
200 mg/dl. Die Werte bei den anderen transgenen Ratten waren 60
bis 150 mg/dl. Der höchste
Bluttriglyceridspiegel von 2265 mg/dl wurde bei R12123-6 und R11293-5
festgestellt und R02205-1 zeigte ebenfalls hohe Werte. Der Blutglucosespiegel
schwankte zwischen den transgenen Ratten nicht sehr. Der Blutcalciumspiegel
schwankte zwischen den transgenen Ratten ebenfalls nicht sehr. Der
Blutphosphorspiegel war bei R12123-6 752 mg/dl hoch. Der Kreatininclearancewert
war bei R09121-7 niedrig mit weniger als 0,2 ml/min/100 g Körpergewicht.
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Der
Gesamtblutcholesterinspiegel war unter den Ratten der F1-Generation
bei R12121-7-4 (weiblich) mit 228 mg/dl am höchsten. Die Werte bei den anderen
transgenen Ratten waren 64 bis 120 mg/ml. Der Bluttriglyceridspiegel
war bei R12121-7-4 331 mg/dl hoch. Der Blutglucosespiegel schwankte
zwischen den transgenen Ratten nicht sehr merklich. Der Blutcalciumspiegel
schwankte zwischen den transgenen Ratten ebenfalls nicht sehr. Beim
Blutphosphor lieferte R12121-7-4 den höchsten Wert von 375 mg/dl.
Die Kreatininclearance schwankte zwischen den untersuchten Tieren
nicht sehr (Tabelle 8).
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Bezüglich des
Blutgesamtcholesterins wurden zwischen den männlichen transgenen Ratten
der F2-Generation in Woche 24 bei R12121-7-12
und -13 hohe Werte um 200 mg/dl gefunden, wogegen der Mittelwert
männlicher
Kontrollratten 71 mg/dl war und das Mittel der weiblichen Kontrollratten
84 mg/dl war. Bezüglich
des Bluttriglycerids zeigten R12121-7-12 und -13 Werte über 400
mg/dl, wogegen das Mittel der männlichen
Kontrollratten 95,6 mg/dl war und das der weiblichen Kontrollratten
144 mg/dl war. Was die Blutglucose betrifft, war der Blutglucosespiegel
bei den transgenen Ratten 86 bis 131 mg/dl, wogegen die Mittelwerte männlicher
Kontrollratten und weiblicher Kontrollratten 122 mg/dl beziehungsweise
124 mg/dl waren und damit keinen merklichen Unterschied zu den Kontrollwerten
zeigen. Bezüglich
des Blutcalciums war die Konzentration bei den transgenen Ratten
8,8 bis 10,1 mg/dl, wogegen der Mittelwert männlicher Kontrollratten 9,2
mg/dl war und der weiblicher Kontrollratten 9,7 mg/dl war und damit
keinen merklichen Unterschied zu den Kontrollwerten zeigt. Bezüglich des
Blutphosphors waren die Werte bei R12121-7-12 und -13 mehr als 300
mg/dl hoch, wogegen die Mittelwerte männlicher Kontrollratten und
weiblicher Kontrollratten 126 mg/dl beziehungsweise 174 mg/dl waren.
Was die Kreatininclearance betrifft, lieferten R12121-7-4, -10,
-1, -11, -12 und -13 kleinere Werte als 0,3, wogegen der Mittelwert
männlicher
Kontrollratten 0,376 ml/min/100 g Körpergewicht war und der weiblicher
Kontrollratten 0,366 ml/min/100 g Körpergewicht war (Tabelle 9).
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Die
biochemischen Marker bei denselben Tieren in Woche 27 nach der Geburt
waren wie folgt. Was das Blutgesamtcholesterin betrifft, lieferten
R12121-7-12 und -13 über
200 mg/dl hohe Werte, wogegen die Mittelwerte männlicher und weiblicher Kontrollratten
62,4 mg/dl bzw. 70,6 mg/dl waren. Bezüglich des Bluttriglycerids
lieferten R12121-7-7, -1, -3, -12 und -13 Werte über 300 mg/dl, wogegen die
Mittelwerte männlicher und
weiblicher Kontrollratten 113 mg/dl beziehungsweise 166 mg/dl waren.
Es gab keine merkliche Schwankung bei der Blutglucosekonzentration:
die Konzentrationswerte bei den transgenen Ratten waren 113 bis
156 mg/dl, wogegen die Mittelwerte männlicher Kontrollratten und
weiblicher Kontrollratten 149 mg/dl beziehungsweise 117 mg/dl waren.
Was das Blutcalcium betrifft, waren die Konzentrationswerte bei
den transgenen Ratten 8,2 bis 10,2 mg/dl, wogegen die mittleren
Konzentrationswerte männlicher
und weiblicher Kontrollratten 9,1 mg/dl beziehungsweise 9,5 mg/dl
waren und damit keinen merklichen Unterschied zu der Kontrolle zeigten. Was
den Blutphosphor betrifft, zeigten R12121-7-1, -12 und -13 über 300
mg/dl hohe Werte, wogegen die Mittelwerte männlicher Kontrollratten und
weiblicher Kontrollratten 129 mg/dl beziehungsweise 172 mg/dl waren. Bezüglich der
Kreatininclearance lieferten R12121-7-10, -1, -7, -15, -11, -5 und
-12 kleinere Werte als 0,3, wogegen die Mittelwerte männlicher
Kontrollratten und weiblicher Kontrollratten 0,365 ml/min/100 g
Körpergewicht
beziehungsweise 0,442 ml/min/100 g Körpergewicht waren. Somit schwankten
die Werte verschiedener Marker von einer Woche zur anderen bei demselben
Tier, aber abnormale Werte wurden im allgemeinen bei denselben Tieren
gefunden (Tabelle 10).
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7) Histopathologische
Analyse von Ratten, in die das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
eingeführt wurde
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R12121-7-1
(Homozygote, männlich,
28 Wochen alt), eine transgene Ratte der F2-Generation
und Kontrollratten wurden getötet
und das Gehirn, Herz, Leber, Lunge, Nieren, Milz, Hoden und Oberschenkelknochen
wurde aus jedem Kadaver auf Routineweise isoliert. Diese Organe
und Gewebe wurden jeweils in 10% Formalin fixiert, in Paraffin eingebettet,
mit einem Mikrotom geschnitten und unter Liefern von Proben auf
Routineweise mit Hämatoxylin-Eosin
angefärbt.
Der Oberschenkelknochen wurde 3 Tage mit 10% Ameisensäure auf
Routineweise gespült,
sagittal geschnitten und auf dieselbe Weise wie die anderen Organe,
um Proben zu liefern, behandelt. Die Proben wurden unter dem Lichtmikroskop
untersucht.
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Im
Ergebnis war das Cerebrum bei R12121-7-1 und den Kontrollratten
unverändert.
Das Cerebellum war bei R12121-7-1 und den Kontrollratten ebenfalls
unverändert.
Bei den Kontrollratten zeigte die Leber eine zelluläre Infiltration
der Glisson-Kapsel. Bei R12121-7-1 wurde eine zelluläre Infiltration
der Glisson-Kapsel, Vakuolisierung
von Leberzellen und disseminierte klare Zellen beobachtet. Die Nieren
waren bei den Kontrollratten unverändert. Im Gegensatz dazu zeigte
R12121-7-1 eine Glomerulosklerose, Nephropathie, einfache Hyperplasie
der Harnröhre,
basophile Degeneration des Nierentubuliepithels, Ikteruszylinder,
Dilatation von Nierentubuli und Infiltration mit kleinen Rundzellen.
Die Lunge war bei den Kontrollratten unverändert. Bei R12121-7-1 wurde
eine Verdickung der Tunicae media und externa der kleinen und mittleren
Lungenarterien, alveoläre
Histiozytose, Knochenbildung, Kalzifizierung von Lungenarterien
und eine örtlich
begrenzte Verdickung der Septa alveolaria beobachtet. Das Herz war
bei R12121-7-1 und den Kontrollratten unverändert. Bei den Kontrollratten
zeigte die Milz eine extramedulläre
Hämopoese
und Pigmentierung. Bei R12121-7-1 wurden eine extramedulläre Hämopoese
und arterielle Hypertrophie beobachtet. Das Knochenmark war bei
den Kontrollratten unverändert.
Im Gegensatz dazu zeigte R12121-7-1 eine erhöhte Hämopoese. Die Hoden waren bei R12121-7-1
und den Kontrollratten unverändert.
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8) Organgewichte der transgenen
25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen-Ratten
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Die
transgene Ratte F4 R12121-7-1 (Homozygote,
männlich,
18 Wochen alt) und Kontrollratten wurden getötet und das Herz, Leber, Lunge,
Niere und Milz wurden aus jedem Kadaver auf Routineweise isoliert
und gewogen. Im Ergebnis war das Herz-, Leber-, Lungen- und Milzgewicht
bedeutend größer als
die entsprechenden Organgewichte der Kontrollratten. Das Nierengewicht
neigte dazu, im Vergleich mit den Kontrollratten größer zu sein.
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9) Knochenmineraldichten
transgener 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Fremdgen-Ratten
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Die
F3-Nachkommenschaft der transgenen Ratte
R12121-7-1 (Homozygote, 16 Wochen alt) und von Kontrollratten wurde
getötet
und die Oberschenkelknochen und Schienbein wurden aus jedem Kadaver
isoliert. Die Knochensalzdichte jedes Knochens wurde durch Dualenergieröntgenabsorptiometrie
(allgemein als DXA abgekürzt)
gemessen. Im Ergebnis war die Knochensalzdichte des 1/3 proximalen
Epiphysienteils des Schienbeins der männlichen und weiblichen transgenen
Ratten verglichen mit Kontrollratten des jeweiligen Geschlechts
signifikant niedrig. Außerdem
neigte die Knochenmineraldichte des 1/3 distalen Epiphysienteils der
Oberschenkelknochen der männlichen
transgenen Ratten dazu, niedriger als die der Kontrollratten zu
sein.
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10) Genexpressionsanalyse
der transgenen 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen-Ratten
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Die
RNA zur Analyse wurde aus Teilen des Gehirns, Herzens, Leber, Lunge,
Nieren, Milz, Hoden und Oberschenkelknochen der besagten transgenen
F2-Ratte R12121-7-1 (Homozygote, 28 Wochen
alt) und Kontrollratten durch Gewebeaufschluß in Guanidin und nachfolgende
Extraktion gemäß dem Routineverfahren
geerntet. Jedes erhaltene Nukleinsäurepellet wurde in 70% Ethanol
gewaschen, getrocknet und in sterilem Wasser erneut suspendiert.
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Die
reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (allgemein als RT-PCR
abgekürzt)
wurde unter Verwenden der hierin vorstehend beschriebenen Primer
5 und 6 durchgeführt.
Unter Verwenden von 20 μg
des RNA-Präparats
als Substrat wurde es zuerst 30 Minuten bei 60°C und weiter 2 Minuten bei 94°C mit reverser Transkriptase
behandelt. Anschließend
wurde Taq-Polymerase zugefügt
und der Reaktionszyklus 1 min bei 94°C und 1,5 min bei 60°C wurde 40
Mal wiederholt, gefolgt von 7 Minuten Inkubation bei 60°C. Das Reaktionsgemisch
wurde der E lektrophorese in 1,0% GTG Agarosegel (FMC Bioproducts)
unterzogen. Im Fall der Kontrollratten wurde bei keinem der analysierten
Organe eine DNA-Bande beobachtet. Im Gegensatz dazu lieferten alle
Organe aus R12121-7-1 eine DNA-Bande
mit 400 bp (9).
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Die
Expression des 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens
wurde im Gehirn, Herz, Leber, Lunge, Niere, Milz, Hoden und Oberschenkelknochen
der transgenen F2-Ratte R12121-7-1 (Homozygote,
männlich,
28 Wochen alt) gefunden. Bei den Kontrollen war die Expression des
intrinsischen 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gens ebenfalls unter der
Nachweisgrenze.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Von
der Ratte dieser Erfindung, in die ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
eingeführt
ist, kann erwartet werden, daß sie
Hyperkalzämie,
Hypokalzämie,
Hyperparathyroidismus, eine Knochenkrankheit wie etwa Rachitis,
Osteomalazie, Osteoporose und Knochenmassenverlust, eine Nierenkrankheit wie
etwa Glomerulonephritis, Glomerulosklerose, chronische Nephritis
und Niereninsuffizienz, Geradgelenkerkrankung; Lungenkrankheit,
Hyperlipidämie,
Arteriosklerose, Herzkrankheit, Diabetes, Obesitas, Krankheit eines
Verdauungsorgans, Infektionskrankheit, allergische Erkrankung, endokrine
Erkrankung, Demenz und/oder Krebs oder Komplikationen davon aufweist
und daher als Tiermodell für
derartige Krankheiten verwendet werden kann. Zum Beispiel kann die
Ratte dieser Erfindung zum Aufklären
des Mechanismus dieser Krankheiten, Erforschung der Entwicklung
prophylaktischer und therapeutischer Modalitäten für die Krankheiten und das Durchmustern
nach therapeutischen Wirkstoffkandidaten verwendet werden.
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Die
transgene Ratte dieser Erfindung kann als Krankheitsmodell zum Verfolgen
des Krankheitszustands bei Knochenstörungen wie etwa Osteoporose,
Osteomalazie usw., Störungen
der Nieren wie etwa Nephritis, Niereninsuffizienz usw., als Modell
zur Therapie dieser und anderer, aus Abnormalitäten des Vitamin-D3-stoffwechsels entstehender
Krankheiten, als Modell zum Durchmustern nach Kandidatenverbindungen zur
Entwicklung neuer Wirkstoffe und als Quelle zu deren In-vitro-Bewertung
verwendet werden.
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Diese
Erfindung hat Aufschluß gegeben über den
Mechanismus des Ausbruchs einer Nierenerkrankung, Knochenerkrankung,
Gelenkserkrankung, Lungenerkrankung, Hyperlipidämie, Arteriosklerose, Herzkrankheit,
Diabetes, Obesitas, Erkrankung eines Verdauungsorgans, Infektionskrankheit,
allergischen Krankheit, endokrinen Krankheit, Demenz oder Krebs
oder eine Komplikation einer derartigen Krankheit durch die übermäßige Expression
von 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase, die
das Ungleichgewicht des Vitamin-D3-stoffwechsels
hauptsächlich
in den Nieren und eine Inaktivierung oder Unterdrückung des
Gens fördert,
das die aktiven Formen von Vitamin D3 reguliert.
Insbesondere ist aufgeklärt
worden, daß Niereninsuffizienz
durch Abnormalitäten
des Vitamin-D3-stoffwechsels, insbesondere
eine übermäßige Expression
von Vitamin-D3-24-hydroxylase verursacht
wird. Dies ist ein neuer Befund.
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Die
Ratte dieser Erfindung, in die ein fremdes 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
eingeführt ist,
kann zur Lieferung das 25-Hydroxyvitamin-D3-24-hydroxylase-Gen
stark exprimierender Zellen und dem Entschlüsseln des Zielgenregulationsmechanismus
nukleärer
Rezeptoren benützt
werden.
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