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BEREICH DER ERFINDUNG:
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Die
Erfindung bezieht sich auf hochspezifische Marker für diagnostische
Zwecke, welche zudem hochspezifische Ziele für therapeutische Reagenzien
sind, die zur Erkennung, der Prävention
und der Behandlung der Alzheimer Krankheit verwendet werden können. Im
Speziellen bezieht sich die Erfindung auf zwei einzigartige Proteine,
die auf Chromosom 21 kodiert werden und sich innerhalb des Locus
befinden, der von dem human ATP Gen besetzt wird; im Weiteren auf
Analoge und Derivate dieser Moleküle, sowie auf Nukleinsäuremoleküle, die
solche Moleküle
kodieren oder deren Expression beeinflussen. Die Erfindung bezieht
sich zudem auf therapeutische Methoden, die diese Moleküle involvieren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG:
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Die
Alzheimer Krankheit ("AD") ist eine progressive
Krankheit des menschlichen zentralen Nervensystems. Sie manifestiert
sich durch Demenz bei älteren
Menschen, durch Desorientierung, Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten
bei Sprache, Kalkulation oder räumlichvisuellen
Fähigkeiten
sowie durch psychiatrische Veränderungen.
Sie ist assoziiert mit degenerierenden Neuronen in verschiedenen
Regionen des Gehirns. Alle von AD betroffenen Menschen entwickeln
eine gewichtige Anzahl von β-amyloiden
Plaques und neurofibrilären
Fasern, die aus hochphosphorylierten Formen des Mikrotubulin-assoziierten
tau Proteins bestehen; die Alzheimer Krankheit wird zusammenfassend
beschrieben bei Price, D.L. et al. (Clin.Neuropharm. 14:S9–S14 (1991));
Pollwein, P. et al. (Nucl. Acids Res. 20:63–68 (1992)); Regland, B. et
al. (Med. Hypoth. 38:11–19 (1992))
and Johnson, S.A. (In: Review of Biological Research in Aging, Vol.
4, Rothstein, M. (Ed.), Wiley-Liss, NY, 163–170 (1990)).
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In
postmortem Gehirngewebe ist die Gegenwart von zwei Proteinen, nämlich des
hyperphosphorylierten tau (PHF tau) und des β-amyloid (Aß), ein pathologisches Kennzeichen
für alle
Formen der Alzheimer Krankheit (AD) und gibt einigen Aufschluß auf die
biologischen Vorgänge,
die sich im Laufe der Krankheit abspielen. Normales tau ist ein
Zytoskelettprotein, das als mikrotubulärer "Klebstoff" in Neuronen fungiert, und β-Amyloid
ist ein im allgemeinen neurotoxisches Polypeptidfragment, von dem
man annimmt, dass es aus dem weitverbreiteten APP Transmembranprotein
herausgeschnitten wird. PHF tau findet sich in der CSF bei allen AD
Patienten und Aβ ist
vorhanden in der CSF sowie in den Plättchen im Blut von Menschen
mit AD. Ein weiterer signifikanter Hinweis auf die physiologischen
Prozesse, die zur Äthiologie
von AD beitragen, ist die Gegenwart von zahlreichen Entzündungs-Proteinen
in für
Alzheimer charakteristischen Läsionen.
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Gene, die für AD prädisponieren.
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Vier
Gene und ein Protein, nämlich
das ATP Gen auf Chromosom 21 (St. George Hyslop, P. et al. Science
235:885–890
(1987); Goate, A.M. et al. Nature 349:704–706 (1991)); das S182 Gen
auf Chromosom 14 (Sherrington, R. et al. Nature 375:754–760 (1995));
das STM 2 Gen auf Chromosom 1 (Levy-Lahad, E. et al. Science 269:973–977 (1995))
und das ApoE 4 Gen auf Chromosom 19 (Saunders, A.M. et al. Neurology 43:1467–1472 (1993))
sind definitiv in die Äthiologie
der Krankheit impliziert worden. Das Neuronen-spezifische Zytoskelettprotein 'tau', das in die Spinalflüssigkeit
sekretiert wird, findet man bei der AD in seiner hochphosphorylierten
Form, und diese Form des Proteins kann kommt es in der Spinalflüssigkeit
von AD Patienten in Mengen vor, die dem Stadium der Krankheit entsprichen.
Obgleich die Funktion von tau bei der Initiierung der AD Krankheit
nicht offensichtlich ist, können
zum Verhalten anderer mikrotubulärer
Proteine in den Epithelzellen, die auf die Transduktion von Membranrezeptoren
durch ungewöhnliche
Liganden reagieren, Parallelen gezogen werden. Es konnte gezeigt
werden, dass die Interaktion von enteropathogenem E.coli (EPEC)
innerhalb der Membran von Epithelzellen in einem Rearrangement des
Zytoskeletts resultiert sowie in der Hyperphosphorylierung von drei
Zytoskelettproteinen, welche an eine Stelle unterhalb der Membran-Ligandinteraktion
wandern. Diese abnorm phosphorylierten Proteine formen starre Aggregate
(Rosenhine Llan, EMBO J. 11:3551–3560 (1992)), die an die Aggregate
(NTFs) erinnern, welche im AD Gehirn von tau gebildet werden.
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Mutationen
(mehrere) im APP Gen verteilen sich bei einigen Familien zusammen
mit einer autosomalen dominanten frühen Form von AD (Goate, A.M.
et al. Nature 349:704–706
(1991); Selko, D. Scientific American 265:40–47 (1991); Hardy, J. et al.
WIPO
WO 92/13069 (1992));
Mutationen in S182 verteilen sich mit familiärer AD (FAD) (St.George-Hyslop,
P. et al. Nature Genet. 2:330–334
(1992); Sherrington, R. et al. Nature 375:754–760 (1995)); eine Mutation
in STM2 segregiert mit einer seltenen autosomalen Form von AD (Levy-Lahad,
E. et al. Science 269:973–977
(1995)); und die Vererbung des ApoE4 Allels scheint ein Empfänglichkeitsfaktor
bei allen oben erwähnten
Formen von AD zu sein (Corder, H.L. et al. Science 261:921–924 (1993)),
wohingegen Vererbung des ApoE2 Allels ein geringere Risiko zu verleihen
scheint (Corder, H.L. et al. Nature Genet. 7:180–184 (1994)).
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Nichtsdestotrotz
erklären
die Kombination genetischer Faktoren nur einen kleinen Anteil von
AD, und trotz der Identifikation dieser Faktoren ist wenig bekannt,
oder kann abgeleitet werden, über
die biochemischen Grundlagen der Krankheitssymptome. Etwa 80% aller
AD Fälle,
die hauptsächlich
bei Menschen über
80 Jahre vorkommen, scheinen nicht mit einer genetischen Prädisposition
assoziiert zu sein.
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Das
Gen, das zur Empfänglichkeit
für AD
prädisponiert.
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Die Genprodukte, die für AD und DS prädisponieren
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I. Das APP Gen auf Chromosom 21
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Das
APP Gen wird hauptsächlich
in den neuronalen Zellen des zentralen Nervensystems exprimiert. Das
Gen kodiert für
ein Transmembranprotein, das eine einzige monomere Transmembranhelix
enthält
(Kang, J. et al. Nature 325:733–736
(1987); Tanzi, R.E. et al. Nature 321:528–530 (1988)). Das Protein,
das hauptsächlich
im Gehirn exprimiert wird, kann in verschiedenen Isoformen von variierender
Länge vorkommen,
was durch alternatives Splicing oder durch den Einbau bzw. den Ausstoß von Exons
hervorgerufen wird (Pollwein P. et al. Nucl. Acid Res. 20:63–68 (1992);
Price D.L. et al. Clin. Neuropharm. 14:S9–S14 (1991)). Dies scheint eine
Eigenschaft zu sein, die das Protein mit dem LDL Rezeptorprotein
gemeinsam hat. Allerdings haben alle Isoformen eine gemeinsame Domäne, genannt β-Amyloiddomäne (Aß), die
zum Teil in der die Membran überspannenden
Region des APP-Proteins eingebettet ist. Das bei der posttranskriptionellen
Spaltung von APP entstehende Hauptprodukt ist Aβ (Podlisny, M.B. et al. Science
238:669–671
(1987); Currie, J.R. et al. J. Neurosci. Res. 30:687–689 (1991);
Zain S.B. et al. Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 85:929–933 (1988);
Vitek, M.P. et al. Molec. Brain Res. 4:121–131 (1988); Johnson S.A. In:
Review of Biological Research in Aging, Vol 4, Rothstein, M. (Ed),
Wiley-Liss, NY, 163–170
(1990)). Die Sekretion des Aβ Proteins
reflektiert entsprechend das Abspalten der Domäne vom Vorläufermolekül (siehe Roch, J.M. et al.
J. Biol. Chem. 267:2214–2221
(1992)).
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Wie
oben erwähnt
sind die Anwesenheit von intrazellulären Fasern sowie die extrazellulären Ablagerungen
von Plaques, bestehend aus Amyloidprotein Aβ, in Neurophilen und Blutgefäßen, die
pathologischen Charakteristika von AD und DS (Mann, D.M.A. Neurobiol.
Aging 10:397–399
(1989); Selkoe, D.J. Neuron 6:487–498 (1991); Lampe, T.H. et
al. Ann. Neurol. 36:368–378
(1994); Selkoe, D.J. Nature 375:734–735 (1995)). Der Hauptbestandteil
der Amyloidprotein-Plaques beim gesunden Menschen ist das Aß, ein 38–40 Aminosäuren langes
(etwa 4 kDa) hydrophobes Protein (Price, D.L. et al. J. Neuropharm.
14:S9–S14
(1991)). Aβ bildet
den Kern von Fibrillen, die in amyloiden Ablagerungen konzentriert
sind, welche sich im extrazellulären
Raum zwischen dem Parenchym des Hirns und den vaskulären Elementen
von Hirn und Pia-Arachnoid befinden (Currie, J.R. et al. J. Neurosci.
Res. 30:687–689
(1991)). Jedoch wird bei der Alzheimer Krankheit eine längere Version
des Aβ,
nämlich
Aβ-42 von
APP abgetrennt, und es ist diese Version des Aß, von der man annimmt, dass
sie den Hauptbestandteil der amyloiden Ablagerungen ausmacht. Es
wurde außerdem
angenommen, dass sie der neurotrope Faktor in der AD (Roher, A.E.
et al., Proc. Nat. Aca. Sci. USA 90:10836–10840 (1993); Games, D. et
al., Nature 373:523–527
(1995); Laferia, F.M. et al., Nature Genet. 9:21–30 (1995)) und beim DS (Iwatsubo,
T. et al., Ann. Neurol. 37:294–299
(1995); Neuron 13:45–53
(1994)) ist. Vor kurzem wurde bei Mäusen gezeigt, dass die Anwesenheit
von funktionalem APP nicht notwendig ist für die Ausbildung einer AD typischen
Neuropathologie (Zengh, H. et al. Cell 81:525–531 (1995)), außerdem wurde
gezeigt, dass Synapsenverlust durch Überexpression von APP ohne
Plaquebildung hervorgerufen werden kann (Mucke, L. et al. Brain
Res. 666:151-167 (1994)).
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Einige
der oben genannten experimentellen Ergebnisse scheinen gegen eine
Rolle von Aβ in
der Neuropathologie von AD zu argumentieren, dennoch sprechen ein
frühes
Auftreten von Aβ bei
allen AD-Formen (Querfurth, H.W. et al., Molec. Brain Res. 28:319–337 (1995);
Levy-Lahad, E. et al., Science 269:973–977 (1995)), ebenso wie die
mit der Krankheit segregierenden Mutationen im APP Gen, für eine zentrale
Rolle von APP in der AD (Hardy, J., Proc. Natl. Acad. Sci. 94:2095–2097 (1997)).
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Die
Anhäufung
von Aβ-42
bei der Alzheimer Krankheit ist vermutlich ein Ergebnis von falsch
verlaufendem Processing einer oder mehrer APP Isoformen (Currie,
J.R. et al., J. Neurosci. Res. 30:687–689 (1991)), (s.a. Johnson,
S.A. In: Review of Biological Research in Aging, Vol. 4., Rothstein,
M. (Ed.), Wiley-Liss, NY, 163–170
(1990); Roch, J.M. et al., J. Biol. Chem. 267:2214–2221 (1992)).
Ein solches Processing involviert vermutlich zwei oder mehrere Proteasen
(Azuma, T. et al., J. Biol. Chem. 267:1609–1613 (1992); Nakanishi N. et
al., Exp. Neurol 121:125 (1993)). Zur Zeit gibt es konzertierte
Aktionen unter Forschern, diese im Moment hypothetischen Proteasen
('Sekretasen') zu finden; der
Mechanismus der Aβ-Überproduktion
in AD bleibt weiterhin unbekannt.
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II. Das Apolipoprotein E auf Chromosom
19
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Die
E4 Allele des Apolipoproteins "ApoE4", die ursprünglich mit
dem späten
Auftreten von familiärer und
sporadischer Alzheimer Krankheit assoziiert wurde (Saunders, A.M.
et al., Neurology 43:1467–1472 (1993);
Namba, Y. et al., Brain Res. 514:163–166 (1991)) scheint aber mit
allen Formen von ererbter HD und DS assoziiert zu sein. Das Gen
wird fast überall
exprimiert, jedoch findet die höchste
Expression im Gehirn statt. ApoE4 ist Mitglied einer Genfamilie,
zu der auch ApoE2 und ApoE3 gehören
(Utermann, G. et al., J. lipid Res. 25:378–382 (1984); Utermann, G.,
J. Inher. Metab. Dis. 11:74–86
(1988); Ghiselli, G. et al., Lancet 2:405–407 (1982)). Diese Genfamilie
ist mit anderen schweren Krankheiten beim Menschen, einschließlich falsch
verlaufenden Lipidmetabolismuses, z.B. kardiovaskulären Krankheiten,
in Zusammenhang gebracht. ApoE-Proteine binden auf Zellmembranen
an spezifische Stellen im LDL-Rezeptors sowie im verwandten LRD-Rezeptor und dienen
als Anker für
bestimmte Lipoproteine, die dann über die Plasmamembran in "bedeckte Einbuchtungen" ("coated pits") transferiert werden.
Es konnte gezeigt werden, dass APP an den ApoE4 LDL-Rezeptor binden
kann (Kounnas, M.Z. et al., Cell 82:331–340 (1995)) und daher möglicherweise
einen ähnlichen
metabolischen Weg hat; jedoch gibt das wenig Einblick, in welcher
Weise ApoE4 die Anfälligkeit
für AD
beeinflußt.
ApoE-Proteine, so wie alle löslichen
Membranproteine, aggregiert in Lösung,
und ApoE4 ist assoziiert mit der Aβ-Immunreaktivität in β-amyloiden
Plaques. Letzteres könnte
vermuten lassen, dass intramolekulare Proteinaggregation bei der
Pathogenese von AD eine Rolle spielt. Der Befund, der zeigt, dass
ApoE2, welches im Gegensatz zu ApoE4 eine cis-Aminosäure an Position
112 hat, ein geringeres Risiko für
AD bei Menschen mit beiden Allelen bedingt, legt nahe, dass eine
cis-Aminosäure
den ApoE2-Effekt bedingt, und lassen vermuten, dass eine cis-Aminosäure in die
für AD
relevanten Aggregationsprozesse bei AD involviert ist (Shi Du Yan
et al., Nature 382:685–691
(1997): Tabatin, M. et al., Neurobiology of Aging 17 (48):5130 (1997)).
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III. Das S182 auf Chromosom 14
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Obgleich
die Zahl von Menschen, die eine genetische Prädisposition für AD haben,
relativ gering ist, wird S182 als einer der Haupt-AD-Ort angesehen,
weil eine große
Mehrzahl von familiären
AD (FAD)-Patienten Mutationen in dieser Region aufweisen. Das S182
Gen kodiert für
ein Transmembran-(TM-)Protein namens "AD3",
das sieben Transmembranhelices beinhaltet. Fünf Punktmutationen, die bei
Aminsäureresten
innerhalb oder in der Nähe
dieser verschieden TM-Helices vorkommen, segregiert mit AD. Weil
diese Mutationen nicht bei gesunden Menschen gefunden wurden, scheinen
sie für
den AD-Phenotyp
beim Menschen pathogen zu sein. Die Funktion von AD3 ist nicht bekannt,
aber eine mögliche
funktionelle Homologie zu SPE-4, einem in C.elegans exprimierten
Transmembranprotein, lassen vermuten, dass AD3 beim zytoplasmischen
Aufteilen der Proteine eine Funktion haben kann (Sherrington, R.
et al., Nature 375:754–760
(1995); Hardy, John, Proc. Natl. Aca. Sci 94:2095–2097 (1997)).
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IV. Das STM2 auf Chromosom 1
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Ebenso
wie S182 kodiert auch STM2 ein TM Protein, das sieben Transmembranhelices
beinhaltet. Das STM2 Protein ist stark homolog zu S182, insbesondere
zu Sequenzen innerhalb der TM-Helices. Eine einzelne Punktmutation
in Aminosäure
(aa) 141 innerhalb der zweiten TM-Helix, die zu 84% homolog zu AD3 TM-II
ist, wird für
AD bei einer großen
Verwandtschaftsfamilie verantwortlich gemacht. Im Vergleich zu FAD
mit Mutationen in S182, scheint durch Mutation in STM2 141 hervorgerufene
FAD auf nur eine Verwandtschaft, "der deutschen Wolga Familie", beschränkt zu sein.
Die strukturellen Ähnlichkeiten
zwischen den AD3 und STM2 Proteinen deutet an, dass sie eine ähnliche,
zurzeit noch unbekannte biochemische Funktion gemeinsam haben (Levy-Lahad,
E. et al., Science 269:973–977
(1995)). Jedoch ähnelt
die Sekundärstruktur
von S182 und von STM2 sehr der Struktkur der adrenergen und muscarinen
Rezeptoren. Bei den letzteren werden mehrere Transmembrandomänen für die Determinierung
der Bindeselektivität
gegenüber
Antagonisten und Agonisten benötigt
(Wess, J. et al., Mol. Pharmacol. 256:872–877 (1991)).
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Dies
könnte
erklären,
warum jede der in S182 auftretenden fünf Mutationen zu AD führen kann.
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Ohne
irgendeine effektive Behandlung wird AD wahrscheinlich einen von
zehn heute lebenden Menschen betreffen.
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Es
gibt keine effektive Behandlung von AD in irgendeinem Stadium der
klinischen Progression, und es gibt auch keine verlässliche
Diagnosemethode, um die Krankheit im Anfangsstadium festzustellen,
selbst nicht bei der relativ kleinen Anzahl genetisch prädisponierter
Personen.
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Im
Hinblick auf die Bedeutung einer Diagnose, der Vorhersage und der
Behandlung von AD und DS ist es dringend erforderlich, effektive
Mittel zum Erreichen dieser Ziele zu entwickeln. Die vorliegende
Erfindung liefert solche Mittel.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bestand darin, hoch spezifische
Moleküle
beim Menschen, die hoch zuverlässige
Marker für
AD beim Menschen sind, zu liefern. Diese Moleküle waren, außer dass
sie akkurate, die Krankheit vorhersagende Reagenzien waren, auch
Zeitmoleküle
für in
situ Modifikation oder Destruktion durch therapeutische Substanzen,
welche die Progression der Krankheit beim Menschen ohne unerwünschte Nebenwirkungen
verhindern und anhalten würden.
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Lt.
dieser Erfindung wurden die hoch spezifischen Moleküle geliefert,
die Marker für
AD und auch Zielmoleküle
für therapeutische
Intervention sind.
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Diese
Erfindung beschäftigt
sich mit Mitteln und der Anwendung dieser Mittel als Marker zur
Frühdiagnose
und als Zielmoleküle
in therapeutischen Ansätzen
für die
Alzheimer Krankheit. Diese Mittel schließen drei neuartige, mit der
Alzheimer Krankheit in Verbindung gebrachte Neuropeptide ein, und
ein neuartiges, mit Down Syndrom in Zusammenhang gebrachtes Neuropeptid,
wie auch Analoga und Derivate dieser Moleküle, und Nukleinsäuremoleküle, die
für solche
Moleküle
kodieren oder ihre Expression beeinflussen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN:
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1G.
Nukleotidsequenz von alzas
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1H.
- (i) Aminosäuresequenz
von ALZASp
- (ii) Aminosäuresequenz
von ALZASp3
- (iii) Aminosäuresequenz
von ALZASp4
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1I. Nukleinsäuresequenz der alzas1 cDNS
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1J. Aminosäuresequenz von ALZASp1
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1K.
Nukleinsäuresequenz
der 5'-aufwärtsliegenden
Regulationsregion des alzas Gens
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1L. Nukleinsäuresequenz der alzas2 cDNS
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1M.
- (i) Aminosäuresequenz
von ALZASp2
- (ii) Aminosäuresequenz
von ALZASp5
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1N. Nukleinsäuresequenz der 5' Regulationsregion
des alzas2 Gens
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2A. Die Organisation des alzas Gens, ein
Vergleich mit der Organisation des APP Gens: die Produkte, die bei
der konstitutiven Spaltung von ALZASp und von Mutationen in Regionen
auf Chromosom 21, die für
APP kodieren, erwartet werden.
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2B. Die Organisation des alzas1 Gens,
ein Vergleich mit der Organisation des APP Gens: die Produkte, die
bei der konstitutiven Spaltung von ALZASp1 und von Mutationen in
Regionen auf Chromosom 21, die für
APP kodieren, erwartet werden.
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2C. Die Organisation des alzas2 Gens,
ein Vergleich mit der Organisation des APP Gens: die Produkte, die
bei der konstitutiven Spaltung von ALZASp1 und von Mutationen in
Regionen auf Chromosom 21, die für
APP kodieren, erwartet werden.
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3A, 3B & 3C.
A Expression von AD-bezogener mRNS in menschlichem Gehirn: (A) Amplifikation mit
primer Paar "alz289" – Bahn 1 = DS Gehirn, Bahnen
2 & 3 = normales
Gehirn, Bahn 4 = Hippocampus, Bahn 5 = AD Cortex (nur eine kleine
Menge des PCR Produktes wurde auf das Gel aufgetragen), Bahnen 6 & 7 = DNA Größenmarker,
Bahn 2 = AD Gehirn, Bahn 3 = normales Gehirn, 5 & 6 = normale Lymphozyten, 7 & 11–14 = normales
Gehirn, 15 = DNA Größenmarker.
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4A–B. ELISA
Methoden
- A. Beschreibung der zur Erkennung
von ALIAS und DSAS und PAC in menschlichen Körperflüssigkeiten und Gewebe verwendeten
ELISA Methode.
- B. Beschreibung der zur Erkennung von endogenen, im Blut und
Serum von Patienten mit AD produzierten Immunglobulinen verwendeten
ELISA Methode.
- C–E.
Nachweis der Expression der mit AD in Zusammenhang gebrachten Proteine
ALZASp (ALIAS) mittels Immunchemilumineszenz-Detektion auf Dotblots.
Für die Dotblots
wurden Proteine von Gehirn und Lymphozyten mittels Ammoniumsulfatpräzipitation
extrahiert, dialysiert und für
5 Minuten in 5% SDS gekocht. 2 μl
der SDS-behandelten Proteine wurden auf Nylonmembranen gespottet,
mit dem geeigneten Antikörper
behandelt und mit Hilfe eines Immunochemilumineszenzsystems entwickelt:
(A) Sonde = Antikörper
ALZab2.
- (C) Dots wurden mit Antikörper
ALZab1 getestet; dots 1 = normale Lymphozyten, 3 = DS Lymphozyten,
6 = normales Gehirn, 7 = AD Cortex, 8 & 9 = AD Lymphozyten, 10 = normale
Fibroblasten;
- (D) 1.5 μl
Serum von zehn gesunden, zufällig
ausgewählten
Frauen über
35 Jahren wurden mit ALZab1 getestet.
- (F) Dotblots mit Serum von 28 durch Autopsie bestätigten AD-Opfern
wurden mit ALZab2 getestet (mindestens 50% dieser Patienten waren
vor ihrem Tod inkorrekt mit einer anderen Krankheit als AD diagnostiziert worden);
- (G) Nachweis unterschiedlicher ALIAS-Mengen im Serum von Patienten
mit vermuteter AD im frühen
Stadium, Patienten mit Depression und durch Autopsie bestätigten AD
Opfern.
- (H) Nachweis von endogenem anti-ALIAS IgG in Blut, Serum und
Speichel von Patienten.
- (I) Western Blots; 1. Mit Ammoniumsulfat gefällte Proteine wurden auf 17.5
% Acrylamidgelen elektrophoretisiert, auf Nylonfilter geblottet,
mit geeignetem Antikörper
reagiert und mittels Immunchemilumineszenzsystems entwickelt. 2.
Proteine wurden aus AD Hippocampus isoliert und mit Antikörper ALZab2
behandelt; 3. Proteine wurden aus AD Hippocampus isoliert und mit
ALZab3 behandelt.
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5A–D
- (A) Isolierung von ALIAS aus Serum eines durch
Autopsie bestätigten
AD Patienten. Das Protein wurde mittels Affinitätsreinigungsmethoden unter
Verwendung von an CNBr-Sepharose
gebundem affinitätsgereingtem
anti-ALZab2 Antikörper
isoliert. Die Gele wurden mit Silberfärbung entwickelt und dem Westernblotting-Transfer
unterworfen. Human-IgG-Fragmente wurden mit Maus-anti-human mAbs
nachgewiesen.
- (B) Silberfärbung
des SDS Gels: nach Affinitätsreinigung
von ALIAS aus Serum von AD-Patienten im Spätstadium erhalte Proteine.
- (C) Nachweis von ALIAS-IgG Komplexen im unter 5(B) beschriebenen
Gel mittels anti-Human-IgG (Fe-Fragment).
- (D) Western Blot von kationischer nicht-SDS (nativer) Polyacrylamid
Gelelektrophorese mit Seren (a) eines Patienten mit sporadischer
AD, und (b) eines Patienten mit Schwedischer Mutations-AD.
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6 Ausrichtungen
(Alignments):
- (A) Ausrichtung von S182 tm-II
mit ALZASpTM (App-TM) und STM2 TM-2.
- (B) Ausrichtung des C-terminus von ApoE4 mit dem C-terminus
von ALZASp1
- (C) Ausrichtung der Rezeptor/Heparin-Bindungsstelle des ApoE
Proteins mit dem C-terminus
von ALZASp1.
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EINZELHEITEN DER ERFINDUNG
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Im
Einzelnen liefert die Erfindung ein Nukleinsäuremolekül, das substantiell frei von
natürlichen
Verunreinigungen ist und das für
ein Protein kodiert, welches aus einer aus alzas, alzas1 und alzas2
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist. Im Speziellen liefert die Erfindung das oben beschriebene Nukleotidsäuremolekül, wobei
die Sequenz SEQ ID NO:11 ist: SEQ
ID NO:11
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Die
Erfindung liefert auch ein Protein, das substanziell frei von natürlichen
Verunreinigungen ist, und das aus einer Gruppe bestehend aus ALZASp,
ALZASp1, ALZASp2 ausgewählt
wurde. Im Speziellen liefert die Erfindung das oben beschriebene
Protein, welches die Sequenz SEQ ID NO:12 hat. Die Erfindung liefert zudem
drei hypothetische Proteine mit den Sequenzen SEQ ID NO:13, SEQ
ID NO:14 und SEQ ID NO:26.
- SEQ ID NO:12
M D A E F R
H D S G Y E V H H Q K L V F F A E D V G S N K G AI I G L M V G G
V V I A T V I V I T L V M L K K K Q Y T S I HH G V V E V G K L D
C M F P S G N
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Die
Erfindung liefert außerdem
ein Reagenz, das in der Lage ist, das Vorkommen eines Moleküls zu diagnostizieren,
das aus der Gruppe, bestehend aus alzas, einem für ALIAS kodierenden Nukleinsäuremoleküls, alzas1,
einem für
ALZAS1 kodierenden Molekül,
alzas2 und einem für
ALZAS2 kodierenden Molekül, ausgewählt ist.
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Die
Erfindung betrifft speziell die Ausführungen, worin das Reagenz
ein Nukleinsäuremolekül ist, das von
Nukleinsäuremolekülen produziert
wird, die eine zu SEQ ID NO:11 (Nukleotide 191–240) oder zu SEQ ID NO:24
(Nukleotise 96–170)
komplementäre
Sequenz besitzen, oder auch ein Nukleinsäuremolekül, das durch Mutation eines
Nukleinsäuremoleküls erhältlich ist,
das die Sequenz SEQ ID NO:11 (Nukleotide 191–240) oder SEQ ID NO:24 (Nukleotide
96–170)
hat, oder ein Protein (speziell einen Antikörper oder das Fragment eines Antikörpers),
das in der Lage ist, an ALZASp (Aminosäuren 68–79) oder ALZASp1 (Aminosäuren) zu
binden.
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Die
Erfindung liefert zudem eine Methode zur Behandlung der Alzheimer
Krankheit, indem Personen, die eine solche Behandlung benötigen, eine
effektive Menge an Antikörper
oder Peptidsubstanz gegen ALZASp, oder ein Reagenz, das die Aktivität von Promotoren
sowie auch anderer regulatorischer Elemente, die die Transkription
von alzas programmieren, blockiert, oder auch heat shock Elemente,
die die Aktivität
solcher Promotorn innerhalb der wie folgt identifizierten Sequenzen
beeinflussen können,
SEQ ID NO:17, SEQ ID NO:18, SEQ ID NO:19, SEQ ID NO:20, SEQ ID NO:21,
SEQ ID NO:22, SEQ ID NO:23, SEQ ID NO:27,
SEQ ID NO:17
5' TTGATAATTAAATGTTATAGCATGGACACTGACATTTACATTTTTTACTTATGTTTTTGGTTTTTAAATGACTCTGCAT
3'
SEQ
ID NO:18
5' ATTATTATTTGAATAATGAAATTCATCAGAACAATTA
3'
SEQ
ID NO:19
5' GCAATTTATAGAAAAGGAAGAGTTCGTAGGTTATAAATTCTGTTAGTTGCTAAGAAGCATTTTTAAAA
3'
SEQ
ID NO:20
5' ATGCTCATTTTTAAAGGCTTTTATTATTATTTCTGAAGTAATGAGTGCACATGGAAAAA
3'
SEQ
ID NO:2!
5' TATTCCAGGAACAAATCCTTGCCAACCTCTCAACCAGG
3'
SEQ
ID NO:22
5' TAGCATGTATTTAAATGCAGCAGAAG
3'
SEQ
ID NO:23
5' GAAGGTTTAAATATAGGGTATCATTTTTCTTTAAGAGTCATTTATCAATTTTCTTC
3'
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
WEGE ZUR UMSETZUNG
-
Der
Konsens aller experimenteller Beweise deutet an: (1) das APP-Protein
(der β-Amyloid-Vorläufer) spielt
eine wichtige Rolle in der Expression des AD phenoltypischen Krankeitsbildes,
unabhängig
vom Ursprung des Originalauslösers
der Krankheit; die Beteiligung von APP manifestiert sich durch die
anormalen Ablagerungen einer Vielzahl von Aβ-Molekülen in wichtigen Regionen des
Hirns, (2) Aβ ist
ein 38–42,
4.6 kDa-Polypeptid, das von post-translationaler Verarbeitung des
APP Proteins herrührt,
d.h. es ist ein Fragment des β-Amyloid-Vorläuferproteins
(siehe Selkoe, D.J. Neuron 6:487–498 (1991), Nature 375:734–735 (1995); Masters,
C.L. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:4245–4249 (1985)). (3) die Gegenwart
von Aβ im
Gehirn und in zerebralen Arterien signalisiert den Beginn von AD,
obgleich Aβ nicht
die für
AD charakteristischen neurodegenerativen Symptome hervorruft, (4)
das APP Gen wird nicht überexprimiert
in AD; allerdings ist es beim Down Syndrom aufgrund der zusätzlichen
Gendosis überexprimiert,
aber das gleiche könnte
auf andere Chromosm 21-assoziierte Gene zutreffen, die nicht in
DS involviert sind, (5) die Gewichtung der Suche nach den biochemischen
Gründen
für AD
hat sich auf die Suche nach den Proteasen verlagert, welche für die fehlerhafte Verarbeitung
von APP verantwortlich sind, und (hoffentlich) darauf, diese als
diagnostische und therapeutische Angriffspunkte zu wählen, und
schließlich
(6) gibt es derzeit weder eine verlässliche nicht-invasive Methode zum
Nachweis der AD im Frühstadium
noch eine effektive Methode zur Behandlung der Krankheit.
-
Der
Erfolg der vorliegenden Erfindung rührte hauptsächlich daher, dass wir realisierten,
dass es andere Gene innerhalb des APP-Locus geben muss, die mit
AD im Zusammenhang stehen, und dass zumindest eines dieser Gene
auch eine Komponente mit Bezug zum β-Amyloid haben muss. Wir haben
daher eine Vorgehensweise angewendet, die wir bereits erfolgreich
bei der Suche nach alternativen Genen benutzt hatten, welche putative
kausative Faktoren für
andere "Genkrankheiten" sind; um innerhalb
des das gesamte APP-Gen
codierenden Ortes auf Chromosom 21, und den dieses Gen flankierenden
Regionen, nach solchen Genen zu suchen, die möglicherweise mit AD segregieren.
-
Wir
nennen diese alternativen Gene "Huckepack-Gene" ("piggy-back Gene") und bezeichnen
diese Technologie als "disease
gene discovery by positional searching" (DGDPS). Piggy-back Gene werden in
jedweder Richtung innerhalb des von einem anderen Gen besetzten
Chromosomenortes transkribiert.
-
DGDPS Vorgehensweise.
-
Diese
Methode hat deshalb Vorteile gegenüber der Genisolierung mittels
Klonen aus einer genomischen oder cDNS Library, weil sie drei wichtige
Nachteile überwindet,
(1) die Möglichkeit,
dass manche DNS Sequenzen mit konventionellen Methoden nicht geklont
werden können,
(2) dass manche mRNS-Sequenzen in solch geringer Menge vorkommen,
dass sie in einer cDNS-Bibliothek nicht repräsentiert sind, und (3) das Überwinden
der Tatsche, dass die Produkte einiger geklonter Sequenzen höchst toxisch
für bakterielle
und andere Wirte sind.
-
Im
allgemeinen haben wir zunächst
Gene identifiziert, die in engem Bezug stehen zu einem Gen, das bereits
genetisch korreliert wurde mit einer bestimmten Krankheit, haben
die mRNS, die von diesem Gen transkribiert wird, isoliert aus Gewebe
oder Patientenblut, danach aus der isolierten mRNS die cDNS mittels
reverser Transkriptase synthetisiert und anschließend neue
cDNS mit spezifischen Primern amplifiziert, die die gesamte Kodierungsregion
der cDNS flankierten. Danach haben wir die cDNS nach Elektrophorese
im Agarosegel aufgrund ihrer Größe identifiziert,
und haben schließlich
die einzigartige cDNA aus dem Agarosegel isoliert. Dies ermöglichte
es uns, das gewünschte
Molekül,
sofern es exprimiert wurde, zu selektieren, ohne mehrere Millionen
cDNS-Klone testen zu müssen.
-
Die
Tatsache, dass Aß,
das bei allen AD vorkommt, Teil des APP Proteins ist, und unterstützt durch Ergebnisse
von unseren Arbeiten mit anderen neurodegenerativen Krankheiten,
schlussfolgerten wir, dass die biochemische Verbindung zwischen
allen Formen von AD das APP Protein ist. Wir stellten die Hypothese
auf, dass Aβ nicht
direkt von in der Membran eingebettetem APP generiert wird, sondern
vielmehr von einer "löslichen", d.h. im Transport
befindlichen Form des APP stammt, oder von einem anderen Protein,
das wahrscheinlich in signifikanten Menge krankheitsspezifisch exprimiert
wird. Wir nannten dieses Protein "ALIAS" (Alzheimer Krankheit assoziiert) und
sagten voraus, dass ALIAS strukturell mit APP eng verwandt sein,
und von der gleichen Stelle innerhalb des Chromosoms wie APP transkribiert
würde.
Weiterhin sagten wir voraus, dass ALIAS die Phosphorylierung von
tau beeinflussen würde
und die immunologischen Reaktionen initiieren würde, die zu Komplementbildung
in Neuronen führt,
und dass ALZASp sich in Körperflüssigkeiten
(Serum, Speichel, Urin) von Menschen mit AD finden würde. Das
Ziel des Projekts war, ALIAS in Patienten mit AD zu finden.
-
Die
vorliegende Erfindung ist zum Teil Folge der Entdeckung und des
Klonens eines neuartigen Gens alzas mit Hilfe der oben genannten
Vorgehensweise. Es folgt eine detaillierte Beschreibung des positionellen Suchens
(positional searching), so wie es für die vorliegende Erfindung
zutrifft:
- (1) Wir haben Sequenzregionen innerhalb
des APP Locus auf Chromosom 21 untersucht und potentielle vollständige orf's ausgesucht, d.h.
solche mit akzeptablen, geeignet platzierten Translations-Initiationssequenzen
(siehe Kozak, M. Nucleic Acid Res. 12:857–872 (1984) sowie Translationsterminations-Stopkodons
(TAA, TAG oder TGA),
- (2) anschließend
haben wir die Methode von Sucher et al., J. Mol. Biol. 212:563–578 (1990)
angewendet, um putative Promoterregionen zu identifizieren, die
mit dem orf assoziiert sind und sich zwischen 100–1000 bp
5' sequenz-aufwärts von
der Translations-Initiations-Region befinden, und haben innerhalb
einer Region von –1000
bp 3'sequenz-abwärts des
Translations-Stopkodons des potentiellen orf potentielle Poly-A-Additionssignale
identifiziert (die Konsens-PolyA-Additionssequenz ist AATAAA).
- (3) orf's, die
die obigen zwei Charakteristika erfüllten, wurden in putative Proteinsequenzen
unter Verwendung des Universalkodes übersetzt,
- (4) danach haben wir das putative Protein mittels unserer eigenen
Komputer-assistierten Protein-Fingerprinting Technologie (proprietary
computer assisted Protein finger printing technology) analysiert
und Informationen zu potentiellen biochemischen Charakteristika
der deduzierten Proteine erhalten,
- (5) als nächstes
wurden die biochemischen Eigenschaften der deduzierten Proteine
mit bekannten klinischen Symptomen von AD (Mann, D.M.A. Neurobiol.
Ageing 10:397–399
(1989)), sowie mit beschriebenen biochemischen, die Krankheit charakterisierenden
Eigenschaften (Selkoe, D.J. Neuron. 6:487–498 (1991)) korreliert,
- (6) die für
Proteine mit Eigenschaften, die mit den Krankheitscharakteristika
korrelierten, kodierenden RNSs wurden als potentielle krankheitsbezogene
Kandidaten ausgewählt,
- (7) der Gegenwartsnachweis für
transkribierte mRNS-Sequenzen, die für das Protein in einer Zelle
kodieren erfolgte durch PCR (Mullis, K.B., Cold Spring Harbour Symp.
Quant. Biol. 51:263–273
(1986); Saiki, R.K. et al, Bio/Technology 3:1008–1012 (1985); Mullis, K. et
al., U.S. Patent 4,683,202 ;
Erlich, H., U.S. Patent 4,582,788 ;
Saiki, R. et al., U.S. Patent
4,684,194 und Mullis, K.B. et al., Meth Enzymol. 155:335–350 (1987);
im einzelnen erfolgte die Reverse-Transkriptase-PCR (RT-PCR) unter
Verwendung des Stratagene RAP-PCR TR-PCR Kits entsprechend den Angaben
des Herstellers und unmarkierten Primern, um in RNS, die aus gefrorenem
menschlichen Hirn sowie aus Lymphozyten isoliert worden war, diejenigen
cDNSs zu finden, welche für
die deduzierten Proteine kodieren.
RNS wurde aus gefrorenem
Gehirn extrahiert, indem gefrorenes postmortem Hirn in einem Gewebehomogenisator
in Anwesenheit von Diäthylpyrokarbonat
(DEPC) zerrieben wurde. Gesamt-RNS wurde mit Hilfe des Stratagene
Mikro RNS Isolation Kits isoliert, und poly(A)+ wurde mit Hilfe
des Stratagene Poly(A)+ Quick mRNS Isolation Kits entsprechend der
Anwesiungen des Herstellers isoliert. Isolierte RNS wurde mit 10
Einheiten (units) RNAse-freier DNAse für 15 Minuten bei 37° C behandelt.
DNAse wurde bei 100° C
für 2 Minuten
inaktiviert. cDNS Synthese erfolgte an mRNS als Templat und unter
Verwendung des Erststrang-Protokols nach dem dem Kit beiliegenden
Protokoll, und RT-PCR wurde unter den vom Hersteller empfohlenen
Zyklisierungs-Bedingungen durchgeführt. Vorwärts- und rückwärts-PCR-Primer wurden zu den
Regionen hergestellt, die die gesamte das Protein kodierende Region
des orf's eines
ausgewählten Proteins
flankieren (siehe Tabelle 1 für
die Sequenzen der Primer und für
die Größe des erwarteten
Amplifikationsprodukts). Die amplifizierte cDNS wurde der Elektrophorese
in Agarosegelen unterworfen, und die Größe des Produktes wurde durch
Vergleich mit DNS-Größenmarkern,
die in demselben Gel elektrophoretisiert wurden, ermittelt. Um die
cDNS-Sequenz zu verifizieren, wurden die Regionen in der Agarose,
die cDNS der erwünschten
Größe enthielten,
in H2O extrahiert, mit Äthanol präzipitiert, und ein Teil wurde
mit den Primern in "12" und der Perkin Elmer
ampli-Taq mit dem Perkin Elmer 376 A DNS Sequenzer zyklisch sequenziert,
wobei eine nicht-radioaktive Methode, wie bei Liu, C. et al. Nucl.
Acid. Res. 21:333–334
(1993) beschrieben, benutzt wurde.
- (8) Um festzustellen, ob die Proteine tatsächlich exprimiert waren, wurden
Epitope innerhalb der Aminsäuresequenz
des Proteins identifiziert, wobei die Methode von Hopp, T.P. and
Woods, K.R. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78:3824–3828 (1981) verwendet wurde.
Die Epitopsequenzen wurden mit Sequenzen in Datenbanken verglichen;
Epitope (siehe Tabelle 2), die keine Homologie zu Sequenzen in den öffentlich
zugänglichen
Datenbanken hatten, wurden ausgewählt, und monospezifische Antikörper gegen
diese Epitope wurden in Kaninchen hergestellt, gereinigt durch Affinitätschromatographie
auf Pharmacia LKB, CNBr-aktivierter Sepharose 4B entsprechend der
Empfehlung des Herstellers (s. Sektion #11 über Immunologie, in Current
Protocols in Molecular Biology (Vol 1) Ausubel, F.M. et al. (Herausg.)
John Wiley & Sons
NY. NY. 1991).
- (9) Um die Expression der deduzierten Proteine in menschlichem
Material zu zeigen, wurden Proteine aus Gewebe von AD-Patienten
sowie von Normalgewebe mittels Präzipitation des homogenisierten
Gewebes mit > 80%
Ammoniumsulfat und anschließender
Dialyse gegen SDS-PAGE Puffer (die Pufferbedingungen wie beschrieben
bei Laemmli, U.K. Nature 227:680–685 (1970)) isoliert, (16)
die dialysierten Proteine wurden in SDS-PAGE Puffer gekocht und
entweder in einem 17.5% Acrylamidgel elektrophoretisiert, gefolgt von
Western blotting der Proteine auf Nylonmembranen sowie Behandlung
mit dem affinitätsgereinigten Antikörper, oder
aber auf positiv geladene Membranen gespottet und genauso behandelt
wie oben beschrieben. Die Wechselwirkung zwischen Antikörper und
membrangebundenen Protein wurde visualisiert durch ein Chemilumineszenz
Kit, das von BioRad Inc. gekauft und entsprechend der Herstellerbeschreibung
verwendet wurde (siehe auch Blake, M.S. et al. Anal. Biochem. 136:175–179 (1984)).
-
ALIAS
hat strukturelle Ähnlichkeiten
mit kleinen porenbildenden Proteinen. Porenbildende Proteine, die
in einer ganzen Reihe von Organismen gefunden worden sind, penetrieren
Zellmembranen und führen
zu Membranschädigungen,
meistens in einem sehr kleinen Verhältnis von Effektor zur Zielzelle.
Damit ein porenbildendes Protein effektive sein kann, müssen zwei
interkonvertible Konfigurationen des Proteins in der Zelle vorhanden
sein: (i) um in die Membran eingebaut zu werden, muss das Protein
eine hydrophobe Domäne
auf seiner Oberfläche
präsentieren,
die aber nicht dominant sein darf, (ii) andererseits muss ein Protein
eine lösliche
Einheit bilden, um das Zytoplasma zu durchqueren und die Membran
zu Erreichen. Die interkonvertiblen Konfigurationen können auf
verschiede Weisen erreicht werden, z.B. durch Oligomerisierung oder
durch Wechselwirkung hydrophober Stellen mit einem Chaperon. Um
in die Membran einzudringen, findet beim Kontakt mit dieser eine
Dissoziation des Oligomers statt, was die hydrophobe Domäne des Proteins
wieder exponiert und die Membraneinlagerung fördert. ALIAS besitzt das APP-Transmembransignal;
deshalb kann ALIAS ebenso wie APP durch die Membran des endoplasmischen
Retikulums (ER) und das Zytoplasma hindurch translociert werden
und in die gleichen Plasmamembranstellen eingefügt werden wie APP.
-
Das
alzas Gen und das Protein, das von diesem Gen kodiert wird, sind
in den nachfolgenden Beispielen beschrieben. Unsere Entdeckung,
dass diese Moleküle:
(i) zu 100% in Gehirnen, Lymphozyten und Blut von Menschen mit AD
exprimiert wurden, (ii) eine Antikörperantwort in Menschen hervorrufen,
bevor klinische Symptome der Krankheit gesehen werden, (iii) nicht
in normalen (gesunden) Menschen (normal = Individuen unter 30 Jahre
und Individuen über
60 Jahre ohne Vergangenheit einer neurodegenerativen Krankheit)
auftraten, und (iv) im Einklang mit der bekannten Inzidenzrate von
AD in einer Population bei 2 von 5 klinisch normalen (gesunden)
Menschen über
65 Jahre mit einem gewissen Verdacht auf AD, nachgewiesen wurden,
unterstützte
stark die These, dass diese Moleküle in die Äthiologie von AD und DS involviert
sind. Zudem war es ein starker Hinweis darauf, dass diese Moleküle zur präsymptomatischen
Diagnose von AD verwendet werden können, und auch, dass sie Ziele
für eine
aktive und/oder passive Impfstoff-Therapie sein können, um
AD zu Verhindern und zum Einhalt zu bringen.
-
MOLEKÜLE DER ERFINDUNG
-
Beispiel 1
-
Beispiel 2
-
Das ALIAS Transmembranprotein
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Gen, das wir Alzheimer's assoziiertes Gen
("alzas") nennen. alzas wird
innerhalb des APP Locus auf Chromosom 21 kodiert. Die positionelle
Beziehung zu APP-kodierenden Sequenzen ist in 2Ai
gezeigt. Das Gen beinhaltet zwei Exons, die durch ein Intron von
5.6 kb getrennt werden. Die Nukleotidsequenz der regulatorischen
Transkriptionsregion von alzas, welche innerhalb von Intron 15 des
APP Gens liegt, ist in 1K gezeigt. Die Transkription
von alzas kann durch einen von acht Promotern programmiert werden,
(PALZ1") + ("PALZ2") SEQ ID NO:17; ("PALZ3") SEQ ID NO:18; ("PALZ4") SEQ ID NO:19; ("PALZ5") SEQ ID NO:20; ("PALZ6") SEQ ID NO:21; ("PALZ7") SEQ ID NO:22; ("PALZ8") SEQ ID NO:23, die
innerhalb der regulatorischen Region liegen. PALZ3/4/5/6/7/8 sind
mit Cap-Stellen korreliert. Heatshockelemente, die die Aktivität aller
alzas Promotoren verändern
können, überlappen
PAL3 (Heatshock-Proteine wurden von Gething, M.J. und Sambrock,
J. Nature 355;33–45
(1992) umfassend beschrieben); zwei putative Östrogen-responsive Elemente
(Savouret et al., Recent Progress in Hormone Res. 45:69–120 (1989);
Beato M., Cell 56:355–361
(1989), liegen vor und zwischen PALZ 7/8. Eine potentielle Poly-A-Additionsstelle
befindet sich in der 3 sequenzabwärts liegenden, untranslatierten
Region des Gens.
-
Die
alzas cDNS ist in 1G, SEQ ID:NO 11, gezeigt. Sie
schließt
Sequenzen ein, die zu APP Exon 16, Exon 17 und einen Teil von Intron17
identisch sind, und kodiert für ein
79 Aminosäure
langes Protein ALZASp, SEQ ID:NO 12, wie in 1Hi gezeigt
wird. Das Protein schließt
ein die gesamte Aβ-Proteinsequenz, die
APP-Transmembranhelixsequenz
(die ein konstitutives, hormonkontrolliertes sekretorisches Signal
zwischen aa 42/43 hat) und eine einzigartige C-terminale Sequenz,
welche zu den APP Aminosäuresequenzen in
keinem Bezug steht, jedoch eine signifikante Homologie zu einer
Domäne
in einem Pflanzen-Chloroplasten-Membranprotein sowie zu der C-terminalen
Sequenz des ApoE4 Proteins aufweist (siehe 6b),
wie die Anwendung der Methode von Feng, D.F. et al. J. Mol. Evol.
21:112–125
(1985) aufgezeigt hat.
-
Wie ALZASp beim Menschen AD initiieren
oder hervorrufen kann.
-
Die
Gegenwart einer Transmembranhelix (TM), die mit der APP TM identisch
ist, bedeutet, dass ALZASp (von dem man annimmt, dass es aufgrund
der Größe eine
weitaus weniger komplexe Sekundärstruktur hat
als APP) erfolgreich mit APP um die Membran-Ankerstellen konkurrieren kann und womöglich verhindert, dass
APP in die Membran eingelagert wird. Wenn das der Fall ist, dann
wird das APP Protein für
abbauende lysosomale Proteaseaktivität angreifbar. Letztere könnte erhöhte Werte
und größere Fragmentstücke von
Aβ hervorrufen,
ohne dass der aktuelle Wert an APP verändert wird, könnte aber
auch, unbeabsichtigt, die Aβ- und
die Transmembransequenz vom APP-Protein angreifen. Gemeinsamer proteolytischer
Angriff auf APP und ALIAS könnte
alle Formen von AD erklären
und könnte
des Weiteren erklären,
wie Aβ aus
einem Teil von APP herausgeschnitten wird, der innerhalb der TM
Helix liegt. Dies macht eine funktionelle Signifikanz eines spezifischen
Verdaus des APP vor durch einzigartige Proteasen unnötig. Daher
erscheint es wahrscheinlich, dass die Beschaffenheit der menschlichen
Immunantwort eine signifikante Rolle dabei spielt, wer AD entwickelt,
und es macht die Rolle von Entzündungsreaktionen
bei der Äthiologie
selbsterklärend.
Es ist möglich, dass
eine Zerstörung
der Zytoskelettstruktur, die zu einer abnormalen Phosphorylierung
von tau durch aktivierte Tyrosinkinasen führt, ein direktes Resultat
der Interaktion von ALIAS mit der Neuronenplasmamembran ist (siehe
Knulton, J. et al. Infec. And Immuno., 57:1290–1298 (1989), Rosenshine, et
al. EMBO J. 11:3551–3560 (1992)),
ebenso wie die Produktion verschiedener Formen von Aβ auf den
durch kompetitive Bindung von ALIAS erwirkten Ausschluß des APP
aus der Membran mit darauf folgender Verdauung durch proteolytische
Enzyme zurückzuführen ist.
-
Aufgrund
der oben genannten Anhaltspunkte ergibt es sich, dass DS und AD
nicht so eng verwandt sind wie man allgemein annimmt. Der die beiden
Krankheiten verbindende Faktor, d.h. die Anwesenheit von Aβ, das womöglich von
geringer physiologischer Bedeutung bei AD und DS ist, wird wahrscheinlich
durch zwei entgegengesetzte Mechanismen hervorgerufen, die beide
zur Produktion von Aβ aus
freiem (d.h. mit der Membran assoziiertem) APP führen. Bei DS ist die Akkumulation
von Aβ auf
die Überproduktion
von APP zurückzuführen, was
die Membranstellen übersättigt und
zum Ausschluß und
zytoplasmatischem Verdau einer signifikanten Menge von APP Molekülen führt; bei
AD wird APP durch ALIAS kompetitiv an der Membranbindung gehindert
und bleibt im Zyoplasma, wo es verdaut wird.
-
Amplifikation von alzas aus
gefrorenem Gehirn und Lymphozyten
-
RNS
wurde aus 13 normalen Gehirnen und aus Lymphozyten isoliert, sowie
aus gefrorenem AD Hirngewebe und Lymphozyten. cDNS Synthese aus
mRNS erfolgte wie bereits beschrieben und cDNA Amplifikation wurde
mit pp alz287 (siehe Tabelle 1a) und mit pp alz 393 (Daten nicht
gezeigt) ausgeführt,
wobei ein Amplifikationsfragment von 287 bp erwartet wurde.
-
Das
amplifizierte Fragment wurde durch Vergleich mit DNS Größenmarkern
ermittelt, welche unter den gleichen Bedingungen elektrophoretisiert
wurden (3A). Bahn 1 DS Gehirn, Bahnen
2 & 3 normales Gehrin,
Bahn 4 AD Hippocampus, Bahn 5 AD Cortex, Bahnen 6 & 9 DNA Größenmarker
(Böhringer
Marker #5), Bahn 7 normale Lymphozyten, Bahn 8 AD Lymphozyten. Das
amplifizierte 287 bp Fragment wurde aus dem Agarosegel isoliert
und der Zyklischen DNS-Sequenzierung unterworfen, in dem die nichtradioaktive
Methode wie bereits für
pp287 beschrieben verwendet wurde. Die Resultate (nicht gezeigt)
stimmten exakt mit der vorhergesagten Nukleinsäuresequenz in 1G überein.
-
Detektion von ALZASp in gefrorenem
menschlichem Gehirn und in Lymphozyten
-
Aliquote
der oben beschriebenen isolierten Proteine aus Humanhirngewebe,
gefrorenem AD Hirngewebe, normalen Lymphozyten und AD Lymphozyten
wurden auf eine Nylonmembran gespottet oder der Western Blot Methode,
wie bereits beschrieben, unterworfen und mit Antikörper ALZ
ab2 getestet.
-
ALZ
ab2 erkennt nur die letzten 12 Aminosäuren im C-terminus von ALZASp.
Die Ergebnisse in 4E & F zeigen die
Anwesenheit von ALZASp im AD Cortex sowie in Lymphozyten.
-
Western
Blot, 4D, Spur 2, getestet mit ALZ
ab2, zeigt eine einzelne immunreaktive Bande von 8.5 kd, was der
erwarteten Größe von ALZASp
entspricht.
-
Die
Gegenwart von multiplen Promotoren, Heatshock-Eelementen und putativen Östrogenrezeptor-Elementen
in der regulatorischen Region von alzas ist ein Hinweis darauf,
dass die Transkription von alzas mRNS durch eine Reihe von verschiedenen
Faktoren getriggert werden könnte,
einschließlich
externer Umweltfaktoren, die nicht mit Mutationen, wie Stress-induzierende
Faktoren, Metalle etc., in Zusammenhang stehen. Bestimmte Faktoren
mögen allerdings
einen suppressiven Effekt auf die Aktivierung der Promotoren haben
(z.B. Östrogene
und Nikotinsäure-verwandte
Moleküle)
und daher die AD bei einigen Menschen verzögern oder sogar verhindern.
Deshalb sind lt dieser Erfingung diese Promotoren ideale Ziele für Therapeutika,
die die Aktivierung blockieren und die Transkription von alzas im
Menschen verhindern können.
-
Beispiel
1: Nachweis des ALIAS Proteins im Serum von Personen mit der Schwedischen
Mutation unter Verwendung der in 4A gezeigten
ELISA Methode. In 5a haben die Personen 1–5 keine
Mutation, die Person 6 hat die Mutation und zeigt klinische Symptome
von AD, die Personen 7–10
haben die Mutation, zeigen aber keine klinischen Symptome von AD.
Wie erkennbar ist, haben die Patienten Nr. 6 und Nr. 9 hohe Werte
an ALIAS.
-
In
Beispiel 2, 5b, wurden die Seren von
einem Patienten mit sporadischer, postmortem bestätigter AD,
und von Patient 6 aus Beispiel 1 der kationischen SDS-freien Polyacrylamidelektrophorese,
Western Blot Analyse und nachfolgend Immunreaktion mit anti-ALIAS
b unterworfen. Positiv reagierende Banden wurden durch anschließende Behandlung
mittels eines Chemilumineszenz-anti-Kaninchen IgG Systems sichtbar gemacht.
Wie ersichtlich ist, reagiert anti-ALIAS mit Proteinbanden in beiden
Fällen,
dem Serum der sporadischen AD sowie der AD mit der Schwedischen
Mutante. Es ist auch erkennbar, dass der Antikörper mit einem Komplex in Wechselwirkung
tritt, was, wie wir in anderen Experimenten ermittelt haben, der
ein Komplex aus ALIAS und endogenem human-anti-ALZAS IgG ist.
-
Zusammenfassend
kann ALZAS2p, wenn es exprimiert ist, einige der biochemischen Aktivitäten des in
AD involvierten ALSASp nachahmen.
-
Der Einfluß von Mutationen in den APP
Exons 16 & 17
auf die Expression der ALIAS Proteine
-
Es
besteht eine entfernte Möglichkeit,
dass die Region auf Chromosom 21, wo alzas, alzas1 und alzas 2 lokalisiert
sind, ein Duplikat von einer kleinen Region von Chromosom 21 ist.
In diesem Falle wären
diese Gene nicht obligatorisch betroffen von Mutationen im vollständigen Chromosom.
Jedoch ist es wahrscheinlicher, dass die Gene von innerhalb des
APP Gens transkribiert werden, entweder in bestimmten Zellgruppen oder
nur, wenn die Promotoren durch toxische intra- oder interzelluläre Faktoren,
die in neuronalen Zellen produziert werden, oder durch toxische
Substanzen, die in solche Zellen aus der äußeren Umgebung gelangen, sporadisch
aktiviert werden. Andere Mutationen auf Chromosom 21, die die Konfiguration
der DNS-Sequenzen in den Exons 16 und 17 beeinflussen und die mit
früh auftretender
AD in Zusammenhang gebracht worden sind (Mullan, M. und Crawford,
F. Trends Neurosci. 16:398–403
(1993), können
auch in den alzas Genen auftreten. Die Hardy VI und VG Mutation,
die VF Mutation und die in Exon 17 vorkommende Holland-EQ Mutation (Selkoe,
D.J. Rev. Neurosci. 17:489–517
(1994); Hardy, J. Clin. Geriatr. Med. 10:239–247 (1994)) haben eine einzige
Aminosäureänderung
in ALZASp/p1/p2 zur Folge. Jedoch eliminiert die DM zu QL Mutation
in Exon 16 (Cai, X.D. et al. Science 259:514–516 (1993)) den normalen orf
für ALZASp
und ALIAS1p, was zur Nutzung anderer Leserahmen und zur Translation
und Expression alternativer Proteine führen kann. Zwei hypothetische
Neuropeptide ("[hyp]ALZASp"), gezeigt in 1Hii,
und ("[hyp1]ALZASp"), gezeigt in 1Hiii,
können
von der alzas cDNS übersetzt
werden. Aminsäuren
23–40
in [hyp1]ALZASp sind mit der Sequenz von [hyp]ALZAS2p identisch.
Wenn sie exprimiert sind, können
diese hypothetischen Proteine eine Rolle in der Ätiologie der AD spielen und
auch zu Variationen des Krankheitsphänotyps führen, z.B. können die
Mutation im Kodon #713, die Schizophrenie verursacht (Jones, C.T.
et al., Nature Genet. 1:306–309
(1992)), und die Mutation im Kodon #702, die zum Hollandtyp der
erblichen zerebralen Hämorrhage
führt (Levy,
E. et al, Science 248:1124–1126
(1990)), zu Veränderungen
der biochemischen Eigenschaften zumindest eines der hypothetischen
Proteine führen.
-
Die
folgenden, die AD betreffenden, durch Daten unterstützten Ableitungen
wurden gemacht:
ALZASp hat strukturelle Ähnlichkeiten zu kleinen porenformenden
Proteinen. Porenformende Proteine findet man in verschiedenen Organismen.
Sie penetrieren Zellmembranen und bedingen Membranschädigung,
zumeist in einem sehr kleinen Effektor/Zielzellen Verhältnis. Damit
ein Porenformendes Protein effektiv sein kann, müssen zwei interkonvertible
Konfigurationen in der Zelle vorhanden sein: (i) um in die Membran
eingelagert zu werden, muss das Protein eine hydrophobe Oberflächendomäne besitzen,
die aber nicht dominant sein darf, (ii) wohingegen das Protein eine
lösliche
Einheit sein muss, um das Zytoplasma zur Membran hin zu durchqueren.
Die interkonvertiblen Konfigurationen können auf verschiedenen Wegen
erlangt werden einschließlich
Oligomerisierung oder Wechselwirkung von hydrophoben Stellen mit
einem Chaperon. Um in die Membran einzudringen, erfolgt beim Kontakt
mit der Membran die Dissoziation des Oligomers, was die hydrophobe
Domäne
des Proteins wieder exponiert und damit die Einlagerung in die Membran
antreibt. ALZASp besitzt das APP Transmembransignal; daher kann
ALIAS genau wie APP zwischen der Membran des endoplasmischen Retikulums
(ER) und dem Zytoplasma umgelagert werden und in die gleichen Stellen
wie APP in die Plasmamembranen eingelagert werden.
-
Innerhalb
der Zelle werden als Antwort auf das Anheften bestimmteR infektiöser Agenzien
sowie sekretorischer Produkte solcher Agenzien an lokalisierte Regionen
von Zellmembranen spezifische Zytoskelettproteine durch Tyrosin
Phosphatasen hochgradig phosphoryliert und bilden organisierte Zytoskelettstrukturen. Letztere
interagiert mit der Zellmembran direkt unterhalb des Kontaktpunktes
auf der Oberflächenmembran, was
das Eindringen des Agens in das Zytoplasma erleichtert. Tau könnte speziell
als Antwort auf die Wechselwirkung zwischen ALIAS und Membranen
einer spezifischen Gruppe von Neuronen mobilisiert und hyperphosphoryliert
werden. Außerhalb
der Zelle bedingt der Eintritt von ALIAS in die neuronale Plasmamembran
die Freisetzung von IgG, IgM und anderen immunologischen Faktoren
sowie deren Bindung an das membrangebundene Protein, speziell an
die einzigartige C-terminale Sequenz. Dies wirkt als Signal für den Aufbau
der Komplementkaskade, die ALIAS-tragende Zellen zum Zweck der Zerstörung und
im Bemühen
um Beseitigung angreift.
-
Zusammenfassend
werden die klinischen Symptome von AD durch eine Kombination aus
den durch ALZASp verursachten Verlust von APP von neuronalem ER
und Plasmamembran, sowie der langsamen Auflösung der betroffenen neuronalen
Membran durch gegen ALZASp auf den Membranoberfläche gerichtetes Komplement
hervorgerufen. Letzteres führt
zu einer autoimmunähnlichen
Situation in den von der Krankheit betroffenen Regionen des Gehirns.
-
Die Anwendungen der in dieser Erfindung
beschriebenen Moleküle
-
A. Diagnostische Anwendungen
-
ALZASp
ist bei allen klinisch positiv diagnostizierten AD Patienten exprimiert.
ALIAS wird auch exprimiert in 2 von 5 Menschen, die 65 Jahre alt
oder älter
und bezüglich
AD klinisch unauffällig
sind (einige von ihnen haben andere neurodegenerative Krankheiten),
wohingegen ALIAS nicht bei Menschen gefunden wird, die mit Bestimmtheit
normal sind, d.h. Menschen < 50
Jahre ohne sichtbare Symptome oder solchen in der Vorgeschichte.
Allerdings wurde ALIAS im Speichel von Frauen in der Menopause,
die an von Depression begleiteter Osteoporose litten, gefunden.
Die der Nachweis dieser Moleküle
kann mit einer beliebigen von vielen immunologischen Methoden erfolgen
(Yolken, R.H., Rev. Infect. Dis. 4:35 (1982); Collins, W.P., In:
Alternative Immunoassays, John Wiley & Sons, NY (1985); Ngo, T.T. et al.,
In: Enzyme Mediated Immunoassay, Plenum Press, NY (1985)); hierin
durch Referenz eingeschlossen.
-
In
einer Ausführung
kann der von uns hergestellte, auf den Sequenzen in Tabelle 1b basierende,
affintätsgereinigte
monospezifische Antikörper
ALZab2 in irgendeinem Immunassay zum Nachweis von ALZASp verwendet
werden, mit Dotblot-Methoden oder quantitativen Methoden wie den
Sandwich-ELISA- oder Einfang-ELISA-Techniken wie in 5A +
B beschrieben.
-
In
einer weiteren Ausführung
kann die Gegenwart von alzas und mRNS in einer Zelle oder in einer Flüssigkeit,
wie hierin beschrieben, mit jeder Methode nachgewiesen werden, die
in der Lage ist, die für
diese Proteine kodierende mRNS zu detektieren.
-
Solche
Nukleinsäure-basierten
Tests können
entweder DNS oder RNS nutzen, um dsas, alzas, alzas1 und alzas2
mRNS nachzuweisen. In einer Ausführung
kann der Test mit RNS ausgeführt
werden, die aus Blutzellen extrahiert wurde, wie in den Spezifikationen
hierin beschrieben. Die Assays können
an einer Gewebebiopsie durchgeführt
werden unter Verwendung z.B. der PCR (Mullis, K.F., Cold Spring
Harbour Symp. Quant. Biol. 51:263–273 (1986); Saiki, R.K. et
al., Bio/Rechnology 3:1008–1012
(1985); Mullis, K. et al.,
U.S.
Patent 4,683,202 ; Erlich, H.,
U.S. Patent 4,582,788 ; Saiki, R. et
al.,
U.S. Patent 4,683,194 und
Mullis, K.B. et al., Meth. Enzymol. 155:335–350 (1987), transcriptionsbasierten
Amplifikationssystemen (Kwoh, D. et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
(U.S.A.) 86;1173 (1989); Gingeras, T.R. et al., PCT Anmeldung WC
88/10315; Davey, C. et al.,
Europäische Patentveröffentlichung
Nr. 329,822 ), u.s.w.
-
B. Prognostische Anwendungen
-
Die
vorliegende Erfindung liefert zudem die Möglichkeit, sehr früh vorherzusagen,
ob ein asymptomatisches Individuum die Alzheimer Krankheit hat.
Somit kann jeder der beschriebenen Assays an asymptomatischen Individuen
durchgeführt
werden, um das Stadium der Krankheit festzustellen.
-
C. Therapeutische Anwendungen
-
Signifikanterweise
liefert die vorliegende Erfindung Möglichkeiten für die Behandlung
von AD. Eine solche Behandlung kann entweder "prophylaktisch" sein oder "therapeutisch". Eine prophylaktische Behandlung ist
eine Behandlung, die vor jeglicher klinischer Symptomatik von AD
gegeben wird, um das Auftreten der Krankheit zu verhindern oder
zumindest abzuschwächen.
Eine therapeutische Behandlung ist eine Behandlung, die als Antwort
auf den Beginn der Symptome von AD gegeben wird und dient der Abschwächung/Milderung
der tatsächlichen
Krankheitssymptome.
-
In
einer Ausführung
wird eine solche Behandlung gewährleistet,
indem einem Patienten, der dieser Behandlung bedarf, eine effektive
Menge eines Antikörpers
gegeben wird, oder auch eines Antikörperfragments (F(ab'), F(ab')2, Einzelkette Antikörper usw.,
welche in der Lage sind, an ALIAS zu binden (aa67–79).
-
Die
Immuntherapie kann in Form eines aktiven Impfstoffes erfolgen, z.B.
mit multiplen, auf der ALIAS Sequenz basierenden Antigenepitopen,
oder eines passiven Impfstoffes, z.B. mit humanisierten Antikörpern (siehe
humanisierte Antikörper
in den folgenden Referenzen, die durch die Auflistung hierin inkorporiert
sind (Morrison, S.L., Science 229:1202–1207 (1985); Oi, V.T. et al.,
Bio-Techniques 4:214 (1986); Jones, U.T. et al., Nature 321:552–525 (1986);
Verhoeyan et al., Science 239:1534 (1988)).
-
In
einer anderen Ausführung
kann die erwünschte
Therapie durch den Angriff auf das Nukleinsäuremolekül, speziell auf die Promotorsequenzen
Palzas 1–7
der vorliegenden Erfindung, mit "Antisens"-Nukleinsäurermolekülen erlangt
werden. Antisense Oligonukleotide werden in den
Europäischen
Patentveröffentlichungen
Nummern. 263,740 ;
335,451 und
329,882 , sowie in PCT Veröffentlichung
Nr.
WO90/00624 beschrieben.
Wie hierin verwendet, sind Antisens-Nukleotide eine DNS oder eine
RNS, deren Sequenzen komplementär
zu den Sequenzen 6 oder PALZ1 bis PALZ7 ist, so dass sie in der
Lage ist, an einen endogenen Promotor oder eine Heatshock-Sequenz
in einer Art zu binden oder mit ihnen zu hybridisieren, dass die
Transkription ausreichend behindert und die Sequenz in der Zelle
inaktiviert wird; oder dessen Sequenz komplementär ist zu alzas – Nukleotid
96–135, oder
alzas1 – Nukleotid
55–156,
oder alzas2 – Nukleotid
96–135
und dadurch die Translation zum Protein beeinträchtigt (d.h. abschwächt oder
verhindert). Diese Moleküle
können
als eine geeignete pharmazeutische Verbindung mittels des Protein-Polycation
Systems (Beug, H. et al.
United
States Patent 5,354,84411 /101994) in die Zelle transportiert
werden, siehe auch (Oldham, R.K. In: Principles of Biotherapy, Raven
Press, NA (1987) und Ledley, F.D., In: Biotechnology, A Comprehensive
Treatise, Ausgabe 7B, Gene Technology, VCH Publishers, Inc. NY,
Seiten 399–458
(1989)). Die Prinzipien dieser Erfindung können zur prophylaktischen Gentherapie
für Individuen,
die als Folge von ererbten genetischen Mutationen oder durch somatische
Zellmutation für
Alzheimer prädisponiert
sind, verwendet werden.
-
Somit
kann in einer Ausführung
dieser Erfindung ein Antisens-Oligonukleotid, welches entworfen
wurde, um spezifisch die Transkription und Translation des alzas-,
alzas1- oder alzas2-mRNS-Transkriptes
zu blockieren, verwendet werden, um die Expression von ALZASp in
einer Zelle zu beeinträchtigen
und somit eine Behandlung von AD zu gewährleisten.
-
In
noch einer weiteren Ausführung
wird eine solche Behandlung durch Gabe einer effektiven Menge von
Cys-Cys-reduzierenden Agenzien an den Patienten bereitgestellt,
wodurch die Oligomerisierung von ALZASp inhibiert oder reduziert
wird.
-
III. Administration der Moleküle dieser
Erfindung
-
Zusätzliche
pharmazeutische Methoden können
angewendet werden, um die Wirkdauer eines jeden der beschriebenen
Reagenzien zur Behandlung von AD zu kontrollieren. Solche Techniken
sind bei Remingtons's
Pharmaceutical Sciences (1980) beschrieben.
-
Rätselhafte
Fragen, die durch diese Erfindung beantwortet werden
-
Die
Entdeckung, dass die für
Aβ kodierenden
Gene von der APP-mRNS getrennt sein können, hat Einsichten darüber gebracht,
wie und warum Mutationen in verschiedenen Regionen des APP Gens,
einschließlich
Regionen außerhalb
der Aβ-Kodierungsregion,
die AD hervorrufen können.
Sie hat zudem eine Erklärung für die AD-ähnlichen
Symptome in transgenen, die APP-mRNS exprimerenden Mäusen, sowie
in Mäusen,
bei denen die Transkription der APP-mRNS blockiert war, geliefert.
-
Diese
Erfindung erlaubt es, ein umfassendes Modell für AD aufzustellen.
-
DAS MODELL
-
Innerhalb
der Zelle werden spezifische Zytoskelettproteine als Antwort auf
das Anheften bestimmter infektiöser
Agenzien oder sekretorischer Produkte solcher Agenzien an lokalisierte
Stellen der Zellmembranen in hohem Grade durch aktivierte Tyrosinphosphatasen
phosphoryliert und bilden organisierte Zytoskelettstrukturen. Letztere
interagiert mit der Zellmembran direkt unterhalb des Kontaktpunktes
auf der Oberflächenmembran,
was das Eindringen des Agens in das Zytoplasma erleichtert. Tau
könnte
speziell als Antwort auf die Wechselwirkung zwischen ALIAS und Membranen
spezifischen Untergruppen von Neuronen mobilisiert und hyperphosphoryliert
werden. Außerhalb
der Zelle bedingt der Eintritt von ALIAS in die neuronale Plasmamembran
die Freisetzung von IgG, IgM und anderen immunologischen Faktoren
sowie deren Bindung an das membrangebundene Protein, speziell an
die einzigartige C-terminale Sequenz. Dies wirkt als Signal für den Aufbau der
Komplementkaskade, die ALIAS-tragende Zellen zum Zweck der Zerstörung und
im Bemühen
um Beseitigung angreift.
-
Basierend
auf unseren Resultaten, sowie den Überlegungen und Ergebnissen
Anderer in der Literatur, haben wir das folgende Modell für AD vorgeschlagen,
welches zeigt, wie die unterschiedlichen AD-bezogenen Proteine miteinander
Wechselwirken und den AD Phänotyp
hervorrufen. Das Modell kann rigoros getestet werden.
-
DIE ENTSTEHUNG DER AD
-
- 1. Transkription und Expression von ALIAS werden
durch jeden einer Anzahl von externen und intrazellulären Faktoren
aktiviert, einschließlich
Stress, viröse
und andere pathogene Invasionen und Umwelttoxine. Dies findet in
einem spezifischen Zelltyp (vielleicht Lymphozyten) statt. ALIAS
Moleküle
aggregieren um löslich
zu bleiben, durchqueren das Zytoplasma, wobei sie die gleiche Route
wie APP benutzen, und werden ausgeschieden.
- 2. Ausgeschiedenes ALIAS wird wegen seines einzigartigen C-Terminus,
der von Intronsequenzen kodiert wird als „fremd" (d.h. ein endogenes Pathogen) angesehen.
Lösliche
Antikörper
IgM, IgG, IgA (anti-ALIAS IgG), die als Antwort auf ALIAS produziert
werden, binden an ALIAS und neutralisieren es.
- 3. Bedingungen, die die Effizienz des Immunsytems verringern,
wie z.B. bestimmte virale Infektionen, physiologisches Altern usw.,
erlauben einer zunehmenden Zahl von ALIAS Molekülen der Zerstörung zu
entkommen. Diese Moleküle
interagieren mit Zellmembranen von spezifischen Unterpopulationen
von Neuronen (Zielzellen), dringen in die Membran ein und zerstören sie.
- 4. Wechselwirkungen von ALIAS mit Membranen von Zielneuronen
triggern zwei physiologische Hauptantworten. (i) Die Aktivierung
von Tyrosinphosphatasen, die tau zu PHF-tau konvertieren. Letzteres
geht eine Wechselwirkung mit der zytoplasmischen Seite der Membran
unterhalb des Punktes der Wechselwirkung mit ALIAS ein und bildet
lange neurofibrilläre
Strukturen, die den Eintritt von ALIAS ins Zytoplasma erleichtern,
und (ii) die Aktivierung des Komplementsystems, das um die Zerstörung von
ALIAS bemüht
ist. Weil spezifische Aminosäuresequenzen,
die von Komplementsystemproteasen zielgerichtet angegriffen werden,
in ALIAS und APP identisch sind, wird auch APP durch die gegen ALIAS
gerichteten Protease/n zerschnitten und zerstört. Die Komplement-vermittelte
Zerstörung
des neuronalen Membran-APPs resultiert in einer lokalen akuten Entzündungsreaktion
und einer autoimmunartigen entzündlichen
Zerstörung
der betroffenen Neuronen.
- 5. ALIAS geht mit ApoE Proteinen auf eine Weise Wechselwirkungen
ein, die die hydrophobe Domäne
verbirgt und es dem Komplex erlaubt, im Zytoplasma löslich zu
bleiben; auf diese Weise wird ALIAS „chaperoned" (in einer löslichen
Form transportiert) zwischen dem neuronalen Zytoplasma, dem ER und
der neuronalen Plasmamembran. Wenn ALIAS mit ApoE2 oligomerisiert,
und, in geringerem Ausmaß,
mit ApoE3, entstehen Cys-Cys Wechselwirkungen zwischen den beiden
Molekülen,
was ALIAS in einer löslichen
Form verbleiben lässt,
in der das Protein nicht das ER durchqueren kann.
- 6. Wenn ALIAS mit ApoE4 oligomerisiert, das keinen Cys-Rest
besitzt, behält
ALIAS beim Kontakt mit den ER-Membranen den monomeren Status bei,
in welchem das hydrophobe Membransignal exponiert ist und das Protein
mit APP konkurriert, es ersetzt und verhindert, dass APP die Stellen
am ER besetzt. Das normalerweise ER-gebundene APP verbleibt im Zytoplasma,
wo es durch zelluläre
proteolytische Aktivität
in kleinere Fragmente, inklusive verschiedener Aβ-Spezies, abgebaut wird.
- 7. PS1/PS2 sind Teil einer hochspezifischen APP-Bindestelle
in neuronalen ER-Membranen. Mutationen in irgendeinem Teil des PS1/PS2
Moleküls,
die auch nur den geringsten Effekt auf die Konformation haben, oder
Mutationen in APP, die in der Nähe
oder innerhalb des Transmembransignals erfolgen, verringern in beträchtlichem
Ausmaß die
Spezifität
der Wechselwirkung zwischen APP und der PS1/PS2-Komponente der Bindestelle
und bewirken eine noch höhere
Präferenz
der ALIAS-Bindung an APP Transmembranstellen. Während APP durchgeschleust wird
und alle seine erforderlichen biochemischen Aktivitäten ausübt, bedingt
ALIAS wahrscheinlich die Auflösung
der Membran, was im Verlust der Funktion von ER Membranproteinen
resultiert.
- 8. Aβ,
das der vielleicht am meisten resistente Teil von APP gegenüber Proteasen
ist, und lange, klebrige, von PHF-tau gebildete Faden-bildende Neurofibrillen
werden durch die „Auflösung" der Membranen in
den Extrazellulären
Raum entlassen
-
Nachdem
nun die Erfindung unter Einbindung von Referenzen und Beispielen,
die sie für
jeden mit ausreichender Fachbildung leichter verständlich macht,
allgemein beschrieben wurde, muss darauf hingewiesen werden, dass
diese nicht für
die vorliegende Erfingung beschränkend
sein sollen, es sei denn, dies ist ausdrücklich so spezifiziert.
-
Zurzeit
haben wir unter Verwendung von ALZab2 mit der bereits beschrieben
en Immunblot-Methode ALZASp in Blutproben von einem aus fünf (5 aus
19) Menschen nachgewiesen, welche kognitiven und anderen Tests unterworfen
waren, die man mit Leuten mit Anzeichen macht, von denen man annimmt,
dass sie mit dem Beginn der AD assoziiert sind. Der Nachweis wurde
mit 1 μl
von Gesamtblutproben durchgeführt,
die für andere
routinemäßige Untersuchungen
frisch von Patienten in Verbindung mit der AD-Testroutine des Institutes
entnommen wurden. Unter Verwendung der gleichen Methode wie oben
genannt, detektiert der Antikörper ALZASp
in 100% aller Blutproben, die von AD-Patienten kurz nach dem Tod
entnommen wurden.
-
Diese
Erfindung wird durch die Ansprüche
definiert.
-
4
-
- (A) = Beschreibung des Antigen-Einfang ELISA
Tests
- (B) = Beschreibung des Antikörper-Einfang
ELISA Tests
- (C–E)
Nachweis der Expression von ALIAS-verwandten Proteinen ALZASp (ALIAS)
in 2 μl
auf eine Nylonmembran gespottetem humanem Blut unter Verwendung
eines Chemilumineszenz-Detektionssystems. Für die Dotblots wurden aus Gehirn
und Lymphozyten extrahierte Proteine mit Ammoniumsulphat gefällt, dialysiert
und für
5 Minuten in 5% SDS gekocht. 2 μl
der mit SDS behandelten Proteine wurden auf die Nylonmembran gespottet,
mit dem geeingeten Antikörper
behandelt und mit einem Chemiluminseszenzsystem detektiert.
- (F) Dotblots mit Serum von 28 durch Autopsie bestätigte AD-Opfer
wurden mit ALZab2 getestet (mind. 50% dieser Patienten waren vor
ihrem Tod fälschlich
für eine
andere Krankheit als AD diagnostiziert worden); D 6&7 = positive Kontrolle;
D 9 & 10 = negative
Kontrolle
- (G) Dotblots mit Serum von Patienten mit vermuteter früher AD,
Patienten mit Depression und durch Autopsie bestätigten AD-Opfern: A 1 = physiologische
Alterung; B 1 = Parkinson Krankheit; A 2-4, 6-7, B 3, 5, C 2, 3
= AD mit Depression; A 5, 8, B 2, 3, 5, 7, 8, 9, 10 = vermutete
AD, C 1, 6-10 = Serum von bestätigter AD;
D 1-10 Serum von normalen Personen.
- (H) Nachweis von endogenem anti-ALIAS IgG in Patientenblut,
-serum und -speichel: (i) Serumproben von Japanischen Patienten,
die 1995 im Krankenhaus starben; gefüllte Kreise = Serum von AD-Patienten,
offene Kreise = durch Autopsie bestätigte Personen ohne AD; (ii)
Serum von Patienten diagnostiziert für AD und zufällig ausgewählte, klinisch
normale Personen: gefüllte
Kreise = AD Patienten; leere Kreise = klinisch normale Personen;
(iii) Serum von Personen mit M > L-verwandter
FAD, offene Kreise = Familienmitglieder ohne die Mutation und ohne
klinische Symptome von AD; gefüllte
Kreise = Familienmitglieder mit der Mutation aber ohne klinische
Anzeichen für
AD; große
Kreise mit gefülltem
Inneren: Familienmitglied mit der Mutation und mit klinischer AD.
- (I) Western Blots; Proteine in Ammoniumsulphatpräzipitaten
wurden auf 17,5% Acrylamidgelen elektrophoretisiert, auf Nylonfilter
gespottet, mit dem geeigneten Antikörper reagiert und mit dem Immunchemilumineszenzsystem
detektiert, 2. Proteine wurden aus AD-Hippocampus isoliert und mit Antikörper ALZab2
behandelt; 3. Proteine wurden von AD-Hippocampus isoliert und mit Antikörper ALZab3
behandelt.
-
5A–D
-
- (A) Isolierung von ALIAS aus dem Cortex eines
einzelnen durch Autopsie bestätigten
AD-Patienten. Das Protein wurde auf an CNBR-Sepharose gebundenem
anti-ALZab2 Anrikörper
affinitätsgereinigt.
Das Gel wurde auf eine Nylonmembran geblottet und das Protein mit
einem Chemilumineszenz-Detektionssystem detektiert.
- (B) Silber-gefärbtes
SDS-Gel: Proteine erhalten von einem Patienten mit spät beginnender
AD nach Affinitätsreinigung
von ALIAS. Zusätzlich
zu ALIAS wurde ALIAS gebunden an verschiedene Immunglobuline und
an APOE detektiert und durch spezifische Färbung auf Duplikatgelen bestätigt.
- (C) Nachweis von auf Gel in 5B vorhandenen
ALIAS-IgG-Komplexen mit anti-Human-IgG (FC-Fragment)
- (D) Western Blot eines Kationischen nicht-SDS (nativen) Polyacrylamidgels
nach elektrophoretischer Trennung von Serum von (a) einer/m Patientin/en
mit sporadischer AD und (b) einer/m Patientin/en mit AD mit der
Schwedischen Mutation. Die Gele wurden zuerst mit anti-ALZASab1
und dann mit dem Chemilumineszenzsystem reagiert. ALIAS wurde in
(a) nachgewiesen, und ALZAS2 in (b). Die obere Bande in (a) ist ALIAS,
und in (b) ALZAS2, beide komplexiert mit humanem IgG. ALIAS und
ALZAS2 haben etwas unterschiedliche isoelektrische Punkte, was auf
den Gelen erkennbar ist.
-
TABELLE 1a Zum Nachweis der mRNA in post-mortem Gehirnen
und Lymphozyten verwendete PCR Primer.
Primer: |
alz287 | erwartete
Produktgröße = 287
bp |
vorwärts | GTGGACAAATATCAACACCGAGGAG |
rückwärts | ACATAGTCTTAATTCCCACTTGG |
alz393 | erwartete
Produktgröße = 393
bp |
vorwärts | GTCCTGCATACTTTAATTATGATG |
rückwärts | AGCCATCATGGAAGCACACTGATTCG |
TABELLE 1b Gegen die folgenden Epitope gerichtete
Antikörper
wurden zur Detektion von Proteinen von post-mortem Gehirnen und
Lymphozyten verwendet
| * |
ALZab2 | VGKLDCMFPSGNC |
ALZab5 | EBGKLDC |
- * = zugefügter Cys-Rest zur Verbessertem
Konjugation mit KLH
-
-
-
-
-
-
-