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Die Erfindung betrifft Metallpulverzusammensetzungen
enthaltend ein Schmiermittel und insbesondere metallurgische Pulverzusammensetzungen
auf Eisenbasis. Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur
Herstellung von Sintererzeugnissen unter Verwendung des Schmiermittels,
wie auch die Verwendung des Schmiermittels in einer Metallpulverzusammensetzung
bei der Warmverdichtung. Unter Verwendung des Schmiermittels gemäß der Erfindung
kann eine hohe Rohfestigkeit erzielt werden.
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In der Industrie verbreitet sich
die Verwendung von Metallerzeugnissen, welche durch Verdichtung
und Sintern von Metallpulverzusammensetzungen hergestellt werden,
zunehmend. Eine Anzahl von unterschiedlichen Erzeugnissen mit sich
unterscheidender Gestalt und Dicke werden erzeugt, und die Qualitätsanforderungen,
die an diese Erzeugnisse gestellt werden sind, dass die hergestellten
Metallerzeugnisse eine hohe Dichte wie auch hohe Festigkeit aufweisen.
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Bei der Metallverdichtung werden
unterschiedliche Standard-Temperaturbereiche verwendet. Sowohl Kaltpressen
als auch Warmpressen erfordern die Verwendung eines Schmiermittels.
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Die Verdichtung bei Temperaturen
oberhalb der Raumtemperatur weist deutliche Vorteile auf und führt zu einem
Erzeugnis mit höherer
Dichte und höherer
Festigkeit, als wenn die Verdichtung bei niedrigeren Temperaturen
durchgeführt
wird.
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Die meisten der Schmiermittel, welche
bei der Kaltverdichtung verwendet werden, können nicht bei der Hochtemperaturverdichtung
verwendet werden, da sie nur innerhalb eines begrenzten Temperaturbereiches
wirksam zu sein scheinen. Ein ineffektives Schmiermittel erhöht den Verschleiß des Verdichtungswerkzeuges
beträchtlich.
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Das Maß des Verschleißes des
Werkzeuges wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wie die Härte des
Materials des Werkzeuges, den ausgeübten Druck und die Reibung
zwischen dem Pressling und der Wand des Werkzeuges, wenn der Pressling
aus gestoßen
wird. Der letztere Faktor ist stark mit dem verwendeten Schmiermittel
verbunden.
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Die Ausstoßkraft ist die Kraft, die notwendig
ist, um den Presskörper
aus dem Werkzeug auszustoßen. Da
eine hohe Ausstoßkraft
nicht nur den Verschleiß des
Presswerkzeuges erhöht,
sondern auch den Presskörper
zerstören
kann, sollte diese Kraft vorzugsweise reduziert werden.
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Die Verwendung eines Schmiermittels
kann jedoch Probleme bei der Verdichtung erzeugen, und daher ist
es wichtig, dass das Schmiermittel für die Art der durchgeführten Verdichtung
gut geeignet ist.
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Um geeignet eingesetzt zu werden,
sollte das Schmiermittel aus der Porenstruktur der Pulverzusammensetzung
während
des Verdichtungsverfahrens herausgedrängt werden und in den Zwischenraum
zwischen dem Presskörper
und dem Werkzeug hinein, wodurch die Wände des Verdichtungswerkzeuges
geschmiert werden. Durch diese Schmierung der Wände des Verdichtungswerkzeuges
wird die Ausstoßkraft
verringert.
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Ein weiterer Grund, warum das Schmiermittel
aus dem Presskörper
heraustreten soll ist, dass dieses sonst nach dem Sintern in dem
Presskörper
Poren bilden würde.
Es ist bekannt, dass große
Poren eine negative Wirkung auf die dynamischen Festigkeitseigenschaften
des Erzeugnisses ausüben.
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Eine Aufgabe des neuen Schmiermittels
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist, es zu ermöglichen, verdichtete
Erzeugnisse mit hoher Bruchfestigkeit, hoher Rohdichte herzustellen,
wie auch gesinterte Erzeugnisse mit hoher Sinterdichte und niedriger
Ausstoßkraft
aus dem Schmiermittel in Kombination mit Metallpulvern. Da der Presskörper beträchtlichen
Spannungen unterworfen wird, wenn er aus dem Verdichtungswerkzeug
ausgestoßen
wird, und da das Erzeugnis seine Integrität während der Handhabung zwischen
der Verdichtung und dem Sintern beibehalten muss, ohne zu reißen oder
auf andere Weise beschädigt
zu werden, ist es wichtig, dass er eine hohe Rohfestigkeit aufweist.
Dies ist besonders wichtig in dem Fall von dünnen Teilen.
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Das gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendete Schmiermittel enthält
ein Polyester, welches ein Polymer ist, gebildet z. B. durch die
Ester-Kondensierung von difunktionellen Alkoholen und Säuren. Polyester sind
als Harze und Thermoplasten erhältlich
und werden in aliphatische und aromatische Polyester unterteilt, hauptsächlich abhängig von
der Art des verwendeten sauren Monomers. Aromatische Polyester sind
normalerweise nicht hygroskopisch, aliphatische Polyester sind jedoch
dafür bekannt,
gegenüber
Feuchtigkeit empfindlicher zu sein. Polyester können weiter in gesättigte und
ungesättigte
Polyester klassifiziert werden, abhängig davon, ob Doppelbindungen
in dem Polymer vorhanden sind. Während
gesättigte
Polyester relativ unreaktiv sind, sind ungesättigte Polyester als Harze
durch Copolymerisation mit anderen Monomeren, wie Styrolen, Diallylphtalat
etc. geeignet.
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Das Polyester gemäß der Erfindung ist ein gesättigtes
Polyester, aromatisch oder teilweise aromatisch, welches ein zahlengemitteltes
Molekulargewicht Mn von 5.000-50.000 aufweist,
und 50–100
Gew.-%, vorzugsweise 60–100
Gew.-% und besonders bevorzugt 70–100 Gew.-% des Schmiermittels
besteht aus diesem Polyester. Neben dem Polyester kann das Schmiermittel
gemäß der Erfindung
andere PM-Schmiermittel enthalten, wie Zinkstearat, Lithiumstearat
und/oder Schmiermittel vom Amidwachstyp, wie Ethylenbis-Stearamid.
Ein bevorzugtes Schmiermittel gemäß der Erfindung enthält 0 –30 Gew.-%
Zinkstearat, 0–30
Gew.% Lithiumstearat und/oder 0–30
Gew.% eines Schmiermittels vom Amidwachstyp, wobei der Rest Polyester
ist.
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Das Polyester ist vorzugsweise ein
Polymer oder ein Copolymer von Alkylenphthalat, wobei Alkylenphthalat
ein C2-C8-Alkylenphthalat
ist, wobei das Polyester vorzugsweise einen Schmelzpunktpeak von
oberhalb 100°C
aufweist.
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Am bevorzugtesten ist das Polyester
ein Poly(alkylenterephthalat) oder ein Poly(alkylenisophthalat).
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Die Erfindung betrifft eine Metallpulverzusammensetzung,
enthaltend ein Metallpulver und ein Schmiermittel, wie in Anspruch
1 angeführt.
Diese Metallpulverzusammensetzung kann für die Warmverdichtung verwendet
werden.
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Die Metallpulverzusammensetzung gemäß der Erfindung
umfasst 0,1 bis 2 Gew.-% des Schmiermittels gemäß der Erfindung, 0,005 bis
3 Gew.-% Bindemittel, 0 bis 0,5 Gew.-% Weichmacher, 0,01 bis 3 Gew.-% Graphit,
0 bis 2 Gew.-% Thermoplast, 0 bis 15 Gew.% , vorzugsweise 0 bis
7 Gew.-% Legierungselemente, 0 bis 2 Gew.-% Verarbeitungshilfen
und 0 bis 2 Gew.-% harter Phasen, wobei der Rest Eisenpulver ist,
gewählt aus
der Gruppe bestehend im wesentlichen aus reinem Eisenpulver, teilweise
vorlegierten Eisenpulvern und vorlegierten Eisenpulvern.
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Das Schmiermittel bildet vorzugsweise
0,2 bis 0,8 Gew. % der Metallpulverzusammensetzung gemäß der Erfindung,
bezogen auf die Gesamtmenge der Metallpulverzusammensetzung. Die
Möglichkeit,
das Schmiermittel gemäß der vorliegenden
Erfindung in kleinen Mengen zu verwenden, ist ein besonders vorteilhaftes
Merkmal der Erfindung, wobei es ermöglicht, dass Presskörper und
gesinterte Erzeugnisse mit hoher Dichte kosteneffektiv erzielt werden
können.
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Wie in der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet,
umschließt
der Ausdruck "teilweise
aromatisch" ein
Polyester, wobei einige der aromatischen Dikarbonsäuren durch
aliphatische Dikarbonsäuren
ersetzt wurden, um die Temperaturabhängigkeit/das Schmelzverhalten
(Rheologie) des resultierenden Polymers zu modifizieren.
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Wie in der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet,
schließt
der Ausdruck "Metallpulver" Pulver auf Eisenbasis
ein, die im wesentlichen aus Eisenpulvern bestehen, die nicht mehr
als ungefähr 1,0
Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 0,5 Gew.-% normale Verunreinigungen
enthalten. Beispiele solcher stark verdichtbarer Eisenpulver mit
metallurgischer Güte
sind die ANCORSTEEL 1000-Reihen aus reinen Eisenpulvern, z. B. 1000,
1000B und 1000C, erhältlich
von Hoeganaes Corporation, Riverton, New Jersey und ähnliche
Pulver erhältlich
von Höganäs AB, Schweden.
Zum Beispiel weist das ANCORSTEEL 1000 Eisenpulver ein typisches
Siebprofil auf, wobei ungefähr
22 Gew.-% der Teilchen unter einem Nr. 325 Sieb (U.S.-Reihe) und
ungefähr
10 Gew.-% der Teilchen größer als
ein Nr. 100 Sieb sind, wobei sich der Rest zwischen diesen beiden
Größen befindet
(Spurenmengen größer als
ein Nr. 60 Sieb). Das ANCORSTEEL 1000 Pulver weist eine scheinbare
Dichte von ungefähr
2,85 – 3,00
g/cm3 auf, typischerweise 2,94 g/cm3. Andere Eisenpulver, die in der Erfindung
verwen det werden können,
sind typischerweise Eisenschwammpulver, wie ein Hoeganaes' ANCOR MH-100 Pulver.
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Die Pulver auf Eisenbasis umfassen
auch Eisen, vorzugsweise im wesentlichen reines Eisen, das vorlegiert,
diffusionsgebunden oder mit einem oder mehreren Legierungselementen
vermischt wurde. Beispiele von Legierungselementen, die mit den
Eisenteilchen verbunden werden können,
umfassen Molybdän;
Mangan; Magnesium; Chrom; Silizium; Kupfer; Nickel; Gold; Vanadium;
Columbium (Niob); Graphit; Phosphor; Aluminium; binäre Legierungen
von Kupfer und Zinn oder Phosphor; Ferrolegierungen von Mangan,
Chrom, Bor, Phosphor oder Silizium; niedrig schmelzende tertiäre und quaternäre Eutectica
von Kohlenstoff und zwei oder drei von Eisen, Vanadium, Mangan,
Chrom und Molybdän;
Karbide von Wolfram oder Silizium; Siliziumnitrit; Aluminiumoxid;
und Sulfide von Mangan oder Molybdän und deren Kombinationen;
sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Typischerweise werden
die Legierungselemente im allgemeinen mit dem Eisenpulver kombiniert, vorzugsweise
dem reinen Eisenpulver in einer Menge von bis zu ungefähr 7 Gew.-%,
bevorzugter zwischen ungefähr
0,25 bis ungefähr
5 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen ungefähr 0,25 bis ungefähr 4 Gew.-%, obwohl
in bestimmten spezialisierten Verwendungen, wie bei der Herstellung
von rostfreiem Stahl, die Legierungselemente in einer Menge von
ungefähr
7 bis ungefähr
15 Gew.-% des Eisenpulvers und der Legierungselemente vorhanden
sind.
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Die Pulver auf Eisenbasis können daher
Eisenteilchen enthalten, die in einer Mischung mit den Legierungselementen,
die in der Form von Legierungspulvern vorliegen. Der Ausdruck "Legierungspulver" wie hier verwendet,
betrifft jedes bestimmte oder teilchenförmige Element oder Verbindung,
wie zuvor erwähnt,
welche physikalisch mit den Eisenteilchen vermischt ist, unabhängig davon,
ob das Element oder die Verbindung sich mit dem Eisenpulver letztendlich
legiert. Die Legierungselement-Teilchen weisen im allgemeinen eine
gewichtsgemittelte Teilchengröße unterhalb
von ungefähr
100 μm,
vorzugsweise unter ungefähr
75 μm, besonders
bevorzugt unter ungefähr
30 μm auf.
Bindemittel werden vorzugsweise in einer Mischung mit den Eisenteilchen
und den Legierungspulvern verwendet, um das Stauben und die Trennung
des Legierungspulvers von dem Eisenpulver zu verhindern. Beispiele
herkömmlich
verwendeter Bindemittel umfassen die, die in den U.S.-Patenten Nr.
4 483 905 und 4 676 831, beide von Engström, und in dem U.S.-Patent Nr.
4 834 800 von Semel angeführt
sind.
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Das Pulver auf Eisenbasis kann des
weiteren in der Form von Eisen vorliegen, das mit einem oder mehreren
der Legierungselemente vorlegiert wurde. Die vorlegierten Pulver
können
hergestellt werden, indem eine Schmelze von Eisen und den gewünschten
Legierungselementen hergestellt wird, und die Schmelze anschließend zerstäubt wird,
wodurch zerstäubte
Tröpfchen
das Pulver bei der Verfestigung bilden. Die Menge des Legierungselementes
oder der Elemente, welche eingeführt
werden, hängt
von den gewünschten
Eigenschaften des fertigen Metallteils ab. Vorlegierte Eisenpulver,
die solche Legierungselemente einschließen, sind von Hoeganaes Corp.
als Teil dessen ANCORSTEEL-Reihe von Pulvern erhältlich.
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Ein weiteres Beispiel von Pulvern
auf Eisenbasis ist diffusionsgebundenes Pulver auf Eisenbasis, welches
Teilchen aus im wesentlichen reinem Eisen enthält, wobei die oben genannten
Legierungselemente an ihrer Außenoberfläche diffusionsgebunden
sind. Solche kommerziell erhältlichen
Pulver umfassen DISTALOY 4600A diffusionsgebundenes Pulver, erhältlich von
Hoeganaes Corporation, welches ungefähr 1,8% Nickel, ungefähr 0,55%
Molybdän
und ungefähr
1,6% Kupfer enthält,
und DISTALOY 4800A diffusionsgebundenes Pulver, erhältlich von
Hoeganaes Corporation, welches ungefähr 4,05% Nickel, ungefähr 0,55%
Molybdän
und ungefähr
1,6% Kupfer enthält.
Pulver mit ähnlicher
Güte sind
auch von Höganäs AB, Schweden
erhältlich.
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Ein bevorzugtes Pulver auf Eisenbasis
besteht aus Eisen, welches mit Molybdän (Mo) vorlegiert wurde. Das
Pulver wird durch das Zerstäuben
einer Schmelze erzeugt, welche im wesentlichen aus reinem Eisen besteht,
welches zwischen ungefähr
0,5 % bis ungefähr
2,5 Gew.-% Mo enthält.
Ein Beispiel eines solchen Pulvers ist Hoeganaes ANCORSTEEL 85HP
Stahlpulver, welches ungefähr
0,85 Gew.-% Mo, weniger als insgesamt ungefähr 0,4 Gew.-% solcher anderer
Materialien enthält,
wie Mangan, Chrom, Silizium, Kupfer, Nickel, Molybdän oder Aluminium,
und weniger als ungefähr
0,02 Gew.% Kohlenstoff. Ein anderes Beispiel solch eines Pulvers
ist Hoeganaes ANCORSTEEL 4600V Stahlpulver, welches ungefähr 0,5–0,6 Gew.-%
Molybdän, ungefähr 1,5–2,0 Gew.-%
Nickel und ungefähr
0,1–0,25
Gew.-% Mangan enthält
und weniger als ungefähr 0,02
Gew.-% Kohlenstoff enthält.
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Ein anderes vorlegiertes Pulver auf
Eisenbasis, das in der Erfindung verwendet werden kann, ist in dem
U.S. Patent Nr. 5 108 93 von Causton offenbart, mit dem Titel "Steel Powder Admixture
Having Distinct Pre-alloyed Powder of Iron Alloys". Diese Stahlpulverzusammensetzung
ist eine Mischung zweier unterschiedlicher vorlegierter Pulver auf
Eisenbasis, wobei eines eine Vorlegierung von Eisen mit 0,5–2,5 Gew.-%
Molybdän
ist, und das andere eine Vorlegierung von Eisen mit Kohlenstoff
und mit wenigstens ungefähr
25 Gew.-% eines Übergangselementbestandteiles,
wobei dieser Bestandteil wenigstens 1 Element umfasst, gewählt aus der
Gruppe bestehend aus Chrom, Mangan, Vanadium und Columbium. Die
Mischung liegt in Verhältnissen vor,
die wenigstens ungefähr
0,05 Gew.-% des Übergangselementbestandteiles
zu der Stahlpulverzusammensetzung bereitstellt. Ein Beispiel solch
eines Pulvers ist als Hoeganaes ANCORSTEEL 41 AB Stahlpulver erhältlich,
welches ungefähr
0,85 Gew.-% Molybdän,
ungefähr
1 Gew.-% Nickel, ungefähr
1 Gew.-% Nickel, ungefähr
0,9 Gew.-% Mangan, ungefähr
0,75 Gew.-% Chrom und ungefähr
0,5 Gew.-% Kohlenstoff enthält.
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Andere Pulver auf Eisenbasis, die
bei der Ausübung
der Erfindung geeignet sind, sind ferromagnetische Pulver. Ein Beispiel
ist eine Zusammensetzung eines im wesentlichen reinen Eisenpulvers
in Mischung mit Eisenpulvern, die mit geringen Mengen an Phosphor
vorlegiert wurden.
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Weitere Pulver auf Eisenbasis, die
bei der Ausübung
der Erfindung geeignet sind, sind Eisenteilchen, die mit einem thermoplastischen
Material beschichtet sind, um eine im wesentlichen gleichförmige Beschichtung
des thermoplastischen Materials bereitzustellen, wie in dem U.S.
Patent Nr. 5 198 137 von Rutz et al. beschrieben. Vorzugsweise weist
jedes Teilchen eine im wesentlichen gleichförmige, umgebende Beschichtung um
das Eisenkernteilchen auf. Ausreichend thermoplastisches Material
ist vorhanden, um eine Beschichtung von ungefähr 0,001–15 Gew.-% der Eisenteilchen,
wenn beschichtet, bereitzustellen. Im allgemeinen ist das thermoplastische
Material in einer Menge von wenigstens 0,2 Gew.-%, vorzugsweise
ungefähr
0,4–2
Gew.-% und besonders bevorzugt von ungefähr 0,6–0,9 Gew.-% der beschichteten
Teilchen vorhanden. Bevorzugt sind Thermoplaste wie Polyethersulfone,
Polyetherimide, Polycarbonate oder Polyphenylether, mit einem gewichtsgemittelten
Molekulargewicht in dem Bereich von ungefähr 10.000 bis 50.000. Andere
polymerbeschichtete Pulver auf Eisenbasis umfassen solche, die eine
innere Beschichtung von Eisenphosphat enthalten, wie in dem U.S.
Patent Nr. 5 063 011 von Rutz et al. beschrieben.
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Die Teilchen aus reinem Eisen, vorlegiertem
Eisen, diffusionsgebundenen Eisen oder mit Thermoplast-beschichtetem
Eisen können
eine gewichtsgemittelte Teilchengröße aufweisen, so klein wie
1 μm oder darunter,
oder bis zu ungefähr
850–1.000 μm, im allgemeinen
weisen die Teilchen jedoch eine gewichtsgemittelte Teilchengröße in dem
Bereich von ungefähr
10–500 μm auf. Bevorzugt
sind solche mit einer maximalen zahlengemittelten Teilchengröße von bis
zu ungefähr
350 μm,
vorzugsweise 50–150 μm.
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Abgesehen von dem Metallpulver und
dem Schmiermittel gemäß der Erfindung,
kann die Metallpulverzusammensetzung, wie oben erwähnt, ein
oder mehrere Zusatzstoffe enthalten, gewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Bindemitteln, Verarbeitungshilfen und harten Phasen.
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Das Bindemittel kann zu der Pulverzusammensetzung
gemäß des Verfahrens
zugegeben werden, welches in dem US-P-4 834 800 beschrieben ist,
welches hier durch Bezugnahme eingeführt wird, und wird in die Metallpulverzusammensetzungen
in Mengen von ungefähr
0,005–3
Gew.-%, vorzugsweise ungefähr 0,05–1,5 Gew.-%
und besonders bevorzugt ungefähr
0,1–1
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Eisens und der Legierungspulver
gemischt werden, und kann z. B. aus Celluloseesterharzen, Hydroxyalkylcelluloseharzen mit
1–4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe, oder thermoplastischen Phenolharzen bestehen.
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Die in dem US-Patent Nr. 5,368,630
beschriebenen Bindemittel sind Polymerharzmaterialien, die in Wasser
entweder löslich
oder unlöslich
sind, obwohl es bevorzugt ist, dass das Harz in Wasser unlöslich ist. Vorzugsweise
weist das Harz, entweder in seinem natürlichen flüssigen Zustand oder aufgelöst in einem
Lösungsmittel,
die Eigenschaft auf, um das Pulver auf Eisenbasis und die Legierungspulver
herum eine Schicht zu bilden. Es ist wichtig, dass das Bindemittelharz
so ausgewählt
wird, dass es das Verdichtungsverfahren bei erhöhter Temperatur nicht nachteilig
beeinflusst. Bevorzugte Bindemittel umfassen Celluloseesterharze,
wie Celluloseacetate mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht
(MW) von ungefähr
30.000–70.000,
Celluloseacetatbutyrate mit einem MW von ungefähr 10.000–100.000, Celluloseacetatpropionate
mit einem MW von un gefähr
10.000–100.000
und deren Mischungen. Es sind auch thermoplastische Phenolharze
mit einem hohen Molekulargewicht mit einem MW zwischen ungefähr 10.000– 80.000,
und Hydroxyalkylvelluloseharze, bei denen der Alkylanteil 1–4 Kohlenstoffatome
aufweist, mit einem MW von ungefähr
50.000–1.200.000
und deren Mischungen geeignet. Ein anderes bevorzugtes Bindemittel
ist Polyvinylpyrolidon, das vorzugsweise in Kombination mit Weichmachern
wie PEG, Glycerol und dessen Ester, Celluloseester, Acrylsulfonamid-Formaldehydharze
und Alkohole mit langen Ketten, geeignet, wie in dem US-Patent 5
432 223 offenbart.
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Die Verarbeitungshilfen, die in der
Metallpulverzusammensetzung verwendet werden, können aus Talg, Forsterit, Magnesiumsulfid,
Schwefel, Molybdändisulfid,
Bornitrit, Tellur, Selen, Bariumdifluorid und Kalziumdifluorid bestehen,
welche entweder getrennt voneinander oder in Kombination verwendet
werden können.
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Die in der Metallpulverzusammensetzung
verwendeten harten Phasen bestehen aus Karbiden von Wolfram, Vanadium,
Titan, Niob, Chrom, Molybdän,
Tantal und Zirkon, Nitriden von Aluminium, Titan, Vanadium, Molybdän und Chrom,
Al2O3, B4C und verschiedenen keramischen Materialien.
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Durch Hilfe herkömmlicher Verfahren werden das
Metallpulver und die Schmiermittelteilchen zu einer im wesentlichen
homogenen Pulverzusammensetzung vermischt.
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Vorzugsweise wird das Schmiermittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu der Metallpulverzusammensetzung in der Form fester
Teilchen zugegeben. Die mittlere Teilchengröße des Schmiermittels kann
variieren, liegt jedoch vorzugsweise in dem Bereich von 3–100 μm.
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Ist die Teilchengröße zu groß, wird
es für
das Schmiermittel schwierig, die Porenstruktur der Metallpulverzusammensetzung
während
der Verdichtung zu verlassen und das Schmiermittel kann dann nach
dem Sintern zu großen
Poren führen,
was zu einem Presskörper
mit einer verschlechterten Festigkeitseigenschaft führt.
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Wenn das Schmiermittel zusätzlich zu
dem Polyester Zinkstearat, Lithiumstearat und/oder Schmiermittel
des Amid-Wachstyps enthält,
können
die Bestandteile der Schmiermittelzusammensetzung getrennt voneinander
oder als ein einphasiges Schmiermittel zugegeben werden. Wie in
der Beschreibung verwendet, umschließt der Ausdruck "ein einphasiges Schmiermittel" eine Schmiermittelzusammensetzung,
bei welcher die unterschiedlichen Bestandteile miteinander verschmolzen
wurden, um gleichförmige
Schmiermittelteilchen zu erzeugen, wobei im wesentlichen alle Bestandteile
in jedem Schmiermittelteilchen vorhanden sind.
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Die Erfindung betrifft des weiteren
ein Verfahren zur Herstellung von Sintererzeugnissen, wobei die
folgenden Schritte umfasst sind:
- a) Mischen
einer Metallpulverzusammensetzung, eines Schmiermittels gemäß der Erfindung
und möglicher Zusatzstoffe
zu einer Metallpulverzusammensetzung,
- b) Vorwärmen
der Metallpulverzusammensetzung auf eine vorbestimmte Temperatur,
- c) Verdichten der erwärmten
Metallpulverzusammensetzung in einem vorgewärmten Werkzeug zu einem verdichteten
Körper,
und
- d) Sintern des verdichteten Körpers.
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Die Metallpulverzusammensetzung in
Schritt b) wird vorzugsweise auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktpeaks
des Polyesters erwärmt,
und das Werkzeug wird vor dem Schritt c) vorzugsweise auf eine Temperatur
des Schmelzpunktpeaks des Polyesters oder darunter vorgewärmt. Besonders
bevorzugt wird die Metallpulverzusammensetzung auf eine Temperatur
von 90–130°C vorgewärmt und
das Werkzeug wird auf eine Temperatur von 110–140°C vorgewärmt. Der verdichtete Körper wird
vorzugsweise für
15–60
Minuten bei einer Temperatur von 1.100–1.250°C gesintert.
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Bei der Warmverdichtung gemäß der Erfindung
wird die Metallpulverzusammensetzung wie oben angegeben, vorzugsweise
vorgewärmt,
bevor sie dem vorgewärmten
Verdichtungswerkzeug zugeführt
wird. Bei diesem Vorwärmen
der Metallpulverzusammensetzung ist es wichtig, dass das Schmiermittel
nicht erweicht oder schmilzt und durch die Pulverzusammensetzung
schwierig in der Handhabung wird, wenn diese in das Verdichtungswerkzeug
eingeführt
wird und was zu einem verdichteten Körper führen würde, mit einer nicht gleichförmigen Dichte
und einer schlechten Reproduzierbarkeit des Gewichts der Teile.
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Einige Untersuchungen werden nun
angeführt,
um darzustellen, dass die Erfindung wirkungsvoll ist und zu Produkten
mit hoher Rohdichte wie auch hoher Rohfestigkeit führt.
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Test 1
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Die nachfolgende Tabelle 1 zeigt
eine Anzahl von Schmiermitteln unter Angabe der Pulvertemperatur (°C), Werkzeugtemperatur
(°C), Verdichtungsdruck
(Comp. Press, MPa), Rohdichte (GD, g/cm2)
und Ausstoßkraft
(Ej. F, N/mm2).
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Die Metallpulverzusammensetzungen
enthielten die folgenden Bestandteile:
Distaloy®AE,
hergestellt von Höganäs AB
0,3
Gew.-% Graphit
0,6 Gew.-% Schmiermittel gemäß Tabelle 1.
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Die Metallpulverzusammensetzung wurde
in einem Lödige-Mischer
vermischt.
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Tabelle
1
Schmiermittel bei der Warmverdichtung
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WCE 34 ist ein Schmiermittel gemäß der Erfindung
und weist ein zahlengemitteltes Molekulargewicht Mn von
ungefähr
10.000–20.000
auf, ist ein Polyester, teilweise aromatisch mit Terephtalansäure als
die häufigst
dargestellte Säure,
einen Schmelzpunkt-Peak in dem Bereich von 150 bis 160°C, Schmelzviskosität von 700
Ps (160°C,
Beladung 2,16 kg, Verfahren ISO 1133), und einem Tg von 10°C.
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WCS 4 ist ein Schmiermittel gemäß der Erfindung
und weist ein zahlengemitteltes Molekulargewicht Mn von 20.000 auf
und ist ein Poly(Hexylenterephtalat).
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WCS 4 + H-Wachs ist ein Schmiermittel
gemäß der Erfindung
und ist eine Mischung aus 75 Gew.-% WCS 4, wie oben, und 25 Gew.-%
H-Wachs, welches ein Ethylen-bis-Stearamidwachs
ist.
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WCS 5 ist ein Schmiermittel gemäß der Erfindung
und weist ein zahlengemitteltes Molekulargewicht Mn von
40.000 auf und ist ein Poly(Hexylenterephtalat).
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Schmiermittel X1 ist ein Schmiermittel
gemäß PCT/SE95/00636,
welches im wesentlichen aus einem Oligomer vom Amidtyp besteht,
mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht, Mw, von 18.000,
und dieses Schmiermittel liegt außerhalb des Umfangs der Erfindung.
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Die Rohdichte wurde gemäß ISO 3927
1985 gemessen, und die Ausstoßkraft
wurde gemäß dem Höganäs-Verfahren
404 gemessen.
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Aus Tabelle 1 wird deutlich, dass
höhere
Rohdichten mit den Schmiermitteln gemäß der Erfindung als mit dem
Schmiermittel X1 erzielt werden können, während die Ausstoßkräfte variieren
und in einigen Fällen niedriger
sind als mit dem Schmiermittel X1 und in einigen Fällen höher, sie
sind jedoch alle innerhalb eines akzeptierbaren Bereichs.
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Im Vergleich zu dem Material, welches
X1 enthält,
zeigen die Materialien, welche mit Schmiermitteln gemäß der Erfindung
vermischt sind, vergleichbare Rohdichten (GD) und Ausstoßkräfte (Ej.
F) nach der Verdichtung. Die Schmiermittel gemäß der Erfindung bilden daher
vergleichbar gute Schmiermittel wie das Schmiermittel X1.