DE69821117T2 - Künstliches implantat zum ersetzen des menschlichen harnausscheidungsorgans - Google Patents

Künstliches implantat zum ersetzen des menschlichen harnausscheidungsorgans Download PDF

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    • A61F2/00Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
    • A61F2/02Prostheses implantable into the body
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft künstliche Implantate zum Ersetzen des menschlichen Harnausscheidungsapparats beim Menschen, bei Mann oder Frau.
  • Eine der wesentlichen Funktionen des Harnausscheidungsapparats ist das Sammeln und das Weiterleiten der vom Nierenstoffwechsel produzierten Flüssigkeiten über die Harnleiter in Richtung auf die Blase, wo die Flüssigkeiten während einer bestimmten Zeit gespeichert werden können. Wenn die Flüssigkeiten ein bestimmtes Niveau erreicht haben und einen bestimmten Druck auf die Wände der Blase ausüben, werden sie über die Harnröhre zum Ausgang weitergeleitet, wo die Tätigkeit eines Muskels, des Harnröhrenschließmuskels, ihren Abtransport nach außen gestattet, indem er wie ein Ventil arbeitet.
  • Das Ersetzen des ganzen Harnausscheidungsapparats oder eines Teils davon ist zum Beispiel bei Kranken angezeigt, die eine vollständige Zystektomie aufgrund eines Blasenkrebs oder eine Beckenresektion nach einem rektalen oder zervikalen Krebs durchgemacht haben. Andere Indikationen für diese Art des Ersatzes sind neurologische Blasenschädigungen oder Schädigungen durch interstitielle Zystitis, Tuberkulose, Bestrahlungen oder Bilharziose oder bestimmte angeborene Missbildungen.
  • Nur natürliche Implantate, die biologisches Material verwenden, das aus verschiedenen organischen Geweben besteht, im Wesentlichen intestinale Transplantate, konnten bislang ohne Abstoßungsreaktionen auf mittlere Sicht beim Menschen verwendet werden.
  • Nichtsdestoweniger verursachen diese biologischen Implantate zahlreiche Probleme, die mit Flüssigkeitsrückfluss, Infektionen, Sekretionen der Schleimhäute oder mit Absorption von abgesonderten Harnprodukten und ostomalen Komplikationen verbunden sind.
  • Diese Nachteile haben zur Entwicklung von künstlichen Implantaten geführt, die weniger Risiken als die natürlichen biologischen Implantate zeigen.
  • Verschiedene Modelle der Blase, der Harnleiter, der Harnröhre und künstlicher Harnröhrenschließmuskeln, die eine Vielzahl von Materialien aufweisen, sind getrennt und versuchsweise beim Tier entwickelt worden, aber, außer dem künstlichen Harnröhrenschließmuskel, konnte keines von ihnen erfolgreich während einer langen Zeitspanne beim Menschen verwendet werden.
  • Man hat daher versucht, Prothesen zu entwerfen, die nach der Implantation zu weniger Komplikationen führen. Unter diesen getesteten synthetischen Materialien kennt man das Vitellium, das Teflon(r), das Polyvinyl, das Ivalon(r), das Dacron(r), das Silber, das Tantal sowie das expandierte Polytetrafluorethylen (Gore-Tex(r)).
  • Die Mehrheit der benutzten Materialien hat nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt, entweder aufgrund der schnellen Entwicklung von mit dem Anhaften von Bakterien auf den eingesetzten Materialien verbundenen Infektionen, oder aufgrund der Bildung von Steinen, der Verformung oder dem Abgehen der Prothese, dem Rückfluss der Flüssigkeiten zu den Nieren hin oder dem Riss der Implantatelemente auf der Höhe der Anastomosen, den Verbindungen zwischen den künstlichen Elementen und den natürlichen Elementen.
  • Ein ideales Material für ein solches künstliches Organ, das dazu bestimmt ist, im Inneren des menschlichen Körpers implantiert zu werden, wiedersteht der Anhaftung von Bakterien. Es ist auch derart biokompatibel, dass es von den umgebenden Geweben gut toleriert wird und keine Abstoßungsreaktionen hervorruft, welche die Entzündung bewirken.
  • Außerdem ist das künstliche Implantat vorzugsweise derart mit einer leichten Steigerung des intraluminalen Drucks versehen, dass es seine Füllkapazität nach Entleerung beibehält und nicht kollabiert.
  • Ein zusätzliches zu lösendes Problem beim Einsatz eines künstlichen Implantats, das dazu bestimmt ist, Teile des menschlichen Harnausscheidungsapparats zu ersetzen, ist die Verkürzung der Lebensdauer des Implantats in situ. Dieses Problem beruht im Wesentlichen auf Flüssigkeitslecks, wobei der Urin einen stark korrosiven Charakter aufzeigt, rund um die Anastomosen-Verbindungen zwischen den verschiedenen Elementen, auf der Narbenbildung des Gewebes rund um die Prothese und insbesondere auf Ablagerungen von im Urin enthaltenen Abfallstoffen auf den verschiedenen Elementen der Prothese, die zu ihrer Beschädigung und sogar zu ihrer Verstopfung führen.
  • Nun stammt einer der Gründe des Scheiterns, was die Einsatzdauer der künstlichen Implantate betrifft, von der Verwendung der oben beschriebenen Materialien ab, was dazu verpflichtet, regelmäßige Auswechslungen der implantierten Prothese mit schweren chirurgischen Eingriffen durchzuführen, wobei diese Eingriffe die gebildeten Anastomosen zerstören müssen, um ihre Entnahme zu gestatten.
  • Es ist bekannt, dass Silikongummi die Ablagerung von Bakterien verhindert und ein angemessenes Material für künstliche Implantate darstellt, die lange in Kontakt mit den Körperflüssigkeiten stehen müssen.
  • Nichtsdestoweniger, wenn die künstlichen Blasen aus Silikon in die Bauchhöhle von Hunden implantiert worden sind, mit den Verbindungen aus Teflon(r), Gewinde aus Marlex(r) zum Sicherstellen der faserartigen Funktion tragend, sind dichte Anastomosen erhalten worden, aber intestinale Komplikationen als Folge der Abstoßungsreaktionen aufgrund der Intoleranz des Organismus auf Silikon sind nachher entwickelt worden.
  • Nun durfte aber ein künstliches Implantat, das dazu bestimmt ist, die Blase zu ersetzen, weder Abstoßung als Fremdkörper, noch Infektion, noch Verkrustung, noch Rückfluss von Flüssigkeiten, noch Verbreiterung der oberen Wege hervorrufen.
  • Bis heute sind partielle Ersetzungen von Elementen des Harnausscheidungsapparates offenbart worden, aber die eingesetzten Vorrichtungen sind komplex und benötigen ausgefeilte hydraulische Pumpmittel zur Kontrolle des Abwärtsflusses des Urins und zur Steuerung der Entleerung der Blase.
  • So offenbart das Patent US 5 370 690 von David M. Barnet eine künstliche Blase, die aus einer äußeren steifen Hülle aus Polysulfon und einem inneren flexiblen Reservoir aus Silikon besteht. Diese beiden Elemente begrenzen zwischen sich einen offenen Raum, der mit einer biokompatiblen Flüssigkeit unter einem vorher festgelegten Druck gefüllt werden kann. Dieser Zwischenraum ist mit einem Reservoir und mit Pumpmitteln verbunden, die durch das Ausüben eines Drucks erlauben, das innere, den Urin enthaltene Reservoir zu entleeren. Die Vorrichtung offenbart auch Harnleiter, die Rückschlagventile aufweisen, um den Wideraufstieg des Urins von der Blase zu den Nieren zu verhindern.
  • Außerdem beschreibt die Veröffentlichung „Alloplastic replacement of the urinary bladder" von D. Rohrman et al. im J. of Urology, Vol. 156, Seiten 2094–2097 (1996) das Ersetzen des gesamten Harnausscheidungsapparats durch eine Gruppe bestehend aus zwei lateralen Reservoiren, die subkutan implantiert sind. Probleme mit dem Rückfluss von Flüssigkeiten von den die Blase bildenden Reservoiren zu den Nieren existieren, was die Installation von zwei Rückschlagventilen in den zwei die Reservoire mit den Nieren verbindenden Kathetern erfordert.
  • Es ist aus dem französischen Patent FR 2255877 von J. Chevallet und A. Sausse eine Blasenprothese bekannt, die in der Bauchhöhle implantierbar ist und geeignet ist, mit den Harnleitern und der Harnröhre eines Patienten oder mit Prothesen der Harnleiter und/oder der Harnröhre verbunden zu werden, und bar jedes Ventils oder künstlicher Klappe ist, was so die manuelle Steuerung durch den Patienten selbst erlaubt.
  • Die in diesem Patent gezeigte Vorrichtung umfasst ein Reservoir, das aus einem weichen Plastikmaterial besteht, vorzugsweise einem vulkanisierten Elastomer, was ihm die Eigenschaft verleiht, in seine ursprüngliche Form zurückzukehren, nachdem sie durch das Entleeren des Urins verformt worden ist. Diese Vorrichtung sieht auch das Ersetzen der für die Harnleiterverbindungen und/oder den Abtransport des Urins über die Bauchwand oder perineale Wand bestimmten Rohrleitungen vor. Diese Verbindungen mit den restlichen natürlichen Verbindungen werden mittels Muffen aus kolonisierbarem Textilmaterial ausgeführt, die dazu bestimmt sind, die Anastomose zu begünstigen, um das Implantat an Ort und Stelle zu halten.
  • Diese Vorrichtung ist dazu bestimmt, den Platz der natürlichen Blase derart einzunehmen, dass die Bauchmuskeln dazu beitragen, durch das Ausüben eines begrenzten Drucks diese zu entleeren. Um dies zu bewerkstelligen, ist ein schwerer chirurgischer Eingriff für den Einsatz des Implantats und das Ersetzen der natürlichen Blase notwendig.
  • D. P. Griffith zählt neben dem künstlichen Implantat von Barrett in seiner Veröffentlichung „A prothetic urinary bladder why not?", in Mayo Clin. Proc. Vol. 67, S. 293-295, 1992 verschiedene Vorrichtungen auf und betont die durch die existierenden Implantate nicht gelösten Probleme auf, nämlich die durch den Einsatz der künstlichen Rohre in die Harnleiter und/oder die Harnröhre hervorgerufen Entzündungsreaktionen sowie die Dichtigkeitsprobleme, die sich besonders auf der Höhe der Anastomosen ergeben.
  • Die Erfindung ist dazu bestimmt, die oben genannten Probleme zu lösen und insbesondere ein Implantat zu verwirklichen, das keinen schweren chirurgischen Eingriff bei seinem Einsatz oder beim partiellen Ersatz eines seiner Elemente benötigt und dabei gestattet, die Prothese langfristig an Ort und Stelle zu halten. Dafür ist das Implantat der vorliegenden Erfindung ein integraler Ersatz des Harnausscheidungsapparats, um jede Anastomose zu vermeiden, und zeigt eine besondere Struktur mit zwei Schichten für alle Organe des Harnausscheidungsapparats.
  • Diese Struktur erlaubt den partiellen Ersatz jedes seiner Elemente und stellt die Einsetzung der Prothese auf lange Sicht sicher.
  • Genauer hat die Erfindung ein künstliches Implantat zum Ziel, von der Art eines integralen Ersatzes, umfassend als künstliche Elemente zur Substitution von Organen des menschlichen Harnausscheidungsapparats rohrförmige Elemente für die Harnleiter und die Harnröhre, ein Reservoir für die Blase und einen künstlichen Harnröhrenschließmuskel. Die künstlichen Elemente sind in einer gemischten Anordnung strukturiert, zweilagig und miteinander durch mechanische Verbindungen verbunden. Diese Elemente sind zusammengestellt und angepasst, um ihren Übergang zwischen einem leeren flachen Zustand und einem ausgedehnten Zustand zu erlauben. Die die rohrförmigen Elemente bildenden zwei Schichten sind verbunden und die das Reservoir bildenden zwei Schichten bilden entsprechend eine äußere Hülle, die ausreichend flexibel ist, damit sie unter Druck von Hand verformbar ist, und einen inneren Beutel, der weich und aus der Hülle herausnehmbar ist.
  • Die gemischte Struktur gemäß der Erfindung ist angepasst, um die Dichtigkeit der Verankerungen mit den Nieren sicherzustellen und zu erlauben, die Risiken der Entwicklung von Infektionen zu beseitigen und das Risiko der Abstoßung von Seiten der umgebenden Gewebe zu beseitigen. Das erfindungsgemäße Implantat erlaubt, außerdem sich wiederholende chirurgische Eingriffe zu vermeiden und außerdem die bei dieser Art von Eingriffen auftretenden Kosten zu verringern.
  • Die innere Schicht bleibt mit den Flüssigkeiten in Kontakt und besitzt eine schwache Haftungsfähigkeit für die Abfallprodukte, zum Beispiel die Bakterien, die Proteine, die Kristalle, die üblicherweise im Urin vorhanden sind und in der Lage sind, sich auf den Wänden des Implantats abzulagern, und ein Maß an erhöhter Biegsamkeit, um über einen Raum vom Typ eines Schlitzes herausziehbar zu sein. Die innere Schicht besteht zum Beispiel aus Silikongummi.
  • Der innere Beutel des Reservoirs kann so leicht herausgenommen werden, um über die bei der leichten Chirurgie verwendeten Einschnitte durch einen neuen Beutel ersetzt zu werden, ohne Eingriff auf die anderen Elemente des Implantats.
  • Außer seinen Flexibilitätsqualitäten zeigt das Material der äußeren Schicht der zweilagigen Struktur vorteilhafterweise einen hohen Grad an Biokompatibilität. Es ist zum Beispiel ausgehend von expandiertem Polytetrafluorethylen gebildet.
  • Gemäß anderen bevorzugten Ausführungsbeispielen werden manuelle Mittel des unmittelbaren Drucks mit einem Federsystem oder mechanische oder elektromagnetische Mittel eingesetzt, um die Entleerung durchzuführen. Die verschiedenen das künstliche Implantat der vorliegenden Erfindung bildenden Elemente sind vorzugsweise über mechanische Verbindungen miteinander verbunden. Vorteilhafterweise löst diese Art von Verbindung besonders die Dichtigkeitsprobleme der üblicherweise verwendeten künstlichen Implantate, die sich auf den Ersatz eines oder des anderen der natürlichen Bestandteile des Harnausscheidungsapparats beschränken.
  • Die Verwendung von mechanischen Verbindungen zwischen den verschiedenen Bestandteilen (Harnleitern, Blase, Harnröhre und Harnröhrenschließmuskel) gemeinsam bei der unmittelbaren Verankerung der Harnleiter auf der Höhe der Nieren erlaubt, die Gruppe zusammenzuhalten und dabei die Bildung von Anastomosen freizumachen.
  • Dank der verwendeten Materialien erlaubt die Implantation des erfindungsgemäßen Harnausscheidungsapparats in einer oberflächlichen Schicht das Entleeren der Blase sowie die Öffnung des Harnröhrenschließmuskels durch einfachen manuellen Druck. Außerdem benötigt die subkutane Implantation anstelle des Ersatzes in der Bauchhöhle wie üblicherweise bei diesem Typ von Implantaten vorgesehen nur einen nichtinvasiven chirurgischen Eingriff, der auf eine große Zahl von Patienten anwendbar ist.
  • Andere charakteristische Merkmale und Vorteile des künstlichen Implantats der vorliegenden Erfindung werden bei der Lektüre der folgenden Beschreibung, die von den beigefügten Figuren begleitet werden, zutrage treten, in welchen jeweils darstellen:
  • die 1 eine allgemeine Schnittansicht eines künstlichen Implantats gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • die 2 eine Schnittansicht gemäß II-II des Reservoirs des Implantats gemäß der 1, das dazu bestimmt ist, die Blase zu ersetzen;
  • die 3 eine teilweise ausgezogene Ansicht einer mechanischen Verbindung zwischen dem Reservoir und einem künstlichen Harnleiter gemäß der Erfindung;
  • die 4 eine laterale Teilansicht des Implantats gemäß der Erfindung;
  • die 5 einen Querschnitt, der den Zustand des Reservoirs während der Entleerung darstellt;
  • die 6a bis 6c drei Beispiele des künstlichen Harnröhrenschließmuskels.
  • Das künstliche Implantat der vorliegenden Erfindung wie in 1 dargestellt ersetzt die Gesamtheit des natürlichen menschlichen Harnausscheidungsapparats, der im Wesentlichen aus der Blase, den Harnleitern, der Harnröhre und dem Harnröhrenschließmuskel besteht.
  • Das Implantat weist im Wesentlichen ein Reservoir 2, das dazu bestimmt ist, die Blase zu ersetzen, mit welcher über mechanische Verbindungen 5 die rohrförmigen Elemente 1 verbunden sind, welche die künstlichen Harnleiter zur Verbindung mit den Nieren 9 bilden. Das Reservoir 2 verlängert sich in ein rohrförmiges Element 3, das die künstliche Harnröhre bildet, welche einen künstlichen Harnröhrenschließmuskel 4 aufweist.
  • Jedes der Elemente 1 bis 4 des Implantats der vorliegenden Erfindung besteht aus einer gemischten zweilagigen Struktur, die aus einer inneren Schicht 7 und einer äu ßeren Schicht 8 aus verschiedenen Materialien besteht, jeweils aus Silikongummi und aus expandiertem Polytetrafluorethylen.
  • Die innere Schicht verhindert das Anhaften von biologischen Abfallprodukten (Proteine, Bakterien, Metalle oder andere Ablagerungen), die üblicherweise im Urin vorhanden sind. Andere synthetische Polymere, die diese physikalischen Eigenschaften gegenüber dem biologischen Material haben, sind dem Fachmann bekannt, unter ihnen kann man insbesondere das Polyuhrethan oder jedes Material nennen, das gegen die Verkrustung im Urin bioresistent ist.
  • Die äußere Schicht dieser gemischten Struktur, die dazu bestimmt ist, in Kontakt mit den lebenden Umgebungsgeweben umgeben zu sein, zeigt optimale charakteristische Merkmale der Biokompatibilität. Für die rohrförmigen Elemente 1 bis 3 ist die äußere Schicht in Form eines in einer Spirale rund um die innere Schicht gerollten Bändchens geformt, das eine rohrförmige Konfirmation zeigt, oder in der Form eines Rohrs, das unmittelbar rund um die innere Schicht extrudiert ist. Für die rohrförmigen Elemente 1 bis 3 sind die beiden Schichten fest miteinander verbunden.
  • Die äußere Schicht besteht aus einem Polymer, das erlaubt, jede Abstoßungsreaktion auf Seite der in permanentem Kontakt mit dem Implantat stehenden lebenden Organen zu unterdrücken. Polymere, die diese charakteristischen Merkmale aufweisen, sind auch bekannt und werden zum Beispiel in den kardiovaskulären Prothesen verwendet, wie das Polytetrafluorethylen oder jedes andere poröse Biomaterial, wie zum Beispiel das Polyurethan, das die Durchdringung der es umgebenden Organe erlaubt und so die Dichtigkeit der Installation sicherstellt.
  • Das künstliche Implantat der Erfindung, um die Mittel der mechanischen Verbindungen zu verwirklichen, setzt Spannhülsen, Schraubschellen, Ringe oder Hülsen ein, um die verschiedenen den Harnausscheidungsapparat ersetzenden Elemente miteinander zu verbinden. Diese Verbindungen sind im Wesentlichen mit der vorher beschriebenen miteinander verbundenen gemischten Struktur verwirklicht.
  • Die mechanischen Verbindungen entfernen die Notwendigkeit, Anastomosen zu bilden, um den Erhalt der Gruppe sicherzustellen und folglich seine Dichtigkeit sicherzustellen. Die Risiken von Lecks werden so vorteilhafterweise beseitigt. Außerdem ist der Ersatz eines der Elemente des Implantats im Falle des Ausfalls desselben einfacher, da es genügt, eine mechanische Verbindung zu lösen und das ausgefallene Teil herauszunehmen, anstatt einen chirurgischen Eingriff vorzunehmen, um eine Anastomose zu zerstören.
  • Der Erhalt der Gesamtheit des Implantats wird durch die gemischte das Implantat bildende Struktur sichergestellt, die angepasst ist, um Mittel zur unmittelbaren Fixierung der rohrförmigen Elemente 1 auf jedem der Nierenparenchyme 9 zu bilden. Die äußere Schicht 8 weist Falten 10 auf, die in einer Spirale oder einem Ring angeordnet sind, wobei diese Falten vorteilhafterweise die unmittelbare Verankerung des Implantats auf dem Nierenparenchym sicherstellen. Auf den distalen Enden 11 der Harnleiter wird die spiralförmige äußere Schicht zurückgezogen, um ihre Einführung in die Nierenhohlräume zu erleichtern.
  • Die Elemente des Implantats gemäß der Erfindung sind so geformt und zusammengesetzt, um sich flach und leer zeigen zu können und um zwischen diesem Zustand und einem ausgedehnten Zustand, und anders herum, zu wechseln, wenn es sich füllt oder leert. Die Dicke der Schichten wird durch den Fachmann angepasst, damit die ausgewählten Materialien gemäß den vorher definierten Kriterien der Erfindung ausreichend flexibel sind, um von einem flachen Zustand in einen ausgedehnten Zustand zu wechseln. Die Struktur ist außerdem anfänglich derart belastet, dass sie sich in der flachen Form leer zeigt.
  • So erlaubt die gemischte Struktur des künstlichen Implantats der Erfindung ihre Implantation unter der Haut über zwei para-iliake Einschnitte mittels eines Luftballons gemäß einer dem Fachmann bekannten Technik.
  • Das Reservoir 2, das den Teil des Implantats bildet, der dazu bestimmt ist, die natürliche Blase zu ersetzen, wird in 2 dargestellt, die eine Schnittansicht gemäß II-II der 1 ist. Es besteht aus einer äußeren Hülle 12, die aus demselben biokompatiblen Material verwirklicht ist wie die vorher beschriebene äußere Schicht, und durch einen weiche inneren Beutel 13, der aus demselben Material wie die vorher beschriebene innere Schicht besteht. Der weiche innere Beutel ist nicht mit der äußeren Hülle fest verbunden: Er bleibt im Inneren derselben frei und passt sich dabei ihrer Form an, wenn er sich füllt. Dieser innere Beutel hat ein maximales Füllungsvermögen von ungefähr 500 Millilitern.
  • Vorsprünge 14 des inneren Beutels (ein einzelner ist in der Figur sichtbar, der andere, symmetrisch, ist verdeckt), die sich von diesem Ort der äußeren Hülle verlängern, dienen dazu, die Verbindung zwischen dem Reservoir 2 und den rohrförmigen Elementen 1, welche die Harnleiter bilden, mittels der mechanischen Verbindungen zu verwirklichen. Ein anderer Vorsprung 14' des inneren Beutels bildet den Anfang des die Harnröhre bildenden rohrförmigen Elements. Diese Vorsprünge werden durch Verlängerung oder durch jedes dem Fachmann bekannte Mittel (Formguss, Kleben, Fusion, ...) gemäß dem verwendeten konstitutiven Material verwirklicht.
  • Die die Harnleiter und die Harnröhre bildenden rohrförmigen Elemente sind auch an die vorher beschriebene gemischte Struktur angepasst.
  • Die 3 veranschaulicht insbesondere die mechanische Verbindung 5 zwischen dem Blasenreservoir 2 und den Harnleitern 1, vom Typ Klemmring in diesem Ausführungsbeispiel, wo der Harnleiter 1 in den Vorsprung 14 des inneren Beutels 13 des Reservoirs 2 eingreift. Diese mechanischen Verbindungen, die sich in anderen Formen zeigen können, zum Beispiel Schraubschellen, erleichtern den partiellen Ersatz jedes der konstitutiven Elemente.
  • Insbesondere erlauben diese Verbindungen die Entfernung und daher den leichten Ersatz des weichen Beutels. Vorteilhafterweise wird das für die innere Schicht ver wendete Material und seine Dicke so gewählt, dass der Beutel ausreichend weich ist, bis sie sich im Moment der Entfernung auf sich selbst zurückfalten kann. Die Wiederherstellung des Blasenreservoirs wird so erleichtert und kann mit einem einfachen chirurgischen Eingriff verwirklicht werden, wobei die anderen Elemente des Harnausscheidungsapparats an Ort und Stelle gehalten werden.
  • Die 4 zeigt die subkutane Implantation des Reservoirs 2 und seiner Fortsätze gemäß einer lateralen Teilansicht der 1. Das Reservoir 2 ist zwischen der Haut P und dem Beckenmuskel 15 angeordnet. Die Harnröhre 3 mit ihrem Harnröhrenschließmuskelsystem 4 tritt vor dem Schambein 16 durch, um sich im natürlichen finalen Abtransportkanal 17 einzuschieben. Die Harnleiter 1 sind mit dem Reservoir 2 über das Verbindungsstück 5 vom anderen Ende des Reservoirs verbunden.
  • Außerdem, wie es in der 5 dargestellt ist, wird das Entleeren des im inneren Beutel des Blasenreservoirs 2 gespeicherten Urins durch eine einfache manuelle Senkung 18 durch das Drücken auf den vorderen Teil 19 desselben ausgeführt, der aufgrund seiner subkutanen Implantation unter der Haut P leicht zugänglich ist. Das Reservoir verformt sich gemäß den gestrichelt dargestellten Linien 2'. Die äußere Hülle 12 und insbesondere der Teil 19 dieser Hülle besitzt vorteilhafterweise eine Dicke größer als diese der äußeren Schicht der Harnleiter und der Harnröhre, derart, dass sein Widerstand erhöht wird, ohne seine Flexibilität wesentlich zu verringern.
  • Der auf das Reservoir 2 ausgeübte Druck ruft die Öffnung des künstlichen Harnröhrenschließmuskels 4 hervor, was den Austritt des Urins, über die Harnröhre 3, nach außen erlaubt. Die Wahl des verwendeten Harnröhrenschließmuskels wird durch seine Kapazität, den Urin-Austritt übernehmen zu können, geleitet. Dieser Austritt des Urins nach außen, begleitet vom gleichzeitigen Verschluss des künstlichen Harnröhrenschließmuskels 4, erzeugt einen schwachen negativen Druck im Inneren des Beutels 12 des Reservoirs 2. Dieser schwache negative Druck, der sich nach dem Verschluss des Harnröhrenschließmuskels 4 hält, ist ausreichend, um die fortwähren de Ableitung von Flüssigkeiten von den Nieren bis zum Reservoir 2 über die Harnleiter 1 sicherzustellen.
  • Vorteilhafterweise verhindert der durch das Entleeren erzeugte negative Druck des Reservoirs 2 den Rückfluss von Urin zum oberen Harnausscheidungsapparat und beseitigt somit die Risiken der Hydronephrose oder Niereninsuffizienz.
  • Aus diesem Grund benötigt das künstliche Implantat der vorliegenden Erfindung nicht das Aufstellen von komplexen Vorrichtungen wie die Rückschlagventile im Harnleiter oder in der Harnröhre, die in den bis heute bekannten Implantaten, die für den vollständigen Ersatz des Harnausscheidungsapparats bestimmt sind, unentbehrlich sind. Folglich ist das künstliche Implantat der vorliegenden Erfindung weniger kostspielig und der chirurgische Eingriff, der für seinen Einsatz notwendig ist, ist einfach, nicht-invasiv und für die Patienten wenig traumatisierend.
  • Die 6a bis 6c stellen verschiedene Ausführungsbeispiele des künstlichen Harnröhrenschließmuskels dar, der aus einem System gebildet ist, das die Kompression und Dekompression der künstlichen Harnröhre 3 vor dem Schambein 16 erlaubt, um die Entleerung des Blasenreservoirs zu erlauben.
  • Diese Kompression/Dekompression der künstlichen Harnröhre kann zum Beispiel durch ein manuelles Ventil 20 mit Feder 21 (6a), mittels einer elektromagnetischen Turbine 22 (6b) oder durch den Einsatz eines Rückschlagventils 23 ( 6c) aktiviert werden.
  • Dieses Kompressionssystem ist, wie die anderen Elemente des Implantats der Erfindung, mit der Gruppe über mechanische Verbindungen ohne Anastomosen verbunden, die leicht abgemacht werden können, um im Bedarfsfall ihren partiellen Ersatz zu erleichtern.
  • Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und dargestellten Beispiele beschränkt. Es ist zum Beispiel möglich, geänderte Formen für das die Blase ersetzende Reservoir, für die künstlichen Harnleiter und die künstliche Harnröhre und die mechanischen Verbindungen zu verwenden, wobei die Spiralenform der äußeren Schicht der Rohre durch jede beliebige Form ersetzt werden kann. Außerdem können die Verbindungen auf einer Länge verwirklicht werden, die an die verwendeten Materialien und ihre Dicke angepasst ist; der Zwischenraum zwischen dem inneren Beutel und der Hülle des Reservoirs ist auch variabel und angepasst.

Claims (11)

  1. Künstliches Implantat, von der Art eines integralen Ersatzes, umfassend als künstliche Elemente zur Substitution von Organen des menschlichen Harnausscheidungsapparats, rohrförmige Elemente für die Harnleiter und die Harnröhre, ein Reservoir für die Blase und einen künstlichen Harnröhrenschließmuskel, dadurch gekennzeichnet, dass die künstlichen Elemente (1 bis 3) in einer gemischten Anordnung strukturiert, zweilagig (7, 8) und miteinander durch mechanische Verbindungen (5) verbunden sind, dadurch, dass die Elemente so zusammengestellt und angepasst sind, dass sie ihren Übergang zwischen einem leeren flachen Zustand und einem ausgedehnten Zustand erlauben, dadurch, dass die die rohrförmigen Elemente (1, 3) bildenden beiden Schichten (7, 8) verbunden sind und dadurch, dass die das Reservoir (2) bildenden beiden Schichten (7, 8) entsprechend eine äußere Hülle (12) bilden, die ausreichend flexibel ist, so dass sie unter Druck von Hand verformbar ist, und einen inneren Beutel (13), der weich und aus der Hülle herausnehmbar ist.
  2. Künstliches Implantat nach Anspruch 1, bei dem das Material des Reservoirs (2) durch Anwendung eines Druckes mit der Hand (15) verformbar ist, was ausreicht, um die Öffnung des Harnröhrenschließmuskels (4) auszulösen.
  3. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die mechanischen Verbindungen zwischen dem. Reservoir (2) und den rohrförmigen Elementen (5, 6) auf Vorsprüngen (14, 14') des herausnehmbaren inneren Beutels (13) gestützt sind.
  4. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die mechanischen Verbindungen (5, 6) zwischen den Elementen (1 bis 3) aus Spannhülsen, Schraubschellen oder Ringen ausgewählt sind.
  5. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die äußere Schicht (8) der rohrförmigen Elemente (1), die zum Verbinden mit jedem der Nierenparenchyme (9) vorgesehen sind, spiralförmige oder ringförmige äußere Falten (10) aufweist, was direktes Anhaften der Nierenparenchyme (9) erlaubt, um den Halt der Anordnung zu gewährleisten, wobei die äußere Schicht (8) auf die distalen Enden (11) dieser röhrförmigen Elemente (1) zurückgezogen ist.
  6. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem im Inneren des die Blase ersetzenden Reservoirs (2) ein negativen Druck herrscht.
  7. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der künstliche Schließmuskel (4) durch ein mechanisches Federventil aktiviert wird.
  8. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der künstliche Schließmuskel (4) durch ein elektromagnetisches Ventil aktiviert wird.
  9. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die äußere Schicht (8) ein poröses Biomaterial ist.
  10. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die innere Schicht (7) ein gegen Ablagerung im Urin beständiges Biomaterial ist.
  11. Künstliches Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die süßere Schicht (8) der rohrförmigen Elemente (1, 3) rohrförmig direkt um der inneren Schicht (7) extrudiert ist.
DE69821117T 1997-02-14 1998-02-04 Künstliches implantat zum ersetzen des menschlichen harnausscheidungsorgans Expired - Lifetime DE69821117T2 (de)

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