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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung ist das Gebiet der Molekularbiologie und Genetik von
Pflanzen. Gegenstand der Erfindung sind insbesondere Sojaprotein-
und Sojamehl-Produkte mit signifikant niedrigeren Gehalten an Raffinose,
Stachyose und Phytinsäure
und signifikant höheren
Gehalten an Saccharose und anorganischem Phosphat als eine Funktion
der Verwendung von Sojabohnenlinien mit einer erblichen, verminderten Kapazität zur Produktion
von myo-Inositol-phosphat in ihren Samen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Raffinose-Saccharide
stellen eine Gruppe von D-Galactose-enthaltenden Oligosacchariden
von Saccharose dar, die in Pflanzen weit verbreitet sind. Raffinose-Saccharide
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die allgemeine Formel O-α-D-Galactopyranosyl-(1→6)n-α-D-glucopyranosyl(1→2)-β-D-fructofuranosid
aufweisen, worin n = 1 bis n = 4 als Raffinose, Stachyose, Verbascose
bzw. Ajugose bekannt sind. In Sojabohnensamen stellen Raffinose
und Stachyose Raffinose-Saccharide dar, die in der größten Quantität vorliegen.
Im Gegensatz dazu sind Verbascose und Ajugose unbedeutendere Komponenten
und werden im Allgemeinen nicht durch die analytischen Standardverfahren
nachgewiesen.
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Umfangreiche
botanische Erhebungen zum Auftreten von Raffinose-Sacchariden wurden
in der wissenschaftlichen Literatur mitgeteilt [Dey, P. M. In Biochemistry
of Storage Carbohydrates in Green Plants, Academic Press, London,
(1985), S. 53–129].
Es besteht die Ansicht, dass Raffinose-Saccharide an zweiter Stelle gleich
nach der Saccharose unter den nicht strukturellen Kohlenhydraten
in Bezug auf die Fülle
im Pflanzenreich vorkommen. Raffinose-Saccharide können tatsächlich,
mindestens unter höheren
Pflanzen, ubiquitär vorkommen.
Raffinose-Saccharide akkumulieren sich in signifikanten Mengen im
genießbaren
Anteil von vielen wirtschaftlich signifikanten Nutzpflanzenspezies.
Zu den Beispielen gehören
die Sojabohne (Glycine max. L. Merrill), Zuckerrübe (Beta vulgaris), Baumwolle
(Gossypium hirsutum L.), Canola (Brassica sp.) und alle bedeutenden
genießbaren
Leguminosen, einschließlich
Bohnen (Phaseolus sp.), Kichererbsen (Cicer arietinum), Kuhbohnen
(Vigna unguiculata), Mungbohnen (Vigna radiata), Erbsen (Pisum sativum),
Linsen (Lens culinaris) und Lupinen (Lupinus sp.).
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Obwohl
sie in vielen Spezies in Fülle
vorhanden sind, stellen Raffinose-Saccharide ein Hindernis für die effiziente
Verwertung von einigen wirtschaftlich wichtigen Nutzpflanzenspezies
dar. Raffinose-Saccharide werden
von Tieren nicht direkt verdaut, hauptsächlich weil in ihrer Darmschleimhaut
keine α-Galactosidase vorliegt
(Gitzelmann und Auricchio. (1965) Pediatrics 36: 231–236; Rutloff
et al. (1967) Nahrung. 11: 39–46]. Die
Mikroflora im unteren Darmabschnitt ist ohne weiteres dazu in der
Lage, die Raffinose-Saccharide zu fermentieren, was in der Ansäuerung des
Darmes und der Bildung von Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff resultiert
[Murphy et al. (1972) J. Agr. Food Chem. 20: 813–817; Cristofaro et al. In
Sugars in Nutrition, (1974) Kapitel 20, 313–335; Reddy et al. (1980) J.
Food Science 45: 1161–1164].
Die resultierende Flatulenz kann die Verwendung von Leguminosen
in der Ernährung
von Tieren, einschließlich
Menschen, weitgehend einschränken.
Es ist bedauerlich, dass die Anwesenheit von Raffinose-Sacchariden
die Verwendung von Sojabohnen in der Ernährung von Tieren, einschließlich Menschen,
einschränkt,
weil diese Spezies andernfalls eine ausgezeichnete Protein- und
Faserquelle darstellt.
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Die
Sojabohne ist an die Maschinen und Einrichtungen zum Ernten, Lagern
und Verarbeiten, die in vielen Teilen der Welt weithin zur Verfügung stehen,
gut angepasst. In den USA allein wurden 1988 ca. 28 Millionen metrische
Tonnen Mehl hergestellt [Oil Crops Situation and Outlook Report,
Apr. 1989, U.S. Dept. of Agriculture, Economic Research Service].
Die Hülsen
werden in der Regel entfernt, und das Öl wird dann mit Hexan in einem
von mehreren Extraktionssystemen entfernt. Die verbleibenden entfetteten
Flocken können
dann für
viele verschiedene gewerbliche Sojabohnenprodukte verwendet werden
[Soy Protein Products, Characteristics, Nutritional Aspects and
Utilization (1987) Soy Protein Council]. Im Vordergrund unter diesen
steht hinsichtlich des Verwendungsvolumens Sojabohnenmehl, die Hauptquelle
von Protein in als Tierfutter verwendeten Rationen, insbesondere
denen für
monogastrische Tiere, wie zum Beispiel Geflügel und Schweine.
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Obwohl
die Sojabohne eine ausgezeichnete pflanzliche Proteinquelle darstellt,
gibt es mit ihrer Verwendung einhergehende Ineffizienzen, die auf
die Anwesenheit von Raffinose-Sacchariden zurückzuführen zu sein scheinen. Im Vergleich
zu Mais, dem anderen wichtigen Bestandteil in Tierrationen, ist
die Bruttoenergieverwertung für
Sojabohnenmehl gering [Potter und Potchanakorn. In: Proceedings
World Soybean Conference III, (1984) 218–224]. Obwohl Sojabohnenmehl
zum Beispiel ca. 6% mehr Bruttoenergie als gemahlener Gelbmais enthält, besitzt
es ca. 40 bis 50% weniger verstoffwechselbare Energie, wenn es an
Hühner
verfüttert wird.
Diese Ineffizienz der Bruttoenergieverwertung scheint nicht auf
Probleme bei der Verdauung der Proteinfraktion des Mehls, sondern
vielmehr auf die schlechte Verdauung des Kohlenhydratanteils des
Mehls zurückzuführen sein.
Es wurde berichtet, dass die Entfernung von Raffinose-Sacchariden
aus Sojabohnenmehl durch Extraktion mit Ethanol zu einer großen Steigerung
der verstoffwechselbaren Energie für Broiler führt [Coon, C. N. et al. In:
Proceedings Soybean Utilization Alternatives, University of Minnesota,
(1988) 203–211]. Die
Entfernung der Raffinose-Saccharide war von einer erhöhten Verwertung
der Cellulose- und Hemicellulosefraktionen des Sojabohnenmehl begleitet.
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Viele
verschiedene verarbeitete pflanzliche Proteinprodukte werden aus
Sojabohnen hergestellt. Diese reichen von minimal verarbeiteten,
entfetteten Gegenständen,
wie zum Beispiel Sojabohnenmehl, grobem Maismehl und Mehlen zu hoch
verarbeiteten Gegenständen,
wie zum Beispiel Sojaprotein-Konzentraten
und Sojaprotein-Isolaten. In anderen Sojaprotein-Produkten, wie
zum Beispiel dem vollfetten Sojabohnenmehl, wird das Öl nicht
extrahiert. Zusätzlich
zu diesen verarbeiteten Produkten gibt es auch eine Anzahl von Spezialitätenprodukten,
die auf herkömmlichen
orientalischen Prozessen basieren, die sich die ganze Bohne als Ausgangsmaterial
zunutze machen. Zu Beispielen zählen
Sojamilch, Sojasoße,
Tofu, Natto, Miso, Tempeh und Yuba.
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Beispiele
zur Verwendung von Sojaprotein-Produkten in humanen Nahrungsmitteln
schließen
Sojaprotein-Konzentrate, Sojaprotein-Isolate, texturiertes Sojaprotein,
Sojamilch und Säuglingsnahrung
ein. Die Einrichtungen und Verfahren zur Herstellung von Proteinkonzentraten
und -isolaten aus Sojabohnen stehen weltweit zur Verfügung. So
wurde zum Beispiel in WO 97/37547 ein Verfahren zur Herstellung
eines mit Isoflavon angereicherten Sojaprotein-Produkts beschrieben.
Eines der Probleme, denen sich die Hersteller von Sojaprotein-Konzentraten
und -Isolaten gegenüber
sehen, besteht in der Herausforderung der selektiven Reinigung des
Proteins durch Entfernung der Raffinose-Saccharide. Erhebliche Ausrüstungs- und Betriebskosten entstanden
aufgrund der Entfernung der in Sojabohnen vorhandenen großen Mengen
an Raffinose-Sacchariden.
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Die
mit den Raffinose-Sacchariden einhergehenden Probleme und Kosten
könnten
durch die Verfügbarkeit
von Genen, die eine Reduktion des Raffinose-Saccharidgehaltes von
Sojabohnensamen verleihen, gesenkt oder eliminiert werden. Solche
Gene könnten
zur Entwicklung von Sojabohnenvarietäten mit inhärent reduziertem Raffinose-Saccharidgehalt
verwendet werden. Sojabohnenvarietäten mit inhärent reduziertem Raffinose-Saccharidgehalt
würden
die von Sojaprotein-Produkten abgeleitete nutritive Qualität verbessern
und die mit der Entfernung von Raffinose-Sacchariden einhergehenden
Verarbeitungskosten reduzieren. Sojabohnenvarietäten mit niedrigem Raffinose-Saccharidgehalt
wären für die Ernährung von
Tieren und Menschen wertvoller als übliche Varietäten und
würden
der Menschheit eine vollere Verwertung der wünschenswerten nutritiven Qualitäten dieser
genießbaren
Leguminose erlauben.
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myo-Inositol-hexaphosphat
(auch als „Phytinsäure" bekannt) und Raffinose-Saccharide
teilen sich in ihrer Synthese myo-Inositol als ein gemeinsames Intermediärprodukt
[Ishitani, M. et al., (1996) The Plant Journal 9: 537–548]. Genau
wie Raffinose-Saccharide stellt die Phytinsäure eine nahezu ubiquitäre Komponente von
Bedecktsamern dar [Raboy, V. In: Inositol Metabolism in Plants (1990)
Wiley-Liss, New York, S. 55–76]. Während Phytinsäure in der
Regel 50 bis 70% des Gesamtphosphats in Samen, wie zum Beispiel
Sojabohnen und Mais, ausmacht, steht dieses Phosphat monogastrischen
Tieren nur unzureichend zur Verfügung.
Zusätzlich
zu seiner nur teilweisen Verdaulichkeit führt die Anwesenheit von Phytinsäure in Tienationen
zur Exkretion anderer einschränkender
Nährstoffe,
wie zum Beispiel essenziellen Aminosäuren, Calcium und Zink [Mroz,
Z. et al., (1994) J. Animal Sci. 72: 126–132; Fox et al., In: Nutritional
Toxicology Vol. 3, Academic Press, San Diego (1989) S. 59–96]. Da
Sojabohnenmehl einen bedeutenden Anteil vieler Tierfutterrationen
darstellt, sollte ein Mehl mit herabgesetzten Mengen an Phytinsäure zusammen
mit erhöhten
Mengen von verfügbarem
Phosphat zur verbesserten Futtereffizienz in Soja enthaltenden Rationen
führen.
Die enzymatische Behandlung von Sojabohnenmehl enthaltenden Rationen
zur teilweisen Hydrolyse der Phosphatgruppen aus Phytinsäure verbessert
sowohl die Phosphat-Verfügbarkeit
als auch die Verfügbarkeit
anderer einschränkender
Nährstoffe [Mroz
et al., vorstehend; Pen et al., (1993) Biotechnology 11: 811–814].
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Erhebungen
zu gewerblichem und wildem Sojabohnen-Keimplasma lassen erkennen,
dass eine eingeschränkte
genetische Variabilität
für den
Phytinsäuregehalt
im Samen existiert [Raboy et al., (1984) Crop Science 24: 431–434]. Angesichts
dieser Faktoren wird man erkennen, dass Sojabohnenpflanzen mit erblichem,
im Wesentlichen reduzierten Raffinose-Saccharid- und Phytinsäurespiegeln
in ihren Samen benötigt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine Sojabohnenpflanze mit einem
erblichen Phänotyp
von (i) einem Phytinsäuregehalt
im Samen von weniger als 17 μmol/g,
(ii) einem kombinierten Raffinose- plus Stachyosegehalt im Samen von weniger
als 14,5 μmol/g
und (iii) einem Saccharosegehalt von größer als 200 μmol/g, wobei
der Phänotyp
auf eine verminderte Kapazität
für die
Synthese von myo-Inositol-1-phosphat in den Samen der Pflanzen zurückzuführen ist.
Gegenstand der Erfindung sind auch von dieser Pflanze abgeleitete
Samen.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist insbesondere ein Nukleinsäurefragment, codierend eine
myo-Inositol-1-phosphat-Synthase der Sojabohne oder sein Komplement,
und ein chimäres
Gen, umfassend dieses Nukleinsäurefragment
oder ein Subfragment dieses Nukleinsäurefragments, das funktionsfähig mit
geeigneten Regulationssequenzen verknüpft ist, worin die Expression
des chimären
Gens zu einer Abnahme der Expression eines nativen Gens führt, das
eine myo-Inositol-1-phosphat-Synthase der Sojabohne codiert.
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Eine
andere erfindungsgemäße Ausführungform
ist ein isoliertes Nukleinsäurefragment,
codierend eine mutierte myo-Inositol-1-phosphat-Synthase mit einer
verminderten Kapazität
für die
Synthese von myo-Inositol-1-phosphat.
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Eine
noch andere erfindungsgemäße Ausführungsform
ist eine Sojabohnenpflanze, die in ihrem Genom ein chimäres Gen
aufweist, das ein Nukleinsäurefragment
umfasst, codierend eine myo-Inositol-1-phosphat-Synthase der Sojabohne
oder das Komplement des Nukleinsäurefragments,
das funktionsfähig
mit geeigneten Regulationssequenzen verknüpft ist, worin die Expression
des chimären
Gens zu einer Verminderung der Expression eines nativen Gens führt, das
eine myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
der Sojabohne codiert.
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Eine
noch andere erfindungsgemäße Ausführungsform
ist eine Sojabohnenpflanze, die für mindestens ein Gen homozygot
ist, das eine mutierte myo-Inositol-1-phosphat-Synthase mit verminderter
Kapazität für die Synthese
von myo-Inositol-1-phosphat codiert, wobei das Gen einen erblichen
Phänotyp
von (i) einem Phytinsäuregehalt
im Samen von weniger als 17 μmol/g,
(ii) einem kombinierten Raffinose- plus Stachyosegehalt im Samen von weniger
als 14,5 μmol/g
und (iii) einem Saccharosegehalt im Samen von größer als 200 μmol/g verleiht.
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Gegenstand
der Erfindung sind auch die Samen und Proteinprodukte, die sich
von den Samen und jeglichen der vorstehend beschriebenen Pflanzen
ableiten.
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Eine
noch andere erfindungsgemäße Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Herstellung einer Sojabohnenpflanze mit einem
erblichen Phänotyp
von (i) einem Phytinsäuregehalt
im Samen von weniger als 17 μmol/g,
(ii) einem kombinierten Raffinose- plus Stachyosegehalt im Samen
von weniger als 14,5 μmol/g
und (iii) einem Saccharosegehalt im Samen von größer als 200 μmol/g, wobei
das Verfahren Folgendes umfasst: (a) Kreuzen der Sojabohnenlinie
LR33 oder jedweder Sojabohnenpflanze, die in ihrem Genom ein chimäres Gen
aufweist, umfassend ein Nukleinsäurefragment,
codierend eine myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
der Sojabohne oder das Komplement des Nukleinsäurefragments, das funktionsfähig mit
geeigneten Regulationssequenzen verknüpft ist oder eine Sojabohnenpflanze,
die für
mindestens ein Gen homozygot ist, codierend eine mutierte myo-Inositol-1-phosphat-Synthese
mit verminderter Kapazität
zur Synthese von myo-Inositol-1-phosphat, mit einer elitären Sojabohnenpflanze;
und (b) Auswahl der Pflanzennachkommenschaft der Kreuzung von Schritt
(a), die einen erblichen Phänotyp
von (i) einem Phytinsäuregehalt
des Samens von weniger als 17 μmol/g,
(ii) einem kombinierten Raffinose- plus Stachyosegehalt des Samens
von weniger als 14,5 μmol/g
und (iii) einem Saccharosegehalt des Samens von größer als
200 μmol/g
aufweisen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Sojabohnenproduktes umfassend (a) die Kreuzung einer agronomisch
elitären
Sojabohnenpflanze mit LR33 oder jedweder der hierin vorstehend beschriebenen
Sojabohnenpflanzen; (b) Screening des Samens der aus Schritt (a)
erhaltenen Pflanzennachkommenschaft auf (i) einen Phytinsäuregehalt
des Samens von weniger als 17 μmol/g, (ii)
einen kombinierten Raffinose- plus Stachyosegehalt des Samens von
weniger als 14,5 μmol/g
und (iii) einen Saccharosegehalt des Samens von größer als
200 μmol/g;
und (c) Processing des in Schritt (b) ausgewählten Samens zum Erhalt des
gewünschten
Sojaprotein-Produkts.
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Gegenstand
der Erfindung ist schließlich
ein Verfahren zur Verwendung einer Sojabohnenpflanze, die für mindestens
ein Gen homozygot ist, codierend eine mutierte myo-Inositol-1-phosphat-Synthase,
die eine verminderte Kapazität
zur Synthese von myo-Inositol-1-phosphat aufweist, wobei das Gen
einen erblichen Phänotyp
von (i) einem Phytinsäuregehalt
des Samens von weniger als 17 μmol/g,
(ii) einem kombinierten Raffinose- plus Stachyosegehalt des Samens
von weniger als 14,5 μmol/g
und (iii) einem Saccharosegehalt des Samens von größer als
200 μmol/g
zur Herstellung von Linien der Nachkommenschaft verleiht, wobei
das Verfahren Folgendes umfasst: (a) Kreuzung einer Sojabohnenpflanze,
umfassend eine mutierte myo-Inositol-1-phosphat-Synthase mit verminderter
Kapazität
zur Synthese von myo-Inositol-1-phosphat mit jedwedem Sojabohnen-Elternteil,
das nicht die Mutation umfasst, um einen F1-Hybrid zu ergeben; (b)
Selbstung des F1-Hybrids für
mindestens eine Generation; und (c) Identifizierung der Nachkommenschaft
von Schritt (b), homozygot für
mindestens ein Gen, codierend eine mutierte myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
mit verminderter Kapazität
zur Synthese eines myo-Inositol-1-phosphats, wobei das Gen einen
erblichen Phänotyp
von (i) einem Phytinsäuregehalt
des Samens von weniger als 17 μmol/g,
(ii) einem kombinierten Raffinose- plus Stachyosegehalt des Samens
von weniger als 14,5 μmol/g
und (iii) einem Saccharosegehalt des Samens von größer als
200 μmol/g
verleiht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN UND SEQUENZPROTOKOLLE
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Die
Erfindung kann anhand der Figur und Sequenzprotokolle, die einen
Teil dieser Anmeldung bilden, besser verstanden werden. Die Sequenzprotokolle
enthalten die aus drei Buchstaben bestehenden Codes für Aminosäuren wie
nach 37 C.F.R. 1.822 definiert, die hierin unter Bezugnahme enthalten
sind.
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1. Glucose-Metabolismus zu Phytinsäure, Raffinose
und Stachyose in Sojabohnensamen. Die gemeinsamen Cofaktoren ATP,
ADP, UTP, UDP, Pyrophosphat und anorganisches Phosphat (Pi) sind
nicht gezeigt. Die Enzyme sind anhand von Abkürzungen aufgelistet: Hexokinase
(HK); Phosphoglucoisomerase (PGI); UDP-Glucosepyrophosphorylase
(UDPGPP); UDP-Glucose-4'-Epimerase
(UDPG 4'E)); myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
(MI 1-PS); myo-Inositol-1-Phosphatase (MI 1-Pase); myo-Inositol-1-phosphat-Kinase (MI
1-PK); Galactinol-Synthase (GAS); Saccharose-Synthase (SucS); Raffinose-Synthase
(RS) und Stachyose-Synthase (SS).
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SEQ
ID NO: 1 stellt die 5'-
bis 3'-Nukleotidsequenz
der 1782 Basen der cDNA, codierend die myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
der im Clon p5bmi-1ps vorliegenden Wildtyp-Sojabohne dar.
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SEQ
ID NO: 2 stellt die aus 510 Aminosäuren bestehende Sequenz dar,
die aus dem offenen Leserahmen von SEQ ID NO: 1 abgeleitet wird.
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SEQ
ID NO: 3 stellt die Nukleotidsequenz des stromaufwärtigen (5') Primers dar, der
bei der Isolation der cDNA der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
aus der Sojabohnen-Linie LR33 verwendet wird.
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SEQ
ID NO: 4 stellt die Nukleotidsequenz des stromabwärtigen (3') Primers dar, der
bei der Isolation der cDNA der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
aus der Sojabohnen-Linie LR33 verwendet wird.
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SEQ
ID NO: 5 stellt die Nukleotidsequenz der 1533 Basen von cDNA dar,
codierend myo-Inositol-1-phosphat-Synthase von LR33, die im Clon
LR±33-10
vorliegt.
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SEQ
ID NO: 6 stellt die Sequenz aus 510 Aminosäuren dar, die sich aus dem
offenen Leserahmen in SEQ ID NO: 5 ableitet.
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SEQ
ID NO: 7 stellt die Nukleotidsequenz des stromaufwärtigen (5') Primers dar, der
zur PCR-Amplifikation des Wildtyp-Allels verwendet wird, das myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
aus genomischen DNA-Proben codiert.
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SEQ
ID NO: 8 stellt die Nukleotidsequenz des stromaufwärtigen (5') Primers dar, der
zur PCR-Amplifikation des LR33-Allels verwendet wird, das myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
aus genomischen DNA-Proben codiert.
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BIOLOGISCHE
HINTERLEGUNGEN
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Die
folgenden biologischen Materialien wurden unter den Bedingungen
des Budapester Vertrags bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD 20852, hinterlegt und
tragen die folgenden Zugangsnummern:
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Im
Zusammenhang mit dieser Offenbarung sollen eine Reihe von Begriffen
verwendet werden. Wie hierin verwendet, versteht man unter „Sojabohne" die Spezies Glycine
max, Glycine soja oder jedwede Spezies, die mit Glycine max sexuell
kreuzkompatibel ist. Eine „Linie" stellt eine Gruppe
von Pflanzen von ähnlicher Abstammung
dar, die wenig oder keine genetische Variation zwischen Individuen
für mindestens
ein Merkmal aufweisen. Solche Linien können von einer oder mehr Generationen)
der Selbstbestäubung
und Selektion oder vegetativen Fortpflanzung von einem einzelnen
Elternteil, einschließlich
mittels Gewebs- oder Zellkulturverfahren geschaffen werden. Unter „Mutation" versteht man eine
nachweisbare und erbliche genetische Veränderung (entweder spontan oder
induziert), die nicht durch Segregation oder genetische Rekombination
veranlasst wird. Unter „Mutant" versteht man ein
Individuum oder eine Abstammung von Individuen, die eine Mutation
besitzen. Eine „Population" stellt jedwede Gruppe
von Individuen dar, die sich einen gemeinsamen Gen-Pool teilen.
Erfindungsgemäß schließt dies
M1-, M2-, M3-, M4-, F1- und F2-Populationen ein. Wie hierin verwendet,
stellt eine „M1-Population" die Nachkommenschaft
von Samen (und sich ergebenden Pflanzen) dar, die einem mutagenen
Agens ausgesetzt wurden, während
die „M2-Population" die Nachkommenschaft von
selbstbestäubten
M1-Pflanzen darstellt, die „M3-Population" die Nachkommenschaft
von selbstbestäubten
M2-Pflanzen darstellt und die „M4-Population" die Nachkommenschaft
von selbstbestäubten
M3-Pflanzen darstellt. Wie hierin verwendet, stellt eine „F1-Population" die Nachkommenschaft
dar, die sich aus der Kreuzbestäubung
einer Linie mit einer anderen Linie ergibt. Das hierin zur Erläuterung
einer solchen Kreuzbestäubung
verwendete Format ist „weibliches
Elternteil·männliches
Elternteil". Eine „F2-Population" stellt die Nachkommenschaft
der selbstbestäubten
F1-Pflanzen dar. Eine „F2-abgeleitete
Linie" oder „F2-Linie" stellt eine Linie
dar, die sich aus der Selbstbestäubung
einer individuellen F2-Pflanze ergibt. Eine F2-abgeleitete Linie
kann durch die sich anschließenden
Generationen (F3, F4, F5 usw.) durch wiederholte Selbstbestäubung und
Bulking von Samen aus Pflanzen von der F2-abgeleiteten Linie wiederholt
werden.
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Unter
dem Begriff „Nukleinsäure" versteht man ein
großes
Molekül,
das einsträngig
oder doppelsträngig
sein kann, sich aus Monomeren (Nukleotiden) zusammensetzt, die einen
Zucker, ein Phosphat und entweder ein Purin oder Pyrimidin enthalten.
Ein „Nukleinsäurefragment" stellt eine Fraktion
aus einem bestimmten Nukleinsäuremolekül dar. Unter
einem „Subfragment" versteht man einen
angrenzenden Anteil eines Nukleinsäurefragments, das weniger als
das gesamte Nukleinsäurefragment
umfasst. Unter „komplementär" versteht man die
spezifische Paarung von Purin- und Pyrimidinbasen, die Nukleinsäuren umfassen:
Adeninpaare mit Thymin und Guaninpaare mit Cytosin. Folglich verweist
das „Komplement" eines ersten Nukleinsäurefragments
auf ein zweites Nukleinsäurefragment,
dessen Sequenz von Nukleotiden komplementär zu der ersten Nukleinsäuresequenz
ist.
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In
höheren
Pflanzen stellt die Desoxyribonukleinsäure (DNA) das genetische Material
dar, während
Ribonukleinsäure
(RNA) am Transfer der Information in DNA in Proteine beteiligt ist.
Ein „Genom" stellt den gesamten
Umfang des genetischen Materials dar, das in jeder Zelle eines Organismus
enthalten ist. Unter dem Begriff „Nukleotidsequenz" versteht man die
Sequenz von DNA- oder RNA-Polymeren,
die ein- oder doppelsträngig
sein können,
optional synthetische, nicht natürliche
oder veränderte
Nukleotidbasen enthalten, die zur Inkorporation in DNA- oder RNA-Polymere
fähig sind.
Unter dem Begriff „Oligomer" versteht man kurze
Nukleotidsequenzen, gewöhnlich
bis zu 100 Basen lang. Wie hierin verwendet versteht man unter dem
Begriff „homolog
zu" die Verwandtschaft
zwischen der Nukleotidsequenz von zwei Nukleinsäuremolekülen oder zwischen den Aminosäuresequenzen
von zwei Proteinmolekülen.
Wie vom Fachmann durchaus erkannt werden wird, werden Bestimmungen
einer derartigen Homologie entweder mithilfe der DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung
unter Stringenzbedingungen (Hames und Higgins, Hrsg. (1985) Nucleic
Acid Hybridisation, IRL Press, Oxford, Oxford, GB); oder durch den
Vergleich von Sequenzähnlichkeit
zwischen zwei Nukleinsäuren oder
Proteinen, wie zum Beispiel anhand des Verfahrens von Needleman
et al. (J. Mol. Biol. (1970) 48: 443–453) bereitgestellt. Wie hierin
verwendet, versteht man unter „im
Wesentlichen ähnlichen
Nukleotidsequenzen, die mehr als eine 90%ige Gesamtidentität auf der
Nukleotidebene mit der Codierungsregion der beanspruchten Sequenz,
wie zum Beispiel Gene und Pseudogene, die den Codierungsregionen
entsprechen, aufweisen. Die hierin beschriebenen Nukleinsäurefragmente
schließen
Moleküle
ein, die mögliche
Variationen umfassen, sowohl anthropogen als auch natürlich, wie
zum Beispiel, aber nicht begrenzt auf (a) die, die Basenänderungen
beinhalten, die keine Änderung
in einer codierten Aminosäure
veranlassen oder (b) die Basenänderungen
beinhalten, die eine Aminosäure
verändern,
sich aber nicht auf die funktionellen Eigenschaften des Proteins
auswirken, das durch die DNA-Sequenz codiert ist, (c) die, die sich
von Deletionen, Umordnungen, Amplifikationen, zufälliger oder
kontrollierter Mutagenese des Nukleinsäurefragments ableiten und (d) selbst
gelegentliche Nukleotidsequenzierungsfehler.
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Unter „Gen" versteht man ein
Nukleinsäurefragment,
das ein spezifisches Protein exprimiert, einschließlich Regulationssequenzen,
die der Codierungsregion vorausgehen (5' nicht codierend) und folgen (3' nicht codierend).
Unter einem „nativen" Gen versteht man
ein isoliertes Gen mit seinen wie in der Natur gefundenen eigenen
Regulationssequenzen. Unter einem „chimären" Gen versteht man ein Gen, das heterogene Regulations-
und Codierungssequenzen umfasst, die in der Natur nicht gefunden
werden. Unter einem „endogenen" Gen versteht man
ein natives Gen, das in der Regel in seiner natürlichen Stelle im Genom gefunden und
nicht isoliert wird. Unter einem „Fremdgen" versteht man ein Gen, das in der Regel
nicht im Wirtsorganismus gefunden wird, das aber durch Gentransfer
eingeführt
wird. Unter einem „Pseudogen" versteht man eine genomische
Nukleotidsequenz, die ein funktionelles Enzym nicht codiert.
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Unter „Codierungssequenz" versteht man eine
DNA-Sequenz, die für
ein spezifisches Protein codiert und die nicht codierende Sequenzen
ausschließt.
Sie kann eine „ununterbrochene
Codierungssequenz" konstituieren,
d. h. es mangelt ihr an einem Intron oder sie kann ein oder mehr
Intron(e) einschließen,
die durch entsprechende Spleißverbindungsstellen
gebunden sind. Unter einem „Intron" versteht man eine
Nukleotidsequenz, die im Primärtranskript
transkribiert wurde, das aber durch Spaltung und Religation der
RNA in der Zelle entfernt wird, um die mature mRNA zu schaffen,
die in ein Protein translatiert werden kann.
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Unter „Initiationscodon" und „Terminationscodon" versteht man eine
Einheit aus drei unmittelbar benachbarten Nukleotiden in einer Codierungssequenz,
die die Initiation bzw. Termination der Kette der Proteinsynthese
(mRNA-Translation) spezifiziert. Unter „offenem Leserahmen" versteht man die
Codierungssequenz, die von Intronen zwischen den Initiations- und
Terminationscodons nicht unterbrochen ist, die eine Aminosäuresequenz
codiert.
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Unter „RNA-Transkript" versteht man das
Produkt, das aus der RNA-Polymerase-katalysierten Transkription
einer DNA-Sequenz entsteht. Wenn das RNA-Transkript eine perfekte
Kopie der DNA-Sequenz darstellt, dann wird darauf als das Primärtranskript
verwiesen oder es kann eine RNA-Sequenz darstellen, die sich vom
posttranskriptionalen Processing des Primärtranskripts ableitet, und
es wird dann darauf als die mature RNA verwiesen. Unter „Messenger-RNA
(mRNA)" versteht
man die RNA, die ohne Introne ist und die durch die Zelle in Protein
translatiert werden kann. Unter „cDNA" versteht man eine doppelsträngige DNA,
die sich von mRNA ableitet. Unter „Sense"-RNA versteht man ein RNA-Transkript,
das die mRNA einschließt.
Unter „Antisense"-RNA versteht man
ein RNA-Transkript, das für
den gesamten oder einen Teil eines Target-Primärtranskripts oder der mRNA
komplementär
ist und das die Expression eines Target-Gens durch Interferieren
mit dem Processing, Transport und/oder der Translation seines Primärtranskripts
oder der mRNA blockiert. Die Komplementarität einer Antisense-RNA kann
mit jedwedem Teil des spezifischen Gentranskripts, d. h. an der 5' nicht codierenden
Sequenz, der 3' nicht
codierenden Sequenz, Intronen oder der Codierungssequenz, erfolgen.
Wie hierin verwendet, kann die Antisense-RNA zusätzlich Regionen von Ribozymsequenzen
enthalten, die die Wirksamkeit der Antisense-RNA zum Blockieren
der Genexpression erhöhen.
Unter „Ribozym" versteht man eine
katalytische RNA und schließt
Sequenz-spezifische Endoribonukleasen ein.
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Wie
hierin verwendet, versteht man unter „geeigneten Regulationssequenzen" Nukleotidsequenzen
in nativen oder chimären
Genen, die sich stromaufwärts
(5') in, und/oder
stromabwärts
(3') zu den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren befinden,
die die Expression der erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragmente
kontrollieren.
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Unter „Promotor" versteht man eine
DNA-Sequenz in einem Gen, gewöhnlich
stromaufwärts
(5') zu seiner Codierungssequenz,
die die Expression der Codierungssequenz durch Bereitstellung der Erkennung
für RNA-Polymerase
und andere für
die ordnungsgemäße Transkription
erforderlichen Faktoren, kontrolliert. In artifiziellen DNA-Konstrukten
können
die Promotoren auch zum Transkribieren von Antisense-RNA verwendet werden.
Promotoren können
auch DNA-Sequenzen enthalten, die beim Binden von Proteinfaktoren
beteiligt sind, die die Wirksamkeit der Transkriptionsinitiation
als Response auf physiologische oder entwicklungsbezogene Bedingungen
kontrollieren. Er kann auch Enhancer-Elemente enthalten. Unter einem „Enhancer" versteht man eine
DNA-Sequenz, die die Promotor-Aktivität stimulieren kann. Es kann
sich um ein dem Promotor innewohnendes Element oder um ein heterologes
Element handeln, das zum Enhancing des Spiegels und/oder der Gewebespezifität eines
Promotors beiträgt.
Unter „konstitutiven
Promotoren" versteht
man die, welche die Genexpression in allen Geweben und jederzeit
richten. Unter „gewebespezifischen" oder „entwicklungsspezifischen" Promotoren versteht
man hierin die, welche die Genexpression fast ausschließlich in
spezifische Gewebe, wie zum Beispiel Blätter oder Samen, oder an spezifische
Entwicklungsstufen in einem Gewebe, wie zum Beispiel in der frühen bzw.
späten
Embryogenese, richten. Unter dem Begriff „Expression", wie hierin verwendet,
versteht man die Transkription und stabile Akkumulation der Sense-
(mRNA) oder der Antisense-RNA, die sich von dem/den erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragment(en)
ableiten, die zusammen mit dem Proteinapparat der Zelle zu veränderten
Spiegeln der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase führt. Unter „Antisense-Inhibition" versteht man die
Produktion von Antisense-RNA-Transkripten, die zur Verhinderung
der Expression des Target-Proteins fähig sind. Unter „Überexpression" versteht man die
Produktion eines Genprodukts in transgenen Organismen, die über die
Produktionsspiegel in normalen oder nicht transformierten Organismen
hinausgehen. Unter „Cosuppression" versteht man die
Expression eines Fremdgens, das eine weitgehende Homologie zu einem
endogenen Gen aufweist, das in der Suppression der Expression von
sowohl dem Fremd- als auch endogenen Gen resultiert. Unter „veränderten
Spiegeln" versteht
man die Produktion von (einem) Genprodukten) in transgenen Organismen
in Mengen oder Proportionen, die sich von denen von normalen oder
nicht transformierten Organismen unterscheiden. Gegenstand der Erfindung
sind auch Vektoren, die erfindungsgemäße Nukleotidsequenzen, Wirtszellen,
die mit erfindungsgemäßen Vektoren
genetisch manipuliert sind und die Produktion von erfindungsgemäßen Polypeptiden
durch rekombinante Verfahren einschließen. Unter „Transformation" versteht man hierin
den Transfer eines Fremdgens in das Genom eines Wirtsorganismus
und seine genetisch stabile Vererbung. Unter „fertil" versteht man Pflanzen, die zur sexuellen Fortpflanzung
fähig sind.
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Unter „Raffinose-Sacchariden" versteht man die
Familie von Oligosacchariden mit der allgemeinen Formel O-α-D-Galactopyranosyl-(1→6)n-α-D-glucopyranosyl(1→2)-β-D-fructofuranosid,
worin n = 1 bis 4 darstellt. In Sojabohnensamen versteht man unter
dem Begriff spezifischer die Mitglieder der Familie, die einen (Raffinose)
und zwei (Stachyose) Galactosereste enthalten. Obwohl höhere Galacotsepolymere
bekannt sind (z. B. Verbascose und Ajugose) liegt der Gehalt dieser
höheren
Polymere in Sojabohnen unter dem der Standard-Nachweisverfahren
und trägt
deshalb nicht signifikant zum Gesamt-Raffionose-Saccharidgehalt
bei.
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Unter „Pflanzen" versteht man photosynthetische
Organismen, sowohl eukaryotische als auch prokaryotische, wohingegen
der Begriff „höhere Pflanzen" auf eukaryotische
Pflanzen verweist.
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Gegenstand
der Erfindung sind eine mutierte Form eines Sojabohnengens und Verfahren
zur Verbesserung der Kohlenhydrat- und Phytinsäure-Zusammensetzung von Sojabohnensamen
und sich davon herleitenden Produkten. Gegenstand der Erfindung
sind Beispiele von einem Verfahren zur Identifikation von Mutationen
in diesem Gen und die Verwendung abgeleiteter mutierter Sojabohnenlinien
zur Reduktion des Raffinose-Saccharid- und Phytinsäuregehalts
von Sojabohnensamen. Gegenstand der Erfindung sind auch Verfahren zur
Verwendung der Gen-Silencing-Technologie und der Sojabohnen-Gensequenz
für myo-Inositol-1-phosphat-Synthase,
die erfindungsgemäß zur Reduktion
des Raffinose-Saccharidgehalts in Sojabohnensamen entdeckt wurde.
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Sich
von den erfindungsgemäßen Pflanzen
ableitende Samen exprimieren im Vergleich zu gewerblichen Varietäten einen
verbesserten löslichen
Kohlenhydratgehalt. Die Verbesserungen führen zu einem reduzierten Gesamtraffinose-
plus Stachyosegehalt. Das Kohlenhydratprofil dieser Linien ist dramatisch
unterschiedlich von den Profilen, die in elitären oder Keimplasmalinien gesehen
werden, die in anderen Sojabohnenzuchtprogrammen verwendet oder
durch andere dieser Programme produziert werden.
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Es
werden zwei separate Verfahren zur Produktion der erfindungsgemäßen neuen
Sojabohnengene gelehrt. Der erste Ansatz markiert den ersten erfolgreichen
Versuch zur Induktion einer Mutation, die einen niedrigen Raffinose-
plus Stachyosegehalt verleiht. Dieser Ansatz führte zur Entdeckung von zwei
bedeutenden Genen, von denen eines in dieser Erfindung ausführlicher
beschrieben wird, das zur Entwicklung von Sojabohnenlinien verwendet
werden kann, die im Vergleich zu jedweden zuvor berichteten Linien
(hinsichtlich der Reduktion des kombinierten Raffinose- und Stachyosegehalts) überlegen
sind. Der zweite Ansatz macht sich die erfindungsgemäß gelehrten
Gensequenzen zunutze, die in transgenen Gen-Silencing-Verfahren
zum Erreichen von Ergebnissen angewendet wurden, die denen ähnlich sind,
die durch zufällige
Mutagenese und Screening erhalten werden.
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Die
Anmelder haben initial versucht, mithilfe chemischer Mutagenese
zufällige
Mutationen in das Genom der Wildtyp-Sojabohnen einzuführen. Es
wurde erfindungsgemäß NMU (N-Nitroso-N-methylharnstoff)
als das mutagene Mittel eingesetzt, obwohl andere Mittel, von denen
bekannt ist, dass sie die DNA-Struktur und Sequenz verändern, hätten verwendet
werden können.
Nach der NMU-Behandlung wurden die Sojabohnensamen für mehrere
Generationen gesät
und auf den gewünschten
Phänotyp
gescreent; von primärer
Bedeutung war die Veränderung
des Raffinose-Saccharidgehalts. Das initiale Screening von mutagenisierten
Sojabohnen-Populationen gab zwei Linien, LR33 und LR28, zu erkennen,
die einen niedrigen Raffinose-Saccharidgehalt aufzuweisen schienen
(LR28 wird in der Weltpatentveröffentlichung
WO93/07742 offenbart). Es wurde anhand der Analyse von drei nachfolgenden
Generationen von durch Selbstbefruchtung produzierten LR33 nachgewiesen,
dass der Phänotyp
von LR33 mit niedrigem Raffinose-Saccharid erblich ist (Tabelle
1)
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Der
physiologische Defekt in LR33, der zum einzigartigen, von dieser
Linie aufgewiesenen Phänotyp führt, wurde
mittels Durchführung
einer Reihe von eleganten genetischen und biochemischen Studien
identifiziert und charakterisiert (siehe Beispiel 2, nachstehend).
Es wurde gezeigt, dass der Defekt in LR33 sich genetisch und biochemisch
von der Mutation in LR28 unterschied, die zum Phänotyp dieser Linie mit dem
geringen Stachyosegehalt führt.
Die Mutation in LR33 weist darüber
hinaus eine größere Pleiotrophie
als der Defekt in LR28 auf; die vorliegende Beschreibung weist nach,
dass der LR33-Phänotyp
nicht nur einen reduzierten Raffinose-Saccharidgehalt einschließt, sondern
auch zu Veränderungen
hinsichtlich der Phytinsäure,
des anorganischen Phosphats und der Saccharose-Spiegel im Samen
führt.
Weitere Analysen bestätigten,
dass sich die von LR33 allein herleitende genetische Information
diesen einzigartigen Phänotyp
an die Nachkommenschaft der Sojabohnenlinien verleihen konnte und
dass das mutierte Gen oder die mutierten Gene in LR33 nicht einfach
genetische Modifikanten darstellen, die die phänotypische Expression von sich
von anderen mutierten Sojabohnenlinien ableitenden Genen verstärken.
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Der
durch LR33 und seine Nachkommenschaft nachgewiesene für den erblichen
Phänotyp
verantwortliche spezifische biochemische Defekt wurde identifiziert.
Dies wurde durch Berücksichtigung
der Biosynthese von Raffinose-Sacchariden und der Kontrolle von
Phytinsäure-
und anorganischen Phosphatspiegeln in Sojabohnensamen erreicht.
Basierend auf diesen bekannten biosynthetischen Pfaden, identifizierten
eine Reihe von biochemischen Studien und sich anschließende molekulargenetische
Analysen einen Defekt in LR33-Samen als eine Änderung in der myo-Inositol-1-phosphat-Synthaseaktivität, die zu
einer verminderten Kapazität
bei der Synthese von myo-Inositol-1-phosphat führt.
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Die
Biosynthese von Raffinose und Stachyose wurde recht gut charakterisiert
[siehe Dey, P. M. In: Biochemistry of Storage Carbohydrates in Green
Plants (1985)]. Myo-Inositol-hexaphosphat oder Phytinsäure und
Raffinose-Saccharide teilen sich myo-Inositol als ein gemeinsames
Intermediärprodukt
bei ihrer Synthese [Ishitani, M. et al. The Plant Journal (1996)
9: 537–548].
Beginnend mit Glucose als eine Kohlenstoffquelle ist der Pfad, der
die Synthese von Phytinsäure,
Raffinose und Stachyose in maturierenden Sojabohnensamen beschreibt,
in 1 ersichtlich.
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Durch
die in 1 ersichtlichen Interkonversionen
kann entweder Glucose oder Saccharose das Ausgangsmaterial für den Polyolanteil
von Phytinsäure,
alle die Hexosen, die zum Aufbau von Raffinose und Stachyose beitragen
und der rezyklierte Anteil des Galactose-Donators zur Raffinose-Synthase
und Stachyose-Synthase, myo-Inositol darstellen. Die Endprodukte
dieser Interkonversionen die sich in maturen Wildtyp-Sojabohnensamen
akkumulieren, sind in der Reihenfolge der Prominenz ihrer Peaks
nach Masse, Saccharose, Stachyose, Phytinsäure und Raffinose.
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Die
kommittierte Reaktion der Raffinose-Saccharid-Biosynthese beinhaltet
die Synthese von Galactinol (O-α-D-Galactopyranosyl-(1→1)-myo-inositol)
aus UDP-Galactose und myo-Inositol. Bei dem Enzym, das diese Reaktion
katalysiert, handelt es sich um die Galactinol-Synthase. Die Synthese
von Raffinose und höheren
Homologen in der Raffinose-Saccharid-Familie aus Saccharose wird
durch die Galactosyltransferasen, Raffinose-Synthase und Stachyose-Synthase
katalysiert.
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Die
Kontrolle über
das Verhältnis
dieser Endprodukte kann durch die Veränderung der Umwandlungsrate
bei vielen der Enzym-katalysierten Schritte in 1 beeinflusst
werden. Diese Kontrolle kann durch die Veränderung des Enzymexpressionspiegels
oder durch die Veränderung
der intrinsischen Aktivität
des Enzyms beeinflusst werden. Die sich ergebende Mischung der Endprodukte,
die aus dem modifizierten Pfad stammen, können dann sowohl neue Proportionen
der ursprünglichen
Endprodukte als auch neue Produktmischungen umfassen, die Akkumulationen
von einigen der normalen Intermediärprodukte einschließen. Die
genaue Mischung und Zusammensetzung hängt vom Enzym, dessen Aktivität verändert wurde,
wie auch dem Grad dieser Veränderung
ab.
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Die
Aktivität
der sechs Enzyme myo-Inositol-1-phosphat-Synthase, myo-Inositol-1-Phosphatase, UDP-Glucose-4'-Epimerase, Galactinol-Synthase,
Raffinose-Synthase und Stachyose-Synthase konnte reduziert werden,
um entweder die Raffinose- oder die Stachyose-Synthese ohne Verminderung
des Saccharosegehalts zu vermindern. Von diesen sechs konnte die
Aktivität
der drei Enzyme, die für
die Raffinose- und Stachyose-Synthese einzigartig sind, ohne Verminderung
des Phytinsäuregehalts
vermindert werden. Nur die myo-Inositol-1-phosphat-Synthese scheint
an der Synthese von allen drei Endprodukten beteiligt zu sein und kann
deshalb, wenn seine Aktivität
vermindert ist, die Menge von allen drei Endprodukten simultan ändern.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit zur simultanen Reduktion
des Raffinose-Saccharid-
und Phytinsäuregehalts
und die Steigerung des Gehalts an Saccharose- und anorganischem
Phosphat in Sojabohnensamen durch Reduktion der myo-Inositol-1-phosphat-Synthaseaktivität in den
Zellen von Sojabohnensamen. Die vorliegenden Beispiele beschreiben
die Generierung und Entdeckung einer Mutantenform dieses Enzyms,
worin eine Punktmutation in der Nukleotidsequenz, die dieses Enzym
codiert, in einer Aminosäuresubstitution
resultiert, die wiederum die intrazelluläre Enzymaktivität senkt.
Es ist dem Fachmann bekannt, dass andere Mutationen in der Codierungsregion
für myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
zu verminderter Enzymaktivität
und folglich zum vorliegenden Samen-Phänotyp
führen
können.
Unter Verwendung gut bekannter Verfahren zur heterologen Genexpression
und in vitro-Mutagenese und unter Einsatz der verschiedenen hierin
beschriebenen Enzym-Assays könnte
der Fachmann andere Mutationen in der Codierungsregion der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
identifizieren, die ohne übermäßige Experimentierung
in verminderter Enzymaktivität
resultieren. Diese mutierten myo-Inositol-1-phosphat-Synthasegene
könnten
dann in das Sojabohnen-Genom eingeführt werden (siehe US-Patent
Nr. 5,501,967) und zu den vorliegenden Phänotyp aufweisenden neuen Sojabohnenvarietäten führen.
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Als
Alternative können
die Gen-Silencing-Verfahren, wie zum Beispiel die Antisense-Inhibitions-Technologie (US-Patent
Nr. 5,107,065) und Cosuppression (US-Patent Nr. 5,231,020) zur Reduktion
der Aktivität der
intrazellulären
myo-Inositol-1-phosphat-Synthase in den Zellen von Sojabohnensamen
eingesetzt werden. Die vorliegende Beschreibung lehrt die Sequenz
des Gens, codierend das myo-Inositol-1-phosphat-Synthase-Enzym der
Wildtyp-Sojabohne. Der Fachmann wird ohne weiteres erkennen, wie
er chimäre
Gene, umfassend die gesamte oder einen Teil der Wildtyp-Sequenz
oder weitgehend ähnliche
Sequenzen zur Reduktion der Aktivität der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
in Sojabohnensamen herstellen oder verwenden kann.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung die Identität, Charakterisierung und Manipulation
eines Sojabohnen-Enzyms, das zur Veränderung des Gehalts an Raffinose-Saccharid,
Saccharose, Phytinsäure und
anorganischem Phosphat von Sojabohnensamen und folglich zu wertvollen
und nützlichen
Sojaprodukten führt.
Wie hierin gelehrt, resultiert die Reduktion der Enzymaktivität von myo-Inositol-1-phosphat-Synthase durch
jedwedes von mehreren Mitteln in Sojabohnensamen, die den vorliegenden
Phänotyp
aufweisen.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung ist weiter in den folgenden Beispielen definiert,
in denen, sofern nicht anderweitig angegeben, alle Teile und prozentualen
Anteile in Gewichtsteilen und prozentualen Gewichtsanteilen und
die Grade in Celsius angegeben sind. Es ist zur Kenntnis zu nehmen,
dass diese Beispiele, während
sie die bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen anzeigen, lediglich
anhand der Erläuterung
gegeben sind. Aus der vorstehenden Besprechung und diesen Beispielen
kann ein Fachmann nachprüfen
und kann ohne aus dem Gedanken und dem Umfang davon zu kommen, verschiedene
erfindungsgemäße Änderungen und
Modifikationen vornehmen, um sie für verschiedene Verwendungszwecke
und Bedingungen anzupassen. Die vorliegende Erfindung ist weiter
durch die hinterlegten biologischen Materialien nicht im Umfang
eingeschränkt,
da die hinterlegten Materialien zur Bereitstellung von Erläuterungen
der Materialien, aus denen viele Ausführungsformen hergeleitet werden
können,
beabsichtigt sind. Es ist beabsichtigt, dass alle solche Modifikationen
in den Umfang der anhängenden
Ansprüche
fallen.
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Die üblichen
Verfahren der Molekularbiologie, wie zum Beispiel Bakterientransformation,
Agarosegelelektrophorese von Nukleinsäuren und Polyacrylamid-Elektrophorese
von Proteinen werden anhand der allgemeinen, sie beschreibenden
Begriffe bezeichnet. Nähere
Einzelheiten zur praktischen Ausführung dieser Verfahren, die
dem Fachmann bekannt sind, werden ausführlich in [Sambrook, et al.
(Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage, (1989), Cold
Spring Harbor Laboratory Press] beschrieben. Auf verschiedene in
den experimentellen Manipulationen verwendete Lösungen wird durch ihren Trivialnamen,
wie zum Beispiel „SSC", „SSPE", „Dehnhardt-Lösung" usw. verwiesen.
Die Zusammensetzung dieser Lösungen
kann durch Bezugnahme auf Appendix B von Sambrook, et al. [vorstehend]
gefunden werden.
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BEISPIEL 1
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ENTDECKUNG
EINES SOJABOHNENGENS, DAS EINE VERBESSERTE KOHLENHYDRAT-ZUSAMMENSETZUNG
VERLEIHT ASSAYS AUF DEN RAFFINOSE-SACCHARIDGEHALT
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Die
folgenden Assays wurden zur Analyse der Sojabohnensamen auf den
Raffinose-Saccharidgehalt verwendet.
Vor jeder der analytischen Messungen zur Bestimmung des Raffinose-Saccharidgehalts
wurden die Samen mindestens eine Woche auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von ca. 8% lufttrocknen lassen und dann bei ca. 40 bis 50°C und 40%
relativer Feuchte gelagert. Eigene Messungen der Erfinder von vielen
solchen luftgetrockneten Proben wiesen darauf hin, dass der Feuchtigkeitsgehalt
nicht signifikant von 8% (Bereich 7 bis 10%) variierte, wenn sie
unter diesen Bedingungen gelagert wurden.
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Für jeden
individuellen Raffinose-Saccharid-Assay wurden in der Regel fünf bis zehn
Sojabohnen von einer bestimmten Pflanze in einer Cyclotech 1093
Probenmühle
(Tecator, Box 70 S-26301, Hogans, Schweden) zermahlen, die mit einem
100-Mesh-Sieb zum Erhalt eines Samenpulvers ausgerüstet war,
das dann analysiert wurde. In den meisten Fällen wurde der Raffinose-Saccharidgehalt
für Samen
bestimmt oder von Produkten hergeleitet, die einen „Ist"-Werte-Feuchtigkeitsgehalt
von ca. 8% aufweisen. In diesen Fällen wurden die „Ist"-Werte durch Dividieren
der Messungen mit 0,92 auf eine Trockenbasis (db) umgewandelt. Zum
Vergleich unter bestimmten Linien oder unter bestimmten Sojaproteinprodukten
wurde das zermahlene Samenpulver in einen Umluftofen bei 45°C gebracht,
bis die Proben vor der Analyse ein konstantes Gewicht (0% Feuchtigkeit)
erreichten. Folglich befinden sich alle in dieser Beschreibung berichteten
Raffinose-Saccharid-Messungen, sofern nicht anderweitig angegeben
wird, auf einer allgemeinen Trockenbasis.
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Drei
Assays („enzymatisch", „TLC" und „HPLC") wurden wie nachstehend
beschrieben zur Bestimmung des Raffinose-Saccharidgehalts von Sojabohnensamen
verwendet. Alle drei wurden an Samenpulver durchgeführt, das
sich vom vorstehend erwähnten
Mahlverfahren herleitete.
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Bei
der Vorbereitung für
die „enzymatischen" Assay wurden jeder
Samenprobe nach dem Zermahlen ca. 30 mg des sich ergebenden Pulvers
in Schraubverschlussröhrchen
(13 × 100
mm) abgewogen, und es wurden 1,6 ml Chloroform und 1,4 ml Methanol:Wasser
(4:3, v/v) zugefügt.
Das genaue Pulvergewicht von jeder Probe wurde registriert und zum
Bereinigen der folgenden Assay-Ergebnisse
der Gewichtsunterschiede für Probe
um Probe verwendet. Die Röhrchen
wurden dann verschlossen, in Gestelle gegeben und auf einem Rotationschüttelgerät 60 min
bei 1800 U/min bei Raumtemperatur geschüttelt. Nach der Extraktion
durfte sich der Inhalt der Röhrchen
15 min absetzen. Nach dem Absetzen wurde ein Aliquot von 15 μl der Phase
von Methanol:Wasser in ein Well einer 96-Well-Mikrotiterplatte gegeben
und 20 min bei 45°C
getrocknet. Die getrockneten Wells wurden als Reaktionsgefäße für den gekoppelten „enzymatischen" Assay, der α-Galactosidase
und Galactosedehydrogenase einsetzte, wie zuvor beschrieben, verwendet
[Schiweck und Busching, (1969) Zucker 22: 377–384; Schiweck und Busching,
(1975) Zucker 28: 242–243;
Raffinose-Nachweiskit, Boehringer Mannheim GmbH, Katalog-Nr. 428
167], mit Modifikationen der Assay-Bedingungen. Die Modifikationen
des Assays schlossen die Zugabe von bovinem Serumalbumin (15 mg/ml)
zum Assay und α-Galactosidase-Puffer ein,
wobei die Temperatur und die Zeit der α-Galactosidase-Inkubation 30
min von Raumtemperatur auf 45°C und
die Zeit der Galactosedehydrogenase-Inkubation von 20 min auf 60
min erhöht
wurden und Stachyose anstelle von Raffinose für den α-Galactosidase-Standard verwendet
wurde. Nach der Inkubation wurde die Absorption der Proben bei 340
nm an einem BIO-TEK®, Modell EL340 Mikroplatten-Ablesegerät bestimmt.
Die in den Proben vorliegende α-Galactosidmenge
wurde mittels Vergleich mit bekannten Mengen des Stachyose-Standards
bestimmt. Zur Erleichterung der Analyse von Tausenden von Proben,
wurden die enzymatischen Assays einmal wiederholt. Linien, die im
primären
Assay einen niedrigen Raffinose-Saccharidgehalt aufzuweisen schienen,
wurden anschließend
in Dreifachbestimmung wiederholt, wobei – wenn ausreichend Material verfügbar war – mit dem
zermahlenen Samen begonnen wurde. Linien, deren Zusammensetzung
im zweiten Assay bestätigt
wurde, wurden bis zur Maturität
unter Feldbedingungen gezogen und Samen aus den im Feld gewachsenen
Pflanzen wurden erneut bestimmt. In Fällen, in denen spezifischere
Informationen über
das Raffinose-Saccharid und das Galactinol-Profil erforderlich waren,
wurden Linien mit niedrigem Raffinose-Saccharidgehalt, die anhand
des enzymatischen Assays identifiziert wurden, mithilfe des HPLC-Assays
(nachstehend beschrieben) erneut bestimmt.
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Zur
Erleichterung der raschen Selektion von Keimplasma mit geringem
Raffinose-Saccharid wurde ein Dünnschichtchromatographie-Assay
(„TLC"-Assay) entwickelt.
Für diesen
Assay wurden ca. 60 mg zermahlenes Samenpulver in ein Teströhrchen mit
Schraubverschluss (13 × 100
mm) gegeben, dem 1 ml 4:3 (v/v) Methanol:Wasser und 1 ml Chloroform
zugefügt
wurden. Die Röhrchen
wurden verschlossen, in Gestelle gegeben und auf einem Rotationsschüttelgerät 60 min
bei 25 U/min bei Raumtemperatur gemischt. Nach der Extraktion wurden
die Röhrchen
5 min bei 2100 U/min zentrifugiert. Eine Probe von 4 μl wurde aus
der Schicht von Methanol:Wasser entnommen und auf eine ,Baker' Preadsorbent/Channeled
Silkalgel-DC-Platte mit einer analytischen Schicht von 250 mm gegeben.
Die Proben wurden bei Raumtemperatur trocknen lassen, und die Platte
wurde dann in ein TLC-Gefäß mit einer
Lösung
von Ethylacetat:Isopropanot:20% Essigsäure (in Wasser) von 3:4:4 (v/v/v)
gegeben. Die Lösung
konnte sich in den analytischen Kanälen 10 cm hochsaugen, zu welchem
Zeitpunkt die Platte entfernt und unter einem Abzug luftgetrocknet
wurde. Die Platte wurde dann mit Analin-diphenylamin-Reagens zur
Identifikation der Kohlenhydrate in der Probe besprüht. Dieses
Reagens wurde durch Mischen von 1 ml Anilin mit 100 ml Aceton, 1
g Diphenylamin und 10 ml Phosphorsäure hergestellt. Die Platte
wurde dann zum Trocknen 15 min in einen Ofen von 100°C gegeben
und entfernt und vor dem Ablesen der analytischen Kanäle abkühlen lassen.
Der Stachyose- und Raffinosegehalt in den Sojabohnenproben wurde
durch Vergleich mit dem in reinen Standards gesehenen Elutionsmuster
bestimmt.
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Ein
Hochleistungsanionenaustausch-Chromatographie-/gepulster ampero-metrischer
Assay, auf den hierin als auf den „HPLC"-Assay verwiesen wird, wurde zur Bestimmung
der Gehalts individueller Raffinose-Saccharide (z. B. Stachyose
und Raffinose), Galactinol und zur Bestätigung der Ergebnisse von entweder der
enzymatischen oder TLC-Assays verwendet. Die Bedingungen für das Zermahlen
und die Extraktion des Samens waren mit denen identisch, die für den vorherigen „enzymatischen" Assay verwendet
wurden. Es wurde ein Aliquot von 750 μl der wässrigen Phase entfernt und
unter reduziertem Druck bei 80°C
getrocknet. Das getrocknete Material wurde dann in 2 ml Wasser aufgelöst und 30
sec kräftig
gemischt. Es wurde ein Aliquot von 100 μl entfernt und auf 1 ml mit
Wasser verdünnt.
Die Probe wurde wieder gründlich
gemischt und dann 3 min bei 10 000 × g zentrifugiert. Nach der
Zentrifugation wurde eine Probe von 20 μl auf einer DionexTM PA1-Säule unter
Verwendung von 150 mM NaOH bei 1,3 ml/min bei Raumtemperatur analysiert.
Der DionexTM PAD-Detektor wurde mit E1 =
0,05 V, E2 = 0,60 V und E3 = –0,60
V und einem Ausgangsbereich von 3 mA verwendet. Galactinol, Glucose,
Fructose, Saccharose, Raffinose, Stachyose und Verbascose wurden
alle unter den chromatographischen Bedingungen gut getrennt. Der
Kohlenhydratgehalt der Proben wurde durch Vergleich mit authentischen
Standards bestimmt.
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Die
von den Kohlenhydrat-Analysen erhaltenen Ergebnisse wurden unter
Verwendung der Software SuperANOVA (Abacus Concepts, Inc., 1984
Bonita Avenue, Berkeley, CA 94704) der Varianzanalyse unterzogen.
Wenn angemessen, wurde Fisher's
Protected LSD als der Post-hoc-Test zum Vergleich der Mittelwerte verwendet.
In anderen Vergleichen wurden die Mittelwerte für statistisch signifikant gehalten,
wenn die durch ihre Standardfehler (SEMs) definierten Bereiche nicht überlappten.
In Fällen,
in denen die Mittelwerte des Raffinose-Saccharids mit dem Mittelwert
einer Kontrolllinie verglichen wurden, wurde ein Mittelwert für signifikant niedriger
gehalten als der der Kontrolle, wenn dieser Mittelwert mindestens
drei Standardabweichungen unter dem Mittelwert der Kontrolle lag.
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MUTAGENESE
UND SELEKTION VON MUTANTEN
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Circa
130 000 Samen (22,7 kg) von LR13 (einer Linie, die weitgehend mit
der Williams 82 identisch ist) wurden in 150 l Leitungswasser unter
kontinuierlicher Belüftung
für eine
Dauer von acht Stunden eingeweicht. Belüftung wurde durch Pumpen von
Luft durch ein Standard-Aquarium, in das „Luftsteine" auf den Boden des
Einweichgefäßes gegeben
wurden, erreicht. Imbibierte Samen wurden ablaufen lassen und in
98 l einer Lösung
aus 2,5 mM N-Nitroso-N-methylharnstoff (NMU), gepuffert bei pH 5,5,
mit 0,1 M Phosphatpuffer unter kontinuierlicher Belüftung transferiert.
Die Samen blieben 3 Stunden in der NMU-Lösung und wurden dann einer
Reihe von Spülungen
unterzogen, um den restlichen NMU auszuziehen. Für die erste Spülung wurden
die behandelten Samen 1 min in 45 l Leitungswasser transferiert.
Für die
zweite Spülung
wurden die Samen eine Stunde unter kontinuierlicher Belüftung in
45 l frisches Leitungswasser transferiert. Für die dritte Spülung wurden
die Samen zwei Stunden unter kontinuierlicher Belüftung in
45 l frisches Leitungswasser transferiert. Für die vierte Spülung wurden
die Samen unter kontinuierlicher Belüftung in 45 l frisches Leitungswasser transferiert.
Eine Hälfte
der Samen wurde nach zwei Stunden aus der vierten Spülung entfernt
(Subpopulation 1), während
die andere Hälfte
der Samen nach fünf
Stunden aus der vierten Spülung
entfernt wurde (Subpopulation 2). Nach der Entfernung aus der vierten
Spülung
wurde exogenes Wasser von den Samen ablaufen lassen, und sie wurden
auf Kartonstücken
zum Abtrocknen für
eine Stunde in der Sonne ausgebreitet. Die imbibierten M1-Samen wurden dann
in Reihen, 46 cm auseinander, bei einer Dichte von ca. 14 Samen
pro ft in den Reihen und einer Tiefe von 2,5 cm im Feld gepflanzt
(Isabela, Puerto Rico, USA).
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Zwei
aus M2-Samen bestehende Pools (aus den Subpopulationen 1 und 2)
wurden in großer
Menge aus den M1-Pflanzen geerntet. Circa 40 000 M2-Samen aus der
Subpopulation 1 und 52 000 M2-Samen aus der Subpopulation 2 wurden
in Isabela, Puerto Rico, USA, gepflanzt. In jeder Subpopulation
wurden fünf
Schoten von jeweils 3 000 M2-Pflanzen geerntet und gesammelt („bulked"), um eine Bulk-M3-Samenpopulation
zu erhalten. Die M3-Bulks wurden bei Isabela, Puerto Rico gepflanzt.
Bei Maturität
wurden Samen aus 5000 M3-Pflanzen zum Erhalt von 5000 M3:4-Linien
von jeder Subpopulation individuell geerntet.
-
Während des
Winters von 1991 wurden insgesamt mindestens 8 000 M3:4-Linien zum
Messen des Gehalts an Raffinose-Sacchariden unter Verwendung des
vorstehend beschriebenen enzymatischen Verfahrens gescreent. Beim
initialen Screening wurden zwei Linien mit verminderten Gesamtraffinose-Sacchariden identifiziert,
die sich in einer zweiten, selbstbefruchteten Generation erblich
erwiesen. Eine von diesen als L33 bezeichneten Linien wies im Vergleich
zu elitären
Sojabohnen-Kultivaren, die als Kontrollen in der gleichen Umgebung
gezogen wurden, reduzierte Stachyose- wie auch Raffinosespiegel
auf. Im Vergleich zu den durchschnittlichen Werten für drei elitäre Kultivare,
die in der gleichen Umgebung gezogen wurden, war der Stachyosegehalt
von LR33 statistisch signifikant geringer. Der lösliche Kohlenhydratgehalt von „bulked" Samen, die von selbstbefruchteten
Linien geerntet wurden, die sich von LR33 für drei Generationen ableiteten,
ist in Tabelle 1 ersichtlich. TABELLE
1
(Alle
Werte sind in μmol
g–1)
-
Die
sich anschließenden
Linien (1ST-83, 2ST-88 und 3ST-101) leiteten sich alle durch Selbstbestäubung von
LR33 her. Jede dieser Linien wies einen niedrigeren Stachyosegehalt
als die Kontrolllinien auf.
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BEISPIEL 2
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IDENTIFIKATION DES FÜR DEN PHÄNOTYP VON
LR33 MIT NIEDRIGEM RAFFINOSE-SACCHARIDGEHALT
VERANTWORTLICHEN PHYSIOLOGISCHEN DEFEKTS GENETISCHE KREUZUNGEN UNTER VERWENDUNG
VON LR33 ALS EIN ELTERNTEIL MIT NIEDRIGEM RAFFINOSE-SACCHARIDGEHALT
-
In
einer Bemühung
um die weitere Reduktion des Gesamtraffinose-Saccharidgehalts von
Sojabohnensamen wurden genetische Kreuzungen zwischen LR33 und LR28
vorgenommen. Linie LR28 wird in der Weltpatentveröffentlichung
WO93/07742 beschrieben. Es wurde, um es kurz zu fassen, in einem
Screening-Verfahren auch eine Linie mit kombinierter niedriger Raffinose
plus Stachyose entdeckt, die der in Beispiel 1 beschriebenen sehr ähnlich ist.
Der geringe Raffinose- und Stachyosegehalt ist von einer Generation
zur nächsten
konsistent. Außerdem
ist der Galactinolgehalt der maturen Samen von Linie LR28 und Linien,
die sich von ihrer Kreuzung mit anderen Eltern ableiten, im Vergleich
zu Wildtyp-Sojabohnensamen
erheblich erhöht.
-
F1-Pflanzen
von der Kreuzung von LR33 und L28 wurden gezogen und selbstbestäubt, um
die segregierende F2-Nachkommenschaft zu produzieren. Samen von
sich von LR28 herleitenden Linien, elitäre Kultivare und die segregierende
Population, die sich aus der Kreuzung von LR28 und LR33 ergibt,
wurden in der gleichen Umgebung gepflanzt. F2:3-Samen wurden von
jeder F2-Pflanze geerntet und unter Verwendung des vorstehend beschriebenen
enzymatischen Assays auf den α-Galactosidgehalt
gescreent. Selektionen von α-Galactosid
mit niedrigem Gehalt aus dem vorläufigen Screening wurden zum
Erhalt vollständiger
Raffinose-Saccharid-Profile dem HPLC-Assay zugeführt. Kohlenhydrat-Profile aus
den typischen Linien, die auf einen niedrigen Gesamt-α-Galactosidgehalt
ausgewählt
wurden, sind in Tabelle 2 ersichtlich. TABELLE
2
(Alle
Werte sind in μmol
g–1)
-
5ST-1441,
5ST-1434 und 5ST-1309 leiteten sich alle von der Kreuzung von LR33
mit LR28 her. Während
die Linie 5ST-1441 dem LR33-Elternteil sehr ähnlich ist, weisen die Linien
5ST-1434 und 5ST-1309 überraschenderweise
einen viel niedrigeren Raffinose- und Stachyosegehalt als eine der
beiden Elternlinien auf und enthalten nicht den für die Linie
LR28 charakteristischen erhöhten
Galactinolspiegel.
-
IN VITRO-ASSAY DER AKTIVITÄT VON ENZMMEN
IM RAFFINOSE-SACCHARID-PFAD
-
In
den angelegten Studien zum Auffinden der Ursache des unerwarteten
Raffinose-, Stachyose- und Galactinol-Phänotyps,
der in einigen sich von der Kreuzung von LR33 mit LR28 herleitenden
Linien beobachtet wurde, wurden mehrere Enzymaktivitäten und
Metabolit-Pools in Sojabohnensamen gemessen, die knapp vor dem physiologisch
maturen Stadium während
der Periode der schnellen Raffinose-Saccharid-Biosynthese geerntet wurden.
Die Samen wurden aus den Schoten entfernt, die gerade begonnen hatten,
gelb zu werden. Samen aus diesen Schoten, die auch ihre grüne Farbe
verloren oder gerade begannen, selbst gelb zu werden, wurden zum
Assay auf die letzten drei Enzyme in der Raffinose-Saccharid-Biosynthese
gewählt
(siehe 1).
-
Die
Samen wurden aus den Schoten entfernt, zum Erhalt des Frischgewichts
gewogen, dann in einem Mörser
in zehn Volumina 50 mM HEPES-NaOH-Puffer, pH 7, der auch in 2-Mercaptoethanol
5 mM war, zermahlen. Die zermahlenen Proben wurden 10 min bei 10
000 × g
zentrifugiert, und der Überstand
wurde mittels einer Passage durch Sephadex G-25, die im Zermahlpuffer äquilibriert
wurde, entsalzt.
-
Für den Assay
der Galactinol-Synthase wurden 10 μl des entsalzten Extraktes 90 μl des HEPES-Puffer,
pH 7, zugefügt,
der auch 20 mM in myo-Inositol, 10 mM in Dithiolthreitol, 1 mM in
MnCl2 und 1 mM in UDP-[14C]-Galactose
(1,25 μCi μmol–1)
war. Das Assay-Gemisch wurde 10 min bei 25°C inkubiert, dann durch Zufügen von
400 μl Ethanol
gestoppt. Zu den gestoppten Reaktionen wurden 200 μl Dowex AG-1 × 8 Anionenaustauschharz
(BioRAD) zugefügt,
und das Gemisch wurde 25 min geschüttelt. Das Harz wurde durch Zentrifugation
entfernt und der Überstand
wurde zur Szintillationszählung
verwendet. Die nicht anionische Radioaktivität wurde als ein Maß der Galactinol-Synthese
genommen.
-
Für den Assay
der Raffinose-Synthase und Stachyose-Synthase wurden 50 μl des entsalzten
Extrakts 50 μl
des 25 mM HEPES-Puffers bei pH 7 zugefügt, der auch 10 mM in Dithiothreitol,
10 mM in Galactinol und 40 mM in Saccharose für den Assay der Raffinose-Synthase
oder 40 mM in Raffinose für
den Assay der Stachyose-Synthase war. Nach 1-stündiger Inkubation bei 25°C wurden
die Reaktionen durch das Zufügen
von 40 μl
Ethanol gestoppt und dann zum Präzipitieren
der Proteine 1 min in ein kochendes Wasserbad gegeben. Die Reaktionsgemische
wurden zum Klären
zentrifugiert, der Überstand
wurde durch ein Filter von 0,22 Mikron gegeben und dann unter Vakuum
auf trockenen Zustand reduziert. Der Rückstand wurde wieder in 0,5
ml Wasser aufgelöst
und 20 μl
wurden aus dem Dionex HPLC-System, wie vorstehend für die Quantifizierung
von Raffinose und Stachyose beschrieben, getrennt. Die Ergebnisse
eines unter Verwendung von Samen durchgeführten Experiments, die von
im Feld gewachsenen Pflanzen im August 1994 geerntet wurden, sind
in Tabelle 3 ersichtlich.
-
-
Von
den drei zur Raffinose- und Stachyose-Synthese kommittierten Enzymen
zeigt nur die Raffinose-Synthase eine deutliche Abnahme der Aktivität in den
mutierten Linien mit niedrigem Raffinose-Saccharidgehalt im Vergleich mit dem
Wildtyp. Eine Mutation, die eine verminderte Aktivität der Raffinose-Synthase herbeiführt, ist
mit der Position des Enzyms im biosynthetischen Pfad und der Akkumulation
von Galactinol, das in Linien beobachtet wurde, welche nur LR28
als Quelle des Phänotyps
mit dem geringen Raffinose-Saccharidgehalt tragen, konsistent. Galactinol
und Saccharose sind die beiden Substrate für die Raffinose-Synthase, und
beide Metaboliten akkumulieren in LR28 enthaltende Linien (siehe 1 und Tabelle 2).
-
Trotz
der erhaltenen niedrigeren Stachyose-, Raffinose- und Galactinol-Spiegel,
wenn die LR33-Linien mit LR28 gekreuzt wurden, handelt es sich bei
der durch die LR28-Mutation verliehene reduzierte Raffinose-Synthase-Aktivität um die
einzige veränderte
Aktivität.
Während
es sich bei der verminderten Aktivität der Galactinol-Synthase um
einen wahrscheinlichen Kandidaten für die Läsion in der LR33-Linie aufgrund
des verminderten Galactinolgehalts, der durch die Mutation bei Kombination
mit LR28 verliehen wurde, zu handeln schien, liegt in der gemessenen
in vitro-Aktivität
dieses Enzyms keine Verminderung vor.
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ASSAY DES FREIEN MYO-INOSITOLGEHALTS
VON MATURIERENDEN SOJABOHNENSAMEN
-
Während bei
der Kreuzung von LR33 mit LR28 keine Verminderung der Galactinol-Synthase
in vitro vorlag, wurde die Möglichkeit,
dass die in vivo-Aktivität
von Galactinol-Synthase in maturierenden Samen von sich von LR33
ableitenden Linien durch die Verfügbarkeit eines seiner Substrate
begrenzt ist, geprüft.
Die Bereitstellung von UDP-Galactose zur Galactinol-Synthase könnte durch
Mutationen in der UDP-Glucose-4'-Epimerase
vermindert sein und die Bereitstellung von myo-Inositol könnte durch
die Mutation, die entweder ihre Synthese bewirkt oder die spezifische
Phosphatase, die die freie Inositolform produziert, begrenzt sein (1). Der myo-Inositol-Pool wurde durch
Testen auf den freien Gesamt-myo-Inositolgehalt im Wildtyp-Samen
und sich von LR33 ableitenden Samen geprüft. Drei Sojabohnenlinien,
ein Wildtyp-Kultivar A2872 und zwei sich von LR33 × LR28 ableitende
Linien, 5ST-1434 und 5ST-1309 wurden in einem Phytotron unter 16-h-Tagen
mit einem Tag/Nacht-Temperaturregime
von 30°C/22°C gezogen.
Die Samen wurden aus den Schoten genommen, die gerade begannen,
gelb zu werden und selbst von einem sehr hellen Grün nach Gelb umschlugen.
Drei Samen von jeder Linie wurden in 8 ml 80%igem Ethanol zermahlen.
Das Gemisch wurde 15 min bei 12 000 × g zentrifugiert und der Überstand
in eine 50 ml fassende Flasche dekantiert. Die Extraktion wurde
zweimal wiederholt und die Überstände kombiniert.
Die kombinierten Überstände wurden
unter einem Vakuum bei 40°C
auf trockenen Zustand reduziert und die Rückstände in 1 ml Wasser aufgelöst. Die
wieder aufgelösten
Extrakte wurden anhand der Passage durch 3 ml Mischbettionenaustauschharz
(BioRad AG501 × 8)
deionisiert und der Durchfluss plus 4 ml des Wachswassers wurden
wieder auf Trockene reduziert. Der Rückstand wurde wieder in 500 μl Wasser
aufgelöst,
und ein Aliquot von 70 μl
wurde mittels HPLC auf einer Zorbax-Aminosäule (DuPont) eluiert bei 1
ml min–1 mit
70% Acetonitril, getrennt. Zucker im Säuleneluat wurden durch den
Differenzialrefraktionsindex nachgewiesen. Die Trennung von Standardgemischen
aus Saccharose und myo-Inositol zeigten, dass Inositol später auflief
und nur teilweise von der Saccharose getrennt wurde. Zur Analyse
der Samenextrakte wurden nach dem Saccharose-Peak 1 ml Eluat zur
Reinjektion auf dem in Beispiel 1 beschriebenen Dionex PAD-System
eingeschlossen. Im Dionex-System lief myo-Inositol ziemlich vor
der Saccharose auf und konnte sauber von der die Zorbax Aminosäulenfraktion
kontaminierenden Saccharose getrennt werden. Im Vergleich zu externen
Standards von myo-Inositol enthielten die 5-μl-Injektion der Linie 2872 des
Wildtyps 3,2 nmol myo-Inositol, während 5-μl-Injektionen von 5ST-1434 und
5ST-1309 0,39 bzw. 0,23 nmol enthielten.
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Zur
weiteren Charakterisierung des Unterschieds des Gehalts an freiem
myo-Inositol des Wildtyps und sich von LR33 herleitenden Samen wurde
ein zweites Experiment durchgeführt.
Sieben einzelne Samen aus einer zweiten Kontrollinie (2242) und
aus der sich von der LR33 herleitenden Linie 5ST-1434 wurden gemäß der vorstehend
beschriebenen Maturitätskriterien
geerntet. Die Samen wurden individuell gewogen, in 1,5 ml fassende
Mikrofugenröhrchen
gegeben, mit einem Spatel zerdrückt,
auf Trockeneis gefroren und lyophilisiert. Der Trockenrückstand
wurde gewogen und 1 ml 80%iges Methanol, das 1 μmol Trehalose enthielt, wurde
zugefügt,
um als ein myo-Inositol-Retentionsmarker auf der Zorbax-Aminosäule und
als ein interner Standard zu wirken. Das Extraktionsmedium wurde
1 h bei 60°C
erhitzt, erneut mit einem kleinen Mörser im Mikrofugenröhrchen zermahlen
und zum Pelletieren des unlöslichen
Materials zentrifugiert. Der Überstand
wurde an ein zweites Mikrofugenröhrchen
transferiert, das ca. 100 μl
Mischbettharz enthielt, das Gemisch wurde kurz geschüttelt und
20 μl der
Lösung über dem
Harz wurden entfernt und unter Vakuum bis zum trockenen Zustand gebracht.
Der Rückstand
wurde erneut in 110 μl
Gesamtvolumen aufgelöst
und 55 μl
wurden, wie vorstehend beschrieben, auf den Zorbax-Aminosäulendurchlauf
injiziert. Der Trehalose-Peak wurde eingeschlossen und 20 μl der Säulenfraktion
wurden auf das Dionex-System reinjiziert. Der myo-Inositol-Peak
wurde durch Vergleich mit dem internen Trehalose-Standard quantifiziert.
Der Mittelwert ± Standardabweichung
für den myo-Inositolgehalt
des Wildtyps betrug 2,18 ± 0,98 μmol (g Trockengewicht)–1,
während
die 5ST-1434-Samen 0,77 ± 0,32 μmol (g Trockengewicht)–1 enthielten.
Beide Experimente wiesen darauf hin, dass Samen, die die LR33-Mutation
tragen, während
der Periode der schnellen Raffinose-Saccharid-Synthese weniger myo-Inositol
enthalten. In keinem der beiden Experimente war der Gesamt-myo-Inositol-Pool
vollkommen abwesend. Solche Experimente können jedoch nur den Gesamtsamen-Pool
der Metaboliten messen, und myo-Inositol weist andere Schicksale
auf, die seine Verwendung durch die Galactinol-Synthase weiter einschränken könnten (3).
-
WIRKUNG VON MYO-INOSITOL-PERFUSION
AUF DIE IN VIVO-MARKIERUNG VON RAFFINOSE-SACCHARIDEN
-
Um
sicherzustellen, ob die beobachtete Verminderung des Gehalts an
freiem myo-Inositol des sich von Samen herleitenden LR33 die Ursache
des verminderten Raffinose-Saccharidgehalts bei der Maturität darstellen
könnte
oder nicht, wurden während
der Durchführung
von Fütterungsstudien
Gewebeschnitte angefertigt. Jeweils vier Samen aus der Wildtyp-Linie
2242 und von der LR33 abgeleiteten Linie 5ST-1434 wurden anhand
des vorstehend beschriebenen Maturitätskriteriums geerntet. Die
Samenhüllen
wurden entfernt und die Kotyledonen in 5 mM Kaliumphosphat-Puffer
bei pH 5,5 gespült,
dann in ca. 1 mm messende Schnitte geschnitten und wieder mit Puffer
gespült.
Die Gewebeschnitte wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde
in Kaliumphosphatpuffer eingetaucht und die zweite Gruppe wurde
in den Kaliumphosphatpuffer, enthaltend 50 mM myo-Inositol eingetaucht.
Die Gewebeschnitte wurden Vakuuminfiltriert und 30 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Nach der Vorinkubationsperiode wurde jeder Gruppe 5 μCi 14C-Glucose zugefügt und das Gewebe wurde wieder
Vakuum-infiltriert. Aus jeder Gruppe wurden 2 h und 8 h nach Zufügen der
markierten Glucose zehn Gewebsschnitte entnommen. Die Gewebeschnitte
wurden in ein tariertes 1,5 ml fassendes Mikrofugenröhrchen gegeben,
um das Frischgewicht zu erhalten, und in 300 μl 80%igem Methanol zermahlen. Die
Röhrchen
wurden zentrifugiert, der Überstand
wurde in ein zweites Röhrchen
entfernt, die Extraktion wurde weitere zwei Male wiederholt und
die Überstände wurden
kombiniert. Die kombinierten Überstände wurden unter
Vakuum zum trockenen Zustand reduziert, in 50% Acetonitril wieder
aufgelöst
und auf dem Zorbax Amino-HPLC-System getrennt. Die Fraktionen wurden
zur Szintillationszählung
in 15-Sekunden-Intervallen durch die Region des Chromatogramms,
enthaltend Glucose, Saccharose, Raffinose und Galactinol und in
1-Minuten-Intervallen durch die Region, enthaltend Stachyose, gesammelt.
Die radioaktiven Fraktionen, die den Zucker-Standardpeaks entsprachen,
wurden zur Analyse gruppiert. Die Ergebnisse werden als Prozent
der Radiomarkierung in den vier Zuckern des Produkts in Tabelle
4 ausgedrückt.
-
-
Sowohl
Wildtyp- als auch 5ST-1434-Gewebeschnitte wandeln die Markierung
von zugefügter 14C-Glucose
in Saccharose und dann in Galactinol, Raffinose und Stachyose um.
Ohne das Zufügen
von exogenem myo-Inositol wandelt die Linie, enthaltend die LR33-Mutation
(5ST-1434), im Vergleich zur Wildtyp-Linie (58,9% nach 8 h) sehr
wenig Markierung in die Raffinose-Saccharide (20,5% nach 8 h) um.
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Beide
Genotypen sprechen auf exogenes myo-Inositol durch Umwandlung von
mehr der an die Raffinose-Saccharid-Zucker
bereitgestellten Markierung an. Mit dem Zufügen von myo-Inositol werden
die beiden Genotypen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, die bereitgestellte
Markierung zuerst in Galactinol und dann in Raffinose und Stachyose
umzuwandeln, im Wesentlichen gleich. Die Umwandlungsrate wird im
Vergleich zur nicht infundierten Kontrolle selbst in der Wildtyp-Linie
erhöht.
-
Es
scheint, dass die Bereitstellung von myo-Inositol an Galactinol-Synthase
immer eine Begrenzung für
die Rate darstellt, bei der Raffinose und Stachyose synthetisiert
werden können.
Das Vorliegen der LR33-Mutation macht diese Begrenzung viel größer.
-
Das
Markierungsmuster ist insofern überraschend,
dass keine Ansammlung der Markierung in Galactinol auftritt, wie
man es erwarten würde,
wenn die LR28-Mutation in der Raffinose-Synthase bei der Verlangsamung
des Flusses durch diesen Schritt in den kombinierten Mutantenlinien
noch wirksam wäre.
Während erwartet
werden kann, dass das Zufügen
von myo-Inositol den Fluss durch die Galactinol-Synthase an Galactinol erhöht, sollte
sich die Markierung dort aufgrund der verminderten Aktivität der Raffinose-Synthase
akkumuliert haben. Die Abwesenheit dieser Akkumulation stellt entweder
die Wirksamkeit oder die Anwesenheit der LR28-Mutation in dieser
Linie in Frage.
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EINFLUSS DER LR33-MUTATION
AUF DIE PHYTINSÄURE
IM SAMEN UND DIE ANORGANISCHEN PHOSPHATSPIEGEL
-
Die
vorstehenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die LR33-Mutation
vor dem freien myo-Inositol im in 1 gezeigten
Pfad befindet. Zur weiteren Begrenzung des möglichen Ortes der Mutation
wurden andere Metaboliten in diesem Anteil des Pfades gemessen.
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Da
Sojabohnensamen Phytinsäure
bei Spiegeln von 20 bis 30 μmol
g–1 bei
Maturität
enthalten und da 50 bis 70% des Gesamtsamenphosphats in Phytinsäure enthalten
ist [Raboy et al, (1984) Crop Science 24: 431–434], schien es möglich zu
sein, dass sich auf die myo-Inositol-Synthese auswirkende Mutationen
sich auch auf die Spiegel der Phytinsäure- und des anorganischen
Phosphats im Samen auswirken könnten.
Die Phytinsäure-
und anorganischen Phosphatspiegel in drei Sojabohnenlinien des Wildtyps
und drei Linien, die die LR33-Mutation enthalten, wurden in Trockensamen
durch eine Modifikation des von Raboy [vorstehend] beschriebenen
Verfahrens bestimmt. Circa zwanzig Samen von jeder Linie wurden
in einer kleinen Prallmühle zermahlen
und 100 mg des sich ergebenden Pulvers wurden in ein 15 ml fassendes
Schraubverschlussröhrchen
abgewogen. 5 ml 0,4 N HCl mit 0,7 M Na2SO4 wurden dem Pulver zugefügt und das Gemisch wurde über Nacht
auf einer Schaukelplattform geschüttelt. Die Röhrchen wurden
bei 3900 × g
15 min zentrifugiert und 2 ml des Überstandes wurden in ein zweites
Glasröhrchen
entfernt. Zwei ml Wasser und 1 ml 15 mM FeCl2 wurden
zugefügt
und die Röhrchen
wurden 20 min in einem kochenden Wasserbad erhitzt. Die Röhrchen wurden wie
vorstehend zur Präzipitation
des Eisen:Phytinsäure-Komplexes zentifugiert
und der Überstand
wurde verworfen. Die Pellets wurden in 2 ml 0,2 N HCl resuspendiert
und 10 min im kochenden Wasserbad erhitzt. Das Präzipitat
wurde wieder durch Zentrifugation entfernt und in 2 ml 5 mM EDTA
resuspendiert.
-
15 μl der EDTA-Suspension
wurden zur feuchten Veraschung zum Erhalt von Phytinsäure-Phosphat genommen.
Zu jedem Röhrchen,
enthaltend das Aliquot von 15 μl,
wurden 10 μl
einer 10%igen Lösung
aus Calciumnitrat zugefügt.
Das Wasser wurde verdampfen lassen und der Rückstand wurde in einer Flamme
erhitzt, bis im Röhrchen
weiße
Asche zurückblieb.
Die Asche wurde in 0,3 ml 0,5 N HCl aufgelöst und 20 bis 30 min bei 90°C erhitzt.
Saures Molybdat-Reagens (0,7 ml 0,36% Ammoniummolybdat und 1,42%
Ascorbinsäure in
0,86 N Schwefelsäure)
wurden zugefügt
und die Farbe konnte sich während
1 h vor dem Ablesen bei 820 nm entwickeln.
-
Anorganisches
Phosphat wurde durch Zufügen
von 0,3 ml 0,5 N HCl und 0,7 ml des Phosphat-Farbreagens zu Aliquoten zu entweder
20 ml oder 40 ml des initialen Extrakts von 5 ml bestimmt. Zur gleichen
Zeit wurden auch Kaliumphosphat-Standards entwickelt. Das Experiment
wurde dreimal wiederholt und die Ergebnisse sind in Tabelle 5 ersichtlich.
-
-
Die
LR33-Mutation verursacht auch eine Verminderung des Phytinsäurespiegels
im Samen (ausgedrückt
als Phosphat in der Phytinsäurefraktion)
von ca. dem 2fachen mit einer gleichzeitigen Steigerung des anorganischen
Phosphatgehalts im Samen von ca. dem 15- bis 25fachen in Abhängigkeit
vom genetischen Hintergrund, in dem die Mutation enthalten ist.
Basierend auf dem Pfad in 1 werden
der verminderte Phytinsäuregehalt
zusammen mit dem gesteigerten freien myo-Inositolgehalt am wahrscheinlichsten
von einer Mutation verursacht, welche die Aktivität der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
vermindert.
-
Die
genaue Ursache der Steigerung des anorganischen Phosphatgehaltes
ist nicht bekannt, es wurde jedoch seit langem angenommen, dass
die Phytinsäure
als eine Phosphatspeicherform in Samen und anderen Teilen der Pflanze
funktioniert. Es ist möglich,
dass wenn die bevorzugte Speicherplattform (myo-Inositol) nicht verfügbar ist,
eintretendes anorganisches Phosphat keinem anderen bedeutenden Schicksal
unterliegt und sich einfach akkumuliert.
-
BEISPIEL 3
-
IDENTIFIKATION DES SAMEN-PHÄNOTYPS DER
HOMOZYGOTEN LR33-LINIE
-
Es
wurden mehrere zusätzliche
Sojabohnenlinien auf anorganisches Phosphat im Samen analysiert. Es
wurden 100 mg zermahlener Samen mit 1 ml heißem Wasser extrahiert und zum
Entfernen der unlöslichen Masse
zentrifugiert. Der Überstand
wurde mit 100 μl
Methylenchlorid zur Entfernung des Lipidmaterials extrahiert und
der Rest des wässrigen
Extrakts wurde auf 10% mit Trichloressigsäure hergestellt. Die Lösung wurde zur
Entfernung des Proteins zentrifugiert und 5 μl des Überstandes wurden wie in Beispiel
2 beschrieben auf anorganisches Phosphat analysiert. In Tabelle
6 sind die Ergebnisse von diesen Assays ersichtlich.
-
-
Alle
die Linien, welche die LR28-Mutation allein enthalten, weisen anorganische
Phosphatspiegel auf, die mit den Wildtyp-Kontrollen vergleichbar
sind. Linie 5ST-1441 leitete sich von LR33 (Beispiel 2 vorstehend) ab
und weist die mittelgradige Stachyose-Reduktion auf, die ursprünglich mit
der Mutation assoziiert war. 5ST-1441 weist nur einen geringgradig
erhöhten
anorganischen Phosphatgehalt auf. Trotz der Tatsache, dass keines
der beiden Elternteile hoch an anorganischem Phosphat ist, weisen
all die sich von der Kreuzung von LR33 mit LR28 ableitenden Linien
erheblich erhöhte
anorganische Phosphatspiegel auf.
-
Der
Phänotyp
der Linie 5ST-1441 des intermediären
anorganischen Phosphats, der nur die LR33-Mutation enthält, war
unerwartet. Dies kann darauf hinweisen, dass sowohl die LR28- als
auch die LR33-Mutation anwesend sein müssen, um den Phänotyp mit
der niedrigen Phytinsäure/dem
hohen anorganischen Phosphat zu produzieren. Wenn jedoch die beiden
Mutationen faktisch in den strukturellen Genen, codierend die beiden Aktivitäten, die
vermindert zu sein scheinen, vorliegen, sind sie im Stoffwechselpfad
nicht auf eine Weise miteinander verwandt, die eine Additivwirkung
auf die Änderung
der Phytinsäuresynthese
vorschlagen würde. Wenn
sich die Mutation in LR33 entweder auf die freie oder Gesamt-myo-Inositol-Produktion
auswirkt, sollte sie allein für
den Phänotyp
der niedrigen Phytinsäure-
und den sich ergebenden hohen Phosphatgehalt verantwortlich sein.
-
Eine
alternative Erklärung
könnte
darin bestehen, dass die Linie 5ST-1441 nicht homozygot für die LR33-Mutation
ist, und dass die Analyse des Bulk-Samens nur den durchschnittlichen
Phänotyp
für den
Wildtyp, den homozygoten Mutanten und heterozygoten Samen ergibt.
Zur Prüfung
dieser Möglichkeit
wurden 13 einzelne Samen aus der Bulk-Probe von 5ST-1441-Samen gewogen,
zermahlen und mit heißem
Wasser extrahiert. Protein wurde nicht präzipitiert und das anorganische
Phosphat wurde wie zuvor gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
7 ersichtlich.
-
-
Die
mit den Buchstaben d, j und l versehenen Samen weisen ca. um das
3fache mehr anorganisches Phosphat auf als die übrigen zehn analysierten Samen.
Das Verhältnis
nähert
sich dem von einer segregierten Population von Samen erwarteten,
worin der mutierte Phänotyp
mit hohem anorganischem Phosphatgehalt rezessiv ist und auf die
Wirkung eines einzelnen Gens zurückzuführen ist.
Zur Prüfung
dieser Hypothese wurden 20 Samen aus der Bulk-Probe von 5ST-1441
6 h in Wasser bei Raumtemperatur imbibiert. Überschüssiges Wasser wurde weggetupft
und eine Probe der Kotyledonen am Ende, das sich am weitesten von
der embryonischen Achse entfernt befindet, wurde abgeschnitten.
Die Gewebestücke
wurden gewogen, in 1,5 ml fassende Mikrofugenröhrchen gegeben und in ausreichend
70%igem Methanol zermahlen, um 10 mg Frischgewicht pro 100 μl extrahiertem
Volumen zu geben. Im Überstand
nach dem Zentrifugieren vorhandenes Phosphat wurde wie vorstehend
beschrieben gemessen und die Ergebnisse sind in Tabelle 8 ersichtlich.
-
-
Samen
4, 7, 11, 16 und 20 wurden in einem Phytotron in Töpfe gepflanzt.
Samen 7, 11, 16 und 20 überlebten
und wurden bis zur Maturität
unter den in Beispiel 2 beschriebenen Wachstumsbedingungen gezogen. Bulk-Samen
aus den maturen Pflanzen und zwei Wildtyp-Kontrollen (A2872) wurden
nach dem Trocknen geerntet und 20 Samen von jeder Pflanze wurden
lose zur Analyse von löslichen
Kohlenhydraten und Phytinsäure
unter Verwendung der in Beispielen 1 und 2 beschriebenen Verfahren
zermahlen. Der Gesamtphytinsäuregehalt
im Samen wurde als der (Phytinsäure-Phosphatgehalt)/6
berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 ersichtlich.
-
-
Während der
lösliche
Kohlenhydrat-Phänotyp
der aus dem Samen Nummer 7 (LR33-7) gezogenen Pflanze der sehr ähnlich ist,
die der LR33-Mutation wie in Tabelle 1 gezeigt zugeschrieben wird,
weisen die anderen Pflanzen viel niedrigere Spiegel der Raffinose-Saccharide
und viel höhere
Saccharose-Spiegel auf. Diese Spiegel des löslichen Kohlenhydrats sind
sehr ähnlich
denen des Phänotyps,
der einigen Pflanzen in der Mutantenkombination LR28 × LR33 in
Tabelle 2 zugeschrieben wird. Die wahrscheinlichste Erklärung für diese
Diskrepanz ist die, dass der analysierte Bulk-Samen, um die Daten
in Tabelle 1 zu geben, von Pflanzen kamen, die für die LR33-Mutation anstelle
der Pflanzen, die für
die Mutation homozygot sind, segregieren. Wenn Pflanzen, die für die Mutation
homozygot sind, ausgewählt
werden, wie dies im Falle von Pflanzen 11, 16 und 20 in diesem Beispiel
getan wurde, wird der echte homozygote Samen-Phänotyp beobachtet. Die vorherige
Annahme, dass sowohl die LR28- als auch die LR33-Mutationen zur
Produktion der Kombination von niedriger Raffinose, Stachyose und
Galactinol vorhanden sein mussten, war inkorrekt. Während Linien,
die homozygot für
die LR33-Mutation sind, nicht von der Selbstung der ursprünglich identifizierten
Mutantenlinie erhalten wurden, wurden sie von Segreganten erhalten,
die sich aus der Kreuzung von dieser Linie mit LR28 ergaben. Während einige
der Nachkommenschaft von der Kreuzung möglicherweise beide Mutationen
enthalten, ist der Phänotyp
von der LR33-Mutation dem gegenüber
dominant, der aus der LR28-Mutation entsteht. Diese Dominanz stammt
primär
aus der Stelle der LR33-Mutation stromaufwärts im Kohlenstoffstrom von
der LR28-Mutation (siehe 1 und Beispiel
2).
-
Der
Grund, dass der homozygote LR33-Phänotyp schwer zu erreichen blieb,
kann auf Keimungsprobleme zurückzuführen sein,
denen mit der ursprünglichen
Mutantenlinie begegnet wurde. Unter Bulk-Feldsegregationsbedingungen
könnte
der Verlust von 25% (die Fraktion, die für die Mutation homozygot gewesen wäre) des
gepflanzten Samens aus der Selbstung von LR33 versäumt worden
sein. Geerntete Pflanzen von der Bulk-Population wären dann
an Homozygoten depletiert worden, aber das mutierende Gen würde im heterozygoten
Zustand in der Population beibehalten. Wir vermuten, dass Auskreuzen
zu einem genetischen Hintergrund, das dienlicher ist, um LR33-Homorygoten
zu erlauben, unter Feldbedingungen aufzulaufen, die Erholung des
Homozygoten ermöglichte.
Dass die initialen Auskreuzungen zu Linien, die eine andere Mutation im
biosynthetischen Pfad des Raffinose-Saccharids trugen, erfolgten,
war gegenüber
der ursprünglichen
Absicht der Kreuzung zufällig
und weder für
den überlegenen
Phänotyp
noch für
das verbesserte Auflaufen im Feld ursprünglich wesentlich.
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Die
LR33-Mutation ist folglich zur Produktion von Sojabohnenpflanzen
in der Lage, die Samen mit weniger als 5 μmol Stachyose pro Gramm Samen,
weniger als 20 μmol
Raffinose pro Gramm Samen, mehr als 200 μmol Saccharose pro Gramm Samen
und weniger als 10 μmol
Phytinsäure-Phosphat
pro Gramm Samen produzieren.
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BEISPIEL 4
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GEHALT AN LÖSLICHEM
KOHLENHYDRAT UND PHYTINSÄURE
EINER SOJABOHNENLINIE, ENTHALTEND DIE LR33-MUTATION
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Die
Linien LR33 und L28 mit niedrigem Raffinose-Saccharid wurden gekreuzt
und segregierende F2-Pflanzen wurden auf niedrige Spiegel von Raffinose,
Stachyose und Galactinol im Samen der F2-Pflanzen mittels des in
Beispiel 1 beschriebenen HPLC-Assays ausgewählt. Sich von dieser Kreuzung
ableitende ausgewählte
Linien wurden dann zu elitären
Kultivar-Eltern gekreuzt und die Nachkommenschaft dieser Kreuzungen
wurden in der F2-Generation durch das gleiche Verfahren ausgewählt. Unter
diesen Linien, die niedrige Raffinose-Saccharid-Spiegel enthalten,
wurden mehrere zum Advancement basierend auf den agronomischen Merkmalen
der vegetativen Pflanze gewählt.
Eine derartige Linie, bezeichnet als 4E76, wurde anschließend zu
einem anderen elitären
Sojabohnen-Kultivar testgekreuzt, und einzelne Samen aus der sich
aus dieser Kreuzung herleitenden geselbsteten F1-Pflanze wurden
auf lösliche
Kohlenhydrate und auf den anorganischen Phosphatgehalt analysiert.
Die Samen fielen in zwei Klassen, diejenigen mit sehr niedrigen
anorganischen Phosphat- und Wildtyp-Spiegeln von Raffinose plus
Stachyose und eine kleinere Klasse von Samen mit erhöhten Spiegeln
von anorganischem Phosphat und sehr niedrigen Spiegeln von Raffinose
plus Stachyose. Das Verhältnis
dieser beiden Klassen kam dem Verhältnis von 3:1 sehr nahe, das
von der rezessiven LR33-Mutation erwartet wird. Es lag kein Hinweis
für eine
Segregation von LR28 vor, bei dem es sich um eine andere Mutation
handelt, die sich auf die Raffinose-Saccharide, die in der ursprünglichen
Kreuzung vorlagen, auswirkte. Linie 4E76 stellte folglich die LR33-Mutation
in einem ausgewählten
elitären
Kultivar-Hintergrund dar. Diese Linie wurde in insgesamt neun Umgebungen über zwei
Jahre zusammen mit ausgewählten
elitären Kontrolllinien
für die
Kohlenhydratanalyse gezogen. Ein begrenzterer Probenset aus drei
Umgebungen wurde auf den Phytinsäuregehalt
analysiert. Die Kohlenhydrat-Daten sind in Tabelle 10 ersichtlich
und die Phytinsäure-Daten
in Tabelle 11.
-
-
-
Im
Vergleich zu elitären
Sojabohnen-Kultivaren, die für
gewerbliche Sojabohnen typisch sind, ist die sich von LR33 ableitende
Linie bezogen auf die Masse des Gesamtraffinose-Saccharids pro Gramm
Samengewicht um das 8- bis 9fache niedriger. Die Masse von Phytinsäure ist
auch um ca. 40% vermindert.
-
Im
Vergleich zu elitären
Sojabohnen-Kultivaren, waren die sich von LR33 herleitenden Linien
bezogen auf die Masse von sowohl Raffinose als auch Stachyose niedriger.
Während
der Raffinosegehalt nur geringgradig niedriger als die in elitären Linien
gesehenen Werte ist, ist der Stachyosegehalt sehr erheblich reduziert. Es
ist bekannt, dass die nachteilige Wirkung des Raffinose-Saccharid-Gehalts
der Sojabohne auf die Energieverwertungseffizienz, wenn Sojabohnenmehl
an monogastrische Tiere verfüttert
wird, auf die schlechte Verdaulichkeit der α-Galactosid-Bindung zurückzuführen ist.
Demzufolge stellt eine Verminderung des kombinierten Raffinose-
plus Stachyosegehalts eine angemessene Maßnahme zur erhöhten Verdaulichkeit
dar. Diese Messung kann faktisch die Wirkung des vorliegenden Phänotyps sogar
unterschätzen,
da Stachyose zwei Mole der α-Galactosid-Bindung
pro Mol Zucker enthält.
-
Es
ist bekannt, dass der absolute Raffinose-Saccharid-Gehalt von maturen
Sojabohnen als Antwort auf Umweltfaktoren variiert. Die Wirkung
der Mutation, die in sich von LR33 herleitenden Linien anwesend
ist, ist von ausreichender Größe, um den
kombinierten Raffinose- plus Stachyose-Gehalt dieser Linien unter
14,5 μmol/g
Samengewicht abzusenken und sollte immer weit unterhalb dem in der
gleichen Umgebung gezogenen Sojabohnen des Wildtyps bleiben.
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Es
ist auch bekannt, dass der Phytinsäuregehalt von maturen Sojabohnensamen
als Antwort auf Umweltfaktoren, primär aufgrund der Variationsgrade
des im Boden verfügbaren
Phosphats, variiert. Nochmals, die in sich von LR33 ableitenden
Linien vorliegende Mutation erhält
einen Gesamtphytinsäuregehalt
im Samen von unter 17 μmol/g über alle
Wachstumsumgebungen hinweg aufrecht.
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BEISPIEL 5
-
MOLEKULARE IDENTIFIKATION
DER LR33-MUTATION
-
Der
Hinweis aus der Analyse von Metaboliten in den sich von LR33 ableitenden
und in Beispiel 2 ersichtlichen Linien deuten stark darauf hin,
dass die LR33-Mutation zu einer Abnahme der Fähigkeit des Samens zum Produzieren
von myo-Inositol führt.
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In
Pflanzen ebenso wie in anderen Organismen wird myo-Inositol einzig
und allein über
einen Pfad produziert, der mit der Umwandlung von Glucose-6-phosphat
in myo-Inositol-1-phosphat in einer durch myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
katalysierten Reaktion beginnt und mit der Hydrolyse des 1-Phosphats durch
eine spezifische myo-Inositol-phosphat-Phosphatase endet (siehe 1; Loews, F. A. In: Inositol Metabolism
in Plants (1990) Wiley-Liss, New York, S. 13–19). Da die Phytinsäure als
ihren wahrscheinlichen Präkursor
myo-Inositol-1-phosphat besitzt und da der Spiegel der Phytinsäure durch
die LR33-Mutation abnimmt, waren das Gen und das Genprodukt für die myo-Inositol-phosphat-Synthase
sowohl in Wildtyp- als auch LR33-mutierten Pflanzen charakterisiert.
-
cDNA-CLONIERUNG DER MYO-INOSITOL-1-PHOSPHAT-SYNTHASE
DER WILDTYP-SOJABOHNE
-
Eine
cDNA-Bibliothek wurde wie folgt hergestellt. Sojabohnenembryos (jeweils
ca. 50 mg Frischgewicht) wurden aus ihren Schoten entfernt und in
flüssigem
Stickstoff gefroren. Die gefrorenen Embryos wurden in Anwesenheit
von flüssigem
Stickstoff zu einem feinen Pulver zermahlen und dann durch Homogenisation im
Polytron extrahiert und zur Anreicherung auf Gesamt-RNA anhand des
Verfahrens von Chirgwin et al. ((1979) Biochemistry 18: 5294–5299) fraktioniert.
-
Die
Nukleinsäurefraktion
wurde auf Poly-A+-RNA durch Leiten der Gesamt-RNA
durch eine Oligo-dT-Cellulosesäule
und Eluieren der Poly-A+-RNA mit Salz wie
von Goodman et al. ((1979) Meth. Enzymol. 68: 75–90) beschrieben. cDNA wurde
aus der gereinigten Poly-A+-RNA unter Verwendung
des cDNA-Synthesesystems (Bethesda Research Laboratory, Gaithersburg,
MD) und nach den Anleitungen des Herstellers synthetisiert. Die
sich ergebende doppelsträngige
DNA wurde durch Eco-RI-DNA-Methylase (Promega) vor dem Füllen in
ihre Enden mit T4-DNA-Polymerase (Bethesda Research Laboratory)
und stumpf-endiger Ligation an phosphorylierte Eco-RI-Linkers unter
Verwendung von T4-DNA-Ligase (Pharmacia) methyliert. Die doppelsträngige DNA
wurde mit Eco-RI-Enzym aufgeschlossen, mittels der Passage durch
eine Gelfiltrationssäule (Sepharose
CL-4B) von überschüssigen Linkers
getrennt und an den Lambda-ZAP-Vektor (Stratagene) gemäß den Anleitungen
des Herstellers ligiert. Die ligierte DNA wurde unter Verwendung
des GigapackTM-Packung-Extrakts (Stratagene)
gemäß den Anleitungen
des Herstellers in den Phagen gepackt. Die sich ergebende cDNA-Bibliothek
wurde nach den Anleitungen von Stratagene amplifiziert und bei –80°C gelagert.
-
Die
cDNA-Phagen-Bibliothek wurde nach den Anleitungen im Handbuch zum
Lambda-ZAP-Clonierungskit
(Stratagene) zum Infizieren von Zellen von E. coli XL1 verwendet
und es wurden insgesamt ca. 300 000 Plaque-bildende Einheiten auf
sechs Petrischalen (150 mm Durchmesser) ausplattiert.
-
Es
wurden zweifache Lifts von den Platten auf Nitrocellulose-Filter
(Schleicher & Schüll, Keene,
NH) vorgenommen. Die Filter wurden in 25 ml Hybridisierungspuffer,
bestehend aus 6 × SSPE,
5 × Denhardt-Lösung, 0,5%
SDS, 5% Dextransulfat und 0,1 mg/ml denaturierter Lachsspermien-DNA
(Sigma Chemical Co.) 2 h bei 60°C
vorhybridisiert.
-
Die
blockierten Filter wurden dann an eine radiomarkierte Sonde, hergestellt
aus einer cDNA von Arabidopsis thaliana hybridisiert, die dann als
eine myo-Inositol-1-phosphat-Synthase durch Homologie zur myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
der Hefe identifiziert wurde [Johnson, M. A. (1994) Plant Physiol.
105: 1023–1024].
Der Arabidopsis-Clon wurde vom Arabidopsis Biological Resource Center,
DNA Stock Center, 1060 Cannack Road, Columbus, OH 43210-1002, Clon-Nummer
181C18T7113E9T7 erhalten. Das cDNA-Insert von 1,2 kB wurde aus der
Vektor-DNA mittels Aufschluss mit Sal I und Not I, gefolgt von Agarosegel-Reinigung
des DNA-Fragments entfernt. Das gereinigte Fragment wurde mit [32P]-dCTP mit einem Zufallsprimer-Markierungskit
markiert (Bethesda Research Laboratory). Die Filter wurden über Nacht
unter den gleichen Bedingungen, wie sie für die Vorhybridisierung beschrieben
wurden, hybridisieren lassen. Überschüssiger Radiomarker
wurde in 0,6 × SSC,
enthaltend 0,1% SDS aus den Filtern gewaschen. Zwei Waschgänge von
jeweils ca. 10 min in 0,2 × SSC,
0,1% SDS bei 60°C
wurden dann appliziert, um nicht spezifisch gebundene Marker zu
entfernen, und die Filter wurden zur Belichtung eines fotografischen
Films in einer Exposition über
Nacht verwendet. Es wurden ca. 200 positive Signale beobachtet.
Sechs wurden durch Exzision des Bereichs um das Signal herum gereinigt,
der Phage erneut plattiert und wie vorstehend erneut gescreent.
Es wurden zwei Clone zu Phagmiden exzidiert und zur Infektion von
E. coli verwendet, um unter Verwendung der vom Hersteller beschriebenen
Protokolle Plasmidclone zu erhalten (Stratagene). Von den beiden
Clonen wurde ein als p5bmi-1-ps bezeichneter unter Verwendung der
Methodologie und der Ausrüstung
von Applied Biological Instruments sequenziert. Die Nukleotidsequenz
des cDNA-Inserts in p5bmi-1-ps wird in SEQ ID NO: 1 gezeigt und
die abgeleitete Aminosäuresequenz
durch diese Sequenz in SEQ ID NO: 2 codiert.
-
cDNA-CLONIERUNG VON MYO-INOSITOL-1-PHOSPHAT-SYNTHASE
AUS IMMATUREN SAMEN VON LR33-SOJABOHNEN
-
Samen
aus den mit 11, 16 und 20 nummerierten und in Beispiel 3 beschriebenen
LR33-Pflanzen (siehe Tabelle 8) wurden zu ca. 50% durch die Samenfüllperiode
geerntet, aus der Schote entfernt und gefroren bei –80°C gelagert.
Zur mRNA-Isolation wurden 2 g des gefrorenen Samens aus der „bulked" Samenpopulation
in flüssigem
Stickstoff in einem Mörser
zermahlen.
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Das
gefrorene Pulver wurde wieder in 10 ml Total-RNA-Extraktionspuffer,
der aus 10 mM Tris-HCl, pH 9, 10 mM EDTA, 0,5% CTAB (Cetyltrimethylammoniumbromid),
0,8 M NaCl, 1% 2-Mercaptoethanol und 2% Polyvinylpyrrolidon bestand,
zermahlen. Das Wasser für
alle Reagenzien wurde 30 min mit 0,05% Diethylpyrocarbamat behandelt
und dann autoklaviert. Die Gewebeaufschlämmung wurde in ein 15 ml Polypropylenröhrchen transferiert
und 15 min bei 5 500 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wurde durch Miracloth (Calbiochem) in ein zweites Polypropylenröhrchen passieren
lassen und es wurden 0,3 Volumen Chloroform zugefügt. Die Phasen
wurden durch Zentrifugation 10 min bei 5 500 × g getrennt und die obere
Phase in ein anderes Polypropylenröhrchen transferiert, dem 1,5
Volumen 10 mM Tris-HCl, pH 9, 10 mM EDTA, 0,5% CTAB und 0,1% 2-Mercaptoethanol
zugefügt
wurden. Nach 30-minütiger
Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Nukleinsäuren durch
Zentrifugation 20 min bei 5500 × g
präzipitiert.
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Die
Nukleinsäuren
wurden erneut in 0,4 ml 1 M NaCl, enthaltend 0,1% 2-Mercaptoethanol
aufgelöst. Nach
der Extraktion mit einem Volumen von 1:1 Phenol:Chloroform wurden
die Nukleinsäuren
mit zwei Volumen Ethanol präzipitiert.
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mRNA
wurde aus dieser Nukleinsäurefraktion
unter Verwendung des mRNA-Reinigungskits von Pharmacia gereinigt.
Circa 12 μg
mRNA wurden erhalten. 13 ng der polyadenylierten mRNA wurden als
Matrize zur Amplifikation von Oligo-dT unter Verwendung eines GeneAmp® RNA-PCR-Kits
(Perkin Elmer Cetus, Teile Nr. N808-0017) verwendet. Die reverse
Transkriptase-Reaktion wurde 30 min bei 42°C laufen lassen. Für die PCR-Amplifikation
wurde VentTM DNA-Polymerase (New England
Biolabs) für
die DNA-Polymerase substituiert, die vom Kit-Hersteller geliefert
wurde, und es wurden zusätzliche
2 μl 100
mM Magnesiumsulfat zu jeder 100-μl-Reaktion
zugefügt.
Der 5'-Primer wies
die in SEQ ID NO: 3 gezeigte Sequenz auf und besteht aus Basen 57
bis 77 in SEQ ID NO: 1 mit den zusätzlichen Basen 5'-GGGAATTCCATATG-3', die zugefügt werden, um
eine Nde I-Stelle im Primer mit acht zusätzlichen 5'-Basen zu codieren, um die Restriktionsenzymaktivität gegen
die Sequenz zu verstärken.
-
Der
3'-Primer wies die
in SEQ ID NO: 4 gezeigte Sequenz auf und besteht aus dem reversen
Komplement von Basen 1566 bis 1586 in SEQ ID NO: 1 mit den zusätzlichen
Basen 5'-AAGGAAAAAAGCGGCCGC-3', die zugefügt wurden,
um eine Not I-Stellen im Primer und zehn zusätzliche Basen bereitzustellen,
um den Restriktionsaufschluss zu verstärken. Die PCR-Reaktion wurde
35 Zyklen bei einer Annealing-Temperatur von 52°C und einer Verlängerungszeit
von 1,5 min laufen lassen. Es wurde ein Produkt aus ca. 1550 Basenpaaren
erhalten und mittels Passage durch ein Amicon 50 Mikrofugenfilter,
gefolgt von der Extraktion mit einem gleichen Volumen von 1:1 Phenol:Chloroform,
Extraktion der oberen Schicht der Phenol:Chloroform-Trennung mit
einem Volumen Chloroform und Präzipitation
mit Ethanol, gereinigt. 5 μg
des sich ergebenden reinen PCR-Produktes wurde über Nacht bei 37°C mit Nde
I wie auch Not I aufgeschlossen. Der Restriktionsenzym-Aufschluss
wurde anhand des vorstehend beschriebenen Extraktionsverfahrens
mit Phenot:Chloroform deproteinisiert und in 2 g pET24aT7-Expressionsvektor
(Novogen) ligiert, der auch mit Nde I und Not I aufgeschlossen und
mit alkalischer Phosphatase aus dem Darm von Kälbern zur Hydrolyse der terminalen
Phosphate behandelt wurde. Das Ligationsgemisch wurde zur Transformation
elektrokompetenter Zellen von E. coli DH 10B verwendet, und es wurden
Transformanten durch Züchten
auf Platten, enthaltend 30 mg l–1 Kanamycin,
ausgewählt.
Es wurden 18 Einzelkolonien von der Transformationsplatte entnommen
und in 100 μl
steriles Wasser gegeben. 40 μl
der Zellmischung wurden als die DNA-Matrize in einem PCR-Reaktionslauf
mit TagTM Polymerase (Perkin Elmer) unter
Verwendung der Primer und PCR-Bedingungen, die initial zur Isolation
des cDNA-Inserts verwendet wurden, verwendet. Sechs Kolonien dienten
als Matrize zur Amplifikation eines Produkts der richtigen Größe. Die übrigen 60 μl der Zellmischung
aus diesen Clonen wurden in einer Kultur über Nacht gezüchtet, und
aus jedem Clon wurden Plasmid-DNA-Präparate hergestellt. Das gereinigte
Plasmid von jedem der sechs Clone wurde zur Transformation von elektrokompetenetn
Zellen von E. coli DE 3 verwendet.
-
FUNKTIONELLE EXPRESSION
DER MYO-INOSITOL-1-PHOSPHAT-SYNTHASE AUS DEN WILDTYP- UND LR33-SOJABOHNEN
IN E. COLI
-
Die
myo-Inositol-1-phosphat-Synthase der Wildtyp-Sojabohne wurde durch
PCR-Amplifikation von p5bmi-1-ps unter Verwendung der Primer in
SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 und die vorstehend für das Clonieren
der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase von LR33 aus der reversen transkribierten
mRNA beschriebenen PCR-Amplifikation und das Clonierungsprotokoll
in den pET24aT7-Expressionsvektor platziert. In diesem Fall wurden
Plasmid-Präparationen
aus neun DH 10B-Clonen, von denen gezeigt wurde, dass sie Plasmid
mit dem cDNA-Insert enthalten, gepoolt und zur Transformation von
elektrokompetenten Zellen von E. coli DE 3 verwendet.
-
Kanamycin-resistente
Kolonien wurden ausgewählt
und sechs wurden zur Inokulation von Übernachtkulturen gewählt. Die Übernachtkulturen
wurden bei 30°C
in LB-Medium mit 30 mg l–1 Kanamycin gezüchtet, wurden
um das 2fache mit frischem Medium verdünnt, erlaubt, für 1 h wieder
zu wachsen, und durch Zufügen von
Isopropyl-thiogalactosid zu einer 1 mM Endkonzentration induziert.
-
Die
Zellen wurden nach 3 h durch Zentrifugation geerntet und in 50 μl 50 mM Tris-HCl
bei pH 8,0, enthaltend 0,1 mM DTT und 0,2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
resuspendiert. Eine kleine Menge 1 mm großer Glasperlen wurden zugefügt und das
Gemisch wurde dreimal für
ca. fünf
Sekunden, jedes Mal mit einem Mikrosonden-Sonicator beschallt. Das
Gemisch wurde zentrifugiert und die Proteinkonzentration des Überstandes
wurde bestimmt. 1 μg
Protein aus der löslichen
Fraktion von jeder Clon-Kultur wurde mithilfe von SDS-PAGE getrennt.
Kulturen, die eine zusätzliche
Proteinbande von ca. 60 kD bezogen auf die Masse produzierten, wurden
für den
Aktivitätsassay
gewählt.
-
Für den Assay
wurde [13P]-Glucose-6-phosphat durch die
Hexokinase-katalysierte Phosphorylierung von Glucose unter Verwendung
von [33P]-γ-ATP als der Phosphat-Donator
hergestellt. Nach 30 min bei Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung
durch eine SEP-PAC C18-Säule
(Millipore Corp., Milford, MA) laufen lassen, die zuerst mit 80%
Methanol und dann Wasser gewaschen wurde. Der Säulendurchlauf zusammen mit zusätzlichen
0,5 ml wurde gesammelt und durch eine SEP-PAC SAX-Säule laufen
lassen, die dann mit 1 ml 80%igem Methanol gewaschen wurde. Das
[33P]-Glucose-6-phosphat wurde mit 2 ml 0,02 N HCl in
80% Methanol eluiert. 40 μl
1 M Tris-Base wurde zugefügt
und das Methanol wurde unter Vakuum entfernt. Die Konzentration
von Glucose-6-phosphat der restlichen Lösung wurde durch seine Umwandlung
in 6-Phosphoglucuronsäure
durch Glucose-6-phosphat-dehydrogenase bestimmt. Das in der Reaktion
produzierte NADPH wurde durch Absorption bei 340 nm quantifiziert.
-
10 μl der Zellextrakte
wurden 30 min bei 37°C
in 100 μl
Reaktionen, bei denen es sich um 2 mM in Glucose-6-phosphat (57
334 dpm Gesamt-33P), 0,1 mM in NAD und 15
mM in Ammoniumacetat handelt. Die Reaktionen wurden auf 90°C zum Präzipitieren
des Proteins erhitzt und zum Klären
zentrifugiert. 47 μl
des Überstandes
wurden auf eine DionexTM PA-1-Säule gegeben,
die bei 0,9 ml min–1 mit 0,1 N NaOH und
0,1 N Natriumacetat lief. Standards aus myo-Inositol-1-phosphat
eluierten von 8 bis 10 min nach der Injektion und 1-min-Fraktionen
der getrennten Reaktionsmischungen wurden über diesen Zeitbereich zur
Szintillationszählung
entnommen. Die Radioaktivität
in den Peak-Fraktionen wurde zum Erhalt der Umwandlung von Glucose-6-phosphat
in myo-Inositol-1-phosphat summiert und die Ergebnisse für eine Kontrollkultur
von E. coli DE 3, enthaltend einen leeren pET24aT7-Vektor und zwei
Clone, enthaltend die cDNA der myo-inositol-1-phosphat-Synthase
sind in Tabelle 12 ersichtlich.
-
-
In
dem wie gelaufenen Assay verwendeten beide cDNA-enthaltende Clone
im Wesentlichen das gesamte verfügbare
Substrat und waren deshalb um mehr als das 35fache aktiver als die
Kontrolllinie. Das myo-Inositol-1-phosphat-Synthase-Gen der Sojabohne
ist deshalb zur Produktion eines funktionellen Enzyms in E. coli
in der Lage.
-
Der
Clon Nummer 1 der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase der Wildtyp-Sojabohne
(Soja-Clon1) und drei Clone der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
von LR33 wurden zur wie vorstehend beschriebenen Proteinexpression
gezüchtet.
5 μg des
Proteins aus dem löslichen
Zellextrakt aus jedem Clon wurden mithilfe von SDS-PAGE getrennt.
LR33-Clon Nummer 10 (LR33-10) produzierte ein lösliches Protein von 60 kD in
weitgehend der gleichen Fülle
wie der Wildtyp-Clon Nummer 1. 4 μg
Protein aus jedem der beiden Extrakte wurde auf myo-Inositol-1-phosphat-Synthase-Aktivität mittels
des vorstehend beschriebenen Verfahrens unter Verwendung einer 100 μl Reaktion,
die aus 3 μm
in NAD und 90 μm
in Glucose-6-phosphat bestand, bestimmt. Die spezifische Aktivität der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
des Wildtyps betrug unter diesen Bedingungen 1,5 nmol min–1 mg
Protein–1,
während
die spezifische Aktivität
der sich von LR33 abgeleiteten myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
0,16 nmol min–1 mg
Protein–1 betrug.
-
NUKLEOTIDSEQUENZ DER cDNA,
CODIEREND DIE MYO-INOSITOL-1-PHOSPHAT-SYNTHASE VON LR33
-
Die
Nukleotidsequenz des cDNA-Inserts in Clon LR33-10 (enthaltend das
Nukleinsäurefragment,
codierend die myo-Inositol-1-phosphat-Synthase von LR33) wurde unter
Verwendung des Stammes von E. coli DH 10 dieses Clons als die Plasmidquelle
und der DNA-Sequenzierung wie für
den Wildtyp-Clon beschrieben bestimmt. Die Nukleotidsequenz wird
in SEQ ID NO: 5 und die abgeleitete Aminosäuresequenz wurde aus dem offenen
Leserahmen von diesem Clon in SEQ ID NO: 6 erhalten. SEQ ID NO:
5 unterscheidet sich durch die Änderung
eines einzelnen Basenpaars von G zu T im codierenden Strang an der
Basennummer 1241 von SEQ ID NO: 1. Die Änderung führt zu einer Änderung
der Aminosäurenummer
396 von Lysin in der Wildtyp-Sequenz (SEQ ID NO: 2) zu Asparagin
in der Aminosäuresequenz
von LR33 (SEQ ID NO: 6).
-
Zur
Bestätigung,
dass sich die Basenänderung
mehr aus einer Änderung
im LR33-Genom als einem PCR-generierten Fehler ergab, der während des
Clonierens der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase von LR33 aufgetreten
sein könnte,
wurden zwei PCR-Primer-Sets vorbereitet. Der Wildtyp-Primer (SEQ
ID NO: 7) und der LR33-Primer (SEQ ID NO: 8) wurden zum Amplifizieren
der genomischen DNA verwendet, die aus trockenen Samen des Sojabohnen-Kultivars
A2872 und aus der Sojabohnenlinie LR33, Clonnummer 16 hergestellt wurde
(siehe Tabelle 8). Der in SEQ ID NO: 4 beschriebene PCR-Primer wurde
als der allgemeine Antisense-Strang-Primer verwendet. Bei Annealingtemperaturen
von 62°C
oder 64°C
und 35 Zyklen Annealing und Verlängerung
produzierte nur der Wildtyp-Primer ein PCR-Produkt, wenn A2872-DNA
als eine Matrize verwendet wurde und produzierte nur der Primer
ein Produkt, der der LR33-Sequenz entspricht, wenn LR33-DNA als Matrize
verwendet wurde.
-
Zur
weiteren Kontrolle der Spezifität
der Primer zum Nachweis der Mutation wurde DNA aus sechs einzelnen
Pflanzen hergestellt, die aus Samen des in Beispiel 3 (siehe Tabelle
8) segregierenden LR33-Clons Nummer 7 gezogen wurden. Von sechs
getesteten Pflanzen aus der segregierenden Population ergaben zwei DNA,
die als Matrize für
beide Primer wirkte, drei ergaben DNA, die nur mit dem Wildtyp-Primer als ein Primer wirkte
und eine ergab DNA, die nur mit dem LR33-Primer ein Produkt produzierte.
-
Hierbei
handelt es sich um die erwarteten Ergebnisse aus einer Population,
die Heterozygote, enthaltend einen Wildtyp und eine mutierte Kopie
des Gens, enthält.
-
Aus
den Metaboliten-Daten und den Sequenz-Daten folgerten wir, dass
der beobachtete Samen-Phänotyp mit
sehr niedrigen Gesamtraffinose-Saccharid-Zuckern, sehr hoher Saccharose
und niedriger Phytinsäure
alle auf die einzelne Basenänderungsmutation
zurückzuführen sind,
die durch den Vergleich der in SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 5 gezeigten
Wildtyp- und LR33-Sequenzen beschrieben sind.
-
BEISPIEL 6
-
TRANSFORMATION VON SOJABOHNEN
ZUM ERREICHEN VON GEN-SILENCING DER MYO-INOSITOL-1-PHOSPHAT-SYNTHASE UND DES
ASSOZIIERTEN SAMEN-PHÄNOTYPS
KONSTRUKTION VON VEKTOREN ZUR TRANSFORMATION VON GLYCINE MAX ZUR
REDUZIERTEN EXPRESSION VON MYO-INOSITOL-1-PHOSPHAT-SYNTHASE BEI
DER ENTWICKLUNG VON SOJABOHNENSAMEN
-
Plasmide,
enthaltend die Antisense- oder Sense-orientierte cDNA-Sequenz von
myo-Inositol-1-phosphat-Synthase-der Sojabohne unter Kontrolle des
Promotors des Sojabohnen-Kunitz-Trypsin-Inhibitors 3 (KTi3) [Jofuku
und Goldberg, (1989) Plant Cell 1: 1070–1093], des Promotors des Samenspeicherproteins (Phaseolin)
von Phaseolus vulgaris 7S [Sengupta-Gopalan et al., (1985) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82: 3320–3324;
Hoffman et al., (1988) Plant Mol. Biol. 11: 717–729] und des Promotors des β-Conglycinins
der Sojabohne [Beachy et al., (1985) EMBO J. 4: 3047–3053] werden
konstruiert. Die Konstruktion von Vektoren, die die cDNA von myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
der Sojabohne unter der Kontrolle dieser Promotoren exprimieren,
wird durch die Verwendung der folgenden Plasmide erleichtert: pML70,
pCW108 und pCW109A.
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Der
pML70-Vektor enthält
den KTi3-Promotor und die KTi3-3'-untranslatierte
Region und wurde von dem gewerblich erhältlichen Vektor pTZ18R (Pharmacia) über die
intermediären
Plasmide pML51, pML55, pML64 und pML65 abgeleitet. Ein Bst BI/Eco
RI-Fragment von 2,4 kb des kompletten KTi3-Gens der Sojabohne [Jofuku
und Goldberg vorstehend], das alle 2039 Nukleotide von der 5'-untranslatierten
Region und 390 Basen der Codierungssequenz des KTi3-Gens, die am
Eco RI-Ort enden, der den Basen 755 bis 761 der in Jofuku et al.
(1989) Plant Cell 1: 427–435,
beschriebenen Sequenz entspricht, enthält, wurde in die Acc I/Eco RI-Orte
von pTZ18R zur Schaffung des Plasmids pML51 ligiert. Das Plasmid
pML51 wurde mit Nco I geschnitten, unter Verwendung von Klenow gefüllt und
erneut ligiert, um einen Nco I-Ort in der Mitte der 5'-untranslatierten
Region des KTi3-Inserts zu zerstören,
was im Plasmid pML55 resultiert. Das Plasmid pML55 wurde teilweise
mit Xmn I/Eco RI aufgeschlossen, um ein Fragment von 0,42 kb freizusetzen,
das den Basen 732 bis 755 der vorstehend aufgeführten Sequenz entspricht, die
verworfen wurde. Ein synthetischer Xmn I/Eco RI-Linker, der einen
Nco I-Ort enthält,
wurde durch Herstellung eines Dimers von komplementären synthetischen
Oligonukleotiden, bestehend aus der Codierungssequenz für einen
Xmn-I-Ort (5'-TCTTCC-3') und einem Nco I-Ort
(5'-CCATGGG-3'), direkt gefolgt
von einem Teil eines Eco RI-Orts (5'-GAAGG-3') konstruiert. Die Xmn I- und Nco I/Eco
RI-Orte wurden durch eine kurze intervenierende Sequenz (5'-ATAGCCCCCCAA-3') verknüpft. Dieser
synthetische Linker wurde in die Xmn I/Eco RI-Orte des Fragments
von 4,94 kb zur Schaffung des Plasmids pML64 ligiert. Die 3'-untranslatierte
Region des KTi3-Gens wurde von der in Jofuku et al., [vorstehend]
beschriebenen Sequenz mittels Standard-PRC-Protokollen (Perkin Elmer
Cetus, GeneAmp PCR-Kit) unter Verwendung der Primer ML51 und ML52
amplifiziert. Der Primer ML 51 enthielt die 20 Nukleotide, die den
Basen 1072 bis 1091 der vorstehend angegebenen Sequenz mit dem Zusatz
von Nukleotiden entsprechen, die Eco RV-(5'-GATATC-3'), Nco I-(5'-CCATGG-3'), Xba I-(5'-TCTAGA-3'), Sma I (5'-CCCGGG-3') und Kpn I-(5'-GGTACC-3') Orte an den 5'-Enden des Primers entsprechen. Primer
L52 enthielt das exakte Komplement der Nukleotide, die den Basen
1242 bis 1259 der vorstehend angegebenen Sequenz entsprechen mit
dem Zusatz der Nukleotide, die Sma I-(5'-CCCGGG-3'), Eco RI-(5'-GAATTC-3'), Bam HI-(5'-GGATCC-3') und Sal I-(5'-GTCGAC-3') Orten an den 5'-Enden des Primers
entsprechen. Das PCR-amplifizierte 3'-Ende des KTi3-Gens wurde in die Nco
I/Eco RI-Orte von pML64 ligiert, um das Plasmid pML65 zu schaffen.
Ein synthetischer multipler Clonierungsort-Linker wurde durch Herstellung
eines Dimers aus komplementären
synthetischen Oligonukleotiden konstruiert, die aus der Codierungssequenz
für Pst
I-(5'-CTGCA-3'), Sal I-(5'-GTCGAC-3'), Bam HI-(5'-GGATCC-3') und Pst I-(5'-CTGCA-3') Orte bestehen.
Der Linker wurde in den Pst I-Ort (direkt 5' an die KTi3-Promotor-Region) von pML65
zur Schaffung des Plasmids pML70 ligiert.
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Der
pCW108-Vektor enthält
den Bohnen-Phaseolin-Promotor und die 3'-untranslatierte Region und leitete
sich vom gewerblich erhältlichen
pUC18-Plasmid (Gibco-BRL) über
Plasmide AS3 und pCW104 ab. Plasmid AS3 enthält 495 Basenpaare des Phaseolin-Promotors
(7S-Samenspeicherprotein) der Bohne (Phaseolus vulgaris), beginnend
mit 5'-TGGTCTTTTGGT-3', gefolgt von den
gesamten 1175 Basenpaaren der 3'-untranslatierten
Region des gleichen Gens [siehe Sequenz-Beschreibungen in Doyle
et al., (1986) J. Biol.; Chem. 261: 9228–9238 und Slightom et al.,
(1983) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 1897–1901; eine weitere Sequenzbeschreibung
kann in der Weltpatentveröffentlichung
WO911/3993], die in den Hind III-Ort von pUC18 cloniert wurde, gefunden
werden. Die zusätzlichen
Clonierungsorte der multiplen Clonierungsregion von pUC18 (Eco RI,
Sph I, Pst I und Sal I) wurden durch Aufschluss mit Eco RI und Sal
I, Ausfüllen
der Enden mit Klenow und erneutes Ligieren, um das Plasmid pCW 104
zu ergeben. Ein neuer multipler Clonierungsort wurde zwischen 495
bp des 5'-Phaseolins
und 1175 bp des 3'-Phaseolins
durch Insertieren eines Dimers der komplementären synthetischen Oligonukleotide,
bestehend aus der Codierungssequenz für einen Nco I-Ort (5'-CCATGG-3'), gefolgt durch
drei Füllerbasen
(5'-TAG-3'), der Codierungssequenz
für einen
Sma I-Ort (5'-CCCGGG-3'), den letzten drei
Basen eines Kpn I-Ortes (5'-TAC-3'), einem Cytosin
und der Codierungssequenz für
einen Xba I-Ort (5'-TCTAGA-3') zur Schaffung des
Plasmids pCW108, herbeigeführt.
Dieses Plasmid enthält
einzigartige Nco I-, Sma I-, Kpn I- und Xba I-Orte direkt hinter
dem Phaseolin-Promotor.
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Der
Vektor pCW109A enthält
die β-Conglycinin-Promotorsequenz
der Sojabohne und die 3'-untranslatierte
Region des Phaseolins und stellt eine modifizierte Version von Vektor
pCW109 dar, der sich von dem gewerblich erhältlichen Plasmid pUC18 (Gibco-BRL)
ableitete. Der Vektor pCW109 wurde durch Insertieren in den Hind
III-Ort des Clonierungsvektors pUC18 einer 5' nicht codierenden Region aus 555 bp
(enthaltend die Promotor-Region) des β-Conglycinin-Gens, gefolgt von
der multiplen Clonierungssequenz, enthaltend die Restriktionsendonuklease-Orte
für Nco
I, Sma I, Kpn I und Xba I, wie für
pCW108 vorstehend beschrieben, dann 1174 bp der 3'-untranslatierten
Region des Bohnen-Phaseolins in den Hind III-Ort (vorstehend beschrieben) hergestellt.
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Die
verwendete β-Conglycinin-Promotor-Region
stellt aufgrund der Unterschiede an 27 Nukleotid-Positionen ein
Allel des veröffentlichten β-Conglycinin-Gens
dar [Doyle et al., (1986) J. Biol. Chem. 261: 9228–9238].
Eine weitere Sequenzbeschreibung dieses Gens kann in der Weltpatentveröffentlichung WO91/13993
gefunden werden.
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Diese
drei Nukleinsäurekonstruktionen
konstituieren Samen-spezifische Expressionsvektoren mit Expression über eine
breite Periode der Entwicklung hinweg, einschließlich der Periode der myo-Inositol-Synthese
für die
sich anschließende
Umwandlung in Phytinsäure.
Die Insertion der in SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 5 beschriebenen
Sequenzen in diese Vektoren wird durch die in Beispiel 5 vorstehend
beschriebenen PCR-Verfahren erleichtert. Die PCR-Primer, die zu
den gewählten
Regionen von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 5 komplementär sind,
können
mit zusätzlichen
Basen, die die Erkennungssequenzen der Restriktionsendonukleasen
konstituieren, die unter denen ausgewählt werden, die auch in den
multiplen Clonierungssequenzen schneiden, wobei die den Promotorsequenzen
von pML70, pCW108 und PCW109 folgen, synthetisiert. Die Platzierung
der Restriktionsorte kann so gewählt
werden, um die Orientierung des Nukleotidfragments von der myo-Inositol-1-phosphat-Synthase
der Sojabohne in die Sense-Orientierung zu richten, um entweder
eine Überexpression
oder Cosuppression zu erreichen oder in die Antisense-Orientierung,
um Unterexpression zu erreichen.
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TRANSFORMATION
VON SOMATISCHEN EMBRYOKULTUREN DER SOJABOHNE UND REGENERATION VON
SOJABOHNENPFLANZEN
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Die
folgenden Stocklösungen
und Medien werden zur Unterstützung
des Wachstums von Sojabohnengeweben in vitro verwendet:
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Embryogene
Sojabohnensuspensionskulturen werden in 35 ml flüssigem Medium (SB55 oder SBP6) auf
einem Rotationsschüttler,
150 U/min, bei 28°C
mit gemischter Neon- und Glühlampenbeleuchtung
bei einem 16:8 h Tag/Nacht-Rhythmus aufrechterhalten. Die Kulturen
werden alle vier Wochen durch Inokulation von ca. 35 mg Gewebe in
35 ml flüssigem
Medium subkulturiert.
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Embryogene
Sojabohnensuspensionskulturen können
mit samenspezifischen Expressionsvektoren, enthaltend entweder die
Sense- oder Antisense-orientierte myo-Inositiol-1-phosphat-Synthase
anhand des Verfahrens des „Particle
Gun Bombardment" transformiert
werden (siehe Kline et al. (1987) Nature (London) 327: 70). Für diese
Transformationen wird ein BiolisticTM PDS1000/HE-Instrument
(Helium-Retrofit)
verwendet.
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Zu
50 ml einer 60 mg/ml Goldpartikelsuspension (1 μm) wird reihenfolglich Folgendes
zugefügt:
5 μl DNA
(1 μg/μl), 20 μl Spermidin
(0,1 M) und 50 μl
CaCl2 (2,5 M). Die Partikelpräparation
wird 3 min gerührt,
in einer Mikrofuge 10 sec geschleudert und der Überstand entfernt. Die mit
DNA beschichteten Partikel werden dann einmal in 400 μl 70% Ethanol
gewaschen und in 40 μl
wasserfreiem Ethanol resuspendiert. Die DNA-/Partikelsuspension
wird jeweils 1 sec lang dreimal beschallt. 5 μl der mit DNA beschichteten
Goldpartikel werden auf jedes Makro-Carrier-Disk geladen.
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Circa
300–400
mg einer vier Wochen alten Suspensionskultur wird in eine leere
Petrischale (60 × 15 mm)
gegeben und die restliche Flüssigkeit
mit einer Pipette aus dem Gewebe entfernt. Für jedes Transformationsexperiment
wurden in der Regel ca. 5–10
Platten mit Gewebe bombardiert. Der Membranrupturdruck wird auf
1000 psi eingestellt und die Kammer wird auf ein Vakuum von 28 in.
Quecksilber evakuiert. Das Gewebe wird ca. 3,5 in von dem Rückhaltesieb
entfernt platziert und dreimal bombardiert. Nach der Bombardierung
wird das Gewebe zurück
in die Flüssigkeit
gegeben und wie vorstehend beschrieben kultiviert.
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Elf
Tage nach der Bombardierung wird das flüssige Medium mit frischem SB55,
enthaltend 50 mg/ml Hygromycin, ausgetauscht. Danach wird das Selektivmedium
wöchentlich
aufgefrischt. Sieben Wochen nach der Bombardieung kann grünes, transformiertes
Gewebe beobachtet werden, das aus nicht transformiertem nekrotischem
embryogenen Clusters wächst.
Isoliertes grünes
Gewebe wird entfernt und in individuelle Flaschen zum Generieren
neuer, clonisch propagierter transformierter embryogener Suspensionskulturen
inokuliert. Folglich wird jede neue Linie als unabhängiges Transformationereignis
behandelt. Diese Suspensionen können
dann als Suspensionen von Embryos aufrechterhalten werden, die in
einer immaturen Entwicklungsstufe durch Subkultur geclustert oder
durch Maturation und Keimung individueller somatischer Embryos in
ganze Pflanzen regeneriert werden.
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Transformierte
embryogene Cluster werden aus der flüssigen Kultur entfernt und
auf ein Agarfestmedium (SB103), das keine Hormone oder Antikörper enthält, gegeben.
Die Embryos werden acht Wochen bei 26°C mit gemischter Neon- und Glühlampenbeleuchtung
bei einem 16:8 h Tag/Nacht-Rhythmus kultiviert. Während dieser
Periode können
individuelle Embryos aus den Clustern entfernt und auf verschiedenen
Stufen der Embryo-Entwicklung analysiert werden. Nach acht Wochen
werden somatische Embryos zur Keimung geeignet. Zur Keimung werden
acht Wochen alte Embryos aus dem Maturationsmedium entfernt und
in leeren Petrischalen 1 bis 5 Tage getrocknet. Die getrockneten
Embryos werden dann in SB71-1-Medium gepflanzt, wo ihnen erlaubt
wird, unter den gleichen wie vorstehend beschriebenen Beleuchtungs-
und Keimungsbedingungen zu keimen. Gekeimte Embryos können dann
in sterile Erde transferiert werden und zwecks Samensammlung bis
zur Maturität
wachsen.
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Während sie
sich im globulären
Embryozustand in flüssiger
Kultur, wie vorstehend beschrieben, befinden, enthalten somatische
Sojabohnen-Embryos sehr geringe Mengen Triacylglycerol oder Speicherproteine, die
für maturierende,
zygote Sojabohnenembryos typisch sind. In diesem Entwicklungsstadium
liegt das Verhältnis
von Gesamttriacylglycerid zu polarem Gesamtlipid (Phospolipide und
Glycolipid) bei ca. 1:4, wie dies für zygote Sojabohnenembryos
im Entwicklungsstadium, von dem die somatische Embryokultur initiiert
wurde, typisch ist. Auch auf der globulären Stufe sind die mRNAs für die prominenten
Samenproteine (α'-Subeinheit von β-Conglycinin,
Kunitz-Trypsin-Inhibitor 3 und Sojabohnensamen-Lectin) weitgehend
abwesend. Beim Transfer an hormonfreies Medium, um die Differenzierung
in den maturierenden somatischen Embryozustand, wie hierin vorstehend
beschrieben, zu ermöglichen,
wird Triacylglycerol zur reichhaltigsten Lipidklasse. mRNAs für die α'-Subeinheit von β-Conglycinin,
den Kunitz-Trypsin-Inhibitor 3 und das Sojabohnensamen-Lectin werden
auch zu sehr reichhaltigen Messages in der Gesamt-mRNA-Population.
In dieser Hinsicht verhält
sich das somatische Sojabohnenembryo-System sehr ähnlich zu
maturierenden zygoten Sojabohnenembryos in vivo. Während der
frühen
Maturationsperiode sind die wichtigsten löslichen Kohlenhydrate, die in
den somatischen Embryos vorliegen, Saccharose, Glucose und Maltose
(die während
der Maturationsphase zugeführten
Zucker). Wenn die somatischen Embryos maturieren und beginnen gelb
zu werden, werden sowohl Raffinose als auch Stachyose gebildet.
Auch in dieser Hinsicht ist der Phänotyp der somatischen Embryos
den zygoten Embryos sehr ähnlich,
während
sie durch die späten
Stadien der Samenentwicklung gehen. Folglich sollte die Selektion
auf Embryos, die mit samenspezifischen Expressionsvektoren transformiert
werden, welche die Expression der in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO:
5 beschriebenen Nukleotidsequenzen in entweder der Sense- oder Antisense-Orientierung
richten und die eine reduzierte Menge an Raffinose und Stachyose
produzieren, zur Regeneration maturer, fertiler Sojabohnenpflanzen
führen,
die Samen mit dem gleichen Phänotyp
tragen.
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INDICATIONS
RELATING TO A DEPOSITED MICROORGANISM (PCT
Rule 13bis)
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INDICATIONS
RELATING TO A DEPOSITED MICROORGANISM (PCT
Rule 13bis)
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INDICATIONS
RELATING TO A DEPOSITED MICROORCANISM (PCT
Rule 13bis)