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Hintergrund
der Erfindung
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Bereich der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
photokatalytisch aktivierte, selbstreinigende Öfen und Verfahren zur Herstellung
und Verwendung solcher Geräte.
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Beschreibung
des verwandten Standes der Technik
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Verschiedene größere Haushaltsgeräte wie beispielsweise
herkömmliche
Gas- oder Elektroöfen, Mikrowellen-Öfen, Toaster-Öfen, Tiefkühlgeräte, Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen,
Textiltrockner, um nur wenige zu nennen, erfordern ein häufiges Reinigen
zur Entfernung organischer Verunreinigungen, die sich auf verschiedenen
inneren und äußeren Flächen solcher
Geräte
angesammelt haben. Allgemein geschieht dies manuell durch Aufbringen
verschiedener Reiniger und Detergenzien, oft begleitet von Schritten
des Schrubbens und Reibens.
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Um ein derartiges manuelles Reinigen
zu vermeiden, sind derzeit einige selbstreinigende Geräte, insbesondere Öfen, erhältlich.
Selbstreinigende Öfen
reinigen nur die Innenflächen
des Gar- und Backraums des Ofens durch Erhitzens des Gar- und Backraums
des Ofens auf sehr hohe Temperaturen über ausgedehnte Zeiträume und
verbrennen so organische Lebensmittel-Rückstände auf den Oberflächen des
Gar- und Backraums des Ofens.
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Einige Nachteile sind mit derartigen
selbstreinigenden Geräten
verbunden. Ein Nachteil sind die erheblichen Energiekosten, die
erforderlich sind, um das Gerät
auf Temperaturen des Selbstreinigungsschrittes anzuheben und bei
diesen Temperaturen zu halten. Beispielsweise arbeiten nicht-selbstreinigende Öfen bei
einer maximalen Temperatur von etwa 260°C (500°F), während ein selbstreinigender Ofen
während
des Schritts der Selbstreinigung bei Temperaturen oberhalb von 649°C (1200°F) arbeitet.
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Andere Nachteile schließen die
erhöhten Kosten,
die damit verbunden sind, solche Geräte so auszustatten, daß sie den
hohen Reinigungstemperaturen standhalten, und die nachteilige Wirkung
solcher hohen Temperaturen auf das Gerät selbst im Verlauf der Zeit
ein. Ein weiterer Nachteil ist, daß der Schritt des Selbstreinigens
bei hoher Temperatur üblicherweise
auf Innen-Kochflächen
bzw. -Backflächen
beschränkt
ist.
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Es sind Verfahrensweisen zum Entfernen
organischer kontaminierender Stoffe von Flächen verfügbar, die die hohen Temperaturen
nicht erfordern. Insbesondere kann Titandioxid eine photokatalytisch aktivierte
selbstreinigende Oberfläche
(photocatalytically-activated self-cleaning; nachfolgend kurz „PASC") auf einem Substrat
liefern. Veröffentlichungen,
die auf die Bildung eines PASC-Überzugs
mit Titandioxid auf einem Glas-Substrat gerichtet sind, schließen das
US-Patent Nr. 5,595,813 und die Druckschrift „Photooxidative Self-cleaning
Transparent Titanium Dioxide Films on Glass; Paz et al., J. Mater,
Res., Band 10, Heft 11 (November 1995), Seiten 2842–2848" ein. Weiter wird über eine
Bibliographie von Patenten und Publikationen, die sich allgemein
auf die photokatalytische Oxidation organischer Verbindungen beziehen,
berichtet in der Druckschrift „Bibliography
of Work on The Photocatalytic Removal of Hazardous Compounds from
Water and Air; D. Blake, National Renewable Energy Laboratory (Mai 1994)" und in dem Bericht über den
neuesten Stand aus Oktober 1995 sowie in dem Bericht über den neuesten
Stand aus Oktober 1996.
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Das US-Patent Nr. 5,308,458 (Urwin
et al.) offenbart ein Verfahren zum Zersetzen eines photokatalytisch
abbaubaren organischen Materials, das das Bestrahlen eines organischen
Materials in Fluid-Form, das auf der Oberfläche einer Scheibe bzw. Disk
vorhanden ist, mit ultraviolettem Licht einschließt, wobei
die Scheibe bzw. Disk mit einem Anatas-Titanoxid-Film beschicht
ist. Die Scheibe bzw. Disk läuft
um und bewegt das organische Material radial nach außen über die
Oberfläche
der Scheibe bzw. Disk.
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Die US-Patente Nrn. 5,256,616; 5,194,161 und
4,997,576 (Heller et al.) offenbaren Materialien und Verfahrensweisen
für die
photokatalytische Oxidation organischer Verbindungen auf Wasser.
Heller offenbart schwimmende Kügelchen,
die mit Titandioxid beschichtet sind, zum Oxidieren organischer
Verbindungen, die auf Wasser schwimmen, wie beispielsweise ausgelaufenes Öl.
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Trotz der Tatsache, daß in diesem
technischen Bereich PASC-Beschichtungen bekannt sind, gibt es keine
Offenbarung der Verwendung solcher Materialien zur Herstellung eines
PASC-Ofens, die den Nachteil einer manuellen Reinigung solcher Geräte oder
die Nachteile derzeit erhältlicher
selbstreinigender Geräte
eliminieren würde.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist gerichtet
auf einen selbstreinigenden Ofen und auf ein Verfahren zur Herstellung
und Verwendung eines derartigen Geräts, wobei das Gerät photokatalytisch
aktiviert wird, um sich selbst von angesammelten organischen kontaminierenden
Stoffen auf einer oder mehreren Flächen des Geräts reinigen
zu können.
Das selbstreinigende Gerät
schließt
eine PASC-Beschichtung (eine photokatalytisch aktivierte, selbstreinigende
Beschichtung) auf den Oberflächen
ein, die selbstreinigend sein sollen. In einer Ausführungsform
schließt das
Gerät eine
Quelle für
aktinische Strahlung zum photokatalytischen Aktivieren der PASC-Beschichtung
(der sich photokatalytisch aktivierten selbstreinigenden Beschichtung)
unter Selbstreinigen der Oberfläche
des Geräts
ein. Die Quelle für
aktinische Strahlung kann von dem Gerät getrennt oder in die Struktur
des Geräts
eingebaut sein.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines PASC-Industrieproduktes (eines
Industrieproduktes mit photokatalytisch aktivierter, selbstreinigender
Fläche),
genauer gesagt, eines PASC-Ofens.
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2 ist
ein Querschnitt entlang der Linie 2-2 von 1 und liefert eine Aufsicht auf PASC-Überzüge, die
auf einer Tür
des Geräts
von 1 abgeschieden sind.
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3 ist
eine Ansicht ähnlich
der von 2, und sie veranschaulicht
eine Natriumionen-Diffusions-Barriereschicht unter der PASC-Beschichtung.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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In der Diskussion der Figuren ist
anzumerken, daß ähnliche
Elemente ähnliche
Bezugszeichen tragen. Es wird nun auf 1 Bezug
genommen. In 1 ist ein
PASC-Ofen 10 gezeigt. Der Ofen 10 wurde gewählt, um
die vorliegende Erfindung zu veranschaulichen, und die folgende
Diskussion wird auf einen Ofen 10 gerichtet. Weiter wird
trotz der Tatsache, daß die
folgende Diskussion vornehmlich auf das Bilden einer PASC-Beschichtung
innerhalb des Gar- bzw. Back-Raums 14 des Ofens 10 gerichtet
ist, verstanden, daß die
PASC-Beschichtung auch auf irgendeiner oder allen Außenflächen des
Ofens 10 vorgesehen werden kann, um die Außenflächen des Ofens 10 photokatalytisch
selbstreinigend zu machen.
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Der Ofen 10 schließt den Gar-
bzw. Back-Raum 14 ein, der ein verschließbares Gehäuse ist,
das fünf
integral miteinander verbundene Wände und eine Tür aufweist.
Noch spezieller ist der Gar- bzw. Back-Raum 14 definiert
durch die Innenflächen von
einander gegenüberliegenden
Seitenwänden 16 und 18 (gezeigt
in gestrichelten Linien), einen Boden 20, eine obere Wandung 22,
die dem Boden 20 gegenüberliegt;
eine hintere Wand 24 und eine schwenkbare Tür 26,
die der hinteren Wand 24 gegenüberliegt, wenn die Tür 26 in
der geschlossenen Stellung ist. Diese Wände, der Boden und die Tür des Gar-
bzw. Back-Raums 14 sind allgemein aus Metall hergestellt,
das mit einer Schicht aus Lack oder Emaille beschichtet ist. Eine
Schicht aus einem thermisch isolierenden Material 27 kann
auf einer oder mehreren der Außenflächen der
Wände,
des Bodens und der Tür
des Gar- bzw. Back-Raums 14 aufgebracht sein, um den Gar-
bzw. Back-Raum 14 thermisch zu isolieren. Die Schicht aus
einem thermisch isolierenden Material 27 kann ihrerseits
in ein (nicht gezeigtes) Gehäuse
eingeschlossen sein, das – sofern
es vorhanden ist – typischerweise
aus lackiertem oder mit Emaille beaufschlagtem Metall gebildet ist, wodurch
ein freistehender Ofen 10 gebildet wird.
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Der Ofen 10 schließt eine
Frontplatte 28 ein, die die Außenumgebung der Öffnung,
die in den Gar- bzw. Back-Raum 14 führt, umgibt und die sich bildet, wenn
die Tür 26 in
einer offenen Position ist, wie dies in 1 gezeigt ist. Die Frontplatte 28 schafft
eine Abdicht-Oberfläche
für eine
Dichtung 30; diese Dichtung 30 ist auf der Innenfläche der
Tür 26 befestigt und
erstreckt sich um den Außenumfang
der Innenfläche
der Tür 26 und
bildet so eine Dichtung zwischen der Innenfläche der Tür 26 und der Frontplatte 28,
wenn die Tür 26 in
geschlossener Position ist.
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Die Tür 26 schließt allgemein
eine Metallaußenplatte 29 ein,
die das gestrichelt gezeichnete Isolationsmaterial 27 umgibt.
Die Platte 29 kann eine lackierte oder mit Emaille beaufschlagte
Metallplatte sein. Die Tür 26 ist über Gelenke
befestigt und schließt
weiter allgemein einen transparenten Abschnitt bzw. ein Fenster 24 ein,
das in einem Rahmen 36 gehalten ist, um ein Hineinschauen
in den Gar- bzw. Back-Raum 14 zu ermöglichen, wenn die Tür 26 in
einer geschlossenen Position ist.
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Wie erkannt werden kann, schließt der Ofen 10 einige
weitere Komponenten ein, einschließlich Anlagen zum Heizen, Anlagen
zur Temperaturkontrolle und dergleichen; diese sind zum Erkennen
der vorliegenden Erfindung nicht unbedingt nötig und sind daher in den Figuren
nicht gezeigt.
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In Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung weist der Ofen 10 eine PASC-Beschichtung auf, die auf einer oder
mehreren der Innenflächen und/oder
Außenflächen des
Ofens 10 abgeschieden ist. Beispielsweise können eine
oder mehrere der Innenflächen
des Gar- bzw. Koch-Raums 14, bzw. die Seitenwände 16 und 18,
der Boden 20, die obere Wandung 22, die hintere
Wandung 24, die Tür 26 und der
transparente Abschnitt bzw. das Fenster 34, eine PASC-Beschichtung
(eine photokatalytisch aktivierte selbstreinigende Beschichtung)
einschließen.
Auch die Frontplatte 28 kann eine darauf aufgebrachte PASC-Beschichtung
aufweisen. Die linke Seite von 2,
die mehr im Detail weiter unten erläutert wird, veranschaulicht
PASC-Beschichtungen über
den verschiedenen Innenflächen
der Tür 26,
während
die rechte Seite von 2 PASC-Beschichtungen
sowohl auf den verschiedenen Innenflächen als auch auf den verschiedenen
Außenflächen der
Tür 26 veranschaulicht.
Es kann jedoch erkannt werden, daß dann, wenn die PASC-Beschichtung
auf anderen Innenflächen
oder Außenflächen des
Ofens 10 eingeschlossen ist, die von denjenigen der Tür 26 verschieden
sind, die PASC-Beschichtungen in einer ähnlichen Weise wie bei der
eingeschlossen wären, die
hier im Zusammenhang mit der Tür 26 diskutiert wird.
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Noch spezieller ist ein Querschnitt
durch die Tür 26 entlang
der Linie 2-2 in 1 in 2 gezeigt. Dieser veranschaulicht
die Tür 26,
die einen transparenten Abschnitt bzw. ein Fenster 34 aufweist,
das allgemein darin zentral innerhalb eines Rahmens 36 gehalten
wird. Die Tür 26 schließt eine
Außenplatte 29 ein,
die allgemein der Innenfläche
der Tür 26 gegenüberliegt
und ein isolierendes Material 27 aufweist, das dazwischen
angeordnet ist, wie dies gestrichelt in 2 gezeigt ist. Die Innenoberfläche 38 kann
mit einer Emailleschicht 40 überzogen sein. PASC-Beschichtungen sind
auf den Innenflächen
der Tür 26 auf
der linken Seite von 2 wie
nachfolgend erläutert
gezeigt. Ein PASC-Überzug 24 ist über der
Emailleschicht 40 abgeschieden gezeigt, ein PASC-Überzug 43 ist über dem
Rahmen 36 abgeschieden gezeigt, und ein PASC-Überzug 44 ist über der
Innenfläche
des Fensters 34 abgeschieden gezeigt.
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In einer alternativen Ausführungsform,
wie sie auf der rechten Seite von 2 gezeigt
ist, können
zusätzlich
zu den PASC-Beschichtungen 42, 43 und 44 auf
den Innenflächen
der Tür 26 die
Außenflächen der
Tür 26 PASC-Beschichtungen
wie folgt einschließen:
die Außenplatte 29 des
Ofens 10 kann auch mit einem PASC-Überzug 46 überzogen
sein. In ähnlicher
Weise kann die Außenoberfläche des Transparent-Teils
bzw. des Fensters 34 mit einem PASC-Überzug 48 überzogen
sein, und die Außenfläche des
Rahmens 36 kann auch mit einer PASC-Beschichtung 50 überzogen
sein. Die auf der rechten Seite von 2 gezeigte
Ausführungsform sieht
PASC-Beschichtungen
sowohl auf der Innenfläche
als auch auf der Außenfläche des
Ofens 10 vor, jedoch können – wie erkannt
wird – in
alternativen Ausführungsformen
die PASC- Überzüge nur auf
der Innenfläche
oder nur auf der Außenfläche des
Ofens 10 eingeschlossen sein, z. B. wo auch immer eine Selbstreinigung
erwünscht
wird oder erforderlich ist.
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Viele Substrate, insbesondere Glassubstrate,
schließen
Natriumionen ein, die von solchen Oberflächen in über solchen Substraten abgeschiedene
Beschichtungen wandern können,
insbesondere dann, wenn solche Substrate bei erhöhten Temperaturen gehalten
werden (z. B. bei wenigstens oberhalb etwa 400°C (752°F)). Wenn Natriumionen in die PASC-Beschichtungen
wandern, wird die photokatalytische selbstreinigende Aktivität solcher
Beschichtungen reduziert, wenn nicht sogar eliminiert. Dieser Prozeß wird allgemein
als „Natriumvergiftung" oder „Natriumionen-Vergiftung" der PASC-Beschichtungen
bezeichnet. Eine Vergiftung durch Natriumionen kann verhindert werden
entweder dadurch, daß man die
PASC-Beschichtung
dick genug macht, um ein Wandern durch die Beschichtung zu verhindern,
oder dadurch, daß man
eine Natriumionen-Diffusions-Barriereschicht (sodium ion diffusion
barrier layer; SIDB layer) zwischen dem Substrat und der darauf
abgeschiedenen PASC-Beschichtung anordnet. Die Druckschrift WO 98/41480
(Charles B. Greenberg et al) mit dem Titel „Photokatalytisch aktivierter
selbstreinigender Gegenstand und Verfahren zu dessen Herstellung" (nachfolgend die „Anmeldung
von Greenberg et al." genannt)
enthält
eine detaillierte Diskussion der Verringerung oder Eliminierung
der Natriumionen-Vergiftung von PASC-Beschichtungen durch diese Verfahren.
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In 3 sind
PASC-Beschichtungen über den
verschiedenen Innen- und Außen-Oberflächen der
Tür 52 gezeigt.
Die Tür 52 unterscheidet
sich von der Tür 26 nur
darin, daß die
Tür 52 SIDB-Schichten zwischen
jeder der PASC-Schichten und den Oberflächen der Tür 52 einschließt, über die
PASC-Beschichtungen abgeschieden wurden, wie im folgenden dargelegt
wird.
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Es wird nun auf die Ausführungsform
Bezug genommen, die auf der linken Seite von 3 gezeigt ist. Dort ist eine Tür 52 gezeigt,
die SIDB-Schichten und PASC- Überzüge über ihren
Innenflächen
aufweist, die eine SIDB-Schicht 54 zwischen einer Emaille-Schicht 40 und
einem PASC-Überzug 42 angeordnet
einschließen,
eine SIDB-Schicht 55 zwischen
dem Rahmen 36 und der PASC-Beschichtung 43 angeordnet
einschließen und
eine SIDB-Schicht 56 zwischen der Innenoberfläche des
transparenten Teils bzw. Fenster 34 und der PASC-Beschichtung 44 angeordnet
einschließen.
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In einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie sie auf der rechten Seite von 3 gezeigt ist, kann die
Tür 52 zusätzlich zu den
beschriebenen PASC-Beschichtungen und SIDB-Schichten über den
Innenflächen
der Tür 52 eine
SIDB-Schicht 58, die zwischen der PASC-Beschichtung 46 und
der Außenplatte 29 angeordnet ist,
und eine SIDB-Schicht 60, die zwischen dem Rahmen 36 und
der PASC-Beschichtung 50 angeordnet ist, und/oder eine
SIDB-Schicht 62, die zwischen der Außenoberfläche und dem Transparent-Teil
bzw. Fenster 34 und der PASC-Beschichtung 48 angeordnet
ist, einschließen.
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Zwar sind die 2 und 3 und
die damit verbundenen Diskussionen auf die Türen 26 und 52 gerichtet;
wie jedoch von Fachleuten mit Sachverstand in diesem technischen
Bereich erkannt wird, kann dieselbe Anordnung von Natriumionen-Diffusions-Barriereschichten
und PASC-Beschichtungen, wie sie über den Türen 26 und 52 gezeigt
ist, auch angewendet werden, wenn solche Schichten und Überzüge über den
Seitenwänden 16 und 18,
dem Boden 20, der oberen Wand 22, der hinteren
Wand 24 des Gar- bzw. Back-Raums 14 oder irgendeiner der
Außenoberflächen des
Ofens 10 aufgebracht sind.
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PASC-Überzüge, die mit der vorliegenden Erfindung
verträglich
sind, schließen
photokatalytisch aktivierte, selbstreinigende Oxide im allgemein ein
und können
noch spezieller gewählt
sein aus, sind jedoch nicht beschränkt auf Titanoxide, Eisenoxide,
Silberoxide, Kupferoxide, Wolframoxide, Aluminiumoxide, Siliciumoxide,
Zinkstannate, Molybdänoxide,
Zinkoxide, Strontiumtitanat und Mischungen daraus. Wie von Fachleuten
mit Sachverstand in diesem technischen Bereich erkannt wird, kann
das Metalloxid Oxide oder Suboxide des Metalls einschließen.
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Eine bevorzugte PASC-Beschichtung
ist Titandioxid. Titandioxid existiert in einer amorphen Form und
drei kristallinen Formen, nämlich
in den Formen Anatas, Rutil und Brookit. Titanoxide, insbesondere
Titanoxid der Anatas-Phase, ist bevorzugt, da es die stärkste PASC-Aktivität zeigt,
d. h. es zeigt eine geeignete Bandlücke (d. h. etwa 360 nm), wie sie
für ein
photokatalytisch aktiviertes Selbstreinigen erforderlich ist, und
weist eine ausgezeichnete chemische und physikalische Beständigkeit
auf. Weiter weist es Durchlässigkeit
im sichtbaren Bereich des Spektrums auf, was es nützlich zur
Verwendung auf einem Transparent-Teil bzw. Fenster macht. Die Rutil-Form
zeigt auch PASC-Aktivität.
Kombinationen der Anatas- und/oder Rutil-Phase mit dem Brookit und/oder
amorphen Phasen sind annehmbar für
die vorliegende Erfindung, vorausgesetzt, die Kombination zeigt
PASC-Aktivität.
Eine Diskussion des Induzierens und Messens der photokatalytisch
aktivierten Selbstreinigungs-Aktivität und eine Diskussion darüber, was
einen ausreichenden Wert von PASC darstellt, um eine Oberfläche mit „selbstreinigend" zu bezeichnen, werden
nachfolgend diskutiert.
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SIDB-Schichten, die mit der vorliegenden
Erfindung kompatibel sind, schließen amorphe oder kristalline
Metalloxide einschließlich
Metalloxiden wie beispielsweise Cobaltoxiden, Chromoxiden und Eisenoxiden,
Zinnoxiden, Siliciumoxiden, Titanoxiden, Zirconiumoxiden, Fluor-dotierten
Zinnoxiden, Aluminiumoxiden, Magnesiumoxiden, Zinkoxiden und Mischungen
daraus ein. Mischungen schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Magnesium-/Aluminiumoxide und Zink-/Zinnoxide. Wie von Fachleuten in
diesem technischen Bereich erkannt wird, kann das Metalloxid Oxide
oder Suboxide des Metalls einschließen.
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Über
die Betrachtungen hinsichtlich der Vergiftung mit Natrium-Ionen
hinaus muß der PASC-Überzug ausreichend
dick sein, um einen akzeptablen Wert der PASC-Aktivität zu liefern.
Es gibt keinen absoluten Wert, der den PASC-Überzug „akzeptabel" oder „nicht-akzeptabel" macht, da die Frage,
ob ein PASC-Überzug
einen akzeptablen Wert der PASC-Aktivität aufweist, bestimmt wird durch
den Zweck und die Bedingungen, unter denen der mit einem PASC-Überzug versehene
Gegenstand verwendet wird, und die Leistungsstandards, die in Verbindung
mit diesem Zweck gewählt
werden. Allgemein liefern dickere PASC-Überzüge eine höhere PASC-Aktivität. Jedoch
können
andere Betrachtungen dafür
sprechen, einen dünneren Überzug vorzusehen,
wie beispielsweise eine erhöhte
Transparenz des Gegenstands aus ästhetischen
oder optischen Gründen;
die Erwartung, daß sich
die Oberfläche kontaminierende
Stoffe auf der Oberfläche
des Gegenstandes ansammeln, die beispielsweise um so leichter entfernt
werden, je dünner
der PASC-Überzug
ist; die Dauer und Intensität
des ultravioletten Lichts, von dem erwartet wird, daß es den PASC-Überzug bestrahlt,
wo beispielsweise erwartet wird, daß der Gegenstand starker W-Licht-Strahlung ausgesetzt
ist, kann der PASC-Überzug
dünner
sein und immer noch eine ausreichende PASC-Aktivität liefern.
Noch andere Faktoren, wie beispielsweise die Natur des Substrats,
kann Überlegungen
zur Dicke des PASC-Überzugs
beeinflussen, z. B. ob das Substrat den PASC-Überzug einer Natriumionen-Vergiftung
aussetzt oder nicht. Für
eine große
Vielzahl von Anwendungen ist es bevorzugt, daß der PASC-Überzug eine Dicke von wenigstens
etwa 200 Angström (nachfolgend
angegeben als Å)
aufweist, vorzugsweise eine Dicke von wenigstens etwa 400 Å und noch
mehr bevorzugt eine Dicke von wenigstens etwa 500 Å. Es wurde
gefunden, daß dann,
wenn das Substrat ein Stück
aus Float-Glas ist, ein PASC-Überzug
aus einem Anatas-Titandioxid-PASC-Überzug, der direkt über dem Float-Glas-Stück ohne
SIDB-Schicht ausgebildet wird, mit einer Dicke von wenigstens etwa
500 Å, eine
PASC-Reaktionsgeschwindigkeit im Bereich von etwa 2 bis 5 × 103 reziproken Zentimetern, × reziproken
Minuten (nachfolgend bezeichnet als „cm–1 min–1") liefert. Eine PASC-Reaktionsgeschwindigkeit in
dem vorstehend aufgezeigten Bereich ist annehmbar für einen
großen
Bereich von Anwendungen.
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Zwar schwankt die Dicke der SIDB-Schicht, die
erforderlich ist, um ein Natriumionen-Vergiften des PASC-Überzugs zu verhindern, mit
verschiedenen Faktoren, einschließlich der Chemie der SIDB-Schicht,
der Zeitdauer und Temperatur, bei der ein Substrat gehalten wird,
der Natur des Substrats und der Geschwindigkeit der Natriumionen-Wanderung
von dem Substrat, der Dicke der PASC-Beschichtung und dem Grad an
photokatalytischer Aktivität,
die für
eine gegebene Anwendung erforderlich ist; jedoch sollte typisch
für die
meisten Anwendungen die Dicke der SIDB-Schicht im Bereich von etwa 100 Å liegen,
vorzugsweise bei wenigstens etwa 250 Å und noch mehr bevorzugt bei
wenigstens etwa 500 Å,
um ein Vergiften der PASC-Überzugsschicht
mit Natriumionen zu verhindern.
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PASC-Beschichtungen und/oder SIDB-Schichten,
die mit der vorliegenden Erfindung verträglich sind, können auf
den verschiedenen Oberflächen
des Ofens 10 durch das Sol-Gel-Verfahren, durch das Aufsprüh-Pyrolyse-Verfahren,
durch das Verfahren der chemischen Abscheidung aus der Dampfphase
(nachfolgend bezeichnet als „CVD") oder durch das
Magnetronsputter-Vakuumabscheide-Verfahren (nachfolgend bezeichnet
als „MSVD") gebildet werden.
Die PASC-Beschichtungen und/oder SIDB-Schichten können über den
Oberflächen
der Komponenten des Ofens 10 gebildet werden, nachdem die
Komponenten hergestellt wurden und bevor oder nachdem die Komponenten
zu dem Ofen 10 zusammengebaut wurden. Alternativ dazu können die
PASC-Beschichtungen und/oder SIDB-Schichten auf den flachen Blechen
gebildet werden, die dann zu den Komponenten des Ofens 10 ausgebildet
werden, vorausgesetzt, daß der
Prozeß des
Ausbildens der flachen Bleche zu den Komponenten des Ofens 10 oder
der Prozeß des
Zusammenbauens der Komponente unter Bildung des Ofens 10 nicht
merklich die PASC-Beschichtungen und/oder SIDB-Schichten beschädigt, die
auf den verschiedenen Oberfläche
der Komponenten ausgebildet wurden.
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Allgemein wird bei einem Sol-Gel-Prozeß eine kolloidale
Suspension (das Sol) gebildet und wird auf einer Oberfläche etwa
bei Raumtemperatur aufgebracht, und diese Schicht wird dann durch
Aufbringen von Wärme
in ein Gel umgewandelt. Noch spezieller wird in den Fällen, in
denen der PASC-Überzug
ein Titandioxid-PASC-Überzug
ist und durch den Sol-Gel-Prozeß gebildet
wird, eine Titanmetal enthaltende Vorstufe auf die zu beschichtende
Oberfläche
aufgebracht. Die Titanmetall enthaltende Vorstufe kann in Form einer
nicht-kristallisierten Sol-Lösung
auf Basis eines Alkohol-Lösungsmittels
vorliegen. Die Sol-Lösung
kann Titan als Titanalkoxid in dem Alkohol-Lösungsmittel einschließen, das über diese
Oberflächen
des Ofens 10 aufgebracht wird, von denen gewünscht wird,
daß sie selbstreinigend
sind. Dies kann geschehen durch Sprühen, Spinnen oder Eintauch-Beschichten.
Die Sol-Lösung
wird dann erhitzt, allgemein mit einer Geschwindigkeit von etwa
50°C pro
Minute, auf eine Temperatur im Bereich von etwa 100 bis 400°C (212°F bis 752°F), vorzugsweise
auf wenigstens etwa eine Temperatur von 500°C (932°F), und sie wird dann allgemein
bei der Temperatur für
etwa 1 h gehalten, um die Sol-Lösung
zu einem kristallinen Titandioxid-PASC-Überzug (das Gel) zu calcinieren.
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In den Fällen, in denen der PASC-Überzug durch
das Sprüh-Pyrolyse-Verfahren
gebildet wird, kann er als Suspension von relativ Wasser-unlöslichen
metallorganischen Überzugs-Reaktanden
in einem wäßrigen Medium
gebildet werden. Eine wäßrige Suspension,
die durch Sprüh-Pyrolyse
aufgebracht wird, schließt
eine Metallacetylacetonat-Verbindung ein, die in einem wäßrigen Medium
mit einem chemischen Befeuchtungsmittel suspendiert ist. Wäßrige Suspensionen
für eine
pyrolytische Abscheidung von metallhaltigen Filmen sind beschrieben
in dem US-Patent
Nr. 4,719,127, insbesondere Spalte 2, Zeile 16, bis Spalte 4, Zeile
48. Das Metallacetylacetonat kann durch einen Prozeß gemahlen werden,
der in diesem technischen Bereich als „Strahl-Mahlen" und/oder „Naß-Mahlen" bekannt ist, und
zwar auf eine Teilchengröße von weniger
als etwa 10 Micron. Das Metallacetylacetonat (z. B. Titanylacetylacetonat
(TiO (C5H7O2)2) bei einem Titandioxid-PASC-Überzug)
wird dann unter Rühren
einem wäßrigen Medium
zugesetzt, das das Befeuchtungsmittel enthält, worauf eine wäßrige Suspension
gebildet wird. Die relative Konzentration an Metallacetylacetonat
in der wäßrigen Suspension
liegt allgemein im Bereich von etwa 5 bis 40 Gew.-% der wäßrigen Suspension.
Das wäßrige Medium
der wäßrigen Suspension
ist vorzugsweise destilliertes oder entionisiertes Wasser. Geeignete
Befeuchtungsmittel schließen
irgendein relativ wenig schäumendes oberflächenaktives
Mittel bzw. Tensid ein. Das Befeuchtungsmittel kann eine anionische,
nicht-ionische oder kationische Zusammensetzung sein, jedoch ist
eine nicht-ionische bevorzugt. Das Befeuchtungsmittel wird typischerweise
zugesetzt in einer Menge von etwa 0,24 Gew.-%, doch kann die Menge im
Bereich von etwa 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-% oder mehr liegen.
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Die wäßrige Suspension wird durch
eine Pyrolysespray-Anlage zur Oberfläche des Substrats befördert, während das
Substrat bei einer Temperatur zum pyrolytischen Zersetzen des Metallacetylacetonats
unter Bildung einer kristallinen Metalloxid-PASC-Beschichtung gehalten wird, z. B. bei
wenigstens etwa 400°C
(752°F),
noch mehr bevorzugt bei wenigstens etwa 500°C (932°F). Wie erkannt wird, sind die
Zusammensetzung und Konzentration der unter Pyrolysebedingungen
aufgesprühten
wäßrigen Suspension,
die Durchlaufgeschwindigkeit des Substrats, das unter der Sprühpyrolyse-Anlage durchläuft, oder
umgekehrt die Geschwindigkeit des Streichens der Sprühpyrolyse-Anordnung über eine stationäre Oberfläche, die
Zahl der Pyrolyse-Sprühpistolen,
die zu beschichtende Fläche,
der Sprühdruck
oder das Volumen, das Sprüh-Muster
und die Temperatur der Oberfläche
des Substrats zum Zeitpunkt der Abscheidung der unter Pyrolysebedingungen
aufgesprühten
wäßrigen Suspension
alle Parameter, die die End-Dicke und Morphologie der Metalloxid-PASC-Überzüge beeinflussen,
die auf den verschiedenen Flächen
des Ofens 10 durch dieses Verfahren gebildet werden. PASC-Überzüge, die
durch Sprühpyrolyse
gebildet werden, sind beschrieben in der Druckschrift WO 98/41480.
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Ein PASC-Überzug aus Titandioxid kann durch
das CVD-Verfahren als Titan-Metall enthaltende Vorstufe aufgebracht
werden, die von einem Trägergas
getragen wird, das über
eine Oberfläche
des Ofens 10 gerichtet wird, während die Oberfläche bei einer
Temperatur gehalten wird, die die pyrolytische Zersetzung der Titanmetall-haltigen
Vorstufe und die Bildung des kristallinen Titandioxid-PASC-Überzugs auf
der Oberfläche
erleichtert. Die Oberflächentemperatur
zur Erleichterung der Zersetzung liegt bevorzugt bei wenigstens
etwa 400°C
(752°F}
und noch mehr bevorzugt bei wenigstens etwa 500°C (932°F). Metallhaltige Vorstufen,
die mit dem CVD-Verfahren kompatibel sind, schließen ein:
Titantetraisopropoxid (Ti(OC3H7)4) (nachfolgend bezeichnet als „TTIP", Titantetraethoxid
(Ti(OC2H5)4) (nachfolgend bezeichnet als „TTEt"), Titantetrachlorid
(TiCl4) oder Mischungen daraus. Ein bevorzugtes
Trägergas
ist das Trägergas Stickstoff
(N2). Die Konzentration der metallhaltigen Vorstufe
in dem Trägergas,
die Geschwindigkeit der Strömung
des Trägergases,
die Durchlaufgeschwindigkeit des Substrates, das unter der CVD-Beschichtungsanlage durchläuft, oder
umgekehrt die Geschwindigkeit des Streichens der CVD-Beschichtungsvorrichtung über ein
stationäres
Substrat, die zu beschichtende Oberfläche, die Natur der gewählten metallhaltigen
Vorstufe und die geforderte oder erwünschte PASC-Aktivität sind alles
Faktoren, die die End-Dicke und -Morphologie der auf den verschiedenen
Oberflächen
des Ofens 10 durch dieses Verfahren gebildeten Metalloxid-PASC-Überzüge beeinflussen.
PASC-Überzüge, die
durch das CVD-Verfahren
gebildet werden, werden beschrieben in der Druckschrift WO 98/41480.
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Wenn der PASC-Überzug ein Titandioxid-PASC-Überzug ist,
der durch das MSVD-Verfahren
gebildet wird, kann ein Target, das aus Titanmetall besteht, in
einer Argon/O2-Atmosphäre gesputtert werden, die etwa
5 bis 50% Sauerstoff einschließt, vorzugsweise
etwa 20% Sauerstoff einschließt.
Dies geschieht bei einem Druck von etwa 5 bis 10 Millitorr (mTorr)
unter Bildung einer Titandioxid-Beschichtung der gewünschten
Dicke, allgemein wenigstens etwa 500 Å. Zwar ist es möglich, die
Oberfläche
des Substrats zu erhitzen und so während des Sputter-Prozesses
einen kristallinen Titandioxid-PASC-Überzug auszubilden; allgemein
ist es jedoch bevorzugt, das Substrat zu erhitzen, nachdem das Substrat
aus der MSVD-Beschichtungsvorrichtung
entfernt wurde. Das abgekühlte
Substrat wird auf eine Temperatur im Bereich von etwa 450°C bis 600°C (842°F bis 1112°F) für eine Zeitdauer
erhitzt, die ausreichend ist, um die Bildung der kristallinen Anatas-Form
von Titandioxid zu fördern
und so den PASC-Überzug
bereitzustellen. Allgemein ist eine Zeit bei einer Temperatur von
wenigstens etwa einer Stunde bevorzugt. Alternativ kann der Titanoxid-PASC-Überzug in
kristalliner Form auf der Oberfläche
eines Substrats in der MSVD-Beschichtungsvorrichtung direkt und ohne
nachträgliche
Heizbehandlung durch Wachsen aufgebracht werden, wenn man ein Plasma
hoher Energie verwendet.
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SIDB-Schichten, die mit der vorliegenden
Erfindung verträglich
sind, können
in ähnlicher
Weise auf den verschiedenen Oberflächen des Ofens 10 durch
das Sol-Gel-Verfahren,
durch das Sprüh-Pyrolyse-Verfahren,
durch das CVD-Verfahren oder durch das MSVD-Verfahren gebildet werden.
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In den Fällen, in denen die SIDB-Schicht Zinnoxid
einschließt
und durch das Sprüh-Pyrolyse-Verfahren
gebildet wird, kann eine wäßrige Suspension
aus Dibutylzinndifluorid [(C4H9)2SnF2] und Wasser
auf ein Substrat über
Sprüh-Pyrolyse
aufgebracht werden. Die wäßrige Suspension
enthält
typischerweise zwischen 100 und 400 g Dibutylzinndifluorid pro Liter
Wasser; wie jedoch erkannt, kann dieses Verhältnis modifiziert werden, um
eine dickere oder dünnere
SIDB-Schicht bereitzustellen, wenn dies erforderlich ist oder gewünscht wird.
Befeuchtungsmittel können
als Mittel zur Verbesserung der Suspension verwendet werden. Während der
Herstellung der wäßrigen Suspension
können
die Dibutylzinndifluorid-Teilchen auf eine mittlere Teilchengröße von 1
bis 10 Micron gemahlen werden. Die wäßrige Suspension wird vorzugsweise
kräftig
bewegt, um so eine einheitliche Verteilung der Teilchen in der Suspension
sicherzustellen. Die wäßrige Suspension wird
durch Sprüh-Pyrolyse auf die
Oberfläche
des Substrats aufgebracht, das bei einer Temperatur im Bereich von
etwa 600°C
bis 700°C
ist (1112F bis 1292°F).
Daraufhin pyrolysiert die wäßrige Suspension
unter Bildung einer Zinnoxid-SIDB-Schicht. SIDB-Schichten, die durch
das Sprühpyrolyseverfahren
gebildet werden, sind beschrieben in der Druckschrift WO 98/41480.
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In den Fällen, in denen die SIBD-Schicht Zinnoxid
einschließt
und durch das CVD-Verfahren gebildet
wird, kann sie aus einer metallhaltigen Vorstufe aus einem Dampf
aus Monobutylzinntrichlorid (nachfolgend bezeichnet als „MBTTCL") in einem Luft umfassenden
Trägergas
abgeschieden werden, das mit Wasserdampf gemischt wird, der auch
in Luft als Träger
transportiert wird. Wie erkannt wird, ist die Konzentration an MBTTCL
und Wasserdampf in dem Luft umfassenden Trägergas abhängig von mehreren Faktoren
einschließlich
der Dicke der gewünschten SIDB-Schicht,
der mit der CVD-Anlage möglichen Aufbringungsgeschwindigkeit,
der Größe der zu
beschichtenden Oberfläche,
der Strömungsgeschwindigkeit
des Gases, der Tendenz des Substrats, eine Wanderung von Natriumionen
zuzulassen, neben anderen Faktoren. Eine detaillierte Diskussion
von SIDB-Schichten, die durch das CVD-Verfahren gebildet werden,
kann gefunden werden in der Druckschrift WO 98/41480.
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In den Fällen, in denen die SIDB-Schicht durch
das MSVD-Verfahren gebildet wird, kann eine SIDB-Schicht aus Zinnoxid
oder Siliciumoxid durch Sputtern eines Zinnhaltigen oder Silicium-haltigen Kathoden-Targets
jeweils in einer Atmosphäre
aus etwa 5 bis 80% Sauerstoff bei einem Druck von etwa 5 bis 10
Millitorr (mTorr) gebildet werden. Wenn es erwünscht ist, die Zinnoxid- oder
Siliciumoxid-SIDB-Schicht entweder gleichzeitig mit dem Sputtern
oder im Anschluß daran
zu kristallisieren, kann die Oberfläche des Substrats, auf die
die SIDB-Schicht aufgesputtert wurde, erhitzt werden. Eine Temperatur
von wenigstens etwa 400°C
(752°F) und
vorzugsweise von wenigstens etwa 500°C (932°F) für wenigstens etwa eine Stunde
ist bevorzugt. Die Druckschrift
EP
0 787 696 mit dem Titel „Alkalimetall-Diffusions-Barriereschicht" offenbart die Bildung
von Alkalimetall-Diffusions-Barrieren durch Magnetron-Sputtern.
Darin wird gelehrt, daß die
Barriereschicht allgemein wirksam ist bei einer Dicke von etwa 20 Å bis etwa
180 Å,
wobei die Wirksamkeit ansteigt, wenn die Dichte der Barriereschicht
ansteigt. Die Ausbildung einer SIDB-Schicht durch das MSVD-Verfahren ist auch
beschrieben in der Druckschrift WO 98/41480.
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In den Fällen, in denen die oben beschriebenen
PASC-Schichten auf Oberflächen
des Ofens 10 zugegen sind, unabhängig davon, ob sie eine SIDB-Schicht
einschließen
oder nicht, werden diese Flächen
selbstreinigend gemacht bei Bestrahlung mit Strahlung der passenden
Wellenlänge
und der passenden Intensität
für einen
ausreichenden Zeitraum. In den Fällen,
in denen eine PASC-Aktivität
durch ultraviolette Strahlung induziert wird, kann die Quelle der
ultravioletten Strahlung eine natürliche Quelle (z. B. Sonnenstrahlung)
oder eine künstliche
Quelle sein. Eine künstliche
Quelle ist bevorzugt, da ihre Intensität und die Bestrahlungsintervalle
leichter kontrolliert werden.
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In den Fällen, in denen die PASC-Beschichtung
eine Titandioxid-PASC-Beschichtung ist, ist die Strahlung, die auf
photokatalytischem Wege die Selbstreinigungsaktivität aktiviert,
ultraviolette Strahlung mit einer Wellenlänge im Bereich von 300 bis 400
Nanometern (nachfolgend abgekürzt
als „nm").
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Künstliche
Ultraviolett-Bestrahlungsquellen schließen eine Schwarz-Licht-Quelle
ein. Eine alternative Lichtquelle ist erhältlich von der Firma Q-Panel-Company
aus Cleveland (Ohio) unter der Modell-Bezeichnung „UVA-340". Die Intensität der ultravioletten
Strahlung, die auf den PASC-Überzug
auftrifft, wird so gewählt,
daß dadurch
eine gewünschte Selbstreinigungsaktivität erhalten
wird. Intensitäten innerhalb
des Bereichs von 5 bis 100 Watt pro Quadratmeter (nachfolgend abgekürzt als „W/m2"),
vorzugsweise Intensität
von wenigstens etwa 10 W/m2 und noch mehr
bevorzugt von wenigstens etwa 20 W/m2, gemessen
an der PASC-Überzugsfläche, sind erwünscht. Die
Intensität
kann beispielsweise gemessen werden mit einem Ultraviolett-Meßgerät wie mit
demjenigen, das unter der Marke BLACK-RAY® von
der Firma Ultraviolet Products, Inc. aus San Gabriel, CA, unter
der Modellbezeichnung J-221 vertrieben wird.
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Wie in 1 gezeigt
ist, kann eine Ultraviolett-Strahlungsquelle 70 im Inneren
des Ofens 10 innerhalb des Gar- bzw. Back-Raums 14 als
integrale Komponente des Ofens 10 eingeschlossen sein.
In dieser Ausführungsform
kann die interne integrale Ultraviolett-Strahlungsquelle 70 in
irgendeiner visuellen Weise aktiviert/deaktiviert werden, die einschließt, jedoch
nicht beschränkt
ist auf einen Schalter für
das Einschalten bzw. Ausschalten von Hand, einen Fernsteuer-Schalt-Mechanismus,
der die integrale Ultraviolett-Strahlungsquelle 70 aktiviert,
wenn die Türen 26 oder 52 geöffnet oder
geschlossen werden, oder einen mechanischen oder elektrischen Zeitschalter.
Der Ofen 10 kann entweder eine einzige interne integrale
Ultraviolett-Strahlungsquelle 70 einschließen, oder
er kann eine Mehrzahl von internen integralen Ultraviolett-Strahlungsquellen 70, 72, 74, 76 einschließen, um
eine einheitliche Ultraviolett-Bestrahlung
aller Oberflächen
des Gar- bzw. Back-Raums 14 des Ofens 10 sicherzustellen.
Noch spezieller kann in den Fällen,
in denen der Gar- bzw. Back-Raum 14 eines Ofens 10 einige
Oberflächen aufweist,
was den Einfallswinkel der ultravioletten Strahlung auf die PASC-Beschichtungen)
beeinträchtigt,
mehr als eine intregrale ultraviolette Strahlungsquelle bevorzugt
sein, die im Bereich des Gar- bzw. Back-Raums 14 räumlich angeordnet
ist, um sicherzustellen, daß alle
Oberflächen
eine ausreichende Menge an ultravioletter Strahlung aufnehmen.
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In den Fällen, in denen Außenflächen des Ofens 10 PASC-Beschichtungen
darauf aufgebracht aufweisen, kann entweder natürliche ultraviolette Strahlung
(d. h. Sonnenstrahlung) und/oder eine oder mehrere äußere künstliche
Ultraviolett-Strahlungsquelle(n) 78 verwendet
werden, um die PASC-Beschichtungen photokatalytisch zu aktivieren.
Die extreme künstliche
Ultraviolett-Strahlungsquelle kann eine integrale Komponente des
Ofens 10 sein, oder sie kann eine nicht-integrale Quelle
sein, die frei im Bereich der Innen- und Außen-Flächen des Ofens 10 bewegt
werden kann. Solche äußeren Ultraviolett-Strahlungsquellen,
gleichgültig
ob integral oder nicht-integral, können manuell oder automatisch,
mit Fernsteuerungsschaltern, elektrischen oder mechanischen Zeitschaltuhren
und dergleichen aktiviert werden.
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Die Dauer und Intensität, für die die
Ultraviolett-Strahlungsquelle aktiviert werden muß, hängt von
einer Zahl von Faktoren ab, einschließlich des Typs der Oberfläche, auf
die der PASC-Überzug
aufgebracht ist, der Dicke der PASC-Beschichtung, der Dicke, Bildungsgeschwindigkeit
und des Aufbaus der organischen verunreinigenden Stoffe, die sich
auf dem PASC-Überzug
angesammelt haben, dem Einfallswinkel der ultravioletten Strahlung
auf den PASC-Überzug,
der Intensität
der ultravioletten Strahlungsquelle an der Oberfläche des
PASC-Überzugs,
der Natur der Funktion des Geräts
selbst, der gewünschten
oder erforderlichen PASC-Reaktionsgeschwindigkeit, dem Grad, gemäß dem die
ultraviolette Strahlung durch Substrat und/oder irgendeinen der
darauf vorhandenen Überzüge oder
Schichten reflektiert oder absorbiert werden kann, um nur wenige
zu nennen. Daher ist es nicht möglich,
allgemein eine festgesetzte Zeitdauer oder Intensität vorzuschreiben,
für die
die ultraviolette Strahlungsquelle aktiviert werden muß, um einen
Vorgang der Selbstreinigung zu erhalten. Jedoch wird für viele
Anwendungen die ultraviolette Strahlungsquelle vorzugsweise aktiviert
für wenigstens
etwa 1 bis 15 Stunden jeden Tag bei einer Intensität von wenigstens
etwa 20 W/m2 an der Oberfläche der
PASC-Beschichtung, um sicherzustellen, daß die gesamte angesammelte Menge
an organischen kontaminierenden Substanzen auf dem PASC-Überzug mineralisiert ist.
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Es ist nützlich, die Wirksamkeit der
photokatalytischen Selbstreinigung oder die Aktivität des PASC-Überzugs
bzw. der PASC-Überzüge, die
auf den verschiedenen Oberflächen
des Ofens 10 gebildet sind, messen und vergleichen zu können. Um
die PASC-Aktivität
bewerten zu können,
kann eine bekannte, leicht erhältliche
organische kontaminierende Substanz auf den PASC-Überzug aufgebracht werden,
gefolgt von einer photokatalytischen Aktivierung der PASC-Beschichtung.
Daraufhin wird das Vermögen
der PASC-Beschichtung zum Entfernen des organischen kontaminierenden
Stoffes beobachtet und gemessen. Stearinsäure, CH3(CH2)16COOH, ist ein
Modell einer organischen „kontaminierenden Substanz" zum Test der PASC-Aktivität von PASC-Beschichtungen, da
Stearinsäure
eine Carbonsäure
mit einer langen Kohlenwasserstoffkette ist und daher ein gutes „Modell-Molekül" für solche
Substanzen ist, wie sie in üblichen
kontaminierenden Stoffen, wie beispielsweise Haushaltsölen und -schmutz
zugegen sind. Die Stearinsäure
kann auf den PASC-Überzug in
Form eines dünnen
Test-Films durch irgendeine passende Verfahrensweise aufgebracht
werden, einschließlich
Eintauchen, Aufsprühen
oder Spin-Coating über
dem PASC-Überzug.
Allgemein liefern Stearinsäure-Testfilme,
deren Dicke im Bereich von 10 Nanometer bis etwa 20 Nanometer liegt,
einen passenden Testfilm. Der Stearinsäure-Testfilm kann aufgebracht
werden in Form einer Stearinsäure/Methanol-Lösung. Es wurde gefunden, daß eine Lösung mit
einem Verhältnis
Stearinsäure/Methanol
von 6 × 10–3 m/l
zufriedenstellend ist.
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Die PASC-Aktivität auf einem auf einer Oberfläche eines
Ofens 10 gebildeten PASC-Beschichtung kann qualitativ abgeschätzt werden
durch Überziehen
der PASC-Beschichtung
mit einem Stearinsäure-Testfilm
in Übereinstimmung
mit den vorstehenden Angaben, Bestrahlen des mit Stearinsäure beschichteten
PASC-Überzugs
mit ultravioletter Strahlung aus einer Quelle für ultraviolette Strahlung bei
einer gewünschten
Intensität
für einen
gewünschten
Zeitraum und Untersuchen des mit Stearinsäure beschichteten PASC-Überzugs
mit dem bloßen
Auge entweder auf das vollständige
Verschwinden des Stearinsäure-Testfilms
(dieser Film erscheint allgemein als hellbrauner Überzug,
wenn er auf dem PASC-Überzug
aufgebracht wird) oder auf ein Zurückgehen der Dunkelheit des
Stearinsäure-Testfilms im
Vergleich mit einem Abschnitt des Stearinsäure-Testfilms, der auf den
PASC-Überzug
aufgebracht wurde, jedoch nicht ultravioletter Strahlung ausgesetzt
wurde.
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Die PASC-Aktivität eines PASC-Überzugs, der
auf einer Oberfläche
eines Ofens 10 gebildet wurde, kann auch quantitativ gemessen
werden durch Messen der integrierten Intensität der Kohlenstoff-Wasserstoff-Streck-Vibrations-Absorptionsbanden
(nachfolgend „C-H"-Banden) der auf
dem PASC-Überzug
vorhandenen Stearinsäure.
Die integrierte Intensität
ist gleich groß wie
die Menge an Stearinsäure-Testfilm,
die auf der Oberfläche
des PASC-Überzugs
geblieben ist, und ein Entfernen des Stearinsäure-Testfilms durch photokatalytisch aktiviertes
Selbstreinigen resultiert – wie
zu erwarten ist – in
einem Rückgang
der Intensität
der C-H-Streck-Vibrations-Bande. Die C-H-Bindungen, die in der Stearinsäure vorhanden
sind, absorbieren Infrarot-Strahlung (die – im Unterschied zu ultravioletter
Strahlung – den
PASC-Überzug
nicht photokatalytisch aktiviert). Diese Absorption erfolgt allgemein bei
Wellenzahlen zwischen 2800 und 3000 cm–1 und kann
gemessen werden mit einer Vorrichtung wie beispielsweise einem Fourier-Transform-Infrarot-Spektrometer
(nachfolgend bezeichnet als „FTIR"). Das FTIR-Spektrophotometer
kann mit einem Detektor wie beispielsweise einem deuterierten Triglycinsulfat-Detektor
(nachfolgend abgekürzt
als „DTGS") oder einem Quecksilbercadmiumtellurid-Detektor
(nachfolgend abgekürzt
als „MCT") ausgestattet sein.
Der MCT-Detektor ist bevorzugt, da er ein viel höheres Signal-zu-Hintergrund-Verhältnis liefert
als der DTGS-Detektor. Dies kann in den Fällen wichtig sein, in denen
das Substrat und/oder andere Überzüge, die über den
PASC-Überzug
hinaus vorhanden sind, in der Weise wirken, daß sie infrarote Strahlung absorbieren,
die von dem Spektrophotometer zur Erzeugung des Absorptionsspektrums
verwendet wird. In den Fällen,
in denen Infrarot-Strahlung von dem Substrat und/oder anderen vorhandenen Überzügen absorbiert
wird, wird die Intensität des
Strahls der Infrarotstrahlung, der durch die Stearinsäure zum
Detektor durchtritt, dramatisch verringert. Kommt dies mit der niedrigen
Konzentration an Stearinsäure
zusammen, die auf der Oberfläche
des PASC-Überzugs
vorhanden ist, der ein sehr schwaches Infrarot-Strahlungs-Absorptionssignal erzeugt, ist
das resultierende Infrarot-Strahlungssignal nicht besonders intensiv.
Daher liefert ein Instrument, das mit dem MCT-Detektor ausgestattet
ist, ein Spektrum, bei dem das Signal-zu-Hintergrund-Verhältnis etwa
eine Größenordnung
höher ist
als bei Instrumenten, die mit DTGS-Detektoren ausgestattet sind. Bei
Messung der PASC-Aktivität
transparenter Filme und Substrate kann die Infrarotstrahlung durch
den Verbund aus Stearinsäure-Testfilm,
PASC-Beschichtung und Substrat und/oder irgendwelche anderen vorhandenen
transparenten Filme und Überzüge in den
Detektor hindurchtreten. In den Fällen, in denen die Filme oder
Substrate den Durchtritt der Infrarotstrahlung nicht erlauben, kann
der Strahl der infraroten Strahlung auf die Oberfläche in einem
bestimmten Winkel gerichtet werden, kann durch den Stearinsäure-Testfilm
hindurchtreten und kann von der zu testenden Probe abreflektiert
werden, statt durch die Probe in einen Detektor hindurchzutreten.
Dieses letztgenannte Verfahren ist bekannt als Reflexions-IR-Spektroskopie.
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Die PASC-Reaktionsgeschwindigkeit
kann für
einen PASC-Überzug
bestimmt werden durch Messen der Geschwindigkeit, mit der der PASC-Überzug in
der Lage ist, einen Stearinsäure-Testfilm
zu entfernen, der auf dem PASC-Überzug vorhanden
ist, wenn der PASC-Überzug
ultravioletter Strahlung ausgesetzt wird. Noch spezieller liefert
die Geschwindigkeit der Abnahme der integrierten Intensität der C-H-Streck-Vibrationsbande (direkt
proportional der Bedeckung der Oberfläche) über eine akkumulierte Zeit
der Belichtung mit ultravioletter Strahlung die PASC-Reaktionsgeschwindigkeit.
Beispielsweise wird eine anfängliche
PASC-Aktivität
mit dem FTIR-Spektrophotometer für
einen Stearinsäure-Testfilm
gemessen, der auf dem PASC-Überzug zugegen
ist. Der Stearinsäure-Testfilm
kann bei dieser anfänglichen
PASC-Aktivitätsmessung
ultravioletter Strahlung ausgesetzt worden sein oder auch nicht.
Der mit Stearinsäure
beschichtete PASC-Überzug
wird dann ultravioletter Strahlung für ein gemessenes Zeitintervall
ausgesetzt, in dessen Ende eine zweite PASC-Aktivitätsmessung
mit dem FTIR-Spektrophotometer durchgeführt wird. Die integrierte Intensität der C-H-Streck-Vibrationen
bei der zweiten Messung wird erwartungsgemäß niedriger sein als bei der
ersten Messung, und zwar aufgrund der Tatsache, daß eine Teilmenge
des Stearinsäure-Testfilms
bei der Belichtung mit ultravioletter Strahlung entfernt wurde.
Aus diesen beiden Messungen kann eine Kurve aus integrierter Intensität der C-H-Streck-Vibrationen
gegen die Zeit aufgetragen werden, deren Steigung die PASC-Reaktionsgeschwindigkeit
liefert. Zwar reichen zwei Punkte aus, um eine Kurve zu liefern;
jedoch ist es bevorzugt, daß einige
FTIR-Messungen während des
Verlaufs der PASC-Aktivitätsmessung
aufgenommen werden, um eine genauere Kurve zu liefern. Zwar kann
die Dauer der Belichtung mit ultravioletter Strahlung zwischen den
Messungen konstant gehalten oder variiert werden, da es die kumulierte
Zeit der Belichtung mit ultravioletter Strahlung ist, die verwendet
wird, um die Auftragung der Kurve zu erstellen, doch sollte die
Intensität
und Orientierung, d. h. die Beschichtungsseite oder Substratseite
der Belichtung mit ultravioletter Strahlung auf der Probe, für alle PASC-Messungen konstant
gehalten werden, die aufgenommen werden, wenn die PASC-Reaktionsgeschwindigkeit
bestimmt wird.
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Die PASC-Reaktionsgeschwindigkeit
kann angegeben werden in der Einheit reziproke Zentimeter mal reziproke
Minuten („cm–1 min–1"), wobei eine um
so größere PASC-Aktivität angezeigt
wird, je höher
der Wert ist. Es gibt keine absolute Geschwindigkeit, die einen
PASC-Überzug „akzeptabel" oder „nicht-akzeptabel" macht, da die Frage,
ob der PASC-Überzug
einen annehmbaren Wert der PASC-Aktivität aufweist, hauptsächlich bestimmt wird über den
Zweck, für
den das Gerät
verwendet wird, und die Leistungsstandards, die im Zusammenhang
mit dem Zweck ausgewählt
werden. Allgemein ist erwünscht,
daß die
PASC-Reaktionsgeschwindigkeit so hoch wie möglich ist. Vorzugsweise beträgt die PASC-Reaktionsgeschwindigkeit
wenigstens etwa 2 × 10–3 cm–1 min–1 für einen
Stearinsäure-Testfilm,
der auf einem PASC-Überzug
ausgebildet wurde, wenn dieser einer ultravioletten Strahlung von etwa
20 W/m2 Intensität der Beschichtungsoberfläche ausgesetzt
wird, wenn er von der Seite der Beschichtung des Substrats gestrahlt
wird, gemessen mit einem FTIR-Spektrophotometer mit einem MCT-Detektor,
was für
die meisten Anwendungen zutreffend ist. Noch mehr bevorzugt liegt
die PASC-Reaktionsgeschwindigkeit bei wenigstens etwa 5 × 10–3 cm–1 min–1,
gemessen unter diesen selben Parametern.
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Es ist auch nützlich, die Dicke der PASC-Beschichtungen
zu messen, um die PASC-Aktivität von PASC-Beschichtungen
bedeutungsvoll zu bestimmen und zu vergleichen, da die Dicke der
PASC-Beschichtung die photokatalytische Aktivität beeinflussen kann (z. B.
neigen dickere PASC-Beschichtungen dazu, höhere PASC-Reaktionsgeschwindigkeiten zu liefern).
Die Dicken des PASC-Überzugs (und/oder
der SIDB-Schicht, sofern eine solche vorhanden ist) können gemessen
werden entweder durch spektroskopische Ellipsometrie mit variablem Winkel
(Variable Angle Spectroscopic Ellipsometry; nachfolgend bezeichnet
als „VASE") oder aus Profilometer-Messungen
einer Zerstörungskante
in dem gemessenen Film, wie dies in diesem technischen Bereich bekannt
ist, oder kann abgeschätzt
werden von Interferenz-Farbenmessungen,
wie dies ebenfalls in diesem technischen Bereich der Fall ist.
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Fachleute in diesem technischen Bereich
erkennen, daß der
PASC-Überzug
gemäß der vorliegenden
Erfindung und – sofern
vorhanden – eine SIDB-Schicht
in der Lage sein müssen,
dem Betriebsparameter des Geräts
standzuhalten, in dem der PASC-Überzug
und/oder die SIDB-Schicht bereitgestellt wird/werden. Daher müssen sie
normalen Wisch- und Abriebkräften
standhalten können
und müssen
auch den Temperaturen standhalten können, bei denen das Gerät arbeitet,
wie beispielsweise ein Ofen, Eisschrank oder Tiefkühlgefriergerät. Sie müssen auch
einem Kontakt mit Wasser und Detergenzien standhalten können, beispielsweise
in den Fällen,
in denen das Gerät
eine Waschmaschine oder ein Geschirrspüler ist.
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Es wird von Fachleuten mit Sachverstand
in diesem technischen Bereich erkannt, daß in den Fällen, in den das Gerät ein Ofen
ist, die vorliegende Erfindung einen besonderen Vorteil gegenüber derzeit erhältlichen,
selbstreinigenden Öfen
bietet, die unüblich
hohe Temperaturen erforderten (d. h. etwa 1200°F (648,9°C)), um den Ofen zu reinigen,
wie dies oben beschrieben ist. Ein selbstreinigender Ofen gemäß der vorliegenden
Erfindung, der den PASC-Überzug
auf denjenigen Oberflächen
des Ofens einschließt,
von denen erwünscht
ist, daß sie selbstreinigend
sind, erfordert keine derartigen hohen Temperaturen zum Reinigen
solcher Oberflächen.
Daher braucht ein Selbstreinigungsofen gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht so konzipiert und gebaut zu werden, daß er den übermäßig hohen Temperaturen standhalten
kann, die mit derzeit erhältlichen
Hochtemperatur-Selbstreinigungsöfen
verbunden sind, was zu signifikant reduzierten Herstellungskosten
und signifikant längeren
Betriebszeiten führt.
Weiter ist keine Notwendigkeit, die „verbrannten" organischen Abfallstoffe
zu entfernen, wie es bei den derzeit erhältlichen Hochtemperatur-Selbstreinigungsöfen nötig ist,
da die organischen Abfälle
der vorliegenden Erfindung vornehmlich in Kohlendioxid und Wasserdampf
mineralisiert werden.
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Wie erkannt wird, ist die vorangehend
beschriebene Offenbarung nicht als die Erfindung beschränkend anzusehen
und wurde angegeben, um ein Erkennen der Erfindung zu ermöglichen.
Der Umfang der vorliegenden Erfindung wird durch die folgenden Patentansprüche definiert.