DE69823700T2 - Zusammensetzung zum oxidativen von Keratinfasern, die eine Laccase enthält, und Verfahren zum Färben unter Verwendung dieser Zusammensetzung - Google Patents

Zusammensetzung zum oxidativen von Keratinfasern, die eine Laccase enthält, und Verfahren zum Färben unter Verwendung dieser Zusammensetzung Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft Zusammensetzungen zum oxidativen Färben von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem Haar, die in einem zum Färben geeigneten Medium das 3-Methyl-4-amino-phenol als Oxidationsbase und mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ enthalten, sowie das Verfahren zum Färben unter Verwendung dieser Zusammensetzungen.
  • Es ist bekannt, Keratinfasern und insbesondere menschliches Haar mit Farbmittelzusammensetzungen zu färben, die Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen enthalten, insbesondere o- oder p-Phenylendiamine, o- oder p-Aminophenole oder heterocyclische Basen, die im Allgemeinen als Oxidationsbasen bezeichnet werden. Die Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen (Oxidationsbasen) sind farblose oder schwach farbige Verbindungen, die in Kombination mit oxidierenden Produkten über eine oxidative Kondensation farbige und färbende Verbindungen ergeben können.
  • Es ist ferner bekannt, dass die mit den Oxidationsbasen erzielten Farbnuancen variiert werden können, indem sie mit Kupplern oder Farbnuancierungsmitteln kombiniert werden, wobei diese insbesondere unter den aromatischen m-Diaminen, m-Aminophenolen, m-Dihydroxybenzolen und verschiedenen heterocyclischen Verbindungen ausgewählt sind.
  • Durch die Mannigfaltigkeit der Moleküle, die als Oxidationsbasen und Kuppler verwendet werden, kann eine große Farbpalette erzeugt werden.
  • Die durch die Oxidationsbasen erzielte so genannte "permanente" Färbung muss im Übrigen verschiedenen Anforderungen genügen. So darf sie bezüglich der Toxikologie nicht nachteilig sein, es müssen Farbnuancen in der gewünschten Intensität erzeugt werden können und sie muss eine gute Haltbarkeit gegenüber von außen einwirkenden Agentien aufweisen (Licht, ungünstige Witterungseinflüsse, Wäschen, Dauerwellen, Transpirieren, Reibung).
  • Durch die Farbmittel müssen ferner weiße Haare abgedeckt werden können und sie müssen schließlich so wenig selektiv wie möglich sein, d.h., mit ihnen dürfen nur möglichst geringe Farbabweichungen über die Länge einer Keratinfaser auftreten, die nämlich von ihrer Wurzel bis zu ihrer Spitze unterschiedlich sensibilisiert (d.h. strapaziert) sein kann.
  • Das oxidative Färben von Keratinfasern wird im Allgemeinen in Gegenwart von Wasserstoffperoxid in alkalischen Medien durchgeführt. Die Verwendung von alkalischen Medien in Gegenwart von Wasserstoffperoxid hat jedoch den Nachteil, dass die Keratinfasern in nicht zu vernachlässigendem Maße geschädigt werden und es zu einer nicht unerheblichen Entfärbung der Keratinfasern kommt, die nicht immer gewünscht wird.
  • Keratinfasern können auch unter Verwendung von Oxidationssystemen oxidativ gefärbt werden, die von Wasserstoffperoxid verschieden sind, beispielsweise enzymatischen Systemen. In dem Patent US 3 251 742 und den Patentanmeldungen FR-A-2 112 549, FR-A-2 694 018, EP-A-O 504 005, WO95/07988, WO95/33836, WO95/33837, WO96/00290, WO97/19998 und WO97/ 19999 wurde bereits vorgeschlagen, Keratinfasern mit Zusammensetzungen zu färben, die mindestens einen Oxidationsfarbstoff oder mindestens einen Melanin-Vorläufer in Kombination mit Enzymen vom Laccase-Typ enthalten, wobei die Zusammensetzungen mit Luftsauerstoff in Kontakt gebracht werden. Diese Formulierungen zum Färben werden zwar unter Bedingungen verwendet, unter denen die Keratinfasern im Vergleich mit in Gegenwart von Wasserstoffperoxid durchgeführten Färbungen nicht in gleichem Maße geschädigt werden, sie führen jedoch zu Färbungen, die bezüglich der Homogenität der Farbe über die Länge der Keratinfaser (Gleichförmigkeit) und der Farbsättigung (Leuchtkraft) und Färbekraft noch unzureichend sind.
  • Die Anmelderin hat festgestellt, dass es möglich ist, neue Farbmittel herzustellen, die zu kräftigen Färbungen führen, ohne die Keratinfasern erheblich zu schädigen, die wenig selektiv sind und die gegenüber äußeren Einwirkungen, denen die Fasern ausgesetzt sein können, besonders beständig sind, indem das 3-Methyl-4-amino-phenol als Oxidationsbase und mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ kombiniert werden.
  • Die vorliegende Erfindung basiert auf diesen Feststellungen.
  • Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher eine gebrauchsfertige Zusammensetzung zum oxidativen Färben von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem Haar, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in einem zum Färben geeigneten Medium enthält:
    • – das 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder mindestens ein Additionssalz dieser Verbindung mit einer Säure als Oxidationsbase, und
    • – mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ.
  • Die erfindungsgemäße gebrauchsfertige Farbmittelzusammensetzung führt zu kräftigen und leuchtenden Färbungen, die eine geringe Selektivität und hervorragende Eigenschaften bezüglich der Beständigkeit ge genüber in der Atmosphäre vorhandenen Agentien, wie Licht und ungünstigen Witterungseinflüssen, und gegenüber Schweiß und verschiedenen Behandlungen, denen das Haar ausgesetzt sein kann (Haarwäschen, dauerhafte Verformungen), aufweisen.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum oxidativen Färben von Keratinfasern unter Verwendung dieser gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung.
  • Das 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder das oder die Additionssalze) dieser Verbindung mit eine Säure sind vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,0005 bis 12 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung und noch bevorzugter etwa 0,005 bis 6 Gew.-% enthalten
  • Die Laccase(n), die in der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung verwendet werden, können insbesondere unter den Laccasen pflanzlicher Herkunft, den Laccasen tierischer Herkunft, den Laccasen, die von Pilzen gebildet werden (Hefepilze, Schimmelpilze, Champignons), oder den Laccasen bakterieller Herkunft ausgewählt werden, wobei die Organismen, aus denen sie stammen, ein- oder mehrzellig sein können. Die in der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung verwendete(n) Laccase(n) können auch biotechnologisch hergestellt werden.
  • Von den Laccasen pflanzlicher Herkunft, die erfindungsgemäß verwendbar sind, können die Laccasen genannt werden, die von Pflanzen gebildet werden, die Chlorophyll synthetisieren, beispielsweise die in der Patentanmeldung FR-A-2 694 018 angegebenen Laccasen.
  • Es kommen insbesondere die Laccasen in Betracht, die in den Extrakten von Anacardiaceae, beispielsweise Extrakten von Mangifera indica, Schinus molle oder Pleiogynium timoriense, und in Extrakten von Podocarpaceae, Rosmarinus off., Solanum tuberosum, Iris sp., Coffea sp., Daucus carrota, Vinca minor, Persea americana, Catharenthus roseus, Musa sp., Malus pumila, Gingko biloba, Monotropa hypopithys (Fichtenspargel), Aesculus sp., Acer pseudoplatanus, Prunus persica und Pistacia palaestina vorkommen.
  • Von den erfindungsgemäß verwendbaren, gegebenenfalls biotechnologisch hergestellten Laccasen, die von Pilzen gebildet werden, können die Laccase(n) aus Polyporus versicolor, Rhizoctonia praticola und Rhus vernicifera, die beispielsweise in den Patentanmeldungen FR-A-2 112 549 und EP-A-504005 angegeben sind, und die in den Patentanmeldungen WO95/07988, WO95/33836, WO95/33837, WO96/00290, WO97/19998 und WO97/19999 beschriebenen Laccasen angegeben werden, auf deren Inhalt in der vorliegenden Beschreibung als Referenz Bezug genommen wird, wie beispielsweise die Laccase(n) aus Scytalidium, Polyporus pinsitus, Myceliophtora thermophila, Rhizoctonia solani, Pyricularia oryzae oder deren Varianten. Es können auch die Laccase(n) aus Trametes versicolor, Fomes fomentarius, Chaetomium thermophile, Neurospora crassa, Coriolus versicol, Botrytis cinerea, Rigidoporus lignosus, Phellinus noxius, Pleurotus ostreatus, Aspergillus nidulans, Podospora anserina, Agaricus bisporus, Ganoderma lucidum, Glomerella cingulata, Lactarius piperatus, Russula delica, Heterobasidion annosum, Thelephora terrestris, Cladosporium cladosporioides, Cerrena unicolor, Coriolus hirsutus, Ceriporiopsis subvermispora, Coprinus cinereus, Panaeolus papilionaceus, Panaeolus sphinctrinus, Schizophyllum commune, Dichomitus squalens und deren Varianten genannt werden.
  • Es werden vorzugsweise Laccasen verwendet, die von Pilzen gebildet werden und die gegebenenfalls biotechnologisch hergestellt sind.
  • Die enzymatische Aktivität der erfindungsgemäß verwendeten Laccasen mit Syringaldazin als Substrat kann durch die Oxidation des Syringaldazin unter aeroben Bedingungen definiert werden. Die Einheit lacu entspricht der Enzymmenge, die bei 30°C und pH 5,5 die Umwandlung von 1 mmol Syringaldazin pro Minute katalysiert. Die Einheit u entspricht der Enzymmenge, die unter Verwendung von Syringaldazin als Substrat bei 30°C und pH 6,5 eine Änderung der optischen Dichte bei 530 nm von 0,001 pro Minute hervorruft. Die enzymatische Aktivität der erfindungsgemäßen Laccasen kann auch über die Oxidation von p-Phenylendiamin definiert werden. Die Einheit ulac entspricht der Enzymmenge, die unter Verwendung von p-Phenylendiamin (64 mM) als Substrat bei 30°C und pH 5 eine Änderung der optischen Dichte bei 496,5 nm von 0,001 pro Minute hervorruft.
  • Die enzymatische Aktivität wird erfindungsgemäß vorzugsweise in Einheiten ulac bestimmt.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung außerdem einen oder mehrere Kuppler, um die Farbnuancen zu modifizieren, die mit Hilfe des 3-Methyl-4-aminophenol erhalten werden.
  • Von den Kupplern, die in den erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzungen verwendbar sind, können insbesondere die gewöhnlich zum oxidativen Färben verwendeten Kuppler genannt werden; von diesen sind insbesondere die m-Phenylendiamine, m- Aminophenole, m-Dihydroxybenzole und die heterocyclischen Kuppler zu nennen.
  • Die Kuppler können insbesondere unter 2-Methyl-5-amino-phenol, 5-N-(β-Hydroxyethyl)-amino-2-methyl-phenol, 3-Amino-phenol, 1,3-Dihydroxy-benzol, 1,3-Dihydroxy-2-methyl-benzol, 4-Chlor-1,3-dihydroxybenzol, 2,4-Diamino-1-(β-hydroxyethyloxy)-benzol, 2-Amino-4-N-(β-hydroxyethylamino)-1-methoxy-benzol, 1,3-Diamino-benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)-propan, Sesamol, α-Naphthol, 6-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindol, 4-Hydroxy-N-methyl-indol, 6-Hydroxyindolin, 2,6-Dihydroxy-4-methyl-pyridin, 1-H-3-Methyl-pyrazol-5-on, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazol-5-on, 2,6-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-1,2,4-triazol, 2,6-Dimethyl-[3,2-c]-1,2,4-triazol, 6-Methyl-pyrazolo-[1,5-a]-benzimidazol und den Additionssalzen dieser Verbindungen mit einer Säure ausgewählt werden.
  • Wenn ein oder mehrere Kuppler vorliegen, machen sie vorzugsweise etwa 0,0001 bis 8 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung und insbesondere etwa 0,005 bis 5 Gew.-% dieses Gewichts aus.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann neben dem 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder seinen Additionssalzen mit einer Säure auch mindestens eine zusätzliche Oxidationsbase enthalten, die unter den herkömmlich zum oxidativen Färben verwendeten Oxidationsbasen ausgewählt werden kann; diese sind insbesondere unter den p-Phenylendiaminen, Doppelbasen, p-Aminophenolen, o-Aminophenolen und heterocyclischen Oxidationsbasen ausgewählt.
  • Von den p-Phenylendiaminen können beispielsweise insbesondere p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-N,N-diethyl-3-methyl-anilin, N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)amino-2-methyl-anilin, 4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)amino-2-chlor-anilin, 2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N,N-(Ethyl, β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin, 2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin, N-(β-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin und deren Additionssalze mit einer Säure genannt werden.
  • Von den oben genannten p-Phenylendiaminen werden insbesondere bevorzugt: p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin und deren Additionssalze mit einer Säure.
  • Von den Bisphenylalkylendiaminen können beispielsweise insbesondere das N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diaminopropanol, N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-ethylen diamin, N,N'-Bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4-aminophenyl)-tetramethylen-diamin, N,N'-Bis(4-methylaminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis(ethyl)-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)-ethylendiamin, 1,8-Bis(2,5-diaminophenoxy)-3,5-dioxaoctan und deren Additionssalze mit einer Säure angegeben werden.
  • Von den p-Aminophenolen kommen beispielsweise insbesondere p-Aminophenol, 4-Amino-3-fluor-phenol, 4-Amino-3-hydroxymethyl-phenol, 4-Amino-2-methyl-phenol, 4-Amino-2-hydroxymethyl-phenol, 4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethyl-phenol, 4-Amino-2-(β-hydroxyethyl-aminomethyl)-phenol, 4-Amino-2-fluor-phenol und deren Additionssalze mit einer Säure in Betracht.
  • Von den o-Aminophenolen können beispielsweise insbesondere 2-Aminophenol, 2-Amino-5-methyl-phenol, 2-Amino-6-methyl-phenol, 5-Acetamido-2-amino-phenol und deren Additionssalze mit einer Säure genannt werden.
  • Von den heterocyclischen Basen sind insbesondere beispielsweise die Pyridinderivate, die Pyrimidinderivate und die Pyrazolderivate zu nennen.
  • Wenn weitere Oxidationsbasen verwendet werden, machen die zusätzliche(n) Oxidationsbase(n) vorzugsweise etwa 0,0005 bis 12 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung und noch bevorzugter etwa 0,005 bis 6 Gew.-% des Gesamtgewichts aus.
  • Die Additionssalze mit einer Säure, die im Rahmen der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen verwendbar sind (Oxidationsba sen und Kuppler), sind ganz allgemein insbesondere unter den Hydrochloriden, Hydrobromiden, Sulfaten, Tartraten, Lactaten und Acetaten ausgewählt.
  • Die erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung kann auch einen oder mehrere Direktfarbstoffe enthalten.
  • Das zum Färben geeignete Medium (oder der Träger) der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung besteht im allgemeinen aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser und mindestens einem organischen Lösungsmittel zur Solubilisierung der Verbindungen, die nicht ausreichend wasserlöslich sind.
  • Der pH-Wert der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Zusammensetzung ist so gewählt, dass die enzymatische Aktivität der Laccase ausreichend ist. Er liegt im Allgemeinen im Bereich von etwa 4 bis 11 und vorzugsweise im Bereich von etwa 6 bis 9. Er kann mit Alkalisierungsmitteln oder Ansäuerungsmitteln eingestellt werden, die gewöhnlich beim Färben von Keratinfasern verwendet werden.
  • Die erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzungen können außerdem verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die herkömmlich in Zusammensetzungen zum Färben der Haare verwendet werden, wie beispielsweise anionische, kationische, nichtionische, amphotere oder zwitterionische grenzflächenaktive Stoffe oder deren Gemische, Polymere, Antioxidantien, Enzyme, die von den erfindungsgemäß verwendeten Laccasen verschieden sind, beispielsweise Peroxidasen oder Oxidoreductasen, die 2 Elektronen übertragen, Penetrationsmittel, Maskierungsmittel, Parfums, Puffer, Dispergiermittel, Verdi ckungsmittel, Filmbildner, Konservierungsmittel, Trübungsmittel und Vitamine.
  • Der Fachmann wird selbstverständlich die gegebenenfalls vorliegende(n) zusätzliche(n) Verbindungen) so auswählen, dass die mit der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten Zusatz oder die Zusätze nicht oder nicht wesentlich verändert werden.
  • Die erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzungen können gegebenenfalls unter Druck in unterschiedlichen Formen vorliegen, beispielsweise als Flüssigkeit, Creme oder Gel, oder in beliebigen anderen Formen, die geeignet sind, Keratinfasern zu färben und insbesondere eine Färbung von menschlichem Haar durchzuführen. In diesem Fall das 3-Methyl-4-amino-phenol und gegebenenfalls die zusätzlichen Oxidationsbasen und das oder die Enzyme vom Laccase-Typ in der gleichen gebrauchsfertigen Zusammensetzung vor, die daher keinen gasförmigen Sauerstoff enthalten darf, um eine vorzeitige Oxidation des Oxidationsfarbstoffes oder der Oxidationsfarbstoffe zu unterbinden.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Färben von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem Haar, unter Verwendung der oben definierten gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung.
  • Nach diesem Verfahren wird auf die Fasern mindestens eine oben definierte gebrauchsfertige Farbmittelzusammensetzung aufgetragen und während einer Zeitspanne, die zur Bildung der gewünschten Färbung ausreichend ist, einwirken gelassen, worauf gespült, gegebenenfalls mit Haarwaschmittel gewaschen, von neuem gespült und getrocknet wird.
  • Die Zeitspanne, die zur Bildung der Färbung auf den Keratinfasern erforderlich ist, liegt im Allgemeinen im Bereich von 3 bis 60 min und genauer im Bereich von 5 bis 40 min.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren einen vorbereitenden Schritt, der darin besteht, einerseits eine Zusammensetzung (A), die in einem zum Färben geeigneten Medium das 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder mindestens eines seiner Additionssalze mit einer Säure enthält, und andererseits eine Zusammensetzung (B) getrennt voneinander aufzubewahren, die in einem zum Färben geeigneten Medium mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ enthält, und diese bei der Anwendung zu vermischen, bevor das Gemisch auf die Keratinfasern aufgebracht wird.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung mit mehreren Abteilungen oder "Kit" zum Färben oder beliebige andere Konfektionierungssysteme mit mehreren Abteilungen, wobei eine Abteilung die oben definierte Zusammensetzung (A) und eine zweite Abteilung die oben definierte Zusammensetzung (B) enthält. Die Vorrichtungen können mit einer Einrichtung ausgestattet sein, durch die das gewünschte Gemisch auf das Haar aufgebracht werden kann, wie beispielsweise die Vorrichtungen, die in dem Patent FR-2 586 913 der Anmelderin beschrieben sind.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie in irgendeiner Weise einzuschränken.
  • Färbebeispiel
  • Es wurde die folgende Farbmittelzusammensetzung hergestellt:
    3-Methyl-4-amino-phenol 0,25g
    5-N-(β-Hydroxyethyl)amino-2-methyl-phenol 0,30g
    Laccase aus Rhus vernicifera, 180 U/mg, von ICI im Handel 1,8g
    Alkyl(C1–8)polyglucosid in wässriger Lösung mit 60% Wirkstoff (Ws), 8,0g
    unter der Bezeichnung ORAMIX CG110® von SEPPIC erhältlich Ethanol 20g
    pH-Regulator qs pH 6,5
    entmineralisiertes Wasser ad 100g
  • Die gebrauchsfertige Farbmittelzusammensetzung wird bei einer Temperatur vom 30°C 40 min auf natürliche graue Haare mit 90% weißen Haaren aufgebracht. Die Haarsträhnen werden dann gespült und anschließend getrocknet.
  • Die Haare sind in einer gold-kupferfarbenen Farbnuance gefärbt.
  • In der oben beschriebenen Farbmittelzusammensetzungen kann die Rhus vernicifera Laccase (180 U/mg) von der Firma Sigma durch 1,0 g Pyricularia Orizae Laccase (100 U/mg) von der Firma ICN ersetzt werden.

Claims (21)

  1. Gebrauchsfertige Zusammensetzung zum oxidativen Färben von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem Haar, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem zum Färben geeigneten Medium enthält: – das 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder mindestens ein Additionssalz dieser Verbindung mit einer Säure als Oxidationsbase, und – mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ.
  2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder seine) Additionssalze) mit einer Säure 0,0005 bis 12 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung ausmachen.
  3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder seine) Additionssalze) mit einer Säure 0,005 bis 6 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung ausmachen.
  4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Laccase unter den Laccasen pflanzlicher Herkunft, den Laccasen tierischer Herkunft, den Laccasen, die von Pilzen gebildet werden, den Laccasen bakterieller Herkunft oder den biotechnologisch hergestellten Laccasen ausgewählt ist.
  5. Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Laccase pflanzlicher Herkunft ist und unter den Laccasen ausgewählt ist, die in Extrakten von Anacardiaceae, Podocarpaceae, Rosmarinus off., Solanum tuberosum, Iris sp., Coffea sp., Daucus carrota, Vinca minor, Persea americana, Catharenthus roseus, Musa sp., Malus pumila, Gingko biloba, Monotropa hypopithys (Fichtenspargel), Aesculus sp., Acer pseudoplatanus, Prunus persica und Pistacia palaestina enthalten sind.
  6. Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Laccase mikrobieller Herkunft oder biotechnologisch hergestellt ist.
  7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Laccase unter den Laccasen ausgewählt ist, die von Polyporus versicolor, Rhizoctonia praticola, Rhus vernicifera, Scytalidium, Polyporus pinsitus, Myceliophtora thermophila, Rhizoctonia solani, Pyricularia oryzae, Trametes versicolor, Fomes fomentarius, Chaetomium thermophile, Neurospora crassa, Coriolus versicol, Botrytis cinerea, Rigidoporus lignosus, Phellinus noxius, Pleurotus ostreatus, Aspergillus nidulans, Podospora anserina, Agaricus bisporus, Ganoderma lucidum, Glomerella cingulata, Lactarius piperatus, Russula delica, Heterobasidion annosum, Thelephora terrestris, Cladosporium cladosporioides, Cerrena unicolor, Coriolus hirsutus, Ceriporiopsis subvermispora, Coprinus cinereus, Panaeolus papilionaceus, Panaeolus sphinctrinus, Schizophyllum commune, Dichomitus squalens und deren Varianten stammen.
  8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laccase(n) in einem Mengenan teil im Bereich von 0,5 bis 200 lacu pro 100 g Farbmittelzusammensetzung vorliegen.
  9. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen oder mehrere Kuppler enthält, die unter den m-Phenylendiaminen, m-Aminophenolen, m-Dihydroxybenzolen und heterocyclischen Kupplern ausgewählt sind.
  10. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kuppler unter 2-Methyl-5-amino-phenol, 5-N-(β-Hydroxyethyl)-amino-2-methyl-phenol, 3-Amino-phenol, 1,3-Dihydroxy-benzol, 1,3-Dihydroxy-2-methyl-benzol, 4-Chlor-1,3-dihydroxy-benzol, 2,4-Diamino-1-(β-hydroxyethyloxy)-benzol, 2-Amino-4-N-(β-hydroxyethylamino)-1-methoxy-benzol, 1,3-Diaminobenzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)-propan, Sesamol, α-Naphthol, 6-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindol, 4-Hydroxy-N-methyl-indol, 6-Hydroxyindolin, 2,6-Dihydroxy-4-methyl-pyridin, 1-H-3-Methyl-pyrazol-5-on, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazol-5-on, 2,6-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-1,2,4-triazol, 2,6-Dimethyl-(3,2-c]-1,2,4-triazol, 6-Methyl-pyrazolo-[1,5-a]-benzimidazol und den Additionssalzen dieser Verbindungen mit einer Säure ausgewählt sind.
  11. Zusammensetzung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Kuppler in einer Menge von 0,0001 bis 8 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung enthalten sind.
  12. Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Kuppler in einer Menge von 0,005 bis 5 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung enthalten sind.
  13. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine zusätzliche Oxidationsbase enthält, die unter den p-Phenylendiaminen, Doppelbasen, p-Aminophenolen, o-Aminophenolen und den heterocyclischen Oxidationsbasen ausgewählt ist.
  14. Zusammensetzung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Oxidationsbase(n) in einer Menge von 0,0005 bis 12 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung enthalten sind.
  15. Zusammensetzung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Oxidationsbase(n) in einer Menge von 0,005 bis 6 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung enthalten sind.
  16. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Additionssalze mit einer Säure unter den Hydrochloriden, Hydrobromiden, Sulfaten, Tartraten, Lactaten und Acetaten ausgewählt sind.
  17. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zum Färben geeignete Medium aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser und mindestens einem organischen Lösungsmittel besteht.
  18. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 11 aufweist.
  19. Verfahren zum Färben von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem Haar, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Fasern mindestens eine gebrauchsfertige Farbmittelzusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche während einer Zeitspanne, die zur Entwicklung der gewünschten Färbung ausreichend ist, aufgebracht wird.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass es einen vorbereitenden Schritt umfasst, der darin besteht, einerseits eine Zusammensetzung (A), die in einem zum Färben geeigneten Medium das 3-Methyl-4-amino-phenol und/oder mindestens eines seiner Additionssalze mit einer Säure enthält, und andererseits eine Zusammensetzung (B) getrennt voneinander aufzubewahren, die in einem zum Färben geeigneten Medium mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ enthält, und diese bei der Anwendung zu vermischen, bevor das Gemisch auf die Keratinfasern aufgebracht wird.
  21. Vorrichtung mit mehreren Abteilungen oder "Kit" zum Färben, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine erste Abteilung mit der in Anspruch 20 definierten Zusammensetzung (A) und eine zweite Abteilung mit der in Anspruch 20 definierten Zusammensetzung (B) enthält.
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