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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Antigenprotein, das aus
einem infektiösen
Laryngotracheitisvirus stammt, sein Gen, ein dieses Gen umfassendes
rekombinantes Gen und einen Impfstoff für infektiöse Laryngotracheitis, der das
rekombinante Gen oder das Antigenprotein als aktiven Bestandteil
aufweist.
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Stand der Technik
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Infektiöse Laryngotracheitis
tritt aufgrund einer Infektion mit infektiösem Laryngotracheitisvirus
(als ILTV abgekürzt)
auf. ILTV infiziert Hühner,
Fasanen, Pfauen, Truthähne
und anderes Geflügel.
Kennzeichen seines Auftretens bei Hühnern schließen Symptome
der Atmungsorgane, Fieber, verringerten Appetit und so weiter ein.
Es wird starker Husten und der Auswurf von Sputum beobachtet. Außerdem erniedrigt
sich bei eierlegenden Hühnern
das Maß,
in dem Eier gelegt werden, etwa 4 Tage nach dem Ausbruch und es
wird etwa 1 Monat benötigt,
bis das Eierlegen wieder auf einen normalen Wert zurückkehrt.
Weiterhin ist auch eine Zunahme der Sterberate aufgrund einer Mischinfektion
mit anderen Pathogenen berichtet worden, wodurch auf diese Weise
bei der Geflügelindustrie
ein enormer wirtschaftlicher Verlust verursacht wird.
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Getrocknete
Lebendimpfstoffe und gefrorene Lebendimpfstoffe aus abgeschwächten Vakzinstämmen werden
herkömmlicherweise
zur Prophylaxe von infektiöser
Laryngotracheitis verwendet. Ihre Immunwirkungen schwanken jedoch
beträchtlich
in Abhängigkeit
von der Zuchtumgebung, Zuchtdichte, Impfverfahren und so weiter.
Weiterhin verursacht das Impfen von Impfstoffen einige Symptome
im Atmungssystem und es besteht ein Krankheitsrisiko, falls bei
der Verabreichungsweise oder Impfmenge Fehler gemacht werden. Außerdem gibt
es auch Berichte über
den Ausbruch einer Krankheit aufgrund eines Wiedererlangens der
Pathogenität
bei den Impfstoffstämmen
in gewissen geographischen Regionen, wodurch ein Bedarf nach der
Entwicklung eines sicheren und wirkungsvollen Impfstoffs geschaffen
wird.
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ILTV
ist ein Typ eines Herpesvirus. Sein Virusgenom setzt sich aus doppelsträngiger DNA
mit ungefähr 160
000 Basenpaaren zusammen. Derzeit sind sehr wenige Gene identifiziert
und die einzigen, die bekannt sind, sind das Thymidinkinasegen (Griffin
et al., J. Gen. Virol., Bd. 71, S. 841, 1990), gp60-Gen (Kongsuwan et
al., Virus Genes, Bd. 7, S. 297–303,
1993), Capsid-p40-Gen (Griffin, Nucl. Acids Res., Bd. 18, S. 3664, 1990),
Glykoprotein-B-Gen (gB) (Poulsen et al., Virus Genes, Bd. 5, S.
335–347,
1991), Glykoprotein-C-Gen (Kingsley et al., Virology, Bd. 203, S.
336–343,
1994) und RR2-Gen (Griffin, J. Gen. Virol., Bd. 70, S. 3085–3089, 1989).
Außerdem
ist bekannt, daß zwischen
jedem Herpesvirusstamm mehrere homologe Gene existieren. Zum Beispiel
gibt es jeweils ein homologes Gen von gB im Herpes-simplex-Virus
(HSV-1), Marek-Krankheit-Virus (MDV), Rinderherpesvirus (BHV), Pferdeherpesvirus
(EHV), Cytomegalovirus (CMV) und so weiter. Obschon jedoch bei EHV
auch über
homologe Gene bezüglich
des UL32-Gens aus HSV-1 berichtet wird (Whittaker et al., J. Gen.
Virol., Bd. 73, S. 2933, 1992), gibt es bis jetzt keine bekannten
homologen Gene für
ILTV. Weiterhin ist die Verwendung dieser Gene als Impfstoffe ebenfalls
nicht bekannt.
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Offenbarung der Erfindung
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Als
Ergebnis ernsthafter Untersuchungen zum Erhalten eines Gens, das
ein neues Antigenprotein von ILTV kodiert, fanden die Erfinder der
vorliegenden Erfindung unter Berücksichtigung
der vorstehend angeführten
Lehre ein zu dem UL32-Gen von HSV-1 homologes ILTV-Gen, was dadurch
zum Abschluß der
Erfindung führte.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein (als Polypeptid UL32h bezeichnetes) Polypeptid
bereitgestellt, das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die eine Homologie von wenigstens 80% Identität zu der
in SEQ ID Nr. 2 beschriebenen Aminosäuresequenz hat und das die
Immunogenität
von infektiösem
Laryngotracheitisvirus besitzt.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung ein rekombinantes DNA-Molekül bereit,
das die vorstehend angeführte
DNA und die DNA-Sequenz, die für
das gB-Gen des infektiösen
Laryngotracheitisvirus kodiert, umfaßt.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung einen rekombinanten Vektor bereit, der
die DNA-Sequenz eines der vorstehend angeführten DNA-Moleküle umfaßt.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung ein rekombinantes Virus mit einem
der vorstehend angeführten
DNA-Moleküle
bereit.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung einen Lebendimpfstoff für infektiöses Laryn gotracheitisvirus bereit,
der als aktiven Bestandteil das vorstehend angeführte rekombinante Virus besitzt.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung einen Impfstoff für infektiöses Laryngotracheitisvirus
bereit, der als aktiven Bestandteil eines der vorstehend angeführten Polypeptide
oder dessen pharmakologisch annehmbaren Träger besitzt.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das die Restriktionsenzymspaltungskarte eines DNA-Fragments darstellt,
das aus dem ILTV-Genom stammt.
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2 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pGTPsILUL32
erläutert.
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3 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pNZ29R/ILUL32
für rekombinantes
Geflügelpockenvirus
erläutert.
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4 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pNZ29R/ILgBUL32
für rekombinantes
Geflügelpockenvirus
erläutert.
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5 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pNP35S/ILUL32gB
für rekombinantes
Geflügelpockenvirus
erläutert.
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6 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pNZ76
erläutert.
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7 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pGTPs
erläutert.
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8 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pNZ98
erläutert.
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9 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pNZ6929Sfi
erläutert.
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10 ist
eine Zeichnung, die das Konstruktionsverfahren des Plasmids pNZ1829R
erläutert.
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Ausführungsform zum Durchführen der
Erfindung
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DNA-Molekül
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Das
DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung ist ein Gen, das ein Antigenpolypeptid
mit der in SEQ ID Nr. 2 bezeichneten Aminosäuresequenz kodiert oder das,
das eine Aminosäuresequenz
kodiert, die eine Homologie von wenigstens 80%, vorzugsweise wenigstens
90% und bevorzugter wenigstens 95% Identität mit diesem Gen aufweist,
wovon die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 ein spezifisches Beispiel
ist.
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Eine
in der vorliegenden Erfindung angeführte Homologie bezieht sich
gänzlich
darauf, was mittels der Sequenzdatenbanksoftware „DNASIS" (vertrieben durch
Takara Shuzo, hergestellt durch Hitachi Software Engineering) unter
Anwenden des Algorithmus von Lipman und Pearson (Science 227, 1435,
1985) berechnet wird.
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Jeder
Stamm kann zum Klonieren des DNA-Moleküls der vorliegenden Erfindung
(UL32h-Gen) verwendet werden, wovon Beispiele den Stamm NS-175 (Stamm
Nr. VA0204 aus dem Livestock Hygiene Strain Catalog, Animal Biological
Preparation Association), Stamm CE (Sachida, Azabu Veterinary College
Research Report, 31, S. 133–202,
1976), Stamm SA-2 (Johnson et al., Arch. Virol., Bd. 119, S. 181–198, 1991)
und den Stamm 632 (Keeler et al., Avian Diseases, Bd. 35, S. 920–929, 1991)
einschließen.
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Das
Gen, das das in SEQ ID Nr. 1 der vorliegenden Erfindung beschriebene
Gen (UL32h-Gen) kodiert, ist zu dem UL32-Gen von HSV-1 homolog.
Weiterhin befindet sich das UL32-Gen von HSV-1 auf der internen Wiederholungsseite
ungefähr
15 Kbp von dem gB-Gen in der langen einzelnen Region und die Genkonfiguration
zwischen Herpesvirusarten ist äußerst ähnlich (Roizman
und Sears, Virology, zweite Ausgabe, Kapitel 65, 1795–1841, 1990).
Auf dieser Grundlage wird vorhergesagt, daß sich das UL32h-Gen auch was
das ILTV-Genom betrifft auf der internen Wiederholungsseite von
dem gB-Gen aus befindet.
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Aus
den vorstehenden Gründen
wurde zum Erhalten eines DNA-Fragments, das das UL32h-Gen von ILTV
enthält,
ein Gene-walking-Verfahren durch Herstellen der λGEM- 12-Bibliothek des Genoms des ILTV-Stamms
NS-175, Selektieren eines Klons der mit dem gB-Gen von ILTV aus
dieser Bibliothek hybridisiert und weiterem Selektieren eines Klons,
der mit dem Fragment der internen Wiederholungsseite genomischer ILTV-DNA mit diesem Klon
hybridisiert, ausgeführt,
das vom Wiederholen dieses Verfahrens gefolgt wurde.
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Die
Sequenz des auf diese Weise erhaltenen Fragments genomischer ILTV-DNA
wurde analysiert und die aus dieser Sequenz vorhergesagte Aminosäuresequenz
wurde mit der Aminosäuresequenz
des U32-Polypeptids von HSV-1 verglichen. Als Ergebnis wurde ein
offener Leserahmen erhalten, der ein zu der Aminosäuresequenz
des UL32-Polypeptids
von HSV-1 homologes Polypeptid kodiert. Das DNA-Fragment und die voraussichtliche
Aminosäuresequenz
werden in SEQ ID Nr. 2 dargestellt.
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Rekombinantes DNA-Molekül
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Das
rekombinante DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das vorstehend angeführte DNA-Molekül der vorliegenden
Erfindung (zum Beispiel UL32h-Gen) und wenigstens einen Typ einer
weiteren DNA-Sequenz, die durch Gentechnik ligiert wurde. Die hier
erwähnte
weitere DNA-Sequenz ist eine Sequenz, die nicht mit dem UL32h-Gen
von ILTV in der Natur verbunden ist, wovon spezifische Beispiele
ein Markergen wie etwa das lacZ-Gen, das gB-Gen von ILTV, das gI-Gen
von MDV, das gE-Gen
von MDV und andere Antigene einschließen. Außerdem kann jedes Verfahren
zum Verknüpfen
der weiteren DNA-Sequenz verwendet werden, vorausgesetzt sie hemmt
die Expression jedes Gens nicht. Die weitere DNA-Sequenz sollte
mittels DNA-Ligase gemäß Routineverfahren
entweder direkt oder mittels einer Linkersequenz nach dem Verdauen mit
einer geeigneten Restriktase verknüpft werden.
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Rekombinanter Vektor
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Der
rekombinante Vektor der vorliegenden Erfindung ist ein rekombinanter
Vektor, der wenigstens das vorstehend angeführte DNA-Molekül oder rekombinante
DNA-Molekül der vorliegenden
Erfindung enthält
und ist mit einem später
zu beschreibenden Promotor oder Marker und so weiter inseriert.
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Ein
Vektor, der diese DNA-Moleküle
rekombiniert, ist aus typischerweise verwendeten Plasmiden, Cosmiden
und Phagen willkürlich
ausgewählt.
Die DNA-Moleküle
sollten gemäß Routineverfahren
durch Behandeln von Plasmiden wie etwa pBR322, pBR325, pUC7, pUC8,
pUC18 oder pUC19, Phagen wie etwa λ-Phage oder M13-Phage oder Cosmiden
wie etwa pHC79 mit einem geeigneten Restriktionsenzym inseriert werden.
Außerdem
wird im Fall des Verwendens dieses rekombinanten Vektors zum Herstellen
eines rekombinanten Virus ein DNA-Molekül nach dem Rekombinieren einer
nicht-essentiellen
Region wie der später
beschriebenen inseriert.
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Rekombinantes Virus
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Das
rekombinante Virus der vorliegenden Erfindung enthält das vorstehend
angeführte
DNA-Molekül (zum
Beispiel UL32h-Gen) oder rekombinantes DNA-Molekül als Antigen-Gen und wird
durch Inserieren eines dieser DNA-Moleküle in eine Region konstruiert,
die zur Vermehrung des Elternvirus gemäß Routineverfahren wie etwa
homologer Rekombination nicht wesentlich ist.
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Außerdem kann
bei Bedarf zusätzlich
zu DNA-Molekülen
ein Promotor oder Markergen enthalten sein.
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Elternvirus
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Elternvirus ist ein Virus,
in das das DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung inseriert ist und es gibt keine besonderen
Einschränkungen
bei seinem Typ. Spezifische Beispiele derartiger Viren schließen das
Vogelpockenvirus (APV) wie etwa Geflügelpockenvirus (FPV), Pferdepockenvirus,
Truthahnpockenvirus, Taubenpockenvirus, Baculoviren wie etwa Autographa
californica, Trichoplusia ni, Rachiplusia ou, Galleria mellonella,
Bombyx mori und Truthahnherpesvirus usw. ein. Viren, die Geflügel infizieren,
sind zur Herstellung von Lebendimpfstoffen besonders günstig und
Vogelpockenviren sind besonders günstig, wovon spezifische Beispiele
ATCC VR-251, ATCC VR-250, ATCC VR-229, ATCC VR-249, ATCC VR-288, Nishigahara-Stamm,
Shisui-Stamm, CEVA-Stamm, FPV im engeren Sinn wie etwa Viren, die aus
CEVA-Impfstoffstämmen
stammen, die beim Infizieren von CEF (Hühnerembryofibroblasten) eine
große Plaque
bilden und FPV ähnliche
Viren im engeren Sinn einschließen,
die als Hühnerpocken-Lebendimpfstoffe wie
etwa Taubenpockenvirusstamm NP (hühnerembryonischer Taubenpocken-Nakano-Stamm)
verwendet werden. Diese können
leicht erworben werden, da sie im Handel erhältlich sind oder bei offiziellen
Institutionen hinterlegt sind.
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Nicht-essentielle Region
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendete nicht-essentielle Region
ist eine DNA-Region,
die zur Vermehrung des vorstehend angeführten Virus (Elternvirus) nicht
essentiell ist oder eine Region, die eine homologe Rekombination
damit erlaubt. Beispiele von Regionen, die verwendet werden können, schließen die Polyhedringenregion
von Baculovirus, die TK-Genregion der Pockenvirusfamilie angehörender Viren
und die in der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
Nr. 1-168279 beschriebene nicht-essentielle Region des Vogelpockenvirus
ein. Spezielle Beispiele nicht-essentieller
Regionen von Vogelpockenviren schließen das EcoRI-Fragment (7,3
Kbp), EcoRI-HindIII-Fragment (ungef. 5,0 Kbp), BamHI-Fragment (ungef.
4,0 Kbp) und HindIII-Fragment (ungef. 5,2 Kbp) der in der vorstehend
angeführten
Veröffentlichung
beschriebenen DNA des Taubenpockenvirusstamms NP, die TK-Genregion
des Wachtelpockenvirus, die TK-Genregion des Truthahnpockenvirus
oder Regionen ein, die eine homologe Rekombination damit bewirken.
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Eine nicht-essentielle
Virusregion enthaltender Vektor
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Der
eine nicht-essentielle Virusregion enthaltende, bei der vorliegenden
Erfindung verwendete Vektor, der bei der Konstruktion eines Vektors
zur Virusrekombination verwendet wird, kann der sein, der dem vorstehend
angeführten
rekombinanten Vektor ähnlich
ist und er wird gemäß Routineverfahren
durch Behandeln des Vektors mit einem geeigneten Restriktionsenzym
in die vorstehend angeführte
nicht-essentielle Virusregion inseriert.
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Antigen-Gen
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Das
in einen Virus bei der vorliegenden Erfindung inserierte Antigen-Gen
braucht nicht nur das DNA-Molekül
zu sein, das die in SEQ ID Nr. 2 angegebene Aminosäuresequenz
kodiert (wovon ein spezifisches Beispiel das mit der in SEQ ID Nr.
1 beschriebenen Nukleotidsequenz ist), sondern auch sein Fragment, ein
Gen oder ein Teil eines Gens und ein modifiziertes, das die Fähigkeit
zum Auslösen
einer Immunabwehrreaktion nicht verschlechtert. Ein derartiges modifiziertes
Antigenprotein, bei dem ein Teil eines derartigen Fragments oder
Sequenz einer Aminosäuresequenz
aufweist, die bezüglich
der in SEQ ID Nr. 2 beschriebenen Aminosäuresequenz geändert wurde
und von ihm wird ferner angenommen, daß es in einem Wirt eine im wesentlichen äquivalente
Immunreaktion ergibt. Eine Genmodifizierung ist die, bei der wenigstens
eine Aminosäure
durch Routineverfahren wie etwa in Nucleic Acid Research, Bd. 10,
Nr. 20, S. 6487–6500
(1982), oder der japanischen geprüften Patentveröffentlichung
Nr. 6- 16709 beschriebenen
Verfahren zum Auslösen
einer ortsspezifischen Mutation künstlich modifiziert wurde (einschließlich Substitution,
Inserierung und Deletion) und ist vorzugsweise zu mindestens 80%,
bevorzugter mindestens 90% und noch bevorzugter mindestens 95% mit
der in SEQ ID Nr. 2 beschriebenen Aminosäuresequenz homolog.
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Das
Antigen-Gen der vorliegenden Erfindung kann auch das sein, das ein
DNA-Molekül
umfaßt,
das mit einer Nukleinsäure
mit der in SEQ ID Nr. 1 beschriebenen Nukleotidsequenz unter Bedingungen
von 42°C, 2%
Magermilch, 6fach konzentriertem SSC (6x SSC; pH 7,0) und 0,1% SDS
hybridisiert und ein Protein mit der Immunogenität von infektiösem Laryngotracheitisvirus
kodiert. Die hier angeführte
DNA, die mit einer Nukleinsäure
mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 hybridisiert, ist vorzugsweise
die, die der Natur entstammt, wovon ein Beispiel die ist, die aus
infektiösem
Laryngotracheitisvirus stammt.
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Dieses
Gen kann in eine Region oder zwei oder mehr verschiedene Regionen
des Virusgenoms inseriert werden. Weiterhin kann es auch mit einem
ein Protein kodierenden. Gen oder seinem Fragment wie etwa dem lacZ-Gen,
gB- oder gC-Gen von ILTV oder gB-, gC-, gD-, gH-, gI- oder gE-Gen
von MDV rekombiniert werden.
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Rekombinationsvektor
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Der
zur Virusrekombination bei der vorliegenden Erfindung verwendete
Vektor enthält
eine nicht-essentielle Virusregion, in die wenigstens ein DNA-Molekül der vorliegenden
Erfindung und ein Promotor, der es kontrolliert, eingeführt wurde.
Das vorstehend angeführte
Antigen-Gen und ein Promotor, der es kontrolliert, sollte in die
nicht-essentielle
Virusregion des vorstehend angeführten
Vektors, der eine nicht-essentielle Virusregion enthält, inseriert
werden. Außerdem
kann ein Fragment, das eine nicht-essentielle Virusregion enthält, in die
ein einem derartigen Vektor entstammendes Antigen-Gen und ein Promotor
inseriert wurden, auch in einem anderen Vektor rekombiniert werden.
Weiterhin können
ein Markergen wie etwa das lacZ-Gen von E. coli und ein Promotor,
der es kontrolliert, auch zur Reinigung eines rekombinanten Virus
und so weiter rekombiniert werden.
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Promotor
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Bei
dem hier verwendeten Promotor gibt es keine besonderen Einschränkungen,
vor ausgesetzt er wirkt als Promotor in einem mit einem rekombinanten
Virus infizierten Wirt. Beispiele von Promotoren, die verwendet
werden können,
schließen
den Promotor des ein 7,5 K Polypeptid kodierenden Vacciniavirusgens,
den Promotor des ein 11 K Polypeptid kodierenden Vacciniavirusgens,
den Promotor des Thymidinkinase kodierenden Vacciniavirus, den Polyhedrinpromotor
von Baculovirus und den SV40-Promotor
des Truthahnherpesvirus, modifizierte Promotoren wie etwa die, bei
denen ein Teil deletiert wurde, vorausgesetzt, daß sie noch immer
als Promotoren wirken und synthetische Promotoren ein, die unter
Bezug auf das Dokument von Moss et al. (J. Mol. Biol., Bd. 210,
S. 749–776,
S. 771–784,
1989) als Promotoren bei der Pockenvirenfamilie angehörenden Viren
wirken.
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Herstellungsverfahren
des rekombinanten Virus
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Bei
dem Herstellungsverfahren des rekombinanten Virus gibt es keine
besonderen Einschränkungen und
die Herstellung kann gemäß herkömmlichen
Verfahren ausgeführt
werden. Mit anderen Worten erfolgt eine homologe Rekombination zwischen
einem Vektor und einer viralen genomischen DNA in infizierten Zellen,
was zur Konstruktion eines rekombinanten Virus als Ergebnis eines
Rekombinationsvektors führt,
der durch zum Beispiel Calciumphosphat-Cofällung in mit einem Virus vorinfizierte
Zellen eingeführt
wurde. Das sich daraus ergebende rekombinante Virus wird in Wirtszellen
infiziert, die in einem geeigneten Medium kultiviert werden und
die Plaque, die wächst,
wird als Kandidat für
das angestrebte rekombinante Virus ausgewählt. Dieser Kandidatenstamm
wird anschließend
durch Hybridisierung mittels eines rekombinierten Antigen-Gens als
Sonde oder durch Selektieren des durch ein rekombiniertes Markergen
mit einem Antigen-Gen exprimierten gereinigt. Von dem Kandidatenstamm
sollte anschließend
durch Anwenden eines Immuntests mittels eines Antikörpers gegen
das durch das rekombinierte Antigen-Gen kodierte Antigen bestätigt werden,
daß er
das angestrebte rekombinante Virus ist. Zum Beispiel wird in dem
Fall eines rekombinanten Virus, bei dem das lacZ-Gen als Markergen
rekombiniert ist, β-Galactosidase exprimiert
und in Gegenwart eines seiner Substrate, Bluo-Gel (Gibco-BRL), wird eine blaue
Plaque gebildet.
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Bei
den Wirtszellen gibt es keine besonderen Einschränkungen, vorausgesetzt das
verwendete Virus kann diese Zellen infizieren und sich darin vermehren.
Beispiele von Wirtszellen, die verwendet werden können, schließen CEF-Zellen
und wachsende Chorioallantoiszellen aus Hühnereiern im Fall des Verwendens von
FPV, Spodoptera frugiperda-Zellen im Fall des Verwendens von Baculovirus
und Entenembryofibroblasten im Fall des Verwendens von Truthahnherpesvirus
ein.
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Transformante
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Die
durch die vorliegende Erfindung hergestellte Transformante bezieht
sich auf Zellen oder Mikroorganismen, die durch ein DNA-Molekül oder rekombinantes
DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung oder durch einen ein derartiges DNA-Molekül enthaltenden
Expressionsvektor transformiert wurden.
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Bei
Vektoren zum Konstruieren eines rekombinanten Expressionsvektors
mit einem DNA-Molekül oder
rekombinanten DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung gibt es keine besonderen Einschränkungen
und Beispiele derartiger Vektoren schließen sowohl die Plasmide pUC8,
pUC9, pUC10, pUC11, pUC18, pUC19, pBR322, pBR325, pBR327, pDR540
und pDR720 als auch Phagen wie etwa λgt11, λgt10, λEMBL3, λEMBL4 und Charon4A ein.
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Das
Verfahren zum Inserieren eines DNA-Moleküls oder rekombinanten DNA-Moleküls der vorliegenden
Erfindung in einen derartigen Vektor unter Bilden eines rekombinanten
Expressionsvektors kann gemäß herkömmlichen
Verfahren erfolgen. Zum Beispiel wird das vorstehend angeführte Gen
nach dem Spalten eines Vektors mit einem Restriktionsenzym unter
der Kontrolle eines Promotors, der in dem Wirt wirksam ist, direkt ligiert.
Beispiele von Promotoren, die verwendet werden, schließen den
lac-Promotor-Operator,
trp-Promotor, tac-Promotor, lpp-Promotor, PL-Promotor, amyE-Promotor, Ga17-Promotor,
PGK-Promotor und ADH-Promotor ein.
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Bezüglich des
Herstellens eines rekombinanten Vektors zum Exprimieren des aus
ILTV stammenden Polypeptids UL32h ist ein Subklonierungsverfahren,
bei dem das vorstehend angeführte
DNA-Molekül
oder rekombinante DNA-Molekül
vorübergehend
in einen zum Herstellen eines rekombinanten Vektors geeigneten Vektor
inseriert wird, ein unter Durchschnittsfachleuten weitbekanntes
Verfahren und diese subklonierten Gene können mit einem geeigneten Restriktionsenzym
ausgeschnitten und mit einem der vorstehend angeführten Promotoren
unter Herstellen eines Expressionsvektors, der Protein erzeugen
kann, ligiert werden. Bei den Vektoren, die bei dem vorstehend angeführten Subklonieren
verwendet werden können,
gibt es keine besonderen Einschränkungen,
wovon Beispiele Plasmide wie etwa pUC8, pUC9, pUC10, pUC11, pUC18, pUC19,
pBR322, pBR325, pBR327, pDR540, pDR720, pUB110, pIJ702, YEp13, YEp24,
YCp19, YCp50, pAC373 und pACTM1 einschließen.
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Durch
Transformieren verschiedener geeigneter Wirte mittels des sich daraus
ergebenden Expressionsvektors kann ein Mikroorganismus erhalten
werden, der die Fähigkeit
zum Produzieren eines Fusionsproteins, das die vom ILTV abgeleitete
UL32h-Aminosäuresequenz
enthält,
oder seines Polypeptids mit einer Antigenität aufweist.
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Der
hier verwendete Wirt kann unter Berücksichtigung der Eignung für den Expressionsektor,
Stabilität des
Produkts und so weiter ausgewählt
werden und kann entweder prokaryotische oder eukaryotische Zellen sein,
wovon spezifische Beispiele Escherichia-Arten (z.B. Escherichia
coli), Salmonella-Arten (z.B. Salmonella typhimurium), Actinomycetes,
Hefen, Insektenzellen, Vogelzellen und humane Zellen einschließen. Durch
Einführung
eines geeigneten Expressionsvektors transformierte Wirte können unter
dem Durchschnittsfachmann weitbekannten Kulturbedingungen kultiviert
und vermehrt werden.
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Außerdem können bei
der Proteinherstellung Bedingungen gewählt werden, die eine Promotorwirkung auslösen, wovon
spezifische Beispiele den Zusatz von Isopropylthioβ-D-galactopyranosid
zu einer geeigneten Menge Kulturmedium in dem Fall zum Beispiel
des lac-Promotor-Operators einschließen.
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Das
Herstellen infektiösen
Laryngotracheitisvirus-Impfstoffs unter Verwenden eines auf diese
Weise erhaltenen transformierten Wirts kann gemäß herkömmlichen Verfahren ausgeführt werden.
Zum Beispiel kann das Kultivieren dieses Wirts unter Bedingungen,
die normalerweise zum Kultivieren von Mikroorganismen angewendet
werden, wie etwa im Fall von E. coli unter Verwenden eines LB-Kulturmediums
bei 37°C
unter aerophilen Bedingungen ausgeführt werden.
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Antigen-Polypeptid
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Das
Antigen-Polypeptid der vorliegenden Erfindung (zum Beispiel das
UL32h-Polypeptid)
wird durch das vorstehend angeführte
DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung (zum Beispiel das UL32h-Gen) kodiert. Genauer
weist es die in SEQ ID Nr. 2 beschriebene Aminosäuresequenz oder eine Aminosäuresequenz
auf, die zu dieser Sequenz mindestens zu 80%, vorzugsweise mindestens
90% und bevorzugter min destens 95% homolog ist.
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Außerdem kann
das Antigen-Polypeptid der vorliegenden Erfindung ein Analogon der
Polypeptide mit diesen Sequenzen sein. Das hier angeführte Analogon
ist bezüglich
des UL32h-Polypeptids mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID Nr. 2
ausreichend homolog, so daß es
im Falle des Verabreichens in einem Wirt eine Immunabwehrreaktion
auslöst
und kann eine Variante, bei der das Aminoende, Carboxyende, der
Mittelteil oder andere Teile der Aminosäuren der vorstehend angeführten Sequenz
fehlen oder eine Variante sein, bei der diese fehlenden Teile kombiniert
sind. Eine Sequenzänderung
ist die, bei der eine oder mehr Aminosäuren durch herkömmliche
Verfahren künstlich
modifiziert wurden (einschließlich
Substitution, Inserierung und Deletion), wovon Beispiele die in
Nucleic Acid Research, 10, Nr. 20, S. 6487–6500 (1982), oder der japanischen
geprüften
Patentveröffentlichung
Nr. 6-16709 beschriebenen ortsspezifischen Mutagenisierungsverfahren
einschließen
und ist zu mindestens 80%, bevorzugt mindestens 90% und bevorzugter
mindestens 95% bezogen auf die in SEQ ID Nr. 2 beschriebene Aminosäuresequenz
homolog.
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Dieser
Typ Antigen-Polypeptid kann durch Kultivieren der vorstehend angeführten Transformante
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden. Es kann auch durch
Kultivieren des vorstehend angeführten
rekombinanten Virus der vorliegenden Erfindung in geeigneten Wirtszellen
hergestellt werden.
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Das
hergestellte Antigen-Polypeptid kann gemäß der Beschreibung von Methods
in Enzymology, Bd. 182 („Guide
to Protein Purification" Murry
P. Deutscher, Hrsg., Academic Press Pub.) isoliert und gereinigt
werden.
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Das
auf diese Weise erhaltene Antigen-Polypeptid wird gemäß Routineverfahren
verdünnt
oder mit einem geeigneten Adjuvans und so weiter gemischt, damit
es als Komponentenimpfstoff verwendet werden kann. Beispiele verwendeter
Adjuvantien schließen
Freundsches komplettes Adjuvans, Freundsches inkomplettes Adjuvans,
Alum und Aracel ein. Obschon es bei dem Mischungsverhältnis mit
dem Adjuvans keine besonderen Einschränkungen gibt, ist das Mischungsverhältnis normalerweise
1:1. Im Fall des Verwendens als Komponentenimpfstoff bei Hühnern, sollte
der Komponentenimpfstoff normalerweise zu 0,01 μg oder mehr je Körper angewendet
werden und es gibt bei der Dosis keine besondere Obergrenze, vorausgesetzt
es zeigt sich keine aku te Toxizität. Außer dem Verabreichen durch
subkutane, intravenöse,
intramuskuläre
oder intraperitoneale Injektion kann der Komponentenimpfstoff durch
Sprühen
oder durch Verabreichen im Trinkwasser und so weiter zur Immunisierung
angewendet werden.
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Weiterhin
kann dieses UL32h-Polypeptid auch als diagnostisches Mittel für infektiöse Laryngotracheitis
verwendet werden.
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Lebendimpfstoff
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Der
Lebendimpfstoff der vorliegenden Erfindung ist ein Impfstoff, der
sich aus dem rekombinanten Virus der vorliegenden Erfindung zusammensetzt.
Außer
dem Verwenden eines rekombinanten Virus, in das nur das in der vorliegenden
Erfindung offenbarte Antigen-Gen inseriert wurde, kann auch die
kombinierte Verwendung dieses rekombinanten Virus mit einem rekombinanten
Virus, in das ein anderes Antigen-Gen wie etwa das aus ILTV stammende
gBh-Gen, das gB-Gen aus MDV oder HN-Gen und F-Gen aus NDV inseriert
wurde oder eines rekombinanten Virus, in das ein anderes Antigen-Gen
wie etwa das aus ILTV stammende gBh-Gen, das gB-Gen aus MDV oder
HN-Gen und F-Gen aus NDV inseriert wurde, in Kombination mit dem
Antigen-Gen der vorliegenden Erfindung angewendet werden. Synergistische,
die Immunogenität
verbessernde Wirkungen werden durch die kombinierte Verwendung des
Antigen-Gens der vorliegenden Erfindung mit einem anderen Antigen-Gen
erhalten. Außerdem
können
zusätzlich
zu dem rekombinanten Virus auch pharmakologisch annehmbare Träger wie
etwa physiologische Kochsalzlösung
enthalten sein.
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Bei
dem Herstellungsverfahren des Impfstoffs der vorliegenden Erfindung
gibt es keine besonderen Einschränkungen.
Zum Beispiel wird das rekombinante Virus der vorliegenden Erfindung
in Zellen infiziert, die dem in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Virus das Wachsen gestatten, gefolgt vom Kultivieren der infizierten
Zellen, bis sich das rekombinante Virus vermehrt. Später werden
die Zellen isoliert und homogenisiert. Dieses Zellhomogenisat wird
anschließend
zentrifugiert und in einen zentrifugierten Überstand, der das zellfreie
rekombinante Virus mit einem hohen Titer enthält und Sediment getrennt. Der
zentrifugierte Überstand, der
Zellkulturmedium und rekombinantes Virus enthält, aber im wesentlichen frei
von Wirtszellen ist, kann als Impfstoff der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Außerdem
kann er auch nach dem Wiederherstellen mit einem pharmakologisch
annehmbaren Träger
wie etwa phy siologischer Kochsalzlösung verwendet werden. Weiterhin
kann der zentrifugierte Überstand
gefriergetrocknet und als gefriergetrockneter Impfstoff verwendet
werden.
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Der
Impfstoff der vorliegenden Erfindung kann durch jedes Verfahren
verabreicht werden, vorausgesetzt das Verfahren gestattet dem rekombinanten
Virus in dem Impfstoff Hausgeflügel
zu infizieren und eine Immunabwehr zu bewirken. Zum Beispiel kann
Hausgeflügel
durch Kratzen der Haut oder durch subkutanes Verabreichen an Hausgeflügel mittels
einer Spritzennadel oder eines anderen Instruments beimpft werden. Außerdem kann
der Impfstoff im Trinkwasser des Hausgeflügels suspendiert oder zum oralen
Beimpfen in festes Futter gemischt werden. Weiterhin können auch
Verfahren, bei denen Impfstoff durch Verwenden eines Aerosols oder
Sprays inhaliert wird, intravenöse
Beimpfungsverfahren, intramuskuläre
Beimpfungsverfahren und intraperitoneale Beimpfungsverfahren angewendet
werden.
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Die
geimpfte Menge ist normalerweise 103 bis
106 pfu (plaquebildende Einheiten) je Geflügel im Fall zum
Beispiel des Impfens von Hühnern
mit rekombinantem Vogelpockenvirus. Im Fall der Injektion kann diese Menge
mit einer pharmakologisch annehmbaren Flüssigkeit wie etwa physiologischer
Kochsalzlösung
auf etwa 0,1 ml verdünnt
werden.
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Obschon
es keine Einschränkungen
beim Impfzeitpunkt gibt, ist es bevorzugt, daß das Impfen 14 Tage oder später auf
dieselbe Weise wie bei bestehenden Impfstoffen auf der Grundlage
des beabsichtigen Lieferns einer Immunität durchgeführt wird.
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Impfstoffe
der vorliegenden Erfindung, die als aktiven Bestandteil rekombinantes
Vogelpockenvirus aufweisen, sind zellfreie Impfstoffe und können unter
gewöhnlichen
Bedingungen gelagert und verwendet werden. Folglich können eine
Lagerung in flüssigem
Stickstoff, die Handhabung, Impfung und andere lästige Verfahren, die im Fall
bestehender, mit Zellen verbundener Impfstoffe erforderlich sind,
verringert werden. Zum Beispiel erlaubt das Gefriertrocknen des
rekombinanten Vogelpockenvirus der vorliegenden Erfindung, daß es lange
Zeit bei Raumtemperatur (etwa 20–22°C) gelagert, gehandhabt und
transportiert werden kann. Da das zellfreie rekombinante Vogelpockenvirus
in diesem Impfstoff sogar dann gelagert werden kann, wenn es gefriergetrocknet
ist, kann zum Beispiel eine Suspension des rekombinanten Vogelpockenvirus
durch Gefrieren bei –20°C bis –70°C gelagert
werden.
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Beispiele
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Beispiel 1. Gene-walking
von genomischer DNA des ILTV-Stamms NS-175 (siehe 1)
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Der
ILTV-Stamm NS-175 (von der Animal Biological Pharmaceutical Association
erworben) wurde in eine Chorioallantoismembran im Wachstum begriffener
Hühnereier
eingeimpft und genomische ILTV-DNA wurde gemäß dem Verfahren von Pignatti
et al. (Virology, Bd. 93, S. 260–264, 1979) aus der 4 Tage
später isolierten
Chorioallantoisflüssigkeit
isoliert. Die sich daraus ergebende genomische DNA wurde mit dem
Restriktionsenzym Sau3AI teilverdaut und nach dem Ligieren in halbe λGEM-12-Seitenarme (Promega)
wurde ein In-vitro-Verpacken zum Herstellen einer λGEM-12-Bibliothek ausgeführt.
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Zu
Anfang wurde E. coli mit einem λ-Phagen,
in den verschiedene Fragmente genomischer ILTV-DNA inseriert waren,
infiziert und auf Agarmedium wurden Plaques gebildet. Als nächstes wurden
die Plaques auf Nitrocellulosefilter mit Poren von 0,22 μm geblottet
und die Plaquehybridisierung wurde mittels des gBh-Gens von ILTV
als Sonde unter Erhalten eines λGEM-12/ILTV-11,5-Klons
ausgeführt,
der ungefähr
11,5 Kbp DNA enthielt. Von der in diesen Klon inserierten DNA wurde
aus der Restriktionsenzymkartierung bestätigt, daß sie ungefähr 10 Kbp vom N-Terminus des
gBh-Gens aus verlängert
war (1). Von dem UL32-Gen ist bekannt, daß es sich
an einer Stelle ungefähr
10 Kbp vom N-Terminus des gB-Gens in HSV-1 befindet, das ebenso
wie ILTV der Herpesvirusfamilie angehört (Mcgeoch et al.,). Gen.
Virol., Bd. 69, S. 1531–1574,
1988). Auf dieser Grundlage wird für das UL32h-Gen vorhergesagt,
daß es
sich ebenfalls am N-Terminus des gBh-Gens in ILTV befindet.
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Weiterhin
wurde die Plaquehybridisierung der λGEM-12-Bibliothek erneut unter
Verwenden eines DNA-Fragments mit ungefähr 1,7 Kbp am weitesten entfernt
von der gBh-Genregion der in den λGEM-12/ILTV-11,5-Klon
inserierten DNA ausgeführt.
Als Ergebnis wurde ein λGEM-12/ILTV-9,6-Klon
erhalten, in den ungefähr
9,6 Kbp DNA inseriert waren, die eine DNA-Region mit ungefähr 10 Kbp
bis 20 Kbp an der N-terminalen
Seite des gBh-Gens enthielt (1). Von
dem in diesen λ-Phagen
inserierten DNA-Fragment wurde auf der Grundlage der HSV-1-Daten
vorhergesagt, daß es
das UL32h-Gen von ILTV enthält.
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Beispiel 2. Subklonieren
von in λGEM-12/ILTV-9,6
inserierter DNA
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Ein
inseriertes DNA-Fragment mit ungefähr 9,6 Kbp wurde mit den Restriktionsenzymen
SmaI, BamHI und EcoRI verdaut und die sich daraus ergebenden Fragmente
wurden in das Plasmid pUC19 subkloniert, um eine Sequenzanalyse
zum Bestätigen
auszuführen,
ob die in λGEM-12/ILTV-9,6
inserierte DNA das UL32h-Gen enthielt oder nicht. Als Ergebnis wurden
fünf Plasmide
erhalten, die ein SmaI-BamHI-Fragment mit ungefähr 4 Kbp (pUCSB4), ein BamHI-EcoRI-Fragment
(pUCBE0.5) mit ungefähr
0,5 Kbp, ein BamHI-EcoRI-Fragment (pUCBE2.5) mit ungefähr 2,5 Kbp,
ein BamHI-EcoRI-Fragment
(pUCBE0.6) mit ungefähr
0,6 Kbp und ein SmaI-BamHI-Fragment (pUSB2.6) mit ungefähr 2,6 Kbp
enthielten.
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Beispiel 3. Sequenzanalyse
der pUC19-Subklone von λGEM-12/ILTV-9,6
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Die
Sequenzanalyse mittels eines automatischen DNA-Sequenziergeräts (ABI)
wurde an der in die vorstehend angeführten fünf Subklone inserierten DNA
ausgeführt.
Weiterhin wurden bezüglich
pUCSB4 kleinere Fragmente enthaltende Subklone erhalten, gefolgt
von der Analyse ihrer Sequenzen. Als nächstes wurden die aus den sich
daraus ergebenden DNA-Sequenzen vorhergesagten Aminosäuresequenzen
auf die Homologie mit der UL32-Aminosäuresequenz von HSV-1, der UL32h-Aminosäuresequenz
von MDV und der UL32h-Aminosäuresequenz
von EHV verglichen.
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Als
Ergebnis wurde gefunden, daß das
durch den in dem pUCSB4-Subklon enthaltenen offenen Leserahmen (ORF)
mit 1 749 Kbp (SEQ ID. Nr. 1) kodierte Polypeptid eine Homologie
von 411 Punkten mit dem UL32-Polypeptid von HSV-1, 454 Punkten mit
dem UL32h-Polypeptid von MDV und eine Homologie von 592 Punkten
mit dem UL32h-Polypeptid von EHV gemäß Lipman und Pearson (Science,
Bd. 227, S. 1435, 1985) zeigt. Außerdem kodierte dieser ORF
ein aus 582 Aminosäuren
bestehendes Polypeptid. Diese Aminosäuresequenz wird in SEQ ID Nr.
2 dargestellt.
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Beispiel 4. Amplifizierung
des UL32h-Gens durch PCR
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Das
UL32h-Gen wurde gemäß dem PCR-Verfahren
von Saiki et al. (Science, Bd. 230, S. 1350–1354, 1985) amplifiziert.
Bei dieser PCR wurde pfu Taq (Stratagene) zum Verändern der
in dem UL32h-Gen vorhandenen T5NT-Sequenz (tatsächlich TTTTTTT) verwendet (die
die Möglichkeit
des Wirkens als Translationsstopsignal des Pockenvirus besitzt).
Zuerst wurden die beiden folgenden Fragmente hergestellt: ein DNA-Fragment mit 1 487
bp, bei dem der Restriktionsenzym-BamHI-Linker unter Verwen den von
in SEQ ID Nr. 3 dargestelltem GGAACTGTGGATCCGCCATGACA und in SEQ
ID Nr. 4 dargestelltem TGCACACAATGGATCGCAAAAGAAGTGTTT als Primer
und unter Verwenden von in Beispiel 2 erhaltenem pUCSB4 als Matrize
an den N-Terminus des UL32h-Gens gebunden war und ein DNA-Fragment
mit 334 bp, bei dem der Restriktionsenzym-SalI-Linker unter Verwenden von in SEQ
ID Nr. 5 dargestelltem AACGCAATTTACAAACACTTCTTTTGCGAT und in SEQ
ID Nr. 6 dargestelltem CGAGAAGTCGACGTCAGACATATCGAG als Primer und
unter Verwenden von in Beispiel 2 erhaltenem pUCSB4 als Matrize
an den C-Terminus des UL32h-Gens gebunden war.
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Als
nächstes
wurde eine PCR unter Verwenden der beiden sich daraus ergebenden
Fragmente als Matrizen und unter Verwenden von SEQ ID Nr. 3 dargestelltem
GGAACTGTGGATCCGCCATGACA und in SEQ ID Nr. 6 dargestelltem CGAGAAGTCGACGTCAGACATATCGAG
als Primer und Erhalten eines DNA-Fragments mit 1780 bp ausgeführt, das
die modifizierte T5NT-Sequenz, den BamHI- und SalI-Linker aufweist.
Das sich daraus ergebende DNA-Fragment wurde mit den Restriktionsenzymen
BamHI und SalI verdaut und in das Plasmid pGTPs kloniert. Das inserierte
Fragment wurde bestätigt
und es wurden keinerlei während der
PCR verursachten Variationen beobachtet.
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Beispiel 5. Expression
des UL32h-Gens in E. coli und Erhalt von Kaninchen-Antiserum
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Das
in Beispiel 4 erhaltene DNA-Fragment, an das das UL32h-Gen gebunden
war, das die Restriktionsenzym-BamHI- und SalI-Linker enthielt,
wurde mit dem Restriktions enzym XhoI unter Erhalten eines DNA-Fragments
mit ungefähr
0,75 Kb (UL32h/BX) und eines DNA-Fragments mit ungefähr 1 Kb
(UL32h/XS) verdaut. Als nächstes
wurde UL32h/BX zum Herstellen eines Expressionsvektors pUL32hBX
in mit den Restriktionsenzymen BamHI und SalI verdauten pATH11-Vektor
inseriert. Außerdem
wurde zum Herstellen eines Expressionsvektors pUL32hXS in mit dem
Restriktionsenzym SalI verdauten pATH11-Vektor inseriert und mit alkalischer
Phosphatase behandelt. Auf diese Weise hergestelltes Plasmid pUL32hBX
oder pUL32hXS wurde anschließend
in den E.-coli-Stamm RR-1 inseriert.
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Die
Expression der Plasmide pUL32hBX und pUL32hXS in dem E.-coli-Stamm
RR-1 wurde gemäß dem Verfahren
von Koerner et al. (Methods in Enzymology, Bd. 194, S. 477–490, 1991)
ausgeführt
und ein Fusionsprotein mit dem TrpE-Protein wurde aus der unlöslichen
Fraktion des E.-coli-Stamms RR-1 isoliert. Ein Teil der sich daraus
ergebenden Fraktion (Fusionsprotein) wurde zur Immunisierung bei
einem Kaninchen gemäß Routineverfahren
unter Erhalten eines Antiserums verwendet.
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Getrennt
davon wurde die verbliebene unlösliche
Fraktion in einem Probenpuffer (Laemmli, Nature, Bd. 227, S. 680–685, 1970)
suspendiert und gekocht. Nach dem Zentrifugieren wurde der Überstand
mit SDS-PAGE (Laemmli, Nature, Bd. 227, S. 680–685, 1970) entwickelt.
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Als
Ergebnis wurde wie in 2 dargestellt ein Protein mit
ungefähr
65 Kilodalton aus E. coli mit pUL32hBX nachgewiesen und ein Protein
mit ungefähr
75 Kilodalton wurde aus E. coli mit pUL32hXS nachgewiesen. Diese
Proteine waren Fusionsproteine mit TrpE-Protein und ihre durch Subtrahieren
des Molekulargewichts von TrpE von ungefähr 37 Kilodalton erhaltenen
Molekulargewichte entsprachen den Molekulargewichten der aus jeder
DNA-Sequenz vorhergesagten Proteine.
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Auf
der Grundlage des Vorstehenden wurde bestätigt, daß die sich daraus ergebenden
Proteine jeweils Teile des aus NS-175 des ILTV stammenden UL32h-Proteins
waren.
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Beispiel 6. Konstruktion
des Plasmids pNP35SCV2
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Genomische
DNA des Stamms NP, ein Hühnerpocken-Lebendimpfstoff,
wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI oder HindIII gespalten und
das sich daraus ergebende Fragment wurde in das lange Fragment inseriert,
das sich aus einem ähnlichen
Spalten von pUC18 mit dem Restriktionsenzym EcoRI oder HindIII unter
Erhalten der Plasmide pNP01 bis pNP60 ergab. Da die Restriktionsenzym-Spaltungsstellen
ClaI, EcoRV und HpaI bei pUC18 nicht vorhanden sind, wurde pNP01
bis pNP60 mit den vorstehend angeführten Restriktionsenzymen gespalten
und die, die an einem Ort irgendwo in der durch irgendeines dieser
Restriktionsenzyme klonierten genomischen DNA gespalten wurden,
konnten leicht selektiert werden. Es gab 9 Typen, d.h. pNP03, pNP04,
pNP25, pNP26, pNP29, pNP32, pNP35, pnP36 und pNP38.
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Jedes
davon wurde mit einem Restriktionsenzym gespalten, von dem bekannt
war, daß es
an einem Ort spaltet und nur das mit ClaI gespaltene Plasmid wurde
an seinen gespaltenen Enden mit DNA-Polymerase geglättet. Nach
dem Behandeln des Plasmids mit einer alkalischen Phosphatase zum
Entfernen der Phosphatgruppe am 5'-Terminus wurde es mit Phenol und Chloroform
(1:1) extrahiert und gefällt,
gefolgt vom Isolieren des gespaltenen Plasmids. Da das lacZ-Gen
mit einem Promotor in Form von Termini mit glatten Enden aus in
Bezugsbeispiel 1 beschriebenem pNZ76 mittels des in Bezugsbeispiel
2 beschriebenen Verfahrens erhalten wird, wird dieses mit dem zuvor
isolierten gespaltenen Plasmid mittels Ligase ligiert, wonach E.
coli TG1 mit dem sich daraus ergebenden Plasmid transformiert wurde.
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Nachdem
Kolonien, die auf einem LB-Agarmedium in Gegenwart von Ampicillin
erschienen, in einem LB-Flüssigmedium
in Gegenwart von Ampicillin kultiviert wurden, wurde das Plasmid
unter Anwenden des Verfahrens von Biruboim und Doly extrahiert,
gefolgt von der Selektion des Plasmids, in das das lacZ-Gen inseriert wurde.
Auf diese Weise wurden die vorstehend angeführten 9 Rekombinationsplasmide,
in die das lacZ-Gen inseriert
worden war, erhalten. Diese wurden pNP1003, pNP1004, pNB1025, pNP1026,
pNP1029, pNP1032, pNP1035, pNP1036 und pNP1038 genannt.
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Der
NP-Stamm wurde in eine Einzelschicht CEF-Zellen mit einer Infektionsmultiplizität von 0,1
infiziert, wonach die Zellen durch Behandlung 3 h später mit
Trypsin unter Erhalten einer Zellsuspension abgelöst wurden.
Die Zellen wurden anschließend
durch Zentrifugieren getrennt, in einer Konzentration von 2 × 107 Zellen/ml in Saline G (0,14 M NaCl, 0,5
mM KCl, 1,1 mM Na2HPO4,
0,5 mM MgCl2·6H2O,
0,011% Glucose) suspendiert und auf die Anzahl der in Beispiel 2
hergestellten Rekombinationsplasmide verteilt. Eine aliquote Menge
von 10 μg
des Rekombintionsplasmids wurde jeder Zellsuspension zugefügt und das
Gemisch wurde bei Raumtemperatur mittels eines Gene Pulser (Bio-Rad)
unter Bedingungen von 3,0 kV/cm und 0,4 msec elektroporiert. Die
Zellen, in die das Plasmid eingeführt worden war, wurden 72 h
bei 37°C
kultiviert, wonach die Zellen durch drei Mal Einfrieren und Auftauen
lysiert wurden.
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Die
freigesetzten rekombinanten Viren wurden auf die folgende Weise
durchmustert. 10fache serielle Verdünnungen der Lösung, die
das aus den lysierten Zellen freigesetzte vermehrte Virus enthielt,
wurden in CEF-Zellen infiziert und mit 10 ml Wachstumsmedium enthaltendem
Agarmedium überschichtet.
Nachdem man den Agar bei Raumtemperatur hatte festwerden fassen,
wurden die Zellen bei 37°C
kultiviert, bis sich typische APV-Plaques gebildet hatten. Nach
etwa 1 Woche, als die Plaques größer wurden,
wurde jede Kulturplatte mit einem unterschiedlichen, 600 μg/ml Bluo-gal enthaltenden
Agarmedium überschichtet,
gefolgt von weiteren 24 h Kultivieren bei 37°C. Die blaue Plaque wurde von
der Platte entfernt und das darin enthaltene Virus wurde isoliert.
Die Reinigung des rekombinanten Virus wurde außerdem mittels desselben Verfahrens ausgeführt, bis
alle gebildeten Plaques mit Bluo-gal blau angefärbt waren. Dieses Verfahren
ist normalerweise nach 4 bis 6 Zyklen abgeschlossen. Die auf diese
Weise gereinigten rekombinanten Viren wurden fNP1003, fNP1004, fNB1025,
fNP1026, fNP1029, fNP1032, fNP1035, fNP1036 beziehungsweise fNP1038
genannt.
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104 PFU rekombinanter AVP- und NP-Stamm als
Kontrolle (Elternvirus) wurden im Bereich der Flügelspannhaut (wing-web) 4 Tage
alter SPF-Hühnchen
eingeimpft. 10 Hühnchen
wurden auf eine Versuchsgruppe verwendet. Die Pockengröße jedes
Tiers wurde 3, 7, 9, 11, 14, 17 und 21 Tage nach der Beimpfung gemessen und
das Mittel wurde für
jede Gruppe berechnet. Die Pockengröße wurde durch Messen der Länge, Breite
und Höhe
mittels eines digitalen Meßschiebers
und Berechnen des Volumens aus diesen drei Abmessungen bestimmt.
Als Ergebnis des Messens der Pockengröße zeigte nur fNP1035 eine
dem Elternstamm ähnliche
Pockenbildung und war eindeutig nicht abgeschwächt. Die Sequenzanalyse wurde
an dem zum Herstellen von rekombinantem fNP1035 verwendeten rekombinanten
Plasmid unter Verwenden der nicht-essentiellen Region von pNP35 als Insertionsstelle
zum Bestimmen seiner Nukleotidsequenz (SEQ ID Nr. 13) ausgeführt. Zum
Inserieren des synthetischen DNA-Adapters der SEQ ID Nr. 14 in ClaI,
das eine einzigartige Stelle von pNP35 ist, wurde pNP35 mit dem
Restriktionsenzym ClaI gespalten und an synthetische DNA der SEQ
ID Nr. 14 mittels T4DNA-Ligase unter Transformieren von E. coli
TG1 ligiert. Plasmid-DNA wurde aus den sich daraus ergebenden Ampicillin-resistenten
Kolonien hergestellt, das Plasmid wurde ausgewählt, das mit dem Restriktionsenzym
SfiI gespalten wurde und dieses Plasmid wurde pNP35CV genannt. pNP35CV
wurde mit dem Restriktionsenzym BglII gespalten und selbstligieren
gelassen, gefolgt von der Transformation von E. coli TG1. Die sich
daraus ergebenden, ampicillinresistenten Kolonien wurden zum Herstellen
des Plasmids selektiert. Ein Plasmid mit einer Länge von ungefähr 5,7 Kbp
wurde selektiert und pNP35SCV2 genannt.
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Beispiel 7. Konstruktion
der Plasmide pGTPsILUL32 und pUC-IL-UL32 (siehe 2)
-
Ein
Fragment, das das durch dasselbe PCR-Verfahren wie Beispiel 4 verstärkte UL32h-Gen enthielt, wurde
mit den Restriktionsenzymen BamHI und SalI verdaut und das sich
daraus ergebende Fragment wurde in die BamHI-SalI-Stelle von pGTPs,
das ein rekombinantes Plasmid ist, das durch Inserieren synthetischer DNA
in pUC18 hergestellt und durch das in Bezugsbeispiel 3 beschriebene
Verfahren erhalten wurde, eingeführt,
um so pGTPsILUL32 zu konstruieren.
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Ähnlich wurde
ein das durch PCR verstärkte
UL32h-Gen enthaltendes Fragment mit den Restriktionsenzymen BamHI
und SalI verdaut und das sich daraus ergebende Fragment wurde in
die BamHI-SalI-Stelle von pUC19 inseriert, um so pUC-IL-UL32 zu
erhalten.
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Beispiel 8. Konstruktion
des Plasmids pNZ29R/ILUL32 für
rekombinantes Geflügelpockenvirus
(siehe 3)
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In
Beispiel 7 konstruiertes pUC-IL-UL32 wurde mit den Restriktionsenzymen
BamHI und SalI verdaut und in die BamHI-SalI-Stelle von pNZ1829R,
das ein Plasmid mit einer Stelle ist, die durch SfiI gespalten wird und
unter Anwenden des in Bezugsbeispiel 8 beschriebenen Verfahrens
konstruiert wird, unter Konstruieren von pNZ29R/ILUL32 eingeführt.
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Beispiel 9. Konstruktion
des Plasmids pNZ29R/ILgBUL32 für
rekombinantes Geflügelpockenvirus
(siehe 4)
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Ein
das gB-Gen von ILTV enthaltenes Fragment, das durch Spalten mit
den Restriktionsenzymen XhoI und SacI des Plasmids pNZ29RILTgB-2-1
erhalten worden war, das gemäß dem in
Bezugsbeispiel 4 beschriebenen Verfahren konstruiert worden war,
wurde gegen ein XhoI-SacI-Fragment ausgetauscht, das die HN- und F-Gene
des NDV von pNZ6929Sfi enthielt, das ein Plasmid ist, in das ein
aus dem Genom der Newcastle-Krankheit stammendes Antigen-Gen eingeführt worden
war und mittels des in Bezugsbeispiel 5, 6 und 7 beschriebenen Verfahrens
konstruiert worden war, um so das ILTV-gB-Gen enthaltendes pNZ29R/ILgB-Sfi
herzustellen. Dieses wurde anschließend mit dem Restriktionsenzym
SfiI gespalten und ein das ILTV-UL32-Gen von pGTPsILUL32, das in
Beispiel 9 hergestellt wurde, enthaltende BglI-Fragment wurde unter
Konstruieren von pNZ29R/ILgBUL32 inseriert.
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Beispiel 10. Konstruktion
des Plasmids pNP35S/ILUL32gB für
rekombinantes Geflügelpockenvirus
(siehe 5)
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In
Beispiel 6 hergestelltes pNP35SCV2 wurde mit dem Restriktionsenzym
SfiI gespal ten, gefolgt von der Inserierung eines BglI-Fragments,
das das in Beispiel 8 hergestellte ILTV-UL32-Gen von pGTPsILUL32 enthielt,
um pNP35SCV2/ILUL32 herzustellen. Dieses wurde anschließend mit
den Restriktionsenzymen SfiI und SalI gespalten, gefolgt von der
Insertion eines Sfil-SalI-Fragments, das lacZ des in Bezugsbeispiel
8 beschriebenen pNZ1829R enthielt, um pNZ35SCV2-lacZ/ILUL32 herzustellen.
Getrennt davon wurde nach dem Spalten von pNZ29RILTgB-2-1 mit dem
Restriktionsenzym BamHI ein Fragment mit 2633 Basen, das die gesamte
Länge des
durch teilweises Verdauen mit dem Restriktionsenzym DraI erhaltenen
ILTVgB-Gens enthielt, in die BamHI-HincII-Stelle von in Bezugsbeispiel
3 beschriebenem pGTPs inseriert, um pGTPs/ILgB zu erhalten. Ein
die gesamte Länge
des durch Spalten dieses pGTPS/ILgB mit BglI erhaltenen ILTVgB-Gens
wurde anschließend
in die SfiI-Stelle von pNZ35SCV2-lacZ/ILUL32 zum Konstruieren von
pNP35S/ILUL32gB inseriert.
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Beispiel 11. Herstellung
und Reinigung von rekombinantem Geflügelpocken virus
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Taubenpockenvirus-NP-Stamm
oder ein aus einem Geflügelpockenvirusimpfstoff
isoliertes Virus, das als seinen Phänotyp die Bildung großer Plaques
aufwies (Nazerian et al., Avian. Dis., Bd. 33, S.458–465, 1989),
wurde in ein eine Einzelschicht CEF-Zellen bei einer Multiplizität der Infektion
von 0,1 infiziert. Drei Stunden später wurden diese Zellen durch
Behandlung mit Typsin unter Bilden einer Zellsuspension abgelöst. Diese
Zellsuspension wurde zum Abtrennen der Zellen zentrifugiert, die
anschließend
in einer Konzentration von 2 × 107 Zellen/ml in Saline G (0,14 M NaCl, 0,5
mM KCl, 1,1 mM Na2HPO4,
0,5 mM MgCl2·6H2O,
0,011% Glucose) suspendiert wurden. 10 μg des rekombinanten Plasmids
pNP35S/ILUL32gB wurde einer mit dem NP-Stamm infizierten Zellsuspension
zugefügt.
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Zum
anderen wurden 10 μg
jedes rekombinanten Plasmids pNZ29R/ILUL32 oder pNZ29R/ILgBUL32 einer
mit einem Virus, der die Bildung großer Plaques als seinen Phänotyp aufwies,
infizierten Zellsuspension zugefügt.
Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur mittels eines Gene Pulsers
(Bio Rad) unter Bedingungen von 3,0 kV/cm und 0,4 msec elektroporiert.
Die das Plasmid enthaltenden Zellen wurden später 72 Stunden bei 37°C kultiviert,
wonach die Zellen durch drei Mal Gefrieren und Auftauen lysiert
wurden. Die freigesetzten rekombinanten Viren wurden auf die nachstehend
beschriebene Weise durchmustert.
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10fache
serielle Verdünnungen
der Lösung,
die das aus den lysierten Zellen freigesetzte vermehrte Virus enthielt,
wurden in CEF-Zellen infiziert und mit 10 ml Wachstumsmedium enthaltendem
Agarmedium überschichtet.
Nachdem man den Agar bei Raumtemperatur hatte festwerden lassen,
wurden die Zellen bei 37°C
kultiviert, bis sich typische APV-Plaques gebildet hatten. Nach
etwa 1 Woche, als die Plaques größer wurden,
wurde jede Kulturplatte mit einem unterschiedlichen, 600 μg/ml Bluo-gal
enthaltenden Agarmedium überschichtet,
gefolgt von weiteren 24 h Kultivieren bei 37°C. Die blaue Plaque wurde von
der Platte entfernt und das darin enthaltene Virus wurde isoliert.
Die Reinigung des rekombinanten Virus wurde außerdem mittels desselben Verfahrens
ausgeführt,
bis alle gebildeten Plaques mit Bluo-gal blau angefärbt waren.
Dieses Verfahren ist normalerweise nach 4 bis 6 Zyklen abgeschlossen.
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Das
auf diese Weise gereinigte rekombinante Virus, das aus dem Rekombinationsplasmid pNP35S/ILUL32gB
hergestellt wurde, wurde NP35S/ILUL32gB genannt, das aus dem Rekombinationsplasmid
pNZ29R/ILUL32 hergestellte, wurde US29R/ILUL32 genannt und das aus
dem Rekombinationsplasmid pNZ29R/ILgBUL32 hergestellte wurde UL29R/ILgBUL32
genannt.
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Beispiel 12. Inserierungsgen
von rekombinantem Geflügelpockenvirus
und Bestätigung
der Expression
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Von
allen drei in Beispiel 11 hergestellten Typen von Rekombinanten
wurde bestätigt,
daß sie
wie durch das gB-Gen und UL32h-Gen von ILTV gemäß der Southern-Hybridisierung vorhergesagt
gelegen waren. Außerdem
ließ man
sie nach der Acetonfixierung der mit einem dieser drei Typen von
Rekombinanten infizierten CEF-Zellen mit FITC-markiertem Anti-Kaninchen-(Ziege)-Serum
(Tago) (100fache Verdünnung)
reagieren. Beim Beobachten mittels des indirekten Fluoreszenz-Antikörperverfahrens
wurde eine charakteristische Fluoreszenz beobachtet. Weiterhin wurde
in Beispiel 5 erhaltenes Anti-UL32/XS-Kaninchenserum (100fache Verdünnung) mit
einer lysierten Lösung
mit jedem dieser drei Typen von Rekombinanten infizierter CEF-Zellen
umgesetzt. Nach dem Umsetzen mit peroxidasemarkiertem Anti-Kaninchen-(Ziege)-Serum
(Tago) (100fache Verdünnung),
wurde mit 4-Chlor-l-naphthol eine Färbung erzeugt. Als Ergebnis
wurde eine spezifische Bande an der Stelle des vorhergesagten Molekulargewichts
von ungefähr
68 kd beobachtet, wodurch bestätigt
wurde, daß das
UL32h-Gen von ILTV
in rekombinantem Geflügelpockenvirus
exprimiert wurde.
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Beispiel 13. Infektionsabwehrwirkung
mit rekombinantem Geflügelpockenvirus
gegen virulentes ILTV beimpfter Hühnchen
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104
PFU (plaquebildende Einheiten) in Beispiel 11 hergestellten rekombinanten
Geflügelpockenvirus und
im US-Patent Nr. 5 443 831 beschriebenen rekombinanten Geflügelpockenvirus
ILTVgB2-1 wurden in die Flügelspannhaut
40 Tage alter SPF-Hühnchen
eingeimpft. Die Hühnchen
wurden gleichzeitig mit ILT-Lebendimpfstoff (Kaketsuken) durch Tropfen
eines Tropfens (ungefähr
0,03 ml) (104,0 TCID50/Hühnchen oder
mehr) in die Augen wie angegeben geimpft. Achtzehn Tage später wurden
die Hühnchen
durch Impfen mit 103,5 EID50/0,1
ml virulentem ILTV Stamm NS-175 in die Nasennebenhöhle auf
der Grundlage des in „Animal
Biological Pharmaceuticals" (Animal
Biological Pharmaceutical Association) beschriebenen Verfahrens
belastet. Die Hühnchen
wurden 1 Woche lang nach der Impfung auf klinische Symptome beobachtet
und nach 1 Woche autopsiert. Hühnchen,
die 2 Tage oder mehr klinische Symptome zeigten wurden als infiziert
(zur Infektionsabwehr unfähig)
beurteilt. Diese Ergebnisse werden in Tabelle 1 dargestellt. Außerdem wurde
mit Ausnahme des Impfens von Lebendimpfstoff in 30 Tage alte anstatt
40 Tage alte Hühnchen
und Belasten mit virulentem ILTV im Alter von 44 Tagen anstatt 18
Tage später
(58 Tage alt) ein Versuch unter Anwenden eines identischen Verfahrens
wie das vorstehend beschriebene ausgeführt. Diese Ergebnisse werden
in Tabelle 2 dargestellt.
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Gemäß diesen
zwei Tabellen wurde bei Hühnchen,
die mit nur das UL32h-Gen des ILTV enthaltendem US29R/ILUL32 geimpft
wurden, im Vergleich mit Hühnchen,
die nicht geimpft wurden, eine gewisse Höhe der Abwehrwirkung beobachtet.
Die Abwehrwirkung war jedoch niedriger im Vergleich mit ILNgB2-1,
das nur aus dem gB-Gen
des ILTV besteht. Überaschenderweise
wurde jedoch in dem Fall der beiden rekombinanten Geflügelpockenviren
US29R/ILgBUL32 und NP35S/ILUL32gB, in die außer dem gB-Gen das UL32-Gen
eingeführt
wurde, nachgewiesen, daß das
Leistungsverhalten dem des ILTV-Lebendimpfstoffs gleich war und
dadurch Ergebnisse anzeigte, die eine additive Wirkung einer nur
gB-Gen enthaltenden Rekombinaten und nur UL32-Gen enthaltenden Rekombinante überschritten
(synergistische Wirkungen).
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Bezugsbeispiel 1. Herstellung
eines Plasmids, das ein an den 7,5 K Promotor ligiertes β-Galactosidasegen umfaßt (siehe 6)
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Nach
dem Verdauen von 10 μg
pMA001 [Shirakawa et al., Gene, 28, 127-, (1984)] mit BamHI wurde mit
Phenol-Chloroform (1:1) extrahiert, gefolgt von der Ethanolfällung zum
Isolieren des β-Galactosidasegens (ungefähr 3,3 Kbp).
Zum anderen wurde es nach dem Verdauen von 0,3 μg pUC19 mit BamHI mit Phenol-Chloroform
extrahiert und durch Ethanolfällung
isoliert. Es wurde anschließend
mit dem vorstehend hergestellten β-Galactosidasegen
ligiert, um das Hybridplasmid pNZ66 herzustellen.
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Nach
dem Verdauen von 40 μg
pUWP-1 mit HpaII und EcoRI wurde ein Fragment mit ungefähr 0,26 Kbp,
das einen 7,5 K Promotor enthielt, durch Gelelektrophorese (70 Volt,
6 Stunden) an 1,5% Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt abgetrennt,
gefolgt von der Extraktion mit Phenol-Chloroform (1:1) und Ethanolfällung zum
Isolieren der DNA. Die klebrigen Enden dieses DNA-Fragments wurden
mit DNA-Polymerase zu glatten Enden modifiziert. Als nächstes wurden
nach dem Verdauen von 0,3 μg
pNZ66 mit HincII mit Phenol-Chloroform extrahiert und durch Ethanolfällung isoliert,
gefolgt von der Ligation mit dem vorstehend angeführten 7,5
K Promotorgen mit 0,26 Kbp. Das sich daraus ergebende Hybridplasmid
wurde pNZ76 genannt.
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Bezugsbeispiel 2. Gewinnung
des β-Galactosidasegens
(glatte Enden)
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Nach
dem Verdauen von 10 μg
pNZ76 mit HindIII und SmaI wurde ein Fragment mit ungefähr 3,6 Kbp durch
Gelektrophorese (40 Volt, 20 Stunden) an 0,7% Agarose mit niedrigem
Schmelzpunkt abgetrennt. Nach dem Bestätigen des DNA-Fragments durch
Ethidiumbromidanfärbung
wurde das Gel ausgeschnitten und mit Phenol behandelt, gefolgt von
der Ethanolfällung
zum Isolieren des DNA-Fragments.
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Zum
anderen wurde 1 μg
pNZ180 mit EcoRV verdaut, gefolgt von der Extraktion mit Phenol-Chloroform
und Isolierung durch Ethanolfällung.
0,3 μg der
gespaltenen pNZ180-DNA und ungefähr
0,4 μg des
vorstehend angeführten
Fragments mit ungefähr
3,6 Kbp (das die mit dem β-Galactosidasegen
verknüpfte
7,5 K Promotor-DNA umfassende Fragment) wurden gemischt, die klebrigen
Enden wurde mit DNA-Polymerase
zu glatten Enden modifiziert und nach dem Extrahieren mit Phenol-Chloroform wurde
das β-Galactosidasefragment
durch Ethanolfällung
isoliert.
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Bezugsbeispiel 3. Konstruktion
des Donorplasmids pGTPs (siehe 7)
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Synthetische
DNA (5'-AGCTGCCCCCCCGCAAGCTTGCA-3'(SEQ ID Nr. 15))
wurde in die HindIII-PstI-Stelle von pUC18 inseriert, wonach synthetische
DNA (5'-TCGACATTTTTATGTAC-3'(SEQ ID Nr. 16))
in die SalI-KpnI-Stelle des sich daraus ergebenden Plasmids inseriert
wurde. Weiterhin wurden zwei angelagerte synthetische DNA (5'-AATTCGGCCGGGGGGGCCAGCT-3'(SEQ ID Nr. 17))
und (5'-GGCCCCCCCGGCCG-3' (SEQ ID Nr. 18))
in die SacI-EcoRI-Stelle des sich daraus ergebenden Plasmids inseriert
und schließlich wurde
das Plasmid pNZ1729R (Yanagida et al., J. Virol., 66, 1402–1408, 1992)
mit HindIII und SalI verdaut und das sich daraus ergebende DNA-Fragment mit ungefähr 140 bp
wurde in die HindIII-SacI-Stelle dieses Plasmids unter Aufbauen
des Plasmids pGPTs inseriert.
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Bezugsbeispiel 4
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Eine
PCR wurde zum Ändern
der beiden in dem gB-Gen (das die Möglichkeit aufweist, als Translationsstopsignal
des Pockenvirus zu wirken) vorhandenen T5NT-Sequenzen auf dieselbe
Weise, wie sie in Beispiel 4 ausgehend von der im US-Patent Nr.
5 443 831 beschriebenen Sequenz des ILTV geändert wurde, und zum Einführen einer
in ein rekombinantes Plasmid zu inserierenden Restriktionsenzymstelle
ausgeführt.
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Genomische
ILTV-DNA wurde mittels desselben Verfahrens wie Beispiel 1 aus dem
im US-Patent Nr. 5 443 831 beschriebenen virulenten ILTV-Wildstamm
632 hergestellt. Eine PCR wurde unter Verwenden dieser DNA als Matrize
und Verwenden sowohl der Sätze
SEQ ID Nr. 19 und SEQ ID Nr. 20, SEQ ID Nr. 21 und SEQ ID Nr. 22
als auch SEQ ID Nr. 23 und SEQ ID Nr. 24 ausgeführt, die auf der Grundlage
der im US-Patent Nr. 5 443 831 beschriebenen Sequenzdaten hergestellt
worden waren, um drei Fragmente herzustellen, bei denen eine Restriktionsenzymstelle
(BamHI und XhoI) zum Ändern
der beiden T5NT-Sequenzen und Inserieren eines Rekombinationsplasmids
eingeführt
war. Ein verändertes
ILTV-gB-Gen wurde anschließend
durch Ausführen
einer PCR unter Verwenden dieser drei Fragmente als Matrizen und
der Primer mit der SEQ ID Nr. 15 und SEQ ID Nr. 20 hergestellt.
Ein sich daraus ergebendes Fragment wurde mit BamHI und XholI verdaut
und in die BamHI-SalI-Stelle des Plasmids pNZ172R (Yanagida et al.,
J. Virol., 66, 1402–1408,
1992) unter Aufbauen eines Rekombinationsplasmids pNZ29RILTgB-2-1
inseriert. Weiterhin ist unter Verwenden dieses Rekombinationsplasmids
pNZ29RILTgB-2-1 hergestelltes rekombinantes Geflügelpockenvirus das im US-Patent
5 443 831 beschriebene rekombinante Geflügelpockenvirus.
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Bezugsbeispiel 5. Herstellung
eines Hybridplasmids (pNZ98), das einen mit F-Gen-DNA verknüpften Promotor unter
seiner Kontrolle umfaßt
(siehe 8)
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cDNA
des F- und HN-Gens des NDV enthaltendes Plasmid XLIII-10H [Virus
Research, 7, 241–255 (1987)]
wurde von dem außerordentlichen
Professor Masao Kawakida vom Fachbereich Ausbildung, Universität Tokio,
erhalten.
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Nach
dem Verdauen von 4 μg
dieses Plasmids XLIII-10H mit XbaI wurden die klebrigen Enden mit DNA-Polymerase
zu glatten Enden modifiziert, gefolgt von der Extraktion mit Phenol-Chloroform
und Isolieren durch Ethanolfällung.
Nach dem teilweisen Verdauen der isolierten DNA mit BamHI wurde
auf sie eine 0,8% Agarosegelelektrophorese unter Isolieren eines
das gesamte F-Gen mit ungefähr
2,1 Kbp enthaltenden Fragments angewandt. Zum anderen wurde ein
Hybridplasmid (pNZ76), das den in (3) von Bezugsbeispiel 1 hergestellten
Promotor umfaßt,
der mit einer DNA unter seiner Kontrolle verknüpft ist, die ein leicht nachweisbares Enzym
kodiert, mit BamHI und SamI unter Isolieren eines BamHI-SmaI-Fragments
mit ungefähr
3,0 Kbp verdaut, aus dem der lacZ-Genteil entfernt worden war. Dieses
Fragment mit ungefähr
3,0 Kbp und das vorstehend angeführte
Fragment mit ungefähr
2,1 Kbp wurden mit Ligase ligiert, gefolgt von der Transformation
des kompetenten E.-coli-Stamms TG1. Ein Plasmid wurde aus Kolonien
hergestellt, die auf 50 μg/ml
Ampicillin enthaltendem LB-Agarmedium wuchsen, der Zielklon wurde
durch Spalten mit Restriktionsenzym bestätigt und dieses Plasmid wurde
pNZ98' genannt.
Das Plasmid pNZ98' enthielt
nicht nur die gesamte Länge
des F-Gens, sondern auch ungefähr
300 bp des 5'-Terminus des HN-Gens.
Zum Entfernen dieses Teils wurde pNZ98' mit SmaI und KpnI verdaut und ein SmaI-KpnI-Fragment
mit ungefähr
4150 bp wurde durch 0,8% Agarosegelelektrophorese isoliert. Außerdem wurde
pNZ98' auch mit
SmaI und AvaII verdaut und ein SmaI-AvaII-Fragment mit ungefähr 650 bp
wurde durch 1,5% Agarosegelelektrophorese isoliert. Diese beiden
Fragmente wurden gemischt und nach der Modifizierung von klebrigen
Enden zu glatten Enden durch DNA-Polymerase wurden sie durch Ligase
ligiert, gefolgt von der Transformation des kompetenten E.-coli-Stamms TG1. Ein Plasmid wurde
aus Kolonien hergestellt, die auf 50 μg/ml Ampicillin enthaltendem
LB-Agarmedium wuchsen. Das Plasmid, das erneut mit dem Restriktionsenzym
SmaI gespalten werden konnte, wurde selektiert und dieses Plasmid
wurde pNZ98 genannt.
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Bezugsbeispiel 6. Herstellung
des Hybridplasmids pNZ87, umfassend einen Promotor und die verknüpfte HN-Gen-DNA
des NDV unter seiner Kontrolle aus dem Hybridphagen mp10-HN180
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pNZ76
wurde mit BamHI verdaut und ein Fragment mit ungefähr 2,9 Kbp,
das kein β-Galactosidasegen
enthielt, wurde durch 0,8% Agarosegelelektrophorese isoliert. Zum
anderen wurde nach dem Verdauen des Hybridphagen mp10-HN180 mit
BgIII und BamHI ein HN-Gen-DNA-Fragment mit ungefähr 1,8 Kbp
durch 0,8% Agarosegelelektrophorese isoliert. Beide wurden mit Ligase
ligiert, der kompetente E.-coli-Stamm TG-1 wurde mit dem sich daraus
ergebenden Plasmid transformiert, das Plasmid wurde gemäß herkömmlichen
Verfahren extrahiert und das das HN-Gen enthaltende Hybridplasmid
wurde nachgewiesen. Dieses Hybridplasmid wurde pNZ87 genannt.
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Bezugsbeispiel 7. Konstruktion
des Akzeptorplasmids pNZ6929Sfi (siehe 9)
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Nach
dem teilweisen Verdauen des Plasmids pNZ98 (ein Plasmid mit dem
F-Antigen-Gen mit
Ursprung aus dem in Bezugsbeispiel 5 beschrieben Virus der Newcastle-Krankheit) mit SacI
wurde es mit BamHI weiter teilverdaut, um ein Fragment mit ungefähr 1,9 Kbp
zu isolieren. Zum anderen wurde nach dem Verdauen des Plasmids pNZ1829R
mit BamHI weiter mit SacI teilverdaut, gefolgt vom Inserieren des
vorstehend angeführten
BamHI-SacI-DNA-Fragments mit 1,9 Kbp, um das Zielplasmid pNZ5929
aufzubauen.
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Das
angelagerte Produkt der beiden in SEQ ID Nr. 25 und SEQ ID Nr. 26
(5'-GATCCAGCATG-3'(SEQ ID Nr. 25) und
5'-GTCCATGCTG-3'(SEQ ID Nr. 26))
be schriebenen synthetischen DNAs wurde dem großen Fragment, das durch Spalten
des Plasmids pNZ87 (Plasmid mit dem HN-Antigen-Gen mit Ursprung
aus dem in Bezugsbeispiel 6 beschrieben Virus der Newcastle-Krankheit)
mit HindIII erhalten wurde, und dem Fragment mit 95 bp zugefügt, das
durch Verdauen des Plasmids pNZ1829R mit HindIII und BamHI erhalten
wurde, um das Plasmid pNZ2929R aufzubauen. Nach dem Spalten dieses
Plasmids pNZ2929R mit HindIII wurde es mit BamHI unter Erhalten
eines Fragments mit ungefähr
1,9 Kbp teilverdaut. Nach dem Glätten
der Enden dieses Fragments mittels des Klenow-Fragments von DNA-Polymerase
wurde es in das mit SmaI verdaute Plasmid pNZ5929 unter Erhalten
des Akzeptorplasmids pNZ6929Sfi inseriert.
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Bezugsbeispiel 8. Konstruktion
des Akzeptorplasmids pNZ1829R (siehe 10)
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Das
Plasmid pNZ1729R (Yanagida et al., J. Virol. 66, 1402–1408, 1992)
wurde mit EcoRI und SacI verdaut und ein eine SfiI-Stelle enthaltender
synthetischer Adapter, an die zwei in SEQ ID Nr. 27 und SEQ ID Nr.
28 (5'-AATTCGGCCGGGGGGGCCAGCT-3' (SEQ ID Nr. 27)
und 5'-GGCCCCCCCGGCCG-3'(SEQ ID Nr. 28))
angelagert waren, wurde an dieser Stelle zum Aufbauen des Plasmids
pNZ1829R inseriert.
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