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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Anmeldung liegt auf dem Gebiet der Gentechnik von Pflanzengenomen,
insbesondere der Gentechnik des Genoms von Pflanzenplastiden, wie
beispielsweise Chloroplasten, und der stabilen Transformation des
Chloroplastgenoms beliebiger Pflanzenspezies.
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Verwandte
Fälle
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Diese
Anmeldung betrifft im Besonderen einen universellen Chloroplastexpressions-
und -integrationsvektor, der geeignet ist, beliebige Pflanzen mit
einem oder mehreren Genen von Interesse zu transformieren. Die frühere Patentanmeldung
Seriennr. 08/591,407 lehrt Pflanzenzellen, die mittels einer Expressionskassette,
welche eine exogene DNA-Sequenz, die stabil in das Chloroplastgenom
der Zelle einer Zielpflanze integriert (kovalent verknüpft) ist,
transformiert sind. "Stabil" integrierte DNA-Sequenzen
sind solche, welche durch Genomreplikation durch Tochterzellen oder
Organismen vererbt sind. Diese Stabilität zeigt sich durch die Fähigkeit,
permanente Zelllinien, Klone oder transgene Pflanzen herzustellen,
die aus einer Population, welche die exogene DNA enthält, bestehen.
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US-Patent
5,693,507 (1997) von Daniell und McFadden offenbart ebenfalls eine
solche stabile Integration mittels einer Expressionskassette, welche
eine exogene DNA-Sequenz umfasst, die für ein gewünschtes Merkmal codiert und
die transformierten Pflanzen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Vorteile
der Chloroplast-Transformation gegenüber der Transformation des
Kerns. Die Attraktivität
der Transformation des Chloroplastgenoms gegenüber der Transformation des
Kerngenoms ist den beträchtlichen Risiken
zuzuschreiben, die von dieser letzteren herrühren. Ein allgemeines Problem
ist das Entkommen von Fremdgenen durch die Zerstreuung von Pollen
von transgenen Anbaupflanzen zu ihren Unkrautverwandten. Es ist
gezeigt worden, dass transgene Pollen fremde (transgene) Gene zu
anderen sexuell kompatiblen Pflanzen zuführen (nachgewiesen durch die
Prävalenz
von Markergen in geernteten Abkömmlingen
von nicht-transgenen Pflanzen, die in der Umgebung wuchsen). Z.B.
ist eine Zerstreuung von Pollen von einem zentralen Teststück, welches
transgene Baumwollpflanzen enthielt, zu nichttransgenen Pflanzen
in der Umgebung bei verschiedenen Abständen in unterschiedlichen Richtungen
beobachtet worden (Lewellyn und Fitt, 1996); (Umbeck, P.F., et al.,
1991). Außerdem
lagen die Häufigkeiten
von Markergenen in wilden Sonnenblumen im Mittel bei etwa 28 bis
38%; in wilden Erdbeeren, die im Umkreis von 50 m eines Erdbeerfelds
wuchsen, enthielten mehr als 50% der Wildpflanzen Markergene aus
Kultur-Erdbeeren. (King, J., 1996).
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Das
Entkommen von Fremdgenen durch Pollen ist insbesondere im Fall von
Herbizidresistenz-Genen aufgrund der hohen Raten von Genfluss von
Anbaupflanzen zu wilden Verwandten eine ernsthafte Umweltangelegenheit.
Beunruhigend ist, dass durch das Entkommen von Genen aus transgenen
Anbaupflanzen zu ihren Unkraut-Verwandten Super-Unkräuter erzeugt
werden. Bei Reis (Oryza sativa) ist kein Genfluss von Kultur-Sorten
zu wilden Verwandten, in O. perennis (Barrett, 1983) und rotem Reis
(O. sativa; Langevin et al., 1990) bemerkt worden. Im Süden der
USA hat sich roter Reis zu einem wichtigen Unkraut entwickelt, da
Herbizide, welche ihn vernichten, auch Kultur-Reis vernichten. Für Kultur-Reis, der mit rotem
Reis kontaminiert ist, werden niedrigere Preise bezahlt. Einige
Forscher haben das bar-Gen, welches Resistenz gegenüber Glufosinat
verleiht (Liberty) in Kultur-Reis eingeführt, um dieses Unkraut zu bekämpfen (Oard
et al., 1996; Sankula et al., 1996). Aufgrund der sexuellen Kompatibilität ermöglicht das
Einbringen eines im Kern exprimierten Gens jedoch auch die Übertragung
dieses Resistenzmerkmals über
Pollen in roten Reis.
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Ebenso
wurden transgene Rapsölsamen,
die gentechnisch für
Herbizidresistenz entwickelt wurden, mit einem Unkraut-Verwandten,
Brassica campestris (Ackersenf) gekreuzt und verliehen selbst in
der ersten Rückkreuzungsgeneration
unter Feldbedingungen Herbizidresistenz. (Mikkelson, T. R., et al.,
1996).
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Die
mütterliche
Vererbung von eingeführten
Genen verhindert das Entweichen von Genen durch Pollen. Die Erzeugung
fremder Gene durch Chloroplastgenome (welche bei den meisten Anbaupflanzen
mütterlich
vererbt werden) stellt eine Lösung
für dieses
Problem dar. Auch die Zielenzyme oder Proteine sind bei den meisten
Herbiziden (z.B. biosynthetische Aminosäure/Fettsäure Wege oder Photosynthese)
innerhalb des Chloroplasten unterteilt. Ein weiterer wichtiger Vorteil
der Chloroplast-Transformation sind die höheren Mengen an Fremdgen-Expression
aufgrund einer sehr hohen Kopienanzahl (5000-10000) von Chloroplastgenomen
in Pflanzenzellen. Da die Transkriptions- und Translations-Systeme
des Chloroplasten von prokaryotischer Natur sind, können herbizidresistente
Gene bakteriellen Ursprungs in Chloroplasten in außerordentlich großen Mengen
exprimiert werden.
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Transformation
des Chloroplastgenoms. Frühe
Untersuchungen der Chloroplast-Transformation konzentrierten sich
auf die Entwicklung von Organellsystemen unter Verwendung intakter
Chloroplasten, die zur effizienten und verlängerten Transkription und Translation
in der Lage sind (Daniell und Rebeiz, 1982; Daniell et al., 1983)
und auf die Expression von Fremdgenen in isolierten Chloroplasten
(Daniell und McFadden, 1987). Diese Experimente wurden unter der
Annahme durchgeführt,
dass es möglich
sei, isolierte intakte Chloroplasten in Protoplasten einzubringen
und transgene Pflanzen zu regenerieren (Carlson, 1973). Die Entdeckung
der Genkanone als Transformationsvorrichtung eröffnete die Möglichkeit
der direkten Plastid-Transformation
in Pflanzen (Daniell, 1993). Die transiente Expression fremder Gene
in Plastiden von Dicots (Daniell et al., 1990; Ye et al., 1990),
Monocots (Daniell et al., 1991), die verlängerte Fremdgen-Expression
unter Verwendung von autonom replizierenden Chloroplast-Expressionsvektoren
(Daniell et al., 1990) und die stabile Integration eines selektierbaren
Markers in das Tabak-Chloroplastgenom
(Svab und Maliga, 1993) wurden unter Verwendung der Genkanone bewerkstelligt.
Tabakpflanzen, die gegenüber
bestimmten Insekten resistent waren, wurden erhalten, indem das
cryIAc-Gen in das Tabak-Chloroplastgenom
integriert wurde (McBride et al., 1995; US-Patent 5,451,513. Die
stabile Plastid-Transformation höherer
Pflanzen wurde bislang nur in Tabak bewerkstelligt.
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Frühere Studien
des Chloroplastgenoms. Bis heute wurde eine stabile Integration
eines fremden Gens in das Chloroplastgenom einer höheren Pflanze
nur bei Tabak berichtet. Dies wurde mit einem Vektor erzielt, der
spezifisch für
Tabak war und der von dem Tabak-Chloroplastgenom abgeleitet war,
d.h. der Vektor enthielt eine Sequenz, die nur zu dem Tabak-Chloroplastgenom
homolog war und die in dem Chloroplastgenom anderer Pflanzen nicht
hoch konserviert ist. Ein solcher Vektor ist zum stabilen Transformieren
anderer Pflanzenspezies als Tabak ungeeignet. Der einzige veröffentlichte
Bericht über
die Fremdgen-Expression in einer anderer Pflanzenspezies als Tabak
ist der über
Weizenblätter
und -embryos (Daniell et al., 1991), eine stabile Integration wurde
jedoch nicht erzielt. Es wurde nie von einer stabilen Integration
eines fremden Gens in das Chloroplastgenom einer monokotyledonen
Pflanze berichtet. Zumindest in Getreide (Monocot) können zuvor entwickelte
Transformations-/Regenerations-Protokolle aufgrund von Schwächen, die
solchen Systemen eigen sind, nicht auf die Plastid-Transformation
angewendet werden. Sequenzielle/serielle Selektionen (wiederholte
Selektionen), die für
das Erreichen von Homoplasmie als wichtig erachtet werden (Daniel),
1997), können bei
Verwendung solcher eingesetzter Regenerationssysteme ebenfalls nicht
machbar sein. Die gegenwärtige Entwicklung
von individuellen Mais(Rudraswamy, 1997) und Reis- (unveröffentlicht)
Transformations-/Regenerations-Protokollen bietet möglicherweise
wesentlich erhöhte
Wirksamkeiten und erlaubt mehr als eine Selektionsrunde während der
Regeneration.
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Maliga
et al. in US-Patent 5,451,513 und Svab et al., 1990 schlagen eine
Transformation des Plastidgenoms von Tabak durch eine nicht-letale
Selektionstechnik vor, bei welcher Plastid-DNA eingesetzt wird,
die für
einen nicht-letalen selektierbaren Phänotyp codiert. Gemäß Maliga
et al. ist eine nicht-letale Selektion absolut wesentlich, um transplastgene
Linien zu erhalten.
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Anders
als bei dem Verfahren von Maliga et al. ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren
eine Selektion, die für
alle nicht transformierten Pflanzen außer für Tabak letal ist. Nur die
transformierten Pflanzen überleben
und wachsen weiter. Diese letale Selektion erfolgt bei praktisch
allen Antibiotika einschließlich
Spectinomycin und Streptomycin in einem Medium, welches das Antibiotikum
in einer Konzentration von 500-1000 μg/ml enthält. Ähnliche Bedingungen erwiesen
sich für
Tabak gemäß Maliga
et al. als nicht-letal. Außerdem kann
im Gegensatz zu dem Verfahren von Maliga et al. erfindungsgemäß selbst
in der ersten Selektionsrunde eine Transformation zu Homoplasmie
erzielt werden.
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In
der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0 251 654 beschreiben Cannon et al. die Transposon-vermittelte
Chlorplast-Transformation von beispielsweise Tabak unter Verwendung
des bakteriellen Transposon Tn5. Der Vektor, welcher das Transposon
enthält,
ist auf einen chromosomalen Bereich gerichtet, von dem bekannt ist,
dass er ein "transkriptionell
stiller" Bereich
ist, um die transkriptionelle Integrität der nativen Gene aufrechtzuerhalten.
Es wurde erkannt, dass sich ein solcher transkriptionell stiller
Bereich zwischen zwei bekannten divergenten Promotoren von Chloroplastgenen,
z.B. den Promotoren für
die Gene für
die große
Chloroplastuntereinheit von Ribulosebiphosphatcarboxylat (RbcL, "LS RuBisCo") und für β-ATPase (atpB),
befindet. Diese Promotoren transkribieren die Gene in entgegengesetzten
Richtungen von dem stillen Bereich des Chromosoms weg. In dem Expressionsvektor
von Cannon et al. wird kein Transkriptionsterminator bereitgestellt,
es ist bekannt, dass solche Terminatorbereiche für die Genexpression in Plastiden
absolut wesentlich sind. Schließlich
ist von Cannon et al. nicht gezeigt worden, dass eine stabile Chloroplast-Transformation
zu bewerkstelligen ist.
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Die
hierin beschriebene Erfindung weist verschiedene Merkmale auf, die
sich von Cannon et al. unterscheiden. Die Erfindung lehrt eine stabile
Transformation, die auf den Abkömmling übertragbar
ist. Die Integration ist nicht auf einen transkriptionell inaktiven
Bereich des Chlorplast-Chromosoms gerichtet. Die Erfindung integriert
eine Kassette (welche einen Transkriptionsterminator enthält, wie
im Folgenden hierin weiter beschrieben) in einen transkriptionell
aktiven Bereich des Chloroplastgenoms. Promotoren kontrollieren
die Expression eines oder mehrerer Gene. Anders als bei Cannon et
al. ist erfindungsgemäß kein Transposon
an der Transformation des Chloroplasten beteiligt.
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In
NATO Asi Series, 1994, berichten Daniell et al. die über Entwicklung
von Insektenresistenz über Chloroplastgenome,
wobei gezeigt wird, dass die Expression des CryIIA-Proteins in Pflanzen
Insekten kontrolliert. McBride et al., 1995 und US-Patent 5,545,818
(1996) bestätigen
den Bericht von Daniell et al. und zeigen die Expression von Bacillus
thuringiensis-CRYIAc-Protein in Pflanzenplastiden. Die von McBride
berichteten Vektoren sind dafür
entworfen, das Konstrukt nur in das Tabak-Chloroplastgenom einzubringen.
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Der
Bedarf an einem Vektor, um eine Vielfalt von Pflanzen zu transformieren.
Es ist ausgehend vom Stand der Technik offensichtlich, dass ein
wichtiger Bedarf an einem Chloroplastintegrations- und -expressionsvektor
besteht, um die Chloroplastgenome vieler verschiedener Pflanzenspezies
zu transformieren, bevorzugt um sie stabil zu transformieren. Ein
solcher "universeller
Vektor" würde die
Transformation des Chloroplastgenoms einer ausgewählten Zielpflanze
mit einer heterologen (fremden) codierenden DNA-Sequenz erlauben und das Erfordernis
ausräumen,
Vektoren zu konstruieren, die jeweils speziell dazu geeignet sind,
um das Chloroplastgenom der bestimmten Pflanzenspezies, die transformiert
werden soll, zu transformieren.
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Das
Problem, einen solchen universellen Vektor zu konstruieren, der
dazu geeignet ist, verschiedene Pflanzen zu transformieren, ist
nach Kenntnis des Erfinders bislang nicht gelöst worden.
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Konzepte
des Standes der Technik der intergenen Spacerregion. Während die
Nukleotidsequenzen von codierenden Regionen des Genoms einschließlich des
Chloroplastgenoms häufig über Spezies
hinweg konserviert sind, sind im Gegensatz dazu die Sequenzen, welche
funktionelle Gene flankieren, d.h. die Spacerregionen zwischen codierenden
Regionen typischerweise nicht konserviert. Das akzeptierte Dogma
für die mangelnde
Konservierung und somit das niedrige Maß an Homologie von Spacerregionen über Spezies
hinweg ist, dass die Spacerregionen typischerweise keine wesentlichen Funktionen
erfüllen.
Daher besteht, wenn überhaupt,
ein geringer Selektionsdruck, die Sequenz von Spacerregionen über Spezies
hinweg zu konservieren. Die Sequenz der Spacerregionen kann ohne
unerwünschte
Auswirkungen verändert
werden.
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Stummann
et al., 1988, offenbaren, dass die Genfolge des ribosomalen RNA-Operons des Chloroplastgenoms
bei verschiedenen Pflanzenspezies einschließlich Tabak, Mais und einem
Leberblümchen,
Marchantia, gleich ist und dass die codierenden Sequenzen dieses
Operons hoch homolog sind. Stummann offenbart auch, dass die Interspezies-Homologie
des Operons geringer ist als die Interspezies-Homologie der codierenden
Genregionen. Dies stimmt mit der mangelnden Konservierung von Spacerregionen überein und lässt vermuten,
dass die Interspezies-Homologie von Spacerregionen in dem ribosomalen
RNA-Operon relativ gering ist.
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Die
Erfindung verwendet im Gegensatz zu dem Dogma mangelnder Konservierung
der Spacerregionen solche Spacerregionen, die zwischen verschiedenen
Pflanzen hoch konserviert sind, um Vektoren zu konstruieren, die
dazu geeignet sind, eine Vielfalt von Pflanzen zu transformieren.
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Überblick
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt universelle Chloroplastintegrations- und -expressions-Vektoren bereit,
die geeignet sind, um Gene von Interesse stabil zu transformieren
und in das Chloroplastgenom mehrerer Pflanzenspezies zu integrieren.
Transformierte Pflanzen und deren Abkömmlinge werden bereitgestellt.
Monokotyledone und dikotyledone Pflanzen werden transformiert, die
niemals zuvor transformiert worden sind. Pflanzen, die mit einem
synthetischen Gen transformiert wurden, exprimieren wertvolle biologisch
abbaubare Polymere auf Proteinbasis (PBPs). Transformierte Pflanzen
produzieren wertvolle Moleküle.
Es wird Resistenz für
landwirtschaftliche Anbaupflanzen gegenüber den Hauptklassen chemischer
Herbizide bereitgestellt. Herbizidresistenz wird als ein letaler
selektierbarer Marker für
die Chloroplast-Transformation verwendet. Die transformierten Pflanzen
sind in der Lage, zusätzlich
zu dem Zielmerkmal ein gewünschtes
zweites Nichtzielmerkmal zu exprimieren. Insektenresistenz wird
sowohl gegenüber
Insekten, die für
Bt-Toxine anfällig
sind als auch gegenüber
Insekten, die eine Resistenz gegen Bt-Toxine entwickelt haben, für transformierte
Pflanzen bereitgestellt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
intergene Spacerregion. Das Konzept der Erfindung.
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Es
wurde im Gegensatz zu der herkömmlichen
Annahme entdeckt, dass das Chloroplast (ct)-Genom von Pflanzen Spacerregionen
mit hoch konservierten Nukleotidsequenzen enthält. Die hoch konservierte Natur
der Nukleotidsequenzen dieser Spacerregionen des Chloroplastgenoms
macht solche Spacerregionen, wie herausgefunden wurde, ideal für die Konstruktion
von Vektoren, um Chloroplasten einer breiten Vielfalt von Pflanzenspezies
zu transformieren, ohne dass es erforderlich ist, individuelle Vektoren
für unterschiedliche Pflanzen
oder individuelle Anbaupflanzenspezies zu konstruieren, wofür es erforderlich
wäre, zunächst die DNA-Sequenz
jedes der Chloroplastgenome zu bestimmen. Dieses Ergebnis besitzt
zahlreiche nützliche
Auswirkungen und wichtige praktische Anwendungen.
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Die verschiedenen
Ausführungsformen
der Erfindung
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Der
universelle Vektor. Die Erfindung weist mehrere nützliche
Ausführungsformen
auf. Die Erfindung stellt einen universellen Integrations- und Expressionsvektor,
im Folgenden hierin als "UV" bezeichnet, und dessen Verwendung
für die
Expression wenigstens eines Phänotyps
in einer Vielfalt unterschiedlicher Pflanzen bereit.
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Der
universelle Integrations-Expressionsvektor der Erfindung umfasst
eine Expressionskassette (im Folgenden weiter beschrieben), welche
die notwendigen genetischen Elemente umfasst, um die Plastide, z.B. das
Chloroplastgenom einer Zielpflanzenzelle, transient oder bevorzugt
stabil mit einer fremden (heterologen) DNA zu transformieren, die
für ein
Molekül
von Interesse codiert, wie beispielsweise für einen Phänotyp, der durch die Pflanze
exprimiert werden soll oder ein nicht pflanzliches wertvolles Molekül wie beispielsweise
ein biologisch aktives Peptid (oder Polypeptid). Der universelle
Vektor ist mit einer transkriptionell aktiven Region eines Chloroplastgenoms
konstruiert, die in einem weiten Bereich von Chloroplastgenomen
höherer
Pflanzen konserviert ist. Bevorzugt ist diese Region die Spacer
2-Region; die intergene Spacerregion zwischen der t-RNAIle und
der t-RNAAla-Region. Eine solche Region
wird häufig
hierin als "Spacer"-Region bezeichnet,
da sie in dem Chloroplastgenom intergen zwischen verschiedenen Genen
in dem RNA-Operon
ist, welches durch einen Promotor transkribiert wird. Wenn sie in
den universellen Vektor eingebaut ist, wird eine solche Region im Allgemeinen
hierin als eine "Rand" oder bevorzugt als
eine "flankierende
Sequenz" oder "flankierende Sequenzen" bezeichnet. Der
Grund dafür
ist, dass die funktionsfähig
verbundenen genetischen Elemente zum stabilen Transformieren des
Plastiden der Zielpflanze in dem universellen Vektor auf jeder Seite
durch eine Sequenz, d.h. ein Fragment der Spacerregion, flankiert
sind. Die flankierenden Sequenzen in dem Vektor und die Spacersequenzen
in dem Chloroplastgenom besitzen ausreichende Homologie zueinander,
um eine homologe Rekombination zu durchlaufen. Der universelle Vektor
wird in den Spacer einer transkriptionell aktiven Region in dem
Chloroplastgenom eingebracht. Im Allgemeinen befindet sich die Spacerregion
in der umgekehrten Repeatregion des Chloroplastgenoms. Der Rest
des Konstrukts, d.h. ohne die flankierenden Sequenzen und die Expressionskassette,
wird hierin im Allgemeinen als der "Vektor" bezeichnet, was bakterielle Sequenzen
wie die Plasmidklonierungsvektoren pUC, pBR322, pGEM oder pBlueScript
umfasst.
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Expressionsvektor
oder Kassette. Der universelle Vektor umfasst eine Expressionskassette,
die auf jeder Seite von einer flankierenden Sequenz flankiert ist.
Eine geeignete Expressionskassette zur Verwendung in der Erfindung
ist in US-Patent 5,693,507 (1997) beschrieben. Diese Kassette umfasst,
funktionsfähig
verbunden, eine transkriptionelle Initiationsregion, die im Pflanzenchloroplast
funktionsfähig
ist, wenigstens eine heterologe DNA-Sequenz, die für ein Zielmolekül von Interesse
codiert, z.B. ein Gen (oder ein funktioneller Abschnitt davon),
welches eine biologisch aktive Verbindung codiert und Kontrollsequenzen,
die stromaufwärts des
5'- und stromabwärts des
3'-Endes angeordnet
sind und eine Transkriptionsterminationsregion, um die Expression
der codierenden Sequenz in dem Chloroplastgenom einer Zielpflanze
zu ermöglichen.
Bevorzugt ist die Expressionskassette von Pflanzen-DNA-Sequenzen
flankiert wie beispielsweise Chloroplast-DNA-Sequenzen, um eine stabile Integration
des Expressionsvektors in das Chloroplastgenom zu erleichtern. In
der Konstruktion der Expressionskassette umfasst die DNA-Sequenz
ein oder mehrere Klonierungsstellen für die Integration des Gens/der
Gene von Interesse.
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Die
Spacersequenzen, die in Plastiden höherer Pflanzen identifiziert
worden sind, sind über
eine große
Vielfalt von Pflanzen hinweg konserviert. Es wurde herausgefunden,
dass diese Sequenzen ideal sind, um die erfindungsgemäßen universellen
Vektoren zu konstruieren, die als Folge davon geeignet sind, das
Chloroplastgenom einer großen
Vielfalt (oder Vielzahl) von Zielpflanzen durch homologe Rekombination
zu transformieren. Es ist somit unwesentlich, von welchem individuellen
Spacer einer bestimmten Pflanze der universelle Vektor konstruiert
wird.
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Wie
bekannt ist, wird es im Allgemeinen ratsam sein, dass in Verbindung
mit der Expressionskassette oder mit dem universellen Integrations-Expressionsvektor
wenigstens eine zusätzliche
heterologe Nukleotidsequenz vorliegt, die für einen selektierbaren Phänotyp codiert,
wie beispielsweise ein Gen, welches Antibiotikaresistenz ermöglicht oder
die für
einen funktionellen Abschnitt davon codiert, der als Marker dienen
kann. Dies erleichtert die Identifikation von Pflanzenzellen, in
welche das fremde Gen stabil integriert worden ist. Markergene sind
in der Literatur bekannt, z.B. β-Lactamase,
Herbizidresistenz-Gene wie beispielsweise das mutante psbA-Gen oder
EPSPS-aroA, das cat-Gen, welches für Chloramphenicolacetotransferase
codiert und das uidA-Gen, welches für β-Glucuronidase (gus) codiert
und andere.
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Es
wird anerkannt, dass Tabak insofern einzigartig ist, dass es nicht
der letalen Wirkung von Streptomycin und Spectinomycin unterliegt.
Obwohl Tabakblätter
keine Pigmentierung aufweisen, wenn sie einem Medium mit einem solchen
Antibiotikum ausgesetzt sind, so ist ein andauerndes Wachstum zu
beobachten. Diese Eigenschaft von Tabak ist jedoch leicht zu umgehen.
Es sind zahlreiche Antibiotika verfügbar, die für Tabak letal sind, wie beispielsweise
Hygromycin. Ein weiterer Ansatz ist es, ein Gen auszuwählen, welches
einen sichtbaren Marker wie beispielsweise eine Farbe, Fluoreszenz,
etc. exprimiert, wie z.B. das Reportergen mGFP, welches für ein grünes Fluoreszenzprotein
codiert.
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Transformationsverfahren.
Die Erfindung stellt ein Transformationsverfahren bereit, welches
nach einer ersten Selektionsrunde Homoplasmie (Integration von Fremdgenen
in sämtliche
Chloroplastgenome der Pflanzenzelle) erzeugen kann, ohne dass ein
weiterer Selektionsvorgang erforderlich ist. Das Verfahren zur Transformation
einer Pflanze verwendet den universellen Vektor, der mit flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als der Spezies der
Zielpflanze, die transformiert werden soll, konstruiert ist. Alternativ
kann der Vektor flankierende Sequenzen von derselben Pflanzenspezies
wie der Zielpflanze, einschließlich
von Tabak, enthalten.
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Verfahren
zur Konstruktion des universellen Vektors. Die Erfindung stellt
ferner ein Verfahren bereit, um den universellen Chloroplastintegrations-
und -expressionsvektor zu konstruieren. Zu diesem Zweck wird ein
Spacerabschnitt des Chloroplastgenoms von einer beliebigen Pflanze
bestimmt, der hoch homolog zu mehr als einer Pflanzenspezies ist.
Eine Nukleotidsequenz, welche dieser Spacerregion entspricht, wird
aus dem identifizierten Chloroplastgenom erhalten (oder synthetisiert)
und sie wird in einen geeigneten Vektor eingefügt, beispielsweise durch Subklonieren
in ein Plasmid. Die Spacerregion ist als flankierende Sequenzen
zu der Expressionskassette angeordnet, welche die notwendigen genetischen
Elemente für
die Transformation des Plastids und die Expression des Fremdgens/der
Fremdgene umfasst.
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Es
kann ein beliebiges Verfahren zur Transformation des Chloroplasten
verwendet werden. Jedes beliebige Gen (oder ein funktioneller Abschnitt
davon), das verwendet werden kann, um einen Pflanzenchloroplasten
zu transformieren und für
ein gewünschtes
Peptid zu codieren, um der Zielpflanze das gewünschte Merkmal zu verleihen,
ist zur Transformation mit dem universellen Vektor geeignet.
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Transformierte
Pflanzen. Die Erfindung stellt ferner Pflanzen bereit, in welchen
das Chloroplastgenom stabil, d.h. permanent mit dem universellen
Vektor der Erfindung transformiert wurde, einschließlich deren
Abkömmling.
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Die
Erfindung schließt
monokotyledone Pflanzen wie Getreide oder Pflanzenzellen wie beispielsweise Mais,
Reis, Gerste, Hafer, Weizen und Gräser und deren Abkömmling bereit,
in denen das Chloroplastgenom stabil transformiert wurde mit dem
universellen Vektor, der von derselben Spezies oder von einer anderen
Spezies als der transformierten Pflanze abgeleitet ist.
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Die
Erfindung stellt dikotyledone und monokotyledone Pflanzen bereit,
die aufgrund der Homoplasmie, die mit dem universellen Vektor, der
einen Chloroplast-Replikationsursprung (ori) umfasst, erzielt werden
kann, nach einer einzelnen Selektionsrunde stabil transformiert
wurden. Die Erfindung stellt auch stabil transformierte Pflanzen
unterschiedlicher Spezies bereit, einschließlich Variationen derselben
Spezies, Gattung, Familien, Ordnungen und Klassen von Pflanzen.
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Erfindungsgemäß schließt eine
Pflanze, in welcher das Chloroplastgenom mit einem oder mehreren Fremdgenen
von Interesse stabil transformiert wurde, mature Pflanzen und deren
Abkömmlinge
wie beispielsweise Sämlinge
und Embryos ein. Die Bezeichnung "Pflanze" schließt in diesem Zusammenhang auch
Teile von Pflanzen wie beispielsweise Explantate wie Stecklinge,
Gewebekulturen, Zellsuspensionen und Calli ein.
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Die
Erfindung schließt
somit die stabil transformierten multizellulären Pflanzen, deren Abkömmling und die
Samen und die transformierten Plastide, z.B. den Chloroplasten etc.
sowie Verfahren zur Regenerierung der transformierten Pflanzen ein.
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In
dieser Beschreibung und in den Ansprüchen betrifft die Bezeichnung "Spezies", wenn auf verschiedene "Spezies" Bezug genommen wird,
nicht nur "Spezies" sondern schließt Formen
innerhalb einer Spezies, Gattung, Familien, Ordnung und Klassen
des Pflanzenreichs ein. Somit versteht man unter einem universellen Vektor,
der verwendet werden kann, um Pflanzen unterschiedlicher Spezies
zu transformieren, dass er in der Lage ist, Pflanzen unterschiedlicher
Variationen innerhalb einer Spezies, unterschiedlicher Gattungen,
unterschiedlicher Familien, unterschiedlicher Ordnungen und unterschiedlicher
Klassen zu transformieren. Die Bezeichnung "Pflanze" (oder "Pflanzen") soll wie hierin verwendet generisch
sein.
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Expression
nicht pflanzlicher Produkte
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Biopolymer-Gene.
Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung unter Verwendung des universellen Integrations- und
Expressionsvektors stellt Pflanzen bereit, die mit einem synthetischen
Biopolymergen transformiert sind, welches für biologisch abbaubare Polymere
auf Proteinbasis (PBPs) codiert.
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Diese
Polymere besitzen wichtige Eigenschaften von praktischer Bedeutung,
die hierin im Folgenden diskutiert werden.
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Produktion
wertvoller Moleküle – biologisch
aktive Moleküle.
Die faszinierende Entdeckung, dass eine Transformation mit einem
synthetischen Gen, welches kein natürliches Analogon in Pflanzen
oder Tieren aufweisen muss, um PBPs zu erzeugen, machbar ist, hat
die breite Anwendbarkeit des Vektors in noch einem weiteren Gebiet
menschlicher Bemühungen
gezeigt: Die Produktion biologisch aktiver Moleküle wie beispielsweise Pharmazeutika
in Pflanzen aus einem beliebigen Gen oder funktionellen Abschnitt
davon, synthetisch oder natürlich.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist daher die Verwendung von transformierten Pflanzen als
Bioreaktoren (als Fabriken) für
Biopharmazeutika. Es gibt mindestens zwei Fähigkeiten, die häufig für die Produktion
von Proteinen mit pharmazeutischem Wert benötigt werden, die in prokaryotischen
Systemen nicht möglicht
sind. Pflanzen sind im Gegensatz zu Bakterien in der Lage, das fremde
Protein in einer biologisch aktiven Konformation zu produzieren.
Pflanzen sind außerdem
häufig
toleranter gegenüber
der Veränderung ihrer
biosynthetischen Wege. Somit können
die Pflanzen mit einem Gen transformiert werden, das in Pflanzen nicht
funktional ist (oder pflanzenfremd ist), das synthetisch oder nicht-synthetisch
sein kann, das in Tieren (Säugern),
in Oviparen, in Fischen oder anderen Spezies normalerweise funktional
(kompetent) sein kann.
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Die
Erfindung stellt ferner transformierte Pflanzen bereit, die ein
Gen umfassen, das durch eine Expressionskassette, bevorzugt einen
universellen Vektor, bereitgestellt wird, welcher für eine Vielfalt
von erwünschten
Produkten, insbesondere biologisch aktive Moleküle wie beispielsweise Peptide
(Polypeptide), Proteine, Insulin, humanes Serumalbumin (HSA) und
andere Moleküle,
die im Folgenden hierin weiter beschrieben werden, codiert. Die
Pflanzen werden wachsen gelassen oder zum Wachsen angeregt und die
Produkte werden aus der transformierten Anbaupflanze wie Tabak,
Mais, etc. isoliert und, falls wünschenswert,
zuerst geerntet und, wenn notwendig, gereinigt.
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Herbizidtoleranz.
Eine weitere wichtige Ausführungsform
der Erfindung stellt transgene herbizidresistente Pflanzen bereit,
in welche ein fremdes Transgen, das Resistenz gegenüber einem
oder mehreren Herbiziden verleiht, in das Chloroplastgenom mittels
des universellen Vektors integriert, bevorzugt stabil integriert ist.
Von besonderer Wichtigkeit sind transformierte Pflanzen, welche
Glyphosatresistenz aufweisen und somit resistent gegenüber "ROUNDUPTM", einem von Monsanto
Company kommerziell erhältlichen
Herbizid sind. Der universelle Vektor stellt ein effektives Mittel
bereit, um das Chloroplastgenom beliebiger Pflanzen zu transformieren
und Resistenz (oder Toleranz) gegenüber beliebigen herbiziden Chemikalien
zu vermitteln.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um eine
Pflanze mittels einer Expressionskassette, bevorzugt mittels des
universellen Vektors, zu transformieren, um es dazu anzuregen, ein Nicht-Zielmerkmal
(ein zweites oder anderes Merkmal) (oder einen Phänotyp) zu
produzieren. [Siehe z.B. Penazloza, V., et al. (1995), welche berichten,
dass die Expression durch Hygromycin-β-phosphotransferase-Gen Resistenz
gegenüber
dem Herbizid Glyphosat verleiht.]
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird Herbizidtoleranz als ein
Markergen für
die Chloroplast-Transformation verwendet.
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Insektenresistenz.
Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt Insektenresistenz bereit. Mit den gesteigerten
Anforderungen an die Verwendung chemischer Pestizide ist die Verwendung
von Bacillus thuringiensis (Bt)-Formulierungen weithin befürwortet
worden. Bacillus thuringiensis produziert viele Arten kristalliner
Einschlüsse,
die für
Insekten toxisch sind. Die Proteine, welche diese Einschlüsse umfassen,
sind auf Grundlage von Insektizid-Wirtsbereich und Proteinhomologie
kategorisiert worden. Die CRYI- und CRYII-Toxine besitzen insektizide
Wirkung gegenüber
Lepidoptera bzw. Lepidoptera und Diptera. CRYI-Protoxine sind 130-135
kDa groß und
werden für
eine insektizide Wirksamkeit enzymatisch in ein Protein mit einer
Größe von 65
kDa gespalten. CRYII-Protoxin ist 65 kDa groß mit einem Protein mit einer
molekularen Masse von 60-62 kDa für insektizide Wirksamkeit.
Viele kommerziell wichtige Insektenplagen (insbesondere in der Familie
Pyralidae) sind anfällig
für CRYIIA-Toxin,
einschließlich
Maisstengelbohrer, Ostrinia nubilalis, kleiner Maisstengelbohrer,
Elasmopalpus lignosellus, Hülsenbohrer,
Maruca testulalis, Tabak-Budworm, Heliothis virescens, Tabakschwärmer, Manduca
sexta und Schwammspinner Lymantria dispar, Daniell et al. 1994.
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Bt-Formulierungen
sind jedoch aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung, unzureichender Bedeckung,
Kosten und eingeschränktem
Wirtsbereich nicht so wirksam gewesen wie zunächst angenommen. Die Zufuhr
von Bt-Toxinen über
Bt-transgene Pflanzen ist daher dringend erforderlich.
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Eine
akzeptable Insektenkontrolle ist bei Kern-transgener Bt-Baumwolle
gegen den Tabak-Budworm, Heliothis virescens aufgetreten, aber diese
Pflanzen exprimieren nicht genügend
Bt-Toxin, um den Baumwoll-Kapselbohrer, Helicoverpa zea, zu kontrollieren.
Außerdem
können
diese Bt-Gene über
Pollen mit verwandten Pflanzenspezies kreuzen. Um diese Probleme
zu umgehen, ist die Chloroplast-Transformation und -expression erfindungsgemäß aus den
folgenden Gründen
bewertet worden. 1) Pflanzenzellen, die Chloroplasten enthalten,
können
bis zu 10000 Genkopien pro Zelle enthalten, 2) Chloroplasten können intakte
bakterielle DNA einschließlich
Operons lesen und 3) Chloroplastgenome werden mütterlich vererbt und daher
wird das Entweichen fremder Gene über die Pollen drastisch verhindert,
da Chloroplast-DNA
im Allgemeinen in Pollen abgebaut ist.
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CRY2A
wurde ausgewählt,
da CRY2A verhältnismäßig nicht-homolog
zu CRY1A ist und daher nur eine geringe Kreuzresistenz gegenüber einigen
CRY1A-resistenten H. virescens-Populationen zeigt. Da CRY2A "natürlich verkürzt" ist, können hohe
Expressionsmengen erzielt werden, ohne die 3'-Region
zu opfern.
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Entsprechend
ist für
das Tabak-Chloroplastgenom, welches mit einem universellen Vektor
der Erfindung transformiert wurde, Resistenz gegenüber Insekten
bereitgestellt worden, die normalerweise empfindlich gegenüber Bt-Toxinen sind und
auch gegenüber
Insekten, die Resistenz oder eine geringere Empfindlichkeit gegenüber Bt-Toxinen
entwickelt haben. Insekten, die niemals zuvor durch irgendein CRY-Toxin
vernichtet wurden, zeigten bei transformiertem Tabak eine 100%-ige
Sterblichkeit.
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Die
Expression von cry2A in einer Pflanze könnte daher ein wertvolles Werkzeug
zur Kontrolle mehrerer Insektenplagen darstellen, während zugleich
die Entwicklung von Bt-Resistenz überwunden wird. Andere insektizide
Proteine wie beispielsweise Cholesterinoxidase, welche den Baumwollrüßler über einen
anderen Mechanismus vernichten, werden in großen Mengen in Chloroplasten
exprimiert.
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Andere
Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden hieraus ersichtlich werden.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Karte des Tabak-Chloroplastgenoms. Die dicken Linien in der
Genomkarte stellen die umgekehrten Repeatregionen des Chloroplastgenoms
dar. Die mit "UV" gekennzeichneten
Pfeile stellen die Insertionssequenzen für die bevorzugte Ausführungsform
des universellen Integrations- und Expressionsvektors (UV) dar;
der mit "TV" markierte Pfeil
stellt die Insertionssequenz für
den Tabakvektor (TV) dar.
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2A zeigt den Tabak-Chloroplastvektor (TV) pZS-RD-EPSPS
für die
Expression von Herbizidresistenz (Vergleichsbeispiel).
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2B zeigt den universellen Chloroplastexpressions-
und -integrationsvektor (UV), pSBL-RD-EPSPS für die Expression von Herbizidresistenz.
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3A zeigt den universellen Chloroplastintegrations-
und -expressionsvektor, pSBL-CG-EG121 für die Biopolymer-Expression.
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3B zeigt den Tabak-Integrations- und -expressionsvektor
pZS-CG-EG121 für
die Biopolymer-Expression (Vergleichsbeispiel).
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4A-4E zeigt die Sequenzhomologie
von Spacerregionen zwischen Tabak und anderen Anbaupflanzenspezies.
Eine Stelle für
die Fremdgeninsertion ist durch Pfeile angezeigt. Stromaufwärts der
Stelle für
die Fremdgeninsertion ist die Stelle eines Replikationsursprungs
(ori) gezeigt.
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4F-4G zeigt das Sequenzalignment
der Spacer (64 bp)-Region 16S-23S rDNA aus verschiedenen Anbaupflanzenspezies
mit der Tabak- Chloroplastsequenz,
wobei (+) den positiven bzw. (-) den negativen Strang darstellt.
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5A-C zeigt die Konstruktion des pSBL-Ct
Vektor-Randes.
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6A-C zeigt die Konstruktion der Vektor
pSBL-CtV1 selektierbarer Marker-Genkassette,
die einen Chloroplast 16S-rRNA-Promotor (Prrn), das aadA-Gen und
eine 3'-untranslatierte
Region des Chloroplast psbA-Gens enthält.
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7A-7D zeigt die Vektoren pSBL-CtV2,
pSBL-CtV3, pSBL-CtVH bzw. pSBL-CtVHF.
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8A-B zeigt die Vektoren pSBL-CtVHBt bzw.
pSBL-CtVHBtR.
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9 zeigt
transformierte und untransformierte Tabakpflanzen, die in Anwesenheit
von Spectinomycin wachsen, was nicht-letale Selektion auf dem Medium
(500 μg/ml)
zeigt. Man bemerke das Wachstum von transformierten (gebleichten)
und untransformierten Blättern
(grün).
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10A-10G zeigt
Mais-Plastidtransformation und -regeneration.
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11 zeigt Mais-Plastidtransformation. Transformierte
Maispflanzen wachsen normal (mittlere Aufnahme), während untransformierte
Pflanzen auf dem letalen Medium absterben, was die letale Selektion
durch das Antibiotikum bestätigt
(1000 μg/ml
Spectinomycin).
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12A-12F zeigt
Reis-Plastidtransformation und -regeneration.
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13A und 13B zeigt
eine PCR-Analyse von DNA, die aus den Blättern von Reistransformanten isoliert
wurde.
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14 zeigt Erdnuss-Plastidtransformation. Transformierte
Erdnusspflanzen wachsen normal (mittlere und linke Seite der Platte),
während
untransformierte Pflanzen in dem letalen Medium absterben (500 μg/ml Spectinomycin).
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15 zeigt Sojabohnen-Plastidtransformation. Zwei
transformierte Pflanzen zeigen Triebe, die anderen Pflanzen sterben
auf dem letalen Medium ab, was die letale Selektion durch das Antibiotikum
bestätigt (500 μg/ml Spectinomycin).
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16 zeigt Süßkartoffel-Embryotransformation
auf letalem Selektionsmedium (500 μg/ml Spectinomycin).
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17 zeigt Weintrauben-Zelltransformation. Die transformierten
Kulturzellen werden grün,
während die
untransformierten Zellen in dem letalen Selektionsmedium absterben
(500 μg/ml
Spectinomycin).
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18 zeigt die Expression von Biopolymer auf Proteinbasis
(PBP) durch Chloroplastintegrations- und -expressionvektoren in
E. coli.
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19 zeigt eine Southern blot-Analyse, die
mit den Transformanten aus PBP-transgenen
Pflanzen unter Verwendung des Tabakvektors (TV) durchgeführt wurde
(Vergleichsbeispiel). Die Sonden stammten aus Chloroplast-Randsequenzen (A)
oder von Polymer (EG121)-Gensequenzen (B).
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20 zeigt eine Southern blot-Analyse, die
mit den Transformanten aus PBP-transgenen
Pflanzen unter Verwendung des universellen Vektors (UV) durchgeführt wurde.
Sonden stammten von den Chloroplast-Randsequenzen (A) oder von dem
aadA-Gen (B).
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21 A zeigt Fremdgen-Transkriptionsmengen,
analysiert durch Northern blot-Verfahren
unter Verwendung der Gesamt-RNA, die aus der Kontrolle, Chloroplasttransformanten
und einer Kern-transgenen Tabakpflanze, die das synthetische Biopolymergen
(EG121) stark exprimiert, isoliert wurden.
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21 B zeigt eine Vergrößerung der Bahnen 4-7 aus 21A.
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22 zeigt eine Western blot-Analyse von gereinigtem
Polymerprotein aus transgenen Pflanzen.
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23A zeigt die höhere Wachstumsrate von E. coli,
welche den Tabakvektor mit dem EPSPS-Gen enthalten (Vergleichsbeispiel).
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23B zeigt die höhere Wachstumsrate von E. coli,
welche den universellen Vektor mit dem EPSPS-Gen enthalten.
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24A-24B zeigen
die Integration von Fremdgenen in das Plastidgenom durch PCR unter
Verwendung von rbcL- und aadA-Primern (A) oder 16S RNA- und aadA-Primern
(B).
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25A-25C zeigen
die Integration des aroA-Gens in den Chloroplasten durch Southern-Analyse
und die starke Bildung von Homoplasmie unter Verwendung von EPSPS-Sonde
(A) oder rcbL-orf512-Sonde. Die Integrationsstelle ist in (C) gezeigt.
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26A und 26B zeigen
die Erzeugung von Samen, die aus Kontrollpflanzen bzw. transformierten
Tabakpflanzen gesammelt wurden, in Anwesenheit der selektierbaren
Marker.
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27A und 27B zeigen
transgene Pflanzen und Kontroll-Tabakpflanzen, die mit Glyphosat
besprüht
wurden.
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28A und 28B zeigen
die Suszeptibilität
(Kontrolle) und Resistenz (transformiert) von Tabak gegenüber Insekten.
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29 zeigt (Western blot-Analyse) das aus Kontrollpflanzen
und transgenen Tabakpflanzen isolierte Gesamt-Protein.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden hierin ausführlicher beschrieben.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Der
universelle Integrations- und Expressionsvektor. Der universelle
Integrations- und Expressionsvektor der Erfindung ist zum stabilen
Transformieren von Chloroplasten verschiedener unterschiedlicher
Zielpflanzen geeignet. Heterologe codierende DNA-Sequenzen können in
der Kassette bereitgestellt werden, um für einen Phänotyp wie beispielsweise Herbizidresistenz,
Insektenresistenz oder andere Merkmale zu codieren. Der Vektor umfasst
ferner eine flankierende Sequenz auf jeder Seite der codierenden
DNA-Sequenz, die homolog zu einer Spacersequenz des Chloroplastgenoms
ist, wobei die Spacersequenz in den Chloroplastgenomen verschiedener
Pflanzen konserviert ist. Auf diese Weise wird eine stabile Integration
des heterologen Gens in das Chloroplastgenom der Zielpflanze durch
homologe Rekombination der flankierenden Randsequenzen mit komplementären Spacersequenzen
in dem Chloroplastgenom erleichtert. Der universelle Vektor ist
dazu geeignet, eine beliebige Pflanzenspezies zu transformieren.
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Es
wurde herausgefunden, dass die trnI- und trnA-Spacerregion in einer
großen
Vielfalt von Pflanzenspezies, von Cyanobakterien bis zu höheren Pflanzen
wie beispielsweise monokotyledonen und dicotyledonen Pflanzen, hoch
konserviert ist. Die trnI- und trnA-Gene flankieren auf jeder Seite
eine Spacerregion, die als Spacer 2 oder 'spa-2'-Region bezeichnet wird (4F-4G). Die Regionen auf jeder
Seite der Spacerregion haben wiederum eine nahezu perfekte Homologie
mit entsprechenden Regionen zwischen Spezies von Pflanzen von Cyanobakterien
bis zu höheren
Pflanzen mit der Ausnahme, dass die höheren Pflanzen zwei Introns
in den trnI- und trnA-Genen enthalten. Längere Randsequenzen neigen
dazu, eine effizientere Integration von Fremd-DNA zu begünstigen.
Daher trägt
die Homologie der trnI- und trnA-Gene zwischen Spezies, obwohl sie
nicht essenziell ist, zusätzlich
zu der Homologie der Spacerregion zu der Wirksamkeit der Transformation
und Integration bei ( 4A-4E).
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Wenn
längere
Randsequenzen, welche nicht homologe Abschnitte beinhalten, in den
Vektor eingebaut werden, so wird der nicht homologe Abschnitt der
Sequenz in dem Rekombinationsprozess "looped out" und "clipped off" (ausgeklammert) und er wird nicht in
das Ziel-Chloroplastgenom eingefügt.
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Verschiedene
universelle Vektoren können
mit der Spacerregion konstruiert werden. Beispielsweise können kürzere oder
längere
flankierende Sequenzen mit einem Teil oder den gesamten trnA- und
trnI-Genen, die zu 'spa
2' benachbart sind,
eingesetzt werden.
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Ein
bevorzugter universeller Vektor umfasst die flankierenden Sequenzen
und eine Expressionskassette, welche die folgenden genetischen Elemente
in der folgenden Reihenfolge (vom 5'- zum 3'-Ende) umfasst, um die Transkription
und Translation der codierenden DNA-Sequenz zu ermöglichen:
ein 5'-Teil der
flankierenden Sequenz, einen im Chloroplast funktionsfähigen Promotor,
eine DNA-Sequenz mit entsprechender Klonierungsstelle(n) zur Insertion
einer oder mehrerer für
den gewünschten
Phänotyp
oder das Molekül
von Interesse und für
einen selektierbaren Marker codierender Sequenz(en), einen Transkriptionsterminator
und einen 3'-Teil
der flankierenden Sequenz. Die Reihenfolge der DNA-Sequenzen, die
für den
gewünschten
Phänotyp
und den selektierbaren Marker codieren, kann ausgetauscht werden.
Zusätzliche
flankierende pflanzliche DNA-Sequenzen können bereitgestellt werden,
um eine stabile Integration zu fördern.
Bevorzugt umfasst die flankierende Sequenz einen Replikationsursprung
(ori).
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In
einer bestimmten Darstellung befindet sich die hoch konservierte
Spacerregion in dem umgekehrten Repeat des Chloroplastgenoms. Die
bestimmte Anordnung des Spacers in dem Chloroplastgenom ist jedoch nicht
so wichtig wie ihre hohe Homologie mit der Spacerregion verschiedener
Pflanzen.
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Darüber hinaus
ist, wie in den 4F-4G ersichtlich
ist, die Spacer 2 (oder spa 2)-Sequenz, welche 64 bp lang ist, zu
kurz, um den Chloroplastgenom ori, der sich stromabwärts dieses
Spacers befindet, einzuschließen.
Wenn es gewünscht
ist, den ori einzuschließen,
so wird eine längere
Spacersequenz, die den ori umfasst, ausgewählt, welche die Spacersequenz
und eine zusätzliche
Sequenz in den flankierenden Sequenzen beinhaltet. Dadurch wird
eine längere
Matrize für
eine homologe Rekombination in das Empfänger-Chloroplastgenom bereitgestellt
und Homoplasmie gefördert.
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Ein
weiterer bevorzugter Vektor ist ein Vektor, in welchem die flankierenden
Sequenzen jeweils zusätzlich
zu der Spacer 2-Region einen Abschnitt oder die gesamte intergene
Spacerregion zwischen den tRNAIle- und den
tRNAAla-Genen des Chloroplastgenoms umfassen
(4A-4E). Ferner können die
flankierenden Sequenzen teilweise oder vollständig die tRNAIle-
bzw. die tRNAAla-Gene enthalten. Ggf. umfassen
die flankierenden Sequenzen jeweils teilweise oder vollständig die
16S- und/oder 23S-rRNA-Gensequenzen.
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Veranschaulichende
universelle Vektoren. Ein bevorzugter universeller Vektor umfasst
eine DNA-Sequenz, welche die Sequenz der Spacer 2-Region zwischen
den hoch konservierten trnI- und den trnA-Genen zwischen den 16S- 23S-rRNA-Genen des
Chloroplastgenoms umfasst. Bevorzugt umfasst diese Region teilweise
oder vollständig
die DNA-Sequenz (4F-4G)
der trnI- und der trnA-Gene. Diese Region wird aus einer ausgewählten Pflanze
wie beispielsweise Tabak ausgeschnitten und in ein allgemein verfügbares Plasmid
wie beispielsweise pUC19, z.B. an der Pvull-Stelle subkloniert.
In das Plasmid ist die Expressionskassette eingefügt, welche
ein selektierbares Markergen, einen Chloroplast-16SrRNA-Promotor,
ein Gen, welches für ein
Enzym codiert, das Resistenz gegenüber einem Antibiotikum verleiht,
wie beispielsweise das aadA-Gen, welches für Aminoglycosid-3'-adenyltransferase
codiert, welche Resistenz gegenüber
Streptomycin/Spectinomycin verleiht und die 3'-untranslatierte
Region des Chloroplast-psbA-Gens enthält.
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Im
Besonderen wurde dann, wenn ein universeller Vektor mit Plasmid
pSBL-Ct-bor (5)
konstruiert wird, eine selektierbarer Marker-Genkassette, die einen
Chloroplast-16S-rRNA-Promotor, das aadA-Gen, welches für Aminoglycosid-3'-adenyltransferase codiert, die Resistenz
gegenüber
Streptomycin/Spectinomycin verleiht oder ein Herbizidresistenzgen
und eine 3'-untranslatierte Region
des Chloroplast-psbA-Gens in das Plasmid eingefügt. (6). Diese
selektierbarer Marker-Genkassette wurde anschließend in zwei unterschiedlichen
Orientierungen in den universellen Rand eingefügt. In dem Vektor pSBL-CtV1
wurde die selektierbarer Marker-Genkassette in das trnI-Gen eingefügt (6A). In dem Vektor pSBL-CtV2 (7A) wurde die selektierbarer Marker-Genkassette
zwischen die trnI- und trnA-Gene in der Spacerregion in der Richtung
der 16S-rDNA-Transkription eingefügt. In dem Vektor pSBL-CtV2
R (Karte nicht gezeigt) wurde die selektierbarer Marker-Genkassette
zwischen die trnI- und trnA-Gene in der Spacerregion in der entgegengesetzten
Richtung zu der 16S-rDNA-Transkription eingefügt.
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Verschiedene
Gene von Interesse sind in den pSBL-CtV2-Vektor, eine bevorzugte
Ausführungsform des
universellen Vektors, eingefügt
worden. Beispielsweise enthält
der Vektor pSBL-CtV3 (7B) das Reportergen mGFP, welches
für ein
grünes
Fluoreszenzprotein codiert, das aus Quallen isoliert wurde. Dieses Gen
kann außerdem
zur sichtbaren Selektion transformierter Pflanzen oder in ornamentaler
Gartenbaukunst z.B. in ornamentalen Anbaupflanzen wie Christbäumen oder
selbst Rasen nützlich
sein, welche bei Bestrahlung mit blauem Licht mit grüner Fluoreszenz
leuchten können.
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Der
Vektor pSBL-CtVH (7C) enthält einen anderen selektierbaren
Marker, Hygromycinphosphotransferase (hph-Gen angetrieben durch
den Chloroplast-atpB-Genpromotor),
welcher Resistenz gegenüber dem
Antibiotikum Hygromycin verleiht. Dieser Vektor kann verwendet werden,
um Pflanzen zu transformieren, die gegenüber anderen Antibiotika resistent
sind und er ist insbesondere nützlich,
um Monocots zu transformieren, die im Allgemeinen resistent gegenüber anderen üblicherweise
verwendeten Antibiotika sind. Dieses Gen kann zusätzliche
Merkmale wie beispielsweise Herbizidresistenz, ein Nicht-Zielmerkmal,
verleihen.
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Der
Vektor pSBL-CtVHF (7) enthält die GFP-
und hph-Gene, die für
eine letale Selektion oder eine Kombination aus letaler und sichtbarer
Selektion verwendet werden können.
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Ein
Chloroplastvektor, der spezifisch für Tabak ist (Vergleichsbeispiel)
und ein universeller Chloroplastvektor. Der Tabak-Chloroplastvektor
pZS-RD-EPSPS (2A) ("TV") und der universelle
Vektor pZS-RD-EPSPS ( 2B) ("UV")
enthalten beide den Prrn-Promotor (von der 16S-rRNA), das aadA-Gen (für Spectinomycinselektion),
das Mutant-aroA-Gen, das für
das Enzym EPSPS-Synthase codiert (für Glyphosatselektion) und die
psbA-3'-Region.
Die flankierenden Sequenzen in pZS-RD-EPSPS enthalten rbcL und orf
512 und die flankierenden Sequenzen in pSBL-RD-EPSPS enthalten die
trnI- und trnA-Gene,
welche jeweils die Integration in die Large Single Copy-Region (1 bei
dem Pfeil "TV") bzw. die umgekehrten
Repeatregionen (1 bei den UV-Pfeilen) des Tabak-Chloroplastgenoms
erleichtern.
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Glyphosat
ist der aktive Bestandteil in Monsantos Herbizid ROUNDUPTM und wird als selektierbarer Marker für die Herbizidselektion
transgener Pflanzen verwendet.
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Konstruktion
von Chloroplastvektoren. Es wurden Standardprotokolle für die Vektorkonstruktion
einschließlich
der Dephosphorylierung durch Auffüllung mit Klenow-Fragment verwendet.
Der Tabak-Chloroplastexpressionsvektor pZS-RD-EPSPS ist in 2A gezeigt
(Vergleichsbeispiel). Der universelle Chloroplastvektor pSBL-RD-EPSPS
ist in 2A gezeigt. Die Konstruktion
dieser Vektoren ist ferner in den Beispielen gezeigt. Beide Plasmide
wurden in den XL1 Blue Strain von E. coli amplifiziert. Wachstumskurven
wurden in M-9-Minimalmedium
aufgenommen. Beide Vektoren werden für die Selektion von Glyphosat
verwendet, um Resistenz gegenüber
ROUNDUPTM zu bestätigen.
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Der
Chloroplastexpressionsvektor pZS-RD-EPSPS ist spezifisch für Tabak
und wie zuvor angemerkt ist er nicht für die Transformation anderer
Pflanzen verwendbar (Maier et al., 1995). Im Gegensatz dazu ist
der universelle Chloroplastexpressions- und -integrationsvektor
pSBL-RD-EPSPS (2B) aufgrund der oben beschriebenen
universellen Eignung des Vektors dazu geeignet, um Chloroplastgenome
zahlreicher anderer Pflanzenspezies zu transformieren. Der universelle
Vektor integriert fremde Gene in die 16S-23S-Spacerregion des Chloroplastgenoms.
Der universelle Vektor verwendet die trnA- und trnI-Gene (Chloroplasttransfer-RNAs),
die für
Alanin und Isoleucin codieren, aus der umgekehrten Repeatregion
des Chloroplastgenoms als flankierende Sequenzen für die homologe
Rekombination. Die Chloroplast-Randsequenz,
die in dieser Erfindung verwendet wird, enthält außerdem den Chloroplast-Replikationsursprung
(oriA), wie in verschiedenen Anbaupflanzenspezies einschließlich Erbsen
(Nielsen et al., 1993) und Tabak (Lu et al., 1996) bestätigt wurde, was
die hoch konservierte Sequenzhomologie in dieser Region erklären kann.
Dieser Replikationsursprung ermöglicht
eine erhöhte
Anzahl von Plasmidmatrizen für
eine effiziente Integration in das Empfänger-Chloroplastgenom und das
Erreichen von Homoplasmie
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Wie
oben gezeigt werden bei der Konstruktion des universellen Vektors
eine Expressionskassette, die einen Chloroplastpromotor, ein selektierbares
Markergen, das Resistenz gegenüber
einem Antibiotikum (oder einem anderen ausgewählten Marker) verleiht, ein
Gen, das für
das Zielmolekül
codiert und die anderen Elemente (wie hierin beschrieben) enthält, an einer
günstigen
Restriktionsstelle in das DNA-Fragment eingefügt, welches die Spacerregion
enthält.
Wenn gewünscht,
kann das Fremdgen, welches für
das Zielmolekül
codiert, in die Expressionskassette nach der Insertion der Kassette
in das DNA-Fragment,
welches die konservierte Spacerregion enthält, eingefügt werden, so dass die Kassette
vor der Insertion mehrere Klonierungsstellen für die Insertion einer oder
mehrerer codierender DNA-Sequenzen beinhaltet.
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Die
Position der Restriktionsstelle in der Spacersequenz kann die jeweilige
Länge der
beiden flankierenden Sequenzen bestimmen, bei denen es sich um Teile
(mit unterschiedlicher oder gleicher Länge) der Spacerregion handelt.
Somit brauchen die beiden flankierenden Sequenzen nicht gleich lang
zu sein, solange sie jeweils ausreichend komplementär zu dem
Ziel-Chloroplastgenom sind, um eine homologe Rekombination zu fördern.
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Da
der Vektor der Erfindung ein derart hohes Ausmaß an Homologie zu der Spacerregion
des Chloroplastgenoms mehrerer Pflanzenspezies aufweist, ist er
dazu geeignet, nicht nur die Pflanzenspezies, aus der die Randsequenz
des Vektors abgeleitet ist, sondern beliebige Pflanzenspezies zu
transformieren.
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Wie
in dieser Beschreibung verwendet, bedeutet die Bezeichnung "homolog", dass eine DNA-Sequenz
aus einer Pflanzenspezies Sequenzregionen besitzt, die identisch
zu Abschnitten einer DNA-Sequenz aus einer anderen Pflanzenspezies
sind. D.h., dass, wenn zwei DNA-Sequenzen hoch homolog sind, die DNA-Spezies
eine 100%-ige Sequenzidentität
oder weniger als 100% Identität
aufweisen kann. Z.B. wird für den
Zweck der Chloroplastgenomintegration eine 400 bp-Sequenz, die insgesamt
nur 25% homolog ist, die aber einen 100 bp-Abschnitt enthält, der
85% bis 90% oder mehr homolog ist als hoch homolog zu dem Chloroplastgenom
angesehen.
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Der
Einschluss eines Chloroplast-ori innerhalb der flankierenden Sequenzen
des universellen Vektors hat sich als vorteilhaft erwiesen. Ohne
an diese Theorie gebunden zu sein, nimmt man an, dass die Anwesenheit
des ori in dem universellen Vektor Homoplasmie nach einer einzigen
Selektionsrunde fördert,
ohne dass ein zweiter Selektionsschritt erforderlich ist. Dies ist
insbesondere bei der Transformation von monokotyledonen Pflanzen
wie beispielsweise Mais oder Reis wichtig, bei welchen ein zweiter
Selektionsschritt aufgrund der Schwierigkeit, die Pflanzen in Kultur
aus Laub-Stecklingen anzubauen, mit der daraus resultierenden Notwendigkeit,
diese Pflanzen aus Embryos aufzuziehen, nicht machbar. Wenn ein
ori gewünscht
wird, dieser aber fehlt, so kann er in eine flankierende Sequenz
oder an andere Stelle eingeführt
werden. Wenn es gewünscht wird,
die Kopienanzahl des eingefügten
universellen Vektors zu erhöhen,
so wird ein Chloroplast-DNA-Fragment, welches einen ori enthält, außerhalb
der flankierenden Sequenzen eingefügt, so dass er nur dazu dient, die
Kopienanzahl des universellen Vektors zu amplifizieren und nicht
in das Chloroplastgenom integriert wird.
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Abgesehen
davon, dass die flankierenden Sequenzen aus einer speziellen Pflanze
abgeleitet sein können,
so können
sie, wie im Folgenden gezeigt, auch aus einer synthetisch hergestellten
Spacerregion abgeleitet sein.
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Für die Transkription
und Translation der DNA-Sequenz, die für das Polypeptid von Interesse
codiert, wird üblicherweise
die gesamte Promotorregion aus einem Gen, das zur Expression in
dem Chloroplast in der Lage ist, verwendet. Die Promotorregion kann
Promotoren beinhalten, die aus Chloroplastgenen erhältlich sind,
wie beispielsweise das psbA-Gen aus Spinat oder Erbse, die rbcL-
und atpB-Promotorregion aus Mais und rRNA-Promotoren. Geeignete
Promotoren sind ebenfalls beschrieben und weitere Literaturquellen
sind in Patent Nr. 5,693,507 angegeben.
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Die
flankierenden Sequenzen, von denen in Patent Nr. 5,693,507 und den
anderen Veröffentlichungen gezeigt
wurde, dass sie eine stabile Integration fördern, sind nicht die flankierenden
Sequenzen des hierin beschriebenen universellen Expressions- und
Integrationsvektors, die von Pflanzenspezies zu Pflanzenspezies hoch
konserviert sind, was bei den flankierenden Sequenzen des obigen
Patents und der anderen Veröffentlichungen
nicht der Fall ist.
-
Identifizierung
von intergenen Spacersequenzen. Die Erfindung stellt Verfahren bereit,
um geeignete nicht transkribierte intergene Spacersequenzen in Pflanzen
zu identifizieren, die geeignet sind, um die universellen Vektoren
zu konstruieren. Das Verfahren umfasst das Isolieren von genomischer
DNA aus Plastiden, Durchführen
von Hybridisierung mit einer radioaktiv markierten Sonde eines bekannten
Spacers, Bestimmen und Isolieren von Plastidsequenzen, welche das
gewünschte
Ausmaß an
Homologie mit der Sonde aufweisen. Als eine Veranschaulichung werden
Southern blot-Analysen unter Verwendung der Tabak-Spacerregion als Sonde
ausgeführt,
um zu bestimmen, ob ein Plastidgenom mit unbekannter Struktur und
Sequenz die Spacerregion aufweist. Genomische DNA aus Plastiden
wird isoliert und entsprechend der üblichen Vorgehensweise durch
ein passendes Restriktionsenzym gespalten. Eine Hybridisierung mit
der Spacersonde wird sowohl unter stringenten (z.B. 50% Formamid
bei 68 °C,
Waschen in 0,1 × SSC
bei 68 °C)
als auch unter nicht stringenten Bedingungen (z.B. 6 × SSC bei
68 °C, Waschen
in 2 × SSC
bei 50 °C)
(1 × SSC
= 0,15 M NaCl, 0,015 M Natriumcitrat) durchgeführt, um Plastidsequenzen zu
bestimmen, die ungefähr
90 bis 100% Homologie bzw. 60 bis 100% Homologie zu dem Tabakspacer
aufweisen. Die identifizierten Plastidsequenzen werden anschließend isoliert.
-
Wenn
die Anforderungen der homologen Rekombination toleranter sind, so
kann ein geringerer Grad an Hybridisierung zu der Sonde wie beispielsweise
60% ausreichend sein.
-
Somit
ist eine beliebige bekannte oder unbekannte Spacerregion mit ausreichender
Homologie zur Rekombination für
die Konstruktion des UV geeignet. Ebenso kann die bekannte Sequenz
einer beliebigen intergenen hoch konservierten Spacersequenz verwendet
werden, um Plastidsequenzen zu identifizieren und zu isolieren,
welche homolog zu einer bekannten Spacersequenz sind.
-
Alternativ
kann das BLAST-Programm, wie hierin beschrieben, verwendet werden,
um hoch konservierte Regionen in Plastidgenomen, deren Sequenzen
bekannt sind, zu identifizieren.
-
Pflanzen,
welche transformiert werden können.
Pflanzen, die durch den universellen Vektor der Erfindung transformiert
werden können,
schließen
beliebige niedere Pflanzen wie beispielsweise Cyanobakterien, beliebige
höhere
Pflanzen wie beispielsweise monokotyledone und dikotyledone Pflanzenspezies
ein. Die Pflanzen, welche transformiert werden sollen, können Nachtschattengewächse oder
Pflanzen, die unter der Erde wachsen, sein. Eine nicht begrenzende
Liste von Beispielen höherer
Pflanzen, die mit dem universellen Vektor transformiert werden können, schließt Getreide
wie beispielsweise Gerste, Mais, Hafer, Reis und Weizen, Melonen
wie beispielsweise Gurke, Zuckermelone und Wassermelone; Hülsenfrüchte wie
beispielsweise Bohnen, Augenbohnen, Erbse, Erdnuss; Ölpflanzen
wie beispielsweise Canola und Sojabohne; Nachtschattengewächse wie
beispielsweise Tabak, Knollengewächse
wie beispielsweise Kartoffel und Süßkartoffel und Gemüse wie beispielsweise
Tomate, Pfeffer und Rettich; Obst wie beispielsweise Birne, Weintraube,
Pfirsich, Pflaume, Banane, Apfel und Erdbeere; Fasergewächse beispielsweise
den Genus Gossypium wie Baumwolle, Flachs und Hanf; und andere Pflanzen
wie beispielsweise Runkelrübe,
Baumwolle, Kaffee, Rettich, kommerzielle Blühpflanzen wie beispielsweise
Nelke und Rosen; Gräser
wie beispielsweise Zuckerrohr oder Rasen; immergrüne Bäume wie
beispielsweise Tanne, Fichte und Kiefer, und Laubbäume wie
beispielsweise Ahorn und Eiche ein. Von größtem Interesse sind hier die ökonomisch
bedeutendsten Anbaupflanzen wie Mais, Reis, Sojabohne, Weizen und
Baumwolle. Keine dieser Pflanzen außer Tabak ist nach Kenntnis
der Erfinder jemals zuvor über
das Chloroplastgenom stabil transformiert worden, und keine, einschließlich Tabak,
ist durch einen universellen Vektor wie hierin beschrieben stabil
transformiert worden. Eine Pflanze, aus der die DNA-Sequenz häufig erhalten
wird ist Tabak, da dies die am sorgfältigsten charakterisierte Pflanze
ist, es ist jedoch jedes beliebige andere Pflanzenchloroplastgenom
geeignet.
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Es
wird nochmals darauf hingewiesen, dass, wie oben beschrieben, der
für die
stabile Transformation von Tabak verwendete Vektor nicht dazu geeignet
war, das Chloroplastgenom anderer Pflanzen zu transformieren.
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Verfahren
für die
Transformation. Die Expressionskassetten können durch jedes beliebige
von zahlreichen bekannten Verfahren in eine Pflanzenzelle von Interesse
transformiert werden. Diese Verfahren beinhalten beispielsweise
die folgenden. Transformation durch Beschuss mit Wolframpartikeln,
Polyethylenglykol-vermittelte Transformation, Verwendung eines Laserstrahls,
Elektroporation, Mikroinjektion und jedes beliebige andere Verfahren,
das dazu geeignet ist, DNA in einen Chloroplasten einzubringen.
Siehe z.B. Sanford, 1988; Daniell, 1993; Daniell, 1997; U.S. Patent
Nr. 5,693,507; Kin Ying et al., 1996. Die Verwendung dieser Techniken erlaubt
die Anwendung der hierin beschriebenen Erfindung auf eine breite
Vielfalt von sowohl monokotyledonen als auch dicotyledonen Pflanzen.
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Expression
nicht pflanzlicher Moleküle
aus transformierten Pflanzen
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Die
verbesserte Verwendbarkeit des universellen Expressions-Integrationsvektors
der Erfindung wird durch die Fähigkeit
des Vektors, transformierte Pflanzen zu erzeugen, um nicht pflanzliche
und wertvolle Moleküle
zu exprimieren, klar gezeigt.
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Biologisch
abbaubare Polymere auf Proteinbasis. Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der universelle Vektor verwendet worden, um Tabak
mit einem synthetischen Gen zu transformieren, welches Polymere
auf Proteinbasis (PBPs) exprimiert. Solche Polymere und die Gene,
welche diese exprimieren, sind in der Literatur bekannt. (Daniell
et al., 1997). Von besonderem Interesse sind Polymere auf Proteinbasis
(PBP), welche wiederholte Pentamersequenzen aufweisen, wie beispielsweise
GVGVP (Yeh et al., 1987). Diese PBP-Polymere zeigen nützliche
Inversphasen-Übergangstemperatur-Eigenschaften.
Das Protein wird unlöslich,
wenn die Temperatur über
den Übergangszustand
hinaus erhöht
wird. PBPs bieten einen breiten Bereich von Materialien, die denen
von Polymeren auf Erdölbasis
wie beispielsweise Hydrogelen, Elastomeren und Plastik ähneln. Sie
zeigen auch eine bemerkenswerte Biokompatibilität, wodurch eine ganze Bandbreite
medizinischer Anwendungen einschließlich der Vorbeugung von postchirurgischen
Adhäsionen, Geweberekonstruktion
und programmierte Arzneistoffzufuhr ermöglicht wird (Urry et al., 1993).
Auf nicht medizinischer Seite beinhalten potenzielle Anwendungen
die Verwendung in Transducern, molekularen Maschinen, Superabsorbentien
und biologisch abbaubaren Kunststoffen (Daniell et al., 1997). Solche
Polymere beinhalten das Polymer (Val1-Pro2-Gly3-Val4-Gly5)n (VPGVP)n, wobei "n" im Bereich von 1
bis Werten von Hunderten wie beispielsweise 250 liegen kann oder
deren Analoga. Wichtige kommerzielle Möglichkeiten und verwandte Aspekte
werden von Daniell, 1995 diskutiert. Nützliche biologisch abbaubare
Kunststoffe sind aus PBPs hergestellt. Die Gene, welche diese PBPs
exprimieren, sind auch in der Erfindung nützlich, da sie als Träger verwendet
werden können,
d.h. das Gen eines Moleküls
von Interesse kann mit dem PBP-Gen der Chloroplastintegration und
-expression verbunden werden.
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In
einer vorhergehenden Untersuchung wurde das synthetische Polymer-Gen,
welches für (GVGVP)121 codiert, in E. coli in einem solchen
Ausmaß überexprimiert,
dass Polymereinschlusskörper
nahezu 80-90% des Zellvolumens einnahmen (Guda et al., 1995; Daniell
et al., 1997). Dasselbe Gen wurde auch in dem Kernabschnitt kultivierter
Tabakzellen exprimiert (Zhang et al., 1995) und in Blättern von
transgenen Tabakpflanzen (Zhang et al., 1996).
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In
einem Modellsystem wurde die intergene Region der trnI- und der
trnA-Gene in der 16S-23S-rRNA-Spacerregion des Tabakgenoms (1)
verwendet, um einen universellen Vektor für die Integration des selektierbarer
Marker-Gens aadA-Gen und des synthetischen Polymergens (EG121) zu
konstruieren. Der Vektor wurde in die umgekehrte Repeatregion des
Chloroplastgenoms eingefügt.
Transformierte Tabakpflanzen exprimierten große Mengen des Polymerproteins.
Chloroplastgenome anderer Pflanzenspezies sind ebenfalls unter Verwendung
des universellen Vektors mit dem synthetischen Gen transformierbar,
um das Polymer auf Proteinbasis zu exprimieren.
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Produktion
hochwertiger Moleküle.
Die Studien mit dem Biopolymer haben gezeigt, dass ein nicht pflanzliches
Produkt durch ein synthetisches Gen exprimiert werden kann, wodurch
es ermöglicht
wird, mittels der Vektoren der Erfindung mit einer großen Vielfalt
von codierenden DNA-Sequenzen biologisch wertvolle Moleküle aus transformierten
Pflanzen zu exprimieren. Die codierende DNA-Sequenz ist in einem
universellen Vektor oder, falls gewünscht, in einer Expressionskassette
wie oben beschrieben enthalten.
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Es
ist bekannt, dass transgene Pflanzen wertvolle biologisch aktive
Moleküle
durch Transformation des Kerns, aber nicht durch Chloroplast-Transformation
produzieren. Siehe die folgenden Literaturreferenzen.
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Daniell,
1995; Miele, 1997; Lyons, 1996; Daniell und Guda, 1997; Arntzen,
1997.
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Expression
von biologisch aktiven Molekülen.
Pflanzen, die erfindungsgemäß mit dem
universellen Vektor oder mit der Expressionskassette transformiert
sind, können
hergestellt werden, um wertvolle biologisch aktive Moleküle in Teilen
der Pflanzen, welche Chloroplasten enthalten, zu exprimieren. Die
Pflanzen werden anschließend
durch bekannte Vorgehensweisen geerntet. Die transformierten Pflanzen,
welche diese Produkte enthalten, können somit oral verabreicht
werden. Arntzen, 1997. Die Herstellung von pharmazeutischen Mitteln
durch transgene Pflanzen ist für
viele pharmazeutische Anwendungen einschließlich Vakzine, Immunomodulatoren,
Wachstumsfaktoren, Hormone, Blutproteine, Inhibitoren und Enzymen
mit Peptiden (Proteinen) durchgeführt worden. Typische biologische
Stoffe, die aus transgenen Pflanzen gewonnen wurden, von denen berichtet
wurde, beinhalten Vakzine gegen vitale Erkrankungen, virale Peptidepitope
wie beispielsweise menschlicher Immunschwäche-Virus, nicht virale Peptidepitope,
bakterielle antigene Proteine, bioaktive Peptide, rekombinante Toxine,
Plantibodies (rekombinante Antikörper),
Serumproteine und sekundäre Pflanzenmetaboliten.
Alle diese Produkte können
erfindungsgemäß in Chloroplasten
von transgenen Pflanzen exprimiert werden.
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Typische
pharmazeutische Peptide oder Proteine, die in transgenen Pflanzen
hergestellt werden, beinhalten Hepatitis B-Oberflächenantigen,
Norwalkvirus-Capsidprotein,
Maul- und Klauenseuche-Virus, humanes Rhinovirus 14, humanes Immunschwäche-Virus,
S. mutans-Oberflächenprotein,
E. coli-Enterotoxin,
B-Untereinheit, Malaria-Circumsporozoit-Epitope, Maus-ZP3- Protein-Epitope (Vakzin);
katalytischer Maus-Antikörper
6D4, Maus-MAB-Guy's
13, MAB B1-8, Anti-Phytochrom-Fv-Protein, Anti-Substanz P (Antikörper); humanes
Serumalbumin (HSA), humanes Protein C (Serumprotein); α-Trichosanthin, Ricin
(Cytotoxin); humaner epidermaler Wachstumsfaktor (Wachstumsfaktor);
leu-Enkephalin (Neuropeptid) und humane Säure-β-glucosidase (hGC) (Enzym). Viele dieser
Moleküle
sind in Tabak, Kartoffel-Knollen
etc. exprimiert worden.
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Von
besonderem Interesse ist erfindungsgemäß die Herstellung von Insulin
und humanem Serumalbumin (HSA) mit dem universellen Integrations-
und Expressionvektor oder mit einem Expressionsvektor. Das HSA ist
bereits in transgenen (Kern) Kartoffel- und Tabakpflanzen hergestellt
worden. Sijmons et al., 1990. Die zuvor erwähnten Produkte können erfindungsgemäß durch
Chloroplast-Transformation hergestellt werden.
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Insulin.
Die Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um Insulin als ein Polymerfusionsprotein
in einer transformierten Pflanze zu exprimieren. Die Pflanze kann
mit einer Expressionskassette oder mit dem universellen Integrations-
und Expressionsvektor transformiert werden, welcher ein synthetisches
Biopolymergen wie beispielsweise (GVGVP)40 umfasst.
Eine geeignete Pflanze ist Tabak, aufgrund der einfachen genetischen Technik
und dem Erfordernis, alternative Verwendungen dieser umstrittenen
Nutzpflanze zu finden.
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Für eine Expression
in Bakterien umfasst das Verfahren die Konstruktion eines Vektors
für die
Expression in E. coli als Polymer (GVGVP)40-Genfusion
mit einem Proinsulin-Gen, Exprimieren der Polymer-Insulin-Fusionsproteine
in E. coli (auf bekannte Weise gezüchtet), Reinigen des rekombinanten
Proteins unter Ausnützung
der Übergangstemperatur-Eigenschaften
des Polymers auf Proteinbasis und Abspalten des Insulins von dem
Polymer unter Verwendung bekannter Verfahren.
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Für die Pflanzentransformation
wird eine Expressionskassette oder der universelle Integrations-
und Expressionsvektor, der die Polymergenfusion mit dem Pro-Insulin-Gen
umfasst, in eine Zielpflanze wie beispielsweise Tabak eingebracht.
Das Polymer-Insulin-Fusionsprotein wird von der Pflanze exprimiert,
das Polymer-Fusionsprotein wird aus dem Chloroplasten und den Cytosol-Kompartementen
der Pflanzenzellen extrahiert, das Insulin wird mit Dithiothreitol
(DTT) oder anderen bekannten Verfahren von dem Polymerprotein abgespalten
und das Insulin wird gesammelt. Alternativ kann das Insulin-Polymer-Fusionsprodukt
in einer essbaren Nutzpflanze oder essbaren Teilen der Nutzpflanze
exprimiert werden.
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Die
Technik der Fusion einer DNA-Sequenz, die für ein Molekül mit biologischer Wirksamkeit
codiert, an ein synthetisches Gen, welches ein Polymer auf Proteinbasis
exprimiert, für
die Expression in einem geeigneten bakteriellen Wirt oder Hefewirt
oder einer transformierten Pflanze ist ein viel versprechendes Verfahren mit
breiter Anwendbarkeit.
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Rekombinantes
humanes Serumalbumin in Pflanzen. In Kern-transgenen Tabak- und
Kartoffelpflanzen ist rekombinantes humanes Serumalbumin (rHSA),
welches von dem authentischen humanen Protein nicht unterscheidbar
ist, hergestellt worden (Sijmons et al., 1990). Dies zeigte die
Expression eines wertvollen Proteins in transgenen Pflanzen, aber
auch, dass es möglich
ist, durch Fusion von HSA an eine Pflanzen pro-Sequenz eine korrekte
Verarbeitung zu erreichen, die zur Abspaltung und Sekretion des
korrekten Proteins führte.
Das Chloroplastgenom einer ausgewählten Pflanze wie beispielsweise
Tabak kann leicht mit einem universellen Vektor wie hierin beschrieben
transformiert werden und dazu gebracht werden, HSA zu exprimieren.
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Allgemeine
Anwendbarkeit. Wie hierin beschrieben, erlaubt der universelle Vektor
erfindungsgemäß die Transformation
von Pflanzen, die Pflanze dazu zu bringen, ein biologisches Molekül, welches
der Pflanze einen gewünschten
Phänotyp
verleihen kann, zu exprimieren und/oder ein gewünschtes Produkt herzustellen, welches
biologische Wirksamkeit aufweisen kann, aber nicht muss (oder einen
Vorläufer
eines Endprodukts). Die codierende Nukleotidsequenz kann synthetisch
oder natürlich
sein. Das hergestellte Molekül
kann für
die Pflanzen fremd sein, in der Pflanze nicht funktional oder funktional
sein. Der universelle Vektor besitzt ein breites Anwendungsspektrum
im Bereich der Pflanzentransformation.
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Es
ist beabsichtigt, dass ein beliebiges biologisch aktives Molekül (Vorläufer oder
Derivat davon) durch eine transgene Pflanze hergestellt werden kann,
die mit dem erfindungsgemäßen universellen
Vektor transformiert ist, wobei für einen bestimmten Fall geeignete
Anpassungen erforderlich sein können.
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Herbizidtoleranz von Chloroplast-transformierten
Pflanzen
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Verwendung des universellen Vektors,
um Pflanzen Herbizidresistenz oder -toleranz zu verleihen. Der Fortschritt
der Gentransfertechnologie hat das Einbringen von Herbizidresistenzgenen
in Pflanzen möglich
gemacht, wodurch das Herbizid selektiv für eine bestimmte Nutzpflanze
gemacht wird.
-
Modifikationen
des Zielenzyms. Der erste Schritt in Richtung dieses Ansatzes ist
die Identifizierung und notwendige Modifizierung des Zielenzyms
(Gens) des Herbizids, um Toleranz zu verleihen, was ziemlich ausgiebig
durchgeführt
worden ist. Sulfometuronmethyl ist ein Sulfonylharnstoff-Herbizid,
welches das Wachstum von Bakterien, Hefe und höheren Pflanzen blockiert, indem
das erste Enzyms des verzweigtkettigen Aminosäurewegs, Acetolactatsynthase
(ALS), gehemmt wird. Mutantgene für ALS, die Resistenz gegenüber Sulfometuronmethyl
verleihen, wurden aus E. coli und Hefe isoliert. Yadav et al. (1986).
Herbizidresistenz in Tabak und verschiedenen anderen Nutzpflanzen
ist durch Gentechnik des ALS-Gens erreicht worden. Gabard et al. (1989);
Miki, et al. (1990). Noch ein weiterer Ansatz, um Herbizidresistenz
in Pflanzen zu erzeugen, ist die Expression des Enzyms Phosphinothricinacetyltransferase
(PAT) gewesen, welches das Herbizid Phosphinothricin unschädlich macht.
DeBlock et al. (1987).
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Glyphosat.
Glyphosat ist ein wirkungsvolles Breitbandherbizid, welches hochwirksam
gegen einjährige
und mehrjährige
Gräser
und breitblättrige
Unkräuter
ist. Glyphosat ist für
die Umwelt unschädlich,
da es im Boden leicht abgebaut wird, minimale Beweglichkeit im Boden
aufweist und gegenüber
nicht pflanzlichen Lebensformen eine sehr geringe Toxizität aufweist.
Die Wirkung von Glyphosat beruht auf der Bindung und Hemmung des
Enzyms 5-Enol-pyruvyl-shikimat-3-phosphat
(EPSP)-synthase. EPSP-Synthase (EPSPS) katalysiert die Bildung von
EPSP, welches in dem aromatische Aminosäure-Biosyntheseweg wichtig ist, aus Shikimat-3-phosphat
und anorganischem Phosphat. Die Ungiftigkeit von Glyphosat gegenüber Tieren
beruht auf der Tatsache, dass diese Reaktion nur in Pflanzen und
Mikroorganismen auftritt. Leider besitzt Glyphosat keine Selektivität zwischen
Unkräutern
und erwünschten
Pflanzen wie beispielsweise Nutzpflanzen und Zierpflanzen, da die
Reaktion zur Bildung von EPSP in allen Pflanzen auftritt.
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Es
sind zwei Ansätze
verwendet worden, um es zu erreichen, eine glyphosatresistente Pflanze
durch Gentechnik zu entwickeln. Ein Ansatz beruht auf der Überproduktion
von Wildtyp-EPSP-Synthase, so dass nach vollständiger Hemmung der EPSP-Synthase
durch Glyphosat die restliche EPSP-Synthase Glyphosat-Toleranz verleiht.
Der zweite Ansatz beruht auf der Expression eines Mutantgens (aroA),
welches glyphosatresistente EPSP-Synthase
codiert.
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In
allen zuvor erwähnten
Beispielen sind ohne Ausnahme herbizidresistente Gene in das Kerngenom eingebracht
worden.
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Der
Bedarf an einer Chloroplast-Transformation. Es besteht ein großer Bedarf,
eine herbizidresistente Pflanze zu entwickeln, insbesondere eine
Pflanze, die gegenüber
den am häufigsten
verwendeten Herbiziden resistent ist, in der das Protein, welches
Herbizidresistenz vermittelt, in dem Chloroplasten produziert wird
und bei der das Gen, welches Herbizidresistenz verleiht, nicht durch
Pollen in die Umgebung entweichen kann.
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Der
universelle Vektor der Erfindung antwortet auf diesen Bedarf, indem
eine beliebige Zielpflanze transformiert wird, um Toleranz gegenüber einem
beliebigen ausgewählten
Herbizid wie beispielsweise Glyphosat zu verleihen. Wichtige kommerzielle
Nutzpflanzen wie Weizen, Reis, Mais, Sojabohne können durch den universellen
Vektor gegenüber
einem ausgewählten
Herbizid resistent gemacht werden.
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Die
Erfindung stellt eine transgene herbizidresistente Pflanze bereit,
in welcher ein fremdes Transgen, das Resistenz gegenüber einem
oder mehreren Herbiziden verleiht, durch den universellen Vektor
in das Chloroplastgenom integriert wird. Die transgene Pflanze kann
eine mature Pflanze, eine nicht mature Pflanze wie beispielsweise
ein Sämling,
ein Embryo, ein Callus, ein kultiviertes Gewebe oder eine Zellsuspension
oder ein Teil einer Pflanze wie beispielsweise ein Steckling oder
Callus sein. Herbizide, die für
die Erfindung geeignet sind und für die erfindungsgemäß Resistenz-vermittelnde
Gene stabil in das Chloroplastgenom integriert werden können, beinhalten
alle bekannten Herbizide (und auch zu entwickelnde Herbizide).
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Herbizidklassen.
Herbizide, die durch die Erfindung kontrolliert werden können, sind üblicherweise
in verschiedene chemische Klassen eingeteilt worden.
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Eine
erste Klasse beinhaltet die PSII (Photosystem II)-Herbizide, die
die Reduktion von Plastochinon an der Akzeptorstelle von PSII stören, welche
solche Chemikalien wie beispielsweise Triazine, Triazinone, Harnstoffderivate,
Biscarbamate, Nitrile, Nitrophenole, substituierte Pyridazinone,
Phenylcarbamate, Anilide, Cyanoacrylat, DCMU, Carboanilide, Uracile,
insbesondere z.B. Dichlorphenyldimethylharnstoff, Atrazin, Metribuzin,
Lenacil, Phenmidipham, Ioxynil und Dinoseb einschließen. Diese
Chemikalien binden an ein 32 kDa-Bindungsprotein (Q3-Protein,
D1, Herbizid-Bindungsprotein) in der Thylakoid-Membran von Chloroplasten,
wodurch der photosynthetische Elektronentransport blockiert wird.
Das Plastidgen, welches für
einen Vorläufer
des Q3-Proteins codiert, wird psbA genannt,
wobei dessen Sequenzen ein sehr hohes Ausmaß an Homologie in verschiedenen
Pflanzen zeigen. Das wichtigste PSII-Herbizid ist Atrazin, entwickelt
von Ciba-Geigy.
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Eine
weitere Klasse sind die PSI (Photosystem I)-Herbizide, ein membrangebundener
Proteinkomplex, der die durch Licht erzeugte Oxidation von Plastocyanin
(PC) und die Reduktion von Ferredoxin (Fd) katalysiert. Typisch
für diese
Chemikalien sind die Bipyridyl-Herbizide Paraquat und Diquat.
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Eine
weitere Klasse von Herbiziden sind die Aryloxyphenoxypropanoate
(APP) oder Herbizide vom Typ Acetylcoenzym A-carboxylase, welche
die Acetyl-CoA-carboxylase
und die anschließende
Fettsäurebiosynthese
in Plastiden hemmen. Typisch für
diese APPs sind Cyclohexandion (CND), Sethoxydin, Haloxyfop, Quizalofop,
Phenoxaprop (und deren Niederalkyl-substituierte Moleküle), Dicolofop,
Sethoxydin, Clethodin und Tralkoxydim.
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Noch
eine weitere Klasse von Herbiziden beinhaltet die Auxin-Analoga
wie beispielsweise Macropop, Chloramben, Dicamba, Benazolin, 1-Naphthylessigsäure; 3,6-Dichlorpicolinsäure, Picloram,
Fluoroxypyr, Quinchlorac, MCPA und 2,4-D.
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Eine
weitere Klasse sind die mitotischen Herbizide, genannt Dinitroanilin-Herbizide, wie beispielsweise
Trifluoranilin, Oryzalin und Pendimethalin.
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Eine
weitere chemische Klasse von Herbiziden, auf welche sich die Erfindung
richtet, sind solche, die in der Biosynthese von Aminosäuren wirken,
wie die tertiären
Aminomethylphosphonsäuren
Chlorsulfuron, Glufosin und Glyphosat.
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Eine
weitere Klasse von Herbiziden sind die Acetolactatsynthase hemmenden
Herbizide (ALS), wie die Sulfonylharnstoffe, Imidazolinone, Triazolpyrimidine
und Pyrimidinylthiobenzoate wie beispielsweise Chlorsulfuron, Imazaphyr,
Flumetsulam (und andere Herbizide, die in Kapitel 4, Tabelle I des
nachfolgend zitierten Herbizide Resistance in Plants, 1994, aufgelistet
sind).
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Beispiele
für Sulfonylharnstoff-Herbizide
sind Sulfometuronmethyl (der aktive Bestandteil von OustTM) und Chlorsulfuron (der aktive Bestandteil
von GleanTM). Imazaphyr, eines der Imidazolinone,
ist der aktive Bestandteil des Herbizids ArsenalTM von
American Cyanamid und Imazamethabenz ist ein Gemisch aus zwei Imidazolinonen
(Merk Index, 11. Ed. 4825). Mutierte Formen von ALS, die sich in
den strukturellen Genen von ALS, ilvG und ILV2 befinden, können verwendet
werden, um unter Verwendung des universellen Vektors Herbizidresistenz
zu verleihen.
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Trotz
der chemischen Unterschiede zwischen den Imidazolinonen und Sulfonylharnstoffen
hemmen diese Substanzen dasselbe Enzym ALS. Anscheinend wetteifern
Chinone und ein Imidazolinon-Herbizid mit einem Sulfonylharnstoff-Herbizid
um eine gemeinsame Stelle an ALS. Dementsprechend können erfindungsgemäß Pflanzen
transformiert werden, welche eine Resistenz gegenüber beiden
Gruppen dieser und anderer Herbizide zeigen.
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Typisch
für eine
weitere Gruppe von Chemikalien mit herbizider Wirkung, die durch
die Erfindung unter Verwendung des universellen Vektors kontrolliert
werden kann, ist L-Phosphinothricin, bei dem es sich um eine Komponente
des Tripeptids "Bialaphos" handelt. Dieses
Tripeptid wird unter dem Handelsnamen "HerbiaceTM" von Meiji Seika,
Japan und als "BastaTM" von
Hoechst AG, Deutschland vermarktet. L-Phosphinothricin ist ein wirksamer
Inhibitor der Glutaminsynthetase, die einen schnellen Anstieg der
Ammoniakkonzentration in Pflanzen hervorruft und zum Absterben der
Pflanzenzelle führt.
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Trotz
der ausgiebigen Studien ist kein zufrieden stellendes Produkt entwickelt
worden, um Pflanzen durch Chloroplast-Transformation Herbizidtoleranz
zu verleihen. Bei dem Herbizid vom Typ Glyphosat ist berichtet worden,
dass regenerierte Kern-transformierte transgene Pflanzen Toleranz
gegenüber
Glyphosat zeigten, jedoch auch ein beeinträchtigtes Wachstum zeigten und
nicht zu transgenen Pflanzen mit hoher Toleranz gegenüber Glyphosat
führten,
Schultz et al., 1990.
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Chloroplast-Transformanten.
Der Chloroplast von Zielpflanzen, die empfindlich gegenüber Herbiziden sind,
wird erfindungsgemäß mit einem
Vektor der Erfindung transformiert, der die erforderliche codierende
Sequenz trägt,
wodurch Herbizidresistenz verliehen wird. Der transformierte Chloroplast
umfasst ein Genom, welches ein fremdes Transgen trägt, das
die Herbizidtoleranz verleiht. Der Chloroplast kann ein maturer
Chloroplast oder ein nicht maturer Chloroplast sein wie beispielsweise
ein Etioplast. Bevorzugt codiert das Gen, welches Herbizidresistenz
verleiht, für
EPSP-Synthase die weniger leicht an Glyphosat bindet (verringerte
Affinität aufweist)
als die Wildtyp-EPSP-Synthase. Falls vorhanden, ist das zweite Transgen
im Allgemeinen ein Gen, welches der Pflanze Antibiotikaresistenz
verleiht. Somit kann die Herbizidresistenz über die letale Selektion als ein
Marker für
die Chloroplast-Transformation verwendet werden, durch Selektion
der Transformanten, indem eine Aussetzung gegenüber einem Medium mit letaler Konzentration
des ausgewählten
Herbizids erfolgt, welche die Transformanten überleben.
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Der
Ursprung des zweiten Gens kann prokaryotisch (z.B. bakteriell) oder
eukaryotisch (z.B. pflanzlich) sein.
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Die
Erfindung betrifft auch die Herstellung einer Pflanze, die gegenüber verschiedenen
Herbiziden aus derselben Klasse von Herbiziden oder aus unterschiedlichen
Klassen von Herbiziden resistent ist und sie betrifft weiter die
transformierte Pflanze, die gegenüber mehreren Herbiziden resistent
ist.
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Es
sind einige Pflanzenspezies bekannt, die eine natürliche und
nicht permanente Toleranz gegenüber bestimmten
Arten von Herbiziden entwickelt haben. Die Lehre dieser Erfindung
ist jederzeit darauf anwendbar.
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Die
Erfindung schließt
ein Verfahren zur Herstellung einer herbizidresistenten Pflanze
ein, welches das Transformieren des Chloroplasten der Pflanze umfasst,
indem ein oder mehrere fremde Transgene, die für ein Protein, welches dem
Genom des Chloroplasten der Pflanze Herbizidresistenz verleiht,
codiert. Bevorzugt codiert das Transgen für eine mutierte Form des Enzyms,
die eine gegenüber
dem natürlich
auftretenden Enzym verringerte Affinität für ein bestimmtes Herbizid aufweist.
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In
der folgenden Tabelle ist eine Vielfalt von Typen von Resistenz
bestimmenden Substanzen (Chemikalien oder "Moleküle") aufgelistet, welche hemmen oder Resistenz
verleihen und typische damit verwandte Herbizide. Tabelle
I
RESISTENZ
BESTIMMENDE SUBSTANZ | HERBIZIDE |
Gluthation-S-transferase | S-Triazin
Simazin
Chloracetamid
Metalachlor |
Auxin-Analoga | 2,
4-D
MCPA
Mecopop
Chloramben |
EPSP-Synthase | Glyphosat |
Qb(psbA)-PSII-Typ | Atrazin
Terbutine
Dichlorphenydimethylharnstoff
Metribuzin
Lenacil
Phenmedipham
Loxynil
Dinoseb |
Acetohydroxysäuresynthase
(ALS) | Sulfonylharnstoffe
Chlorsulfuron
Imazapyr
Sulfometuronmethyl
Imidazolinone |
Glutaminsynthase | Phosphinothricin |
PS
I-Typ | Paraquat
Diquat |
Acetylcoenzym-A-carboxylase
hemmende Enzyme (APP-Typ) | Aryloxyphenoxypropanoat
(APR), Cyclohexandion |
Mitoseunterbrecher | Trifluoralin,
Oryzalin,
Pendimethalin,
Dinitroanilin |
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Für einen
zusammenfassenden Überblick über das
Thema Herbizidresistenz in Pflanzen siehe Herbicide Resistance Crops,
Agricultural, Environmental, Economic, Regulatory and Technical
Aspects, 1996, CRC Press, Inc., Herausgeber, Stephen O. Duke und
Herbicide Resistance in Plants, Biology and Biochemistry, 1994,
CRC, Press, herausgegeben von Stephen B. Powles und Joseph A. M.
Holtum. In dem ersten dieser Referenzbücher ist Kapitel 3 über Techniques
for Producing Resistant Crops (und die zahlreichen darin zitierten
Referenzen) von besonderem Interesse als Hintergrund der Erfindung.
-
Es
ist erfindungsgemäß auch entdeckt
worden, dass in dem Verfahren zur Expression eines Zielmerkmals
durch die transformierte Pflanze ein weiteres Merkmal exprimiert
werden kann, welches sehr wünschenswert
sein kann und welches tatsächlich
wünschenswerter
als das ursprüngliche
Zielmerkmal sein kann. In solchen Situationen lässt man die Pflanzen exprimieren
und sie werden auf Grundlage dieses anderen Merkmals selektiert.
-
Die
Erfindung wird in den folgenden, nicht begrenzenden Beispielen beispielhaft
dargestellt.
-
Beispiel 1
-
Universelle
Chloroplastintegrations- und -expressionsvektoren
-
Tabak.
Beispielhafte universelle Chloroplastvektoren wurden erzeugt, indem
zunächst
das Tabak-Chloroplast-DNA-BamHl-Fragment (130656-140992), welches
die 16S- und 23S-rRNA-Gene enthält, ausgeschnitten
wurde und es in ein allgemein erhältliches bakterielles Plasmid
pUC19 subkloniert wurde. Eine Karte des Tabak-Chloroplastgenoms
ist in 1 gezeigt. Ein 2.1 kbp-Hindlll-EcoRl-Fragment, welches
innerhalb dieses Fragments vorliegt, welches eine universelle Randsequenz
enthält,
die die trnI- und trnA-Gene umfasst (5A)
einschließlich
der Spacerregion zwischen den Genen, wurde in das pUC19- Plasmid an der Pvull-Stelle
subkloniert (5B). Das resultierende
Plasmid wurde als pSBL-Ct-Bor bezeichnet (5C).
-
Der
Vektor pSBL-RD-EPSPS (2B) enthält ein mutiertes EPSP-Synthasegen, welches
für das
Enzym EPSP-Synthase codiert. Glyphosat, der aktive Bestandteil in
ROUND UPTM von Monsanto bindet an die Protein-EPSP-Synthase und blockiert
die Synthese essenzieller Aminosäuren,
was zum Absterben einer Pflanze führt. Die von dem mutierten
Gen codierte EPSP-Synthase
bindet Glyphosat nicht und verleiht Nutzpflanzen daher Herbizidresistenz.
-
Andere
Gene wie beispielsweise solche, die Resistenz gegenüber schädigenden
Umweltfaktoren verleihen, wie Salz-/Trockenheitstoleranz (Osmotoleranzgene
wie beispielsweise Betainaldehyddehydrogenase (BADH) für die Überproduktion
von Glycinbetain) oder Wärmetoleranz
(Gene, welche für
Hitzeschockproteine codieren) oder Kälteschocktoleranz-Proteine
oder Pathogenresistenz wie beispielsweise antimikrobielle Wirkung
(lytische Peptide, Chitinase) oder antivirale Wirkung (Mantelproteine),
können
einzeln oder in einander nicht beeinträchtigenden Kombinationen in
den universellen Chloroplastvektor oder in verschiedene Kassetten des
selben universellen Chloroplastvektors insertiert werden, um die
Zielpflanze in eine mit dem gewünschten Merkmal
zu transformieren.
-
Erzeugung eines universellen
Chloroglastintegrationsvektors, der eine synthetische Spacer 2-Region
enthält.
-
Ein
universeller Chloroplastvektor, der nur die Spacer 2-Region des
Tabak-Chloroplastgenoms
enthält, wurde
erzeugt, indem zunächst
ein synthetisches Oligonukleotid, welches die Spacer 2-Region umfasst,
in das bakterielle Plasmid pUC19 subkloniert wurde. Die positiven
und negativen Stränge
der 64 Basenpaar-Spacersequenz wurden synthetisiert, die Sequenz
des positiven Strangs war wie folgt:
5' – GCTGCGCCAGGGAAAAGAATAGAAGAAGCATCTGACTACTTCATGCA
TGCTCCACTTGGCTCGG – 3'
-
Die
synthetischen Fragmente wurden gemischt und ihre Annelierung wurde
ermöglicht,
anschließend wurden
sie in pUC19 an der Pvull-Stelle ligiert ( 5B)
Die Insertion eines geeigneten selektierbaren Markergens und eines
heterologen Gens wurden wie oben für pSBL-CtBor beschrieben durchgeführt (5C).
-
Um
eine längere
Sequenz herzustellen, welche die tRNAIle-
und die tRNAAla-Gene einschließt, folgt man derselben Vorgehensweise.
-
TRANSFORMATION VERSCHIEDENER
PFLANZEN
-
Beispiel 2
-
Chloroplast-Transformation
von Tabak. Das folgende Beispiel beschreibt ein klassisches Protokoll
für die
Transformation des Tabak-Chloroplasten, wobei ein beliebiger Vektor
verwendet werden kann. Zwei solche Vektoren sind im Folgenden genannt.
Alle neuen Chloroplastvektoren wurden zunächst wie von Daniell (1997) beschrieben
in Tabak getestet. Tabak (Nicotiana tabacum var. Petit Havana)-Pflanzen
wurden aseptisch aufgezogen durch Keimung von Samen auf MSO-Medium,
welches MS-Salze (4,3 g/l), B5-Vitaminmischung (Myo-Inositol, 100
mg/l; Thiamin-HCl 10 mg/l; Nikotinsäure, 1 mg/l; Pyridoxin-HCl, 1 mg/l), Saccharose
(30 g/l) und Phytagar (6 g/l enthielt, bei pH 5.8. Vollständig entfaltete
grüne Blätter von
etwa 2 Monate alten Pflanzen wurden für den Beschuss ausgewählt.
-
Die
Blätter
wurden für
den Beschuss mit der abaxialen Seite nach oben auf ein Whatman Nr.
1-Filterpapier, das auf RMOP*-Medium in Standard-Petrischalen (100 × 15 mm)
lag, platziert. Wolfram- (1 μm)
oder Gold (0,6 μm)-Mikroprojektile
wurden mit Plasmid-DNA von Interesse (z.B. pSBL-RD-EPSPS oder pZS-RD-EPSPS) beschichtet
und der Beschuss wurde jeweils mit der biolistischen Vorrichtung
PDS1000/He (Bio-Rad) durchgeführt,
wie von Daniell, 1997 beschrieben. Nach dem Beschuss wurden die
Petrischalen mit Parafilm verschlossen und bei 24 °C bei einer
12-stündigen
Lichtperiode inkubiert. Zwei Tage nach dem Beschuss wurden die Blätter in
kleine Stücke
von etwa 5 mm2 Größe zerteilt und auf das letale
Selektionsmedium (RMOP, welches einen selektierbaren Marker wie
beispielsweise etwa 500 μg/ml
Spectinomycindihydrochlorid enthielt) in tiefen (100 × 25 mm)
Petrischalen (etwa 10 Stücke
pro Schale) platziert, wobei die abaxiale Seite das Medium berührte. Die
regenerierten Spectinomycin-resistenten Proben wurden von abgestorbenen
Proben selektiert und in kleine Stücke zerteilt (etwa 2 mm2) und in frische tiefe Petrischalen (etwa
5 Stücke
pro Schale), welche dasselbe letale Selektionsmedium enthielten,
subkultiviert. Resistente Proben des zweiten Kulturzyklus wurden
in Wurzelmedium (MSO-Medium, welches mit IBA, 1 μg/l und einem geeigneten Antibiotikum
wie 500 μg/ml
an Spectinomycindihydrochlorid ergänzt war) transferiert. Pflanzen,
die Wurzeln ausbildeten, wurden für weitere Untersuchungen auf
Erdboden übertragen
und bei 26 °C
unter Dauerlichtbedingungen gezüchtet.
-
Nach
der Übertragung
auf das letale Selektionsmedium verblassten die Explantate allmählich und
in etwa 3-8 Wochen entwickelten sich von der beschossenen Stelle
des Ausgangsblattes (0) Calli und Triebe. Resistente Triebe von
jedem Callus wurden als ein Klon angesehen.
-
Ein
PCR-Screening auf Chloroplasttransformanten nach dem ersten Kulturzyklus
zeigte, dass 12 von 20 resistenten Klonen die fremden Gene wie beispielsweise
das an das EG121 gebundene aadA-Gen in das Chloroplastgenom integrieren.
Diese 12 Klone wurden für
weitere Regenerierungsschritte verwendet. Der gesamte Vorgang der
Regenerierung ausgehend von dem Beschuss bis zur Übertragung
auf Erdboden erfordert etwa 3-5 Monate.
-
9 zeigt
transformierte und nicht transformierte Tabakplastide, die in Anwesenheit
von Spectinomycin wachsen, was eine nicht-letale Selektion auf dem
Medium (500 μg/ml)
zeigt.
-
Beispiel 3
-
Mais-Chloroplasttransformation.
Oberflächensterilisierung
und Keimung von Maissamen. Maissamen werden in einer Lösung, die
20% (v/v) kommerzielles Bleichmittel und 0,5% SDS enthält, für 15 min
bei kontinuierlichem Schütteln
oberflächlich
sterilisiert und anschließend
aufeinanderfolgend in sterilem zweifach destillierten Wasser (sddw)
vier- bis fünfmal
gespült.
Flüssiges,
Keimungsmedium auf Basis von MS (modifiziertes CSG), welches MS-Salze
(4,3 g/l), Saccharose (30 g/l), DM-Vitamine (1,0 mg/l Thiamin-HCl,
0,5 mg/l Nikotinsäure,
0,5 mg/l Pyridoxin-HCl und 100 mg/l Myo-Inositol) und BA (2,0 mg/l)
enthielt, wird bei pH 5,8 durch MagentaTM-Box
(45 ml), welche acht Schichten Käseleinen
enthält,
verteilt und anschließend
autoklaviert. Die Samen werden in modifiziertes CSG (25 Samen eines
Genotyps pro Box) platziert und zur Keimung für 3 Tage kultiviert (16 h oder
kontinuierliches Licht; 25 °C).
Knoten-Sektionen werden aseptisch von 3 Tage alten Sämlingen
ausgeschnitten. Die Knoten-Sektion erscheint als eine klare Abgrenzung
auf den keimenden Sämlingen und
stellt den siebten Knoten dar (10A).
Wenn sie abgeschnitten sind, sind die Knoten-Querschnitte ungefähr 1,2 bis
1,5 mm lang (10B).
-
Die 10A-G zeigen ein Maisplastidtransformations- und
-regenerationsschema. A) Drei Tage alter Maissämling; Pfeile und Linie zeigen
den siebten Knoten für
die Explantat-Exzision; B) Knoten-Querschnitte vor dem Beschuss;
Pfeile zeigen die Begrenzung einer Sektion; C) GUS-positive Knoten-Sektion
(Kern-Transformation); histochemische Untersuchung 3 Tage nach Beschuss
durchgeführt;
D) mehrfache Triebauslösung aus
einer Knoten-Sektion
(Kontrolle) nach 8 Wochen in Kultur; E) Kontroll-Trieb auf Elongationsmedium
für 3 Wochen;
F) Kontrollpflanzling mit Wurzeln; G) Selektion von Plastid-transformiertem
Mais in Flüssigmedium, welches
Spectinomycin und Streptomycin enthält, für 8 Wochen.
-
Mehrfache
Triebauslösung:
Knoten-Sektions-Explantate werden mit dem akropetalen Ende nach
oben auf Mais-Triebinduktionsmedium platziert [CSI; MS-Salze, Saccharose
und DM-Vitamine wie oben, BA (2,0 mg/l), CPA (0,25 mg/l) und Phytagar
(8 g/l) bei pH 5,8], und den zuvor erwähnten Kulturbedingungen unterzogen.
In allen Medien außer
modifiziertem CSG und RG1 (Reis) werden PGRs und Antibiotika filtersterilisiert und
nach Autoklavieren hinzugefügt.
Gewebe werden alle zwei Wochen auf frischem CSI-Medium für mehrfache Triebbildung subkultiviert.
(10D). Adventive Triebe werden nach 8 Wochen Kultur
von den Triebklumpen abgetrennt und auf halbfestem MS-basierten
Medium, welches Saccharose, DM-Vitamine, Glycin (10 mg/l) und Asparagin
(150 mg/l) enthält,
bei pH 5,8 für
3 Wochen gezüchtet
(10E). Die Pflanzlinge bilden Wurzeln (10F) auf demselben Medium, welches IBA (0,5 mg/l)
enthält.
Pflanzlinge mit Wurzeln können
in PGR-freiem flüssigem
MS in Testgefäßen (150 × 25 mm)
welche Käseleinen
als Ankermaterial enthalten gezüchtet
werden, um ein schnelleres Wachstum zu erreichen. Regenerierte Pflanzlinge
werden in Topfmedien umgepflanzt, akklimatisiert und anschließend bis
zur Reife in dem Gewächshaus
aufgezogen.
-
11 zeigt Mais-Plastidtransformation. Transformierte
Maispflanzen wachsen normal (mittlere Aufnahme), während nicht
transformierte Pflanzen auf dem letalen Medium absterben, was eine
letale Selektion durch das Antibiotikum Spectinomycin (1000 μg/ml) bestätigt.
-
Beispiel 4
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Reis-Chloroplasttransformation.
Oberflächensterilisierung
von Reissamen und Vorkultur. Geschälte Samen eines beliebigen
Genotyps (indische oder japanische Arten) werden zunächst für 10 min
unter kontinuierlichem Schütteln
in 70%-igem Ethanol oberflächlich
sterilisiert, anschließend
mit ddw etwa fünfmal
gespült.
Die Samen werden anschließend
für 20
min in eine 0,2%-ige Benlat (w/v)-Lösung eingetaucht, fünfmal mit
sddw gespült,
anschließend
für 20
min in 50%-igem Bleichmittel eingetaucht, wobei die sddw-Spülungen wiederholt
werden. Die Samen werden in dem Medium RG1 [MS-Salze, Saccharose
und DM-Vitamine wie oben, BA (2,0 mg/l) bei pH 5,8] vorkultiviert.
Ebenso wie bei Mais wird flüssiges
RG1 durch MagentaTM-Boxen, welche Käseleinen
enthalten, verteilt, bevor Autoklavieren erfolgt. Die Samen werden
in RG1 platziert (100 Samen eines Genotyps pro Box) und über Nacht
vorkultiviert (16 h oder kontinuierliches Licht; 23 °C), vor dem Beschuss
am nächsten
Tag.
-
Beschuss
von Embryos auf intakten Reissamen. Vorkultivierte Samen werden
mit dem Embryoende nach oben in dem mittleren 2,5 cm-Bereich einer
Petrischale (25 pro Schale), welche Medium RG1.1 enthält (RG1
plus 8,0 g/l Phytagar) vertikal dicht gepackt (12A) und mit DNA-beschichteten Mikroprojektilen
beschossen.
-
DNA-Präzipitation.
Die Vorgehensweise ist wie für
Mais beschrieben, mit den folgenden Modifikationen. 10 μl DNA (1,0 μg/μl) und 20 μl Isopropanol
(2 × Vol.
an DNA), 60 μl
2,5 M CaCl2 und 15 μl 0,1 M Spermidin werden verwendet.
Jeder Beschuss liefert 2,0 μg
DNA und 720 μg
Wolfram.
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Die 12A-F zeigen ein Reisplastid-Transformations-
und Regenerationsschema. A) Reissamen, Embryoende nach oben, unmittelbar
vor dem Beschuss; Pfeile zeigen auf Embryogrenzen; B) Mehrfache
Triebauslösung
aus einem Kontrollembryo nach 7 Wochen in Kultur; C) Selektion von
Plastid-transformierten Reistrieben, die aus einem ursprünglichen Reisembryo
erwachsen, in Medium, das Spectinomycin und Streptomycin enthält, nach
8 Wochen in selektivem Medium; Pfeile zeigen auf zwei putative Transformanten;
D) Kontroll-Reisregeneranten; E) transgene Priscilla 2.3; F) transgene
Priscilla 2.4.
-
Mehrfache
Triebauslösung
und Selektion von transplastomischen Trieben nach Beschuss. Die
Reissamen werden getrennt und auf dem RG1.1-Medium ausgebreitet
(wobei die Polarität
beibehalten wurde) und für
zwei Tage nach Beschuss in der Dunkelheit gehalten. Anschließend wird
das Embryoende des Samens (Embryo plus kleine Menge an Endosperm)
von dem Rest des Endosperms, der verworfen wird, abgeschnitten.
Embryos werden in 50 ml flüssiges
RG2-Medium (in 250 ml-Kolben) platziert für eine mehrfache Triebauslösung (12B). RG2 enthält
MS-Salze, Saccharose und DM-Vitamine
wie oben und BA (6,0 mg/l) bei pH 5,8. Für die Selektion verwendetes
RG2 beinhaltet Spektinomyzin (1000 μg/ml) plus Streptomyzinsulfat (100 μg/ml). Die
Kulturen werden in der Wachstumskammer positioniert (16 h Lichtzeitraum;
25 °C) und
alle zwei Wochen in frisches Selektionsmedium subkultiviert. Grüne Triebe
werden aus den Triebklumpen, die aus jedem Embryo erwachsen, ausgewählt und
zurück
in Selektionsmedium gegeben (12C).
Wurzelbildung wird im Medium RG3 [MS-Salze, Saccharose und DM-Vitamine
wie oben, IBA (0,5 mg/ml) bei pH 5,8] plus Antibiotika erzielt.
(Triebe können
entweder einzeln oder als mehrfacher Triebcluster Wurzeln bilden).
Die Pflanzlinge werden in Topfmedium umgepflanzt, akklimatisiert
und anschließend
in ein Ton:Sand (1:1)- Gemisch umgetopft und bis zur Reife im Gewächshaus
gezüchtet.
(12D, E, F).
-
Entwicklung
von Plastidtransformations- und Regenerationsprotokollen für Mais und
Reis. Wie oben beschrieben, wurden einzigartige Mais-Kerntransformations-
und -regenerationsprotokolle (10)
entwickelt (Rudraswamy, 1997) und an die Plastidtransformation angepasst.
(Vor dieser Arbeit sind keine Knoten-Sektions-Explantate für die Transformation
oder Regeneration verwendet worden). Mehrfache Triebe wurden an Knoten-Sektionen ausgelöst, die
aus drei Tage alten Sämlingen
von 21 Genotypen (keine mit A188 oder B73 verwandt), unter denen
Hybrid- (16 Korn, 1 süß) und Inzucht
(vier) -Genotypen enthalten waren, ausgeschnitten wurden. Nach acht
Wochen in Kultur wurden 16-32 Triebe (Durchschnitt 24) pro Explantat
erzeugt. Die Triebe bildeten Wurzeln und die Regeneranten zeigten
bei einer Gewächshausanalyse
(Untersuchung auf zwei Pflanzen pro Genotyp begrenzt) keine abweichenden
Phänotypen.
DNA konnte auch in Explantate von Knoten-Sektionen aller Genotypen eingebracht
werden (10C; transiente β-Glukuronidase-Expression). Für die Plastidtransformation
wurden Explantate von Knoten-Sektionen mit pSBL-ctV2 beschossen,
anschließend
auf ein Mehrfach-Triebinduktionsmedium, welches Spektinomyzin und
Streptomycin enthielt, gegeben. Aufkommende Triebe konnten abgeschnitten
und für
anschließende
Selektionsrunden erneut auf Triebinduktionsmedium gegeben werden.
-
Wie
oben beschrieben wurden einzigartige Reisziele, geschälte intakte
mature Samen, Embryoende nach oben, welche in zuvor berichteten
Transformationsprotokollen nicht verwendet worden waren, für mature Embryos
(abgeschnitten zwei Tage nach Beschuss) mit einem Mehrfach-Triebinduktionsprotokoll
(12) gekoppelt. Auf allen acht getesteten
Genotypen (Litton, Priscilla – zwei
neu erschiene Mississippi-Sorten plus sechs Breeding-Lines) wurden
mehrfache Triebe induziert. Die beobachtete Antwort sollte in zahlreichen
anderen Sorten ähnlich
sein, da das anfängliche
Explantat ein maturer Embryo ist. Regeneranten (nicht-transformiert)
werden für
die Gewinnung von F1-Samen aufbewahrt. Nach Plastid-Transformation
trat in Gegenwart von Spektinomyzin/Streptomycin eine Triebvervielfältigung
ein und ebenso wie bei Mais konnten die Triebe aufgrund von Triebproliferation
(nicht bekannt, ob axillaren oder adventen Ursprung) ausgehend von
abgeschnittenen Trieben zahlreiche Selektionsrunden durchlaufen.
Auch in selektivem Medium erfolgte Wurzelbildung.
-
Die 13A-B zeigen eine PCR-Analyse von DNA, die aus
Blättern
der ersten Generation von Reistransformanten isoliert wurde. Die
PCR-Analyse wurde mit DNA durchgeführt, die aus Blättern der
ersten Generation isoliert wurde. Die PCR-Produkte waren nicht so
reichlich wie bei transgenen Tabak-Chloroplastpflanzen beobachtet (13A, Bahn 11, 13B, Bahn 12). Dies kann auf zwei
Ursachen zurückzuführen sein.
Das für
die Isolierung von DNA verwendete Protokoll ist nicht für grobe
Reisblätter
geeignet oder die für
Tabak entwickelten Primer annelieren nicht ebenso gut mit Reis ct-DNA.
Dennoch wurden für
eine vorläufige
Analyse Tabakprimer verwendet, um die Integration des aadA-Gens
in das Pflanzengenom von dem universellen Vektor zu untersuchen.
Das Fehlen eines Produktes würde
spontane Mutanten anzeigen, die in der Lage sind, ohne das aadA-Gen
auf Spektinomyzin zu wachsen ( 13A,
Bahnen 7-10). Es wurde in vier Bahnen ein PCR-Produkt mit 1,57 Kb
detektiert (13A, Bahnen 2-6), das mit dem
universellen Vektor transformiert ist. Unter den verwendeten Selektionsbedingungen
wurden aus 10 Bahnen, die mit dem universellen Vektor transformiert
waren, vier Mutanten detektiert. Es wurden außerdem Primer entworfen, um
spezifisch die Integration in das Plastidgenom zu identifizieren.
Für den
universellen Vektor gelangte der Primer auf dem nativen Chloroplastgenom
in das 16srRNA-Gen außerhalb
der flankierenden Sequenz des Chloroplastvektors (1,60 Kb PCR-Produkt).
Die erwarteten Produkte wurden für
die transgenen Linien beobachtet, die unter Verwendung des universellen
Vektors erhalten wurden (13B,
Bahnen 5, 6). Nicht beschossene Pflanzen (Kontrollen) ergaben wie
erwartet keinerlei PCR-Produkte (13B,
Bahn 2; 13A, Bahn 1). Die PCR-Ergebnisse
identifizierten zwei „Priscilla"-Reispflanzen (2,3
und 2,4), welche transformierte Plastide enthalten (12 und 13).
-
Beispiel 5
-
Erdnuss-Chloroplasttransformation
(Arachis hypogaea).
-
Transgene
Erdnüsse
mit transformierten Chloroplastgenomen wurden unter Verwendung des
universellen Vektors pSBL-CG-CtV2 (7A)
erhalten. Erdnussgewebe wurde in Kultur gemäß dem von Kanyand et al., 1994
beschriebenen Protokoll aufgezogen. Die Beschussbedingungen waren
dieselben wie für
Tabak-Chloroplasttransformation wie oben beschrieben, außer dass
Epikotyl-Abschnitte für
den Beschuss verwendet wurden, wobei Berstscheiben mit variablem
Druck eingesetzt wurden. Von einer Erdnuss-Chloroplasttransformation ist nie zuvor
berichtet worden.
-
14 zeigt Erdnuss-Plastidtransformation. Transformierte
Erdnusspflanzen wachsen normal (Mitte und auf der linken Seite der
Platte), während
nicht transformierte Pflanzen in dem letalen Medium (500 μg/ml) absterben.
-
Beispiel 6
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Sojabohnen-Chloroplasttransformation.
Transgene Sojabohnen mit transformierten Chloroplastgenomen wurden
unter Verwendung des universellen Vektors pSBL-CG-CtV2 erhalten
(7A). Die Beschussbedingungen waren dieselben wie
für Tabak-Chloroplasttransformation.
Es wurde nie zuvor von Sojabohnen-Chloroplasttransformation berichtet.
-
15 zeigt die Sojabohnen-Plasmidtransformation.
Zwei transformierte Pflanzen zeigen Triebe, die anderen Pflanzen
sterben auf dem letalen Medium ab, was letale Selektion durch das
antibiotische Spektinomyzin zeigt (500 μg/ml).
-
Beispiel 7
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Süßkartoffel-Chloroplasttransformation.
Transgene Süßkartoffelpflanzen
mit transformierten Chloroplastgenomen wurden unter Verwendung des universellen
Vektors pSBL-CG-CtV2 erhalten (7A).
Süßkartoffelgewebe
wurde in Kultur gemäß dem von
Zhang et al., 1996 beschriebenen Protokoll gezüchtet. Die Beschussbedingungen
waren dieselben wie für
Tabak-Chloroplasttransformation
wie zuvor beschrieben, außer das
Calli- und primäre
Embryos beschossen wurden und sie nach dem Beschuss auf Platten,
welche 100 mg/ml Spektinomyzin enthielten, übertragen wurden. Es wurde
nie zuvor von Süßkartoffel-Chloroplasttransformation
berichtet.
-
16 zeigt Süßkartoffel-Embryotransformation
auf dem letalen antibiotischen Spektinomyzin-Selektionsmedium (500 μg/ml). Man
bemerke gebleichte Kalli (rechts) und grüne Embryos (links).
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Beispiel 8
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Weintrauben-Chloroplasttransformation.
Transgene Weintraubenpflanzen mit transformierten Chloroplastgenomen
werden unter Verwendung desselben universellen Vektors pSBL-CG-CtV2
erhalten. Weintraubengewebe werden in Kultur gemäß dem Protokoll von Hebert
et al., 1993 gezüchtet.
Alle Chloroplast-Transformationsprotokolle
sind wie diejenigen für
Tabak, außer
dass Zellen in der exponentiellen Wachstumsphase, etwa 4 Tage nach
Subkultivierung für
den Beschuss verwendet wurden. Es wurde nie zuvor von Weintrauben-Chloroplasttransformation
berichtet.
-
17 zeigt Weintrauben-Zelltransformation. Die transformierten
Kulturzellen werden grün
während die
untransformierten Zellen in dem letalen antibiotischen Spektinomyzin-Selektionsmedium
absterben (500 μg/ml).
-
Beispiel 9
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Transformation
anderer Pflanzen. Die Transformation von Pflanzen mittels Mikroprojektilbeschuss
ist eine günstige
Technik, um den universellen Vektor, der die gewünschte Nukleotidsequenz trägt, welche
für das Molekül von Interesse
kodiert, in die Zielpflanzen einzuführen. Veranschaulichende transgene
Pflanzen, die durch Mikroprojektilbeschuss erhalten wurden, sind
in Tabelle II gezeigt.
-
-
-
Die
Transformation von Pflanzen durch die Verwendung der Genkanone ist
in Daniell, 1997 beschrieben. Das Chloroplastgenom jeder Nutzpflanze
in der Tabelle, von der berichtet wurde, dass sie durch Mikroprojektilbeschuss
Kerntransformierbar ist, kann unter Verwendung des hierin beschriebenen
Vektors transformiert werden.
-
Beispiel 10
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Expression nicht-pflanzlicher
Produkte
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Expression biologisch abbaubarer
Biopolymere auf Proteinbasis (PBPs) und die Analyse von Transformanten.
-
Vektor
pSBL-CG-EG121. Der Vektor psBL-CG-EG121 (3A)
enthält
das Gen (GVGVP)121 mer (als EG121
bezeichnet), welches für
ein biologisch abbaubares Biopolymer auf Proteinbasis (PBP) kodiert,
welches viele medizinische und nicht medizinische Anwendungen besitzt.
-
Konstruktion
von Chloroplast-Expressionsvektoren. Die Standardprotokolle für die Vektorkonstruktion waren
wie von Sambrook et al., 1989 dargestellt. Die Chloroplastintegrations-
und -expressionsvektoren psBL-CtV2 (7A)
bzw. pZS197 wurden jeweils mit Xbal (eine einzige Stelle zwischen
dem aadA-Gen und der psbA-3'-Region)
und Spel (eine einzige Stelle bei 120 bp stromabwärts des
aadA-Gens in der psbA-3'-Regulatorischen
Region) verdaut, Klenowgefüllt
und dephosphoryliert. Das Polymergen EG121 wurde zusammen mit der Shine-Dalgarno-Sequenz
(GAAGGAG) von dem pET11d-Vektor als ein Xbal-BamHl-Fragment aus dem Plastid pET11d-EG121
ausgeschnitten. Überhängende Enden
des Einschubfragments wurden Klenow-gefüllt und mit den Vektoren pSBL-CtV2
oder pZS197 ligiert, was die Chloroplast-Expressionsvektoren pSBL-CG-EG121 (3A) und pZS-CG-EG121 ( 3B)
ergab, welche die aadA- und EG121-Gene an dem umgekehrten Repeat
(IR) oder in die Spacer-Region zwischen den rbcl- und orf 512-Genen
des Tabak-Chloroplastgenoms integrieren. Es wird auf 1 verwiesen
für „UV"- bzw. „TV"-Integrationsstellen.
-
Biopolymerexpression
in E. coli und Tabak. Der Plastidvektor pSBL-CG-EG121 (3A)
wurde in den E. coli-Stamm XL-1 Blue transformiert und in Terrific
Brühe in
Anwesenheit von Ampizillin (100 μg/ml)
bei 37 °C
für 24
h aufgezogen. SDS-PAGE wurde gemäß Laemmli,
1970 unter Verwendung eines 12-%igen Trenn-Gels und eines 5-prozentigen
Sammel-Gels durchgeführt
und für
5 h bei einem konstanten Strom von 30 mAmps laufen gelassen. Rohe
Proteinextrakte aus E. coli-Zellen wurden präpariert und wie von Guda et al.,
1995 beschrieben, einer Elektrophorese unterzogen. Nach der Elektrophorese
wurden Polypeptide durch negatives Anfärben mit CuCl2 sichtbar
gemacht.
-
18 zeigt die Expression von Chloroplastintegrations-
und -expressionsvektoren in E. coli-Stamm HMS174 (DE3). Bahn 1 zeigt
das gereinigte Polymerprotein; Bahn 2 zeigt die nicht transformierte
E. coli-Kontrolle; Bahn 3 zeigt den E. coli-Stamm XL-1 Blue, der
mit dem universellen Vektor pSBL-CG-EG121 transformiert ist (3A); Bahn 4 zeigt mit dem Tabakvektor transformierte
E. coli (Vergleichsbeispiel) und Bahn 5 zeigt den E. coli-Stamm
HMS174 (DE3), der mit dem pET11d-EG121-Vektor transformiert wurde,
in dem der T7-Promotor das Polymergen transkribiert. Die Expressionsmenge
durch den Prrn-Promotor in E. coli war nahezu gleich derjenigen
des hocheffizienten T7-Promotors, der das Polymergen steuert.
-
Southern
Blot Analyse. Gesamt-DNA wurde aus Blättern transformierter Pflanzen
und von Wildpflanzen unter Verwendung der CTAB-Prozedur von Rogers
und Bendich, 1988 extrahiert.
-
Die 19 und 20 zeigen
eine Southern Blot Analyse, die unabhängig mit den unter Verwendung
des Tabak-Vektors (19) (Vergleichsbeispiel)
und des universellen Vektors (20)
erhaltenen Transformanten durchgeführt wurde. Die Gesamt-DNA wurde
mit EcoRI und HindIII im Fall der Transformanten des universellen
Vektors (UV) oder mit EcoRI und EcoRV im Fall der Transformanten
des Tabakvektors (TV) verdaut. Das Vorliegen einer EcoRI-Stelle
am 3'-Ende des Polymergens
erlaubte nur bei den Chloroplast-Transformanten das
Ausschneiden von Fragmenten mit vorhergesagter Größe. Um die
Fremdgen-Integration und Homoplasmie zu bestätigen, wurden einzelne Blots
mit entsprechenden Randsequenzen sondiert. Im Fall der TV-Transformanten nach
der zweiten oder dritten Selektionsrunde hybridisierte die Randsequenz
mit 4,6 und 1,6 kbp Fragmenten (19A,
Bahnen 2, 3 und 4) und in dem Wildtyp mit einem nativen 3,1 kbp
Fragment (19A, Bahn 1). Andererseits
hybridisierte die Randsequenz im Fall der UV-Transformanten nach
der ersten Selektionsrunde mit 4,0 kbp und 1,2 kbp Fragmenten ( 20A, Bahnen 1 und 2), während sie in der Kontrolle
mit einem nativen 2,1 kbp Fragment hybridisierte (20A, Bahn 3). Außerdem zeigten TV-Transformanten ebenso
wie die Wildtyp-Pflanze auch das native Fragment von 3,1 kbp (19A, Bahnen 2 und 3), was einen heteroplasmischen
Zustand der transformierten Chloroplastgenome anzeigt, obwohl sie
mehrere Selektionsrunden durchliefen. Beide UV-Transformanten zeigten
jedoch selbst nach der ersten Selektionsrunde einen homoplasmischen
Zustand (20A, Bahnen 1, 2).
-
Es
wurde früher
schon von dem Vorliegen von Heteroplasmie selbst nach der zweiten
Selektion berichtet und es ist vermutet worden, dass die Selektion
solange durchgeführt
werden sollte bis Homoplasmie erreicht ist (Svab und Maliga, 1993).
Dies stimmt mit der Beobachtung überein,
dass in den TV-Transformanten
nach einem zweiten Selektionszyklus ein hohes Maß an Heteroplasmie vorliegt
(19A, Bahnen 2 und 3). Jedoch wurde im Fall der
UV-Transformanten kein heteroplasmischer Zustand beobachtet, was
auf den Kopie-Korrektur-Mechanismus zwischen den beiden IR-Regionen
und/oder das Vorliegen eines Chloroplast-Replikationsursprungs (ori)
innerhalb der Randsequenz zurückzuführen sein
kann, was die Kopienanzahl des eingebrachten Plasmids vor der Integration
erhöhen
sollte.
-
DNA-Gel-Blots
wurden auch entweder mit dem aadA-Gen (UV-integrierte Pflanzen)
oder dem EG121-Gen (TV-integrierte Pflanzen) sondiert, um die Integration
fremder Gene in die Chloroplastgenome wieder zu bestätigen. In
den TV-integrierten Pflanzen hybridisierte die Polymergensonde nur
in den Plastidtransformationslinien mit einem 4,6 kbp Fragment (19B, Bahnen 2, 3 und 4). Außerdem hybridisierte in den UV-integrierten
Pflanzen die aadA-Sequenz
auch mit einem erwarteten 4,0 kbp Fragment (20B),
welches auch mit der Randsequenz in Plasmidtransformationslinien
hybridisierte ( 20A, Bahnen 1 und 2).
-
Analyse
der Transkriptionsmengen in transgenem Tabak und Northern Blot.
Fremdgen-Transkriptionsmengen wurden durch Northern Blot Verfahren
(21) analysiert, unter Verwendung
der Gesamt-RNA, die isoliert wurde von der Kontrolle, Chloroplasttransformanten
und einer transgenen Tabakpflanze, die das Polymergen (EG121) stark
exprimierte über
das Kerngenom (Zhang et al.), 1996. Die Polymergen-(EG121) Sequenz
hybridisierte in den Chloroplast-Transformanten mit einem 1,8 kbp
Fragment (Bahnen 1-4, 5-6) und in einem der Chloroplasttransformanten
(Bahn 6) auch mit größeren Fragmenten.
Im Fall des Kerntransformanten wurde ein Transkript von etwa 2,1
kbp beobachtet (Bahn 7). Dies lag daran, dass an dem 3'-Ende des Polymertranskripts
ein Poly-A-Schwanz vorlag, der durch den nos-Terminator bereit gestellt wurde. Die
in Bahn 6 beobachteten größeren Fragmente
können
di-, tri- oder polycistronische Transkripte sein, die in den Chloroplasten
verarbeitet werden. Dies ist ein bei Chloroplast-Genexpression übliches
Phänomen,
da viele Plastid-Gene in polycistronischen Transkriptionseinheiten
organisiert sind, die komplexe Sätze überlappender mRNAs
ergeben. Die quantitative Bestimmung der Transkriptionsmengen ergab,
dass die Chloroplast-Transformanten die 11-fache (Bahn 5) oder mehr
als 50-fache (Bahn 6) Menge an Polymertranskripten erzeugen, im
Vergleich zu einem stark exprimierenden Kerntransformanten (Bahn
7, am stärksten
exprimierende Pflanze von 35 untersuchten TV-kerntransgenen Pflanzen).
Dies ist direkt darauf zurückzuführen, dass
in den Chloroplasten transgener Pflanzen eine größere Anzahl von Genkopien vorliegt.
Die Plastid-Transformanten, in die der Tabakvektor (TV) integriert
ist, zeigten geringere Mengen an Polymertranskript (Bahnen 1-4)
im Vergleich zu den Transformanten in die der universelle Vektor
integriert ist (Bahnen 5, 6), da das Polymergen in den Transformanten
des universellen Vektors als zwei Kopien pro transformiertes Plastidgenom
vorliegt, wohingegen es in den TV-Transformanten nur als einzelne
Kopie vorliegt, und in den TV-Transformanten heteroplasmische Bedingungen
beobachtet werden.
-
Western
Blot Analyse. Polymer-Protein wurde gemäß dem vor kurzem von Zhang
et al., 1995 beschriebenen Verfahren aus den Blättern von Wildtyp-Tabak, Chloroplasttransformanten
und Kern-transgenen Pflanzen gereinigt. Das gereinigte Polymer wurde
durch SDS-PAGE gemäß Laemmli,
1970 unter Verwendung eines 12-%igen Trenn-Gels und eines 5-%igen
Sammel-Gels analysiert und für
5 h bei einem konstanten Strom von 30 mAmps laufen gelassen. Polymer-Polypeptide
von etwa 60 kDA wurden durch negatives Anfärben mit 0,3 M CuCl2 sichtbar gemacht. Die Gele wurden in 0,25
M Natrium-EDTA und 0,025 M Tris-Cl, pH 9,0 entfärbt, wobei der Puffer in Intervallen
von 10 Minuten ausgetauscht wurde. Western Immunoblotting und Anfärben (22) wurde wie von Zhang et al., 1996 beschrieben
unter Verwendung eines monoklonalen Antiserums das gegen das Polymer
AVGVP gerichtet ist, welches gut mit dem Polymer GVGVP kreuzreagiert
und dem „Immuno-Blot-Assay
Kit" (Bio-Rad) durchgeführt. Die
Polymer-Polypeptide, welche bei etwa 60 kDa laufen, werden in Plastidtransformanten
von IR-integrierten
Pflanzen beobachtet. Die Polymerexpression aus einer stark exprimierenden
Kern-transgenen Pflanze der F2-Generation (am stärksten exprimierende Pflanze von
35 untersuchten transgenen Pflanzen) ist in Bahn 5 ersichtlich (22), wohingegen in der untransformierten Kontrolle,
wie in Bahn 4 ersichtlich (22),
kein Polymer exprimiert wurde. 11-50-fach höhere Mengen an Polymertranskripten
sind in den Chloroplast-Transformanten ( 21)
gezeigt. Bei dem Chloroplasten nativ vorkommender Proteine wie Valin
und Prolin, deren biosynthetische Wege in Chloroplasten compartmentalisiert
sind, kann davon ausgegangen werden, dass größere Mengen an Protein produziert
werden.
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Beispiel 11
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Gentechnik
für Glyphosat-Toleranz über die
Kern-Genome und Chloroplast-Genome
-
Chloroplastintegrations-
und -expressionsvektoren mit EPSPS in Tabak. Die EPSPS-kodierende
Sequenz ist vor kurzem in das Tabak-Chloroplastgenom integriert worden (1).
Der Chloroplastvektor pZS-RD-EPSPS
(2A) enthält
den 16S rRNA-Promotor (Prrn), welcher die aadA- und EPSPS-Gene steuert, mit der psbA-3'-Region von dem Tabak-Chloroplastgenom.
Dieses Konstrukt integriert die EPSPS- und aadA-Gene in die Spacer-Region
zwischen den rbcL- und orf512-Genen des Tabak-Chloroplastgenoms. 1 bei
dem Pfeil „TV".
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Test
auf Glyphosat-Resistenz. Genexpression in E. coli. Aufgrund der
starken Ähnlichkeit
der Transkriptions- und Translationssysteme von E. coli und Chloroplasten
(Brixey et al., 1997) wurden Chloroplast-Expressionsvektoren zunächst in
E. coli auf Resistenz, in diesem Fall gegenüber Glyphosat, getestet, bevor
man zu der Transformation höherer
Pflanzen überging.
Die höhere
Wachstumsrate von E. coli welche den Tabakvektor enthalten, im Vergleich
zu der Kontrolle welche pZS197 (ähnlich
zu pZS-RD-EPSPS, aber ohne das EPSPS-Gen) enthält, in Gegenwart von 10 mM
und 40 mM Glyphosat ( 23A)
zeigt Glyphosat-Toleranz von E. coli, welche das EPSPS-Gen exprimieren.
Eine weitere Wachstumskurve (23B)
bestätigt
die Expression von EPSPS über
den universellen Vektor in E. coli. Somit ist die Glyphosat-Toleranz von E. coli
auf die Expression des EPSPS-Gens, das sowohl in dem Tabakvektor
als auch dem universellen Vektor vorliegt, zurückzuführen.
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Charakterisierung
transgener Tabakpflanzen
-
Integration
des Gens. Vollständig
entfaltete grüne
Blätter
von Nicotiana tabaccum var. Petit Havana wurden mit dem Tabakvektor
(Vergleichsbeispiel) und den universellen Chloroplastvektoren beschossen.
Zwei Tage nach Beschuss wurden die Blattexplantate auf letales Selektionsmedium übertragen,
das Spektinomyzin enthielt (500 μg/ml).
Transgene Pflanzen wurden innerhalb von 3-5 Monaten nach Beschuss
erhalten. Typischerweise wurden von 16 beschossenen Blättern 10
unabhängig
transformierte Triebe identifiziert.
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PCR-Analyse
wurde mit DNA, die aus den Trieben der ersten oder zweiten Generation
und auch aus den maturen transgenen Pflanzen isoliert wurde, durchgeführt. Es
wurden Primer verwendet, um die Integration des aadA-Gens von dem
Tabakvektor sowie den universellen Vektoren in das Pflanzengenom
zu bestätigen.
Das Fehlen eines Produkts würde
spontane Mutanten anzeigen, die ohne das aadA-Gen in der Lage sind, auf
Spektinomyzin zu wachsen. Das erwartete PCR-Produkt (887 bp) wurde
aus sechs Linien (24A-B, Bahnen 1-6) erhalten,
die mit dem Tabakvektor transformiert waren (Vergleichsbeispiel).
Ein PCR-Produkt mit 1,57 kb wurde in vier Linien detektiert (24A-B, Bahnen 1-4), die mit dem universellen Vektor
transformiert waren. Unter den verwendeten Selektionsbedingungen
wurden aus 10 mit dem Tabakvektor transformierten Linien vier Mutanten
detektiert. Andererseits zeigten alle transgenen Linien, die mit
dem universellen Vektor transformiert wurden, die Integration des
aadA-Gens.
-
PCR-Chloroplastintegration.
Es wurden außerdem
Primer entwickelt, um spezifisch die Integration in das Plastidgenom
zu identifizieren. Die Strategie war hierbei, einen Primer auf dem
nativen Chloroplastgenom benachbart zu der Integrationsstelle des
Vektors zu platzieren, während
der andere auf dem aadA-Gen
platziert wird. Es wurde ein Primer entwickelt, der unmittelbar
außerhalb
des rbcL-Gens in dem Tabakvektor (2,08 Kb PCR-Produkt) landet. Für den universellen
Vektor landete der Primer auf dem nativen Chloroplastgenom in dem
16s rRNA-Gen (1,60 Kb PCR-Produkt). Die erwarteten Produkte wurden
für die
unter Verwendung des Tabakvektors (24A-B,
Bahnen 2-7) sowie für
die unter Verwendung des universellen Vektors (24A-B, Bahnen 1-4) erhaltenen transgenen Linien beobachtet.
Nicht beschossene Pflanzen (Kontrollen) ergaben wie erwartet keinerlei
PCR-Produkte (24A, Bahnen 1 und 9; 24B, Bahnen
5 und 11). Somit zeigte sich, dass es sich bei allen untersuchten
transgenen Pflanzen um Chloroplast-Transformanten und nicht um Kern-Transformanten
handelte, möglicherweise
aufgrund dessen, dass in transgenen Pflanzen unter stringenten Selektionsbedingungen
höhere
Mengen an Aminoglykosid-Adenyl-Transferase (AADA) erforderlich sind.
Geringe Mengen an AADA, die in Zusätzen von Kern-transgenen Pflanzen
vorliegen, sollten Kern-Transformanten eliminiert haben. Die Ergebnisse
der PCR-Analyse sind schlüssig
und stellen einen eindeutigen Beweis für die Chloroplastintegration
fremder Gene sowohl unter Verwendung des Tabakvektors als auch unter
Verwendung universeller Vektoren dar.
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Southern
Analyse. Die Integration des aroA-Gens in den Chloroplasten wurde
ebenfalls durch Southern Analyse bestätigt. Außerdem wurde das beobachtete
hohe Ausmaß an
Resistenz gegenüber
Glyphosat (20A) durch die Bestimmung der
Kopienanzahl des fremden Gens in den transgenen Pflanzen bestätigt. Die
Sonde um die Integration des Fremdgens in das Chloroplastgenom zu
bestimmen, umfasste ein 654 bp Fragment des EPSPS-Gens, Zufallsprimer
markiert mit P32. Die Gesamt-DNA, einschließlich sowohl organell
als auch genomisch, wurde mit EcoRI verdaut. Das Vorliegen einer
EcoRI-Stelle 200 bp stromaufwärts von
der Integrationsstelle in dem Chloroplastgenom wurde verwendet,
um die Integration des EPSPS-Gens in das Chloroplastgenom in transgenen
Pflanzen zu bestätigen.
Die Sonde, die an das native EPSPS-Gen hybridisiert, das in dem
Kerngenom vorhanden ist, ist als ein 4,5 Kb Fragment erkennbar.
Außerdem
hybridisierte die Sonde an die verdauten Chloroplastgenome der transgenen
Tabakpflanzen, wobei die 3,5 kb und 4,35 Kb Fragmente in 25A, Bahnen 2, 3 und 4, erzeugt wurden. Die Sonde
hybridisierte nicht an das verdaute Chloroplastgenom der nicht transformierten
Kontrollpflanze (25A, Bahn 1), da das Fremdgen
in dem Chloroplastgenom von Tabak nicht vorliegt. Dies bestätigt deutlich
die Integration des EPSPS-Gens in das Chloroplastgenom.
-
Genkopienanzahl.
Die Kopienanzahl des integrierten Gens wurde durch Erreichen von
Homoplasmie für
die transgenen Chloroplastgenome bestätigt. Tabak-Chloroplasten enthalten
5 000-10 000 Kopien ihres Genoms pro Zelle (McBride et al., 1995).
Wenn nur ein Teil der Genome tatsächlich transformiert ist, dann muss
die Kopienanzahl zwingend kleiner als 10 000 sein. Indem festgestellt
wird, dass in den Transgenen ausschließlich das EPSPS-transformierte Genom
vorhanden ist, konnte bestätigt
werden, dass die Kopienanzahl 5 000-10 000 pro Zelle beträgt. Die
wurde gezeigt, indem die Gesamt-DNA mit EcoRI verdaut wurde und
mit den flankierenden Sequenzen, welche homologe Rekombination in
das Chloroplastgenom ermöglichen,
sondiert wurde. Die Sonde umfasste ein 2,9 Kb Fragment der rbcL-orf
512-Sequenzen. Ein
Chloroplastgenom, das mit dem EPSPS-Gen transformiert ist, beinhaltet
eine EcoRI-Stelle zwischen der rbcL-orf 512-Region des Chloroplastgenoms,
wodurch ein zusätzliches
Fragment erzeugt wird, wenn mit diesem Enzym verdaut wird (25C). Die Southern Hybridisierungsanalyse ergab
ein 4,43 Kb Fragment in 25B,
Bahn 1, für
die nicht transformierte Kontrolle. In den Bahnen 2, 3 und 4 wurden
zwei Fragmente erzeugt (4,35 Kb und 3 Kb) aufgrund des Einbaus der
EPSPS-Genkassette zwischen die rbcL- und orf 512-Regionen (25C stellt ein schematisches Diagramm dar, wobei
die gepunkteten Linien in Grau den Integrationspunkt der Fremd-DNA bedeuten).
Das in der Kontrolle vorhandene 4,43 KB Fragment fehlt in den Transgenen.
Dies beweist, dass nur das transgene Chloroplastgenom in der Zelle
vorliegt und dass kein natives, nicht transformiertes Chloroplastgenom
ohne das EPSPS-Gen vorhanden ist. Dies bestätigt die homoplasmische Natur
der Transformanten, während
gleichzeitig eine Abschätzung
der Kopienanzahl des fremden EPSPS-Gens auf 5000 – 10 000 Kopien
bereitgestellt wird. Dies würde
dann das hohe Ausmaß an
Toleranz gegenüber
Glyphosat erklären,
das in den transgenen Tabakpflanzen beobachtet wurde (20A).
-
Abkömmling.
Samen, die aus selbstbestäubenden
transgenen Pflanzen gesammelt wurden, wurden in Gegenwart von Spektinomyzin
(500 μg/ml)
gekeimt. Alle Samen keimten, blieben grün und wuchsen normal (26B). Die einheitliche Spektinomyzin-Resistenz
zeigte, dass das aadA-Gen in alle Abkömmlinge übertragen wurde. Fehlende Vielfalt
ließ auf
Homoplasmie schließen,
da heteroplasmische Bedingungen auf Spektinomyzin zu vielfältigen Abkömmlingen
geführt
hätten
(Svab et al., 1990; Svab und Maliga, 1993). Die fehlende Variation
der Chlorophyllpigmentierung unter den Abkömmlingen unterstreicht auch
die Abwesenheit eines Positionseffekts, eines Artefakts der Kern-Transformation.
Alle Kontrollsämlinge
sind gebleicht und wuchsen in Gegenwart von Spektinomyzin nicht
(26A).
-
Toleranz
gegenüber
Glyphosat. 18 Wochen alte Kontrollpflanzen und transgene Pflanzen
wurden mit gleichen Volumina an Glyphosat mit unterschiedlichen
Konzentrationen (0,5-5 mM) besprüht.
Tabak-Kontrollpflanzen
waren extrem empfindlich gegenüber
Glyphosat; sie starben selbst bei 0,5 mM Glyphosat innerhalb von
sieben Tagen ab (27B). Andererseits überlebten
die Chloroplast-transgenen Pflanzen so hohe Konzentrationen wie
5 mM Glyphosat (27A). Diese Ergebnisse sind
erstaunlich in Anbetracht der Tatsache, dass das EPSPS-Gen von Petunien,
das in diesen Chloroplastvektoren verwendet wurde, ein geringes
Maß an
Toleranz gegenüber
Glyphosat aufweist und außerdem
das Transportpeptid für
die Zielsteuerung in Chloroplasten enthält.
-
Dies
ist der erste Bericht über
eine eukaryotische Kerngen-Expression in dem prokaryotischen Chloroplastabschnitt.
Es ist gut bekannt, dass sich die Codonpräferenz zwischen dem prokaryotischen
Chloroplastabschnitt und dem eukaryotischen Kernabschnitt deutlich
unterscheidet. Idealerweise sollte ein Mutant aroA-Gen (welches
nicht Glyphosat bindet) von einem prokaryotischen System in dem
Chloroplastabschnitt exprimiert werden. Solche Gene sind nun verfügbar und
weisen ein tausendfach höheres
Ausmaß an
Resistenz gegenüber
Glyphosat auf, als das in dieser Arbeit verwendete Petuniengen.
In Anbetracht dieser Beobachtungen ist es möglich, dass die Integration
von prokaryotischen Herbizid-Resistenzgenen in das Chloroplastgenom
wie hierin durchgeführt
zu einem unglaublich hohen Ausmaß an Resistenz gegenüber Herbiziden führen kann,
während
die Wirksamkeit des biologischen Einschließens noch erhalten bleibt,
d.h. eine Verbreitung durch Pollen wird vermieden.
-
Beispiel 12
-
Toleranz
von Mais gegenüber
Glyphosat. Ein universeller Chloroplastvektor unter Verwendung von Maischloroplast-DNA
wird wie folgt erzeugt. Zunächst
wird der Vektor pSBL-Ct-bor (5C) wie
folgt erzeugt: ein Maischloroplast-DNA-Subklon, welcher eine der umgekehrten
Repeatregionen enthält,
wird mit dem bakteriellen Plasmid pUC19 erzeugt. Zweitens wird ein
kleinerer Subklon, der nur das rRNA Operon enthält, aus dem ersten Subklon
erzeugt und das in dem zweiten Subklon vorliegende Fragment, welches
die trnA- und trnI-Gene enthält
und Spacer-Regionen, die die universellen Ränder darstellen, werden in
ein pUC19 Plasmid an der Pvull-Stelle subkloniert. Das resultierte
Plasmid wird als pSBL-Ct-bor bezeichnet. In das Plasmid pSBL-Ct-bor
wird eine selektierbarer Marker-Genkassette, die einen Chloroplast
16S rRNA-Promotor, das aadA-Gen (welches Aminoglykosidase-3'-adenyl-transferase
kodiert, die Resistenz gegenüber
Streptomycin/Spektinomyzin verleiht, kodiert) und eine 3' nicht translatierte
Region des Chloroplast-psbA-Gens enthält, insertiert, um den Vektor
pSBL-CORN zu erzeugen. Die selektierbarer Marker-Genkassette wird
zwischen die trnI- und trnA-Gene in die Spacer-Region in Richtung
der 16S rDNA-Transkription eingefügt.
-
Der
Vektor pSBL-CORN-aroA, welcher ein mutiertes aroA-Gen von Salmonella
typhimurium (Stalker et al. 1985; Comai et al., 1983) enthält, welches
das Enzym EPSPS-Synthase kodiert, wird erzeugt, indem das mutierte
aroA-Gen in den pSBL-CORN-Vektor insertiert wird. Transgene Maispflanzen,
welche das mutierte aroA-Gen exprimieren sind resistent gegenüber Glyphosatbehandlung
wie „RoundupTM",
wohingegen dies bei den nicht transformierten Kontrollpflanzen nicht
der Fall ist.
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Beispiel 13
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Chloroplast-Transformation
für Toleranz
gegenüber
Imidazolinonen oder Sulfonylharnstoffen. Das Plasmid pSBL-CORN wird
modifiziert, indem ein DNA-Fragment, das eine mutierte Form des
Acetolactat-Synthasegens von Saccharonyces cerevisiae enthält (Falco
und Dumas, 1985; Yadav et al., 1986) eingefügt wird, um das Plasmid pSBL-CORN-ASL1
zu erzeugen. Dieses Gen kodiert für eine Acetolactat-Synthase,
die nicht durch Imidazolinone oder Sulfonylharnstoffe gehemmt wird
und es verleiht Toleranz gegenüber
Herbiziden, die Sulfometeronmetyl enthalten und gegenüber Herbiziden,
die Imazapyr enthalten. Transformierte Tabakpflanzen, die das mutierte Acetolactat-Synthasegen
exprimieren sind resistent gegenüber
Imidizolinon- und
Sulfonylharnstoff-Herbizidsprays.
-
Der
Vektor pSBL-CORN-ALS2 ist ein Derivat von pSBL-CORN, das mutierte
Kopien der Tabak-suRA- und suRB-Gene enthält (Chaleff und Ray, 1984).
Diese Gene kodieren für
das Tabak-Acetolactase-Synthasepolypeptid. Das Plasmid pSBL-CORN-ALS2
wird erzeugt durch Ligieren der suRA- und suRB-Gene, die aus genomischer Tabak-DNA
isoliert sind, in den pSBL-CORN-Vektor.
Der resultierende Vektor verleiht Resistenz gegenüber Imidazolinon- und Sulfonylharnstoff-Herbiziden.
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Beispiel 14
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Chloroplast-Transformation
für Toleranz
gegenüber
Photosystem II-Hemmern.
Photosystem (PS) II-Herbizidresistenz tritt bei Mutationen in dem
psbA-Gen auf, welche das QB-Protein beinhalten
und ist unter vielen Pflanzen hoch konserviert. Resistente Pflanzen
besitzen Mutationen, bei denen Aminosäuren an spezifischen Positionen
innerhalb der QB-Proteine verändert sind,
z.B. die Reste 219, 251, 255, 264 und 275 (Hirschberg und McIntosh,
1993; Galloway und Mets, 1984; Gloden und Haselkorn, 1985; Erickson
et al., 1984; Johanningmeier et al., 1987). Gene, welche diese Mutationen
aufweisen, können
somit eingesetzt werden um Resistenz gegenüber Herbiziden zu verleihen,
deren Funktion auf der Hemmung des Elektronentransports, der durch
das PSII-System durchgeführt
wird, basieren.
-
Beispiele
für diese
Herbizide beinhalten Dichlorphenyldimethylharnstoff (DCMU), Atrazin,
Metribuzin, Lenazil, Phenmedipham, Loxynil und Dinoseb.
-
Das
mutierte psbA-Gen, welches eine Serin zu Glycin-Mutation an Rest
264 aufweist, wird unter Verwendung der passenden Restriktionsendonukleasen
aus genomischer DNA von Chlamydomonas isoliert. Das resultierende Fragment
kann in den universellen Chloroplastexpressionsvektor pSBL-ctV2
ligiert werden und in E. coli XL-1 Blue eingefügt werden. Ein gereinigtes
Plasmid von diesem E. coli-Stamm wird eingesetzt, um Pflanzen zu
transformieren. Daniell (1997). Der Einbau der mutierten psbA-Gene
in das Chloroplastgenom und die Selektion der geeigneten Transformanten
wird wie zuvor beschrieben durchgeführt. Transformierte Pflanzen,
welche das mutierte psbA-Protein erzeugen, das eine Substitution
von Serin gegen Glycin aufweist, sind resistent gegenüber AtrazinTM, wohingegen dies bei Kontrollpflanzen
nicht der Fall ist.
-
Das
mutierte psbA-Gen, welches eine Valin zu Isoleucin-Mutation an Rest
219 enthält,
wird unter Verwendung der passenden Restriktionsendonukleasen aus
genomischer DNA von Chlamydomonas isoliert. Ein universeller Vektor
wird wie zuvor beschrieben konstruiert. Man erwartet, dass transgene
Pflanzen wie Mais, die psbA, welches die Valin zu Isoleucin-Mutation
an Rest 219 enthält,
exprimieren, resistent gegenüber DCMU-Sprays
sind.
-
Beispiel 15
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Toleranz
gegenüber
Auxin-Analoga. 2,4-D. Der universelle Chloroplastexpressionsvektor
psbL-ctV2 kann mit Xbal gespalten werden und mit einem DNA-Fragment,
das das Gen, welches für
Monooxygenase kodiert, enthält,
ligiert werden. Das resultierende Konstrukt kann in Chloroplasten
transformiert werden, um transgene Pflanzen zu erzeugen, die mehrere
Kopien des Monooxygenase-Gens enthalten. Die resultierenden Pflanzen
exprimieren größere Mengen
an Monooxygenase und es wird erwartet, dass sie tolerant gegenüber 2,4-D
sind.
-
Beispiel 16
-
Chloroplast-Transformation
für Insekten-Resistenz.
Tabakpflanzen können
mit dem universellen Vektor pSBL-CtVHBt (8A)
transformiert werden, der das cryIIA-Gen enthält und das CryIIA-Protoxin
exprimiert, wodurch Resistenz gegenüber Insektenschädlingen
verliehen wird, wie beispielsweise gegenüber der der Familie Pyralidae,
wie beispielsweise der Tabakschwärmer.
Selbst Insekten, die eine Resistenz entwickelt haben oder weniger
empfindlich gegenüber
Bt-Toxinen sind, werden durch das Bt-Toxin getötet, das durch das Gen in dem
Chloroplastvektor, der hier beschrieben wurde, exprimiert wird.
-
Der
Vektor pSBL-CtVHBt wird durch Spaltung von pSBL-CtVH mit Smal und
Ligieren des Produkts mit dem cryIIA-Gen, welches das CryIIA-Protein
kodiert, erzeugt. Das Produkt enthielt das cryIIA-Gen der richtigen Transkriptionsausrichtung
(8A).
-
Die
Integration des cryIIA-Gens in das Tabak-Chloroplastgenom ist durch
PCR-Analyse bestätigt worden.
Die Kopienanzahl von cryIIA pro Zelle wurde auf 10000 abgeschätzt, indem
Southern Blots durchgeführt wurden.
Es wurde abgeschätzt,
dass das CryIIA-Protein zwischen 5 und 10 % des gesamten zellulären Proteins
beträgt,
indem Western Blots durchgeführt
wurden. Dies ist die größte Menge
an CryIIA-Protein, von der jemals in Bt-transgenen Pflanzen berichtet
wurde. Bioassays unter Verwendung von abgeschnittenen Blättern wurden
unter Verwendung von nicht transformiertem „Petit Havana" und cryIIA-transformiertem Tabak
durchgeführt.
Fünf bis
zehn Larven wurden auf jedem Blatt platziert und nach 3-5 Tagen
auf Sterblichkeit und Blattschädigung
bewertet. Bei Verwendung von empfindlichem H. virescens (YDK) starben
innerhalb von drei Tagen alle Larven auf cryIIA-transformiertem
Tabak, wohingegen auf dem nicht transformierten „Petit Havana" keine Sterblichkeit
auftrat und im Wesentlichen 100-prozentige Entlaubung erfolgte. Ähnliche
Ergebnisse wurden unter Verwendung von CryIAc-resistenten (YHD2,
40-50000-fach resistent)
und CryIIA-resistenten (CXC, 2000-fach resistent) H. virescens erhalten.
Außerdem
wurde bei Helicoverpa zea (Baumwollkapselbohrer) und Spodoptera
exigua (Zuckerrübeneule)
eine 100-prozentige
Sterblichkeit beobachtet, wobei von keinem davon zuvor gezeigt worden
ist, dass er durch irgendein Cry-Protein getötet werden kann.
-
28A und 28B zeigt
einen Bioassay von (A) nicht transformierte Kontrollpflanze und
(B) transgene Pflanze. Die getesteten Insekten zeigten 100 Sterblichkeit:
Tabakbudworm (Heliothis virescens) empfindlich gegen CryI, Baumwollkapselbohrer
und Zuckerrübeneule
resistent gegenüber
CryI und CryII.
-
29 zeigt das durch Western Blot Analyse aus Kontrolle
(Bahn C) und transgenen Pflanzen (Bahn B) isolierte Gesamt-Protein.
Die Bahnen D-H stellen unterschiedliche Konzentrationen an gereinigtem
CryIIA-Protein (1-20 %) dar. Bahn A zeigt Proteinstandards.
-
Andere
kontrollierbare Insekten sind zuvor in der Beschreibung der Erfindung
beschrieben worden.
-
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-
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ANMELDUNG
-
Positionen 1-188
-
- 1. Universeller Integrations- und Expressionsvektor,
der geeignet ist zum stabilen Transformieren des Chloroplastgenoms
verschiedener Pflanzenspezies, welcher umfasst: eine Expressionskassette,
welche eine funktionsfähig
verbundene heterologe DNA-Sequenz, die für ein Molekül von Interesse kodiert und
Kontrollsequenzen, die sich stromaufwärts des 5'- und stromabwärts des 3'-Endes der kodierenden Sequenz befinden
um Expression der kodierenden Sequenz in dem Chloroplastgenom einer
Zielpflanze bereit zu stellen, umfasst, flankierende DNA-Sequenzen,
die jede Seite der Expressionskassette flankieren, welche homolog
zu einer Spacersequenz des Zielchloroplastgenoms sind, wobei die
Sequenz in dem Chloroplastgenom verschiedener Pflanzenspezies konserviert
ist, wodurch eine stabile Integration der heterologen kodierenden
Sequenz in das Chloroplastgenom der Zielpflanze durch homologe Rekombination
der flankierenden Sequenzen mit den homologen Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom
erleichtert wird.
- 2. Universeller Integrations- und Expressionsvektor, der geeignet
ist zum stabilen Transformieren des Chloroplastgenoms verschiedener
Pflanzenspezies, welcher umfasst: eine Expressionskassette, welche
eine funktionsfähig
verbundene heterologe DNA-Sequenz, die für ein Peptid von Interesse
kodiert und Kontrollsequenzen, die sich stromaufwärts des
5'- und stromabwärts des
3'-Endes der kodierenden
Sequenz befinden um Expression der kodierenden Sequenz in dem Chloroplastgenom
einer Zielpflanze bereit zu stellen, umfasst und flankierende DNA-Sequenzen,
die jede Seite der Expressionskassette flankieren, welche homolog
zu einer Spacersequenz des Zielchloroplastgenoms sind, wobei die
Sequenz in dem Chloroplastgenom verschiedener Pflanzenspezies konserviert
ist, wodurch eine stabile Integration der heterologen kodierenden
Sequenz in das Chloroplastgenom der Zielpflanze durch homologe Rekombination
der flankierenden Sequenzen mit den homologen Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom
erleichtert wird.
- 3. Vektor nach Position 2, welcher eine heterologe Nukleotidsequenz
umfasst, die für
einen selektierbaren Phänotyp
kodiert.
- 4. Vektor nach Position 3, wobei die flankierenden Sequenzen
jeweils einen Abschnitt der intergenen Spacer-2-Region zwischen
den tRNAIle- und den tRNAAla-Genen
des Chloroplastgenoms umfassen, wodurch eine doppelte homologe Rekombination
mit der konservierten Spacer-2-Region in dem Zielchloroplastgenom
erleichtert wird.
- 5. Vektor nach Position 4, wobei die flankierenden Sequenzen
jeweils zusätzlich
zu dem Abschnitt der Spacer-Region teilweise oder vollständig die
tRNAIle- bzw. tRNAAla-Gene
umfassen.
- 6. Vektor nach Position 4, wobei die flankierenden Sequenzen
jeweils zusätzlich
zu dem Abschnitt der Spacer-Region teilweise oder vollständig die
16S und/oder 23S rRNA-Gensequenzen umfassen.
- 7. Vektor nach Position 4, wobei die Spacer-Region sich in einem
umgekehrten Repeat des Chloroplastgenoms befindet.
- 8. Vektor nach Position 5, wobei sich die Spacer-Region sich
in einem umgekehrten Repeat des Chloroplastgenoms befindet.
- 9. Vektor nach Position 6, wobei die Spacer-Region sich in einem
umgekehrten Repeat des Chloroplastgenoms befindet.
- 10. Vektor nach Position 4, welcher in der Spacer-Region einen
Chloroplast-Replikationsursprung
umfasst, wodurch Homoplasmie mit dem Genom gefördert wird.
- 11. Vektor nach Position 5, welcher in der Spacer-Region einen
Chloroplast-Replikationsursprung
umfasst, wodurch Homoplasmie mit dem Genom gefördert wird.
- 12. Vektor nach Position 6, welcher in der Spacer-Region einen
Chloroplast-Replikationsursprung
umfasst, wodurch Homoplasmie mit dem Genom gefördert wird.
- 13. Vektor nach Position 7, welcher in der Spacer-Region einen
Chloroplast-Replikationsursprung
umfasst, wodurch Homoplasmie mit dem Genom gefördert wird.
- 14. Vektor nach Position 8, welcher in der Spacer-Region einen
Chloroplast-Replikationsursprung
umfasst, wodurch Homoplasmie mit dem Genom gefördert wird.
- 15. Vektor nach Position 9, welcher in der Spacer-Region einen
Chloroplast-Replikationsursprung
umfasst, wodurch Homoplasmie mit dem Genom gefördert wird.
- 16. Vektor nach Position 4, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 17. Vektor nach Position 5, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 18. Vektor nach Position 6, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 19. Vektor nach Position 7, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 20. Vektor nach Position 8, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 21. Vektor nach Position 9, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 22. Vektor nach Position 10, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 23. Vektor nach Position 11, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 24. Vektor nach Position 12, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 25. Vektor nach Position 13, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 26. Vektor nach Position 14, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 27. Vektor nach Position 15, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanzenspezies als derjenigen der Zielpflanze
stammen.
- 28. Vektor nach Position 13, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanze als der Zielpflanze von derselben
Pflanzenspezies wie die Zielpflanzenspezies stammen.
- 29. Vektor nach Position 14, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanze als der Zielpflanze von derselben
Pflanzenspezies wie die Zielpflanzenspezies stammen.
- 30. Vektor nach Position 15, wobei die DNA der flankierenden
Sequenzen von einer anderen Pflanze als der Zielpflanze von derselben
Pflanzenspezies wie die Zielpflanzenspezies stammen.
- 31. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 4 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 32. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 5 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 33. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 6 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 34. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 7 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 35. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 8 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 36. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 9 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 37. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 10 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 38. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 11 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 39. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 12 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 40. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 25 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 41. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 26 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 42. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 27 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 43. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 28 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 44. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 29 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 45. Stabil transformierte Pflanze, welche einen Chloroplasten
umfasst, der stabil mit dem Vektor von Position 30 transformiert
ist, oder deren Abkömmling.
- 46. Stabil transformierte Pflanze nach Position 31, welche ein
Nachtschattengewächs
ist.
- 47. Stabil transformierte Pflanze nach Position 32, welche ein
Nachtschattengewächs
ist.
- 48. Stabil transformierte Pflanze nach Position 33, welche ein
Nachtschattengewächs
ist.
- 49. Stabil transformierte Pflanze nach Position 40, welche ein
Nachtschattengewächs
ist.
- 50. Stabil transformierte Pflanze nach Position 41, welche ein
Nachtschattengewächs
ist.
- 51. Stabil transformierte Pflanze nach Position 42, welche ein
Nachtschattengewächs
ist.
- 52. Stabil transformierte Pflanze nach Position 31, welche monocotyledon
ist.
- 53. Stabil transformierte Pflanze nach Position 32, welche monocotyledon
ist.
- 54. Stabil transformierte Pflanze nach Position 33, welche monocotyledon
ist.
- 55. Stabil transformierte Pflanze nach Position 31, welche dicotyledon
ist.
- 56. Stabil transformierte Pflanze nach Position 32, welche dicotyledon
ist.
- 57. Stabil transformierte Pflanze nach Position 33, welche dicotyledon
ist.
- 58. Stabil transformierte Pflanze nach Position 34, welche monocotyledon
ist.
- 59. Stabil transformierte Pflanze nach Position 35, welche monocotyledon
ist.
- 60. Stabil transformierte Pflanze nach Position 36, welche monocotyledon
ist.
- 61. Stabil transformierte Pflanze nach Position 34, welche dicotyledon
ist.
- 62. Stabil transformierte Pflanze nach Position 35, welche dicotyledon
ist.
- 63. Stabil transformierte Pflanze nach Position 36, welche dicotyledon
ist.
- 64. Stabil transformierte Pflanze nach Position 37, welche monocotyledon
ist.
- 65. Stabil transformierte Pflanze nach Position 38, welche monocotyledon
ist.
- 66. Stabil transformierte Pflanze nach Position 39, welche monocotyledon
ist.
- 67. Stabil transformierte Pflanze nach Position 37, welche dicotyledon
ist.
- 68. Stabil transformierte Pflanze nach Position 38, welche dicotyledon
ist.
- 69. Stabil transformierte Pflanze nach Position 39, welche dicotyledon
ist.
- 70. Stabil transformierte Pflanze nach Position 40, welche monocotyledon
ist.
- 71. Stabil transformierte Pflanze nach Position 41, welche monocotyledon
ist.
- 72. Stabil transformierte Pflanze nach Position 42, welche monocotyledon
ist.
- 73. Stabil transformierte Pflanze nach Position 64, welche Mais,
Reis, Gras, Roggen, Gerste, Hafer oder Weizen ist.
- 74. Stabil transformierte Pflanze nach Position 65, welche Mais,
Reis, Gras, Roggen, Gerste, Hafer oder Weizen ist.
- 75. Stabil transformierte Pflanze nach Position 66, welche Mais,
Reis, Gras, Roggen, Gerste, Hafer oder Weizen ist.
- 76. Stabil transformierte Pflanze nach Position 67, welche Sojabohne,
Erdnuss, Weintraube, Kartoffel, Süßkartoffel, Erbse, Kanola,
Tabak, Tomate oder Baumwolle ist.
- 77. Stabil transformierte Pflanze nach Position 68, welche Sojabohne,
Erdnuss, Weintraube, Kartoffel, Süßkartoffel, Erbse, Kanola,
Tabak, Tomate oder Baumwolle ist.
- 78. Stabil transformierte Pflanze nach Position 69, welche Sojabohne,
Erdnuss, Weintraube, Kartoffel, Süßkartoffel, Erbse, Kanola,
Tabak, Tomate oder Baumwolle ist.
- 79. Stabil transformierte Pflanze nach Position 70, welche Mais,
Reis, Gras, Roggen, Gerste, Hafer oder Weizen ist.
- 80. Stabil transformierte Pflanze nach Position 71, welche Mais,
Reis, Gras, Roggen, Gerste, Hafer oder Weizen ist.
- 81. Stabil transformierte Pflanze nach Position 72, welche Mais,
Reis, Gras, Roggen, Gerste, Hafer oder Weizen ist.
- 82. Stabil transformierte Pflanze nach Position 67, welche Sojabohne,
Erdnuss, Weintraube, Kartoffel, Süßkartoffel, Erbse, Kanola,
Tabak, Tomate oder Baumwolle ist.
- 83. Stabil transformierte Pflanze nach Position 68, welche Sojabohne,
Erdnuss, Traube, Kartoffel, Süßkartoffel,
Erbse, Kanola, Tabak, Tomate oder Baumwolle ist.
- 84. Stabil transformierte Pflanze nach Position 69, welche Sojabohne,
Erdnuss, Traube, Kartoffel, Süßkartoffel,
Erbse, Kanola, Tabak, Tomate oder Baumwolle ist.
- 85. Verfahren zum stabilen Transformieren einer Zielpflanzenspezies,
welches umfasst: Einbringen eines universellen Integrations- und
Expressionsvektors in das Chloroplastgenom der Zielpflanze und Wachsenlassen
der transformierten Pflanze, wobei der Vektor geeignet ist um den
Chloroplasten verschiedener Pflanzenspezies stabil zu transformieren
und wobei der Vektor umfasst: eine Expressionskassette welche eine
funktionsfähig
verbundene heterologe DNA-Sequenz, die für ein Molekül von Interesse kodiert und Kontrollsequenzen,
die sich stromaufwärts
des 5'- und stromabwärts des
3'-Endes der kodierenden
Sequenz befinden um eine Expression der kodierenden Sequenz in dem
Chloroplasten der Zielpflanze bereitzustellen, umfasst, eine heterologe
Sequenz, die für
einen selektierbaren Phänotyp
kodiert und flankierende DNA-Sequenzen, die jede Seite der Expressionskassette
flankieren, welche jeweils einen Abschnitt der intergenen Spacer-2-Region
zwischen den tRNAIle- und den tRNAAla-Genen des Chloroplastgenoms umfassen,
welche homolog zu einer Spacersequenz des Zielchloroplastgenoms
sind, wobei die Sequenz in dem Chloroplastgenom verschiedener Pflanzenspezies
konserviert ist, wodurch eine stabile Integration der heterologen
kodierenden Sequenz in das Chloroplastgenom der Zielpflanze durch
homologe Rekombination der flankierenden Sequenzen mit den homologen
Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom erleichtert wird.
- 86. Verfahren zum stabilen Transformieren einer Zielpflanzenspezies,
welches umfasst: Einbringen eines universellen Integrations- und
Expressionsvektors in das Chloroplastgenom der Zielpflanzenspezies
und Wachsenlassen der transformierten Pflanze, wobei der Vektor
geeignet ist um den Chloroplasten verschiedener Pflanzenspezies
stabil zu transformieren und wobei der Vektor umfasst: eine Expressionskassette welche
eine funktionsfähig
verbundene heterologe DNA-Sequenz, die für ein Peptid von Interesse
kodiert und Kontrollsequenzen, die sich stromaufwärts des
5'- und stromabwärts des
3'-Endes der kodierenden
Sequenz befinden um eine Expression der kodierenden Sequenz in dem
Chloroplasten der Zielpflanze bereitzustellen, umfasst, eine heterologe
Nukleotidsequenz, die für
einen selektierbaren Phänotyp
kodiert und flankierende DNA-Sequenzen, die jede Seite der Expressionskassette
flankieren, welche jeweils einen Abschnitt der intergenen Spacer-2-Region
zwischen den tRNAIle- und den tRNAAla-Genen des Chloroplastgenoms umfassen,
welche homolog zu einer Spacersequenz des Zielchloroplastgenoms
sind, wobei die Sequenz in dem Chloroplastgenom verschiedener Pflanzenspezies
konserviert ist, wodurch eine stabile Integration der heterologen
kodierenden Sequenz in das Chloroplastgenom der Zielpflanze durch
homologe Rekombination der flankierenden Sequenzen mit den homologen
Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom erleichtert wird.
- 87. Verfahren nach Position 86, wobei die transformierte Pflanze
heteroplasmisch ist.
- 88. Verfahren nach Position 86, wobei die transformierte Pflanze
eine homoplasmische Pflanze ist.
- 89. Verfahren nach Position 88, wobei die transformierte Pflanze
eine Pflanze der ersten Generation ist.
- 90. Verfahren nach Position 86, wobei die Zielpflanze ein Nachtschattengewächs ist.
- 91. Verfahren nach Position 86, wobei die transformierte Pflanze
monocotyledon ist.
- 92. Verfahren nach Position 86, wobei die transformierte Pflanze
dicotyledon ist.
- 93. Verfahren nach Position 91, wobei die transformierte Pflanze
eine der folgenden monokotyledonen Pflanzen ist: Mais, Reis, Gras,
Roggen, Gerste, Hafer oder Weizen.
- 94. Verfahren nach Position 92, wobei die transformierte Pflanze
eine der folgenden dicotyledonen Pflanzen ist: Sojabohne, Erdnuss,
Weintraube, Süßkartoffel,
Erbse, Kanola, Tabak, Tomate oder Baumwolle.
- 95. Verfahren nach Position 86, welches das Isolieren des Peptids
von Interesse umfasst.
- 96. Verfahren nach Position 86, wobei das Peptid von Interesse
ein Polypeptid ist.
- 97. Verfahren nach Position 96, wobei das Polypeptid ein synthetisches
Polymer auf Proteinbasis (PBP) ist.
- 98. Verfahren nach Position 97, wobei das PBP sich wiederholende
Pentamersequenzen (GVGVP)n aufweist, worin „n" eine ganze Zahl
von 1 bis 250 ist, „G" Glycin ist, „V" Valin ist und „P" Prolin ist.
- 99. Verfahren nach Position 98, worin „n" 121 ist.
- 100. Verfahren nach Position 96, wobei das exprimierte Polypeptid
von Interesse Insulin ist.
- 101. Verfahren nach Position 100, welches das Isolieren des
Insulins umfasst.
- 102. Verfahren nach Position 100, wobei das Insulin in Form
von Pro-Insulin vorliegt.
- 103. Verfahren nach Position 102, wobei das Pro-Insulin an ein
PBP gebunden ist.
- 104. Verfahren nach Position 100, wobei die transformierte Pflanze
Tabak ist.
- 105. Verfahren nach Position 96, wobei das Polypeptid von Interesse
humanes Serumalbumin (HSA) ist.
- 106. Verfahren nach Position 105, wobei die transformierte Pflanze
Tabak ist.
- 107. Vektor nach Position 4, wobei das Polypeptid von Interesse
ein biologisch aktives Molekül
ist.
- 108. Vektor nach Position 107, wobei das Peptid ein Polypeptid
ist, bei dem es sich um ein synthetisches Polymer auf Proteinbasis
(PBP) handelt.
- 109. Vektor nach Position 108, wobei das PBB sich wiederholende
Pentamersequenzen (GVGVP)n aufweist, worin „n" eine ganze Zahl
von 1 bis 250 ist, „G" Glycin ist, „V" Valin ist und „P" Prolin ist.
- 110. Vektor nach Position 109, wobei das Polypeptid (GVGVP)n ist, wobei die ganze Zahl „n" 121 ist.
- 111. Vektor nach Position 108, wobei das PBP an ein biologisch
aktives Molekül
gebunden ist.
- 112. Vektor nach Position 111, wobei das biologisch aktive Molekül Insulin
ist.
- 113. Vektor nach Position 112, wobei das Insulin in Form von
Pro-Insulin vorliegt.
- 114. Polypeptid, erhalten durch das Verfahren von Position 96.
- 115. PBP, erhalten durch das Verfahren von Position 97.
- 116. Proinsulin, erhalten durch das Verfahren von Position 102.
- 117. HSA, erhalten durch das Verfahren von Position 105.
- 118. Stabil transformierte Pflanze, welche ein Chloroplastgenom
umfasst, das stabil transformiert ist mit dem Vektor von Position
107, welches ein biologisch aktives Molekül umfasst.
- 119. Geerntete Pflanze von Position 118.
- 120. Biologisch aktives Molekül, welches aus der Pflanze
von Position 118 isoliert ist.
- 121. Biologisch aktives Molekül von Position 120, bei dem
es sich um Insulin handelt.
- 122. Stabil transformierte Pflanze von Position 118, welche
Tabak ist.
- 123. Stabil transformierte herbizidresistente Zielpflanzenspezies
oder deren Abkömmling,
welcher) einen Chloroplasten umfasst, der stabil transformiert ist
mit einem universellen Integrations- und Expressionsvektor, der
geeignet ist, um den Chloroplasten verschiedener Pflanzenspezies
stabil zu transformieren, wobei der Vektor umfasst: eine Expressionskassette,
welche ein heterologes Protein von Interesse, das durch eine heterologe
DNA-Sequenz in dem Chloroplastgenom der Zielpflanzenspezies exprimiert
wird, umfasst, einen anderen selektiven Phänotyp als Toleranz gegenüber dem
Herbizid, flankierende DNA-Sequenzen, die
jede Seite der Expressionskassette flankieren, welche jeweils einen
Abschnitt der intergenen Spacer-2-Region zwischen den tRNAIle- und den tRNAAla-Genen
des Chloroplastgenoms umfassen, welche homolog zu einer Spacersequenz
des Zielchloroplastgenom sind, wobei die Sequenz in dem Chloroplastgenom
verschiedener Pflanzenspezies konserviert ist, wodurch eine stabile
Integration des heterologen Proteins in das Chloroplastgenom der
Zielpflanze durch homologe Rekombination der flankierenden Sequenzen
mit den homologen Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom erleichtert
wurde.
- 124. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 123, in der
das Protein von Interesse eine mutierte Form eines Enzyms ist, die
verringerte Affinität
für das
Herbizid aufweist als das natürlich
auftretende Enzym.
- 125. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 123, wobei
das Herbizid Glyphosat ist.
- 126. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 125, wobei
das Enzym EPSP-Synthase
ist.
- 127. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 124, wobei
das Herbizid ausgewählt
ist aus mindestens einem der folgenden Typen: PSI, PSII, APP, Auxin-Analogon,
mitotisch, tertiäres
Aminomethyl-Phosphorsäuren-Typ und ALS-hemmende
Typen.
- 128. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, wobei
das Herbizid der PSI-Typ ist, ausgewählt aus Paraquat und Diquat.
- 129. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, wobei
das Herbizid ausgewählt
ist aus Atrazin, Dinoseb, Lenazil und Metribuzin.
- 130. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, wobei
das Herbizid vom APP-Typ ist, ausgewählt aus Cyklohexandion, Haloxyfop,
Clethodim und Phenoxaprop und der Niederalkyl-substituierten Verbindung
davon.
- 131. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, wobei
das Herbizid ein Auxin-Analogon ist, ausgewählt aus MCPA und 2,4-D.
- 132. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, wobei
das Herbizid ein Herbizid vom Typ mitotisch ist, wobei es sich um
Dinitroanilin handelt.
- 133. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 124, wobei
das Herbizid ein tertiäres
Aminomethyl-Phosphorsäure-Typ
ist, wobei es sich um Glyphosat handelt.
- 134. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, wobei
das Herbizid ein ALS-hemmender Typ ist, ausgewählt aus Sulfonylharnstoffen
und Imidazolinen.
- 135. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, wobei
das Herbizid ausgewählt
ist aus Bromoxynil, Methylsulforon, Chlorsulfuron, Phosphinothrizin
und Imazapyr.
- 136. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 123, wobei
der exprimierte Phänotyp
Antibiotika-Resistenz ist.
- 137. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 123, wobei
der selektierbare Phänotyp
von dem Hygromyzin-Gen kodiert ist, das Herbizidresistenz verleiht.
- 138. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 127, welche
Mais, Reis, Gras, Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Sojabohne, Erdnuss,
Weintraube, Kartoffel, Süßkartoffel,
Erbse, Kanola, Tabak oder Baumwolle ist.
- 139. Herbizidresistente Zielpflanze nach Position 138, welche
eine homoplasmische Pflanze ist.
- 140. Verfahren, um einer Zielpflanzenspezies Herbizidresistenz
zu verleihen, welches umfasst: Einbringen eines universellen Integrations-
und Expressionsvektors in die Pflanze, der geeignet ist, um den
Chloroplasten verschiedener Pflanzenspezies stabil zu transformieren,
wobei der Vektor umfasst: eine Expressionskassette, welche eine
funktionsfähig
verbundene heterologe DNA-Sequenz, die für ein Protein von Interesse
kodiert, welches Resistenz gegenüber
einem Herbizid verleiht, und Kontrollsequenzen, die sich stromaufwärts des
5'- und stromabwärts des
3'-Endes der kodierenden
Sequenz in dem Chloroplasten der Zielpflanze befinden, umfasst,
eine heterologe Nukleotidsequenz, die für einen anderen selektierbaren
Phänotyp
als Toleranz gegenüber
dem Herbizid kodiert, und flankierende Sequenzen, die jede Seite
der Expressionskassette flankieren, welche jeweils einen Abschnitt
der intergenen Spacer-2-Region zwischen den tRNAIle-
und den tRNAAla-Genen des Chloroplastgenoms umfassen,
welche homolog zu einer Spacersequenz des Zielchloroplastgenoms
sind, wobei die Sequenz in dem Chloroplastgenom verschiedener Pflanzenspezies
konserviert ist, wodurch eine stabile Integration der heterologen
kodierenden Sequenz in das Chloroplastgenom der Zielpflanze durch
homologe Rekombination der flankierenden Sequenzen mit den homologen
Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom erleichtert wird, und Anbau
der transformierten Pflanze.
- 141. Verfahren nach Position 140, wobei die DNA-Sequenz für eine mutierte
Form eines Enzyms kodiert, welches eine gegenüber dem natürlich vorkommenden Enzym verringerte
Affinität
für das
Herbizid aufweist.
- 142. Verfahren nach Position 141, wobei das Enzym EPSP-Synthase
ist und das Herbizid Glyphosat ist.
- 143. Verfahren nach Position 142, wobei die DNA-Sequenz das
EPSP-Synthasegen
ist, welches ein mutiertes EPSP-Synthasegen ist.
- 144. Verfahren nach Position 140, welches das Selektieren der
lebensfähigen,
transformierten Zielpflanzen aus einem Medium, das für nicht
transformierte Pflanzen letal ist, umfasst.
- 145. Verfahren nach Position 144, wobei die lebensfähigen transformierten Zielpflanzen
homoplasmische Pflanzen sind.
- 146. Verfahren nach Position 144, wobei die lebensfähigen transformierten
Zielpflanzen heteroplasmische Pflanzen sind.
- 147. Verfahren nach Position 140, wobei die herbizidresistente
Zielpflanze Tabak ist, die Nukleotidsequenz für einen selektierbaren Phänotyp kodiert,
der für
Tabak letal ist oder für
ein sichtbares Merkmal, das es ermöglicht, die transformierten
Tabakpflanzen von den nicht transformierten Pflanzen zu selektieren.
- 148. Verfahren nach Position 147, wobei der letale selektierbare
Phänotyp
Hygromycin ist, gegenüber
dem Tabak nicht natürlich
resistent ist.
- 149. Verfahren nach Position 147, wobei das sichtbare Merkmal
die Expression einer Farbe ist.
- 150. Verfahren nach Position 140, zum stabilen Transformieren
des Phänotyps
einer Zielpflanzenspezies, wobei die gewachsene transformierte Pflanze
den selektierbaren Phänotyp
und zusätzlich
zu der Expression des Phänotyps
ein weiteres Merkmal exprimiert.
- 151. Verfahren nach Position 150, wobei der gewählte Phänotyp durch
Expression des Hygromycin-β-Phosphotransferase-Gens
vermittelt wird und das zusätzliche
Merkmal Resistenz gegen das Herbizid Glyphosat ist.
- 152. Verfahren zur Bestimmung der Chloroplast-Transformation
und Expression eines Zielmerkmals auf Basis des Erwerbs von Resistenz
gegenüber
einem ausgewählten
Herbizid einer Zielpflanzenspezies, durch die Transformation der
Pflanzenspezies, welches umfasst: Einbringen eines universellen
Integrations- und Expressionsvektors, der geeignet ist zum stabilen
Transformieren des Chloroplasten verschiedener Pflanzenspezies in
die Pflanze, wobei der Vektor umfasst: eine Expressionskassette,
welche eine funktionsfähig
verbundene heterologe DNA-Sequenz, die für das gewünschte Zielmerkmal kodiert,
und Kontrollsequenzen, die sich stromaufwärts des 5'- und stromabwärts des 3'-Endes der kodierenden Sequenz in dem
Chloroplasten der Zielpflanze befinden, um Expression der kodierenden
Sequenz in dem Chloroplasten einer Zielpflanze zu ermöglichen,
umfasst, eine heterologe Nukleotidsequenz, die für einen selektierbaren Phänotyp kodiert,
und flankierende Sequenzen, die jede Seite der Expressionskassette
flankieren, welche jeweils einen Abschnitt der intergenen Spacer-2-Region
zwischen den tRNAIle- und den tRNAAla-Genen
des Chloroplastgenoms umfassen, welche homolog zu einer Spacersequenz
des Zielchloroplastgenoms sind, wobei die Sequenz in dem Chloroplastgenom
verschiedener Pflanzenspezies konserviert ist, wodurch eine stabile
Integration der heterologen kodierenden Sequenz in das Chloroplastgenom
der Zielpflanze durch homologe Rekombination der flankierenden Sequenzen
mit den homologen Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom ermöglicht wird,
Exponieren der Pflanzen in welche der Vektor eingebracht wurde gegenüber einer
letalen Konzentration des Herbizids, und Selektieren der Pflanzen,
die an der Exposition gegenüber
dieser Konzentration nicht absterben, wodurch diejenigen transformierten
Pflanzen ausgewählt
worden sind, die das gewünschte
Zielmerkmal exprimieren.
- 153. Verfahren nach Position 152, wobei das ausgewählte Herbizid
ausgewählt
ist aus mindestens einem der folgenden Typen: PSI, PSII, APP, Auxin-Analogon, mitotisch,
tertiäres
Aminomethyl-Phosphorsäuren und
ALShemmende Typen.
- 154. Stabil transformierte Insekten-resistente Zielpflanzenspezies
oder deren Abkömmling,
welcher) ein Chloroplastgenom umfasst, das stabil transformiert
ist mit einem universellen Integrations- und Expressionsvektor,
der zur stabilen Transformation des Chloroplasten verschiedener
Pflanzenspezies geeignet ist, wobei der Vektor umfasst: eine Expressionskassette,
welche umfasst: eine heterologe DNA-Sequenz, welche in dem Chloroplastgenom
der Zielpflanzenspezies ein Zielprotein exprimiert, das Resistenz
gegenüber einem
Zielinsekt verleiht, einen anderen ausgewählten Phänotyp als Toleranz gegenüber dem
Zielinsekt und flankierende DNA-Sequenzen, die jede Seite der Expressionskassette
flankieren, welche jeweils einen Abschnitt der intergenen Spacer-2-Region
zwischen den tRNAIle- und den tRNAAla-Genen
des Chloroplastgenoms umfassen, welche homolog zu einer Spacersequenz
des Zielchloroplastgenoms sind, wobei die Sequenz in dem Chloroplastgenom
verschiedener Pflanzenspezies konserviert ist, wodurch eine stabile
Integration des heterologen Proteins in das Chloroplastgenom der
Zielpflanze durch homologe Rekombination der flankierenden Sequenzen
mit den homologen Sequenzen in dem Zielchloroplastgenom erleichtert wurde,
wobei das heterologe Protein, das durch das cryIIA-Gen exprimierte
CryIIA-Protein-Toxin ist, welches Resistenz gegenüber Insekten
verleiht.
- 155. Stabil transformierte Insekten-resistente Zielpflanzenspezies
nach Position 154, wobei das Insekt gegenüber dem Bt-Toxin empfindlich
ist.
- 156. Stabil transformierte Insekten-resistente Zielpflanzenspezies
nach Position 154, wobei die fehlende Empfindlichkeit des Insekts
gegenüber
dem Bt-Toxin überwunden
ist.
- 157. Stabil transformierte Insekten-resistente Zielpflanzenspezies
nach Position 155, wobei die Zielpflanze Tabak ist und das Insekt
Tabakbudworm (lat. Heliothis virescens) ist.
- 158. Stabil transformierte Insekten-resistente Zielpflanzenspezies
nach Position 156, wobei die Zielpflanze Tabak, Baumwolle oder Rübe ist und
das Insekt ein Bt-Toxin-resistenter Typ Baumwollkapselwurm oder
Zuckerrübeneule
ist.
- 159. Stabil transformierte Insekten-resistente Zielpflanzenspezies
nach Position 154, wobei das Insekt Tabakbudworm, Baumwollkapselwurm
oder Zuckerrübeneule
ist.
- 160. Vektor ausgewählt
aus den folgenden: pSBL-RD-EPSPS, pSBL-CG-EG121, pSBL-Ct-Border, pSBL-Ct-V1, pSBL-Ct-V2,
pSBL-CtV3, pSBL-Ct-VH,
pSBL-CtV3, pSBL-CtVH, pSBL-Ct-VHF und pSBL-CtVHBt.
- 161. Vektor nach Position 160, der ein universeller Integrations-
und Expressionsvektor ist, bei dem es sich um pSBL-RD-EPSPS, pSBL-CG-EG121, pSBL-CtV1,
pSBL-CtV2, pSBL-CtV3, pSBL-CtVH, pSBL-Ct-VHF und pSBL-CtVHBt handelt.
- 162. Isolierte DNA-Sequenz, welche die intergene DNA-Sequenz
zwischen den 16S- und 23S-rDNA-Genen des Pflanzenchloroplastgenoms
umfasst, wobei die intergene Sequenz in zahlreichen unterschiedlichen
Pflanzenspezies hoch konserviert ist.
- 163. Isolierte DNA-Sequenz nach Position 162, welche die Spacer-2-Region
umfasst, welche die intergene DNA-Sequenz zwischen den trnI- und
den trnA-Genen des Pflanzenchloroplastgenoms ist.
- 164. Isolierte intergene DNA-Sequenz nach Position 163, welche
die trnI- und die trnA-Gene umfasst.
- 165. Isolierte DNA-Sequenz nach Position 163, welche einen der
umgekehrten Repeats des Chloroplastgenoms der Pflanze umfasst.
- 166. Isolierte DNA-Sequenz nach Position 165, welche einen Replikationsursprung
umfasst.
- 167. Isolierte DNA-Sequenz nach Position 163, welche das rRNA-Operon
in der Spacer-2-Region umfasst.
- 168. Universeller Integrations- und Expressionsvektor nach Position
4, wobei die Spacer-2-Region das rRNA-Operon umfasst.
- 169. Universeller Integrations- und Expressionsvektor nach Position
4, wobei die flankierenden Sequenzen synthetisch sind.
- 170. Herbizidresistente Zielpflanzenspezies nach Position 85,
wobei die DNA-Sequenz,
welche für
das Protein von Interesse kodiert, prokaryotischen Ursprungs ist.
- 171. Universeller Integrations- und Expressionsvektor nach Position
2, der kein Transposon beinhaltet.
- 172. Stabil transformierte Zielpflanzenspezies nach Position
41, welche kein Transposon beinhaltet.
- 173. Verfahren zum stabilen Transformieren einer Zielpflanzenspezies
nach Position 86, wobei der universelle Vektor kein Transposon beinhaltet.
- 174. Universeller Integrations- und Expressionsvektor nach Position
4, welcher einen in Chloroplasten funktionellen Promotor umfasst.
- 175. Universeller Expressions- und Integrationsvektor nach Position
4, welcher eine Nukleotidsequenz umfasst, die für einen selektierbaren Phänotyp kodiert,
der die Identifikation und Selektion lebensfähiger transformierter Pflanzen
von nicht lebensfähigen,
nicht transformierten Pflanzen erleichtert.
- 176. Verfahren nach Position 86, welches Selektieren der lebensfähigen transformierten
Zielpflanze aus einem Medium, das für nicht transformierte Pflanzen
letal ist, umfasst.
- 177. Stabil transformierte Herbizid-tolerante Zielpflanze oder
deren Abkömmling
nach Position 123, welcher) die Identifikation und Selektion auf
Basis lebensfähiger
transformierter Pflanzen von nicht lebensfähigen, nicht transformierten
Pflanzen ermöglicht.
- 178. Verfahren nach Position 140, welches Selektieren der lebensfähigen transformierten
Zielpflanze aus einem Medium, das für nicht transformierte Pflanzen
letal ist, umfasst.
- 179. Expressionskassette, die geeignet ist zum stabilen Transformieren
des Chloroplastgenoms einer Zielpflanze, welche eine funktionsfähige verbundene
heterologe DNA-Sequenz, die für
ein Molekül
von Interesse kodiert, Kontrollsequenzen um Expression der kodierenden
Sequenz in den Chloroplastgenom der Zielpflanze bereitzustellen,
einen im Chloroplasten funktionellen Promotor umfasst, und pflanzliche DNA-Sequenzen, die jede
Seite der Kassette flankieren um eine stabile Integration der DNA
mit dem Zielchloroplastgenom durch homologe Rekombination zu erleichtern,
wodurch die DNA darin stabil integriert wird und durch Organell-Replikation
in Tochterzellen vererbt wird.
- 180. Expressionskassette nach Position 175, wobei die heterologe
DNA-Sequenz eine
synthetische Sequenz ist, die für
ein Polymer auf Proteinbasis (PBP) kodiert.
- 181. Expressionskassette nach Position 176, wobei das PBP sich
wiederholende Pentamersequenzen (GVGVP)n aufweist,
worin „n" eine ganze Zahl
von 1 bis 250 ist, „G" Glycin ist, „V" Valin ist und „P" Prolin ist.
- 182. Expressionskassette nach Position 177, wobei die synthetische
kodierende Sequenz das synthetische Biopolymergen EG121 ist und
das exprimierte PBP das Polymerprotein (GVGVP)121 ist.
- 183. Stabil transformiertes transkriptions-/translations-aktives
Chloroplastgenom einer Ziel-Pflanze, das zur stabilen Integration
einer heterologen DNA-Sequenz geeignet ist, welches umfasst: eine
Expressionskassette, die ein heterologes Molekül von Interesse, das von einer
heterologen DNA-Sequenz kodiert wird und durch Kontrollsequenzen
in dem Chloroplastgenom der Zielpflanze exprimiert wird umfasst,
und pflanzliche DNA, die jede Seite der Expressionskassette flankiert,
wodurch die stabile Integration der DNA in das Ziel-Chloroplastgenom
durch homologe Rekombination erleichtert wurde, wobei die DNA durch
Organell-Replikation in Tochterzellen vererbt wurde.
- 184. Stabil transformierter Chloroplast nach Position 179, wobei
das Molekül
von Interesse ein Polymer auf Proteinbasis (PBP) ist.
- 185. Stabil transformierter Chloroplast nach Position 180, wobei
das PBP sich wiederholende Pentamer-Sequenzen (GVGVP)n aufweist,
worin n eine ganze Zahl von 1 bis 250 ist, "G" Glycin
ist, "V" Valin ist und "P" Prolin ist.
- 186. Stabil transformierter Chloroplast nach Position 181, wobei
die synthetische codierende Sequenz das synthetische Biopolymer-Gen
EG121 ist und das exprimierte PBP das polymere Protein (GVGVP)n ist.
- 187. Synthetisches Biopolymer (GVGVP)n,
welches von dem stabil transformierten Chloroplasten nach Position
182 exprimiert wird, wobei "n", "G", "V" und "P" wie dort definiert sind.
- 188. Synthetisches Biopolymer nach Position 183, welches (GVGVP)n ist.