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Die vorliegende Erfindung betrifft
künstliche Implantate
zum Ersetzen des menschlichen Harnausscheidungsapparats beim Menschen,
bei Mann oder Frau.
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Eine der wesentlichen Funktionen
des Harnausscheidungsapparats ist das Sammeln und das Weiterleiten
der vom Nierenstoffwechsel produzierten Flüssigkeiten über die Harnleiter in Richtung
auf die Blase, wo die Flüssigkeiten
während
einer bestimmten Zeit gespeichert werden können. Wenn die Flüssigkeiten
ein bestimmtes Niveau erreicht haben und einen bestimmten Druck
auf die Wände
der Blase ausüben,
werden sie über
die Harnröhre
zum Ausgang weitergeleitet, wo die Tätigkeit eines Muskels, des
Harnröhrenschließmuskels,
ihren Abtransport nach außen
gestattet, indem er wie ein Ventil arbeitet.
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Das Ersetzen des ganzen Harnausscheidungsapparats
oder eines Teils davon ist zum Beispiel bei Kranken angezeigt, die
eine vollständige Zystektomie
aufgrund eines Blasenkrebs oder eine Beckenresektion nach einem
rektalen oder zervikalen Krebs durchgemacht haben. Andere Indikationen für diese
Art des Ersatzes sind neurologische Blasenschädigungen oder Schädigungen
durch interstitielle Zystitis, Tuberkulose, Bestrahlungen oder Bilharziose
oder bestimmte angeborene Missbildungen.
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Nur natürliche Implantate, die biologisches Material
verwenden, das aus verschiedenen organischen Geweben besteht, im
Wesentlichen intestinale Transplantate, konnten bislang ohne Abstoßungsreaktionen
auf mittlere Sicht beim Menschen verwendet werden.
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Nichtsdestoweniger verursachen diese
biologischen Implantate zahlreiche Probleme, die mit Flüssigkeitsrückfluss,
Infektionen, Sekretionen der Schleimhäute oder mit Absorption von
abgesonderten Harnprodukten und ostomalen Komplikationen verbunden
sind.
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Diese Nachteile haben zur Entwicklung
von künstlichen
Implantaten geführt,
die weniger Risiken als die natürlichen
biologischen Implantate zeigen.
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Verschiedene Modelle der Blase, der
Harnleiter, der Harnröhre
und künstlicher
Harnröhrenschließmuskeln,
die eine Vielzahl von Materialien aufweisen, sind getrennt und versuchsweise
beim Tier entwickelt worden, aber, außer dem künstlichen Harnröhrenschließmuskel,
konnte keines von ihnen erfolgreich während einer langen Zeitspanne
beim Menschen verwendet werden.
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Man hat daher versucht, Prothesen
zu entwerfen, die nach der Implantation zu weniger Komplikationen
führen.
Unter diesen getesteten synthetischen Materialien kennt man das
Vitellium, das Teflon(r), das Polyvinyl,
das Ivalon(r), das Dacron(r),
das Silber, das Tantal sowie das expandierte Polytetrafluorethylen
(Gore-Tex(r)).
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Die Mehrheit der benutzten Materialien
hat nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt, entweder aufgrund der
schnellen Entwicklung von mit dem Anhaften von Bakterien auf den
eingesetzten Materialien verbundenen Infektionen, oder aufgrund
der Bildung von Steinen, der Verformung oder dem Abgehen der Prothese,
dem Rückfluss
der Flüssigkeiten
zu den Nieren hin oder dem Riss der Implantatelemente auf der Höhe der Anastomosen,
den Verbindungen zwischen den künstlichen
Elementen und den natürlichen
Elementen.
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Ein ideales Material für ein solches
künstliches
Organ, das dazu bestimmt ist, im Inneren des menschlichen Körpers implantiert
zu werden, wiedersteht der Anhaftung von Bakterien. Es ist auch
derart biokompatibel, dass es von den umgebenden Geweben gut toleriert
wird und keine Abstoßungsreaktionen
hervorruft, welche die Entzündung
bewirken.
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Außerdem ist das künstliche
Implantat vorzugsweise derart mit einer leichten Steigerung des intraluminalen
Drucks versehen, dass es seine Füllkapazität nach Entleerung
beibehält
und nicht kollabiert.
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Ein zusätzliches zu lösendes Problem
beim Einsatz eines künstlichen
Implantats, das dazu bestimmt ist, Teile des menschlichen Harnausscheidungsapparats
zu ersetzen, ist die Verkürzung
der Lebensdauer des Implantats in situ. Dieses Problem beruht im
Wesentlichen auf Flüssigkeitslecks,
wobei der Urin einen stark korrosiven Charakter aufzeigt, rund um
die Anastomosen-Verbindungen zwischen den verschiedenen Elementen,
auf der Narbenbildung des Gewebes rund um die Prothese und insbesondere
auf Ablagerungen von im Urin enthaltenen Abfallstoffen auf den verschiedenen
Elementen der Prothese, die zu ihrer Beschädigung und sogar zu ihrer Verstopfung
führen.
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Nun stammt einer der Gründe des
Scheiterns, was die Einsatzdauer der künstlichen Implantate betrifft,
von der Verwendung der oben beschriebenen Materialien ab, was dazu
verpflichtet, regelmäßige Auswechslungen
der implantierten Prothese mit schweren chirurgischen Eingriffen
durchzuführen,
wobei diese Eingriffe die gebildeten Anastomosen zerstören müssen, um
ihre Entnahme zu gestatten.
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Es ist bekannt, dass Silikongummi
die Ablagerung von Bakterien verhindert und ein angemessenes Material
für künstliche
Implantate darstellt, die lange in Kontakt mit den Körperflüssigkeiten
stehen müssen.
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Nichtsdestoweniger, wenn die künstlichen Blasen
aus Silikon in die Bauchhöhle
von Hunden implantiert worden sind, mit den Verbindungen aus Teflon(r), Gewinde aus Marlex(r) zum
Sicherstellen der faserartigen Funktion tragend, sind dichte Anastomosen
erhalten worden, aber intestinale Komplikationen als Folge der Abstoßungsreaktionen
aufgrund der Intoleranz des Organismus auf Silikon sind nachher entwickelt
worden.
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Nun durfte aber ein künstliches
Implantat, das dazu bestimmt ist, die Blase zu ersetzen, weder Abstoßung als
Fremdkörper,
noch Infektion, noch Verkrustung, noch Rückfluss von Flüssigkeiten,
noch Verbreiterung der oberen Wege hervorrufen.
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Bis heute sind partielle Ersetzungen
von Elementen des Harnausscheidungsapparates offenbart worden, aber
die eingesetzten Vorrichtungen sind komplex und benötigen ausgefeilte
hydraulische Pumpmittel zur Kontrolle des Abwärtsflusses des Urins und zur
Steuerung der Entleerung der Blase.
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So offenbart das Patent
US 5 370 690 von David M. Barnet eine
künstliche
Blase, die aus einer äußeren steifen
Hülle aus
Polysulfon und einem inneren flexiblen Reservoir aus Silikon besteht.
Diese beiden Elemente begrenzen zwischen sich einen offenen Raum,
der mit einer biokompatiblen Flüssigkeit unter
einem vorher festgelegten Druck gefüllt werden kann. Dieser Zwischenraum
ist mit einem Reservoir und mit Pumpmitteln verbunden, die durch
das Ausüben
eines Drucks erlauben, das innere, den Urin enthaltene Reservoir
zu entleeren. Die Vorrichtung offenbart auch Harnleiter, die Rückschlagventile
aufweisen, um den Wideraufstieg des Urins von der Blase zu den Nieren
zu verhindern.
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Außerdem beschreibt die Veröffentlichung „Alloplastic
replacement of the urinary bladder" von D. Rohrman et al. im J. of Urology,
Vol. 156, Seiten 2094–2097
(1996) das Ersetzen des gesamten Harnausscheidungsapparats durch
eine Gruppe bestehend aus zwei lateralen Reservoiren, die subkutan implantiert
sind. Probleme mit dem Rückfluss
von Flüssigkeiten
von den die Blase bildenden Reservoiren zu den Nieren existieren,
was die Installation von zwei Rückschlagventilen
in den zwei die Reservoire mit den Nieren verbindenden Kathetern
erfordert.
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Es ist aus dem französischen
Patent FR 2255877 von J. Chevallet und A. Sausse eine Blasenprothese
bekannt, die in der Bauchhöhle
implantierbar ist und geeignet ist, mit den Harnleitern und der
Harnröhre
eines Patienten oder mit Prothesen der Harnleiter und/oder der Harnröhre verbunden
zu werden, und bar jedes Ventils oder künstlicher Klappe ist, was so
die manuelle Steuerung durch den Patienten selbst erlaubt.
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Die in diesem Patent gezeigte Vorrichtung umfasst
ein Reservoir, das aus einem weichen Plastikmaterial besteht, vorzugsweise
einem vulkanisierten Elastomer, was ihm die Eigenschaft verleiht,
in seine ursprüngliche
Form zurückzukehren,
nachdem sie durch das Entleeren des Urins verformt worden ist. Diese
Vorrichtung sieht auch das Ersetzen der für die Harnleiterverbindungen
und/oder den Abtransport des Urins über die Bauchwand oder perineale Wand
bestimmten Rohrleitungen vor. Diese Verbindungen mit den restlichen
natürlichen
Verbindungen werden mittels Muffen aus kolonisierbarem Textilmaterial
ausgeführt,
die dazu bestimmt sind, die Anastomose zu begünstigen, um das Implantat an
Ort und Stelle zu halten.
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Diese Vorrichtung ist dazu bestimmt,
den Platz der natürlichen
Blase derart einzunehmen, dass die Bauchmuskeln dazu beitragen,
durch das Ausüben
eines begrenzten Drucks diese zu entleeren. Um dies zu bewerkstelligen,
ist ein schwerer chirurgischer Eingriff für den Einsatz des Implantats
und das Ersetzen der natürlichen
Blase notwendig.
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D. P. Griffith zählt neben dem künstlichen
Implantat von Barrett in seiner Veröffentlichung „A prothetic
urinary bladder why not?",
in Mayo Clin. Proc. Vol. 67, S. 293-295, 1992 verschiedene Vorrichtungen
auf und betont die durch die existierenden Implantate nicht gelösten Probleme
auf, nämlich
die durch den Einsatz der künstlichen
Rohre in die Harnleiter und/oder die Harnröhre hervorgerufen Entzündungsreaktionen
sowie die Dichtigkeitsprobleme, die sich besonders auf der Höhe der Anastomosen
ergeben.
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Die Erfindung ist dazu bestimmt,
die oben genannten Probleme zu lösen
und insbesondere ein Implantat zu verwirklichen, das keinen schweren
chirurgischen Eingriff bei seinem Einsatz oder beim partiellen Ersatz
eines seiner Elemente benötigt
und dabei gestattet, die Prothese langfristig an Ort und Stelle
zu halten. Dafür
ist das Implantat der vorliegenden Erfindung ein integraler Ersatz
des Harnausscheidungsapparats, um jede Anastomose zu vermeiden, und
zeigt eine besondere Struktur mit zwei Schichten für alle Organe
des Harnausscheidungsapparats.
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Diese Struktur erlaubt den partiellen
Ersatz jedes seiner Elemente und stellt die Einsetzung der Prothese
auf lange Sicht sicher.
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Genauer hat die Erfindung ein künstliches Implantat
zum Ziel, von der Art eines integralen Ersatzes, umfassend als künstliche
Elemente zur Substitution von Organen des menschlichen Harnausscheidungsapparats
rohrförmige
Elemente für
die Harnleiter und die Harnröhre,
ein Reservoir für
die Blase und einen künstlichen
Harnröhrenschließmuskel.
Die künstlichen
Elemente sind in einer gemischten Anordnung strukturiert, zweilagig
und miteinander durch mechanische Verbindungen verbunden. Diese
Elemente sind zusammengestellt und angepasst, um ihren Übergang
zwischen einem leeren flachen Zustand und einem ausgedehnten Zustand
zu erlauben. Die die rohrförmigen
Elemente bildenden zwei Schichten sind verbunden und die das Reservoir
bildenden zwei Schichten bilden entsprechend eine äußere Hülle, die
ausreichend flexibel ist, damit sie unter Druck von Hand verformbar
ist, und einen inneren Beutel, der weich und aus der Hülle herausnehmbar
ist.
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Die gemischte Struktur gemäß der Erfindung ist
angepasst, um die Dichtigkeit der Verankerungen mit den Nieren sicherzustellen
und zu erlauben, die Risiken der Entwicklung von Infektionen zu
beseitigen und das Risiko der Abstoßung von Seiten der umgebenden
Gewebe zu beseitigen. Das erfindungsgemäße Implantat erlaubt, außerdem sich
wiederholende chirurgische Eingriffe zu vermeiden und außerdem die
bei dieser Art von Eingriffen auftretenden Kosten zu verringern.
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Die innere Schicht bleibt mit den
Flüssigkeiten
in Kontakt und besitzt eine schwache Haftungsfähigkeit für die Abfallprodukte, zum Beispiel
die Bakterien, die Proteine, die Kristalle, die üblicherweise im Urin vorhanden
sind und in der Lage sind, sich auf den Wänden des Implantats abzulagern,
und ein Maß an
erhöhter
Biegsamkeit, um über
einen Raum vom Typ eines Schlitzes herausziehbar zu sein. Die innere
Schicht besteht zum Beispiel aus Silikongummi.
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Der innere Beutel des Reservoirs
kann so leicht herausgenommen werden, um über die bei der leichten Chirurgie
verwendeten Einschnitte durch einen neuen Beutel ersetzt zu werden,
ohne Eingriff auf die anderen Elemente des Implantats.
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Außer seinen Flexibilitätsqualitäten zeigt
das Material der äußeren Schicht
der zweilagigen Struktur vorteilhafterweise einen hohen Grad an
Biokompatibilität.
Es ist zum Beispiel ausgehend von expandiertem Polytetrafluorethylen
gebildet.
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Gemäß anderen bevorzugten Ausführungsbeispielen
werden manuelle Mittel des unmittelbaren Drucks mit einem Federsystem
oder mechanische oder elektromagnetische Mittel eingesetzt, um die Entleerung
durchzuführen.
Die verschiedenen das künstliche
Implantat der vorliegenden Erfindung bildenden Elemente sind vorzugsweise über mechanische
Verbindungen miteinander verbunden. Vorteilhafterweise löst diese
Art von Verbindung besonders die Dichtigkeitsprobleme der üblicherweise
verwendeten künstlichen
Implantate, die sich auf den Ersatz eines oder des anderen der natürlichen
Bestandteile des Harnausscheidungsapparats beschränken.
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Die Verwendung von mechanischen Verbindungen
zwischen den verschiedenen Bestandteilen (Harnleitern, Blase, Harnröhre und
Harnröhrenschließmuskel)
gemeinsam bei der unmittelbaren Verankerung der Harnleiter auf der
Höhe der
Nieren erlaubt, die Gruppe zusammenzuhalten und dabei die Bildung
von Anastomosen freizumachen.
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Dank der verwendeten Materialien
erlaubt die Implantation des erfindungsgemäßen Harnausscheidungsapparats
in einer oberflächlichen
Schicht das Entleeren der Blase sowie die Öffnung des Harnröhrenschließmuskels
durch einfachen manuellen Druck. Außerdem benötigt die subkutane Implantation
anstelle des Ersatzes in der Bauchhöhle wie üblicherweise bei diesem Typ
von Implantaten vorgesehen nur einen nichtinvasiven chirurgischen
Eingriff, der auf eine große
Zahl von Patienten anwendbar ist.
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Andere charakteristische Merkmale
und Vorteile des künstlichen
Implantats der vorliegenden Erfindung werden bei der Lektüre der folgenden
Beschreibung, die von den beigefügten
Figuren begleitet werden, zutrage treten, in welchen jeweils darstellen:
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die 1 eine
allgemeine Schnittansicht eines künstlichen Implantats gemäß der vorliegenden Erfindung;
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die 2 eine
Schnittansicht gemäß II-II
des Reservoirs des Implantats gemäß der 1, das dazu bestimmt ist, die Blase zu
ersetzen;
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die 3 eine
teilweise ausgezogene Ansicht einer mechanischen Verbindung zwischen
dem Reservoir und einem künstlichen
Harnleiter gemäß der Erfindung;
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die 4 eine
laterale Teilansicht des Implantats gemäß der Erfindung;
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die 5 einen
Querschnitt, der den Zustand des Reservoirs während der Entleerung darstellt;
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die 6a bis 6c drei Beispiele des künstlichen
Harnröhrenschließmuskels.
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Das künstliche Implantat der vorliegenden Erfindung
wie in 1 dargestellt
ersetzt die Gesamtheit des natürlichen
menschlichen Harnausscheidungsapparats, der im Wesentlichen aus
der Blase, den Harnleitern, der Harnröhre und dem Harnröhrenschließmuskel
besteht.
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Das Implantat weist im Wesentlichen
ein Reservoir 2, das dazu bestimmt ist, die Blase zu ersetzen,
mit welcher über
mechanische Verbindungen 5 die rohrförmigen Elemente 1 verbunden
sind, welche die künstlichen
Harnleiter zur Verbindung mit den Nieren 9 bilden. Das
Reservoir 2 verlängert
sich in ein rohrförmiges
Element 3, das die künstliche
Harnröhre
bildet, welche einen künstlichen
Harnröhrenschließmuskel 4 aufweist.
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Jedes der Elemente 1 bis 4 des
Implantats der vorliegenden Erfindung besteht aus einer gemischten
zweilagigen Struktur, die aus einer inneren Schicht 7 und
einer äu ßeren Schicht 8 aus
verschiedenen Materialien besteht, jeweils aus Silikongummi und
aus expandiertem Polytetrafluorethylen.
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Die innere Schicht verhindert das
Anhaften von biologischen Abfallprodukten (Proteine, Bakterien,
Metalle oder andere Ablagerungen), die üblicherweise im Urin vorhanden
sind. Andere synthetische Polymere, die diese physikalischen Eigenschaften gegenüber dem
biologischen Material haben, sind dem Fachmann bekannt, unter ihnen
kann man insbesondere das Polyuhrethan oder jedes Material nennen,
das gegen die Verkrustung im Urin bioresistent ist.
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Die äußere Schicht dieser gemischten
Struktur, die dazu bestimmt ist, in Kontakt mit den lebenden Umgebungsgeweben
umgeben zu sein, zeigt optimale charakteristische Merkmale der Biokompatibilität. Für die rohrförmigen Elemente 1 bis 3 ist
die äußere Schicht
in Form eines in einer Spirale rund um die innere Schicht gerollten
Bändchens
geformt, das eine rohrförmige
Konfirmation zeigt, oder in der Form eines Rohrs, das unmittelbar
rund um die innere Schicht extrudiert ist. Für die rohrförmigen Elemente 1 bis 3 sind
die beiden Schichten fest miteinander verbunden.
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Die äußere Schicht besteht aus einem
Polymer, das erlaubt, jede Abstoßungsreaktion auf Seite der
in permanentem Kontakt mit dem Implantat stehenden lebenden Organen
zu unterdrücken.
Polymere, die diese charakteristischen Merkmale aufweisen, sind
auch bekannt und werden zum Beispiel in den kardiovaskulären Prothesen
verwendet, wie das Polytetrafluorethylen oder jedes andere poröse Biomaterial,
wie zum Beispiel das Polyurethan, das die Durchdringung der es umgebenden
Organe erlaubt und so die Dichtigkeit der Installation sicherstellt.
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Das künstliche Implantat der Erfindung,
um die Mittel der mechanischen Verbindungen zu verwirklichen, setzt
Spannhülsen,
Schraubschellen, Ringe oder Hülsen
ein, um die verschiedenen den Harnausscheidungsapparat ersetzenden
Elemente miteinander zu verbinden. Diese Verbindungen sind im Wesentlichen
mit der vorher beschriebenen miteinander verbundenen gemischten
Struktur verwirklicht.
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Die mechanischen Verbindungen entfernen die
Notwendigkeit, Anastomosen zu bilden, um den Erhalt der Gruppe sicherzustellen
und folglich seine Dichtigkeit sicherzustellen. Die Risiken von
Lecks werden so vorteilhafterweise beseitigt. Außerdem ist der Ersatz eines
der Elemente des Implantats im Falle des Ausfalls desselben einfacher,
da es genügt, eine
mechanische Verbindung zu lösen
und das ausgefallene Teil herauszunehmen, anstatt einen chirurgischen
Eingriff vorzunehmen, um eine Anastomose zu zerstören.
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Der Erhalt der Gesamtheit des Implantats wird
durch die gemischte das Implantat bildende Struktur sichergestellt,
die angepasst ist, um Mittel zur unmittelbaren Fixierung der rohrförmigen Elemente 1 auf
jedem der Nierenparenchyme 9 zu bilden. Die äußere Schicht 8 weist
Falten 10 auf, die in einer Spirale oder einem Ring angeordnet
sind, wobei diese Falten vorteilhafterweise die unmittelbare Verankerung
des Implantats auf dem Nierenparenchym sicherstellen. Auf den distalen
Enden 11 der Harnleiter wird die spiralförmige äußere Schicht
zurückgezogen,
um ihre Einführung
in die Nierenhohlräume
zu erleichtern.
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Die Elemente des Implantats gemäß der Erfindung
sind so geformt und zusammengesetzt, um sich flach und leer zeigen
zu können
und um zwischen diesem Zustand und einem ausgedehnten Zustand, und
anders herum, zu wechseln, wenn es sich füllt oder leert. Die Dicke der
Schichten wird durch den Fachmann angepasst, damit die ausgewählten Materialien
gemäß den vorher
definierten Kriterien der Erfindung ausreichend flexibel sind, um
von einem flachen Zustand in einen ausgedehnten Zustand zu wechseln.
Die Struktur ist außerdem
anfänglich derart
belastet, dass sie sich in der flachen Form leer zeigt.
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So erlaubt die gemischte Struktur
des künstlichen
Implantats der Erfindung ihre Implantation unter der Haut über zwei
para-iliake Einschnitte mittels eines Luftballons gemäß einer
dem Fachmann bekannten Technik.
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Das Reservoir 2, das den
Teil des Implantats bildet, der dazu bestimmt ist, die natürliche Blase
zu ersetzen, wird in 2 dargestellt,
die eine Schnittansicht gemäß II-II der 1 ist. Es besteht aus einer äußeren Hülle 12,
die aus demselben biokompatiblen Material verwirklicht ist wie die
vorher beschriebene äußere Schicht,
und durch einen weiche inneren Beutel 13, der aus demselben
Material wie die vorher beschriebene innere Schicht besteht. Der
weiche innere Beutel ist nicht mit der äußeren Hülle fest verbunden: Er bleibt
im Inneren derselben frei und passt sich dabei ihrer Form an, wenn
er sich füllt.
Dieser innere Beutel hat ein maximales Füllungsvermögen von ungefähr 500 Millilitern.
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Vorsprünge 14 des inneren
Beutels (ein einzelner ist in der Figur sichtbar, der andere, symmetrisch,
ist verdeckt), die sich von diesem Ort der äußeren Hülle verlängern, dienen dazu, die Verbindung zwischen
dem Reservoir 2 und den rohrförmigen Elementen 1,
welche die Harnleiter bilden, mittels der mechanischen Verbindungen
zu verwirklichen. Ein anderer Vorsprung 14' des inneren Beutels bildet den Anfang
des die Harnröhre
bildenden rohrförmigen Elements.
Diese Vorsprünge
werden durch Verlängerung
oder durch jedes dem Fachmann bekannte Mittel (Formguss, Kleben,
Fusion, ...) gemäß dem verwendeten
konstitutiven Material verwirklicht.
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Die die Harnleiter und die Harnröhre bildenden
rohrförmigen
Elemente sind auch an die vorher beschriebene gemischte Struktur
angepasst.
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Die 3 veranschaulicht
insbesondere die mechanische Verbindung 5 zwischen dem Blasenreservoir 2 und
den Harnleitern 1, vom Typ Klemmring in diesem Ausführungsbeispiel,
wo der Harnleiter 1 in den Vorsprung 14 des inneren
Beutels 13 des Reservoirs 2 eingreift. Diese mechanischen
Verbindungen, die sich in anderen Formen zeigen können, zum
Beispiel Schraubschellen, erleichtern den partiellen Ersatz jedes
der konstitutiven Elemente.
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Insbesondere erlauben diese Verbindungen die
Entfernung und daher den leichten Ersatz des weichen Beutels. Vorteilhafterweise
wird das für
die innere Schicht ver wendete Material und seine Dicke so gewählt, dass
der Beutel ausreichend weich ist, bis sie sich im Moment der Entfernung
auf sich selbst zurückfalten
kann. Die Wiederherstellung des Blasenreservoirs wird so erleichtert
und kann mit einem einfachen chirurgischen Eingriff verwirklicht
werden, wobei die anderen Elemente des Harnausscheidungsapparats
an Ort und Stelle gehalten werden.
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Die 4 zeigt
die subkutane Implantation des Reservoirs 2 und seiner
Fortsätze
gemäß einer lateralen
Teilansicht der 1. Das
Reservoir 2 ist zwischen der Haut P und dem Beckenmuskel 15 angeordnet.
Die Harnröhre 3 mit
ihrem Harnröhrenschließmuskelsystem 4 tritt
vor dem Schambein 16 durch, um sich im natürlichen
finalen Abtransportkanal 17 einzuschieben. Die Harnleiter 1 sind
mit dem Reservoir 2 über
das Verbindungsstück 5 vom anderen
Ende des Reservoirs verbunden.
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Außerdem, wie es in der 5 dargestellt ist, wird
das Entleeren des im inneren Beutel des Blasenreservoirs 2 gespeicherten
Urins durch eine einfache manuelle Senkung 18 durch das
Drücken
auf den vorderen Teil 19 desselben ausgeführt, der
aufgrund seiner subkutanen Implantation unter der Haut P leicht
zugänglich
ist. Das Reservoir verformt sich gemäß den gestrichelt dargestellten
Linien 2'.
Die äußere Hülle 12 und
insbesondere der Teil 19 dieser Hülle besitzt vorteilhafterweise
eine Dicke größer als diese
der äußeren Schicht
der Harnleiter und der Harnröhre,
derart, dass sein Widerstand erhöht
wird, ohne seine Flexibilität
wesentlich zu verringern.
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Der auf das Reservoir 2 ausgeübte Druck
ruft die Öffnung
des künstlichen
Harnröhrenschließmuskels 4 hervor,
was den Austritt des Urins, über
die Harnröhre 3,
nach außen
erlaubt. Die Wahl des verwendeten Harnröhrenschließmuskels wird durch seine Kapazität, den Urin-Austritt übernehmen
zu können,
geleitet. Dieser Austritt des Urins nach außen, begleitet vom gleichzeitigen
Verschluss des künstlichen
Harnröhrenschließmuskels 4,
erzeugt einen schwachen negativen Druck im Inneren des Beutels 12 des
Reservoirs 2. Dieser schwache negative Druck, der sich
nach dem Verschluss des Harnröhrenschließmuskels 4 hält, ist
ausreichend, um die fortwähren de
Ableitung von Flüssigkeiten
von den Nieren bis zum Reservoir 2 über die Harnleiter 1 sicherzustellen.
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Vorteilhafterweise verhindert der
durch das Entleeren erzeugte negative Druck des Reservoirs 2 den
Rückfluss
von Urin zum oberen Harnausscheidungsapparat und beseitigt somit
die Risiken der Hydronephrose oder Niereninsuffizienz.
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Aus diesem Grund benötigt das
künstliche Implantat
der vorliegenden Erfindung nicht das Aufstellen von komplexen Vorrichtungen
wie die Rückschlagventile
im Harnleiter oder in der Harnröhre,
die in den bis heute bekannten Implantaten, die für den vollständigen Ersatz
des Harnausscheidungsapparats bestimmt sind, unentbehrlich sind.
Folglich ist das künstliche
Implantat der vorliegenden Erfindung weniger kostspielig und der
chirurgische Eingriff, der für
seinen Einsatz notwendig ist, ist einfach, nicht-invasiv und für die Patienten
wenig traumatisierend.
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Die 6a bis 6c stellen verschiedene Ausführungsbeispiele
des künstlichen
Harnröhrenschließmuskels
dar, der aus einem System gebildet ist, das die Kompression und
Dekompression der künstlichen
Harnröhre 3 vor
dem Schambein 16 erlaubt, um die Entleerung des Blasenreservoirs
zu erlauben.
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Diese Kompression/Dekompression der künstlichen
Harnröhre
kann zum Beispiel durch ein manuelles Ventil 20 mit Feder 21 (6a), mittels einer elektromagnetischen
Turbine 22 (6b)
oder durch den Einsatz eines Rückschlagventils 23 ( 6c) aktiviert werden.
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Dieses Kompressionssystem ist, wie
die anderen Elemente des Implantats der Erfindung, mit der Gruppe über mechanische
Verbindungen ohne Anastomosen verbunden, die leicht abgemacht werden können, um
im Bedarfsfall ihren partiellen Ersatz zu erleichtern.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und
dargestellten Beispiele beschränkt.
Es ist zum Beispiel möglich,
geänderte
Formen für
das die Blase ersetzende Reservoir, für die künstlichen Harnleiter und die
künstliche
Harnröhre
und die mechanischen Verbindungen zu verwenden, wobei die Spiralenform der äußeren Schicht
der Rohre durch jede beliebige Form ersetzt werden kann. Außerdem können die Verbindungen
auf einer Länge
verwirklicht werden, die an die verwendeten Materialien und ihre
Dicke angepasst ist; der Zwischenraum zwischen dem inneren Beutel
und der Hülle
des Reservoirs ist auch variabel und angepasst.