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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stabilisierung
von Siloxanpolymeren, insbesondere amidofunktionellen Silxanpolymeren.
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Es
ist bekannt, faserförmige
Stoffe mit Polysiloxanen zu behandeln, um ihnen günstige Eigenschaften zu
verleihen. Zum Beispiel können
textile Stoffe mit Polysiloxanen behandelt werden, um ihnen Wasserabstoßungsvermögen, Gleitfähigkeit
und Fettbeständigkeit
zu verleihen. Vorschläge
wurden gemacht, textile Stoffe mit wässrigen Emulsionen oder Dispersionen
zu behandeln, die amidofunktionelle Polysiloxane enthalten, um hohe
Maße von
Weichheit zu verleihen und geringere Tendenz zu haben, dem behandelten
Stoff eine gelbe Farbe zu geben, als eine ähnliche Behandlung mit aminosubstituierten
Polysiloxanen.
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Es
ist bekannt, amidofunktionelle Polysiloxane durch Reaktion zwischen
einem Lacton und einer Siliconverbindung mit einem Aminosubstituenten
herzustellen, siehe EP-A-0 342 830. Die Siliconverbindung mit einem
Aminosubstituenten für
diese Reaktion wird üblicherweise
aus Vorläufern,
die ein oder mehrere Hydroxypolysiloxane und hydrolysierbare Aminosilane
enthalten, durch Kondensationspolymerisation, oft in Gegenwart eines
Kondensationskatalysators, hergestellt. Siloxanpolymere, die durch
Kondensationspolymerisation hergestellt werden, haben eine Tendenz,
am Ende des Herstellungsverfahrens weiter zu reagieren, sogar wenn
der Katalysator deaktiviert oder entfernt wurde. Dies trifft für viele
unterschiedliche Siloxanpolymere, die durch Kondensationspolymerisation
hergestellt werden, zu und trifft insbesondere für solche zu, die reaktive Substituenten
aufweisen, und wird am deutlichsten bei Siliconmaterialien beobachtet,
die amino- oder amidofunktionelle Substituenten aufweisen. Diese
fortgesetzte Reaktion resultiert üblicherweise in einer Zunahme der
Viskosität
mit der Zeit, was darin resultieren kann, dass das endgültige amidofunktionelle
Polysiloxanprodukt schwierig zu verarbeiten, schwierig zu handhaben
und schwierig für
textile Stoffbehandlung zu verwenden ist.
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Wir
haben nun herausgefunden, dass durch Verwendung bestimmter Alkohole
oder substituierter Alkohole, die zusammen als stabilisierende Alkohole
in dieser Spezifikation bezeichnet werden, bei der Herstellung einer
aminofunktionellen Polysiloxanzwischenstufe die Viskosität eines
amidofunktionellen Polysiloxans, das aus dem aminofunktionellen
Polysiloxan hergestellt wird, stabilisiert werden kann.
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US-A-2,755,261
offenbart eine Organopolysiloxanharzlösung, die 0,5 bis 5 Gew.-%
eines aliphatischen Monohydroxyalkohols mit wenigstens 4 Kohlenstoffatomen
oder eines arylkohlenwasserstoffsubstituierten aliphatischen Monohydroxyalkohols
enthält,
um die Viskosität
von katalysatorhaltigen Polysiloxanharzlösungen zu stabilisieren.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung eines viskositätsstabilen amidofunktionellen
Polysiloxans mit einer Gruppe =NCO(CHR)nOH,
die mit einem Siliciumatom einer Siloxaneinheit des Polysiloxans
verknüpft
ist, worin R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe darstellt
und n einen Wert im Bereich von 2 bis 7 aufweist:
- i)
Herstellen einer aminofunktionellen Polysiloxanzwischenstufe mit
einer oder mehreren Siloxaneinheiten gemäß der allgemeinen Formel R2q'(HR4NR'')r'SiO(4–(q'+r'))/2, wobei
jegliche verbleibenden Einheiten der Zwischenstufe die allgemeine
Formel R2 qSiOc(4–q)/2 aufweisen,
durch Kondensationspolymerisation von Organosiliciumverbindungen,
wobei R2 eine Hydroxylgruppe, eine monovalente
Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen R', eine Gruppe OR' oder eine Gruppe
COR' ist, R4 ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit
1 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine Alke nylgruppe oder eine Arylgruppe
darstellt, R" eine
divalente Kohlenwasserstoffgruppe darstellt, die Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel in der Kohlenstoffkette vorliegend aufweisen kann,
q den Wert 0, 1, 2 oder 3 hat, q' den
Wert 0, 1 oder 2 hat und r' den
Wert 1 oder 2 hat, und
- ii) Hinzufügen
und
- iii) Umsetzen der viskositätsstabilen
Polysiloxanzwischenstufe, die aus ii) resultiert, mit einem Lacton
der allgemeinen Formel worin R und n wie oben definiert
sind.
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Ein
Alkohol oder substituierter Alkohol wird entweder zu den Organosiliciumverbindungen,
so dass eine viskositätsstabile
Polysiloxanzwischenstufe hergestellt wird, oder zu der Polysiloxanzwischenstufe,
so dass die Viskosität
der Zwischenstufe stabilisiert wird, gegeben, wobei der Alkohol
oder substituierte Alkohol die allgemeine Formel R1OH
hat, worin R1 eine substituierte oder unsubstituierte
Alkylgruppe mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen ist.
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Vorzugsweise
wird der Alkohol oder substituierte Alkohol zu den Organosiliciumverbindungen,
die verwendet werden, um die Zwischenstufe herzustellen, gegeben.
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Vorzugsweise
ist die Viskosität
des amidofunktionellen viskositätsstabilen
Polysiloxans bei 25°C
50 bis 8.000 mm2/s.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann durchgeführt
werden, indem die aminofunktionelle Polysiloxanzwischenstufe, die
durch Kondensationspolymerisation hergestellt wurde, mit dem stabilisierenden
Alkohol vermischt wird und diese zusammen aufbewahrt werden; bevorzugter
jedoch wird der stabilisierende Alkohol vor oder während des
Polymerisationsverfahrens zu den Organosiliciumverbindungen gegeben,
die verwendet werden, um die Zwischenstufe durch Kondensationspolymerisation
herzustellen. Das Letztere ist bevorzugt, da die Viskosität des endgültigen amidofunktionellen
Polysiloxans stabiler mit der Zeit ist, als wenn der stabilisierende
Alkohol einfach mit der aminofunktionellen Zwischenstufe vermischt
wird, nachdem die Polymerisationsreaktion abgeschlossen ist, wobei
die Stabilisierung trotzdem immer noch eine wesentliche Verbesserung gegenüber Polysiloxanen
darstellt, die ohne Einsatz des stabilisierenden Alkohols hergestellt
wurden.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst die Verwendung eines stabilisierenden Alkohols.
Geeignete Alkohole sind solche der allgemeinen Formel R1OH,
worin R1 eine Alkyl- oder eine substituierte
Alkylgruppe mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen ist. Eine substituierte
Alkylgruppe ist eine Alkylgruppe, die an einem ihrer Kohlenstoffatome
mit einer Funktionalität
substituiert ist, die vorzugsweise ausgewählt ist aus Amino-, Epoxy-
oder Etherfunktionalität.
Beispiele für
geeignete R1-Gruppen umfassen lineare und verzweigte Alkylgruppen,
Cycloalkylgruppen, Aminoalkylgruppen, Alkoxyalkylgruppen oder Polyoxyalkylenalkylgruppen, z.
B. n-Butyl, Isobutyl, Pentyl, Hexyl, Decyl, Dodecyl, Tridecyl, Stearyl,
Eicosyl, Cyclohexyl, Aminoethyl, Aminopropyl, Methylaminopropyl,
Aminocyclohexyl, Methoxyethyl und alkoxyliertes Polyethyloxypropyl.
Es ist bevorzugt, dass die R1-Gruppe eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe oder eine Aminoalkylgruppe,
bevorzugter eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 6 bis 20
Kohlenstoffatomen, z. B. Hexyl, am meisten bevorzugt mit 8 bis 18
Kohlenstoffatomen, z. B. 2-Ethylhexyl, Isotridecyl oder Isostearyl,
ist. Besonders nützliche
stabilisierende Alkohole sind n-Hexanol, n-Decanol, 2-Ethylhexanol,
Isotridecanol, Isostearylalkohol und Hexanolamin. Die Reaktion der
Verfahrensstufe i) wird vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen, die mindestens
ausreichend sind, um die Ne benprodukte der Kondensationsreaktion,
z. B. Wasser und/oder niedrige Alkohole, z. B. bei 50 bis 120°C, bevorzugter
bei 60 bis 100°C,
durchgeführt.
Die Entfernung kann durch die Verwendung von reduziertem Druck unterstützt werden,
um die flüchtigeren
Kondensationsnebenprodukte abzustrippen und somit die Reaktion der
stabilisierenden Alkohole zu den Siloxanpolymeren zu begünstigen.
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Die
Menge an Alkohol, die in dem Verfahren der Erfindung verwendet wird,
kann von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Menge der aminofunktionellen
Polysiloxanzwischenstufe, die durch Kondensationspolymerisation
gebildet wird, variieren. In dem Verfahren, wo der stabilisierende
Alkohol mit der aminofunktionellen Polysiloxanzwischenstufe, die
durch Kondensationspolymerisation gebildet wird, vermischt wird,
ist es bevorzugt, dass die Menge an stabilisierendem Alkohol 0,1
bis 8%, bezogen auf das Gewicht der aminofunktionellen Polysiloxanzwischenstufe,
beträgt,
wohingegen es in dem Verfahren, wo der stabilisierende Alkohol mit
den Vorläufern
vor der Kondensationsreaktion vermischt wird, bevorzugt ist, dass
die Menge 2 bis 12% beträgt.
Höhere
Mengen sind möglich,
bringen aber keine weiteren Vorteile. Es ist das Ziel, eine Menge
an stabilisierendem Alkohol zuzugeben, die etwa ein 1 : 1-Molverhältnis oder
einen kleinen Überschuss
von alkoholischen Hydroxylgruppen zu der Anzahl von hydrolysierbaren
Gruppen, die in der Polysiloxanzwischenstufe, die durch Kondensationspolymerisation
erhalten wird, vorhanden sein würden,
wenn der stabilisierende Alkohol nicht vorhanden wäre, zu ergeben.
Es folgt, dass eine höhere
Gewichtsmenge von stabilisierendem Alkohol erforderlich ist, wenn
Alkohole mit einem höheren
Molekulargewicht verwendet werden, um die gleiche Anzahl von alkoholischen
Hydroxylgruppen zu ergeben, z. B. beträgt, wenn der Alkohol Isotridecanol
ist, die zugesetzte Menge vorzugsweise 5,0 bis 7,0%.
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Die
aminofunktionelle Polysiloxanzwischenstufe kann aus Vorläufern hergestellt
werden, die ein oder mehrere Hydroxypolysiloxane und hydroly sierbare
Aminosilane enthalten, wobei Alkoxysilane allgemein bevorzugt sind.
Geeignete Hydroxypolysiloxane umfassen solche mit Organogruppen,
die mindestens im Wesentlichen Alkylgruppen mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen
sind. Wenn die aminofunktionelle Polysiloxanzwischenstufe hergestellt
wird, kann ein Siliconmaterial, das fähig ist, einen gewünschten
Grad von Kettenverzweigung bereitzustellen, unter den Vorläufern für die aminofunktionelle
Polysiloxanzwischenstufe eingesetzt werden. Geeignete Stoffe sind
Silane R3A3Si und
A4Si, worin R3 eine
monovalente Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen
darstellt und A eine Hydroxylgruppe oder andere hydrolysierbare
Gruppe, z. B. eine Alkoxy(z. B. Methoxy)gruppe darstellt. Die aminofunktionelle
Polysiloxanzwischenstufe kann mit ausgewählten Organosiliciumverbindungen
von geeigneter Struktur und geeignetem Molekulargewicht kondensiert oder äquilibriert
werden. Günstigerweise
verfügt
die aminofunktionelle Polysiloxanzwischenstufe über einen größeren Anteil
von Siloxaneinheiten der allgemeinen Formel R2 qSiO(4–q)/2 und einen geringeren
Anteil von Siloxaneinheiten der allgemeinen Formel R2 q'(HR4NR'')r'SiO(4–(q'+r'))/2, worin
R2, R'', R4,
q' und r' wie zuvor gesagt sind.
Bevorzugte Stoffe sind solche, worin R'' R'''(NR5R''')S darstellt,
worin R''' eine divalente Kohlenwasserstoffgruppe
darstellt, R5 eine Gruppe R4 ist
und s einen Wert im Bereich von 0 bis 4 hat, bevorzugter 1 oder
2 ist. Beispiele für
geeignete R'''-Gruppen umfassen -(CH2)2-, -(CH2)3-, -(CH2)4- und -CH2CH(CH3)CH2-. Funktionierende
aminohaltige Substituenten R''NR4H
umfassen -(CH2)3NH2, -(CH2)3NHCH2CH2NH2, -CH2CH(CH3)CH2NHCH2CH2NH2 und
-(CH2)3-NHCH2CH2NHCH2CH2NH2. Bevorzugte
aminofunktionelle Polysiloxanzwischenstufen sind solche, in welchen
die R2-Gruppen
niedrige Alkyl-, z. B. Methylgruppen, oder Phenylgruppen sind und
die zwei oder mehr Aminosiloxaneinheiten pro Molekül aufweisen.
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Am
meisten bevorzugt sind solche, in denen mindestens 80% der Gruppen
R2 Methylgruppen sind.
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Die
Lactone, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, werden
durch die Formel dargestellt:
in welcher R ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe darstellt, z. B. mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen,
wie sie etwa vorhanden sein kann, wenn das Lacton von einer Hydroxysäure abgeleitet
worden ist, und n einen Wert im Bereich von 2 bis 7 hat. Bevorzugte
Lactone sind solche, in denen jedes R ein Wasserstoffatom darstellt und
n den Wert 3, 4, 5 oder 6 hat, z. B. Butyrolacton und ε-Caprolacton,
in denen jedes R ein Wasserstoffatom ist. Das am meisten bevorzugte
Lacton ist Butyrolacton.
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Die
Reaktion zwischen dem Lacton und der aminofunktionellen Polysiloxanzwischenstufe,
um das endgültige
amidofunktionelle Polysiloxan zu bilden, kann unter einer Vielzahl
von Bedingungen durchgeführt werden,
z. B. indem die Reaktanten miteinander erwärmt werden, optional in wässriger
Emulsion oder in Lösung,
unter Rückfluss
in z. B. Methylethylketon, Toluol oder Ethanol, oder vorzugsweise
durch heftiges Vermischen des Lactons und der aminofunktionellen
Polysiloxanzwischenstufe bei Umgebungstemperatur. Die Anteile der
eingesetzten Reaktanten können
ausgewählt
werden, so dass der gewünschte
Anteil der Aminogruppen der Polysiloxanzwischenstufe zu Amidogruppen
umgewandelt wird. Zum Beispiel kann man sicherstellen, dass 20 bis
80% der primären
Aminogruppen durch Reaktion mit dem Lacton modifiziert werden.
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Die
viskositätsstabilen
amidofunktionellen Polysiloxane, die nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, sind Siloxane mit einer Gruppe =NCO(CHR)
nOH, die vorzugsweise Teil eines Substituenten
-R''NXR
6 ist,
der mit einem Siliciumatom einer Siloxaneinheit des Polysiloxans
durch die divalente Verknüpfung
R'', die oben definiert
ist, verbunden ist, worin X eine Gruppe -CO(CHR)
nOH
darstellt und R
6 ein Wasser stoffatom, eine
Gruppe X, eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine
Alkenylgruppe oder eine Arylgruppe darstellt. Vorzugsweise stellt
R ein Wasserstoffatom dar und n hat den Wert 3, 4, 5 oder 6. Bevorzugte
Stoffe sind solche, worin R'' eine divalente Kohlenwasserstoffgruppe
oder eine Gruppe R'''(NR'R''')
S darstellt, worin R''' eine divalente Kohlenwasserstoffgruppe
darstellt und s einen Wert im Bereich von 0 bis 4 hat, bevorzugter
1 oder 2 ist. Bevorzugte Gruppen R''NXR
6 sind gemäß der allgemeinen Formel
in welcher R''' ausgewählt ist
aus den Gruppen -CH
2)
2-,
-(CH
2)
3-, -(CH
2)
4- und -CH
2CH(CH
3)CH
2- und R
6 ein Wasserstoffatom darstellt. Bevorzugte
viskositätsstabile
amidofunktionelle Polysiloxane, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, enthalten sowohl Siloxaneinheiten, die Gruppen
R''NR
4H
aufweisen, als auch Siloxaneinheiten, die keine Gruppen R''NR
4H, wie oben
definiert, aufweisen, und können
auch 90% oder mehr, geeigneterweise mehr als 95% und vorzugsweise
97 bis 99% Siloxaneinheiten gemäß der allgemeinen Formel
R
2 qSiO
(4–q)/2,
wie oben definiert, aufweisen. Falls gewünscht, kann ein Polysiloxan
gemäß der vorliegenden
Erfindung auch ein oder mehrere Siloxaneinheiten mit anderen Substituentengruppen,
z. B. Oxyalkylenglykolgruppen, enthalten. R
2 ist
vorzugsweise eine Alkylgruppe, am meisten bevorzugt Methyl. Bevorzugte
Polysiloxane, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, sind mindestens im Wesentlichen lineare
Stoffe, wobei die am meisten bevorzugten gemäß der allgemeinen Formel sind:
in welcher nicht weniger
als 80% der R
2-Gruppen Methylgruppen sind
und worin jedes R
2, das mit einem endständigen Siliciumatom
verknüpft
ist, unabhängig
voneinander ausgewählt
sein kann aus einer Methylgruppe, einer Hydroxyl- oder einer anderen
hydrolysierbaren Gruppe und einer substituierten oder unsubstituierten
Alkylgruppe mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen, x einen Wert von 20
bis 1.500 hat, y einen Mittelwert von 0 bis 50 hat und z einen Mittelwert
von 1 bis 50 hat. Bevorzugter liegt das Verhältnis von y : z in einem Bereich
von 1 : 4 bis 4 : 1 und das Verhältnis
von z : x ist kleiner als 5 : 100.
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Die
viskositätsstabilen
amidofunktionellen Polysiloxane des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung sind Siloxanpolymere, die geringere und stabilere Viskositäten haben
als entsprechende Polymere, die aus den gleichen Ausgangsstoffen
ohne irgendwelchen stabilisierenden Alkohol hergestellt wurden.
Die Viskosität kann
im Wesentlichen für
eine unbestimmte Zeit konstant bleiben, aber es ist wahrscheinlicher,
dass sie fortfährt,
anzusteigen, aber mit einer viel niedrigeren Geschwindigkeit im
Vergleich dazu, wenn kein stabilisierender Alkohol eingesetzt wurde,
womit eine Erhöhung
der Lagerfähigkeit
des Produkts bereitgestellt wird.
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Das
Polysiloxan, das nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten
wird, kann als eine homogene flüssige
Zusammensetzung oder als eine Emulsion bereitgestellt werden. Das
Produkt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung kann entweder
reines Siloxan oder eine Mischung desselben mit nicht umgesetzten
Komponenten aus der Reaktionsmischung und/oder Nebenprodukten enthalten.
Vorzugsweise besteht das Reaktionsprodukt im Wesentlichen aus reinem
Polysiloxan, da der stabilisierende Alkohol größtenteils im Verfahren verbraucht
wurde.
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Emulsionen
des viskositätsstabilen
amidofunktionellen Polysiloxans können gemäß Standardemulgiertechniken
bereitgestellt werden und können
Makroemulsionen oder Mikroemulsionen sein.
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Zusammensetzungen,
die das Produkt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung enthalten,
sind in einer Vielzahl von Anwendungen nützlich, z. B. als Beschichtungen
oder Appreturen auf verschiedenen Substraten. Sie können als
Lösungen
oder Emulsionen formuliert sein und können so formuliert werden,
um auf einem Substrat, auf welches sie aufgebracht wurden, zu härten. Zum
Beispiel können
sie als eine Mischung mit anderen Bestandteilen, z. B. Polydimethylsiloxanen,
oder mit Stoffen, die üblicherweise
in Beschichtungen oder Appreturen eingesetzt werden, verwendet werden.
Die amidofunktionellen Polysiloxane sind wirksam bei der Behandlung
von Fasern und insbesondere natürlichen
Fasern, z. B. neuen oder frisch gewaschenen textilen Stoffen, die
aus Baumwollfasern bestehen oder diese enthalten, die mit anderen
Fasern, z. B. Polyester, vermischt sein können, um ein Finish bereitzustellen,
das dem behandelten Stoff einen guten Griff oder ein Gefühl von Weichheit
und weniger Gelbverfärbung
verleiht als ähnliche
Behandlungen mit dem entsprechenden Polysiloxan, das nur Aminoorganofunktionalität aufweist.
Solche Polysiloxane, die gemäß dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung hergestellt wurden und sowohl amidosubstituierte
Siloxan- als auch mit primärem Amino
substituierte Siloxaneinheiten aufweisen, können zur Behandlung von Fasern und
insbesondere natürlichen
Fasern, z. B. textilen Fasern, die Baumwollfasern enthalten, verwendet
werden, um ein Finish zu bereitzustellen, das eine günstige Mischung
von Weichheit, Weißheit
und Haltbarkeit zeigt. Die Herstellung von amidofunktionellen Polysiloxanen
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung aus dem geeigneten Lacton und aminofunktionellen
Polysiloxan ist besonders vorteilhaft, da kein unerwünschtes
Nebenprodukt während der
Reaktion freigesetzt wird.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun detailliert beispielhaft beschrieben.
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Vergleichsbeispiel
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11,6
g Octamethyltrisiloxan-Endblockierungsmittel, 1.420 g cyclisches
Dimethylsiloxan, 68,3 g N-(3-(Dimethoxymethylsilyl)-2-methylpropyl)-1,2-ethandiamin und 7,5
g kaliumhydroxidhaltiger Katalysator wurden in einen Kolben gegeben
und unter Rühren
auf 140°C
unter Stickstoff erhitzt.
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Nach
5 Stunden ließ man
das Produkt abkühlen,
bevor 1,23 g Eisessig zugegeben wurden, um den Katalysator zu neutralisieren.
Das Produkt wurde 1 Stunde bei 60°C
erhitzt und dann gekühlt
und filtriert, um ein aminofunktionelles Polysiloxan mit der ungefähren allgemeinen
Formel Me3SiO(Me2SiO)98(MeQSiO)2SiMe3 herzustellen, worin Q die Gruppe CH2CHMeCH2NH(CH2)2NH2 darstellt,
das eine Viskosität
von 958 mPa·s
hatte.
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Eine
Anzahl von aminofunktionellen Polysiloxanen mit unterschiedlichen
Viskositäten
wurden in dieser Art und Weise hergestellt.
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Jedes
aminofunktionelle Polysiloxan wurde heftig bei Umgebungstemperatur
mit K-Butyrolacton in einer Menge vermischt, die von der Menge und
dem Stickstoffgehalt des verwendeten aminofunktionellen Polysiloxans,
berechnet gemäß der Formel:
Gew.
Lacton = Gew. Aminpolymer × %N/100 × 1/28 × 86,
worin
N dieser Stickstoffgehalt ist, abhing.
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Die
Viskosität
jedes amidofunktionellen Produktpolysiloxans wurde unmittelbar gemessen
und die Ergebnisse sind unten in Tabelle 1 angegeben, in welcher
jeder Viskositätswert
des amidofunktionellen Polysiloxans mit dem des aminofunktionellen
Polysiloxans, von dem es sich herleitet, verglichen werden kann:
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Beispiel
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Polysiloxan
der ungefähren
allgemeinen Formel HO-(Me2SiO)40-OH,
Ethylendiaminosiloxan, Isotridecanol und Bariumhydroxid/Natriumorthophosphat-Doppelkatalysator
wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben und
2 Stunden unter Rückflussbedingungen
bei 85°C
erhitzt. Der Druck im Gefäß wurde
dann allmählich
auf 200 mbar reduziert und die Reaktion schritt für 4,5 Stunden
fort, wobei Teilmengen in regelmäßigen Intervallen entnommen
wurden, um den Fortschritt der Reaktion zu verfolgen. Am Ende der
Reaktion wurde das Vakuum entspannt und man ließ die Temperatur auf Umgebungstemperatur
abfallen.
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Das
resultierende Polymer wurde bei Umgebungstemperatur mit K-Butyrolacton
in einer Menge vermischt, die gemäß der Formel des Vergleichsbeispiels
oben berechnet wurde, um ein amidofunktionelles Polysiloxanprodukt
zu ergeben.
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Eine
Zahl von unterschiedlichen amidofunktionellen Polysiloxanen wurde
gemäß diesem
Verfahren hergestellt, indem unterschiedliche Mengen von Isotridecanol
und unterschiedliche Mengen von K-Butyrolacton, wie in Tabelle 2
unten gezeigt, verwendet wurden.
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Die
Viskosität
jedes amidofunktionellen Produktpolysiloxans wurde nach einer Woche
und nach 8 Wochen gemessen und die Ergebnisse sind in Tabelle 2
unten angegeben, zusammen mit den Viskositäten der aminofunktionellen
Polysiloxanzwischenstufe, aus welcher sie hergestellt wurden:
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NB
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- %
- Isotridecanol ist
auf Gewicht von Aminopolymer berechnet
- Niedrig
- berechnetes Gewicht
von benötigtem
Lacton minus 25%
- Mittel
- berechnetes Gewicht
von benötigtem
Lacton
- Hoch
- berechnetes Gewicht
von benötigtem
Lacton plus 25%
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Ein
Vergleich der Ergebnisse in Tabelle 1 und 2 zeigt klar, dass ohne
die Einbringung von Isotridecanol als stabilisierenden Alkohol in
die Reaktionsmischung zur Herstellung des aminofunktionellen Polysiloxans
die Viskosität
des resultierenden amidofunktionellen Polysiloxans viel höher ist
im Vergleich dazu, wenn Isotridecanol enthalten ist. Des Weiteren
zeigen die Ergebnisse in Tabelle 2, dass nicht nur die Viskositäten der
letzteren Produkte viel niedriger als die der ersteren sind, sondern
dass sie auch nach einem 2-Wochen-Zeitraum so bleiben.