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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Patientenliege und insbesondere eine Wechseldruckmatratze,
die bei der Krankenpflege in Bauchlage verwendet wird.
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Krankenpflege in der Bauchlage ist
eine weitverbreitete Technik, wobei die bestehenden Systeme erfordern,
dass der Patient mit dem Gesicht nach unten auf ein Bett gelegt
werden muß,
das spezifische mechanische Hebehilfen hat, um die Brust des Patienten
vom Bett anzuheben., um unterhalb des Gesichtes und des Halses einen
Raum für
Nasal-, Ventilations- und Trachiotomietuben zu schaffen, die eingesetzt
sind und am Patienten frei herunterhängen. Bei einem Patienten in
dieser Position hat eine Krankenschwester Zugang zu den Gesichts-
und Halsbereichen für
nasogastrische Tuben, endogastrische Tuben, Luftschläuche und
Tracheotomietuben, so wie dies geeignet ist, und kann medizinische
Prozeduren, wie beispielsweise eine Pulmonaldrainage über Saugen
durchführen.
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Die verwendete Hebeausrüstung ist
jedoch in der Vergangenheit dafür
bekannt gewesen, dass sie an den Kontaktpunkten wunde Gesichtsdruckstellen
verursacht.
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Wechseldruckmatratzen, wie sie in
der WO-95/21599 gezeigt sind, werden bei der Prävention von wunden Druckstellen
bei bettlägerigen
Patienten allgemein verwendet, aber solche Matratzen sind nicht
für die
Krankenpflege eines Patienten, der eine mechanische Belüftung oder
künstliche
Beatmung benötigt
und die Krankenpflege eines Patienten in einer Bauchlage, geeignet.
Um den Patienten in der Bauchlage zu pflegen, muß die Krankenschwester den
Patienten auf ein Bett mit einer ähnlichen Hebeausrüstung wie
vorstehend beschrieben bewegen, wobei auf das Risiko von Druckstellen
zu achten ist.
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Die Erfindung möchte eine Wechseldruckmatratze
schaffen, die einen Patienten in einer Bauchlage stützen kann,
wodurch die Notwendigkeit vermieden wird, dass der Patient in ein
andere: Bett bewegt werden muß und
bei der zusätzlich
die Druckerleichterung für
den Patienten aufrechterhalten wird.
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Demgemäβ schafft die Erfindung eine
Wechseldruckmatratze wie sie im Anspruch 1 definiert ist.
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Die Leerung der Zellen am Kopfende
der Matratze schafft unterhalb des Gesichtes und des Halses eins
Patienten einen Raum für
Nasal-, Ventilations- und Tracheotomietuben zum Einsetzen derselben
und dass diese frei nach unten hängen
können. Die
Zelle unterhalb der Matratze hebt die Höhe der Lungen über den
Rest des Körpers
und senkt den Bauchgewebedruck, wodurch der Druck auf das Zwerchfell
reduziert wird und erlaubt während
der künstlichen
Beatmung ein größeres Atemluftvolumen.
Als ein Ergebnis wird eine größere Durchdringung
und Sauerstoffversorgung des dorsalen unteren Lungenbereiches verursacht,
wodurch die Akkumulation von Ödemen
um die Lunge und den Brustkorbbereich reduziert wird.
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Vorzugsweise ist wenigstens eine
aufblasbare Zelle unter dem Fußende
der Matratze vorgesehen, u m die Füße eines auf der Matratze gelagerten Patienten
anzuheben. Vorzugsweise können
die Zellen unter der Matratze seitlich aufgeblasen werden, um für den Patienten
eine Rotationstherapie zu schaffen.
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Vorzugsweise hat die Matratze wenigstens eine
weitere aufblasbare Zelle zum Stützen
des Gesichtes und der Schulter einer auf der Matratze liegenden
Person. Vorzugsweise ist die Zelle V-förmig und kann halbtransparent
sein, um das Gesicht von der Seite der Matratze her ohne Bewegung
des Kopfes beobachten zu können.
Die kombinierte Wirkung der geleerten Kopfzellen, der Zellen, welche
den Brustkorb und die Füße anheben,
und der Vförmigen Zelle
zum Anheben des Gesichtes und des Halses schafft eine optimale Position für die Krankenpflege in
der Bauchlage, die auf herkömmlichen
Luftbetten oder Matratzen schwierig zu erzielen ist.
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Vorzugsweise können abwechselnd aufblasbare
Zellen zum Stützen
des Bauchs eines Patienten, der auf der Matratze liegt, einzeln
selektiv geleert werden, um das Atmen zu erleichtern.
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Vorzugsweise erstreckt sich über und
um die Matratze eine Abdeckung.
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Vorzugsweise sind die Steuerungsmittel
und die Mittel zum wahlweisen Leeren einiger der Zellen von außerhalb
der Abdeckung zugänglich,
um die Betätigung
zu erleichtern und um das Risiko der Kontamination der Matratze
zu reduzieren.
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Ein Beispiel der Erfindung wird nun
unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren beschrieben, in welchen
zeigt:
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine
schematische Ansicht im Schnitt der Wechseldruckmatratze gem. 1; 3 eine schematische Ansicht im Schnitt
durch ein Zweipositionen-Ventil gemäß der Erfindung; und
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4 eine:
schematische Ansicht eines Luftschalters gemäß der Erfindung.
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Nunmehr bezugnehmend auf die 1 umfaßt die bevorzugte Ausführungsform
eine Wechseldruckmatratze 1 mit abwechselnd aufblasbaren Zellen 1', 1". Die Zellen 1' und 1" werden abwechselnd von
einem Kompressor 2 mit Luft gespeist. Den Zellen 1' und 1" wird über entsprechende
Kanäle 6 und 7 Luft
zugeführt.
Es ist vorstellbar, dass auch Zellen in Reihen von drei oder mehr
Zellen oder dass mehr als eine Zelle in irgendeiner der Reihen alternierend aufgeblasen
werden. Im allgemeinen sind die Zellen als langgestreckte Zylinder
ausgebildet, die sich in der bevorzugten Ausführungsform quer über die
Matratze erstrecken.
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Die Zellen können einzeln ausgebildet und auf
einer Basisfolie gehalten sein, um die Wechseldruckmatratze zu bilden,
oder können
aus oberem und unterem Folienmaterial gebildet sein, das zusammengeschweißt ist,
um alternierend aufblasbare Zellen zu definieren.
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Den Zellen 1', 1" wird Fluid über Kanäle 6 und 7 zugeführt, die
entlang der Seite der Zellen verlaufen. Diese Kanäle haben
Rückschlagventilverbindungen
mit einem dritten Kanal 8, der fortlaufend Luft zu den
Kopfzellen 3 und den aufblasbaren Zellen 4 unter
dem Kopfende der Matratze über
den Luftschalter 12 zuführt.
Die aufblasbaren Zellen 4 sind unter den Wechselzellen
zum Stützen
des Rumpfes eines daraufliegenden Patienten, zum Kopfende hin positioniert
und so angeordnet, dass sie einzeln oder zusammen aufgeblasen werden,
um eine Rampfhöheneinstellung
zu bilden, um einen Lüftungszugang zu
dem Gesicht des Patienten zu ermöglichen.
Diese Zellen 4 können 'U'-förmig
sein, um um eine pneumatische automatische Druckeinstellung (nicht
dargestellt) herumzuführen,
die dazu verwendet werden kann, eine optimale Stützdruckhöhe aufrecht zu erhalten. Mit
den Zellen 4 kann eine Zelle 5 verbunden sein,
die aufgeblasen wird, um einen größeren Fußabstand zu erzeugen. Diese
Zellen 4 und 5 können auch seitlich aufgeblasen
sein, um für
den Patienten eine Rotationstherapie zu schaffen.
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Die erste Wechselzelle 1' oder 1" am nächsten zu
den Kopfzellen 3 kann, wenn sie geleert wird, in eine statische
Zelle 9 umgewandelt werden, so dass eine konstante Stütze den
Patienten in einer stabilen Position hält.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
können
eine Anzahl von verbleibenden abwechseln aufblasbaren Zellen 1' und 1" zum Stützen des
Rumpfes eines Patienten über
Zweiwegventile 10 an die Zuführkanäle 6 oder 7 angeschlossen
sein.
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Wie in der 3 gezeigt, haben die Ventile 10 jeweils
einen Körper 20,
der sich durch die individuelle Matratzenzelle 1' erstreckt und
einen Kanal 6, der der Zelle Luft zuführt. Das Ende des Ventilkörpers geht
auch durch die Aussenabdeckung 30 hindurch. Der Ventilkörper hat
zwei Komponenten, eine innenliegende Komponente 21, die
in die Bohrung einer Aussenkonponente 22 eingesetzt ist,
wobei in der Innenkomponente Öffnungen 23 und 24 vorgesehen sind,
und dazu komplementäre Öffnungen 25 und 26 in
der Aussenkomponente vorgesehen sind, wobei die Öffnungen 23 und 25 die
Zellen 1' mit
dem Kanal 6 verbinden. Die Öffnungen 24 und 26 ermöglichen das
Entlüften
der Zelle 1'.
Die Öffnungen 25 und 26 in
der Aussenkomponente sind jedoch seitlich versetzt, so dass der
Zelle in einer Position durch den entsprechenden Kanal Luft zugeführt werden
kann, und in der anderen Position die Zelle von dem Kanal getrennt
sein kann und geleert werden kann, ohne dass die benachbarten Zellen
beeinträchtigt
werden. Daher wird das Ventil 10 während es ein einzelnes Entleeren
der Zelle zuläßt, die
Zelle von dem Kanal 6 oder 7 so trennen, dass keine Luft aus dem
System verlorengeht. Die Ventile 10 gehen auch durch die äußere Abdeckung
und haben einen daran befestigten Knopf, der die 'Entlüftungs-/Schließ'-Positionen anzeigt.
Da der Zugang zum Betätigen
dieser Ventile an der Aussenseite ist, ist das Risiko der Kontaminierung
der Matratze minimiert.
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Wenn die Stütze für den Kopf verlorengegangen
ist, indem die Zellen 3 am Kopfende entleert worden sind,
ist eine Kopfstütze
erforderlich, um den Kopf in der Bauchlage oberhalb der Matratze 1 zu halten.
In der bevorzugten Ausführungsform
wie sie in den 1 und 2 gezeigt ist, kann eine 'V'-förmige Zelle 11 vorgesehen
sein, deren Scheitelpunkt den Kopf trägt und deren zwei Enden unter
den Achselhöhlen
des Patienten befestigt sind, die die Schulter des Patienten und
die Brust stützen.
Es ist möglich, einen
mechanischen Trägermechanismus
mit einer Maske zu verwenden, der Zugang zum Gesicht und der Kehle
des Patienten ermöglicht,
um den Kopf zu stützen.
Eine weitere Option könnte
eine komplexere Struktur sein, die ein wegklappbares Design hat,
die innerhalb der Matratze aufgenommen wird. Am Rahmen könnte eine
druckreduzierende Matratze, die entweder Luft, Schaum oder ein Gel-Agens
verwendet, montiert sein, während
ein Zugang zu Gesicht und Kehle ermöglicht wird.
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Im Betrieb leitet der Kompressor 2 Druckluft zu
den Kanälen 6 und 7,
die alternierend die aufblasbaren Zellen 1' und 1" speisen. Ein Rotationsventil (nicht
dargestellt) leitet abwechselnd Luft zu den entsprechenden Kanälen 6 und 7.
Die Steuerung der Luftzufuhr zu dem Rest der Zellen erfolgt mittels
eines Luftschalters 12. Der Luftschalter 12 hat
zwei zuein ander passende Flächen,
eine 12a stationär
und die andere 12b drehbar. Die stationäre Fläche 12a hat einen
Einlaß 13 an
den Kanal 7 angeschlossen, einen Einlaß 14, der an den Kompressor
angeschlossen ist, einen Auslaß 15a zur
Zelle 9, die Auslässe 15b und 15c zu
den Zellen 4 und 5 und den Auslaß 15d zu
den Kopfzellen 3. Die andere Paßfläche 12b hat bogenförmige Nuten 16a und 16b,
die so gestaltet sind, dass sie Luft zu den unterschiedlichen Auslässen 15a bis 15d zuführen und
ausgeschnittente Abschnitte 17a und 17b, um die
Luft aus de n Auslässen 15a bis 15b in
Abhängigkeit
von ihrer Position mit Bezug auf die stationäre Fläche 12a abzuführen.
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Wie in der 4A gezeigt,
verbindet in der Position 1 der Nutenquadrant 16a den
Einlaß 14 mit dem
Auslass 15d, um zu den Kopfzellen 3 fortlaufend Luft
zuzuführen,
und die Nut 16b verbindet auch den Einlaß 13 mit
dem Auslaß 15a,
um der Zelle 9 alternierend Luft zuzuführen. Wenn der Schalter in
die Position 2 (4B) bewegt
wird, kann die Quadrantennut 16a keine Luft zum Auslaß 15d leiten.
Der ausgeschnittene Abschnitt 17a ist jedoch nun in der Position über dem
Auslaß 15b und
ermöglicht,
dass die Kopfzellen 3 sich leeren können. Die Nut 16b verbindet
den Einlaß 14 mit
dem Auslaß 15a,
um statische Luft in die Zelle 9 zu leiten.
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Wenn der Luftschalter in die Position 3 bewegt
ist (4C), sind die Kopfzellen noch
in dem Abführmodus,
die Zelle 9 ist noch mit dem Einlaß 14 verbunden und
die Quadrantennut 16a speist nur den Auslaß 15c,
um zu den Zellen 4 und 5 Luft zuzuführen. Wenn
der Luftschalter in die Position 4 (4D) bewegt
wird, ist die Quadrantennut 16a nunmehr in einer Position,
in der den Auslässen 15b und 15c Luft zugeführt wird,
um die Zellen 4a, 4b und 5 an dem Kopfende
bzw. Fußende
unter der Matratze aufzublasen, die Kopfzellen sind noch in de m
Entleermodus und die Zelle 9 ist noch mit dem Einlaß 14 verbunden,
wodurch die perfekte Bauchlage geschaffen wird.
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Bei dem Rückkehren durch die Schalteinstellungen
in die Position 1 wird die Wechseldruckmatratze in ihre
herkömmliche
druckausgleichende Wechseldruckmatratzenlage gebracht und die Zellen 4a, 4b und 5 werden über den
Ausschnittsabschnitt 17b entleert.