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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Fasern, insbesondere Binderfasern,
die aus Copolyestern hergestellt sind, und die Copolyester selbst.
Die Copolyester der Erfindung werden allgemein aus 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol,
Ethylenglycol und Isophthalsäure oder
deren Estern und mindestens einer Dicarbonsäure gebildet, welche aus Terephthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, 1,3-
oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure oder
deren Estern ausgewählt
ist. Derartige Copolyester können
zu einer Vielfalt von Produkten, insbesondere Bindertasern für nichtgewebte Stoffe,
Textil- und Industriegarnen und Verbundstoffen gebildet werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Nichtgewebte Stoffe werden in großem Maß in einer
Vielfalt von Produkten verwendet. Zum Beispiel sind nichtgewebte
Stoffe zur Verwendung in Filtern, Dachbedeckungsmaterialien, Verbundstoffen, Kaschierungsmaterialien,
Auskleidungen, Isolierung, medizinisch/chirurgischen Anwendungen,
Bettzeug, Tischtüchern
und Windeln geeignet. Nichtgewebte Wattierungsstoffe mit hoher Bauschigkeit
werden in einer Vielfalt von Produkten verwendet, einschließlich Deckbetten,
Morgenmänteln
und Büstenhalterschalen.
Allgemein basieren nichtgewebte Stoffe auf Polyester-, Acryl-, Nylon-,
Glas- und Cellulosefasern, die mit Latexklebstoffen, Bindertasern
oder Polymeren in Pulverform gebunden sein können. Das Binden von nichtgewebten
Stoffen mit Bindertasern liefert ein zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung
von nichtgewebten Stoffen ohne das Erfordernis für Klebstoffe auf Wasser-Basis,
die weniger umweltfreundlich sind. Nichtgewebte Stoffe, die mit
Bindertasern gebunden sind, sind wirtschaftlich herzustellen und
liefern ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die
in ihrem Verhalten einzigartig oder überlegen sind. Andere Anwendungen
sind Verwendungen in Garnen, um die Festigkeit zu erhöhen oder
die Pillbildung zu verringern, und Verwendungen in Prepregs, Vorformlingen
und einem breiten Bereich von Verbundstoffstrukturen.
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Es wurde gefunden, dass gewisse Copolyester
als Bindertasern nützlich
sind. Beispielsweise sind in der Vergangenheit Polyethylenterephthalat- (PET-)
Copolyester, die 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol enthalten und
innere Viskositäts-
(I.V.-) Werte im Bereich von 0,6 bis 0,8 aufweisen, als Binderfasern
verwendet worden, um Polyester und andere Fasern zu binden. Jedoch
glaubte man, dass Copolyester mit niedrigeren I.V.-Werten keine
ausreichende Bindefestigkeit aufweisen.
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Es ist wohlbekannt, dass Copolyester
durch Verfahren hergestellt werden können, an denen eine Polyveresterung
und eine Polykondensation beteiligt sind. Wie in den US-Patenten
2,901,466, 5,017,680, 5,106,944 und 5,668,243 beschrieben, schließen die Reaktanten
allgemein Glycol-Komponenten und Dicarbonsäure-Komponenten ein. Typisch
handelt es sich bei einer Dicarbonsäure-Komponente um Terephthalsäure und
ist ein zweiwertiger Alkohol Ethylenglycol. Derartige Copolyester
sind relativ inerte, hydrophobe Materialien, die für eine große Vielfalt
von Verwendungen geeignet sind, einschließlich Formkörpern, wie derjenigen, die
in der Automobil- und Haushaltsgeräte-Industrie verwendet werden, Nahrungsmittelschalen,
Fasern, dickeren Folienmaterials, dünner Folien und Behältern, wie
Flaschen. Die Verwendung von Ethylenglycol als einzigem Diol ist jedoch
von unerwünschten
Eigenschaften begleitet, wie eine gelbe Verfärbung und schwache Faserbindungseigenschaften.
In der Tat neigen derartige Polymere dazu, opake, kristalline Polymere
mit hohen Schmelztemperaturen zu sein, was sie zur Verwendung als
Binderfasern ungeeignet macht. Um den Problemen mit Polyethylenterephthalaten
abzuhelfen, sind Polyethylenterephthalat-Copolyester mit 1,4-Cyclohexandimethanol
oder Isophthalsäure
gebildet worden.
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Frühere Versuche bei der Bildung
von Copolyestern mit 1,4-Cyclohexandimethanol haben sich auf Copolyester
mit hohen inneren Viskositäten,
I.V., von mehr als 0,6 konzentriert, was auf dem Glauben beruhte,
dass niedrige innere Viskositäten
keine ausreichende Festigkeit besitzten würden. Insbesondere wurde geglaubt,
dass Copolyester mit niedriger innerer Viskosität nicht für eine ausreichende Bindefestigkeit
sorgen können,
um kommerziell annehmbare Binderfasern zu bilden. In der Tat wurden
frühere
Polyethylenterephthalat-Copolyester, die 1,4-Cyclohexandimethanol
enthalten, mit inneren Viskositäten
im Bereich von 0,6 bis 0,8 hergestellt, um Binderfasern zum Binden
von Polyestern oder anderen Fasern zu bilden. Jedoch waren derartige
Versuche nicht vollständig
erfolgreich, Copolyester mit der gewünschten hohen Klarheit und
dem gewünschten
Farbton oder der gewünschten
Bindefähigkeit
bei niedrigen Aktivierungstemperaturen bereitrustellen, wenn sie
in Form einer Binderfaser vorlagen.
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Andere Versuche bei der Bildung von
Copolyestern, die zur Verwendung als Binderfasern geeignet sind,
haben sich auf Polyethylenterephthalat-Copolyester konzentriert,
die mit Isophthalsäure
und Diethylenglycol gebildet wurden. Derartige Fasern hatten einkomponentige
und zweikomponentige Binderfasern zum Ergebnis, die als BELLCOMBI®,
erhältlich von
Unitika, Osaka, Japan, MELTY®, erhältlich von Kanebo, Ltd., Osaka,
Japan, CELBOND®,
erhältlich von
Hoechst Celanese Corporation, und dergleichen verkauft werden. Diese
Produkte erkannten jedoch nicht die Klarheit, Bindungstemperatur,
Bindungsfestigkeit und Kostenvorteile der Bildung von Copolyestern,
die sowohl Isophthalsäure
als auch 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol enthalten.
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Die
US
5,681,918 offenbart die Herstellung eines Copolyesters
von Terephthalsäure
und Glycol, welches Ethylenglycol und 1,4-Cyclohexandimethanol umfasst,
in Anwesenheit von Titan und Cobalt oder Phosphor. Der Copolyester
weist eine innere Viskosität
von mindestens 0,50 dl/g auf. Isophthalsäure ist keine wesentliche Komponente
des Copolyesters, obwohl sie fakultativ sein kann.
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Die
EP
0 532 988 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von statistischen
Copolyestern und offenbart einen Copolyester, der von Terephthalsäure, Isophthalsäure, 1,4-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan und
Ethylenglycol abstammt und in Anwesenheit von 40 ppm Ti als Titantetrabutylat
hergestellt wird.
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Die
EP
0 542 239 offenbart Polyesterharze für Thermotransfer-Bildempfänger, die
von Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
Ethylenglycol und Tricyclodecandimethanol abstammen.
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Die
EP
0 526 645 offenbart Polyesterharze für Thermotransfer-Bildempfänger, die
von Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
Ethylenglycol und Tricyclodecandimethylol abstammen.
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Es besteht ein Bedarf in der Technik
an kostengünstigen
Copolyestern, die aus 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol, Ethylenglycol,
Isophthalsäure und
mindestens einer Dicarbonsäure
gebildet sind, die aus Terephthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, 1,3-
oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure
oder deren Estern ausgewählt
ist. Derartige Copolyester besitzen Klarheit und Farbe sowie Binderfaser-Bindefestigkeit
bei niedrigen Aktivierungstemperaturen.
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Zusätzlich sind Copolyester für Bindertasern im
US-Patent Nr. 6,197,856 beschrieben. In diesem Patent wird ein Copolyester
allgemein aus 1,4-Cyclohexandimethanol, Ethylenglycol und mindestens
einer Dicarbonsäure
gebildet, welche aus Terephthalsäure,
Naphthalindicarbonsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure
oder deren Estern ausgewählt
ist. Andere zusätzliche
Dicarbonsäuren,
einschließlich
Isophthalsäure
und 1,3-Cyclohexandicarbonsäure,
können
in Mengen bis zu 10 Mol% zugesetzt werden, und andere zusätzliche
Glycol-Komponenten, wie 1,3-Cyclohexandimethanol, können in
Mengen bis zu 10 Mol% zugesetzt werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese Erfindung beantwortet die Probleme, die
mit früheren
Binderfasern und Copolyestern verbunden sind, indem sie Binderfaser-Copolyester
mit ausgezeichneter Farbe, thermoplastischem Fluss und erhöhter Bindungsvielseitigkeit
sowie Katalysatoren zur Herstellung derartiger Copolyester bereitstellt.
Die Copolyester der Erfindung sind zur Verwendung in einer großen Vielfalt
von Anwendungen nützlich,
wie als Bindefasern zur Herstellung von nichtgewebten Stoffen und
Textil- und Industriegarnen.
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Spezieller stellt die Erfindung Copolyester bereit,
die mit Glycol-Komponenten und Dicarbonsäure-Komponenten hergestellt werden. Die
Glycol-Komponente umfasst 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol in
einer Menge im Bereich von 5 bis 50 Mol% und Ethylenglycol in einer
Menge von 50 bis 95 Mol%. Die Dicarbonsäure-Komponente umfasst Isophthalsäure oder
deren Ester in einer Menge im Bereich von mindestens 10 Mol% bis
50 Mol% und mindestens 50 Mol% einer Dicarbonsäure-Komponente, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Säuren
oder Estern von Terephthalsäure,
Naphthalindicarbonsäure,
1,3- oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure und deren Mischungen. Der
Copolyester der Erfindung ist so gebildet, dass die resultierenden
Copolyester innere Viskositäten
von weniger als etwa 0,7 und einen ausgezeichneten thermoplastischen Fluss
und eine ausgezeichnete Bindefähigkeit
aufweisen. In der Tat sind die Copolyester der Erfindung besonders
zur Verwendung als Binderfasern geeignet, da die Copolyester eine
niedrige I.V. besitzen, welche ein verbessertes Binden der Binderfaser
bei nichtgewebten Stoffen bei relativ niedrigen Temperaturen gestattet.
Die Erfindung wird nachstehend in mehr Einzelheit erläutert.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Bindertasern,
die aus Copolyestern hergestellt sind, und die Copolyester selbst.
Die Copolyester der Erfindung besitzen eine ausgezeichnete Farbe,
da sie klarer sind, einen neutralen Farbton oder ein leuchtenderes
Aussehen als frühere
Copolyester zeigen und Farbstoffe leichter als Copolyester mit hoher
I.V. annehmen. In der Tat wird durch die Verwendung einer niedrigeren
I.V. ein Copolyester-Polymer gebildet, das klar und nicht opak ist
und leicht zu Binderfasern mit ausgezeichneten Bindeeigenschaften
verarbeitet werden kann. Weiter wird die Verarbeitung der Copolyestern
zu Binderfasern durch die niedrigen Schmelzspinntemperaturen der
Copolyester mit niedrigerer I.V. der Erfindung unterstützt.
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die Ansprüche
definiert.
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Die Copolyester der Erfindung sind
aus der Reaktion einer Glycol-Komponente und einer Dicarbonsäure-Komponente
erhältlich.
Die Glycol-Komponente umfasst 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol in
einer Menge im Bereich von 5 bis 50 Mol% und Ethylenglycol in einer
Menge im Bereich von 50 bis 95 Mol%. Die Dicarbonsäure-Komponente
enthält Isophthalsäure in einer
Menge im Bereich von mehr als 10 Mol% bis 50 Mol% und mindestens
50 Mol% einer Dicarbonsäure-Komponente,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Säuren oder Estern von Terephthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, 1,3- oder
1,4-Cyclohexandicarbonsäure
und deren Mischungen. Der Copolyester wird in Anwesenheit eines
Katalysatorsystems hergestellt, das bis zu 35 ppm Ti umfasst. Was
die Cyclohexandicarbonsäure betrifft,
ist 1,4-Cyclohexandicarbonsäure
bevorzugt. Die Copolyester der Endung besitzen eine I.V. zwischen
etwa 0,4 und etwa 0,7. Diese Merkmale und andere werden nachstehend
in mehr Einzelheit erörtert.
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Glycol-Komponente
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Wie oben erwähnt, umfasst die Glycol-Komponente
1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol in einer Menge im Bereich von
5 bis 50 Mol% und Ethylenglycol in einer Menge im Bereich von 50
bis 95 Mol%. Vorzugsweise liegt das 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol
in einer Menge im Bereich von 5 bis 35 Mol%, bevorzugter von 8 bis
30 Mol% vor. Bei dem 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol kann es
sich um ein cis-, trans- oder eine cis/trans-Mischung von Isomeren
handeln, wobei 1,4-Cyclohexandimethanol bevorzugt ist. Das Ethylenglycol
liegt vorzugsweise in einer Menge im Bereich von 65 bis 95 Mol%
und bevorzugter 70 bis 92 Mol% vor.
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Zusätzlich zu dem 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol
und Ethylenglycol kann die Glycol-Komponente bis zu 10 Mol% an herkömmlichen
Glycolen einschließen,
einschließlich
Glycolen, die 3 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten, wie Propylenglycol,
Diethylenglycol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol,
1,6-Hexandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-propandiol, 2-Ethyl-2-butyl-1,3-propandiol, 2,2,4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol,
2,4-Dimethyl-2-ethylhexan-1,3-diol, 2-Ethyl-2-isobutyl-1,3-propandiol, 1,3-Butandiol,
1,8-Octandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,6-hexandiol, Thiodiethanol und
1,2-Cyclohexandimethanol.
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Dicarbonsäure-Komponente
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Die Dicarbonsäure-Komponente enthält Isophthalsäure oder
deren Ester in einer Menge im Bereich von mehr als 10 Mol% bis 50
Mol% und mindestens etwa 50 Mol% einer Dicarbonsäure-Komponente, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Säuren
oder Estern von Terephthalsäure,
Naphthalindicarbonsäure,
1,3- oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure und deren Mischungen. Es
sollte bemerkt werden, dass jedes der Naphthalindicarbonsäure-Isomere
oder alle Mischungen von Isomeren verwendet werden können, wobei
die 1,4-, 1,5-, 2,6- und 2,7-Isomere bevorzugt sind. Zusätzlich können die
1,3- oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure-Einheiten als cis-, trans-
oder cis/trans-Mischungen von Isomeren vorliegen. Abhängig von
der verwendeten Ausrüstung enthält die bevorzugte
Dicarbonsäure-Komponente entweder
Isophthalsäure
und Terephthalsäure
oder Isophthalsäure
und Dimethylterephthalat oder Dimethylisophthalat und Dimethylterephthalat.
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Zusätzliche Dicarbonsäure-Komponenten (außer den
Säuren
oder Estern von Isophthalsäure, Terephthalsäure, Naphthalindicarbonsäure und
1,3- oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure) können in Mengen von bis zu etwa
10 Mol% zugesetzt werden. Geeignete zusätzliche Dicarbonsäure-Komponenten enthalten
etwa 4 bis etwa 40 Kohlenstoffatome und sind in den US-Patenten
5,608,031 und 5,668,243 beschrieben.
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Vorzugsweise ist die zusätzliche
Dicarbonsäure-Komponente
eine Säure
oder ein Ester einer aromatischen Dicarbonsäure, vorzugsweise mit 8 bis 14
Kohlenstoffatomen, einer aliphatischen Dicarbonsäure, vorzugsweise mit 4 bis
12 Kohlenstoffatomen, oder einer cycloaliphatischen Dicarbonsäure, vorzugsweise
mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen.
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Besonders bevorzugte Beispiele für zusätzliche
zu verwendende Dicarbonsäure-Komponenten außer Isophthalsäure, Terephthalsäure, Naphthalindicarbonsäure und
1,3- oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure umfassen Sulfoisophthalsäure, 1,4-Cyclohexandiessigsäure, Diphenyl-4,4'-dicarbonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, 1,12-Dodecandisäure und
Dimersäure.
Copolyester können
aus einer oder mehreren der obigen Dicarbonsäuren hergestellt werden.
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Verzweigungsmittel
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Geringe Mengen, typisch weniger als
2 Mol%, von herkömmlichen
Verzweigungsmitteln können
mit der Glycol-Komponente und der Dicarbonsäure-Komponente umgesetzt werden,
um die erfindungsgemäßen Copolyester
zu bilden. Herkömmliche
Verzweigungsmittel umfassen polyfunktionelle Säuren, Anhydride, Alkohole und
deren Mischungen. Beispiele für
geeignete Verzweigungsmittel umfassen Trimellithsäureanhydrid,
Pyromellithsäuredianhydrid,
Glycerin, Trimethylolpropan und Pentaerythrit.
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Reaktionsverfahren zur
Bildung der Copolyester.
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Bei der Bildung der Copolyester der
Erfindung kann die Umsetzung der Glycol-Komponente und der Dicarbonsäure-Komponente
unter Verwendung herkömmlicher
Polyester-Polymerisationsbedingungen durchgeführt werden. Beispielsweise kann,
wenn die Copolyester mittels einer Esteraustausch-Reaktion, d. h.
aus der Esterform der Dicarbonsäure-Komponenten,
hergestellt werden, das Reaktionsverfahren zwei Schritte umfassen.
Im ersten Schritt werden die Glycol-Komponente und die Dicarbonsäure-Komponente,
wie beispielsweise Dimethylisophthalat und Dimethylterephthalat,
bei erhöhten Temperaturen,
typisch 180°C
bis 280°C,
und Drücken
im Bereich von 0 bis 414 kPa (0,0 bis 60 psig) umgesetzt. Vorzugsweise
liegt die Temperatur bei der Esteraustausch-Reaktion im Bereich
von 190°C bis
240°C, während der
bevorzugte Druck im Bereich von 103 bis 276 kPa (15 psig bis 40
psig) liegt. Danach wird das Reaktionsprodukt bei noch höheren Temperaturen
und unter verringertem Druck erwärmt,
um unter Beseitigung von Glycol, welches leicht unter diesen Bedingungen
verflüchtigt
und aus dem System entfernt wird, Polyester zu bilden. Dieser zweite
Schritt oder Polykondensationsschritt wird unter höherem Vakuum
und bei einer Temperatur fortgesetzt, die im Allgemeinen im Bereich
von 240°C bis
300°C, vorzugsweise
250°C bis
290°C und
am bevorzugtesten 270°C
bis 285°C
liegt, bis ein Polymer mit dem gewünschten Polymerisationsgrad,
der durch die I.V. bestimmt wird, erhalten wird. Der Polykondensationsschritt
kann unter verringertem Druck durchgeführt werden, der im Bereich
von 533 bis 13 Pa (400 mm Hg (Torr) bis 0,1 mm Hg (Torr)) liegt. Ohne
die Hilfe eines geeigneten Katalysators verlaufen die obigen Reaktionen
nicht mit einer nennenswerten Geschwindigkeit.
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Um sicherzustellen, dass die Umsetzung
der Glycol-Komponente und der Dicarbonsäure-Komponente durch einen Esteraustausch-Reaktionsmechanismus
zur Vollständigkeit
getrieben wird, wird es bevorzugt, drei Mol oder bevorzugter 2,3
bis 2,6 Mol Glycol-Komponente zu einem Mol Dicarbonsäure-Komponente zu verwenden.
Es versteht sich jedoch, dass das Verhältnis von Glycol-Komponente zu
Dicarbonsäure-Komponente
im Allgemeinen durch den Aufbau des Reaktors festgelegt wird, in dem
das Reaktionsverfahren stattfindet.
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Bei der Herstellung von Polyester
durch direkte Veresterung, d. h. aus der Säureform der Dicarbonsäure-Komponente,
werden Copolyester hergestellt, indem man Isophthalsäure und
mindestens eine Dicarbonsäure,
die aus Terephthalsäure,
Naphthalindicarbonsäure
und 1,3- oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure ausgewählt ist,
mit der Glycol-Komponente umsetzt. Die Reaktion wird bei einem Druck von
6,9 bis 1380 kPa, vorzugsweise weniger als 690 kPa (1 bis 200 Pfund
pro Quadratinch Überdruck, vorzugsweise
weniger als 100 psig) durchgeführt, was
ein lineares oder verzweigtes Polyesterprodukt mit niedrigem Molekulargewicht
und einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 1,4 bis 10
erzeugt. Die Temperaturen, die bei der direkten Veresterung verwendet
werden, liegen typisch im Bereich von 180°C bis 280°C, bevorzugter im Bereich von 220°C bis 270°C. Dieses
Polymer mit niedrigem Molekulargewicht kann dann durch eine Polykondensationsreaktion
polymerisiert werden.
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Um sicherzustellen, dass die Umsetzung
der Glycol-Komponente und der Dicarbonsäure-Komponente durch einen direkten Veresterungs-Reaktionsmechanismus
zur Vollständigkeit
getrieben wird, wird es bevorzugt, 3,0 bis 1,05 Mol Glycol-Komponente
zu 1 Mol Dicarbonsäure-Komponente
zu verwenden. Es versteht sich jedoch, dass das Verhältnis von
Glycol-Komponente zu Dicarbonsäure-Komponente durch
den Aufbau des Reaktors festgelegt wird, in dem das Reaktionsverfahren
stattfindet.
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Allgemein werden Copolyester mit
niedrigerer I.V. erhalten, indem kürzere Verweilzeiten oder langsamere
Reaktionsgeschwindigkeiten verwendet werden, verglichen mit Verfahren
zur Bildung von Copolyestern mit hoher I.V. Beispielsweise kann
die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamt werden, indem man die Reaktionstemperatur
verringert, die Katalysatorkonzentration verringert, den absoluten
Druck im Reaktor erhöht
oder durch eine Kombination dieser Faktoren.
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Das Verfahren zur Bildung der Copolyester der
Erfindung kann als Chargen-, Halb-Chargen- oder kontinuierliches
Verfahren durchgeführt
werden. Vorteilhaft wird das Verfahren als kontinuierliches Verfahren
betrieben. In der Tat ist es möglich,
eine überlegene
Färbung
des Copolyesters zu erzeugen, wenn ein kontinuierliches Verfahren
verwendet wird, da das Aussehen des Copolyesters verschlechtert werden
kann, wenn gestattet wird, dass der Copolyester bei einer erhöhten Temperatur über eine
zu lange Dauer in einem Reaktor verweilt.
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Katalysatorsystem
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Eine Vielfalt von Katalysatorsystemen
ist bei der Förderung
der Umsetzung der Glycol-Komponente und der Dicarbonsäure-Komponente
nützlich. Typisch
enthält
ein Katalysatorsystem katalytische Materialien und katalytische
Inhibitoren. Die Katalysatorsysteme, die in dieser Erfindung nützlich sind, sind
dadurch gekennzeichnet, dass sie bis zu 35 ppm Ti umfassen.
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Katalytische
Materialien
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Katalytische Materialien, die für das Katalysatorsystem
geeignet sind, umfassen Materialien, die Titan, Mangan, Zink, Cobalt,
Antimon, Gallium, Lithium, Calcium, Silicium und Germanium enthalten. Derartige
Katalysatorsysteme sind in den US-Patenten 3,907,754, 3,962,189,
4,010,145, 4,356,299, 5,017,680, 5,668,243 und 5,681,918 beschrieben.
Im Allgemeinen umfasst das Katalysatorsystem der Erfindung Materialien,
die Titan, Mangan und/oder Zink und deren Mischungen enthalten.
Während
die Mengen der einzelnen katalytischen Materialien in dem Katalysatorsystem
variieren, ist es erwünscht,
dass die Gesamtmenge an katalytischen Materialien in dem Katalysatorsystem
unter 125 ppm, vorzugsweise unter 100 ppm und am bevorzugtesten
unter 80 ppm liegt. Die „ppm" für das Katalysatorsystem
und den nachstehend beschriebenen katalytischen Inhibitor beziehen
sich auf das Gewicht des Elements, auf das Bezug genommen wird,
und sind auf das Gewicht des End-Copolyesterprodukts bezogen.
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Während
katalytische Titan-Materialien in Form von komplexierten Materialien
zugesetzt werden können,
wie denjenigen, die im US-Patent 5,017,680 beschrieben sind, weden
die katalytischen Titan-Materialien
vorzugsweise in Form eines Alkoholats in einer Menge im Bereich
von 10 bis 35 ppm, bevorzugter 10 bis 25 und am bevorzugtesten 12
bis 20 ppm zugesetzt. In der Tat weisen Copolyester, die mit geringeren
Mengen an katalytischen Titan-Materialien gebildet werden, eine
bessere Stabilität
auf, wenn sie in der Schmelze gehalten werden. Geeignete Titanalkoholate
umfassen Acetyltrüsopropyltitanat, Tetraisopropyltitanat
und Tetraisobutyltitanat. Besonders bevorzugte katalytische Titan-Materialien
umfassen Acetyltrüsopropyltitanat
und Tetraisopropyltitanat. Das katalytische Titan-Material kann
dem Reaktionsverfahren vor der direkten Veresterungs- oder Esteraustauschreaktion
oder vor der Polykondensationsreaktion zugesetzt werden.
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Mangan wird typisch in Form eines
Salzes, wie eines organischen Säuresalzes,
in einer Menge im Bereich von 0 bis 70 ppm, bevorzugt 20 bis 70 ppm,
bevorzugter 30 bis 70 ppm und am bevorzugtesten 40 bis 70 ppm zugesetzt.
Beispiele für
geeignete Mangansalze umfassen Mangan(II)-benzoattetrahydrat, Manganchlorid,
Manganoxid, Manganacetat, Manganacetylacetonat und Mangansuccinat. Mangan
wird dem Reaktionsverfahren vor einer direkten Veresterungs- oder
Esteraustauschreaktion zugesetzt.
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Zink kann dem Katalysatorsystem zusätzlich zu
dem Mangan- oder anstelle des Mangan-Katalysators zugesetzt werden. Zink
wird typisch in Form eines Salzes in einer Menge im Bereich von
0 bis 100 ppm, bevorzugt 25 bis 100 ppm und bevorzugter 50 bis 80
ppm zugesetzt. Beispiele für
geeignete Zinkverbindungen umfassen Zinkacetat, Zinksuccinat und
Zinkalkoholat. Zink wird typisch vor einer Esteraustauschreaktion
dem Reaktionsverfahren zugesetzt.
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Falls gewünscht, kann auch ein katalytisches Cobalt-Material
als Teil des Katalysatorsystems verwendet werden. Wenn es verwendet
wird, wird Cobalt typisch in Form eines Salzes, wie eines organischen
Säuresalzes,
zugesetzt. Beispiele für
geeignete Cobaltsalze umfassen Cobalt(II)-acetattrihydrat, Cobalt(II)-nitrat,
Cobalt(II)-chlorid, Cobaltacetylacetonat, Cobaltnaphthenat und Cobaltsalicylat.
Cobalt kann in einer Menge bis zu etwa 100 ppm, bevorzugter bis
zu 90 ppm zugesetzt werden. Wie nachstehend beschrieben, kann das
Cobalt sowohl als katalytisches Material als auch als Färbemittel
fungieren. Als Färbemittel
wird Cobalt im Allgemeinen nach der direkten Veresterungs- oder
Esteraustauschreaktion dem Reaktionsverfahren zugesetzt. Da Cobalt
im Allgemeinen als Färbemittel
verwendet wird, wird die Menge an Cobalt nicht in Betracht gezogen,
wenn die Gesamtmenge des katalytischen Materials berechnet wird.
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In einigen Ausführungsformen kann Antimon verwendet
werden. Wenn verwendet, schließen
Beispiele für
geeignete Antimonverbindungen Antimonatester von anorganischen Säuren, Antimonoxid, Antimonalkoholate,
wie Antimonisopropanolat, Antimonhalogenid, wie Antimonchlorid,
Antimonbromid und Antimonfluorid, Natrium- oder Kaliumantimonat, Antimonatcarboxylate,
wie Antimonacetat, und Antimonglycolat, oder deren Mischungen ein.
Bevorzugt ist die Antimonkomponente ein Antimonglycolat oder ein
Antimonoxid. Antimon wird im Allgemeinen nach der Esteraustausch-
oder einer direkten Veresterungsreaktion zugesetzt. Wenn der Copolyester
verwendet wird, um Bindefasern zu bilden, kann Antimon aufgrund
eines Ablagerungsaufbaus auf der Spinndüsen-Stirnfläche, die durch die Anwesenheit eines
Antimon-haltigen Katalysators verursacht wird, weggelassen werden.
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Obwohl sie weniger bevorzugt sind,
können katalytische
Calcium-, Gallium und Siliciummaterialien in dem Katalysatorsystem
verwendet werden. Beispiele für
geeignete Calciumverbindungen umfassen Calciumacetat, Calciumglycolat
und Calciumphosphatmonohydrat. Beispiele für geeignete Galliumverbindungen
umfassen Galliumchlorid, Galliumnitrathydrat, Galliumoxid, Galliumlactat
und Galliumphosphid. Beispiele für
geeignete Siliciumverbindungen schließen Siliciumacetat und Tetraethylorthosilicat ein.
Katalytische Germaniummaterialien schließen Oxide, organische Salze
und insbesondere Glycolate von Germanium ein.
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Ein bevorzugtes Esteraustausch-Katalysatorsystem
für die
Umsetzung von Dimethylisophthalat und Estern von Terephthalsäure, Napthalindiarbonsäure und
1,3- oder 1,4-Cyclo hexandicarbonsäure mit Glycolen enthält Titan-,
Mangan- und gegebenenfalls Cobalt-Materialien. In dem Esteraustausch-Katalysatorsystem
liegt das Titan in einer Menge im Bereich von 10 bis 35 ppm, bevorzugt
10 bis 25 ppm vor und liegt das Mangan in einer Menge im Bereich
von 20 bis 70 ppm vor. Zusätzlich
beträgt in
einer weiteren Ausführungsform
des Ester-Katalysatorsystems die Gesamtmenge an katalytischen Materialien
in dem Katalysatorsystem gleich oder weniger als 125 ppm, vorzugsweise
weniger als 100 ppm, bevorzugter weniger als 80 ppm und am bevorzugtesten
weniger als 70 ppm. Ein bevorzugtes Ester-Katalysatorsystem wird
typisch in Kombination mit einem katalytischen Inhibitor, der 40
bis 90 ppm Phosphor umfasst; und einem Färbemittel in einer wirksamen
Menge, z. B. 2 bis 10 ppm eines blauen und/oder roten substituierten
Anthrachinon-Farbstoffs, verwendet. Im Allgemeinen ist das bevorzugte Esteraustausch-Katalysatorsystem
im Wesentlichen frei von katalytischen Zinkmaterialien, bevorzugter enthält es weniger
als 5 ppm katalytische Zinkmaterialien und ist am bevorzugtesten
frei von katalytischen Zinkmaterialien. Zusätzlich ist, wenn Binderfasern gewünscht werden,
das bevorzugte Ester-Katalysatorsystem im Wesentlichen frei von
katalytischen Antimonmaterialien, es enthält bevorzugter weniger als 5
ppm katalytische Antimonmaterialien und ist am bevorzugtesten frei
von katalytischen Antimonmaterialien.
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Katalytischer
Inhibitor
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Um die Wirkungen des Katalysatorsystems zu
stabilisieren und die Wirkung von katalytischen Zink-, Mangan- und
Cobaltmaterialien zu fördern,
ist es wünschenswert,
dem Reaktionsverfahren einen katalytischen Phosphor-Inhibitor nach
einer Esteraustausch- oder direkten Veresterungsreaktion, aber vor
der Durchführung
des Polykondensationsreaktions-Schritts zuzusetzen. Typisch wird
Phosphor in Form eines Phosphats, wie Phosphorsäure oder eines organischen
Phosphatesters, in einer Menge im Bereich von etwa 40 bis 90 ppm
und bevorzugter im Bereich von 60 bis 75 ppm zugesetzt. Geeignete Phosphatester
zur Verwendung in dieser Erfindung umfassen saures Ethylphosphat,
saures Diethylphosphat, Triethylphosphat, Arylalkylphosphate und Tris-2-ethylhexalphosphat.
Ein nützlicher
katalytischer Phosphat-Inhibitor wird uner der Handelsbezeichnung
Merpol® A
verkauft, welches im Handel von Du Pont erhältlich ist.
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Färbemittel
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Bei der Bildung der Copolyester der
Erfindung können
Färbemittel,
manchmal als Toner bezeichnet, zugesetzt werden, um dem resultierenden Copolyester
einen gewünschten
Farbton und/oder eine gewünschte
Helligkeit zu verleihen. Wenn gefärbte Copolyester gewünscht werden,
können
während
der Umsetzung der Glycol-Komponente und der Dicarbonsäure-Komponente
Pigmente oder Farbstoffe in die Reaktionsmischung eingeschlossen
werden, oder sie können
mit dem vorgeformten Copolyester schmelzgemischt werden. Ein bevorzugtes
Verfahren zum Einschließen
von Färbemitteln
besteht darin, ein Färbemittel
mit thermisch stabilen organischen gefärbten Verbindungen mit reaktiven
Gruppen zu verwenden, so dass das Färbemittel copolymerisiert und
dem Copolyester einverleibt wird, um den Farbton des Copolyesters
zu verbessern. Beispielsweise können
Färbemittel
wie Farbstoffe, die reaktive Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppen
besitzen, einschließlich
blauer und roter substituierter Anthrachinone, in die Polymerkette
copolymerisiert werden. Färbemittel
und Farbstoffe sind in Einzelheit in den US-Patenten 4,521,556,
4,740,581, 4,749,772, 4,749,773, 4,749,774, 4,950,732, 5,384,377, 5,372,864,
5,340,910 und 5,681,918 beschrieben.
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Wenn Farbstoffe als Färbemittel
verwendet werden, können
sie dem Copolyester-Reaktionsverfahren
nach einer Esteraustausch- oder direkten Veresterungsreaktion zugesetzt
werden. Weiter wird es, wenn ein Farbstoff oder eine Farbstoffmischung
als das Toner-Färbungsmittel
für den
Copolyester verwendet wird, bevorzugt, dass die Gesamtmenge des Farbstoffs
weniger als 10 ppm beträgt.
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Alternativ können der Reaktions anorganische
Pigmente, wie Titandioxid- und Cobalt-haltige Materialien, zugesetzt
werden. Vorteilhaft kann, wenn ein Katalysatormaterial Cobalt enthält, das
Cobalt auch als Färbemittel
wirken. Es muss sorgfältig vorgegangen
werden, um die Menge an Cobalt zu steuern, um eine Opazität und trübe Färbung in
den Copolyestern der Erfindung zu vermeiden. Um das Maß der Opazität und trüben Farbe
zu steuern, kann Cobalt in einer Menge im Bereich von bis zu etwa
90 ppm verwendet werden.
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Copolyester der Erfindung
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Die Copolyester der Erfindung weisen
eine innere Viskosität,
I.V., im Bereich von 0,40 bis 0,70 auf.
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Vorzugsweise weisen die Copolyester
der Erfindung eine I.V. im Bereich von 0,40 bis 0,66, bevorzugter
von 0,42 bis 0,65 und am bevorzugtesten von 0,45 bis 0,58 auf. Die
I.V. der Copolyester der Erfindung wird bestimmt, indem man die
I.V. bei 25°C unter
Verwendung von 0,5 g Polymer pro 100 ml eines Lösungsmittels misst, das aus
60 Gew.-% Phenol und 40 Gew.-% Tetrachlorethan besteht. Das grundsätzliche
Verfahren zur Bestimmung der I.V. eines Copolyesters ist in ASTM
D-2857-70 angegeben. Die Copolyester, die mit den niedrigeren I.V.-Werten
erzeugt werden, besitzen eine ausgezeichnete Farbe, da sie klarer
sind als frühere
Copolyester und Farbstoffe leichter als Copolyester mit einer höheren I.V.
annehmen können.
Weiter werden Copolyester mit niedriger I.V. leichter bei niedrigeren Temperaturen
gefärbt
und möglicherweise
leichter bedruckt als ähnliche
Copolyester mit höherer
I.V. Zusätzlich
sind, da die Copolyester der Erfindung niedrige I.V.-Werte aufweisen,
die Produktionsgeschwindigkeiten der Copolyester ziemlich schnell.
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Fasern, die aus den erfindungsgemäßen Copolyestern
gebildet werden, sind leichter zu färben und werden tiefer gefärbt, verglichen
mit Polyethylenterephthalat-Homopolymeren, wenn die gleichen wässrigen
Färbebedingungen
verwendet werden. In der Tat ist ein Färben der erfindungsgemäßen Copolyester
zu einer tieferen Schattierungstiefe möglich, wenn ähnliche
Färbebedingungen
verwendet werden. Umgekehrt kann die gleiche Schattierungstiefe mit
geringeren Färbekosten
erzielt werden, verglichen mit dem Färben von Polyethylenterephthalat-Homopolymeren.
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Die Polymerisation von 1,3- oder
1,4-Cyclohexandimethanol, Ethylenglycol, Terephthalsäure und
Isophthalsäure
kann so gesteuert werden, dass entweder kristalline oder amorphe
Polyethylenterephthalat-Copolyester mit Glasübergangstemperaturen ähnlich oder
leicht niedriger als Polyethylenterephthalat gebildet werden. Die
Wahl und die Menge der Dicarbonsäure-Komponenten
und der Glycol-Komponenten
legt allgemein fest, ob der resultierende Copolyester amorph oder
kristallin ist. Wie es in der Technik bekannt ist, weisen amorphe
Polymere im Allgemeinen eine höhere
Klarheit auf und sind nicht opak wie viele kristalline Polymere.
Deshalb sorgt, obwohl einige der verwendeten 1,3- oder 1,4-Cyclohexandimethanol-
und Isophthalsäure-Mengen
kristalline Copolyester bilden könnten,
die überlegene
Klarheit von amorphen Polyestern für ausgeprägte Vorteile.
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Im Allgemeinen weist ein Copolyester
mit einer niedrigeren I.V. eine niedrigere Extrusionstemperatur
auf. Deshalb können
Copolyester der Erfindung vorteilhaft bei niedrigerer Temperatur
zu Fasern schmelzgesponnen werden. Beispielsweise kann ein Isophthalsäure-Copolyester
der Erfindung mit einer I.V. von 0,47 bei einer Temperatur von etwa
235°C schmelzgesponnen
werden, wohingegen ein ähnlicher,
nicht Isophthal-haltiger Copolyester mit einer I.V. von 0,6 bis
0,7 im Allgemeinen ein Faserspinnen bei einer Temperatur von 275–285°C erfordert.
Typisch wird ein Copolyester der Erfindung bei einer Temperatur
von weniger als etwa 265°C,
in einigen Fällen
von so wenig wie 235°C,
schmelzgesponnen. Diese Copolyester können durch eine Spinndüse mit 332
Löchern
und einer Lochgröße von 0,55
mm schmelzgesponnen werden. Im Allgemeinen variieren die Schmelzspinndrücke von
6,9 MPa bis 13,8 MPa (1000 psig bis 2000 psig).
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Typisch können die Klarheit und die Farbe (der
Farbton) der Copolyester unter Verwendung eines Standard-Spektrokolorimeters
bewertet werden. Zum Beispiel ist ein geeignetes Spektrokolorimeter zur Bewertung
der Klarheit und Farbe des Polyesters ein HunterLab Untrascan, das
im Handel von HunterLab, Reston, Virginia, erhältlich ist. Durch die Verwendung
eines HunterLab Ultrascan-Spektrokolorimeters können die Klarheit und die Farbe,
d. h. die Gelbfärbung
und/oder Blaufärbung,
quantitativ bestimmt werden. Die Verwendung eines HunterLab Ultrascan-Spektrokolorimeters
für die
Bewertung und quantitative Bestimmung der Farbe und der Klarheit eines
Copolyesters ist im US-Patent 5,681,918 beschrieben. Wenn das HunterLab
Ultrascan verwendet wird, zeigt ein L*-Wert den Klarheitsgrad an,
wobei höhere
L*-Werte höhere
Klarheitsgrade darstellen. Der Grad der Gelbfärbung und/oder Blaufärbung wird
als b*-Wert quantitativ bestimmt, wobei 0,0 neutral darstellt, wohingegen
Werte über
0,0 Gelbfärbungsgrade
anzeigen und Werte unter 0,0 den Blaufärbungsgrad in dem Copolyester
anzeigen. Die Copolyester der Erfindung weisen typisch einen L*-Wert von
mehr als etwa 65 und einen b*-Wert auf, der zwischen –2,5 und
+2,5 variiert.
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Produkte, die aus den
Copolyestern der Erfindung gebildet sind
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Die Copolyester der Erfindung können verwendet
werden, um ein Fertigungserzeugnis zu bilden, oder sie können als
Zusatz verwendet werden, wie als Compoundierungs-Zusatzkonzentrat
oder Ausgangsmaterial für
ein anderes Polymersystem. Zusätzlich
können
Binderfasern und andere Gegenstände
mit den Copolyestern gebildet werden, welche Automobil- und Strukturvorformen,
die Glas, Polyester oder andere Fasern enthalten, Formteile, Folien
und extrudierte Folien und Fasern einschließen. Die erfindungsgemäßen Copolyester
können
ein Teil der zu bildenen Gegenstände
sein oder sie können den
gesamten Gegenstand bilden.
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Den Copolyestern der Erfindung können herkömmliche
Zusätze
zugesetzt werden, abhängig
von der gewünschten
Endverwendung des Copolyesters. Geeignete Zusätze für die Copolyester sind in Einzelheit
in den US-Patenten 5,608,031 und 5,773,554 beschrieben.
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Typische Zusätze für die Copolyester umfassen
Pigmente, Antioxidantien, Stabilisatoren, Flammverzögerungsmittel,
Schlagzähmacher,
Epoxyverbindungen, Formentrennmittel, Nukleierungsmittel, Radikal-Stabilisatoren,
Schmiermittel und andere Verarbeitungsmittel.
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Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist
eine Faser. Die Faser kann mit jeder gewünschten, in der Technik bekannten
Länge und
im Allgemeinen in Form eines kontinuierlichen Filaments oder einer
Spinnfaser hergestellt werden. Fasern könne aus den Copolyestern der
Erfindung durch irgendein verfügbares
herkömmliches
Mittel hergestellt werden, einschließlich Schmelzspinnen und Schmelzblasen.
Abhängig
von der Endverwendung kann jedes Denier mit den Fasern gebildet
werden, welche die Copolyester der Erfindung verwenden, einschließlich Fasern
mit einer Feinheit des Garns, bezogen auf eine Masse von 1 g pro
9000 m Garn (Denier-Wert), im Bereich von Mikrogramm pro 9000 m
Garn (Mikrodenier) bis 50 g pro 9000 m Garn (50 Denier), vorzugsweise
bis zu 20 g pro 9000 m Garn (20 Denier), am bevorzugtesten 1,5 bis
15 g pro 9000 m Garn (1,5 bis 15 Denier).
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Die Copolyester können verwendet werden, um Binderfasern
in jeder in der Technik bekannten gewünschten Konfiguration zu bilden.
Die Copolyester der Erfindung sind vorzugsweise Bindungsfasern mit
der Form einer faserigen Struktur. Ein Hauptvorteil der Bindungsfasern
besteht darin, dass gebundene Produkte, welche die Binderfasern
enthalten, durch Anwendung von Wärme,
Radiofrequenzen oder Ultraschallfrequenzen auf eine Bahn oder ungebundene
Baumwollwatte aus Filamenten erhalten werden können. Bei der Aktivierung erweicht
sich der Copolyester und fließt
und bildet beim Abkühlen
eine feste Bindung mit benachbarten Fasern aus. In der Tat sind
die Copolyester der Endung besonders zur Verwendung als Binderfasern
geeignet, da die Copolyester eine niedrigere I.V. besitzen, was
bessere Fließ-
und Erweichungseigenschaften bei niedrigeren Temperaturen gestattet.
Demgemäß ist ein
verbessertes Binden der Bindungsfasern bei niedrigeren Temperaturen
möglich
als bei zuvor bekannten Binderfasern für nichtgewebte Stoffe, wenn
die Binderfasern verwendet werden, welche die Copolyester der Erfindung
enthalten. In der Tat sind die Binderfasern, die aus den Copolyestern
der Erfindung gebildet sind, besonders für das Binden von Polyester,
Acrylharz, Nylon, Glas, Cellulosefasern, wie Baumwollfasern und
Fasern auf Zellstoff-Basis, und entfetteter Wolle geeignet. Typisch
weisen die Binderfasern, die mit den Copolyestern der Erfindung
gebildet sind, eine Feinheit des Garns von 1,5–20 g pro 9000 m Garn (Deniers
von 1,5 bis 20) auf. Jedoch weisen andere faserige Formen, wie schmelzgeblasene
Bahnen oder spinngebundene Materialien, Mikrodenier-Größen (Mikrogramm
pro 9000 m Garn) auf.
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Die Binderfasern der Erfindung können in Form
von einkomponentigen oder zweikomponentigen Binderfasern vorliegen.
Geformte Binderfasern können
mit Querschnittsbeinen, welche bei der Extrusion mit Bindermaterialien überzogen
werden, gebildet werden.
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Zweikomponentige Binderfasern weisen
Seite an Seite eine Ummantelung/einen Kern oder eine andere in der
Technik bekannte Konfiguration auf. Das Verfahren zur Herstellung
und zum Binden einer zweikomponentigen Binderfaser mit niedriger Schmelztemperatur
ist in Einzelheit in der
US 3,589,956 beschrieben.
In einer zweikomponentigen Faser der Erfindung liegen die Copolyester
dieser Erfindung in Mengen von 10 bis 75 Gew.-% der zweikomponentigen
Faser vor. Die andere Komponente kann aus einem großen Bereich
von anderen polymeren Materialien ausgewählt sein, einschließlich Polyestern,
wie Polyethylenterephthalat oder Polybutylenterephthalat. Zweikomponentige
Binderfasern können
mit anderen Fasern gemischt oder allein verwendet werden, um nichtgewebte
Stoffe und Watten mit hoher Bauschigkeit mit verschiedenen Eigenschaften
herzustellen. Im Allgemeinen enthalten zweikomponentige Binderfasern
ein Polymer mit einem hohen Schmelzpunkt, um die strukturelle Unversehrtheit
während
des Bindungsverfahrens sicherzustellen, und ein niedriger schmelzendes
oder amorphes Polymer, um die Matrix in nichtgewebten Stoffen zu
binden. Alternativ können
Wirtschaftlichkeits-Überlegungen
diktieren, dass ein viel preiswerteres Kernmaterial verwendet wird.
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Binderfasern dieser Erfindung werden
leicht mit einem großen
Bereich von anderen Fasern gemischt und anschließend Wärme- oder Energie-aktiviert,
um nichtgewebte Stoffe mit einem guten Zusammenhalt und einer guten
Festigkeit bereitzustellen. Beispielsweise könnten andere Fasern in den
Mischungen Polyester, Acrylfasern, Nylon, Glas, Cellulosefasern
(Baumwolle, Fasern auf Cellulose-Basis und Celluloseester-Fasern)
und andere ähnliche
Fasern einschließen.
Die Einverleibung in nichtgewebte Stoffe kann auch die Laminierung
an andere Stoffe, Folien und einige Metalloberflächen unterstützen. Die
Menge an Binderfaser in der nichtgewebten Mischung liegt im Allgemeinen
im Bereich von 5 bis 30 Gew.-%, obwohl so kleine Mengen wie 2 Gew.-% ebenfalls
verwendet werden können.
In einigen Fällen
werden Stoffe unter Verwendung von 100% Binderfasern gebildet.
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Bei einer weiteren faserigen Struktur,
die mit den Copolyestern der Erfindung hergestellt werden kann,
handelt es sich um eine Faser, die durch Schmelzmischen von weniger
als 50% des erfindungsgemäßen Copolyesters
mit einem Polyolefin oder einem funktionalisierten Polyolefin gebildet
wird. Beim Schmelzmischen können
geeignete Kompatibilisierungsmittel für deren gewünschte Wirkungen verwendet
werden. Der schmelzgemischte Copolyester/das Polyolefin können als
Faser gesponnen werden, um eine faserige Struktur zu bilden. Dieses Schmelzmischen
gestattet, dass Polyolefine in natürlichem Zustand gesponnen und
in getrennten nachfolgenden Verfahren gefärbt werden, etwas, was mit unmodifiziertem
Polypropylen nicht zufriedenstellend erzielt werden kann.
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Die faserigen Strukturen der Erfindung
sind besonders zur Verarbeitung zu einer großen Vielfalt von nichtgewebten,
gestrickten und Nadelflortextilien für eine Vielfalt von Anwendungen
nütrlich,
sind aber besonders für
die Herstellung von gebundenen, nichtgewebten, gesteppten oder nicht
gesteppten Textilien geeignet, welche durch eine Vielfalt von Mitteln
aktiviert werden können.
Sie sind auch zur Verwendung bei der Herstellung einer großen Vielfalt von
Produkten geeignet, einschließlich
Wattierungen mit hoher Bauschigkeit, vernadelter Stoffe, flacher nichtgewebter
Materialien, hydroverhakter Stoffe, Nähwirkstoffen (um die Pillbildung
zu minimieren), nassgerippter nichtgewebter Stoffe und Papiere,
Filtermedien, Vorderseitenmasken, Brücken, Baumwollteppichen, Celluloseisolierung,
absorbierender Produkte, Glasfaser-Verbundstoffen, Kissenfüllungen,
Füllungen
für Schlafsäcke, Polster,
Steppdecken, Bettdecken, Bettüberwürfen, Matratzen,
Matratrenpolstern, Matratzenüberzügen, Möbel- und Autopolsterung,
Tagesdecken, Velourstoffen für
industrielle und Kleidungsverwendungen, Decken, Damenkleidern, Sportjacketts,
Autohüllen,
Zwischenfutter, Oberbekleidung, Bodenbedeckungsmaterialien, Fliesen,
Teppichen, Badematten, Schuhen und Handschuhen, Bändern und
Formkörpern.
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Eine weitere geeignete Verwendung
für die Copolyester
der Erfindung ist als Compoundierungs-Trägermaterial.
Beispielsweise kann der Copolyester der Erfindung mit Zusätzen, einschließlich Färbemitteln,
gemischt werden, um ein Konzentrat oder eine Vormischung zu bilden,
in welcher der Copolyester ein Trägermaterial ist. Dieses Konzentrat oder
diese Vormischung können
in einem späteren Verfahren
mit einem weiteren Polymer vereinigt werden, um für Farbe,
Opazität,
Flammwidrigkeit und andere vorteilhafte Eigenschaften zu sorgen.
Copolyester der Erfindung nehmen höhere Mengen an Zusätzen, wie
Pigmenten, an, als Polyethylenterephthalate mit ähnlichen inneren Viskositäten. Die
Copolyester können
durch irgendeine in der Technik bekannte Technologie gemischt oder
vermengt werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: PET-Copolyester
mit niedriger Viskosität, der
Isophthalsäure
und eine 30/70 cis/trans-Mischung
von 1,4-Cyclohexandimethanol enthält.
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Ein Polyethylenterephthalat- (PET-)
Copolyester, der 20 Mol% Isophthalsäure (IPA) und 20 Mol% 1,4-Cyclohexandimethanol
(CHDM) enthält,
wird in einer Schmelzphasen-Polykondensation unter Verwendung eines
Katalysatorsystems hergestellt, welches 25 ppm Ti, 40 ppm Mn, 55
ppm Co und 60 ppm P enthält.
Dieser Copolyester weist eine I.V. von 0,55 auf.
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Pellets dieses Copolyesters werden
2 Stunden bei 50°C
getrocknet und dann unter Verwendung einer Spinndüse mit 332
Löchern
(0,55 mm Auslassöffnung)
bei einer Aufnahmegeschwindigkeit von 1000 m/m, einer Schmelztemperatur
von 265°C
und einer Extrusionsgeschwindigkeit von 19,5 kg/h (23 Pfund pro
Stunde) zu Multifilament-Fasern eines Filaments mit 9 g pro 9000
m Garn (9 Denier) schmelzextrudiert. Ein Luftstrom von 4,1 m3 (145 Kubikfuß) pro Minute wird verwendet,
um die Filamente während
der Extrusion abzuschrecken. Die wie gesponnenen Fasern werden anschließend mit
einem Zugverhältnis
von 3 : 1 gezogen und treten dann in ein Einstufen-Streckverfahren
unter Verwendung eines Wasserbads bei 68°C und einer Dampfbütte ein,
in welche 3,4 kPa (0,5 psi) Frischdampf eingespritzt wird. Die Fasern
werden unter Verwendung einer Klappereinheit mit 65 kPa (9,5 psi)
ohne Wasserdampf Stauchkammer-gekräuselt, so dass 7 Kräuselungen
pro 25,4 mm (Inch) und ein Kräuselwinkel
von 95° bereitgestellt
werden. Die Faser wird in einem entspannten Zustand 2 Minuten bei
60°C getrocknet. Die
resultierende Spinnfaser weist 3,2 g pro 9000 m Garn (3,2 Denier)
pro Filament auf.
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Die wie gesponnene, ungereckte Form
der obigen Faser ist auch eine wirksame Binderfaser. Beispielsweise
ist eine wie gesponnene Binderfaser mit 4 g pro 1000 m Garn pro
Filament (4 Denier/Filament, 4 D/F) besonders für nichtgewebte Materialien mit
leichtem Gewicht geeignet, bei denen eine geringes Schrumpfen wünschenswert
ist. Ähnlich
werden vorteilhafte Ergebnisse erzielt, wenn die Copolyesterpellets
vor dem Spinnvorgang nicht getrocknet werden.
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Fasern können auch leicht aus PET-Copolyestern
hergestellt werden, die mit 12 Mol% IPA und 28 Mol% CHDM (I.V. 0,48)
oder 30 Mol% IPA und 8 Mol% CHDM (I.V. 0,60) gebildet sind.
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Beispiel 2: Herstellung
einer nichtgewebten Bahn
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Eine einkomponentige Binderfaser
aus Beispiel 1 mit 3 g pro 9000 m Garn (3 Denier) pro Filament wird
mit PET-Spinnfasern (2,25 g pro 9000 m Garn/Filament (2¼ Denier
pro Filament)) gemischt, so dass eine Mischung bereitgestellt wird,
die 20 Gew.-% Binderfaser enthält.
Die innig gemischte, nichtgewebte Bahn mit 9,3 g/cm2 (1¼ oz/yd2) wird auf einer Karde-Fertigungsstraße gebildet.
Die Binderfasern in der nichtgewebten Bahn werden durch Fördern der
Bahn durch einen Infrarotofen, gefolgt von einem Heißquetschen
(80°C),
aktiviert, um die Fasern an die nichtgewebte Bahn zu binden. Es
wird eine gute Zugfestigkeit in Maschinen- und Querrichtung und
eine gute Drapierfähgikeit
erhalten. Ein gutes Binden wird auch erhalten, indem man die Bahn aus
der Karde mit einer zweiminütigen
Verweilzeit durch einen Umluftofen bei 150°C leitet.
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Binderfasern aus den Zusammensetzungen dieser
Erfindung sind auch durch Radiofrequenz aktivierbar.
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Ähnlich
vorteilhafte Ergebnisse werden erzielt, wenn die Binderfaser ein
1,4-Cyclohexandicarbonsäure-
(PEC-) Copolyester, der 15 Mol% Isophthalsäure und 15 Mol% CHDM enthält, oder
ein Naphthalindicarbonsäure-
(PEN-) Copolyester ist, der 10 Mol% Isophthalsäure und 25 Mol% CHDM enthält.
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Beispiel 3 Zweikomponentige
Ummantelung/Kern-Faser
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Eine zweikomponentige 50/50-Ummantelung/Kern-Faser
wird unter Verwendung von Polyethylenterephthalat-Homopolymer (I.V.
0,54) als Kern und eines Polyethylenterephthalat-Copolyesters ähnlich demjenigen
in Beispiel 1 (I.V. 0,47) als Ummantelung hergestellt. Die zweikomponentige
Faser wird wie folgt gebildet: Kristallisierte, getrocknete PET-Pellets
werden in einem Extruder geschmolzen und als Kern bei einer Schmelztemperatur
von 288°C eingespeist.
Getrocknete PET-Copolyester-Pellets werden in den Beschickungstrichter
des Extruders transportiert, welcher den Ummantelungs-Schmelzstrom beschickt.
Der Ummantelungsstrom wird bei einer Schmelztemperatur von 250°C extrudiert.
Die geschmolzenen Ströme
werden durch eine Spinndüse
mit einer Ummantelung/Kern-Lochkonfiguration bei
Zudosierungsgeschwindigkeiten coextrudiert, welche so eingestellt
sind, dass sie Fasern mit 50% Copolyester-Ummantelung/50% PET-Kern
erzeugen. Die Fasern werden mit solchen Streckrollen-Geschwindigkeiten
gezogen, dass Fasern mit 4 g pro 9000 m Garn (4 Denier) pro Filament
erzeugt werden. Eine ähnliche
zweikomponentige 40/60-Ummantelung/Kern-Faser wird auch in Filament- und Spinnfaserform
erzeugt. Für
den Stapel werden die Fasern dann gekräuselt und zu einer Länge von
38 mm geschnitten.
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Diese zweikomponentigen Binderfasern
sind bei der Herstellung von nichtgewebten Materialien, Verbundstoffen
und anderen geformten Materialien nütrlich, wenn sie Polyethylenterephthalat,
Glas- und/oder anderen
Matrixfasern, Stoffen oder Folien einverleibt werden oder mit diesen
kombiniert werden. Bei einigen nichtgewebten Strukturen können diese
Binderfasern auch in 100%-iger Form verwendet werden.
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Beispiel 4: PET-Copolyester
mit niedriger Viskosität, der
IPA und CHDM enthält
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Unter Verwendung des in Beispiel
1 beschriebenen Katalysatorsystems wird ein PET-Copolyester hergestellt,
der 11 Mol% IPA und 13 Mol% CHDM enthält. Dieser Copolyester weist
eine I.V. von 0,58 auf. Getrocknete Proben dieses Copolyesters werden
unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Technik schmelzgesponnen,
so dass wie gesponnene Multifilament-Binderfasern mit 12 g pro 9000
m Garn/Filament (12 D/F) bereitgestellt werden. Diese Fasern werden
gezogen, gekräuselt
und geschnitten, so dass Spinnfasern mit 3,5 g pro 1000 m Garn/F
(3,5 D/F) bereitgestellt werden. Diese Binderfasern werden mit PET-Fasern
so gemischt, dass eine Mischung gebildet wird, die 15 Gew.-% Binderfaser
enthält.
Die Mischung wird verbunden, indem man sie durch einen Infrarotofen
leitet, wie in Beispiel 2 beschrieben.
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Aus dem Copolyester dieses Beispiels
werden auch leicht Filamentfasern schmelzgesponnen, so dass Filamente
mit 6 g pro 9000 m Garn/F (6 D/F) bereigestellt werden. Diese Filamente
werden leicht mit Glas in einer Menge von 7% Binderfaser vermengt
oder kontinuierlich gemischt, in einen Stapel oder Glasseidenstrang
zerschnitten, welcher dann zu einer Verbundstoffstruktur gebildet
und thermisch aktiviert wird.