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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Technikbereiche der Biotechnologie,
der Medizin, der Biologie und der Biochemie. Ihre Anwendungen betreffen
die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Ganz besonders
beschreibt die Erfindung neuartige Verfahren, die die Bestimmung
des toxischen Potenzials von Testverbindungen oder die Vorhersage
der Sensibilität
oder der Reaktion von Patienten auf diese Verbindungen erlauben,
sowie auch Werkzeuge und Kits zur Anwendung dieser Verfahren. Die
Erfindung beschreibt ebenfalls Verfahren zur Gewinnung von Nucleinsäure-Sequenzen,
die als genetische Marker der Toxizität verwendbar sind. Die Erfindung
ist besonders in der pharmazeutischen Industrie zur Analyse des
toxischen Profils von Molekülen
von Nutzen, die in der pharmazeutischen Entwicklung und/oder in
pharmazeutischen Zusammensetzungen Verwendung finden werden können.
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Toxische
Probleme bilden den wesentlichen Grund für den Verzicht auf Moleküle für therapeutische Zwecke
im Verlauf der präklinischen
und klinischen Entwicklung. Bekanntlich gibt es bis zum heutigen
Tag keinen Test, der die schnelle Diagnose der Toxizität von Molekülen beim
Menschen erlaubt. Die Genehmigungsbehörden fordern jedoch, dass ein
neues Kandidaten-Molekül
einer Reihe an Tests auf Toxizität,
Mutagenität, Carcinogenität und Teratogenität bei Tieren
und vor klinischen Versuchen beim Menschen unterzogen wird. Diese
Tests sind lang, teuer und nur teilweise befriedigend. Auch die
Toxizität
beim Tier ist weit davon entfernt, die Toxizität beim Menschen widerzuspiegeln.
Andererseits erlaubt die beschränkte
Anzahl an Patienten, die an den klinischen Untersuchungen beteiligt
sind, keine systematische Identifizierung der toxischen Probleme, die
mit einer kleinen und spezifischen Population verbunden sind. Die
Einrichtung, Entwicklung und Anwendung derartiger Test würde die
Identifizierung und Eliminierung möglichst der meisten toxischen
Moleküle
erlauben. Neue Behandlungen könnten
viel früher
und mit geringeren Kosten für
die pharmazeutische Industrie und auch für die Gesundheitsinstitutionen
und die Verbraucher in den Handel gebracht werden. Zudem könnten derartige
Tests ebenfalls die Detektion bestimmter Toxizitäten erlauben, die gegenwärtig nur
gemacht werden, nachdem die Verbindungen im Handel sind.
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Die
gegenwärtig
verfügbaren
Test erlauben nicht die hinreichende Charakterisierung , der Toxizitätsmarker
und des toxischen Potenzials der Moleküle. Bestimmte Tests, die bei
Bakterien (Ames-Test) oder bei Hefe (wie beispielsweise in der US
Patentanmeldung
4.997.757 beschrieben) entwickelt
worden sind, bestimmen das mutagene Potenzial der Verbindungen.
Diese Tests können
nur erfolgte Beeinträchtigungen
auf DNA-Ebene nachweisen. Aber zahlreiche Moleküle üben toxischen Effekte aus,
ohne deswegen mutagen zu sein und können folglich nicht von derartigen
Mitteln detektiert werden. Andere Tests wie beispielweise der in der
Anmeldung
WO 94/17208 beschriebene Test verwenden
eine bestimmte Anzahl an Promotoren von bekannten eukaryotischen
Genen oder von diesen Promotoren entnommene Reaktionselemente, die
in verschiedenen Stresssituationen induziert sind, um den toxischen
Effekt der Moleküle
zu charakterisieren. Jedoch erlauben die beschränkte Anzahl dieser genetischen
Marker und der gemessene Prozess (Aktivität eines Promotors) nicht die
Vorhersage des toxischen Potenzials der Verbindungen. Außerdem sind
diese Tests schwierig durchzuführen,
da sie die Kultivierung transformierter Zelllinien beinhalten, die
ein oder mehrere genetische Konstrukte umfassen.
WO 99/42606 betrifft
den Einsatz bestimmter Fische (Teleostei und Teleostomi) zur Bewertung
der Toxizität
von Verbindungen.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt nun effiziente und schnelle Verfahren
zur Bestimmung des toxischen Potenzials von Testverbindungen, sowie
auch Mittel und Kits zur Durchführung
derartiger Verfahren. Der Ausdruck «Toxizität» bezeichnet im Sinne der Erfindung
jeglichen unerwünschten
und/oder sekundären
Effekt einer Verbindung auf den Stoffwechsel einer Zelle oder eines
Gewebes, wie besonders ihr mutagenes, carcinogenes, teratogenes
etc. Potenzial, und allgemeiner jegliche Störung des Stoffwechsels, die
zu einem negativen Effekt der Verbindung auf die Zelle oder das
Gewebe führen
kann. Die vorliegende Erfindung beruht ganz besonders auf dem Genom
und der Entwicklung genetischer Marker der Toxizität, die für eine Vorhersage
des toxischen Charakters eines jeden Verbindungstyps auf jeden Zelltyp
zweckdienlich sind. Die vorliegende Erfindung beschreibt ebenfalls
neue Verfahren zur Gewinnung von Nucleinsäure-Sequenzen, die die Bestimmung
der Toxizität
von Molekülen
(z. B. genetische Marker der Toxizität) erlauben, insbesondere von
Molekülen,
die in der pharmazeutischen Entwicklung und/oder in pharmazeutischen
Zusammensetzungen Verwendung finden.
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Die
vorliegende Erfindung beruht zum Teil auf dem Nachweis, dass genetische
Marker zur Bewertung des toxischen Charakters von Testverbindungen
gebildet und verwendet sein können.
Insbesondere und vorteilhafterweise sind diese Marker verwendbar,
unabhängig
davon, welche toxische Verbindung getestet werden soll und mit welchem
Zelltyp diese Testverbindung verwendet ist. Derartige Marker, wie
auch die Träger, Kits
und Verfahren der Erfindung erlauben vorteilhafterweise auf eine
schnelle Art und Weise die Generierung von besonders entwickelten
und zuverlässigen
Toxizitätsprofilen.
Außerdem
erlauben diese Marker, Träger, Kits
und Verfahren der Erfindung auch die Bestimmung und Zuweisung von
Toxizitätsindices
den Testverbindungen.
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Insbesondere
zeigt die vorliegende Erfindung, dass es genetische Ereignisse gibt,
die sowohl toxischen Zuständen
als auch zellulären
Stoffwechselwegen, die in Abwesenheit toxischer Verbindungen induziert sind,
gemeinsam sind. Derartige genetische Ereignisse können folglich
induziert werden und dann als genetischer Marker der Toxizität verwendet
sein. Wie es noch detailliert in der vorliegenden Beschreibung beschrieben
wird, können
derartige Marker außerdem
selektioniert und modifiziert werden, um verbesserte Banken zu bilden,
was eine prädiktivere
Diagnose der Toxizität
einer Verbindung erlaubt. Spezifischer zeigt die vorliegende Erfindung
nun, dass genetische Marker, die in einer Zelle in einem deregulierten
Zustand von zellulären
Signalwegen induziert sind, insbesondere eine Zelle, wo die Lebensfähigkeit
und/oder die Proliferation der Zelle dereguliert sind (zum Beispiel
bei der Apoptose), in effektiver Weise zur Charakterisierung des
toxischen Profils von Testverbindungen verwendet werden können. Vorteilhafterweise
zeigt die Erfindung ebenfalls, dass diese Marker in Toxizitätstests
unabhängig
vom verwendeten Verbindungstyp und Zelltyp verwendet sein können. Die
Erfindung beschreibt ebenfalls die Bildung differenzieller Nucleinsäure-Banken,
die für
die Deregulation zellulärer
Signalwege charakteristisch sind, besonders Situationen, in denen
die Lebensfähigkeit
und/oder Proliferation der Zelle dereguliert sind, und weist nach,
dass diese Banken zur Bewertung des toxischen Profils von Verbindungen
mit einer beträchtlichen
Zuverlässigkeit
und Empfindlichkeit verwendet sein können.
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Die
Erfindung erlaubt ebenfalls die Identifizierung und/oder Charakterisierung
von Mutationen und Polymorphismen (insbesondere SNPs «Single
Nucleotide Polymorphisms»),
die für
Profile von Probanden, besonders für das Antwortprofil auf eine
Verbindung oder Behandlung, für
das Empfindlichkeitsprofil auf einen toxischen Effekt, etc. charakteristisch
sind. Wie auch die gebildete Banken einen Auszug von Sequenzen repräsentieren,
die im Verlauf der zellulären
Signalderegulationen mobilisiert sind, besonders bei Stress, der
zur Apoptose führen
kann. Die Erfindung zeigt, dass die Expression dieser Sequenzen
auf spezifische Weise als Antwort auf bestimmte Verbindungen modifiziert
ist. Mutationen oder Polymorphismen, auch als SNPs (single nucleotid
polymorphisms) bezeichnet, können
die Gene beeinflussen, die von diesen Sequenzen stammen. Individuen,
die derartige Polymorphismen zeigen, sind folglich für gestörte Antworten
auf Verbindungen empfindlich, die die Expression dieser Gene mobilisieren.
Ein Aspekt der Erfindung ist folglich ebenfalls, eine geeignete
Auswahl von Genen zu erlauben, die an den toxischen Phänomen beteiligt
sind. Genauer, die Erfindung erlaubt im Rahmen dieser Auswahl eine
ergänzende
Auswahl von Genen durchzuführen,
die bei der Antwort auf eine bestimmte Verbindung beteiligt sind.
Die Erfindung stellt eine Grundlage für die Suche nach Polymorphismen
in einer beschränkten
Anzahl (10 bis 50) an Genen bereit, deren Expressionsmodifikationen
mit der toxischen Wirkung auf eine bestimmte Verbindung verbunden
ist, wobei diese zu jeder pharmakologischen Klasse und zu jeder
chemischen Familie gehören
kann.
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Ein
Gegenstand der Erfindung besteht folglich ganz besonders in der
Verwendung von genetischen Markern, die für (einen) deregulierte(n) Zustand/Zustände von
Signalwegen der Zelle («deregulierte(n)
Zustand/Zustände») charakteristisch
sind, zur Charakterisierung des toxischen Profils von Testverbindungen.
Ein Gegenstand der Erfindung ist bevorzugter die Verwendung von
genetischen Markern, die in einem deregulierten Zustand induziert
sind, zur Charakterisierung des toxischen Profils von Testverbindungen.
Bevorzugter betrifft die Erfindung die Verwendung von Nucleinsäure-Klonen,
die genetischen Ereignissen (zum Beispiel transkriptionellen Ereignissen
und/oder Spleißereignissen)
entsprechen, die für
(einen) deregulierte(n) Zustand/Zuständen als genetische Marker
der Toxizität
charakteristisch sind.
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Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung sind Verfahren zur Analyse des toxischen
Potenzials einer Testverbindung, umfassend wenigstens einen Hybridisierungsschritt
von a) einer Probe an Nucleinsäuren
von Zellen, die mit dieser Verbindung behandelt sind, und b) einem
Präparat
(zum Beispiel einer Bank) an Nucleinsäuren, die genetischen Ereignissen
entsprechen, die für
deregulierte Zustände
charakteristisch sind, wobei das Hybridisierungsmuster das toxische
Potenzial der Testverbindung anzeigt.
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Die
Erfindung besteht noch aus Kits zur Durchführung dieser Verfahren, sowie
auch aus Zusammensetzungen oder Banken von Nucleinsäuren, die
genetische Marker von Deregulation(en) der zellulären Signalwege
umfassen oder ebenfalls aus Verfahren, die die Generierung derartiger
Marker erlauben.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung der beschriebenen Klone
oder Nucleinsäuren
zur Identifizierung von Mutationen oder Polymorphismen, besonders
SNPs, die mit der Antwort von Probanden auf pharmazeutische Verbindungen
korreliert sind. Die Erfindung erlaubt nämlich die Identifizierung einer
Reihe an Genen, deren Expressionen als Antwort auf eine bestimmte
Verbindung modifiziert sind. Diese Gene können innerhalb von Humanpopulationen
Mutationen oder Polymorphismen (deren SNPs, single nucleotide polymorphisms)
zeigen. Die Erfindung erlaubt die Selektion der Gene und ihre Polymorphismen
zu untersuchen, für eine
Segregation von Patienten in Abhängigkeit
ihres Genotyps nach ihrer Fähigkeit,
auf mehr oder weniger optimale Weise auf eine Verbindung zu antworten
und ganz besonders die Toxizitätsrisiken
zu minimieren.
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In
dieser Hinsicht betrifft die Erfindung allgemeiner die Verwendung
von Nucleinsäuren,
die für
einen bestimmten physiopathologischen Zustand charakteristische
Spleißereignisse
repräsentativ
sind, zur Identifizierung oder Charakterisierung von SNPs, die mit
besagtem Zustand korreliert sind.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Identifizierung von
SNPs oder anderen Mutationen oder Polymorphismen, die die Bewertung
der Antwort eines Probanden auf eine bestimmte Verbindung erlauben,
umfassend (i) die in vitro Identifizierung von Nucleinsäuren, die
für in
einer mit besagter Verbindung behandelten Zelle induzierte Spleißereignisse
charakteristisch sind, und (ii) die Identifizierung von SNPs oder
anderen Mutationen oder Polymorphismen in dem oder den Genen, die
in (i) identifizierten Nucleinsäuren
entsprechen. Die Erfindung stellt auch Verfahren und Mittel zur
Selektion von Genen bereit, bei denen Polymorphismen mit einer Toxizität für eine bestimmte
Verbindung verbunden sind.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Population an Nucleinsäuren, die
für so
identifizierte Polymorphismen oder SNPs charakteristisch sind, besonders
Nucleotid-Primer
zur selektiven Amplifikation der Polymorphismen oder Sonden zur
selektiven Hybridisierung mit den in Betracht kommenden Polymorphismen.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zur Analyse (zum Beispiel
Vorhersage, Bewertung oder Bestimmung) der Antwort eines Probanden
auf eine Testverbindung, umfassend die Untersuchung von Polymorphismen,
besonders die Analyse von zuvor definierten SNPs.
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Die
vorliegende Erfindung basiert folglich besonders auf der Definition
und der Entwicklung genetischer Marker der Toxizität, die in
Verfahren zur Vorhersage des toxischen Charakters einer Testverbindung, oder
als Ziel zur Untersuchung der Mechanismen des Zelltods und bei der
Suche oder der Entwicklung von therapeutischen Produkten zweckdienlich
sind.
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1. Definition
und Entwicklung genetischer Marker der Toxizität
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Die
Lebensfähigkeit
und Differenzierung von Zellen sind durch die Balance zwischen den
Phänomenen
Mitose und Apoptose reguliert. Im Organismus ist die Homöostase des
Gewebes ebenfalls von dieser Balance zwischen Zellproliferation
und Zelltod bestimmt. Die Störungen
dieses Gleichgewichts bilden die Basis von Krankheiten, die mit
einer übermäßigen (neorodegenerative
Krankheiten) oder einer mangelnden Apoptose (rheumatoide Polyarthritis,
Krebserkrankungen) verbunden sind. Die vorliegende Erfindung beruht
besonders auf der Hypothese, dass Störungen dieses Gleichgewichts
ebenfalls an diesen toxischen Phänomenen beteiligt
sein können
und dass genetische Marker, die für diese Deregulationsereignisse
der zellulären
Signalwege (besonders der Lebensfähigkeit und/oder Zellproliferation)
charakteristisch sind, wirksame Marker der Toxizität bilden
könnten.
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Die
vorliegende Erfindung zeigt nun, dass es genetische Ereignisse gibt,
die sowohl diesen deregulierten Zuständen der zellulären Signalwege
als auch toxischen Zuständen,
die von Verbindungen induziert sind, gemeinsam sind. Die vorliegende
Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Identifizierung, Charakterisierung,
Selektion und Isolierung von Nucleinsäure-Klonen bereit, die diesen
genetischen Ereignissen entsprechen, und zeigt, dass sie als genetische
Marker der Toxizität
effektiv verwendet sein können.
Die Erfindung beschreibt ebenfalls die Bildung von Banken derartiger
Klone, besonders auf festen Trägern,
und ihre Verwendung bei Verfahren zur Diagnose der Toxizität von Testverbindungen.
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2. Definitionen
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Ausdruck deregulierter
Zustand oder «Deregulation» jeden
deregulierten Zustand oder Störung
eines oder mehrerer zellulärer
Signalwege und insbesondere jeden deregulierten Zustand des Zellwachstums
und/oder der Zelllebensfähigkeit.
Es handelt sich folglich um jede Zelle, in der ein oder mehrere
zelluläre
Signalwege gestört
(nämlich
insbesondere induziert oder reprimiert) worden sind, zum Beispiel
ein Apoptosezustand, wie es noch detaillierter nachfolgend beschrieben
wird.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Ausdruck „für einen
deregulierten Zustand charakteristisches genetisches Ereignis" ganz besonders jede
Modifikation der genetischen Aktivität, besonders der Expression
von Genen (Steigerung oder Repression, Suppression oder Induktion,
etc.), der posttranskriptionellen Regulation (besonders Spleißung), der
Replikation, das Auftreten von Deletionen, etc., die für eine Deregulation
charakteristisch ist, die nämlich
in einer Zelle in dereguliertem Zustand induziert ist. Es ist zu
verstehen, dass nicht jedes einzelne genetische Ereignis, das für eine Deregulation
charakteristisch ist, für
diesen Zustand notwendigerweise spezifisch ist, gerade wo bestimmte
zelluläre
Signalwege an mehreren zellulären Prozessen
beteiligt sind. Daher fassen die Nucleinsäure-Banken der Erfindung unterschiedliche
Klone zusammen und repräsentieren
folglich tatsächlich
genetische Signaturen, die für
derartige Zustände
charakteristisch sind.
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Die
Klone der Erfindung entsprechen bevorzugter transkriptionellen genetischen
Ereignissen und/oder Spleißereignissen,
die für
Deregulation(en) charakteristisch sind. Im Kontext der Erfindung
umfasst der Ausdruck „transkriptionelle
Ereignisse" ganz
besonders jede Expressionsaktivität von Genen, nämlich die
Produktion von primären
Transkripten, Prämessengern
oder Messengern von den codierenden Regionen. Der Ausdruck "Spleißereignisse" bezeichnet ganz
besonders jedes Spleißereignis,
das mit einem deregulierten Zustand verbunden ist, nämlich das
Auftreten von besonderen Spleißfuormen,
das Verschwinden besonderer Spleißformen oder eventuell die
quantitative Änderung
von Spleißformen
etc.
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Die
Erfindung beschreibt folglich die Herstellung von Nucleinsäure-Klonen,
die derartigen genetischen Ereignissen entsprechen, die für Zustände charakteristisch
sind, wo ein oder mehrere zelluläre
Signalwege gestört
sind, und ihre Verwendung als genetische Marker der Toxizität. Ein Nucleinsäure-Klon,
der einem derartigen genetischen Ereignis entspricht, ist im Sinne
der Erfindung jede Nucleinsäure
oder jedes Nucleinsäure-Fragment,
umfassend wenigstens eine Region, deren Sequenz für dieses
Ereignis spezifisch ist. Daher kann es sich um jede Nucleinsäure handeln,
die eine Sequenz umfasst, die für
einen deregulierten Zustand charakteristische Spleißform oder
Deletion oder noch für
ein Gen spezifisch ist, das in dereguliertem Zustand spezifisch
exprimiert oder reguliert ist. Derartige Klone sind folglich in
der Lage, in einer Nucleinsäure-Testprobe
mit den Spleißformen,
die für
den deregulierten Zustand charakteristisch sind, oder mit den Genen,
die während
des deregulierten Zustands bevorzugt oder spezifisch exprimiert
sind, zu hybridisieren. Diese Klone erlauben daher mittels Hybridisierung
die Anwesenheit genetischer Ereignisse zu zeigen, die in einer Testpopulation
an Nucleinsäuren
vorliegen.
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3. Präparation
der genetischen Marker der Toxizität
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Wie
bereits oben angegeben, zeigt die vorliegende Erfindung, dass für deregulierte
Zustände
charakteristische genetische Marker als Marker der Toxizität verwendet
sein können,
und beschreibt in dieser Hinsicht die Entwicklung von Techniken,
die die Generierung und Isolierung derartiger Marker erlauben.
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Ein
Gegenstand der Erfindung besteht folglich in Verfahren, die die
Generierung genetischer Marker der Toxizität erlauben. Die Verfahren der
Erfindung umfassen ganz besonders die Bildung von Klonen und Nucleinsäure-Banken,
die für
Deregulation(en) des/der zellulären
Signalweges) charakteristisch sind. Diese Klone und Banken können auf
verschiedene Arten generiert sein, wie es detailliert nachfolgend
beschrieben wird. Zudem können
die Banken der Erfindung variable Mengen an Nucleinsäure-Klonen
enthalten. Außerdem
sind diese Banken vorteilhafterweise auf Trägern angebracht, was den Hybridisierungsschritt
und die Analyse des Hybridisierungsmusters erleichtert.
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Das
zur Herstellung der Klone und Banken verwendete Ausgangsmaterial
umfasst hauptsächlich
Nucleinsäure-Populationen,
die von Zellen im deregulierten Zustand stammen, und Nucleinsäure-Populationen, die
von Zellen im Kontrollzustand stammen. In einer ganz besonderen
Anwendungsform umfasst der Herstellungsverfahren von genetischen
Markern der Toxizität
gemäß der Erfindung
vorteilhafterweise einen Hybridisierungsschritt von einer Nucleinsäure-Probe,
die von einer Zelle im deregulierten Zustand stammt, und einer Nucleinsäure-Probe,
die von einer Zelle im Kontrollzustand stammt. Dieser Hybridisierungsschritt
erlaubt die Generierung von Nucleinsäure-Klonen (oder Klonbanken),
die für
die Zelle im deregulierten Zustand verglichen mit dem Kontrollzustand
charakteristisch sind.
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Die
verwendeten Nucleinsäure-Populationen
sind zum Beispiel Gesamt-RNA oder Messenger-RNA von Zellen im deregulierten
Zustand und Kontrollzustand, oder Nucleinsäuren, die von diesen Gesamt-RNA oder
Messenger-RNA (mittels inverser Transkription, Amplifikation, Klonierung
in Vektoren etc.) stammen. Diese Populationen können mit herkömmlichen,
dem Fachmann bekannten Techniken (inverse Transkription, Amplifikation
etc.) hergestellt sein.
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Die
Wahl des oder der deregulierten Zustände, des oder der Kontrollzustände, sowie
auch der Verfahren zur Herstellung und Isolierung der Marker sind
entscheidend, da sie die Eignung der generierten Marker und folglich
der Banken sowie auch ihre einfache Handhabung bestimmen.
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3.1. Ausgangsmaterial
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Die
genetischen Marker der Toxizität
gemäß der Erfindung
sind im Allgemeinen wie angegeben zunächst aus Nucleinsäure-Präparaten
gewonnen, die von Zellen im deregulierten Zustand stammen. Es ist
zu verstehen, dass diese Marker, wenn sie einmal isoliert und charakterisiert
sind, mit künstlichen
Verfahren wie beispielsweise PCR, künstliche Synthese (wenn die
Sequenzen verfügbar
sind), Amplifikation mittels Bakterienkultur, Replikation von Banken
etc. reproduziert oder amplifiziert sein können wie es noch später erläutert wird.
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Wie
oben angegeben, versteht man im Rahmen der vorliegenden Erfindung
unter "Deregulierungszustand" jeden deregulierten
Zustand des Wachstums und/oder der Lebensfähigkeit der Zelle, zum Beispiel
jede Zelle, in der ein zellulärer
Signalweg wenigstens gestört
worden ist.
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Gemäß einer
besonderen Variante der Erfindung ist die Zelle im deregulierten
Zustand eine Zelle, in der die Expression des ganzen oder eines
Teils eines Gens verändert
worden ist, das am Wachstum oder an der Lebensfähigkeit der Zelle beteiligt
ist.
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Gemäß einer
anderen besonderen Variante der Erfindung ist die Zelle im deregulierten
Zustand eine Zelle, in der die Expression des ganzen oder eines
Teils eines beteiligten Onkogens oder eines Antionkogens verändert worden
ist.
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Gemäß einer
anderen besonderen Variante der Erfindung ist die Zelle im deregulierten
Zustand eine Zelle, in der die Expression des ganzen oder eines
Teils eines an der zellulären
Apoptose beteiligten Gens verändert
worden ist.
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Die
zelluläre
Apoptose ist ein dem Fachmann bekannter Ausdruck, der den Prozess
des programmierten Zelltods bezeichnet. Die Apoptose umfasst eine
Reihe an Mechanismen, Genen oder zellulären Stoffwechselwegen, die
zum Tod der Zelle führen.
Bestimmte die Apoptose initiierende und ausführende Systeme sind zum Beispiel
die Antionkogene, die Fas und TNF-Rezeptoren, Adaptoren (besonders
für "Death domain"), Mitglieder der
bcl2-Familie oder noch Caspasen, die an der ontogenetischen Morphogenese,
an den pathologischen Deregulationen und am Zelltod beteiligt sind.
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Im
Rahmen der Erfindung kann der Apoptosezustand jeder Zustand des
Beginns, des Verlaufs oder der Beendigung der Apoptose sein, nämlich ein
Apoptosezustand in jedem Stadium des voranschreitenden Prozesses
des Zelltods, einschließlich
sehr früher
Stadien, in denen bestimmte Stoffwechselwege (oder zelluläre Signalwege)
lediglich gestört
(d. h. aktiviert, reprimiert, stimuliert etc.) worden sind. Die
Klone der Erfindung können
folglich aus jeder Zelle hergestellt sein, in der wenigstens ein
zellulärer
Signalweg gestört
worden ist, insbesondere in der ein Apoptoseweg wenigstens initiiert
worden ist. So kann es sich um Zellen handeln, in denen ein am Apoptoseprozess
beteiligter Stoffwechselweg induziert oder stimuliert worden ist,
selbst wenn diese Induktion oder Stimulation unter subletalen Bedingungen
(d.h. nicht zum Zelltod führenden
Bedingungen) erfolgt ist. In dieser Hinsicht kann es sich um Zellen
in einem natürlichen
Apoptosezustand (wie zum Beispiel eine Population an Zellen in Tumoren,
bestimmte Nervenzellen bei pathologischen Zuständen) oder sowohl um Zellen
handeln, in denen der Apoptosezustand künstlich induziert worden ist.
Im letzteren Fall kann der Apoptosezustand durch verschiedene Behandlungsarten
und besonders durch die Modulation der Aktivität, bevorzugt der Expression
von die Apoptose initiierenden oder ausführenden Genen induziert sein.
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In
einer besonderen Form sind die genetischen Marker der Erfindung
zunächst
aus einer Population an Zellen hergestellt, in denen ein Apoptosezustand
durch Induktion oder Repression der Aktivität, bevorzugt der Expression
des ganzen oder eines Teils eines die Apoptose initiierenden oder
ausführenden
Gens, künstlich
induziert worden ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante der Erfindung ist die Zelle in dereguliertem
Zustand eine Zelle, in der die Aktivierung, bevorzugt die Expression
des ganzen oder eines Teils eines anti-onkoguenen Gens (oder ein
Tumor-Suppressorgen) induziert oder erhöht worden ist, zum Beispiel
durch Überexpression,
posttranskriptionelle Modifikationen) (Phosphorylierung, Glycosylierung
etc.), deregulierte intrazelluläre
Lokalisation, Assoziierung mit unterschiedlichen funktionellen Partnern
etc.
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In
einer besonders bevorzugten Anwendungsform der vorliegenden Erfindung
sind die für
einen deregulierten Zustand charakteristischen genetischen Ereignisse
durch Modifikation der Expression eines oder mehrerer die Apoptose
intiierenden oder ausführenden
Gene, besonders eines oder mehrerer Tumor-Suppressorgene (oder einer
funktionellen Variante derartiger Gene), induziert.
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Es
kann sich insbesondere um jede Zelle handeln, in der eine Überexpression
eines Antionkogens induziert worden ist. Insbesondere kann es sich
um eine Zelle handeln, in die ein genetisches Konstrukt eingeführt worden
ist, das die Induktion oder die Zunahme der Menge an Antionkogen
in dieser Zelle erlaubt. Besondere Beispiele für antionkogene Gene (ebenfalls
als Tumor-Suppressorgene bezeichnet) sind besonders p53 (Eliyahu
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1989) 86: 8763–7; Finlay
et al., Cell (1989) 57: 1083–93),
Rb (Lee et al., Science (1987) 235: 1394–9), p73 (Kaghad et al., Cell
(1997) 90: 809–19),
TUPRO-2 (US5.849.899), NHTS (US5.892.016), p15 (Hannon et al., Nature
371 (1994) 257), p16 (Ivision et al., Nature Genet. 371 (1994) 180),
etc., beschränken
sich aber nicht nur auf diese Beispiele.
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Ein
typisches Beispiel gemäß der Erfindung
ist der mittels Induktion oder Erhöhung der Aktivität, bevorzugt
der Expression von p53, generierte deregulierte Zustand. Den Schalter
zwischen Leben und Tod der Zelle betätigt p53, ein Tumor-Suppressorgen
(oder antionkogenes Gen), das das Zellwachstum durch Auslösen eines
Stops am Ende der G1-Phase negativ reguliert. Dieser Stop im Zellzyklus
ist durch eine Repression der Expression der Gene, die in der Progression
der G1-Phase zur S-Phase
beteiligt sind, und durch die Induktion von spezifischen Genen gekennzeichnet.
Die Aufhebung dieser Funktionen von p53 ist einer der wirksam werdenden
Mechanismen bei der Entstehung zahlreicher Tumore, wo die Deletion
oder Mutationen im Gen p53 beobachtet sind. Eine Überexpression
von p53 kann die Apoptose in verschiedenen Zelltypen induzieren.
Diese durch Virus-Infektion induzierte Überexpression, die die Expression
der Wildform von p53 erlaubt, ist die Behandlungsgrundlage von Krebserkrankungen
mittels Gentherapie. Die Induktion der Expression von p53 kann ebenfalls
in der Physiologie beobachtet werden und ist besonders während der
Zurückbildung der
Milchdrüse
am Ende der Laktation beschrieben worden. Eine Induktion der Apoptose
durch Serumabnahme, ein Zustand, der auf eine Vielzahl an Stoffwechselwegen
einwirkt, ist ebenfalls unter Beteiligung einer Stabilisierung von
p53 beschrieben worden Die Induktion von p53 löst in den Zellen ein zum Zelltod
führendes Programm
aus, wenn die Reparatursysteme der Zelle mit DNA-Brüchen überschwemmt
werden. Diese Induktion der Apoptose nimmt besonders das Fas-System
und die Caspasen in Anspruch, deren Messenger so gespleißt sein
müssen,
dass sie als funktionsfähige
Isoformen für
den Zelltod exprimiert werden.
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Außerdem ist
von p53 bekannt, dass es die Expression von Genen reguliert, die
an anderen verschiedenen zellulären
Prozessen beteiligt sind, wie Regulation des Zellcyclus, Angiogenese,
Antwort auf oxidativen Stress, Störung von DNA oder Zellwachstum.
p53 spielt zudem eine wichtige Rolle bei der Zellantwort bei DNA-Störung, bei
Hypoxie, beim zellulären
Redoxpotenzial oder zellulärer
Adhäsion.
Zudem ist gezeigt worden, dass p53 vom Zellkern bis zu den Mitochondrien
wandern konnte, wo es in der Lage ist, mit dem hsp70 Protein zu
Wechselwirken, wobei dieses mitochondriale Ziel den Zelltod auslösen kann.
Die gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltenen Signaturen nach Induktion von p53 erlauben
folglich die Untersuchung der Gesamtheit dieser Signalwege und die
Bereitstellung einer vollständigen
und prädiktiven
Antwort auf das toxische Potenzial von Verbindungen.
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Die
Erfindung beschreibt ganz besonders die Verwendung von genetischen
Markern, die durch Aktivierung bevorzugt der Expression von p53
(insbesondere der Wildform von p53) induziert sind, zur Charakterisierung
des toxischen Profils von Testverbindungen. Die Erfindung betrifft
bevorzugter die Verwendung von Nucleinsäure-Klonen, die genetischen Ereignissen
(zum Beispiel transkriptionelle Ereignisse und/oder Spleißereignisse)
entsprechen, die durch Aktivierung, bevorzugt der Expression von
p53 (insbesondere Wildform p53), induziert sind, als genetische
Marker der Toxizität.
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Die
Erfindung beschreibt ganz besonders die Gewinnung und Verwendung
von cDNA-Klonen, die qualitativen und/oder unterschiedlichen quantitativen
genetischen Ereignissen von Kontrollzellen (zum Beispiel proliferierende
Zellen) und von Zellen entsprechen, die sich in einem Apoptoseprozess
durch Induktion der Wildform von p53 befinden.
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Es
ist zu verstehen, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, Zellen einem
Stress auszusetzen, der sie für
den programmierten Zelltod empfindlich macht oder zelluläre Signalwege
stört.
Die Erfindung betrifft folglich ebenfalls die Verwendung anderer
zellulärer
Modelle, wie beispielsweise solche, die auf der induzierbaren (oder
konstitutiven) Expression der gesamten oder eines Teils von Antionkogen-Genen,
Promotoren, von Apoptose initiierenden oder ausführenden Genen beruhen. Von
diesen Genen können
vorteilhafterweise RB, das Produkt des Retinoblastom-Gens, p73,
ein homologes Protein zu p53, myc oder jedes andere Protein oder
Proteinfragment, das in der Lage ist, mit dem Zellwachstum oder
der Zellproliferation zu interterieren, ausgewählt sein. Wie oben angegeben,
kann es sich ebenfalls zum Beispiel um eine Tumorzelle oder um eine
degenerierte Nervenzelle handeln.
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Andere
Ausgangsmaterialien sind zum Beispiel Proben, die Zellen enthalten,
in denen die Proliferation durch onkogene Aktivierungskaskaden (wie
beispielsweise der ras-Signalweg), Inaktivierung von Tumor-Suppressorgenen,
Inhibition von Apoptosekaskaden, Inhibition oder Aktivierung von
Kinasen vermittelten Wegen (zum Beispiel die p13-Kinase, die das
Akt-Protein stimuliert), Inhibition der Genexpression mit Hilfe
von RNA oder Antisense-Oligonucleotiden, etc. dereguliert ist. Ein
besonderes Beispiel für
Zellen sind Tumorzellen, die aus Tumorbiopsien erhalten sind (in
diesem Fall sind es gemäß der Erfindung
die genetischen Marker, die für die
Tumorzelle im Vergleich zu einer mittels Biopsie entnommener Kontrollgewebeprobe,
besonders von gesundem Gewebe, charakteristisch sind).
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Außerdem kann
der deregulierte Zustand ebenfalls durch eine oder mehrere ausgewählte toxische Verbindungen
induziert sein, die auf die Zelllebensfähigkeit über Prozesse wirken, die beispielsweise
die Integrität
des Genoms (Genotoxizität), das
Redoxpotenzial der Zelle, die von bestimmten Oberflächenrezeptoren initiierte
Antwort, die Konformation der Proteine oder den energetischen Status
der Zelle beeinflussen. Derartige Verbindungen können insbesondere in Kombination
mit den zuvor beschriebenen Ansätzen
zur Induktion, die auf den Modifikationen der Genexpression beruhen,
verwendet sein.
-
Die
zur Induktion eines deregulierten Zustands verwendete Zellpopulation
kann unterschiedlichen Ursprungs und Natur sein, beispielsweise
können
es Epithel-, Leber-, Lungen-, Nerven-, Muskel-, Fibroblastenzellen,
etc. sein. Es handelt sich in bevorzugter Weise um menschliche Zellen.
Es kann sich um Primärkulturen oder
um etablierte Zelllinien handeln, in denen die Deregulation unter
oben beschriebenen Bedingungen induziert ist. Es kann sich ebenfalls
um Tumorproben, die Zellen im deregulierten Zustand enthalten, oder
zum Beispiel aus Serum entnommene Zellen handeln. Wie es später angegeben
ist, können
genetische Marker der Deregulation, die als Marker der Toxizität gemäß der Erfindung
verwendbar sind, aus unterschiedlichen Zelltypen hergestellt sein.
-
Der
verwendete Kontrollzustand ist im Allgemeinen eine Population an
Zellen des selben Typs, wie die für den deregulierten Zustand
verwendeten Zellen, selbst wenn unterschiedliche Zelltypen verwendet
sein können.
Der Kontrollzustand kann ein normaler ruhender, proliferativer oder
sogar ein deregulierter Zustand sein, aber ein etwas weniger vorangeschrittenes
Ausmaß oder
Stadium als der deregulierte Referenzzustand.
-
Typischerweise
ist der deregulierte Zustand ein Zustand der Induktion der Aktivierung,
bevorzugt die Expression eines Tumor-Suppressorgens, wie p53 oder
Rb, und der Kontrollzustand ist ein Zustand ohne Induktion dieser
Aktivierung, bevorzugt Expression, oder Induktion auf sehr niederem
Niveau. In einem anderen Beispiel ist der deregulierte Zustand eine
Population an Krebszellen und der Kontrollzustand eine Population gleicher
Zellen in gesundem Zustand. Spezifische Beispiele für Zellen
sind im Versuchsteil gegeben.
-
3.2 Herstellung der Marker
und Banken
-
Wie
oben angegeben, umfasst das Verfahren zur Herstellung von genetischen
Markern der Toxizität gemäß der vorliegenden
Erfindung vorteilhafterweise einen Hybridisierungsschritt von einer
Nucleinsäure-Probe,
die von einer Zelle im deregulierten Zustand stammt, und einer Nucleinsäure-Probe,
die von einer Zelle im Kontrollzustand stammt. Dieser Hybridisierungsschritt
erlaubt die Generierung von Nucleinsäure-Klonen, die für die Zelle
im deregulierten Zustand verglichen mit dem Kontrollzustand charakteristisch
sind.
-
Die
Nucleinsäure-Populationen
sind zum Beispiel Gesamt-RNA oder Messenger-RNA von Zellen im deregulierten Zustand
und Kontrollzustand oder von dieser Gesamt-RNA oder Messenger-RNA
abstammende Nucleinsäuren
(mittels inverser Transkription, Amplifikation, Klonierung in Vektoren,
etc.). Diese Nucleinsäuren können gemäß dem Fachmann
bekannten Verfahren hergestellt sein. Zusammengefasst umfassen diese
Verfahren im Allgemeinen eine Lyse von Zellen, Gewebe oder Probe
und Isolierung von RNAs mittels Extraktionsverfahren. Es kann sich
insbesondere um eine Behandlung mit chaotropen Mitteln wie beispielsweise
Guanidinthiocyanat (das die Zellen zerstört und die RNA schützt) und
anschließende
RNA-Extraktion mit Lösemitteln (zum
Beispiel Phenol, Chloroform) handeln. Derartige Verfahren sind dem
Fachmann wohl bekannt (siehe Maniatis et al., Chomczynski et al.,
Anal. Biochem. 162 (1987) 156), und können ohne weiteres mittels
Verwendung von im Handel erhältlichen
Kits angewandt sein wie zum Beispiel das Kit US73750 (Amersham)
für die Gesamt-RNA.
Es ist nicht erforderlich, dass die eingesetzten RNAs ganz rein
sind und insbesondere stört
es nicht, wenn Spuren genomischer DNA oder anderer Zellbestandteile
(Proteine, etc.) in den Präparaten
verbleiben, da sie die Stabilität
der RNAs nicht signifikant beeinflussen. Außerdem ist es wahlweise möglich, nicht Gesamt-RNA
Präparate
sondern Messenger-RNA Präparate
zu verwenden. Diese können
entweder direkt aus einer biologischen Probe oder aus Gesamt-RNA
mit Hilfe von polyT-Sequenzen gemäß herkömmlichen Verfahren isoliert
sein. Die Gewinnung von Messenger-RNA kann in dieser Hinsicht mit
Hilfe kommerzieller Kits durchgeführt sein, wie beispielsweise
mit Kit US72700 (Amersham). Die RNAs können ebenfalls direkt aus Banken
oder anderen Proben gewonnen sein, die bereits hergestellt und/oder
in Sammlungen zugänglich
und unter geeigneten Bedingungen aufbewahrt sind.
-
Die
Hybridisierung kann unter verschiedenen Bedingungen durchgeführt sein,
die vom Fachmann angepasst sein können. Vorzugsweise setzt man
für die
Hybridisierung die Population an Nucleinsäuren, die von dem deregulierten
Zustand stammen, in einem Überschuss
im Vergleich zur Population an Nucleinsäuren ein, die von dem Kontrollzustand
stammen.
-
Es
können
zwei prinzipielle Versuchsansätze
durchgeführt
sein, um aus dem Produkt der Hybridisierungsreaktion die Klone zu
isolieren, die für
die Deregulation gemäß der Erfindung
charakteristisch sind. Der erste lediglich quantitative Ansatz erlaubt
die Generierung eines Nucleinsäure-Präparates,
das die gesamten Klone (oder einen signifikanten Teil davon) zusammenfasst,
die aus einer Differenz des Expressionsniveau zwischen den beiden
Zuständen
resultieren. Derartige Klone (und Banken) sind gemäß den bekannten Subtraktionshybridisierungstechniken
erhalten, die im Wesentlichen aus der Elimination der während des
Hybridisierungsschrittes gebildeten Klone bestehen, um nur die nicht
hybridisierten Klone zu erhalten, die für den deregulierten Zustand
im Vergleich zum gewählten
Kontrollzustand charakteristisch sind.
-
In
einer bevorzugten Anwendungsform wendet man indessen ein qualitatives
Verfahren an, das die Generierung eines Nucleinsäure-Präparates erlaubt, das die gesamten
Klone (oder einen wichtigen Teil davon) zusammenfasst, die aus funktionellen
genetischen Störungen
resultieren, die für
den deregulierten Zustand verglichen mit dem gewählten Kontrollzustand charakteristisch
sind. Insbesondere umfasst eine derartige qualitative Bank nicht
die gesamten Klone, deren Expression modifiziert ist, sondern zum
Beispiel die Klone, die differenziellen Spleißungen oder Deletionen von
den beiden Zuständen
entsprechen. Wenn man die Rolle von alternativen Spleißungen in
den Regulations- und Transformationswegen der Zelle berücksichtigt,
enthalten derartige Präparate
(und Banken) vorteilhafterweise Klone mit einem beträchtlichen
funktionellen Wert, und sind folglich in der Lage, die an dem deregulierten
Zustand beteiligten genetischen Modifikationen wiederzugeben.
-
Derartige
Klone erlauben folglich die Bildung prädiktiverer Banken und die Generierung
repräsentativerer
genetischer Marker.
-
Die
Bildung derartiger qualitativer Banken kann mittels Isolierung von
Nucleinsäure-Regionen, die differenziellen
Spleißungen
oder Deletionen entsprechen, aus den beim Hybridisierungsschritt
gebildeten Hybriden durchgeführt
sein. Gemäß den angewandten
Verfahren entsprechen diese Regionen entweder nicht gepaarten Regionen
oder gepaarten Regionen.
-
Diese
beiden Versuchsansätze
sind nachfolgend detaillierter beschrieben.
-
3.2.1. Herstellung und
Verwendung von quantitativen differenziellen Banken
-
In
einer ersten Anwendungsform verwendet man folglich in der vorliegenden
Erfindung eine quantitative differenzielle Bank, nämlich eine
Bank, umfassend Nucleinsäure-Klone,
die Genen entsprechen, deren Expressionsniveau in Zellen im deregulierten
Zustand verglichen mit einem Kontrollzustand modifiziert ist. Derartige
Banken können
zum Beispiel aus quantitativen differenziellen Analysen hervorgegangen
sein und die Sequenzen zusammenfassen, deren Expression während zellulärer Deregulationsphänomene erhöht oder vermindert
ist. Die Methodologien zur Etablierung dieses Banken-Typs sind dem
Fachmann bekannt und können
in den folgenden Kategorien zusammengefasst sein:
-
Elektronische Subtraktion
der Hochdurchsatz-Sequenzierunq
-
Dieses
Verfahren beruht auf der zufälligen
Sequenzierung einer bestimmten Anzahl an cDNAs. Eine Suchmaschine
zur Informationsrecherche kann danach verwendet sein, um eine Subtraktion
der beiden analysierten Zustände
vorzunehmen.
-
Serielle Analyse der Genexpression
(SAGE)
-
Dieses
Verfahren beruht auf der Wiedererkennung einer mit jeder cDNA assoziierten
Signatur unter Verwendung von Restriktionsenzymen und Oligonucleotid-Adaptern.
Dieses Etikett entspricht einem Teil der cDNA-Sequenz (10 Nucleotide
lang, um auf diese eindeutige Weise die entsprechende cDNA zu identifizieren).
Diese Etiketten werden dann miteinander zusammengefügt, um sequenziert
und dann analysiert zu werden (Velculescu und Mitarbeiter, Science,
1995, 270: 484–487).
Dieser Ansatz stellt folglich eine Verkürzung gegenüber der systematischen Sequenzierung
dar.
-
Nucleinsäure-Arrays
-
Diese
Methode beruht auf der Anlagerung von Nucleinsäuren (Oligonucleotide, PCR-Fragmente, cDNAs)
auf festen Trägern
(Membranen, Glasträger,
Gen-Chips) in mehr oder weniger hoher Dichte. Sonden, die von der
Messenger-RNA von gesunden oder pathologischen Proben stammen, werden
anschließend
zur Hybridisierung verwendet, um die Messenger-RNAs zu identifizieren,
die überexprimiert
oder stark überexprimiert oder
stark reprimiert sind.
-
Differenzielles Display
-
Diese
Technik nutzt einen Oligo-dT Primer und Zufallsprimer zur Durchführung von
PCR-Reaktionen mit cDNA-Populationen. Die PCR-Produkte werden dann
mit Hilfe hoch auflösender
Gele verglichen. Die exprimierten Fragmente des differenziellen
Typs werden anschließend
isoliert und ihr Vorhandensein ist mit Nothern-Blots vor der Sequenzierung
bestätigt.
-
Mehrere
Variationen dieser Technologie sind entwickelt worden (Prashar und
Weissman, PNAS, 1996, 93: 656–663).
Aufgrund der Primer und der Auswahl der Restriktionsenzyme und der
eingesetzten Adapter differieren die Variationen. Wie bei der SAGE-Technik
richten sie sich an das äußere Ende
der 3'-cDNAs. Mehrere
Kits sind ebenfalls im Handel erhältlich, um diesen Ansatz zu
ermöglichen.
-
Subtraktionsklonierung
-
Diese
Technik beruht auf der Eliminierung von cDNAs, die in beiden zu
vergleichenden Proben vorhanden sind. So werden verschiedene Subtraktionskits,
in denen die cDNA ,Tester' mit
einem Überschuss
an cDNA ,Driver' hybridisiert
ist, angeboten (Clontech). Das Endprodukt wird aus einem Pool von
Fragmenten gebildet, die mittels PCR amplifiziert sind, und stammt
von cDNAs ab, die differenziell exprimiert werden, und das in einen
geeigneten Vektor zur weiteren Analyse kloniert werden kann. Die
RDA-Technik (Representational Difference Analysis) beruht ebenfalls
auf diesem Subtraktionsprinzip (Lisitsyn und Mitarbeiter, Science,
1993, 259: 946–951).
-
Die
Anwendung dieser differenziellen Analysetechniken erlaubt folglich
die Generierung von Klonen und quantitativen Banken, nämlich Zusammenfassungen
der gesamten Sequenzen, deren Expression bei (einem) zellulären Deregulationsphänomen(en)
erhöht
oder vermindert ist.
-
3.2.2. Herstellung und
Verwendung von differenziellen qualitativen Banken
-
In
einer anderen Anwendungsform verwendet man in der vorliegenden Erfindung
vorteilhafterweise eine qualitative differenzielle Bank, nämlich eine
Bank, umfassend Nucleinsäure-Klone,
von denen wenigstens ein Sequenz-Teil der Sequenz der differenziell
gespleißten
Gene in Zellen in dereguliertem Zustand entspricht. Dieser Banken-Typ
fasst folglich die während
des Deregulationsprozesses in differenzieller Weise gespleißten Sequenzen
zusammen.
-
Die
Verwendung dieses Banken-Typs ist besonders vorteilhaft. Denn die
verschiedenen zellulären Stressarten,
die zum Zelltod oder anderen Deregulationen führen, verwenden initiierende
und ausführende Elemente
von Signalwegen und regulieren die Schlüsselelemuente des Zellcyclus,
darunter p53. Die Regulation des Expressionsniveau dieses Proteins
erfolgt prinzipiell durch seine Stabilisierung und Zunahme der Transkription.
Wenn der Fas-Rezeptor, die Mitglieder der bcl2-Familie und die Caspasen
auf Transkriptionsebene reguliert sind, sind sie mehr auf Reifungsebene,
Spleißebene
und auf Ebene ihrer Prämessenger-RNA kontrolliert.
Diese posttranskriptionelle Regulationsebene ist kritisch, da sie
aus demselben Transkriptionsereignis die Entstehung einer pro- oder
anti-Apoptose-Form von jedem Mitglied der in Betracht kommenden Proteinfamilien
bestimmt. Diese Modifikationen der Transkription und der Spleißung sind
vom Stoffwechsel und der Signalgebung der Zelle reguliert. Die Regulationsfaktoren
der Transkription und der Spleißung,
die in "traps" diese Schlüsselschritte
der Genexpression regulieren, sind Proteine, deren Aktivität durch
insbesondere Phosphorylierung entsprechend des Proliferationszustandes,
der Differenzierung oder der Lebensfähigkeit der Zelle reguliert
ist. Das Spleißprogramm,
das während
der Zellderegulationen abläuft
und das die verschiedenen initiierenden und ausführenden Elemente des Zelltods
mobilisiert, übersetzt
folglich die Modifikationen der zellulären Signale aufgrund unterschiedlicher
Stressarten. Durch Beeinflussung dieser Transkriptions- und Spleißmechanismen
wirken diese Modifikationen auf die Expression zahlreicher Gene,
die aber nicht auf Gene beschränkt
sind, von denen eine initiierende oder ausführende Rolle bei der Deregulation
beschrieben ist, sondern greifen auf verschiedenen Ebenen der Signalkaskaden
ein. Ebenso mobilisieren die während
der Onkogenese gestörten
Kaskaden, insbesondere durch Expression von Spleißvarianten,
Marker, deren Expression nicht auf Tumore beschränkt ist.
-
Um
diese Phänomene
und diese Komplexität
zu berücksichtigen
und auch eine prädiktivere
Antwort auf das toxische Potenzial einer Testverbindung zu liefern,
verwendet das Verfahren der Erfindung vorteilhafterweise als genetische
Marker der Toxizität
charakteristische Spleißereignisse
für deregulierte
Zustände.
-
Um
dies zu bewerkstelligen, verwendet die vorliegende Erfindung zum
Beispiel differenzielle qualitative Nucleinsäure-Banken, die gemäß der «DATAS» Methodologie,
die in der internationalen Patentanmeldung, Nr.
WO 99/46403 ,
beschrieben ist, hergestellt sind. Insbesondere können derartige
Banken hergestellt sein durch Hybridisierung von einer Population
Nucleinsäuren,
die von Zellen im deregulierten Zustand stammen, und der Population
Nucleinsäuren,
die von Zellen im Kontrollzustand stammen, und Isolieren, aus den
gebildeten Hybriden, der Nucleinsäuren, die differenziellen Spleißungen entsprechen.
-
In
diesem Versuchsansatz erfolgt die Hybridisierung bevorzugt in flüssiger Phase.
Außerdem
kann die Hybridisierung in jeder geeigneten Vorrichtung durchgeführt sein,
wie beispielsweise Röhrchen
(zum Beispiel Eppendorf), Platten oder jeden anderen geeigneten
Träger,
der üblicherweise
in der Molekularbiologie Verwendung findet. Die Hybridisierung erfolgt
vorteilhafterweise in Volumina zwischen 10 und 1000 μl zum Beispiel zwischen
10 und 500 μl.
Es ist zu verstehen, dass die verwendete Vorrichtung und die verwendeten
Volumina ohne weiteres vom Fachmann angepasst sein können. Die
für die
Hybridisierung eingesetzten Mengen an Nucleinsäuren sind ebenfalls dem Fachmann
bekannt. Im Allgemeinen sind Mikrogramm-Mengen für Nucleinsäuren hinreichend, zum Beispiel
in einer Größenordnung
von 0,1 bis 100 μg.
Zudem ist es möglich,
die Nucleinsäuren
in einem Verhältnis
von Driver/Tester, variierend von 50 bis ungefähr 0,02, vorzugsweise von 40
bis 0,1, einzusetzen. Noch vorteilhafter ist es, ein Verhältnis von
nahe oder größer 1, vorteilhafterweise
zwischen etwa 1 und etwa 10, zu bevorzugen. Es ist sehr wohl zu
verstehen, dass das Verhältnis
vom Fachmann entsprechend den Verfahrensbedingungen (zur Verfügung stehende
Mengen an Nucleinsäuren,
physiologische Situationen, verfolgte Absicht, etc.) angepasst sein
kann. Die anderen Parameter der Hybridisierung (Zeit, Temperatur,
Ionenstärke)
können
ebenfalls vom Fachmann angepasst sein. Im großen und ganzen erfolgt die Hybridisierung
nach Denaturierung von "Tester" und "Driver" (zum Beispiel durch
Hitze) innerhalb von etwa 2 bis 24 Stunden bei einer Temperatur
von etwa 37°C
(eventuell Temperaturerhöhungen
unterworfen) und unter Standardbedingungen der Ionenstärke (kann
beispielsweise zwischen 0,1 bis 5 M NaCl variieren). Es ist bekannt,
dass die Ionenstärke
einer der entscheidenden Faktoren für die Stringenz einer Hybridisierung
ist, besonders im Falle einer Hybridisierung auf einem festen Träger.
-
Gemäß einer
bestimmten Anwendungsform der Erfindung ist die Hybridisierung in
einer Phenol-Emulsion durchgeführt,
zum Beispiel gemäß der PERT-Technik
("Phenol Emulsion
DNA Reassociation Technique), die von Kohne D.E. et al. (Biochemistry,
Vol. 16, Nr. 24, Seiten 5329–5341)
beschrieben ist. Vorteilhafterweise ist die Hybridisierung in Phenol-Emulsion
mit Hilfe von Thermocyclen (Temperaturerhöhungen von etwa 37°C auf etwa
60/65°C)
und nicht durch Rühren
gemäß der von
Miller und Riblet beschriebenen Technik (NAR 23 (19A5) 2339) durchgeführt.
-
Jede
andere Hybridisierungstechnik in Flüssigphase, vorzugsweise in
Emulsion, kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt sein. Überdies
kann die Hybridisierung ebenfalls mit einem auf einem Träger immobilisierten
Partner erfolgen. Vorteilhafterweise ist der Driver immobilisiert.
Dies kann besonders mit biotinylierten Primern oder mit jedem anderen
dem Fachmann bekannten Immobilisierungsverfahren erfolgen.
-
Aus
den durch Hybridisierung erzeugten Populationen an Nucleinsäuren können die
genetischen Marker der Erfindung (die Klone, die für qualitative
genomische Störungen
charakteristisch sind) mit jeder dem Fachmann bekannten Techniken
identifiziert werden. Im Falle von Heteroduplex RNA/DNA, zeigen
sich diese Bereiche im Wesentlichen in Form von nicht gepaarten
RNA-Bereichen (RNA-Schlaufen)
und können
durch Trennung von Heteroduplex und von einzelsträngigen Nucleinsäuren (überschüssige Nucleinsäure, die
nicht reagiert hat), selektiven Verdau von doppelsträngiger RNA
(Domänen,
die am Heteroduplex beteiligt sind), dann Trennung von resultierender
einzelsträngiger
RNA und von einzelsträngiger
DNA identifiziert und kloniert werden. Im Fall von Heterotriplex
zeigen sich diese differenziellen Spleißbereiche im Wesentlichen in
Form von doppelsträngigen
DNA-Bereichen und
können
durch Behandlung in Gegenwart geeigneter Enzyme, wie beispielsweise
ein Enzym, das den Verdau der RNA erlaubt, und dann ein Enzym, das
den Verdau der einzelsträngigen
DNA erlaubt, identifiziert und kloniert werden. Die so erhaltenen
Nucleinsäuren
werden direkt in Form von doppelsträngiger DNA erhalten und können in
jeden geeigneten Vektor kloniert werden.
-
Es
ist zu verstehen, dass weitere Variationen und genaue Bedingungen
für die
Isolierung von Nucleinsäuren,
die Hybridisierungen und Gewinnung qualitativer Klone in der Anmeldung,
Nr
WO 99/46403 , angegeben sind.
-
Diese
Methodologien erlauben die Generierung von Nucleinsäure-Klonen
und Banken, die den qualitativen genetischen Markern von (einem)
deregulierten Zustand/Zuständen
entsprechen. Wie im Beispielteil angegeben ist, stellen diese Nucleinsäure-Präparate besonders
zweckdienliche Marker zur Charakterisierung des toxischen Profils
von Verbindungen dar.
-
4. Diversität der Banken
-
Die
zuvor beschriebenen Methodologien erlauben folglich die Generierung
von Gruppen von Nucleinsäure-Klonen,
die für
deregulierte Zustände
charakteristisch sind. Jede Präparationstechnik
generiert zahlreiche Klone, die Banken bilden. Diese Banken können verwendet
sein, beispielsweise auf Trägern
angebracht oder durch Zufügen
oder Wegnehmen von Klonen, Gruppierung von verschiedenen Banken,
Zufügen
von Kontroll-Klonen, etc. modifiziert sein.
-
Die
Banken der Erfindung können
zum Beispiel 10 bis 50 000 Klone, meistens 10 bis 10 000 Klone, noch
bevorzugter 50 bis 5000 Klone umfassen. Die Klone sind im Allgemeinen
in geordneter Weise auf einem oder mehreren Trägern angebracht, um so die
Analyse der Hybridisierungsergebnisse zu erleichtern. Der Träger kann
aus Glas, Nylon, Kunststoff, Fasern etc., im Grunde jeder feste
Träger
sein, der für
die Präsentation von
Nucleinsäuren
geeignet ist. Die Anlagerung der Banken auf den Trägern kann
mit herkömmlichen,
dem Fachmann bekannten Techniken durchgeführt sein und sind zum Beispiel
in der Internationalen Patentanmeldung
WO 99/46403 beschrieben.
-
Die
verwendeten Banken können
gleichzeitig Nucleinsäure-Klone,
die Genen entsprechen, deren Expressionsniveau in Zellen in einem
deregulierten Zustand modifiziert ist (quantitative genetische Marker),
und Nucleinsäure-Klone
umfassen, von denen wenigstens ein Sequenz-Teil der Sequenz von
differenziell gespleißten
Genen in Zellen in dereguliertem Zustand entspricht (qualitative
genetische Marker). So können
die genetischen Marker nach verschiedenen Ansätzen generiert und dann gemischt
werden, um eine möglichst prädiktive
Antwort zu erhalten.
-
In
dieser Hinsicht ist ebenfalls die Verwendung von Banken möglich, die
aus verschiedenen deregulierten Zuständen generierte Klone umfassen.
So wie es oben angegeben ist, können
die deregulierten Zustände
auf verschiedene Arten induziert sein (Erhöhung der Expression des p53-Gens,
Erhöhung
der Expression des Rb-Gens,
Verwendung unterschiedlicher Zellpopulationen, Verwendung einer
Tumorzelle, etc.). Diese unterschiedlichen deregulierten Zustände induzieren
nicht immer genau dieselben genetischen Ereignisse, und folglich
nicht immer genau die selben Nucleinsäure-Banken gemäß der Erfindung.
Selbst wenn jede dieser Banken einzeln im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet sein kann. Ist es ebenfalls möglich, sie
miteinander auf demselben Träger
(oder auf getrennten Trägern)
zu kombinieren, um noch die Anzahl genetischer Marker der Toxizität zu erhöhen und
so die Vorhersageleistung der Verfahren der Erfindung zu verbessern.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht folglich ebenfalls
in einem Nucleinsäure-Präparat, das
qualitative und quantitative genetische Marker umfasst, die für (eine)
zelluläre
Deregulation(en) charakteristisch sind. Ein besonderer Gegenstand
der Erfindung besteht in einer Bank, die für unterschiedliche deregulierte
Zustände
charakteristische genetische Marker umfasst. Ebenfalls Gegenstand
der Erfindung ist jeder feste Träger,
auf dem wenigstens zwei Nucleinsäure-Banken
angebracht worden sind, die für
zwei deregulierte Zustände
charakteristisch sind. In dieser Hinsicht betrifft die Erfindung
noch ein Verfahren zur Herstellung eines DNA-Chips, der für die Diagnose
des toxischen Potenzials einer Testverbindung zweckdienlich ist,
umfassend die Anlagerung auf einem festen Träger eines oder mehrerer Nucleinsäure-Präparate,
die für
(einen) deregulierte(n) Zustand/Zustände charakteristisch sind.
-
Zudem
verwendet man gemäß einer
bevorzugten Anwendungsform Nucleinsäure-Banken, die durch Selektion der Klone
je nach Verwendung entsprechend ihrer tatsächlichen Implikation an toxischen
Phänomenen
aufgereinigt sind. Die Ausgangsbanken können nämlich zum Beispiel die gesamten
Klone umfassen, die für
genetische Ereignisse einer deregulierten Situation charakteristisch
sind. Dann erlaubt die Anwendung des Diagnoseverfahrens der Erfindung
die Feststellung, dass bestimmte Klone niemals oder nur sehr selten
mit den getesteten Nucleinsäure-Proben
hybridisieren. Derartige Klone können
eventuell aus der Bank eliminiert werden, was Generierung spezifischerer
und folglich umfassenderer und prädiktiverer Banken erlaubt.
-
Ein
anderer vorteilhafter Gegenstand der Erfindung besteht ebenfalls
in einer Nucleinsäure-Bank,
die Nucleinsäure-Klone
umfasst, die einem deregulierten Zustand und einem toxischen Zustand
gemeinsamen genetischen Ereignissen entsprechen.
-
Ein
anderer Gegenstand besteht in einem Verfahren zur Herstellung von
Banken von genetischen Markern der Toxizität, umfassend die Hybridisierung
von einer Population an Nucleinsäuren,
die von Zellen im deregulierten Zustand stammen, und einer Population
an Nucleinsäuren,
die von Zellen im Kontrollzustand stammen, die Isolierung aus dem
Produkt der Hybridisierungsreaktion von Klonen, die für den deregulierten Zustand
charakteristisch sind, und die Hybridisierung der erhaltenen Klone
mit einer Probe an Nucleinsäuren, die
von Zellen in toxischem Zustand stammen. Vorteilhafterweise umfasst
das obige Verfahren außerdem
einen Selektionsschritt, umfassend die Hybridisierung der Bank mit
unterschiedlichen Proben an Nucleinsäuren, die von Zellen in einem
von verschiedenen Verbindungen induzierten toxischen Zustand stammen,
und die Identifizierung der Klone von der Bank, die am häufigsten
mit besagten Proben hybridisieren.
-
Auf
ganz spezifische Weise beschreibt nun die vorliegende Erfindung
die Identifizierung und die Charakterisierung derartiger Klone,
die als genetische Marker der Toxizität verwendbar sind.
-
In
dieser Hinsicht beschreibt die Erfindung besonders die Identifizierung,
die Herstellung, die Klonierung und die Charakterisierung bestimmter
Klone, deren Sequenzen von den identifizierenden SEQ ID NR: 1 bis
37 dargestellt sind. Diese Klone sind als genetische Marker der
Toxizität
im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendbar. Diese Klone sind
mit qualitativen Verfahren isoliert worden und umfassen Sequenzen,
die qualitativen genetischen Störungen
entsprechen, die für
verschiedene zelluläre
Gene beeinflussende Deregulationsereignisse charakteristisch sind,
wie beispielsweise Gene, die für
Proteine, Enzyme codieren, mitochondriale Gene, Transkriptionsfaktoren,
pathologische Gene, auf Stress antwortende Gene, an der Signaltransduktion
beteiligte Gene, etc. Derartige Klone, die sie enthaltenden Präparate und
Banken, wie auch ihre Verwendungen sind besondere Gegenstände der
Erfindung.
-
Vor
allem ist ein besonderer Gegenstand der Erfindung ein Präparat oder
eine Bank an Nucleinsäuren, die
eine Vielzahl an Nucleinsäure-Klonen
als genetische Marker der Toxizität umfassen, wobei besagtes
Präparat
oder besagte Bank wenigstens einen Klon mit der aus SEQ ID NR: 1
bis 37 ausgewählten
Sequenz umfasst.
-
Ein
besonderer Gegenstand der Erfindung besteht ganz allgemein in jeder
Nucleinsäure-Bank,
die wenigstens einen Klon mit der aus SEQ ID NR: 1 bis 37 ausgewählten Sequenz
umfasst.
-
Ein
Klon mit der Sequenz SEQ ID NR: X bezeichnet im Sinne der Erfindung
(i) jeden Klon, der besagte Sequenz SEQ ID NR: X (oder eine zu dieser
komplementäre
Sequenz) vollständig
umfasst, und gegebenenfalls zusätzliche
Sequenzen an den Enden angefügt
sind, wobei vorzugsweise ein Klon aus besagter vollständiger Sequenz
SEQ ID NR: X (oder aus einer zu dieser komplementären Sequenz)
besteht; sowie auch (ii) jeden Klon, der nur einen Teil der Sequenz
SEQ ID NR: X (oder eine zu dieser komplementäre Sequenz) umfasst, eventuell
an einem Ende zusätzliche
Sequenzen) angefügt
(besonders von der entsprechenden Gen- Sequenz oder Messenger-Sequenz stammend),
wobei der Teil der Sequenz hinreichend ist, um eine spezifische
Hybridisierung (zum Beispiel wenigstens 10 Basen) zu erlauben; oder
noch (iii) jede andere Nucleinsequenz, die für das Gen oder ein genetisches
Ereignis der Deregulation des Gens spezifisch ist, das mit der SEQ
ID NR: X nachgewiesen ist, ohne notwendigerweise mit der Sequenz
SEQ 1D NR: X zu überlappen.
Die Sequenzen (iii) sind zum Beispiel Sequenzen von einer anderen
Region des betreffenden Gens, was seinen Nachweis unter ähnlichen
Bedingungen erlaubt. Die Klone (i) bis (iii) gemäß der Erfindung umfassen typischerweise
zwischen 10 und 1000 Basen, meistens zwischen 20 und 500 Basen,
von denen wenigstens ein Teil für das
betrachtete genetische Ereignis spezifisch ist.
-
Die
Präparate
oder Banken der Erfindung umfassen bevorzugter wenigstens 5, vorzugsweise
wenigstens 10, bevorzugter wenigstens 15, noch bevorzugter wenigstens
20 Klone mit der aus SEQ ID NR: 1 bis 37 ausgewählten Sequenz. Wie oben angegeben,
handelt es sich typischerweise um Banken, die zwischen 10 und 50
000 Klone, meistens zwischen 10 und 5000 Klone, insbesondere zwischen
50 und 1000 Klone umfassen, von denen wenigstens ein Teil von einem
oder mehreren Klonen mit der aus SEQ ID NR: 1 bis 37 ausgewählten Sequenz
repräsentiert
ist.
-
Die
Banken und Präparate
gemäß der Erfindung
können
auf Trägern
angebracht und verwendet sein, wie es nachfolgend beschrieben ist.
-
Eine
der Hauptanwendungen der Identifizierung und Klonierung dieser genetischer
Marker betrifft die Bewertung des toxischen Potenzials einer Testverbindung.
Diese Bewertung kann durch Hybridisieren einer Sonde erfolgen, die
Messenger-RNA einer mit diesem Produkt behandelten Zellkultur repräsentiert,
mit einer oder mehreren Banken von Signaturen, die für deregulierte
Zustände
charakteristisch sind, wie es oben beschrieben ist. Eine andere
Anwendung besteht in der Identifizierung von genomischen Störungen (besonders von
SNPs), die mit einer Antwort eines Probanden auf eine bestimmte
Verbindung korreliert sind, zum Beispiel die Antwort auf eine Behandlung,
die Empfindlichkeit auf eine Verbindung etc. Diese Anwendungen sind
im nachfolgenden detaillierter beschrieben.
-
5. Verfahren
zur Analyse und Diagnose der Toxizität
-
Ein
Gegenstand der Erfindung ist folglich ebenfalls ein Verfahren zur
Analyse des toxischen Potenzials von Testverbindungen, das die oben
beschriebenen genetischen Marker verwendet. Insbesondere erlaubt
die Erfindung die Bestimmung des toxischen Potenzials jeder Verbindung
durch Hybridisierung einer Nucleinsäure-Probe von Zellen, die mit dieser Verbindung
behandelt sind, mit den oben definierten genetischen Markern, wobei
das beobachtete Hybridisierungsmuster das toxische Potenzial der
Verbindung anzeigt. Zu diesem Zweck sind die verwendeten genetischen
Marker vorzugsweise in Form von Banken zusammengefasst, um eine
auch möglichst
prädiktive
Antwort zu liefern. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht
ebenfalls in der beträchtlichen
Anzahl an verwendeten Markern, was die generierte Information viel
prädiktiver
macht. Der prädiktive
Charakter der Information ist außerdem durch die Natur der
verwendeten und präparierten
Marker gesichert.
-
Ein
besonderer Gegenstand der Erfindung besteht in einem Verfahren zur
Analyse des toxischen Potenzials einer Testverbindung, umfassend
wenigstens einen Hybridisierungsschritt von a) einer Probe an Nucleinsäuren von
mit dieser Verbindung behandelten Zellen und b) einer Bank an Nucleinsäuren, die
für (einen) deregulierten
Zustand/Zustände
zellulärer
Signalweges) charakteristischen genetischen Ereignissen entsprechen,
wobei das Hybridisierungsmuster das toxische Potenzial der Testverbindung
anzeigt. Insbesondere gilt, je höher
die Anzahl positiv hybridisierter Klone als um so potenziell toxischer
wird die Testverbindung betrachtet.
-
Die
Analyse des toxischen Profils der Verbindung erfolgt meistens auf
der Bank durch Vergleich des Hybridisierungsmusters einer Nucleinsäure-Probe
von Zellen, die mit dieser Verbindung behandelt sind, mit derjenigen
Nucleinsäure-Probe
von Zellen, die nicht mit dieser Verbindung behandelt sind. Dieser
Vergleich erlaubt den Nachweis einer Differenz zwischen der Anzahl
hybridisierter Klone im toxischen Zustand und dem Kontrollzustand,
wobei diese Differenz in der Klon-Anzahl die Zuweisung eines Toxizitätsindex
der Testverbindung erlaubt.
-
Insbesondere
besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Analyse des toxischen
Potenzials einer Testverbindung, umfassend wenigstens
- – einen
Hybridisierungsschritt von a) einer Probe an Nucleinsäuren von
Zellen, die mit dieser Verbindung behandelt sind, und b) einer Bank
an Nucleinsäuren,
die genetischen Ereignissen entsprechen, die für (einen) deregulierte(n) Zustand/Zustände zellulärer Signalweges)
charakteristisch sind.
- – einen
Hybridisierungsschritt von a) einer Probe an Nucleinsäuren von
mit dieser Verbindung nicht behandelten Zellen und b) einer Bank
an Nucleinsäuren,
die genetischen Ereignissen entsprechen, die für (einen) deregulierte(n) Zustand/Zustände zellulärer Signalweges)
charakteristisch sind.
- – den
Vergleich der erhaltenen Hybridisierungsmuster, die das toxische
Potenzial der Testverbindung anzeigen.
-
Der
Nachweis des Hybridisierungsmusters kann mit jeder dem Fachmann
bekannten Technik erfolgen und besonders durch Markierung der zu
testenden Nucleinsäure-Proben und Detektion
der auf der Bank vorhandenen Markierung. Ebenso besteht die Erfindung
ganz besonders in einem Verfahren zur Analyse des toxischen Potenzials
einer Testverbindung, umfassend wenigstens die getrennte Hybridisierung
von a) markierten Nucleinsonden, die RNA von nicht behandelten und
mit besagter Testverbindung behandelten Zellen entsprechen, und
b) einer Bank an Nucleinsäuren,
die genetischen Ereignissen (besonders transkriptionellen Ereignissen
und/oder Spleißereignissen)
entsprechen, die für
(eine) Deregulation(en) charakteristische sind, wobei das Hybridisierungsmuster
das toxische Potenzial der Testverbindung anzeigt.
-
Die
Markierung der Nucleinsäuren
kann mit jeder dem Fachmann bekannten Technik erfolgen, wie besonders
der Einsatz zum Beispiel von radioaktiven, fluoreszierenden, enzymatischen
oder kolorimetrischen Markern. Im Allgemeinen ist die Markierung
radioaktiv, und der Nachweis einer Hybridisierung umfasst die Detektion
der auf dem Träger
vorhandenen Radioaktivität.
Die Markierung kann sehr wohl selbstverständlich fluoreszierend sein,
und der Nachweis einer Hybridisierung umfasst in diesem Fall die
Detektion der auf dem Träger
emittierten Fluoreszenz.
-
Wie
zuvor in den Verfahren der Erfindung angegeben, können die
Nucleinsäure-Banken, die genetischen
Ereignissen entsprechen, die für
(einen) deregulierte(n) Zustand/Zustände charakteristisch sind,
insbesondere Nucleinsäure-Banken
sein, die für
deregulierte Zustände
des Zellwachstums und/oder der Zelllebensfähigkeit charakteristisch sind.
Ganz besonders handelt es sich um Nucleinsäure-Banken, die für Zellen
mit dereguliertem Zellwachstum, besonders von transformierten Zellen,
insbesondere Tumorzellen, charakteristisch sind.
-
Die
Nucleinsäure-Banken
in den oben beschriebenen Verfahren der Erfindung sind bevorzugter
Nucleinsäure-Banken,
die für
Störungen
der Signalwege charakteristischen genetischen Ereignissen entsprechen, die
durch Aktivierung vorzugsweise der Expression des ganzen oder eines
Teils eines Tumor-Suppressorgens vorzugsweise von p53 induziert
sind. Es handelt sich insbesondere um Banken, die für Apoptose
charakteristisch sind, die von einem Tumor-Suppressorgen vorzugsweise
p53 induziert ist. Die in den Beispielen angeführten Ergebnisse zeigen insbesondere,
dass aufgrund der Anwendung der qualitativen differenziellen spezifischen
Durchmusterungsstrategie, ein Apoptosezustand als Folge der Induktion
der Expression des Proteins p53 zahlreiche Spleißmodifikationen, zudem noch
Modifikationen quantitativer Art nach sich zieht, die mit einer transkriptionellen
Regulation unterschiedlicher Gene verbunden sind. Die Erfindung
zeigt, dass Sonden, die von mit unterschiedlichen toxischen Verbindung
behandelten Zellen abstammen, mit Klonen der Banken hybridisieren,
die von quantitativen und qualitativen Durchmusterungen abstammen,
die einerseits mit Kontrollzellen und andererseits mit Zellen durchgeführt sind,
in denen die Expression der p53 Wildform induziert ist. Dies weist
darauf hin, dass transkriptionelle Ereignisse und Spleißereignisse
sowohl bei toxischen Zuständen
als Zuständen
vorkommen, wo das p53 Protein auf verstärkte Weise in seiner Wildform
exprimiert ist.
-
Übrigens
zeigen die erhaltenen Ergebnisse ebenfalls, dass, wenn die behandelten
Zellen vom selben Zelltyp sind wie die Zellen, in denen die Expression
von p53 induziert worden ist, die Sonden, die aus Messenger-RNA
von mit zunehmenden Dosen toxischer Produkte behandelten Zellen
hergestellt sind, mit viel mehr Klonen innerhalb der Banken von
quantitativen und qualitativen Ereignissen hybridisieren, wenn die
Dosen erhöht
sind und folglich die Toxizität
beträchtlich
ist. Dies zeigt, dass es eine Korrelation zwischen dem Toxizitätsniveau
und dem Hybridisierungsmuster auf den Banken der Erfindung gibt.
-
Es
ist dennoch eindeutig, dass die Anwendung der Verfahren, Kits und
Banken der Erfindung nicht auf einen bestimmten Zelltyp beschränkt ist.
Insbesondere ist die Anwendung nicht auf Tests von Produkten beschränkt, die
mit den selben Zellen durchgeführt
sind, wie diejenigen Zellen, von denen die Klone und Banken für die quantitative
und qualitative Analyse stammen. Daher zeigen die angeführten Ergebnisse,
dass die Klone der Erfindung vorteilhafterweise eine Diagnose der
Toxizität
unabhängig
von der toxischen Verbindung und dem getesteten Zelltyp erlauben.
-
In
einer spezifischen Anwendungsform umfasst die Nucleinsäure-Bank
wenigstens einen Klon mit der aus den SEQ ID NR: 1 bis 37 ausgewählten Sequenzen,
wie oben definiert.
-
In
einer besonderen Anwendungsform der Verfahren der Erfindung sind
die mit der Testverbindung behandelten oder nicht behandelten Zellen
und die zur Bildung der Banken verwendeten Zellen unterschiedlichen
Typs.
-
Ganz
besonders können
die mit der Testverbindung behandelten oder nicht behandelten Zellen
verschiedenen Ursprungs und Typs sein. Es handelt sich bevorzugt
um Säugerzellen,
noch bevorzugter um menschliche Zellen. Es handelt sich um Primärkulturen
oder Zelllinien. Der verwendete Zelltyp, Zellkonzentration, Dichte
und physiologische Zustand (ruhend, stimuliert, etc.) können vom
Anwender der Verfahren in Abhängigkeit
der Testverbindungen und in Erwägung
gezogenen Anwendungen ausgewählt
sein. Übrigens
kann es sich ebenfalls um Zellen von Organextrakten oder Tiergeweben
handeln, die mit der Testverbindung behandelt oder nicht behandelt
worden sind.
-
Die
Testverbindung kann ebenfalls sehr verschiedenartiger Natur sein.
So kann es sich um eine einzelne Verbindung oder um eine Mischung
aus Substanzen handeln. Die Verbindung kann chemischer oder biologischer
Art sein. Es kann sich besonders um ein Peptid, Polypeptid, Nucleinsäure, Lipid,
Kohlenhydrat, um ein chemisches Molekül, pflanzliche Extrakte, kombinatorische
Banken, etc. handeln. Die Test verbindung kann ebenfalls eine auf
Zellen angewandte Behandlung (Bestrahlung, UV, etc.) sein. Zur Anwendung
des Verfahrens der Erfindung kann die Testverbindung in verschiedenen
Konzentrationen eingesetzt sein, die vom Anwender ausgewählt sind.
Zudem können
die von behandelten Zellen stammenden Nucleinsäure-Proben zu verschiedenen
Zeitpunkten nach Behandlung mit der Verbindung präpariert
sein. Es können
sogar gegebenenfalls Kinetiken durchgeführt sein.
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Die
Nucleinsäuren
und die entsprechenden Sonden sind mit herkömmlichen Techniken hergestellt. Die
Hybridisierung kann dann durchgeführt sein, ebenfalls unter Bedingungen,
die vom Fachmann und Anwender angepasst sein können. In dieser Hinsicht kann
die Hybridisierung unter hoch, mittel oder schwach stringenten Bedingungen,
entsprechend dem erstrebten Empfindlichkeitsgrad, der Menge an verfügbarem Material,
etc. durchgeführt
sein. Außerdem
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung die Hybridisierungen von der Bank und den Sonden homologe
(wenn die Bank und die Sonden aus Nucleinsäuren derselben Spezies, zum Beispiel
Menschen, gebildet sind) oder heterologe Hybridisierungen sein (wenn
die Bank und die Sonden aus Nucleinsäuren verschiedener Spezies
gebildet sind, zum Beispiel eine Bank menschlichen Ursprungs und Sonden
aus Material eines anderen Säugers
hergestellt sind). Obwohl die Banken und Sonden bevorzugt aus menschlichem
Material gebildet sind, ist es tatsächlich möglich, andere Quellen besonders
für die
Sonden (zum Beispiel murines Material) zu verwenden. Im Falle derartiger
heterologer Hybridisierungen können
die Hybridisierungsbedingungen vom Fachmann gemäß den herkömmlichen Techniken, besonders
durch Verringerung der Hybridisierungstemperatur und/oder Erhöhung des
Salzgehalts der Hybridisierungslösung,
angepasst sein.
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6. Bestimmung
eines Toxizitätsindex
-
Ein
Vorteil der Verfahren der Erfindung besteht in der Möglichkeit,
einen Toxizitätsindex
eines bestimmten Produkts mit jedem Zelltyp zu bestimmen. Für diese
Anwendung werden die Klone, die aus Zellen identifizierten Elementen
entsprechen, die zur Etablierung von für die Zelllebensfähigkeit
wie auch für
die induzierte Deregulation spezifischen Banken gedient haben, mit
einer Sonde hybridisiert, die von zu untersuchenden nicht behandelten
Zellen stammt. Ihre Hybridisierung bildet das Referenzmuster der
RNA-Expression, die einem deregulierten Modell und einem untersuchten
zellulären
Modell gemeinsam ist. Ein Vergleich der RNA-Expression des Zustandes
der nicht behandelten Zelle mit denjenigen Zuständen, wo eine Behandlung mit
verschiedenen Produkten in verschiedenen Konzentrationen und verschiedenen
Behandlungszeiten erfolgte, wird einfach durch Vergleich der Hybridisierungsmuster
von jeder Sonde, die von jedem untersuchten Zustand stammt, durchgeführt. Der
Toxizitätsindex
eines Zustands kann ermittelt werden, indem einerseits den Klonen
ein Wert 1 zugewiesen wird, die mit der nicht behandelten Sonde
hybridisiert sind, und andererseits mit dem behandelten Zustand
von Interesse nicht-hybridisiert sind, und indem ebenfalls den Klonen
der Wert 1 zugewiesen wird, die mit der nicht behandelten Sonde
nicht hybridisiert sind, aber andererseits mit der behandelten Sonde
hybridisiert sind. Der Index ist nun die Summe der einzelnen Werte
1; ausgedrückt
als Prozentsatz der Anzahl an Klonen, die hybridisiert sind. Dieser
Index kann folglich zwischen 0 und 100 variieren. Dieses Beispiel
für die
Berechnung des Index ist nicht beschränkend. Andere mathematische
Verfahren, Algorithmen oder Berechnungsverfahren, beispielsweise
neuronale Netze, könnten
ebenfalls angewandt sein.
-
Das
Nutzen der Bestimmung eines derartigen Index durch Hybridisieren
der Klone, die von einer qualitativen differenziellen Durchmusterung
zweier Zustände
desselben Zelltyps (in Proliferation und in induzierter Apoptose)
stammen, mit Sonden, die von anderen Zelltypen stammen, ist mit
der Möglichkeit
gezeigt, einen um so wichtigeren Index für eine bestimmte Verbindung
zu ermitteln, wenn die den getesteten Zellen verabreichte Dosis
sehr hoch ist.
-
Der
Indexwert ist natürlich
abhängig
von der Schwelle, wann ein Klon den Wert 1 oder 0 bekommen soll.
Der Index ist um so wichtiger, wenn der Regressions- oder Induktionsfaktor,
der einen in Betracht kommenden Klon darstellen soll, schwach ist.
Die Stärke
des Verfahrens ist dennoch durch die Tatsache bewiesen, dass eine
Linearität
zwischen dem berücksichtigten
Faktor und dem berechneten Toxizitätsindex besteht. Diese Linearität spiegelt
die Anzahl unabhängiger
Ereignisse wider, die die qualitative Bank bilden, was erlaubt, sich
von der zu großen
Bedeutung eines bestimmten Klons mit einem sehr beträchtlichen
Expressionsunterschied zwischen behandeltem oder nicht behandeltem
Zustand zu lösen.
-
7. Suche nach Polymorphismen,
die mit einer Toxizität
für eine
bestimmte Verbindung verbunden sind:
-
Die
Bestimmung des toxischen Potenzials einer Verbindung nach dem in
Abschnitt 5 und in den Beispielen beschriebenen Verfahren erlaubt
die Identifizierung der Sequenzen, die von Genen stammen, die bei Stress-Mechanismen
oder Zelltod beteiligt sind, und deren Expression von dieser Verbindung
beeinträchtigt ist.
-
Diese
Gene stellen mögliche
Kandidaten für
die Suche nach Polymorphismen dar, die in der Lage sind, die Antwort
auf eine untersuchte Verbindung zu beeinträchtigen. Diese Polymorphismen
erlauben Patienten-Kandidaten für
eine Verabreichung dieser Verbindung in Gruppen zu segregieren,
die mehr oder weniger für
eine Entwicklung einer gesteigerten Toxizität, besonders hepatischen Toxizität, empfindlich
sind.
-
Zum
Beispiel kann es leicht in Betracht gezogen werden, dass ein Polymorphismus,
der ein Gen beeinträchtigt,
dessen Expression von einer Verbindung reprimiert ist, einen Patienten
für die
toxische Wirkung dieser Verbindung empfindlicher macht. Ohne diesen
besonderen Fall zu berücksichtigen,
ist die Bedeutung der Polymorphismen für diese Auswahl der Gene, die
mit Hilfe der Erfindung durchgeführt
ist, durch die Bildung der Korrelationen abgeschätzt, die zwischen diesen Polymorphismen
und den beobachteten Toxizitäten
bei klinischen Versuchen vorhanden sind, die über die untersuchte Verbindung
durchgeführt
worden sind.
-
Ein
Gegenstand der Erfindung ist folglich die Verwendung der beschriebenen
Klone oder Nucleinsäuren
zur Identifizierung von Mutationen oder Polymorphismen, besonders
SNPs, die mit der Antwort von Probanden auf pharmazeutische Verbindungen
korreliert sind.
-
Die
Erfindung betrifft allgemeiner die Verwendung von Nucleinsäuren, die
für Spleißereignisse
repräsentativ
sind, die für
einen bestimmten physiopathologischen Zustand charakteristisch sind,
zur Identifizierung oder Charakterisierung von SNPs, die mit besagtem
Zustand korreliert sind.
-
Die
Identifizierung kann nach verschiedenen, dem Fachmann bekannten
Verfahren oder Versuchsansätzen
durchgeführt
sein. So kann sie durch Sequenzierung von Genen aus biologischen
Proben, die von auf eine Verbindung reagierende und nicht reagierende
Probanden stammen, die ausgewählten
Klonen oder Nucleinsäuren
entsprechen und der Suche nach Polymorphismen in besagten Genen
durchgeführt
sein. Die Identifizierung kann ebenfalls aus SNPs-Banken durch Suche
nach SNPs, die in besagten Genen vorhanden sind, durchgeführt sein.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Identifizierung von
SNPs oder anderen Mutationen oder Polymorphismen, die die Bewertung
einer Antwort eines Probanden auf eine bestimmte Verbindung erlauben,
umfassend (i) die in vitro Identifizierung von Nucleinsäuren, die
für in
einer mit besagter Verbindung behandelten Zelle induzierten Spleißereignisse
charakteristisch sind, und (ii) Identifizierung von SNPs oder anderen
Mutationen oder Polymorphismen in dem oder den Genen, die in (i)
identifizierten Nucleinsäuren
entsprechen, wobei besagte SNPs oder andere Mutationen oder Polymorphismen
die Bewertung der Antwort eines Probanden auf die bestimmte Verbindung
erlauben. Die Erfindung stellt daher Verfahren und Mittel zur Selektion
von Genen bereit, für
die Polymorphismen mit einer Toxizität für eine bestimmte Verbindung
verbunden sind.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Population an Nucleinsäuren, die
für so
identifizierte Polymorphismen oder SNPs spezifisch sind, besonders
Nucleotid-Primer
für die
selektive Amplifikation von Polymorphismen, oder Sonden für die selektive
Hybridisierung mit den in Betracht kommenden Polymorphismen.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zur Analyse (zum Beispiel
zur Vorhersage, Bewertung oder Bestimmung) der Antwort eines Probanden
auf eine Testverbindung, umfassend die Untersuchung von Polymorphismen,
besonders die Analyse von oben definierten SNPs. Ein besonderes
Verfahren betrifft die Untersuchung der Sensibilität oder der
Antwort eines Probanden auf eine Verbindung, besonders auf die Toxizität einer
Verbindung, umfassend die Analyse, aus einer DNA umfassenden biologischen
Probe von besagtem Probanden, auf das Vorhandensein in der DNA des
Probanden von Polymorphismen, SNPs oder anderen genomischen Störungen,
die in Genen vorliegen, deren Spleißung als Antwort auf besagte
Verbindung verändert ist.
Wie oben angegeben, kann das Vorhandensein von Polymorphismen, SNPs
oder anderen genomischen Störungen
in der DNA eines Probanden mit Hilfe verschiedener, dem Fachmann
bekannter Techniken wie der Sequenzierung, Ampli fikation, Hybridisierung,
Trennverfahren, chromatographischer Verfahren etc. bestimmt sein.
Ein bevorzugter Versuchsansatz besteht aus der Amplifikation von
DNA des Probanden mit Hilfe eines für die gesuchte Störung (besonders
SNP) spezifischen Primers. Ein anderer Versuchsansatz besteht aus
der Verwendung einer Nucleotid-Sonde, deren Sequenz für die gesuchte
Störung
(besonders SNP) spezifisch ist. Es ist zu verstehen, dass die Erfindung
nicht auf bestimmte Techniken beschränkt ist.
-
8. Kits
-
Ein
Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung sind Kits (oder Sets)
zur Durchführung
eines Analyseverfahrens, wie es beispielsweise oben beschrieben
ist. Ganz besonders sind Kits ein Gegenstand der Erfindung zur Untersuchung
des toxischen Potenzials einer Testverbindung, umfassend wenigstens:
- – eine
Nucleinsäure-Bank,
die genetischen Ereignissen (transkriptionellen Ereignissen und
Spleißereignissen)
entspricht, die für
(eine) Störungen)
eines oder mehrerer zellulärer
Signalwege, charakteristisch sind, besonders deregulierte(n) Zustand/Zustände des
Zellwachstums oder der Zelllebensfähigkeit.
-
Meistens
umfassen die Kits der Erfindung eine Bank an genetischen Markern,
die für
Deregulation(en), zum Beispiel der Apoptose, charakteristisch sind,
wie beispielsweise in der Erfindung definiert, und die auf einem
festen Träger
angebracht sind.
-
Bevorzugter
umfassen die Kits der Erfindung eine Bank an Nucleinsäuren, die
für unter
verschiedenen Bedingungen induzierte mehrere deregulierte Zustände charakteristisch
sind.
-
Gemäß einer
anderen besonderen Form umfassen die Kits der Erfindung wenigstens
eine Nucleinsäure-Bank,
umfassend Klone, die den Zellen in einem deregulierten Zustand und
toxischen Zustand gemeinsamen genetischen Ereignissen entsprechen.
-
Gemäß einer
besonderen Form betrifft die Erfindung jedes Kit, das eine Nucleinsäure-Bank
umfasst, wobei die Bank wenigstens einen Klon mit der aus SEQ ID
NR: 1 bis 37 ausgewählten
Sequenz umfasst, wie sie oben definiert ist. Die Bank ist vorteilhafterweise
auf einem Träger,
vorzugsweise auf einem festen Träger, insbesondere
Glas, Silika, Filter, Membran, Nylon, Kunststoff, etc., angebracht.
-
In
den Kits der Erfindung umfassen die Banken außerdem vorteilhafterweise Kontrollklone,
die die Eichung der detektierten Signale erlauben. Diese Kontrollen
können
ganz besonders aus drei Materialien gebildet sein:
- – Klone
aus genomischer DNA,
- – cDNA,
die zur Herstellung von Sonden zweckdienlich ist, die mit Banken
hybridisieren werden, und/oder
- – cDNA,
die der Kontrollproteine codierenden mRNA entspricht, wie zum Beispiel
Haushaltsproteine (besonders Enzyme) wie beispielsweise das β-Actin und das GADPH
(Glycerinaldehydphosphatdehydrogenase)
-
Die
von den Haushaltsenzymen bereitgestellten Kontrollen sind klassischerweise
vom Fachmann bei dem «cDNA
Display» Versuch
verwendet. Jedoch kann bei Deregulationsphänomenen gemäß der Erfindung die mRNA-Menge
dieser Enzyme variieren. Auch zum Zwecke der Standardisierung der
Hybridisierungsintensität
(und folglich des Signals) einer jeden Sonde schlägt die Erfindung
die Verwendung eines oder mehrerer Kontrollsysteme vor. In dieser
Hinsicht erlaubt die Verwendung von genomischer DNA und/oder cDNA
(nicht markiert), die der Sonde (nämlich der DNA-Population der behandelten
oder nicht behandelten biologischen Probe) entspricht, gemäß der Erfindung
den Erhalt von Hybridisierungskontrollen, die von jeder qualitativen oder
quantitativen Variation der Genexpression unabhängig sind. Dieselben cDNA-Mengen,
die mit der gleichen spezifischen Aktivität nach (radioaktiven) Markierungen
versehen sind, sollten im Prinzip äquivalente Signale bei Hybridisierung
einerseits mit genomischer DNA und andererseits mit sich selbst
generieren.
-
Die
Kits der Erfindung können
außerdem
umfassen:
- – Oligonucleotide
zur Herstellung von Sonden und/oder
- – ein
Protokoll für
die Hybridisierungsreaktion und/oder
- – Elemente
und Informationen, die die Etablierung eines Toxizitätsindex
für jedes
getestete Produkt erlauben, insbesondere ein Verarbeitungsprogramm
des Signals.
-
Die
Oligonucleotide sind vorzugsweise halb-zufälligen Typs, wie beispielsweise
die Oligonucleotide mit der Formel X-Nn-AGGT,
wo X eine stabilisierende Sequenz wie beispielsweise GAGAAGCGTTATG
oder CCACGTACAAG(C) ist, N eine Base ist und n eine ganze Zahl zwischen
einschließlich
3 und einschließlich
8 ist.
-
Die
Durchführbarkeit,
die Durchführung
und andere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Beispielen
erläutert,
die als Erläuterungen
und nicht als Beschränkungen
betrachtet werden sollen.
-
Legenden der
Figuren
-
1 Differenzielle Hybridisierung
von Sonden, die von nicht behandelten (A), mit Ethanol behandelten
(B) oder mit Cyclosporin behandelten HepG2-Zellen stammen, auf Filter,
umfassend PCR-Fragmente, die Klonen entsprechen, die von der qualitativen
Durchmusterung eines von p53 induzierten Apoptosesystems stammen.
-
2 Toxizitätsindex,
aus verschiedenen toxischen Verbindungen auf dem Filter für Apoptose
p53 berechnet.
-
3 Differenzielle Hybridisierung
von Sonden, die von nicht behandelten (A), mit Clenbuterol behandelten
(B), mit R-Propranolol behandelten (C) oder mit DL-Propranolol (D) behandelten
HepG2-Zellen stammen, auf Filter, umfassend PCR-Fragmente, die Klonen entsprechen, die
von der qualitativen Durchmusterung von Tumorbiopsien stammen.
-
9. Beispiele
-
9.1. Identifizierung von
genetischen Merkern der Toxizität
aus einer qualitativen Durchmusterung auf ein zelluläres Apoptosesystem.
-
Ein
Beispiel für
den Beitrag der differenziellen qualitativen Durchmusterung für die Identifizierung
von genetischen Markern, die mit der Toxizität von Molekülen verbunden sind, ist durch
die Anwendung von DATAS auf ein Modell der Apoptose- Induktion durch Induktion
der Expression der p53 Wildform veranschaulicht. Dieses Zellmodell
ist durch Transfektion eines für
das Tumor-Suppressorgen p53 induzierbaren Expressionssystems etabliert
worden. Um die qualitativen Unterschiede zu identifizieren, die
mit der von p53 induzierten Apoptose spezifisch verbunden sind,
ist eine qualitative Durchmusterung von Messenger-RNA aus Zellextrakten von
induzierten (ml) und nicht induzierten Zellen (mNl) durchgeführt worden.
Diese Messenger-RNA sind in komplementäre DNA (cl) und (cNl) mit Hilfe
der reversen Transkriptase (RT) und biotynilierten Oligonucleotid-Primern
umgewandelt worden. ml/cNl und cl/mNl Hybride bilden sich dann in
der flüssigen
Phase.
-
Die
erforderlichen RNA und cDNA-Mengen (im vorliegenden Fall jeweils
200 ng) werden vereint und mit Ethanol gefällt. Die Proben werden in einem
Volumen von 30 μl
Hybridisierungspuffer (40 mM Hepes (pH 7,2), 400 mM NaCl, 1 mM EDTA),
supplementiert mit deionisiertem Formamid (80% (v/v), wieder aufgenommen.
Nach 5 min Denaturierung bei 70°C
werden die Proben über
Nacht bei 40°C
inkubiert.
-
Die
Streptavidin-Kügelchen
(Dynal) werden gewaschen, dann in einem Fixierungspuffer (2X = 10
mM Tris-HCl (pH 7,5), 2M NaCl, 1 mM EDTA) äquilibriert. Die Hybridisierungsproben
werden auf ein Volumen von 200 μl
mit Wasser aufgefüllt,
dann für
200 μl Kügelchen
für eine
60 minütige
Inkubation bei 30°C
angepasst. Nach magnetischem Einfangen und Waschen der Kügelchen
werden diese in 150 μl
RNaseH-Puffer aufgenommen, dann 20 min bei 27°C inkubiert. Nach magnetischem
Einfangen sind die nicht hybridisierten Regionen im Überstand
wieder freigesetzt worden, der mit Dnase behandelt, dann mit Phenol/Chloroform
extrahiert, dann mit Ethanol gefällt
wird. Die Ethanol-Fällungen
geringer Nucleinsäure-Mengen
werden mit Hilfe eines kommerziellen Polymers SeeDNA (Amersham Pharmacia
Biotech) durchgeführt,
was eine quantitative Wiedergewinnung von Nucleinsäuren aus
sehr verdünnten
Lösungen
(Größenordnung
ng/ml) erlaubt.
-
Die
cDNA-Synthese aus Proben von RNAs aus dem RNaseH-Verdau erfolgt
mit zufälligen
Hexanucleotiden mit Hilfe von Superscript II Reverse Transcriptase.
Die RNA wird danach mit einer Mischung aus RNaseH und RNase T1 abgebaut.
Der Primer, die nicht eingebauten Nucleotide und die Enzyme werden
von der cDNA mit Hilfe einer «GlassMAX
Spin» Kartusche
abgetrennt. Die Spleiß-Schlaufen
ent sprechende cDNA wird danach einer PCR-Reaktion unterzogen unter
Verwendung halb-zufälliger
Oligonucleotide mit der Struktur: (FS3)N7AGGT, wo (FS3) = CCACGCTACAAG
ist.
-
Die
PCR-Reaktion ist mit Hilfe der Taq-Polymerase über 30 Runden durchgeführt:
- – Erste
Denaturierung. 94°C
für 1 min.
- – 94°C für 30 s
- – 55°C für 30 s
- – 72°C für 30 s
- – Finale
Extension: 72°C
für 5 min
-
Die
PCR-Produkte werden in den pGEM-T Vektor (Promega) kloniert, der
ein freies T an den 3'-Enden besitzt,
um die Klonierung von Fragmenten zu erleichtern, die mit Hilfe der
Taq-Polymerase amplifiziert sind. Nach Transformation in die kompetenten
JM109 Bakterien (Promega) werden die erhaltenen Kolonien in Platten
mit 96 Vertiefungen aufbewahrt. Die mit Hilfe von T7 und Sp6 Oligonucleotiden
erzeugten PCR-Produkte, die sich auf dem Klonierungsplasmid befinden
und die Inserts einschließen,
sind auf Nitrocellulose-Filter deponiert.
-
HepG2-Zellen
werden dann individuell mit verschiedenen Testverbindungen mit unterschiedlichem
toxischen Potenzial behandelt. In diesem Beispiel ist die eingesetzte
Dosis mit einem Zelllebensfähigkeitstest (MTT)
berechnet und entspricht einer IC80. Die Dosen der verschiedenen
Verbindungen sowie die Behandlungsdauer sind in nachfolgender Tabelle
zusammengefasst: Tabelle
1
-
Markierte
Sonden, die RNA entsprechen, sind aus diesen Situationen hergestellt.
Hierfür
dient der erste cDNA-Strang, der aus Gesamt-RNA gemäß den dem
Fachmann bekannten Techniken erhalten ist, als Matrize für eine PCR-Reaktion
mit Hilfe der (FS4)GN3AGGT und FS3CN3AGGT Oligonucleotide, in denen
(FS4) = GAGAAGCGTTAT ist, entsprechend folgendem Programm:
Erste
Denaturierung: 95°C,
5 min
5 Runden mit:
Denaturierung: 94°C, 30 sec
Paarung: 30°C, 30 sec
Temperaturerhöhung von
30 auf 72°C
in 30 sec
Elongation: 72°C,
30 sec
35 Runden mit:
Denaturierung: 94°C, 30 sec
Paarung:
57°C, 30
sec
Elongation: 72°C,
30 sec
Finale Elongation:
72°C, 7 min
-
Die
PCR-Produkte sind mit Hilfe des Redyprime Kits (Amersham) markiert.
-
Die
Filter werden in einem Hybridisierungspuffer (Rapid Hybrid Buffer,
Amersham), der Lachssperma (100 μl/ml)
enthält,
30 min bei 65°C
vorhybridisiert. Die PCR-Sonde
wird dann auf die Membran (0,5 × 106 bis 1 × 106 cpm/ml) für die Inkubation von 2 bis
18 Stunden bei 65°C
gegeben. Die Filter werden in 0,5 × SSC, 0,1% SDS Puffer 30 min
bei 65°C,
dann in 0,2 × SSC,
0,1% SDS Puffer gewaschen. Die Hybridisierungsmuster werden durch
Messung der Radioaktivität
auf Instantlmager (Packard Instruments) (1) analysiert. Die quantitative Bestimmung
der einzelnen Hybridisierungsintensitäten erlaubt die Berechnung
eines Index gemäß der zuvor
beschriebenen Prozedur (2).
Dieses Ergebnis weist darauf hin, dass es möglich ist, verschiedene Produkte
entsprechend ihrer Fähigkeit,
bei einer p53 induzierten Toxizität die Expression von differenziell
gespleißten
Markern zu induzieren, zu klassifizieren. So mobilisiert Diclofenac
mehr Spleißereignisse, die
mit denjenigen identisch sind, die bei der mit der p53 Expression
verbundenen Toxizität
o induziert sind, als Aspirin in den HepG2-Zellen. Die Verwendung
von Banken, die in einem Referenzzustand (gesund) und einen Hauptweg
der Toxizität
mobilisierenden Zustand in unterschiedlicher Weise gespleißte komplementäre DNA-Sequenzen
zusammenfasst, erlaubt folglich die Klassifizierung von Produkten,
deren Wirkungen nicht mit klassischen Toxizitätstests wie beispielweise dem
MTT-Test zu unterscheiden sind.
-
9.2. Identifizierung genetischer
Marker der Toxizität
aus einer qualitativen Durchmusterung von Tumorbiopsien
-
Ein
zweites Anwendungsbeispiel der Erfindung für die Identifizierung von genetischen
Markern der Toxizität
besteht in der Generierung von Nucleinsäure-Banken, die zwischen gesunden Geweben
und Tumorgeweben differenzieren. Der Vorteil, die einerseits in
den Kontrollgeweben (gesund) und andererseits in den Tumorgeweben
spezifisch exprimierten Sequenzen zu identifizieren, liegt darin,
dass innerhalb eines Tumors in verschiedenen Zellen, aber ebenfalls
innerhalb von gleichen Zellen, die Informationen präsentiert
sind, die für dereguliertes
Zellwachstum und Zelltod charakteristisch sind. Im Vergleich zu
einem Apoptosemodell, das durch deregulierte Expression von p53
oder jedem anderen Protein induziert ist, das eine negative Wirkung auf
das Zellwachstum oder die Zelllebensfähigkeit hat, erlaubt die Verwendung
von Tumoren folglich zudem auf Filtern für prädiktive toxikologische Zwecke über Sequenzen
zu verfügen,
deren Expression für
eine übermäßige Proliferation
oder Cancerogenität
charakteristisch sind.
-
Tumorbiopsien
aus 7 Patienten mit Schädel-
oder Halskrebs sowie Biopsien aus gesunden Geweben vom Halszäpfchen derselben
Patienten waren als Arbeitsmaterial verwendet, Das gleiche wie in
Beispiel 9.1 beschriebene Verfahren ist angewandt worden, falls
nicht eine quantitative Anpassung aufgrund der geringen Mengen an
verfügbarem
Material in den Biopsien menschlichen Ursprungs erfolgte.
-
Die
mit der Anwendung der Erfindung bei Tumorgeweben oder normalen Geweben
generierten Nucleinsäure-Fragmente
sind auf Nitrocellulose-Filter verfügbar gewesen. Diese Filter
sind mit denselben radioaktiven Sonden wie in Beispiel 8.1 hybridisiert
worden, nämlich
Sonden, die aus genetischem Material von mit verschiedenen Verbindungen
mit unterschiedlichem toxischen Potenzial behandelten HepG2-Zellen
generiert worden sind. Verschiedene Hybridisierungsmuster sind mit
den verschiedenen Verbindungen beobachtet worden, was so den Nutzen
einer Verwendung dieser Nucleinsäure-Banken
für die
Bewertung einer mit einer bestimmten Verbindung verbundenen Toxizität demonstriert.
-
3 zeigt die mit Sonden erhaltenen
Hybridisierungssignale, die von normalen, Clenbuterol-behandelten,
mit dem inaktiven Propranolol-Enantiomer behandelten oder noch mit
einer Razemat-Mischung aus aktivem und inaktivem Propranolol-Enantiomer behandelten
HepG2-Zellen stammen. Die Dosen der Verbindungen sind in der vorangehenden
Tabelle 1 angegeben und die Herstellung der Sonden und die für die Hybridisierung
befolgten Protokolle sind mit dem Protokoll identisch, das in dem
Abschnitt erwähnt
ist, wo die Verwendung von Filtern beschrieben ist, die für das p53
induzierte Apoptosemodell spezifische Signaturen sammeln (Beispiel
9.1.).
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Die
in 3 dargestellten Hybridisierungssignale
können
quantifiziert werden und als Basis für die Bestimmung eines Toxizitätsindex
für jede
der Verbindungen gemäß desselben
Verfahrens dienen, wie das Verfahren, das den Erhalt der in 2 angeführten Indices erlaubt. So zeigen
die in 3 dargestellten
Hybridisierungen, dass die Wirkungen verschiedener Verbindungen
auf HepG2-Zellen, die mit klassischen Techniken, die in toxikologischen
Untersuchungen wie Färbung
nach MTT eingesetzt sind, nicht wahrnehmbar sind, entsprechend ihrer
Fähigkeit
klassifiziert werden können,
Spleißereignisse
auszulösen,
die für
vorhandene Unterschiede zwischen Zellen gesunden Gewebes und Tumorzellen
spezifisch sind.
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9.3. Beschreibung genetischer
Marker der Toxizität
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Die
Durchführung
der in Beispielen 9.1 und 9.2 beschriebenen Techniken hat die Bildung
und Verwendung von Klon-Banken, genetischen Markern der Toxizität erlaubt.
Die Klone, die diese Banken bilden, sind analysiert und sequenziert
worden und die Sequenz eines Teils von ihnen ist in der Sequenzliste
der vorliegenden Patentanmeldung (SEQ ID NR: 1–37) angeführt.
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Die
Analyse dieser Klone zeigt, dass sie qualitativen genetischen Ereignissen
entsprechen, die auf sehr verschiedene Gene der Zellen einwirken,
was (i) die Effizienz der Verfahren der Erfindung, (ii) das Vorhandensein
genetischer Marker, die im Sinne der Erfindung «universell» sind, und (iii) die Bedeutung
der Diversität
der Klone zum Erhalt einer prädiktiven
Antwort bestätigt.
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So
erlauben die identifizierten Sequenzen mittels Hybridisierung den
Nachweis von Expressionsvariationen oder Störungen von folgenden menschlichen
zellulären
Genen: Aldolase A (Exon 9) (SEQ ID NR: 1); S4-Untereinheit des 26S
Proteasoms (SEQ ID NR: 2); Alpha-Tubulin (SEQ ID NR: 3); Glucosidase
II (SEQ ID NR: 4); Lamin B Rezeptor-Homolog (SEQ ID NR: 5); EF1-alpha
(SEQ ID NR: 6); Fra-1 (SEQ 1D NR: 7), Rezeptor von Tyrosin-Kinase
AX1 (SEQ ID NR: 8); spleißomales
SAP62 Protein (SEQ ID NR: 9); TRAF-3 (SEQ ID NR: 10); EF2 (SEQ ID
NR: 11); TEF-5 (SEQ ID NR: 12); CDC25b (SEQ ID NR: 13), Interleukin-1
Rezeptor assoziierte Kinase («IRAK») (SEQ
ID NR: 14); WAF-1 (SEQ ID NR: 15); c-fos (Exon 4) (SEQ ID NR: 16); ckshs1
(SEQ ID NR: 17); PL16 (SEQ ID NR: 18); NFAR-2 (SEQ ID NR: 19); Phosphatidylinositol
4-Kinase (SEQ ID NR: 20); ERF(SEQ ID NR: 21); Tyrosin-Kinase vom
Rezeptor-Typ Eph (hEphB1b) (SEQ ID NR: 22); BAF60b Protein des SWI/SNF-Komplexes (SEQ ID
NR: 23); EB1 (SEQ ID NR: 24); MSS1 (SEQ ID NR: 25); alpha-Rezeptor der Retinoinsäure (RARa)
(SEQ ID NR: 26); Translations-Initiationsfaktor eIF4A (SEQ ID NR: 27);
Kinase vom Typ STE20 (SEQ ID NR: 28); 90 kDa HSP-Protein (SEQ ID NR: 29); Lipocortin
II (SEQ ID NR: 30); TPT1 Protein («translationally controlled
tumor proteon»)
(SEQ ID NR: 31); Hsc70 (SEQ ID NR: 32); Cytokeratin 18 (SEQ ID NR:
33); 2-Oxoglutarat-Dehydrogenase (SEQ ID NR: 34); mitochondriales
NADH6-Gen (SEQ ID NR: 35); mitochondriales NADH Dehydrogenase 4
Gen (SEQ ID NR: 36); alpha-Untereinheit der mitochondrialen ATP-Synthase
(SEQ ID NR: 37).
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Ein
besonderer Gegenstand der Erfindung besteht besonders in der Verwendung
einer Nucleinsonde, die für
das gesamte oder einen Teil eines Gens spezifisch ist, das für ein oben
erwähntes
Protein oder Faktor codiert, zur Detektion oder zur Bewertung des
toxischen Potenzials einer Verbindung und zur Detektion eines toxischen
Zustands in einer biologischen Probe. Vorzugsweise umfasst die Sonde
wenigstens 1000 Basen, bevorzugter wenigstens 500 Basen, und umfasst
eine zu einem Teil eines oben erwähnten Gens komplementäre Sequenz.
Bevorzugter ist die Sonde markiert.
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Vorteilhafterweise
betrifft die Erfindung eine Gruppe von Sonden, besonders von 5 Sonden
oder mehr, vorzugsweise von 10 Sonden oder mehr, wobei jede Sonde
zu einem Teil eines Gens komplementär ist, das aus den zuvor erwähnten Genen ausgewählt ist.
Noch bevorzugter sind die Sonden auf einem wie in der vorliegenden
Patentanmeldung beschriebenen Träger
immobilisiert.