DE19630770C2 - Analyse der Genexpression einzelner Zellen - Google Patents
Analyse der Genexpression einzelner ZellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse der Gen
expression von Zellen in verschiedenen Wachstumsstadien.
Ein derartiges Verfahren ist aus BRADY, G. et al. , "Analysis
of gene expression in a complex differentiation hierarchy by
global amplification of cDNA from single cells", Current Biology
5 Nr. 8 (1995), Seiten 909 bis 922 bekannt.
Ein ähnliches Verfahren ist aus CHENG, T. et al. , "Sequential
Pattern of Regulatory Gene Expression as Single Progenitor Cells
Undergo Specific Differentiation Programs", Blood 86 (1995):
Nr. 10 (Supplement), Seite 1199, bekannt.
Unter dem Begriff "Genexpression" versteht man allgemein
Vorgänge, die in einer Zelle ausgehend von der Nukleotidsequenz
eines Gens bis zum fertigen Genprodukt (Protein) ablaufen. Sie
umfassen die Umschreibung einer DNA-Sequenz in ein primäres
RNA-Molekül (Transkription) sowie die Modifikation eines primären
RNA-Moleküls in eine fertige mRNA (Prozessierung), die Synthese
(Translation) eines Proteins aus der mRNA, sowie alle Modifika
tionen, die am Protein vorgenommen werden.
Mehrere weit verbreitete Methoden zur Analyse der Genexpression
sind aus der Literatur bekannt.
Diese gängigen Methoden zur Analyse der Genexpression umfassen
einerseits die Analyse der fertigen Genprodukte, also der
Proteine. In den meisten Fällen werden jedoch die mit einfacheren
und schnelleren Methoden zu untersuchenden Nukleinsäuren, also
die DNA oder RNA analysiert. Während aus der Sequenz der DNA
einer Zelle nicht geschlossen werden kann, welche Gene zu einem
gegebenen Zeitpunkt tatsächlich angeschaltet, d. h. exprimiert
werden, entspricht die zelluläre RNA den tatsächlich exprimierten
Genen.
Es gibt eine ganze Reihe von Standardmethoden zur Analyse
zellulärer RNA. Die am weitesten verbreiteten sind der sogenannte
"Northern Blot" und der sogenannte "Nuklease-Protection Assay".
Mit diesen Methoden kann untersucht werden, ob Gene, von denen
Teile bereits bekannt sein müssen, in einer bestimmten Zell
population, einem bestimmten Gewebe oder einem spezifischen
Entwicklungsstadium eines Organismus exprimiert werden.
Weitere Standardmethoden zur Analyse der Genexpression enthalten
einen Schritt, in dem die zelluläre RNA in DNA umgeschrieben
wird (Reverse Transkription oder RT). Diese Reaktion wird von
dem aus Retroviren isolierbaren Enzym "RNA-abhängige DNA-Poly
merase", auch "Reverse Transkriptase" genannt, katalysiert.
Die daraus hervorgehende DNA (cDNA oder Copy DNA) ist dann
Standardklonierungsmethoden zugänglich. Meist wird die cDNA
nach der reversen Transkription (RT) durch eine Polymerase
Kettenreaktion, im folgenden PCR, verstärkt (amplifiziert).
Die Kombination beider Verfahren wird meist als RT-PCR bezeich
net.
Bei der PCR werden zwei Oligonukleotid-Primer benutzt, die die
zu amplifizierende DNA-Sequenz flankieren. Mehrere Zyklen von
DNA-Hitzedenaturierung, Annealing (Andocken) der Primer an ihre
komplementäre Sequenz und Verlängerung der Primer durch die
DNA-Polymerase werden hintereinander wiederholt. Die Primer
hybridisieren an entgegengesetzte Stränge der Zielsequenz und
sind so orientiert, daß die DNA-Synthese durch die DNA-Polymerase
über die Region zwischen den Primern voranschreitet, so daß
die Ziel-DNA verdoppelt wird. Da die entstehende, verdoppelte
DNA-Sequenz an ihrem 3'-Ende ebenfalls komplementär zu den
Primern ist, wird in jedem Zyklus die DNA, die im vorher
gehenden Zyklus synthetisiert wurde, verdoppelt. Mit diesem
Verfahren wird also eine spezifische Zielsequenz exponentiell
vermehrt.
Bei allen gängigen Verfahren zur Analyse der Genexpression wird
von großen Zellzahlen ausgegangen. Dies ist ganz besonders bei
der Analyse auf der Protein-Ebene wichtig, da noch keine hoch
sensitiven Methoden zum Nachweis von Proteinen zur Verfügung
stehen.
Zum Nachweis von Nukleinsäuren sind dagegen wesentlich sensi
tivere experimentelle Ansätze einsetzbar. Bei der PCR genügt
bspw. theoretisch ein einziges DNA-Molekül, um daraus eine große
Menge identischer DNA-Moleküle zu amplifizieren. Dies wird in
der Praxis jedoch bei weitem nicht erreicht. Vor allem dann,
wenn mit zellulärem Material gearbeitet wird, ist bei der
Extraktion und Reinigung der zu verstärkenden DNA oder in DNA
umzuschreibenden RNA nämlich mit großen Verlusten zu rechnen.
Werden nun große Zellzahlen benutzt, um die Analyse der Gen
expression von Zellen zu untersuchen, so ist dies nur dann
sinnvoll, wenn die Genexpression von etablierten, immortali
sierten Zellinien untersucht werden soll. Solche sich unendlich
teilenden Zellinien, die für einen unbegrenzten Zeitraum in
Kultur gehalten werden können, liegen in einem undifferenzierten
Stadium vor. Während diese Zellen einen hohen Grad an Homogenität
aufweisen, ist mit einer großen Heterogenität vor allem dann
zu rechnen, wenn Zellen aus einem Organismus isoliert und danach
in der Zellkultur kultiviert werden (sogenannte Primärkulturen).
Primärkulturen werden bspw. angelegt, wenn die Entwicklung und
Differenzierung von Zellen untersucht werden soll, wenn Krank
heiten aus Blut- oder Biopsiematerial diagnostiziert werden
müssen, oder wenn der Einfluß von Arzneimitteln auf Zellen
gemessen werden soll, da Primärkulturen eher der in vivo-
Situation entsprechen als etablierte, immortalisierte Zellinien.
Primärkulturen weisen also einen hohen Grad an Heterogenität
auf. Selbst wenn es gelingt, einzelne Zellen in Kultur zu nehmen,
und diese dort zu kultivieren, bis größere Zellzahlen erreicht
sind, so kann nicht mit einer koordinierten Genexpression dieser
Zellen gerechnet werden. Weder der Zellteilungsrhythmus noch
die Entwicklung und Differenzierung dieser Zellen sind synchroni
siert. Daher sind bei der Analyse der Genexpression solcher
Zellen keine homogenen und reproduzierbaren Ergebnisse zu
erwarten, vor allem dann nicht, wenn hochsensitive molekular
biologische Methoden eingesetzt werden. Da hier die Zellen,
aus denen DNA oder RNA isoliert wird, kein definiertes Wachstums-
oder Differenzierungsstadium aufweisen, ist keine Aussage darüber
möglich, welche Gene zu spezifischen Wachstums- oder Differen
zierungsstadien exprimiert werden.
Es wurden daher Methoden vorgeschlagen, mit denen die Gen
expression in wenigen oder sogar einzelnen Zellen analysiert
werden kann; siehe z. B. Ziegler, B.L., et al., "Single-Cell
cDNA-PCR", Methods in Neurosciences 26 (1995), Seiten 62-74,
beschrieben. Hier wurden die Methoden zur Isolierung der
zellulären RNA sowie der Reversen Transkription und der an
schließenden PCR für geringe Zellzahlen oder sogar einzelne
Zellen adaptiert. Um trotz des geringen Ausgangsmaterials in
der PCR-Reaktion Signale zu erhalten, muß jeder Schritt hoch
effizient, d. h. ohne große Verluste ausgeführt werden. Vor allem
der Schritt der Extraktion der RNA aus der bzw. den Zellen ist
kritisch, da hier das Material für die darauffolgende Reverse
Transkription und PCR-Reaktion bereitgestellt wird.
Bei dem eingangs genannten Dokument von Brady et al. wird ein
Verfahren beschrieben, bei dem mehrere hämetopoetische Vorläufer
zellen in Kultur genommen werden, die vier bis elf Zellen
umfassende sogenannte Startkolonien bilden. Die Zellen der
Startkolonien werden kultiviert, bis sie sich zwei- bis dreimal
geteilt haben. Aus dem entstandenen Zellhaufen wird dann eine
individuelle Zelle entnommen, deren Genexpression durch RT-PCR-
Analyse untersucht wird. Weitere individuelle Zellen werden
aus dem Zellhaufen isoliert und weiter kultiviert, bis sie sich
ausdifferenziert haben. Der Zelltyp, in den sich die Zelle
differenziert hat, wird anhand der Zellmorphologie bestimmt.
Bei diesem Verfahren ist nachteilig, daß sich die Zellen der
Startkolonie bereits hinsichtlich ihres Wachstums- bzw. Differen
zierungsstadiums unterscheiden können, so daß die Kolonie bereits
sehr uneinheitlich sein kann, wenn eine individuelle Zelle zur
Analyse der Genexpression entnommen wird. Daraus folgt, daß
das Wachstumsstadium der analysierten Zelle nicht mit Sicherheit
das Wachstumsstadium der übrigen Zellen repräsentiert. Daß die
Startkolonien häufig uneinheitlich sind, zeigt sich an dem
Befund, daß in rund 20% der Fälle nach Weiterkultivierung
individueller weiterer Zellen unterschiedlich differenzierte
Kolonien entstehen. Daher kann das Genexpressionsmuster der
analysierten Zelle nicht einem bestimmten Differenzierungsstadium
zugeordnet werden.
In dem eingangs erwähnten Dokument von CHENG et. al. wird der
Einsatz der für einzelne Zellen adaptierten Analyseverfahren
zur Analyse der Genexpression von hämatopoetischen Zellen und
deren Differenzierung beschrieben. Hämatopoetische Stamm- bzw.
Vorläuferzellen werden in vitro kultiviert, so daß Kolonien
entstehen. Daraus werden individuelle Zellen isoliert und deren
Genexpression durch die RT-PCR analysiert.
Dabei wird versucht, aus dem Genexpressionsmuster der einzelnen
Zelle auf den Wachstums- und Differenzierungszustand der Kolonie
zu schließen. Dies ist jedoch nicht möglich, da, wie oben schon
erwähnt, Zellen innerhalb einer Kolonie einer Primärkultur
heterogen sind und sich in keiner Weise synchronisiert teilen.
So kann nicht entschieden werden, ob Zellen, die zu verschiedenen
Zeitpunkten aus der Kolonie isoliert werden, sich tatsächlich
bezüglich ihres Wachstumsstadiums unterscheiden, d. h. ob sie
sich tatsächlich unterschiedlich oft geteilt haben. Auch
hinsichtlich ihres Differenzierungsstadiums ist keine Aussage
möglich, da jede Zelle innerhalb der Kolonie ein individuelles
Stadium aufweisen kann.
Zudem ist die Isolierung einzelner Zellen aus einem Zellhaufen
zeit- und arbeitsaufwendig und erfordert diffizile Geräte zur
Mikromanipulation. Die Isolation einzelner Zellen aus einem
Zellhaufen kann nur von gut ausgebildeten, erfahrenen Fachkräften
erfolgreich durchgeführt werden.
Ein weiteres Problem der von Cheng et al. angewandten Methode
liegt darin, daß Zellen im Inneren einer Kolonie mit Nährstoffen
und Wachstumsfaktoren, die in Primärkulturen immer essentiell
für das Überleben der Zellen sind, unterversorgt sein können.
Eine Unterversorgung kann wiederum zu einer veränderten Gen
expression führen. So können die Analyseergebnisse verfälscht
werden, wenn eine Zelle aus dem Inneren einer Kolonie analysiert
wird, denn diese repräsentiert in keiner Weise den Gesamtzustand
der Primärkultur.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren bereitzustellen, mit dessen Hilfe die Genexpression
von Zellen, die in einem definierten Wachstumsstadium vorliegen,
auf einfache und reproduzierbare Weise analysiert werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei dem
eingangs erwähnten Verfahren zur Analyse der Genexpression
einzelner Zellen folgende Schritte vorgesehen sind:
- a) Inkulturnahme einer einzelnen Zelle,
- b) Abwarten, bis die Zelle sich in zwei oder vier Geschwisterzellen geteilt hat,
- c) Entnahme von zumindest einer Geschwisterzelle und Analyse ihrer Genexpression, sowie
- d) Entnahme einer weiteren Geschwisterzelle und Verwendung dieser Zelle gemäß Schritt a).
Bei diesem Verfahren wird von einer einzigen Zelle ausgegangen,
der nur erlaubt wird, durch Zellteilung zwei oder vier Geschwi
sterzellen zu erzeugen, von denen eine oder zwei direkt bezüglich
ihrer Genexpression analysiert werden.
Dies kann durch die Untersuchung der zellulären Proteine
geschehen, bspw. durch eine auf spezifischen Antikörpern
beruhende Immunzytochemie der einzelnen Zellen, oder durch
Analyse der zellulären Nukleinsäuren. Hier ist z. B. die direkte
Analyse der RNA durch Sequenzierung oder deren Amplifikation
über RNA-abhängige RNA-Polymerasen möglich.
Das neue Verfahren hat den erheblichen Vorteil, daß keine Inhomo
genität und kein "Rauschen" des Meßergebnisses auftreten kann,
weil die Genexpression nur einer einzigen Zelle untersucht wird.
Darüber hinaus ist die untersuchte Zelle bezüglich ihres
Wachstumsstadiums definiert, denn die Anzahl der Zellteilungen
ist genau bekannt.
Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied und Vorteil zu den
von BRADY et al. und von CHENG et al. beschriebenen Verfahren.
Die Geschwisterzelle der analysierten Zelle darf sich nämlich
erneut teilen, und eine der daraus hervorgehenden neuen Geschwi
sterzellen wird erneut bezüglich ihrer Genexpression analysiert.
Wird dieses Verfahren mehrfach wiederholt, so ist von jeder
analysierten Zelle bekannt, wie oft sie sich in Kultur bereits
geteilt hat. Damit geht einher, daß sie in einem diskreten
Entwicklungs- bzw. Differenzierungsstadium vorliegt, so daß
nun eine eindeutige Zuordnung zwischen Genexpression und
Wachstums- sowie Differenzierungsstadium möglich ist.
Somit wird die Aufgabe vollkommen gelöst.
In einer Weiterbildung des neuen Verfahrens ist es bevorzugt,
wenn eine dritte Geschwisterzelle entnommen und diese Geschwi
sterzelle für eine morphologische Kontrolle kultiviert wird.
Hierbei ist es von Vorteil, daß dadurch eine morphologische
Kontrolle der Zellen möglich wird.
Bei einer morphologischen Kontrolle wird aufgrund des Aussehens
der Zellen im Mikroskop, also der Zellgestalt, -größe, ihrem
Anheften am Boden der Zellkulturschale oder dem Floaten im
Zellkulturmedium oder dem Nachweis morphologischer Marker, wie
bspw. spezifischer Proteine, kontrolliert, welcher Zelltyp
vorliegt. Dies ist besonders dann wichtig, wenn die in Kultur
genommene Zelle sich zu einem ganz spezifischen Phänotyp
ausdifferenzieren soll.
Außerdem kann hier beobachtet werden, wie oft sich die Zelle
insgesamt teilen kann, d. h. wie viele Zellteilungen sie tat
sächlich in Kultur durchführen kann. Ist die Zelle nur zu einer
begrenzten Anzahl von Zellteilungen befähigt, so ist es sinnvoll,
genau so viele individuelle Analysen der Genexpression bei
einzelnen Geschwisterzellen, im folgenden "Geschwisterzell
analyse", vorzunehmen, wie Zellteilungen möglich sind. Mit jedem
Schritt dieses Verfahrens kann dann ein definierter, diskreter
Schritt des Zellwachstums sowie der Zellentwicklung und-
differenzierung gesondert analysiert werden.
Zur Analyse der Genexpression einer Geschwisterzelle ist es
bevorzugt, wenn die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- 1. Lyse der Geschwisterzelle,
- 2. Isolierung von RNA aus dem Lysat,
- 3. Reverse Transkription der isolierten RNA in DNA,
- 4. Verstärkung der DNA durch eine Polymerase Kettenreaktion und Analyse der Verstärkungsprodukte.
Hier ist es von Vorteil, daß die Analyse der Genexpression auf
der Grundlage der zellulären RNA, die direkt die exprimierten
Gene repräsentiert, beruht. Die RNA kann nämlich mit der
beschriebenen RT-PCR in DNA umgeschrieben und danach amplifiziert
werden, so daß trotz der geringen Ausgangsmenge an RNA ein
starkes und eindeutiges Meßsignal erhalten wird.
Die Isolierung der RNA aus dem Zellysat kann dabei durch einfache
Phenol/Chloroform-Extraktion oder über Dichtegradientenzentri
fugation erfolgen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung erfolgt die Isolation der
RNA jedoch über Dichtegradientenzentrifugation.
Diese Methode hat den Vorteil, daß auch sehr geringe Mengen
an RNA mit großer Reinheit aus einem Zellysat isoliert werden
können.
Es ist außerdem bevorzugt, die RNA von genomischer DNA zu
befreien.
Die Abtrennung auch von Resten der genomischen DNA, die u. U.
mitisoliert wurde, ist von Vorteil, da auch kleine Mengen von
DNA bei der nachfolgenden PCR-Reaktion störend wirken können.
Sind DNA-Sequenzen im Ansatz enthalten, die den in der PCR
eingesetzten Primern komplementär sind, so ist nach erfolgter
PCR-Reaktion nicht mehr zu entscheiden, ob das amplifizierte
Fragment von genomischer DNA oder von zellulärer RNA stammte.
Nur die zelluläre RNA spiegelt das tatsächlich exprimierte Gen
wider.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Entfernung der
genomischen DNA mit Hilfe immobilisierter DNAse durchgeführt
wird.
Die Verwendung von immobilisierter DNAse zur Entfernung genomi
scher DNA erlaubt auf vorteilhafte Weise die Wiedergewinnung
der RNA mit hoher Ausbeute, besonders dann, wenn DNAse-Säulen
verwendet werden. Hier müssen keine freien DNAse-Moleküle aus
dem Ansatz entfernt werden, die Lösung mit der von DNA befreiten
RNA wird vielmehr als Säuleneluat gewonnen und kann dann direkt
weiterverwendet werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die mRNA isoliert.
Dabei ist es vorteilhaft, daß spezifisch die mRNA von den übrigen
zellulären RNAs, der rRNA und der tRNA, abgesondert wird, da
so die Erzeugung von falsch positiven Signalen in der darauf
folgenden PCR-Reaktion minimiert wird. tRNAs und rRNAs enthalten
nämlich häufig repetitive Sequenzen, an die die in der PCR
eingesetzten Primer u. U binden können, was zu falsch positiven
Aussagen führen kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die mRNA mit Hilfe von
immobilisierten Oligonukleotiden isoliert.
Dabei ist es vorteilhaft, als Oligonukleotide OligodT-Sequenzen
einzusetzen, da viele mRNAs an ihrem 3'-Ende mit einem polyA-
Schwanz versehen sind. Es ist außerdem vorteilhaft, die OligodT-
Sequenzen an eine geeignete Matrix zu immobilisieren, um so
festphasengekoppeltes OligodT zu erhalten, an das wiederum die
polyA-Schwänze der mRNAs binden können. Alle übrigen RNAs sowie
alle übrigen Bestandteile des Zellysats verfügen nicht über
polyA-Schwänze, werden nicht an die OligodT-Matrix gebunden
und können deshalb verworfen werden. Die mRNA kann hingegen
bspw. durch verminderte Salzkonzentrationen spezifisch eluiert
werden, so daß im Eluat dann hochreine mRNA enthalten ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die Zellyse,
die Isolierung von RNA aus dem Lysat sowie die Reverse Trans
kription der isolierten RNA in einem einzigen Reaktionsgefäß
durchgeführt.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die durch mehrfaches
Überführen des Reaktionsansatzes in neue Reaktionsgefäße oder
durch Schritte über Säulen auftretenden Verluste hier nicht
vorkommen können, so daß eine größtmögliche Ausbeute gewähr
leistet ist. Eine Entfernung der genomischen DNA kann in diesem
Fall mit freier DNAse durchgeführt werden, wobei die Reaktion
z. B. durch die Zugabe von EDTA abgestoppt werden kann. EDTA
fängt die für die Funktion der DNAse essentiellen Magnesiumionen
ein. Außerdem kann die DNAse durch einen Hitzeschritt inaktiviert
werden. Das Durchführen mehrerer Reaktionsschritte in einem
Gefäß erhöht nicht nur die Ausbeute, sondern spart auch Zeit
und vereinfacht das Verfahren erheblich.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden in der
PCR für bestimmte DNA-Sequenzen spezifische Primer eingesetzt
werden.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß auch bei geringen Ausgangs
mengen an cDNA durch den in der PCR auftretenden Verstärkungs
effekt klare Signale erhalten werden. Außerdem sind die amplifi
zierten Produkte, die auch PCR-Produkte genannt werden, in so
hohen Mengen vorhanden, daß sie direkt in weitere Analysen,
wie bspw. Klonierungsreaktionen, eingesetzt werden können.
Soll die Expression bestimmter, bereits bekannter Gene analysiert
werden, so setzt man in die PCR für diese Gene spezifische Primer
ein. Ergibt die PCR-Reaktion ein amplifiziertes Produkt, so
war das Gen in der analysierten Zelle exprimiert, denn es war
als RNA-Transkript in der Zelle enthalten. Werden nun mit Hilfe
jeweils spezifischer Primer eine ganze Reihe von interessierenden
Genen in aufeinanderfolgenden Zyklen der Geschwisterzellanalyse
analysiert, so ergeben sich für bestimmte Wachstumsstadien spezi
fische Expressionsmuster.
Mit Hilfe des neuen Verfahrens kann damit erstmals ein gegebenes
Expressionsmuster einem diskreten Wachstums- und Differen
zierungsstadium einer definierten Zelle zugeordnet werden.
Zur Untersuchung der Expression noch nicht bekannter Gene ist
es bevorzugt, eine sogenannte "sequenzunabhänge RT-PCR" der
einzelnen Geschwisterzellen durchzuführen.
Als Ausgangsmaterial hierfür kann die isolierte Gesamt-RNA oder
das gesamte Zellysat verwendet werden. Es wird zunächst eine
Reverse Transkription durchgeführt. Die 3'-Enden der cDNA-
Moleküle werden einer sogenannten "Tailing-Reaktion" unter
Verwendung des Enzyms Terminale Transferase modifiziert. In
dieser Reaktion werden an das 3'-Ende Nukleotidsequenzen ange
hängt, die nur ein einziges Nukleotid, bspw. ein Guanosin oder
ein Adenosin, enthalten, und zwar vielfach wiederholt hinter
einander. Die in der nachfolgenden PCR-Reaktion eingesetzten
Primer bestehen dann aus einer Wiederholungseinheit des zu der
in der Tailing-Reaktion angehängten Sequenz komplementären
Nukleotids.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß eine Vielzahl von PCR-
Produkten erhalten werden kann, die durch Klonieren und Sequen
zieren in Standardreaktionen weiter analysierbar sind. Es ist
außerdem vorteilhaft, daß vor der Analyse keine Nukleotid
sequenzen bekannt sein müssen.
In einer alternativen Ausgestaltung ist es bevorzugt, die
sogenannte "Differential Display RT-PCR"-Methode durchzuführen.
Diese Methode dient dazu, exprimierte Gene zu identifizieren,
die in verschiedenen Zellen unterschiedlich (differentiell)
exprimiert werden. Dazu werden zwei Geschwisterzellen aus
verschiedenen Runden der Geschwisterzellanalyse getrennt
voneinander analysiert. Die Zellen werden lysiert, die RNA
isoliert und eine Reverse Transkription durchgeführt, wie es
schon oben beschrieben wurde. Danach wird jeweils eine PCR-
Reaktion durchgeführt, wobei bestimmte, randomisierte (zu
fällige) Primer eingesetzt werden. Dieses Verfahren ist in der
Literatur bereits beschrieben: siehe D. Bauer et. al. "Identi
fication of Differentially Expressed mRNA Species by an Improved
Display Technique (DDRT-PCR)", Nucleic Acids Research, 21 No. 18
(1993), Seiten 4272-4280, und P. Liang et al. "Distribution
and Cloning of Eucaryotic mRNAs by Means of Differential Display:
Refinements and Optimization, Nucleic Acids Research", 21 No.
14, (1993), Seiten 3269-3275. Die in der PCR-Reaktion erhaltenen
PCR-Produkte werden in diesem Verfahren auf Sequenzgele auf
getragen, wodurch eine sehr gute Auftrennung der PCR-Produkte
möglich ist. Das Bandenmuster, das mit der RNA aus verschiedenen
Geschwisterzellen erhalten wurde, wird dann miteinander ver
glichen. Treten unterschiedliche Banden auf, so können diese
Banden aus dem Sequenzgel extrahiert, erneut mittels PCR
amplifiziert und dann mit Hilfe von Standardmethoden kloniert
und identifiziert werden.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß analysiert werden kann,
ob verschiedene, noch nicht bekannte Gene sich in verschiedenen
Wachstums- und Entwicklungsphasen einer Zelle voneinander
unterscheiden. Von besonderem Vorteil ist es, daß hier noch
nicht bekannte Gene gefunden und einer Analyse mit Standard
methoden zugänglich gemacht werden können.
Allgemein ist es bevorzugt, wenn hämatopoetische Stamm- oder
Vorläuferzellen in die Geschwisterzellanalyse eingesetzt werden.
Solche Zellen können aus humanem Gewebe isoliert und nach
Vereinzelung in Kultur genommen werden. Durch das neue Verfahren
ist es nun möglich, zu analysieren, welche bereits bekannten
oder noch zu identifizierenden Gene zu bestimmten, definierten
Wachstums- bzw. Differenzierungsstadien exprimiert werden.
Hier ist von Vorteil, daß definierte Expressionsmuster nun
bestimmten Stadien der Entwicklung hämatopoetischer Zellen bis
hin zur Differenzierung zugeordnet werden können.
Dies kann besonders vorteilhaft in der Diagnose von Blutbildungs
störungen oder Tumoren von Blutzellen, sogenannten Leukämien,
eingesetzt werden. Solche diagnostischen Tests müssen häufig
in großer Zahl in Diagnostiklabors, die sich z. B. in Kranken
häusern befinden, durchgeführt werden.
Durch das neue Verfahren kann die Diagnose schnell und reprodu
zierbar auch in Standardlabors durchgeführt werden. Dabei ist
besonders vorteilhaft, daß in diesem Verfahren nur sehr wenig
Ausgangsmaterial, d. h. nur wenige Zellen, benötigt werden und
dem Patienten daher nur geringe Mengen an Biopsiematerial
entnommen werden müssen.
Mit dem Verfahren der Geschwisterzellanalyse ist es außerdem
möglich, herauszufinden, welcher Zelltyp bei einer bestimmten
Leukämie entartet ist. Der Zelltyp entscheidet über die jeweilige
Therapie und wurde bisher durch eine rein morphologische
Untersuchung des Biopsie- oder Blutmaterials entschieden. Durch
die Analyse des Expressionsmusters einzelner Tumorzellen in
der Geschwisterzellanalyse hat man dagegen einen reproduzierbaren
und verläßlichen Parameter, um sowohl den Zelltyp als auch das
Zellstadium der Tumorzelle zu bestimmen. Dabei ist besonders
vorteilhaft, daß das Expressionsmuster, das mit dem neuen
Verfahren gewonnen wird, ein objektiver Parameter ist, der nicht
wie die morphologische Begutachtung von Zellen von der Erfahrung
eines Arztes abhängig ist.
Auch bei weiteren Tumoren und anderen Krankheiten können mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens Gene identifiziert oder
Expressionsmuster gefunden werden, die typisch für diese
Krankheiten sind. Dabei können Zellen von erkrankten Personen
mit Zellen von gesunden Personen verglichen werden. Wiederum
ist besonders vorteilhaft, daß nur wenig Ausgangsmaterial, also
Blut- oder Biopsiematerial von Erkrankten, eingesetzt werden
muß.
Sind neue Gene erst gefunden, die mit bestimmten Krankheiten
in Verbindung stehen, so können daraus spezifische kommerziell
vermarktbare Sonden hergestellt werden, mit Hilfe derer andere,
wesentlich einfachere Diagnoseverfahren etabliert werden können.
Das Verfahren der Geschwisterzellanalyse kann für spezifische
Zelltypen oder bestimmte Krankheiten standardisiert werden,
so daß diese in Diagnostiklabors eingesetzt werden können.
Da das neue Verfahren sich aus mehreren immer gleich ablaufenden
Schritten zusammensetzt, kann das Verfahren auch in Routinelabors
von angelernten Kräften durchgeführt werden. Aufgrund seiner
breiten Anwendbarkeit z. B. in der Diagnostik verschiedener
Tumoren kam das Verfahren auch von einem Dienstleistungsbetrieb
außerhalb eines Krankenhauses angeboten werden.
Findet man mit Hilfe dieses Verfahrens einzelne Gene, die ganz
spezifisch für bestimmte Krankheiten sind, so lassen sich daraus
darüber hinaus Ansätze für gentherapeutische Verfahren ent
wickeln.
In einer weiteren Ausgestaltung ist es bevorzugt, wenn bei der
Geschwisterzellanalyse von hämatopoetischen Stamm- oder Vor
läuferzellen ein Zellkulturmedium verwendet wird, das Wachstum
und Differenzierung der Zellen beeinflußt.
Der Vorteil eines solchen Zellkulturmediums ist es, die häma
topoetischen Stamm- oder Vorläuferzellen in ganz bestimmte
Zellreihen hineinzudrängen. In vivo differenzieren solche
Zellen in Erythrozyten, Megakaryozyten, Granulozyten, Monozyten
oder dentritische Zellen. Wird ein Zellkulturmedium einge
setzt, mit Hilfe dessen die jeweilige Zellinie ausgewählt werden
kann, so kann die Genexpression nicht nur zu definierten
Wachstumsstadien, sondern auch entlang einer definierten
Differenzierungslinie verfolgt werden.
Die Erfindung betrifft auch einen Kit zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, in dem ein Zellkulturmedium sowie
Reagenzien zur Isolation der zellulären RNA, zur reversen
Transkription der RNA und zur PCR-Reaktion enthalten sind.
Dieser Kit bietet den Vorteil, das erfindungsgemäße Verfahren,
das aus einer Reihe von Reaktionsschritten besteht, wobei eine
Vielzahl verschiedener Reagenzien notwendig sind, einem Diagno
stiklabor zugänglich zu machen. So kann das Verfahren zeitsparend
und ohne hohen Vorbereitungsaufwand durchgeführt werden. Die
Verwendung eines Kits erhöht darüber hinaus die Reproduzier
barkeit des Verfahrens.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt schematisch eine Übersicht über das
Verfahren der Geschwisterzellanalyse.
Eine einzelne Zelle 10 wird in einem Zellkulturmedium 11 in
Kultur genommen. Die Zelle 10 teilt sich zweimal, so daß vier
Geschwisterzellen 12, 13, 14 und 15 entstehen. Die Geschwister
zellen 12 und 14 werden entnommen und einer Analyse 16 der Gen
expression unterworfen.
Die Geschwisterzelle 13 wird entnommen und erneut einzeln so
lange kultiviert, bis sie sich mehrfach geteilt hat. Der daraus
entstehende Zellhaufen 17 dient der morphologischen Kontrolle.
Diese ist vor allem dann notwendig, wenn in dem Verfahren Zellen
untersucht werden, die in Kultur weiterdifferenzieren und nach
mehreren Zellteilungen ein Endstadium erreichen, das mit einem
bestimmten Phänotyp einhergeht.
Die übriggebliebene Zelle 15 wird in einen neuen Zyklus der
soeben beschriebenen Geschwisterzellanalyse eingebracht. Sie
wird einzeln kultiviert, bis sie sich zweimal in die Geschwister
zellen 18, 19, 21 und 22 geteilt hat. Die Zellen 18 und 21 werden
entnommen, um sie einer Analyse 16 der Genexpression zu unter
werfen. Die Geschwisterzelle 19 wird entnommen und so lange
kultiviert, bis sie einen Zellhaufen 17 gebildet hat. Dieser
dient erneut der morphologischen Kontrolle. Die übriggebliebene
Geschwisterzelle 22 wird einem erneuten Zyklus der Geschwister
zellanalyse unterworfen. Sie wird kultiviert, bis sie sich in
die Geschwisterzellen 23, 24, 25 und 26 geteilt hat. Die
Geschwisterzellen 23 und 25 werden entnommen, um eine Analyse
16 ihrer Genexpression durchzuführen. Die Geschwisterzelle 24
wird so lange einzeln kultiviert, bis sie sich mehrfach zu einem
Zellhaufen 17 geteilt hat. Dieser dient der morphologischen
Kontrolle. Die übriggebliebene Zelle 26 wird einem neuen Zyklus
der Geschwisterzellanalyse ausgesetzt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier konkreter Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert.
Hämatopoetische Stamm- oder Vorläuferzellen werden aus humanem
Gewebe, bspw. aus Nabelschnurgewebe, gereinigt (Gabbianelli,
M. et al. "Multi-Level Effects of FLT3 Ligand on Human Hemato
poiesis: Expansion of Putative Stem Cells and Proliferation
of Granulomonocytic Progenitors/Monocytic Precursors". Blood
86 (1995), Seite 1661). Die Zellen werden vereinzelt und jeweils
als einzelne Zelle in Kultur genommen. Durch Auswahl des
Zellkulturmediums kann die Entwicklung der Zelle beeinflußt
werden. Dies wird bspw. durch Zusatz von hämatopoetischen
Wachstumsfaktoren (HGFs) erreicht.
Die einzelne Stamm- bzw. Vorläuferzelle teilt sich zweimal,
bis vier Geschwisterzellen entstanden sind (Zyklus 1 der
Geschwisterzellanalyse). Zwei dieser Zellen werden in die Analyse
der Genexpression (siehe unten) eingesetzt. Eine der übrig
gebliebenen zwei Zellen wird wiederum einzeln in Kultur genommen
und so lange weiterkultiviert, bis sie ein Endstadium (z. B.
Ausdifferenzierung, Einstellung der Zellteilung) erreicht und
einen Zellhaufen gebildet haben. Die Kultivierung dieser Zellen
erfolgt im gleichen ursprünglichen Zellkulturmedium, so daß
sie sich entlang der gewünschten Zellinie differenzieren. Die
morphologische Kontrolle des Zellhaufens erlaubt die Überprüfung,
ob die Differenzierung entlang der gewünschten Zellinie tat
sächlich erfolgt ist.
Die vierte Geschwisterzelle wird in einen neuen Zyklus der
Geschwisterzellanalyse eingespeist (Zyklus 2), wobei sie sich
wiederum zweimal teilen darf. Mit den entstehenden Geschwister
zellen wird wie für den ersten Zyklus beschrieben Verfahren.
Die Analyse der Genexpression umfaßt die folgenden Schritte:
Zunächst werden die Zellen lysiert, um einen Zellextrakt zu
erhalten, in dem die zelluläre RNA enthalten ist. Aus dem
Zellextrakt wird die zelluläre RNA isoliert. Um mögliche Reste
genomischer DNA aus der isolierten RNA zu entfernen, kann in
einem optionalen Schritt die genomische DNA mit Hilfe einer
DNAse entfernt werden. Die zelluläre RNA kann direkt in die
RT-PCR eingesetzt werden, oder es wird spezifisch die mRNA
isoliert. Dazu stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Danach
wird die isolierte mRNA oder zelluläre Gesamt-RNA mit Hilfe
der Reversen Transkriptase in cDNA umgeschrieben (RT). In der
anschließenden PCR-Reaktion kann die Expression bekannter Gene
mit Hilfe von spezifischen Primern analysiert werden. Mit Hilfe
der "sequenzunabhängigen PCR" und der "Differential Display-"
Methode können aber auch noch unbekannte DNA-Sequenzen detektiert
werden. Die in der PCR erhaltenen PCR-Produkte können dann mit
molekularbiologischen Standardmethoden weiter analysiert werden.
Im einzelnen werden die Schritte wie folgt durchgeführt:
- 1. Zellyse:
Die beiden Geschwisterzellen, deren Genexpression untersucht werden soll, werden in ein geeignetes Volumen eines Lysepuffers transferiert. Der Lysepuffer enthält 4 M Guanidinium-Thiocyanat, 25 mM Natriumcitrat, pH 5, 0,5% SDS und 0,1% β-Mercaptoethanol. Dieser Lysepuffer ist geeignet, zelluläre RNAsen zu inhibieren. Je 100 µl Zellysat werden 20 µg einer stabilisierenden RNA, bspw. E. coli rRNA, eingesetzt. - 2. Isolation der zellulären RNA:
Nach kräftigem Mischen des Zellysats wird dieses auf ein Cäsiumchlorid-Kissen (5, 7 M CsC1) in einem Mikroultra zentrifugationsröhrchen aufgebracht. Die Ultrazentrifugation erfolgt für sechs Stunden bei 45.000 upm in einem SW 60- Rotor. Die verwendeten Ultrazentrifugationsröhrchen müssen RNAse-frei sein, es können z. B. 0,3 ml silikonisierte Polyallumer-Röhrchen verwendet werden. Das RNA-Sediment wird in RNAse-freiem Wasser resuspendiert und mit Ethanol und Kaliumacetat gefällt. Nach der Fällung wird die RNA in RNAse-freiem Wasser resuspendiert. - 3. Entfernung genomischer DNA
In der isolierten Gesamt-RNA können Reste genomischer DNA enthalten sein. Diese kann in einem optionalen Schritt entfernt werden. Dazu werden DNAse-Säulen eingesetzt. Solche Säulen sind kommerziell erhältlich, z. B. von der Firma MOBITEC (Göttingen). Diese Säulen bestehen aus einer G3M- Matrix mit konjugierter DNAse I. Die aus einer Zelle isolierte RNA wird in 10 µl Puffer gelöst und auf die Säule aufgebracht. Die Säule wird für fünf Minuten inkubiert und dann durch Zentrifugation (drei Sekunden bei 500 × g) eluiert. Dieser Vorgang wird mehrfach (2 bis 8 mal) wiederholt. Im letzten Eluat befindet sich die nun DNA-freie RNA. Sie wird erneut mit Ethanol und Kaliumacetat präzi pitiert und nach der Fällung in RNAse-freiem Wasser gelöst.
Die DNAse-Behandlung kann auch in Lösung, also ohne Benutzung von DNAse-Säulen, erfolgen. Dazu werden 0,1-1 U DNAse I für 15 Minuten bei Raumtemperatur in einem geeig neten Puffer inkubiert. Nach Verdau der genomischen DNA durch DNAse I wird die DNAse durch eine zehnminütige Inkubation bei 65°C hitzeinaktiviert. - 4. Isolierung der mRNA
Aus der isolierten Gesamt-RNA oder dem Zellysat, die optional durch DNAse-Behandlung von Resten genomischer DNA befreit wurden, kann spezifisch die mRNA isoliert werden. Sonstige zelluläre RNAs, hauptsächlich rRNA und tRNA, werden durch diesen Schritt abgetrennt.
Zur Isolierung der mRNA aus dem Zellysat bzw. der zellulären Gesamt-RNA stehen mehrere Methoden zur Verfügung:- a) Abtrennung der mRNA durch biotinyliertes OligodT und
Streptavidin-konjugierte paramagnetische Partikel
Dieses Verfahren ist als "polyATract 1000 System" von der Firma PROMEGA-SERVA kommerziell erhältlich. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß direkt aus dem Zellysat die mRNA extrahiert werden kann. Dazu wird eine Zelle in 25 µl Guanidinium-Thiocyanat-Lösung (zur Zusammensetzung siehe Lysepuffer unter (1) auf Seite 20) lysiert und sofort gemischt. 50 µl eines auf 70°C erhitzten Verdünnungspuffers, der 5 pM bio tinyliertes OligodT enthält, wird zum Zellysat zugegeben. Nach Mischen wird das Homogenat für fünf Minuten bei 70°C inkubiert und dann bei 12.000 × g für 15 Minuten bei Raumtemperatur zentrifugiert. Der Überstand mit den mRNA-Biotin-Oligonukleotid-Hybriden wird abgenommen und mit 50 µl Streptavidin-konju gierten paramagnetischen Partikeln (SA-PMP) in 0,5 × SSC (75 mM Natriumchlorid, 7,5 mM Natriumcitrat) für fünf Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. In dieser Zeit bindet das Streptavidin an die biotinyl lierten Oligonukleotide, an die aufgrund ihrer Komplementarität zu den polyA-Schwänzen der zellulären mRNAs diese gebunden sind. Zur Isolierung der an die paramagnetischen Partikel gebundenen mRNA wird das Reaktionsgefäß in ein Magnetfeld eingebracht, so daß die paramagnetischen Partikel an der Gefäßwand des Reaktionsgefäßes anhaften. Der Überstand wird abge nommen. Die verbleibenden isolierten SA-PMP-mRNA- Komplexe werden sofort in 100 µl 0,5 × SSC re suspendiert. Aus dem abgenommenen Überstand kann durch erneute Zugabe von 50 µl SA-PMPs eine zweite mRNA- Extraktion durchgeführt werden. Die SA-PMP-mRNA- Komplexe in 0,5 × SSC werden dreimal im magnetischen Feld gewaschen, d. h. Einführung in das Magnetfeld und erneute Zugabe von 0,5 × SSC. Die gewaschenen SA-PMP-mRNA-Komplexe werden in RNAse-freiem Wasser (Gesamtvolumen 100 µl) voneinander dissoziiert. Die mRNA wird von den SA-PMPs dadurch getrennt, daß das Reaktionsgefäß erneut in das Magnetfeld eingeführt wird, und die paramagnetischen Partikel daher an der Gefäßwand anhaften. Der wäßrige Überstand, in dem die mRNA enthalten ist, wird abgenommen und mit Ethanol und Kaliumacetat gefällt. - b) Isolierung durch OligodT-konjugierte paramagnetische Partikel Dieses Verfahren ist als "Dynabeads mRNA Direktkit" von der Firma DYNAL kommerziell erhältlich. Zur Durch führung dieses Verfahrens wird auf das Protokoll der Firma DYNAL verwiesen.
- c) Abtrennung der mRNA durch OligodT-konjugierte Latex
partikel
Dieses Verfahren ist als "Oligotex Direkt-mRNA-Kit"
von der Firma QIAGEN kommerziell erhältlich.
Nach Durchführung eines dieser Verfahren wird die mRNA erhalten, die von übrigen zellulären RNAs befreit wurde.
- a) Abtrennung der mRNA durch biotinyliertes OligodT und
Streptavidin-konjugierte paramagnetische Partikel
- 5. Reverse Transkription der isolierten RNA in cDNA:
Die Umschreibung der RNA in DNA (cDNA) erfolgt mit dem Enzym Reverse Transkriptase. Dieses retrovirale Enzym kann z. B. aus dem Virus Moloney Murine Leukemia Virus (MMLV) gewonnen werden. Kommerziell erhältlich ist bspw. das Enzym rtTh DNA-Polymerase der Firma PERKIN ELMER CETUS. Die Reaktion läuft bei 37-42°C für eine Stunde ab. - 6. Verstärkung der cDNA durch PCR
- a) PCR mit spezifischen Primern
5 µl der in Schritt 5 gewonnenen cDNA werden in 50 µl PCR-Puffer aufgenommen und in Gegenwart von 200 µM von jedem dNTP, 0,5 µM des Upstream und 0,5 µm des Downstream PCR-Primers sowie 1,25 U Taq Polymerase inkubiert.
Die ausgewählten Primer richten sich nach den Genen, deren Expression analysiert werden soll. Bei Verwendung der oben erwähnten rtTh DNA-Polymerase erfolgt die cDNA-Synthese und die PCR-Reaktion in einem Ansatz, da dieses spezielle Enzym eine Doppel funktion aufweist, d. h. sowohl Reverse Transkriptase- als auch DNA-Polymerase-Aktivität aufweist. - b) Sequenzunabhängige PCR
Diese Reaktion wird durchgeführt, wenn die Expression noch nicht bekannter Gene analysiert werden soll, oder wenn exprimierte Gene, die man noch nicht kennt, gefunden werden sollen.
In dieser Reaktion werden die 3'-Enden der in Schritt 5 gewonnenen cDNA modifiziert (sogenannte "Tailing-Reaktion"). Dazu wird das Enzym Terminale Transferase sowie ein einziges Desoxynukleotid, z. B. dATP eingesetzt, so daß alle 3'-Enden viele Kopien eines einzigen Nukleotids (z. B. polyA) enthalten. Die Reaktion erfolgt für 60 Minuten bei 37°C. Sie wird durch eine zehnminütige Inkubation bei 70°C abgebrochen.
Danach wird eine PCR-Reaktion mit oligodT-Primern durchgeführt, wie in Schritt a) beschrieben.
Die Besonderheit der sequenzunabhängigen PCR liegt darin, daß nur ein einziger Primer für die PCR verwendet wird (OligodT-Primer). Nach entsprechender Durchführung der Tailing-Reaktion kann die sequenz unabhängige PCR jedoch auch mit zwei verschiedenen Primern durchgeführt werden, um ein direktionales Klonieren der erzeugten PCR-Produkte zu ermöglichen. Die Amplifikation erfolgt mit Hilfe der TaqPolymerase, wobei die Annealing-Temperatur bei z. B. 45°C liegt. Insgesamt werden 30-90 PCR-Zyklen durchgeführt.
Mit Hilfe dieser sequenzunabhängigen PCR-Reaktion wird eine Vielzahl von PCR-Produkten erhalten, die das Expressionsmuster der beiden Ausgangszellen repräsentieren. - c) Differential Display-Methode
Bei dieser Methode werden die Expressionsmuster von zwei verschiedenen Zellen miteinander verglichen, z. B. von Geschwisterzellen aus dem ersten Zyklus der Geschwisterzellanalyse und von Geschwisterzellen aus dem zweiten Zyklus der Geschwisterzellanalyse. Dabei geht es darum, herauszufinden, welche Gene bei beiden Zellen unterschiedlich (differentiell) exprimiert werden. Diese werden mit Hilfe dieses Verfahrens spezifisch detektiert und molekularbiologischen Analysen zugänglich gemacht.
Voraussetzung zur Durchführung der DDRT-PCR ist zunächst die Erzeugung ausreichender sequenz unabhängiger RT-PCR-Produkte aus einer Zelle. An diesen werden randomisierte Primer (Primer mit zufälliger Sequenz) eingesetzt und die PCR unter spezifischen Bedingungen durchgeführt (beschrieben bei Bauer et al. "Identification of Differentially Expressed mRNA Species by an Improved Display Technique (DDRT-PCR)", Nucleic Acids Research 21 No. 18 (1993), Seiten 4272-4280). Die Produkte der DDRT-PCR werden in einem Sequenzgel aufgetrennt. Die Sequenzgele, die aus der Analyse der beiden verschie denen Zellen erhalten werden, werden miteinander verglichen. Diejenigen Banden, die auf beiden Sequenz gelen verschieden sind, entsprechen einem Genprodukt, das nur in einer spezifischen Zelle, nicht aber in der anderen Zelle, mit der die Zelle verglichen wird, exprimiert wird.
Dieses Verfahren eröffnet die Möglichkeit, heraus zufinden, welche Gene zu bestimmten Wachstums- und Differenzierungsphasen an- oder abgeschaltet sind. Zudem können mit dieser Methode neue, noch nicht bekannte Gene gefunden werden, denn die im Sequenzgel aufgetrennten Produkte der DDRT-PCR können wieder gewonnen werden und durch molekularbiologische Standardmethoden weiter analysiert werden. - d) Quantitative RT-PCR
Dieses Verfahren dient der Quantifizierung einzelner, bekannter mRNA-Transkripte. Dazu werden RNA-Delek tionsmutanten eingesetzt, die sich von der originalen mRNA (Wildtyp-mRNA) unterscheiden.
In diesem Verfahren wird vor Beginn der RT-PCR der zellulären mRNA eine definierte menge einer mRNA- Deletionsmutante zugesetzt, die dann zusammen mit der zellulären RNA in der RT-PCR amplifiziert wird.
Aus dem Vergleich der Bandenintensität oder der radioaktiven Markierung (falls zur RT-PCR radioaktiv markierte Nukleotide eingesetzt werden) der PCR- Produkte, die aus Deletionsmutanten und Wildtyp-RNA hervorgegangen sind, kann auf die Menge an Wildtyp-RNA geschlossen werden, denn die Menge an Deletions mutanten war ja bekannt.
- a) PCR mit spezifischen Primern
- 7. Analyse der in Schritt 6 erhaltenen PCR-Produkte
Die mit den verschiedenen Methoden aus Schritt 6 erhaltenen PCR-Fragmente können mit molekularbiologischen Standard verfahren weiter analysiert werden. Sie werden in Gelen aufgetrennt und können als Banden isoliert werden, oder sie können zur Erhöhung der Menge eines spezifischen PCR- Produkts re-amplifiziert werden. Die isolierten PCR-Produkte können kloniert und sequenziert werden, um herauszufinden, aus welchen Genen sie hervorgegangen sind. Die erhaltenen Sequenzen werden dabei mit den Sequenzen einer Datenbank (z. B. Gen Embl) verglichen. Stellt man fest, daß die ermittelte Sequenz noch nicht bekannt ist, so kann in cDNA- Banken mit Hilfe von Standardmethoden die vollständige Sequenz der cDNA und damit des exprimierten Gens ermittelt werden.
Einzelne hämatopoetische Stamm- bzw. Vorläuferzellen werden
in Kultur genommen und weiterbehandelt, wie in Beispiel 1
beschrieben.
Die Analyse der Genexpression dieser Geschwisterzellen erfolgt
durch die "Whole Cell RT-PCR", d. h., daß die Lyse, die Isolation
der RNA und die Reverse Transkription in einem einzigen Reak
tionsgefäß ablaufen.
Dazu wird die zu analysierende Einzelzelle in Lysepuffer (20 mM
Tris/HCl, pH 8,3, 50 mM Kalimchlorid, 2,5 mM Magnesiumchlorid,
10 mM DTT, 0,5% NP 40) für eine Minute bei 65°C inkubiert
und auf Raumtemperatur abgekühlt. Durch eine Zentrifugation
bei 15.000 × g für wenige Sekunden werden die DNA-haltigen
Zellkerne sedimentiert. Dieser Zentrifugationsschritt ist
fakultativ. Danach wird der Überstand abgenommen. In diesem
Überstand ist die zelluläre RNA enthalten.
Der Überstand kann optional mit DNAse I behandelt werden. In
diesem Schritt können Reste genomischer DNA, die z. B. aus
einzelnen lysierten Zellkernen stammen können, entfernt werden.
In diesem Fall wird die DNAse nicht an ein Säulenmaterial
immobilisiert. Die DNAse I-Behandlung erfolgt bei einer Kon
zentration von 0,5 U/µl RNAse-freier DNAse für 15 Minuten bei
Raumtemperatur. Danach wird die DNAse-Reaktion durch Zugabe
von 2 mM EDTA für 10 Minuten bei 65°C inaktiviert.
Die Reverse Transkription erfolgt im gleichen Reaktionsgefäß
und folgt dem Protokoll, das in Beispiel 1 beschrieben wurde.
Auch die PCR-Reaktionen erfolgen nach einem der in Beispiel 1
beschriebenen vorgestellten Verfahren.
Insgesamt machen diese beiden Beispiele deutlich, wie mit Hilfe
der Geschwisterzellanalyse die Genexpression von Zellen in einem
definierten Wachstums- und Differenzierungsstadium analysiert
werden kann. Diese Methode eröffnet eine Vielzahl von Möglich
keiten, vor allem im diagnostischen Bereich. Da auch neue Gene
identifiziert werden können, können mit dieser Methode auch
gentherapeutische und/oder pharmakologische Ansätze verfolgt
werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Analyse der Genexpression von Zellen in
verschiedenen Wachstumsstadien, mit den Schritten:
- a) Inkulturnahme einer einzelnen Zelle (10);
- b) Abwarten, bis die Zelle (10) sich in zwei oder vier Geschwisterzellen (14, 15) geteilt hat;
- c) Entnahme von zumindest einer Geschwisterzelle (14) und Analyse (16) ihrer Genexpression; und
- d) Entnahme einer weiteren Geschwisterzelle (15) und Verwendung dieser Zelle gemäß Schritt a).
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den weiteren
Schritt
- a) Entnahme einer dritten Geschwisterzelle (13) und Kultivierung dieser Geschwisterzelle (13) für eine morphologische Kontrolle.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Schritt c) die Unterschritte umfaßt:
- 1. Lyse der Geschwisterzelle (14),
- 2. Isolierung von RNA aus dem Lysat,
- 3. reverse Transkription der isolierten RNA in DNA,
- 4. Verstärkung der DNA durch eine Polymerase Ketten reaktion (PCR) und Analyse der Verstärkungsprodukte.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in Schritt c2) die Isolation der RNA über Dichtegradienten
zentrifugation erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in Schritt c2) die RNA von genomischer DNA befreit
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entfernung der genomischen DNA mit Hilfe immobilisierter
DNAse erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in Schritt c2) die mRNA isoliert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die mRNA mit Hilfe immobilisierter Oligonukleotide isoliert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schritte c1), c2) und c3) in einem Reaktionsgefäß
durchgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in der PCR-Reaktion aus Schritt c4)
für bestimmte DNA-Sequenzen spezifische Primer eingesetzt
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in Schritt c4) eine "sequenzunabhängige
RT-PCR" durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in Schritt c3) eine "Differential
Display RT-PCR11 durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die eingesetzten Zellen hämatopoetische
Stamm- oder Vorläuferzellen sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Schritten a) und b) ein Zellkulturmedium verwendet
wird, das Wachstum und Differenzierung der Zellen beein
flußt.
15. Kit zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 14, enthaltend ein Zellkulturmedium sowie Reagenzien
zur Isolation der zellulären RNA, zur reversen Transkription
der RNA und zur PCR-Reaktion.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19630770A DE19630770C2 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Analyse der Genexpression einzelner Zellen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19630770A DE19630770C2 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Analyse der Genexpression einzelner Zellen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19630770A1 DE19630770A1 (de) | 1998-02-05 |
DE19630770C2 true DE19630770C2 (de) | 1998-07-30 |
Family
ID=7801291
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19630770A Expired - Fee Related DE19630770C2 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Analyse der Genexpression einzelner Zellen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19630770C2 (de) |
-
1996
- 1996-07-31 DE DE19630770A patent/DE19630770C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Chemical Abstracts 123(1995) 162658f, Brady, G. et.al., Curr. Biol. 5(1995)909-922 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19630770A1 (de) | 1998-02-05 |
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