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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung der
Fumaraseaktivität
aus einem Mikroorganismus mit einer Aktivität für eine Ethylendiamin-N,N'dibernsteinsäure-ethylendiaminlyase;
einen Mikroorganismus oder ein Verarbeitungsprodukt eines spezifischen
Transformanden mit reduzierter Fumaraseaktivität, erhältlich durch das Verfahren
und ein Verfahren zur Erzeugung einer optisch aktiven Aminopolycarbonsäure aus
Fumarsäure
und einer Verbindung mit einer Aminogruppe in Gegenwart des Mikroorganismus oder
dessen Verarbeitungsprodukt mit reduzierter Fumaraseaktivität.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure-ethylendiaminlyase
wurde als Katalysator zur Erzeugung einer optisch aktiven Aminopolycarbonsäure aus
Fumarsäure
und einer Verbindung mit einer Aminogruppe verwendet. Die so erzeugte
optisch aktive Aminopolycarbonsäure
hat eine spezifische Eigenschaft eines Einfangens von Metallionen,
wie z. B. Schwermetallionen. Außerdem
ist die optisch aktive Aminopolycarbonsäure gegenüber einem Bioabbau empfänglich und
es wird daher erwartet, dass sie z. B. als Chelatbildner, als Gerüststoff für Detergentien
und als Bleichmittel für
Photographien verwendet werden kann.
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Die
gegenwärtigen
Erfinder haben früher
eine neue mikrobielle Lyaseaktivität gefunden, die Fumarsäure und
Ethylendiamin in S,S-Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure (hiernach bezeichnet als
Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure-ethylendiaminlyase und
als EDDSase abgekürzt)
umwandelt und ein Verfahren zur Erzeugung von optisch aktiven Aminopolycarbonsäuren in
effizienter Weise aus Fumarsäure
und unterschiedlichen Aminen unter Verwendung der oben beschriebenen
katalytischen Wirkung vorgeschlagen (siehe JP-A-9-140390 oder das
US-Patent Nr. 5707836). Die Mikroorganismen, die eine solche EDDSase
besitzen, weisen jedoch auch eine Fumarase auf, wobei diese Fumarase
in der biologischen Welt weit verbreitet vorliegt und ein Grossteil
der Fumarsäure,
d. h. eines gemeinsamen Substrats der EDDSase und Fumarase, zu Äpfelsäure hydratisieren
kann. Wenn die Fumaraseaktivität
nicht aus den Mikroorganismen entfernt ist, ist es schwierig, eine
optisch aktive Aminopolycarbonsäure
von Interesse mit zufriedenstellendem Ertrag zu erhalten.
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Beispiele
für bekannte
Verfahren zur Entfernung der Fumaraseaktivität sind: ein Verfahren, bei
dem ein Mikroorganismus mit Aspartaseaktivität einer Säurebehandlung unterzogen wird
(siehe JP-B-3-55103); und ein Verfahren, bei dem ein Mikroorganismus,
der zur Gattung Brevibacterium gehört, mit einer Aspartaseaktivität, unter
alkalischen Bedingungen in Gegenwart von L-Asparaginsäure und
einem Ammoniumion behandelt wird (siehe JP-B-4-80678).
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Es
wurde jedoch experimentell bestätigt,
dass das erstere Verfahren nicht auf einen Mikroorganismus mit einer
EDDSase-Aktivität verwendet
werden kann, da der Verlust der EDDSase-Aktivität größer war als der Verlust der
Fumaraseaktivität
während
der Behandlung. Das letztere Verfahren ist vorteilhaft, wenn es
für die Herstellung
von L-Asparaginsäure
verwendet wird, wobei der zu behandelnde Mikroorganismus dem Reaktionssystem
zugeführt
wird, das eine große
Menge L-Asparaginsäure
enthält,
jedoch ist das Verfahren im Hinblick auf eine Ausführbarkeit
und ökonomische
Gesichtspunkte zur Verwendung bei anderen Reaktionen nicht geeignet.
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Da
die EDDsase gemäß der vgrliegenden
Erfindung ein anderes Enzym als die oben beschriebene Aspartase
ist, war es unbekannt, wie die Fumaraseaktivität allein ohne Verlust der EDDSase-Aktivität selektiv entfernt
werden kann.
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Aus
der
EP 0 731 171 ist
ein Verfahren zur Herstellung einer optisch aktiven Aminopolycarbonsäureverbindung
bekannt, wobei eine Mischung einer Aminogruppenverbindung und Fumarsäure mit
einem Mikroorganismus oder Verarbeitungsprodukten davon mit EDDSase-Aktivität kontaktiert
wird.
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Aus
der
EP 0 805 211 , die
ein Dokument gemäß Artikel
54 (3) EPÜ darstellt,
ist ein Verfahren zur Entfernung der Fumaraseaktivität aus einem
Zellextrakt durch Ionenaustausch-Chromatographie
unter Verwendung von DEAE-Sephacel und die Verwendung des Extrakts
für die
Produktion von optisch aktiver Aminopo Lycarbonsäure bekannt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Entfernung der Fumaraseaktivität aus einem
Mikroorganismus oder einem Verarbeitungsprodukt davon mit Ethylendiamin-N,N'dibernsteinsäure-ethylendiaminlyase
(EDDSase)-Aktivität
bereit, ohne Verlust der EDDSase-Aktivität, das die Behandlung des Mikroorganismus
oder des Verarbeitungsprodukts davon mit einer wässrigen alkalischen Lösung bei
einem pH von 8,0 von 10,5 in Gegenwart von mindestens einem Salz
mit einer Konzentration von 5 mM bis 1000 mM umfasst.
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Bevorzugte
Salze werden aus der Gruppe gewählt,
bestehend aus Natrium, Kalium, Ammonium und Aminsalzen der Borsäure, Phosphorsäure, Salzsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Oxalsäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Ethylendiamin-N,N'dibernsteinsäure und
Mischungen daraus.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
die Fumaraseaktivität
allein aus einem Mikroorganismus mit EDDSase und Fumaraseaktivitäten oder
Verarbeitungsprodukten davon ohne Verlust der EDDSase-Aktivität selektiv
zu entfernen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen Mikroorganismus oder ein
Verarbeitungsprodukt eines Transformanden bereit, wobei eine DNA,
die ein EDDSase kodiert, in ein Wirtsbakterium eingeführt wurde,
das zur Gattung Escherichia oder Rhodococcus mit EDDSase-Aktivität gehört, enthaltend
keine Fumaraseaktivität, der
durch das oben beschriebene Verfahren erhältlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren für die Erzeugung
einer optisch aktiven Aminopolycarbonsäure bereit, das die Umsetzung
von Fumarsäure
mit einer Verbindung mit einer Aminogruppe in Gegenwart eines Mikroorganismus
oder Verarbeitungsprodukts davon mit EDDSase-Aktivität umfasst,
enthaltend reduzierte Fumaraseaktivität und Isolieren der optisch
aktiven Aminopolycarbonsäure.
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Die
Bezeichnung "reduziert" bedeutet, dass die
Fumaraseaktivität
vermindert ist oder nicht wesentlich enthalten ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin die Verwendung des Mikroorganismus
oder Verarbeitungsprodukts davon bei der Herstellung einer optisch
aktiven Aminopolycarbonsäure
aus Fumarsäure
und einer Verbindung mit einer Aminogruppe bereit.
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Diese
und andere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden sich dem Fachmann
bei Durchsicht und Verständnis
der folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezugnahme auf die
begleitenden Figuren ergeben.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist eine Restriktionskarte
des Plasmids pEDS001.
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2 ist eine Restriktionskarte
des Plasmids pEDS002, worin ein ungefähr 3,9 kb Fragment, gespalten
aus dem Plasmid pEDS001 mit den Restriktionsenzymen KpnI und BamHI
in pUC18 inseriert wurde.
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3 ist eine Restriktionskarte
des Plasmids pEDS003, worin ein ungefähr 2,6 kb Fragment, gespalten
aus dem pEDS001 mit den Restriktionsenzymen KpnI und BamHI in pUC18
inseriert wurde.
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4 ist eine Restriktionskarte
des Plasmids pEDS020, worin ein ungefähr 2,6 kb Fragment, gespalten
aus dem pEDS003 mit den Restriktionsenzymen KpnI und BamHI in pUC119
inseriert wurde.
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5 zeigt die Konstruktion
des Plasmids pSE001.
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6 zeigt die Konstruktion
des Plasmids pSJ034.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Durch
ausgedehnte Studien haben die vorliegenden Erfinder nun festgestellt,
dass die Fumaraseaktivität
selektiv aus einem Mikroorganismus oder Verarbeitungsprodukt davon
mit EDDSase-Aktivität ohne Verlust
der EDDSase-Aktivität
entfernt werden kann durch Behandlung des Mikroorganismus oder Verarbeitungsprodukts
davon mit einer wässrigen
alkalischen Lösung
in Gegenwart von mindestens einem Salz.
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Die
vorliegende Erfindung zielt auf den Erhalt eines mikrobiellen Katalysators
ab, worin die Fumaraseaktivität
selektiv entfernt wurde, während
die EDDSase-Aktivität
erhalten blieb, um unerwünschte
Nebenreaktionen während
der Erzeugung von optisch aktiven Aminopolycarbonsäuren zu
unterdrücken.
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Die
vorliegende Erfindung kann ihre Vorteile bei der Produktion jeder
optisch aktiven Aminopolycarbonsäure
bereitstellen, solange der mikrobielle Katalysator zusammen mit
Fumarsäure
als Rohmaterial verwendet wird.
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Ein
spezifisches Beispiel, auf das die vorliegende Erfindung angewendet
werden kann, ist die Herstellung einer optisch aktiven Aminopolycarbonsäure, dargestellt
durch die folgende allgemeine Formel [1] aus einer Mischung aus
Fumarsäure
und einer Verbindung mit einer Aminogruppe, dargestellt durch die
allgemeine Formel [2]
worin
R
1 und R
2, die identisch
oder unterschiedlich voneinander sein können, ein Wasserstoffatom,
eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe, eine substituierte
oder unsubstituierte Cycloalkylgruppe oder eine substituierte oder
unsubstituierte Arylgruppe bedeuten, mit der Massgabe, dass R
1 und R
2 nicht gleichzeitig Wasserstoffatome
sind; wobei der Substituent ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus einer Aminogruppe, einer Cyanogruppe, einer Nitrogruppe, Halogen,
einer Hydroxylgruppe, einer Carboxylgruppe, einer Ethergruppe und
dergleichen, und worin R
3 und R
4 identisch
mit R
1 oder R
2 sind
oder eine Gruppe darstellen, die die Struktur aufweist, bei der
mindestens eine Aminogruppe von R
1 oder
R
2 an einen Kohlenstoff der Ethylengruppe
von Bernsteinsäure über ein
Stickstoffatom der Aminogruppe gebunden ist.
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Beispiele
der Verbindungen mit einer Aminosäuregruppe, dargestellt durch
die allgemeine Formel [2], beinhalten Alkan- und Cycloalkan-diamine
mit einer Kohlenstoffzahl von 2 bis 6, wie z. B. Ethylendiamin, 1,3-Propandiamin,
2-Methyl-1,3-propandiamin,
2-Hydroxy-1,3-propandiamin, 1,4-Butandiamin, 1,5-Pentandiamin, 1,6-Hexandiamin,
1,2-Cyclohexandiamin, 1,3-Cyclohexandiamin und 1,4-Cyclohexandiamin;
Phenylendiamine wie z. B. 1,2-Phenylendiamin, 1,3-Phenylendiamin
und 1,4-Phenylendiamin; und Monoamine wie z. B. Glycin, 3-Aminopropionsäure, 2-Aminopropionsäure, Iminodiessigsäure, 3,3'-Iminodipropionsäure und
Glutaminsäure.
Die repräsentative
Verbindung ist Ethylendiamin.
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Beispiele
für die
optisch aktive Aminopolycarbonsäure,
dargestellt durch die allgemeine Formel [1], die durch die vorliegende
Erfindung erhalten werden kann, beinhalten (S,S)-Alkandiamin-N,N'-dibernsteinsäuren, (S,S)-Cycloalkandiamin-N,N'-dibernsteinsäuren und
(S,S)-Phenylendiamin-N,N'-dibernsteinsäuren, wie
z. B. (S,S)-Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure, (S,S)-1,3-Propandiamin-N,N'-dibernsteinsäure, (S,S)-2-Methyl-1,3-propandiamin-N,N'-dibernsteinsäure, (S,S)-2-Hydroxy-l,3-propandiamin-N,N'-dibernsteinsäure, (S, S)-1,4-Butandiamin-N,N'-dibernsteinsäure, (S,S)-1,5-Pentandiamin-N,N'dibernsteinsäure, (S,
S)-1,6-Hexandiamin-N,N'dibernsteinsäure, (S,S)-1,2-Cyclohexandiamin-N,N'dibernsteinsäure, (S,
S)-1,3-Cyclohexandiamin-N,N'dibernsteinsäure, (S,S)-1,4-Cyclohexandiamin-N,N'dibernsteinsäure, (S,S)-1,2-Phenylendiamin-dibernsteinsäure, (S,S)-1,3-Phenylendiamin-dibernsteinsäure und
(S,S)-1,4-Phenylendiamin-dibernsteinsäure; und (S)-Asparaginsäure-N-monoessigsäure, (S)-Asparaginsäure-Nmonopropionsäure, (S)-Asparaginsäure-N-2-propionsäure, (S)-Asparaginsäure-N,N'-diessigsäure, (S)-Asparaginsäure-N,N'-dipropionsäure und (S)-Asparaginsäure-N-2-glutarsäure.
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Die
typische optisch aktive Aminopolycarbonsäure ist (S,S)-Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure.
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Die
Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität gemäß der vorliegenden Erfindung
wird für
Mikroorganismen durchgeführt,
die später
genauer beschrieben werden und ist auf mikrobielle Zellen oder Verarbeitungsprodukte
davon anwendbar (z. B. Abfall von Zellen, Zellextrakte, extrahierte
rohe oder gereinigte Enzyme, immobilisierte Zellen oder Enzyme oder
Zellen oder Enzyme, die mit einem Mittel (z. B. für die Stabilisierung))
behandelt wurden. Die vorliegende Erfindung kann auch direkt auf
mikrobielle Zellen in einer Kulturflüssigkeit, folgend auf die Kultivierung
angewandt werden. Weiterhin können
gemäß der vorliegenden
Erfindung auf die Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität optional
andere Behandlungen folgen.
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Die
Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität kann durch Eintauchen der
oben beschriebenen Mikroorganismen oder Verarbeitungsprodukte davon
in eine wässrige
alkalische Lösung
in Gegenwart von mindestens einem Salz durchgeführt werden. Die wässrige alkalische
Lösung
kann ein organisches Lösungsmittel
wie z. B. Methanol oder Ethanol, das mit Wasser frei mischbar ist
oder ein anderes organisches Lösungsmittel,
das mit Wasser mischbar ist, enthalten.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendbare Salz kann entweder organisch
oder anorganisch sein, solange es in der wässrigen alkalischen Lösung gelöst werden
kann. Zum Beispiel beinhaltet das Salz Natrium, Kalium, Ammonium
oder Aminsalze von Borsäure,
Phosphorsäure,
Salzsäure,
Schwefelsäure,
Essigsäure, Oxalsäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure. Das
bevorzugte Amin ist ein C2-6-Alkandiamin,
wie z. B. Ethylendiamin, Propandiamin, Butandiamin und Hexandiamin
oder Monoamine, wie z. B. Triethanolamin.
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Die
Konzentration des Salzes liegt im Bereich von 5 mM bis 1000 mM,
vorzugsweise 10 mM bis 500 mM. Das Ergebnis ist unzureichend bei
einer Konzentration von weniger als 5 mM und der Ertrag erreicht
die oberste Grenze bei einer Konzentration von mehr als 1000 mM.
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Die
wässrige
alkalische Lösung
hat einen pH im Bereich von 8 bis 10,5, vorzugsweise 8,5 bis 10,
noch bevorzugter 9 bis 9,5. Der pH kann durch Variation des Anteils
der oben erwähnten
Säuren
und Basen eingestellt werden. Insbesondere wird vorzugsweise Borsäure, Phosphorsäure oder
Good's Puffer im
Hinblick auf die Salzkonzentration und die pH-Einstellung verwendet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Behandlung bei einer Temperatur im Bereich der
Gefriertemperatur bis 55°C über eine
Zeitspanne von ungefähr
1 min bis ungefähr
1 Monat, abhängig
von den Bedingungen, durchgeführt
werden. Je höher
die Behandlungstemperatur eingestellt wird, desto kürzer kann
die Behandlungszeitspanne sein. Alternativ kann die Fumaraseaktivität während der
Lagerung in einem Kühlschrank unter
den oben beschriebenen Bedingungen entfernt werden, obwohl die Behandlungszeitspanne
in diesem Fall verlängert
ist.
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Die
oben beschriebene Behandlung kann entweder in einem chargenweisen
Verfahren oder einem kontinuierlichen Verfahren durchgeführt werden.
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Jeder
Mikroorganismus kann der vorliegenden Erfindung unterzogen werden,
solange der Mikroorganismus EDDSase und Fumaraseaktivitäten aufweist.
Solche Mikroorganismen beinhalten z. B. Bakterien, die zu den Gattungen
Pseudomonas, Paracoccus, Sphingomonas und Brevundimonas gehören und
Transformanden, worin eine DNA, die eine EDDSase kodiert, in ein
Wirtsbakterium eingeführt
wurde, das zur Gattung Escherichia oder Rhodococcus gehört.
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Insbesondere
sind die Mikroorganismen Pseudomonas sp. Stamm TN-131 (FERM BP-5418),
Paracoccus sp. Stamm TNO-5 (FERM BP-6547), Sphingomonas sp. Stamm
TN-28 (FERM BP-5419), Brevundimonas sp. Stamm TN-30 (FERM BP-5417)
und Brevundimonas sp. Stamm TN-3 (FERM BP-5886) und Transformanden,
abgeleitet von den Wirten Escherichia coli Stamm JM109 (ATCC53323)
und Rhodococcus rhodochrous ATCC17895.
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Unter
den oben beschriebenen beispielhaften Mikroorganismen wurden die
Stämme
TN-131, TNO-5, TN-28, TN-30 und TN-3 aus der Natur von den gegenwärtigen Erfindern
neu isoliert und wurden bei dem National Institute of Bioscience
and Human-Technology,
Agency of Industrial Science and Technology of MITI (Ministry of
International Trade and Industry) (1-3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi,
Ibaraki-ken, 305, Japan) hinterlegt, wobei ihnen die oben angegebenen
Zugangsnummern zugeteilt wurden. Die bakteriologischen Eigenschaften
dieser Stämme
sind die folgenden: Stamm
TN-131
Morphologie: | Bacillus |
Gramfärbung: | – |
Sporen: | – |
Motilität: | + |
Flagellenbildung: | polar |
Verhalten
gegenüber
Sauerstoff: | aerob |
Oxidase: | + |
Catalase: | + |
O-F-Test: | – |
Farbton
der Kolonien: | gelb |
Produktion
von fluoreszierendem Pigment: | + |
Chinonsystem: | Q-9 |
Nitratreduktion: | + |
Indolproduktion: | – |
Glucose-Fermentationsfähigkeit: | – |
Arginindihydrolase: | – |
Harnstoffabbau: | – |
Äsculinabbau: | – |
Gelatineverflüssigung: | – |
PNPG: | – |
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Verwertung
von:
Glucose | – |
L-Arabinose | – |
D-Mannose | – |
D-Mannit | – |
N-Acetyl-D-glucosamin | – |
Maltose | – |
Kaliumgluconat | – |
n-Caprinsäure | + |
Adipinsäure | – |
d1-Äpfelsäure | + |
Zitronensäure | + |
Phenylacetat | – |
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Stamm
TNO-5
Morphologie: | Coccobacillus-kurzes
Stäbchen |
Gramfärbung: | – |
Sporen: | – |
Motilität: | – |
Verhalten
gegenüber
Sauerstoff: | aerob |
Oxidase: | + |
Catalase: | |
| + |
O-F-Test: | – |
Farbton
der Kolonien: | keine
charakteristische Farbbildung |
PHB-Anhäufung: | + |
Nitratreduktion: | – |
Nitritreduktion: | – |
Chinonsystem: | Q-10 |
GF-Gehalt
der DNA (molk) | 65
(gemessen durch HPLC) |
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Stamm
TN-28
Morphologie: | Bacillus |
Gramfärbung: | – |
Sporen: | – |
Motilität: | + |
Flagellenbildung: | polar |
Verhalten
gegenüber
Sauerstoff: | aerob |
Oxidase: | + |
Catalase: | + |
O-F-Test: | – |
Farbton
der Kolonien: | gelb |
Erzeugung
von fluoreszierendem Pigment: | – |
Chinonsystem: | Q-10 |
Nitratreduktion: | – |
Indolproduktion: | – |
Glucose-Fermentationsfähigkeit: | – |
Arginindihydrolase: | – |
Harnstoffabbau: | – |
Äsculinabbau: | + |
Gelatineverflüssigung: | – |
PNPG: | – |
Verwertung
von: | |
Glucose | + |
L-Arabinose | – |
D-Mannose | + |
D-Mannit | – |
N-Acetyl-D-glucosamin | + |
Maltose | + |
Kaliumgluconat | – |
n-Caprinsäure | – |
Adipinsäure | – |
d1-Äpfelsäure | + |
Zitronensäure | – |
Phenylacetat | – |
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Im
Hinblick auf die oben aufgeführten
bakteriologischen Eigenschaften gehört der Stamm TN-131 zur Gattung
Pseudomonas, wenn er gemäß Bergey's Manual of Systematic
Bacteriology, Band 1 (1984) und Bergey's Manual of Determinative Bacteriology,
9. Ausgabe (1994) klassifiziert wird; Der Stamm TNO-5 gehört zur Gattung
Paracoccus, wenn er gemäß Bergey's Manual of Systematic
Bacteriology, Band 1 (1984) klassifiziert wird; der Stamm TN-28
gehört
zur Gattung Sphingomonas, wenn er gemäß Bergey's Manual of Determinative Bacteriology,
9. Ausgabe (1994) und Microbiol. Immunol. 34, 99 (1990) klassifiziert
wird und die Stämme
TN-30 und TN-3 gehören
beide zur Gattung Brevundimonas, wenn sie gemäß Bergey's Manual of Determinative Bacteriology,
9. Ausgabe (1994) bzw. Int. J. Syst. Bacteriol. 44, 499 (1994) klassifiziert
werden. Zusätzlich
wurde der Stamm TN-3 als Art "diminuta" identifiziert.
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Der
E. coli Stamm JM109 (ATCC53323) und Rhodococcus rhodochrous ATCC17895
sind bekannt und von der American Type Culture Collection (ATCC)
erhältlich.
Zwei Transformanden werden durch Einführung der Plasmide pEDS020
und pSE001 in den oben beschriebenen E. coli Stamm JM109 (ATCC53323)
bzw. Rhodococcus rhodochrous Stamm ATCC17895 als Wirte erhalten,
wobei die Plasmide jeweils eine DNA enthalten, die ein Protein mit
EDDSase-Aktivität
des Stamms TN-3 kodiert. Die so erhaltenen Transformanden wurden
bei dem National Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency
of Industrial Science and Technology of MITI (Japan) als E. coli
JM109/pEDS020 (FERM P-15961) am 27. November 1996, wobei dies darauffolgend
als internationale Hinterlegung als FERM BP-6161 am 10. November
1997 übertragen
wurde und Rhodococcus rhodochrous ATCC 17895/pSE001 (FERM P-16436)
am 18. September 1997, das darauffolgend in die internationale Hinterlegung
als FERM BP-6548 am 15. Oktober 1998 übertragen wurde.
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Hiernach
wird ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Transformanden
beschrieben.
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(1) Herstellung chromosomaler
DNA vom Stamm TN-3
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Der
Stamm TN-3 wird einer Schüttelkultur
in 100 ml EDDS-Medium
(0,2 % Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure, 0,2
% Glucose, 0,1 % Bactohefeextrakt, 0,05 % Polypepton, 0,28 % Natriumsulfat,
0,1 % Magnesiumsulfat•7H2O, 2,5 % (V/V) Phosphatpuffer (1M, pH 7,0)
und 0,5 % (V/V) Lösung
von gemischten Metallsalzen (enthaltend 8 g Magnesiumchlorid•6H2O, 0,8 g Calciumchlorid, 0,6 g Mangansulfat•4H2O, 0,12 g Eisenchlorid•6H2O
und 0,06 g Zinksulfat pro 100 ml) bei 30°C für 4 Tage unterzogen. Dann werden
Zellen geerntet und in 4 ml einer Salz-EDTA-Lösung
suspendiert (0,1 M EDTA, 15 M NaCl, pH 8,0), gefolgt von Zugabe von
8 mg Lysozym. Die resultierende Suspension wird bei 37°C 1 h geschüttelt und
dann eingefroren. 10 ml einer Tris-SDS-Lösung (1 % SDS, 0,1 M NaCl,
0,1 m Tris, pH 9) wird vorsichtig unter Schütteln zugefügt. Proteinase K (Merck & Co., Inc.) wird
weiter zugefügt
(endgültige
Konzentration: 1 mg) und das Resultat wird 1 h bei 37°C geschüttelt. Ein
entsprechendes Volumen TE-gesättigter
Phenol (TE: 10 mM Tris, 1 mM EDTA, pH 8) wird hinzugefügt und gerührt. Nach
einer Zentrifugation wird der Überstand
wiedergewonnen, wozu zwei Volumen Ethanol zugefügt werden. Die DNA wird um
ein Glasstäbchen
aufgerollt und der Phenol wird daraus durch sequentielles Waschen
mit 90 %, 80 % und 70 % Ethanol entfernt. Die DNA wird in 3 ml TE-Puffer
gelöst, wozu
eine Ribonuklease A-Lösung
(wärmebehandelt
bei 100°C
für 15
Minuten) mit einer Konzentration von 10 mg/ml zugefügt wurde,
gefolgt von Schütteln
bei 37°C
für 30
min. Die Proteinase K wurde weiter der Lösung zugefügt und die Mischung wird bei
37°C 30
Minuten geschüttelt.
Dann wird ein gleiches Volumen TE-gesättigter Phenol zugefügt und zentrifugiert,
um die Mischung in obere und untere Schichten zu trennen. Dasselbe Verfahren
wird zweimal mit der oberen Schicht wiederholt. Zu der resultierenden
Oberschicht wird ein gleiches Volumen einer Chloroformlösung, enthaltend
4 % Isoamylalkohol zugefügt
und dieselbe Extraktion wird wiederholt (hiernach wird dieses Verfahren
als Phenolbehandlung bezeichnet). Danach werden zwei Volumen Ethanol
der oberen Schicht zugefügt,
um die DNA durch Aufwickeln um ein Glasstäbchen zu gewinnen, wodurch
eine chromosomale DNR-Probe
erhalten wird.
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(2) Herstellung eines gereinigten
Enzyms
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Der
Stamm TN-3 wird einer Schüttelkultur
in 2 l EDDS-Medium
bei 30°C
für 4 Tage
unterzogen, geerntet, in 100 ml 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH
8, enthaltend 1 mM Dithiothreitol) suspendiert und in einem Ultraschallgerät aufgebrochen.
Nach Zentrifugation bei 12.000 Upm für 20 min wird dem Überstand
Ammoniumsulfat bis zu 30%iger Sättigung
zugefügt
und die Mischung wird 30 Minuten bei 4°C gelassen, gefolgt von Zentrifugation.
Zu dem resultierenden Überstand
wird Ammoniumsulfat zum Erhalt einer 60%igen Sättigung zugefügt und 30
min bei 4°C
stehen gelassen. Nach einer Zentrifugation wird das Präzipitat
in 10 ml 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 8, enthaltend 1 mM Dithiothreitol)
gelöst,
um eine Lösung
eines teilweise gereinigten Enzyms herzustellen.
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Diese
teilweise gereinigte Enzymlösung
wird weiter durch Innenaustausch-Chromatographie gereinigt. Spezifisch
wird die teilweise gereinigte Enzymlösung auf eine Säule aufgebracht
(⌀ 10
mm × 20
cm) gefüllt mit
DEAE-Sephacryl (Pharmacia), äquilibriert
mit 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 8), enthaltend 1 mM Dithiothreitol,
um eine Harzoption zu ermöglichen.
Nach Waschen der Säule
mit 40 ml desselben Puffers wird das Enzym mit einem linearen Gradienten
von 0 bis 0,6 M KCl zur Fraktionierung in 2 ml Fraktionen eluiert.
Fraktionen, die eine EDDSase-Aktivität zeigen, werden als Lösung des
gereinigten Enzyms gesammelt. Wenn mit SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
analysiert wird, wird eine im wesentlichen homogene, einzelne Bande des
Enzyms bei einem Molekulargewicht von ungefähr 60.000 Dalton nachgewiesen.
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(3) Analyse der N-terminalen
Aminosäuresequenz
und Aminosäuresequenz
des inneren Peptids des gereinigten Enzyms
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Das
in Schritt (2) erhaltene gereinigte Enzym wird einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
direkt oder nach einem Trypsinverdau unterzogen, wodurch die Polypeptide
aufgelöst
werden. Die Polypeptide auf dem Gel werden dann auf eine PVDF-Membran
(Immobilon Psq; Millipore) elektrogeblottet. Die Membran ist mit
Coomassie Brilliant Blue gefärbt.
Die gefärbten
Banden werden ausgeschnitten und einer Aminosäuresequenzanalyse unter Verwendung
eines Shimadzu PSQ.-Aminosäuresequenzierers
unterzogen. Die Ergebnisse sind unten dargestellt.
- a) N-terminale Aminosäuresequenz
des nicht behandelten Enzyms: (Molekulargewicht: ungefähr 60.000); Xaa-Thr-Pro-His-Asn-Pro-Asp-Ala
(SEQ ID NO: 6) worin Xaa Met oder eine Deletion bedeutet.
- b) Teilweise Trypsin-verdautes Produkt (Molekulargewicht: ungefähr 50.000); Glu-Ile-Gly-Ser-Val-Gly-Lys-Met-Glu-Ile-Gly-Arg-Xaa-Ala-Asn-Asp-Leu-Arg-Asn-Arg
(SEQ ID NO:7) worin Xaa einen nicht identifizierten Aminosäurerest
bedeutet.
- c) Teilweise Trypsin-verdautes Produkt (Molekulargewicht: ungefähr 10.000); Ala-Ser-Gly-Ala-Lys-Ala-Pro-Glu-Phe-Gln-Glu-Leu-Tyr-Asp-Phe-Glu-Ala-Ala-Xaa-Leu-Xaa-Leu
(SEQ ID NO: 8) worin Xaa einen nicht identifizierten Aminosäurerest
bedeutet.
(Die Klammern zeigen die Molekulargewichte der
fraktionierten Peptide).
-
(4) Herstellung einer Sonde
-
Basierend
auf der in Schritt 3 erhaltenen Aminosäuresequenzinformation werden
synthetische DNAs, dargestellt in den Sequenz ID Nrn 4 und 5 als
Primer #1 und #2 hergestellt. Eine PCR (Polymerase-Kettenreaktion)
wird unter Verwendung der chromosomalen DNA des Stamms TN-3, erhalten
in Schritt (1) als Matrize mit diesen Primern durchgeführt.
-
Spezifisch
werden 1 µl
der TN-3-chromosomalen DNA, 10 µl
eines 10 X Reaktionspuffers, 4 µl
von 10 mM dNTP, 1 µl
(korrespondierend zu 100 pmol) von jedem der Primer #1 und #2 und
1 µl ExTaq
(Takara Shuzo Co., Ltd.) miteinander vermischt, um ein Gesamtvolumen
von 100 µl
zu ergeben. Diese Lösung
wird sequentiell bei 95°C
für 30
sec (Denaturierungsschritt), 30 sec bei 55°C (Klebschritt) und 2 min bei
72°C (Verlängerungsschritt)
pro Zyklus für
30 Zyklen inkubiert. Nach Abschluß der Reaktion wird die Reaktionsmischung
einer Chloroform-Extraktion
(3mal) und dann einer Ethanol-Präzipitation
unterzogen, wodurch die vervielfältigte DNA
gewonnen wird. Diese DNA wird durch 1,0 % Agarose-Gelelektrophorese
zum Erhalt eines DNA-Fragments von ungefähr 300 Bp getrennt, von dem
angenommen wird, dass es die EDDSase des Stamms TN-3 kodiert. Das
so erhaltene DNA-Fragment wird mit einem DIG DNA-Labeling-Kit (Boehringer
Mannheim) zur Herstellung einer Sonde markiert.
-
(5) Herstellung einer DNA-Bibliothek
-
Zu
10 µl
der TN-3 chromosomalen DNA werden 5 µl eines 10 X Restriktionsenzym-Reaktionspuffers, 33 µl sterilisiertes
Wasser und 2 µl
des Restriktionsenzyms KpnI zugefügt und man lässt die
Mischung 16 h bei 37°C
reagieren. Danach werden DNA-Fragmente durch Ethanol-Präzipitation
gewonnen und auf einem Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen.
DNA-Fragmente mit Größen im Bereich
von 6,5 kb bis 5,5 kb werden aus dem Gel ausgeschnitten, mit DNA
PREP (DIA IATRON) gewonnen und in die KpnI-Ste11e des E. coli-Vektors
pUC18 unter Verwendung eines Ligationskits inseriert (Takara Shuzo
Co., Ltd.), um eine rekombinante DNA-Bibliothek herzustellen.
-
Das
bei der obigen Ligation verwendete pUC18-Fragment wird wie folgt
hergestellt. Zu 2 µl
einer pUC18-Grundlösung werden
5 µl eines
10 X Restriktionsenzyms-Reaktionspuffers,
40 µl
sterilisiertes Wasser und 3 µl
des Restriktionsenzyms KpnI zugefügt und die Mischung wird 2
h bei 37°C
umgesetzt. Nach einer Phenolbehandlung und Ethanol-Präzipitation
wird die resultierende DNA getrocknet und in 50 µl sterilisiertem Wasser gelöst. Zu dieser
Lösung
wird 1 µl
alkalische Phosphatase (Takara Shuzo Co., Ltd.), 10 µl 10 X
Reaktionspuffer und 39 µl
sterilisiertes Wasser zugefügt
und man läßt die Mischung
bei 65°C
reagieren, gefolgt von einer Phenolbehandlung und Ethanol-Präzipitation.
Das resultierende DNA-Fragment
wird getrocknet und in sterilisiertem Wasser gelöst.
-
(6) Herstellung eines E.
coli Transformanden und Screening der rekombinanten DNA
-
Der
E. coli Stamm JM109 wird in 1 ml LB-Medium (1 % Bacto-Trypton, 0,5
% Bacto-Hefeextrakt, 0,5 % NaCl) inokuliert und 5 h bei 37°C unter aeroben
Bedingungen präkultiviert.
100 ml dieser Kultur werden zu 40 ml SOB-Medium (2 % Bacto-Trypton, 0,5 % Bacto-Hefeextrakt,
10 mM NaCl, 2,5 mM KCl, 1 mM MgSO4, 1 mM
MgCl2) zugefügt und 20 h bei 18°C kultiviert.
Diese Kultur wird zum Ernten von Zellen zentrifugiert. Dann werden
13 ml einer kalten TF-Lösung
(20 mM PIPES-KOH (pH 6,0), 200 mM KCl, 10 mM CaCl2,
40 mM MnCl2) den Zellen zugefügt und die
Mischung wird 10 Minuten bei 0°C
stehen gelassen. Nach einer Entfernung des Überstands durch Zentrifugation
werden die ausgefällten
E. coli-Zellen in 3,2 ml kalter TF-Lösung suspendiert, zu der 0,22
ml Dimethylsulfoxid zugefügt
werden und die Suspension wird für
10 min bei 0°C
gelassen. Zu 200 µl
der so hergestellten kompetenten Zellen werden 10 µl der rekombinanten
plasmidhaltigen Lösung
(DNA-Bibliothek), wie hergestellt in Schritt (5), zugefügt und die
resultierende Mischung wird 30 min bei 0°C stehen gelassen, einem Hitzeschock
bei 42°C
für 30
sec unterzogen und für
2 min bei 0°C
gekühlt.
1 ml SOC-Medium (20 mM Glucose, 2 % Bacto-Trypton, 0,5 % Bacto-Hefeextrakt,
10 mM NaCl, 2,5 mM KCl, 1 mM MgSO4, 1 mM MgCl2) werden dann zugefügt und die Zellen werden 1
h bei 37°C
unter Schütteln
kultiviert. Diese Kultur wird in 200 µl Teilen auf LB-Agarmedien,
enthaltend 100 µg/ml
Ampicillin ausgesät
und bei 37°C
kultiviert. Die Transformanden-Kolonien, die auf den Agarmedien
gebildet werden, werden im Hinblick auf Transformanden, die das
EDDSase-Gen enthalten, durch Kolonie-Hybridisierung überprüft. Spezifisch werden die auf
dem Agar gebildeten Transformanden auf eine Nylonmembran (BIODYNE
A, Japan Pall) übertragen
und lysiert, um sie auf die Membran zu fixieren. Die Membran wird
dann mit der Sonde (ungefähr
300 Bp), hergestellt in Schritt 4, behandelt und Kolonien,
die die rekombinante DNA von Interesse enthalten, werden unter Verwendung
des DIG-Lumineszenz-Detektions-Kits
(Boehringer Mannheim) selektiert.
-
(7) Herstellung des rekombinanten
Plasmids
-
Der
in Schritt (6) selektierte Transformand wird in 100 ml
LB-Medium über
Nacht bei 37°C
kultiviert. Die Zellen werden geerntet und mit sterilisiertem Wasser
gewaschen. Zu den Zellen werden 5 ml einer Lösung I (2 mM Glucose, 10 mM
EDTA, 25 mM Tris-HCl (pH 8)) und 25 mg Lysozym zugefügt und die
resultierende Mischung wird 30 min bei 0°C stehen gelassen. Nach Zugabe
von 10 ml Lösung
II (1 N NaOH, 5 % SDS) wird die Mischung für 5 min bei 0°C stehen
gelassen, wozu 7,5 ml Lösung
III (3 M Natriumacetat (pH 4,8)) zugefügt werden. Man lässt die
Mischung 30 min bei 0°C
stehen und zentrifugiert zum Erhalt des Überstands, wozu 50 ml Ethanol
zugefügt
werden. Folgend auf die Entfernung des Überstands durch Zentrifugation
werden zu dem Präzipitat
5 ml Lösung
IV (10 mM Natriumacetat, 50 mM Tris-HCl (pH 8)) und 2,5 µl Ribonuklease-Lösung A (10
mg/ml) zugefügt
und man lässt
die Mischung 20 min bei Raumtemperatur stehen. 12 ml Ethanol werden zugefügt, um das
Plasmid durch Zentrifugation zu gewinnen, wobei das Plasmid dann
mit 70 % Ethanol gespült,
getrocknet und in 0,4 ml sterilisiertem Wasser gelöst wird.
Das so erhaltne rekombinante Plasmid wird pEDS001 genannt.
-
(8) Restriktions-Kartierung
von pEDS001 und Identifizierung des EDDSase-Gen-Bereichs
-
Das
in Schritt (7) erhaltene Plasmid pEDS001 wird mit verschiedenen
Arten von Restriktionsenzymen gespalten, um eine Restriktionskarte
zu erstellen (1). Weiterhin
wird ein Subklonieren in konventioneller Weise durchgeführt. Spezifisch
wird pEDS001 mit den Restriktionsenzymen KpnI und BamHI gespalten.
Die resultierenden Fragmente werden mit pUC18 ligiert, das mit denselben
Restriktionsenzymen gespalten worden war. E. coli Stamm JM109 wird
mit den erhaltenen Plasmid-DNAs transformiert, um ein Plasmid mit
einem ungefähr
3,9 kb Insert (pEDS002) 2)
zu ergeben sowie ein Plasmid mit einem ungefähr 2,6 kb Insert (pEDS003)
(3). Jedes dieser Plasmide
wird mit den Restriktionsenzymen BamHI, EcoRI, SacI, SacII usw. gespalten
und einer Agarose-Gelelektrophorese unterzogen. Ein Fragment, das
mit der Sonde hybridisiert, wird durch Southern-Hybridisierung identifiziert.
-
(9) Bestimmung der DNA-Sequenz
-
DNA-Sequenzen
um den in Schritt (8) identifizierten Bereich herum werden
unter Verwendung eines Pharmacia Fluoreszenz-Sequenzierers, ALFII,
bestimmt. Im Ergebnis wird die DNA-Sequenz der SEQ ID NO:2 erhalten
und der offene Leserahmen, der für
die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO:1 kodiert, wird darin aufgefunden. Die Suche gemäß der Aminosäuresequenz-Datenbank
NBRF (National Biomedical Research Foundation) ergibt, dass dieses
Gen eine 20- bis 30%ige Homologie mit dem Gen für Delta-Kristallin oder Argininosuccinatlyase
aufweist. Beide Enzyme sind dafür
bekannt, dass sie eine Funktion zur Katalyse einer Kondensation
oder einer Abbaureaktion von Fumarsäure und eines Amins (Aminosäure) aufweisen.
Die DNA-Sequenz des offenen Leserahmens ist in SEQ ID NO:3 dargestellt.
-
(10) Herstellung des Plasmids
pEDS020 und E. coli Transformanden und EDDSase-Aktivität des Transformanden
-
Zu
2 µl des
rekombinanten Plasmids pEDS003, erhalten in Schritt (8),
das das EDDSase-Gen enthält, werden
2 µl eines
10 X Restriktionsenzyms-Reaktionspuffers, 15 µl sterilisiertes Wasser und
1 µl des
Restriktionsenzyms KpnI zugefügt
und die Mischung wird für
2 h bei 37°C
umgesetzt. Das Plasmid wird durch Ethanol-Präzipitation gewonnen und getrocknet.
Dann werden 17 µl
sterilisiertes Wasser, 2 µl
10 X Restriktionsenzyms-Reaktionspuffer
und 1 µl
Restriktionsenzym BamHI zugefügt,
gefolgt von einer zweistündigen
Reaktion bei 37°C.
Aus der Reaktionsmischung wird ein ungefähr 2,6 kb Fragment durch Agarose-Gelelektrophorese abgetrennt
und in den E. coli Vektor pUC119 inseriert. Unter Verwendung dieser
Ligationslösung
wird der E. coli Stamm JM109 transformiert um ein Plasmid von Interesse
zu ergeben. Das so hergestellte Plasmid und die Transformanden werden
pEDS020 bzw. JM109/pEDS020 genannt.
-
Der
Transformand JM109/pEDS020 wird in 1 ml des LB-Mediums, enthaltend 50 mg/ml Ampicillin
inokuliert und 8 h bei 37°C
unter Schütteln
kultiviert. Dann wird die Gesamtmenge der Zellen in 40 ml LB-Medium (enthaltend
50 mg/l Ampicillin und 1 mM Isopropyl-β-galactosid) bei 37°C für 30 h kultiviert.
Die resultierende Kultur wird mit 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH
8) gewaschen und dann in 2 ml desselben Puffers suspendiert. Ein
Aliquot der resultierenden Zellsuspension wird in 50 ml einer wässrigen
Lösung
(pH 8) suspendiert, enthaltend 342 mM Fumarsäure und 171 mM Ethylendiamin
und die Suspension wird 24 h umgesetzt. Nach Entfernung der Zellen
aus der Reaktionsmischung durch Zentrifugation wird Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure durch
HPLC (WAKOSIL 5C8, Wako Pure Chemical Industries) (unter Verwendung
von 50 mM Phosphorsäurelösung, pH
2, enthaltend 10 mM tetra-n-Butylammoniumhydroxid und 0,4 mM CuS04
als Elutionsmittel) analysiert. Gemäß der Analyse wird die Herstellung
von 50 mM (S,S)-Ethylendiamin-N,N'ibernsteinsäure bestätigt.
-
(11) Herstellung des Plasmids
pSE001
-
Zu
2 µl des
in Schritt (10) erhaltenen Plasmids pEDS020 werden 2 µl 10 X
Restriktionsenzym-Reaktionspuffer, 15 µl sterilisiertes Wasser, 1 µl des Restriktionsenzyms
Xho1 zugefügt
und die Mischung wird 2 h bei 37°C
umgesetzt. Das Plasmid wird durch Ethanol-Präzipitation gewonnen und getrocknet,
wozu 15 µl
sterilisiertes Wasser, 2 µl
eines 10 X Klenow-Fragment-Puffers, 2 µl einer 10 mM dNTP-Lösung und
1 µl eines Klenow-Fragments
zugefügt
werden, gefolgt von einer zweistündigen
Reaktion bei 37°C.
Das DNA-Fragment wird durch Ethanol-Präzipitation
gewonnen und getrocknet, wozu 8 µl sterilisiertes Wasser, 1 µl Xba1-Zinkerlösung und
16 µl
Lösung
A und 4 µl
Lösung
B, beide aus dem Ligationskit (Takara Shuzo Co., Ltd.) zugefügt werden.
Die Mischung wird 4 h bei 16°C
umgesetzt. Nach Transformation in JM109 wird ein Plasmid aus dem Transformanden
erhalten, wobei das Plasmid eine Veränderung der Xhol-Stelle von
pEDS020 zur XbaI-Stelle aufweist. Zu 2 µl des erhaltenen Plasmids
werden 2 µl
10 X Restriktionsenzym-Reaktionspuffer
zugefügt,
sowie 15 µl
sterilisiertes Wasser und 1 µlRestriktionsenzym
EcoRV und die Mischung wird für
2 h bei 37°C
umgesetzt. Das DNA-Fragment wird durch Ethanol-Präzipitation
gewonnen und getrocknet. Dann werden 8 µl sterilisiertes Wasser, 1 µl Sse8387I-Linkerlösung und
16 µl
Lösung
A sowie 4 µl
Lösung
B, beide aus dem Ligationskit (Takara Shuzo Co., Ltd.) zu der getrockneten
DNA zugefügt
und die Mischung wird 4 h bei 16°C
umgesetzt und in JM109 transformiert. Aus dem Transformanden wird
das Plasmid pEDS027 erhalten, das eine Änderung der allgemeinen EcoRV-Stelle
zu Sse8378I- Stelle
aufweist. Zu 2 µl
des so erhaltenen Plasmids werden 2 µl 10 X Restriktionsenzym-Reaktionspuffer,
14 µl
sterilisiertes Wasser, 1 µl
Restriktionsenzym Xba1 und 1 µl
Sse83871 zugefügt
und die Mischung wird 2 h bei 37°C
umgesetzt. Eine 1,7 Kb Bande wird aus der Reaktionsmischung durch
Agarose-Gelelektrophorese abgetrennt, die dann in die Xba1-Sse83871-Stelle
des Plasmids pSJ034 mit einer starken Rhodococcus Promotor-Aktivität inseriert
wird, wodurch das transformierte Plasmid pSE001 erzeugt wird (5). Das Plasmid pSJ034 wird
aus dem Plasmid pSJ023 (japanische Patentanmeldung Nr. 9-65618)
durch das in 6 dargestellte
Verfahren hergestellt. Das Plasmid pSJ023 wird bei dem National
Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, MITI (Japan) als Transformand Rhodococcus rhodochrous
ATCC12674/pSJ023 (FERM P-16108) am 04. März 1997 hinterlegt, was darauffolgend
in die internationale Hinterlegung als FERM BP-6232 am 21. Januar
1998 umgewandelt wird.
-
(12) Transformation des
Bakteriums der Gattung Rhodococcus und EDDSase-Aktivität des Transformanden
-
Der
kultivierte Rhodococcus rhodochorous Stamm ATCC17895 wird in der
logarithmischen Wachstumsphase durch Zentrifugation geerntet, mit
eiskaltem sterilisiertem Wasser 3mal gewaschen und in sterilisiertem
Wasser suspendiert. 1 µl
des Plasmids pSE001 und 10 µl
der Zellsuspension werden miteinander vermischt und dann auf Eis
gekühlt.
Die Suspension der DNA und der Zellen wird in eine Küvette gegeben,
die dann einer Elektropulsbehandlung auf einem Gene Pulser (BIO
RAD) bei 2,0 kV und 2000 HMS unterzogen wird. Die so behandelte
Lösung
wird 10 min in Eis gelassen und dann einem Hitzeschock bei 37°C für 10 min unterzogen.
500 ml MYK-Medium (0,5 % Polypepton, 0,3 % Bacto-Hefeextrakt, 0,3
% Bacto-Malzextrakt, 0,2 % K2HPO4 und 0,2
% KH2PO4) werden
der Lösung
zugefügt
und 5 h bei 30°C
stehen gelassen. Das Ergebnis wird auf MYK-Agarmedium, enthaltend
50 mg/l Kanamycin ausgestrichen, das dann bei 30°C 3 Tage kultiviert wird. Der
erhaltene Transformand wird ATCC17895/pSE001 genannt.
-
Der
so hergestellte Transformand wird in 10 ml MYK-Medium (enthaltend
50 mg/l Kanamycin) inokuliert, was einer Kultur unter Schütteln bei
30°C für 72 h unterzogen
wird. 1 ml des Ergebnisses wird in 100 ml eines Mediums, enthaltend
1,5 % Glucose, 1 % Natriumglutamat, 0,1 % Bacto-Hefeextrakt, 0,05
% KH2PO4, 0,05 %
K2HPO4, 0,05 % Magnesiumsulfat
und 50 mg/l Kanamycin (pH 7,2), inokuliert und die Mischung wird dann
60 h bei 30°C
kultiviert. Die erhaltenen Zellen werden verwendet, um die Reaktion
und Analyse wie beschrieben in Schritt (10) durchzuführen. Im
Ergebnis wird die Herstellung von 36 mM (S,S)-Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure bestätigt.
-
Die
Reaktion zur Erzeugung einer optisch aktiven Aminopolycarbonsäure, dargestellt
durch Formel [I], wird durchgeführt,
indem entweder Zellen von einem der oben beschriebenen Stämme oder
eines Verarbeitungsprodukts davon (z. B. Abfall der Stammzellen,
Extrakte der Stammzellen, rohe oder gereinigte Enzyme aus den Stammzellen,
immobilisierte Stammzellen oder Enzyme und Stammzellen oder Enzyme,
behandelt mit einem Mittel, wie z. B. einem Stabilisierungsmittel)
mit einer Mischung aus Fumarsäure
und einer Aminogruppen-haltigen Verbindung, dargestellt durch die
Formel [2], in Wasser oder einer Pufferlösung in Kontakt gebracht werden,
z. B. einem Phosphatpuffer, Carbonatpuffer oder Boratpuffer.
-
Im
allgemeinen wird die Reaktion bei einer Temperatur von 0 bis 50°C durchgeführt, vorzugsweise
5 bis 35°C
und einem pH von 5 bis 11, vorzugsweise 6 bis 10. Obwohl die Konzentration der
Fumarsäure
und der Aminogruppen-haltigen Verbindung, dargestellt durch Formel
[2], abhängig
von der verwendeten Reaktionstemperatur und dem pH variieren, können sie
im Bereich von 0,1 % bis zur Sättigungskonzentration
liegen. Die Menge des Mikroorganismus oder dessen Verarbeitungsprodukts,
die verwendet wird, beträgt
im allgemeinen 0,01 bis 5,0 % pro Trockengewicht, basierend auf
der Menge der Substrate. Die Reaktion kann entweder chargenweise
oder kontinuierlich durchgeführt
werden.
-
Für die Isolation
der erzeugten Aminopolycarbonsäure
aus der Reaktionsmischung nach Abschluß der Reaktion können bekannte
Verfahren, wie z. B. die Entfernung von Mikroorganismen, Konzentration,
Chromatographie (z. B. HPLC) und Kristallisierung verwendet werden.
-
Die
Verfahren zur Erzeugung von Aminopolycarbonsäuren können in ähnlicher Weise wie die in JP-A-9-140390
oder dem US-Patent Nr. 5707836 beschriebenen durchgeführt werden.
-
Hiernach
wird die vorliegende Erfindung im Detail durch nicht begrenzende
Beispiele beschrieben.
-
Beispiel 1
-
(1) Kultivierung
-
Pseudomonas
sp. Stamm TN-131, Paracoccus sp. Stamm TNO-5, Sphingomonas sp. Stamm
TN-28 und Brevundimonas sp. Stämme
TN-30 und TN-3 wurden jeweils in einer Menge von einer Platinschlaufe
aus ihrem geneigten Medium entnommen, in das unten dargestellte
Medium inokuliert und einer Kultur unter Schütteln bei 30°C für 4 Tage
unter aeroben Bedingungen unterzogen.
-
Zusammensetzung
des Mediums (pH 7,5, 100 ml)
-
(2) Behandlung zur Entfernung
der Fumaraseaktivität
-
Die
Kulturen der Stämme
wurden separat in Zentrifugenröhrchen
gegeben und bei 10.000 Upm für
15 min bei 5°C
zentrifugiert, um die kultivierten Stämme zu sammeln, die dann zweimal
mit 50 mM Boratpuffer (pH 9,2) gewaschen wurden, verdünnt mit
demselben Puffer zum Erhalt einer Konzentration von 5 mg Trockenzelle/ml
und wurden in einem Wasserbad bei 45°C 6 h behandelt, um die Fumarase-Aktivität zu entfernen. Nach
2 h wurde die Probenahme durchgeführt.
-
(3) Assays aus EDDSase-
und Fumaraseaktivitäten
-
Die
Stämme,
die der oben beschriebenen Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität unterzogen
worden waren, wurden im Hinblick auf ihre EDDSase- und Fumaraseaktivitäten überprüft. Verbliebene
Aktivitäten
der Enzyme wurden relativ zu jeweils 100 % Aktivität des nicht
behandelten Mikroorganismus bestimmt.
-
Die
EDDSase-Aktivität
wurde durch Umsetzung jedes Stamms in einer Reaktionslösung, die
684 mM Fumarsäure,
342 mM Ethylendiamin und 342 mM Magnesiumhydroxid enthielt und mit
6 N NaOH auf einen pH von 8,5 eingestellt worden war, mit einer
1/10-Zellkonzentration der behandelten Flüssigkeit bei 30°C für 1 Tag überprüft und durch
Quantifizierung einer Menge der gebildeten (S,S)-Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure (S,S-EDDS)
durch das unten angegebene Verfahren.
-
Die
Fumaraseaktivität
wurde durch Umsetzung jedes Stamms in einer Reaktionslösung überprüft, die 68,4
mM Natrium-L-malat
und 50 mM Boratpuffer enthielt und einen pH aufwies, der mit 6 N
NaOH auf 8,5 eingestellt worden war, bei einer 1/10 Zellkonzentration
der behandelten Flüssigkeit
bei 30°C
für 1 Tag
und Quantifizierung einer Menge der gebildeten Fumarsäure durch
das unten angegebene Verfahren.
-
Quantifizierung
der Reaktionsprodukte
-
Die
S,S-EDDS, Fumarsäure
und L-Äpfelsäure wurden
quantitativ durch Flüssig-Chromatographie nach
Entfernung unlöslicher
Materialien, die in den Reaktionsmischungen enthalten waren, durch
Zentrifugation bei 15.000 Upm bei 5°C für 5 min analysiert. WAKOSIL
5C8 (Wako Pure chemical Industries) wurde als Quantifizierungssäule verwendet
(Eluat: 50 mM Phosphat (pH 2), enthaltend 10 mM tetra-n-Butylammoniumhydroxid
und 0,4 mM CuSO4) bzw. MCI GEL CRS 10W (hergestellt
von Mitsubishi Chemical Corporation) als optische Auflösungssäule (Eluat:
10 mM CuS04).
-
(4) Ergebnisse
-
-
Beispiel 2
-
(1) Kultivierung von Transformanden
E. coli JM109/pEDS020
-
Eine
Platinschlaufe E. coli JM109/pEDS020 wurde aus dem geneigten Medium
genommen, in LB-Medium (1 % Bactotrypton, 0,5 % Bacto-Hefeextrakt,
0,5 % NaCl), enthaltend 50 mg/l Ampicillin inokuliert und einer
Schüttelkultur
bei 37%C für
8 h unterzogen. 2,5 % (Volumen) der Kultur wurde in LB-Medium (enthaltend 50
mg/l Ampicillin und 1 mM Isopropyl-β-galactosid) inokuliert und
einer Schüttelkultur
bei 37°C
für 30
h unter aeroben Bedingungen unterzogen.
-
Rhodococcus rhodochrous
ATCC17895/pSE001
-
Eine
Platinschlaufe Rhodococcus rhodochrous ATCC17895/pSE001 wurde aus
dem geneigten Medium entnommen, in MYK-Medium (0,5 % Polypepton,
0,3 % Bacto-Hefeextrakt,
0,3 % Bacto-Malzextrakt, 0,2 % K2HPO4, 0,2 % KH2PO4), enthaltend 50 mg/l Kanamycin inokuliert
und einer Schüttelkultur
bei 30°C
für 72 h
unterzogen. 1 % (Volumen) der Kultur wurde in GGY-Medium (1,5 %
Glucose, 1 % Natriumglutamat, 0,1 % Bacto-Hefeextrakt, 0,05 % K2HPO4, 0,05 % KH2PO4, 0,05 % Magnesiumsulfat,
50 mg/l Kanamycin, pH 7,2) inokuliert und einer Schüttelkultur
bei 30°C
für 60
h unter aeroben Bedingungen unterzogen.
-
(2) Behandlung zur Entfernung
der Fumaraseaktivität
-
Die
Fumaraseaktivität
wurde auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 entfernt.
-
(3) Assays auf EDDSase und
Fumaraseaktivitäten
-
Die
EDDSase und Fumaraseaktivitäten
wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 überprüft.
-
(4) Ergebnisse
-
-
Beispiel 3
-
(1) Kultivierung eines Transformanden
-
E.
coli JM109/pEDS020 wurde auf dieselbe Weise wie in Beispiel 2 kultiviert.
-
(2) Glutaraldehyd-Behandlung
und Behandlung zur Entfernung der Fumarase-Aktivität
-
Die
Kultur wurde in ein Zentrifugenröhrchen
gegeben und bei 10.000 Upm bei 5°C
15 min zentrifugiert, um den Transformanden zu sammeln. Nach zweimaligem
Waschen mit 50 mM Boratpuffer (pH 9,2) wurde der Transformand in
demselben Puffer, enthaltend 1 mM (endgültige Konzentration) Glutaraldehyd
bei einer endgültigen
Konzentration von 5 mg Trockenzelle/ml bei 4°C für 2 h behandelt, zweimal mit
100 mM Boratpuffer (pH 9,2) gewaschen und mit demselben Puffer auf
eine Konzentration von 5 mg Trockenzelle/ml verdünnt. Dieser Glutaraldehydbehandelte
Transformand wurde einer Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität in einem
Wasserbad bei 45°C
für 6 h
unterzogen. Der unbehandelte Transformand, verdünnt auf dieselbe Konzentration,
wurde als Kontrolle verwendet.
-
(3) Assay auf EDDSase und
Fumaraseaktivitäten
-
Die
EDDSase und Fumaraseaktivität
wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 überprüft.
-
(4) Ergebnisse
-
-
Beispiel 4
-
(1) Kultivierung des Transformanden
-
Der
Transformand E. coli JM109/pEDS020 wurde auf dieselbe Weise wie
in Beispiel 3 kultiviert.
-
(2) Behandlung zur Entfernung
der Fumaraseaktivität
-
Die
Kultur wurde in ein Zentrifugenröhrchen
gegeben und bei 10.000 Upm bei 5°C
15 min zentrifugiert, um den Transformanden zu sammeln. Der Transformand
wurde dann zweimal mit 50 mM Boratpuffern gewaschen, die auf pH-Werte wie angegeben
in Tabelle 4 mit 6 N NaOH oder 5 N Schwefelsäure eingestellt worden waren,
verdünnt
mit denselben jeweiligen Puffern auf eine Konzentration von 5 mg
Trockenzelle/ml und einer Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität in einem
Wasserbad bei 45°C
für 2 h
unterzogen.
-
(3) Assay auf EDDSase und
Fumaraseaktivitäten
-
Die
EDDSase und Fumaraseaktivitäten
wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 überprüft.
-
(4) Ergebnisse
-
-
Beispiel 5
-
(1)Kultivierung des Transformanden
-
Der
Transformand E. coli JM109/pEDS020 wurde auf dieselbe Weise wie
in Beispiel 3 kultiviert.
-
(2) Behandlung zur Entfernung
der Fumaraseaktivität
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Die
Kultur wurde in ein Zentrifugenröhrchen
gegeben und bei 10.000 Upm 15 min bei 5°C zentrifugiert, um den Transformanden
zu sammeln, der dann zweimal mit Salzlösungen, wie angegeben in Tabelle
5 (jeweils mit einem pH, der mit 6 N NaOH oder 5 N Schwefelsäure auf
9,2 einstellt worden war) gewaschen, mit denselben Salzlösungen auf
eine Konzentration von 5 mg Trockenzelle/ml verdünnt und einer Behandlung zur
Entfernung der Fumaraseaktivität
in einem Wasserbad von 45°C
für 2 h
unterzogen.
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(3) Assay auf EDDSase und
Fumaraseaktivitäten
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EDDSase
und Fumaraseaktivitäten
wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 überprüft.
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(4) Ergebnisse
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Beispiel 6
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(1) Kultivierung des Transformanden
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Der
Transformand E. coli JM109/pEDS020 wurde auf dieselbe Weise wie
in Beispiel 3 kultuviert.
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(2) Behandlung zur Entfernung
der Fumaraseaktivität
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Die
Kultur wurde in ein Zentrifugenröhrchen
gegeben und bei 10.000 Upm bei 5°C
15 min zentrifugiert, um den Transformanden zu sammeln, der dann
zweimal mit 100 mM Boratpuffer (pH 9,2) gewaschen wurde, mit demselben
Puffer auf eine Konzentration von 5 mg Trockenzelle/ml verdünnt und
einer Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität in einem
Wasserbad bei den Temperaturen und den Zeitspannen, die jeweils in
Tabelle 6 angegeben sind, unterzogen.
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(3) Assay auf EDDSase und
Fumaraseaktivitäten
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Die
EDDSase und Fumaraseaktivitäten
wurde auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 überprüft.
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(4) Ergebnisse
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Beispiel 7
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(1) Kultivierung des Transformanden
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Der
Transformand E. coli JM109/pEDS020 wurde auf dieselbe Weise wie
in Beispiel 3 kultiviert.
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(2) Behandlung zur Entfernung
der Fumaraseaktivität
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Die
Kultur wurde in ein Zentrifugenröhrchen
gegeben und bei 10.000 Upm bei 5°C
15 Minuten zentrifugiert, um den Transformanden zu sammeln, der
dann zweimal mit 100 mM Boratpuffer (pH 9,2) gewaschen wurde, mit
demselben Puffer auf eine Konzentration von 5 mg Trockenzelle/ml
verdünnt
wurde und einer Behandlung zur Entfernung der Fumaraseaktivität in einem
Wasserbad bei 45°C
für 4 h
unterzogen wurde.
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(2) Reaktion
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Die
Reaktion wurde bei 30°C
für 20
Tage unter Verwendung der Reaktionslösung durchgeführt, die 1232
mM Fumarsäure,
616 mM Ethylendiamin, 924 mM Magnesiumhydroxid und 20 mg Trockenzellen/ml
des oben beschriebenen behandelten oder nicht behandelten Transformanden
enthielt und einen auf 8,5 mit 6 N NaOH eingestellten pH aufwies.
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Der
pH wurde mit 6 N NaOH bei 8,5 gehalten.
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Die
Mengen an S,S-EDDS und L-Äpfelsäure in der
Reaktionsmischung wurden durch die in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
quantifiziert.
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(4) Ergebnisse
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Wie
sich aus den Ergebnissen der oben beschriebenen Beispiele ablesen
lässt,
stellt die vorliegende Erfindung einen mikrobiellen Katalysator
bereit, worin die Fumaraseaktivität selektiv entfernt werden
kann, ohne dass die EDDSase-Aktivität erniedrigt
wird und der für
die Erzeugung von optisch aktiven Aminopolycarbonsäuren mit
weniger Fumarsäureverlust
verwendbar ist.
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Selbst
wenn die EDDSase-Aktivität
eines Mikroorganismus oder Verarbeitungsprodukts davon zu einem
gewissen Ausmaß aufgrund
einer alkalischen Behandlung verloren geht, kann der Mikroorganismus
oder das Verarbeitungsprodukt davon in vorteilhafter Weise als Katalysator
für die
Erzeugung von optisch aktiven Aminopolycarbonsäuren mit weniger Fumarsäureverlust
verwendet werden, solange das Verhältnis der entfernten Fumaraseaktivität relativ
größer ist
als der Verlust der EEDSase-Aktivität.
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Verschiedene
andere Modifikationen werden sich dem Fachmann einfach darstellen
und können
von diesem durchgeführt
werden, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen, die durch die
beigefügten
Ansprüche
definiert ist.
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SEQIIENZPROTOKOLL
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