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Die Erfindung betrifft die spezifische
Detektion von Nukleinsäuresequenzen,
insbesondere von DNA-Molekülen,
mittels einer Sonde bei einer Amplifikation, insbesondere einer
Polymerase-Kettenreaktion (PCR).
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Die PCR ist ein Verfahren, mit dem
es gelingt, einige wenige Moleküle
einer beliebigen, insbesondere genomischen DNA-Sequenz, in kürzester Zeit
in vitro um Faktoren von 106 biS 108 zu vermehren. Das Verfahren läuft in drei – sich wiederholenden – Reaktionsschritten
ab. Zunächst
wird die Doppelstrang-Nukleinsäuresequenz
der gewünschten
Sequenz in einer Probe durch Erwärmen
auf ca. 90 °C–105 °C denaturiert,
so dass Einzelstränge
der Nukleinsäuresequenzen
entstehen. Anschließend
kühlt man
die Probe auf etwa 50 °C
ab. Dabei hybridisieren – als
Starthilfe für
die PCR-Primer-Nucleotide
mit den Enden der Einzelstränge
und ver hindern dadurch die Wiedervereinigung der ursprünglichen
Einzelstränge.
Bei ca. 72 °C
ergänzt
eine Polymerase den Einzelstrang zwischen den beiden mit Primern
besetzten Enden zu einem neuen Doppelstrang. Anschließend können die
drei Schritte (Denaturierung-Primerannealing-Polymerisation) mehrfach
wiederholt werden. Die wiederholte Serie von PCR-Reaktionsschritten
führt zu
einer exponentiellen Akkumulation eines spezifischen Nukleinsäuresequenz-Fragments,
dessen Enden durch die 5'-Enden
der Primer bestimmt sind. Im Stand der Technik sind verschiedene PCR-Techniken
wie die RAcE-PCR, in-situ PCR, differential display PCR und andere
beschrieben, die in ihrer Gesamtheit sehr leistungsfähige Verfahren
zur Amplifizierung von Nukleinsäuresequenzen
darstellen. Weniger leistungsfähig
sind die bisherigen Methoden zum Nachweis des amplifizierten Materials, das
heißt
die Methoden, mit denen bestimmt werden kann, ob eine Target-Nukleinsäuresequenz
anwesend ist bzw. synthetisiert wurde. Besonders PCR-Methoden zur
quantitativen Bestimmung der Nukleinsäuresequenz sind noch nicht
ausgereift, wie z. B. die kompetitive PCR oder die Realtime Fluoreszenz
PCR.
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Die
EP
237362 offenbart ein Nachweisverfahren, bei dem eine markierte
Sonde mit der amplifizierten DNA in einem Hybridisierungstest detektiert wird.
Die PCR-amplifizierte DNA wird zunächst an einem Filter fixiert
und dann mit Hilfe einer markierten Sonde hybridisiert, wobei die
Markierung mit Biotin und/oder Meerrettich-Peroxidase der Sonde
den Nachweis der erfolgten Hybridisierung erlaubt. Andere Nachweisverfahren
umfassen die Verwendung von Fragmentlängen-Polymorphismen, der Hybridisierung
an Allel spezifischen Oligonucleotidsonden oder eine direkte Sequenzierung
mittels des Didesoxy-Verfahrens unter Verwendung von amplifizierter DNA
statt klonierter DNA.
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In nachteilhafter Weise erfordern
diese Verfahren eine zusätzliche
Manipulation und eine anschließende
Bearbeitung der in der PCR gewonnenen Target-Nukleinsäuresequenzen.
Es ist demgemäß nicht
möglich,
mit diesem Verfahren die Vervielfältigung in einer geschlossenen
Reaktionskammer in Echtzeit zu beobachten. Dies bedingt beispielsweise,
dass durch zusätzliche
Verfahrensschritte Kreuzkontaminationen auftreten, deren Vermeidung
insbesondere für
diagnostische, klinische oder lebensmitteltechnische Proben wünschenswert
ist. Es gab daher verschiedene Bestrebungen, die Amplifizierung und
die Detektion von Nukleinsäuremolekülen in einem
einzigen Reaktionsgemisch zusammenzuführen und zu kombinieren und
in Echtzeit nachzuweisen. Die Beobachtung der Bildung des Amplifikationsproduktes
in der Reaktion in Echtzeit erlaubt, bei Kenntnis der Amplifikationseffizienz,
eine quantitative Bestimmung der spezifischen Nukleinsäuren in
der Probe. Ein Verfahren, das die PCR-Reaktion und den Nachweis
der durch sie entstehenden Produkte in einer einzigen Reaktion kombiniert
und einen Nachweis in Echtzeit ermöglicht, ist das TagMan-Verfahren.
Bei dem TagMan-Verfahren
wird eine Oligonucleotid-Sonde in die PCR-Reaktion gegeben, die
am 3'-Ende nicht
verlängerbar
und mit einem Quencherfarbstoff markiert, sowie am 5'-Ende mit einem Reporterfarbstoff
markiert ist und so synthetisiert wurde, dass sie mit einer Targetsequenz
der amplifizierten Nukleinsäuresequenz
hybridisieren kann. Nicht hybridisiert kommt es durch die Faltung
der Oligonukleotid-Sonde zu einem FRET (Fluorescence Resonance Energie
Transfer) zwischen Reporter- und Quencherfarbstoff, der die Fluoreszenzstrahlung
des Reporterfarbstoffes verringert. Die Hybridisierung des Sondenmoleküls an einem
Strang des PCR-Reaktionsproduktes während der Amplifikation schafft
ein für die
Exonuclease-Aktivität
der Polymerase geeignetes Substrat. Somit baut die 5'→3'-Exonuclease-Aktivität der Polymerase während der
Amplifikation das Sondenmolekül
in kleinere Fragmente ab, verhindert dadurch den FRET Prozess und
ermöglicht
durch die Fluoreszenzstrahlung des Reporterfarbstoffes die Unterscheidung
zur intakten Sonde.
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Ein weiteres homogenes Testsystem
ist ein Verfahren unter Verwendung von Molecular-Beacons-Sonden.
Wie die TagMan-Sonden sind auch die Molecular-Beacons-Sonden spezifische
Hybridisierungssonden; sie stellen eine Weiterentwicklung der TagMan-Sonden
dar. Die Molecular-Beacons-Sonden
sind spezifische Hybridisierungssonden, die eine Haarnadelstruktur
mit eigenkomplementären
Enden – die
jeweils mit einem Sonden-Farbstoff und einem Sonden-Quencher markiert
sind – aufweisen,
so dass Sonden-Farbstoff und der Sonden-Quencher des Farbstoffs
direkt benachbart zu liegen kommen. TagMan-Proben bilden unter Umständen ungünstige Strukturen,
so dass der Abstand zwischen Sonden-Farbstoff und Sonden-Quencher
zu groß wird und
damit die Fluoreszenzemission nicht mehr vollständig unterdrückt werden
kann. Dieses Problem konnte durch die Entwicklung von Molecular-Beacons-Sonden gelöst werden.
Die Haarnadelstruktur der Molecular-Beacons-Sonden ist so lange
stabil, bis die Probe an der spezifischen Targetsequenz hybridisiert,
was zu einer Konformationsänderung
und damit auch Freisetzung der Sonden-Fluoreszenz führt, wobei
die emittierte Sonden-Fluoreszenz mittels eines optischen Systems
nach jedem PCR-Zyklus detektiert werden kann.
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Ein weiteres Verfahren ist das Hybprobes-Verfahren,
bei dem Hybridisierungssonden, die jeweils aus einem Paar von Sonden
bestehen, eingesetzt werden, wobei eine Sonde an ihrem 3'-Ende mit einem Sonden-Farbstoff
wie z.B. Fluoreszein und die andere am 5'-Ende mit dem Sonden-Quencher wie z.B.
Light Cycler Red markiert ist und deren 3'-Hydroxylgruppe mit einer Phosphatgruppe
gegen die nicht erwünschte
Extension durch die Polymerase blockiert ist. Demgemäß kommt
es zu einer Hybridisierung der Sonde und dem Sonden-Quencher mit
einem maximalen Abstand von 3 Nukleotiden auf der Targetsequenz,
wodurch der FRET-Prozess zwischen Sonde und Quencher ermöglicht wird,
das heißt,
die Neubildung der Targets wird durch eine Signalabnahme des Reporterfarbstoffes
bzw. der Signalzunahme des Quenchers detektiert.
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Weiterhin sind im Stand der Technik
Sonden beschrieben, wie z.B. die Scorpion-Sonden, bei denen die
Sonde bzw. der Sonden-Farbstoff mit einem für die Amplifikation notwendigen
Primer über
einen Amplifikationsblocker verknüpft ist. Somit ist die Sonde
ein langes und aufwendig zu synthetisierendes Oligo, da es eine
Kopplung zwischen einem Molecular Beacon und einem Primer über einen
modifizierten Spacer darstellt. Bei diesem Verfahren ist der spezifische
Nachweis der Amplifikationssequenz durch die Hybridisierung nicht
mehr unabhängig
von den für
die Amplifikation verwendeten Primern.
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Die Methoden zum Nachweis der Target-Nukleinsäuresequenz,
insbesondere die homologen Echtzeitverfahren, weisen mehrere Nachteile
auf. Bei dem TagMan-Verfahren muss die in der PCR verwendete Polymerase
eine 5'→3'-Exonuklease-Aktivität aufweisen.
Weiterhin benötigt
die TagMan-Sonde eine Phosphorylierung. Bei Molecular-Beacons-Sonden
ist die Kinetik und Thermodynamik der Bindung des Sondenmoleküls an die
Target-Nukleinsäuresequenz
nachteilig durch das Auftreten der Haarnadelstruktur beeinflusst.
Bei den Scorpion-Sonden (Duplex Scorpions) ist die Sonde mit dem
für die
Amplifikation notwendigen Primer direkt verknüpft, was unter anderem dazu
führt,
dass auch die Sequenz des Quencher-Oligos nicht unabhängig von
der Targetsequenz der zu amplifizierenden Nukleinsäure gewählt werden
kann. Bei dem Hybprobes-Verfahren müssen zwei benachbarte Sonden
mit der gleichen Bindungsenergie an ihrem 3'-, bzw. 5'-Ende an dem Target binden, damit Reporter-
und Quencherfarbstoff während
der Messung in räumlicher
Nähe gehalten werden.
Da jedes Oligo auf Veränderungen
in seiner unmittelbaren Umgebung, z.B. Änderungen der Salzkonzentrationen,
individuell reagiert, ist dieses Verfahren sehr labil und die Effizienz
des FRET kann leicht gestört
werden. Weiterhin wird bei dem Verfahren gemäß Hybprobes ein großes Amplicon
benötigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein Detektionsverfahren bereitzustellen, das die genannten Nachteile
nicht aufweist und die Detektion einer Target-Nukleinsäuresequenz
kostengünstig
und einfach, insbesondere während
einer Amplifikationsreaktion ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese technische Aufgabe durch
Bereitstellung eines Verfahrens zur Detektion einer Target-Nukleinsäuresequenz
in einer Probe, wobei die Target-Nukleinsäuresequenz
mit (i) einer Sonde umfassend eine zu der Nukleinsäuresequenz komplementäre Sequenz,
die von zu einem Sonden-Quencher komplementären Sequenzen flankiert ist
und (ii) dem Sonden-Quencher umfassend eine durch einen Spacer getrennte
komplementäre
Sequenz zu der Sonde in Kontakt gebracht und die Sonde und/oder
der Sonden-Quencher detektiert werden.
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Im Folgenden sollen folgende Begriffe
wie folgt verwendet werden.
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Im Sinne der Erfindung bezieht sich
der Ausdruck Nukleinsäuresequenz,
Polynucleotid und Oligonucleotid auf Primer, Sonden und Oligomerfragmente,
die nachgewiesen werden sollen, Oligomerkontrollen und nicht markierte,
blockierende Oligomere, und allgemein auf Polydesoxyribonucleotide, die
2-Desoxy-D-Ribose enthalten und auf jede andere Art von Polynucleotid,
das ein N-Glycosid einer Purin- oder Pyrimidinbase oder modifizierte
Purin- oder Pyrimidinbasen ist. Es gibt keine vorsätzliche Längenunterscheidung
zwischen den Begriffen Nukleinsäuresequenz,
Polynucleotid und Oligonucleotid, und diese Begriffe werden austauschbar
verwendet. Diese Begriffe beziehen sich insbesondere auf die Primärstruktur
des Moleküls.
Deshalb umfassen diese Begriffe doppel- und einzelsträngige DNA
ebenso wie doppel- und
einzelsträngige
RNA. Das Oligonucleotid umfasst eine Sequenz von ungefähr mindestens
8 Nucleotiden, vorzugsweise mindestens 10–15 Nucleotiden, und besonders
bevorzugt mindestens etwa 20–40
Nucleotiden, die einem Bereich der bezeichneten Nucleotidsequenz
entspricht. "Entsprechend" bedeutet identisch
oder komplementär
zu der bezeichneten Sequenz.
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Das Oligonucleotid ist nicht notwendigerweise
physikalisch abgeleitet von irgendeiner existierenden oder natürlichen
Sequenz, sondern kann in jeder Weise gewonnen werden, einschließlich chemische Synthese,
DNA Replikation, reverse Transkription oder eine Kombination davon.
Die Begriffe Oligonucleotid oder Nukleinsäuresequenz bedeuten ein Polynucleotid
von genomischer DNA oder RNA, cDNA, halbsynthetischem oder synthetischem
Ursprung, das wegen seiner Herkunft oder wegen einer Manipulation:
(1) nicht mit dem gesamten oder einem Teil des Polynucleotids assoziiert
ist, mit dem es in der Natur assoziiert ist; und/oder (2) mit einem
anderen Polynucleotid als in der Natur verknüpft ist; und (3) in der Natur
nicht gefunden wird. Es kann sich selbstverständlich auch um dem Fachmann
bekannte Derivate handeln, z.B. solche, die Phosphorothioatbindungen
oder Methylphophonatbindungen umfassen.
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Weil Mononucleotide bei der Bildung
von Oligonucleotiden so zur Reaktion gebracht werden, dass das 5'-Phosphat eines Mononucleotid-Pentoserings
mit dem 3'-Sauerstoff
seines Nachbarn in einer Richtung mittels einer Phosphodiesterbindung
verknüpft
wird, wird ein Ende eines Oligonucleotids als das 5'-Ende bezeichnet,
wenn sein 5'-Phosphat
nicht mit dem 3'-Sauerstoff
eines Mononucleotid-Pentoserings verknüpft ist, und als das 3'-Ende, wenn sein 3'-Sauerstoff nicht
mit dem 5'-Phosphat
eines folgenden Mononucleotid-Pentoserings
verknüpft
ist. Wie hier verwendet, kann man auch von einer Nukleinsäuresequenz,
selbst wenn im Innern eines größeren Oligonucleotids,
sagen, dass sie 5'-
und 3'-Enden hat.
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Selbstverständlich umfassen die erfindungsgemäßen Ausdrücke Nukleinsäuresequenz,
Polynucleotid, Oligonucleotid aber auch Aminosäuresequenz oder andere organische
polymere Verbindungen auch alle Derivate, Modifikationen, Mutationen oder
Fragmente dieser Verbindungen. Solche modifizierten Strukturen können beispielsweise
sogenannte Plastik-DNA-Strukturen
sein. Bei der Plastik-DNA befinden sich im Rückgrat insbesondere nur ungeladene
Polyethyleneinheiten. Durch das Modifizieren von Zucker-Phosphatstrukturen
können
Polyamid-Nukleinsäuren
(PNA) erhalten werden, die im Sinne der Erfindung ebenfalls Nukleinsäuresequenzen
darstellen. Bei auf Aminoethylglycineinheiten basierenden PNA findet
sich vorteilhafterweise die Tendenz zur Hybridisierung mit komplementären DNA und
RNA-Strukturen. Weitere Derivate sind beispielsweise POT-Strukturen,
die insbesondere DNA-Moleküle umfassen,
bei denen DNA-Telomere durch verschiedene Mechanismen bzw. Sturkturen
geschützt sein
können.
Desweiteren werden 2'-OMe
oder 3'-NH2 Gruppen an den Nukleosiden als Modifikationen
im obigen Sinn betrachtet.
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Ein Spacer im Sinne der Erfindung
bezeichnet den Abstand zwischen zwei Nukleotiden, der durch eine
Bindung zwischen diesen, insbesondere eine Phosphat- oder Phosphorthioatbindung,
oder mehreren verbundenen Molekülen,
insbesondere weiteren Nukleotiden, bestimmt ist.
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Im Sinne der Erfindung heißt flankierende Sequenz,
daß die
Sequenz mit oder ohne Spacer an eine andere Struktur, insbesondere
eine Sequenz, angrenzt. Das heißt,
die flankierende Sequenz kann dergestalt flankierend sein, daß sie direkt
an eine andere Sequenz bindet oder z.B. über einen Spacer aus mehreren
Molekülen
an die andere Sequenz bindet. Demgemäß heißt flankierend im Sinne der
Erfindung sowohl direkt flankierend als auch flankierend vermittelt über mindestens
einen Spacer.
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Eine Probe im Sinne der Erfindung
ist die Bezeichnung für
ein durch Probenentnahme entnommenes biologisches oder chemisches
Gut oder eines Teiles bzw. einer kleinen Menge eines solchen, dessen
Beschaffenheit chemisch, biologisch, klinisch oder ähnlich geprüft werden
soll. Die Probenentnahme erfolgt insbesondere so, dass die entnommene Teilmenge
einem Durchschnitt der gesamten Menge entspricht. Die durch Untersuchung
der Probe ermittelten Merkmale dienen der Beurteilung der durch
die Probe erfassten Menge, die Rückschlüsse auf
die Gesamtmenge, z.B. Trinkwasser, Lebensmittel, Lebensmittelzutaten
oder Vorstufen, Pflanzenmaterial, Blut, transplantierte Organe u.a.,
zulässt.
Für die
Untersuchung können
die Proben durch Mischen, Zerteilen, Zerkleinern, Zugabe von Enzymen
oder Markern bzw. anders vorbehandelt werden. Dem Fachmann sind
verschiedene Möglichkeiten
der Vorbehandlung von Proben bekannt. Selbstverständlich kann
es auch vorgesehen sein, dass die Probe so entnommen wird, dass
sie keinem Durchschnitt der gesamten Menge entspricht. Eine Probe
können alle biologischen,
und nichtbiologischen Materialien sein, wie biologische Gewebe und
Flüssigkeiten,
z.B. Blut, Lymphe, Urin, Gehirnflüssigkeit und andere, sowie Umweltabwässer oder
andere Umweltproben, z.B. Filtrate, Wischproben, Bioreaktorenflüssigkeiten,
Lebensmittelinhaltsstoffe, Futtermittel, Gefahrenstoffe u.v.a. mehr.
Wie hier verwendet bezieht sich eine Probe demgemäß auf jede
Substanz, die eine Nukleinsäure
enthält
oder vermutlich enthält,
und umfasst eine Probe von Gewebe oder Flüssigkeit, die von einem Individuum
oder Individuen isoliert ist, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
zum Beispiel Haut, Plasma, Serum, Rückenmarksflüssigkeit, Lymphe, Synovialflüssigkeit,
Urin, Tränen,
Blutzellen, Abstriche, Gewebeproben, Organe, Tumore, und auch auf
Proben von Bestandteilen von in vitro-Zellkulturen; einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf konditioniertes Medium vom Wachstum von Zellen in einem Zellkulturmedium,
rekombinante Zellen und Zellbestandteile; insbesondere handelt es
sich bei den Proben um Lebensmittel und Pflanzenmaterial. Lebensmittel
im Sinne der Erfindung sind Stoffe, die dazu bestimmt sind, in unverändertem,
zubereitetem oder verarbeitetem Zustand von Menschen verzehrt zu werden;
eingeschlossen sind Stoffe, die überwiegend
dazu bestimmt sind, zu anderen Zwecken als zur Ernährung oder
zum Genuss verzehrt zu werden, z.B. Arzneimittel oder Tinkturen.
Den Lebensmitteln gleichgestellt sind Umhüllungen oder Überzüge von Lebensmitteln,
die dazu bestimmt sind, mitverzehrt zu werden (z.B. Käserinde)
oder bei denen der Mitverzehr vorauszusehen ist. Zu den Lebensmitteln zählt auch
Trinkwasser. Der Begriff Lebensmittel schließt die Nahrungsmittel und Genussmittel
ein. Auch Lebensmittelzusatzstoffe sind Lebensmittel, soweit sie
dazu bestimmt sind, mit dem Lebensmittel verzehrt zu werden. Lebensmittel
können
neben ihren natürlichen
Bestandteilen, unter denen es auch solche mit möglichen Schadwirkungen gibt,
weitere Stoffe natürlicher
oder synthetischer Herkunft enthalten.
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Bei Pflanzenmaterial im Sinne der
Erfindung handelt es sich beispielsweise um ein- oder mehrzellige,
sowie pro- oder eukaryotische Pflanzen, insbesondere um Algen, Pilze,
Moose, Farne, Nacktsamer oder Bedecktsamer, z.B um einkeimblättrige oder zweikeimblättrige Pflanzen.
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Der Begriff Primer kann mehr als
einen Primer betreffen und betrifft ein Oligonucleotid, entweder
natürlich
vorkommend, wie in einem gereinigten Restriktionsverdau, oder synthetisch
hergestellt, welches in der Lage ist, als Ausgangspunkt der Synthese
entlang eines Komplementärstrangs
zu fungieren, wenn es unter Bedingungen gestellt wird, bei denen die
Synthese eines Primerverlängerungsprodukts, das
komplementär
ist zu dem Nukleinsäurestrang, katalysiert
wird. Solche Bedingungen umfassen die Anwesenheit von verschiedenen
Desoxyribonucleosid-Triphosphaten und deren Derivaten, insbesondere
dATP, dCTP, dGTP, dTTP, dUTP, dInosineTP, 5-Br-dUTP, 7-deaza-dGTP,
8-oxo-dGTP, O6-Me-dGTP und eines die Polymerisation induzierenden
Agens, wie DNA-Polymerase
oder reverse Transkriptase, in einem geeigneten Puffer – Puffer beinhaltet
Bestandteile, die Kofaktoren sind, oder die den pH-Wert, die Ionenstärke, usw.,
beeinflussen – und
bei geeigneter Temperatur. Der Primer ist für eine maximale Effizienz bei
der Amplifizierung vorzugsweise einzelsträngig.
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Das Komplementär einer Nukleinsäuresequenz,
wie hier verwendet, betrifft ein Oligonucleotid, das, wenn es mit
der Nukleinsäuresequenz
so ausgerichtet ist, dass das 5'-Ende
einer Sequenz gepaart ist mit dem 3'-Ende der anderen, in der antiparallelen
Assoziation ist. Gewisse Basen, die üblicherweise nicht in natürlichen
Nukleinsäuren
vorkommen, können
von den Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung umfasst werden, zum Beispiel Inosin und
7-Deazaguanin. Die Komplementarität muss nicht perfekt sein;
stabile Duplexmoleküle
können falsch
gepaarte Basenpaare oder nicht gepaarte Basen enthalten.
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Die Stabilität eines Nukleinsäureduplexmoleküls wird
durch die Schmelztemperatur oder TM gemessen.
Die TM eines speziellen Nukleinsäureduplexmoleküls unter
spezifischen Bedingungen ist die Temperatur, bei der die Hälfte der
Basenpaare dissoziiert ist.
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Wie hier verwendet betrifft der Begriff
Targetsequenz oder Target-Nukleinsäuresequenz den Bereich der
Nukleinsäuresequenz,
der entweder amplifiziert oder nachgewiesen werden soll, oder beides.
Die Zielsequenz sitzt zwischen den beiden Primersequenzen, die für die Amplifikation
verwendet werden.
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Wie hier verwendet betrifft der Begriff
Markierung jedes Atom oder Molekül,
das zur Erzeugung eines nachweisbaren – vorzugsweise quantifizierbaren – Signals
verwendet werden kann und das an eine Nukleinsäure oder ein Protein gebunden
werden kann. Markierungen können
mittels Fluoreszenz, Radioaktivität, Kolorimetrie, Gravimetrie,
Röntgenbeugung
oder -absorption, Magnetismus-, enzymischer Aktivität und dergleichen
nachweisbare Signale erzeugen.
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Eine Sonde im Sinne der Erfindung
ist eine Nukleinsäuresequenz,
die an ihrem 3'-
oder 5'-Ende oder
an beiden, oder intern, oder an den Enden und intern eine oder mehrere
Markierungen aufweist, wobei die Markierung ein zur Fluoreszenz
befähigter Reporter-Farbstoff
sein kann. Dieser fluorescente Reporter-Farbstoff kann beispielsweise
ein Fluorescein-Derivat sein. Die Verwendung von fluoreszierenden
oder von fluorophoren Sonden hat den Vorteil, das bei gleichzeitiger
Verwendung verschiedenfarbiger Fluorophore die Möglichkeit der parallelen sowie einer
zeitauflösenden,
kontinuierlichen Messung besteht. Die Fluoreszenz lässt sich
hierbei auch in einem geschlossenen Reaktionsgefäß beobachten. Die Sonde gemäß der Erfindung
ist eine Nukleinsäuresequenz,
die neben der Sondenmarkierung am 3'- oder 5'-Ende eine Sequenz aufweist, die komplementär zu der
Target-Nukleinsäuresequenz
ist. Diese komplementären
Bereiche der Sondensequenz werden von Sequenzen flankiert, die komplementär sind zu
Sequenzen einer Nukleinsäuresequenz,
die einen Sonden-Quencher umfasst.
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Ein Sonden-Quencher im Sinne der
Erfindung ist demgemäß eine Nukleinsäuresequenz,
die mit der Sonde in mindestens zwei Bereichen, wovon einer 5', der andere 3' des targetspezifischen
Teils gelegen ist, hybridisieren kann. Bevorzugt ist, daß der Sonden-Quencher
an seinem 3'- oder
5'-Ende, oder intern,
bzw. intern und an seinem 3'-
oder 5'-Ende eine
oder mehrere Markierungen umfasst, die mit der Sonde so interagieren,
dass kein Fluoreszenzsignal der Sonde oder im Wesentlichen ein Energietransfer
Signal (FRET) detektierbar ist, wenn Sonde und Sonden-Quencher die
hierfür
erforderliche räumliche
Nähe, beispielsweise
bei einer Hybridisierung über
ihre komplementären
Sequenzen untereinander, aufweisen. Die Begriffe Quenching oder
Fluoreszenz-Energietransfer betreffen demgemäß den Prozess, durch den, falls
ein Fluoreszenzmolekül
und ein Quencher-Molekül nahe benachbart
liegen, bei einer Anregung des Fluoreszenzmoleküls ein wesentlicher Teil der
Energie des angeregten Zustands ohne Strahlung auf den Quencher übertragen
wird, wo sie entweder ohne Strahlung verloren geht oder bei einer anderen
Emissionswellenlänge
als der des Fluoreszenzmoleküls
emittiert wird. Das heißt,
die Wechselwirkung zwischen einer durch Strahlung angeregten markierten
Sonde und dem Sonden-Quencher verursacht zunächst eine strahlungslose Übertragung
der Energie des angeregten Fluorophors auf die Quencher-Moleküle; diese
können
die Energie dann strahlungslos abgeben oder in einer definierten
Wellenlänge
emittieren. Die Fluoreszenzmoleküle
können
z.B. fluoreszierende organische Farbstoffe sein, die für eine Bindung
an den 3'-terminalen
Nucleotid oder 5'-terminalen
Nucleotid der Sonde über
eine Verbindungsgruppe derivatisiert sind. Vorzugsweise sind die
Quencher-Moleküle ebenfalls
organische Farbstoffe, die in Abhängigkeit der Ausführungsform
fluoreszent sein können.
Im Allgemeinen sollte die Absorptionsbande des Quencher-Moleküls im Wesentlichen
mit der Fluoreszenzemissionsbande des Fluoreszenzmoleküls überlappen,
unabhängig
davon, ob das Quencher-Molekül
fluoreszent ist oder einfach die von dem Fluoreszenzmolekül übertragene
Energie durch einen Zer fall ohne Strahlung freisetzt. Nicht-fluoreszente
Quencher-Moleküle, die
Energie von angeregten Fluoreszenzmolekülen absorbieren, jedoch die
Energie nicht durch Strahlung freisetzen, werden gemäß der Terminologie
der Fachliteratur im Sinne der Erfindung ebenfalls als Quencher
bezeichnet.
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Eine praktische Anleitung für die Auswahl geeigneter
Fluoreszenz-Quencher-Paare für
bestimmte Sonden ist in der Literatur verfügbar und in den nachstehenden
Referenzen beispielhaft dargestellt: Pesce et al., Hrsg., Fluorescence
Spectroscopy (Marcel Dekker, New York, 1971), White et al., Fluorescence
Analysis: A Practical Approach (Marcel Dekker, New York, 1970).
Die Literatur enthält
auch Referenzen, die ausführliche
Listen von fluoreszenten und chromogenen Molekülen und deren relevante optische
Eigenschaften für
die Auswahl von Fluoreszenz-Quencher-Paaren bereitstellen; vgl.
z.B. Berlman, Handbook of Fluorescence Spectra of Aromatic Molecules,
2. Auflage (Academic Press, New York, 1971), Griffiths, Colour and
Constitution of Organic Molecules (Academic Press, New York, 1976), Bishop,
Hrsg., Indicators (Pergamon Press, Oxford, 1972), Haugland, Handbook
of Fluorescent Probes and Research Chemicals (Molecular Probes,
Eugene, 1992). Ferner findet sich in der Literatur eine ausführliche
Anleitung für
die Derivatisierung von Fluoreszenz- und Quencher-Molekülen für die kovalente Bindung über gewöhnliche
reaktive Gruppen, die an ein Oligonucleotid angefügt werden
können;
vgl.
US-PS 3,996,345 ,
US-PS 4,351,760 .
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Beispielhafte Fluoreszenz-Quencher-Paare können aus
Xanthen-Farbstoffen, einschließlich
Fluoresceinen und Rhodamin-Farbstoffen ausgewählt werden. Viele geeignete
Formen dieser Verbindungen sind kommerziell erhältlich und enthalten Substituenten
auf ihren Phenylgruppen, die als Bindestelle oder als Bindefunktionalität für die Bindung
an ein Oligonucleotid verwendet werden können. Eine weitere Gruppe von
fluoreszenten Verbindungen sind Naphthylamine mit einer Aminogruppe
in der alpha- oder beta-Position. Diese Naphthylamino-Verbindugen
umfassen 1-Dimethylamino-naphthyl-5-sulfonat, 1-Anilino-8-naphthalensulfonat
und 2-p-Toluidinyl-6-naphthalensulfonat.
Andere Farbstoffe umfassen 3-Phenyl-7-isocyanatocoumarin, Acridine
wie 9-Isothiocyanatoacridin-Orange,
N-(p-(2-Benzoxyzolyl)-phenyl)-maleimid,
Benzoxydiazole, Stilbene, Pyrene. Bevorzugte Fluorophore sind weiterhin
SYBR Green, Hex, TET, VIC, JOE, NED, Redmond Red, Alexa Red, Cascade
Blue, Yakima Yellow, Cy3, Cy3.5, Tamra/Cy3, Texas Red, ROX, Cy5,
Cy5.5, Carboxyrhodamine, LC705 und/oder LC640. Als Quencher können beispielsweise
weiterhin eingesetzt werden Tamra, Rhodamin, BHQ1 bis BHQ3, Dansyl,
Dabcyl, ElleQuencher und/oder Methylorange. Bevorzugt kann auch
eine Konjugation der Nukleinsäureproben
mit Minor Grove Binder (MGB) sein. Derartige Strukturen sind beispielsweise
in Kutyavin et al., 2000, Nucleic Acids Research beschrieben und sind
in den Offenbarungsgehalt der Erfindung mit aufgenommen.
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Erfindungsgemäß kann man zwei Arten von Quencher-
oder Löschprozessen
unterscheiden, einmal die dynamische Fluoreszenzlöschung durch
Kollisionsprozesse und die statische Fluoreszenzlöschung durch
Komplexbildung zwischen dem Fluorophor, das heißt der Sonde und den Quencher-
oder Löscher-Molekülen des
Sonden-Quenchers. Das Quenching führt demgemäß zu einer Erniedrigung der
Quantenausbeute, die durch Fluoreszenzanregung der markierten Sonde
detektiert werden kann. Es ist aber beispielsweise auch möglich, dass
die Sonden bei einer sehr hohen Konzentration, beispielsweise auf
einem bestimmten Nukleinsäureabschnitt,
zum so genannten Selbstquenching neigen, das heißt, dass die einzelnen Moleküle in ihrer
Bewegung so gestört
werden, dass ebenfalls ein Quenchingeffekt – bedingt durch die hohe Sondendichte – auftritt.
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Die genannten Substanzen werden in
einem ersten Verfahrensschritt mit einer Probe, die die Target-Nukleinsäure umfassen
kann oder insbesondere nach der PCR-Reaktion umfasst, in Kontakt
gebracht. Durch die strukturelle Ausgestaltung der Sonde hybridisiert
diese aufgrund der zu dem Sonden-Quencher komplementären Sequenzen
mit dem Sonden-Quencher, wodurch kein Signal oder ein Energie-Transfer-Signal der
Sonde detektierbar ist. In einem nächsten Verfahrensschritt wird
die Probe beispielsweise mit – zu
der Target-Nukleinsäuresequenz komplementären – Oligonucleotidprimern
und einer Polymerase denaturiert; selbstverständlich ist es auch möglich, die
Denaturierung ohne die Primer und/oder die Polymerase durchzuführen. Die
Denaturierung kann insbesondere der erste Schritt der Polymerasekettenreaktion
sein, bei dem durch Erwärmen
auf ca. 90 °C – ca. 105 °C eine Auftrennung
der Doppelstränge
in Einzelstränge
erfolgt. Anschließend
kann die Probe beispielsweise wieder auf ca. 50 °C abgekühlt werden, wobei die Oligonucleotidprimer
mit den Enden der Einzelstränge
der Target-Nukleinsäuresequenzen
hybridisieren und somit eine Wiedervereinigung (reannealing) der
ursprünglichen Einzelstränge der
Target-Nukleinsäuresequenzen verhindern.
Während
der Annealingphase rehybridisieren die Sonde und der Sonden-Quencher
wieder miteinander, wenn eine für
die Sonde spezifische Target-Nukleinsäuresequenz nicht vorhanden
ist. Ist jedoch als neugebildetes PCR-Produkt bzw. das DNA-Target
eine solche Target-Nukleinsäuresequenz
vorhanden, so hybridisiert die Sonde mit ihrer zu der Target-Nukleinsäuresequenz
komplementären
Sequenz an der Target-Nukleinsäuresequenz und
verhindert dadurch die räumliche
Annäherung des
Sonden-Quenchers an die Sonde bzw. der Löschermoleküle des Quenchers an die Fluoreszenzmarkierung
der Sonde. Wird die Sonde, insbesondere die Fluoreszenzmarkierung
an der Sonde, mit einer definierten elektromagnetischen Strahlung
angeregt, so gibt sie die aufgenommene Energie direkt an die Umgebung
in Form von Strahlung ab und wird dadurch mit erhöhter Intensität mit dem
Fachmann bekannten Methoden detektiert. Werden beispielsweise im
Laufe der PCR immer mehr der Target-Nukleinsäuresequenzen gebildet, so lässt sich
dies anhand der zunehmenden bzw. abnehmenden Strahlung durch die
Bindung von Sonde/Target-Nukleinsäuresequenz direkt verfolgen.
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Bevorzugt ist, dass die Probe unter
Bedingungen inkubiert wird, die ein Primerannealing und eine Polymerisation
erlauben, wobei bei einer Amplifikation der Target-Nukleinsäuresequenz
die Sonde an diese hybridisiert.
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Bevorzugt ist weiterhin, dass die
Sonde und/oder der Sondenquencher markiert sind, wobei es besonders
bevorzugt ist, dass die Sonde und/oder der Sondenquencher eine Fluoreszenzmarkierung aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Target-Nukleinsäure quantifiziert
wird. Dem Fachmann sind verschiedene Möglichkeiten und Verfahren zur
Quantifizierung von Target-Nukleinsäuren bekannt; beispielsweise
ist es möglich,
in einem System oder in einem Parallelsystem Referenzen zeitgleich
oder zeitversetzt zu detektieren, anhand derer die Target-Nukleinsäuresequenzen
quantifiziert werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Target-Nukleinsäuresequenzen aus Pflanzenmaterialien,
Saatgut, tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, Lebensmittelrohstoffen,
Lebensmittelinhaltsstoffen, eukaryotischen Geweben tierischen oder
pflanzlichen Ursprungs sowie Mikroorganismen gewonnen werden. Besonders
bevorzugt ist es, dass die Target-Nukleinsäuresequenzen aus einem gentechnisch
veränderten
Organismus, beispielsweise gentechnisch veränderten Nutzpflanzen oder Haustieren
bzw. Nutztieren gewonnen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Target-Nukleinsäuren aus Proben gewonnen werden,
die für
diagnostische Zwecke, sowohl für
die humane Diagnostik, als auch für die tierische Diagnostik,
bestimmt sind. Hierzu zählen
Proben aus Blut, Seren, Körperflüssigkeiten,
Körperausscheidungen,
Abstrichen auch zur mikrobiologischen Analyse und Gewebeproben.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, die Probe, sei sie mikrobiellen, pflanzlichen, tierischen,
menschlichen oder anderen Ursprungs (z.B Umwelt, Zellkultur), mit
Hilfe des Verfahres auf den Genexpressionszustand (nötigenfalls
auch unter zur Hilfenahme weiterer Verfahren wie z.B. der Reversen
Transcription oder RT-PCR), bestimmte genetische Polymorphismen
(z.B. HLA Diagnose, Analyse der Gewebeverträglichkeit zw. Spender und Empfänger), die
Anwesenheit apathogener oder pathogener (z.B. human-, tier- oder
phytopathogener) Organismen (z.B. Bakterien, Pilze, Viren, Viroide oder
Parasiten), genetische Dispositionen zu erblichen oder teilweise
erblichen Erkrankungen oder andere Prädispositionen zu untersuchen.
Weiterhin, kann das Verfahren zur genetischen Charakterisierung,
Typisierung oder Identifizierung von Individuen, Populationen und/oder
Klonen eingesetzt werden sowie zur Qualitätskontrolle oder Überwachung
fermentativer Prozesse sowie zur Bestimmung von Mutationen, Mutationsraten
oder von Ploidiegraden verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden als Target-Nukleinsäuresequenzen, Sonden und/oder
Sonden-Quencher Desoxyribonucleotide-umfassende Substanzen eingesetzt. Im
Sinne der Erfindung sind Desoxyribonukleinsäuren (DNA) Substanzen zwei
unverzweigte, hochmolekulare Polynucleotid-Ketten, die einen umeinander gebundenen
Doppelstrang bilden. Die Desoxyribonukleinsäuren können als Doppelhelix oder als
Superhelix bzw. Triplehelix vorliegen. Bei drastischer Abnahme des
Wassergehaltes geht die B-Form der DNA in die starre A-Form über, wobei
in beiden DNA-Formen
die Doppelhelix rechtshändig
verläuft. Die
Z-Form wird auch als Links-DNA bezeichnet, da sie linkshändig verläuft. Eine
zentrale Eigenschaft der DNA ist ihre Fähigkeit zu denaturieren und
zu renaturieren. Vorteilhafterweise kann DNA erfindungsgemäß einfach
durch Erhitzen oder durch Zugabe von alkalischen Substanzen denaturiert
werden. Unter geeigneten Bedingungen ist die Denaturierung mit Vorteil
reversibel, das heißt,
komplementäre
Nucleotid-Sequenzen finden wieder zueinander, wobei doppelsträngige DNA-Moleküle entstehen
(reannealing). Vorteilhafterweise können Desoxynukleinsäuren, das
heißt
genomische und/oder cDNA-Moleküle, selektiv
in vitro, beispielsweise in-situ, durch eine Polymerase-Kettenreaktion vermehrt
werden.
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Bevorzugt ist, dass als Derivate
insbesondere PNA und/oder PTO eingesetzt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Polymerase eine DNA-Polymerase, die eine
5'→3'- oder 3'→5'-Exonuklease-Aktivität besitzen
kann, verwendet. Der Begriff der 5'→3'-Exonuklease-Aktivität/3'→5'-Exonuklease-Aktivität oder 5' zu 3'-Exonuklease-Aktivität oder 3' zu 5'-Exonuklease-Aktivität betrifft
die Aktivität
einer matritzenspezifischen Nukleinsäurepolymerase, die eine 5'→3'-Aktivität bzw. eine 3'→5'-Aktivität umfasst, die üblicherweise
mit einigen DNA-Polymerasen assoziiert ist. Vorteilhafterweise weist
diese DNA-Polymerase keine 5'→3'-Exonuklease-Aktivität auf, das heißt, es erfolgt
keine Spaltung einer Phoshordiesterbindung des Sondenoligos.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird in parallelen Ansätzen
eine Targetsequenz von besonderem Interesse und eine als Referenz
benötigte allgemeinbekannte
Sequenz amplifiziert. Für
beide Systeme wird die Fluoreszenzänderung während der Zyklen gemessen und
der Zyklus bestimmt, an dem die Fluoreszenzstrahlung einen vorher
festgelegten Schwellenwert über-
bzw. unterschreitet. Durch den Vergleich mit einer Probe mit einem
bekannten Gehalt der beiden Sequenzen werden deren Verhältnisse
in der Probe, bzw. bei geeigneten Referenzmaterialien deren absolute
Menge bestimmt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird als Sonde ein Fluorescein-Farbstoff und als Sonden-Quencher
ein Rhodamin-Farbstoff eingesetzt. Mit diesem fluoreszierenden Sonden/Sonden-Quencher-Paar,
das in jeweils einer Oligonucleotidsequenz aufgenommen oder integriert
sein kann oder mit dieser assoziiert vorliegt, ist es möglich, biologische
Ereignisse zu verfolgen, die im Wesentlichen darauf basieren, dass
die fluoreszierende Sonde und der Sonden-Quencher voneinander getrennt
oder in einem minimalen Löschungsabstand
zueinander gebracht werden. Die Fluoreszenz des Fluorescein-Farbstoffes
steigt an, wenn er von dem Sonden-Quencher Rhodamin getrennt wird.
Der Sonden-Quencher Rhodamin ist hierbei ein Löschungsmolekül, das die
Fluoreszenzenergie des angeregten Fluorescein-Farbstoffes absorbieren
kann, wobei es das Fluoreszenzsignal, welches ansonsten von dem
angeregten Fluorescein-Farbstoff freigesetzt wird, löscht. Neben
Rhodamin können
insbesondere seine Derivate, oder Texasrot, Fluorescein und seine
Derivate, wie 5-Brommethyl-Fluorescein, Lucifergelb, IAEDANS, 7-Me
2N-Coumarin-4-Acetat, 7-OH-4-CH
3-Coumarin-3-Acetat, 7-NH
2-4-CH
3-Coumarin-3-Acetat
(AMCA), Monobrombiman, Pyrentrisulfonate, wie Kaskadenblau, und
Monobromtrimethylammoniobiman eingebracht werden. Weiterhin können eingesetzt
werden BHQ-1, QSY-7, BHQ-2, BHQ-3, Dansyl, Dabcyl oder auch andere
Strukturen, die auch als Darkquencher bezeichnet werden können. Selbstverständlich ist
es auch möglich,
einen der folgenden Marker einzusetzen: Acridine, Alexa 430, Alexa
488, Alexa 594, AMCA, BODIPY FL-Br
2, BODIPY
TMR, BODIPY 558/568, BODIPY 564/570, BODIPY 576/589, BODIPY 581/591,
BODIPY TR, BODIPY R6G, BODIPY 630/650, BODIPY 650/665, Cy2
TM, Cy3
TM, Cy3.5
TM, Cy5
TM, Cy5.5
TM, Cy7
TM, Edans,
Eosin, Erythrosin, 6-Fam, Tet, Joe, Hex, LightCycler 640, LightCycler 705,
NBD, Oregon Green 488, 500, 514, Rhodol Green, Tamra, TMRIA, Rox,
NED and VIC. Generell werden Fluorophore mit einer weiteren Stokes-Verschiebung
bevorzugt, um die Verwendung von Fluorimetern mit Filtern statt
eines Monochromators zuzulassen und die Effizienz des Nachweises
zu erhöhen. Der
Fluorescein-Farbstoff kann selbstverständlich auch so angeregt werden,
dass ein wesentlicher Teil der Energie ohne Strahlung auf den Quencher
bzw. den Rhodamin-Farbstoff übertragen
wird und ein Fluoreszenzsignal in einer anderen Emissionswellenlänge emittiert
wird. Die Farbstoffe bzw. Fluoreszenz-Farbstoffe Fluorescein und
Rhodamin und geeignete Bindungsverfahren für die Bindung an Oligonucleotide
bzw. Oligonukleinsäuresequenzen
sind in
US 5 188 934 und
EP 0272007 beschrieben,
die in den Offenbarungsgehalt der Erfindung mit aufgenommen sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird die innerhalb einer oder mehrerer fixierter Zellen
lokalisierte Target-Nukleinsäuresequenz
detektiert. Dieses auch als in-situ PCR bezeichnete Verfahren betrifft
insbesondere eine PCR-Amplifikation in fixierten Zellen. Die spezifische amplifizierte
Nukleinsäuresequenz
ist im wesentlichen in einer Zelle oder subzellularen Struktur enthalten.
Die Zellen können
mit Vorteil in einer wässrigen Suspension
vorliegen oder können
Teil einer Gewebeprobe, wie eine histochemische Sektion oder ein zytochemischer
Abstrich, sein. Der Begriff histochemische Sektion betrifft erfindungsgemäß eine feste Probe
eines biologischen Gewebes, das eingefroren oder chemisch fixiert
und durch Einbetten in Wachs oder Plastik gehärtet, in dünne Scheiben geschnitten und
an einen festen Träger
wie einen Objektträger gebunden
ist. Ein zytochemischer Abstrich ist insbesondere eine Zellsuspension
von beispielsweise Blutzellen, die chemisch fixiert und auf einen
Objektträger
aufgebracht sind. Bevorzugt werden die Zellen durch Reagenzien,
die für
eine PCR-Reaktion erforderlich sind, durch Verdau mit Protease,
Extraktion mit einer oberflächenaktiven
Substanz oder einem organischen Lösungsmittel oder durch andere
Permeabilisierungsverfahren für
die PCR-Reagenzien durchlässig
gemacht. Unter fixierten Zellen sind demgemäß Proben von Zellen zu verstehen,
die chemisch behandelt wurden, um die zellulären Strukturen, vor allem Membranen,
gegenüber
einer Beschädigung
durch Veränderung
des Lösungsmittels,
Veränderung
der Temperatur, des mechanischen Stresses und/oder der Austrocknung
zu verstärken.
Die Zellen können
in Suspension oder als Teil einer Gewebeprobe fixiert werden. Fixierungsmittel
für die Zellen
sind im allgemeinen Chemikalien, die die Proteinbestandteile der
zellulären
Strukturen vernetzen, vorzugsweise durch Reaktion mit den Aminogruppen der
Proteine. Solche Mittel sind beispielsweise Formalin, 95%-iger Ethanol,
Formaldehyd, Glutaraldehyd und andere. Die Durchlässigkeit
fixierter Zellen kann vorteilhafterweise durch die Behandlung mit Protease
oder oberflächenaktiven
Substanzen oder organischen Lösungsmitteln,
die insbesondere Membranlipide lösen,
erhöht
werden.
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Bevorzugt ist auch die Detektion
von Target-Nukleinsäuresequenzen
auf bestimmten Membranen, wie sie beispielsweise bei der Southern-Blot-Methode
verwandt werden. Selbstverständlich
ist es aber möglich,
Target-Nukleinsäuresequenzen
in jedem Verfahren zu detektieren, bei dem die Fähigkeit von Nukleinsäuresequenzen
zur Hybridisierung für
Nachweiszwecke oder anderes genutzt wird.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die fixierten Zellen, die Sonde, der Sonden-Quencher
in einer Behälteranordnung
lokalisiert. Vorteilhafterweise ist das Zerlegen einer Behälteranordnung
zwischen Amplifikations- und Sondenhybridisierungsschritten nicht
erforderlich, um Target-Nukleinsäuresequenzen
beispielsweise in einer oder mehreren fixierten Zellen zu detektieren.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn durch eine in-situ
PCR Krankheitserreger oder virale Sequenzen detektiert werden sollen.
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Bevorzugt ist weiterhin, dass das
Verfahren zur Allelspezifischen PCR (KTC) oder zur Detektion von
SNPs eingesetzt wird. Die SNPs sind beispielsweise für die Entwicklung
von Arzneimitteln bzw. für patientenspezifische
Diagnoseverfahren relevant.
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Bevorzugt ist desweitern, dass gleichzeitig mehrere
Systeme untersucht werden (Multiplexierung), wobei beispielsweise
ein oder mehrere Systeme Housekeeping bzw. Referenzgene detektieren, während mit
einem bzw. weiteren Systemen spezifische Sequenzen detektiert werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine
Verwendung (i) einer Sonde umfassend eine zu einer Target-Nukleinsäuresequenz
komplementäre
Sequenz, die von zu einem Sonden-Quencher komplementären Sequenzen
flankiert ist und (ii) den Sonden-Quencher umfassend eine durch einen
Spacer getrennte komplementäre
Sequenz zu der Sonde zur Detektion der Target-Nukleinsäuresequenzen.
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Bevorzugt ist es weiterhin, das erfindungsgemäße Verfahren
zur Prophylaxe, Diagnose, Therapie, Verlaufskontrolle und/oder Nachbehandlung
von Krankheiten bzw. pathogenen Veränderungen in Organismen oder
Abweichungen von physiologischen Normwerten einzusetzen. Es kann
beispielsweise vorgesehen sein, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren
Target-Nukleinsäuren
detektiert werden, die dafür
verantwortlich sind, daß Stoffwechselprozesse
in Organismen in einer Art und Weise reguliert werden, daß nachteilhafte
Modifikationen für
den Organismus, beispielsweise Krankheiten, auftreten. Durch die
Offenbarung der Erfindung ist es dem Fachmann jedoch auch möglich, das
Verfahren zur Therapie bzw. zur Verlaufs kontrolle und/oder Nachbehandlung
von Krankheiten einzusetzen.
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Die Erfindung betrifft einen Detektionskomplex,
der aus einer Sonde umfassend eine zu einer Target-Nukleinsäuresequenz
komplementäre
Sequenz, die von zu einem Sonden-Quencher komplementären Sequenzen
flankiert ist, und einem Sonden-Quencher umfassend eine durch einen
Spacer getrennte komplementäre
Sequenz zu einer Sonde besteht. Bevorzugt liegen die Sonde und der
Sonden-Quencher in einem Verhältnis
bis zu einem fünfzehnfachen Überschuß einer
der beiden Komponenten vor. Besonders bevorzugt ist dabei ein Verhältnis von
zweifach bis sechsfach.
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Die Erfindung betrifft auch einen
Kit, der den Detektionskomplex umfaßt und der bevorzugt weitere
Reagenzien wie Primer, dNTP, Pufferkompomenten und/oder Polymerasen
umfassen kann. Mit dem Kit ist es möglich, das vorstehend beschriebene
Verfahren durchzuführen.
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Bevorzugt umfaßt der Kit (i) eine Sonde umfassend
zu einer Target-Nukleinsäuresequenz
komplementären
Sequenz, die von zu einem Sonden-Quencher komplementären Sequenzen
flankiert ist und (ii) den Sonden-Quencher umfassend eine durch
einen Spacer getrennten komplementären Sequenz zu einer Sonde.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, die Verwendung
und der Kit weisen zahlreiche Vorteile auf. Die Sonden für die unterschiedlichen
Target-Nukleinsäuresequenzen
unterscheiden sich nur in der spezifischen Target-Erkennungssequenz.
Dadurch kann für
jedes System der gleiche Sonden-Quencher verwendet werden. Hierdurch
kann insbesondere in Multiplexsystemen die Zahl der eingesetzten
Nukleinsäurefragmente
reduziert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Sonden nur
einfach markiert werden, wodurch ihre Herstellung billiger und ihre
Qualität einfacher
zu kontrollieren ist. Bei der Hybridisierung der Sonden nach der
Denaturierung kommt es zu einer Konkurrenzsituation zwischen der
Target-Nukleinsäuresequenz
und dem Sonden-Quencher.
Dies erhöht
vorteilhafterweise die Sensitivität der Sonde auf Mismatches
und führt
insgesamt zu einer Erhöhung
der Spezifität
auf verschiedene Mismatches des Verfahrens. Der Anstieg des Fluoreszenzsignals im
Verlauf der Bildung der Target-Nukleinsäuresequenzen – insbesondere
durch die PCR – ist
unabhängig
von einer Exonucleaseaktivität
der Polymerase. Weitere Vorteile gegenüber dem Stand der Technik sind,
dass die Sonden und die Sonden-Quencher auf zwei nicht miteinander
verbundenen Nukleinsäuresequenzen
positioniert sind, wobei die Detektion der Fluoreszenz nicht von
der Exonucleaseaktivität der
Polymerase abhängig
ist und das Sonden/Sonden-Quencher-Paar unabhängig von den Primern ausgewählt werden
kann, wobei insbesondere die Nukleinsäuresequenz des Sonden-Quenchers
unabhängig
von der Target-Nukleinsäuresequenz
ist und während
der Detektion das Signal der Sonde direkt – das heißt ohne eine FRET zwischen
Sonden und Nukleinsäuresequenz – gemessen
wird.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
lassen sich wie folgt zusammenfassen: Der Quencher ist universell
einsetzbar, in Multiplex-Reaktionen ist nur ein Quencher-Signal erforderlich,
die Entwicklung der Sonde erfordert vorteilhafterweise nur einen
geringen Aufwand und die Herstellung einer einfach markierten Sonde
verursacht nur geringe Kosten, weiterhin ist vorteilhaft, dass keine
Phosphoryllierung der Sonde notwendig ist und dass eine hohe Spezifität der konkurrierenden
Sekundärstrukturen
erreicht werden kann und im Gegensatz zu einigen bekannten Verfahren
kann mit einem kleinen Amplikon gearbeitet werden, wobei nur ein
geringes Hintergrundsignal detektierbar ist.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand
eines Beispiels näher
erläutert
werden, ohne auf dieses Beispiel beschränkt zu sein.
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Anwendungsbeispiel für Doppelstrang
Sonde
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Template:
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Als Template wurde eine 1:10 Verdünnungsreihe
des Plasmids pMaiA, welches die Amplikonsequenz beinhaltet, mit
den Konzentrationen 100 000 K/Rkt, 10 000 K/Rkt, 1 000 K/Rkt, 100
K/Rkt, 10 K/Rkt und 0 K/Rkt in Duplikaten eingesetzt.
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Pufferkomponenten:
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Der MasterMix enthielt 1 x Puffer
A (von Applied Biosystems, enthält
Rox als interne Fluoreszenzkontrolle), je 200 μM dATP, dCTP, dGTP und 400 μM dUTP, 9
mM MgCl2, 300 nM Primer 35S-for (5'-CTg RCg TAA ggg
ATg ACg CAC-3'),
300 nM Primer 35S-rev (5'-CTC
TCC AAA TgA AAT gAA CTT CC-3'),
160 nM Sonde 35SsFam-S3 (5'-AgC
CCg CCT TCg CAA gAC CCT TCC TCC gCC CgR-Fam-3'), 640 nM Quencher uniTAMRA-3 (5'-Tamra-TCg ggC ggg ATT Agg
gCg ggC T-Pho-3') und
0,04 U/μl AmpliTaq
Gold (Applied Biosystems). Die Sonde ist in 1 dargestellt, wobei
- 1
ein targetspezifischer Sequenzabschnitt des Sondenoligos,
- 2 ein quencherkomplementärer
Sequenzabschnitt,
- 3 ein Spacer zwischen sondenkomplementären Sequenzabschnitten des
Quencheroligos,
- 4 ein sondenkomplementärer
Sequenzabschnitt des Quencheroligos,
- 5 ein Reporter- bzw. Sondenfarbstoff und
- 6 ein Quenchermolekül
ist
- 7 die Target-Nukleinsäuresequenz
ist.
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Durchführung:
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Der MasterMix wurde hergestellt und
je 20 μl in
eine 96 well PCR-Platte vorgelegt. Anschließend wurden je well 5 μ1 Template
zugegeben, die Platte mit einer optischen Folie verschlossen und
in einem ABI 7700 Prism Realtime-PCR-Gerät gecycelt. Das Temperaturprofil
setzte sich zusammen aus 10 min Denaturierung bei 95 °C, dann 45
Zyklen mit je 15 sec Denaturierung bei 95 °C und anschließender Annealing
und Elongation bei 55 °C
für 1 min.
Die Fluoreszenz wurde in der Annealing/Elongation Phase gemessen.
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Auswertung:
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Die gemessenen Cts (Ct ist der Zyklus,
bei dem das Fluoreszenzsignal einen eingestellten Schwellenwert überschreitet)
werden gegen die logarithmierten Kopienzahlen aufgetragen, was in 2 dargestellt ist. Bei einer
idealen Amplifikationseffizienz erhält man eine Steigung von –3,321.
Ermittelt wurde bei diesem Versuch eine Steigung von –3,23 zwischen
100 000 und 10 Kopien Template bei einer Korrelation von 0,998.