-
Diese Anmeldung betrifft Polyurethanzusammensetzungen,
die als Klebstoffe, Beschichtungen, Dichtmittel und Elastomere,
insbesondere Polyurethangusselastomere verwendbar sind.
-
Hohe Gebrauchstemperaturen sind notwendig
für viele
Anwendungen von Polyurethanzusammensetzungen. Eine hohe Gebrauchstemperatur
steht in direkter Beziehung zu der Temperaturstabilität des Polyurethans,
die normalerweise ausgedrückt
wird als spezifische Temperatur, Temperaturbereiche oder Zeit-Temperaturgrenzen,
innerhalb derer das Polymer verwendet werden kann, ohne dass es
einen signifikanten Abbau von Schlüsseleigenschaften des Materialverhaltens
erfährt.
Es ist bekannt, dass konventionelle polyetherbasierte Polyurethanzusammensetzungen
kontinuierlichen Gebrauchstemperaturen von 100 bis 120°C widerstehen
können.
Die Verwendung von Polyurethanzusammensetzungen in Automobilbauanwendungen,
wie z. B. unter der Motorhaube und elektrische Verkapselungs- oder
Klebeanwendungen benötigen
oft höhere
Gebrauchstemperaturen von 140 bis 155°C. Da polyetherbasierte Polyurethanzusammensetzungen
Herstellungskostenvorteile gegenüber
anderen Polyurethanen bieten, ist es wünschenswert, polyetherbasierte
Polyurethanzusammensetzungen mit hoher Gebrauchstemperatur zu haben.
Derartige Anwendungen mit hoher Gebrauchstemperatur schließen Elastomere
verwendet in elektrischen Güssen,
Klebstoffen und Beschichtungen, Einschlussmitteln und Dichtungen
ein.
-
Gusselastomere können für eine große Vielfalt von Anwendungen
verwendet werden, einschließend Reifen
und Räder,
z. B. Gabelstaplerreifen, Rollschuh- und Rollerbladeräder, Laufschuhe,
Bremsdiaphragmen, Schneepflugschaufeln, Getreideschaufeln, Schutzeinrichtungen
für Bohrgestängegewinde,
Getreide- und Kohlenrutschen, Sortiermaschinenschuhe, Topfmanschetten,
Stoßdämpfer, Material
für Kegelkugelhüllen, Verbindungen
von Wellen, Folienwaren, Stangenmaterial, Saugsiebe für den Bergbau,
Fließbänder, beschichtete
Fließbänder, Getriebe,
Anlagen für
Leitungen, Fender für
Boote, Stoßeinlagen,
Hülsen
für Helikopterrotorblätter, Pufferkissen,
Stanzkissen (Papierverpackungsindustrie), große Walzen für Stahl- und Papiermühlen, Kopierwalzen,
verkapselte Armaturen, verkapselte Transponder (Markierung von Vieh),
verkapselte Betonmischerblätter,
Zahnriemen, gepolsterte Hämmer
für rasche
Schläge
(englisch: dead blow hammers), Zahnkränze, Befestigungsringe zum Überschieben
(englisch: overrings), Stoßfänger für Kräne, Schalldämpfungskissen,
Verbindungen zum Vergießen
und für
Beschichtungen und verkapselte Teile, die in Umgebungen mit großer Wärme verwendet
werden, wie z. B. im Motorraum von Automobilen. Polyurethangusselastomere
werden typischerweise durch Inkontaktbringen der Ausgangsmaterialien
gemacht, wie z. B. eines Polyisocyantes, eines Polyols und oft eines
Kettenverlängerers
in einer Form, die mit einem Trennmittel beschichtet ist, und man
lässt das
in Kontakt gebrachte Material härten,
um ein elastomerisches Polyurethanstück zu bilden.
-
Polyurethanhartschaum, der hochfunktionelle
steife Polyole verwendet, wurden als verwendbar zur Isolierung von
Heißwasser/Dampfleitungen
für die
Fernheizung offenbart, siehe Pots et al., Developments In Rigid
Polyurethane Foams for Insulation of District Heating Pipes, Weltkongress
für Polyurethane,
1984. Es wird zugegeben, dass höhere
Wärmebeständigkeit
normalerweise bei Verwendung konventioneller Polyurethanchemie nicht
erhalten wird, außer
durch die Modifikation der chemischen Struktur durch Hinzufügen heterocyclischer
Gruppen wie z. B. Isocyanat, Poly(urethan-oxylazolidon-isocyanat)
oder Polyimidgruppen. Siehe Frisch et al., New Heat Resistant Isocyanate
Based Foams For Structural Applications, Weltkongress für Polyurethane,
1991 und Frisch et al., Novel Heat Resistant Isocyanate Based Polymers,
33. Jährliche
technische Polyurethan-Marketingkonferenz, 30. September bis 3.
Oktober 1990. Es gibt einige Beschränkungen mit dieser Chemie,
und Softelastomerprodukte mit solchen Eigenschaften sind schwer
zu erzielen. Die freie Literatur hat über die Entwicklung von wärmebeständigen Elastomeren
berichtet, die durch die Verwendung von spezifischen Quervernetzern
erzielt wurden, z. B. p,p'-Diphenol,
Hydrochinon und Hydrochinon-di(beta-hydroxylethyl)ether (HQEE),
siehe Frisch, supra. Es wurde ebenso berichtet, dass hochwärmeresistente
Elastomere aus Paraphenylendiisocyanat und Naphthalindiisocyanat
hergestellt werden können,
Hepburn Polyurethane Elastomer 2. Auflage, 3: 67, 1964 und Plummer
et al., Paraphenylene Diisocyanate Based Thermoplastic Polyurethane
Provide High Thermal Stability, Polyurethan-Expo 1996. Die Hochtemperaturelastomersysteme,
die in solchen Referenzen beschrieben sind, haben den Nachteil,
fest zu sein oder Verbindungen zu enthalten, die bei Zimmertemperatur
fest sind und deshalb Verarbeitungstemperaturen über ihren Schmelzpunkten benötigen, normalerweise
oberhalb von 100°C.
-
Konventionelle polyetherbasierte
Polyurethanelastomere können
dauerhaften Verwendungstemperaturen von bis zu 100°C bis 120°C widerstehen.
Veränderungen
der Gesetzgebung der europäischen
Gemeinschaft bezüglich
Vorbeifahrtsgeräuschen
von Fahrzeugen haben die erlaubte Lärmemission reduziert. Dies macht
Motorverkapselung und reduzierte Luftbewegung innerhalb des Motorraums
notwendig, was zu höheren
Arbeitstemperaturen für
alle Materialien, die im Motorraum verwendet werden, führt. Elastomere,
Dichtungen und elektrische Verkapselungsanwendungen benötigen nun
höhere
Arbeitstemperaturen, bis zu 140°C mit
einer Spitzenanwendungstemperatur von bis zu 155°C. Bis heute sind keine wärmebeständigen Weichgusselastomere
basierend auf konventionellen polyetherbasierten Polyurethansystemen
verfügbar.
-
Was gebraucht wird, sind Polyurethanzubereitungen,
die in der Lage sind, Polyurethane zu bilden, die in Umgebungen
mit hoher Gebrauchstemperatur verwendet werden können und die nicht zerfallen,
wenn sie Temperaturen von 120°C
oder höher
ausgesetzt werden, vorzugsweise 140°C bis 155°C, und deren Zubereitungen bei
etwa Raumtemperaturen leicht zu verarbeiten sind. Mit anderen Worten,
Zubereitungen, die eine niedrige Viskosität haben und bei niedrigen Temperaturen
leicht zu handhaben sind. Was ebenfalls benötigt wird, sind hochtemperaturbeständige Elastomere,
die durch Gusstechniken bei oder nahe Raumtemperaturen hergestellt
werden können.
-
Die Erfindung betrifft Polyurethanzusammensetzungen,
die nach Härtung
in Umgebungen mit hoher Gebrauchstemperatur verwendbar sind, wobei
die Zusammensetzungen umfassen
- A) i) ein oder
mehrere Polyole mit einer Hydroxylfunktionalität von 3,2 oder größer und
einem Molekulargewicht im Gewichtsmittel von 2000 bis 6000, wobei
die Polyole das Reaktionsprodukt von einem oder mehreren Initiatoren
mit einer mittleren Funktionalität
von 4 oder größer und
einem oder mehreren Alkylenoxiden sind, wobei der Initiator Sorbitol,
eine Mischung von Saccharose und Glycerin, ein hydrolysiertes Addukt
von einem Epoxidharz und Glykol, ein Addukt von Novolakharz und
einem oder mehreren Alkylenoxiden oder eine Mischung davon ist;
oder
- ii) a) ein oder mehrere Polyole mit einer Hydroxylfunktionalität von 3,2
oder größer und
einem Molekulargewicht im Gewichtsmittel größer als 6000, wobei die Polyole
das Reaktionsprodukt von einem oder mehreren Initiatoren mit einer
mittleren Funktionalität
von 4 oder größer und
einem oder mehreren Alkylenoxiden sind, wobei der Initiator Sorbitol,
eine Mischung von Saccharose und Glycerin, ein hydrolysiertes Addukt
von einem Epoxidharz und Glykol, ein Addukt von Novolakharz und
einem oder mehreren Alkylenoxiden oder eine Mischung davon ist;
und b) einen oder mehrere Quervernetzer mit einem Äquivalenzgewicht
von 200 oder weniger;
- B) ein oder mehrere organische Isocyanate; und
- C) einen oder mehrere Katalysatoren für die Reaktion von einem Isocyanat
mit einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindung;
wobei
das Verhältnis
von Isocyanatgruppen zu aktiven Wasserstoff enthaltenden Gruppen
von ungefähr
1,0 : 1,0 bis etwa 1,1 : 1,0 ist.
-
In einer anderen Ausführungsform
ist die Erfindung ein Polyurethanelastomer hergestellt aus den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
-
In einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung Klebstoff- und Dichtmittelzusammensetzungen,
hergestellt aus den erfindungsgemäßen Polyurethanzusammensetzungen.
-
In noch einer anderen Ausführungsform
ist die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Hochtemperaturelastomers.
Das Verfahren umfasst zuerst Inkontaktbringen in einer Form i) ein
oder mehrere organische Isocyanate mit niedriger Viskosität und ein
oder mehrere Polyole mit einer Hydroxylfunktionalität von 3,2
oder größer und
einem Molekulargewicht im Gewichtsmittel von 2000 bis 6000, wobei
die Polyole das Reaktionsprodukt von einem oder mehreren Initiatoren
mit einer mittleren Funktionalität
von 4 oder größer und einem
oder mehreren Alkylenoxiden sind, wobei der Initiator Sorbitol,
eine Mischung von Saccharose und Glycerin, ein hydrolysiertes Addukt
von einem Epoxidharz und Glycol, ein Addukt von Novolakharz und
einem oder mehreren Alkylenoxiden oder einer Mischung davon ist;
ii) ein oder mehrere organische Isocyanate mit niedriger Viskosität und ein
oder mehrere Polyole mit einer Hydroxylfunktionalität von 3,2
oder größer und
einem Molekulargewicht im Gewichtsmittel von größer als 6000, wobei die Polyole
das Reaktionsprodukt von einem oder mehreren Initiatoren mit einer
mittleren Funktionalität
von 4 oder größer und
einem oder mehreren Alkylenoxiden sind, wobei der Initiator Sorbitol,
eine Mischung von Saccharose und Glycerin, ein hydrolysiertes Addukt
von einem Epoxidharz und Glycol, ein Addukt von Novolakharz und
einem oder mehreren Alkylenoxiden oder einer Mischung davon ist,
und einen oder mehrere Quervernetzer mit einem Äquivalenzgewicht von 200 oder
weniger; oder iii) ein oder mehrere isocyanatfunktionelle Prepolymere,
hergestellt aus einem oder mehreren organischen Isocyanaten mit
niedriger Viskosität
und einem oder mehreren Polyolen mit einer Hydroxylfunktionalität von 3,2
oder größer und
einem Molekulargewicht im Gewichtsmittel von größer als 6000, wobei die Polyole
das Reaktionsprodukt von einem oder mehreren Initiatoren mit einer
mittleren Funktionalität von
4 oder größer und
einem oder mehreren Alkylenoxiden sind; wobei der Initiator Sorbitol,
eine Mischung von Saccharose und Glycerin, ein hydrolysiertes Addukt
von einem Epoxidharz und Glycol, ein Addukt von Novolakharz und
einem oder mehreren Alkylenoxiden oder einer Mischung davon ist;
mit einem oder mehreren Quervernetzern mit einem Äquivalenzgewicht
von 200 oder weniger. Das Verfahren umfasst weiterhin Härten der
in Kontakt gebrachten Materialien, um ein festes Polyurethanelastomer
zu bilden.
-
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können bei
relativ niedrigen Temperaturen verarbeitet werden, um Zusammensetzungen
mit hoher Wärmegebrauchstemperatur
zu bilden, verwendbar als Klebstoffe, Dichtmittel, Einschlussmittel,
Dichtungen und Elastomere. Derartige Zubereitungen haben relativ
geringe Viskositäten
bei niedrigen und Raumtemperaturen. Weiterhin zeigen die gehärteten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
die Fähigkeit,
Temperaturen von 140°C
oder höher
und stärker
bevorzugt 155°C
oder höher
ohne signifikante Verschlechterung der Eigenschaften zu widerstehen.
-
Erfindungsgemäße Elastomere können verwendet
werden in elektrischen Güssen,
verkapselnden elektrischen Gerätegüssen, verwendet
in Anwendungen unter der Motorhaube von Automobilen und anderen Umgebungen,
wo eine langfristige Beanspruchung in Umgebungen mit großer Wärme abzusehen
ist. Die Klebstoffe sind insbesondere verwendbar in Umgebungen mit
großer
Wärme.
-
1 stellt
die Erhaltung der Härte
von erfindungsgemäßen Shore
A 60-Elastomeren im Vergleich mit konventionellen Elastomeren dar.
-
2 stellt
die Erhaltung der Festigkeit von erfindungsgemäßen Shore A 60-Elastomeren
im Vergleich mit konventionellen Elastomeren dar.
-
3 stellt
die Zugfestigkeit mit der Alterung von erfindungsgemäßem Shore
A 95-Elastomeren im Verleich mit konventionellen Shore A 95-Elastomeren
dar.
-
4 stellt
die Dehnung bei Zugbeanspruchung (englisch: tensile elongation)
von erfindungsgemäßen Shore
A 90-Elastomeren im Vergleich mit konventionellen Elastomeren dar.
-
5 stellt
den Effekt der Menge von C4-Diol auf die
Zugfestigkeit des erfindungsgemäßen Gusselastomers
unter Alterung bei 140°C
in trockener Wärme
dar.
-
6 stellt
das Materialverhalten bei der Zugfestigkeit von Gusselastomeren
nach Alterung bei verschiedenen Antioxidantienleveln dar.
-
7 stellt
die Dehnung bei Zugbeanspruchung für Shore A 90-Elastomere bei
verschiedenen Antioxidantienleveln nach Alterung bei 140°C in trockener
Wärme dar.
-
8 stellt
den Effekt der Konzentration von 1,4-Butandiol auf die Shore A-Eigenschaften
von erfindungsgemäßen Gusselastomeren
dar.
-
9 stellt
den Effekt des Gehaltes von 1,4-Butandiol
auf die Dehnung von erfindungsgemäßen Gusselastomeren dar.
-
Um hochtemperaturresistente Polyurethanelastomere
bei relativ niedrigen Temperaturen herzustellen, ist die Auswahl
bestimmter Polyole als die isocyanatreaktiven Materialien wichtig.
Das Polyol ist ein Polyetherpolyol mit einem Molekulargewicht im
Gewichtsmittel von 2000 bis 6000 und einer Funktionalität von 3,2
oder größer. Die
resultierenden Elastomere sind ziemlich fest mit niedriger Dehnung.
In einer anderen Ausführungsform
ist das Polyol ein Polyetherpolyol mit einem Molekulargewicht im
Gewichtsmittel von 4000 oder größer und
stärker
bevorzugt 6000 oder größer und
am meisten bevorzugt von 8000 oder größer. Vorzugsweise hat das Polyetherpolyol
ein Molekulargewicht im Gewichtsmittel von 16000 oder weniger, stärker bevorzugt
14000 oder weniger, und am meisten bevorzugt 12000 oder weniger.
In dieser zweiten Ausführungsform
werden die Polyole in Verbindung mit einem quervernetzenden Material
verwendet, wie nachstehend beschrieben. In dieser Ausführungsform
sind die resultierenden Elastomere weicher und haben eine bessere
Dehnung als die Elastomere, hergestellt aus den Polyolen der ersten
beschriebenen Ausführungsform.
-
Um ein Polyetherpolyol mit einer
Funktionalität
von 3,2 oder größer zu erzielen,
das geeignet ist bei oder nahe Raumtemperaturen gehandhabt zu werden,
ist die Wahl des Initiators wichtig. Die in dieser Erfindung verwendbaren
Initiatoren sind Initiatoren mit einer Funktionalität von 4
oder größer und
sind vorzugsweise flüssig.
Die Initiatoren sind Sorbitol, eine Mischung von Saccharose und
Glycerin, Methylglucosid, ein hydrolysiertes Addukt von Epoxidharz
und einem Glykol, Addukte von Alkylenoxiden und Novolakharzen, eine Mischung
von Saccharose und Trimethylpropan und Gemische von Saccharose und
Ethylendiamin.
-
Die Polyole haben eine Funktionalität von 3,2
oder größer und
am meisten bevorzugt 4,8 oder weniger. Funktionalität wie verwendet
in Bezug auf Polyole ist die bereinigte Funktionalität, wobei
die Menge der Ungesättigtheit
im Polyol berücksichtigt
wird. Die bereinigte Funktionalität wird entsprechend Formel
1 berechnet
wobei OH die Hydroxylnummer
ist, Milligramm KOH/g; die Ungesättigtheit
in Milliäquivalente
pro Gramm ausgedrückt ist
und f die nominale Funktionalität
ist, welche die Funktionalität
des Initiators ist (ein Diol z. B. hat eine nominale Funktionalität von 2.
Alternativ kann die bereinigte Funktionalität entsprechend Formel 2.9 in Herrigton
et al. Dow Polyurethanes Flexible Foams, S. 2.8, 2. Auflage 1997
bereinigt werden.
-
Die Polyole werden vorzugsweise durch
die Reaktion des Initiators mit einem Alkylenoxid hergestellt. Derartige
Prozesse sind den Fachleuten wohlbekannt. Derartige Methoden sind
z. B. beschrieben in den US Patenten 4,269,945; 4,218,543 und 4,374,210.
Geeignete Alkylenoxide, die in dieser Erfindung verwendbar sind,
sind beschrieben in US Patent 5,603,798 in Spalte 4, Zeile 32 bis
34. Die bevorzugten Alkylenoxide schließen Ethylenoxid, Propylenoxid
und Butylenoxid ein, wobei Ethylenoxid und Propylenoxid am meisten
bevorzugt sind. Die Quervernetzer, die in dieser Erfindung verwendet
werden, schließen
einen beliebigen Quervernetzer ein, der bekannt ist und der ein Äquivalenzgewicht
von 200 oder weniger hat. Quervernetzer wie hier verwendet bezieht
sich auf Verbindungen, die üblicherweise
ebenso als Kettenverlängerer
bezeichnet werden. Derartige Quervernetzer sind Verbindungen mit
niedrigem Molekulargewicht, die zwei aktive Wasserstoffatome haben,
welche mit Isocyanatgruppen reagieren. Bevorzugte Quervernetzer
sind C3 bis C10 Alkylendiole,
C3 bis C10 Cycloalkylendiole,
Hydrochinondi(beta-hydroxylethyl)ether, ethoxyliertes Bisphenol
A, 4,4'-Methylen-bis(2-chloranilin),
4,4'-Methylenbis(3-chlor-2,6-diethylanilin),
3,5-Dimethylthio-2,4-toluoldiamin,
3,5-Dimethylthio-2,6-toluoldiamin,
Trimethylenglycoldi-p-aminobenzoat und 1,4'bis(β-Hydroxyethoxy)benzol.
Beispiele von C3-C10 Alkylendiolen
sind 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 2-Ethyl-1,3-hexandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol und 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol.
Die quervernetzenden Agenzien sind vorzugsweise in einer Menge von
1 Gewichtsprozent oder mehr und stärker bevorzugt 5 Gewichtsprozent
oder mehr vorhanden, basierend auf dem Gesamtgewicht der Zubereitung.
Vorzugsweise ist das quervernetzende Agens in einer Menge von 30
Gewichtsprozent oder weniger vorhanden, basierend auf dem Gesamtgewicht
der gesamten Zubereitung, und stärker
bevorzugt 15 Prozent oder weniger.
-
Geeignete Polyisocyante zur Verwendung
bei der Herstellung der Elastomere schließen ein beliebiges aliphatisches,
cycloaliphatisches, araliphatisches, heterocyclisches oder aromatisches
Polyisocyanat oder eine Mischung davon ein. Vorzugsweise haben die
verwendeten Polyisocyanate eine mittlere Isocyanatfunktionalität von wenigstens
2,0 und ein Äquivalenzgewicht
von wenigstens 80. Vorzugsweise ist die Isocyanatfunktionalität des Polyisocyanats
wenigstens 2,0, stärker
bevorzugt wenigstens 2,2, und ist am meisten bevorzugt wenigstens
2,4; und ist vorzugsweise nicht größer als 4,0, stärker bevorzugt
nicht größer als
3,5, und ist am meisten bevorzugt nicht größer als 3,0. Höhere Funktionalitäten können ebenso
verwendet werden, können
aber übermäßige Quervernetzung
verursachen, resultieren in einer Zubereitung, die zu viskös zur Handhabung
und leichten Anwendung ist und können
bewirken, dass das gehärtete
Elastomer zu spröde
ist. Vorzugsweise ist das Äquivalenzgewicht
des Polyisocyanats wenigstens 100, stärker bevorzugt wenigstens 110, und
ist am meisten bevorzugt wenigstens 120; und ist vorzugsweise nicht
größer als
300, stärker
bevorzugt nicht größer als
250, und ist am meisten bevorzugt nicht größer als 200. Beispiele von
Polyisocyanaten, die in dieser Erfindung verwendbar sind, sind in
Bhat, US Patent 5,603,798 in Spalte 3, Zeile 14 bis 60 offenbart. Vorzugsweise
ist das verwendete Isocyanat ein aromatisches Isocyanat, ein oligomerisiertes
aromatisches Isocyanat oder ein polymerisiertes aromatisches Isocyanat
und eine Carbodiimid-modifizierte Ausführung derartiger Isocyanate.
Stärker
bevorzugt ist das Isocyanat Diphenylmethandiisocyanat, rein, in
oligomerisierter oder in polymerisierter Form. Vorzugsweise ist
das Isocyanat in Form einer Flüssigkeit
mit einer niedrigen Viskosität,
enthaltend Bindungen von Carbodiimiden und 2,4'-Isomeren.
-
Das Verhältnis von Isocyanatgruppen
zu aktiven Wasserstoff enthaltenden Gruppen in der Zusammensetzung
ist von ungefähr
1,0 : 1,0 bis ungefähr
1,1 : 1,0. In einer Ausführungsform
mit einem großen Überschuss
von Isocyanatgruppen kann die Zusammensetzung weiterhin einen Trimerisierungskatalysator
zur Förderung
der Bildung von Isocyanatgruppen enthalten. Diese Ausführungsform
verringert die Elastizität
des Elastomers und verbessert die Wärmebeständigkeit. In einer derartigen
Ausführungsform
ist der Isocyanatindex vorzugsweise von 1,25 bis 2,0 und stärker bevorzugt
von 1,25 bis 1,50.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen schließen einen
Katalysator für
die Reaktion von aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen mit
Isocyanatgruppen ein. Derartige Katalysatoren sind im Stand der
Technik wohlbekannt und schließen
die Zinnsalze von Carbonsäuren,
wie z. B. Zinnoctoat, Zinnoleat, Zinnacetat und Zinnlaureat; Dialkylzinndicarboxylate,
wie z. B. Dibutylzinndilaurat und Dibutylzinndiacetat; Dibutylzinnsulfide;
quecksilberhaltige organische Katalysatoren, wie z. B. Phenylmerkuriester
von C
10 Carbonsäure; tertiäre Amine; Hydroxyamine; Titanate;
Kaliumacetat; Wismutsalze und Zinnmercaptide ein. Die Menge des
verwendeten Katalysators hängt
von seiner Effizienz ab, dem gewünschten
Reaktionsprofil, ist vorzugsweise von 0,005 bis 5 Gewichtsprozent
der Zusammensetzung, und stärker
bevorzugt von 0,01 bis 2 Gewichtsprozent. Andere bekannte Polyurethankatalysatoren
schließen
die in Taylor et al.,
US 4,442,235 ,
Spalte 7, Zeile 11 bis 46 offenbarten ein. Bevorzugte hierbei verwendbare
Katalysatoren sind Zinnmercaptide, Dibutylzinndicarboxylate, Dibutylzinnsulfid,
Phenylmerkuriester von C
10 Carbonsäure; ein
Dibutylzinndimaleat/Ethylendiaminkomplex, Dibutylzinndimaleat, Dioctylzinndimercaptid,
quartäres
N-hydroxyalkylammoniumcarboxylat,
Tris(dimethylaminomethyl), Triethylendiamin und Kaliumacetat.
-
Andere gemeinhin in Polyurethanelastomerzubereitungen
verwendete Komponenten können
in den hier beanspruchten Zubereitungen verwendet werden. Solche
Materialien schließen
Füllstoffe
ein, wie z. B. hohle Glaskugeln; Pigmente; Beschleuniger; Weichmacher;
Plastifizierer; Abbrandmodifizierer; Wasserfänger und Agenzien zur Verminderung
der Viskosität.
Vorzugsweise enthalten die Zusammensetzungen Wasserfänger wie
z. B. Zeolite. Die Menge der Wasserfänger, die vorzugsweise in den
Zubereitungen verwendet wird, ist vorzugsweise 1,0 Gewichtsprozent
der Zubereitung oder größer, stärker bevorzugt
1,5 Gewichtsprozent oder größer. Vorzugsweise
ist die Menge des verwendeten Wasserfängers 3,0 Gewichtsprozent der
Zubereitung oder weniger und stärker
bevorzugt 2,0 Gewichtsprozent oder weniger.
-
In einer anderen Ausführungsform
werden Antioxidantien vorzugsweise verwendet. Derartige Antioxidantien
sind im Stand der Technik wohlbekannt und schließen gehinderte Phenole wie
z. B. Octadecyl-3,4-di-tertiärbutyl-4-hydroxydrozinnamat
oder butyliertes Hydroxytoluol; Phosphite, wie z. B. Trisdipropylenglycolphosphit;
und aromatische Amine, wie z. B. alkyliertes Diphenylamin ein. Vorzugsweise
werden derartige Antioxidantien in einer Menge von 0,01 Gewichtsprozent
oder größer verwendet,
basierend auf dem Gewicht der Zubereitung, stärker bevorzugt 0,04 Gewichtsprozent
oder größer, noch
stärker
bevorzugt 0,25 Gewichtsprozent oder größer, und am meisten bevorzugt
0,5 Gewichtsprozent oder größer. Vorzugsweise
werden die Antioxidantien in einer Menge von 1,0 Gewichtsprozent
oder weniger verwendet. In einer Ausführungsform ist die Temperaturstabilität des gehärteten Elastomers
hergestellt aus solchen Zubereitungen verbessert, wenn ein hoher
Antioxidantienlevel verwendet wird. Das bevorzugte Antioxidantienpaket
ist eine Mischung von tris-Dipropylenglycolphosphit und Octadecyl-3,4-di-tertiärbutyl-4-hydroxydrozinnamat.
-
Die erfindungsgemäßen Polyurethanelastomere können durch
konventionelle Einstufenverfahren hergestellt werden. In solchen
Verfahren werden alle Reaktanten zusammengestellt und dann in eine
Form geschüttet
oder in eine Form gespritzt. Die Reaktanten reagieren dann, um eine
gehärtete
Masse zu bilden. Es ist bevorzugt, die Reaktionsmischung oder Komponenten
zu entgasen, bevor sie in eine passende Form gebracht werden. Typischerweise
ist die Form mit einer Trennmittelverbindung beschichtet, die erlaubt,
die gehärtete
Masse aus der Form zu entfernen. Solche Trennmittelverbindungen
sind im Stand der Technik wohlbekannt. In einer anderen Ausführungsform
werden die erfindungsgemäßen Zubereitungen
mit einem Substrat in Kontakt gebracht, um das Substrat mit oder
in der Zubereitung zu beschichten oder zu vergießen, und dann das beschichtete
oder vergossene Substrat solchen Bedingungen auszusetzen, dass die
Zubereitung härtet. In
der Ausführungsform,
in der das Substrat vergossen wird, wird das zu vergießende Substrat
in einer Form oder einem Kasten positioniert, in der gewünschten
Position fixiert, die Zubereitung wird in die Form oder in den Kasten
gebracht, um das Substrat zu umgeben, und die Zubereitung wird Härtungsbedingungen
ausgesetzt. Beliebige Substrate, die durch eine/ein Polyurethanelastomerbeschichtung
oder -vergussmittel geschützt
werden können,
können
verwendet werden. Beispiele von derartigen Substraten schließen Kunststoffe,
Metall, elektrische Geräte,
Computerchips ein. Bevorzugte Kunststoffe schließen ABS-Kautschuk, Polyurethane,
Polyamide, Nylon, Polyolefine und Polycarbonate ein. Bevorzugte
Metalle schließen
Aluminium ein. Die erfindungsgemäßen Elastomere
können
bei Temperaturen von 15°C
oder höher
gebildet werden, stärker
bevorzugt 20°C
oder höher
und am meisten bevorzugt 25°C
oder höher.
Vorzugsweise werden die Elastomere bei Temperaturen von 100°C oder niedriger
gebildet, stärker
bevorzugt 40°C
oder niedriger. Die erfindungsgemäßen Elastomere werden vorzugsweise
bei oder nahe Raumtemperaturen gebildet.
-
Nach Bildung können die erfindungsgemäßen Elastomere
Härtungsbedingungen
ausgesetzt werden. Derartige Härtungsbedingungen
schließen
Härtung
bei 80°C
oder mehr für
1 Stunde oder länger
ein und können
einer Nachhärtung
bei 80°C
oder mehr und vorzugsweise 100°C
oder mehr für
12 Stunden oder länger und
vorzugsweise 24 Stunden oder länger
unterworfen werden.
-
In einer anderen Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen Elastomere
durch einen Prepolymerprozess gemacht werden, indem man einige oder
alle der Polyole mit einem Überschuss
Polyisocyanat vorreagieren lässt,
um ein Prepolymer zu bilden. Daran anschließend lässt man das Prepolymer mit
dem Quervernetzer reagieren, um das Elastomer zu bilden.
-
Die erfindungsgemäßen Elastomere können in
Umgebungen mit hoher Temperatur verwendet werden. Vorzugsweise können die
erfindungsgemäßen Elastomere
Temperaturen von 155°C
für 10
Tage ohne Verschlechterung der Eigenschaften widerstehen. Stärker bevorzugt
können
derartige Elastomere 12 Wochen bei 140°C ohne jede Verschlechterung
der Eigenschaften widerstehen. Vorzugsweise können derartige Elastomere 12
Wochen bei einer Temperatur von 100°C in Salzwasser mit weniger
als 30% Eigenschaftsverlust verbleiben. Vorzugsweise haben die erfindungsgemäßen Elastomere
mit einer Shore A von 95 eine Zugfestigkeit von 8 N/mm2 oder
größer, vorzugsweise
12 N/mm2 oder größer und am meisten bevorzugt
15 N/mm2 oder größer. Vorzugsweise haben derartige
erfindungsgemäße Elastomere
eine Dehnung von 100% oder größer und
stärker
bevorzugt 150% oder größer.
-
Bei einer Shore A von 50 bis 65 ist
die Zugfestigkeit vorzugsweise 4 N/mm2 oder
größer und
am meisten bevorzugt 5 N/mm2 oder größer, während die
Dehnungen vorzugsweise 200% oder größer und stärker bevorzugt 250 oder größer sind.
Vorzugsweise ist die Zubereitung eine Flüssigkeit oder ein Gemisch mit
niedriger Viskosität.
Geeignete Viskositäten
können
entsprechend der Zubereitung und den Inhaltsstoffen (wie z. B. Füllstoffe)
variieren. Die im Verfahren verwendeten Polyole haben vorzugsweise
eine Viskosität
von 1000 bis 2500 Centipoise (cPs), die verwendeten Isocyanate haben
vorzugsweise eine Viskosität
von 30 bis 500 cPs. Das Polyolgemisch mit den Isocyanaten hat vorzugsweise
eine Viskosität
von 500 bis 2500 cPs bei 25°C
ohne Füllstoffe.
-
In einer Ausführungsform ist die Erfindung
eine Klebstoffzusammensetzung, umfassend die erfindungsgemäßen Polyurethanzusammensetzungen.
Insbesondere kann die Klebstoffzusammensetzung ein Polyurethanprepolymer
wie hier beschrieben umfassen, welche mit einem Katalysator formuliert
ist, der die Härtung
des Prepolymers bei atmosphärischer
Feuchtigkeit unterstützt.
Verwendbare Katalysatoren sind im Stand der Technik wohlbekannt
und schließen
Dialkylzinndicarboxylat, Dialkylzinndimercaptid, Dimorpholinodiethylether
und (Di(2-(3,5-dimethylmorpholino)ethyl)ether,
etc ein. Andere bekannte Polyurethankatalysatoren schließen diejenigen
ein, die in Taylor et al.,
US
4,442,235 , Spalte 7, Zeile 11 bis 46 offenbart sind. Der Katalysator
kann in einer Menge von 0,01 bis 2,0 Gewichtsprozent vorhanden sein,
wobei 0,05 bis 0,4 Gewichtsprozent bevorzugt sind. Die bevorzugten
Dialkylzinndicarboxylate schließen
1,1-Dimethylzinndilaurat, 1,1-Dibutylzinndiacetat,
1,1-Dimethyldimaleat
und Dibutylzinnsulfid ein. Wo der Katalysator ein Organozinnkatalysator
ist, ist er vorzugsweise in einer Menge von 5 ppm oder größer vorhanden,
basierend auf dem Gewicht des Klebstoffes, stärker bevorzugt 60 ppm oder
größer und
am meisten bevorzugt 120 ppm oder größer. Der Organozinnkatalysator
ist vorzugsweise in einer Menge von 1,0% oder weniger vorhanden,
basierend auf dem Gewicht des Klebstoffes, stärker bevorzugt 0,5 Gewichtsprozent
oder weniger und am meisten bevorzugt 0,1 Gewichtsprozent oder weniger.
Der Einkomponentenkleber kann weiterhin zusätzliche Klebstoffkomponenten enthalten,
die im Stand der Technik wohlbekannt sind.
-
Zur Formulierung von Klebstoffzusammensetzungen
kann das Prepolymer mit Füllstoffen,
Additiven, Ultraviolettstabilisatoren und Antioxidantien, die im
Stand der Technik zur Verwendung in Klebstoffzusammensetzungen bekannt
sind, kombiniert werden. Durch die Hinzufügung von derartigen Materialien
können
physikalische Eigenschaften wie z. B. Viskosität, Flussrate, Durchhang und
Widerstandsfähigkeit
gegen Feuer modifiziert werden. Um jedoch eine verfrühte Reaktion
mit den feuchtigkeitsempfindlichen Gruppen des Polymers zu verhindern,
sollte der Füllstoff
vor der Vermischung mit dem Polymer gründlich getrocknet werden. Exemplarische
Füllmaterialien
und Additive schließen
solche wie Carbonschwarz, Titandioxid, Tonerden, Calciumcarbonat,
oberflächenbehandelte
Kieselsäuren
und PVC-Pulver ein. Diese Liste ist jedoch nicht umfassend und ist
lediglich illustrativ. Die Füllstoffe
sind vorzugsweise in einer Menge von 1 Gewichtsprozent oder größer vorhanden,
basierend auf der Menge des Klebstoffes. Die Füllstoffe sind vorzugsweise
in einer Menge von 300 Gewichtsprozent oder weniger vorhanden, basierend
auf dem Klebstoff, stärker
bevorzugt 200 Gewichtsprozent oder weniger und noch stärker bevorzugt
150 Gewichtsprozent oder weniger.
-
Die Klebstoffzusammensetzung kann
außerdem
einen oder mehrere Plastifizierer oder Lösungsmittel enthalten, um die
rheologischen Eigenschaften bis zur gewünschten Konsistenz zu modifizieren.
Solche Materialien sollten wasserfrei sein, inert gegenüber Isocyanatgruppen
und mit dem Polymer verträglich
sein. Solches Material kann den Reaktionsmischungen zur Herstellung
der Elastomere oder der Mischung zur Herstellung der endgültigen Klebstoffzusammensetzung
hinzugefügt
werden, aber es wird vorzugsweise zu den Reaktionsmischungen zur
Herstellung der Elastomere hinzugefügt, so dass solche Mischungen
leichter gemischt und gehandhabt werden können. Geeignete Plastifizierer
und Lösungsmittel
sind im Stand der Technik wohlbekannt und schließen Dioctylphthalat, Dibutylphthalat,
ein teilweise hydriertes Terpen, das kommerziell als „HB-40" erhältlich ist,
Trioctylphosphat, Trichlorpropylphosphat, Epoxid-Plastifizierer,
Toluolsulfamid, Chlorparaffine, Adipinsäureester, Xylol, 1-Methyl-2-pyrrolidon
und Toluol ein. Die Menge des verwendeten Plastifizierers ist die
Menge, die notwendig ist, um die gewünschten rheologischen Eigenschaften
zu ergeben und um die Komponenten in der Klebstoffzusammensetzung
zu dispergieren. Vorzugsweise ist der Plastifizierer in einer Menge
von 0 Gewichtsprozent oder größer, stärker bevorzugt
5 Gewichtsprozent oder größer und
am meisten bevorzugt 10 Gewichtsprozent oder größer vorhanden, basierend auf
der Klebstoffzusammensetzung. Der Plastifizierer ist vorzugsweise
in einer Menge von 45 Gewichtsprozent oder weniger vorhanden, stärker bevorzugt
40 Gewichtsprozent oder weniger und am meisten bevorzugt 20 Gewichtsprozent oder
weniger basierend auf der Klebstoffzusammensetzung.
-
In einer anderen Ausführungsform
kann der Klebstoff eine Zweikomponentenzusammensetzung sein, in
der eine Komponente ein Isocyanat mit niedriger Viskosität wie oben
beschrieben umfasst, und die andere Komponente die Polyole enthält und optional
den Kettenverlängerer
wie oben beschrieben. Die beiden Komponenten können mit den anderen optionalen
Bestandteilen formuliert werden, wie hier beschrieben. Der verwendete
Katalysator kann ein Polyurethanhärtungskatalysator wie hier
beschrieben sein, ein Katalysator für Feuchtigkeitshärtung wie
hier beschrieben oder eine Mischung davon. Der Katalysator ist vorzugsweise
in die Polyolkomponente der Zusammensetzung gemischt.
-
Die erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzungen
können
durch Zusammenmischen der Komponenten unter Verwendung von im Stand
der Technik wohlbekannten Mitteln formuliert werden. Generell werden
die Komponenten in einem geeigneten Mixer gemischt. Derartiges Mischen
wird vorzugsweise in einer inerten Atmosphäre und in der Abwesenheit von
atmosphärischer
Feuchtigkeit durchgeführt,
um eine verfrühte Reaktion
zu verhindern. Es kann vorteilhaft sein, zu dem Präpolymer
beliebige Plastifizierer hinzuzufügen, so dass eine solche Mischung
leicht gemischt und gehandhabt werden kann. Alternativ kann der
Plastifizierer bei dem Mischen von allen Komponenten hinzugefügt werden.
Ist einmal die Klebstoffzusammensetzung formuliert, wird sie in
einen geeigneten Behälter
gepackt, sodass sie vor atmosphärischer
Feuchtigkeit geschützt
ist. Ein Kontakt mit atmosphärischer
Feuchtigkeit kann zu verfrühtem
Quervernetzen des Polyurethanprepolymers führen.
-
Die erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzungen
können
verwendet werden, um poröse
und nicht poröse
Substrate miteinander zu verbinden. Die Klebstoffzusammensetzung
wird auf einem Substrat angewendet, und der Klebstoff auf dem ersten
Substrat wird dann mit dem zweiten Substrat in Kontakt gebracht. In
der Ausführungsform,
in der der Klebstoff ein Zweikomponentenklebstoff ist, werden die
beiden Komponenten vor dem Inkontaktbringen mit dem Substrat zusammengebracht.
Dann wird der Klebstoff Härtungsbedingungen
ausgesetzt. Die Substrate, die zusammengeklebt werden können, können eines
oder mehrere aus Glas, Plastik, Metall, Glasfaser oder ein zusammengesetztes
Substrat einschließen,
ein derartiges Substrat kann wahlweise gestrichen sein. Generell
werden die erfindungsgemäßen Einkomponentenklebstoffe
bei Raumtemperatur in der Gegenwart von atmosphärischer Feuchtigkeit angewendet.
Die Aussetzung gegenüber
der atmosphärischen
Feuchtigkeit ist ausreichend, um zur Härtung des Klebstoffes zu führen. Die
Härtung kann
weiterhin durch die Anwendung von Wärme auf den härtenden
Klebstoff durch Mittel beschleunigt werden, die im Stand der Technik
wohlbekannt sind und die Konvektionsheizung oder Heizung mit der
Mikrowelle einschließen.
-
Die folgenden Beispiele sind zur
Illustration der Erfindung vorgesehen, aber nicht gedacht, um den Umfang
davon zu beschränken.
Alle Anteile und Prozentwerte sind auf das Gewicht bezogen, wenn
nicht anderweitig angezeigt.
-
Polyol A ist ein Sorbitol-initiiertes
Polyol mit einem Molekulargewicht von 12.000, einer Polyetherkette aus
85 Propylenoxideinheiten und 15% Ethylenoxideinheiten und einer
Hydroxylfunktionalität
von 4,12.
-
Polyol B ist ein mit Saccharose/Glycerin
(Verhältnis
8 : 3) initiiertes Polyol mit einem Molekulargewicht von 8.000,
einer Polyetherkette von 90% Propylenoxideinheiten und 10 Ethylenoxideinheiten
und einer Hydroxylfunktionalität
von 3,34 .
-
Polyol C ist ein Bisphenol-Addukt,
basierend auf DER* 331 Epoxidharz und einem Monoethylenglycol-initiierten
Polyol mit einer Polypropylenoxidkette mit einer Ethylenoxidkappe
(90/10%) mit einem Molekulargewicht von 4.000 und einer Funktionalität von 3,57.
-
Polyol D ist ein Sorbitol-initiiertes
Polyol mit einem Molekulargewicht von 2.160, einer Polyetherkette aus
Propylenoxideinheiten und einer Hydroxylfunktionalität von 4,5.
-
VORANOL* CP 6055 Polyol ist ein Glycerin-initiiertes
Polyethertriol mit einem Molekulargewicht von 6.000 mit 14,5% Polyethergruppen,
die von Ethylenoxid abgeleitet sind und 85,5 abgeleitet von Propylenoxid.
-
VORANOL* CP 4702 Polyol ist ein Glycerin-initiiertes
Polyethertriol mit einem Molekulargewicht von 4.800 mit 17 Polyethergruppen,
die von Ethylenoxid abgeleitet sind und 83% abgeleitet von Propylenoxid.
-
VORANOL*
EP
1900 Polyol ist ein polyetherbasiertes reaktives Diol mit
einem Molekulargewicht von 4.000.
-
ISONATE* M340 Isocyanat basiert auf
Carbodiimid-modifiziertem
MMDI und MMDI-Prepolymer.
-
*DER, ISONATE und VORANOL sind Warenzeichen
von The Dow Chemical Company Die verwendeten Antioxidantien schließen sterisch
gehinderte Phenole, Phosphite und substituierte aromatische Amine
ein.
-
Ein Molekularsieb, 3 Å, wird
als Wasserfänger
verwendet.
-
Das formulierte Polyol wurde hergestellt
durch Mischung aller notwendigen Inhaltsstoffe mit einem Rührer für wenigstens
5 Minuten bei 2000 UPM. Die Formulierungen enthielten einen Katalysator
in einer Menge, die für
eine Haltbarkeit im Tiegel von etwa 10 Minuten eingestellt war.
Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur aufbewahrt. Rehomogenisierung
wurde vor der Verwendung und weiterer Mischung mit der Isocyanatkomponente
durchgeführt.
-
Eine bekannte Menge des Polyolgemisches
(zwischen 150 g und 200 g) wurde in ein Plastikbecherglas eingewogen
und unter Vakuum gebracht, bis die Blasen verschwanden, was anzeigte,
dass alle gelösten Gase
entfernt wurden.
-
Dieses Verfahren wurde für das Isocyanat
wiederholt. Beide Komponenten wurden für wenigstens 2 Minuten mit
einem Holzspatel zusammengemischt, um Blasen zu vermeiden. Das erhaltene
Gemisch wurde in ein anderes Plastikbecherglas gegossen. Das Mischen
wurde für
1 Minute fortgesetzt. Die Mischung wurde in eine heiße Form
(80°C) mit
Platten im Abstand von 2 mm gegossen, deren Oberfläche angemessen
mit einem wasserbasierten Trennmittel behandelt war. Die Reaktion
wurde durch Härtung
bei 80°C
für 1 Stunde
ausgeführt.
Die Gusselastomerfolie wurde aus der Form entfernt, für 24 Stunden
bei 100°C
nachgehärtet
und dann für
7 Tage bei 20°C,
65% relativer Luftfeuchte vor dem Test aufbewahrt.
-
Alle Proben, die für die Beurteilung
von mechanischen Eigenschaften und Beurteilung der Erhaltung von
diesen Eigenschaften unter Alterung in trockener Wärme verwendet
wurden, wurden unter denselben Bedingungen wie oben beschrieben
gehärtet
und aufbewahrt.
-
Zur Vorbereitung der Beurteilungen
für das
Altern in trockener Wärme
wurden Probestücke
(englisch: test bone pieces) (DIN EN ISO 527; Form #5) aus der 2
mm dicken Elastomerfolie ausgeschnitten, auf einen Teflonboden gebracht
und in einen Ofen gebracht, dessen Temperatur innerhalb +/– 3 °C vom Sollwert
kontrolliert wurde.
-
Die folgenden mechanischen Eigenschaften
wurden unter Verwendung der aufgeführten Tests getestet: Zugfestigkeit
und Dehnung DIN EN ISO 527 (Form #5, Geschwindigkeit 200 mm/min).
Die Dehnung wird durch die Messung der Dehnung zwischen den Klemmbacken
berechnet, DIN EN ISO 527, korrigiert durch einen Multiplikationsfaktor
0,66; Shore A und Shore D wurden entsprechend DIN 53505 durchgeführt. Die Reißfestigkeit
wurde entsprechend DIN 53515 ohne initialen Schnitt durchgeführt.
-
Beispiele 1, 2 und Vergleichsbeispiel
A und B
-
Elastomere mit einer Shore A-Härte von
60 bis 65 wurden aus Polyol A (Beispiel 1), Polyol B (Beispiel 2),
VORANOL CP 6055 Polyol (Vergleichsbeispiel A) und einer Mischung
von VORANOL CP 4702 und VORANOL
EP
1900 (Vergleichsbeispiel B) unter Verwendung des oben beschriebenen
Verfahrens hergestellt. Die für
die Beispiele 1 und 2 und Vergleich A verwendete Zubereitung hatte
88,35 Gewichtsteile Polyol, 5,0 Gewichtsteile 1,4-Butandiol, 5,0
Gewichtsteile 2-Ethyl, 1,3-Hexandiol, 0,15 Gewichtsprozent Formrez
UL 32 Zinnkatalysator, 1,5 Gewichtsteile Molekularsieb 3 A als Wasserfänger und
37,35 Gewichtsteile von Isonate M 340 Isocyanat. Die Zubereitung
für Vergleichsbeispiel
B war gleich, außer
dass die Polyolmischung 58,96 Gewichtsteile VORANOL CP 6055 Polyol
und 30,3 Gewichtsteile VORANOL
EP
1900 Polyol umfaßte,
die Menge von 1,4-Butandiol war 9,09 Gewichtsteile und die Menge
von Isonate M 340 Isocyanat war 42,81 Gewichtsteile.
-
Die hergestellten Elastomere wurden
bei 155°C
für 0,
10, 15, 20, 30 und 40 Tage gealtert. Die Dehnung bei Zugbeanspruchung
(englisch: tensile elongation), die Zugfestigkeit und die Shore
A-Härte
wurde bei den angegebenen Alterungszeiten getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
-
-
Größere Variationen des Shore
A-Materialverhaltens werden nach Alterung bei den verschiedenen Zubereitungen
gesehen. Die Zubereitung basierend auf Polyol A ist stabil, während die
Formulierung basierend auf dem Vergleichspolyol nicht stabil war. 1 zeigt die Unterschiede
des Materialverhaltens bei der Erhaltung der Härte, und 2 stellt die Unterschiede des Materialverhaltens
bei der Erhaltung der Festigkeit dar.
-
Beispiele 3 bis 6 und
Vergleichsbeispiel C
-
Shore A 95 bis 97-Elastomere, die
wie oben beschrieben hergestellt wurden, wurden unter Alterungsbedingungen
in trockener Wärme
bei 140°C
für bis
zu 10 Wochen verwendet. Die Zubereitungen und die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 zusammengestellt.
-
-
3 stellt
das Materialverhalten bei der Zugfestigkeit dar, und 4 stellt die Dehnung bei
Zugbeanspruchung von Beispiel 3 und Vergleichsbeispiel C dar.
-
Beispiele 7 bis 9 und
Vergleichsbeispiele C und D
-
Elastomere wurden wie oben beschrieben
unter Verwendung der Zubereitungen, die in Tabelle 3 beschrieben
sind, hergestellt. Alterungstests wurden mit den Zubereitungen durchgeführt. Die
Beispiele 7, 8, Vergleichsbeispiele C und D werden bei 140°C gealtert
und Beispiel 9 wird bei 150°C
gealtert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
-
-
Zubereitungen mit verschiedenen Leveln
von Quervernetzern wurden hergestellt und auf Alterung getestet
(Beispiele 3, 7, 8). Die Tests demonstrieren, dass verbesserte Wärmebeständigkeit
durch Verwendung von wenigstens gewissen Mengen von Quervernetzer
in der Zubereitung erhalten werden kann, obwohl Shore A und Dehnung
während
des Alterungstestes bei 140°C
stabil sind. 5 zeigt
den Einfluss des Gehalts von 1,4-Butandiol (C4-Diol)
auf die Zugfestigkeit in einem Gusselastomer unter Alterung bei
140 °C.
-
Beispiel 11
-
Elastomere basierend auf Polyol A,
die dieselbe Zubereitung wie in Beispiel 3 mit einem Antioxidantienpaket
aus tris-Dipropylenglycolphosphit und 500 ppm butyliertem Hydroxytoluol
verwenden, wurden hergestellt und auf Wärmealterung getestet.
-
Die Elastomere demonstrieren gute
Erhaltung der physikalischen Eigenschaften über längere Zeiträume (12 Wochen – 140°C). Zusätzliche
Wärmealterungstests
demonstrierten weiterhin, dass die Temperatur-Zeitgrenze, definiert
durch 50% Verlust des mechanischen Materialverhaltens, mit Antioxidantien
erweitert werden kann.
-
Beispiel 12
-
Beispiele von erfindungsgemäßen Elastomeren
wurden unter Verwendung von Phosphit und gehinderten Phenolantioxidantien
hergestellt. Die Zugfestigkeiten und Elastomere wurden in Shore
A 90-Elastomeren untersucht. Die Daten zeigen, dass auf „Phosphit" basierende Antioxidantien
eine hervorragende Verbesserung bringen, wenn sie auf einem minimalen
Level von 0,25 Prozent bezogen auf die gesamte Elastomerzubereitung
hinzugefügt
werden. 6 stellt das
Materialverhalten der Zugfestigkeit dar, und 7 stellt die Dehnung bei Zugbeanspruchung
für Shore
A 90- Elastomere
bei einem Alterungstest in trockener Wärme bei 140°C dar.
-
Beispiel 13
-
Elastomere wurden entsprechend den
oben offenbarten Verfahren hergestellt unter Verwendung von Polyol
A mit verschiedenen Mengen von 1,4-Butandiol als Kettenverlängerer.
Die Elastomere wurden auf Shore A-Härte, Dehnung, Zugfestigkeit
und Reissfestigkeit getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
-
-
8 zeigt
die Auswirkung des Gehaltes von 1,4-Butandiol auf Shore A. 9 zeigt die Auswirkung des Gehaltes von
1,4-Butandiol auf die Dehnung.