DE69804807T2

DE69804807T2 - Feste agglomerate für komponenten zur herstellung von bau- und dekorationselementen oder dergleichen

Info

Publication number: DE69804807T2
Application number: DE69804807T
Authority: DE
Inventors: Agostino Guariento
Original assignee: Interscambio Srl
Current assignee: Interscambio Srl
Priority date: 1997-07-28
Filing date: 1998-07-27
Publication date: 2003-01-16
Anticipated expiration: 2018-07-28
Also published as: EP1001915A1; DE69804807D1; EP1001915B1; WO1999005075A1; CA2297897A1; ES2172913T3; IT1299299B1; ITPD970171A1; US6350501B1; CA2297897C; ATE215912T1

Description

Technisches Anwendungsgebiet

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf feste Agglomerate zur Herstellung von Baukomponenten, Dekorations- und/oder sonstigen neuen Gegenständen.

Stand der Technik

Sogenanntes "Venezianisches Terrazzo" oder Marmorkies ist im Bausektor allgemein bekannt und hat seine Popularität bei der Herstellung von Pflastersteinen neuerdings zurückgewonnen.
Venezianisches Terrazzo wird gegenwärtig durch mehrere Firmen hergestellt, und zwar hauptsächlich zur Bereitstellung von Pflasterungen, für den Innen- und den Außenbereich bestimmte Platten, und zwar in der Form von Fliesen, die lediglich durch feste Agglomerate bestehend aus Marmorpartikeln und einem Bindemittel gebildet werden, welches üblicherweise ein Polyesterharz ist.
In Abhängigkeit von der Art und der Farbe des benutzten Marmors ergeben sich entsprechende Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Fliesen und demzufolge der gesamten Pflasterung bzw. des Plattenbelags.
Die Herstellung künstlicher Steine ist ebenfalls allgemein bekannt und ist beispielsweise in dem Dokument WO 89/11457 offenbart.
Es ist ebenfalls bekannt, dass demnächst gesetzliche Vorschriften in Kraft treten, die sich auf die Gebäudesicherheit beziehen und durch welche die Installation von Sicherheitsleuchtkörpern nicht mehr an Wänden, sondern auf dem Boden obligatorisch wird.
Dies hat bedeutende technische Auswirkungen zur Folge, falls es notwendig wird, die Leuchtkörper in die Bepflasterung einzubinden, und zwar ohne dass sich Änderungen an ihrem Erscheinungsbild ergeben und gleichzeitig gesetzliche Vorschriften erfüllt sind.

Darstellung der Erfindung

Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neues festes Agglomerat für Baukomponenten bereitzustellen, welches die Möglichkeiten zur Herstellung von Pflasterungen, Plattenbelägen, Treppenhäusern usw. erweitert.
Innerhalb dieser Zielsetzung besteht eine, sich hieraus ergebende primäre Aufgabe darin, solche feste Agglomerate bereitzustellen, mit denen gesetzliche Vorschriften erfüllt sind, die sich auf die Sicherheitsbeleuchtung von Gebäuden beziehen, ohne dass das globale Erscheinungsbild der Pflasterung oder des Plattenbelages verändert wird.
Eine weitere wichtige Aufgabe besteht darin, ein festes Agglomerat bereitzustellen, welches in einfacher Weise zur Herstellung von Küchenoberflächen, Bartheken, Tischen, Deckenlampen und anderen Innendekorationskomponenten und/oder neuen Gegenständen nutzbar ist wie für Geschenke wie z. B. Behälter, Vasen und dergleichen.
Eine andere wichtige Aufgabe besteht darin, ein Agglomerat bereitzustellen, welches eine gute strukturelle Festigkeit aufweist, die derjenigen der Agglomerate zumindest gleichwertig ist, die üblicherweise bei der Herstellung von Pflasterungen und Plattenbelägen von der Art des Venezianischen Terrazzos benutzt werden.
Eine andere Aufgabe besteht darin, ein festes Agglomerat bereitzustellen, welches mit einer herkömmlichen Ausrüstung und herkömmlichen Anlagen zu wettbewerbsfähigen Kosten herstellbar ist.
Dieses Ziel, diese Aufgaben und weitere Aufgaben, die im Folgenden deutlich werden, sind bei einem festen Agglomerat für Baukomponenten, Innendekorationsgegenständen und/oder sonstigen neuen Gegenständen erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 erfüllt.
In vorteilhafter Weise liegt die Menge an Granulat aus farbigem und klarem Glas zwischen ungefähr 5 Gew.-% und ungefähr 50 Gew.-%, und zwar in Abhängigkeit von der Leuchtwirkung und den Kosten des Fertigproduktes, wohingegen die Summe an Harz und inertem Granulat wie z. B. Marmor, Granit oder dergleichen dem verbleibendem Anteil bis 100 Gew.-% entspricht.
Gewöhnlicherweise beträgt der Gewichtsanteil des Harzes ungefähr 5 Gew.-% bis 6 Gew.-% der gesamten Masse.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels deutlich werden, welches unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen gegeben wird, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu beschränken. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine die erfindungsgemäße Struktur aufweisende Fliese;
Fig. 2 eine Schnittansicht einer Einzelheit der Fliese gemäß Fig. 1.

Ausführungsformen der Erfindung

Die obigen Zeichnungen zeigen eine bevorzugte, jedoch nicht ausschließlich mögliche Ausführungsform des festen Agglomerates, welches beispielsweise die Gestalt einer zur Pflasterung benutzten Fliese aufweist, die durch die Bezugsziffer 10 bezeichnet ist und demzufolge wie ein ebener Festkörper gestaltet ist, der ein Marmorgranulat oder ein ähnliches Granulat 11 und ein Glasgranulat 12 enthält, die unter Verwendung eines aus einer oder aus zwei Komponenten bestehenden Polyesterharzes 13 miteinander verbunden sind.
Die Menge, die Qualität und die Partikelgröße des farbigen oder klaren Glasgranulates 12 sind dahingehend bemessen, dass Licht zwischen den einander gegenüberliegenden Seiten der Fliese 10, wie in Fig. 2 gezeigt, hindurchtreten kann.
Die Partikelgröße des Marmorgranulates oder des ähnlichen Granulates 11 und des Glasgranulates 12 müssen in Abhängigkeit von der Dicke der zu erstellenden Platte gewählt werden. Das Bindemittel 13 kann üblicherweise in unterschiedlichen Farben bereitgestellt werden.
Mit Hinblick auf die Menge wird das Glasgranulat 12 vorzugsweise ungefähr 25 Gew.-% bis 30 Gew.-% der gesamten Masse ausmachen, wohingegen das Harz 13 ungefähr 5 Gew.-% bis 6 Gew.-% und das Marmorgranulat oder das ähnliche Granulat der verbleibenden Menge bis 100% entspricht.
Die Menge an Glasgranulat kann in jedem Fall zwischen 5% und 50% variiert werden.
Die Fliesen 10 oder in jedem Fall die geometrischen Festkörper werden mit Dicken bis zu einer maximalen Dicke von ungefähr 3 cm bis 4 cm hergestellt.
Es ist ebenfalls möglich, Blöcke unterschiedlicher Dimensionen herzustellen, die dazu bestimmt sind, zu Platten der oben angegebenen Dicke zugeschnitten zu werden.
Bei der Herstellung eines Blockes ist es möglich, die Partikelgröße des Glases und des Marmors bis zu einer maximalen Partikelgröße von 10 cm zu verändern.
Die Oberflächen, insbesondere die freien Oberflächen werden genau poliert und wahlweise verkittet, um jegliche herausragenden Punkte oder scharfen Kanten des Glasgranulats 12 zu entfernen, so dass Gefahren für die jeweiligen Benutzer vermieden werden.
Die Tatsache, dass Licht zwischen einander gegenüberliegenden Seiten der Fliese 10 hindurchtreten kann ermöglicht es, die genannte Fliese im Innenbereich für den Boden zu benutzen, im Außenbereich zu Bepflasterungen und für Innen- und Außenplattenbeläge, und zwar unter Einbindung der Funktion, dass diese als Schirm für einen Leuchtkörper wirken (dargestellt durch die Glühlampe 14 in Fig. 2). Als Schirm verdeckt die Fliese den Leuchtkörper vollständig, sobald dieser kein Licht emittiert. Aufgrund seiner strukturellen Eigenschaften ermöglicht es der Schirm jedoch, dass der Leuchtkörper seine Funktion erfüllen kann, sobald der Leuchtkörper mit Energie versorgt wird, wobei die Funktion des Leuchtkörpers insbesondere eine Sicherheitsfunktion sein kann, beispielsweise bei Stufen oder Stufen von Treppenhäusern oder Korridoren usw., und zwar in Erfüllung einer ästhetischen oder Signalfunktion, falls eine besondere Wirkung des Plattenbelages erreicht werden soll.
Das Agglomerat kann auch in der Form von Platten für Bauzwecke oder für die Innendekoration, beispielsweise für die Oberflächen von Küchenmodulen, Bartheken, Friesen usw. oder auch für Teile der Innendekoration wie z. B. für Deckenlampen oder für neuartige Geschenkgegenstände wie z. B. Behälter in unterschiedlichen Gestaltungsformen und Größen.
Es ist praktisch festgestellt worden, dass das beabsichtigte Ziel und die Aufgaben der vorliegenden Erfindung erreicht bzw. erfüllt worden sind.
Es wird somit ein festes Agglomerat bereitgestellt, bei welchem das Erscheinungsbild eines typischen Veneziansichen Terrazzos gegeben ist und welches eine besondere innere Struktur aufweist, die es ermöglicht, dass Licht zwischen einander gegenüberliegenden Oberflächen übertragen werden kann. Dieses Merkmal bietet besondere Möglichkeiten bei der Anwendung und der baulichen Ausgestaltung, insbesondere im Bereich der Gebäudesicherheit.
An der auf diese Weise konzipierten Erfindung können zahlreiche Modifikationen bzw. Veränderungen vorgenommen werden, die sämtlich dem Schutzumfang der Ansprüche unterfallen.
Alle Einzelheiten können ferner durch technisch äquivalente Elemente ersetzt werden.
In der Praxis können die eingesetzten Werkstoffe, soweit sie von dem Gebrauch abhängig sind, ebenso wie deren Dimensionen entsprechend den Anforderungen gewählt werden.

Claims

1. Feste Agglomerate für Baukomponenten, Innendekorationsgegenstände und sonstige neue Gegenstände, die aus einer Kombination von Elementen hergestellt worden sind, nämlich

- einem Bindeharz (13),

- einem als Granulat vorliegenden farbigen oder klaren Glas (12) und

- einem als Granulat vorliegenden inerten Material,

dadurch gekennzeichnet, dass das als Granulat vorliegende inerte Material aus einer Gruppe von Materialien ausgewählt ist, die Marmor, Granit und andere inerte, in der Form diskreter Teile miteinander kombinierbare Materialien umfasst und

dass das genannte, als Granulat vorliegende Glas (12) aus diskreten Teilen gebildet ist, und zwar nach Maßgabe einer Anzahl und einer Teilchengröße, die in Abhängigkeit von der Dicke des Agglomerates gewählt ist, um eine Vielzahl von Lichtpfaden bereitzustellen, die durch wenigstens ein Glasteil gebildet werden, durch das sich Lichtstrahlen zwischen den einander gegenüberliegenden Oberflächen des Agglomerates ausbreiten können.

2. Festes Agglomerat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte, als Granulat vorliegende Glas (12) nach Maßgabe einer Menge zwischen ungefähr 5 Gew.-% und ungefähr 50 Gew.-% vorliegt und dass die Summe der übrigen Komponenten den Restanteil bis 100 Gew.-% ausmacht.

3. Festes Agglomerat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte, als Granulat vorliegende Glas (12) nach Maßgabe einer Menge zwischen ungefähr 5 Gew.-% und ungefähr 50 Gew.-% vorliegt, wobei das genannte Harz (13) nach Maßgabe einer Menge von ungefähr 5 Gew.-% bis 6 Gew.-% vorliegt und wobei das als Granulat vorliegende inerte Material (11), welches aus Marmor besteht, der restlichen Menge bis 100 Gew.-% entspricht.

4. Festes Agglomerat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Harz (13) ein aus einer oder aus zwei Komponenten bestehendes Polyesterharz ist.

5. Festes Agglomerat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es in der Form von Fliesen oder Platten (10) bereitgestellt ist, deren/dessen Dicke bis ungefähr 3 cm bis 4 cm beträgt.

6. Festes Agglomerat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es in der Form von Blöcken vorliegt, die zu Platten mit einer Dicke von bis zu ungefähr 3 cm bis 4 cm geschnitten werden.

7. Festes Agglomerat nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das als Granulat vorliegende Glas (12) nach Maßgabe einer bevorzugten Menge von 25 Gew.-% bis 30 Gew.-% des gesamten Gewichtes vorliegt, dass das Harz (13) nach Maßgabe einer Menge von 5 Gew.-% bis 6 Gew.-% vorliegt und dass die übrigen Komponenten durch das inerte Material (11) gebildet sind.

8. Festes Agglomerat nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die diskreten Glasteile Größen in der Größenordnung von einigen Millimetern bis zu einer maximalen Größe von 10 cm aufweisen, um diese in der Masse des Agglomerates mit der Maßgabe zu verteilen, dass die genannten Lichtpfade bereitgestellt sind.

9. Verwendung eines festen Agglomerates nach einem der vorangegangenen Ansprüche zur Herstellung von Baukomponenten, Innendekorationsgegenständen und sonstigen neuen Gegenständen, die dahingehend ausgestaltet sind, dass eine Ausbreitung künstlicher Lichtstrahlen durch diese hindurch möglich ist, und zwar zu Sicherheitszwecken und/oder ästhetischen Zwecken und/oder Lichtsignalzwecken.

10. Verfahren zur Herstellung eines festen Agglomerates nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung von Baukomponenten, Innendekorationsgegenständen und sonstigen neuen Gegenständen, welches aus den folgenden Schritten besteht:

- Bereitstellung eines Bindeharzes (13);

- Bereitstellung von als Granulat vorliegenden inerten Materialien (11), die aus einer Gruppe ausgewählt sind, welche Marmor, Granit oder andere, als Granulat vorliegende inerte Materialien umfasst und die in der Form von diskreten Teilen kombinierbar sind;

- Bereitstellung von als Granulat vorliegendem farbigem oder klarem Glas (12) in der Form einzelner Teile; und

- Zusammenführung des Harzes (13) und der inerten Materialien (11) mit den Teilen aus Glas (12), die nach Maßgabe von Mengen und Teilchengrößen bereitgestellt werden, die in Abhängigkeit von der Dicke des Agglomerates ausgewählt werden, um ein Agglomerat zu erhalten, welches eine Vielzahl an durchgängigen Lichtpfaden aufweist, wobei jeder der genannten Lichtpfade durch wenigstens ein Glasteil gebildet ist, durch welches sich Lichtstrahlen zwischen einander gegenüberliegenden Oberflächen des Agglomerates ausbreiten können.