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Die
Erfindung betrifft ein amin-, polyol-, amidfunktionelles Siloxancopolymer
und ein Verfahren für
dessen Herstellung. Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf
ein amin-, polyol-, amidfunktionelles Siloxancopolymer, das geeignet
für die
Verwendung in Faserbehandlungszusammensetzungen ist.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts betrifft die Erfindung eine Faserbehandlungszusammensetzung,
die der Faser Hydrophilie, Weichheit und Beständigkeit gegen Vergilbung verleiht.
Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf eine Faserbehandlungszusammensetzung,
die amin-, polyol-, amidfunktionelle Siloxane enthält.
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Es
existiert ein zunehmendes Bedürfnis
auf dem Textilmarkt für
Siloxanstoffweichmacher, die nicht nur Weichheit bereitstellen,
sondern dem behandelten Stoff Hydrophilie und andere erwünschte Eigenschaften verleihen.
Verwendung eines konventionellen Siloxanpolymers als aktiver Bestandteil
in einem Stoffbehandlungsmittel führt häufig zu einer Abwägung der
Eigenschaften.
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Aminfunktionelle
Polysiloxane sind dafür
bekannt, die Berührungseigenschaften
von Textilien zu verbessern. "Berührungseigenschaften" bedeuten die Weichheit
und Glätte
der Textilien. Die Berührungseigenschaften
eines behandelten Textils hängt
direkt von dem Amingehalt (z.B. der Zahl aminfunktioneller Gruppen) des
Polysiloxans ab. Im Allgemeinen verbessern sich die Berührungseigenschaften
eines Textils mit steigendem Amingehalt.
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Ein
Verfahren zur Herstellung aminfunktioneller Siloxanverbindungen
zur Verwendung als Faserbehandlungsmittel ist, ein epoxyfunktionelles Silicon
mit einer aminfunktionellen organischen Verbindung umzusetzen. Dieses
Verfahren ist in US-Patent 4,409,267 beschrieben, das eine Faserbehandlungszusammensetzung
offenbart. Das Organopolysiloxan wird durch ein Verfahren hergestellt,
umfassend: 1) Umsetzen eines silanolfunktionellen Organopolysiloxans
mit einer Polyoxyalkylenverbindung und einer epoxyfunktionellen
Verbindung durch Additionsreaktion und danach 2) Umsetzen einer
Aminverbindung mit der Epoxygruppe des epoxyfunktionellen Organopolysiloxans.
Die Reaktionen werden typischerweise in Gegenwart eines Lösungsmittels
durchgeführt.
Das Lösungsmittel
und jegliche Verunreinigungen, die während der Reaktion gebildet
werden, müssen
dann entfernt werden. Dieses Verfahren leidet unter dem Nachteil,
dass unsubstituierte Amingruppen vorhanden sein können, die
ein Vergilben bewirken, wenn das Organopolysiloxan auf den Stoff
aufgebracht wird.
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US-Patent
5,593,611 offenbart eine Stoffbehandlungszusammensetzung enthaltend
Aminopolysiloxan. Das Aminopolysiloxan wird durch Hydrolysieren
und Kondensieren eines aminofunktionellen Dialkoxysilans mit Wasser
in Gegenwart von Wärme
und einem basischen Katalysator hergestellt. Das Aminopolysiloxan ist
hydrophob und hat ein Molekulargewicht von wenigstens 30.000.
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US-Patent
4,757,121 offenbart eine faserweichmachende Zusammensetzung für synthetische
Fasern. Die Zusammensetzung enthält
in Kombination zwei unterschiedliche aminosubstituierte Organopolysiloxane,
ein epoxysubsitutiertes Alkoxysilan und eine Monoepoxyverbindung.
Das erste aminosubstituierte Organopolysiloxan verfügt über eine
endständige
Hydroxygruppe oder Alkoxygruppe, die mit dem epoxyhaltigen Alkoxysilan
reagiert. Dies bildet einen Film aus einer vernetzten Zusammensetzung
auf der Faseroberfläche. Das
zweite aminosubstituierte Alkoxysilan verfügt über Trialkylsilylendgruppen
und das zweite Organopolysiloxan wird durch Umsetzen eines aminohaltigen
Organopolysiloxans mit einer flüssigen
organischen Epoxyverbindung hergestellt.
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US-Patent
4,680,366 offenbart ein Stoffappreturmittel, das ein Organopolysiloxan
mit primären
und sekundären
aminofunktionellen Kohlenwasserstoffgruppen und Polyoxyalkylengruppen
enthält.
Das Organopolysiloxan kann in Wasser emulgiert werden und auf den
Stoff aufgebracht werden, um Weichheit und antistatische Eigenschaften
zu verleihen. Das Organopolysiloxan wird durch Umsetzen eines Polyoxyalkylenglycidylethers
mit einem aminofunktionellen Organopolysiloxan hergestellt.
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Die
aminfunktionellen Polyorganosiloxane leiden aber unter dem Nachteil,
dass mit ansteigendem Amingehalt im Polyorganosiloxan auch die Tendenz
ansteigt, dass sich das Textil verfärbt oder gelb wird. Zusätzlich tendiert
die Aminofunktionalität
dazu, dem behandelten Textil Hydrophobie zu verleihen.
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Um
das Vergilben zu minimieren, war es Praxis in der Textilindustrie,
einem Textil Weichheit durch Aufbringen eines modifizierten Polysiloxans
zu verleihen, das Amidgruppen oder Carbamatgruppen anstatt von Aminogruppen
enthält.
Amid- und Carbamatgruppen verleihen aber nicht denselben gewünschten
Grad an Weichheit, der charakteristisch für die Amingruppen ist.
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Ein
anderes Verfahren zur Herstellung aminfunktioneller Siloxane zur
Verwendung als Stoffbehandlungsmittel ist zum Beispiel in "Structure Activity
Relationships of Aminofunctional Siloxanes as Components in Softening
Finishes", Textile
Chemist and Colorist, von Lautenschlager et al., veröffentlicht
März 1995,
Band 27, Nr. 3, offenbart. Lautenschlager et al. offenbaren, dass
Epoxidierung aufgrund der durch die Reaktion gebildeten Verunreinigungen
keine geeignete Alternative für
einen verbesserten Weichmacher ist. Alternativ offenbaren Lautenschlager
et al. acylierte aminofunktionelle Silicone, die in weichmachenden
Stoffappreturen verwendet werden können und ein Verfahren zu deren
Herstellung durch Acylierung einer aminfunktionellen Siliconflüssigkeit.
Das Acylierungsmittel kann ein Anhydrid, Lacton oder Carbonat sein.
Die resultierenden acylierten aminofunktionellen Silicone zeigen
jedoch einen Verlust an den Berührungseigenschaften,
verglichen mit Standard-Aminosiloxanen.
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Daher
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein amin-, polyol, amidfunktionelles
Siloxancopolymer oder eine Mischung von Siloxanen mit amin-, polyol-
und amidfunktionellen Gruppen in Faserbehandlungszusammensetzungen
bereitzustellen.
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US-Patent
5,100,991 offenbart Verbindungen, die in Faserbehandlungszusammensetzungen
eingesetzt werden können.
Die Verbindungen werden durch Umsetzen eines aminofunktionellen
Silans oder Siloxans mit einem Lacton hergestellt.
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US-Patent
5,118,535 offenbart ein Verfahren zur Behandlung von faserförmigen Materialien,
das das Aufbringen einer Zusammensetzung umfasst, die ein cyclisches
diaminfunktionelles Polydiorganosiloxan enthält. Die Zusammensetzung kann
eine Lösung,
Dispersion oder Emulsion sein.
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EP
A2 0 399 706 offenbart ein Verfahren zur Behandlung faserförmiger Materialien.
Das Verfahren umfasst das Vorumsetzen eines aminhaltigen Organosiloxans
mit einem Monoxid und danach Aufbringen des resultierenden Produkts
auf die Faser. Das Produkt hat primäre, sekundäre und tertiäre Amingruppen,
wobei bis zu 10 Prozent der Amingruppen primäre Amingruppen sind.
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US-Patent
4,311,626 offenbart eine Zusammensetzung, die ein aminofunktionelles
Polydiorganosiloxan und ein carboxylfunktionelles Polydiorganosiloxan
enthält.
Die Zusammensetzung wird verwendet, um Fasern zu behandeln, um diesen
Glätte,
Knitterbeständigkeit,
Dehnungsrückstellung
und Kompressionsrückstellung
zu verleihen. Carboxylgruppen wirken sich aber nachteilig auf die
Berührungseigenschaften
der behandelten Fasern aus.
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US-Patent
4,366,001 offenbart eine Faserbehandlungszusammensetzung, die wenigstens
zwei der drei Arten an organofunktionellen Siloxanen enthält. Das
erste ist ein aminofunktionelles Siloxan, das zweite ist ein carboxylfunktionelles
Siloxan und das dritte ist ein epoxyfunktionelles Siloxan. Wenigstens
eines der organofunktionellen Siloxane enthält wenigstens eine Polyoxyalkylengruppe.
Die Zusammensetzung verleiht antistatische Eigenschaften, Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit,
Fleckbeständigkeit,
Bearbeitbarkeit, Glätte
und Kompressionsrückstellung.
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Keines
dieser Dokumente offenbart aber eine Faserbehandlungszusammensetzung,
die Textilfasern Hydrophilie und Beständigkeit gegenüber Vergilbung
ohne die Berührungseigenschaften
zu verschlechtern. Daher ist es eine weitere Aufgabe dieser Erfindung,
eine Faserbehandlungszusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die alle diese
erwünschten
Eigenschaften bereitstellt. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein funktionelles Siloxancopolymer zur Verfügung zu stellen, das die oben
angegebenen vorteilhaften Eigenschaften einer Faserbehandlungszusammensetzung
verleiht.
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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Faserbehandlungszusammensetzung,
die Siloxane mit Amin-, Polyol- und Amidfunktionalitäten enthält. Die
Kombination von Amin-, Polyol- und Amidfunktionalitäten führt zu einem
synergistischen Effekt, indem die Faserbehandlungszusammensetzung Beständigkeit
gegenüber
Vergilben zur Verfügung
steht und der behandelten Faser Hydrophilie verleiht, ohne signifikant
die Berührungseigenschaften
der Faser zu verschlechtern.
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Faserbehandlungszusammensetzung.
Die Zusammensetzung enthält
den aktiven Bestandteil (A), der ausgewählt aus
- (I)
einer Kombination enthaltend
(a) ein amin-, polyolfunktionelles
Siloxan und
(b) ein polyol-, amidfunktionelles Siloxan und
- (II) einen amin-, polyol-, amidfunktionellen Siloxancopolymer.
Weiterhin betrifft diese Erfindung ein amin-, polyol-, amidfunktionelles
Siloxancopolymer.
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Komponente
(a), das amin-, polyolfunktionelle Siloxan, hat eine mittlere Formel:
worin jedes E unabhängig voneinander
ausgewählt
ist aus einbindigen Kohlenwasserstoffgruppen, einer Hydroxylgruppe
oder einer Alkoxygruppe, jedes R
1 unabhängig voneinander
eine einbindige Kohlenwasserstoffgruppe ist, jedes R
2 unabhängig voneinander
eine zweibindige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
ist, h 25 bis 1000 ist und j 0,1 bis 200 ist. Jedes R
3' ist eine heterocyclische
stickstoffhaltige Gruppe, einschließlich
worin jedes R
4" unabhängig voneinander
ausgewählt
ist aus einem Wasserstoffatom, einer einbindigen Kohlenwasserstoffgruppe
oder einer Gruppe der Formel -R
2NY
2, wobei jedes Y unabhängig voneinander ein Wasserstoff
oder Y' ist, unter
der Voraussetzung, dass nicht alle Y gleich Wasserstoff sind und
jedes Y' eine Gruppe der
Formel
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Jedes
E ist eine endständige
Gruppe, die unabhängig
voneinander ausgewählt
ist aus einbindigen Kohlenwasserstoffgruppen, Hydroxylgruppen oder
Alkoxygruppen. Die Auswahl der endständigen Gruppen hängt von
dem verwendeten Verfahren ab, um die Komponente (i), das aminfunktionelle
Siloxan, herzustellen, das verwendet wird, um (A) den aktiven Bestandteil
der Zusammensetzung herzustellen. Die einbindigen Kohlenwasserstoffgruppen,
die als Endgruppe E geeignet sind, sind einbindige Kohlenwasserstoffgruppen,
vorzugsweise Alkyl- oder Arylgruppen. Wenn die endständige Gruppe
E eine Alkoxygruppe ist, hat sie vorzugsweise 1 bis 18 Kohlenstoffatome.
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Jedes
R1 ist unabhängig voneinander eine einbindige
Kohlenwasserstoffgruppe. R1 wird durch Alkyl, wie
zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl und Hexyl, Aryl,
wie zum Beispiel Phenyl, Tolyl und Xylyl, und Aralkyl, wie zum Beispiel
Benzyl und Phenethyl, veranschaulicht. Alkylgruppen sind bevorzugt
und Methyl ist besonders bevorzugt.
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Jedes
R2 ist unabhängig voneinander eine zweibindige
Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen. Die zweibindigen
Gruppen werden durch Alkylengruppen, wie zum Beispiel Ethylen, Propylen, Butylen,
Isobutylen und Methylpropylen, und Alkylenarylengruppen, die durch
die Formel -(CH2)2-C6H4- ausgedrückt sind,
veranschaulicht. Alkylengruppen, wie zum Beispiel Ethylen-, Propylen-
und Isobutylengruppen sind bevorzugt.
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Vorzugsweise
ist R1 eine Alkylgruppe, wie zum Beispiel
Methyl, R2 ist eine Alkylengruppe, wie zum
Beispiel Isobutylen, h ist 75 bis 100 und j ist 0,75 bis 20.
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Vorzugsweise
ist Y'
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Komponente
(a), das amin-, polyolfunktionelle Siloxan kann durch Verfahren
wie zum Beispiel den Verfahren, die in
EP 0 399 706 A2 , veröffentlicht
am 28. November 1990 offenbart sind, hergestellt werden. Dieses
Verfahren umfasst das Umsetzen eines aminfunktionellen Siloxans
mit einer epoxyfunktionellen Verbindung.
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Bevorzugter
werden die (a) aminpolyolfunktionellen Siloxane, die in dieser Erfindung
verwendet werden, durch das folgende Verfahren hergestellt. Zuerst
wird Komponente (i) ein aminfunktionelles Siloxan durch Basenequilibrierung
unter Verwendung eines im Stand der Technik bekannten Katalysators
hergestellt. Ein bevorzugtes Verfahren umfasst das Erwärmen einer
Zusammensetzung, enthaltend ein Polydiorganosiloxan, ein Endblockierungsmittel,
wie zum Beispiel Hexamethyldisiloxan, ein aminfunktionelles Silan
oder aminfunktionelles Siloxan und Wasser, in Gegenwart eines Katalysators
auf 150°C.
Während
des Erwärmens
wird ein schwaches Strippen auf das System angewandt, um Nebenprodukte,
wie zum Beispiel Wasser und Alkohol, zu entfernen. Nach Bildung
der Komponente (i) kann die Reaktionsmischung zusätzlich gestrippt
werden, um niedrig siedende Verunreinigungen aus der Komponente
(i) zu entfernen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird Komponente (i) durch ein Kondensationsreaktionsverfahren
gebildet. Das Kondensationsreaktionsverfahren umfasst I) Erwärmen einer
Mischung, die ein Polydimethylsiloxan mit endständigen Silanolgruppen, einen
Alkohol und ein Aminosilan enthält,
in Gegenwart eines Katalysators und danach II) graduelles Verringern
des Drucks, um die Kondensationspolymerisation durch Entfernung
von Nebenprodukten aus der Reaktionsmischung zu unterstützen.
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Der
Alkohol ist vorzugsweise eine Mischung von linearen Alkoholen mit
10 bis 15 Kohlenstoffatomen. Geeignete Alkohole sind kommerziell
erhältlich.
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Der
Katalysator, der in Schritt (I) verwendet wird, kann zum Beispiel
Bariumhydroxid, Trinatriumorthophosphat und Kombinationen davon
sein. Die Mischung in Schritt (I) wird vorzugsweise auf 85°C bis 120°C für eine Zeitdauer
von 1 bis 5 Stunden erwärmt.
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Die
in Schritt (II) gebildeten Nebenprodukte sind Wasser und Alkohol.
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Der
Druck in Schritt (II) wird vorzugsweise auf 600 mbar bis 200 mbar
verringert. Nachdem die Viskosität
des Produkts in Schritt (II) stabil ist, wird der Druck auf Umgebungsbedingung
angehoben und das Produkt in einer inerten Atmosphäre abgekühlt.
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Komponente
(i), das aminfunktionelle Siloxan, hat die mittlere allgemeine Formel:
worin R
1,
R
2, h und j wie oben beschrieben sind, wobei
h vorzugsweise 75 bis 400 ist. R
3' ist eine heterocyclische
stickstoffhaltige Gruppe
worin jedes R
4' ausgewählt aus
einem Wasserstoffatom, einem einbindigen Kohlenwasserstoff oder
einer Gruppe der Formel -R
2NH
2.
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Wenn
Komponente (i), das aminfunktionelle Siloxan, durch den Basenequilibrierungsprozess
hergestellt wird, ist jedes E eine einbindige Kohlenwasserstoffgruppe,
vorzugsweise eine Alkyl- oder Arylgruppe. Wenn das aminfunktionelle
Siloxan durch den Kondensationsreaktionsprozess hergestellt wird,
ist jedes E unabhängig
voneinander ausgewählt
aus einbindigen Kohlenwasserstoffgruppe, Hydroxylgruppen oder Alkoxygruppen.
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Das
aminfunktionelle Siloxan (i) wird dann mit (ii), einer epoxyfunktionellen
Verbindung, umgesetzt, um (a), das amin-, polyolfunktionelle Siloxan
wie oben beschrieben auszubilden.
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Komponente
(ii) ist eine epoxyfunktionelle Verbindung mit der allgemeinen Formel:
worin R
2 eine
zweibindige Kohlenwasserstoffgruppe wie oben beschrieben ist. Geeignete
epoxyfunktionelle Verbindungen für
Komponente (ii) beinhalten Glycidol, 2,3-Epoxycyclopentanol und
3,3-Epoxy-6-methylcyclohexylmethanol.
Glycidol ist bevorzugt.
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Komponente
(b) ist ein polyol-, amidfunktionelles Siloxan mit der mittleren
allgemeinen Formel:
worin E, R
1 und
R
2 wie oben beschrieben sind , m 25 bis
1. 000 ist und n 0,1 bis 200 ist. Jedes R
3"' ist eine heterocyclische stickstoffhaltige
Gruppe einschließlich
worin jedes R
4"' unabhängig voneinander ausgewählt aus
einem Wasserstoffatom oder einer Gruppe der Formel -R
2NZ
2, jedes Z ausgewählt ist aus einem Wasserstoffatom
oder Z', unter der
Voraussetzung, dass nicht alle Z gleich Wasserstoff sind und Z' eine Gruppe der
Formel
ist, worin jedes R
5 eine zweibindige Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist und Z eine ganze Zahl von 1 bis
7 einschließlich
ist.
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Vorzugsweise
ist R1 eine Alkylgruppe, wie zum Beispiel
Methyl, R2 ist eine Alkylengruppe, wie zum
Beispiel Isobutylen, h ist 75 bis 400 und n ist 0,1 bis 20.
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Vorzugsweise
ist Z'
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Das
polyol-, amidfunktionelle Siloxan (II) wird vorzugsweise durch Umsetzen
von (i) einem aminfunktionellen Siloxan, wie oben beschrieben, mit
(iii) einem Material, ausgewählt
aus Lactonen, hergestellt. Das polyol-, amidfunktionelle Siloxan
wird vorzugsweise durch das Verfahren, das in US-Patent 5,100,991
beschrieben ist, hergestellt. Das bevorzugte Verfahren umfasst Umsetzen
von (i) einem aminfunktionellen Siloxan mit (iii) einem Lacton.
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Lactone
sind aber als Komponente (iii) bevorzugt. Geeignete Lactone sind
in US-Patent 5,100,991 offenbart. Geeignete Lactone haben die Formel
worin R
5 und
z wie oben beschrieben sind. Vorzugsweise steht jedes R
5 für eine Gruppe
mit einem Kohlenstoffatom und z ist 3 bis 6. Das Lacton wird durch
Butyrolacton, Epsiloncaprolacton und Deltagluconolacton veranschaulicht.
Butyrolacton und Epsiloncaprolacton sind besonders bevorzugt.
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In
der Textilbehandlungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung
ist Komponente (a), wie oben definiert, vorzugsweise in einer Menge
von 50 bis 99 Gew.-%, bevorzugter 80 bis 98 Gew.-% und am meisten bevorzugt
85 bis 95 Gew.-% vorhanden und Komponente (B), wie oben definiert,
ist vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugter
2 bis 20 Gew.-% und am meisten bevorzugt 5 bis 15 Gew.-% vorhanden,
wobei sich alle Prozentangaben auf das Gesamtgewicht der Komponenten
(A) und (B) beziehen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung enthält
(A), der aktive Bestandteil, Bestandteil (II), ein amin-, polyolamidfunktionelles
Siloxancopolymer. Das Copolymer hat die mittlere allgemeine Formel
worin jedes E unabhängig voneinander
ausgewählt
ist aus einbindingen Kohlenwasserstoffgruppen, Hydroxylgruppen oder
Alkoxygruppen, jedes R
1 ist unabhängig voneinander
eine einbindige Kohlenwasserstoffgruppe, jedes R
2 ist
unabhängig
voneinander eine zweibindige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, jedes R
3' ist eine heterocyclische stickstoffhaltige
Gruppe einschließlich
oder eine stickstoffhaltige
Gruppe
worin jedes R
4 unabhängig voneinander
ausgewählt
aus einem Wasserstoffatom, einem einbindigen Kohlenwasserstoff oder
einer Gruppe der Formel -R
2NX
2,
worin jedes X unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder X' ist, unter der Voraussetzung, dass
nicht alle X gleich Wasserstoff sind und jedes X' unabhängig voneinander ausgewählt ist
aus den Gruppen der Formel
wobei wenigstens eine von
jeder der obigen X'-Alternativen
vorhanden sind, wobei jedes R
2 wie oben
beschrieben ist, jedes R
5 unabhängig voneinander
eine einbindige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
ist, Z eine ganze Zahl von 1 bis 7 ist, e 25 bis 1.000 ist und f
0,1 bis 200 ist. Vorzugsweise ist e 75 bis 400 und f ist 0,85 bis
20. Vorzugsweise beträgt
die Menge von X und X' die
durch Gruppen der Formel
wiedergegeben sind, 0,1 bis
2,9 Molprozent, bevorzugter 0,9 bis 2,1 Molprozent des Copolymermoleküls. Vorzugsweise
beträgt
die Menge von X und X',
die durch Gruppen der Formel
wiedergegeben sind, 0,1 bis
2,9 Molprozent, bevorzugter 0,01 bis 0,05 Molprozent des Copolymermoleküls.
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Jedes
R1 ist unabhängig voneinander eine einbindige
Kohlenwasserstoffgruppe. R1 wird durch Alkyl, wie
zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl und Hexyl, Aryl,
wie zum Beispiel Phenyl, Tolyl und Xylyl, und Aralkyl, wie zum Beispiel
Benzyl und Phenethyl, veranschaulicht. Alkylgruppen sind bevorzugt
und Methyl ist besonders bevorzugt.
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Jedes
R2 ist unabhängig voneinander eine zweibindige
Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen. Die divalenten
Gruppen werden durch Alkylengruppen, wie zum Beispiel Ethylen, Propylen,
Butylen, Isobutylen und Methylpropylen, und Alkylenarylengruppen,
die durch die Formel -(CH2)2-C6H4- wiedergegeben
sind, veranschaulicht. Alkylengruppen, wie zum Beispiel Ethylen-,
Propylen- und Isobutylengruppen sind bevorzugt.
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Jedes
E ist unabhängig
voneinander ausgewählt
aus einbindigen Kohlenwasserstoffgruppen, Hydroxylgruppen oder Alkoxygruppen.
Vorzugsweise haben die Alkoxygruppen 10 bis 15 Kohlenstoffatome.
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Jedes
R5 ist unabhängig voneinander eine zweibindige
Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen und z ist
eine ganze Zahl von 1 bis 7. R5 wird durch
Ethylen, Propylen, Butylen und Isobutylen veranschaulicht.
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Vorzugsweise
ist die Gruppe, die durch die allgemeine Formel wiedergegeben ist
-
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Vorzugsweise
ist die Gruppe, die durch die allgemeine Formel wiedergegeben ist
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Das
amin-, polyol-, amidfunktionelle Siloxancopolymer kann hergestellt
werden durch Umsetzen von
- (i) dem oben beschriebenen
amin-, polyol-, amidfunktionellem Siloxan
- (ii) der oben beschriebenen epoxyfunktionellen Verbindung und
- (iii) dem Material, das aus Lacton ausgewählt ist, wie oben beschrieben.
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Vorzugsweise
beträgt
die Menge der Komponente (i) 90 bis 99 Gew.-%, die Menge der Komponente (ii)
0,5 bis 9 Gew.-% und die Menge der Komponente (iii) 0,1 bis 5 Gew.-%.
Das Copolymer wird vorzugsweise durch Erwärmen der Komponenten (i), (ii)
und (iii) auf 80 bis 115°C
für mehren
Stunden hergestellt.
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Das
Copolymer kann durch Umsetzen von (i), dem aminfunktionellen Siloxan,
mit (ii), der epoxyfunktionellen Verbindung und (iii), dem Material
ausgewählt
aus Lactonen, hergestellt werden, wobei die Komponenten (i), (ii)
und (iii) zur selben Zeit miteinander kombiniert werden, um die
Amid- und Polyolfunktionalitäten in
das Siloxancopolymer in einem Schritt zu erzeugen. Vorzugsweise
werden die Komponenten (i), (ii) und (iii) mehrere Stunden auf 80
bis 100°C
erhitzt, um das Copolymer durch dieses Verfahren herzustellen.
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Alternativ
kann das Copolymer durch Schritte hergestellt werden:
- (1) Umsetzen von (i), dem aminfunktionellen Siloxan, mit (ii),
der epoxyfunktionellen Verbindung, was zu einem Reaktionsprodukt
führt,
das ein amin-, polyolfunktionelles Siloxan und danach
- (2) Umsetzen des Reaktionsprodukts von (i) und (ii) mit (iii),
dem Material ausgewählt
aus Lactonen, was zu einem amin-, polyol-,
-
amidfunktionellen
Siloxancopolymer führt.
(Das Polymer kann ebenfalls durch Umsetzen des Reaktionsprodukts
von (i) und (iii) mit (ii) hergestellt werden).
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Wenn
das Copolymer durch dieses Verfahren hergestellt wird, werden die
Komponenten (i) und (ii) vorzugsweise mehrere Stunden lang auf 80
bis 115°C
erwärmt.
Das Reaktionsprodukt von (i) und (ii) wird dann mit (iii) durch
mehrstündiges
Erwärmen
auf 100°C
umgesetzt.
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Vorzugsweise
wird das amin-, polyolfunktionelle Siloxan des Schritts (1) durch
Umsetzen von (i), dem aminfunktionellen Siloxan mit (ii), der epoxyfunktionellen
Verbindung, hergestellt, um das amin-, polyolfunktionelle Siloxan,
Reaktionsprodukts des Schritts (1), zu bilden. Dieses Verfahren
ist in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0 399 706 A2, veröffentlicht am 28. November
1990, veranschaulicht.
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Das
amin-, polyolfunktionelle Siloxanreaktionsprodukt, das in Schritt
(1) gebildet wird, hat die mittlere allgemeine Formel
Worin R
1,
R
2, E, e und f wie oben beschrieben sind
und jedes R
3" eine
heterocyclische stickstoffhaltige Gruppe einschließlich
oder eine stickstoffhaltige
Gruppe
worin jedes R
4" ausgewählt ist
aus einem Wasserstoffatom oder einer Gruppe der Formel -R
2NY
2, worin jedes Y
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder Y' ist, jedes Y' eine Gruppe der Formel
worin jedes R
2 eine
zweibindige Kohlenwasserstoffgruppe, wie oben beschrieben, ist.
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In
Schritt 2 wird das amin-, polyolfunktionelle Siloxanreaktionsprodukt
dann mit (iii), dem Material, ausgewählt aus Lactonen, wie oben
beschrieben, umgesetzt. Vorzugsweise wird ein Lacton mit dem amin-,
polyolfunktionellen Siloxan umgesetzt, um ein amin-, polyol-, amidfunktionelles
Siloxancopolymer zu ergeben. Ein bevorzugtes Verfahren zur Ausbildung
einer amidfunktionellen Gruppe durch Umsetzen einer aminfunktionellen
Gruppe mit einem Lacton kann in US-Patent 5,100,991 aufgefunden
werden.
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Die
Faserbehandlungszusammensetzung enthält den aktiven Bestandteil
(A), wie oben beschrieben. Der aktive Bestandteil (A) kann zusätzlich (III),
eine organische Faserbehandlungsverbindung, (IV), ein Organosiloxanfaserbehandlungsmittel,
zum Beispiel ein Dimethylsilicon oder organofunktionelles Silicon,
und Kombinationen davon enthalten.
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Die
Faserbehandlungszusammensetzung kann zusätzlich ein oder mehrere optionale
Bestandteile enthalten. Zum Beispiel können die folgenden optionalen
Bestandteile der Faserbehandlungszusammensetzung zugesetzt werden:
(C) ein oder mehrere oberflächenaktive
Mittel, wenn die Faserbehandlungszusammensetzung eine Emulsion ist,
(D) eine organische Säure,
(E) ein Verdickungsmittel, (F) ein Knitterbeständigkeitsharz, (G) ein öllösliches
Färbemittel,
(H) ein wasserlösliches
Färbemittel
und Kombinationen davon.
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Bestandteil
(B) ist ein Träger
ausgewählt
aus Wasser, organischen Lösungsmitteln
oder Siliconen mit niedrigem Molekulargewicht. Geeignete organische
Lösungsmittel
beinhalten Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel aromatische Kohlenwasserstoffe,
veranschaulicht durch Toluol, Benzol und Xylol, Alkane, die durch Hexan
oder Heptan veranschaulicht sind, Ketone, die durch Aceton, Methylethylketon
und Methylisobutylketon veranschaulicht sind, und Alkohole. Bestandteil
(B) ist vorzugsweise Wasser.
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Bestandteil
(C) ist ausgewählt
aus ausgewählt
aus kationischen oder nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln. Nichtionische
oberflächenaktive
Mittel sind bevorzugt. Die Menge an Bestandteil (C) beträgt vorzugsweise
3 bis 25 Gew.-% der Emulsion.
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Die
Emulsion kann zusätzlich
den fakultativen Bestandteil (D), eine organische Säure, enthalten.
Bestandteil (D) ist vorzugsweise Eisessig. Die Menge an Bestandteil
(D) in der Emulsion reicht vorzugsweise von mehr als 0 bis 2 Gew.-%
der Zusammensetzung.
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Die
Faserbehandlungszusammensetzung kann jede geeignete Form aufweisen.
Zum Beispiel kann die Zusammensetzung der Faser als Substanz auf
aufgebracht werden. Die Faserbehandlungszusammensetzung kann aber
auch eine Lösung,
Dispersion oder Emulsion sein. Vorzugsweise ist die Faserbehandlungszusammensetzung
eine Emulsion, die:
- i) eine diskontinuierliche
Phase, die aktiven Bestandteil (A) enthält
- ii) ein kontinuierliche Phase, die Bestandteil (B) enthält und
- iii) Bestandteil (C), ein oberflächenaktives Mittel enthält. Bestandteil
(D), eine organische Säure,
wird vorzugsweise der Emulsion zugesetzt.
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Die
Menge an aktiven Bestandteil (A) in der Emulsion ist vorzugsweise
5 bis 50 Gew.-%, bevorzugter macht der aktive Bestandteil (A) 10
bis 20 Gew.-% der Emulsion aus. Ein Verfahren zur Herstellung einer
Emulsion eines Organopolysiloxans ist in US-Patent 5,258,451 offenbart.
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Diese
Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Faserbehandlungszusammensetzung. Das Verfahren umfasst das
Kombinieren des aktiven Bestandteils (A) mit Bestandteil (B) und jeglichen
anderen optionalen Bestandteilen. Vorzugsweise werden der aktive
Bestandteil (A) und der Bestandteil (B) durch ein Verfahren, ausgewählt aus
Auflösen,
Dispergieren oder Emulgieren, miteinander kombiniert.
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Wenn
der aktive Bestandteil (A) mehr als eine Komponente enthält, kann
die Faserbehandlungszusammensetzung durch unabhängiges Kombinieren jeder Komponente
getrennt von optionalen Bestandteilen hergestellt werden, um eine
Mehrzahl von Behandlungsmitteln zu bilden. Die Mehrzahl an Behandlungsmitteln kann
dann vor dem Aufbringen auf die Fasern kombiniert werden oder sie
können
simultan oder nacheinander auf die Fasern aufgebracht werden. Zum
Beispiel, wenn eine Kombination von Komponenten (a) und (b) als aktiver
Bestandteil (A) verwendet wird, kann die Faserbehandlungszusammensetzung
durch Ausbilden (1) eines ersten Behandlungsmittels, enthaltend
Komponente (a) und Bestandteil (B), und (2) eines zweiten Behandlungsmittels,
enthaltend Komponente (b) und Bestandteil (B), hergestellt werden.
Vorzugsweise sind (1), das erste Behandlungsmittel, und (2), das
zweite Behandlungsmittel, beide Emulsionen, Bestandteil (B) ist Wasser
und (1), das erste Behandlungsmittel, enthält weiterhin ein erstes oberflächenaktives
Mittel und (2), das zweite Behandlungsmittel, enthält weiterhin
ein zweites oberflächenaktives
Mittel. Behandlungsmittel (1) und (2) werden dann miteinander vermischt
und danach auf die Fasern aufgebracht. Alternativ kann das Behandlungsmittel
(1) auf die Fasern aufgebracht werden und danach kann Behandlungsmittel
(2) auf die Fasern aufgebracht werden. Alternativ kann Behandlungsmittel
(2) auf die Fasern aufgebracht werden und danach kann Behandlungsmittel
(1) auf die Fasern aufgebracht werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur
Behandlung von Fasern. Das Verfahren umfasst Aufbringen der Faserbehandlungszusammensetzung
auf die Faser und danach Entfernen des Trägers, falls vorhanden. Die
Faserbehandlungszusammensetzung kann auf die Faser durch jedes geeignete
Verfahren aufgebracht werden. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung
durch Aufklotzen, Tauchen oder Sprühen aufgebracht werden. Wenn
die Faserbehandlungszusammensetzung mehr als eine Lösung, Dispersion
oder Emulsion enthält,
können
die Lösung,
Dispersion oder Emulsion entweder gleichzeitig oder nacheinander
auf die Fasern aufgebracht werden.
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Die
Faserbehandlungszusammensetzung kann während der Herstellung der Fasern,
während
der Herstellung des Stoffs aus den Fasern oder später, wie
zum Beispiel während
des Waschens des Stoffs, auf die Fasern aufgebracht werden. Nach
Aufbringung kann der Träger
zum Beispiel durch Trocknen bei Umgebungstemperatur oder erhöhter Temperatur
entfernt werden.
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Die
Menge an Faserbehandlungsmittel, die auf die Fasern aufgebracht
wird, ist vorzugsweise ausreichend, um 0,1 bis 15 Gew.-% des aktiven
Bestandteils bereitzustellen. Besonders bevorzugt beträgt die Menge
des aktiven Bestandteils auf den Fasern 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen
auf das Trockengewicht der Fasern.
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Die
Fasern, die mit der oben beschriebenen Zusammensetzung behandelt
werden können,
sind nicht besonders eingeschränkt.
Geeignete Fasern beinhalten natürliche
Fasern, wie zum Beispiel Baumwolle, Seide, Leinen und Wolle, regenerierte
Fasern, wie zum Beispiel Rayon oder Acetat, synthetische Fasern,
wie zum Beispiel Polyester, Polyamide, Polyacrylnitrile, Polyethylene
und Polypropylene und Kombinationen oder Mischungen davon.
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Die
Form der Fasern ist nicht besonders eingeschränkt. Die Faserbehandlungszusammensetzung
ist geeignet zur Verwendung in Zwirnen, Filamenten, Tauen, Garnen,
gewobenen Stoffen, gestrickten Materialien, nichtgestrickten Materialien
und anderen.
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Die
Faserbehandlungszusammensetzung dieser Erfindung hat folgende Vorteile:
- 1. Die Zusammensetzung verleiht den Fasern
Hydrophilie.
- 2. Die Zusammensetzung stellt für die Fasern Beständigkeit
gegenüber
Vergilben bereit.
- 3. Die Zusammensetzung stellt eine Verbesserung der Berührungseigenschaften
ohne die Hydrophilie und Vergilbungsbeständigkeit signifikant zu verschlechtern
bereit. Berührungseigenschaften
bedeutet die Weichheit und Glätte
des Stoffes. Die aminfunktionellen Gruppen stellen überragende
Berührungseigenschaften
für den
Stoff zur Verfügung.
Die Polyol- und
Amidfunktionalitäten
verleihen Hydrophilie und Vergilbungsbeständigkeit.
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Referenzbeispiel 1
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Emulsionsproben
wurden durch folgendes Verfahren hergestellt.
- 1.
Der aktive Bestandteil wurde mit 2 oberflächenaktiven Mitteln und einer
ersten Charge an Säure
kombiniert und diese Mischung wurde 15 Minuten lang gerührt. Die
verwendeten oberflächenaktiven
Mittel waren GENAPOL® UD 050 und GENAPOL® UD
110. GENAPOL® UD
050 und GENAPOL® UD
110 sind ethoxylierte C11-verzweigte und lineare Alkohole mit der
CAS-Nr. 127036242, erhältlich
von Hoechst Celanese. Die Säure
war Eisessig.
- 2. Eine erste Wassercharge wurde der Mischung aus Schritt 1
zugegeben und die resultierende Mischung wurde 30 Minuten lang gerührt.
- 3. Eine zweite Wassercharge wurde der Mischung aus Schritt 2
zugesetzt und die resultierende Mischung wurde 30 Minuten lang gerührt.
- 4. Eine dritte Wassercharge wurde der Mischung aus Schritt 3
zugesetzt und die resultierende Mischung wurde 30 Minuten lang gerührt.
- 5. Eine zweite Säurecharge
und eine vierte Wassercharge wurden der Mischung aus Schritt 4 zugesetzt und
die resultierende Mischung wurde 1 Stunde lang gerührt.
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Die
Formulierung der Emulsionsproben ist wie in Tabelle 1 angegeben.
Die Emulsionsproben wurden formuliert, um 1 Gew.-% aktiven Bestandteil
auf der Faser bereitzustellen, auf die die Emulsion aufgebracht wurde.
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Tabelle
1 - Emulsionsformulierung
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Referenzbeispiel 2 – Bewertung
der Emulsionsproben
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Jede
Emulsionsprobe wurde dann auf einen Feinstrickstoff aus 100 Baumwolle
(TESTFABRICS° Style #460)
aufgebracht. Der behandelte Stoff wurde getrocknet und 3 Minuten
lang bei 150°C
gehärtet.
Der behandelte Stoff wurde dann bei Raumtemperatur über Nacht
konditioniert.
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Der
Weiße-Index,
die Berührungseigenschaften
und die Aufnahmefähigkeit
wurden dann an jeder Probe gemessen. Der Weiße-Index ist eine dimensionslose
Zahl, die sich aus colorimetrischen Daten berechnet. Der Weiße-Index
wurde durch Mitteln der Ergebnisse von 3 Messungen pro Probe mit
einem HUNTERLAB®-Colorimeter,
wie in ASTM E 313–96
beschrieben, bestimmt.
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Die
Berührungseigenschaft
ist eine relative Messung, die durch eine Gruppe von erfahrenen
Prüfern durchgeführt wird.
Die Berührungseigenschaften
jeder Probe wurde auf einer Skala von 1 bis X eingeordnet, wobei
X die Zahl der im Bezug aufeinander untersuchten Proben ist. Eine
Bewertung von 1 deutet auf die besten Berührungseigenschaften hin, d.h.
das weichste und glatteste Gefühl
und höhere
Zahlen deuten auf verschlechterte Berührungseigenschaften hin.
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Die
Aufnahmefähigkeit
wird durch AATCC(American Association of Textile Chemist and Colorist)-Testverfahren
79–1995-"Aufnahmefähigkeit
von gebleichten Textilien" gemessen.
Dieses Verfahren verläuft
wie folgt: Ein Tropfen Wasser wird aus einer festgesetzten Höhe auf die
straff gespannte Oberfläche
einer Stofftestprobe fallen gelassen. Die Zeit, die benötigt wird,
bis die Spiegelreflexion des Wassertropfens verschwindet, wird gemessen
und als Benetzungsdauer aufgezeichnet. Die Aufnahmefähigkeit
wurde nach Konditionieren über
Nacht bei Raumtemperatur gemessen. Bei einigen Proben wurde die
Aufnahmefähigkeit
eine Woche später
und einen Monat später
wieder gemessen.
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Beispiel 1
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Ein
Dimethylsiloxan mit endständigen
Hydroxygruppen und einer Viskosität von 70 cSt (0,00007 m2/s) bei 25°C (216,07 g), Aminoethylaminoisobutylmethyldimethoxysilan
(14,08 g), Polydimethylsiloxanflüssigkeit mit
einer Viskosität
von 15 cSt (0,000015 m2/s) bei 25°C (21,79
g), deionisiertes Wasser (5,0 g) und Dimethylsiloxan mit endständigen Hydroxygruppen
wurden mit Tetrabutylphosphoniumchlorid (2,5 g) in einem 500-ml-Kolben,
der mit einer Dean-Stark-Falle ausgerüstet war, kombiniert. Die Kombination
wurde 4 Stunden lang auf 115°C
erhitzt und dann eine Stunde lang auf 150°C erhitzt. Das resultierende
Polymer wurde durch Erwärmen
auf 150°C
unter vollem Vakuum gestrippt und danach wurde das gestrippte Polymer
auf 80°C
abgekühlt.
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Glycidol
(9,48 g) wurde dem gestrippten Polymer zugesetzt. Das Glycidol und
Polymer wurden 4 Stunden lang auf 115°C erhitzt. Das resultierende
Polymer wurde auf 100°C
abgekühlt.
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Butyrolacton
(0,92 g) wurden dem Polymer zugesetzt. Das Polymer und Butyrolacton
wurden 4 Stunden lang bei 100°C
erhitzt, wodurch sich Copolymer (1), das als aktiver Bestandteil
für Probe
1 gezeigt ist, ausbildet.
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Beispiel
2 Ein Dimethylsiloxan mit endständigen
Hydroxygruppen und einer Viskosität von 70 cSt (0,00007 m2/s) bei 25°C (216,07 9), Aminoethylaminoisobutylmethyldimethoxysilan
(14,08 g), Polydimethylsiloxanflüssigkeit
mit einer Viskosität
von 15 cSt (0,000015 m2/s) bei 25°C (21,79
g), deionisiertes Wasser (5,0 g) und Dimethylsiloxan mit endständigen Hydroxygruppen
(2,5 g) wurden mit Tetrabutylphosphoniumchlorid in einem 500-ml-Kolben,
der mit einem Kondensator und einer Dean-Stark-Falle ausgestattet
war, kombiniert. Diese Kombination wurde 4 Stunden lang bei 115°C erhitzt
und dann eine Stunde lang auf 150°C
erhitzt. Das resultierende Polymer wurde durch Erhitzen auf 150°C unter vollem
Vakuum gestrippt und danach wurde das gestrippte Polymer auf 80°C abgekühlt.
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Glycidol
(9,48 g) und Butyrolacton (0,91 g) wurden dem gestrippten Polymer
zugesetzt. Das Glycidol, Butyrolacton und Polymer wurden 4 Stunden
lang auf 100°C
erhitzt, wodurch sich Copolymer (2), das als aktiver Bestandteil
der Probe 2 gezeigt ist, ausbildet.
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Beispiel 3
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Die
untersuchten Proben waren Emulsionen, die nach dem Verfahren des
Referenzbeispiels 1 hergestellt wurden.
- Probe
1 enthielt als aktiven Bestandteil Copolymer (1), gezeigt in Tabelle
2.
- Probe 2 enthielt als aktiven Bestandteil Copolymer (2), das
in Tabelle 2 gezeigt ist.
- Probe 3 enthielt als aktiven Bestandteil eine Mischung von 99
Gew.-% eines amin-, polyolfunktionellen Siloxans, das als aktiver
Bestandteil für
Probe C1 in Tabelle 2 gezeigt ist, und 1 Gew.-% eines polyol-, amidfunktionellen
Siloxans, das als aktiver Bestandteil für Probe C2 in Tabelle 2 gezeigt
ist.
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Die
Proben wurden auf einen Stoff aufgebracht und der Weiße-Index,
Berührungseigenschaften
und Aufnahmefähigkeit
wurden wie in Referenzbeispiel 2 gemessen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Probe
C1 wurde nach dem Verfahren in Referenzbeispiel 1 hergestellt. Der
aktive Bestandteil war ein amin-, polyolfunktionelles Siloxan, das
durch Reaktion von Dimethylmethyl(aminoethylaminoisobutyl)siloxan mit
Glycidol hergestellt wurde. Der aktive Bestandteil ist in Tabelle
2 gezeigt.
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Die
Emulsion wurde auf einen Stoff aufgebracht und der Weiße-Index,
Berührungseigenschaften
und Aufnahmefähigkeit
wurden wie in Referenzbeispiel 2 gemessen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Probe
C2 wurde nach dem Verfahren des Referenzbeispiels 1 hergestellt.
Der aktive Bestandteil enthielt ein polyol-, amidfunktionelles Siloxan,
Der aktive Bestandteil ist in Tabelle 2 gezeigt.
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Die
Emulsion wurde auf einen Stoff aufgebracht und Weiße-Index,
Berührungseigenschaften
und Aufnahmefähigkeit
wurden wie in Referenzbeispiel 2 gemessen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 3
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Probe
C3, eine Probe von nichtbehandeltem gestrickten Stoff aus 100% Baumwolle
wurde bezüglich Aufnahmefähigkeit,
Weiße-Index
und Berührungseigenschaften
entsprechend der Verfahren des Referenzbeispiels 2 beurteilt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Tabelle
3 – Wasseraufnahme,
Weiße-Index
und Berührungseigenschaften
jeder Probe
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Probe
3 zeigte, dass, wenn der aktive Bestandteil eine Kombination eines
amin-, polyolfunktionellen Siloxans und eines polyol-, amidfunktionellen
Siloxans ist, ein guter Weiße-Index,
Berührungseigenschaften und
Aufnahme erhalten werden können.
Probe 3 stellt bessere Berührungseigenschaften
als alle anderen Proben zur Verfügung.
Probe 3 stellt auch einen besseren Weiße-Index, bessere Berührungseigenschaften
und Aufnahme als die Proben mit Copolymeren als aktiven Bestandteil
zur Verfügung.
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Probe
1 zeigt, dass die Zusammensetzung mit Copolymer 1 als aktiven Bestandteil
vergleichbare Berührungseigenschaften
und Aufnahme im Vergleich zu Copolymer 2 als aktiven Bestandteil
zur Verfügung stellt.
Probe 2 zeigt, dass das Copolymer 2 bessere Berührungseigenschaften als entweder
ein amin-, polyolfunktionelles Siloxan alleine oder ein polyol amidfunktionellen
Siloxan alleine bereitstellt.
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Vergleichsbeispiel
1 zeigt, dass ein aktiver Bestandteil aus amin-, polyolfunktionellem
Siloxan schlechtere Berührungseigenschaften
als die Copolymere in den Proben 1 und 2 und die Mischung in Probe
3 bereitstellt. Vergleichsbeispiel 2 zeigt, dass ein polyol-, amidfunktionelles
Siloxan schlechtere Berührungseigenschaften
als die Copolymere in den Proben 1 und 2 und die Mischung in Probe
3 bereitstellt.
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Vergleichsbeispiel
3 zeigte, dass die Berührungseigenschaften
am schlechtesten bei nichtbehandelten Baumwollstoffen ist.