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Die Erfindung betrifft eine Metallpulverzusammensetzung,
enthaltend eine spezifische Art von Schiermitteln. Die Erfindung
betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung von Sintererzeugnissen
unter Verwendung dieser Schmiermittel, wie auch die Verwendung dieser
Schmiermittel in Metallpulverzusammensetzungen bei der Verdichtung.
Insbesondere betrifft die Erfindung Metallpulverzusammensetzungen,
die wenn sie gepresst werden, zu Erzeugnissen mit hoher Biegebruchfestigkeit
führen.
Die Schmiermittel haben den Vorteil, dass sie in Zusammensetzungen
verwendet werden können,
die sowohl für
die warme als auch für
die kalte Verdichtung geeignet sind.
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In der Industrie ist die Verwendung
von Metallerzeugnissen, die durch Verdichten und Sintern von Metallpulverzusammensetzungen
hergestellt werden, zunehmend weiter verbreitet. Eine Anzahl von
unterschiedlichen Erzeugnissen mit variierender Form und Dicke werden
erzeugt und die Qualitätsanforderungen,
die diese Produkte erfüllen,
sind, dass die hergestellten Metallerzeugnisse sowohl eine hohe
Dichte aufweisen, als auch eine hohe Festigkeit.
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Bei der Verdichtung von Metall werden
unterschiedliche Standardtemperaturbereiche verwendet. Daher wird
das kalte Pressen hauptsächlich
zur Verdichtung von Metallpulver verwendet (das Pulver weist Raumtemperatur
auf). Sowohl das kalte Pressen als auch das warme Pressen erfordern
die Verwendung eines Schmiermittels.
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Die Verdichtung bei Temperaturen
oberhalb der Raumtemperatur weist deutliche Vorteile auf, und führt zu einem
Erzeugnis mit höherer
Dichte und höherer
Festigkeit als die Verdichtung, die bei niedrigeren Temperaturen
durchgeführt
wird.
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Die meisten der Schmiermittel, die
bei der kalten Verdichtung verwendet werden, können nicht bei der Hochtemperaturverdichtung
eingesetzt werden, da sie nur inner halb eines begrenzten Temperaturbereiches effektiv
zu sein scheinen. Ein ineffektives Schmiermittel erhöht den Verschleiß der Verdichtungswerkzeuge
beträchtlich.
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Wie stark das Werkzeug verschlissen
wird, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie der Härte des
Materials des Werkzeuges, des ausgeübten Drucks, der Reibung zwischen
dem Presskörper
und der Wand des Werkzeuges, wenn der Presskörper verdichtet und ausgestoßen wird,
wobei der letztere Faktor stark mit dem verwendeten Schmiermittel
zusammenhängt.
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Die Ausstoßkraft ist die Kraft, die notwendig
ist, um den Presskörper
aus dem Werkzeug auszustoßen. Da
eine hohe Ausstoßkraft
nicht nur den Verschleiß des
Verdichtungswerkzeuges erhöht,
sondern auch den Presskörper
beschädigen
kann, sollte diese Kraft vorzugsweise verringert werden.
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Die Verwendung eines Schmiermittels
kann zu Problemen bei der Verdichtung führen und es ist daher wichtig,
dass das Schmiermittel mit der Art der durchgeführten Verdichtung zusammenpasst.
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Um eine geeignete Wirkung zu zeigen,
sollte das Schmiermittel während
des Pressvorganges aus der Porenstruktur der Pulverzusammensetzung
in den Zwischenraum zwischen dem Presskörper und dem Werkzeug gedrückt , so
dass die Wände
des Presswerkzeuges geschmiert werden. Durch solch eine Schmierung der
Wände des
Verdichtungswerkzeuges wird die Ausstoßkraft reduziert.
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Ein anderer Grund, warum das Schmiermittel
aus dem Presskörper
dringen sollte, ist, dass es sonst in dem Presskörper nach dem Sintern Poren
bilden würde.
Es ist gut bekannt, dass große
Poren eine negative Wirkung auf die dynamischen Festigkeitseigenschaften
des Erzeugnisses ausüben.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, es zu ermöglichen,
Presskörper
unter Verwendung des spezifischen Schmiermittels in den Metallpulvern
mit hoher Biegebruchfestigkeit und hoher Rohdichte herzustellen,
wie auch, dass die gesinterten Erzeugnisse eine hohe Sinterdichte
und eine niedrige Ausstoßkraft aufweisen.
Da der Presskörper
beträchtlichen
Spannungen unterworfen wird, wenn er aus dem Verdichtungswerkzeug
ausgestoßen
wird, und das Erzeugnis während
der Handhabung zwischen Verdichtung und Sintern zusammengehalten
werden muss, ohne zu reißen
oder auf andere Weise beschädigt
zu werden, ist die hohe Biegebruchfestigkeit wichtig. Diese ist
insbesondere wichtig in dem Fall von dünnen Teilen.
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Das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Schmiermittel enthält
ein Polymer auf der Basis von Polyolefin, welches eine massegemittelte
Molekülmasse
Mw von 500 – 10000 aufweist. Polyolefine
sind eine Gruppe thermoplastischer Polymere mit unterschiedlichen
Graden an Kristallinität.
Polyolefine werden in einfache Polyolefine, Po-ly(α-olefine)
und Copolymere, basierend auf Olefinen und/oder α-Olefinen unterteilt. Die Copolymere
können
auch andere Arten von Comonomeren wie Vinylacetaten, Acrylaten,
Styrolen etc. enthalten. Poly(α-olefine)
umfassen Polymere wie Polypropylen und Poly(1-buten). Einfache Polyolefine
umfassen jedoch Polymere wie Polyethylene mit verzweigter Kette
und niedriger Dichte und Polyethylene mit hoher Dichte und linearen
Ketten. Polyethylene mit linearer Kette mit relativ niedrigem Molekulargewicht
werden als Polyethylenwachse bezeichnet.
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Das Polymer ist vorzugsweise ein
Polyethylenwachs. Das Schmiermittel kann sowohl bei der kalten als
auch bei der warmen Verdichtung verwendet werden, in der warmen
Verdichtung beträgt
das massegemittelte Molekülgewicht
Mw des Schmiermittels vorzugsweise 1000 – 10000.
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Vorzugsweise weist das Schmiermittel
eine Polydispersität
Mw/Mn von weniger
als 2,5 auf, vorzugsweise weniger als 1,5.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren
ein Verfahren zur Herstellung von Sintererzeugnissen, sowohl durch
kalte als auch warme Verdichtung. Das Verfahren zur Kaltverdichtung
gemäß der Erfindung
umfasst folgende Schritte:
- a) Mischen eines
Metallpulvers und eines Schmiermittels zu einer Metallpulverzusammensetzung,
- b) Verdichtend der Metallpulverzusammensetzung zu einem verdichteten
Körper,
und
- c) Sintern des verdichteten Körpers, wobei ein Schmiermittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, welches eine massegemittelte Molekülmasse Mw von 500 – 10000 aufweist.
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Das Verfahren zur Warmverdichtung
gemäß der Erfindung
umfasst folgende Schritte:
- a) Mischen eines
Metallpulvers und eines Schmiermittels zu einer Metallpulverzusammensetzung,
- b) Vorwärmen
der Metallpulverzusammensetzung auf eine vorbestimmte Temperatur,
- c) Verdichtend der erwärmten
Metallpulverzusammensetzung in einem erwärmten Werkzeug, und
- d) Sintern der verdichteten Metallpulverzusammensetzung, wobei
ein Schmiermittel gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, welches eine massegemittelte Molekülmasse Mw von 1000–10000 aufweist.
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Die vorliegenden Erfindung betrifft
des Weiteren die Verwendung des Schmiermittels gemäß der Erfindung
für eine
metallurgische Pulverzusammensetzung bei der Kalt- und Warmverdichtung.
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Das Schmiermittel kann bis zu 0,1–2,0 Gew.-%
der Metallpulverzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
entsprechen, vorzugsweise 0,2–0,8
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Metallpulverzusammensetzung.
Die Möglichkeit,
das Schmiermittel in niedrigen Mengen zu verwenden, ist ein besonders
vorteilhaftes Merkmal der Erfindung, da es ermöglicht, dass Presskörper und
Sintererzeugnisse mit hohen Dichten kosteneffektiv erzielt werden
können.
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Wie in der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet,
schließt
der Ausdruck "Metallpulver" Pulver auf Eisenbasis
ein, die im Wesentlichen aus Eisenpulvern bestehen und nicht mehr
als ungefähr 1,0
Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 0,5 Gew.-% normale Verunreinigungen
enthalten. Beispiele solcher stark verdichtbaren Eisenpulver mit
metallurgischer Güte
sind ANCORSTEEL 1000 Reihe aus reinen Eisenpulvern, z. B. 1000,
1000B und 1000C, erhältlich
von Hoeganaes Corporation, Riverton, New Jersey und ähnliche
Pulver, die von Höganäs AB, Schweden,
erhältlich
sind. Zum Beispiel weist ANCORSTEEL 1000 Eisenpulver ein typisches
Siebprofil auf, wobei ungefähr
22 Gew.-% der Teilchen unter einem Nr. 325 Sieb (US-Reihe) und ungefähr 10 Gew.-%
der Teilchen größer als
ein Nummer 100-Sieb
sind, wobei der Rest zwischen diesen beiden Größen liegt (Spurenmengen sind
größer als
ein Nr. 60 Sieb). Das ANCORSTEEL 1000 Pulver weist eine scheinbare
Dichte von ungefähr
2,85–3,00
g/cm3 auf, typischerweise 2,94 g/cm3. Andere Eisenpulver, die in der Erfindung
verwendet werden können,
sind normalerweise Eisenschwammpulver, wie ein Hoeganaes ANCOR MH-100
Pulver.
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Die Eisenbasispulver können auch
Eisen enthalten, vorzugsweise im Wesentlichen reines Eisen, das vorlegiert,
diffusionsgebunden oder mit einem oder mehreren Legierungselementen
vermischt wurde. Beispiele von Legierungselementen, die mit den
Eisenteilchen verbunden werden können,
umfassen, sind jedoch nicht auf diese beschränkt, Molybdän; Mangan; Magnesium; Chrom;
Silicium; Kupfer; Nickel; Gold; Vanadium; Columbium (Niob); Graphit;
Phosphor; Aluminium; binäre
Legierungen aus Kupfer und Zinn oder Phosphor; Ferrolegierungen
von Mangan, Chrom, Bor, Phosphor, oder Silicium; niedrigschmelzende
tertiäre
oder quaternäre
Eutectica von Kohlenstoff und zwei oder drei gewählt aus Eisen, Vanadium, Mangan,
Chrom und Molybdän;
Carbide von Wolfram oder Silicium; Siliciumnitrid; Aluminiumoxid;
und Sulfide von Mangan oder Molybdän und deren Kombinationen.
Typischerweise werden die Legierungselemente im Allgemeinen mit
Eisenpulver verbunden, vorzugsweise im Wesentlichen reinen Eisenpulver
in einer Menge von bis zu ungefähr
7 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0,25 bis ungefähr
5 Gew.-%, bevorzugter von ungefähr
0,25 bis ungefähr
4 Gew.-%, obwohl in bestimmten Spezialverwendungen die Legierungsele mente
in einer Menge von ungefähr
7% bis ungefähr
15 Gew.-% vorhanden sein können,
des Eisenpulvers und Legierungselementes.
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Die Pulver auf Eisenbasis können daher
Eisenteilchen enthalten, die sich in einer Mischung mit Legierungselementen
befinden, die in der Form von Legierungspulver vorliegen. Der Ausdruck "Legierungspulver", wie hier verwendet,
betrifft jedes teilchenförmige
Element oder Verbindung, wie zuvor erwähnt, die physikalisch mit den
Eisenteilchen vermischt wurde, unabhängig davon, ob sich das Element
oder die Verbindung mit dem Eisenpulver legiert oder nicht. Die
Legierungselementteilchen weisen im Allgemeinen eine mittlere Teilchengröße von ungefähr 100 μm auf, vorzugsweise
unter ungefähr
75 μm, bevorzugter
unter ungefähr
30 μm. Bindemittel
werden vorzugsweise in Mischungen der Eisenteilchen und Legierungspulver
eingeführt,
um ein Stauben und eine Anhäufung
des Legierungspulvers in dem Eisenpulver zu vermeiden. Beispiele
herkömmlich
verwendeter Bindemittel umfassen die, welche in den US-Patenten
Nr. 4 483 905 und 4 676 831, beide von Engström, und in US-Patent Nr. 4 834
800 von Semel offenbart sind.
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Das Pulver auf Eisenbasis kann des
Weiteren in Form von Eisen vorliegen, welches mit einem oder mehreren
der Legierungselemente vorlegiert wurde. Die vorlegierten Pulver
können
hergestellt werden, indem eine Schmelze aus Eisen und der gewünschten
Legierungselemente hergestellt wird und anschließend die Schmelze zerstäubt wird,
wobei die zerstäubten
Tröpfchen
bei Vertestigung das Pulver bilden. Die Menge des Legierungselementes
oder der Elemente, welche eingeführt
werden, hängen
von Eigenschaften ab, die in dem fertigen Metallteil gewünscht sind.
Vorlegierte Eisenpulver, die solche Legierungselemente einsetzen,
sind von Hoeganaes Corporation als Teil der ANCORSTEEL Reihe von
Pulvern erhältlich.
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Ein weiteres Beispiel von Pulvern
auf Eisenbasis sind diffusionsgebundene Pulver auf Eisenbasis, die Teilchen
von im Wesentlichen reinem Eisen enthalten, welche die Legierungselemente
diffusionsgebunden an ihren Außenoberflächen aufweisen.
Solche kommerziell erhältlichen
Pulver umfassen DISTALOY 4600A diffusionsgebundenes Pulver, erhältlich von
Hoeganaes Corporation, welches ungefähr 1,8% Nickel, unge fähr 0,55%
Molybdän
und ungefähr
1,6% Kupfer enthält,
und DISTALOY 4800A diffusionsgebundenes Pulver, erhältlich von
Hoeganaes Corporation, welches ungefähr 4,05% Nickel, ungefähr 0,55%
Molybdän
und ungefähr 1,6%
Kupfer enthält.
Pulver mit ähnlicher
Güte sind
auch von Höganäs AB, Schweden,
erhältlich.
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Ein bevorzugtes Pulver auf Eisenbasis
wird aus einem mit Molybdän
(Mo) vorlegierten Eisen hergestellt. Das Pulver wird hergestellt,
indem eine Schmelze aus im Wesentlichen reinem Eisen, welches zwischen ungefähr 0,5 bis
ungefähr
2,5 Gew.-% Mo enthält,
zerstäubt
wird. Ein Beispiel solch eines Pulvers ist Hoeganaes ANCORSTEEL
85HP Stahlpulver, welches ungefähr
0,85 Gew.-% Mo, insgesamt weniger als ungefähr 0,4 Gew.-% solcher anderen
Materialien wie Mangan, Chrom, Silicium, Kupfer, Nickel, Molybdän oder Aluminium
enthält,
und weniger als ungefähr
0,02 Gew.-% Kohlenstoff. Ein weiteres Beispiel solch eines Pulvers
ist ist Hoeganaes ANCORSTEEL 4600V Stahlpulver, welches ungefähr 0,5–0,6 Gew.-%
Molybdän
enthält,
ungefähr
1,5–2,0
Gew.-% Nickel und ungefähr
0,1–0,25
Gew.-% Mangan, und weniger als ungefähr 0,02 Gew.-% Kohlenstoff.
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Ein anderes vorlegiertes Eisenbasispulver,
das in der Erfindung verwendet wird, ist in dem US-Patent Nr. 5
108 93 von Causton offenbart, mit dem Titel "Steel Powder Admixture Having Distinct
Pre-alloyed Powder of Iron Alloys". Diese Stahlpulverzusammensetzung ist
eine Mischung zweier unterschiedlicher vorlegierter Pulver auf Eisenbasis,
wobei das eine eine Vorlegierung aus Eisen mit 0,5–2,5 Gew.-%
Molybdän
ist, das andere eine Vorlegierung aus Eisen mit Kohlenstoff und
mit wenigstens ungefähr
25 Gew.-% eines Übergangselementbestandteils,
wobei dieser Bestandteil wenigstens ein Element umfasst, gewählt aus
der Gruppe bestehend aus Chrom, Mangan, Vanadium und Columbium.
Diese Mischung liegt in Verhältnissen
vor, die wenigstens ungefähr
0,05 Gew.-% des Übergangselementbestandteiles
zu der Stahlpulverzusammensetzung bereitstellen. Ein Beispiel solch
eines Pulvers ist kommerziell als Hoeganaes ANCORSTEEL 41 AB Stahlpulver
erhältlich,
welches ungefähr
0,85 Gew.-% Molybdän,
ungefähr
1 Gew.% Nickel, ungefähr
0,9 Gew.-% Mangan, ungefähr
0,75 Gew.-% Chrom und ungefähr
0,5 Gew.-% Kohlenstoff enthält.
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Andere Pulver auf Eisenbasis, die
in der Praxis der Erfindung geeignet sind, sind ferromagnetische Pulver.
Ein Beispiel ist eine Zusammensetzung eines im Wesentlichen reinen
Eisenpulvers, in Mischung mit Pulvern aus Eisen, welches mit geringen
Mengen an Phosphor vorlegiert wurde.
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Noch andere Pulver auf Eisenbasis,
die bei der Praxis der Erfindung geeignet sind, sind Eisenteilchen, die
mit einem thermoplastischen Material beschichtet sind, um eine im
Wesentlichen gleichförmige
Beschichtung aus dem thermoplastischen Material bereitzustellen,
wie in dem US-Patent Nr. 5 198 137 von Rutz et al. beschrieben.
Vorzugsweise weist jedes Teilchen eine im Wesentlichen gleichförmige umgebende
Beschichtung um das Eisenkemteilchen auf. Es wird ausreichend thermoplastisches
Material aufgebracht, um eine Beschichtung mit ungefähr 0,001–15 Gew.-%
der Eisenteilchen als beschichtet bereitzustellen. Im Wesentlichen ist
das thermoplastische Material in einer Menge von wenigstens 0,2
Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0,4 – 2 Gew.-%
und besonders bevorzugt 0,6 – 0,9
Gew.-% der beschichteten Teilchen vorhanden. Bevorzugt sind thermoplastische
Kunststoffe wie Polyethersulfone, Polyetherimide, Polycarbonate
oder Polyphenylether mit einem massegemittelten Molekulargewicht
in dem Bereich von ungefähr
10000 bis 50000. Andere polymerbeschichtete Eisenbasispulver umfassen
solche, die eine innere Beschichtung aus Eisenphosphat enthalten,
wie in dem US-Patent Nr. 5 063 011 von Rutz et al. beschrieben.
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Die Teilchen aus reinem Eisen, vorlegiertem
Eisen, diffusionsgebundenen Eisen oder mit thermoplastischen Kunststoff
beschichteten Eisen können
eine massegemittelte Teilchengröße so klein
wie 1 μ oder
darunter aufweisen, oder bis zu ungefähr 850– 1000 μm, im Allgemeinen weisen die
Teilchen eine massegemittelte Teilchengröße in dem Bereich von ungefähr 10–500 μm auf. Bevorzugt
sind solche mit einer maximalen Zahl der mittleren Teilchengröße von bis
zu ungefähr
350μm, vorzugsweise
50– 150 μm.
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Unabhängig von dem Metallpulver und
dem Schmiermittel gemäß der Erfindung,
kann die Metallpulverzusammensetzung ein oder mehrere Zusatzstoffe
enthalten, gewählt aus
der Gruppe bestehend aus Bindemitteln, Verarbeitungshilfen und harten
Phasen. Die Bindemittel können
zu der Pulverzusammensetzung gemäß des Verfahrens
zugegeben werden, welches in dem US-P-4 834 800 beschrieben ist
und in die Metallpulverzusammensetzungen in Mengen von ungefähr 0,005–3 Gew.-%,
vorzugsweise ungefähr
0,05–1,5 Gew.-%
und bevorzugter ungefähr
0,1–1
Gew.-% gemischt werden, bezogen auf das Gewicht des Eisens und der
Legierungspulver.
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Die Verarbeitungshilfen, die in der
Metallpulverzusammensetzung verwendet werden, können aus Talk, Forsterit, Mangansulfid,
Schwefel, Molybdändisulfid,
Bornitrid, Tellur, Selen, Bariumdifluorid und Calciumdifluorid bestehen,
welche entweder getrennt oder in Kombination verwendet werden.
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Die harten Phasen, die in der Metallpulverzusammensetzung
verwendet werden, können
aus Carbiden von Wolfram, Vanadium, Titan, Niob, Chrom, Molybdän, Tantal
und Zircon, aus Nitriden von Aluminium, Titan, Vanadium, Molybdän und Chrom,
Al2O3, B4C und aus verschiedenen keramischen Materialien
bestehen.
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Mit der Hilfe herkömmlicher
Verfahren werden das Metallpulver und die Schmiermittelteilchen
zu einer im Wesentlichen homogenen Pulverzusammensetzung vermischt.
Vorzugsweise wird das Schmiermittel zu der Metallpulverzusammensetzung
in der Form von festen Teilchen zugegeben. Die mittlere Teilchengröße der Schmiermittel
kann variieren, liegt jedoch vorzugsweise in dem Bereich von 3–150 μm.
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Ist die Teilchengröße zu groß, wird
es für
das Schmiermittel schwierig, die Porenstruktur der Metallpulverzusammensetzung
während
der Verdichtung zu verlassen und das Schmiermittel kann dann zu
großen
Poren nach dem Sintern führen,
was zu einem Presskörper
mit verschlechterten Festigkeitseigenschaften führt.
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Bei der Kaltverdichtung gemäß der Erfindung
sind die Schritte wie folgt:
- a) Mischen eines
Metallpulvers und eines Schmiermittels gemäß der Erfindung, welches ein
Polymer auf der Basis von Polyolefin enthält, welches ein masse gemitteltes
Molekülgewicht
Mw von 500 bis 10000 aufweist, zu einer
Metallpulverzusammensetzung,
- b) Verdichten der Metallpulverzusammensetzung zu einem verdichteten
Körper,
und
- c) Sintern des verdichteten Körpers.
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Bei der Kaltverdichtung gemäß der Erfindung
ist es bevorzugt, den verdichteten Körper vor dem Schritt c) auf
eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktpeaks des Schmiermittels
für einen
ausreichenden Zeitraum zu erwärmen,
um im Wesentlichen in dem ganzen Körper die gleiche Temperatur
zu erzielen. Durch diese Behandlung wird dem verdichteten Körper, welcher
zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesintert ist, eine hohe Biegebruchfestigkeit
verliehen, welche die Handhabung und Verarbeitung des verdichteten
Körpers
zwischen der Verdichtung und dem Sintern vereinfacht, ohne dass
dieser reißt
oder anders beschädigt
wird. Aus den nachfolgenden Untersuchungen wird deutlich, dass die
gesteigerten Biegebruchfestigkeiten nicht unter Verwendung von Beispielen
kommerziell erhältlicher
Schmiermittel für
die Kaltverdichtung erzielt wird, wodurch das Schmiermittel gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders wird.
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Bei der Warmverdichtung gemäß der Erfindung
wird die Metallpulverzusammensetzung vorzugsweise vorgewärmt, bevor
diese den vorgewärmten
Verdichtungswerkzeug zugeführt
wird. Bei solch einer Vorwärmung
der Metallpulverzusammensetzung ist es von Bedeutung, dass sich
das Schmiermittel nicht erweicht oder schmilzt, was es schwierig
machen würde,
die Pulverzusammensetzung zu handhaben, wenn diese in das Verdichtungswerkzeug
eingefüllt
wird, und dadurch zu einem verdichteten Körper mit einer nicht gleichförmigen Dichte
und einer schlechten Reproduzierbarkeit der Gewichtsteile führt. Des
Weiteren ist es wichtig, dass kein teilweises vorschmelzen des Schmiermittels
auftritt, das heißt,
das Schmiermittel sollte ein gleichförmiges Produkt sein. Daher
ist es wichtig, dass die Polydispersität Mw/Mn niedriger als 2,5 ist, und vorzugsweise
niedriger als 1,5.
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Die Schritte des Warmverdichtungsverfahrens
sind die folgenden:
- a) Mischen eines Metallpulvers
und eines Schmiermittels gemäß der Erfindung,
welches ein Polymer auf der Basis von Polyolefin enthält, mit
einem massegemittelten Molekülgewicht
Mw von 1000 bis 10000;
- b) Vorwärmen
der Mischung auf eine vorbestimmte Temperatur, vorzugsweise eine
Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Schmiermittels;
- c) Befördern
der erwärmten
Pulverzusammensetzung zu einem Werkzeug, welches auf eine Temperatur erwärmt ist,
vorzugsweise eine Temperatur des Schmelzpunktpeaks des Schmiermittels
oder darunter; und Verdichten der Zusammensetzung, und
- d) Sintern der verdichteten Metallpulverzusammensetzung.
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In Schritt b) des Verfahrens, wird
die Metallpulverzusammensetzung vorzugsweise auf eine Temperatur
von 5–50°C unterhalb
des Schmelzpunktes des Polymers vorgewärmt.
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Ein paar Untersuchungen werden im
Folgenden zur Darstellung der Wirksamkeit der Erfindung angeführt, und
dass diese zu Erzeugnissen mit hoher Rohdichte wie auch hoher Biegebruchfestigkeit
führt.
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Untersuchung 1
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Tabelle 1 zeigt eine Anzahl von Schmiermitteln
unter Angabe des Schmelzpunktpeaks, des massegemittelten Molekülgewicht
Mw, der Polydispersität (Mw/Mn), der gemessenen Rohdichte (GD) und der
Ausstoßkraft
(Ej.F) bei der Kaltverdichtung von ASC 100.29 (hergestellt von Hoeganaes
AB) gemischt mit 0,5 Gew.-% Graphit, 2 Gew.-% Cu-200 und 0,6 Gew.-%
Schmiermittel. Der Verdichtungsdruck betrug 600 MPa.
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Tabelle
1
Schmiermittel bei der Kaltverdichtung
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PEW 3700 ist ein Polyethylenwachs
innerhalb des Umfangs der Erfindung.
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PEW 2000 ist ein Polyethylenwachs
innerhalb des Umfangs der Erfindung.
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EBS-Wachs ist ein Ethylen-bis-stearamid-Wachs.
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Die Rohdichte wurde gemäß ISO 3927
1985 gemessen und die Ausstoßkraft
wurde gemäß dem Höganäs-Verfahren
404 gemessen wurden.
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Die Schmelzpunktpeaks für die Schmiermittel
sind als Peak-Werte der Schmelzkurve angegeben, welche mit Hilfe
des Differentialkalorimeter (DSC)-Verfahrens an einem Modell 912S
DSC-Gerät,
erhältlich
von TA Instruments, New Castle,
DE
197 201 USA gemessen.
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Aus Tabelle 1 wird deutlich, dass ähnliche
Rohdichten erzielt werden können,
und die gleiche niedrige Ausstoßkraft
durch das Schmiermittel mit dem niedrigeren Mw/Mn (PEW 2000) gemäß der Erfindung im Vergleich
mit dem EBS-Wachs erhalten werden kann.
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Untersuchung 2
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Die nachfolgende Tabelle 2 zeigt
einen Vergleich des Schmiermittels PEW 2000 und EBS-Wachs betreffend
des Erwärmens
des verdichteten Körpers
vor dem Sintern, wobei der verdichtete Körper auf eine Temperatur oberhalb
des Schmelzpunktpeaks des Schmiermittels über einen ausreichenden Zeitraum
erwärmt wird,
um im Wesentlichen die gleiche Temperatur in dem gesamten verdichteten
Körper
zu erzielen.
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Die Metallpulverzusammensetzungen
enthielten die folgenden Bestandteile.
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Zusammensetzung 1 (Erfindung)
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- ASC 100.29, vertrieben von Höganäs AB
- 2,0 Gew.-% CU-200
- 0,5 Gew.-% Graphit
- 0,6 Gew.-% PEW 2000
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Zusammensetzung 2 (EBS-Wachs)
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- ASC 100.29, vertrieben von Höganäs AB
- 2,0 Gew.% CU-2000
- 0,5 Gew.-% Graphit
- 0,8 Gew.-% EBS-Wachs
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Tabelle
2
Verdichtete Körper,
wärmebehandelt
vor dem Sintern
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Aus Tabelle 2 wird deutlich, dass
die Biegebruchfestigkeit (TRS) durch die Wärmebehandlung der verdichteten
Rohkörper
der Zusammensetzung 1 beträchtlich
gesteigert wird, während
die Biegebruchfestigkeit des verdichteten Rohkörpers der Zusammensetzung 2
durch die Wärmebehandlung
nicht beträchtlich
verdichtet wird.
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Die erhöhte Biegebruchfestigkeit stellt
einen verdichteten Rohkörper
zur Verfügung,
der vor dem Sintern handhabbar ist und verarbeitet werden kann.
Diese Möglichkeit
ist die in vielen Bereichen besonders gewünscht.
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Untersuchung 3
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Die nachfolgende Tabelle 3 zeigt
eine Anzahl von Schmiermitteln unter Angabe des Schmelzpunktpeaks,
des massegemittelten Molekülgewichts
Mw, der Polydispersität (Mw/Mn), des Verdichtungsdrucks (Comp. Press.),
der gemessenen Rohdichte (GD), der Ausstoßenergie (Ej.En) bei der Kaltverdichtung
von ASC 100.29 (vertrieben von Höganäs AB) gemischt
mit 0,45 Gew.% Schmiermittel und 0,15 Gew.-% Methacrylatbindemittel.
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Tabelle
3
Schmiermittel in gebundenen Metallzusammensetzungen bei der
Kaltverdichtung
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PEW 655, PEW 1000, PEW 2000 und PEW
3000 sind alles Schmiermittel gemäß der Erfindung sind Polyethylenwachse.
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Aus Tabelle 3 wird deutlich, dass
die Ausstoßenergien
bei den Schmiermitteln gemäß der vorliegenden
Erfindung niedriger sind als bei dem Schmiermittel außerdem des
Umfangs der Erfindung.
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Untersuchung 4
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Die nachfolgende Tabelle 4 zeigt
eine Anzahl von Schmiermitteln unter Angabe des Schmelzpunktpeaks,
der Pulvertemperatur, der Werkzeugtemperatur und der Rohdichte (GD)
und der Ausstoßkraft
(Ej.F).
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Die Metallpulverzusammensetzungen
enthielten die folgenden Bestandteile:
- Distaloy®Ae, vertrieben
von Höganäs AB
- 0,3 Gew.-% Graphit
- 0,6 Gew.-% Schmiermittel gemäß Tabelle
4.
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Der Verdichtungsdruck betrug 600
MPa.
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Tabelle
4
Schmiermittel bei der Warmverdichtung
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Aus Tabelle 4 wird deutlich, dass
die Rohdichte (GD) etwas höher
bei dem Schmiermittel gemäß der Erfindung
ist. Die Ausstoßkraft
ist bei dem Schmiermittel gemäß der Erfindung
höher,
ist jedoch immer noch niedrig genug, um geeignet zu sein.
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Im Vergleich mit dem Material, welches
EBS-Wachs oder das Schmiermittel X1 enthält, zeigen die Materialien,
welche mit den Schmiermitteln gemäß der Erfindung vermischt sind,
vergleichbare Rohdichten (GD) und Ausstoßkräfte (Ej.F).
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Wenn ein kaltverdichteter Körper, bei
welchem das Material mit dem Schmiermitteln gemäß der Erfindung vermischt wurde,
vor dem Sintern wärmebehandelt
wird, gewinnt es eine erhöhte
Rohfestigkeit im Vergleich mit einem Material, welches mit EBS-Wachs vorgemischt
ist. Die erhöhte
Rohfestigkeit macht es möglich,
den verdichteten Körper
vor dem Sintern zu verarbeiten und handzuhaben, ohne dass dieser
reißt
oder anders beschädigt
wird.