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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell das Gebiet polymerer Vorrichtungen
für die
Zufuhr von Arzneimitteln.
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Systeme
für eine
verzögerte
Freisetzung zur Arzneimittelzufuhr sind häufig so ausgelegt, dass sie
Arzneimittel bestimmten Bereichen des Körpers zuführen. Im Falle der Arzneimittelzufuhr über den
Gastrointestinaltrakt ist es kritisch, dass das Arzneimittel nicht über den
gewünschten
Wirkort hinaus verfrachtet und eliminiert wird, bevor es eine Gelegenheit
hatte, eine topische Wirkung auszuüben oder in den Blutstrom überzutreten.
Wenn ein System für
die Arzneimittelzufuhr dazu gebracht werden kann, an der Auskleidung
des entsprechenden inneren Organs zu haften, wird sein Inhalt dem
Zielgewebe in Abhängigkeit
von der Intensität und
der Dauer des Kontaktes zugeführt.
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Ein
oral aufgenommenes Produkt kann entweder an der Epitheloberfläche oder
am Mucus haften. Für die
Zufuhr bioaktiver Substanzen kann es von Vorteil sein, über eine
polymere Vorrichtung für
die Arzneimittelzufuhr, die am Epithel oder der Mucusschicht haftet,
zu verfügen.
Die Bioadhäsion
im Gastrointestinaltrakt verläuft über zwei
Stufen: (1) eine viskoelastische Deformierung am Punkt des Kontaktes
des synthetischen Materials mit dem Mucussubstrat und (2) die Ausildung
von Bindungen zwischen dem adhäsiven
synthetischen Material und dem Mucus oder den Epithelzellen. Im
Allgemeinen kann eine Adhäsion
von Polymeren an Gewebe erreicht werden über (i) physikalische oder
mechanische Bindungen, (ii) primäre
oder kovalente chemische Bindungen und/oder (iii) sekundäre chemischen
Bindungen (d.h. ionische Bindungen). Zu physikalischen oder mechanischen
Bindungen kann es über
die Ablagerung und Einlagerung des adhäsiven Materials in die Spalten
des Mucus oder die Falten der Mucosa kommen. Sekundäre chemische
Bindungen, die zu bioadhäsiven
Eigenschaften beitragen, bestehen aus dispersiven Wechselwirkungen
(d.h. Van-der-Waals-Wechselwirkungen)
und stärkeren
spezifischen Wechselwirkungen, zu denen Wasserstoffbrückenbindungen
gehören.
Die hydrophilen funktionellen Gruppen, die primär für die Bildung von Wasserstoffbrücken verantwortlich sind,
sind die Hydroxy- und die Carboxygruppen.
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Verschiedene
Formulierungen von Mikrokügelchen
sind als Mittel für
die orale Arzneimittelzufuhr vorgeschlagen worden. Diese Formulierungen
dienen im Allgemeinen dazu, die verkapselte Verbindung zu schützen und
die Verbindung dem Blutstrom zuzuführen. Enterisch beschichtete
Formulierungen werden seit vielen Jahren zum Schutz von Arzneimitteln,
die oral verabreicht werden, sowie zur Verzögerung der Freisetzung verwendet.
Andere Formulierungen, die so ausgelegt sind, dass sie Verbindungen
dem Blutstrom zuführen
sowie das verkapselte Arzneimittel schützen, bestehen aus einem hydrophoben
Protein, wie Zein, wie es in PCT/US90/06430 und PCT/US90/06433 beschrieben
wird, „Proteinoiden", wie es im US-Patent
Nr. 4 973 968 an Steiner beschrieben wird, oder synthetischen Polymeren,
wie es in der Europäischen
Patentanmeldung 0 333 523 von The UAB Research Foundation and Southern
Research Institute beschrieben wird. EP-A-0 333 523 beschreibt Mikroteilchen
von unter 10 Mikrometer im Durchmesser, die Antigene für einen
Einsatz bei der oralen Verabreichung von Impfstoffen enthalten.
Die Mikroteilchen bestehen aus Polymeren wie Poly(lactid-co-glycolid),
Poly(glycolid), Polyorthoestern, Poly(esteramiden), Polyhydroxybuttersäure und
Polyanhydriden, und sie werden durch die Peyer-Plaques des Darmes,
in erster Linie als Funktion ihrer Größe, resorbiert.
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Bei
Duchene et al., Drug Dev. Ind. Pharm. 14, 283–318 (1988), findet sich ein
Review der pharmazeutischen und medizinischen Aspekte bioadhäsiver Systeme
für die
Arzneimittelzufuhr. Für
Polycarbophile und Acrylsäurepolymere
wurde festgestellt, dass sie die besten adhäsiven Eigenschaften aufweisen. „Bioadhäsion" ist als die Fähigkeit
eines Materials definiert, über
einen längeren
Zeitraum an einem biologischen Gewebe zu haften. Die Bioadhäsion ist
eindeutig eine Lösung
für das
Problem der unzureichenden Verweildauer, die aus der Leerung des
Magens und der Darmperistaltik sowie aus einer Verdrängung durch
die Zilienbewegung resultiert. Damit es zu einer ausreichenden Bioadhäsion kommt
muss ein enger Kontakt zwischen dem bioadhäsiven Material und dem Rezeptorgewebe
vorliegen, das bioadhäsive
Material muss in die Spalten der Gewebeoberfläche und/oder des Mucus eindringen,
und es müssen
sich mechanische, elektrostatische oder chemische Bindungen ausbilden.
Die bioadhäsiven
Eigenschaften von Polymeren werden sowohl von der Art des Polymers
als auch von der Art des umgebenden Mediums beeinflusst.
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Andere
haben die Verwendung bioadhäsiver
Polymere erforscht. PCT WO 93/21906 offenbart Verfahren zur Herstellung
bioadhäsiver
Mikrokügelchen
und zur Messung der bioadhäsiven
Kräfte
zwischen Mikrokügelchen
und ausgewählten
Abschnitten des Gastrointestinaltrakts in vitro. Smart et al., J.
Pharm. Pharmacol. 36, 295–299
(1984) berichteten ein Verfahren zur Testung der Adhäsion an
die Mucosa mittels einer polymerbeschichteten Glasplatte, die mit
einem Stück
ausgestanzter Mucosa in Kontakt steht. Es wurden verschiedene polymere
Materialien getestet, einschließlich
von Natriumalginat, Natriumcarboxymethylcellulose, Gelatine, Pectin
und Polyvinylpyrrolidon. Gurney et al., Biomaterials 5, 336–340 (1984)
berichteten, dass eine Adhäsion über physikalische
oder mechanische Bindungen, sekundäre chemische Bindungen und/oder
primäre
ionische oder kovalente Bindungen bewirkt werden kann. Park et al., „Alternative
Approaches to Oral Controlled Drug Delivery: Bioadhesives and In-Situ-Systems", in J. M. Anderson
und S. W. Kim, Hrsg., „Recent
Advances in Drug Delivery",
Plenum Press, New York, 1984, S. 163–183, berichteten über eine
Untersuchung zur Verwendung fluoreszierender Sonden in Zellen für die Bestimmung
der Adhäsivität von Polymeren
an Mucin/Epithel-Oberflächen,
die zeigte, dass anionische Polymere mit einer hohen Ladungsdichte
als adhäsive
Polymere offenbar bevorzugt sind.
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Mikos
et al., J. Colloid Interface Sci. 143, 366–373 (1991) und Lehr et al.,
J. Controlled Rel. Soc. 13, 51–62
(1990) berichteten eine Studie über
die bioadhäsiven
Eigenschaften von Polyanhydriden bzw. Polyacrylsäure bei der Arzneimittelzufuhr.
Lehr et al. screenten Mikroteilchen aus Copolymeren von Acrylsäure mittels
eines In-vitro-Systems und ermittelten, dass das Copolymer „Polycarbophil" eine erhöhte Adhäsion zeigt.
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PCT
WO 95/33434 und WO 91/14733 offenbaren polymere Zusammensetzungen,
die als Haftmittel für
künstliche
Gebisse nützlich
sind. Zu den Zusammensetzungen von WO 95/33434 gehören wasserlösliche polymere
Salze eines Alkylvinylether-Maleinsäure-Copolymers, das mit Zink-, Calcium-
oder Strontiumverbindungen umgesetzt wurde. Zu den Zusammensetzungen
von WO 91/14733 gehören
polymere Salze wasserlöslicher
aminsubstituierter Vinylpolymere, die durch Umsetzungen mit wasserlöslichen
Salzen und Alkaliverbindungen sowie mit Zinkoxid gebildet wurden.
WO 91/17733 gibt eine Liste von Literaturstellen an, die Materialien
offenbaren, die zuvor für
den Einsatz in Haftmitteln für
künstliche
Gebisse vorgeschlagen worden waren. Die meisten der beschriebenen
Polymere sind wasserlöslich
und enthalten keine wasserunlösliche
Metallverbindung. Keines dieser Materialien beinhaltet eine wasserunlösliche Metallverbindung
und ein hydrophobes, biologisch abbaubares Polymer. WO 95/33434
und WO 91/14733 offenbaren nicht die Verwendung hydrophober, biologisch
abbaubarer Polymere und auch nicht die Verwendung von Mikrokügelchen
aus einem beliebigen Material. Diese Literaturstellen offenbaren
auch nicht die Beschichtung einer beliebigen polymeren Vorrichtung
mit einer Metallverbindung zur Verbesserung der Bioadhäsion des
Polymers an einer Mucosamembran.
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Im
Allgemeinen besteht der gastrointestinale (GI) Mucus zu 95% aus
Wasser und zu 5% aus Elektrolyten, Lipiden, Proteinen und Glycoproteinen,
wie von Spiro, R. G., Annual Review of Biochemistry 39, 599–638 (1970)
und Labat-Robert, J. und Decaeus, C., Pathologie et Biologie (Paris),
24, 241 (1979) beschrieben wurde. Die Zusammensetzung des letzteren Anteils
kann jedoch stark variieren. Proteine, einschließlich des Proteinkerns der
Glycoproteine, können
etwa 60 bis 80% dieser Fraktion ausmachen (Horowitz, M. I., „Mucopolysaccharides
and Glycoproteins of the Alimentary Tract" in Alimentary Canal (Hrsg. C. F. Code),
S. 1063–1085 (Washington,
American Physiological Society, 1967)). Die Glycoproteine haben
typischerweise ein Molekulargewicht von ungefähr zwei Millionen und bestehen
aus einen Proteinkern (ungefähr
18,6–25,6%
Gew./Gew.) mit kovalent befestigen Kohlenhydratseitenketten (ungefähr 81,4–74,4% Gew./Gew.),
die an ihren Enden entweder L-Fucose- oder Sialinsäurereste
tragen (Spiro, R. G., Annual Review of Biochemistry 39, 599–638 (1970),
Scawen, M. & Allen,
A., „The
Action of Proteolytic Enzymes on the Glycoprotein from Pig Gastric
Mucus", Biochemical
Journal 163, 363–368
(1977), Horowitz, M. I. und Pigman, W., The Glycoconjugates, S.
560 (New York, Academic Press Inc., 1977) und Pigman, W. & Gottschalk, A., „Submaxillary
Gland Glycoproteins", in
Glycoproteins: Their Composition, Structure and Function (Hrsg.
A. Gottschalk), S. 434–445
(Amsterdam, Elsevier Publishing Company Inc., 1966). Unterschiede
der Zusammensetzung dieser Glycoproteine in Abhängigkeit von der Spezies und
der Lokalisation wurden von Horowitz, M. I. „Mucopolysaccharides and Glycoproteins
of the Alimentary Tract" in
Alimentary Canal (Hrsg. C. F. Code), S. 1063–1085 (Washington, American Physiological
Society, 1967) berichtet.
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Es
ist gezeigt worden, dass die Dicke der Schleimschicht im Magen typischerweise
bei der Ratte von 5 bis 200 μm
und beim Menschen von 10 bis 400 μm
variiert. Gelegentlich kann sie jedoch beim Menschen Dicken von über 1000 μm erreichen,
wie von Spiro, R. G., „Glycoproteins", Annual Review of
Biochemistry 39, 599–638
(1970), Labat-Robert, J. und Decaeus, C., Pathologie et Biologie
(Paris) 24, 241 (1979) und Allen et al., „Mucus Glycoprotein Structure,
Gel Formation and Gastrointestinal Mucus Function" in J. Nugent & M. O'Connor, Hrsg, Mucus
and Mucosa, Ciba Foundation Symposium 109, Pitman, London, 1984,
S. 137 beschrieben wurde.
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Es
besteht ein Bedarf an Verfahren zur Steuerung oder Erhöhung der
Resorption pharmazeutischer Mittel aus polymeren Vorrichtungen für eine Arzneimittelzufuhr,
wie polymeren Mikrokügelchen,
durch Mucosamembranen. Es besteht auch ein Bedarf an Verfahren zur
Verzögerung
des Durchtritts der Vorrichtungen durch Passagen in der Nase und
im Gastrointestinaltrakt. Es ist deshalb ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, Verfahren zur Verbesserung der bioadhäsiven Eigenschaften polymerer
Vorrichtungen zur Arzneimittelzufuhr, wie Mikrokügelchen, Tabletten, Kapseln
und Stents, bereitzustellen. Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung,
Verfahren zur Verbesserung der Adhäsion der Vorrichtungen zur
Arzneimittelzufuhr, wie Mikrokügelchen,
an Mucosamembranen, einschließlich
von Membranen in der Mundhöhle
und der Nase und Membranen des Gastrointestinaltrakts und des Reproduktionstrakts,
bereitzustellen. Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, polymere Vorrichtungen
für die Arzneimittelzufuhr
mit verbesserter Fähigkeit
zur Bindung an Mucosamembranen, die dazu eingesetzt werden können, einen
breiten Bereich an Arzneimitteln oder diagnostischen Mitteln in
einer großen
Vielzahl therapeutischer Anwendungen zuzuführen, bereitzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung einer Zusammensetzung
bei der Herstellung eines Medikaments für die Abgabe eines therapeutischen
oder diagnostischen Mittels an einen Patienten bereit, wobei das
Medikament einer Mucosamembran des Patienten zugeführt wird
und wobei das Medikament einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und
die Zusammensetzung umfasst, wobei die Zusammensetzung ein therapeutisches
oder diagnostisches Mittel in einem Polymer in Form eines Mikrokügelchens
umfasst, wobei die Oberfläche
des Mikrokügelchens
das Polymer umfasst, das eine wasserlösliche Metallverbindung inkorporiert
enthält,
wobei die Metallverbindung bei der Verwendung an der Oberfläche des
Polymers exponiert ist, so dass die Adhäsion des Polymers an der Mucosamembran
verbessert wird.
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Das
Mikrokügelchen
kann über
einen Weg verabreicht werden, der aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus einer nasalen, vaginalen, rektalen und oralen Zufuhr besteht,
zum Beispiel einer Zufuhr auf eine Mucosamembran, die aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Mucosamembranen des Gastrointestinaltrakts, des Respirationstrakts,
aus exkretorischen Mucosamembranen und Mucosamembranen des Reproduktionstrakts
besteht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung einer wasserunlöslichen
Metallverbindung zur Erhöhung
der Bioadhäsivität eines
Polymers bereit, wobei die Metallverbindung in das Polymer inkorporiert
ist und bei der Anwendung in einer wirksamen Menge an der Oberfläche des
Polymers exponiert ist, so dass die Fähigkeit des Polymers, an einer
Mucosamembran zu haften, erhöht
ist.
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Die
Metallverbindung kann mit dem Polymer über ionische Wechselwirkungen
assoziiert sein. Die Metallverbindung kann von einem Metall abgeleitet
sein, das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Calcium, Eisen, Kupfer, Zink, Zirkonium und Titan besteht.
Die Metallverbindung kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus einem wasserunlöslichen
Metalloxid und einem wasserunlöslichen
Metallhydroxid besteht.
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Das
Polymer kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Proteinen
und Polysacchariden besteht. Das Polymer kann aus der Gruppe ausgewählt sein,
die aus Polyamiden, Polycarbonaten, Polyalkylenen, Polyarylalkylenen,
Polyalkylenglykolen, Polyalkylenoxiden, Polyalkylenterephthalaten,
Polyvinylpolymeren, Polyphosphazenen, Polyacrylamiden, Polysiloxanen,
Polyurethanen, Cellulosen, Polyanhydriden, Polyestern, Poly(hydroxysäuren) und
Blends und Copolymeren von diesen besteht. Das Polymer kann eine
Vorrichtung zur Arzneimittelzufuhr, die ein therapeutisches Mittel
enthält,
definieren oder überziehen.
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Das
Polymer kann in Form eines Mikrokügelchens vorliegen, wobei das
Verfahren das Verbessern der Bioadhäsivität des Mikrokügelchens über das
Inkorporieren einer wasserunlöslichen
Metallverbindung in das Polymer während der Bildung des Mikrokügelchens
umfasst, wodurch die Fähigkeit
des Mikrokügelchens,
an einer Mucosamembran zu haften, verbessert wird. Die Metallverbindung
kann ein Metalloxid sein, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Eisen(III)-oxid, Zinkoxid, Titanoxid, Kupferoxid, Zinnoxid,
Aluminiumoxid, Nickeloxid und Zirkoniumoxid besteht. Das Mikrokügelchen
kann ferner ein therapeutisches oder diagnostisches Mittel umfassen,
wie ein Gas, ein gasbildendes Mittel oder eine radioopake Verbindung.
Das Mikrokügelchen kann
einen Durchmesser von 2 bis 5 μm,
weniger als ungefähr
2 μm und
vorzugsweise weniger als ungefähr 1 μm haben.
Das Polymer, das die Metallverbindung inkorporiert enthält, kann
auf die Oberfläche
eines Mikrokügelchens,
das aus einem anderen Material besteht, aufgetragen sein.
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Das
Polymer kann eine Vorrichtung für
eine chirurgische Implantation definieren oder überziehen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung eines wasserunlöslichen
Metalloxids zur Erhöhung
der Bioadhäsivität eines
polymeren Mikrokügelchens
bereit, wobei das Metalloxid während
der Bildung des Mikrokügelchens
in das Polymer inkorporiert wird, so dass das Metalloxid bei der
Verwendung an der Oberfläche
des Mikrokügelchens
in einer Menge exponiert ist, die wirksam ist, die Adhäsion des
Polymers an einer Mucosamembran zu verbessern. Das Metalloxid kann
in Form einer Dispersion feiner Teilchen oder wenigstens an der
Oberfläche
des Mikrokügelchens
vorliegen. Das Mikrokügelchen
kann einen Durchmesser von unter 1 mm haben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine Zusammensetzung bereit, die
ein Polymer und ein wasserunlösliches
Metalloxid umfasst, wobei das Metalloxid in Form einer Dispersion
feiner Teilchen auf der Oberfläche
des Polymers in einer Menge vorliegt, die wirksam ist, die Adhäsion des
Polymers an einer Mucosamembran zu verbessern.
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Das
Metalloxid kann mit dem Polymer über
ionische Wechselwirkungen assoziiert sein. Das Metalloxid kann von
einem Metall abgeleitet sein, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Calcium, Eisen, Kupfer, Zink, Zirkonium und Titan besteht.
Das Metalloxid kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Eisen(III)-oxid,
Zinkoxid, Titanoxid, Kupferoxid, Zinnoxid, Aluminiumoxid, Nickeloxid
und Zirkoniumoxid besteht.
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Das
Polymer kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Proteinen
und Polysacchariden besteht. Das Polymer kann aus der Gruppe ausgewählt sein,
die aus Polyamiden, Polycarbonaten, Polyalkylenen, Polyarylalkylenen,
Polyalkylenglykolen, Polyalkylenoxiden, Polyalkylenterephthalaten,
Polyvinylpolymeren, Polyphosphazenen, Polyacrylamiden, Polysiloxanen,
Polyurethanen, Cellulosen, Polyanhydriden, Polyestern, Poly(hydroxysäuren) und
Blends und Copolymeren von diesen besteht.
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Das
Polymer kann in Form eines Mikrokügelchens vorliegen, wie eines
Mikrokügelchens,
dass außerdem
ein therapeutisches oder diagnostisches Mittel umfasst, wie ein
Gas, ein gasbildendes Mittel oder eine radioopake Verbindung. Ein
derartiges Mikrokügelchen
kann einen Durchmesser von über
oder gleich ungefähr
10 μm haben,
oder von 2 bis 5 μm
oder von weniger als ungefähr
2 μm, vorzugsweise
von weniger als ungefähr
1 μm.
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Das
Polymer kann eine Vorrichtung für
die Arzneimittelzufuhr, die ein therapeutisches Mittel enthält, definieren
oder überziehen.
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Die
Zusammensetzung, die das Metalloxid inkorporiert enthält, kann
auf die Oberfläche
eines Mikrokügelchens,
das aus einem anderen Material besteht, aufgetragen sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die oben definierte Zusammensetzung
für den
Einsatz in der Medizin bereit.
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Somit
werden Zusammensetzungen und deren Anwendungen zur Verbesserung
der bioadhäsiven
Eigenschaften von Polymeren bereitgestellt, die in Vorrichtungen
für die
Arzneimittelzufuhr eingesetzt werden. Die bioadhäsiven Eigenschaften eines Polymers
werden durch das Inkorporieren einer Metallverbindung in das Polymer
zur Verbesserung der Fähigkeit
des Polymers, an einer Gewebeoberfläche wie einer Mucosamembran
zu haften, verbessert. Metallverbindungen, die die bioadhäsiven Eigenschaften
eines Polymers verbessern, sind vorzugsweise wasserunlösliche Metallverbindungen,
wie wasserunlösliche
Metalloxide und -hydroxide, einschließlich der Oxide von Calcium,
Eisen, Kupfer und Zink. Die Metallverbindungen können in eine Vielzahl hydrophiler
und hydrophober Polymere inkorporiert werden, zu denen Proteine,
Polysaccharide und synthetische biokompatible Polymere gehören. Bei
einer Ausführungsform
können
Metalloxide in Polymere inkorporiert werden, die zur Bildung oder
für die
Beschichtung von Vorrichtungen für
die Arzneimittelzufuhr, wie Mikrokügelchen, die ein Arzneimittel
oder ein diagnostisches Mittel enthalten, verwendet werden. Die
Metallverbindungen können
in Form einer Dispersion feiner Teilchen auf der Oberfläche eines
Polymers bereitgestellt werden, das die Vorrichtungen überzieht
oder ausmacht, was die Fähigkeit
der Vorrichtungen zur Bindung an Mucosamembranen verbessert. Die
Polymere, zum Beispiel in Form von Mikrokügelchen, haben eine verbesserte
Fähigkeit
zur Haftung an Mucosamembranen, und sie können somit dazu eingesetzt
werden, ein Arzneimittel oder ein diagnostisches Mittel über eine
beliebige aus einem Bereich von Mucosamembranoberflächen zuzuführen, zu
denen diejenigen des Gastrointestinaltrakts, des Respirationstrakts,
des exkretorischen Trakts und des Reproduktionstrakts gehören.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine graphische Darstellung, die die Blutglucosespiegel von Ratten
nach der Verabreichung von Insulin in einer Salinelösung und
in Poly(fumarsäure)/Poly(lactid-co-glycolid)-Mikrokügelchen,
die FeO enthalten, vergleicht.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Es
werden Zusammensetzungen und deren Verwendungen zur Verbesserung
der bioadhäsiven
Eigenschaften von Polymeren bereitgestellt. Es werden Polymere,
die eine Metallverbindung inkorporiert enthalten und die eine verbesserte
Fähigkeit
zur Haftung an Gewebeoberflächen
wie Mucosamembranen aufweisen, bereitgestellt. Die in das Polymer
inkorporierte Metallverbindung kann zum Beispiel ein wasserunlösliches
Metalloxid sein. Bei einer Ausführungsform
können
die Polymere zur Bildung von Vorrichtungen für eine Arzneimittelzufuhr,
wie polymeren Mikrokügelchen,
die ein therapeutisches oder diagnostisches Mittel enthalten, verwendet
werden. Die Inkorporation von Metallverbindungen in eine Vielzahl
unterschiedlicher Polymere, die normalerweise nicht bioadhäsiv sind,
verbessert ihre Fähigkeit,
an Gewebeoberflächen
wie Mucosamembranen zu haften, dramatisch. Die Polymere, die eine
Metallverbindung inkorporiert enthalten, können zur Bildung einer großen Vielzahl
von Vorrichtungen für
die Arzneimittelzufuhr verwendet werden, wie von polymeren Mikrokügelchen,
die dazu verwendet werden können,
therapeutische und diagnostische Mittel Mucosamembranen überall im
Körper,
einschließlich
des Gastrointestinaltrakts, des Respirationstrakts und des Reproduktionstrakts,
zuzuführen.
Die Metallverbindung kann in Polymere inkorporiert werden, die Tabletten,
osmotische Pumpen oder jede beliebige Vorrichtung, die imstande
ist, mit Mucosamembranen in Wechselwirkung zu treten, bilden oder überziehen.
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Metallverbindungen
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Zu
Metallverbindungen, die in Polymere zur Verbesserung ihrer bioadhäsiven Eigenschaften
inkorporiert werden können,
gehören
bei einer bevorzugten Ausführungsform
wasserunlösliche
Metallverbindungen, wie wasserunlösliche Metalloxide und Metallhydroxide,
die in der Lage sind, in ein Polymer inkorporiert und mit ihm assoziiert
zu werden, so dass die Bioadhäsivität des Polymers
verbessert wird. So, wie sie hier definiert ist, ist eine wasserunlösliche Metallverbindung
als eine Metallverbindung mit geringer oder keiner Löslichkeit in
Wasser, zum Beispiel von unter ungefähr 0,0–0,9 mg/ml, definiert.
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Die
wasserunlöslichen
Metallverbindungen, wie Metalloxide, können über einen der folgenden Mechanismen
inkorporiert werden: (a) physikalische Mischungen, die zu einem
Einbau der Metallverbindung führen, (b)
ionische Wechselwirkungen zwischen der Metallverbindung und dem
Polymer, (c) eine Oberflächenmodifikation
des Polymers, die zu einer Exposition der Metallverbindung auf der
Oberfläche
führt,
und (d) Beschichtungstechniken, wie mittels eines Fließbetts,
einer Trogbeschichtung oder beliebiger ähnlicher Verfahren, die Fachleuten
auf diesem Gebiet bekannt sind und eine mit der Metallverbindung
angereicherte Schicht auf der Oberfläche der Vorrichtung liefern.
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Zu
bevorzugten Eigenschaften, die die Metallverbindung definieren,
gehören:
(a) eine hohe Unlöslichkeit
in wässrigen
Umgebungen, wie sauren oder basischen wässrigen Umgebungen (wie solchen,
die im Magenhohlraum vorhanden sind), und (b) eine ionische Oberflächenladung
beim pH der wässrigen
Umgebung.
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Der
pKa für
die Ionisierung der Metallverbindung kann die Bindung der Polymere
unter unterschiedlichen pH-Bedingungen beeinflussen. Die Tabelle
1 zeigt die Säure-Ionisationskonstanten
für bestimmte
aquatisierte Metallionen (CRC Handbook of Food Additives (T. E.
Furia, Herausgeber) 1968, Cleveland, Ohio).
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Tabelle
1 Säure-Ionisierungskonstanten
(pKa bei 25°C)
für aquatisierte
Ionen
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Die
wasserunlöslichen
Metallverbindungen können
von Metallen abgeleitet sein, zu denen Calcium, Eisen Kupfer, Zink,
Cadmium, Zirkonium und Titan gehören.
Zum Beispiel können
verschiedene Pulver von wasserunlöslichen Metalloxiden, wie Eisen(III)-oxid,
Zinkoxid, Titanoxid, Kupferoxid, Bariumhydroxid, Zinnoxid, Aluminiumoxid,
Nickeloxid, Zirkoniumoxid und Cadmiumoxid, dazu eingesetzt werden,
die bioadhäsiven Eigenschaften
von Polymeren zu verbessern. Die Inkorporation wasserunlöslicher
Metallverbindungen, wie Eisen(III)-oxid, Kupferoxid und Zinkoxid,
kann die Adhäsion
des Polymers an Gewebeoberflächen
wie Mucosamembranen, zum Beispiel im Gastrointestinalsystem, enorm
verbessern. Die Polymere, die eine Metallverbindung inkorporiert
enthalten, können
somit dazu eingesetzt werden, Vorrichtungen für die Arzneimittelzufuhr zu bilden
oder zu überziehen,
um deren bioadhäsive
Eigenschaften zu verbessern.
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Bei
einer Ausführungsform
wird die Metallverbindung in Form einer Dispersion feiner Teilchen
eines wasserunlöslichen
Metalloxids bereitgestellt, das in das gesamte Polymer inkorporiert
ist oder wenigstens auf die Oberfläche des Polymers, die an einer
Gewebeoberfläche
haften soll. Zum Beispiel werden bei einer Ausführungsform Teilchen aus einem
wasserunlöslichen
Metalloxid in ein Polymer inkorporiert, das ein Mikrokügelchen
oder eine Mikrokapsel, die für
die Arzneimittelzufuhr eingesetzt wird, definiert oder überzieht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das Metalloxid in Form einer Dispersion feiner Teilchen auf
der Oberfläche der
Mikrokügelchen
vor. Die Metallverbindung kann auch in eine Schicht im Inneren der
polymeren Vorrichtung inkorporiert werden und nur nach dem Abbau
oder einer sonstigen Auflösung
der „schützenden" äußeren Schicht exponiert werden.
Zum Beispiel kann ein Kernteilchen, das ein Arzneimittel und ein
Metall enthält,
mit einer enterischen Beschichtung überzogen sein, die so ausgelegt
ist, dass sie sich, wenn sie mit Magenflüssigkeit in Kontakt kommt,
auflöst.
Der mit der Metallverbindung angereicherte Kern wird dann exponiert
und steht für
die Bindung an die Mucosa des Gastrointestinaltrakts zur Verfügung.
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Die
feinen Teilchen aus dem Metalloxid können zum Beispiel über das
Mikronisieren eines Metalloxids mit Hilfe eines Mörsers und
eines Pistills zur Erzeugung von Teilchen, deren Größe zum Beispiel
von 10,0–300 nm
reicht, erzeugt werden. Die Teilchen aus dem Metalloxid können zum
Beispiel durch das Auflösen
oder Dispergieren der Teilchen in einer Lösung oder Dispersion des Polymers
vor der Bildung der Mikrokapsel in das Polymer inkorporiert werden,
und sie können
dann während
der Bildung der Mikrokapsel unter Einsatz eines Verfahrens zur Bildung
von Mikrokapseln, wie eines derjenigen, die detailliert weiter unten
beschrieben werden, in das Polymer inkorporiert werden. Die Inkorporation
von Teilchen aus einem Metalloxid in die Oberfläche des Mikrokügelchens
verstärkt
auf vorteilhafte Weise die Fähigkeit
des Mikrokügelchens,
an Mucosamembranen oder andere Gewebeoberflächen zu binden, und verbessert
die Eigenschaften des Mikrokügelchens
bezüglich
der Arzneimittelzufuhr.
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Vorteilhafterweise
können
Metallverbindungen, die zur Verbesserung ihrer bioadhäsiven Eigenschaften
in Polymere inkorporiert werden, Metallverbindungen sein, die bereits
von der FDA entweder als Nahrungsmittelzusätze oder pharmazeutische Zusätze zugelassen
sind, wie zum Beispiel Zinkoxid. Ohne dass wir uns auf irgendeine
Theorie festlegen wollen, erscheint es möglich, dass der Mechanismus, über den
die Metallverbindungen die Adhäsion
fördern,
die ionische Wechselwirkung teilweise ionisierter, divalenter oder
trivalenter Kationen auf der Oberfläche der Metallteilchen mit
negativ geladenen Molekülen
auf Gewebeoberflächen,
wie den Glycosubstanzen, die im Mucus vorkommen, einschließlich von
Sialinsäuren,
beinhalten.
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Bindung an Gewebe
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Die
Inkorporation von Metallverbindungen in viele verschiedene Polymere
erhöht
die Bioadhäsion
der Polymere an Gewebeoberflächen,
einschließlich
der Oberflächen
von Mucosamembranen, beträchtlich.
Die Polymere, die die Metallverbindung enthalten, binden aktiv an
Gewebe und Substanzen, bei denen es sich nicht um Mucosa handelt,
einschließlich
von Mesenterialgewebe, Bindegewebe und Fettgewebe (siehe Beispiel
7).
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
können
wasserunlösliche
Metallverbindungen in Polymere inkorporiert werden, um die Adhäsion der
Polymere an Mucosamembranen, die überall im Gastrointestinaltrakt, Respirationstrakt,
Exkretionstrakt und Reproduktionstrakt vorhanden sind, zu verbessern.
Polymere, die wasserunlösliche
Metallverbindungen enthalten, binden fest an Mucosamembranen. Die
Polymere, die eine wasserunlösliche
Metallverbindung inkorporiert enthalten, können somit zur Bildung polymerer
Vorrichtungen für die
Arzneimittelzufuhr zur Zuführung
eines Arzneimittels über
eine bestimmte Mucosamembran im Körper eingesetzt werden. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Polymere, die ein wasserunlösliches Metalloxid inkorporiert
enthalten, bereitgestellt, die dann dazu verwendet werden, eine
Vorrichtung für
die Arzneimittelzufuhr, wie ein polymeres Mikrokügelchen, für die Zuführung eines therapeutischen
oder diagnostischen Mittels über
die Mucosa des Gastrointestinaltrakts zu bilden oder zu überziehen.
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Die
Darmmucosa besteht aus einer zusammenhängenden Schicht von Epithelzellen
aus resorbierenden und Mucin-sekretierenden Zellen. Über der
Mucosa liegt ein diskontinuierlicher schützender Überzug, der Mucus, der zu über 95%
aus Wasser sowie aus Elektrolyten, Proteinen, Lipiden und Glycoproteinen
besteht. Die Glycoproteine sind für die gelartigen Eigenschaften
des Mucus verantwortlich. Diese Glycoproteine bestehen aus einem
Proteinkern mit kovalent befestigten Kohlenhydratketten, die entweder
endständige
Sialinsäure-
oder L-Fucose-Gruppen tragen. Die Glycoproteine des Mucus wirken
als „Rezeptorattrappe" für an Kohlenhydrat
bindende Liganden, die sich in der Natur entwickelt haben und es
Mikroorganismen und Parasiten ermöglichen, sich auf der Darmwand
zu etablieren. Eine Funktion des Mucus besteht darin, diese Liganden
und assoziierte unwirksame Mittel abzufangen und dadurch die Mucosa
zu schützen.
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Ohne
dass wir uns auf irgendeine Theorie festlegen wollen, erscheint
es möglich,
dass die verbesserte Bindung der Polymere, die eine Metallverbindung
inkorporiert enthalten, auf dem Vorliegen teilweise ionisierter Metallverbindungen,
wie divalenter oder trivalenter Kationen, auf der Oberfläche des
Polymers beruht, die zum Beispiel über eine ionische Bindung mit
negativ geladenen Glycosubstanzen wie Sialinsäure und L-Fucose-Gruppen auf
der Oberfläche
der Mucosamembran in Wechselwirkung treten. Multivalente Ionen,
wie divalente oder trivalente Kationen der Metallverbindungen, haben
generell die stärkste
Affinität
für die
negativ geladenen Mucinketten.
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Polymere
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Metallverbindungen
können
in eine Vielzahl unterschiedlicher Polymere zur Verbesserung der
Fähigkeit
der Polymere, an Gewebe zu binden, inkorporiert werden. Zum Beispiel
können
wasserunlösliche
Metallverbindungen, wie wasserunlösliche Metalloxide, in Polymere
inkorporiert werden, die dazu verwendet werden, Vorrichtungen wie
polymere Mikrokügelchen
für eine
Arzneimittelzufuhr zu bilden oder zu beschichten. Zu geeigneten
Polymeren, die eingesetzt werden können und in die Metallverbindungen
inkorporiert werden können,
gehören
lösliche
und wasserunlösliche
und biologisch abbaubare und nicht biologisch abbaubare Polymere,
einschließlich
von Hydrogelen, thermoplastischen Stoffen und Homopolymeren, Copolymeren
und Blends natürlicher
und synthetischer Polymere.
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Zu
repräsentativen
Polymeren, die verwendet werden können, gehören hydrophile Polymere, wie
diejenigen, die Carboxygruppen enthalten, einschließlich von
Polyacrylsäure.
Biologisch abbaubare Polymere, einschließlich von Polyanhydriden, Poly(hydroxysäuren) und
Polyestern, sowie Blends und Copolymere von diesen können ebenfalls
eingesetzt werden. Zu repräsentativen
biologisch abbaubaren Poly(hydroxysäuren) und Copolymeren von diesen,
die eingesetzt werden können,
gehören
Poly(milchsäure),
Poly(glykolsäure), Poly(hydroxybuttersäure), Poly(hydroxyvaleriansäure), Poly(caprolacton),
Poly(lactid-co-caprolacton)
und Poly(lactid-co-glycolid). Polymere, die labile Bindungen enthalten,
wie Polyanhydride und Polyorthoester, können gegebenenfalls in einer
modifizierten Form mit reduzierter hydrolytischer Reaktivität eingesetzt
werden. Positiv geladene Hydrogele, wie Chitosan, und thermoplastische
Polymere, wie Polystyrol, können
ebenfalls eingesetzt werden.
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Zu
repräsentativen
natürlichen
Polymeren, die ebenfalls verwendet werden können, gehören Proteine, wie Zein, modifiziertes
Zein, Casein, Gelatine, Gluten, Serumalbumin oder Collagen, und
Polysaccharide, wie Dextrane, Polyhyaluronsäure und Alginsäure. Zu
repräsentativen
synthetischen Polymeren gehören
Polyphosphazene, Polyamide, Polycarbonate, Polyacrylamide, Polysiloxane,
Polyurethane und Copolymere von diesen. Cellulosen können ebenfalls
eingesetzt werden. So, wie der Begriff hier definiert ist, schließt „Cellulosen" natürlich vorkommende
und synthetische Cellulosen, wie Alkylcellulosen, Celluloseether,
Celluloseester, Hydroxyalkylcellulosen und Nitrocellulosen ein.
Zu exemplarischen Cellulosen gehören
Ethylcellulose, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxymethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxybutylmethylcellulose,
Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Celluloseacetatbutyrat, Celluloseacetatphthalat,
Cellulosetriacetat und das Cellulosesulfat-Natriumsalz.
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Es
können
Polymere von Acryl- und Methacrylsäuren oder -estern und Copolymere
von diesen eingesetzt werden. Zu repräsentativen Polymeren, die verwendet
werden können,
gehören
Poly(methylmethacrylat), Poly(ethylmethacrylat), Poly(butylmethacrylat), Poly(isobutylmethacrylat),
Poly(hexylmethacrylat), Poly(isodecylmethacrylat), Poly(laurylmethacrylat),
Poly(phenylmethacrylat), Poly(methylacrylat), Poly(isopropylacrylat),
Poly(isobutylacrylat) und Poly(octadecylacrylat).
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Zu
weiteren Polymeren, die verwendet werden können, gehören Polyalkylene, wie Polyethylen
und Polypropylen, Polyarylalkylene, wie Polystyrol, Poly(alkylenglykole),
wie Poly(ethylenglykol), Poly(alkylenoxide), wie Poly(ethylenoxid),
und Poly(alkylenterephthalate), wie Poly(ethylenterephthalat). Außerdem können Polyvinylpolymere
eingesetzt werden, die, wie es hier definiert ist, Polyvinylalkohole,
Polyvinylether, Polyvinylester und Polyvinylhalogenide einschließen. Zu
exemplarischen Polyvinylpolymeren gehören Poly(vinylacetat), Polyvinylphenol
und Polyvinylpyrrolidon.
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Polymere,
die ihre Viskosität
in Abhängigkeit
von der Temperatur oder den Scherkräften oder anderen physikalischen
Kräften
verändern,
können
ebenfalls eingesetzt werden. Poly(oxyalkylen)-Polymere und -Copolymere,
wie Poly(ethylenoxid)-Poly(propylenoxid)-(PEO-PPO-) oder Poly(ethylenoxid)-Poly(butylenoxid)-(PEO-PBO)-Copolymere,
und Copolymere und Blends dieser Polymere mit Polymeren wie Polyalpha-hydroxysäuren), einschließlich von,
ohne jedoch auf diese beschränkt
zu sein, Milchsäuren,
Glykolsäure
und Hydroxybuttersäuren,
Polycaprolactonen und Polyvalerolactonen können synthetisiert oder kommerziell
bezogen werden. Zum Beispiel werden Polyoxyalkylen-Copolymere in
den US-Patenten Nr. 3 829 506, 3 535 307, 3 036 118, 2 979 578,
2 677 700 und 2 675 619 beschrieben.
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Polyoxyalkylen-Copolymere
werden zum Beispiel von der BASF unter dem Handelsnamen PluronicsTM verkauft. Diese Materialien werden bei
Raumtemperatur oder darunter als visköse Lösungen eingesetzt, die bei
der höheren
Körpertemperatur
fest werden. Es sind andere Materialien mit diesem Verhalten in
diesem Fachgebiet bekannt, und sie können eingesetzt werden, wie
es hier beschrieben wird. Zu ihnen gehören KlucelTM (Hydroxypropylcellulose)
und gereinigter Konjac-Glucomannangummi.
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Polymerlösungen,
die bei einer erhöhten
Temperatur flüssig
sind, aber fest oder geliert bei Körpertemperatur, können ebenfalls
eingesetzt werden. Es sind verschiedene thermoreversible Polymere
bekannt, einschließlich
natürlicher
gelbildender Materialien wie Agarose, Agar, Furcellaran, Beta-Carrageenan,
Beta-1,3-Glucanen, wie Curdlan, Gelatine oder Polyoxyalkylen-haltige
Verbindungen, wie sie oben beschrieben werden. Spezifische Beispiele
sind wärmehärtbare biologisch
abbaubare Polymere für
den Einsatz in vivo, wie sie im US-Patent Nr. 4 938 763 an Dunn et al.
beschrieben werden.
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Diese
Polymere können
von Quellen sie Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri, Polysciences,
Warrenton, Pennsylvania, Aldrich, Milwaukee, Wisconsin, Fluka, Ronkonkoma,
New York, und BioRad, Richmond, Kalifornien, bezogen werden, oder
sie können
unter Einsatz von Standardverfahren aus Monomeren synthetisiert
werden, die von diesen oder anderen Firmen bezogen werden können.
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Bildung polymerer Mikrokügelchen
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Eine
große
Vielzahl von Polymeren kann zur Bildung von Mikrokügelchen
eingesetzt werden, wobei die Polymeroberfläche des Mikrokügelchens
eine Metallverbindung inkorporiert enthält, die die bioadhäsiven Eigenschaften
des Mikrokügelchens,
wie die Fähigkeit
des Mikrokügelchens,
an Mucosamembranen zu haften, verbessert. Die Metallverbindungen,
wie wasserunlösliche
Metalloxide, die die bioadhäsiven
Eigenschaften des Polymers verbessern, werden vorzugsweise vor der
Bildung der Mikrokügelchen
in das Polymer inkorporiert. So, wie der Begriff hier verwendet
wird, schließt „Mikrokügelchen" Mikroteilchen und
Mikrokapseln mit einem Kern aus einem anderen Material als dem der
Außenwand
ein. Im Allgemeinen haben die Mikrokügelchen einen Durchmesser vom
Nanometerbereich bis ungefähr
5 mm. Das Mikrokügelchen
kann vollständig aus
einem bioadhäsiven
Polymer, das eine Metallverbindung, wie ein wasserunlösliches
Metalloxid, inkorporiert enthält,
bestehen, oder es kann lediglich eine äußere Beschichtung aus einem
bioadhäsiven
Polymer, das die Metallverbindung inkorporiert enthält, aufweisen.
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Bei
einer Ausführungsform
können
Mikrokügelchen
aus Polymilchsäure
mittels Verfahren hergestellt werden, zu denen eine Lösemittelverdampfung,
eine Heißschmelzmikroverkapselung
und ein Sprühtrocknen gehören. Polyanhydride
aus Bis-carboxyphenoxypropan
und Sebacinsäure
oder Poly(fumarsäure-co-sebacinsäure) können über eine
Heißschmelzmikroverkapselung
präpariert
werden. Mikrokügelchen
aus Polystyrol können über eine
Lösemittelverdampfung
präpariert
werden. Mikrokügelchen
aus einem Hydrogel können durch
das Tropfen einer Polymerlösung,
wie Alginat, Chitosan, Alginat/Polyethylenimin (PEI) und Carboxymethylcellulose
(CMC), aus einem Reservoir durch eine Vorrichtung, die Mikrotröpfchen bildet,
in ein gerührtes ionisches
Bad hergestellt werden, wie es in PCT WO 93/21906, veröffentlicht
am 11. November 1993, offenbart wurde.
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Es
kann eine oder es können
mehrere Metallverbindung(en) in die polymeren Mikrokügelchen
inkorporiert werden, und zwar entweder vor oder nach ihrer Bildung.
Zum Beispiel können
wasserunlösliche
Metallverbindungen, wie ein wasserunlösliches Metalloxid, in die
Mikrokügelchen
inkorporiert werden, indem eine feingemahlene Dispersion von Teilchen
eines Metalloxids in einer Lösung
oder Dispersion mit dem Polymer vor der Bildung des Mikrokügelchens über Verfahren,
wie sie weiter unten beschrieben werden, vereinigt wird. Alternativ
kann die Metallverbindung nach der Bildung des Mikrokügelchens
in das Polymer inkorporiert werden, zum Beispiel durch das Dispergieren
des Mikrokügelchens
in einer Lösung
oder Dispersion der Metallverbindung und das anschließende Entfernen
des Lösemittels über eine
Verdampfung oder Filtration. Die Metallverbindung kann zum Beispiel über ionische Wechselwirkungen
in das Polymer inkorporiert werden. Es ist nur erforderlich, dass
die Metallverbindung in die Oberfläche der Mikrokapsel inkorporiert
wird, um es der Metallverbindung zu ermöglichen, die Bioadhäsion der
Mikrokapsel an Gewebeoberflächen,
wie Mucosamembranoberflächen,
zu ermöglichen,
oder dass ein Abbau, eine Auflösung
oder eine Schwellung der äußeren Schichten
erfolgen kann, damit die Metallverbindung mit der Zeit exponiert
wird.
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A. Lösemittelverdampfung
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Verfahren
zur Bildung von Mikrokügelchen
mit Hilfe von Techniken einer Lösemittelverdampfung
werden bei E. Mathiowitz et al., J. Scanning Microscopy 4, 329 (1990),
L. R. Beck et al., Fertil. Steril. 31, 545 (1979) und S. Benita
et al., J. Pharm. Sci. 73, 1721 (1984) beschrieben. Das Polymer
wird in einem flüchtigen
organischen Lösemittel,
wie Methylenchlorid, aufgelöst.
Es wird eine Substanz, die inkorporiert werden soll, zu der Lösung gegeben,
und die Mischung wird in einer wässrigen
Lösung
suspendiert, die ein oberflächenaktives Mittel,
wie Poly(vinylalkohol), enthält.
Die resultierende Emulsion wird gerührt, bis der größte Teil
des organischen Lösemittels
verdampft ist, wobei feste Mikrokügelchen zurückbleiben. Es können Mikrokügelchen
mit unterschiedlichen Größen (1–1000 μm) und Morphologien
mittels dieses Verfahrens erhalten werden. Dieses Verfahren ist
für relativ
stabile Polymere, wie Polyester und Polystyrol, nützlich.
Labile Polymere, wie Polyanhydride, können sich jedoch während des
Herstellungsprozesses als Folge der Gegenwart von Wasser zersetzen.
Für diese
Polymere sind einige der folgenden Verfahren, die in vollständig wasserfreien
organischen Lösemitteln
durchgeführt
werden, nützlicher.
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B. Heißschmelzmikroverkapselung
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Mikrokügelchen
können
aus Polymeren, wie Polyestern und Polyanhydriden, über Heißschmelzmikroverkapselungsverfahren
hergestellt werden, wie es bei Mathiowitz et al., Reactive Polymers
6, 275 (1987), beschrieben wird. Bei diesem Verfahren wird der Einsatz
von Polymeren mit Molekulargewichten zwischen 3 000 und 75 000 Dalton
bevorzugt. Bei diesem Verfahren wird das Polymer zuerst geschmolzen
und dann mit den festen Teilchen einer Substanz, die inkorporiert
werden soll, die auf eine Größe von unter
50 μm gesiebt wurden,
gemischt. Die Mischung wird in einem Lösemittel, in dem sie nicht
löslich
ist (wie Siliconöl),
suspendiert und unter kontinuierlichem Rühren auf eine Temperatur von
5°C über dem
Schmelzpunkt des Polymers erhitzt. Sobald sich die Emulsion stabilisiert
hat, wird sie abgekühlt,
bis die Polymerteilchen fest werden. Die resultierenden Mikrokügelchen
werden durch Dekantieren mit Petrolether gewaschen, wodurch ein
freifließendes
Pulver erhalten wird. Mikrokügelchen
mit Größen zwischen
1 und 1000 μm
werden mit diesem Verfahren erhalten.
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C. Lösemittelextraktion
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Diese
Technik ist in erster Linie für
Polyanhydride ausgelegt, und sie wird zum Beispiel in PCT WO 93/21906,
veröffentlicht
am 11. November 1993, beschrieben. Bei diesem Verfahren wird die
Substanz, die inkorporiert werden soll, in einer Lösung des
ausgewählten
Polymers in einem flüchtigen
organischen Lösemittel,
wie Methylenchlorid, dispergiert oder gelöst. Diese Mischung wird durch
Rühren
in einem organischen Öl, wie
Siliconöl,
unter Bildung einer Emulsion suspendiert. Mikrokügelchen im Bereich zwischen
1 und 300 μm können mittels
dieses Verfahrens erhalten werden.
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D. Sprühtrocknen
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Verfahren
zur Bildung von Mikrokügelchen
mittels Sprühtrocknungstechniken
werden in USSN 08/467 811, eingereicht am 7. August 1995, beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird das Polymer in einem organischen Lösemittel,
wie Methylenchlorid, gelöst.
Eine bekannte Menge einer Substanz, die inkorporiert werden soll,
wird in der Polymerlösung
suspendiert (unlösliches
Mittel) oder gelöst
(lösliches
Mittel). Die Lösung
oder die Dispersion wird dann sprühgetrocknet. Es werden Mikrokügelchen
im Bereich zwischen 1 und 10 μm
erhalten. Dieses Verfahren ist für
die Herstellung von Mikrokügelchen
für eine
bildgebende Darstellung des Intestinaltrakts nützlich. Mittels des Verfahrens
können
zusätzlich
zu Metallverbindungen diagnostische Mittel für bildgebende Verfahren, wie
Gase, in die Mikrokügelchen
inkorporiert werden.
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E. Phaseninversion
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Mikrokügelchen
können
aus Polymeren mittels eines Phaseninversionsverfahrens hergestellt
werden, bei dem ein Polymer in einem guten Lösemittel gelöst wird,
feine Teilchen einer Substanz, die inkorporiert werden soll, wie
eines Arzneimittels, werden mit der Polymerlösung gemischt oder in ihr gelöst, und
die Mischung wird in ein ausgeprägtes
Nichtlösemittel
für das
Polymer gegossen, wobei sich unter günstigen Bedingungen spontan
polymere Mikrokügelchen
bilden, bei denen das Polymer entweder die Teilchen überzieht
oder die Teilchen im Polymer dispergiert sind. Das Verfahren kann
zur Erzeugung von Mikrokügelchen
mit einem breiten Bereich an Größen eingesetzt
werden, die zum Beispiel von ungefähr 100 nm bis ungefähr 10 μm reichen. Zu
exemplarischen Polymeren, die verwendet werden können, gehören Polyvinylphenol und Polymilchsäure. Zu
Substanzen, die inkorporiert werden können, gehören zum Beispiel Mittel für eine bildgebende
Darstellung, wie fluoreszierende Farbstoffe, oder biologisch aktive
Moleküle,
wie Proteine oder Nukleinsäuren.
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F. Mikroverkapselung von
Proteinen
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Proteinmikrokügelchen
können über eine
Phasentrennung in einem Nichtlösemittel,
an die sich die Entfernung des Lösemittels
anschließt,
gebildet werden, wie es im US-Patent Nr. 5 271 961 an Mathiowitz
et al. beschrieben wird. Zu Proteinen, die eingesetzt werden können, gehören Prolamine,
wie Zein.
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Es
können
außerdem
Mischungen von Proteinen oder eine Mischung von Proteinen und einem
biologisch abbaubaren polymeren Material, wie einem Polylactid,
eingesetzt werden. Bei einer Ausführungsform werden eine Prolaminlösung und
eine Substanz, die inkorporiert werden soll, mit einer zweiten Flüssigkeit
von eingeschränkter
Mischbarkeit mit dem Lösemittel
des Prolamins in Kontakt gebracht, und die Mischung wird zur Bildung
einer Dispersion gerührt.
Das Lösemittel
des Prolamins wird dann zur Erzeugung von stabilen Prolamin-Mikrokügelchen
ohne eine Vernetzung oder Wärmedenaturierung
entfernt. Zu weiteren Prolaminen, die eingesetzt werden können, gehören Gliadin,
Hordein und Kafirin. Zu Substanzen, die in die Mikrokügelchen inkorporiert
werden können,
gehören,
zusätzlich
zur Metallverbindung, Pharmazeutika, Pestizide, Nährstoffe und
Mittel für
eine bildgebende Darstellung.
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G. Tieftemperaturgießen von
Mikrokügelchen
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Verfahren
für das
Tieftemperaturgießen
von Mikrokügelchen
für eine
verzögerte
Freisetzung werden im US-Patent Nr. 5 019 400 an Gombotz et al.
beschrieben. Bei dem Verfahren wird ein Polymer in einem Lösemittel
zusammen mit einer gelösten
oder dispergierten Substanz, die inkorporiert werden soll, gelöst, und die
Mischung wird in ein Gefäß, das ein
flüssiges
Nichtlösemittel
bei einer Temperatur unterhalb des Gefrierpunktes der Lösung aus
dem Polymer und der Substanz enthält, atomisiert, wobei die Polymertröpfchen gefrieren.
Beim Erwärmen
der Tröpfchen
und des Nichtlösemittels
für das
Polymer taut das Lösemittel
in den Tröpfchen
und wird in das Nichtlösemittel
extrahiert, was zur Härtung
der Mikrokügelchen
führt.
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Zusätzlich zur
Metallverbindung können
biologische Mittel, wie Proteine, kurzkettige Peptide, Polysaccharide,
Nukleinsäuren,
Lipide, Steroide und organische und anorganische Arzneimittel, in
die Mikrokügelchen inkorporiert
werden. Zu Polymeren, die zur Bildung der Mikrokügelchen eingesetzt werden können, gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Poly(milchsäure),
Poly(milchsäure-co-glykolsäure), Poly(caprolacton), Polycarbonate,
Polyamide und Polyanhydride. Die mittels dieses Verfahrens gebildeten
Mikrokügelchen
haben im Allgemeinen eine Größe von 5
bis 1000 μm,
vorzugsweise zwischen ungefähr
30 und 50 μm.
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H. Doppelwandige Mikrokapseln
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Verfahren
zur Herstellung polymerer Mikrokügelchen
mit mehreren Wänden
werden in USSN 08/478 103, eingereicht am 7. Juni 1995, beschrieben.
Bei einer Ausführungsform
werden zwei hydrophile Polymere in einer wässrigen Lösung gelöst. Eine Substanz, die inkorporiert
werden soll, wird in der Polymerlösung dispergiert oder gelöst, und
die Mischung wird in einer kontinuierlichen Phase suspendiert. Das
Lösemittel
wird dann langsam abgedampft, wobei Mikrokügelchen mit einem inneren Kern,
der aus einem Polymer besteht, und einer äußeren Schicht aus dem zweiten
Polymer erzeugt werden. Die kontinuierliche Phase kann entweder
ein organisches Öl,
ein flüchtiges
organisches Lösemittel
oder eine wässrige Lösung sein,
die ein drittes Polymer enthält,
das nicht in der ersten Mischung der Polymere löslich ist und beim Rühren der
Mischung zu einer Phasentrennung der ersten beiden Polymere führt.
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Mehrschichtige
polymere Vorrichtungen für
die Zuführung
von Arzneimitteln, Proteinen oder Zellen können mittels dieses Verfahrens
aus zwei oder mehr hydrophilen Polymeren gebildet werden. Es können beliebige
zwei oder mehr unterschiedliche, biologisch abbaubare oder nicht
abbaubare, wasserlösliche
Polymere, die bei einer bestimmten Konzentration, die von ihren
Phasendiagrammen vorgegeben wird, nicht ineinander löslich sind,
eingesetzt werden. Die mehrschichtigen Mikrokapseln haben gleichförmig dicke
Polymerschichten und können
zusätzlich
zur Metallverbindung verschiedene Substanzen enthalten, einschließlich biologisch
aktiver Mittel, wie Arzneimittel oder Zellen, oder diagnostischer
Mittel, wie Farbstoffe.
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Mikrokügelchen,
die einen Polymerkern aus einem ersten Polymer und eine gleichmäßige Beschichtung
aus einem zweiten Polymer sowie eine Substanz, die in wenigstens
eines der Polymere inkorporiert ist, enthalten, können hergestellt
werden, wie es im US-Patent Nr. 4 861 627 beschrieben ist.
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I. Mikrokügelchen
aus einem Hydrogel
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Mikrokügelchen
aus Polymeren vom Geltyp, wie Alginat, werden über herkömmliche Techniken einer ionischen
Gelbildung erzeugt. Das Polymer wird zuerst in einer wässrigen
Lösung
gelöst,
mit einer Substanz gemischt, die inkorporiert werden soll, und dann
durch eine Vorrichtung, die Mikrotröpfchen bildet und die in bestimmten
Fällen
einen Strom von Stickstoffgas zur Zerkleinerung der Tröpfchen einsetzt,
extrudiert. Ein langsam gerührtes
ionisches Härtungsbad
ist unterhalb der Extrudiervorrichtung angeordnet, um die sich bildenden
Mikrotröpfchen
aufzufangen. Man lässt
die Mikrokügelchen
20 bis 30 Minuten im Bad inkubieren, um genügend Zeit für eine Gelbildung bereitzustellen.
Die Teilchengröße der Mikrokügelchen
wird über
die Verwendung von Extrudern unterschiedlicher Größe oder
durch das Variieren der Flussgeschwindigkeiten entweder des Stickstoffgases
oder der Polymerlösung
gesteuert.
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Mikrokügelchen
aus Chitosan können
durch das Auflösen
des Polymers in einer sauren Lösung
und Vernetzen mit Tripolyphosphat hergestellt werden. Mikrokügelchen
aus Carboxymethylcellulose (CMC) können durch das Auflösen des
Polymers in einer sauren Lösung
und das Ausfällen
der Mikrokügelchen
mit Bleiionen hergestellt werden. Es kann Alginat/Polyethylenimid
(PEI) zur Verminderung der Zahl der Carboxygruppen auf der Alginatmikrokapsel
präpariert
werden. Der Vorteil dieser Systeme liegt in der Möglichkeit,
ihre Oberflächeneigenschaften über den
Einsatz unterschiedlicher chemischer Verfahren weiter modifizieren
zu können.
Im Falle negativ geladener Polymere (z.B. Alginat, CMC) können positiv
geladene Liganden (z.B. Polylysin, Polyethylenimin) mit unterschiedlichen
Molekulargewichten ionisch befestigt werden.
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Therapeutische und diagnostische
Mittel
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Polymere,
die eine Metallverbindung inkorporiert enthalten, die die bioadhäsiven Eigenschaften
des Polymers verbessert, können
zur Bildung oder zur Beschichtung von Vorrichtungen für eine Arzneimittelzufuhr, wie
von Mikrokügelchen
oder Tabletten, verwendet werden, die ein beliebiges aus einer großen Zahl
therapeutischer und diagnostischer Mittel enthalten. Die Vorrichtungen
für die
Arzneimittelzufuhr können
z.B. oral, rektal, nasal oder vaginal verabreicht werden.
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Bei
einer Ausführungsform
können
die Polymere, die eine wasserunlösliche
Metallverbindung inkorporiert enthalten, dazu eingesetzt werden,
bioadhäsive
Mikrokügelchen
zu bilden, die ein Arzneimittel enthalten, das entweder im gesamten
Polymer dispergiert ist oder das in einem Bereich oder mehreren
Bereichen im Inneren des Mikrokügelchens
dispergiert ist. Ein beliebiges Material aus einer großen Vielzahl
von Materialien kann unter Einsatz von Standardtechniken in die
Mikrokügelchen
inkorporiert werden, einschließlich
von organischen Verbindungen, anorganischen Verbindungen, Proteinen,
Polysacchariden und Nukleinsäuren, wie
DNA. Beispiele für
nützliche
Proteine sind Hormone, wie Insulin, Wachstumshormone einschließlich von Somatomedinen,
Transforming Growth Factors und andere Wachstumsfaktoren, Antigene
für orale
Impfstoffe, Enzyme, wie Lactase oder Lipasen, und Verdauungshilfen,
wie Pancreatin. Die Polymere, die die Metallverbindung und das diagnostische
oder therapeutische Mittel inkorporiert enthalten, können mittels
Verfahren, die in diesem Gebiet zur Verfügung stehen, auch als Tablette
formuliert werden.
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Die
Inkorporation von Metallverbindungen in Polymere erhöht ihre
Fähigkeit
zur Bindung an Mucosamembranen. Somit kann die Inkorporation von
Metallverbindungen in die Polymere die Adhäsion der Polymere an Mucosamembranen
von Säugetieren
erhöhen,
einschließlich
derjenigen des gesamten Gastrointestinaltrakts, des Respirationstrakts,
des Exkretionstrakts und des Reproduktionstrakts, und somit kann
sie die Zufuhr von Arzneimitteln, die in die Polymere inkorporiert
sind, verbessern. Die Arzneimittelzufuhrsysteme können somit
für eine
gastrointestinale, vaginale oder respiratorische Zuführung eines
ausgewählten
Arzneimittels oder diagnostischen Mittels eingesetzt werden. Polymere
in Form von, zum Beispiel, Mikrokügelchen können in einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
als, zum Beispiel, eine Suspension oder Salbe den Mucosamembranen über, zum
Beispiel, die Nase, den Mund, das Rektum oder die Vagina zugeführt werden.
Pharmazeutisch annehmbare Träger
für, zum
Beispiel, orale oder topische Verabreichungen sind bekannt, und
sie werden auf der Basis ihrer Kompatibiliät mit dem Polymermaterial ausgewählt. Zu
weiteren Trägern
gehören Füllmittel,
wie MetamucilTM.
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Zu
therapeutischen oder diagnostischen Mitteln, die in Mikrokügelchen
oder andere Vorrichtungen für eine
Arzneimittelzufuhr zur Applikation auf die Auskleidung der Vagina
oder anderer, mit Mucosamembranen ausgekleideter Körperöffnungen,
wie des Rektums, inkorporiert werden können, gehören spermizide Mittel und solche
gegen Hefen oder Trichomonaden und Mittel gegen Hämorrhoiden.
Die die Metallverbindung enthaltenden Polymere können in jedem beliebigen, an
der Schleimhaut haftenden Zufuhrsystem eingesetzt werden, einschließlich von
Systemen für
eine gastrointestinale und eine vaginale Zufuhr. Zum Beispiel können die Polymere,
die eine Metallverbindung inkorporiert enthalten, zur Verbesserung
der Adhäsion
von Vaginalringen, die für
die Zuführung
von Kontrazeptiva oder Hormonen eingesetzt werden, oder zur Verbesserung
der Verweildauer von osmotischen Pumpen verwendet werden. Mikrokügelchen
können
auch für
eine Adhäsion
und Zufuhr chemotherapeutischer Mittel an bzw. zu Tumorzellen formuliert
sein.
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Polymere
Materialien, wie Mikrokügelchen,
die die Bioadhäsivität fördernde
Metallverbindungen inkorporiert enthalten, sind für die orale
Verabreichung einer großen
Vielzahl von Arzneimitteln nützlich,
wie von Sulfonamiden (z.B. Sulfasalazin) und Glucocorticoiden (z.B.
Betamethason), die zur Behandlung von Darmerkrankungen verwendet
werden. Beispiele für
andere nützliche
Arzneimittel sind Mittel gegen Geschwüre, wie CarafatTM von
Marion Pharmaceuticals, Neurotransmitter, wie L-DOPA, Antihypertensiva
oder Saluretika, wie Metolazon von Searle Pharmaceuticals, Carboanhydraseinhibitoren,
wie Acetazolamid von Lederle Pharmaceuticals, insulinartige Arzneimittel,
wie Glyburid, ein die Blutglucose senkendes Arzneimittel der Sulfonylharnstoffklasse,
synthetische Hormone, wie Android F von Brown Pharmaceuticals und
Testred (Methyltestosteron) von ICN Pharmaceuticals, und Mittel
gegen Parasiten, wie Mebendzol (VermoxTM,
Jannsen Pharmaceutical) und Wachstumsfaktoren, wie der Fibroblast
Growth Factor („FGF"), der Platelet-derived
Growth Factor („PDGF"), der Epidermal
Growth Factor („EGF") und der Tissue
Growth Factor-β ("TGF-β").
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Polymere
Mikrokügelchen,
die eine Metallverbindung zur Verbesserung der Bioadhäsion und
ein Arzneimittel wie Sulfasalazin enthalten, sind besonders für die Behandlung
entzündlicher
Darmkrankheiten, wie der ulzerativen Colitis und der Crohn-Krankheit,
nützlich.
Bei der ulzerativen Colitis ist die Entzündung auf das Colon beschränkt, währen bei
der Crohn-Krankheit
die entzündlichen
Schäden
im gesamten Gastrointestinaltrakt, vom Mund bis zum Rektum, auftreten
können.
Sulfasalazin ist eines der Arzneimittel, das zur Behandlung dieser
Erkrankungen eingesetzt wird. Sulfasalazin wird durch Bakterien
im Colon zur Sulfapyridin, einem Antibiotikum, und 5-Aminosalicylsäure, einem
entzündungshemmenden
Mittel gespalten. Die 5-Aminosalicylsäure ist das aktive Arzneimittel
und wird lokal benötigt.
Die polymeren Systeme für
die Arzneimittelzufuhr können die
Therapie verbessern, indem sie das Arzneimittel für eine längere Zeit
im Intestinaltrakt zurückhalten.
Für die
Crohn-Krankheit ist die Zurückhaltung
von 5-Aminosalicylsäure
im oberen Darmabschnitt von großer
Bedeutung, da Bakterien das Sulfasalazin im Colon spalten, und der übliche Weg
zur Behandlung von Entzündungen
im oberen Darm ist die lokale Verabreichung von 5-Aminosalicylsäure.
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Die
polymeren Mikrokügelchen
können
auch für
orale Impfstoffe verwendet werden. Mikrokügelchen, die Antigene für den Einsatz
als Impfstoff inkorporiert enthalten, können so hergestellt werden,
dass sie im Gastrointestinaltrakt unterschiedliche Verweilzeiten
haben. Die unterschiedlichen Verweilzeiten können unter anderem die Produktion
von mehr als einem Antikörpertyp
(IgG, IgM, IgA, IgE etc.) stimulieren.
-
Die
Größe der Mikrokügelchen
kann so gewählt
werden, dass die Aufnahme der Mikrokügelchen optimiert wird, allein
oder in Kombination mit anderen Faktoren, einschließlich der
Polymerzusammensetzung. So, wie der Begriff hier verwendet wird,
sind „Mikrokügelchen" definiert als polymere
Teilchen oder Kapseln mit einem Durchmesser in der Größenordnung
von 5 mm (5000 μm)
oder weniger, einschließlich
von Teilchen oder Kapseln mit einem Durchmesser von weniger als
1 mm, im Mikrometerbereich, oder, zum Beispiel, von weniger als
1 μm, im
Nanometerbereich, zum Beispiel von 100–1000 nm.
-
Bei
einer Ausführungsform
können
Mikrokügelchen
mit einem Durchmesser von unter ungefähr 10 μm eingesetzt werden. Eine verbesserte
Aufnahme wird erreicht, wenn die polymeren Mikrokügelchen
mit einem Metalloxid beladen sind und so hergestellt werden, dass
sie kleiner als 3 μm
sind. Bei einer Ausführungsform können Mikrokügelchen
mit einem Durchmesser zwischen ungefähr 2 und 5 μm verwendet werden, um die Aufnahme
in darmassoziiertes lymphatisches Gewebe, insbesondere in lymphatische
Zellen und phagozytierende Zellen, zu verbessern. Außerdem können Mikrokügelchen
von weniger als ungefähr
2 μm oder,
gegebenenfalls, weniger als ungefähr 1 μm im Durchmesser verwendet werden,
um die Aufnahme durch nicht-lymphathische Zellen und nicht-phagozytierende
Zellen zu verbessern. Zur Verminderung der Aufnahme können Mikrokügelchen
mit einem Durchmesser von über
10 μm verwendet
werden, zum Beispiel zur Verbesserung der Zuführung eines Arzneimittels oder
diagnostischen Mittels in den Mikrokügelchen in den Gastrointestinaltrakt.
-
Polymere,
die eine Metallverbindung enthalten, können auch dazu verwendet werden,
Mikrokügelchen für die orale
oder intravenöse
Verabreichung radioopaker Materialen zur bildgebenden Darstellung
zu beschichten oder zu bilden. Bei einer bevorzugten Methode der
bildgebenden Darstellung wird ein radioopakes Material, wie Barium,
mit dem Polymer, das die Metallverbindung inkorporiert enthält, beschichtet.
Beispiele für
andere radioopaken Materialien sind Gase oder gasfreisetzende Materialien.
Es können
andere radioaktive Materialien oder magnetische Materialien anstelle
der radioopaken Materialien oder zusätzlich zu diesen verwendet
werden.
-
Polymere,
die Metallverbindungen inkorporiert enthalten, können auch zur Bildung oder
Beschichtung von Vorrichtungen eingesetzt werden, die für eine perivaskuläre Behandlung
zur Verhinderung einer Restenose von Blutgefäßen nach einer Ballonangioplastie
eingesetzt werden können.
Die die Metallverbindung enthaltenden Vorrichtungen können außerhalb
der Wände
des geschädigten
Blutgefäßes implantiert
werden, und die bioadhäsiven
Eigenschaften können
dazu eingesetzt werden, die Vorrichtungen an der Implantationsstelle
zu halten und der Gefäßwand antiproliferative
oder thrombolytische Arzneimittel zuzuführen, wie von E. Edelman et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 30, 1513–1517, beschrieben wird.
-
Die
Polymere, die eine wasserunlösliche
Metallverbindung inkorporiert enthalten, können auch in Anwendungen für eine verzögerte Freisetzung
von Antiarrhythmika eingesetzt werden. R. Levy et al., J. Pharm. Sci.
83, 156–1643
(1994), beschreiben den Einsatz am Herzen befestigter, nicht-bioadhäsiver polymerer
Implantate für
die Zufuhr von Arzneimitteln zur Verhinderung von Arrhythmien. Bioadhäsive Mikrokügelchen,
die wasserunlösliche
Metalloxide inkorporiert enthalten, könnten für die ortsspezifische Zufuhr
von Wachstumsfaktoren oder anderen bioaktiven Arzneimitteln zum
Herzen nach der Befestigung am Herzbeutel eingesetzt werden. Die
Zufuhr bioaktiver Arzneimittel zum Herzen unter Verwendung von Mikrokügelchen
aus Alginat wurde von K. Harada of al., J. Clin. Invest. 94, 623–630 (1994),
beschrieben.
-
Vorrichtungen für die Arzneimittelzufuhr
-
Die
Bioadhäsion
einer beliebigen aus einer großen
Vielzahl verschiedener polymerer Vorrichtungen für die Arzneimittelzufuhr kann über die
Inkorporation einer wasserunlöslichen
Metallverbindung in das Polymer verbessert werden. Bei einer Ausführungsform
können
Polymere, die eine wasserunlösliche
Metallverbindung inkorporiert enthalten, zur Bildung von Zufuhrvorrichtungen
aus Mikrokügelchen
oder zur Beschichtung fertiger Mikrokügelchen verwendet werden. Folien,
Beschichtungen und andere Vorrichtungen können ebenfalls aus Polymeren,
die eine wasserunlösliche
Metallverbindung inkorporiert enthalten, zur Verbesserung der Bioadhäsivität der Vorrichtungen
erzeugt werden. Zum Beispiel kann ein polymerer Überzug aus einem Polymer, das
eine wasserunlösliche
Metallverbindung inkorporiert enthält, auf Vorrichtungen für eine verzögerte Arzneimittelzufuhr
aufgetragen werden, die von Mikrokügelchen im Mikrometerbereich
zu Pumpen, wie osmotischen Pumpen, im Millimeterbereich reichen,
oder auf Zufuhrvorrichtungen wie Vaginalringe. Die Bioadhäsivität der Vorrichtungen
kann dadurch verbessert werden, und somit kann ihre Wirksamkeit
hinsichtlich Anwendungen für
eine Arzneimittelzufuhr verbessert werden.
-
Die
Folien und Beschichtungen können
mittels Verfahren gebildet werden, die auf diesem Gebiet zur Verfügung stehen
und zu denen, zum Beispiel, ein Filmgießen, ein Extrudieren, ein Schmelzgießen, ein
Pressen, ein Formen und Beschichtungstechniken wie ein Trogbeschichten
gehören.
Bei einer Ausführungsform kann
die Metallverbindung zum Beispiel für die Beschichtung großer Tabletten
in Beschichtungen inkorporiert werden, die über Fließbetten aufgetragen wurden.
Zu den Vorteilen der bioadhäsiven
Vorrichtungen für
eine Arzneimittelzufuhr gehören
eine erhöhte
Bioverfügbarkeit,
der Schutz labiler Arzneimittel vor einer Inaktivierung durch Verdauungsenzyme
oder andere hydrolytische Prozesse und eine verbesserte Compliance
der Patienten aufgrund reduzierter Dosierungsregimen. Vorteilhafterweise
können
von der FDA zugelassene Metallverbindungen, wie Zinkoxid, eingesetzt
werden. Zur Erhöhung
der Bioadhäsion
sollte die Metallverbindung auf der Oberfläche der Vorrichtung vorliegen,
aber immer noch im Polymer eingeschlossen sein. Außerdem muss die
Beladung mit der Metallverbindung ausreichen, die Bioadhäsion ohne
eine Störung
der strukturellen Integrität
der Vorrichtung zu erhöhen.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden nicht einschränkenden
Beispiele noch klarer werden.
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Beispiel 1: Verbesserung
der bioadhäsiven
Eigenschaften eines Polymers durch die Inkorporation wasserunlöslicher
Metalloxide
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Die
Wirksamkeit von Metalloxiden bezüglich
der Verbesserung der bioadhäsiven
Eigenschaften der Polymere wurde mittels eines quantitativen In-vitro-Bioassays
am gewendeten Darm getestet, der ein Maß für die Adhäsion des Polymers an der Darmmucosa
liefert.
-
A. Präparation von Mikrokügelchen
-
Mikrokügelchen
aus Poly(caprolacton) (PCL) wurden mittels der Technik der Lösemittelverdampfung hergestellt.
Es wurde eine 10%ige Lösung
von PCL (MG = 76 kDa) in Methylenchlorid hergestellt. Kontroll-Mikrokügelchen
aus PCL wurden durch das Rühren
der Polymerlösung
in einer wässrigen
Lösung
von 0,2% (Gew./Vol.) Polyvinylalkohol präpariert. Die Mikrokügelchen
wurden 1 Stunde gerührt,
um die Verdampfung des Lösemittels
zu ermöglichen,
mit destilliertem Wasser gewaschen, eingefroren und lyophilisiert.
FeO, CuO und NiO wurden mit Hilfe eines Mörsers und eines Pistills mikronisiert,
um Teilchen im Größenbereich
von 100–300
nm zu erzeugen. Zur Herstellung Metalloxid-beladener Mikrokügelchen
wurde das Metalloxidpulver in der Polymerlösung durch Mischen und Sonifizieren
dispergiert, ehe es zum PVA-Bad gegeben wurde, und der restliche
Teil des Prozesses wurde durchgeführt, wie es für die Kontroll-Mikrokügelchen
beschrieben wurde. Eine Untersuchung der Mikrokügelchen mittels Scanning-Elektronenmikroskopie
(„SEM") unter Verwendung
eines S2700-Mikroskops von Hitachi zeigte, dass Eisen(III)-oxid-
und Nickeloxid- Mikrokügelchen
die meisten exponierten Teilchen auf der Oberfläche der Mikrokügelchen
aufwiesen, und dass die Teilchen als Klumpen einzelner Teilchen
auftraten.
-
Mikrokügelchen
aus Poly(acrylnitril-vinylchlorid) (PAN-PVC) wurden durch das Sprühtrocknen
einer 1,5%igen (Gew./Vol.) Lösung
des Polymers in Aceton mit und ohne Eisen(III)-oxid (60% Gew./Gew.)
hergestellt. Die resultierenden Mikrokügelchen hatten Größen im Bereich
von 1 bis 20 μm.
Die SEM zeigte, dass die Mikrokügelchen
eine hohe Dichte von Eisenoxid, das in Form von Clustern auf der
Oberfläche
der Kügelchen exponiert
war, sowie eine ausgeprägte
Oberflächentextur
aufwiesen.
-
B. In-vitro-Test auf bioadhäsive Eigenschaften
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Die
Wirksamkeit von Metalloxiden bezüglich
der Verbesserung der bioadhäsiven
Eigenschafen der polymeren Mikrokügelchen wurde mittels eines
quantitativen In-vitro-Bioassays
am gewendeten Darm getestet, der ein Maß für die Adhäsion der Polymere an die Darmmucosa
liefert. Bei dem Test wurde der Darm einer Ratte mit Saline gewaschen,
gewendet und zu flüssigkeitsgefüllten Säckchen mit
einer Länge
von 3 cm verarbeitet. Die Säckchen
wurden 30 Minuten bei 37°C
in 5 ml physiologischer Saline mit einem 60-mg-Aliquot der mit dem
Metalloxid behandelten Mikrokügelchen
oder mit dem Metalloxid unter einer rotierenden Bewegung inkubiert.
Nach 30-minütiger
Inkubation wurde die Menge der nicht-gebundenen Kügelchen nach dem Lyophilisieren
gravimetrisch bestimmt und zur Berechnung des prozentualen Anteils
der an die Darmmucosa gebundenen Kügelchen verwendet. Der Parameter „%" gebunden" wurde somit als
ein Indikator für
die Bioadhäsion der
Mikrokügelchen
bestimmt.
-
Die
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse des In-vitro-Tests der bioadhäsiven Eigenschaften
der Metalloxid-behandelten polymeren Mikrokügelchen aus PCL und PAN-PVC.
Mikrokügelchen
aus Palycaprolacton und Polacrylnitril-vinylchlorid haben im Allgemeinen
eine begrenzte Bioadhäsivität im Vergleich
zu, zum Beispiel, Kügelchen
aus Polymilchsäure,
die eine beträchtliche
Bioadhäsivität aufweisen.
Die in der Tabelle 2 gezeigten Ergebnisse veranschaulichen, dass
sogar relativ niedrige Beladungen mit Eisen(III)-oxid (13% Gew./Gew.)
in Mikrokügelchen
aus nicht-bioadhäsiven
Polymeren, wie Polycaprolacton, die bioadhäsiven Eigenschaften stark verbessern
können.
-
TABELLE
1: Bioadhäsion
von Polymeren
-
Wie
in der Tabelle 1 gezeigt ist, wurde eine dreifache Zunahme der Bioadhäsion für Eisen(III)oxid-beladene
Mikrokügelchen
aus Polycaprolacton erhalten (29% gebunden für die Eisen-beladenen Kügelchen
gegenüber
9% für
die Kontrollkügelchen),
und eine 1,5-fache Erhöhung
der Bioadhäsion
wurde für
Kupferoxid- und Nickeloxid-beladene Mikrokügelchen gefunden (15% und 12%
gebunden für
Kupferoxid bzw. Nickeloxid gegenüber
9% für
die Kontrolle). Das nicht verkapselte mikronisierte FeO-Pulver zeigte
die gleiche Bioadhäsion
wie die mit FeO beladenen polymeren Kügelchen (29%). Eine vierfache
Erhöhung
der Bioadhäsion
wurde für
Eisen(III)oxid-beladene Mikrokügelchen
aus PAN-PVC erhalten (27% gebunden für die Eisen-beladenen Kügelchen
gegenüber
7% für
die Kontrollkügelchen).
-
Beispiel 2: Eisen(III)-oxid-beladene
Mikrokügelchen
aus Zein
-
Mikrokügelchen
aus Zein (Prolamin) wurden über
die Wärmehärtung einer
emulgierten alkoholischen Zeinlösung
in einem Maisölbad
hergestellt. Die Kügelchen
wurden entweder als Kontrollen oder mit einer Eisen(III)-oxidbeladung
(54,5% Gew./Gew.) hergestellt und mit Petrolether zur Entfernung
von restlichem Öl
gewaschen und luftgetrocknet. Die resultierenden Mikrokügelchen
lagen im Größenbereich
von 1–30 μm. Die Kügelchen
wurden mittels des im Beispiel 1 beschriebenen Bioassays am gewendeten
Rattendarm getestet, und die Ergebnisse zeigten, dass das Eisen(III)-oxid
die Bioadhäsion
auf das Doppelte erhöhte
(48% für
Eisen(III)-oxid-beladene
Kügelchen
gegenüber
28% für
Kontrollkügelchen).
Die SEM zeigte, dass die beladenen Kügelchen aus Zein im Vergleich
zur glatten Oberflächenmorphologie
der Kontrollkügelchen
eine sehr hohe Dichte von Eisenclustern zeigten.
-
Beispiel 3: Eisen(III)-oxid-beladene
Mikrokügelchen
aus Poly(fumarsäure-co-sebacinsäure)
-
Poly(fumarsäure-co-sebacinsäure) 20:80
(P(FA:SA) 20:80, 6 kDa), ein über
die Schmelzkondensation von Präpolymeren
synthetisiertes Polyanhydrid, wurde mittels der Heißschmelztechnik
zu Mikrokügelchen
verarbeitet. Das Polymer wurde bei 80°C geschmolzen, mit Eisen(III)-oxidpulver
unter Erzeugung einer 12%igen (Gew./Gew.) Beladung gemischt und
unter Rühren
in 90°C
heißem
Siliconöl
dispergiert. Die resultierende Emulsion des schmelzflüssigen Polymers
in Öl wurde
durch das Abkühlen
des Systems auf Raumtemperatur gehärtet, und die festen Kügelchen
wurden durch Filtration gewonnen und mit Petrolether zur Entfernung
des Öls
gewaschen. Die Kügelchen
wurden auf einen Größenbereich
von 106–500 μm gesiebt
und mittels des im Beispiel 1 beschriebenen Bioassays am gewendeten
Rattendarm getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass 44% der Ausgangsdosis
der Kügelchen
am Dünndarm
hafteten. Die SEM zeigte, dass das Eisenoxid gleichmäßig über die
Kügelchen
verteilt war und Eisen(III)-oxid in hoher Dichte auf der Oberfläche vorlag.
-
Beispiel 4: Eisen(III)-oxid-beladene
Mikrokügelchen
aus Polystyrol
-
Mikrokügelchen
aus Polystyrol (2 kDa), die 40% (Gew./Gew.) Eisen(III)-oxid enthielten,
wurden mit einem Größenbereich
von 10–300 μm durch eine
Lösemittelverdampfung
hergestellt. Die Mikrokügelchen
wurden mittels des im Beispiel 1 beschriebenen Bioassays am gewendeten
Rattendarm getestet, der zeigte, dass 38% der Ausgangsdosis der
Mikrokügelchen
an den Dünndarm
gebunden waren.
-
Beispiel 5: Eisen(III)-oxid-beladene
Polycaprolacton-beschichtete Glaskügelchen – In-vivo-Studie
-
Glaskügelchen
(212–300 μm) wurden
mit einer „dünnen" (10–50 μm) Beschichtung
aus Polycaprolacton (PCL), die Eisen(III)-oxid enthielt, mittels
eines „Tauch-Phaseninversion"- Verfahrens überzogen. Es wurden, um das
Ganze kurz zusammenzufassen, 300 mg der Kügelchen 10 s in 5 mL einer
Lösung
von 20% PCL in Methylenchlorid (Gew./Vol., MG = 76 kDa), die mikronisiertes
Eisen(III)-oxid in einer Beladung von 16,7% (Gew./Gew. des Polymers)
eingetaucht, und anschließend
ließ man
die Polymerlösung
abtropfen. Die Kügelchen
wurden in 20 mL Petrolether gespült,
einem Nichtlösemittel
für die
Polymerlösung
(bei gleichzeitiger Mischbarkeit mit Methylenchlorid), kurz durch
Schütteln
und Sonifizieren in einem Bad für
30 s bewegt, aus der Flüssigkeit
entnommen und luftgetrocknet. Da das Methylenchlorid die visköse Polymerlösung an
den Glaskügelchen
haften lässt
und in das Nichtlösemittel
(Petrolether) übertritt,
fällt das
PCL als zusammenhängender Überzug auf
den Glaskügelchen über den
Mechanismus einer „Phaseninversion" aus.
-
200
mg der beschichteten Kügelchen
wurden in 1,5 mL Saline resuspendiert und über eine Magensonde einer 400
g schweren, nicht gehungerten Ratte verabreicht, die leicht mit
Metofan (Methoxyfluran, hergestellt von Pitman-Moore, Mundelein,
Illinois) anästhesiert
worden war. Das Tier wurde nach 2,5 h getötet, und der gesamte Gastrointestinaltrakt
wurde herausgeschnitten und untersucht. Beinahe 90% der Ausgangsdosis
waren im Magen lokalisiert, vermischt mit dem Mageninhalt. Nach
der Entfernung des Inhalts wurde beobachtet, dass sich viele Kügelchen
in engem Kontakt mit der Mucosaauskleidung des Magens befanden,
und dass die das Metalloxid enthaltende Polymerbeschichtung intakt
war. Einzelne Gruppen der Kügelchen
fanden sich im Jejunum, meistens in Form von im Mucus und im Darminhalt
eingebetteten Klümpchen,
aber immer noch in enger Nachbarschaft zur Mucosa. Keine Kügelchen
fanden sich im unteren Gastrointestinaltrakt distal zum Ileum.
-
Beispiel 6: Eisen(III)-oxid-beladene
Mikrokügelchen
aus Zein – In-vivo-Studie
-
Eine
nicht gehungerte Ratte von 400 g wurde mit Metofan anästhesiert
und erhielt 100 mg Mikrokügelchen
aus Zein, die 55% Eisen(III)-oxid (Gew./Gew.) enthielten und in
1,0 mL Saline suspendiert waren, über eine Magensonde verabreicht.
Das Tier wurde nach 22 h getötet,
und der gesamte Gastrointestinaltrakt wurde herausgeschnitten und
untersucht. Die Teilchen wurden, in den Mucus und den Darminhalt
eingebettet, über die
gesamte Länge
des Gastrointestinaltrakts beobachtet. Viele Kügelchen befanden sich in engem
Kontakt mit dem Mucosaepithel. Die histologische Untersuchung ergab,
dass sich die Kügelchen
an den Spitzen der Villi mit den Zellen in Kontakt befanden.
-
Beispiel 7: Adhäsion von
Mikrokügelchen
an Abschnitte der Schweineaorta in vitro
-
Kleine
Abschnitte der Schweineaorta (1,5 cm × 1,5 mm) wurden aufgeschlitzt
und mit 50–60
mg der Mikrokügelchen,
die unterschiedliche Polymere oder Metalloxid-haltige Beschichtungen
enthielten, inkubiert. Die Proben wurden mittels der in den Beispielen
1 und 5 beschriebenen Verfahren hergestellt. Die Ergebnisse des
Tests sind in der Tabelle 2 unten gezeigt.
-
Tabelle
2: Adhäsion
der Mikrokügelchen
-
Von
allen getesteten Formulierungen zeigte nur das sprühgetrocknete
PAN-PVC, das 60% FeO (Gew./Gew.) enthielt, eine Haftung an der lumenseitigen
Oberfläche
des Blutgefäßes, und
das Ausmaß der
Adhäsion
war minimal. Die Adhäsion
der Metall-beladenen Mikrokügelchen
erfolgte in erster Linie an die Adventitia der Blutgefäße, das
Bindegewebe, das Mesenterialgewebe und das Fettgewebe, das der Außenseite
der Aorta anhaftete. Neun Prozent der Ausgangsdosis der PCL-Mikrokügelchen
hafteten an den Gefäßen. Der
Zusatz von FeO zu den Kügelchen
(13 Gew./Gew.) erhöhte
die Adhäsion
auf 15% der Ausgangsdosis. Der Zusatz von 20% CuO zu den PCL-Mikrokügelchen
verbesserte die Bioadhäsion
nicht signifikant, und eine SEM-Analyse zeigte, dass keine CuO-Partikel
auf der Oberfläche
der Kügelchen
vorhanden waren. Zur Erhöhung
der Menge des CuO auf der Oberfläche
der Kügelchen
wurden Glasmikrokügelchen
mit einer Beschichtung aus PCL überzogen,
die 17% (Gew./Gew.) CuO enthielt, und die Bindung stieg auf 95%
der Ausgangsdosis der Kügelchen
an. Sprühgetrocknetes
PAN-PVC mit 60% FeO (Gew./Gew.) zeigte eine Bindung von 38%, und
die Oberfläche
der Mikrokügelchen
war sehr rau.
-
Beispiel 8: Sichtbarmachung
der Aufnahme Eisen(III)-oxid-beladener Mikrokügelchen durch die Gastrointestinalmucosa
nach oraler Fütterung
mittels Transmissions-Elektronenmikroskopie (TEM)
-
Mikrokügelchen
aus Polystyrol (PS), die Eisen(III)-oxid enthielten, wurden über eine
Lösemittelverdampfung
hergestellt. Es wurde, um das Ganze kurz zusammenzufassen, eine
Lösung
von 20% PS in Methylenchlorid (Gew./Vol., MG = 2 kDa), die eine
30%ige Beladung (Gew./Polymergewicht) an mikronisiertem Eisen(III)-oxid
enthielt, in 1 L einer gerührten
Lösung
von 0,5% Poly(vinylalkohol) (PVA, MG = 30–70 kDa) gegossen und mittels
einer Kombination aus einem Scherrühren mit einem Virtis-Rotor
(20 000 Upm mit flachen Schaufelblättern) und einer Sonifizierung
mit einer Sonde dispergiert, um Mikrokügelchen zu erzeugen, die kleiner
als 10 μm
waren. Die Teilchen wurden zur Entfernung des PVA mit destilliertem
Wasser gewaschen und durch Zentrifugation gesammelt.
-
Ungefähr 50 mg
der Mikroteilchen in 1 mL Saline wurden über eine Magensonde einer Metofan-anästhesierten,
nicht gehungerten Ratte von 800 g verabreicht. Das Tier wurde nach
1 h getötet,
und Abschnitte des Dünndarms
wurden entnommen und für
die TEM präpariert.
Es wurden Dünnschnitte
(80–90
nm) des in Epoxidharz eingebetteten Gewebes mittels eines Mikrotoms
mit Diamantmesser hergestellt und mit und ohne eine Färbung mit
Uranylacetat-Bleiacetat
bei einer Beschleunigungsspannung von 100 kV mit einem TEM EM 410
von Philips untersucht.
-
Eisenbeladene
Mikroteilchen wurden im gesamten Dünndarm, sowohl im Lumen als
auch in der resorptiven Mucosa, gefunden. Viele Mikrokügelchen
fanden sich in engem Kontakt mit den Mikrovilli, aber überraschend
viele Kügelchen
wurden in den resorptiven Zellen des Darmes und zwischen den Verbindungen
aneinandergrenzender Zellen gefunden. Die Kügelchen, die im Zytoplasma
der resorptiven Zellen gefunden wurden, lagen im Bereich zwischen
30 und 300 nm und waren folgendermaßen verteilt: (1) unterhalb
des terminalen Gewebes der Mikrovilli, gelegentlich beobachtet in
pinozytotischen Vesikeln, (2) im gesamten Bereich oberhalb des Kernes,
zwischen der Membranstruktur des endoplasmatischen Retikulums (ER)
und dem Golgi-Apparat lokalisiert, (3) in der Nähe der lateralen Membranen
auf der Höhe
des Nucleus. Die Kügelchen
wurden nicht im Zytoplasma unterhalb des Nucleus an der Zellbasis
beobachtet. Es war nicht ungewöhnlich,
wenigstens 100 – 200
Kügelchen
in einer TEM-Aufnahme einer einzigen resorptiven Zelle, die eine
Schnittfläche repräsentierte,
darzustellen.
-
Außerdem wurden
größere Mikrokügelchen
(über 1 μm) häufig in
Gobletzellen, die die Villi des Darmes auskleiden, beobachtet. Die
Kügelchen
befanden sich entweder im Inneren von Mucintröpfchen (bei „vollen" Gobletzellen) oder
ansonsten im Zytoplasma von Gobletzellen, die ihr Sekret abgegeben
hatten (bei „leeren" Gobletzellen).
-
Beispiel 9: Insulinzufuhr
in mittels einer Phaseninversion erzeugten Nanoteilchen
-
Nanoteilchen
wurden über
einen Prozess der Phaseninversion erzeugt.
-
Fumarsäure wurde
von Fisher Chemical gekauft und einmal aus einer 5%igen Lösung in
95% Ethanol umkristallisiert. Die Fumarsäure wurde durch Refluxieren
für ungefähr 3,5 h
in Essigsäureanhydrid
(20 g pro 250 mL) polymerisiert. Nach dem Rückfluss wurde überschüssiges Essigsäureanhydrid
durch Abziehen im Vakuum entfernt und bei 4°C über Nacht gelagert. Überschüssige flüssige Essigsäure wurde,
wenn es erforderlich war, über
eine Filtration entfernt, und das Retentat wurde durch Lösen in Toluol
unter Erhitzen gereinigt. Die resultierende Lösung wurde dann im warmen Zustand
filtriert, und das Retentat wurde verworfen. Man ließ das Filtrat
bei 4°C über Nacht
kristallisieren, und dann wurde es zur Entfernung von möglicherweise
verbliebenem Toluol zweimal mit Ether gewaschen. Der Niederschlag
aus dem Fumarsäurepolymer
wurde durch Filtration gesammelt, im Vakuum getrocknet und bei –20°C in einem
verschlossenen Gefäß aus gelbem
Glas aufbewahrt.
-
Anschließend wurden
0,1 g der polymerisierten Fumarsäure
und 0,2 g Poly(lactid-co-glycolid)
(PLGA, 50:50) in 10 mL Methylenchlorid gelöst. Es wurden 0,22 g mikronisiertes
FeO zu der Polymerlösung
gegeben.
-
20
mg Zink-Insulin (US Biochemicals) wurden zu 1,0 mL 100 mM Tris,
pH 10,0 gegeben, es wurden 0,25 mL 0,3 N HCl zugesetzt, um das Insulin
zu lösen,
was zu einer Lösung
mit einem pH von 5,5 führte,
und weitere 0,75 mL entionisiertes wurden Wasser zu dieser Lösung gegeben,
die klar blieb. Die letztendliche Insulinkonzentration lag bei 10
mg/mL. 50 μL
10%iges ZnSO4 wurden zu 0,5 mL der Insulinlösung gegeben,
was zur Bildung von Kristallen führte.
-
Die
Zink-Insulin-Suspension wurden dann zur Polymerlösung gegeben und mit einem
Virtis-Gerät
bei der höchsten
Einstellung geschert, was zur Bildung einer Emulsion führte. Diese
Emulsion wurde schnell in 1 L eines Petroletherbades in Ultraschall
getropft, wo man sie sich 15 Minuten absetzen ließ. Die Nanokügelchen wurden
durch Vakuumfiltration gesammelt, luftgetrocknet, mit flüssigem Stickstoff
eingefroren und 24 Stunden lyophilisiert. Das FeO in den resultierenden
Mikrokügelchen
aus P(FA)/PLGA stellte auch einen elektronendichten Tracer für die visuelle
Darstellung mittels Transmissionselektronenmikroskopie („TEM") bereit.
-
Die
Verwendung von Nanokügelchen
aus P(FA)/PLGA ermöglichte
es, die Insulinfreisetzung auf über drei
Tage auszudehnen. Eine In-vitro-Studie zur Freisetzung aus Nanokügelchen,
die mit 1,6% Insulin beladen waren, zeigte, dass 60% des Insulins
innerhalb von 2 Stunden freigesetzt wurden, und dass 95% innerhalb von
72 Stunden freigesetzt wurden. Um sicherzustellen, dass das verkapselte
Insulin nicht durch den Herstellungsprozess inaktiviert wurde, wurden
25 mg der Nanokügelchen
zwei gehungerten Ratten von 300 g i.p. in PBS injiziert, und Blutproben
aus der Schwanzvene der Ratten wurden 1,5, 4 und 6 Stunden nach
der Injektion getestet. Der durchschnittliche Glucosespiegel im
Hungerzustand lag bei 87 ± 0,5
mg/dL. Nach 1,5 h fiel der Spiegel auf 48 ± 2 mg/dL, nach 4 h lag der
Spiegel bei 8 ± 0,5
mg/dL, und nach 6 h stieg der Spiegel auf 38 ± 14 mg/dL.
-
In-vivo-Studie
-
Die
Zufuhr von Insulin nach der Verabreichung der Nanoteilchen, die
mit 10% (Gew./Gew.) FeO beladen waren, wurde in einem Rattenmodell
untersucht. Fünf
gehungerte Ratten von 300 g wurden mit Metofan anästhesiert,
und dann wurde ihnen die folgenden Formulierungen über eine
Magensonde verabreicht:
Ratten
1 und 2: | 0,5
mL Saline |
Ratte
3: | 24
IE Insulin 10,5 mL Saline (amorphe Suspension) |
Ratten
4 und 5: | 50
mg Nanokügelchen
aus P(FA)/PLGA, die 20 IE Insulin und 10% (Gew./Gew.) FeO enthielten |
-
Blutproben
aus der Schwanvene wurden zur Festlegung eines Ausgangswertes abgenommen,
und die Ratten wurden anschließend
auf ihre Glucosetoleranz nach der Injektion einer subkutanen Glucosebelastung
getestet, die aus 5 mL einer 5%igen sterilen Glucoselösung bestand
(Tutwiler et al., Diabetes 27, 856–867 (1978)). 1, 3, 4 und 5
Stunden nach der Verabreichung wurden wiederum Blutproben entnommen,
und die Glucosespiegel im Plasma wurden spektralphotometrisch bei
505 nm mittels des Trinder-Glucose-Assays bestimmt. Die auf den
Blutglucosespiegel im Hungerzustand als Ausgangwert normalisierten
Glucosespiegel sind in Abhängigkeit
von der Zeit in der 1 dargestellt.
-
Die
Negativkontrollen, die Ratten 1 und 2, zeigten die erwarteten Reaktionen
auf die Glucosebelastung. Die Blutglucosespiegel stiegen um 35%
und 31% und begannen dann wieder auf die Basislinie abzunehmen.
Die Ratte Nr. 3, die eine orale Insulinlösung erhielt, zeigte eine größere Zunahme
des Glucosespiegels im Serum (um 62% nach 3 Stunden), und dann fiel
der Wert ebenfalls wieder auf den Ausgangswert ab, was eine sehr
begrenzte Bioverfügbarkeit
des unverkapselten Insulins anzeigte.
-
Die
Ratte 5 zeigte nur eine 4%ige Zunahme des Blutzuckers nach 3 Stunden,
und dann fielen die Glucosespiegel unter den Ausgangswert. Die Ratte
4 hatte einen sehr hohen Glucosespiegel im Hungerzustand, zeigte
auch sehr erratische Blutspiegelwerte und starb nach 5 Stunden.
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Die
Ratten, denen Insulin-beladene Nanokügelchen oral verabreicht worden
waren, waren offenbar besser imstande, eine Glucosebelastung zu
kontrollieren, als die Ratten, denen die Nanokügelchen nicht verabreicht worden
waren (4%ige Zunahme nach 3 Stunden gegenüber einer ~30%igen Zunahme),
was eine Aufnahme und Aktivität
des verkapselten Insulins implizierte. Außerdem zeigten nach 5 Stunden
nur diejenigen Ratten, denen die Insulinkügelchen verabreicht worden
waren, Glucosespiegel, die signifikant unter den Ausgangswerten
im Hungerzustand lagen.
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Die
lichtmikroskopische Untersuchung von Gewebeproben der Ratte 4, die
nach 5 Stunden entnommen worden waren, zeigte eine ausgedehnte Verteilung
Insulin-beladener Nanokügelchen.
Die Kügelchen wurden,
nachdem sie das Mucosaepithel durchquert hatten, in großer Zahl
im Dünndarm,
den Peyer-Plaques („PP"), der Lamina propria,
den Darmlymphgefäßen und
den Blutgefäßen der
Darmwand und auch in der Milz und in Gewebeproben beobachtet.