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Verfahren und Vorrichtung zum Abnehmen von auf Drucktischen hergestellter
drucknasser Ware und Einbringen derselben in einen Trockner Beim Bedrucken von Geweben
nach dem Filmdruckverfahren und nach jedem anderen Druckverfahren, wo die zu bedruckende
Ware auf langen Tischen (normal6om) aufgelegt wird, ist es für einen wirtschaftlichen
Betrieb von Wichtigkeit, die Tische nach .dem Drucken so rasch als möglich wieder
für neue Ware frei zu bekommen. Diese Aufgabe wurde bisher in verschiedener Weise
gelöst. Man hat Vorrichtungen angebracht, durch welche das bedruckte Stück vom Tisch
abgehoben und in die Höhe gezogen wurde, wo es dann durch die Wärme im Drucksaal
trocknete. Dieses Trocknen im Drucksaal selbst hatte den Nachteil, daß der ganze
Raum stark geheizt @@,er d'en mußte, was sich für- die darin Arbeitenden ungünstig
auswirkte und hohe Heizkosten verursachte. Es ist ferner bekannt, die bedruckte
Ware von den Drucktischen in der Richtung der Tischachse abzuziehen und in eine
am Tischende befindliche Trockenhänge einzubringen. Dazu ist jedoch für jeden Tisch
eine Trockenhänge erforderlich, weshalb -sich dieser Vorgang als unwirtschaftlicherwies,
um so mehr, als das Tröcknen in der Hänge kürzere oder längere Zeit beanspruchte,
als der Druckprozeß dauert und daher bei dieseln Verfahren die Trockenapparate bzw.
Drucktische nicht voll ausgenutzt sind. Man hat auch Drucktische mit einem :ndlosen
Drucktuch, das auf Rollen geführt wurde, konstruiert. Die Trocknung -geschah hier
durch Heißluft, die man aus Düsen ausströmen ließ. Diese Vorrichtung hat sich jedoch-,in
der Praxis nicht eingeführt; da :die Rückführung des Drucktuches
auf
die ganze Länge von 6o m technisch sehr schwierig war und die Maschine zu unwirtschaftlich
arbeitete.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren und eine Vorrichtung,
die es ermög= liehen, durch eine besondere Art des: Wegbringens der drucknassen
Ware von den Drucktischen diese voll .auszunutzen. Erfindungsgemäß wird die in Tischlänge
bedruckte Ware unmittelbar nach dem Drucken abgezogen, in Falten in eine vor dem
Tischende angeordnete, quer zur Tischachse fahrbare Rollenhänge eingeführt und mit
dieser entlang den Enden der nebeneinanderstehenden Drucktische aus dem Drucksaale
heraus in die Trocknerei geführt, wo sie in dieTrockenstühle einlaufen kann. Nach
Angabe der -Ware an den Trockenstuhl fährt- der- Hängeförderwagen wieder zurück,
um die bedruckte Ware des nächsten Tisches abzunehmen.
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Nach diesem Verfahren wird die Leistungsfähigkeit der Drucktische
in Film-- und Tischwalzendruckereien in ganz bedeutendem Maß gesteigert: Während
nach dem bisher- übliehen Vongange in einfach eingerichteten Filmdruckereien die
reine Druckzeit höchstens 3o °/o und bei den besteingerichteten Druckerei-en höchstens
5o°0 .der gesamten Arbeitszeit betrug, ist die nach dem neuen Verfahren für: das
Drucken zur Verfügung stehende Zeit bei einfarbigem Druck 88°/o und bei vierfarbigem
Druck sogar 97°0. Hierbei entfällt auch jegliche über die normale Räumtemperatur
hinausgehende Heizung des Drucksaales, da das Trocknen in ausschließlich hierzu
bestimmten Räumen erfolgt. -In den Zeichnungen ist das Verfahren und die Vorrichtung
hierzu gemäß der Erfindung schematisch beispielsweise ;dargestellt. _ Abb. z zeigt
den Hängeförderwagen i in der Ansicht irre Zusammenwirken mit Drucktisch 2, Tischförderwagen
3 und Trockenhänge q:.
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A:bb: 2 zeigt den Drucktisch 2- finit den beiden Tischförderwägen
3 und 3' in der Ansicht in größerem Mäßstabe.
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Abb. 3 zeigt den Hängeförderwagen i bei Abnahme der Ware aus dem tiefer
gelegenen Geschoß und __ Abb, 4 bei Abnahme aus einem höher gelegenen Geschoß.
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Abb. 5 zeigt" das Hängeförderband 5 im Hängeförderwagen i.
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Abb. 6 zeigt die Antriebskette des Hängeförderwagens.
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Abb.7 bis 12 zeigen verschiedene Anordnungen :der Vorrichtung.
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Der Vorgang nach dem neuen Verfahren spielt sich in folgender Weise
ab: Über dem Filmdrucktisch 2, der schwach bombiert und mit einem glatten Drucktuch,
z. B. Linoleum, bespannt ist, läuft das Tischförderband 7, das die auf einem Druckläufer
,aufgeklebte oder aufkalanderte fertigbedruckte Ware trägt. Durch einen an das Tischende
:her angeschobenen Wagen 3, der mit angetriebenen Rollen 8 versehen ist, wird: das
Tischförderband 7, dessen Ende mit einem am Waben befestigten Vorende i i gekuppelt
ist, über den Tisch gezogen und auf die am Wagen 3 befindliche Docke aufgedockt.
Gleichzeitig läuft,das mit dem Tischförderbande geförderte Warenstück, dessen Ende
an dem im Rollenhängewagen z eingezogenen Einzichbande r2 befestigt- ist, in den
Rollenhängewagen i ein. - Hierbei sind die Fördergeschwindigkeiten am Drucktisch
und in der Rollhänge gleich. Die Förderung des Einziehbandes bzw: der Ware in ider
Rollenhänge i geschieht ;durch ein über Rollen laufendes endloses Hängeförderband
5. Die Ware 14 -wird in der Rollenhänge über gleichsinnig laufe- rede Rollen i 5
in Hängefalten so lange auf und -ab geführt, bis das ganze Warenstück im Hängekasten
untergebracht'ist. Der gleichzeitig auslaufende Einziehläufer i2 wind vollständig
` aufgedockt und vor :dem Auslaufen der Druckware aus dem Förderwägen in den Trockenstuhl
wieder dem jenseitigen Wäreneride angeheftet und von diesem wieder in den Hängekasten
eingezogen.
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In der Rollenhänge i wird das drucknasse Stück 1,4 zum Trockenapparat
q. gefördert. Hierbei bewegt sich die Rollenhänge auf Schienen, die im Fußboden
längs der Tischenden einer Tischgruppe verlegt sind; sie kann jedoch auch an Deckenschienen
aufgehängt werden. Das Hängeförderband 5 wird durch beiderseits an :der Hänge angebrachte
mit Rollen versehene -Ausleger 16 in Spannung gehalten und an die Drucktische :2
zur Abnahme der Ware herangebracht. Dadurch wird eine schräge Einlaufebene gebildet,
auf welcher das faltenfreie Einlaufen der bedruckten Ware in die Hänge kontrolliert
werden kann. Auf den beiderseitigen Schrägstrecken wird auch die notwendige Reibung
zwischen Druckware 14 und Hängeförderband 5 hergestellt, welche verhindert, daß
die Warenenden durch die Schwere der ersten und letzten Hängefalte über die Förderrollen
15 abrutschen und in 'den Hängekasten herunterfallen.
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Das Hängeförderband 5 ist durch Rollen 17, r8 so geführt, daß
es an den beiden Längsschmälseiten und an der Unterkante des Hängekastens verläuft
und dadurch gleichzeitig den Abschluß an diesen drei Seiten bildet, so daß hier
eine eigene Schaltung erspart wird. An den Breitseiten ist eine leichte Verschalung
mit Zellglasfenstern vorgesehen; um jede unerwünschte Luftströmung, welche
die
.Hängefalten zur gegense%ti.gen Berührung bringen könnte; :abzuhalten.. -Der- waagerecht
an der Unterseite der Hänge -geführte Teil des Hängeförderbandes dient gleichzeitig
dazu, beim Auslaufen der. Ware aus -der Hänge in :den Trockenraum den aufgedockten
(Docken 13) Ei.n.ziehläufer 1ä auf die ändere Seite der Hänge zu -bringen, wo -.er
an -das Warenende -angehängt und wieder in -die Hänge eingezogen wird..
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Iiie 'Anordnung. kann -.auch. so -getroffen werden, daß die
Ware von den Drucktischeneines tiefer oder höher gelegenen Geschosses abgenommen
wird. Im letzteren Falle- ist dang .noch ein - zweites Auslegerpaar 19 am
oberen Rande der Hänge angebracht.
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Der Antrieb der Rollenhänge geschieht durch eine endlose Kette 6,
welche vom Antriebsmotor über die gleich großen Kettenräder der Rollen führt, so
daß diese alle mit der gleichen Geschwindigkeit laufen.
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Die über die Kettenräder der Hängerollen geführte Kette kann von der
Schaltbühne aus mit Hilfe von Abhebevorrichtungen in bekannter Weise von jedem Kettenrade
einzeln abgehoben werden, so daß sich dadurch allenfalls eingetretene Längendifferenzen
in -den einzelnen Hängefalten ausgleichen lasen.
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Der zur Förderung des Druckförderbandes 7 dienende Tischförderwagen
3, 3' ist an je einem der beiden Enden des Tisches angeordnet und so wie idie Hängeförderwagen
i entlang den Tischenden einer Tischgruppe auf Schienen verschiebbar. Durch diese
Anordnung wird die sonst an jedem einzelnen Tisch notwendige Anbringung von Triebwalzen
erspart.
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Jeder der beiden spiegelbildlich angeordneteri TischfQrderwagen 3,
3' besitzt ein angetriebenes Druckwalzenpaar 8 und eine mit Rutschkupplung und Bandbremse
versehene Decke 9, an welcher das Förderbandvorende i i befestigt ist. Außer den
jeweils auf -den Drucktischen befindlichen Förderbändern ist noch ein weiteres Tischförderband
.vorhanden, welches immer abwechselnd auf einem der beiden Tischförderwagen über
seinem dazugehörigen und mit ihm gekuppelten Vorende aufgedockt ist. In Abb-.2 trägt
der Wagen 3 das aufgedockte Förderband: Dieses Tischförderband wird mit dem Ende
des auf dein Drucktisch aufliegenden Förderbandes, welches jeweilig von dem gegenüberliegenden
Tischförderwagen aufgedockt wird, gekuppelt und dadurch vom Förderwagen abgenommen
und auf den Tisch aufgezogen. Hierauf werden die Kupplungen des neu aufgelegten
Förderbandes auf beiden Seiten gelöst, und die Förderwagen fahren zum nächsten Tisch,
wo sich der gleiche Vorgang in entgegengesetzter Richtung abspielt. Es ist also-
immer abwechselnd eine Docke die ziehende -und =die andere die gezogene, so daß
.die Tischförderbänder . nacheinander .über alle Drucktische wandern: . Mit dem
auf. den-Drucktisch auflaufenden- Tischförderband wird von, einer Warendocke gleichzeitig
:neue druckfertige Ware.aufgelegt.. Am ändern Ende des'Fisches läuft beim: Abziehen
.des Förderbandes die vbri diesem abgehobene .bedruckte -Ware in den Hängeförderwägen
ein.` -Das beschriebene Verfahren und .die dazugehörige Vorrichtung- sind unabhängig
von der Beschaffenheit .der Druckware, des Druckl.äufers, -der _Druckärt und -Druckausführung
anwendbar und können allen im praktischen Betriebe vorkommenden. Möglichkeiten genügen.
Die-Fördervorrichtung- läßt sich in Betrieben schon -von zwei Drucktischen angefangen
mit Vorteil anwenden. 'Bei Neuanlage von Drucksälen ist das neue Verfahren und Gerät
grundlegend für die Planung zur Erzielung höchster Leistungen.
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Die Druckwarenfördervorrichtung läßt sich in verschiedener Weise anordnen.
In Abb. 7 bis r2 der Zeichnungen sind folgende Anordnungen dargestellt.
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Abb 7: eine Drucktischgruppe mit einem Hängeförderwagen i und einem
Paar Tischf:örderwag en 3,-3', Abb.8: eine Drucktischgruppe mit zwei Hängeförder-wagen
i und zwei Paaren Tischförderwagen 3, 3', Abb. 9: zwei Drucktischgruppen mit einem
Hängeförderwagen in der- Mitte und zwei Paaren. Tischförderwagen 3, 3', Abb. io:
zwei Drucktischgruppen mit zwei Hängeförderwagen an den äußeren Tischenden und zwei
Paaren Tischförderwagen, Abb. i i : zwei Druckti-schgruppeh mit zwei Hängeförderwagen
an den inneren Tischenden und zwei Paaren Tischförder wagen, Abb. 12: zwei Drucktischgruppen
mit je einem Hängeförderwagen an den äußeren Tischenden, einem zwischen den Tischgruppen
und vier Paaren Tischförderwagen.