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[Gebiet der Erfindung]
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Sonde, welche für
das Detektieren und Identifizieren von Klebsiella pneumoniae geeignet
ist, dem Verursacherbakterium für
Infektionskrankheiten, insbesondere von typischen Bakterien, die
Sepsis sowie Klebsiella pneumonia verursachen.
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[Stand der Technik]
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Eine „Infektion" wird pathologisch als eine Invasion
von pathogenen Mikroorganismen (im Folgenden als „Bakterien" bezeichnet) und
das Sichern von Ausgangspositionen für das Wachstum der pathogenen
Mikroorganismen im Wirtsorganismus definiert. Danach hängt der
Ausbruch der Krankheitszustände,
die durch die Vermehrung der pathogenen Mikroorganismen in vivo
hervorgerufen werden, von dem Verhältnis zwischen der Resistenz
des Wirts und der Toxizität
der Bakterien ab.
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Die durch die Infektion mit pathogenen
Mikroorganismen hervorgerufenen Krankheiten nennt man Infektionskrankheiten.
Im Allgemeinen wird Bakteriämie
in ihren breiten Bedeutungen als solche Fälle definiert, in denen die
phagozytischen Fähigkeiten
der Wirtszellen die proliferativen Fähigkeiten der Bakterien nicht überwinden
können
und die Bakterien sich systemisch über die Blutbahn ausbreiten.
Sepsis nennt man denjenigen Krankheitszustand unter den Bakteriämien, in
dem die Verursacherbakterien ständig
oder mit Unterbrechungen aus einem bestimmten Fokus (Infektionsfokus)
des Wirtskörpers
in die Blutbahn abgegeben werden, wodurch ein neuer Infektionsfokus
in einem anderen Teil des Körpers
entsteht, was zu schweren systemischen Symptomen führt. Insbesondere
wenn die Abwehrmechanismen des Körpers
gegen die Infektion aufgrund der zugrunde liegenden Krankheit und
der therapeutischen Behandlung dieser Krankheit verschlechtert sind,
insbesondere bei dem Krankheitszustand von bösartigen Tumoren, Leukämie, Kollagenkrankheit
oder dergleichen, kann die Infektion oft zur Sepsis führen, dann
sogar zu dem Schockzustand, dann DIC (disseminated intravascular
coagulation; disseminierte intravasale Koagulation), ARDS (adult
respiratory distress syndrome; akute respiratorische Insuffizienz)
und dgl., und endgültig
zum Tod.
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Es besteht somit ein Bedarf für die Verbesserung
des schnellen Diagnoseverfahrens für Infektionskrankheiten, denn
eine genaue Diagnose ist in einem frühen Stadium der Infektion notwendig,
was für
die angemessene therapeutische Behandlung extrem wichtig ist.
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Des Weiteren spielen Phagozyten,
wie etwa Neutrophile, Monozyten und Makrophagen, in den Geweben
in vivo hauptsächlich
bekämpfende
Rollen, während
die vorherrschend vermehrten Bakterien von den phagozytischen Zellen
in die Blutbahn des Wirts ausgestoßen werden, und dann erscheinen
die Bakterien im Blut.
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In herkömmlichen Diagnoseverfahren
ist es unerlässlich,
(1) die klinischen Symptome zu analysieren; (2) Proben für die Vermehrung
der Verursacherbakterien zu kultivieren; (3) die aus der Probe isolierten
Verursacherbakterien zu identifizieren; und (4) den Schockzustand
des Patienten zu überprüfen und
anschließend, nachdem
diese Punkte ausreichend untersucht wurden, die therapeutische Strategie
zu bestimmen. Für
eine bestimmende Diagnose müssen
die Verursacherbakterien aus der Probe, wie etwa Blut, genau nachgewiesen und
identifiziert werden, anschließend
sollte die therapeutische Behandlung durch die Verabreichung eines
geeigneten Antibiotikums und dgl. zum Abtöten der identifizierten Bakterien
durchgeführt
werden. Insbesondere sollte die Möglichkeit des Vorhandenseins
von medikamentresistenten Stämmen
sowie die mögliche
Einführung
von ersetzenden Bakterien in Betracht gezogen werden. Daher ist
es sehr wichtig, ein Pathogen zu isolieren und zu identifizieren
und in einem frühen
Stadium auf der Grundlage des Medikamenten-Sensitivitätstests des Pathogens geeignete
Medikamente auszuwählen.
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Viele der Verursacherbakterien für Sepsis
gehören
zu den gram-negativen Stäbchenbakterien,
und unter allen diesen Bakterien machen aerobe gram-negative Stäbchen, wie
etwa Pseudomonas, Klebsiella und Escherichia coli 60 bis 70% aus.
Insbesondere ist Klebsiella pneumoniae repräsentativ für die Verursacherbakterien
für Sepsis.
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Andererseits ist Klebsiella pneumonia
eine Art von Lungenentzündung,
die durch Klebsiella pneumoniae verursacht wird. Diese Lungenentzündung ist
durch die Herstellung großer
Mengen einer viskosen Kapselsubstanz und das Auftreten von resistenten
Bakterien gegen die Medikamente gekennzeichnet. Somit können Prognosen
unvorteilhaft sein, was mit der Komplikation eines septischen Schocks
oft zum Tod führt.
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Die Bakteriämie, einschließlich der
Sepsis, ist ein Krankheitszustand, in dem die Bakterien in die Blutbahn
gelangen, und es wird eine hohe Dosis an wirksamen Antibiotika für die Verursacherbakterien
bei der therapeutischen Behandlung verabreicht. Da Antibiotika im
Allgemeinen einige Funktionen der Organe, wie etwa der Leber, beeinträchtigen,
sollte die Verabreichung von antibakteriellen Mitteln, die keine
Wirksamkeit aufweisen, an einen Patienten in einem kritischen Zustand
vermieden werden. Daher ist eine schnelle und genaue Methode zum
Identifizieren der Verursacherbakterien im klinischen Bereich erwünscht.
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Wie oben erwähnt, besteht die Grundlage
einer therapeutischen Behandlung der Bakteriämie, einschließlich der
Sepsis, in der Verabreichung von geeigneten Antibiotika zum frühestmöglichen
Zeitpunkt. Um eine solche schnelle Behandlung zu ermöglichen,
müssen
zuerst die Verursacherbakterien untersucht werden. Im Allgemeinen
wird das Identifizieren von Verursacherbakterien durch die Kultivierung
der Blutprobe aus einem Patienten durchgeführt, bei dem der Verdacht einer
Bakteriämie
besteht, wobei die Kultur in einer Flasche mit einer Kulturflaschenmethode
durchgeführt
wird, und anschließend
wird die Probe, die in diesem Verfahren ein positives Signal zeigte,
auf einem Selektionsmedium kultiviert. Gemäß diesem Verfahren sind jedoch
mindestens zwei getrennte Flaschen erforderlich, die das Medium
für aerobe
Bakterien und ein weiteres Medium für anaerobe Bakterien enthalten.
Darüber
hinaus ist eine längere
Kultur notwendig, und auf der Haut vorhandene Bakterien können die
Probe verunreinigen. Zusätzlich
kann das Wachstum und die Vermehrung der Bakterien in Fällen einer
Diagnose von Patienten, die bereits mit einer hohen Dosis an Antibiotika
behandelt wurden, wenn eine mögliche
Bakteriämie
vermutet wurde, verhindert werden, selbst wenn die Bakterien in
der Probe vorhanden sind. Dem gemäß kann die Chance einer erfolgreichen
Kultur von Bakterien auf einer solchen Probe sehr gering sein.
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Des Weiteren können bisher entwickelte alternative
weitere Routineverfahren die folgenden umfassen: ein instrumentelles
Analyseverfahren von Bestandteilen von Bakterien sowie Stoffwechselprodukten
aus Bakterien (siehe Yoshimi Benno, „Quick identification of bacteria
with gas chromatography",
Rinsho Kensa, Vol. 29, No. 12, Seiten 1618–1623, November 1985, Igaku
Shoin.); ein Verfahren, das einen bestimmten Antikörper verwendet
(siehe Japanese Patent Provisional Publication No. 60-224068) und
ein Hybrisisierungsverfahren, das eine DNA-Spezifität verwendet
(Japanese Patent Provisional Publication No. 61-502376). Alle die
genannten erfordern jedoch die Schritte der Trennung der Bakterien
sowie die Schritte des Kultivierens und Vermehrens der Bakterien.
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Auf der anderen Seite wurde eine
etablierte Methode vorgeschlagen, die auf der Funktion des Phagozyten
in den Infektionskrankheiten basiert, wobei ein gefärbter Abstrich
eines Buffy Coat (Leukozytenfilms), in dem Leukozyten in der Blutprobe
konzentriert sind, unter einem optischen Mikroskop untersucht wird.
Im Allgemeinen beträgt
die Detektionsrate von Bakterien in Leukozytenfilm-Proben aus erwachsenen
Bakteriämie-Patienten
höchstens
30%, ähnlich
zu den Blutproben aus Ohrläppchen.
Es wurde jedoch berichtet, dass in Fällen, in denen die Patienten
neugeborene Kinder sind, die Bakterien in 7 Fällen aus 10 (70%) nachgewiesen
werden konnten. Daher können
Informationen über
das Vorhandensein von Bakterien im peripheren Blut, die durch eine
mikroskopische Untersuchung eines Abstrichs erhalten werden, eine
wichtige Richtlinie für
die therapeutische Behandlung bereitstellen.
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Die oben erwähnten herkömmlichen Verfahren machen eine
Vorbehandlung notwendig, welche mindestens 3–4 Tage insgesamt erfordert,
wobei dies 1–2
Tage für
die selektive Isolierung von Bakterien aus einer Probe beinhaltet,
einen Tag für
die vermehrende Kultivierung und einen oder mehrere Tage für die Fixierung, und
die Kultur sollte in der Praxis weitergeführt werden, bis die Bakterien
genug gewachsen sind. Somit kann die Vorbehandlung eine Woche oder
mehrere Tage erfordern. Zusätzlich
können
andere Bakterien als die Verursacherbakterien während der Kultivierungsschritte
in einigen Fällen
kontaminieren, und solche Verunreinigungen können nicht unbedingt von den
Verursacherbakterien unterschieden werden.
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Wie oben erwähnt, kann auch, was noch wichtiger
ist, die Anzahl der Bakterien, die vermehrt werden können, selbst
unter den geeigneten Bedingungen für die Kultur von Verursacherbakterien
klein sein, da viele der Verursacherbakterien in der zu vermehrenden
und nachzuweisenden Probe bereits in Phagozyten eingeführt wurden
und aufgrund der verabreichten Antibiotika bereits tot oder stationär immobilisiert
sind. Dadurch kann die tatsächliche
Nachweisrate von Bakterien sehr gering sein, bis zu 10 %, wenn die
klinische Kulturprobe verwendet wird. Mit anderen Worten heißt das,
dass 90% des untersuchten Blutes aus dem Patienten unter Infektionsverdacht
bis heute nicht für
das Vorhandensein der Bakterien identifiziert werden können, selbst wenn
die Kultur für
einen oder mehrere Tage weitergeführt wird.
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Obwohl im Lichte der derzeitigen
Situation, wie oben beschrieben, die Bestimmung der Verursacherbakterien
und die Auswahl der für
das schnellstmögliche
Abtöten
der Bakterien geeigneten Antibiotika in hohem Maße erwünscht sind, hängt die
bisher angewandte Praxis von einer therapeutischen Behandlung ab,
die dann begonnen wird, wenn ein klinischer Verdacht auf eine Infektion
besteht, ohne die Ergebnisse des Nachweises der Verursacherbakterien
abzuwarten. Das heißt,
es wurde ein „trial-and-error" Verfahren praktiziert, bei
dem zunächst
ein Antibiotikum mit Wirksamkeit gegen das breiteste Spektrum an
Verursacherbakterien verabreicht wird und anschließend, wenn
das Antibiotikum nicht innerhalb von einem oder zwei Tagen anschlägt, ein
weiteres Antibiotikum getestet wird.
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Darüber hinaus sind bei dem Verfahren
zum Nachweis von Bakterien in der Probe durch Färbung fachmännische Erfahrungen notwendig,
um die Bakterien schnell unterscheiden zu können, wenn dies lediglich auf der
Grundlage ihrer unter dem Mikroskop erkennbaren Formen geschieht,
da die Komponenten des Wirtsgewebes auch gefärbt werden können. In
solchen Fällen
kann es schwierig sein, zu einer endgültigen Bestimmung zu kommen.
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Obgleich die Infektionskrankheiten,
die durch Klebsiella pneumoniae hervorgerufen werden, diejenigen
Krankheiten sind, für
die eine schnelle und genaue Diagnose gefordert wurde, konnte, wie
oben erwähnt, das
herkömmliche
Diagnoseverfahren nicht mit solchen Forderungen Schritt halten.
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[Offenbarung der Erfindung]
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Die vorliegende Erfindung wurde im
Hinblick auf die oben beschriebenen Probleme im Stand der Technik
bereitgestellt und betrifft eine Sonde für die Diagnose von Infektionskrankheiten,
welche ein DNA-Fragment umfasst, das erhältlich ist durch Behandeln
von DNA aus dem Verursacherbakterium Klebsiella pneumoniae mit dem
Restriktionsenzym HindIII, wobei die Sonde aus einer Nukleotidsequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den SEQ ID NO: 1, 2, 3, 4 und 5 besteht,
und wobei die Sonde mit der DNA aus Klebsiella pneumoniae spezifisch
hybridisiert.
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Dem gemäß ist die bakterielle DNA immer
noch in den Bakterien vorhanden, aber im Verfahren der Auflösung durch
Aufnahme in Phagozyten kann sie signifikant nachgewiesen werden
auf der Basis ihrer Spezifität
unter Verwendung einer Hybridisierungsmethode. Dadurch kann ein
schneller und genauer Nachweis der Verursacherbakterien von Infektionskrankheiten
erzielt werden, ohne die Bakterien zu kultivieren und zu vermehren.
Darüber
hinaus kann die Identifizierung der Verursacherbakterien durch DNA-Amplifikation
unter Verwendung des PCR-Verfahrens
ohne das Hybridisierungsverfahren erreicht werden, wenn ein Primer
im Hinblick auf die Nukleotidsequenzinformation der Sonden der vorliegenden
Erfindung entworfen wird.
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Zusätzlich kann die für die Hybridisierung
verwendete Sonde mit einem nicht-radioaktiven
Argens markiert werden. Wenn beispielsweise eine biotinylierte Sonde
verwendet wird, kann der Nachweis in einem allgemeinen Untersuchungslabor
durchgeführt
werden, welches keine Facilitäten
für die
Handhabung von Radioisotopen hat. Somit kann die Durchführung des
Nachweises auf eine schnelle und einfache Art und Weise praktiziert
werden.
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[Kurze Beschreibung der
Zeichnungen]
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1(a) ist
eine Zeichnung, welche die Positionen der ursprünglichen bakteriellen Stämme der
DNAs auf jedem der Filter einer Dot-blot-Hybridisierung zeigt. 1(b) zeigt die Ergebnisse,
die nach dem Hybridisierungsverfahren unter Verwendung jeder der
Sonden durch Farbentwicklung erhalten wurden.
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[Bevorzugte Ausführungsform
zur Durchführung
der Erfindung]
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Um die vorliegende Erfindung detaillierter
zu erklären,
werden im Folgenden die nicht-limitierenden Beispiele
im Hinblick auf die aus Klebsiella pneumoniae, dem Verursacherbakterium
für Infektionskrankheiten, erhaltenen
Sonden gezeigt.
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Beispiel 1: Aus Klebsiella
pneumoniae abgeleitete DNA-Sonde
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(1) Herstellung von DNA-Sonden,
die aus dem Bakterium Klebsiella pneumoniae erhalten wurden
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Ein klinisches Isolat von Klebsiella
pneumoniae wurde über
Nacht in BHI- (Brain Heart Infusion; Hirn-Herz-Infusions-) Medium,
kultiviert, anschließend
wurden die kultivierten Zellen geerntet und es wurde gemäß der Saito-Miura-modidizierten
Methode („Preparation
of transforming deoxyribonucleic acid by phenol treatment", Biochem. Biophys.
Acta, Vol. 72, Seiten 619–629
(1963)) genomische DNA daraus extrahiert, indem ein Zell-Lyse-Schritt
durch Hinzufügen
von N-Acetylmuramidase SG zum Lysepuffer durchgeführt wurde.
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Die extrahierte DNA wurde komplett
mit dem Restriktionsenzym HindIII verdaut und anschließend in den
Vektor pGEM-3Z zufallskloniert. Fünf für Klebsiella pneumoniae spezifische
Sonden, d. h. die Sonden, welche DNA-Fragmente umfassen, die spezifische
Reaktivitäten
gegenüber
DNA, die in natürlicher
Klebsiella pneumoniae vorkommt, zeigten, wurden aus den so erhaltenen
ausgewählt.
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Anschließend wurden die ausgewählten Sonden
wie folgt benannt: Sonde KP-77-46, Sonde KP-85-43, Sonde KP-98-22,
Sonde KP-98-33 und Sonde KP-110-32.
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(2) Studien der Speziesspezifität der aus
Klebsiella pneumoniae abgeleiteten DNA-Sonden
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Die Wechselwirkungen zwischen jeder
der Sonden und DNAs aus mehreren Arten von Verursacherbakterienstämmen aus
Infektionen wurden wie folgt untersucht.
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Zunächst wurden klinische Isolate
und hinterlegte Bakterienstämme
hergestellt, wie in Tabelle 1 unten aufgeführt. Um die Quellen der humangenomischen
DNA in Tabelle 1 und einer Kontrollprobe zu erhalten, wurden von
vier gesunden erwachsenen Männern
Leukozyten gesammelt, und Escherichia coli K-12, JM109-Transformante,
die das Plasmid pGEM-3Z enthält,
bereitgestellt.
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[Abkürzung]
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- NYSDH
- New York State Department
of Health (Albany, New York, USA)
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Anschließend wurden die in jedem der
klinischen Isolate enthaltenen DNAs gemaß der in Beispiel 1 (1) beschriebenen
Methode extrahiert, dann wurde das Aliquot der extrahierten DNA
(z. B. 10–100
ng) auf einen Nylonfilter punktweise aufgebracht. Nach Denaturieren
mit Alkali wurde der Filter einer Dot-Blot-Hybridisierung unterzogen.
Die humangenomische DNA-Probe wurde aus den Leukozyten hergestellt,
die nach dem zuvor genannten modifizierten Saito-Miura-Verfahren
(siehe oben) erhalten wurden. Eine Kontrollprobe wurde aus Escherichia
coli K-12, einer JM109-Transformante, die das Plasmid pGEM-3Z enthält, unter
Verwendung des im folgenden Beispiel 2 (1) beschriebenen Verfahrens
zur Herstellung von Plasmid-DNA hergestellt. Anschließend wurde über Nacht
eine Hybridisierung unter Verwendung einer Digoxigenin-11-dUTP-markierten DNA-Sonde,
die aus Klebsiella pneumoniae abgeleitet wurde, unter Hybridisierungsbedingungen
von 45% Formamid, 5 × SSC
bei 42°C
gemäß dem Handbuch
von Maniatis (T. Maniatis et al., „Molecular Cloning: A Laboratory
Manual" Second Edition,
Cold Spring Harbour Laboratory (1989)) durchgeführt.
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Nach dem Abschluss der Übernacht-Hybridisierung
wurden die Proben zwei Mal mit 0,1 × SSC, 0,1% SDS bei 55°C für 20 min
gemäß dem Handbuch
gewaschen, gefolgt von einer Farbentwicklung und Nachweis unter
Verwendung von Anti-Dig-ALP-Konjugaten
(BRL). So wurde die Ergebnisse der Hybridisierung sichtbar gemacht.
Diese Ergebnisse sind in 1 dargestellt,
wobei 1(a) die Positionen
der Ursprungsbakterienstämme
der DNAs auf jedem der Filter der Dot-Blot-Hybridisierung zeigt,
und 1(b) die Ergebnisse
zeigt, die durch die Farbentwicklung nach dem Hybridisierungsverfahren
unter Verwendung jeder der oben erwähnten Sonden KP-77-46, KP-85-43, KP-98-22,
KP-98-33 und KP-110-32 erhalten wurden. Die experimentellen Ergebnisse
im Hinblick auf die Reaktivitäten
zwischen den Sonden und den DNAs aus jedem der klinischen Bakterienstämme sind
in Tabelle 2 unten dargestellt.
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[Bemerkungen]
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- +
- Hybridisierungssignal
nachgewiesen
- –
- Hybridisierungssignal
nicht nachgewiesen
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Wie aus Tabellen 1 und 2 oben ersichtlich
ist, zeigen alle vorliegenden Sonden Reaktivitäten nur bezüglich der DNA, die aus Klebsiella
pneumoniae stammt, während keine
Reaktivität
(z. B. Hybridbildung) gegenüber
DNAs aus allen anderen Bakterienspezies im Genus Klebsiella sowie
den DNAs aus den von dem Genus Klebsiella verschiedenen bakteriellen
Spezies beobachtet wurde. Somit wurde die Spezifität der Sonden
gezeigt.
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Beispiel 2: Analyse der
Basenseguenz
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Jede der Basensequenzen der DNA-Sonden
(5 Sonden insgesamt), für
die in Beispiel 1 oben Speziesspezifität gezeigt wurde, wurde gemäß dem folgenden
Verfahren bestimmt.
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(1) Herstellung von Plasmid-DNA
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Die Escherichia coli K-12, JM109-Transformante,
bei der das (zu sequenzierende) subklonierte Insertionsfragment
in pGEM-3Z (Promega) enthalten ist, wurde in 5 ml Luria-Bactani-Medium
geimpft (bacto-Trypton, 10 g/1 l; bacto-Nefenextrakt, 5 g/1 l; NaCl,
10 g/1 l, pH-Wert auf 7,0 eingestellt mit 5 N NaOH) und über Nacht
kultiviert.
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Das flüssige Kulturgemisch wurde zentrifugiert
(5000 rpm, 5 min) um die Bakterien zu sammeln. 100 μl einer Lösung aus
50 mM Glucose/50 mM Tris-HCl (pH 8,0)/10 mM EDTA enthaltend 2,5
mg/ml Lysozym (Sigma) wurden zu den Präzipitat hinzu gegeben und bei
Raumtemperatur für
5 min stehen gelassen. Zu der Suspension wurden 0,2 M NaOH-Lösung enthaltend
1% Natrium-Dodecyl-Sulfat (Sigma) hinzugefügt und gemischt. 150 μl 5 M wässrige Kaliumacetat-Lösung (pH
4,8) wurde weiterhin hinzugefügt
und gemischt, anschließend
wurde für
15 min auf Eis gekühlt.
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Der bei der Zentrifugierung (15.000
rpm, 15 min) des Gemisches gesammelte Überstand wurde mit Phenol/CHCl3 behandelt und es wurde das zweifache Volumen
Ethanol hinzugefügt.
Anschließend
wurde das Präzipitat
wiederum durch Zentrifugieren erhalten (12.000 rpm, 5 min). Das
Präzipitat
wurde in 100 μl
einer Lösung
aus 10 mM Tris-HCl (pH 7,5)/0,1 mM EDTA gelöst, gefolgt von Hinzufügen von
10 mg/ml RNase-A-Lösung
(Sigma), anschließend
wurde das Gemisch bei Raumtemperatur für 15 min stehen gelassen.
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300 μl 0,1 M wässrige Natriumacetat-Lösung (pH
4,8) wurde zu diesem Gemisch hinzu gegeben und mit Phenol/CHCl3 behandelt. Anschließend wurde daraus durch Hinzufügen von
Ethanol zum Überstand
das Präzipitat
erhalten. Dieses Präzipitat
wurde getrocknet und in 10 μl
destilliertem Wasser gelöst,
um die DNA-Probe zu ergeben.
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(2) Vorbehandlung für das Seguenzieren
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Die Vorbehandlung für das Sequenzieren
wurde mit dem AutoReadTM Sequenzierungskit
(Pharmacia) durchgeführt.
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Die Konzentration der als Templat
zu verwendenden DNA wurde auf 5–10 μg in 32 μl einer Lösung eingestellt.
32 μl der
Templat-DNA-Lösung
wurden in ein Miniröhrchen
(1,5 ml, Eppendorf) gegeben, und es wurden hierzu 8 μl 2 mM wässrige NaOH-Lösung hinzugefügt und anschließend sanft
gemischt. Nach kurzem Zentrifugieren wurde es für 10 min bei Raumtemperatur
stehen gelassen.
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7 μl
3 M Natriumacetat (pH 4,8) und 4 μl
destilliertes Wasser wurden hinzugefügt, gefolgt 120 μl Ethanol.
Nach dem Mischen wurde das Gemisch für 15 min auf Ethanol/Trockeneis
stehen gelassen. Die DNA wurde durch Zentrifugieren für 15 min
präzipitiert
und gesammelt, und der Überstand
wurde vorsichtig entfernt. Das so erhaltene Präzipitat wurde mit 70% Ethanol
gewaschen und für
10 min zentrifugiert. Anschließend
wurde der Überstand
wieder vorsichtig entfernt, und das Präzipitat wurde unter vermindertem
Druck getrocknet.
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Das Präzipitat wurde in 10 μl destilliertem
Wasser gelöst,
anschließend
wurden 2 μl
Fluoreszenz-Primer (0,42 A260 Einheiten/ml,
4–6 pmol
[Fluoreszenz-Primer; Universal Primer: 5'-Fluorescein-d[CGACGTTGTAAAACGACGGCCAGT
(SEQ ID NO: 6)]-3' (1,6
pmol/μl,
0,42 A260 Einheiten/ml); Rückwärts-Primer:
5'-Fluorescein-d[CAGGAAACAGCTATGAC
(SEQ ID NO: 7)]-3' (2,1
pmol/μl,
0,42 A260 Einheiten/ml), sowie 2 μl Annealing-Puffer
hinzugefügt
und sanft gemischt.
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Nach sofortigem Zentrifugieren wurde
das Gemisch wieder auf 65°C
für 5 min
erwärmt
und schnell in eine Umgebung von 37°C überführt und bei dieser Temperatur
für 10
min stehen gelassen. Nach dem Beibehalten der Temperatur wurde es
bei Raumtemperatur für
mehr als 10 min stehen gelassen und sofort zentrifugiert.
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Anschließend wurde die Probe durch
Hinzufügen
von 1 μl
Elongierungspuffer und 3 μl
Dimethylsulfoxid hergestellt.
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Es wurden 4 Miniröhrchen identifiziert mit einer
der Markierungen „A", „C", „G" und „T", und je nach der
jeweiligen Markierung wurden 2,5 μl
A-Mix (gelöstes
ddATP mit dATP, dCTP, c7dGTP und dTTP),
C-Mix (gelöstes
ddCTP mit dATP, dCTP, c7dGTP und dTTP),
G-Mix (gelöstes
ddGTP mit dATP, dCTP, c7dGTP und dTTP) oder
T-Mix (gelöstes
ddTTP mit dATP, dCTP, c7dGTP und dTTP) in
das so identifizierte Röhrchen
hinzugegeben. Jede Lösung
wurde bis zur Verwendung auf Eis gelagert und eine Minute oder mehr
vor der Verwendung bei 37°C
inkubiert.
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2 μl
verdünnte
T7 DNA-Polymerase (Pharmacia; 6–8
Einheiten/2 μl)
wurde zu der DNA-Probe hinzu gegeben und durch Pipettieren oder
sanftes Mischen vollständig
gemischt. Direkt nach dem Abschluss des Mischens wurde die gemischte
Lösung
zu 4,5 μl
auf die 4 Arten der jeweiligen Lösungen,
die bei derselben Temperatur inkubiert worden waren, verteilt. Für jede Verteilung
wurden frische Spitzen verwendet. Die Lösungen wurden für 5 min
bei 37°C
gehalten, anschließend
wurde zu jedem Reaktionsgemisch 5 μl Terminierungslösung hinzu
gegeben. Für
diesen Schritt wurden ebenfalls frische Spitzen verwendet. Sofort
nach dem Inkubieren der Lösung
für 2–3 min bei
90°C wurde
sie auf Eis gekühlt.
4–6 μl der Lösung wurden
für die
Elektrophorese pro Spur verwendet.
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(3) Seguenzieren auf Basensequenzen
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Das Sequenzieren auf die Basensequenzen
der in den Beispielen 1 und 2 offenbarten Sonden mit der Spezifität gegenüber DNA
aus Klebsiella pneumoniae wurde unter Verwendung eines A.L.F.-DNA-Sequenzierersystems
(Pharmacia) unter Bedingungen für
das Elektrophoreseverfahren von 45°C 6 h durchgeführt. Primer
wurden serienmäßig auf
der Basis der Sequenzen, die von jeder der Upstream- und Downstream-Sequenzen
erhalten wurden, entworfen, und die oben beschriebenen Verfahren
wurden wiederholt.
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Somit wurden die gesamten Basensequenzen
der Sonde KP-77-46 (SEQ ID NO: 1), Sonde KP-85-43 (SEQ ID NO: 2),
Sonde KP-98-22 (SEQ ID NO: 3), Sonde KP-98-33 (SEQ ID NO: 4) und
Sonde KP-110-32 (SEQ ID NO: 5) bestimmt.
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[Gewerbliche Anwendbarkeit)
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Unter Verwendung der Sonden gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Verursacherbakterien, die in Phagozyten aufgenommen wurden, schnell
und genau identifiziert werden, und zwar direkt ohne Vermehrung
der Bakterien, beispielsweise durch ein Hybridisierungsverfahren.
Mit anderen Worten erlaubt die Diagnose, bei der die Sonden der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, die Identifizierung von
Verursacherbakterien mit einer einzigen Probe. Des Weiteren kann
die erforderliche Zeit für
die Diagnose auf etwa 1–2 Tage
verringert werden, während
das herkömmliche
Verfahren mit einer niedrigen Nachweisrate 3–4 Tage erfordert, und die
resultierende Nachweisrate ist merklich verbessert. Daher offenbart
die vorliegende Anmeldung Richtlinien für die therapeutische Behandlung
von Infektionskrankheiten, die durch Klebsiella pneumoniae hervorgerufen
werden, und zusätzlich
kann eine wirksame Behandlung zu einem frühen Stadium der Infektion an
den Patienten durchgeführt
werden, was zu einer Reduzierung der Mortalität führen kann.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei der die Basensequenzen der Sonden, die spezifisch mit der DNA
aus Klebsiella pneumoniae unter weiteren mehreren Verursacherbakterien
für Infektionskrankheiten
bestimmt wurden, ist es zusätzlich
möglich
geworden, diese Sonden künstlich
herzustellen.
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Darüber hinaus kann ein Teil der
hierin bereitgestellten Information der Basensequenzen verwendet werden,
um Primer herzustellen, die für
eine schnelle Diagnose durch Amplifikation der DNA von Verursacherbakterien,
die in einer klinischen Probe vorhanden sind, mit Hilfe des PCR-Verfahrens,
geeignet sind.
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Des Weiteren kann die schnelle Identifikation
der Verursacherbakterien durchgeführt werden, indem man die Basensequenzen
der von klinischen Proben erhaltenen genomischen DNA mit den in
der vorliegenden Erfindung bereitgestellten Basensequenzen vergleicht.
Wie oben erwähnt,
stellt die vorliegende Erfindung die gewünschte Sonde für die Diagnose
von Infektionen bereit. Daneben sind hervorragende Anwendungsmöglichkeiten
als Richtlinien für
die Herstellung von Primern für
die PCR, sowie Standardsequenzen, die geeignet sind für den Vergleich
der genomischen DNA, die in klinischen Proben enthalten ist, zu
erwarteen.
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Darüber hinaus kann die vorliegende
Erfindung dadurch vorteilhafte Wirkungen haben, dass sie wertvolle
Hinweise für
die Herstellung und die Entwicklung von neuen Sonden bereitstellt,
welche spezifisch mit der DNA aus Verursacherbakterien von Infektionskrankheiten
reagieren.
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Des Weiteren wurde die in der vorliegenden
Erfindung offenbarten Basensequenz durch Zufallsklonieren der genomischen
DNA, die aus den klinischen Isolaten erhalten wurde, erhalten. Daher
sollten die Anwendungsmöglichkeiten
der Basensequenzen der vorliegenden Erfindung auch den Komplementärstrang
davon umfassen.
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Zusätzlich kann davon ausgegangen
werden, dass die von Wildtypstämmen
erhaltene DNA den mutierten Anteil enthält. Wie jedoch aus der Offenbarung
der obigen Beispiele ersichtlich ist, würde ein solcher mutierten DNA-Teil
die Verwendungsmöglichkeit
nicht beeinträchtigen,
die sich aus der vorliegenden Erfindung ergibt, umfassend die Spezifität der Sonde
der vorliegenden Erfindung in dem Hybridisierungsverfahren für die Diagnose
der Infektionen sowie die Anwendung der Informationen über die
Basensequenzen, die in der vorliegenden Erfindung offenbart sind,
für die
Entwicklung von Primern, die für
PCR-Techniken verwendet werden können,
mit dem Ziel einer schnellen Diagnose der Infektionen.
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