-
Transporteinrichtung zum Abnehmen von Hohlkörpern von den Dornen
einer Förderkette und zum Weiterleiten der Hohlkörper Bei der Herstellung und Bearbeitung
von verschiedensten industriellen Erzeugnissen werden diese Arbeitsgängen an verschiedenen
Maschinen unterworfen.
-
Eine wichtige Aufgabe dabei ist dementsprechend, zwischen den einzelnen
Maschinen, die dazu noch in verschiedenem Arbeitsrhythmus arbeiten können, die eine
z. B. kontinuierlich und die andere intermittierend, entsprechende Verbindungsglieder
vorzusehen, die die zu fertigenden Erzeugnisse von Maschine zu Maschine befördern
und gleichzeitig dafür Sorge tragen, daß der Transport so vor sich geht, daß die
Abnahme im Rhythmus der liefernden Maschine und die Weitergabe im Rhythmus der aufnehmenden
Maschine vonstatten geht.
-
Ein Beispiel für diese Aufgabenstellung bietet die Herstellung von
Tuben, Dosen oder dergleichen Hohlkörpern, die im Verlaufe ihrer Fertigung nach
einem Trockenprozeß bedruckt werden sollen. Vor diesem Bedrucken werden die Hohlkörper
meist lackiert, damit das Druckbild besser zur Geltung kommt. Üblicherweise erfolgt
das Lackieren durch besondere Maschinen, von denen aus sie dann der Bedruckung zugeführt
werden müssen. Dies erfolgt auf die Art und Weise. daß die einzelnen Hohlkörper
zumeist von Hand, neuerdings zum Teil auch maschinell, auf waagerechte Dorne lose
aufgesteckt werden, die ihrerseits in den Laschen einer Gallschen Kette sitzen.
Die Gallsche Kette durchläuft sodann in mehreren Windungen einen Trockenkanal, wo
die Hohlkörper bei oft über 2000 C erst einmal angetrocknet werden, worauf dann
die Kette zur Lackiermaschine wieder zurückgeleitet wird.
-
Diese Kette läuft kontinuierlich um, und es entsteht die oben allgemein
geschilderte Aufgabe, hier im speziellen, die lackierten und angetrockneten Hohlkörper
nach Beendigung des Trockenprozesses der Bedruckmaschine zuzuführen, die ihrerseits
intermittierend arbeitet.
-
Die Hohlkörper sind an sich im vorliegenden Zustand, in dem sie frisch
lackiert, noch etwas feucht und warm sind, besonders gegen Beschädigungen empfindlich
und müssen nun von den Kettendornen abgenommen und einem sogenannten Zuführprisma
bzw. einer Zuführrinne zugeführt werden, von wo aus sie intermittierend auf die
Halterungen der Bedruckmaschine aufgeschoben werden. Dieser Vorgang wird, um Beschädigungen
der frisch lackierten Mantelfläche der Hohlkörper zu vermeiden, von Hand durchgeführt,
wobei verständlicherweise durch diese Einschaltung von Handarbeit eine verhältnismäßig
niedrig liegende obere Leistungsgrenze von etwa 60 Stück pro Minute gesetzt ist,
die nicht überschritten werden kann.
-
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, eine Transporteinrichtung
zum Verbinden verschiedener Fertigungsmaschinen in einer Fertigungsreihe zu schaffen,
die insbesondere die Abnahme und den Weitertransport hochempfindlicher Hohlkörper
erlaubt, und zwar in Anpassung an die verschiedenen Arbeitsrhythmen der zu verbindenden
Maschinen.
-
Eine bereits bekanntgewordene Einrichtung zur Abnahme von Hohlkörpern
von den Dornen einer Transportkette und Weitergabe derselben an eine weitere Transportvorrichtung
sieht im Bereich des Vorschubweges der Dorne eine quer zu diesen angeordnete kurze
Rollen straße vor, deren erste Rolle angetrieben ist, die Hohlkörper werden hier
durch die Antriebsrolle von den Domen heruntergezogen, bewegen sich frei über die
Rollenbahn und gelangen von dort auf ein weiteres Transportband.
-
Eine ähnliche Einrichtung sieht an Stelle dieser kurzen Rollenstraße
ein Förderband vor, das sich ebenfalls in Richtung der Dorne erstreckt und durch
welches die Hohlkörper von den Dornen abgezogen werden.
-
Weiterhin ist es bekanntgeworden, an einem das Fördergut übernehmenden
Förderer quer zu dessen Fördenrichtung bewegliche Tragorgane anzuordnen, durch die
das Fördergutstück unterfaßt und vom Zuförderer abgehoben wird, wobei die beiden
Förderer kurzzeitig übereinander herlaufen. Hierbei wird jedoch das Stückgut einzeln
und schneller übergeben als das Transporttempo an sich beträgt, wobei das Gut nach
Ubergabe jeweils in entgegengesetzter Richtung weiterbewegt wird. Diese Übergabe
erfolgt jedoch keines-
wegs schonend, was selbstverständlich nur
bei entsprechend hoher Unempfindlichkeit des Fördergutes möglich ist. Außerdem ist
hier keine Sicherheit gegeben, daß das geförderte Stückgut in zeitlich genauen Abständen
ankonmit. Insonderheit die Weiterrförderung frisch lackierter noch feuchter und
warmer, dünnwandiger und deshalb leicht verformbarer Hohlkörper ist auf diese Weise
nicht möglich.
-
Bei solchen automatischen Transporteinrichtungen ist es jedoch, um
Störungen zu vermeiden, unerläßlich, dafür Sorge zu tragen, daß die Hohlkörper sich
in keinem Augenblick des Bewegungsablaufes, dem sie unterworfen sind, frei bewegen
können. Dies führt erfahrungsgemäß immer wieder dazu, daß einzelne Hohlkörper, bedingt
durch äußere Einflüsse - hier genügt gegebenenfalls schon ein leichter Luftzug -während
ihrer freien Bewegungsmöglichkeit, die gewünschte Fortbewegungsrichtung ändern.
Dies führt dazu, daß ein solcher ausscherender Hohlkörper sämtliche nachfolgenden
Hohlkörper aufhält, was, bis hier wieder Ordnung hergestellt ist, zu erheblichen
Störungen führen kann, die gegebenenfalls sogar die Stillsetzung der ganzen Einrichtung
erfordern.
-
Bei ganz speziellen Aufgaben, wie z. B. der vorstehend beschriebenen
Beförderung von frischlackierten Hohlkörpern zu einer Bedruckeinrichtung, kommt
hinzu, daß die frische und noch feuchte Lackschicht außerordentlich empfindlich
gegen Beschädigungen ist. Es geht also nicht an, daß eine Richtungsänderung der
Vorschubrichtung der Hohlkörper oder eine Übernahme derselben durch eine Transporteinrichtung
von einer vorausgehenden Transporteinrichtung durch Ausübung irgendwelcher Kräfte
auf die frischlackierte Oberfläche der Hohlkörper erfolgt. Vielmehr muß hier ein
Weg gefunden werden, der es ermöglicht, die Hohlkörper ohne relative Verschiebung
zu ihrer jeweiligen Transporteinrichtung, sofern sie mit ihrer Außenfläche auf dieser
Transporteinrichtung aufliegen, zu bewerkstelligen.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine Transporteinrichtung
zum Abnehmen von Hohlkörpern von den Dornen einer Förderkette und zum Weiterleiten
der Hohlkörper, die erfindungsgemäß ein endloses, unterhalb der mit den Dornen ausgerüsteten
Förderkette und mit deren Untertrum gleichlaufendes Kettenband aufweist, das mit
der Aufnahme der Hohlkörper dienenden Schalen ausgerüstet ist, die im gleichen Abstand
wie die Dorne der Förderkette und parallel zu diesen Dornen liegend in quer zur
Vorschubrichtung des Kettenbandes in diesem Band angeordneten Führungsschienen verschiebbar
gelagert sind, wobei weiterhin durch eine ortsfeste Führungsbahn die in dem Bereich,
in dem das Kettenband parallel mit der Förderkette läuft, ein seitliches Herauslaufen
der Schalen aus dem Bereich der Dorne bewirkt wird.
-
Diese Führungsbahn kann bevorzugt als aus einer Platte ausgeschnittene,
eine entsprechende Kurve beschreibende Ausnehmung ausgebildet sein.
-
Allein mit einer solchen Vorrichtung, die sicherstellt, daß die Hohlkörper
zu keiner Zeit und in keiner Transportphase sich selbst überlassen sind, ist es
möglich, die Geschwindigkeit der Transportbewegung beliebig zu steuern.
-
Des weiteren ist allein durch eine solche, keine Möglichkeiten zur
Eigenbewegung lassenden Übernahme der Hohlkörper sichergestellt, daß, falls sie,
wie dies meistens der Fall Ist, eine frischbearbeitete und damit
empfindliche Oberfläche
aufweisen, diese Oberfläche nicht beschädigt wird.
-
Weitere Einzelheiten und durch die Erfindung erzielte Vorteile ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer in den Zeichnungen dargestellten beispielsweisen
Ausführung des Erfindungsgegenstandes, die wiederum auf das bereits weiter oben
erwähnte spezielle Beispiel abgestellt ist.
-
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung schematisch in der
Seitenansicht, in Fig. 2 ist eine Draufsicht der Einrichtung dargestellt; Fig. 3
gibt einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 wieder.
-
Die Transporteinrichtung besteht im wesentlichen aus zwei parallel
verlaufenden endlosen Ketten, die ein Kettenband 1 bilden und hierzu in gleichen
Abständen durch Führungsschienen2 verbunden sind, die jeweils paarweise einen Schlitten
3 haltern, der zwischen ihnen senkrecht zur Vorschubrichtung der beiden Ketten gleiten
kann. Die Schlitten 3 tragen jeweils eine Schale 4, in die die zu transportierenden
Gegenstände während des Wirksamwerdens der Transporteinrichtung abgelegt werden.
Die beiden Ketten laufen über je zwei Kettenräder 9. Die weiterzutransportierenden
Hohlkörper 5 werden z. B. von einer Gallschen Kette als Förderkette 11 an die Transporteinrichtung
herangebracht, auf deren Dorne 10 die Hohlkörper lose aufgeschoben sind. Die Gallsche
Kette 11 läuft mit gleicher Geschwindigkeit um wie das Kettenband 1 und läuft über
eine gewisse Strecke, z. B. begrenzt durch die Umlenkräder 13, mit dem Kettenband
parallel. Die Schalen 4 haben gleichen Abstand wie die Dorne 10.
-
Die Schlitten 3 sind außer in den Führungsschienen 2 noch in einer
Platte 6 geführt, die durch eine Ausnehmung eine im Bereich des Parallellaufes der
Ketten von der Förderrichtung abweichende bogenförmige Führungsbahn 8 bildet. Die
Platte 6 liegt auf Stützen 7 auf.
-
Am Ende des oberen Trums der Kette 1 ist eine Abnahmeeinrichtung
12 vorgesehen, die zumeist Teil der aufnehmenden Maschine sein wird, z. B. das Zuführprisma
einer Bedruckmaschine.
-
Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Sobald sich das Kettenband 1
mit den Führungsschienen 2 in Transportrichtung bewegt, werden die Schlitten 3 quer
zur Transportrichtung verschoben.
-
Während das Kettenband über seine Endräder 9 waagerecht geführt wird,
kommt die mit den Domen 10 versehene Kette 11 z. B. aus dem Trockenofen mit gleicher
Geschwindigkeit schräg von oben in die Teilkreislinie der Schalen 4. Die Hohlkörper
5 werden dadurch leicht in die Schalen 4 eingelegt und gleichzeitig von den Dornen
10 abgehoben.
-
Während sich nun die beiden Ketten 1 und 11 gleichmäßig weiterbewegen,
werden die Schlitten 3 mit den Schalen 4 durch die Bahn 8 zwischen den Plattenteilen
6 von den Dornen 10 fortbewegt und dadurch die Hohlkörper 5 durch die Schalen 4
von den Dornen 10 heruntergetragen (linke strichpunktierte Lage der Schalen in Fig.
3).
-
Auf ihrem weiteren Wege werden die Schalen 4 wieder in die Ausgangslage
zurückgeleitet. Bei ihrer Kreisbahn um das Endrad 9 legen die Schalen 4 die Hohlkörper
in das sogenannte Zuführprisma 12 der Bedruckmaschine. Das Hineinlegen der Hohlkörper
5 in das Zuführprisma 12 erfolgt in gleichen Zeitabständen
wie
das intermittierende Aufschieben der Hohlkörper 5 auf die Halterungen der Bedruckmaschine.
-
Die Kette 11 des Trockenofens wird nach Abgabe der Hohlkörper 5 in
die Schalen 4 über die beiden Leiträder 13 wieder in den Kreislauf des Trockenofens
zurückgeführt.
-
Durch eine Geradführung 14 werden die Dorne 10, während sie die Hohlkörper
5 auf die Schalen 4 legen, zusätzlich unterstützt, damit bei der Abnahme keine Hemmungen
eintreten.